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Mit ihrem Studium der Kommunikationswissenschaft stellte Anna Maria Reich die Weichen für eine erfolgreiche Karriere im Mobilitätssektor: bis 2010 als Pressereferentin im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie tätig, war sie im Anschluss fast fünf Jahre Pressesprecherin der Wiener Linien. Bevor sie Anfang 2019 als Leiterin der Unternehmenskommunikation der Wiener Linien zu ihren Wurzeln zurückkehrte, arbeitete sie als Pressesprecherin im Bundeskanzleramt.
viel: Abfallvermeidung, Ressourcenschonung, etc. Wir achten auch in kleineren Bereichen auf Nachhaltigkeit, zum Beispiel bei der Kantine, indem wir versuchen, Plastikverpackungen zu vermeiden oder kein Plastikbesteck anbieten. Koblitz: Ist umweltbewusstes Denken eine Voraussetzung, um bei den Wiener Linien zu arbeiten?
Reich: Kommunikativ ist das natürlich wichtig. Aber auch beispielsweise die StraßenbahnfahrerInnen können stolz darauf sein, dass sie durch den Transport der Fahrgäste einen fantastischen Beitrag leisten. Grundsätzlich sollte man sich natürlich schon mit seinem Unternehmen identifizieren können. Vor allem im Recruiting merken wir, dass die Sinnhaftigkeit der Tätigkeit für die MitarbeiterInnen sehr wichtig ist. Koblitz: Wie schwierig ist es in einem so großen Unternehmen, Akzeptanz für die Kommunikationsarbeit zu schaffen?
Reich: Wir haben eine Geschäftsführung, die unsere Arbeit schätzt und uns viel Spielraum lässt. Bei KollegInnen, die unsere Arbeit nicht ganz verstehen versuchen wir Aufklärungsarbeit zu leisten: Neue MitarbeiterInnen lernen in Schulungen das Unternehmen kennen. Dort stellt sich auch die Unternehmenskommunikation vor und erklärt, wie wir arbeiten, was unsere Ziele sind und welchen wichtigen Beitrag wir zum Unternehmensziel leisten. Zusätzlich haben wir viele Kanäle, wie Intranet und Infoscreens, über die wir MitarbeiterInnen, die ja in ganz Wien verteilt sind, erreichen.
ment sehen. Das Angebot der Wiener Linien ist hervorragend, unsere tägliche kommunikative Arbeit unterstreicht das. Koblitz: Ist es bei einer so großen Zielgruppe schwer, effiziente Kommunikationsmaßnahmen zu planen und durchzuführen?
Reich: Wir bedienen die unterschiedlichsten Kanäle, die alle wiederum zielgruppenadäquat ausgerichtet sind. Was unsere KundInnen eint, ist, dass sie die Wiener Linien nutzen. Über diesen Hebel erreichen wir sie gut. Das ist aber natürlich auch oft eine Herausforderung. Koblitz: Was ist für Sie das Geheimnis eines gelungenen Kommunikationsmix?
Reich: Ein gutes motiviertes Team, das im Gesamten denkt. Das ist sicher auch in so einem Unternehmen die größte Herausforderung. Koblitz: Welchen Stellenwert hat PR in diesem Kommunikationsmix?
Reich: Die PR muss intensiv mit allen anderen Kommunikationsbereichen abgestimmt sein, damit es ein großes Ganzes ergibt. Ich würde sagen, PR ist die Schnittstelle für die Botschaften.
Koblitz: Warum ist PR bei Transportunternehmen überhaupt wichtig? Würden Ihre KundInnen das Angebot nicht vielleicht auch ohne PR-Arbeit nützen?
Reich: PR braucht es, um Bewusstsein und Wertschätzung für unser gutes Angebot zu schaffen. Wenn es bei uns mal nicht reibungslos klappt, fällt das sofort auf. Das könnte man in gewisser Weise sogar als Kompli18