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Social-Media-Kampagnen

Foto: Watchsome

Der junge Filmemacher Jonas Vieider.

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Watchsome

Kernbusiness: Outdoor- und Sportfilme Corona-Business: Social-Mediakampagnen

Laufende Kosten, zwei Monate ohne Umsatz, keine Dreharbeiten im Freien. Eine nur schwer verkrabare Situation. Schließlich haben sich die jungen Filmemacher Jonas Vieider und Lukas Kusstatscher auf Outdoor- und Sportlme sowie Werbespots im Lifestylebereich spezialisiert. Zu den Kunden ihrer Eppaner Firma Watchsome gehören lokale und internationale Unternehmen aus der Sportbranche wie Mammut, Red Bull und Reusch. Und genau dieser Outdoor-Sektor kam mit Beginn der Coronakrise plötzlich zum Erliegen. Die beiden Jungunternehmer machten sich für eine lange Durstrecke bereit, ließen sich dann aber von ihrer Kreativität leiten. Das Ergebnis: geschickt inszenierte Kampagnen mit Bildmaterial aus den vergangenen Jahren und ein freies Filmprojekt auf dem höchsten Stand der Technik, das medial auorchen ließ. Wie die Idee entstand, erzählen die beiden Filmemacher. DER LOCKDOWN. Jonas Vieider und Lukas Kusstatscher saßen im Homeoce, zum Filmen duren sie nicht raus. Und sie wussten nicht so recht, wie es weitergehen soll. „Wir waren auf diese Situation nicht vorbereitet. Zum Glück hatten wir noch Postproduktionsarbeiten auf dem Tisch, so konnten unsere zwei Mitarbeiter von zu Hause aus weiterarbeiten und mussten nur für kurze Zeit in den Lohnausgleich. Zudem fanden wir endlich die Zeit, um unsere Firma intern neu zu strukturieren“, erzählt Jonas Vieider.

AUS ALT MACH NEU. Durch den Lockdown war die Sehnsucht, sich in die Natur zu begeben, größer denn je. Die beiden Filmemacher überlegten, wie sie die Schönheit der Natur zu den Menschen ins Haus holen könnten. „Im Laufe der Jahre sind bei unseren Dreharbeiten zahlreiche Südtirol-Aufnahmen entstanden. Die schönsten Bilder haben wir verwendet, um ein stimmungsvolles Social-Media-Video mit dem Hashtag ‚Südtirol hält zusammen‘ zu produzieren“, erzählt Lukas Kusstatscher. Das Video ist gut angekommen, hat 30.000 Aufrufe generiert. „Als Reaktion darauf kamen zahlreiche Anfragen von lokalen Unternehmen reingeattert, um gezielt für die Zeit im Lockdown Videos und Kampagnen mit bereits bestehendem Material zu erstellen und dieses neu zu interpretieren“, so Vieider.

DAS HERZENSPROJEKT. Die Krise hat die beiden Jungunternehmer nicht nur aus unternehmerischer Sicht hart getroen, sondern auch privat. „Ich bin leidenschalicher Skifahrer, und mit dem Lockdown war die Saison abrupt zu Ende. Nicht nur bei uns in Südtirol, beinahe weltweit“, erzählt Jonas Vieider. Neuen, frischen Ski-Content gab es keinen. So kamen die beiden Südtiroler gemeinsam mit Pro-Freerider Markus Eder auf die Idee, einen Kurzlm zu drehen, sprich eine Mischung aus Doku und Ski-Video. Im Zentrum sollte Eder selbst stehen und seine Zeit im Lockdown. „Er war von der Idee begeistert, schließlich saß er zu Hause im Ahrntal und drehte Däumchen. Der Schnee war für ihn in Reichweite und doch unerreichbar. Wir setzten alle Hebel in Bewegung, um das Projekt umzusetzen“, erinnert sich Vieider. Mitte April erhielten sie die Sondergenehmigung für Dreharbeiten im Skigebiet Klausberg und für den Bau eines ‚Do it yourself ‘-Snowparks. Hierfür mobilisierten sie die besten Südtiroler Freeskier, darunter Weltcupfahrer Ralph Welponer.

Die jungen Filmemacher von Watchsome haben sich auf Outdoor- und Sportfilme spezialisiert. In der Krise haben sie mit Bildmaterial aus den vergangenen Jahren medial aufhorchen lassen.

Foto: Watchsome DIE UMSETZUNG. Die Dreharbeiten waren nicht einfach, es galt, zahlreiche Sicherheitsauagen zu erfüllen, vom Abstandhalten bis zur Maskenpicht. Trotzdem hat dieses Projekt ungeahnte Kräe freigesetzt. Nach sechs Tagen Auau und vier Tagen Dreh waren die Arbeiten abgeschlossen. „Wir haben auf die neueste Technik gesetzt: Gelmt wurde mit 8K-Kinokameras – eine große Investition, die bereits Ende 2019 getätigt wurde, um die höchstmögliche Qualität auf dem Markt anbieten zu können“, erzählt Lukas Kusstatscher. Gelmt haben sie außerdem mit FPV-Drohnen, einer neuen Methode für völlig dynamische Aufnahmen. Die Drohne wird manuell und ohne GPS gesteuert. Über eine Videobrille sieht der Pilot aus der Sicht der Drohne. „Durch die gesammelte Erfahrung wissen wir nun gut damit umzugehen“, so Vieider.

DAS SPRUNGBRETT. Der 8-minütige Film wurde in zahlreichen Medien, auf den größten Free-Ski-Plattformen und im deutschen Fernsehen gezeigt. „Wir waren sehr erstaunt über die Resonanz. Umso motivierter waren wir beim zweiten Teil des Projektes, ein Highlight-Video mit Pros aus ganz Europa. Immer auch mit dem Hintergrund, den Skitourismus anzukurbeln und zu zeigen, wie schön es in Südtirol ist“, erzählt Vieider. Der Film ist bereits im Kasten. „Durch das Projekt ist Red Bull auf uns aufmerksam geworden und hat uns angeboten, das Video exklusiv zu veröentlichen. Das Angebot haben wir natürlich angenommen. Der gesamte Kurzlm wird im Oktober beim High Five Festival in Frankreich, einem der größten Skilmfestivals der Welt, vorgestellt und kann dann auf Redbull-TV online gestreamt werden. Eine große Genugtuung.“

DIE ZUKUNFTSPERSPEKTIVE. „Wir haben in Vergangenheit hart gearbeitet, um an große Firmen ranzukommen. Durch die Krise haben wir nun zwei Monate lang keinen Umsatz generiert, dennoch können wir dem Ganzen auch etwas Positives abgewinnen. Der Notstand hat unserer Kreativität einen neuen Schub gegeben“, meint der junge Filmer Lukas Kusstatscher. Und er weiß: Ohne Krise wären die Projekte in dieser Form wahrscheinlich nie entstanden. „Wir haben gelernt, dass auch in freien Projekten mit kleinem Budget großes Potenzial steckt. Insofern möchten wir auch in Zukun öers aus der Routine ausbrechen.“ ◀

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