Blick von außen
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Es sind nur 3 Dinge Diese Future Work Skills klingen vielleicht langweilig, sind aber nicht zu unterschätzen: Denn heute wie gestern – und auch morgen – zählen in der Arbeitswelt vor allem 3 Eigenschaften.
Mag. Michael Köttritsch leitet das Ressort „Management & Karriere“ der Tageszeitung „Die Presse“. Er ist seit 2003 Redakteur und leitet die „Presse“Lehrredaktion.
Was ist uns nicht alles geweissagt worden (bevor alle nur mehr von der Krise sprachen), worauf es ankommen würde: Wer im Netz nach den „Future Work Skills 2020“ sucht, der bekommt geistreiche Antworten wie „die Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen“, „kritisches Denken“, „Kreativität“, „geistige Flexibilität“ oder „Sozialkompetenz“. Das hört sich gut an, und doch sind es nur Allgemeinplätze. Diese Skills hatte man im besten Fall auch schon vor 5, 10, 50, 100 und noch mehr Jahren. Neu ist vielleicht die digitale Kompetenz – doch die bedeutet ja letztlich auch nur: auf der Höhe der Zeit zu sein, was Techniken und Methoden betrifft. „Herzensbildung, Allgemeinbildung und Begeisterung!“ Worauf es gestern/heute/morgen ankommt, klingt wahrscheinlich langweilig, ist aber nicht zu unterschätzen: Herzensbildung, breite Allgemein bildung und Begeisterung für zumindest ein Fachgebiet. Das ist Aufgabe genug, wenn man die 3 Bereiche ernst nimmt. Wer sie abdeckt und mitbringt, wird keine Probleme mit dem haben, was unter der Neuen Welt des Arbeitens verstanden wird: Diese Menschen werden ihre Welt aufmerksam beobachten, beseelt und ideenvoll arbeiten und es für selbstverständlich halten, dass das Büro nicht mehr der einzige Ort für Arbeit ist, dass die Diversität der Arbeitsstile im Team von Vorteil ist, dass sich die Unternehmensgrenzen gegenüber Kund*innen und Lieferant*innen nach und nach auflösen, dass traditionelle Organisationsstrukturen an Bedeutung verlieren und dass Vollzeitbeschäftigung von anderen Arbeitszeitmodellen abgelöst wird.
· Juni 2020