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FORSCHUNG & PRAXIS

DATENMIKROSKOP FÜR DEN LÄNDLICHEN RAUM

Umweltinformationen am Smartphone mittels Augmented Reality in der Umgebung einblenden

Das Projekt „Dataskop – SensorBased Data Economy in Niederösterreich“ macht Umweltdaten für SmartphoneBesitzer*innen in der realen Umgebung sichtbar. Ähnlich wie ein Mikroskop, das winzigste Partikel vergrößert, oder ein Teleskop, das Dinge vor unser Auge holt, die an sich zu weit weg sind, soll das Projekt unter anderem via Augmented Reality Daten in deren realer Umgebung veranschaulichen – zum Beispiel aktuelle Luftverschmutzungswerte.

Besonderen Mehrwert könnte diese Technik für Katastrophenschutz, Landwirtschaft, Weinbau, Trinkwasserversorgung oder für den Winterdienst bringen. So könnten beispielsweise DIE FORSCHUNG Das bisherige Institut für Medienwirtschaft der FH St. Pölten wandert als Forschungsgruppe Media Business an das Institut für Creative\ Media/Technologies. Die Forschungsgruppe analysiert die digitale Transformation der Medienwirtschaft aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive und schafft damit eine Grundlage für unternehmerische und medienpolitische Entscheidungen. Im Zuge der Umgestaltung des Departments Medien und Wirtschaft zum Department Digital Business und Innovation (siehe Kurzmeldungen Seite 4) befindet sich auch ein neues Forschungsinstitut Sensoren, die die Witterungsverhältnisse messen, Räum und Streufahrzeuge unterstützen. Optimal könnten sie am Land eingesetzt werden und dort die Verkehrssicherheit erhöhen.

Derzeit werden technische Prototypen entwickelt. Ziel des Projekts ist eine vernetzte Zukunft des ländlichen Raums, die letztlich auch neue Geschäftsfelder und Arbeitsplätze schaffen soll.

Das Projekt Dataskop wird vom Land Niederösterreich gefördert und ist ein Leitprojekt im FTI-Themenfeld „Daten“. Koordiniert wird es von der FH St. Pölten. Partner sind die IMC Fachhochschule Krems, die FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH in Wiener Neustadt und das ebenfalls in Wiener Neustadt ansässige Department für integrierte Sensorsysteme der Donau-Universität Krems.

NEUE STRUKTUREN FÜR

Das Institut für Medienwirtschaft wird zur Forschungsgruppe Media Business. Und: Ein neues Institut für Digital Innovation kommt.

www.fhstp.ac.at/dataskop im Bereich Digital Innovation im Aufbau. Dieses wird sich mit betriebswirtschaftlichen Fragen und Phänomenen der Digitalisierung und Innovation beschäftigen. Künftige Forschungsprojekte zielen auf das dynamische Wettbewerbsumfeld von Unternehmen ab, die in einem digitalisierten und von nachhaltiger Entwicklung geprägten Ökosystem Wettbewerbsvorteile erzielen wollen.

Nähere Informationen finden Sie Anfang 2021 auf https://research.fhstp.ac.at.

VERSTÄRKUNG FÜR DEN SCHWERPUNKT MOTOR REHABILITATION

Ein Ausblick auf eine neue Stiftungsprofessur, mehr Weiterbildungsmöglichkeiten und eine neue Datenbank.

VON MARK HAMMER

Die Fachhochschule St. Pölten erhält eine Stiftungsprofessur für Angewandte Biomechanik in der Rehabilitationsforschung. Die Stiftungsprofessur soll die Versorgung von RehaPatient*innen durch den Einsatz von innovativen Technologien wie Virtual Reality und künstlicher Intelligenz optimieren und einen Beitrag zur schnelleren und besseren Rehabilitation leisten.

Die FH St. Pölten bündelt seit mehreren Jahren ihr Knowhow an den Schnittstellen von Rehabilitation und Digitalisierung. 2016 hat sie dazu einen Schwerpunkt im Center for Digital Health Innovation (CDHI) eingerichtet und baut zusätzlich ein Digital Health Lab auf. „Unsere Arbeit stellt den aktiven und passiven Bewegungsapparat des Menschen in den Fokus. Technische Innovationen könnten die Rehabilitation wesentlich verbessern“, erklärt Brian Horsak, Koordinator des Schwerpunkts Motor Rehabilitation an der FH St. Pölten.

NEUER BEHANDLUNGSANSATZ BEI ARTHROSE

Das Physiozentrum für Weiterbildung und die FH St. Pölten holen ein international renommiertes Behandlungsprogramm für Patient*innen mit Knie und Hüftarthrose nach Österreich. Das Konzept stammt aus Dänemark und nennt sich „GLA:D® – Good Life with osteoArthritis in Denmark“. Physiotherapeut*innen können in Kursen das Zertifikat für GLA:D® erwerben, Patient*innen entsprechend dieser Richtlinien behandeln und ihnen so ein besseres Leben mit Arthrose ermöglichen.

Im Herbst startete am Physiozentrum für Weiterbildung die Ausbildung für Physiotherapeut*innen in Österreich. Die FH St. Pölten steuert die wissenschaftliche Analyse der Daten bei, die im Zuge des Programms aus Gründen der Qualitätssicherung erhoben werden. „Die Analyse hilft den Physiotherapeut*innen, die Qualität ihres Programms zu kontrollieren und zu verbessern“, erklärt Barbara Wondrasch, FHDozentin am Department Gesundheit der FH St. Pölten.

DATENSCHATZ FÜR DIE GANGANALYSE

Die FH St. Pölten und die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) machten einen der größten Datensätze weltweit zur automatisierten Ganganalyse öffentlich. Forscher*innen können die Daten nutzen, um Ganganalysen mithilfe von Methoden wie dem Maschinellen Lernen zu verbessern. Der Datensatz und die Beschreibung dazu sind in der Zeitschrift „Scientific Data“ des renommierten Nature Verlags erschienen.

Die Stiftungsprofessur wird vom Land Niederösterreich über die NÖ Forschungs- und Bildungsges.m.b.H. (NFB) unterstützt. Publikation „GaitRec, a large-scale ground reaction force dataset of healthy and impaired gait“: Brian Horsak, Djordje Slijepcevic, Anna-Maria Raberger, Caterine Schwab, Marianne Worisch, Matthias Zeppelzauer. Scientific Data, volume 7, Article number: 143 (2020).

https://cdhi.fhstp.ac.at/schwerpunkte/motor-rehabilitation https://igw.fhstp.ac.at/kooperationen/gla-d-R-austria

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