PUNKT Magazin

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PLANET ERDE «der einzig wahre Star»


Ökologisch investieren Open-End-Zertifikate auf den S&P Global Eco Index In Zeiten, in denen der Klimawandel die Schlagzeilen be-

Mit drei verschiedenen Open-End-Zertifikaten können Anle-

stimmt, rücken ökologische Gesichtspunkte in den Fokus.

ger in 30 ausgesuchte Aktien dieser Branche investieren.

Das neue Ökologiebewusstsein in der Bevölkerung hat

So partizipieren Sie bei unbegrenzter Laufzeit an deren Kurs-

bereits zu einer steigenden Nachfrage in den entsprechen-

bewegungen und Dividenden.

den Branchen geführt. Standard & Poor’s hat nun einen ®

neuen Index kreiert, der die wichtigsten Unternehmen aus

Weitere Details erklären wir Ihnen gerne über unsere kosten-

den Bereichen „Wasser“, „Saubere Energie“, „Wald“ und

lose Hotline unter 044 224 11 44. Besuchen Sie uns auch

„Umwelt-Services“ zusammenfasst.

auf unserer Webseite www.goldman-sachs.ch.

Open-End-Zertifikate auf den S&P Global Eco Index (Bereits an der Scoach Schweiz AG handelbar) Symbol

Valor

Basiswert

Indexmitglieder

aktuelle Hedginggebühr

Verkaufspreis

GREEU

3770162

S&P Global Eco Index (Total Return) EUR

30 Unternehmen

1.0% p.a.

21.55 EUR

GREUS

3770163

S&P Global Eco Index (Total Return) USD

30 Unternehmen

1.0% p.a.

28.80 USD

GRECH

3770164

S&P Global Eco Index (Total Return) EUR

30 Unternehmen

1.0% p.a.

34.15 CHF

Stand: 08.04.2008

Standard & Poor’s® and S&P® are registered trademarks of The McGraw-Hill Companies, Inc. and have been licensed for use by Goldman Sachs International. The certificates are not sponsored, endorsed, sold or promoted by S&P® and S&P® makes no representation, warranty or condition regarding the advisability of investing in the certificates. Garantin: The Goldman Sachs Group, Inc.; Rating der Garantin: Aa3 (Moody’s)/AA-- (S&P®); Art der Garantie: unwiderrufliche, unbedingte Zahlungsgarantie; Emittentin: Goldman Sachs International; Lead-Manager: Goldman Sachs Bank AG Dieses Inserat stellt weder ein Kotierungsinserat noch einen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a resp. 1156 OR dar. Dieses Inserat erscheint ausschliesslich zum Zweck der Information über die im Inserat aufgeführten Produkte. Die Produkte qualifizieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und sind daher auch nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK) unterstellt. Die Anleger sind dem Bonitätsrisiko der Emittentin bzw. der Garantin ausgesetzt. Sämtliche Angaben sind ohne Gewähr. Goldman Sachs Bank AG, Public Distribution, Münsterhof 4, Postfach, CH-8022 Zürich, Telefon: +41 (0)44 224 1144, Telefax: +41 (0)44 224 1020, www.goldman-sachs.ch, E-Mail: swisswarrants@gs.com © Goldman Sachs, 2008. All rights reserved.


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INDEX

CONTENT N˚ 13 MAI / JUNI 2008 05 06 12 16 17 19 22 24 26 26 28 32 36 37 39 41 44 46 48 50 52 52 54 56 56 57 57 58 58

ENTRÉE LEADSTORY AUF DEN PUNKT

KOPFSACHE iPUNKT STIMMUNGSBILD FAZIT PRODUKTE

AKTIVISMUS RÜCKBLICK AUSBLICK LEBENS-ART

SCHLUSS-PUNKT

Planet Erde … Healthy Living – Gesundheit, die Spass macht Infrastrukturengagements im anhaltenden Aufwind Weder Holzkopf noch Holzweg, sondern Performancetreiber Wasser – Gefahrenherd und erregendes Lebenselixier zugleich Spezialisten im Gespräch Schokolade – Heilmittel, Renditeperle oder nur Kalorienbombe? Existenzielle Sicherheit Gedankengang Antoinette Hunziker-Ebneter – Ehemalige Börsenchefin der SWX Swiss Exchange Tue Gutes und lass es alle wissen Ein nachhaltiges Index-Dreierlei Unser allerliebstes Kind Führung durch das Labyrinth der Angebote Das Produkt-Planetarium Bonus-Coupon-Zertifikat auf einen internationalen Nachhaltigkeitsbasket Open-End-Zertifikat auf den S&P-Global-Eco-Index Julius Bär Infrastructure Fund Mein Kampf dem üblen Speck! China Kommende feminine Macht Der NASA-Küche entsprungen … Die kleinste Werkzeugtasche der Welt Ein Ski-Resort als Herberge – Japan goes Rock Planet Earth als Silberling Millionenteure Wohlfühloase Wissen dass ... PUNKT-Cover 13 2008 Impressum pic: Boris Gassmann

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S-BOX DR. HÖLLER INDEX-ZERTIFIKATE In die Herausforderungen der Zukunft investieren! Klimaschutz

Klimawandel, Umweltverschmutzung, Energie-Erzeugung und Rohstoffknappheit gehören zu den grossen Herausforderungen unserer Zeit. Die Problemlösung liegt in der Entwicklung von nachhaltigen Zukunftstechnologien.

Basiswert

Valor

Verkaufspreis

Cool Climate Index

2801549

EUR 99.23*

Basiswert

Valor

Verkaufspreis

Clean Energy Index

2801547

EUR 113.02*

In jedem Index sind 15 Unternehmen enthalten, wobei auch kleinere und mittlere Firmen berücksichtigt werden, die oft eine hohe Innovationsdynamik entfalten. Emittentin: Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA, Köln • Emissionsvolumen: 500’000 Zertifikate je Serie • Kleinste handelbare Einheit: 1 Zertifikat • Handel: Freiverkehr Stuttgart sowie ausserbörslicher Handel durch Sal. Oppenheim während der gesamten Laufzeit • Verbriefung: Für die gesamte Laufzeit als Inhaber-Sammelurkunde bei der Clearstream Banking AG, Frankfurt am Main • Clearing: Clearstream, Euroclear Verkaufsrestriktionen: USA, US-Personen, Vereinigtes Königreich • Aktuelle Kurse: Reuters SALOPPCH

Erneuerbare Energien

Sauberes Wasser Basiswert

Valor

Verkaufspreis

Pure Water Index

2801552

EUR 92.84*

Neue Materialien Basiswert

Valor

Verkaufspreis

New Materials Index

2801551

EUR 88.76*

Mit vier Zertifikaten auf die S-BOX Dr. Höller Index-Familie eröffnet Sal. Oppenheim Anlegern die Chance, zielgenau und differenziert auf die Themenbereiche „Klimaschutz“, „Erneuerbare Energien“, „Sauberes Wasser“ und „Neue Materialien“ zu setzen.

Dieses Inserat erscheint lediglich zur Information und stellt weder einen Prospekt im Sinn von Art. 652a bzw. 1156 OR noch gemäss Art. 5 KAG oder dem Kotierungsreglement der SWX dar. Allein massgeblich für die Kotierung sind die Bedingungen im Kotierungsprospekt, der kostenlos bei der Emittentin Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA, Köln bzw. bei der Bank Sal. Oppenheim jr. & Cie. (Schweiz) AG sowie auf der Internetseite www.oppenheim-derivate.ch erhältlich ist. Dieses Produkt ist ein derivatives Finanzinstrument. Das mögliche Verlustrisiko bei einer Investition in ein solches Produkt ist limitiert auf den bezahlten Kaufpreis. Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass Anrufe auf unserer Service-Nummer 044 214 23 55 aufgezeichnet werden. Bei Ihrem Anruf gehen wir davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind. Stand: 15. April 2008

Partizipations-Produkt nach SVSP

--- Telefon: 044 214 23 55 --- Internet: www.oppenheim-derivate.ch --Intelligent investieren! Mit Europas grösster unabhängiger Privatbank.


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ENTRÉE

DAS ANLEGERKUNTERBUNT txt: CS] Die unheilvolle Finsternis der vergangenen und der heutigen Ereignisse im globalen Rahmen ist nicht von der Hand zu weisen. Entsprechend notwendig ist das Vorpreschen der Vollversammlung. Sie nämlich hat das Jahr 2008 zum «Internationalen Jahr des Planeten» erklärt. Damit soll innert Kürze versucht werden, sowohl die globale Sicherheit als auch das weltweite Wohlhaben auf ein höheres Level zu hieven. Zur Zielerreichung versucht man beispielsweise Gesundheitsprobleme einzudämmen, neue Bodenschätze zu identifizieren sowie neue und sicherere Stadtstrukturen aufzubauen. Zwar stellt dies nur einen groben Auszug aus der Agenda dar, macht aber gleichzeitig deutlich, dass mit dem ambitiösen Bestreben auch die vielfältigsten Anlagemöglichkeiten einhergehen. So gesehen fördern all die Probleme neue Chancen für den Investor zutage. Unabdingbar ist nichtsdestotrotz ein gewisser Strukturwandel und unentbehrlich ein globales (Um-)Denken. Zukunftsträchtig

sind dabei innovative Gesellschaften, die es verstehen, sich rechtzeitig und mit der passenden Strategie in neuen Gefilden zu positionieren und zu profilieren. Die aktuelle PUNKT-Ausgabe zeigt auf, wo etwaige Opportunitäten liegen und wo Gefahren schlummern. Tauchen Sie mit uns ein in die Welt des Wassers und klettern Sie mit uns hinauf ins Geäst der Holzindustrie. Sie erleben mit uns nicht nur den nächsten Makrotrend mit gesundheitlichem Beigeschmack, sondern werden ebenso eingeladen, mit uns an einem informativen wie süssen Knabberspass teilzunehmen. Schenken Sie ausgewiesenen Experten zweier renommierter Finanzinstitute Ihr Gehör und lesen Sie obendrein, was etwa die ehemalige Börsenchefin der SWX Swiss Exchange Spannendes zu sagen hat. Für mindestens ebenso viel Spannung – und Unterhaltung – sorgen dürfte ein anderer Schweizer, der mit vielen Hollywoodgrössen befreundet ist, mit Sport-Ikonen den Tag bestreitet, sich der Fitness verschrieben hat und ein gestandener Olympionike ist. Viel Genuss!

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Das Jahr 2008 steht ganz im Zeichen des «Internationalen Jahr des Planeten Erde» und verfolgt unter anderem das Ziel, im globalen Rahmen sowohl die Sicherheit als auch das Wohlbefinden der Erdbevölkerung zu erhöhen. Die ambitiöse Zielverfolgung führt automatisch über die verschiedensten Wirtschaftszweige. Profitieren tun in erster Linie Bereiche wie beispielsweise Healthy Living, Infrastruktur, Wasser und Holz.

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LEADSTORY

txt: Rino Borini] Der Mensch überbeansprucht die Kräfte des Planeten in

erschreckendem Mass: Klima, Rohstoffe (Ressourcen) – ja sogar die Gebirgsbildung – sind davon betroffen. Schon John F. Kennedy hat in den 60er-Jahren die künftigen Herausforderungen einer globalisierten Welt erkannt und wie folgt formuliert: «Unsere gesamte Gesellschaft ist begründet auf – und abhängig von – unserem Wasser, unserem Land, unseren Wäldern und unseren Rohstoffen. Wie wir diese Ressourcen nutzen, beeinflusst unsere Gesundheit, Sicherheit, ›››

PLANET ERDE …

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VERWÄSSERTE EINDRÜCKE

Wirtschaft sowie unser Wohlergehen.» Diese visionäre Aussage fällte der ehemalige US-Präsident vor knapp 50 Jahren. Und der jüngste US-Leader aller Zeiten hat Recht behalten. Die wachsende Weltbevölkerung und die unter anderem dadurch immer knapper werdenden Energieressourcen, die zunehmende Gefährdung der Umwelt sowie die akuten Klimaveränderungen – dies sind die sorgenvollen Themen, an denen wir noch stark zu beissen haben werden und anhand derer Geowissenschaftler nun vermehrt Forschungsarbeiten durchführen. Rund um den Globus stehen in diesem Jahr Tausende von Veranstaltungen und Projekten unter dem Motto «Erdwissenschaften zum Nutzen der Menschheit» an. Geowissenschaftler erstellen dabei Prognosen für die Zukunft des Planeten, entwickeln Frühwarnsysteme und Vorsorgestrategien zum Schutz etwa vor Erdbeben oder Vulkanausbrüchen und suchen nach Lösungen zur Sicherung der Wasservorkommen. Die wichtigsten Ziele in den nächsten Jahren sind: Risikoreduktion für die Gesellschaft durch natürliche und von Menschen verursachte Gefahren Verminderung von Gesundheitsproblemen Bodenschatzidentifikationen und nachhaltige Bereitstellung Aufbau sichererer Strukturen und Erweiterung städtischer Gebiete Bestimmung des nichtmenschlichen Faktors beim Klimawandel Suche nach tief liegenden und schlecht zugänglichen GrundwasserRessourcen

Zukunftssichere Innovationen Gesucht werden Lösungen für die Zukunft, die aus der Erde einen schliesslich sichereren, gesünderen und reicheren Planeten machen. Das sind hochgesteckte Ziele, wobei diese allerdings auch renditeträchtige Chancen für Anleger aller Art bergen. Aber Forschung allein löst noch keine Probleme. Die gewonnenen Erkenntnisse der Forscher müssen in einem Folgeschritt in markttaugliche Lösungen umgewandelt und verbrieft werden. Forschung und Entwicklung gelten als Voraussetzung für innovative Produkte und Dienstleistungen. Ein Heer an Ingenieuren wetteifert um Marktanteile, qualifizierte Forscher suchen nach neuartigen Ideen und Erzeugnissen. Und bei allen Unternehmen, egal ob klein oder gross, sind Forschungs- und Entwicklungskosten (F&E) ein wichtiger Investitionsblock. Die F&E-Ausgaben gelten als Indikator für die Anstrengungen eines Unternehmens oder Wirtschaftszweiges, in wettbewerbliches Neuland vorzustossen. Folglich bieten sich Opportunitäten, möglichst frühzeitig Megatrends aufzuspüren, um bahnbrechende Innovationen systematisch zu erarbeiten. Damit stecken sie sich ihren Rahmen ab und generieren vielfach zukunftsweisende Wettbewerbsvorteile. Europa hat aufzuholen Aber auch der Staat ist gefordert, zum Beispiel in der Bereitstellung attraktiver Rahmenbedingungen. Die Schweiz zählt nach den Vereinigten Staaten, gemessen am F&E-Quotenanteil im Verhältnis zum

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Bruttoinlandsprodukt, noch immer zu den am meisten in Forschung investierenden Ländern. Zu grossen Teilen tragen Firmen wie die Schweizer Oerlikon (Börsensymbol: OERL) bei, die zu den forschungsintensiven Industriekonzernen weltweit gehören. Die Investitionen in F&E betrugen im letzten Jahr weit mehr als 250 Millionen Franken. Rund 1500 (!) Wissenschafter und Ingenieure arbeiten momentan bei Oerlikon an den Produkten der Zukunft, die Anzahl der angemeldeten Patentfamilien wuchs allein im Jahr 2007 um satte 25 Prozent. Im Vergleich zu anderen international renommierten Firmen ist Oerlikon damit auf einer Spitzenposition. Aber auch die Basler Syngenta (Börsensymbol: SYNN), die für Landwirte sowie für die Nahrungs- und Futtermittelindustrie zu den führenden globalen Anbietern zählt, möchte für die Zukunft gewappnet sein. So beschäftigt Syngenta gar 4000 Mitarbeitende im Bereich der F&E und investierte im vergangenen Jahr 800 Millionen Dollar in diesem Bereich. Das entspricht rund 9 Prozent des Gesamtumsatzes. Dagegen sieht es im restlichen Europa weniger gut aus. Eine Studie von «Eurochambres» zeigt auf, dass die Wirtschaft in der Europäischen Union um rund 20 Jahre hinter der Entwicklung der USA herhinkt. Arnaldo Abruzzi, Generalsekretär von Eurochambres, kritisierte besonders den mangelnden Fortschritt im F&E-Bereich. Schwellenländer wie etwa China hätten die Wichtigkeit erkannt und drastisch aufgeholt, so Abruzzi weiter. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass Rahmenbedingungen seitens des Staates geschaffen werden, damit vor allem kleine und mittlere Unternehmen ihre Innovationsfähigkeit und schliesslich ihre Wirtschaftlichkeit verbessern können. Die Herausforderungen für Staat, Wirtschaft, Firmen und Menschen sind gewaltig, bieten aber aussichtsreiche Gelegenheiten für ein besseres, sicheres und insbesondere auch anlegerfreundliches Leben. Ohne Wasser kein Leben In erster Linie ein Fluch, in zweiter Linie ebenso eine Gelegenheit ist die Tatsache, dass ein Grossteil der Menschheit weltweit keinen oder kaum Zugang zu sauberem Trinkwasser hat. Dies, obwohl tief unter unseren Füssen durchaus ausreichend Grundwasser – die Hauptquelle für Trinkwasser – zur Verfügung stünde. Die wertvolle und lebenswichtige Ressource aufzuspüren und so nachhaltig zu nutzen, dass sie auch für kommende Generationen noch reicht, das gehört zu den vielen Aufgaben der Geowissenschaft. Gemäss Schätzungen haben in 25 Jahren bis zu zwei Drittel der Weltbevölkerung zeitweise keinen Wasserzugang. Zudem nimmt der Wasserbedarf gemäss einer Analyse der Vereinten Nationen bis 2020 um rund 40 Prozent zu. Es braucht Infrastruktur zur Lieferung von Frischwasser und zur Entsorgung von Abwasser und genau da bietet sich zumindest für den Anleger eine prächtige Investment-Idee. Wasserinfrastrukturen werden in den nächsten Jahren massiv ausgebaut. Aber auch veraltete Wassernetze müssen saniert werden. In der Vergangenheit sind bis zu 50 Prozent «sauberes Wasser» in England und Wales durch undichte


Wasserleitungen verloren gegangen. Aber Wasser ist nicht nur ein Lebenselixier, sondern auch ein globales Investitionsthema mit vielen Facetten. Unternehmen im F&E-Bereich, im Komponenten- und Anlagenbau, in der Trinkwasserversorgung oder Herstellung von Chemikalien für die Wasserbehandlung sowie Abwasserentsorgungsfirmen weisen ein hohes Wachstums- oder Innovationspotenzial auf.

WAS IST INFRASTRUKTUR? Traditioneller Infrastrukturbegriff

Gebührenpflichtige Strassen

Eng verzahnte Branchen

Luftfracht und Logistik Baustoffe

Versorger

Bauwesen und Technik Bauprodukte

Telekommunikation

Maschinen Elektrische Ausrüstung

Flughäfen

Bauunternehmen Energie Industriekonglomerate Eisenbahnen

Öl- und Gaspipelines

Unabhängige Energieerzeuger

Quelle: Clariden Leu

Häfen

Ein weiteres Argument für Infrastruktur betrifft den Staat. Rund drei Viertel aller Infrastrukturprojekte werden von der öffentlichen Hand finanziert. Mehr und mehr werden – primär in den weniger entwickelten Ländern – Staatsbetriebe privatisiert. Zudem spielt hier auch der Monopolaspekt rein. Denn es wird wohl kaum einer auf die Idee kommen, neben einer bestehenden Autobahn, eine zweite zu bauen. Dies und Ähnliches zeigt sich auch im Telekommunikations- und im Postgeschäft. Für Anbie-

THE FUTURE IS URBAN (GLOBALE POPULATION IN MRD.) 9 8 7 6 5 4 3 2 Quelle: UN

Der Superzyklus Infrastruktur Ähnlich stark gefragt sind effiziente Wasserinfrastrukturen. Die zunehmende Verstädterung bringt teilweise gewaltige Infrastrukturprobleme mit sich respektive deckt schonungslos die unglaublichen Mängel auf. Denn es heisst so schön «the future is urban». Je besser eine Infrastruktur also ausgebaut ist, desto effizienter wird das wirtschaftliche Wirken. Infrastruktur ist das Fundament einer florierenden Wirtschaft oder anders gesagt: Ohne Infrastruktur steht jede Wirtschaft im Abseits. Konkret bedeutet dies: befahrbare Strassen, ausgebaute Eisenbahnnetze, funktionierende Telekommunikation sowie weit reichende Strom- und Wasserversorgungen. Ein Treiber in diesem Bereich sind die sogenannten Megacities. Denn wie angetönt, immer mehr Bürger leben städtischer. Vor allem kommt ein gewaltiger Schub aus den aufstrebenden Ländern Asiens. In den nächsten 25 Jahren wachsen die Städte um rund eine Million Menschen pro Woche (!). Dies bedeutet gewaltige Investitionssummen. Allein in Indien sollen in der nächsten Zeit rund 500 Milliarden Dollar in die gesamte Infrastruktur fliessen. Aber auch die industrialisierten Nationen werden künftig Milliarden in die Modernisierung und Erneuerung bestehender Anlagen investieren. Hier spielt vermehrt auch der Umweltaspekt mit. Nachhaltige, also umweltfreundliche und wirtschaftlichere Technologien sollen dabei hauptsächlich eingesetzt werden.

LEADSTORY

1 0 1950 Population in urbanen Gebieten

1970 Population in ländlichen Gebieten

1990

2010

2030

ter von Infrastrukturleistungen verspricht diese Monopolstellung wenig Wettbewerb, sprich keine Konkurrenz und damit schwindet auch die Möglichkeit eines allfälligen Preiskampfes – der Anleger kann darauf bauen. Ressourceneffizienz ist gefragt Wo gebaut wird, braucht es viel Energie und reichlich Rohstoffe. Stahl, Eisen, Zement, Holz, Erdöl Wasser, Kupfer, Kohle etc., die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Dass natürliche Ressourcen gefragt sind, zeigt die hohe Nachfrage, weshalb die meisten Rohstoffpreise in den letzten Jahren teilweise stark angestiegen sind. Ob Kohle, Öl, Edelmetalle oder Uran – erst die Vorarbeit und ihr Wissen um die Prozesse der Entstehung dieser wichtigen Rohstoffe ermöglicht das Finden von vielversprechenden Lagerstätten. Doch neben der Exploration von natürlichen Rohstoffen wird der nachhaltige Weg der Ressourcennutzung immer wichtiger. Es geht um die Gefahr einer unverantwortlichen Ausbeutung. Die Argumente für langfristig weiter steigende Preise im Rohstoff- und Energiesektor sind erschlagend. Allein der Bevölkerungszuwachs in den kommenden Jahrzehnten dürfte diese Preisentwicklung stützen. Um 40 Prozent wird die Weltbevölkerung in den kommenden 50 Jahren zunehmen, also 2,5 Milliarden Menschen mehr werden dann auf dem Planet Erde wohnen. Aber nicht nur quantitativ wird sich die Weltgemeinde verändern. Steigender Wohlstand gerade in den aufstrebenden neuen Industriezentren der Welt, beispielsweise Indien, China oder Lateinamerika, sorgt dafür, dass auch pro Kopf mehr nachgefragt wird, sprich mehr Energie, hochwertigere Produkte und Nahrung. Mehr dazu können Sie auch in der PUNKT Magazin Ausgabe #10 (November 2007) zum Thema «Rohstoffe» lesen. Klimawandel beschäftigt die Wissenschaft Unser Planet ist darüber hinaus von der Klimaerwärmung und den dazugehörenden wirtschaftlichen Folgen betroffen. Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer sichtbarer. Flutkatastro- ›››

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Einfach gesund leben Die Folgen der Industrialisierung sowie die negativen Aspekte des Klimawandels verändern die Lebensweise der Erdbevölkerung dramatisch. Bewusstes und gesundes Leben liegt nun immer mehr im Trend, wodurch sich neue Anlagefelder ergeben. Eine grosse Gefahr hingegen ist die immer älter werdende Bevölkerungsschicht in den westlichen Nationen. Ausserdem führen die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte zu Hektik, Termindruck und zunehmenden Verpflichtungen im Arbeits- und Familienumfeld. Diese schlechten Lebensgewohnheiten in Zusammenhang mit wenig Sport und ungesunder Ernährung führen zu markant höherem Auftreten von chronischen Krankheiten. Diese Auswirkungen werden in Zukunft unser Gesundheits- und Wirtschaftssystem aufgrund steigender Kosten und einer Minderung der Arbeitsproduktivität immer mehr belasten. Schon heute sind Wohlstandskrankheiten wie Fettleibigkeit weit verbreitet und verschlingen allein in den Vereinigten Staaten Behandlungskosten von einem dreistelligen Milliardenbetrag – jährlich. Immer mehr Menschen haben dank der globalen Vernetzung und dem unbeschränkten Zugang zu Informationen ein kritisches Gesundheits- und Umweltbewusstsein bezüglich ihres täglichen Konsums entwickelt. Breite Bevölkerungsschichten wissen um den Wert und die Bedeutung einer richtigen Ernährung und sind dank gestiegenem Durchschnittseinkommen denn auch bereit, für bessere Qualität einen höheren Preis zu bezahlen. Herauskristallisiert haben sich dadurch wiederum neue und attraktive Anlegeropportunitäten. Nachhaltige Anlagen liegen im Trend Dass der Planet Erde und das Wohlbefinden der Menschheit auch immer mehr ins Bewusstsein der Investoren vordringen, zeigen die neusten Zahlen einer Studie der Beratungsfirma «onValues». Der Markt für nachhaltige Anlagen, also Kapitalanlagen mit ökologisch-sozial-ethischen Kriterien, wuchs in der Schweiz im Jahr 2007 um 76 Prozent

auf rund 30 Milliarden Franken. In derselben Periode nahm der Gesamtmarkt um 1 Prozent ab, was den Boom bei den nachhaltigen Anlageformen umso beeindruckender macht. Besonders die Nachfrage nach nachhaltigen Anlagefonds stieg rapid, nämlich um sagenhafte 92 Prozent. Aber auch in strukturierte Produkte wird vermehrt nachhaltig investiert. Laut dieser Studie trugen im vergangenen Jahr vor allem die Themen Klimawandel, Wasser, Energieeffizienz und erneuerbare Energie zum Höhenflug der nachhaltigen Produkte bei. Der Löwenanteil machen Wasserinvestments aus, die knapp 60 Prozent der Anlagegelder vereinen. Bei den Investoren (gut die Hälfte davon sind übrigens Privatanleger) zählten primär die Diversifikation und die guten Renditemöglichkeiten zu den Gründen für Engagements in Nachhaltigkeitsanlagen. Erst in zweiter Linie wurde «das Leisten eines positiven Beitrags zur nachhaltigen Entwicklung» als Investitionsgrund genannt. Viele Finanzspezialisten attestieren den nachhaltigen Investitionsmöglichkeiten hohes Entwicklungspotenzial, das sich über die kommenden Jahre hinweg überdurchschnittlich entwickeln dürfte. Sehr stark sollen dabei auch Emerging Markets als Treiber fungieren (verschiedenste Beiträge zum Thema Schwellenländer finden Sie auch unter investchannel.ch). In Bezug auf die Schwellenländer erwarten Anlageprofis insbesondere ein überproportionales Wachstum der Segmente Mikrofinanz und Healthy Living. Die Kunst ist es, ständig nach dem richtigen Gleichgewicht zwischen Wachstum, Gerechtigkeit und Umweltschutz zu suchen. Der Oberbegriff hierfür ist Nachhaltigkeit – ein relativ stark dehnbarer Begriff, der trotz alledem die Portfolio-Rendite durchaus positiv beeinflussen kann. Und wenn alles nichts nützt, dann bleibt noch immer der Griff zur Schokolade. Dies aus vielerlei Hinsicht, zieht doch das wohl bekannteste Schweizer Klischee (nebst Kühen, Berge und Käse) verschiedenste Fantastereien nach sich. Oder sind es am Ende gar keine Fantastereien? Hauke Stars, Country General Manager der HP Schweiz (Hewlett Packard), setzt beispielsweise voll auf Schokolade. Insbesondere dann, wenn die Stimmung etwas schlecht ist oder besser gesagt schlecht wird. Hauke Stars glaubt an die chemische Wirkung des Kakaos und hat immer eine Reservetafel in der Schublade. Für die HP-Mitarbeitenden, die nicht mehr lachen können, gibt es also ein Stück Schoggi. Es gibt aber auch jene, die sich nicht nur mit einem Stück begnügen. Sie sind förmlich süchtig danach. Die sogenannten «Chocoholics» essen bis zu zwei Kilogramm pro Tag – und von ihnen gibt es mehrere Millionen. Genau solche Tatsachen verleiten immer wieder Leute dazu, die Schokolade zu verteufeln. Allerdings gibt es sicherlich wenige bis gar keine Leckereien mit einer derartigen Geschmacksfülle. Doch nicht nur der Gaumen hat Freude daran, ebenso die Modeszene oder die weltweite Anlegergemeinde insgesamt. Auch dafür zeichnet sich Helvetia, wie kann es anders sein, zu grossen Teilen verantwortlich: Teuscher, Nestlé, Lindt & Sprüngli sowie viele mehr …

LEADSTORY

SCHOKOLADENKONSUM (IN KG/KOPF) Land

kg

Schweiz

11,9

Deutschland

11,1

Belgien

11,0

Grossbritannien

10,2

Österreich

9,4

Irland

8,8

Norwegen

8,5

Dänemark

7,7

Frankreich

6,8

Finnland

6,8

Schweden

6,8

USA

5,6

Australien

5,3

Italien

4,3

Spanien

3,1

Niederlande

2,9

Japan

2,2

Quelle:wikipedia.org, 2005

phen, Wirbelstürme oder sogar Perioden extremer Trockenheit sind Wetterphänomene, die uns täglich die Dringlichkeit einer raschen Problemlösung vor Augen führen. Sir Nicholas Stern, ehemaliger Weltbankchef und Berater der britischen Regierung, schätzt die raschen Global-Massnahmen gegen die Belastung von CO2 auf rund 275 Milliarden Euro. Der grösste Teil der Schadstoffe stammt nach wie vor aus den beiden Energieträgern Erdöl und Kohle. Erneuerbare Energien liegen zwar im Trend, aber sie tragen erst einen winzigen Teil zum gesamten Energiekuchen bei. Aus Investorensicht ist diese Erkenntnis nicht unwichtig: Immense Summen an Kapital werden in umweltfreundliche Technologien sowie erneuerbare Energien investiert. China will bis ins Jahr 2020 rund 16 Prozent seines Energiemixes mit erneuerbaren Ressourcen abdecken, wofür wiederum Milliarden nötig sind. Damit wird einerseits versucht, die schlimmsten Folgen der Erwärmung zu lindern, andererseits die Abhängigkeit gegenüber dem Erdöl zu verkleinern.

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Überalterung und starkes Bevölkerungswachstum stehen maroden Gesundheitssystemen gegenüber. Das neue Gesundheitsbewusstsein bringt ein wachsendes Spektrum an modernen und gesundheitsfördernden Produkten mit sich. Pharmamultis und Biotechnologiefirmen profitieren.

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txt: Andreas Hohn] Weltweit stellen nicht übertrag-

bare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Störungen, Krebs oder Diabetes den Hauptteil der Krankheitslast in den Bevölkerungen der Industrie- und Schwellenländer dar. Sie tragen massgeblich zur frühzeitigen Morbidität (Krankheitswahrscheinlichkeit) und Mortalität (Sterblichkeit) bei. Zu den gemeinsamen

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AUF DEN PUNKT

Risikofaktoren gehören ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel. Übergewicht und Fettleibigkeit, Letzteres allgemein definiert als ein Body-Mass-Index (Gewicht in Kilogramm geteilt durch Grösse in Metern im Quadrat) von 30 oder höher, belasten nach Ansicht von Ökonomen die Volkswirtschaften enorm. Denn wer zu viel wiegt, ist an- ›››

HEALTHY LIVING – GESUNDHEIT, DIE SPASS MACHT

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AUF DEN PUNKT

fälliger für Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Krebs. Fast Food und Fertiggerichte sorgen heute dafür, dass man kaum noch Zeit für die Zubereitung der Speisen aufwenden muss – dafür mehr Zeit für Tätigkeiten wie Fernsehen oder Vor-dem-Computer-Sitzen hat. Ernährungsprobleme und ernährungsbedingte Erkrankungen sind aber nicht ausschliesslich individuelle Phänomene, sondern werden vor allem durch gesellschaftliche Faktoren beeinflusst. Das eigene Verhalten und die privaten und sozialen Verhältnisse tragen somit gemeinsam zur aktuellen Ernährungsproblematik bei. Die Umstände müssten so gestaltet werden, dass ein gesunder Lebensstil gefördert wird. Fitness und Wellness verschmelzen Healthy Living – gesunde Lebensweise – umfasst alle Bereiche des körperlichen und geistigen Wohlbefindens. Der heutige «Idealmensch» ist schlank, nichtrauchend und physisch fit: Fitnessstudios, Laufgruppen und Sportvereine sind also gefragt, WellnessAnlagen boomen. Der Fitness-Gedanke verschmilzt dabei langsam mit dem WellnessBereich. Wellness-Angebote bedienen vermehrt die Bedürfnisse nach Entspannung. Informationen über die wesentlichen Determinanten von Gesundheit und Krankheit sind der Schlüssel zu einem zufriedenen und einem glücklichen Leben.

schung, versteht sich als Kunst, Krankheiten zu verhindern, das Leben zu verlängern und dabei die Gesundheit zu fördern – durch gemeinsame und organisierte Anstrengungen der Gesellschaft. Public Health Schweiz mit Sitz in Bern fördert als nationales Forum den fachübergreifenden Austausch zwischen den für die Gesundheit der Schweizer Bevölkerung tätigen Personen und Organisationen: mittels Konferenzen, Newslettern, Fachgruppen, spezifischen Publikationen.

Gesundheitsförderung im 21. Jahrhundert Die Gesundheitsentwicklung wird zunehmend von globalen Trends beeinflusst, etwa durch demografische Entwicklungen. Nach Berechnungen der UN sollen im Jahr 2050 über dreimal so viel alte Menschen auf der Erde leben wie zu Beginn dieses Jahrhunderts. Die Ausbreitung chronischer Erkrankungen trifft in vielen Regionen auf gleichzeitig hohe Raten an Infektionskrankheiten. Das Zusammenspiel all dieser Trends beeinflusst die Wertvorstellungen der Menschen, ihre Lebensstile über die gesamte Lebensspanne sowie ihre Lebensbedingungen. Eine moderne Gesundheitsförderung seitens des Staates ist herausgefordert, die Potenziale bestimmter Trends zu nutzen und zugleich gesundheitsbelastende Trends abzuschwächen.

Neuer Wissenschaftszweig: Public Health Nutrition Einen Schritt weiter in diese Richtung bedeutete 1997 der Beschluss der Universitäten Basel, Bern und Zürich zur Einführung eines interuniversitären Diploms in Public Health. Public Health Nutrition (PHN) ist eine sehr junge Fachrichtung, die interdisziplinär an der Schnittstelle zwischen den Gesundheitsund Ernährungswissenschaften arbeitet. PHN erkennt und zeigt Zusammenhänge zwischen Gesundheit, Ernährung und anderem gesundheitsrelevanten Verhalten auf, identifiziert Risikogruppen und entwickelt Präventionspotenziale, um nicht übertragbaren Krankheiten mit bevölkerungsbezogenen Massnahmen vorzubeugen respektive diese effizient zu behandeln.

Public Health bedeutet Pluralismus im Gesundheitswesen Dabei ist Gesundheitsförderung nur in weitreichender Kooperation auf lokaler, nationaler und globaler Ebene möglich. Alle gesellschaftlichen Bereiche wie Politik, Wirtschaft, Umwelt und Familie sowie Gesundheitswesen, Bildung und Forschung, auf staatlicher und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) bis zum privaten Sektor sind gefragt. Public Health, als ein Feld für Wissenschaft und For-

Innere Schönheit: Du bist, was Du isst Gesunde, ausgewogene Ernährung ist für Ausstrahlung, Vitalität und Jugendlichkeit unabdingbar. Viele Vitamine und Spurenelemente sind wahre Schönmacher und sorgen für einen intakten Stoffwechsel und sind entsprechend unentbehrlich. Der Trend zu einer bewussten und ausgewogenen Ernährung hat eine Vielzahl von Produkten hervorgebracht, die mit weniger Fett und mehr Vitalstoffen lang anhaltende Energie liefern sol-

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len, ohne dabei den Organismus zu belasten. «Good food, good life» lautet beispielsweise das Motto von Nestlé. Nicht zuletzt durch strategische Neuausrichtungen auf Marken der Bereiche Nutrition (Ernährung), Gesundheit und Wohlbefinden konnte der Nahrungsmittelkonzern seine Umsätze in den letzten Jahren kontinuierlich erhöhen. Durch die Übernahme der Sparte Medical Nutrition von Novartis auf dem Markt für medizinische Ernährung (Juli 2007) stieg Nestlé mit einem Schlag zur Nummer zwei der Branche auf und forciert die Strategie einer Wandlung vom Nahrungsmittelhersteller hin zum Gesundheitsanbieter. Anlegerfokus auf Pharma und Biotech In der Gesundheitsbranche findet derzeit eine Verschiebung der Kräfte hin zu den kleineren und mittleren Unternehmen aus dem Gesundheitsservice und der Biotechnologie statt. Ihre Sektorgewichtung hat sich laut Credit Suisse seit 2000 von 21 auf 43 Prozent verdoppelt. Viele Pharmamultis profitierten in den letzten Jahren kräftig von den Verkäufen ihrer Blockbuster und haben sich weniger auf die Entwicklung neuer Medikamente konzentriert. Nun sehen sie sich mit den Folgen auslaufender Patentrechte und der zunehmenden Konkurrenz durch Generika konfrontiert. Attraktive Investmentalternativen bieten hier vor allem Biotechnologie-Unternehmen, die mit vollen Produktpipelines, innovativen Arzneimitteln und soliden Fundamentaldaten überzeugen. 2006 stammten bereits mehr als 50 Prozent der neu zugelassenen Medikamente weltweit von Biotechnologie-Gesellschaften. Positive Wachstumsaussichten haben daher auch Firmen, die Dienstleistungen in den Bereichen Versicherung, Beratung und Vertrieb von Arzneimitteln anbieten.


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INFRASTRUKTURENGAGEMENTS IM ANHALTENDEN AUFWIND

Verstopfte Strassen, Stromausfälle, einstürzende Brücken – an Investitionen in Infrastruktur kommt kein Land vorbei. Und wo Infrastruktur fehlt, droht das wirtschaftliche Abseits. Die Anlageklasse ist denn auch beliebt, überdies fördern Inflationsschutz und eine tiefe Korrelation diese Beliebtheit.

txt: Jakob Baur] Der Begriff Infrastruktur steht für

GLOBALE INFRASTRUKTUR (P.A.-BEDARF 2005 - 2010 IN MRD. USD)

Überdurchschnittliches Wachstum Erst seit kurzer Zeit stehen Entwicklungs- und Schwellenländern enorme Mittel zur Verfügung, um die notwendigen Verbesserungen an den grösstenteils baufälligen Einrichtungen durchzuführen. Das starke Bevölkerungswachstum und eine rasch expandierende Volkswirtschaft erhöhen in den grossen Entwicklungsländern wie Indien oder China den Druck, die Infrastruktur zu modernisieren und auszubauen. In den letzten Jahrzehnten hat sich ein milliardenschwerer Investitions-

Megastädte

1950

Megastädte

2015

New York

12.3

Tokio

36.2

London

8.7

Seoul

24.7

Tokio

6.9

New York

22.8

Paris

5.4

Mumbai

22.6

Moskau

5.4

Delhi

20.9

Shanghai

5.3

Mexiko City

20.6

Rhein-Ruhr

5.3

Sao Paulo

20.0

Buenos Aires

5.0

Dhaka

17.9

Chicago

4.9

Los Angeles

17.6

Kalkutta

4.4

Jakarta

17.5

Osaka

4.1

Lagos

17.0

Los Angeles

4.0

Manila-Quezon

16.8

Peking

3.9

Kalkutta

16.8

Mailand

3.6

Karachi

16.2

Berlin

3.3

Buenos Aires

14.6

Schwellenländer

Industrieländer

16 PUNKTmagazin N˚ 13/08

Quelle: Vereinte Nationen, 2004

GLOBALE URBANISIERUNG (ANZAHL EINWOHNER IN MIO.)

stau aufgebaut. Das Sanierungs- oder Ausbaubedürfnis ist enorm, denn schliesslich findet – insbesondere in Industrie- und Schwellenländern – eine zunehmend stärker werdende Landflucht statt. Dieser anhaltende Urbanisierungsprozess macht eine funktionierende technische Infrastruktur, vor allem in Ballungszentren, unverzichtbar. Ferner sind Infrastrukturausgaben in Industrieländern merklich gesunken. Die USRegierung weiss schon lange um die Probleme des Landes: Ein kürzlich verabschiedetes Budget über 256 Milliarden Dollar soll innert sechs Jahren Abhilfe schaffen. Der US-Verband der Ingenieure bestätigt jedoch, dass für die gesamte US-Infrastruktur mehr als 1600 Milliarden notwendig sind. Ähnliche Sparneigungen im Infrastruktursektor sind auch in Ländern wie Grossbritannien zu verzeichnen, wo seit den 70er-Jahren die Infrastrukturausgaben um 80 Prozent gekürzt wurden. Entsprechend bewegt sich die Infrastruktur in den Industrienationen teilweise auf einem besorgniserregend tiefen Niveau. Immenses Investitionsvolumen und Privatisierungen Zahlreiche Studien belegen die Korrelation zwischen einer ausreichenden Infrastruktur und dem allgemeinen Wirtschaftswachstum. Eine gut funktionierende Infrastruktur verringert zum Beispiel das Risiko von Stromausfällen oder Verkehrsengpässen. Gemäss Weltbank beträgt das Investitionsvolumen in den asiatischen Schwellenländern rund 25 bis 30 Prozent des BIP. In China liegt die Quote bei beeindruckenden 40 Prozent, was dem Land ein jährliches Wirtschaftswachstum von 10 Prozent ermöglicht. Die Weltbank schätzt bis ins Jahr 2010 weltweit jährliche Infrastrukturausgaben von 850 Milliarden Dollar. Gemäss den Global Economic Prospects 2008 entfallen allein 400 Milliarden auf die Emerging Markets. Das Anlagesegment Infrastruktur ist für Anleger höchst interessant und wird es auch bleiben. Umstritten ist jedoch die Frage nach der Privatisierung, der Erstellung und Instandhaltung von infrastrukturellen Einrichtungen in der Zweiten und Dritten Welt. Privatisierungen von Infrastruktureinrichtungen ziehen zwar Investoren an, erhöhen den Wettbewerb und oftmals nicht zuletzt auch die Effizienz. Allerdings ermöglichen sie ebenso Korruption von staatlichen Behörden. Als Bei-

210 180 150 120 90 60

Quelle: Weltbank

sämtliche dauerhaften Grundeinrichtungen, die für das reibungslose Funktionieren einer Volkswirtschaft unentbehrlich sind. Erst eine gut ausgebaute Grundeinrichtung ermöglicht volkswirtschaftliche Aktivitäten. Es wird zwischen vorgegebener Infrastruktur – sprich die nicht veränderbaren Faktoren wie die geografische Lage oder das Klima – und von Menschen geschaffener Infrastruktur unterschieden. Letztere wiederum teilt sich auf in technische (Versorgung, Verkehr, Telekommunikation etc.) sowie in soziale Infrastruktur (Bildungswesen, Gesundheitssystem, Kirchen etc.). In erster Linie ist das Betreiben einer zufriedenstellenden und funktionstüchtigen Infrastruktur Sache des Staates. Während dies bei sozialen Einrichtungen grösstenteils der Fall ist, wird bei der technischen Infrastruktur vermehrt auf die private Hilfe zurückgegriffen. Das Planungssupremat bleibt jedoch weiterhin beim Staat.

30 0 Elektrizität Schwellenländer

Telekom Strasse/Schiene Industrieländer

Wasser

spiel sei die von der öffentlichen Hand geführte, enttäuschend wirtschaftende Flughafenaufsichtsbehörde Infraero genannt. Es scheint sich die Tendenz abzuzeichnen, dass private Unternehmen in den Entwicklungs- und Schwellenländern zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. Denkbar – und mancherorts bereits Tatsache – sind nicht zuletzt auch Privatisierungen mit einer staatlichen Beteiligung von 51 Prozent des Aktienkapitals, um wichtige und notwendige Entscheide dennoch amtlich regeln zu können. Gründe, jetzt zu investieren Infrastruktur in schnell wachsenden Entwicklungsländern hat ein enormes Aufholpotenzial. Das Investitionsdefizit wird sowohl inländischen als auch ausländischen Privatanlegern Investitionsmöglichkeiten eröffnen. Es ist unrealistisch, dass Anpassungen der Infrastruktur an moderne Standards von den Regierungen allein finanziert werden können. Die Argumente für Infrastrukturinvestitionen sind leicht nachvollziehbar – stabiles Bevölkerungswachstum, hohes Wirtschaftswachstum und hoher Nachholbedarf. Vor allem Investitionen in Flughäfen, Hafenanlagen und Telekommunikationseinrichtungen haben das grösste Aufwärtspotenzial. Die australische Beteiligungsgesellschaft Macquarie Infrastructure Group ist ein klassisches Beispiel für ein Infrastrukturinvestment. Die australische Macquarie ist eine der ersten Banken, die sich auf die Anlageklasse Infrastruktur spezialisiert hat. Heute hält sie mit mehr als 30 Fonds Beteiligungen an Brücken, Strassen, Stromriesen, Telekomnetzwerken, Wasserversorgern, Radiostationen. Die Vorzüge solcher Gesellschaften sind die vorhersehbaren und konstant wachsenden Geldströme. Infrastrukturinvestitionen gelten gewissermassen als inflationsgeschützte Anlagen und weisen zudem eine geringe Korrelation zu anderen Anlagesegmenten auf.


Holz hat sich – nach Öl und Gas – zum drittgrössten Rohstoffmarkt weltweit gemausert. Der wichtige Baustoff dürfte längerfristig und pro Jahr Renditen von bis zu 10 Prozent abwerfen. Obacht aber vor dubiosen Anbietern, die wie Raubtiere im Performancedickicht den Investoren auflauern.

txt: Cyril Schicker] Holz symbolisiert in der chinesi-

schen Lehre Aufbruch, Flexibilität, Kreativität, Toleranz und Entscheidungsfähigkeit. Ob der Charakterfülle überrascht es kaum, dass Holz hinter Öl und Gas der drittgrösste Rohstoffmarkt weltweit ist. In den USA beträgt das Volumen bereits über 18 Milliarden Dollar. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten

werden 95 Prozent der Einfamilienhäuser aus Holz gefertigt, entsprechend ist dort Holz als Bausubstanz wichtig. Ebenfalls sehr wichtig ist das Holz für Russland: Der Staat beherbergt ein Viertel der globalen Waldreserven. Mit anderen Worten: 25 Prozent der «grünen Lunge» liegen dort und gehören zu Russlands ››› wichtigsten Einnahmequellen.

WEDER HOLZKOPF NOCH HOLZWEG, SONDERN PERFORMANCETREIBER

punktmagazin.com 17


Achtung Holzknappheit Holz ist aber nicht nur für den BRIC-Exponenten bedeutend. Auch bei der weltweiten Anleger-Community könnten Holzengagements vermehrt Einzug ins Depot finden. Experten sind langfristig optimistisch. Sie rechnen mit einer Holzknappheit auf globaler Ebene – und positiver Preisentwicklung. Holz ist als Basismaterial nicht nur in der Baubranche gefragt, sondern ebenso in der Möbelwirtschaft. Nachfrageriesen sind momentan China und Indien. Die zwei wachstumsstarken Schwellenländer sind eher waldarm und importieren Holz aus aller Herren Länder. Allein deren Holzhunger wird auf lange Sicht hinaus preistreibend wirken. Unterstützend wirkt zudem der Fakt, dass infolge der stark gestiegenen Öl- und Gaspreise Holz als Energieträger eine regelrechte Renaissance erlebt. Hausbesitzer gehen den zwei mächtigsten Rohstoffen vermehrt aus dem Weg und rücken heiztechnisch gesehen den dritten, sprich Holz, wieder ins Rampenlicht. Papier trotzt E-Mail Eine zentrale Rolle spielt Holz überdies in der Papierindustrie. Trotz Elektro-Briefverkehr steigt zumindest in Europa der Pro-Kopf-Konsum stets. Laut vielen Experten werden bis in 13 Jahren global und jährlich 504 Millionen Tonnen Zellstoff für Papierprodukte hergestellt (aktueller Stand: 370). Für das Gros der Privatinvestoren dürften holzbezogene Anlagen zwar nicht gerade Millionen ins Kässeli spülen, dafür aber den einen oder anderen Prozentpunkt an Performance. Nicht vergessen darf man dabei den Diversifikationsaspekt, der wohlwollend mitwirkt. Bereits in der Vergangenheit waren mit Holz respektable Renditen zu erzielen. Zwischen 1973 und 2002 brachten jene Investments eine Wertsteigerung von zirka 15 Prozent, währenddem der gesamte Aktienhandel in derselben Zeitspanne rund 11 Prozent an Wert gewann. Renditestarkes Holz Der World-Timber-Index (TIMBEXD) von Dow Jones, der die 15 wichtigsten Firmen aus der Holzgewinnung und -weiterverarbeitung beinhaltet, verfolgt zwar in letzter Zeit den Gang in die preislichen Niederungen. Das heisst aber lange nicht, dass sich interessierte Anleger auch auf dem Holzweg befinden. Holzanlagen versprechen zukünftig noch immer jährliche Wertsteigerungen von 10 Prozent, da sind sich die Experten einig. Dem Sog der weltweiten Korrektur an den Aktienmärkten konnten sich die Holz-Aktienkurse nicht entziehen – auch wenn viele aus der Holzindustrie rosige Zahlen in ihren Büchern stehen haben. So etwa die Schweizer Precious Woods AG, die sich gegen den Ab-

18 PUNKTmagazin N˚ 13/08

Quelle: fao.org

AUF DEN PUNKT

tropischer und subtropischer Laubwald Laub- und Nadelwald der nördlichen gemässigten Klimazone

wärtstrend mit Händen und Füssen stemmte, sprich kurstechnisch weniger stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das international führende Unternehmen (nachhaltige Bewirtschaftung/Nutzung von Tropenwald), das weltweit mehr als 2000 Mitarbeiter beschäftigt, steigerte seinen Umsatz 2007 und im Jahresvergleich um 68 Prozent. Bluffende «Waldschurken» Umsatzwachstum ist jedoch nicht oberstes Gebot des helvetischen Forstunternehmens. Precious Woods AG will bei allen Tätigkeiten nur einen Mehrwert generieren, wenn der wunderbare Klang des ökonomisch-ökologisch-sozialen Triangels denn auch hell erklingt. Ganz anders tönt(-e) es bei der Prime Forestry Group. Die Tropenholzfirma mit Sitz in der Schweiz versprach hellhörigen Investoren jährliche Renditen von bis zu 14 Prozent. Prime Forestry Group hat ihren Anlegern unter anderem geraten, langfristig in Eukalyptus zu investieren – und dabei den ökologischen Aspekt hoch gehalten. Allerdings knöpfte ihnen der «Waldschurke» dafür viel zu viel Geld ab. Obendrein ist es gar umstritten, ob Eukalyptus tatsächlich umweltverträglich ist. Zwar ist das Holz qualitativ bestens und äusserst schnellwüchsig, dafür aber trocknet dieses Myrtengewächs den Boden bis in die Tiefe aus. Damit raubt es den Tieren ihren Lebensraum, fördert mit seinen extrem entflammbaren Ölen Waldbrände und verdrängt aggressiv andere Baumarten. Gleich und gleich gesellt sich gern Gemäss verschiedenen Berichten und Foren, ging der Schweizer Scharlatan ähnlich aggressiv auf Kundenfang, wie Eukalyptus wächst. Zudem sind Eukalyptus-Blätter (ausser für Koalas) giftig, daher nutzlos. Ebenso giftig und nutzlos ist respektive war die Prime Forestry Group. Sie ist unlängst in Konkurs geraten

und hat 3000 Anlegern einen Totalverlust beschert. Zurück bleibt weit mehr als ein schaler Nachgeschmack, da den geprellten ÖkoInvestoren gut 60 Millionen Franken aus der Tasche gezogen wurden. Auch wenn der ruinöse Müssiggang schon einige Jahre her ist und die Zürcher Staatsanwaltschaft noch immer wegen Betrugsverdacht ermittelt, müssen die Vorsichtsfahnen gehisst bleiben. Die Pleitefirma hat sich wieder im Dickicht der Holzindustrie versteckt und wirkt nun als ShareWood Switzerland AG in einem erschreckend ähnlichen Terrain. Wiederum werden bis zu 14 Prozent Rendite per annum versprochen! Die «Baumpartner» zahlen jedoch diesmal für 1100 Teakbäume 28 000 Euro (~44 000 Franken), bei Prime Forestry Group gab es für denselben Betrag 1111, also elf Bäumchen mehr. «Ex ligno fit divus» Dass es aber Firmen gibt, die ihr Geschäftsmodell nicht nach dieser mutmasslichen betrügerischen Maxime ausgerichtet haben, dürfte Investoren aufhorchen lassen: Die bereits angeführte Precious Woods könnte für manche langfristig disponierende Anleger interessant sein. Weitere Anbieter mit ernst zu nehmenden Strategien sind zum Beispiel die Forest Finance mit Sitz in Deutschland und Panama oder die Aquila Capital. Letztere – mit Sitz in Hamburg – hat einen Fonds aufgelegt, der schon nach drei Jahren Auszahlung liefern soll. Die Mindestanlage des WaldINVESTs beträgt 20 000 Dollar (~20 000 Franken). Will oder kann man nicht so viel Geld auf einmal in die Hand nehmen, findet man investmenttechnischen Zugang zur Holzindustrie mittels Zertifikaten. «Ex ligno fit divus» ist das lateinische Pendant zu «aus Holz macht man grosse und kleine Heilige». Hoffen wir, dass zukünftig auch die Anlegergemeinde etwas von der Heiligkeit spüren wird.


Eine Weltbedrohung stellt die Verknappung des Wassers dar. Damit verbunden sind aber nicht nur Gefahren, sondern auch Chancen, denn das blaue Gold ist wie ein Bauchladen voller Anlagemöglichkeiten. Diese sind über den ganzen Erdball verstreut. Schweizer Firmen spielen dabei eine zentrale Rolle.

txt: Cyril Schicker] Wasser macht Leben sowohl für den Menschen als auch für die Natur überhaupt erst möglich. Jedoch wird sauberes Wasser zum zunehmend knappen Gut, was fatale Folgen für alle Formen von Leben hat. Doch was ist überhaupt geschehen? In den vergangenen Jahren wurden vermehrt naturnahe Bäche, Flüsse, Feuchtgebiete und Seen

kanalisiert, trockengelegt sowie mit Dämmen zubetoniert. Ferner verschmutzen Dünger, Schädlingsbekämpfungsmittel, Abwasserhavarien und Industrieunfälle unser Süsswasser. Obendrein verwendet man das kühle Nass für die stark steigende Stromproduktion, für die Wasserversorgung der Industrie und für ››› die landwirtschaftliche Bewässerung.

WASSER – GEFAHRENHERD UND ERREGENDES LEBENSELIXIER ZUGLEICH

punktmagazin.com 19


Kampf um Wasser längst entbrannt Innert vier Dekaden wurden weltweit über 50 Prozent der natürlichen Gewässer zerstört. Dadurch minimierte sich beispielsweise die Artenvielfalt um rund die Hälfte. Obendrein werden gemäss der Gesundheitsorganisation WHO im Jahre 2025 zwei Drittel der Weltbevölkerung tagein, tagaus mit einem Wassermangel leben müssen. Der Wasser-Kampf wird folglich immer härter werden. Das kräftig anziehende Bevölkerungs- und Wohlstandswachstum sowie der Umstand, dass die verarbeitenden Industrien immer mehr Wasser brauchen, dürften diesen Kampf noch weiter verstärken. Fatalismus macht sich breit. Leidig, folgenschwer und für die missliche Situation exemplarisch ist auch der Fakt, dass das omnipräsente China pro Kopf 75 Prozent weniger Frischwasserreserven als der weltweite Durchschnitt besitzt. Doch was tun, wenn es brennt? Wie kann man dem Negativtrend Einhalt gebieten? Rettung verspricht wohl nur eines, nämlich ein stark angeregtes Nach- und Umdenken. Und dies hat eben erst begonnen. Willkommener Strukturwandel Auch wenn das Nach- und Umdenken noch in den Kinderschuhen steckt, so ist es dennoch ein notwendiger Impuls für einen herzerwärmenden Strukturwandel. Denn der wiederum räumt Unternehmen die Chance ein, sich mit ihren neuen Produkten sowie Verfahren auszuzeichnen und sich gegenüber der Konkurrenz positiv abzugrenzen. Diese Gewinner des Wandels frühzeitig zu identifizieren, lohnt sich nicht zuletzt auch für den Investor. Gerade die Wasserindustrie umfasst gut 600 Gesellschaften mit einer Marktkapitalisierung von insgesamt rund 1800 Milliarden Franken. Eine Überforderung des interessierten Anlegers ist da bei der Firmenselektion auf den ersten Blick schon vorprogrammiert. Beim genaueren Hinschauen fällt jedoch auf, dass sich rund die Hälfte auf die – zukunftsträchtige – Technologie (Reinigung, Pumpen, Filter, Aufbereitung) spezialisiert hat. Damit ist das Selektionsbrot allerdings nur mit Butter und noch nicht mit Konfitüre bestrichen. Auch unter 300 Firmen die besten zu rekrutieren, kann zur Herkulesaufgabe werden. Unterstützung GLOBALES WASSERVORKOMMEN (IN km3) 1’348’000’000

Süsswasser

36’000’000

Gletscher, Polkappen

28’000’000

Grundwasser Seen

8’000’000 126’000

Bodenwasser

61’200

Atmosphäre

14’400

Flüsse

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Wassermangel zunehmender Wassermangel ausreichende Wasservorkommen Wasserüberschuss

bietet da eine Zürcher Firma namens Inrate, die Nachhaltigkeitsratings vergibt. Gemäss Inrate erfüllen auf globaler Ebene nur etwa 50 Unternehmen diese hohen Auflagen. Marode Infrastruktur als Chance Dreht man als nachhaltiger Investor seinen Gedankenstrick konsequent zu Ende, so dürften lediglich Titel den Weg ins Portfolio finden, die folgenden (Inrate-)Anforderungen gerecht werden: hohe Wassereffizienz der Produktion, überdurchschnittlicher Leistungsausweis in der Ökologie, keine Verstösse gegen soziale Mindeststandards, keine Kernenergie-Tätigkeit, kein Liebäugeln mit der Rüstungsindustrie, strikte Einhaltung der Menschenrechte. Eines der herauskristallisierten Unternehmen ist der britische Wasserversorger und -entsorger Kelda Group. Dessen «Tochter» Yorkshire Water fördert Massnahmen zum Wassersparen und hat die Leckrate ihres Leitungsnetzes, das rund 5 Millionen Kunden versorgt, bereits deutlich reduzieren können. Man geht übrigens davon aus, dass etwa 50 Prozent des in London verwendeten Leitungswassers wegen mangelhafter Infrastruktur ungenutzt versickert. In absehbarer Zeit werden daher riesige Geldsummen für Renovationen frei gelegt. In Übersee müssen heuer gemäss der US-Environmental-Protection-Acency (EPA) 60 Milliarden Dollar in den Unterhalt der Leitungssysteme investiert werden – und zwar jährlich.

km3

Meerwasser

1’100

Quelle: wasserwerke-sonnenberg.de

Zonen

Quelle: UN World Water Development Report

AUF DEN PUNKT

Vorhang auf für 1000 Milliarden Bis ins Jahr 2020 prognostiziert die EPA eine kumulierte Investitionssumme von über 1000 Milliarden Dollar, um die Trink- wie Abwasserinfrastruktur des Landes instand zu halten und den notwendigen Netzausbau zu gewährleisten. Für europäische Breitengrade gehen die Experten von bis zu 250 Milliarden Euro aus. Kelda Group kommt infolge

der Sanierungsnotwendigkeit mehr als nur zum Handkuss. Handküsse könnte der Anleger eventuell auch vom US-Nachbarn Kanada, sprich von Bioteq Environmental Technologies, erhalten. Das ebenfalls Inrate-kompatible Unternehmen aus der Bergbaubranche hilft Minenbetreibern bei der Reinigung von Abwasser, das meist mit Schwefelwasserstoff, Schwermetallen kontaminiert ist. Glücklicherweise nicht kontaminiert ist das Mittelmeer, wo ebenfalls eine Investmentopportunität schlummert. Im östlichen Teil des Mittelmeeres befindet sich die griechische Eurodrip. Sie fabriziert effiziente(-re) Anlagen für die sogenannte Mikrobewässerung. Löbliches Schweizer Beispiel Im weiteren Sinne bewässern, nämlich durch Sanitäranlagen, tut auch die im SPI gelistete Geberit. Mit seinen wassersparenden Toiletten trägt unser Schweizer Vertreter nachhaltigen Kriterien Rechnung. Helvetia kann also auch in diesem Bereich ihr scheues Mäntelchen abstreifen und sich mit aufgeschwellter Brust dem Weltrest präsentieren. Nichtsdestotrotz ergibt sich mit Einzeltitelengagements das Problem des Klumpenrisikos. Daher dürften sich für die Majorität der Investorengemeinde diversifizierte Anlagen besser eignen. Unter anderem Finanzhäuser wie Pictet (Pictet Water Fund), SAM (SAM Sustainable Water Fund) oder Sarasin (Sustainable Water Fund) hauchten Wasserfonds bereits Leben ein. Daneben besteht ein Sammelsurium an entsprechenden strukturierten Produkten, das sich dem Wasserspektrum verschrieben hat (siehe auch Rubrik Products). Für Freunde des passiven Investierens lassen sich spannende Exchange Traded Funds (ETFs) finden. Mit einer breiten Risikostreuung und tiefen Kosten kann man sich damit kopfvoran ins anlagetechnische Tummelfeld des Wassers stürzen!


Was, wenn Japan den Walfang ganz aufgibt? Wird die Welt dann um eine weitere Sprache ärmer?

Was, wenn Japan sich dem internationalen Druck beugt und auch den sogenannten wissenschaftlichen Walfang ganz aufgibt? Zieht sich dann auch Greenpeace aus den Eismeeren zurück? Muss die Umweltorganisation deshalb ihre MS Esperanza vermieten? An Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy? Fährt dieser dann mit Carla Bruni durch die Arktis statt durchs Mittelmeer? Bezaubert die französische First Lady die dort lebenden Inuit mit ihrem Gesang? Möchten die dann alle Französisch lernen? Und verlernen ihr Inuktitut? Wird dadurch die Welt um eine weitere Sprache ärmer? Was, wenn Japan den Walfang ganz aufgibt? Dranbleiben. Jetzt 4 Wochen gratis: www.tagesanzeiger.ch/gratis


SPEZIALISTEN IM GESPRÄCH txt: Cyril Schicker] Die UN strebt an, über die nächsten Jahre das globale Wohlhaben zu erhöhen und die Sicherheit zu verbessern. Welche Ertragsmöglichkeiten gehen Ihrerseits damit einher?

Peter Wüthrich (PW): Diese Entwicklung ist genau genommen nicht neu. Die ersten Investitionen in Sektoren wie erneuerbare Energien, organische Landwirtschaftsprodukte oder Biotechnologie liegen Jahrzehnte zurück. Die seit einiger Zeit zunehmende Energieverteuerung oder die immer deutlicher werdende weltweite Nahrungs- und Wasserknappheit haben den Bekanntheitsgrad für diese Themen in der breiten Öffentlichkeit jedoch stark erhöht. Wie wir aktuell auch bei der Kreditkrise erleben, sind es oft die aussergewöhnlichen Situationen, die kraftvolle Impulse für die notwendige Entwicklung von Problemlösungen geben. Wenn nun vermehrt Kapital in die betroffenen Sektoren fliesst, steigen auch die Opportunitäten für Investoren. Denn auch für neue Wirtschaftssektoren, so etwa denjenigen für erneuerbare Energien, gilt der altbekannte Grundsatz, dass Anleger für ihre Bereitschaft entsprechend honoriert werden müssen, um Unternehmen Risikokapital – in Form von Aktienkapital – zur Verfügung zu stellen.

2 Healthy Living wird trotz starker Aufblähung der Alterspyramide als Makrotrend eingestuft. Wie sehen Sie das, wo parkiert der Anleger im Healthy-Living-Umfeld sein Geld am besten? 2 PW: Bald spricht man nicht mehr von einer Pyramide, sondern von einem Pilz. Denn die Anteile der Altersstruktur verschieben sich in den westlichen Gesellschaften von Jung Richtung Alt. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass diese Entwicklung für die stark wachsenden Regionen östlich von uns nicht in diesem Ausmass zutrifft. Dies gilt es sich stets vor Augen zu führen. Konzentriert man sich aber auf die westlichen Nationen, die mit ihrer Kaufkraft noch vorne liegen, gibt es ganz klare Signale, wohin die Reise gehen kann. Healthy Living klingt toll, Happy Living fänden wir passender. Nicht nur lebt heute die ältere Generation länger, sie möchte auch die ihr noch verbleibende Zeit auf aktive und vergnügliche Art und Weise geniessen. Neben der medizinischen Versorgung (Pharmatitel kaufen!) stehen vermehrt Sport-, Reise- und andere Unterhaltungsangebote (Kreuzfahrtanbieter kaufen!), gesunde Ernährung und spezielle Weiterbildung für aktive Senioren im Vordergrund.

PW 22 PUNKTmagazin N˚ 13/08

Eric Steinhauser (ES): Gerade aufstrebende Märkte (Asien, Osteuropa, Südamerika) weisen grossen Bedarf und grosses Potenzial auf, um den Wohlstand zu erhöhen. Die UN-Anstrengungen werten wir positiv und sehen tatsächliche Ertragschancen für Anleger. Als erste Priorität dürften Verbesserungen in der Versorgung mit Energie, Wasser und anderer Infrastruktur im Vordergrund stehen. Steigender Wohlstand in den Entwicklungsländern sowie die weltweite demographische Veränderung mit zunehmender Überalterung, verbunden mit gleichzeitiger Steigerung der Lebenserwartung, wird auch dazu führen, dass vermehrt Dienstleistungen und Produkte aus dem Gesundheitsbereich nachgefragt werden. Unverkennbar ist zudem, dass steigender Wohlstand eine deutliche Erhöhung der Nachfrage nach Lebensmitteln, Rohstoffen im Allgemeinen und Luxusartikeln mit sich bringt. Zudem: Im Bereich der Grundversorgung der aufstrebenden Länder entstehen Anlagethemen, die weniger der Wohlstandszunahme als vielmehr der Sicherheit zugeschrieben werden. Wasser, sei es als Aufbereitung von Trinkwasser oder als Reinigung von Abwasser, wird ebenfalls eine immer stärkere Bedeutung erhalten. 2 ES: Insbesondere der Sektor Gesundheitswesen drängt sich da auf. Dabei stehen aber Ernährung, Aktivität und Wohlbefinden sowie die Gesundheitspflege im Vordergrund. Die Überalterung der westlichen Länder, aber auch der steigende Wohlstand von städtischen Gebieten in Entwicklungsländern, wird zukünftig zu einem grossen Wachstum beitragen. Aus dieser Sicht darf man von einem Makrotrend reden. Zurzeit kann nur bedingt in diesen Trend investiert werden. Einige wenige spezialisierte Fonds oder Boutiquen haben sich dieses spezifischen Themas angenommen. Ein führendes Unternehmen ist SAM (Sustainable Asset Management), das etwa in Fettleibigkeit und Diabetes, respektive deren Dezimierung, Besserung und/oder Prävention, investiert. Anleger können aber auch von diesem Trend profitieren, indem sie in ausgewählte Firmen in unterschiedlichen Sektoren investieren: Adidas, Nike, Novartis, Novo Nordisk, Weight Watchers, Shimano, Shiseido, United Natural Foods. Investitionen in diesem Bereich sollten aber immer mit dem Hintergedanken einer ganzheitlichen Anlagestrategie getätigt werden.

ES


3 SRIs stehen weit oben in der Anlegergunst. Doch was sind SRIs überhaupt? 3 PW: Es ist in der Tat kompliziert geworden, die verschiedenen Begriffe wie Socially Responsible Investments, Ethical Investments oder Sustainability inhaltlich zu unterscheiden. Es gibt mindestens so viele Begriffe und Interpretationen wie es Anbieter von Anlageprodukten für diesen Themenbereich gibt. Erschwerend kommt hinzu, dass besonders in diesem Gebiet verschiedene Verfahren zur Titelselektion eingesetzt werden. So arbeiten gewisse Fondsmanager mit Ausschlusskriterien, andere mit Minimalstandards und wieder andere nach verschiedenartigen Best-In-Class-Ansätzen, was der Transparenz in der Branche nicht besonders hilft. Wir betrachten den zusätzlichen Einbezug von nicht-finanziellen Aspekten in den Investmentprozess als Hauptcharakteristik dieses Anlagethemas. Das ermöglicht dem Anleger, mehr Gewicht auf soziale oder ökologische Kriterien zu legen, um so ein noch besseres Gewissen bei der Geldanlage zu haben. Der Effekt dieses guten Gewissens sollte nicht unterschätzt werden. Besonders in schwierigen Börsenzeiten wirkt dies als guter Gegenpol zu einer manchmal nicht so erfreulichen Wertentwicklung des Depots.

4 Welchen SRI-Sektoren (auch benachbarte Wirtschaftszweige) attestieren Sie ein überproportionales Wachstum? Wo sehen Sie konkrete SRI-Anlageopportunitäten? 4 PW: Unter den Möglichkeiten, die in der Regel der SRI-Familie zugeordnet werden, sehen wir Opportunitäten in den Bereichen Wasser, erneuerbare Energien, Landwirtschaft, Nano-Technologie und organische Nahrungsmittel. Der Vorteil ist die Investierbarkeit, da einfach erhältliche und liquide Anlagemöglichkeiten bestehen. Das diesbezügliche Spektrum reicht von einzelnen Aktien über Anlagefonds hin zu passiven Instrumenten (ETFs). Sollen ganz spezielle Sichtweisen, etwa ein Kapitalschutz oder eine Hebelwirkung, umgesetzt werden, können auch strukturierte Produkte zum Einsatz kommen. Die Finanzbranche zeigt auch da grossen Ideenreichtum. Die Auswahl ist für den Laien ziemlich schwierig und stark von den bereits bestehenden Anlagen abhängig. Wir stellen oft unerwünschte Doppelspurigkeiten fest, wenn in ein bestehendes Aktienportfolio ein SRI-Fonds gekauft wird, dessen Inhalt fast identisch ist mit den bereits vorhandenen Positionen. Es ist also Vorsicht geboten.

5 Erachten Sie SRI-Investments als festen Depotbestandteil? Wie hoch soll diese Quote in einem konservativen, ausgewogenen und risikoorientierten Portfolio zum heutigen Zeitpunkt sein? 5 PW: Es ist schwierig, SRI-Investitionen klar von traditionellen Anlageklassen abzugrenzen. Meistens sind es ja traditionelle Anlagen. Schaut man in verschiedene SRI-Fonds hinein, erkennt man viele bekannte Namen (Zürich Versicherung, Nestlé, Unilever). Ja, sogar Ölkonzerne wie BP oder Total erscheinen gelegentlich. Deshalb ergeben sich teilweise grosse Überlappungen mit bereits bestehenden Aktienpositionen. Uns ist zunächst einmal sehr wichtig, dass unsere Kunden ihre finanziellen Ziele erreichen. Gerade im Geschäft mit Privatkunden spielen aber neben den harten Fakten (Risiko, Rendite) die individuellen Kundenpräferenzen eine wichtige Rolle. Nur wenn diese ausreichend berücksichtigt werden, stellt sich eine nachhaltige Zufriedenheit ein. Eine solche Präferenz kann die Berücksichtigung von SRIKriterien bei der Auswahl von Anlageinstrumenten sein. Wie stark diese in einer Anlagestrategie berücksichtigt werden soll, hängt von weiteren Präferenzen und den grundlegenden Risiko- und Ertragsparametern ab. Ab einem Gewicht von mehr als 5 Prozent werden wir skeptisch: Klumpenrisiken vermeiden!

AUF DEN PUNKT

3 ES: Socially Responsible Investments sind Anlagen nach ethischen Wertvorstellungen. Dabei spielen ökologische und/oder soziale Grundsätze in der Entscheidungsfindung eine grundlegende Rolle. Deren Ursprung liegt in den 70er-Jahren, als vor allem institutionelle Anleger (Kirchen, Universitäten, Stiftungen) Investitionsmöglichkeiten suchten, mit denen nicht die Apartheid in Südafrika oder der Vietnamkrieg unterstützt wurden. In einer späteren Phase wurde Atomkraft ebenfalls als Anti-Kriterium hinzugefügt. Im letzten Jahrzehnt spielten dann Kritik an Globalisierung und spekulativen Finanztransaktionen eine zunehmende Rolle für ethisch motiviertes Anlegen. Heute gibt es spezielle nachhaltige Anlagefonds. Es bestehen zudem Fördersparmöglichkeiten bei alternativen Banken (Alternative Bank, Olten). Mit dem Dow-Jones-Sustainable-Index oder dem NaturAktien-Index als Ideengeneration und Entscheidungshilfe verfügt der Anleger obendrein über Direktinvestitionsmöglichkeiten. Die Indizes beinhalten nur Firmen, die klar definierte ethische Kriterien erfüllen, wobei der Natur-Aktien-Index mit 30 Gesellschaften die strengsten Vorschriften für eine Aufnahme diktiert. 4 ES: Wir bevorzugen Sektoren – wie erneuerbare Energien, Wasseraufbereitung und -versorgung, Ernährung und Gesundheit –, welche die menschlichen Grundbedürfnisse befriedigen und daher in Zukunft stark wachsen. Konkrete Möglichkeiten sehen wir in folgenden Unternehmen: Veolia Environnement und Severn Trent (Wasserbereich), Nestlé und Unilever (Bedarfsgüter), Roche und Celgene (Gesundheitswesen) sowie ausgewählte Windenergie- oder Solartitel. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, in Kollektivanlagen zu investieren. Hier bevorzugen wir zurzeit den Swisscanto Green Invest Fund (Investitionen in Firmen, die ökologisch und sozial nachhaltig wirtschaften). Interessant erscheint auch der SAM Sustainable Water Fund (investiert in Unternehmen, die Technologien, Produkte oder Dienstleistungen mit Bezug zur Wasser-Wertschöpfungskette anbieten). Der Dritte im Bunde ist der Ethos-Equities CH Mid & Small (SRI, spezielles Anlageverfahren unter Einbezug von Umwelt-, Sozial- und Corporate Governance Bewertung). 5 ES: Grundsätzlich sehen wir keinen strikt definierten Bestandteil an SRI-Investitionen in unserer Strategie vor. Wir glauben, dass ein Investor selber entscheiden sollte, ob für ihn ethische Investitionsgrundsätze im Mittelpunkt stehen. Für jene legen wir dann zu 100 Prozent in sozial verantwortliche Gesellschaften an. Spezialkunden wünschen zudem oft eine viel strenger definierte Auslegung der ethischen Grundsätze. Wir stellen generell fest, dass dieses Bedürfnis stetig wächst. Den Kunden ist aber bewusst, dass eine solche Ausrichtung einen längerfristigen Anlagehorizont nach sich zieht, da diese Anlagen kurzfristig nicht immer zu den Gewinnern mit der höchsten Rendite zählen. Selbstverständlich berücksichtigen wir in der Selektion unserer Anlagevehikel eine fundamentale Analyse, die auch Fragen nach sozialer Verträglichkeit überprüft. Prinzipiell investieren wir deshalb nicht in Gesellschaften, die einen hohen Umsatzanteil mit militärischen Gütern oder Atomkraft erwirtschaften. Bei der Auswahl von Kollektivanlagen (Fonds) steht aber die langfristige Outperformance gegenüber Vergleichswerten im Vordergrund, da bei nicht spezifisch auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Fonds die Analyse nach jenen Kriterien oft sehr schwierig ist. rahnbodmer.ch

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SCHOKOLADE – HEILMITTEL, RENDITEPERLE ODER NUR KALORIENBOMBE?

Bald eröffnet ein Hotel in Manhattan das erste Schokoladenzimmer der Welt. Ein Heidenspass dürfte das werden. Schokolade ist aber nicht nur spassig, sondern auch interessant für den Anleger. Dafür sorgen die exquisite Geschmacksfülle, Chinas Bärenhunger, die Modebranche, selbst Hollywood.

txt: Cyril Schicker] In Zeiten, wo Börsennotierungen immer tiefer die Treppe hinuntersteigen und den Kellerasseln die Stirn küssen, klettert das Anlegerunsicherheitsbarometer unentwegt nach oben. Obschon die wirtschaftlichen Fundamentaldaten eine weniger düstere Zukunft versprechen, werden an den Finanzmärkten die Kursklingen gekreuzt und die Fehdehandschuhe wild vor jedermanns Füsse geworfen. Führt man sich diese Gegebenheit vor Augen, erstaunt es nicht, dass die ganze Welt nach mehr Ruhe, nach mehr Wonne und damit nach mehr Freude oder Befriedigung schreit. Zwar kann der Privatanleger keinen merklichen Einfluss auf das globale Börsengeschehen nehmen, doch es ist trotz alledem hell am Ende des Tunnels.

das langfristig organische Wachstumsziel von über sieben Prozent erreiche.Verlässlich ist er scheinbar auch in diesem Jahr, dieser Branchenprimus aus der Schweiz. Nicht Schweizer, dafür in der Schweiz ansässig, ist Barry Callebaut, einer der weltweit führenden Hersteller von hochwertigen Kakao- und Schokoladenprodukten. Bis 2011 will der frankophone Belgier (1996 fusionierte der belgische Callebaut mit dem französischen Cacao Barry) die Verkäufe pro Jahr um neun bis elf Prozent steigern, den Reingewinn gar um 13 bis 16 Prozent.

Chocolate goes Hollywood So etwa den in Zürich ansässigen Felix Dätwyler mit seiner Confiserie Teuscher, die unter anderem die monegassische Fürstenfamilie, das englische Königshaus oder die Kronenträgerin von Jordanien zu ihrer erlauchten Kundschaft zählt. Sie alle kaufen regelmässig und in rauen Mengen bei Teuscher ein. Schokolade ist heuer allerdings auch in der Modewelt, im Filmbusiness und in der Literaturszene ein grosses Thema. Dass berühmte Designer – wie Sonja Rykiel oder Jean-Paul Gaultier – Schokoladenkreationen entwerfen, ist keine Seltenheit.

Aus Schoggi wird Geld Man muss aber längst kein Confiserie-Besitzer oder Hollywood-Exponent sein, um vom Schokoladenaufwind zu profitieren. Die Möglichkeiten sind glücklicherweise mannigfaltig und eine davon liegt quasi vor unserer Haustüre, das heisst in Kilchberg, Zürich. Die Rede ist von Lindt & Sprüngli (Schweiz) AG. Der traditionsreiche Schokoladenfabrikant besteht schon seit rund 160 Jahren im Markt und wirkt zeitlebens nach dem Motto «Qualitätsbesessenheit, Sorgfalt und Liebe». Die strikte Mottobefolgung scheint sich denn auch auszuzahlen. Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen ein Umsatzplus sowie ein organisches Wachstum von rund 14 Prozent vermelden. Wohl deshalb und auch ob vielen weiteren Glanzleistungen (Ebit +18 Prozent, Reingewinn +20 Prozent) rückten die Titel auf manchen Analystenradar. So wie auch die Dividendenpapiere einer anderen bekannten Schweizer Firma – diejenigen des Multikonzerns Nestlé. Süsses Trostpflaster fürs Depot Der Nahrungsmittelriese wirtschaftet zwar nicht ausschliesslich mit «dem süssen Gut», hält aber beispielsweise die Marke Cailler in seinem Produktportefeuille. Nestlé gilt als die hoch solide Nummer eins im Nahrungsmittelsektor und ist auch als Aktie erste Wahl. Erst kürzlich bestätigte der Chairman Peter Brabeck-Letmathe, dass er unabhängig von einer allfälligen US-Rezession in diesem Jahr KAKAO- UND MILCHPREIS (INDEXIERT)

Quelle: Telekurs

Klischee Nummer eins Denn für einen möglichen Lichtblick könnte gerade das Schweizer Klischee Nummer eins sorgen – die Schokolade. Und dies aus vielerlei Hinsicht: Gewisse Inhaltsstoffe treiben den Serotoninspiegel in die Höhe, sodass Glücksgefühle und Wohlbefinden entstehen. Andere Schokoladensubstanzen haben eine luststeigernde Wirkung und typische weihnachtliche Zusatzstoffe wie Zimt oder Muskatnuss können psychedelische Bewusstseinszustände provozieren. Auch wenn es sogar «Schoggi-Stofflichkeiten» gibt, die als Opiatersatz die Endorphinproduktion anregen, so ist diese wunderbare Süssigkeit aber nicht nur als Genussmittel mit angenehmen Nebenwirkungen anzusehen, das jedwedes Börsengewitter vergessen lässt. Schokolade erobert die Welt im Sturm. Schokolade heilt (Investoren-)Wunden. Schokolade kann Leute ganz schnell ganz reich machen.

Auch der US-Schauspieler Johnny Depp hat sich mit Haut und Haaren der Süssigkeit verschrieben, als er die Rolle als «Willy Wonka» in «Charlie and the Chocolate Factory» annahm. Mit diesem Film hat sich Hollywood ein goldenes (Schoggi-)Ei gelegt, denn alleine schon am Startwochenende nahm die amerikanische Filmindustrie über 135 Millionen Dollar ein.

01.2004 Kakao

03.2008 Milch

Preissteigerungen à gogo Diese Nuss dürfte zu knacken sein, verfügt doch Barry Callebaut über ausgeklügelte Produktionsabläufe und Vertriebssysteme. Mit der steten Effizienzsteigerung werden die höheren Agrarpreise praktisch wettgemacht. Für den anlagebedürftigen Investor sprechen allerdings noch mehr Gründe für ein Engagement.Wegen politischen Spannungen an der Elfenbeinküste sowie schlechten Ernten im Allgemeinen stieg der Kakaopreis bisher recht stark an. Kakaofutures an den Börsen von London und New York befinden sich zurzeit auf einem Vierjahreshoch. Auch an direkten Kurssteigerungen der Kakaofutures können Optimisten mittels strukturierter Produkte teilhaben. Und aller guten Dinge sind drei. So kostet das Milchpulver doppelt so viel wie ein Jahr zuvor und auch die Nüsse kosten bereits über 30 Prozent mehr – ebenfalls im Jahresvergleich. Diese Entwicklung wird sich hemmungslos fortsetzen. Dafür zeichnen grösstenteils die aufstrebenden Länder verantwortlich – allen voran Russland und China. Gerade das Land des Lächelns kommt je länger je mehr auf den süssen Geschmack. Lieferten Schweizer Hersteller 2003 gerade mal 13 Tonnen Schokolade nach China, waren es vergangenes Jahr bereits deren 227. Chief Executive Officer von Barry Callebaut, Patrick G. De Maeseneire, prophezeite im vergangenen Jahr: «Wenn der Schokoladenkonsum in Asien weiterhin derart anzieht, dürfte langfristig, also bereits in etwa fünf bis zehn Jahren, die Nachfrage das Angebot übersteigen.» Der wohlwollende Griff zur Schokolade kann also auch in Zukunft ganz viel Freude und Genuss bereiten – den (süssen) Investoren ebenso.

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EXISTENZIELLE SICHERHEIT

Das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts ist eine Ära wachsender Besorgnis bezüglich Umwelt, Energieversorgung, schwindender natürlicher Ressourcen und Gesundheit. Dies hat zur Folge, dass das Thema Sicherheit zunehmend zu einem zentralen Aspekt geworden ist. Davon betroffen sind wir alle.

txt: Andreas Hohn] Investitionen in Branchen, wel-

Vorsicht vor Katastrophen Ebenfalls nicht vor Krisen (oder Naturkatastrophen) gefeit ist das weltweite Lebensmittelangebot. Im vergangenen Jahr erreichten Preise Rekordhöhen, wogegen sich die globalen Reserven auf einem 25-Jahres-Tief befinden. Zuletzt sind die Preise für Nahrungsmittel auch in den Industrieländern und den stark wachsenden BRIC-Nationen deutlich gestiegen. Unter «Food Security» wird die physische Verfügbarkeit von ausreichend gesunden Nahrungsmitteln verstanden, zu einem Preis, der ein gesundes Wirtschaftswachstum ermöglicht. Food Security ist ein risikoreicher Brandherd. Nicht minder risikobehaftet ist die globale Energieversorgung, gehört doch die Verfügbarkeit von Energieressourcen zu den wirtschaftlichen Schlüsselfaktoren. Die Preise sind ebenfalls stark gestiegen. In Anbetracht der prognostizierten Öl-Nachfragesteigerung bis 2030 von 37 Prozent, besteht kaum Spielraum für sinkende Energiepreise in naher Zukunft. Unsicherheiten über zukünftige Regulierungen im Energiemarkt führten bislang zu einer Verminderung von Investitionen in die Energiegewinnung und die Erneuerung der Energieinfrastruktur. Dies dürfte sich ändern und neue Investmentopportunitäten kreieren.

che die kollektive und die individuelle Sicherheit verbessern, erleben einen Aufschwung. Privatpersonen sind zunehmend bereit, finanzielle Anstrengungen für Technologien und Dienstleistungen zu unternehmen. Dies zum Schutz der Gesundheit, der Finanzen und des Wohlbefindens. Gerade durch die steigende Online-Kriminalität entstehen Verluste in Millionenhöhe. Im Jahr 2007 betrug in den USA der Schaden durch Phishing rund 3,2 Milliarden Dollar, im Bereich Online-Banking verzeichneten US-Firmen Verluste von rund 67 Millionen. Solche Betrügereien bescheren Unternehmen wie der Iovation volle Auftragsbücher. Deren patentierten Produkte entlarven Geräte und Accounts, von denen aus Online-Betrug betrieben wird. Beliebte Biometrie und Haftanstalten Ebenso begehrt wie Iovation-Produkte sind biometrische Geräte als Identifikationstools. Nur die intelligente Technologie kann eine wachsende Anzahl Reisender bei stetig steigenden Sicherheits- und Kontrollanforderungen abfertigen. Aber auch über die Grenzkontrolle und das PC-Login hinaus weist diese Technologie ein gewaltiges Potenzial auf (Bankautomaten, Kreditkarten, Gebäudeschutz). Einen weiteren Anlageglanzpunkt stellen Gefängnisbetreiber dar. In Übersee wurden bereits 1983 die ersten Gefängnisse privatisiert. Entstanden ist eine gedeihliche Branche mit jährlichen Zuwachsraten von über 40 Prozent. Die Correction Corporation of America etwa, grösster privater Betreiber von US-Gefängnissen, floriert an der Börse und steigerte den Wert ihrer Aktien innert einer Dekade von 50 Millionen auf 3,5 Milliarden Dollar. Sicherheit erlebte unlängst auch fernab von Gefängnissen eine Wiederauferstehung. Veränderungen an den internationalen Finanzplätzen haben nicht nur zu einer Dezentralisierung der Risikoverantwortung geführt, sondern auch zu mehr Möglichkeiten für die Übertragung von Risiken. Die aktuelle Misssituation als Folge der US-Immobilienkrise macht effektives Risikomanagement umso notwendiger. Das Ausmass der schwierigen Lage hat fundamentale Fragen nach Schwachstellen innerhalb des derzeitigen Finanzmarktmodells aufgeworfen. Gefordert wird eine verstärkte Zusammenarbeit sowie ein hohes Mass an Transparenz.

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Mexiko krempelt die Ärmel um Als Exempel sei hier Mexiko und sein verstaatlichter Erdölriese Petrólos Mexicanos, kurz Pemex, genannt. Im eigenen Land ist Pemex eine Macht und immer wieder dafür besorgt, dass sich der mexikanische Staatshaushalt im Lot befindet. 2007 übergab der 70-jährige Konzern 62 Milliarden Dollar dem Fiskus. Pemex wurde seitens Regierung jahrzehntelang als Milchkuh missbraucht, entsprechend leidet die wohl wichtigste Firma Mexikos nun unter Ineffizienzen und wuchernder Bürokratie. Über lange Zeit verpasste man, die technologische Innovationsfähigkeit aufrechtzuerhalten und die Finanzierungsverhältnisse ins Lot zu bringen. Nun werden Investitionen zurückgestellt und mangels moderner Raffinerien ist man gezwungen, 40 Prozent des Erdöls im Ausland verarbeiten zu lassen – nur um danach zu reimportieren. Dies soll sich nun ändern, eine Energiereform steht an. Bald dürfte die Anlegerschar nach Mexiko pilgern!

«Metamorphose» mit Cyril Schicker Drei kurz, drei lang, drei kurz – die Morseschrift steht für das internationale Notrufzeichen SOS, sprich «Save Our Souls» oder «Save Our Ship». SOS hiess um 1900 herum noch CQD, was wiederum für «Come Quick Danger» steht. Beim Untergang der Titanic sandte der Funker angeblich gleich beide Notsignale aus, was auch in der heutigen Zeit mehr als nur nötig wäre – und zwar tagtäglich: Durch Naturkatastrophen und durch Menschen hervorgerufene Unglücke starben im Jahr 2007 weltweit rund 21 500 Personen. Desaster wie der Wintersturm Kyrill in Europa, die verheerenden Brände in Kalifornien, Überschwemmungen in Grossbritannien und der Zyklon Sidr in Asien verursachten Schäden in der Höhe von 70 Milliarden Dollar. Diese 70 Milliarden multipliziert mit dem Faktor 5,5 ergibt die ungefähre Finanzinjektion der Notenbanken, die versuchen, der katastrophalen US-Subprimekrise Einhalt zu gebieten. Dieses Kind ist aber noch lange nicht geschaukelt und schreit immer stärker – der Betrag wird sich nämlich um einiges erhöhen. Erhöhen tut sich ebenso das amerikanische Handelsbilanzdefizit. Der negative Überschuss stieg diesen Januar auf gut 58 Milliarden Dollar. Dafür verantwortlich zeichnet unter anderem der Kriegsdrang. Alleine die Iraksche Auseinandersetzung dreht die Kostenspirale unaufhaltsam nach oben. Pro Tag äufnen sich die «costs of war» um 400 Millionen Dollar. Gemäss konservativer Schätzung verschlang der Kriegsschlund bislang mehr als 3 Billlionen Dollar. Bedrohlich diese Situation doch ist, bedrohlicher wird sie wohl noch werden. Es erstaunt nicht, dass die US-Ökonomie stark grippekrank ist und der Globalwirtschaft damit einen argen Schnupfen übertragen hat. Die Welt hustet, niest und weint, statt zu wachsen. Nicht einmal die Chance zum Wachsen erhalten hingegen Tropenhölzer. So werden in den Tropen jährlich und teils sinnlos rund 13 Millionen Hektar Naturwald zerstört – eine Fläche, die grösser ist als Österreich und Helvetia zusammen. Welch’ unheilvolle Metamorphose: Das dramaturgische Theaterspiel auf der Weltbühne steigert sich zu einer unsäglichen Groteske!


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Nachhaltige Anlagen klettern in der Beliebtheitsskala der Anleger stetig und ganz weit hinauf. Doch nicht alles, was mit «nachhaltig» bezeichnet wird, ist auch nachhaltig. Eine der einflussreichsten Frauen Europas, die Schwei-

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zerin und ehemalige Börsenchefin der SWX Swiss Exchange Antoinette HunzikerEbneter, kämpft gegen dieses Ungemach und möchte mit der Ressource Geld die Lebensqualität erhöhen – und zwar nachhaltig.

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txt: Cyril Schicker] «In Worten sei wahrhaft und zuverlässig, im Handeln ge-

wissenhaft und rücksichtsvoll», philosophierte Konfuzius schon 500 Jahre vor Christus. Glücklicherweise aber wird seine moralische Lehre noch immer hoch gehalten. In einer halt doch mehrheitlich renditeorientierten Finanzwelt, wo harte Faktoren dominieren und zweistellige Prozentpunkte über Aufstieg oder Fall entscheiden, scheint der konfuzianische Geist allerdings keinen Platz zu haben. Weit gefehlt, zeichnet sich ja immer mehr der Trend ab, dass nachhaltige ›››

HUNZIKER-

EBNETER A HE punktmagazin.com 29


Wertevorstellungen je länger je mehr auch in der Anlagewelt ihre Daseinsberechtigung haben. Nachhaltigkeit ist auf dem Vormarsch Die Zeiten, in denen Nachhaltigkeit ein Fremdwort war und das Bankenuniversum einem Haifischbecken glich respektive niemand mehr wusste, wann und wie fest er wegen mangelnder Leistung (Performance) gebissen wird, scheint vorüber. Bekräftigt wird diese Entwicklung von den aktuellsten Zahlen zum Schweizer Markt. Per Ende 2007 schlummerten bereits nachhaltig angelegte Kundengelder in Höhe von rund 30 Milliarden Franken. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um satte 76 Prozent. Ob dieser Tendenz – oder besser gesagt Tatsache – ist Antoinette Hunziker-Ebneter, einstiges Konzernleitungsmitglied der Bank Julius Bär und ehemalige Chefin der Schweizer Börse, mehr als nur glücklich. Dies insbesondere deshalb, weil sie sich schon immer Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben hat. Die sympathische Schweizerin versucht schon zeitlebens, Ökonomie mit Ökologie und Ethik (ÖÖE) in Einklang zu bringen. Selbstverständlich, als CEO und Gründungspartnerin von Forma Futura Invest AG kommt ihr diese Entwicklung sehr gelegen. Dies hat aber hauptsächlich mit ihrer Überzeugung zu tun, dass es unabdingbar ist, das «ÖÖE-Triumvirat» mit Haut und Haaren voranzutreiben. Evident ist ein gemeinsames und rücksichtsvolles Arbeiten, bei dem verschiedenste Aspekte berücksichtigt und mit einbezogen werden müssen. Hunziker erwähnt diesbezüglich die Netzwerkökonomie, sprich der Erfolg des einen ist vom Erfolg des anderen abhängig – auf globaler Ebene. Ökologischer Fussabdruck als Warnsignal Führt man sich den sogenannten ökologischen Fussabdruck vor Augen, fällt es einem denn auch wie Schuppen von den Lidern, was sie meint oder wie richtig ihre Aussage ist. Berechnungen des ökologischen Fussabdrucks zufolge leben wir heute, was den Ressourcenverbrauch anbelangt, derart verschwenderisch, als stünde uns ein um 30 Prozent grösserer Planet zur Verfügung. Dieser Faktor 1,3 zeigt auf, dass wir förmlich Raubbau an unseren Ressourcen betreiben beziehungsweise auf viel zu grossem Fuss leben (hierzulande beträgt die Kennzahl bereits 2,8). Bis ins Jahr 2050 dürfte dieser globale Fuss gar demjenigen des Riesen Gulliver ähneln. Dann nämlich – sofern sich unser Verhalten nicht drastisch ändert – würden wir schon zwei Planeten benötigen. Angesichts dieser erschreckenden Tatsache ist es vonnöten, dass wir alle am selben Strang ziehen. Gefordert wird eine integrale Schaf-

fensart und eine langfristige Denkweise. Schlägt man die Brücke zur Finanzwelt, so bedeutet dies etwa, die Ressource Geld – nebst Wasser und Wissen die wohl wichtigste der Schweiz – so einzusetzen, dass sie mitunter dazu beiträgt, die Lebensqualität nachhaltig zu erhöhen. Doch was genau bedeutet überhaupt eine nachhaltig erhöhte Lebensqualität? Gemäss der Definition von Antoinette Hunziker-Ebneter, das heisst von Forma Futura Invest AG und in Anlehnung an das UN Millennium Ecosystem Assessment, besteht eine nachhaltig erhöhte Lebensqualität aus den fünf Komponenten Gesundheit, Deckung materieller Grundbedürfnisse, Sicherheit, gute soziale Beziehungen, Wahl- und Handlungsfreiheit. Sie alle stehen im engen Zusammenhang und erreichen das Ziel denn auch nur mit vereinten Kräften. Rigoroser Selektionsprozess Mit vereinten Kräften versucht die Nachhaltigkeitsspezialistin mit ihrer Firma auch das Bestmögliche für ihre Kundschaft herauszuholen. In enger und steter Zusammenarbeit mit externen (Kooperations-) Partnern wird das Titel-, Länder- sowie Makroresearch betrieben. So wird aus einem Pool von anfangs 1800 Investmentmöglichkeiten ein anlagetechnisches Sammelbecken mit rund 400 Titeln. Der noch verbleibende und den strengen Forma-Futura-Kriterien gerecht gewordene Rest wird daraufhin einer strikten Finanzanalyse unterworfen. Somit wird sichergestellt, dass die Verbindung zwischen Beitrag zur nachhaltigen Lebensqualität und den finanziellen Zielen aufrechterhalten bleibt. Denn eine kompetitive, risikoadjustierte Rendite ist ebenso zentral wie die Reflexion der kundenseitigen Interessen und die Förderung einer nachhaltigen Lebensqualität. Dieser doch rigorose und vor allem umfassende Selektionsprozess hat den Vorteil, dass man sich als Finanzinstitut nicht hinter den nackten Zahlen verstecken und sich aus der Verantwortung stehlen kann. Mit anderen Worten: Forma Futura erkennt dank ihrem Auswahlverfahren gleich zu Beginn, wenn zum Beispiel eine buchhalterisch gesunde Firma marode Auswüchse in sich trägt, eine hohe Fluktuation in der Führungsriege besteht oder lügnerische Aussagen des Managements vorliegen. Solche Zustände sind meist Frostvorboten, die zwar noch nicht im Aktienkurs reflektiert sind, aber den Preis – zeitlich verzögert – in unanständige Niederungen purzeln lassen können. Pharisäertum – nein danke Viele Finanzinstitute, die solche Titel (meist natürlich zu höheren Preisen) ihren Kunden empfohlen haben, verstecken sich dann gerne hinter eben den rosigen Zahlen und machen ihren Fehlgriff plausibel, indem sie die Unschuldsvermutung spielen lassen. Hunziker,

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während ihrer Zeit als Börsenchefin vom Wall Street Journal zu einer der einflussreichsten Frauen Europas gekürt, erachtet den regen Austausch mit dem Management – und sei es persönlich vor Ort – als sehr bedeutsam. Aus solchen Dialogen wird gemäss der Investmentstrategin immer gleich ersichtlich, ob das Pharisäertum sein Unwesen treibt, sprich die Führungsetage Wasser predigt und Wein trinkt. Ebenso findet man rasch heraus, ob viele Entscheidungen und Visionen von monetärer Motivation getrieben sind. Gerade das Entlöhnungssystem ist das A und O einer Unternehmensführung und wirkt wie ein Spiegel. Wird etwa in einer Firma zu grossen Teilen auf Provisionsbasis gearbeitet, zeige dies unmissverständlich die Kurzfristigkeit der Überlegungen. Und ein solches Unternehmen habe somit nichts auf der Titelempfehlungsliste von Forma Futura zu suchen. Apropos Titelempfehlungsliste: Hunzikers Nackenhaar sträubt sich beim Gedanken an die Wahrung von Eigeninteressen. So drückt sie ihren Kunden keine margenträchtigen Eigenprodukte aufs Auge oder empfiehlt gar Titel, um Retrozessionen zu generieren. Forma Futura steht zu ihrer Verantwortung und scheint ihr nachhaltiges Gedankenkleid konsequent zu Ende zu stricken. Ein Diversikum an Investmenttipps Entsprechend erstaunt es nicht, dass beim «Nachhaltigkeitshaus» gerade die Kundenbeziehung einer der wichtigsten Pflastersteine auf dem Weg zum Erfolg ist. Hunziker spricht diesbezüglich von Lernpartnerschaften, denn durch das enge Miteinander oder das laufende Zusammenspiel lerne man gegenseitig die tatsächlichen Wünsche, Vorstellungen und Werte. Nur auf einem gesunden und exakten Fundament lässt sich der Erfolg auch tatsächlich anstreben. Im Nachhaltigkeitstummelfeld, das aus unzähligen Anlagemöglichkeiten besteht, kann erfolgreiches Investieren schnell einmal zu einer Herkulesaufgabe verkommen. Der Forma-Futura-CEO ist wie gewohnt ehrlich und bestätigt diese Tatsache ohne Augenzwinkern. Essenziell ist ihrer Meinung nach ohnehin die Kundenaufklärung gleich zu Beginn. Denn nicht alles ist nachhaltig, was danach riecht, schreit oder gefährlich ähnlich glänzt und eine hundertprozentige Sicherheit gibt es sowieso nie. Mit Vertrauen in den Berater und mit gesundem Menschenverstand kann man diesem Missstand am ehesten entgegentreten. Diejenigen, die das Vertrauen in jedweden Berater verloren haben respektive den Minimalbetrag von 100 000 Franken für ein Vermögensverwaltungsmandat nicht aufbringen wollen, können das Börsenspiel selbst an die Hand nehmen. Hunziker hat spannende und die

KOPFSACHE

vielfältigsten Anlagetipps im Köcher: Die Schweizer Holcim (Zement) und ABB (Industrie), REpower System aus Deutschland (Windanlagen), Hyflux aus Singapur (Wasser), die australische Dyesol (Solarfarbstoffzellen), die beiden Amerikaner Ocean Power Technology (Wasser) und Hewlett Packard (Technologie) oder Rockwool (Brandschutz/Energieeffizienz) aus Dänemark. Nachhaltigkeit bietet keinen Risikoschutz Es gilt trotz des Gütesiegels «Nachhaltigkeit» vorsichtig zu sein, sind doch all diese Titel nicht vor Kurskorrekturen gefeit. Insbesondere auch deshalb, weil Nachhaltigkeit als Anlagethema vorwiegend mittels Aktienengagements umgesetzt werden. Strategiebezogen hat Nachhaltigkeit nichts mit Vorsicht beziehungsweise Ausgewogenheit zu tun. Nachhaltigkeit ist und bleibt ein langfristiges Thema, kurzfristige Marktturbulenzen fallen auch über diese Titel her. Gebeutelt dürften viele nachhaltige Investments auch infolge des schwachen Greenbacks sein, viele Anlagevehikel sind eben in Dollar denominiert und dem Währungszerfall schamlos ausgeliefert. Das alles gilt es zu beachten, ebenso die (fehlende) Kongruenz zwischen dem tatsächlichen Themenbereich und der eigenen Erwartungshaltung. Insbesondere die Bereiche Klima und Klimawandel sind vielerorts sehr weit gefasst. Der Investor findet sich dementsprechend sehr rasch in einer Grauzone wieder. Zahleneindrücke dürften die Unterschiedlichkeit der Ansätze oder Definitionen klar zementieren: In die Themen erneuerbare Energien, Wasser und Klima flossen im vergangenen Jahr rund 22 Milliarden Franken. Den Anforderungen an einen umfassenden Nachhaltigkeitsansatz entsprach allerdings lediglich ein Anteil von knapp 10 Milliarden Franken. Legt man sein prozentuales Augenmerk auf diesen Umstand, so sieht man nur ungefähr 45 Prozent, die dem nachhaltigen Ansatz Rechnung tragen. DIE FORMA FUTURA INVEST AG

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Obwohl es unmöglich ist – ausgestossen ist ausgestossen –, versucht der Mensch mehr und mehr seine CO2Emissionen zu reduzieren. Das Zauberwort hier heisst «Klimakompensation». Gewisse Pärchen heiraten be-

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reits klimaneutral und stets steigt die Firmenanzahl, die sich im Mantel «Corporate Social Responsability» einhüllen. Ist diese neue Form von Umweltschutz sinnvoll oder handelt es sich sogar um einen Marketinggag?

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txt: Mark Baer] Die Schweizer Grossverteiler haben das CO2-Inserat entdeckt. Immer häufiger setzen Migros und Coop bei ihren Werbekampagnen auf den Klimaschutz. Das Motto hier lautet: Tue Gutes und sprich darüber. «Klimaneutralität ist sicherlich in Mode gekommen», stellt auch Andrea Burkhardt, Leiterin der Sektion Klima beim Bundesamt für Umwelt (BAFU), fest. Die Kundinnen und Kunden der beiden Detaillisten sollen wissen, wie viel Schadstoffe bei der Produktion eines bestimmten Produktes anfallen. So weist Coop seit Herbst ›››

TUE GUTES UND LASS ES ALLE WISSEN

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2007 darauf hin, welche Produkte mit dem Flugzeug in die Schweiz transportiert werden. Egal ob es sich um importierte Spargeln oder um Rindfleisch handelt, Produkte, die «By Air» in die Schweiz gebracht werden, sind ganz klar gekennzeichnet. Eigentlich ist der Ausstoss von CO2 bei der Produktion eines Lammfilets in der Schweiz etwa gleich hoch wie bei einem Stück Fleisch aus Brasilien. Weil der Transport per Flugzeug aber sofort 30 Prozent mehr Emissionen verursacht, werden Coop-Kunden mit dem Logo «By Air» auf diesen Umstand hingewiesen. Öko-Kollaborationen Transparenz und Klimaschutz wird seit kurzem auch bei der Migros gross geschrieben. Die Konsumentinnen und Konsumenten des orangen Riesen sollen mit Hilfe eines Labels sehen, mit welchen Produkten sie dem Klima Sorge tragen. Die Nummer eins im Schweizer Detailhandel hat sich zusammen mit der Stiftung «myclimate» und dem Ökozentrum Langenbruck zur Trägerschaft «Climatop» zusammengeschlossen. Mit dem Label «Climatop» werden die Migros-Kunden auf die Klassenbesten einer Sortimentsgruppe hingewiesen. Bis Ende Jahr sollen rund fünf Produktsortimente von der unabhängigen Trägerschaft «Climatop» mit solchen CO2-Champion-Labels ausgezeichnet werden. Etwas weiter als bei uns in der Schweiz sind die Detailhändler im Ausland. Seit Mitte 2007 gibt es in Holland und England den «Carbon Footprint». Dabei handelt es sich um eine CO2-Etikette, die bei Esswaren den CO2-Verbrauch für Anbau, Ernte und Transport (pro 100 Gramm) anzeigt. TREIBHAUSGASEMISSIONEN 2004 (GERUNDETE WERTE) in %

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Quelle: BAFU, Treibhausgasinventar der Schweiz

Verursacher

Coop und Migros mit Klimazielen Auch ausserhalb der Regale wird in der Schweiz nun aufgerüstet beziehungsweise versucht, die CO2-Ausbreitung zu minimieren. Die Migros setzt sich laut eigenen Angaben seit 30 Jahren für Energiesparen ein. Neu ist, dass sich das grosse M nun Klimaziele setzt: So will der Branchenprimus im Detailhandel seinen täglichen CO2-Ausstoss mit Biogas-Lastwagen und der Verlagerung der Transporte auf die Schiene reduzieren. Eine gute CO2-Bilanz hat man beim orangen Riesen auch mit Plexiglas auf den Tiefkühltruhen erreicht. Dank diesem Schutz über den Fischstäbli und den Cornets spart die Migros pro Jahr 30 Prozent Energie. In den eigenen Werbekampagnen spricht die Basler Konkurrenz davon, dass man bis in 15 Jahren CO2-neutral sein werde. Auch Coop hält sich selbst zugute, dass man die Menschen schon seit vielen Jahren für den Umweltschutz sensibilisiere. Zurzeit wirft sich der welsche Superstar Stress zusammen mit Coop für unsere Umwelt ins Zeug. Mit dem Song «On a qu’une terre» macht der Rapper darauf aufmerksam, dass wir nur den einen Planeten haben. Auch Coop will die Transporte von der Strasse auf die Schiene bringen. Weiter sollen zum Beispiel sogar die Flugzeugtransporte des Detailhändlers CO2kompensiert werden.

Klimaneutralität ist nicht gratis Die Klimabilanz eines Produkts berücksichtigt den ganzen Zyklus von der Herstellung über den Gebrauch bis zur Entsorgung. Richtig Sinn macht eine solche Klimabilanz aber erst, wenn Produkte in allen Läden – egal, ob bei Denner, Spar oder Ottos gekauft – miteinander verglichen werden können. «Heute ist es so, dass kaum jemand weiss, wie die eigentliche CO2-Bilanz eines Produktes überhaupt aussieht», sagt die Umweltökonomin Burkhardt. Im Grunde müssten nämlich sämtliche Aspekte, sprich die verwendeten Rohstoffe und deren Gewinnung, die Produktion und Konsum sowie die laufende Abfallbeseitigung, in die Bewertung einfliessen. Bei der Klimaneutralisierung ist es daher wichtig, dass alle dieselben Berechnungsmethoden anwenden, damit der Kunde auch eine faire Information hat und die Emissionen verursachergerecht überwälzt werden können. «Wenn die Kunden sehen, wie viel CO2 das Produkt tatsächlich verursacht, können sie ihr Konsumverhalten klimaverträglicher ausgestalten», so Andrea Burkhardt. Weil Unternehmen grundsätzlich nicht altruistisch sind, werden die Kosten für eine bessere Umwelt letztlich von den Konsumenten getragen. Sofern Berechnung und Kompensation der CO2-Emissionen seriös vorgenommen werden, verteuert es die Produkte gemäss den verursachten Emissionen. Klimaneutralität ist laut Burkhardt nicht gratis zu haben. Und das ist in den Augen der BAFUKaderfrau gut so: «Dieses Preissignal, dass CO2 etwas kostet, ist grundsätzlich erwünscht».


Hochzeiten und Pfadfinder im CO2-Bann CO2 und andere klimaschädliche Gase können Herr und Frau Schweizer beispielsweise bei Flugreisen heute selbst kompensieren. Dafür ist bei Firmen, zum Beispiel «myclimate», ein freiwilliger Aufpreis auf das Flugticket zu bezahlen. So können die Emissionen, die durch den Flug verursacht werden, anderswo reduziert respektive kompensiert werden. 1000 Kilometer in der ersten Klasse kosten 60 Franken. Durch den Erlös werden Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern ermöglicht. Mit einem Klick auf www.myclimate.org können auch klimawirksame Emissionen aus dem Haushalt oder des Autos wettgemacht werden. «myclimate» ist eine internationale Initiative mit Schweizer Wurzeln. Zum Kundenkreis des Anbieters für Kompensationsmassnahmen zählen namhafte Unternehmen wie Kuoni, Swiss oder Hotelplan, öffentliche Verwaltungen oder Non-Profit-Organisationen. In der Schweizer Regierung kompensiert vorderhand nur das Umweltdepartement von Bundesrat Moritz Leuenberger. Allerdings wird dort erst ein Teil der absolvierten Geschäfts- und Regierungsflüge kompensiert. Micheline Calmy-Rey, Pascal Couchepin oder Doris Leuthard dagegen reisen überhaupt nicht klimaneutral. Und dies wird wahrscheinlich noch eine Weile so bleiben. Ein Vorschlag von Verkehrsminister Moritz Leuenberger, dass in Zukunft der ganze Bundesrat CO2neutral reisen soll, scheiterte. Und so liegt der Entscheid, ob kompensiert wird oder nicht nun bei jedem Departement selber. Nichtsdestotrotz, es gibt noch andere Möglichkeiten, wie man seinen Ausstoss wieder unschädlich machen kann. Denn CO2, besser gesagt andere Klimagase, fallen ständig an, egal was wir kaufen oder machen. So hat in unserem Land bereits ein Pärchen klimaneutral geheiratet: Für jede erdenkliche Emission wurde von «myclimate» der CO2-Ausstoss berechnet und mit Klimaschutzprojekten kompensiert. Auch die von Natur aus grünen Pfadfinder versuchen sich im Wald klimaneutral zu bewegen. In Solothurn wurde kürzlich ein Pfingstlager CO2-neutral durchgeführt.

«Corporate Social Responsibility» auf dem Vormarsch Immer mehr möchten auch Firmen den Klimaschaden ausgleichen. So etwa Autofahrlehrer, Brauereien oder Blumengeschäfte. Sie alle beabsichtigen ihre verursachten Schadstoffe wieder zu neutralisieren. Andrea Burkhardt, die Klimaspezialistin vom Bund, unterstreicht, dass Klimaneutralität nur gewährleistet ist, wenn die CO2-Emissionen mit geeigneten Klimaschutzprojekten nachweisbar anderswo tatsächlich reduziert werden: «Die gute Absicht alleine zählt nicht. Das Geld muss in Massnahmen fliessen, die zusätzliche Reduktionen im erforderlichen Umfang erbringen.» Dies sei bei vielen Projekten und Anbietern von Kompensationsleistungen heute leider nicht der Fall. Die sogenannte «Corporate Social Responsibility» (CSR) setzt sich bei Schweizer Gesellschaften und Investoren als Begriff für die nachhaltige Unternehmensentwicklung zunehmend durch. Von Jahr zu Jahr gibt es mehr grosse Firmen, die einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen. Solche Unternehmen haben erkannt, dass ihre Tätigkeit Auswirkungen auf die Umwelt hat, und ebenso, dass die Wahrnehmung ihrer sozialen Verantwortung nicht nur ein Kostenfaktor ist, sondern durchaus einen Wettbewerbsvorteil darstellen kann. Dass eine entsprechende Denk- und Handlungsweise der Unternehmensleitung auch den finanziellen Erfolg einer Firma positiv beeinflussen kann, davon ist die Leiterin Nachhaltigkeit bei der Bank Vontobel, Sabine Döbeli, überzeugt: «Eine Unternehmensführung nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit ist ein Indikator für ein weitsichtiges und auf langfristigen Erfolg ausgerichtetes Management.»

Nachhaltigkeit als Anlagethema Die faire Behandlung der Mitarbeiter, der Umweltschutz sowie ein breites gesellschaftliches Engagement stehen für die Schweizer Bevölkerung bei CSR im Vordergrund. Unternehmensführungen, die zu wenig sozial- respektive umweltbewusst agieren, bekommen in unserem Land rasch ein schlechtes Image oder teilweise sogar grössere Probleme. Gemäss einer Studie des Instituts für Nachhaltige Entwicklung der Zürcher Hochschule Winterthur haben die Schweizer im internationalen Vergleich nämlich eine hohe Bereitschaft, Firmen, die verantwortungslos handeln, zu sanktionieren. 64 Prozent der Befragten in dieser Studie gaben an, am ehesten keine Aktien oder Fondsanteile einer unverantwortlich handelnden Gesellschaft zu kaufen. Die Kaderfrau der Bank Vontobel, Sabine Döbeli, die bei der Zürcher Kantonalbank das Nachhaltigkeitsresearch aufbaute, unterstreicht, dass Nachhaltigkeit auch als Anlagethema immer beliebter wird: «Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sich mit nachhaltigen Anlagen im Durchschnitt vergleichbar gute Renditen wie mit konventionellen Strategien erwirtschaften lassen. Gleichzeitig hat man als Anleger den Zusatznutzen, zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise beizutragen» (mehr zum Thema Nachhaltigkeit lesen Sie auf Seite 28 ff.).

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STIMMUNGSBILD

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EIN NACHHALTIGES INDEX-DREIERLEI txt: Olivier Bühler] Wer eine genaue Definition von Nachhaltigkeit sucht, der fährtet vergebens. Die Begriffserklärung ist so vielfältig wie die Pflanzenarten im Dschungel, für die Investorengemeinde ist das nicht ganz ungefährlich. Wir erlauben uns aus diesem Grund, den Anleger gewissermassen bei der Hand zu nehmen und beleuchten drei Nachhaltigkeitsindizes ...

Von vornherein chancenlos für eine IndexAufnahme sind beispielsweise Unternehmen, die etwas mit Tabak, Waffen und Kernkraftwerken zu tun haben. Der FTSE4Good-Global-Index berücksichtigt derzeit 779 Gesellschaften. Er wird in Dollar berechnet und ist Teil der FTSE4Good-Index-Series, die im Juli 2001 lanciert wurden.

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11.2001 FTSE4Good-Global-Index

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600 08.1999 DJSI World

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Ursachen-/Folgenbekämpfung des Klimawandels Sicherstellung und Versorgung von Trinkwasser Beendigung der Waldrodung und Förderung nachhaltiger Waldwirtschaft Erhalt der Artenvielfalt Umgang mit der Bevölkerungsentwicklung Armutsbekämpfung Unterstützung von Führungsstrukturen (Corporate Governance)

Im Index werden nur diejenigen Unternehmen berücksichtigt, die sich aktiv dieser Verantwortung stellen und substanzielle sowie richtungsweisende Beiträge leisten. Der Index besteht aus 50 Firmen (Large-, Mid- und Small-Cap), die nicht nur eine nachhaltige Entwicklung fördern, sondern gleichzeitig Chancen für die zukünftige Geschäftsentwicklung erschliessen. Der Selektionsprozess ist zweistufig und stellt sicher, dass die entsprechenden Nachhaltigkeitsaspekte denn auch tatsächlich hoch gehalten werden. Dabei wird jenen der Zugang verwehrt, die in folgenden Bereichen wirken: Atomenergie, Biozide, chlororganische Massenproduktion, grüne Gentechnik, Rüstung. Weitere Gründe für einen Ausschluss sind: Umweltverstösse, Korruption und Bilanzfälschung.

Quelle: Telekurs

Quelle: Telekurs

DJSI WORLD TR (IN PT.)

7900

Quelle: Telekurs

FTSE4GOOD-GLOBAL-INDEX (IN PT.)

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Global-Challenges-Index Eine Nachhaltigkeitsinnovation bietet der Dritte im Bunde, der von der Börse Hannover (in Kooperation mit «oekom research») entwickelte Global-Challenges-Index. Dieser be steht aus Europäern und G7-Staaten. Durch den Fokus auf sieben zukunftsrelevante Handlungsfelder, durch strenge und konsequente Leistungskriterien an den gelisteten Firmen sowie durch die Identifizierung von Vorreiterunternehmen, welche die Chance des globalen Wandels aktiv nutzen, werden ganz andere Massstäbe gesetzt. Folgende globalen Herausforderungen stehen im Vordergrund:

DJSI World Einen ähnlichen Ansatz verfolgt der von DowJones-Index berechnete DJSI World. Die Zusammenstellung wird gemeinsam mit SAM Group erarbeitet. Während bei der FTSE4Good-Index-Serie zu Beginn bereits gewisse Kandidaten ausgeschlossen werden, ist dies beim DJSI World nicht zwingend der Fall. Als Grundlage dient der Dow-Jones-Global-Index. Ausgewählt werden die besten 10 Prozent aus weltweit 2500 Unternehmen und 58 Industriesektoren, gemessen an langfristiger Wirtschaftlichkeit sowie sozialen und ökologischen Kriterien. Die zweckdienliche Untersuchungsmethodik weist sowohl generelle wie auch industriespezifische Nachhaltigkeitstrends auf und bewertet Gesellschaften basierend auf einer Kriterienvielfalt (unter anderem Klimawandel-Strategien, Energieverbrauch, Personalentwicklung, Wissensmanagement usw.). Das Assessment lässt sich in drei Schritte unterteilen: Fragebogenanalyse, Informationsqualität und -beschaffungsmöglichkeit,Verifizierung. Mit Hilfe des «SAM Information Management Systems» lässt sich die Nachhaltigkeitsperformance berechnen. Das Resultat aus der Ermittlung ergibt eine vergleichbare Kennzahl. Der DJSI World berücksichtigt derzeit 313 Unternehmen aus 23 Staaten. Berechnet wird der Index als Preis- und als Total-Return-Index. Beide Indizes sind in Dollar sowie in Euro erhältlich. Um ein möglichst grosses Investorenspektrum abzudecken, existieren diverse Subindizes.

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Nachhaltigkeit ist überall und ein stark dehnbarer Begriff. Wir ermahnen den Anleger zur Vorsicht und sehen uns dazu veranlasst, im Folgenden drei Nachhaltigkeitsindizes genauer vorzustellen.

FTSE4Good-Global-Index Um in den FTSE4Good-Global-Index aufgenommen zu werden, müssen die möglichen Kandidaten folgenden Kriterien gerecht werden: Streben nach Nachhaltigkeit in Bezug auf Umwelt, Weiterentwicklung einer positiven Beziehung mit entsprechenden Anspruchsgruppen, Einhaltung und Unterstützung der weltweit gültigen Menschenrechte, Sicherstellung der Verfügbarkeit von genügend Arbeitskräften. Überdies muss sich die Firma gegen Bestechungen stellen. Als weitere Prüfsteine werden Informationen auf der Firmenwebsite, Jahresrapporte und Auswertungen aus Unternehmensbefragungen hinzugezogen. EIRIS, Ethical Investment Research Services, ist für eine strenge Überprüfung besorgt. Vor der tatsächlichen Aufnahme in den Index kontrolliert das sogenannte FTSE4Good-Policy-Committee nochmals alle Faktoren. Dieser umfangreiche Prozess findet zweimal im Jahr statt und dauert jeweils ganze sechs Monate. Ziel und Zweck ist es, den Investoren ein Werkzeug zur Verfügung zu stellen, das ihnen ermöglicht, in jene Gesellschaften zu investieren, die den weltweit anerkannten Unternehmensstandards entsprechen. Der Index soll ausserdem den Finanzprofis eine Benchmark zur Verfügung stellen, welche die soziale Firmenverantwortung in den Vordergrund stellt. Ferner soll man mit dem Instrument dazu beitragen, die Verantwortung der Geschäftspraktiken im globalen Rahmen weiterzuentwickeln.

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800 750 09.2007 Global-Challenges-Index

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txt: Rino Borini] Das vielfältige Thema «Planet Erde» skizziert auf, dass in

den nächsten Jahren – sogar Jahrzehnten – noch einiges an Ungemach auf uns zukommt. Um dieses Ungemach zu lindern, muss mit allen Ressourcen schonender und nachhaltiger umgegangen werden. Damit dürfte schliesslich auch ein verbessertes Wohlbefinden der Erdbevölkerung erreicht werden. Unternehmen, ob klein oder gross, sind gefordert, zukunftsträchtige, innovative Konzepte zu entwickeln, um Lösungen für die anstehenden Probleme anzubieten. Jede andere Firma wird aber nicht daran vorbeikommen, sich künftig den Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung zu stellen. Gesellschaftliche Nachhaltigkeitsthemen werden zu strategischen Herausforderungen jeder Unternehmensleitung. Immer mehr bedeutende Konzerne greifen das Thema auf: Swiss Re, Holcim, BP, ABB, Novartis, Roche, Coop, Migros. Und auch bei den Finanzdienstleistern fällt auf, dass Nachhaltigkeitsanalysen nun bei den grossen (Mainstream-)Analysten ebenso auf stärkeres Interesse stossen, nachdem dieses Feld bisher primär den kleinen, spezialisierten Boutiquen überlassen wurde. Nicht nur Ozonverschmutzung Dass nicht nur der Gegenstand «CO2» das grösste Problem ist, davon ist auch Nestlé-Chef Peter Brabeck-Letmathe überzeugt. Er geht sogar noch weiter. In einem kürzlich geführten Interview mit der Sonntagspresse beurteilte er die knappe Ressource Wasser als das grösste Problem. In dem Zusammenhang kritisierte der bis kürzlich noch amtierende CEO die Produktion von Biotreibstoff. Um einen Liter Bioethanol zu produzieren, braucht es 4000 Liter Wasser. Schon allein diese Aussage zeigt das enorme Potenzial des Wassersektors nebst der benötigten Anbaufläche und dem Preisanstieg der Agrarrohstoffe. Der Bereich Socially Responsible Investments (SRIs) ist aber breitgefächert. Egal, ob Energie, Wasser, gesundes Leben, ethisch korrektes Handeln oder knappe Materialien – das Geschäft mit dem guten Gewissen bietet hohe Wachstumsraten und überdurchschnittliches Performancepotenzial. Denn Sustainability bringt auch Rendite, das bekräftigen diverse Analysen. Eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung stellte im Jahr 2007 fest, dass die risikoadjustierten Performances von traditionellen und nachhaltigen Aktienindizes sich nicht signifikant unterscheiden. Aber auch weitere Studien untermauern dieses Urteil. Das ist der Beweis, dass ökologisch und sozial nachhaltiges Handeln durchaus ökonomischen Erfolg bringen kann. Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen nutzen beispielsweise Ressourcen effizienter und sparen deshalb langfristig Kosten. Sie sind auf künftige Verschärfungen der Gesetzgebung besser eingestellt und können sich leichter anpassen – und ihnen drohen weit seltener Schadenersatzklagen als der Konkurrenz.

PLUS ...

Kein Öko-Trend Dass nachhaltige Anlageformen im Trend liegen, erkennt man einerseits an den immer stärker aufkommenden Anlagelösungen. Andererseits floriert das Geschäft mit ethischen, ökologischen und sozialen Aktieninvestments. Ende 2007 erreichten SRI-Fonds weltweit ein Volumen von rund 140 Milliarden Franken. Jedoch sind die Zeiten vorbei, wo Nachhaltigkeits-Investments nach moralischer Form streng nur in Ökologieprojekte und -unternehmen gesteckt wurden. Der heutige Standard ist, auf Gesellschaften zu setzen, die möglichst umweltschonend, sozial fair und gleichzeitig finanziell solide ausgestattet sind. Die Banken haben mittlerweile eigens NachhaltigkeitsAnalyseteams geschaffen, die nach strikten Kriterien weltweit die Firmen nach «Nachhaltigkeit» prüfen. Die grossen Unternehmen führen sogar vermehrt eigene SRI-Kommunikationsabteilungen. Langfristigkeit zahlt sich aus Firmen, die sich in der Entwicklung energieeffizienter Technologien und auf den Gebieten Alternativenergien, Wasser oder Gesundheitswesen engagieren, dürften zu den langfristigen Gewinnern gehören. Mit der Weiterentwicklung der Märkte ergeben sich Anlagechancen in Unternehmen und Technologien aller Sektoren, die sinnvolle kostengünstige Lösungen zur Erhöhung des Wohlbefindens der Menschheit entwickeln. Nachhaltigkeitsanlagen werden alle paar Monate auf ihre Performance getestet. Erfüllen sie die Erwartungshaltung nicht, springen Investoren ab. Durch den Performancedruck gleichen sich diese Anlageformen den konventionellen immer mehr an. Sie machen daher auch die Volatilitäten des Marktes mit. Dies entgegen der Hoffnung vieler Anleger, dass Nachhaltigkeitsanlagen vor Schwankungen gefeilt sind.

MINUS ...

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Für weniger heisse Luft in der Arktis und überall sonst: Coop wird CO2-neutral. Bis in 15 Jahren ist Coop CO2-neutral. Mit dieser Vision setzen wir als Pionier und Schrittmacher in Sachen Nachhaltigkeit einmal mehr ein Zeichen. Denn die Auswirkungen des Klimawandels werden immer bedrohlicher für Mensch und Tier. So zerstört die Klimaerwärmung nicht zuletzt den Lebensraum der Eisbären und gefährdet ihre Existenz. Die Zeit der schönen Worte ist vorbei. Taten sind gefragt. Coop engagiert sich schon lange und umfassend für Ökologie und Ethik. Mit vielen Massnahmen, dank denen wir allen Kunden bereits heute nachhaltige Lebensqualität bieten. Doch nun gehen wir noch einen mutigen Schritt weiter: Coop wird bis 2023 CO2-neutral sein. Dies umfasst alle Coop-Verkaufsstellen, Coop-Verteilzentren, Coop-Produktionsbetriebe, Coop-eigenen Transporte und alle Coop-Verwaltungseinheiten. Für ein besseres Klima, von der Schweiz bis zum Nordpol. www.coop.ch/nachhaltigkeit

Für die einzige Welt, die wir haben.


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PRODUKTE

FÜHRUNG DURCH DAS LABYRINTH DER ANGEBOTE erste Hürde ist zugleich die Wichtigste und betrifft die Strategie: Formulierung und Einhaltung der strategischen und taktischen Anlagepolitik. In der konkreten Umsetzung heisst das, die optimalen Anlagevehikel zu evaluieren und effizient einzusetzen. Das ist nicht minder schwer, setzt aber voraus, dass sich der Anleger nicht nur mit der Anlagestory als solche auseinandersetzt, sondern auch gleich mit der Selektionsmachete seinen Weg durchs Angebotsdickicht schlägt – um so das für ihn richtige Produkt zu finden. Der klassische Weg führt oft über

CHANCENREICHE INFRASTRUKTUREN Ein Gebiet, das Anlagemöglichkeiten zuhauf beheimatet, ist der Infrastrukturbereich. Dabei unterscheiden sich die Produkte sowohl nach deren Eigenschaften als auch nach deren Investitionsphilosophie. Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass Infrastrukturanlagen über attraktive Hauptmerkmale verfügen: Geringere Volatilität Starke Cashflows: Strategischer Wettbewerbsvorteil sorgt für Preissetzungsmacht Langfristige Renditen: Infrastrukturanlagen sind physisch schwer ersetzbar bzw. langlebig Geringe Korrelation zu vielen anderen Anlageklassen Inflationsgeschützt wegen unelastischer Nachfrage oder regulierter Preise

Einen globalen Ansatz fährt hier Goldman Sachs mit ihrem INFRAX-Index, den sie zusammen mit der Berenberg Capital GmbH entwickelt hat. Dieser Index ist mit 50 Mitgliedern aus den Kernsektoren Transport, Bau, Energie sowie Wasser und Entsorgung breit aufgestellt. So finden Firmen Einzug, die beispielsweise im Container- und Verpackungssegment oder im Seetransport tätig sind – aber auch Zulieferer von Baustoffen sowie Befestigungsmaterialien und vieles mehr.

Direktanlagen in zukunftsträchtige Firmen aus den Bereichen Wasser, Infrastruktur, Healthy Living oder generell Nachhaltigkeit. Doch StockPicking ist zeitaufwendig und teuer. Ausserdem scheitern viele Investoren an der mangelnden Risikostreuung, wird doch der überaus heilige Diversifikations-Gral noch immer zu wenig berücksichtigt. Abhilfe schaffen da breit investierte Anlageformen wie klassische Anlagefonds, Exchange Traded Funds (ETFs) oder strukturierte Produkte. Egal, ob nun Fonds oder strukturierte Produkte, beide bilden meist einen sehr breit diversifizierten Korb von Aktien ab.

erklärt mit der höchsten Rendite) wird mit 40 Prozent, der zweite mit 30 Prozent, der dritte mit 20 Prozent und der vierte mit 10 Prozent gewichtet. Der Subsektor mit der geringsten Performance fliesst für die nächste PeGoldman Sachs hat auf diesen riode nicht mehr in den Index ein. Index kapitalgeschützte ProdukIn unsicheren Börsenzeiten te und Tracker-Zertifikate lanciert suchen Anleger vermehrt Schutz (Details auf Seite 41 und 42). und haben nicht zwingend eine Einen anderen Weg hat die zweistellige Rendite vor Augen. UBS eingeschlagen. Mit ihrem InIm Infrastrukturbereich hat zum frastruktur-Rotations-Zertifikat Beispiel die Zürcher Kantonalversucht sie durch eine Rotationsbank diesem Umstand Rechnung strategie, eine Überperformance getragen und ein kapitalgeschützzu erreichen. Der Basisindex biltes Produkt aus der Taufe gehodet die Kursentwicklung von ben. Dieses schützt das eingesetzweltweit 40 Aktien ab, die aktiv te nominale Kapital zu 100 Proim Infrastruktursegment «tätig» zent und der Investor kann mit sind. Es werden nur Firmen be86 Prozent an der Wertentwickrücksichtigt, deren EBITA (earlung der zugrunde liegenden Aknings bevor income, taxes and tien profitieren. amortization) mindestens zu 50 Beim Start waren die zehn Prozent in Infrastrukturprojekte Aktien im Korb mit jeweils 10 Progeneriert wird. Der Index wird im zent gewichtet. Der Korb beinhalDreimonatsturnus überprüft. Die tet führende InfrastrukturgesellGewichtung der fünf Sektoren schaften à la Suez, Enel, RWE (Strassen, Kommunikation, Häoder Siemens. Das Zertifikat ist fen, Flughäfen, diversifizierte Inin Euro denominiert, wohingegen frastruktur) wird stets neu festviele Komponenten in anderen gelegt und entsprechend rotiert. Währungen notieren. Um allfällige Schwankungen MOMENTUMSTRATEGIE Augenmerk zu eliminieren, ist Eine Momentumstrategie setzt auf Schutz das Produkt gegenausschliesslich auf die GewinDiese Rotation baüber dem Euro jeneraktien beziehungsweise in siert auf einem doch währungsgesidiesem Produkt auf die Gewinstrengen Regelwerk chert. nersektoren der letzten drei Mound entspricht einate. Nach der Momentum-Straner mittelfristigen Infrastruktursamtegie bleiben Gewinnersektoren Mo mentumstratemelsurium tendenziell Gewinner, Verlierergie. Der Subsektor Auch in der traditiosektoren tendenziell Verlierer. mit dem höchsten nellen FondsumgeMomentum (einfach bung finden sich ei-

nige Infrastrukturfonds. Die Clariden Leu hat beispielsweise einen Fonds herausgebracht, der auf Kapitalwachstum ausgerichtet ist und in die verschiedensten Infrastruktursektoren investiert. Ein etwas jüngeres Fondskind kommt aus dem Hause Julius Bär. Die beiden Fonds unterscheiden sich sehr stark in deren regionalen Ausrichtung. So investiert der «Löwe» momentan rund 27 Prozent in den USA, 8,7 Prozent in Brasilien und 5,3 in China. Beim «Bären» fliesst das Kapital vorwiegend in Dividendenpapiere von Unternehmen, die ausschliesslich in Infrastrukturanlagen in den Industrieländern verwalten und betreiben. Dies hat zum Vorteil, dass der Cashflow langfristig stabil und vor allem prognostizierbar ist. Für passiv orientierte Investoren mit Fokus auf Infrastruktur bietet sich der ETF von iShares auf den Macquarie-Infrastruktur-Index100 an. Dieser ETF ist kostengünstig und tut an und für sich nichts anderes, als den Index 1:1 abzubilden. INFRASTRUKTURPRODUKTE Fonds / ETFs

Ticker

Clariden Leu Infrastruktur

2 459 825

Kurs*

Julius Bär Infrastruktur

3 130 191

USD 98.44

iShares Macquarie Infrastr. 100 2 758 574

USD 30.39

USD 145.38

Strukturierte Produkte

Ticker

Goldman INFRAX

INFRS

CHF 157.80

Kurs*

Goldman INFRAX

INFRX

EUR 151.60

Goldman INFRAX

INFRT

USD 276.00

UBS Infrastruktur-Rotation

INFRA

CHF 90.00

ZKB Infrastruktur Basket

ZKB7N7

EUR 93.90

Quelle: financialmedia AG, Telekurs, * Kurs per 11.04.08

txt: Rino Borini] Investor zu sein, ist und bleibt eine Herausforderung. Die

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Eines der wohl zukunftsträchtigsten Themen ist Wasser. Das blaue Gold ist ohne Zweifel ein langfristiges Anlagethema, das zweistellige Wachstumsraten nach sich ziehen dürfte. Mehr als tausend Gesellschaften sind im Wassersektor tätig. Hier die richtige Titelselektion zu treffen, setzt um fassende Marktkenntnisse voraus. Das ist selbst für Profis kein Zuckerschlecken, für den Privatanleger lohnen sich also eher breit gefächerte Investments. Der Klassiker: Anlagefonds. Während Pictet und Sam Group bereits in den Jahren 2000/2001 Wasserfonds aufgelegt haben, kamen, ausgelöst durch die Klimawandeldiskussionen, im letzten Jahr neue Anbieter auf den Markt – allen voran Swisscanto und Sarasin. Vorsicht vor Divergenzen Doch nicht jeder Fondsmanager agiert gleich, die Unterschiede sind zum Teil frappant. So investiert etwa der grösste Wasserfonds, der Pictet Water, über 5 Prozent (Stand 29.02.08) in Nestlé und rund 4 Prozent in Danone. Die beiden Lebensmittelkonzerne zählen heute zu den führenden Mineralwasseranbietern weltweit. Solche Engagements kommen hingegen für andere Fondsverwalter aber aus rein ökologischen Aspekten überhaupt nicht in Frage. Der Zürcher Vermögensverwalter Sam Group oder die Basler Sarasin investieren zum Beispiel nicht in Hersteller

von Mineralwasser. Denn die Energiebilanz der von ihnen produzierten Mineralwasser ist nämlich bis zu tausendfach schlechter als die von herkömmlichem Leitungswasser. Diese und ähnliche Aspekte gehen je nach Vermögensverwalter noch viel weiter, entsprechend stark divergierend sind die diversen Wasserinvestments. Nichtsdestotrotz, ein beliebter Kandidat in vielen Wasser(anlage-)produkten ist der multinational agierende Konzern Suez. Die französisch-belgische Wasserreinigungsfirma ist insbesondere in der Trinkwasseraufbereitung und in der Entsalzung tätig. Suez betreibt daneben auch Atomkraftwerke. Bei Produktanbietern, die als Ausschlusskriterien etwa Militäranlagen oder Atomkraftwerke aufführen, fehlt dieses Unternehmen als logische Konsequenz im Portfolio.

ist der ETF um einiges günstiger als die Klassiker. Franken-Investoren müssen sich allerdings ihres Währungsrisikos bewusst sein, denn es lautet auf Dollar. Weitere – generelle und detaillierte – Informationen zu allen in der Schweiz zum Vertrieb zugelassenen ETFs lassen sich übrigens im ETFNewsletter 10x10.ch (www.10x 10.ch) finden. Nebst dem Wasser-ETF gibt es auf denselben Index ein Tracker-Zertifikat von Goldman Sachs. Dieses ist vergleichsweise rund 25 Basispunkte teurer. Im Unterschied zum ETF bietet das amerikanische Investmenthaus das Zertifikat sowohl in Dollar als auch in Euro währungsgesichert an. In der Welt der strukturierten Produkte ist die Wasservielfalt aber noch um einiges grösser. Meist handelt es sich um einen Aktienkorb, der eine befristete Laufzeit aufweist. Die wichtigsten Merkmale eines Aktienkorbs: Die Zusammensetzung kann individuell und von den Anbietern explizit gewählt werden Spezielle Bereiche können abgebildet wer-

Einfach dem Index folgen In der Indexproduktlandschaft findet man ebenso Wasserinvestments. Hierzulande jedoch hat erst der iShares S&P Global Water die Zulassung erhalten. Dieser ETF bildet ziemlich exakt einen Index der 50 grössten Firmen aus der Wasserbranche ab. Im Vergleich zu aktiven Fonds sticht in diesem Wasserindex der Helvetier Geberit hervor. Das in Rapperswil-Jona beheimatete Unternehmen hat einen Anteil im Index von knapp 6,5 Prozent. Durch den passiven Anlageansatz

den – unter anderem Sektoren, Regionen oder Themen

Für risikoaverse Investoren Anleger, die den Sicherheitsaspekt hoch halten, können auf kapitalgeschützte Produkte zurückgreifen. Denn der erfahrene Investor weiss, die Börse ist keine Einbahnstrasse. Die diesbezügliche Palette der Wasser-Angebote ist aber eher gering. Die Bank Vontobel hat im letzten November eine sogenannte Bonus-Income-Note lanciert. Das Produkt bezieht sich auf einen Korb von 16 Wasserfirmen. Folgende drei Merkmale: 100-Prozent-Kapitalschutz per Verfall (auf den Nominalbetrag) Jährlich Couponzahlung von mindestens 1,5 Prozent Diese Zinszahlung kann bis zu maximal 8,5 Prozent p.a. ansteigen

Die Höhe der jährlichen Zinszahlungen richtet sich ausschliesslich nach der Kursentwicklung des zugrunde liegenden Ak tienkorbes. Jeweils im November wird pro Aktie die Preisrendite seit Anfangsfixierung ermittelt. Ist diese positiv, so wird sie durch eine maximale Rendite von 8,5 Prozent ersetzt. Ist die Rendite negativ, wird ein Renditeschutz eingesetzt (maximal bis zu minus 10 Prozent).

Begrenzte Laufzeit, das heisst im Schnitt weisen diese Produkte eine Laufzeit von zwei Jahren auf

Diese Laufzeitbegrenzung kann je nach Marktsituation allerdings auch nachteilig sein. Sollte die erfolgreiche, sprich die noch immer hoffnungsvolle Investmentstory weiterlaufen, dann müsste der Anleger bei Verfall in ein neues Zertifikat wechseln, was wiederum mit Transaktionskosten verbunden ist.

WASSERPRODUKTE Fonds / ETFs

Ticker

Pictet Water Fund

1 021 903

EUR 135.06

Kurs*

Sam Water Fund

1 267 543

EUR 146.43

Sarasin Water

3 570 646

EUR 87.92

Swisscanto Water

3 118 716

EUR 84.20

iShares S&P Water (ETF)

3 007 848

USD 26.57

Strukturierte Produkte

Ticker

Goldman S&P Water

AQUUS

USD 29.70

Goldman S&P Water

AQUEU

EUR 16.70

S&P/ABN Wasser

WATOE

EUR 117.90

S&P/ABN Wasser

WATUS

USD 149.60

Kurs*

FAZIT: FOKUS AUF MARKTERWARTUNG Die Quintessenz ist zwar simpel, aber halt doch immer wieder ein Stolperstein: Entscheidend ist die Markterwartung. Die beschriebenen Produkte machen lediglich einen winzigen Teil der fast schon uferlosen Anlagemöglichkeiten aus. Die Vielfalt ist gross und der Themenbereich extrem breit abgesteckt. Ob nun Wasser, Infrastruktur, Healthy Living, Sicherheit oder Nachhaltigkeit als Oberbegriff fungiert, die Produktauswahl ist teilweise immens und kaum überschaubar. Doch in den Bereichen Healthy Living oder im Bereich der Sicherheit finden interessierte Anleger wenig spannende Produkte.

40 PUNKTmagazin N˚ 13/08

Es gibt mittlerweile diverse Gesundheitsprodukte, doch beispielsweise zu Healthy Living zählen nicht nur Pharma- oder Generikaunternehmen, sondern auch Unternehmen wie Adidas oder Nike, die das nötige Material für Sport und Freizeit herstellen. Die Vielfalt und die Komplexität der Produkte bedeutet aber auch: Bei allen Anlageentscheiden sich vorab mit den Details der Produkte vertraut zu machen und gegebenenfalls den Anbieter oder den Berater zu Rate ziehen. Gar noch evidenter ist es, von der langfristig intakten Anlagegeschichte denn auch überzeugt zu sein.

Quelle: financialmedia AG, Telekurs, *Kurs per 11.04.08

INS BLAUE GOLD INVESTIEREN


DAS PRODUKT-PLANETARIUM

PRODUKTE

Kapitalgeschüzte Produkte Kapitalgeschützte Produkte erlauben in risikobehaftete Anlagen zu investieren, da sie ein Sicherheitsnetz bieten. Entwickelt sich der Basiswert negativ, erfolgt eine Rückzahlung in Höhe des eingesetzten (nominellen) Kapitals mal dem Kapitalschutzfaktor. Steigen hingegen die Kurse an, partizipiert der Anleger zu einem bestimmten Grad am positiven Kursverlauf. Diese Anlageform eignet sich für eher konservativere Investoren. Nachfolgend eine kleine Auswahl an Produkten auf die behandelten Themen dieser Ausgabe.

·

·

Kurserwartung:

·

Profil Investor: Defensiv

Risikostufe:

Basiswert

Währung

ISIN

Symbol

Emittent

ABN Water Stocks Index CL Wasser Basket Vontobel Wasser Basket II VT Bonus Income Wasser VT Wasser Basket INFRAX Infrastructur Index INFRAX Infrastructur Index INFRAX Infrastructur Index ZKB Infrastruktur Basket

EUR CHF CHF EUR CHF CHF EUR USD EUR

CH0029850200 CH0033811628 CH0032650043 CH0034399482 CH0032650084 GB00B1W3HM41 GB00B1W3HT10 GB00B1W3HH97 CH0034916905

WSICP CPNWB RZCHL VBWAT RZCHM INCCP INECP INDCP ZKB7N7

ABN AMRO Clariden Leu Vontobel Vontobel Vontobel Goldman Sachs Goldman Sachs Goldman Sachs Zürcher KB

• • • • • Laufzeit

28.03.2012 21.09.2009 29.08.2012 05.11.2010 31.08.2009 07.05.2010 07.05.2010 07.05.2010 26.10.2012

Quelle: financialmedia AG, Telekurs / Stand 10.04.08

Schutz / Partizipation

95% / 105% 100% / 1) 100% / 2) 100% / 3) 100% / 4) 95% / 65% 95% / 100% 95% / 115% 100% / 86%

Kurs

Performance YTD

weitere Infos

92.20 98.00 99.00 98.00 99.40 94.40 92.90 103.70 93.45

-8.13% -1.40% -2.65% 0.20% -1.97% -1.26% 3.49% -2.62% -6.50%

abnamromarkets.ch claridenleu.com derinet.ch derinet.ch derinet.ch goldman-sachs.ch goldman-sachs.ch goldman-sachs.ch zkb.ch/aktienprodukte

max. 14.25% Coupon min. Coupon 1% / max. Coupon 7% 3) min. Coupon 1.5% / max. Coupon 8.5% 4) max. 14% Coupon 1) 2)

Anlagefonds Die ausgewählten Anlagefonds investieren direkt in Unternehmen der definierten Anlagepolitik. Durch ein aktives Management versucht der jeweilige Fondsmanager eine bessere Rendite zu erzielen als der zugrunde liegende Vergleichsindex. Der Anleger profitiert durch einen umfassenden Schutz dank dem Schweizerischen Anlagefondsgesetz und erreicht Diversifikationsvorteile.

·

·

Kurserwartung:

·

Profil Investor: Performance

Risikostufe:

• • • • •

Quelle: Lipper Reuters / Stand 10.04.08

Fonds

Währung

ISIN

Anbieter

Rendite YTD

NAV

Clariden Leu Infrastructure Fund JB Infrastructure Fund Dexia Sustainable – Pacific Dexia Sustainable – World DWS Invest – Climate Change Pictet Funds – Sustainable Equities Europe Pictet Funds – Water SAM Sustainable Water Sarasin Sustainable Water Fund Swisscanto Equity Fund Water Invest Pictet Sustainable Equities – Switzerland Pioneer Funds – Global Ethical Equity Raiffeisen Futura Swiss Stock SAM Sustainable Global Equity SAM Sustainable Healthy Living Sarasin Sustainable Equity – Global Swisscanto Equity Fund Green Invest UBS Eco Performance UBS Emerging Markets Infrastructure * zusätzlich Performance Fee

USD CHF JPY EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR CHF EUR CHF EUR EUR EUR CHF CHF USD

LU0246497258 LU0303758402 BE0174191768 BE0946893766 LU0298649426 LU0144509717 LU0104884860 LU0133061175 LU0333595436 LU0302976872 CH0008897636 LU0111921903 CH0011980981 LU0188782162 LU0280770768 LU0097427784 CH0009074300 LU0076532638 LU0322492728

Clariden Leu Julius Baer Dexia Asset Management Dexia Asset Management DWS Pictet Pictet SAM-Group Sarasin Swisscanto Pictet Pioneer Raiffeisen SAM-Group SAM-Group Sarasin Swisscanto UBS UBS

-16.96% -15.64% -11.44% -11.66% -18.20% -13.29% -13.51% -20.79% -11.58% -15.00% -13.58% -12.69% -12.08% -19.28% n.a. -15.17% -13.46% -19.14% -13.38%

147.79 78.34 2’876.00 15.82 82.16 159.72 135.06 148.33 87.92 85.83 113.91 3.70 160.89 118.32 83.77 99.12 131.55 557.11 85.02

Mgmt. Fee p.a.

weitere Infos

2.00% claridenleu.com 1.60%* jbfundnet.com 1.50% dexia.com 1.50% dexia.com 1.50% dws.ch 1.20% pictetfunds.ch 2.40% pictetfunds.ch 1.50% sam-group.com 1.75% sarasin.ch 2.00% swisscanto.ch 0.08% pictetfunds.ch 1.50% pioneerinvestments.ch 1.50% raiffeisen.ch 1.40% sam-group.com 1.50% sam-group.com 1.75% sarasin.ch 2.00% swisscanto.ch 2.04% fundgate.ubs.com 2.34% fundgate.ubs.com

punktmagazin.com 41


ETF

3 Buchstaben, 21 Lösungen: LYXORETF Lyxor ETF

SWX

Valor

Bloomberg <Equity><Go>

Reuters

Währung

Mgmt Fee p.a.

CRB LYCRN

2 529 323 2 633 226

CRB SW LYCRN SW

CRB.S LYCRN.S

USD USD

0,35 % 0,35 %

LYMEU LYTUR LYSEL

2 384 728 2 578 650 2 751 936

LYMEU SW LYTUR SW LYSEL SW

LYMEU.S LYTUR.S LYSEL.S

EUR EUR EUR

0,35 % 0,65 % 0,30 %

LYDAX MSE GWT EMV MMS

2 1 2 2 2

201 343 988 115 103

LYDAX SW MSE SW GWT SW EMV SW MMS SW

LYDAX.S MSE.S GWT.S EMV.S MMS.S

EUR EUR EUR EUR EUR

0,15 0,25 0,40 0,40 0,40

LYCEC LYRUS

2 224 269 2 586 861

LYCEC SW LYRUS SW

LYCEC.S LYRUS.S

EUR USD

0,50 % 0,65 %

DJE LYUSA

1 239 077 2 748 010

DJE SW LYUSA SW

DJE.S LYUSA.S

EUR USD

0,50 % 0,35 %

LYRIO

2 843 722

LYRIO SW

LYRIO.S

USD

0,65 %

LYJPN LYINR

2 747 787 2 706 388

LYJPN SW LYINR SW

LYJPN.S LYINR.S

JPY USD

0,50 % 0,85 %

MGT LYWLD

1 472 964 2 747 772

MGT SW LYWLD SW

MGT.S LYWLD.S

EUR USD

0,40 % 0,45 %

SECTOR

LYPVX

2 857 843

LYPVX SW

LYPVX.S

EUR

0,70 %

STRATEGY

LYBWE

2 860 331

LYBWE SW

LYBWE.S

EUR

0,40 %

ROHSTOFFE Lyxor ETF Commodities CRB Lyxor ETF Commodities CRB non Energy AKTIEN EUROPA EUROPE Lyxor ETF MSCI Europe Lyxor ETF Turkey (DJ Turkey Titans 20) EUROPE Lyxor ETF DJ Stoxx Select Dividend 30 EURO ZONE Lyxor ETF DAX® Lyxor ETF DJ Euro Stoxx 50 Lyxor ETF MSCI EMU Growth Lyxor ETF MSCI EMU Value Lyxor ETF MSCI EMU Small Cap OSTEUROPA Lyxor ETF Eastern Europe (CECE EUR) Lyxor ETF Russia (DJ RusIndex Titans 10) USA Lyxor ETF Dow Jones IA Lyxor ETF MSCI USA SÜDAMERIKA Lyxor ETF Brazil (Ibovespa) ASIEN Lyxor ETF Japan (Topix) Lyxor ETF MSCI India GLOBAL Lyxor ETF DJ Global Titans 50 Lyxor ETF MSCI World SEKTOR Lyxor ETF Privex (Private Equity) STRATEGIE Lyxor ETF DJ Euro Stoxx 50 BuyWrite COMMODITIES COMMODITIES

EASTERN EUROPE

532 189 114 103 103

% % % % %

fff ;hg^a4C5 RW ~ X]U^/;hg^a4C5 RW ~ # $' !&! "" ##

LYXOR ETF EX]UPRW ~ TaP]b_PaT]c ~ Flexibel Stand: Januar 2008. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen haben einen rein indikativen und informativen Charakter, dessen Sinn es einzig und allein ist, die Eckdaten der Produkte aufzulisten. Die Daten in der Produkt-übersicht stellen in keiner Weise eine Verpflichtung oder ein Angebot seitens der Société Générale („SG“) und/oder Lyxor AM („Lyxor AM“) dar. Für die Zeichnung von Fondsanteilen ist ausschliesslich der offizielle Verkaufsprospekt massgebend. Société Générale (“SG”) und Lyxor AM übernehmen keinerlei treuhänderische Verantwortung oder Haftung für finanzielle oder anderweitige Konsequenzen, die sich durch die Zeichnung oder den Erwerb eines in diesem Dokument beschriebenen Anlageinstrumentes ergeben. Der Anleger sollte sich einen eigenen Eindruck über die Risiken bilden und für zusätzliche Auskünfte in Bezug auf eine Zeichnung oder einen Erwerb einen professionellen Be-

rater konsultieren. Vor allem sollte sich der Anleger bei Zeichnung und Kauf von Fondsanteilen bewusst sein, dass dieses Produkt ein gewisses Risiko beinhaltet und die Rückzahlung unter Umständen unter dem Wert des eingesetzten Kapitals liegen kann, im schlimmsten Fall kann es zu einem Totalverlust kommen. Die Fonds Lyxor ETF Commodities CRB, Lyxor ETF Commodities CRB Non-Energy, Lyxor ETF MSCI Europe, Lyxor ETF Turkey (DJ Turkey Titans 20), Lyxor ETF DJ Stoxx Select Dividend 30, Lyxor ETF DAX, Lyxor ETF DJ Euro Stoxx 50, Lyxor ETF MSCI EMU Growth, Lyxor ETF MSCI EMU Value, Lyxor ETF MSCI EMU Small Cap, Lyxor ETF Eastern Europe (CECE EUR), Lyxor ETF Russia (DJ RusIndex Titans 10), Lyxor ETF Dow Jones IA, Lyxor ETF MSCI USA, Lyxor ETF Brazil (Ibovespa), Lyxor ETF Japan (Topix), Lyxor ETF MSCI India, Lyxor ETF DJ Global Titans 50, Lyxor ETF MSCI World, Lyxor

ETF Privex (Private Equity) und Lyxor ETF DJ Euro Stoxx 50 BuyWrite sind zum öffentlichen Vertrieb in der Schweiz oder von der Schweiz aus im Sinne von Artikel 120 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen vom 23. Juni 2006 zugelassen. Die Eidgenössische Bankenkommission hat Société Générale, Zweigniederlassung Zürich, als Vertreter und als Zahlstelle dieser Fonds in der Schweiz bewilligt. Die entsprechenden Prospekte, Statuten, Jahres- und Halbjahresberichte dieser Fonds, sowie die Aufstellung der Käufe und Verkäufe, welche die Fondsleitung im Berichtsjahr für Rechnung eines Fonds abgeschlossen hat, können mittels einfacher Anfrage kostenlos beim Vertreter in der Schweiz (Société Générale, Zweigniederlassung Zürich, Talacker 50, 8001 Zürich, Schweiz) bezogen werden. Die Verkaufsprospekte können unter www.lyxoretf.ch heruntergeladen werden.


PRODUKTE

Exchange Traded Funds Exchange Traded Funds (ETFs) sind Anlagefonds, die an der Börse kotiert sind und permanent gehandelt werden. Sie stellen ein ebenso flexibles und liquides Anlagemedium wie Aktien dar. Da auf ein aktives Management verzichtet wird, können ETFs mit einer deutlich geringeren Management-Fee angeboten werden, als dies bei Anlagefonds üblich ist. Mittlerweile sind an der Schweizer Börse ETFs für alle wichtigen Aktienmärkte und Anlageklassen verfügbar.

·

·

Kurserwartung:

·

Profil Investor: Performance

Risikostufe:

Basiswert

Währung

ISIN

Symbol

Anbieter

Macquarie Global Infrastructure 100 S&P Global Clean Energy S&P Global Water

USD USD USD

IE00B1FZS467 IE00B1XNHC34 IE00B1TXK627

INFR INRG IH20

iShares iShares iShares

• • • • •

Quelle: financialmedia AG / Stand 10.04.08

Dividende

NAV

Performance YTD

Mgmt. Fee p.a.

weitere Infos

quartalsweise halbjährlich halbjährlich

30.39 28.69 26.62

-6.89% -16.23% -7.03%

0.65% 0.65% 0.65%

ishares.ch ishares.ch ishares.ch

Index-/Basket-Zertifikate Index- und Basketzertifikate geben die Wertentwicklung des Basiswertes 1:1 an den Anleger weiter. Bei Verfall richtet sich die Kapitalrückzahlung nach dem Kurs des Basiswertes. Zudem bieten diverse Anbieter so genannte Open-End-Zertifikate an. Der Vorteil: Diese Zertifikate laufend endlos, haben also keinen fixen Verfalltermin. Bei der Auswahl sollte auf eine gute Bonität des Anbieters geachtet werden. Die Auswahl an Index-, Länder- und Themenzertifikate an der Börse Scoach ist sehr vielfältig. Viele Produkte werden übrigens in mehreren Währungen angeboten, teilweise mit Währungsschutz. Es lohnt sich bei den jeweiligen Banken sich zu erkundigen.

·

·

Kurserwartung:

·

Profil Investor: Performance

Risikostufe:

Basiswert

Währung

ISIN

Symbol

ABN BRIC Infrastructure Index ABN BRIC Infrastructure Index CS World Emerging Infrastructure DB Hong Kong Infrastructure EFG China Transport & Infrastructure Bskt. EFG European Transport & Infrastructure Bskt. INFRAX Infrastructur Index INFRAX Infrastructur Index INFRAX Infrastructur Index JB Infrastructure Basket JB Infrastructure Growth Basket ML Emerging Market Index ML Emerging Market Index ML Emerging Market Index UBS Global Infrastrur Index Rotator BKB Wasser Basket EFG Water Basket ML China Water Index ML China Water Index ML China Water Index ML Global Water Basket S&P Global Water Index S&P Global Water Index S&P/ABN Water Stocks Index S&P/ABN Water Stocks Index S&P/ABN Water Stocks Index S&P/ABN Water Stocks Index S&P/ABN Water Stocks Index S&P/ABN Water Stocks Index Wegelin Water Basket ZKB Nachhaltigkeits-Basket Wasser ZKB Water Treatment Basket S&P Global Timber & Forestry S&P Global Timber & Forestry S&P Global Timber & Forestry VT Forestry Basket

CHF USD EUR CHF CHF EUR USD CHF EUR EUR EUR EUR CHF USD CHF EUR EUR CHF EUR USD EUR EUR USD USD EUR CHF EUR USD CHF CHF EUR USD USD CHF EUR EUR

CH0031908798 CH0031908921 CH0034670296 DE000DB7AUE8 CH0037569875 CH0037569883 GB00B1N69D70 GB00B1N91J68 GB00B1MY7Q18 CH0038759434 CH0030325127 XS0305934308 XS0305933326 XS0305929563 CH0028027735 CH0029331094 CH0037569842 CH0026922960 CH0026922986 CH0026922978 CH0033837797 GB00B1YWFN64 GB00B1YWFM57 CH0023013508 CH0023013623 CH0023013805 CH0022284316 CH0021711798 CH0022055781 CH0033333300 CH0023850743 CH0029361505 GB00B2850N30 GB00B2850K09 GB00B2850G62 CH0030934183

BRINC BRINU EIEUR HICDB ECCTI ECETI INFRT INFRS INFRX JFJII JBGBE EMIEU EMICH EMIUS INFRA BKBHO ECWAT CWICH CWIEU CWIUS GAQUA AQUEU AQUUS WASUS WASEU WASCH WATOE WATUS WATCH WEWAB KBEAU TREAT TIMUS TIMCH TIMBRE VZFOR

• • • • •

Quelle: financialmedia AG, Telekurs / Stand 10.04.08

Emittent

Laufzeit

Kurs

Performance YTD

weitere Infos

ABN AMRO ABN AMRO Credit Suisse Deutsche Bank EFG FP EFG FP Goldman Sachs Goldman Sachs Goldman Sachs Julius Baer Julius Baer Merrill Lynch Merrill Lynch Merrill Lynch UBS Basler KB EFG FP Merrill Lynch Merrill Lynch Merrill Lynch Merrill Lynch Goldman Sachs Goldman Sachs ABN AMRO ABN AMRO ABN AMRO ABN AMRO ABN AMRO ABN AMRO UBS Zürcher KB Zürcher KB Goldman Sachs Goldman Sachs Goldman Sachs Vontobel

Open-End Open-End 18.10.2010 07.11.2008 05.02.2010 08.02.2010 Open-End Open-End Open-End 11.09.2009 03.05.2010 05.07.2017 05.07.2017 11.07.2017 Open-End 20.02.2009 08.02.2010 25.09.2009 25.09.2009 25.09.2009 24.09.2010 Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End 27.08.2010 12.01.2009 17.02.2010 Open-End Open-End Open-End 08.05.2009

98.70 115.10 82.55 864.00 82.60 100.00 276.00 158.60 152.60 101.20 800.50 84.30 92.00 101.00 89.50 85.05 93.95 106.20 108.70 146.80 80.00 15.85 29.70 181.90 134.20 138.20 120.80 147.30 121.00 800.00 121.60 108.00 188.40 204.00 152.60 66.00

-19.76% -12.80% -10.03% -9.77% n.a. n.a. -4.99% -14.08% -10.34% n.a. -13.74% -22.73% -15.83% -14.91% -12.20% -15.12% n.a. -31.97% -26.60% -19.30% -15.18% -17.45% -6.60% 1.22% -9.14% -14.96% -8.14% -5.09% -15.09% -18.37% -14.66% -7.53% 3.63% -16.73% 3.53% -18.36%

abnamromarkets.ch abnamromarkets.ch credit-suisse.ch xmarkets.ch efgfp.com efgfp.com goldman-sachs.ch goldman-sachs.ch goldman-sachs.ch juliusbaer.com juliusbaer.com mlinvest.ch mlinvest.ch mlinvest.ch ubs.com/keyinvest bkb.ch/products efgfp.com mlinvest.ch mlinvest.ch mlinvest.ch mlinvest.ch goldman-sachs.ch goldman-sachs.ch abnamromarkets.ch abnamromarkets.ch abnamromarkets.ch abnamromarkets.ch abnamromarkets.ch abnamromarkets.ch ubs.com/keyinvest zkb.ch/aktienprodukte zkb.ch/aktienprodukte goldman-sachs.ch goldman-sachs.ch goldman-sachs.ch derinet.ch

punktmagazin.com 43


BONUS-COUPON-ZERTIFIKAT AUF EINEN INTERNATIONALEN NACHHALTIGKEITSBASKET Facts Handelswährung: Valor / ISIN: Börsensymbol: Emittent: Lancierung: Laufzeit: Managementgebühren:

CHF 3 877 232 / CH0038772320 EFAWO EFG Financial Products 28.04.2008 21.04.2011 keine

Kennzahlen Emissionspreis:

100%

Chancen Garantierter Minimum-Coupon 0,75% p.a. Chance auf maximale Couponzahlung von 8% p.a. 100%-Kapitalschutz auf das Nominal Kein Währungsrisiko (Quantoschutz)

Risiken Lediglich eine minimale Couponzahlung (0,75% p. a.)

Das Produkt und der Markt Zukünftig werden Firmen vermehrt nach den Kriterien der Nachhaltigkeit beurteilt. Denn Unternehmen, welche die Umwelt und die vorhandenen Ressourcen nicht effizient und nachhaltig nutzen, riskieren, dass ihr Ruf und folgedessen ihre Verkaufsvolumina langfristig Schaden erleiden. Firmen, welche die Facetten der Nachhaltigkeit konsequent anwenden, werden zunehmend profitieren. Mit dem Bonus-Coupon-Zertifikat hat ein Anleger die Chance, von einem internationalen Nachhaltigkeitsbasket ausgesuchter und qualifizierter Unternehmen, die ihre Geschäftspolitik nach den Kriterien für ein nachhaltiges Wirtschaften ausgerichtet haben, zu profitieren. Das Produkt ist mit einem 100%-Kapitalschutz (per Verfall) ausgestattet und garantiert einen Minimum-Coupon von 0,75 Prozent. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit für eine erhöhte Couponzahlung, die bis zu maximal 8 Prozent betragen kann. Die Couponzahlung erfolgt jährlich und deren Höhe ist abhängig von der Wertentwicklung jedes einzelnen Basiswerts im Basket. Die Bonus-Coupon-Rate berechnet sich aus dem Durchschnitt der Performancefaktoren, die von der Wertentwicklung jeder einzelnen Aktie zwischen Anfangslevel und jährlichem Beobachtungstag abhängen. Dabei wird jeder einzelne Basiswert, der am Beobachtungstag über dem Anfangslevel steht, durch die maximale Bonus-Coupon-Rate ersetzt (8 Prozent). Notiert eine Aktie unter dem Anfangslevel, so wird die effektive Rendite verwendet. Die Festlegung des Auszahlungscoupons erfolgt nun entsprechend dem arithmetischen Mittel aller im Basket vertretenen Gesellschaften.

Keine laufenden Erträge

Investor-Profil Eher sicherheitsorientierter Anleger Mittelfristiger Anlagehorizont

Steuern CH-Privatinvestoren Keine Verrechnungssteuer Obligationen-Anteil unterliegt der Einkommenssteuer (IUP)

Anlagestrategie und Anlegerprofil Das Bonus-Coupon-Zertifikat ermöglicht die Partizipation an einem Basket ausgewählter grosser Firmen, die erwiesenermassen nachhaltig tätig sind. Der Anleger erwartet eine moderate Wertentwicklung an den internationalen Finanzmärkten. Er ist sicherheitsorientiert und sucht einen Kapitalschutz. Er möchte von einer erhöhten Couponzahlung profitieren, wenn die enthaltenen Aktien jeweils an den Beobachtungstagen mindestens über dem Anfangslevel schliessen.

Zusammensetzung Der Nachhaltigkeitsbasket besteht aus 19 verschiedenen internationalen Unternehmen. Die vertretenen Titel sind bei Lancierung gleichgewichtet. BASKETZUSAMMENSETZUNG (STAND 11.04.08) Unternehmen

Euronext Paris

Unilever

Euronext Amsterdam

Royal Dutch Shell

Euronext Amsterdam

Philips Electronics

Euronext Amsterdam

L'Oréal

Wertentwicklung Das Backtesting der im Zertifikat vertretenen Titel der letzten 8 Jahre zeigt eine hohe Outperformance gegenüber dem Ethical-Global-Return-Index, der von E.Capital Partners berechnet wird. E. Capital Partners ist ein führender unabhängige Investment-Berater, der sich unter anderem auf ethisch-ökologisches Anlageresearch fokussiert hat. PERFORMANCE (BACKTESTED, IN %)

Alcoa

Euronext Paris New York

General Electric

New York

Textron Inc.

New York

Google Inc.-Cl A Xerox Corp. Starbucks Corp. Texas Instruments Inc. Canon Inc. Vodafone Group Plc

Nasdaq GS New York Nasdaq GS New York Tokyo London

Sun Microsystems Inc.

Nasdaq GS

Whole Foods Market Inc.

Nasdaq GS

3.5

Novartis AG

SWX Europe

3.0

Swiss Re

SWX Europe

2.5

Nobel Biocare

SWX Europe

Quelle: EFG Financial Products

2.0 1.5 1.0 0.5 0 01.2001 Ethik Basket

44 PUNKTmagazin N˚ 13/08

Börsenplatz

Danone

04.2008 Ethical-Global-Return-Index

Quelle: EFG Financial Products

Investor ist dem Ausfallrisiko des Emittenten ausgesetzt


PRODUKTE

INTERVIEW MIT JAN SCHOCH

Hotline: Mail: Internet:

Kontakt-Informationen +41 (0)58 800 1000 info@efgfp.com www.efgfp.com

Was macht nachhaltiges Anlegen zurzeit derart attraktiv? Nachhaltigkeitsorientierte Investments erlauben Anlegern, nicht nur die traditionellen Anlagekriterien (Risiko, Rendite oder Liquidität) zu berücksichtigen, sondern auch Faktoren wie das Engagement des Unternehmens in der Gesellschaft oder den sparsamen Einsatz und Verbrauch von ökologischen Ressourcen. Anlegern, die davon ausgehen, dass eine faire und nachhaltige Geschäftspraxis einen Wettbewerbsvorteil darstellt, bieten diese Investments die Möglichkeit, diesen View umzusetzen. Welche Faktoren haben Sie berücksichtigt um eine optimale Titelauswahl zu treffen? Alle Firmen, deren Aktien in unserem Nachhaltigkeitsbasket stecken, wurden im letzten Jahr für nach Ethik- und Nachhaltigkeitskriterien vorbildhaftes Verhalten ausgezeichnet. Die Gewinner des 2007 World’s Most Ethical Company Awards gehen aus zirka 5000 Firmen aus 30 Branchen hervor, die in acht Schritten von einer Jury aus Forschern und Redakteuren bewertet wurden. Dabei wurden unter anderem auch Kunden, NGOs und andere Institutionen befragt, die mit der jeweiligen Firma in Kontakt stehen. Der Preis wird durch das internationale Magazin Ethisphere vergeben. Die Kriterien schlossen ein:

Jan Schoch, Partner, Financial Engineering & Distribution, EFG Financial Products

Proaktives Engagement in Gemeinden, in denen das jeweilige Unternehmen tätig ist Investitionen in Innovation, Qualität und nachhaltiger Geschäftspraxis, die zum sparsameren Umgang mit Ressourcen führt und/oder die Sicherheit und Gesundheit der Kunden fördert Positive Einflussnahme auf die Entwicklung der Industrie in welcher das jeweilige Unternehmen tätig ist Profiterwirtschaftung in Folge des ethischen Handelns

Es kamen jedoch auch durch andere Institutionen gewürdigte Unternehmen zum Zug, wie beispielsweise Novartis, die 2007 einen Preis für Unternehmensethik des Deutschen Netzwerkes Wirtschaftsethik erhielten. Welche Faktoren beeinflussen den Wert des Produkts positiv? Die Wertentwicklung des Produkts hängt von der Performance der Basiswerte ab. Im Idealfall schliessen alle Aktien an den jährlichen Beobachtungstagen mindestens auf ihrem Anfangslevel, woraufhin der Anleger jährlich einen 8%-igen Coupon ausgezahlt bekommt. Ein jährlicher Minimum-Coupon von 0,75 Prozent ist garantiert und das Produkt ist per Verfall zu 100 Prozent kapital- und währungsgeschützt. Sie haben im Bereich Nachhaltigkeit auch weitere Produkte lanciert. Ist das ein Thema das sie auch vermehrt mit Produkten bereichern möchten? Der Trend geht von komplizierten Rückzahlungsszenarien hin zu themenorientierten Produkten und das Nachhaltigkeitsargument überzeugt uns. Wir haben bislang ein weiteres Bonus Coupon Zertifikat auf einen Aktienbasket von globalen Wasserunternehmen lanciert, bei deren Selektion auf die ökologische Nachhaltigkeit eine Rolle spielte. EFG Financial Products ist der jüngste Anbieter von strukturierten Produkten in der Schweiz. Wie können Sie das Vertrauen der Investoren gewinnen? Wir glauben, dass wir das Vertrauen der Anleger durch mehr Transparenz und verbesserten Service gewinnen können. Zudem stehen hinter den Produkten der EFG Financial Products als Garantiegeber die EFG International (A) und die EFG Eurobank (AA-), beides solide Emittenten. Wir schaffen Transparenz bereits mit der Namensgebung unserer Produkte, indem wir uns streng an die Begrifflichkeiten des Schweizerischen Verband für Strukturierte Produkte halten. Darüber hinaus bieten wir dynamische Termsheets an. Konkret bedeutet dies, dass der Kunde aus dem Termsheet herauslesen kann, wie sich sein Produkt entwickelt. Als weitere Extraleistung an den Kunden halten wir zu jedem Produkt einen Report bereit, der die Sensitivität des Produktes zu Veränderungen im Basiswert, der Volatilität und des Zinssatzes aufzeigt. Darin sind zusätzlich der prozentuale Abstand zur Barriere und die aktuelle Eintrittswahrscheinlichkeit eines Barrier Events aufgeführt.

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OPEN-END-ZERTIFIKAT AUF DEN S&P-GLOBALECO-INDEX USD* 3 770 163 / GB00B2PJ7V54 GREUS Goldman Sachs 05.02.2008 Open-End 1.0% p.a.

* auch in CHF (GRECH) und EUR (GREEU) verfügbar

Kennzahlen Kurs per 11.04.08: Performance seit Lancierung:

USD 28.35 +10.31% p.a.

Chancen Unbegrenzte 1:1-Partizipation des zugrunde liegenden Indexteil Nettodividenden werden in den Index reinvestiert Transparente Kursentwicklung Täglich an der Börse Scoach handelbar

Risiken Das Zertifikat weist die gleichen Risiken wie ein Direktinvestment auf Währungsrisiko gegenüber den im Index vertretenen Titeln Keine laufenden Erträge Investor ist dem Ausfallrisiko des Emittenten ausgesetzt

Investor-Profil Eher aktienfähiger Anleger Mittel- bis längerfristiger Anlagehorizont

Steuern CH-Privatinvestoren Keine Verrechnungssteuer

Das Produkt und der Markt In Zeiten des Klimawandels rücken ökologische Gesichtspunkte in den Fokus der Industrie. Auch aus Anlegersicht sind ökologisch-orientierte Unternehmen von Interesse. Um Anlegern die Möglichkeit zu geben, am Potenzial wachstumsstarker Aktien des ökologischen Investments zu partizipieren, bietet Goldman Sachs Open-End-Zertifikate (gemäss SVSP: Tracker) auf den S&P-Global-Eco-Index an. Da der S&P-Global-Eco-Index ein Performance Index ist, profitieren Anleger ausser an der 1:1-Kursperformance der Unternehmen auch an den NettoDividenden. Der Index bildet die Kursentwicklung der wichtigsten Gesellschaften aus den Bereichen Wasser, Wald, Umwelt-Services und saubere Energie ab. Dabei legt er den Schwerpunkt auf die Bereiche: Saubere Energie, Sparten Energieerzeuger und Hersteller von Ökostrom-Ausrüstung. Beim Sektor Wasser investiert er in Wasserausrüstung und Wasserversorger sowie Infrastruktur. Dazu zählen auch Wald und Umwelt-Services. Die im Index vertretenen Titel werden aus den folgenden Themenindizes von Standard & Poors selektiert: Jeweils fünf Erzeuger und Hersteller aus dem S&P-Global-Clean-EnergyIndex, im Bereich Holz aus dem S&P-Global-Timber-&-Forestry-Index. Weiter findet man aus dem S&P/Citigroup BMI-Global-Environmental-&-Facility-Services-Index die Vertreter aus dem Bereich Umwelt-Services und zudem kommen die je fünf Wasserversorger und Ausrüstungs-Hersteller aus dem S&P-Global-Water-Index. Anlagestrategie und Anlegerprofil Der Anleger möchte nach ökologischen Gesichtspunkten in eine breit investierte Anlagelösung anlegen und vom Kurspotenzial ökologisch orientierten Sektoren profitieren. Dabei legt er den Schwerpunkt auf die Bereiche: Saubere Energie, Wasser, Wald und Umwelt-Services. Der Investor ist aktienfähig und hat einen mittel- bis längerfristigen Anlagehorizont. Er ist bereit, auf ein Wechselkursrisiko einzugehen, da nicht alle Indexmitglieder in der Währung des Basiswerts notieren.

INDEXZUSAMMENSETZUNG TOP 15 (IN %, STAND 11.04.2008)

Keine Einkommenssteuer

Wertentwicklung Seit Lancierung des Index konnte dieser im Vergleich zum breit gefassten S&P Global 1200 sich durchaus behaupten. Der S&P Global Eco weist aber im Vergleich zum S&P Global 1200 eine höhere Volatilität aus. Die historische 5-Jahres-Standardabweichung betrug 11,06 Prozent (S&P Global 1200: 8,37 Prozent). PERFORMANCE (IN USD)

Unternehmen

Branche

Iberdrola S.A.

Clean-Energy-Erzeuger

Gewicht

9.24

Archer-Daniels-Midland Co.

Clean-Energy-Erzeuger

4.85

Renewable Energy Corp.

Clean-Energy-Technologie

7.00

Vestas Wind Systems

Clean-Energy-Technologie

6.13

Q-Cells

Clean-Energy-Technologie

4.27

Gamesa Corporacion Tecnol

Clean-Energy-Technologie

3.49

First Solar

Clean-Energy-Technologie

3.84

Waste Management

Umwelt-Services

6.54

Forstwirtschaft

5.06

Plum Creek Timber

Forstwirtschaft

2.66

104

Suez

Wasserversorgung/Infrastruktur

100

Veolia Environnement

Wasserversorgung/Infrastruktur

9.54

96

United Utilities

Wasserversorgung/Infrastruktur

4.48

92

Severn Trent

Wasserversorgung/Infrastruktur

2.42

88

Sociedad General de Aguas

Wasserversorgung/Infrastruktur

2.12

Quelle: Telekurs

Weyerhaeuser

108

84 80 14.01.2008 S&P Global Eco (US)

46 PUNKTmagazin N˚ 13/08

Zusammensetzung Der Index wird nach klaren, nachvollziehbaren Regeln zusammengesetzt. Nebst der Einhaltung von ökologischen Kriterien weisen die im Index vertretenen Titel eine Mindestkapitalisierung von einer Milliarde Dollar auf. Das durchschnittlich täglich gehandelte Volumen muss mindestens zwei Millionen Dollar betragen. Die maximale Indexgewichtung je Titel liegt bei maximal 10 Prozent und wurde anlässlich des jährlichen Rebalancings im November überprüft.

07.04.2008 S&P Global 1200

10.55

Quelle: Goldman Sachs International Zurich

Facts Handelswährung: Valor / ISIN: Börsensymbol: Emittent: Lancierung: Laufzeit: Managementgebühr:


PRODUKTE

INTERVIEW MIT ROBERT ZIMMERMANN

Hotline: Mail: Internet:

Kontakt-Informationen +41 (0) 44 224 11 44 swisswarrants@gs.com www.goldman-sachs.ch

Sie haben ein Zertifikat auf den S&P-Global-Eco-Index lanciert. Warum macht es für einen Investor Sinn, ein Öko-Investment einzugehen? Der Klimawandel bestimmt derzeit die Schlagzeilen in vielen Medien. In der Bevölkerung ist eine steigende Nachfrage nach ökologischen Produkten zu beobachten. Der S&P-Global-EcoIndex umfasst die 30 grössten Unternehmen der ökologischen Industrie. Konkret werden vier Bereiche unterschieden: Wasser, saubere Energie, Wald und Dienstleistungen im Umweltbereich. Bei «sauberer Energie» wird zwischen Energieerzeugern und Herstellern von ÖkostromAnlagen unterschieden. Der Wassersektor unterteilt sich ebenfalls in zwei Sparten: Wasserequipment sowie Wasserversorger beziehungsweise -infrastruktur. So sind es insgesamt sechs Teilsegmente, die eine diversifizierte Investition in das Thema Ökologie ermöglichen. Der Index investiert auch in Unternehmen aus dem Bereich «Umwelt-Service». Was genau verstehen Sie darunter und wo steckt dort das Potenzial? Zur Ökologie-Industrie zählen nicht nur Unternehmen, die Energie auf umweltfreundliche Art und Weise erzeugen. Auch die Beseitigung und Wiederaufbereitung von Abfällen hat einen hohen ökologischen Stellenwert. Da mit Bevölkerungswachstum und steigender Urbanisierung das Abfallaufkommen grösser wird, sind auch diese Gesellschaften in einem Wachstumsmarkt tätig.

Robert Zimmermann, CFA / Co-Head Public Distribution Schweiz, Goldman Sachs International Zurich

Wasser rückte in den letzten Monaten immer stärker in den Fokus der Anleger. Auch im Index ist der Sektor Wasser mit über einem Drittel relativ dominant. Was sind hier die Hintergründe? Da pro Teilsektor fünf Unternehmen berücksichtigt werden, kommt es zu einer Übergewichtung der Titel aus dem Bereich Wasserinfrastruktur. Gesellschaften wie Suez, Veolia Environnement und United Utilities haben eine hohe Marktkapitalisierung und werden im Index daher stärker gewichtet. Bio-Treibstoffe geraten aufgrund der Verteuerung der Nahrungsmittel zunehmend unter Druck. Die Effizienzsteigerung bei Wind- und Solarkraftwerken heben Sie hervor. Wie sieht es im Bereich der Innovationen bei Kohle aus (dass die CO2-Belastungen beim Verbrauch aufgefangen werden könnten)? Die starken Preisanstiege bei Erdöl und Erdgas haben die Energiebranche in Bewegung gebracht. Nun denken Produzenten und Verbraucher stärker über alternative Energiequellen nach. Effizientere Kohlekraftwerke oder Biokraftstoffe sind nur zwei Beispiele, die aber – genau wie andere Alternativen – nicht frei von Nachteilen sind. Es ist klar, dass das Energieproblem wohl nicht von einem Energieträger allein gelöst werden kann. Entscheidend ist ein ausgewogener Mix. In diesem Zusammenhang könnten auch verflüssigtes Erdgas (Liquefied Natural Gas – LNG) oder Atomkraft an Bedeutung gewinnen. Beides sind ebenfalls Investmentthemen, die mit Derivaten umgesetzt werden können. So bietet Goldman Sachs beispielsweise Produkte auf den Comergix-LNG-Index oder auf den S&P-Global-NuclearEnergy-Index an. Öko-Investments gibt’s zuhauf. Sie selber haben ja auch noch Produkte auf alternative Energien, Wasser etc. Warum nun einen Global-Eco-Index? Während sich die meisten ökologischen Investments auf ein Teilsegment wie etwa Wasser konzentrieren, bietet der S&P-Global-Eco-Index eine breite Anlagemöglichkeit über sechs Teilbereiche dieser Branchen. Der Index setzt sich aus 30 Aktien aus der ganzen Welt zusammen und wird nach klaren Regeln zusammengestellt. Er eignet sich somit für Anleger, die auf breiterer Basis in das Thema Ökologie investieren wollen. Ist der zugrunde liegende Basiswert mit rund einem Drittel Anteil in den Vereinigten Staaten nicht zu stark nur auf den amerikanischen Markt ausgerichtet (Klumpenrisiko)? Die vergleichsweise hohe Gewichtung von Unternehmen aus den USA resultiert allein aus der Indexmethodik und nicht aus einer separaten Länderallokation. Da US-Unternehmen in den Umweltbranchen stark vertreten sind, haben sie auch einen hohen Anteil am Index.

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JULIUS BÄR INFRASTRUCTURE FUND Facts Handelswährung: EUR1 Valor / ISIN: 3 130 155 / LU0303757693 Anbieter: Bank Julius Bär Lancierung: 29.06.2007 Laufzeit: Open-End Managementgebühr: 1.6 % p.a. + Perf. Fee* Benchmark: FTSE-Macqaurie-GIobal-Infrastructure-Index * Performance Fee: 10% der Outperformance gegenüber Benchmark 1

Verfügbarkeit in EUR, USD und CHF

Kennzahlen NAV per 10.04.08: Performance seit Jahresbeginn:

EUR 81.51 -11.68%

Chancen

Das Produkt und der Markt Infrastrukturanlagen in einem gesamtheitlichen Portfoliokontext profitieren von stabilen und vorhersehbaren Cashflows aus langlebigen Einrichtungen. Der Infrastrukturmarkt bietet Chancen, da der Markt weniger reif und noch teilweise ineffizient ist. Zudem profitiert diese Anlageklasse vom wachsenden Infrastrukturuniversum, das in den nächsten Jahren markant grösser werden dürfte. Der Julius Bär Infrastructure Fund ist der erste offene Publikumsfonds in Kontinentaleuropa, der Zugang zur langjährigen Infrastrukturexpertise von Macquarie bietet. Die Macquarie Group gehört zu den weltweit führenden Beratungsfirmen bei Akquisition, Veräusserung und Finanzierung von Infrastruktureinrichtungen. Das Managementteam investiert aktiv in die weltweit attraktivsten börsenkotierten Infrastrukturunternehmen. Werttreiber dieses Ansatzes ist Macquaries Verständnis der Geschäftsmodelle in der globalen Infrastruktur- und Versorgerindustrie. Ein Fokus wird auf Infrastrukturanlagen gesetzt, die essenzielle und schwer zu ersetzende Dienstleistungen erbringen und eine monopolnahe Position inne halten. Daneben sind ein strategischer Wettbewerbsvorteil, eine gewisse Preismacht sowie vorhersehbare Cashflows wichtig.

Partizipation an einem breit gefächerten Infrastrukturportfolio Profitieren von ausgewiesenem Investment-Advisor Sondervermögen, unterliegt dem KAG (Kapitalanlagegesetz)

Risiken Der Fonds weist Aktienkursrisiken auf Währungsrisiko gegenüber den einzelnen Aktien in Fremdwährungen

Anlagestrategie und Anlegerprofil Ein Investor möchte langfristig von den erwähnten Eigenschaften der Unternehmen aus dem Infrastruktursektor profitieren. Er sucht eine diversifizierte Anlageform, die ihm auch die Sicherheit des Sondervermögens garantiert. Der Investor ist aktienfähig und sucht Kapitalwachstum.

Keine laufenden Erträge, die Dividenden (B-Shares) werden reinvestiert

Investor-Profil Aktienfähiger Anleger Längerfristiger Anlagehorizont

Steuern CH-Privatinvestoren

Wertentwicklung Die Wertentwicklung des Julius Bär Infrastructure Fund litt – analog allen Aktien – unter der im Sog der US-Subprime-Krise ausgelösten Aktienmarktkorrektur. Im ersten Quartal 2008 wies der Fonds eine negative Performance von -13,71 Prozent aus.

Keine Verrechnungssteuer

PERFORMANCE (IN % / EUR)

Unternehmen

Branche

Cintra

Strassen/Transport

Gewicht

4.5

Hamburger Hafen und Log.

Strassen/Transport

3.8

Enterprise Products

Pipelines

3.5

Energy Transfer

Pipelines

3.5

105

Enel Spa

Elektrizitätsversorger

3.5

100

Spark Infrastructure Group

Strom- und Gasverteilung

3.4

95

Duet Group

Strom- und Gasverteilung

3.4

90

Macquarie Infrastructure

Strassen/Transport

3.3

Transurban Group

Strassen/Transport

3.1

Babcock & Brown

Diversifizierte

3.0

85 80 75 01.2008 JB Infrastructure Fund

48 PUNKTmagazin N˚ 13/08

ZUSAMMENSETZUNG TOP 10 (IN %, STAND 31.03.2008)

110

Quelle: Bank Julius Bär

Keine Einkommenssteuer

Zusammensetzung Der Fonds investiert vorwiegend in Gesellschaften, die Infrastrukturanlagen in den Industrieländern verwalten und betreiben. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit von langfristig stabilen und prognostizierbaren Cashflows sowie das Potenzial für ein moderates Kapitalwachstum. Aus dem gleichem Grund werden konjunkturabhängige Zulieferer im Portfolio gemieden, um so bestmöglich an den Kernvorteilen von Infrastrukturanlagen zu partizipieren.

MSCI World TR

04.2008 FTSE-Marcquarie-Global-Infr.-Index

Quelle: Bank Julius Bär

Aktives Management


PRODUKTE

INTERVIEW MIT MARKUS PETER

Hotline: Mail: Internet:

Kontakt-Informationen +41 (0)58 888 1111 funds@juliusbaer.com www.juliusbaer.com

Infrastruktur ist nicht nur ein zukunftsträchtiger Sektor, sondern weist auch ganz spezielle Charakteristiken auf. Können Sie uns diese näher erläutern? In einem Umfeld höherer Volatilität und steigender Inflationserwartungen rücken Investitionen in reale Vermögenswerte in den Vordergrund. Neben den klassischen Anlagen in diesem Bereich wie Rohstoffe und Immobilien bieten Infrastrukturanlagen hochinteressante Potenziale. In Australien, Neuseeland und Kanada ist Infrastruktur bereits seit Jahren ein fest etablierter Bestandteil der Vermögensverwaltung und auch in den USA und in Europa entwickelt sich Infrastruktur immer mehr zu einer eigenständigen Anlageklasse. Das steigende Interesse für Investitionen in diese Anlageklasse liegt an den besonderen Merkmalen und Eigenschaften wie langfristig stabile und prognostizierbare Cashflows sowie am Potenzial für ein moderates Kapitalwachstum. Besonders attraktiv sind die immobiliennahen Risiko- und Renditeeigenschaften sowie die vergleichsweise geringe Korrelation zu traditionellen Anlageklassen. Markus Peter, Head Product Specialists, Bank Julius Bär

Worin unterscheiden sich Infrastrukturaktien von «herkömmlichen» Unternehmensaktien? Infrastrukturanlagen zeichnen sich aus durch hohe Eintrittsbarrieren für Mitbewerber, durch die meist monopolistische Marktstellung und die vergleichsweise konjunkturresistente Ertragsentwicklung. Im Vergleich zu «herkömmlichen Unternehmensaktien» sind deshalb Cashflows von Infrastrukturaktien oft stabiler und besser prognostizierbar. Da Infrastrukturanlagen zumeist hohe Anfangsinvestitionen erfordern, weisen Infrastrukturunternehmen in der Regel einen höheren Verschuldungsgrad auf. Zudem bieten viele Unternehmen eine vergleichsweise hohe Dividendenrendite von über 5 Prozent. Sie haben als Investment-Advisor Macquarie Alternative Investments Ltd. herbeigezogen. Warum gleich der australische Spezialist? Macquarie Alternative Investments Ltd., eine Gruppengesellschaft der Macquarie Group, hat einen ausgewiesenen Track Record im Management von Infrastrukturanlagen und zählt zu den weltweit führenden Spezialisten und Anbietern von Finanzdienstleistungen im Bereich Infrastruktur. Jon Fitch, Lead Portfolio Manager, und sein Team investieren aktiv in die weltweit attraktivsten börsennotierten Infrastrukturunternehmen. Es fällt auf, dass Ihr Fonds im Vergleich zu vielen anderen sehr stark in Australien investiert ist und sehr wenig in Schwellenländer. Was sind die Hintergründe? Das Management des Fonds fokussiert grundsätzlich auf Eigenschaften wie stabile, prognostizierbare Einkommensströme und auf signifikante Ertragsanteile aus regulierten Geschäftsbereichen. Da die Privatisierung der Infrastruktur in Australien sehr früh einsetzte und gleichzeitig auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen weit fortgeschritten sind, ergeben sich in Australien eine Vielzahl von interessanten Anlagen wie beispielsweise Betreiber von gebührenpflichtigen Strassen, Flughäfen oder Stromverteiler. Im Gegensatz dazu weisen Infrastrukturinvestitionen in Schwellenländern oft noch unzureichende gesetzliche Vorgaben zur Betreibung der Infrastrukturanlagen oder schwierige politische Rahmenbedingungen auf. Daraus folgen meist ein erhöhtes Risiko und gleichzeitig unsicherere Cashflows. Der Fonds ist deshalb nur zu rund 10 Prozent in Schwellenländer investiert. Was sind aus Ihrer Sicht spannende Unternehmen, die man auf dem Radar verfolgen muss? Und haben Sie auch Unternehmen aus der Schweiz im Visier? Der Julius Bär Infrastructure Fund ist aktuell in die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) investiert. Mit einem jährlichen Umschlag von 6,7 Mio. Standardcontainern rangiert die HHLA unter den zehn grössten Seehäfen der Welt. Bei einem geschätzten jährlichen Zuwachs von über 10 Prozent plant der Hafen die Kapazität in den kommenden 8 Jahren zu verdoppeln. Der Fonds hält ebenfalls eine Position in Unique (Flughafen Zürich AG). Unserer Meinung nach ist der Flughafen Zürich nach Abschluss der fünften Ausbaustufe (Midfield Terminal E und Airside Shopping) dank freier Kapazität mittelfristig hervorragend für zukünftiges Passagierwachstum positioniert.

WEITERE INFORMATIONEN ZU DIESEM PRODUKT

punktmagazin.com 49


50 PUNKTmagazin N˚ 13/08


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MEIN KAMPF DEM ÜBLEN SPECK!

txt: Cyril Schicker] Der Globalanteil an stark übergewichtigen Personen ist

im letzten Jahrzehnt von 10 auf stolze 20 Prozent gestiegen. Fettleibigkeit dürfte das Rauchen schon bald als grösstes Gesundheitsproblem verdrängen oder hat es bereits. Viele Kilos kosten das Gesundheitswesen auch viel. Alleine schon in den Vereinigten Staaten belaufen sich die jährlichen Aufwendungen auf ungefähr 100 Milliarden Dollar. Die Pharmaindustrie und wohl nicht wenige benachbarte Wirtschaftszweige lachen sich ob des Gewinns ins Fäustchen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO lacht hingegen ganz und gar nicht und erklärte Fettleibigkeit kurzerhand zur weltweiten Epidemie. Davon betroffen ist selbstverständlich auch die wohlbehütete Schweiz – und jene, die sich am wenigsten dagegen wehren können, sind die Kinder. Eine Studie des Labors für Humanernährung der ETH zeigt beispielsweise auf, dass sich die Anzahl fettleibiger Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren in den letzten zwei Dekaden versechsfacht hat. Alarmierend. Diabetes, Gelenkschäden, psychosoziale Probleme … Nicht weniger beängstigend ist der Fakt, dass jedes fünfte Kind heute übergewichtig ist und jedes zwanzigste adipös, das heisst fettsüchtig. Die damit verbundenen Risiken lesen sich wie das «Who is Who» des Krankheitskosmos. So kämpfen die Sprösslinge bereits im zarten Alter mit Herz- und Kreislauferkrankungen, Diabetes, Gelenkschäden und nicht zuletzt auch mit psychosozialen Problemen. Dass es diese Beschwernisse vehement zu bekämpfen gilt und Kinder halt eben doch die Brücke zum Himmel sind, hat ein Schweizer ganz früh erkannt. Die Rede ist von Franco Carlotto, einem Ostschweizer, der sich schon von Kindesbeinen an der (eigenen) Gesundheit verschrieben hat und dies zeitlebens mit enormem Erfolg durchgezogen hat. Auf Augenhöhe mit Stars und Sternchen In den Vereinigten Staaten wirkte Carlotto schon als Botschafter unter anderem für das Gesundheitsamt, die Krebs- und Herzliga, die Special Olympics sowie die Foundation von Bill Clinton. Auftritte hatte er überdies schon bei renommierten TV-Stationen à la CNN oder Fox 11. Darüber hinaus zierte er bereits das Titelbild von GQ und genoss weitere Medienpräsenz, zum Beispiel bei der Zeitschrift The Daily News. Carlotto begann sich in den Sphären des Erfolges zu bewegen, als er das erste Mal «Mr. World Fitness» wurde. Dieses Championat (welches übrigens auch James Bond aka Sean Connery erfolglos zu gewinnen versuchte!) konnte er sechsmal in Folge an sich reissen und erreichte damit etwas Einmaliges. Doch vieles, was mit ihm zu tun hat, ist einzigartig. So etwa sein für Schweizer Verhältnisse eher untypischer Ehrgeiz oder – zumindest für unsereiner – sein Freundeskreis. Zum engsten Kreis gehören die Gebrüder Klitschko und der Schau-

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Die Weltgesundheitsorganisation WHO stufte Fettleibigkeit als globale Epidemie ein, denn immer mehr Leute leiden an starkem Übergewicht. Die damit verbundenen Probleme sind alarmierend, insbesondere

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AKTIVISMUS

auch deshalb, weil viele Kinder davon betroffen sind. Doch in der Not frisst der Teufel Fliegen. Diesbezüglich sind es weder Teufel noch Fliegen, sondern eine Stiftung für Kinder und ein Schweizer. Vorhang auf ...

spieler Ralph Möller. Ab und an plaudert er auch mit Arnold Schwarzenegger, dem jetzigen Gouverneur von Kalifornien. Carlotto trägt sogar dieselbe Uhr wie der Österreicher Schwarzenegger, ein Geschenk von Möller. Wenn es die Zeit erlaubt, trinkt «unser Weltathlet» mit Sylvester Stallone Tee oder gibt einem weiteren Leinwandakteur Fitnesstipps: Mickey Rourke. Schweizer Olympionike Doch Carlotto hat noch weit mehr zu bieten als Stars und Sternchen. Er scheint ohnehin die Mannigfaltigkeit in Person zu sein und den Erfolg für sich gepachtet zu haben. Carlotto, der die meiste Zeit in Los Angeles lebt, fungierte 2004 als Fackelträger und gehört somit zum ehrwürdigen Kreis der Olympioniken. Es ist kaum verwunderlich, dass von überall her (Hollywood, Las Vegas, Dubai) Anfragen von Celebrities ins Haus flattern, die ihn als persönlichen Fitnesstrainer verpflichten wollen. Carlotto lässt sich jedoch davon nicht blenden, er verfolgt ambitiösere Ziele. Das ehemals international tätige Model will einerseits seine Schauspielerkarriere vorantreiben (er hätte es fast geschafft, die jetzige Superman-Rolle an Land zu ziehen, scheiterte aber seiner Aussage zufolge an der Swissness) und anderseits sein liebstes Baby namens Fitness for Kids weiter ausbauen. Fitness for Kids Fitness for Kids (FFK) heisst die von ihm gegründete Stiftung. Sie hat sich Gesundheit auf die Fahne geschrieben oder besser gesagt allen überflüssigen Kinderkilos den Kampf angesagt. FFK will den Kindern die Wichtigkeit von regelmässiger Aktivität und gesunder Ernährung aufzeigen – dies verbunden mit einer respektvollen Lebenseinstellung gegenüber sich selbst und den anderen. FFK versucht die Kinder (wie auch die Lehrkräfte) zu schulen, zu motivieren und zu inspirieren. FFK bringt den Kids bei, inwiefern ein gesunder Lebensstil Krankheiten und Leiden vorbeugt und sich dadurch die Lebensqualität erhöht. FFK möchte die Kinder aber auch mental stärken und sie vor Gewalt und Suchtmitteln schützen. Die Zielerreichung ist eine wahrhaftig schwierige Aufgabe und hat ein Mammutprogramm zur Folge. Carlotto ist mit seinem engagierten FFK-Team jeweils wochenlang unterwegs, um Schulen schweizweit zu besuchen und die FFK-Vision zu vermitteln. Carlotto missbraucht seinen Erfolg und haushohen Bekanntheitsgrad aber nicht und ist weit davon entfernt, sich selber einen Lorbeerkranz aufzusetzen oder sich zu beweihräuchern. Mit seiner Energie und Selbstlosigkeit, seinem Willen und Ehrgeiz sowie seiner gewinnenden Art treibt «das Kraftbündel» insbesondere FFK voran und macht Mutter Helvetia obendrein noch über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Und das in einer löblichen wie beispiellosen Art!

punktmagazin.com 51


KC

ÜR

CHINA txt: PMW] Die jüngsten Geschehnisse ha-

ben sich in China überschlagen. Auf den Olympischen Sommerspielen in Peking lastet ein immer länger werdender dunkler Schatten. Die politischen Unruhen in Tibet und die Reaktionen der Machthaber trugen das Ihre dazu bei – diese Situation könnte sich als Bumerang erweisen. Auch die benachbarten chinesischen Provinzen zeigen schon Absichten, sich zukünftig autonomer bewegen zu wollen. Notabene leben in China rund 56 anerkannte Nationalitäten. Und der Westen überrascht mit immer höherem Abschreibungsbedarf im Bankensektor, was sich die Chinesen zunutze machen. Sie greifen mit ihrem Staatsfonds kapitalmässig einigen Finanzinstituten unter die Arme. Jüngst bekundete die China Investment Corporation CIC ein grosses Interesse an der Dresdner Bank. Sie möchte die Allianz von ihrem Sorgenkind befreien. Straffere Geldpolitik Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Globalisierung und weiteren Öffnung nach Aussen versucht die People’s Bank of China, im 2008 eine straffe Geldpolitik zu vollziehen. Dadurch soll sowohl eine Überhitzung der Wirtschaft als auch eine Übertragung struktureller Preiserhöhungen auf die allgemeine Inflationsrate verhindert werden. Chinas Jahresteuerung ist im Februar auf 8,7 Prozent gestiegen und erreichte das höchste Niveau seit Mai 1996. Auch die Nahrungsmittelpreise stiegen im Februar auf Jahressicht um 23,3 Prozent. Ausserhalb dieses Sektors erhöhten sich die Preise um 1,6 Prozent. Die zunehmenden Auswirkungen der US-Subprimekrise, die anhaltende Abwertung des Dollar und die steigende Volatilität an den internationalen Finanzmärkten zählen zu den grössten Belastungsfaktoren Chinas. Starke Kurskorrekturen Während der globale Aktienmarktindex seit Jahresbeginn um 8,4 Prozent (in Lokalwährung) verloren hat, hat es die asiatischen Märkte schlimmer erwischt. Der schlechteste Performer war China mit minus 26 Prozent (MSCI, in Lokalwährung). Noch mehr gelitten hat der Shanghai Composite mit minus 34 im ersten Quartal. Seit seinem Höchststand Ende 2007 verzeichnet der Index einen Rückgang von 43 Prozent. Das ist das zweitschlimmste Quartalsergebnis seit Etablierung des chinesischen Aktienmarktes Ende der 90er-Jahre. Für die nächste Zeit scheint sich nicht viel zu ändern. Von Seiten der als Zentralbank fungierenden People’s Bank of China gibt es bisher keine Signale, in den Markt einzugreifen. Einzig bezüglich der Währung war man bereit, sich auf eine höhere Flexibilität einzulassen. Da sich jedoch die chinesischen Märkte in den vergangenen Jahren als beispielloser Outperformer erwiesen haben, ist dieser «set back» jedoch nicht zu überbewerten. Diese Börsenplätze bleiben weiterhin volatil. Damit werden wir leben müssen. DIE LETZTE PUNKT-AUSGABE VERPASST?

52 PUNKTmagazin N˚ 13/08


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KOMMENDE FEMININE MACHT txt: Rino Borini] «Kann eine Frau nicht sein wie ein

Mann?», sannte Henry Higgins im Musical «My Fair Lady» in der Uraufführung 1956 … Nach rund fünfzehn Jahren intensiver Globalisierung haben nun fast alle vernünftigen Leute, auch die sogenannte Elite, die Auffassung erlangt, dass man den Frauen das Gleiche gewähren und zumuten soll wie den Männern. Fakt ist, dass rund 50 Prozent der Weltbevölkerung aus Frauen besteht und dass diese intelligenter sind als die Männer. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren an den Hochschulen ganze zwei Prozent Frauen eingeschrieben. Im Laufe der Zeit haben sie stetig aufgeholt, und seit dem Jahr 2000 sind mehr Frauen an den Hochschulen eingeschrieben als Männer. Diese Entwicklung hat weit reichende Konsequenzen. Infolge der höheren Bildung spielt die Karriereplanung nun für die Frauenwelt eine grössere Rolle. Noch in den 50er-Jahren stand lediglich ein Drittel der amerikanischen Frauen (im arbeitsfähigen Alter) in der Berufswelt. Mittlerweile sind zwei Drittel berufstätig und diese Mehrheit stellt beinahe 50 Prozent aller US-Arbeitskräfte dar. Dieser Schub an Frauenpower ist weltweit zu beobachten und führt generell zu mehr Kaufkraft. Das freut die Wirtschaft und neue Industriezweige können davon profitieren. Girl Power Frauen werden von der Wirtschaft immer mehr entdeckt – und nicht nur von der Konsumgüterbranche. So beeinflussen Frauen massgeblich wichtige finanzielle Entscheide: 80 Prozent der Konsumgüterkäufe, 91 Prozent der Häuserkäufe oder 92 Prozent der Feriendestinationen werden direkt oder indirekt von Frauen beeinflusst. Der männliche Part spielt eine immer unwichtigere Rolle. Auch von der Finanzindustrie werden Frauen immer mehr entdeckt. So bieten mittlerweile etliche Geldhäuser eine «Frauenlinie» an. Ob nun exklusive Einladungen zu Vernissagen, ganz spezielle Investmentseminare inklusive Wellness-Feeling oder fokussierte Beratungsdienstleistungen mit dem Motto «von Frauen für Frauen», der Vielfältigkeit sind keine Grenzen gesetzt. Ferner gibt es noch die These, dass Frauen bei der Geldanlage erfolgreicher sind. Zumindest zeigen dies immer wieder verschiedene Studien. Gründe dafür liegen in der Vorgehensweise beim Investieren. Die smarten Ladies

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AUSBLICK

Frauen sind in vielen Märkten die Treiberinnen von Wandel und Entfaltung. Angesichts wachsender Bevölkerungen, Überalterung und schwindender männlicher Energien ist es die weibliche Ressource, die dem Wachstum nutzbar zu machen ist. Der «Megatrend Frauen» oder der feminine Vormarsch in der Wirtschaftswelt nimmt mächtig zu. Neue Industrien, neue Sektoren und Unternehmen gewinnen durch diesen Wandel.

beschäftigen sich intensiver mit den Anlagethemen, hinterfragen kritischer – auch bezüglich ethisch-ökologisch-sozialer Aspekte – und oftmals ist der Risikoappetit geringer. Frauen am Schalthebel der Macht Girl Power zeigt sich auch in gewissen Führungspositionen. Seit einigen Jahren nehmen immer mehr Frauen Platz in den Teppichetagen, sei es in der Politik oder im Wirtschaftsalltag. Angela Merkel hat es vorgemacht: Die Bundeskanzlerin aus dem Nachbarland führt die von Forbes jährlich publizierte Liste der mächtigsten Frauen an. Sie zeigt in ihrer jetzigen Tätigkeit keine Skrupel und steigt sachlich, aber kritisch mit ihren männlichen Amtskollegen ins Gefecht. Doch nicht nur in der Politik bekleiden Frauen exekutive Funktionen. So hat seit einigen Jahren auch die Wirtschaft die Wichtigkeit der Frauen entdeckt. Der Pepsico-Konzern wird zum Beispiel von der Inderin Indra Nooyi angeführt. Sie verantwortet ein weltweit tätiges Unternehmen mit über 185 000 Mitarbeitenden. Die Inderin ist in ihrer Position verantwortlich für eine Weltfirma mit einer Marktkapitalisierung von etwa 115 Milliarden Franken. Sie wurde jüngst und zu Recht zu den «Fortune’s 25 most powerful people in business» gekürt. Aber auch Schweizer Managerinnen sind weit oben. Die Chefin von MTW Central Europe/Emerging Markets heisst Catherine Mühlemann. Schon mit 39 Jahren hielt sie die Funktion des General Managers inne und verfolgt verschiedene Verwaltungsratsmandate. So unter anderem bei unserem nationalen Telefoncarrier Swisscom. Diese Wirtschaftsfrauen, und hoffentlich noch viele mehr, zeigen, dass geschlechtsneutrale Karrieren möglich sind. Frauen sorgen für mehr Rentabilität Einen Schritt weiter geht Norwegen. Seit dem ersten Januar 2006 müssen in norwegischen Aktiengesellschaften mindestens 40 Prozent Frauen im Verwaltungsrat Einsitz nehmen. Noch sind Frauen im Topmanagement kaum gefragt, der EU-Durchschnitt liegt bei mageren 12 Prozent. Eine globale Studie von McKinsey ergab, dass Firmen mit mindestens drei Frauen in der Geschäftsleitung deutlich profitabler sind. Konkret zeigt die Studie Folgendes: Die Eigenkapitalrendite ist 10 Prozent höher als der Branchendurchschnitt, die Gewinnmarge sogar 48 Prozent. Übrigens sieht das Bild in der Schweiz düster bis dunkel aus: Die Führung der 20 SMI-Unternehmen ist reine Männersache. Es finden sich bislang kaum Frauen, die in der Konzernleitung Einsitz genommen haben. Oder anders gesagt: Wir freuen uns, wenn die Zeit gekommen ist, wo Frauen grazil über den Führungsparkett tänzeln und die bisherige Machtkonstellationen vollends auf den Kopf stellen. … und wer weiss, vielleicht wird eines Tages in einem Musical gar wie folgt sinniert: «Warum kann ein Mann nicht wie eine Frau sein?» NÄCHSTE PUNKT-AUSGABE:

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DER NASAKÜCHE ENTSPRUNGEN ...

txt: Cyril Schicker] Man nehme eine Glaskugel, fülle diese mit gefiltertem

Salzwasser und nicht sichtbaren Bakterien, pflanze eine von der Gorgonia abstammende Fächerkoralle hinein, liefere den nötigen Sauerstoff, würze mit Algen nach und bereichere dieses Kunterbunt mit einer Garnelenart, die ursprünglich in den Ritzen vulkanischen Gesteins am Fusse von Südseeinseln ihrem Dasein fristeten. Et voilà, fertig ist ein völlig in sich geschlossenes Ökosystem. In den Händen tragen Sie nun quasi eine kleine und heile Welt, die sich im vollkommenen Gleichgewicht befindet. Dieser Mikrokosmos ist nicht nur (wissenschaftlich) faszinierend und ausgereift, sondern auch ästhetisch überzeugend. NASA als Brutstätte Dass der Miniaturlebensraum zu einem gelungenen Husarenstreich wurde, dürfte allerdings nicht sonderlich verwundern. Immerhin stammt «EcoSphere» aus der Ideenbrutstätte der US-Bundesbehörde für Luft und Raumfahrt (NASA). NASA steht für «National Aeronautics and Space Administration». Deren Forschungslaboratorien entwickelten sich selbst erhaltende Systeme für interplanetare, bemannte Raumfahrten. Jene Systeme sollten gar über das durchschnittliche Lebensalter der startenden Astronauten hinausgehen. Dies mit dem Ziel vor Augen, während Langzeit-Weltraum-Exkursionen immer wieder neue Lebewesen beherbergen zu können. Mit anderen Worten: Die US-Weltraumbehörde untersucht laufend Lebensräume für die Weltraumforschung. Darin sollen sich einmal während langer Flüge die Lebewesen selbst versorgen können. Aus dieser langjährigen Forschungstätigkeit heraus entstand «EcoSphere». Pate gestanden hat das Doktorenduo Joe Hanson und Clair Folsome. Einfache Handhabung Die beiden Herren haben schon etwas Erstaunliches hervorgezaubert. Auch wenn das vollkommene Ökosystem bis auf rund drei Jahre ausgelegt ist – niemand weiss genau, wie alt die Garnelen darin auch tatsächlich sind! –, so ist «EcoSphere» absolut einfach zu handhaben und doch sehr spannend. Die klitzekleine Welt braucht nicht gefüttert oder gar mit neuem Wasser gefüllt zu werden. Nur eine geeignete

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LEBENS-ART

Wenn schon Liebe käuflich ist, weshalb nicht auch die Welt? Um unseren Planeten steht es ja leider eh nicht zum Besten, also kaufe ich mir doch am liebsten gleich eine heile Welt im Kleinen. Heureka! «EcoSphere», ein autarkes und in sich geschlossenes Ökosystem, macht es möglich. Und die NASA hat das ausgeklügelte System dazu entwickelt. «EcoSphere» ist quasi ein ästhetisches Lehrstück für Jung und Alt.

Lichtzufuhr mit der passenden Wärme ist vonnöten, um den Ökokreislauf am Leben zu erhalten. In Kombination mit dem Kohlendioxid im Wasser ist Licht die Grundlage für die Algen, die wiederum Sauerstoff produzieren. Garnelen atmen die Luft im Wasser ein und fressen die Algen sowie Bakterien. Letztere wandeln den tierischen Abfall in Nährstoffe um, die dann von den Algen beansprucht werden. Haustier und Lehrstück zugleich Die Garnelen und Bakterien produzieren Kohlendioxid, das die Algen benötigen, um Sauerstoff zu erzeugen. Somit beisst sich die Schlange in den Schwanz oder – themengerechter gesagt – ist der Kreislauf geschlossen und ein neuer Zyklus kann beginnen. Der vollends autarke Lebensraum in Kleinformat ist wie ein Haustier, das einem keinen grossen Aufwand beschert. Dass «EcoSphere» obendrein auch ein biologisches Lehrstück für Jung und Alt ist, darf als weiterer Vorteil herausgestrichen werden. Das mitgelieferte Handbuch hat ebenso edukativen Charakter und ist in mehreren Sprachen erhältlich. Das Buch verrät alles Wissenswerte über das ungewöhnliche, hermetisch abgeschlossene Glas. Die Gläser respektive Kugeln gibt es in diversen Grössen, die entsprechend unterschiedlich viele Garnelen beheimaten und preislich divergieren. Es kann aber gut sein, dass Sie sich darüber gar nicht das Glas, ähm ... den Kopf zerbrechen müssen. Mit ein wenig Glück haben Sie die Möglichkeit, dem Treiben von bis zu 15 Garnelen zuzuschauen. Eine Teilnahme an unserem Wettbewerb führt Sie eventuell zu einem mundgeblasenen «EcoSphere»! ecosphere.ch

JETZT EIN «ECOSPHERE LS» GEWINNEN!

Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Die Gewinner/-innen werden schriftlich benachrichtigt. Gewinnberechtigt sind ausschliesslich Leser-/innen der PUNKT-Print-Ausgabe. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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DIE KLEINSTE WERKZEUGTASCHE DER WELT txt: RB] 87 Werkzeuge, 141 Funktionen, 1,3 Kilogramm… Mit dem helvetischen Sackmesser kann man Reifen wechseln, Metall zersägen, Zigarren schneiden und all das, was ein Schweizer Sackmesser zudem noch erfüllen muss. Erfunden hat es die Firma Wenger, die im Jahr 2005 mit Victorinox fusioniert hat. Die beiden sind übrigens die einzigen, die ihre Messer «echtes Schweizer Taschenmesser» nennen dürfen. Die Entstehung scheint auf den ersten Blick einer Bier-Idee zu gleichen. Weit gefehlt, es war nämlich eine Kaffee-Idee. Denn eines Morgens wurde im Hause Wenger die Frage gestellt: «Wie wäre es, wenn wir alle unsere Werkzeuge in einem Modell vereinigen würden?» Doch wunderschön ist es nun nicht wirklich und handlich, wie es sich für ein Schweizer Sackmesser gehört, auch nicht. Bekanntlich trägt ja jeder richtige Schweizer Bürger ein echtes Schweizer Sackmesser in seiner Hosentasche und dies wird bei diesem Gewicht etwas schwierig. Trotzdem, das XXL-Messer hat seinen Reiz. Die kleinste Werkzeugtasche der Welt ist ein von Sammlern begehrtes Modell. Verständlich! In ihm sind all jene Werkzeuge vereint, mit denen man ein Messer – ein Taschenmesser wohlgemerkt – ausstatten kann. Es erhielt sogar vom Auswahlkomitee des Guiness World Records den Titel «Most Multifunctional Penknife».

«Giant Knife 2007»

EIN SKI-RESORT ALS HERBERGE – JAPAN GOES ROCK txt: CS] Nahe den japanischen Wolken beziehungsweise hoch oben im Gebirge des Fujis (Naeba Ski Resort, Niigata) findet alljährlich das sagenumwobene Fuji Rock Festival statt. Weit weg vom urbanen Wirrwarr und vollgestopften Tagesprogramm macht der abenteuerliche Musik- und Naturfreund Bekanntschaft mit einer bezaubernden Atmosphäre. Der Festivalgänger kann sich vor zehn verschiedenen Bühnen austoben – bei der Green Stage gar zusammen mit 40 000 Gleichgesinnten. Inmitten des Waldes befindet sich die sogenannte White Stage. Sogar auf dem Weg, also zwischen Grün und Weiss, liegen Bretter, die die Welt bedeuten – Mokuda Tei heisst dieses Bühnenreich. Alles in allem verlustierten sich letztes Jahr um die 120 000 Klangverrückte musikalisch wie kulinarisch. Das Fuji Rock Festival erblickte 1997 das Licht der Welt und rief seit Anbeginn wahrhaftige Musikperlen auf den Plan: Foo Fighters, Bjork, Korn, Nick Cave & The Bad Seeds, Iggy Pop, Elvis Costello, Rollins Band, Placebo, Run DMC, Queens of the Stone Age, Massive Attack, Lou Reed, The White Stripes, Praxis, Primus, The Dresden Dolls, The Raconteurs, Killing Joke, The Cure, Muse, Beastie Boys u. v. m. Die Fuji-Klaviatur wird zwar wild bis hart gespielt, dennoch soll das Ambiente derart friedvoll sein, dass man zuweilen glaubt, Elfen durchs Geäst huschen zu sehen.

«Fuji Rock Festival»

56 PUNKTmagazin N˚ 13/08

Preis: ab Yen 16 800.00

Bezugsquelle: ganban.net/frf08-oversea.html

Preis: CHF 990.00

Bezugsquelle: im Fachhandel


LEBENS-ART

PLANET EARTH ALS SILBERLING txt: CS] Es besteht nun die fantastische Möglichkeit, in die Unendlichkeit

des Planeten Erde abzutauchen – und das bequem vom Fernsehsessel aus. Die vielfach preisgekrönte Staffel entführt den Zuschauer an extraordinäre Orte und liefert unglaubliche wie auch zauberische Augenblicke sowie Eindrücke. Die sechsteilige DVD-Naturdokumentation «Planet Earth» erstreckt sich über mehrere Hundert famose Minuten und sprengt alle bisherigen Grenzen. Der Ausnahmeproduzent Alastair Fothergill benötigte dafür 40 Kameramänner, die wiederum über 200 Orte verschiedenster Couleur vor die Linse kriegten. Von den höchsten Bergen zu den tiefsten Flüssen: Das Ensemble verbrachte mehr als 2000 Tage draussen in der Natur und das Ergebnis lässt sich zeigen. «Planet Earth», das wohl ultimativste Porträt unseres Planeten, verschlang allerdings eine für dieses Genre untypisch exorbitante Summe von 25 Millionen Dollar. DVD «Planet Earth»

Preis: ab CHF 109.00

Bezugsquelle: laserzone.ch

MILLIONENTEURE WOHLFÜHLOASE txt: KL] Etwa 30 Prozent unseres Lebens widmen wir dem Schlaf. Dabei

wünschen wir uns eine Art Wohlfühloase, in die wir uns zurückziehen und nach anstrengenden Arbeitstagen mit dicht gedrängten Terminkalendern erholen können. Wir geniessen und brauchen ihn also, den Schlaf. Im Ruhezustand ordnet das Hirn all die wertvollen Erfahrungen und spannenden Informationen, die es tagsüber gesammelt hat und leitet daraus Regeln sowie Zusammenhänge ab. Stellen Sie sich jetzt vor, dies geschieht im schwebenden Zustand. Hört sich faszinierend an und ist es auch – ein Dankeschön gen Holland. Der niederländische Architekt und Entwickler Janjaap Ruijssenaars tüftelte während sechs Jahren an einem Schwebebett rum. Ruijssenaars konstruierte mit Hilfe verschiedener Spezialisten, darunter Bakker Magnetics, ein designtechnisches Prunkstück, das die Welt bislang nur aus Science-Fiction-Filmen kannte. Das sogenannte Floating Bed schwebt 40 cm über dem Boden, entführt jedermanns Sinne und lädt einen förmlich dazu ein, die Seele baumeln zu lassen. Dies im übertragenen Sinn, denn vier Kabel sind dafür besorgt, dass die Position nicht nur sicher, sondern auch bewegungslos gehalten werden kann. Das Schwebewunder hat eine Tragkraft von bis zu 900 kg und kostet rund 1,2 Millionen Euro. Wohlüberlegt ist das stark reduzierte Magnetfeld an der Oberseite des Bettes, sodass weder Uhrwerke noch Bankkartendaten kaputt gehen können. Dem Interessenten ebenso wohl gesinnt wären der Preis in Dollar oder steigende Börsenkurse. Dies allerdings dürften vorerst Träume bleiben: Willkommen zurück auf dem Boden der Realität! Floating Bed «Explanation»

Preis: ab EUR 1 200 000.00

Bezugsquelle: UniverseArchitecture.com

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SCHLUSS-PUNKT

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WISSEN DASS ...

IMPRESSUM

txt: CS] +++ Sägemehl wird immer knapper. Weil weniger gezimmert wird, wird der Rohstoff Sägemehl vor allem in den Vereinigten Staaten knapper und teurer. Das Jahr 2008 wird zum dritten Mal in Folge eine sinkende Holzverarbeitung ausweisen, so die Western Wood Products Association, ein Dachverband der Holzwirtschaft. Mehrere Grosssägereien in verschiedensten US-Staaten haben bereits ihre Tore geschlossen. Dazu kommt noch die erschwerende Tatsache, dass lange Dürreperioden im südlichen Landesteil die Holzverwertung zwangsweise beschleunigten und grosse Lagerbestände an Holz schufen. Der Nachbar Kanada kann da nicht in die Bresche springen, zumal der schwache Dollar die Importe verteuert und den Handel allmählich sinnlos macht. Ach – und Borkenkäfer treiben in den kanadischen Wäldern ebenfalls ihr Unwesen. +++

Jahrgang 03 | Ausgabe Mai/Juni 2008

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Erscheint 6 x jährlich ISSN Nr. 1661-8068 Auflage: 7500 Print-Exemplare, 17 500 E-Mail-Abonnenten HERAUSGEBERIN financialmedia AG, Zürich VERLAG & REDAKTION PUNKT Magazin, c/o financialmedia AG

+++ Tropenholz. Amazonien, das grösste Tropenwaldgebiet der Welt, ist nur noch zur Hälfte intakt. So verwundert es nicht, dass die globale Abholzung des Tropenwaldes eine der zentralen Ursachen des Klimawandels ist. Zwischen 20 und 25 Prozent der von Menschen verursachten Kohlendioxidemissionen entstehen durch Brandrodung. Der Regenwald, ein mächtiger Speicher für organischen Kohlenstoff, leidet darüber hinaus unter der Erderwärmung. Vielerorts steigen die Flusspegel um bis zu zehn Meter und monatelange Dürreperioden suchen Amazonien heim. Die Austrocknung des Waldes durch den globalen Temperaturanstieg, die verminderte Niederschlagsmenge und immer mehr Waldbrände werden sich gegenseitig aufschaukeln. Dadurch dürfte das gewöhnliche Weltklima bald ordentlich auf den Kopf gestellt werden. +++

Pfingstweidstrasse 6, CH-8005 Zürich info@punktmagazin.com, www.punktmagazin.com CHEFREDAKTION Rino Borini: borini@financialmedia.ch REDAKTIONSLEITUNG Cyril Schicker: schicker@financialmedia.ch REDAKTION Mark Baer (MB), Urs Bai (UB), Jakob Baur (JB)

+++ Klimaerwärmung. Immer mehr Schadorganismen finden – begünstigt durch die Klimaerwärmung – den Weg ins benachbarte Österreich. Die Artenvielfalt und die Anzahl der Schädlinge finden dank dem weltweiten Handel mit Verpackungsholz Unterstützung (insbesondere Forst- und Holzschädlinge). Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich interessante Kreaturen mit noch interessanteren Namen wie der Japanische Eichen-Seidenspinner, die Malvenwanze auf Linden, der Kiefern-Prozessionsspinner, die Mediterrane Waldgärtnerart Tomicus Destruens oder der Asiatische Laubholzbockkäfer die Landesgrenze überschreiten und zu uns kommen. +++

Rino Borini (RB), Olivier Bühler (OB), Boris Gassmann (BG) Samuel Gerber (SG), Andreas Hohn (AH), Karin Ligorio (KL) Cyril Schicker (CS), Patrick M. Widmer (PMW) ART DIRECTION Boris Gassmann: gassmann@financialmedia.ch KORREKTORAT Das Korrektorat, Dieter Lüdin, CH-4118 Rodersdorf

+++ Eukalyptus. Das Myrtengewächs gilt als exklusives Tropenholz; ob dem tatsächlich so ist, wissen wohl nur die Götter. Tatsache aber ist, dass im Zusammenhang mit diesem Gewächs immer wieder die Koalas genannt werden. Zu Recht, fressen diese doch tagein, tagaus Eukalyptus-Blätter. Jedoch nicht alle 600 Arten sind beliebt; lediglich deren 50 finden ihren Weg auf die Speisekarten der Koalas. Dass es die Beuteltiere aber noch lange gibt, scheint fraglich. Schon anfangs 19. Jahrhundert wurden diese armen Dinger wegen ihres Pelzes getötet. Heute ist der Feind nicht auf ihr Fell aus, sondern auf ihre Lebensgrundlage. Im australischen Bundesstaat Queensland verelenden infolge von Waldrodungen jährlich mehrere Tausend Koalas. +++

dl@daskorrektorat.ch, www.daskorrektorat.ch MARKETING & VERKAUF Rino Borini: borini@financialmedia.ch Urs Bai: bai@financialmedia.ch Telefon: +41 (0)44 277 75 30 ANZEIGENLEITUNG Mediabox Print GmbH, Nico Keramaris

+++ Wasserfakten zum Verbrauch. Eindrücklich: Eine Orange benötigt 50 Liter Wasser bis zur Reife, ein Kilogramm Blumen saugt 1000 Liter auf. Dieselbe Menge an Fleisch braucht 5000 Liter. Gemäss dem Institut für Hydromechanik und Wasserwirtschaft der ETH beansprucht eine Mikrochip-Fabrik satte 400 000 Liter in der Stunde. Da sind 1000 Gramm synthetischer Gummi vergleichsweise bescheiden, die dafür benötigte Wassermenge beträgt etwa 3000 Liter. In Gegenden, wo Ernten lediglich mit intensivem Wassereinsatz möglich sind, kann es durchaus vorkommen, dass für ein einziges Rindersteak bis zu 20 000 Liter Wasser aufgewendet werden müssen. +++

Eichstrasse 25, CH-8045 Zürich Telefon: +41 (0)44 205 50 27, Fax: +41 (0)44 205 50 21 DRUCK & VERSAND NZZ Fretz AG, Zürcherstrasse 39, CH-8952 Schlieren www.nzz-fretz.ch ABONNEMENTENPREISE PRO JAHR Inland: CHF 29.50 (inkl. 2,4% MwSt)

+++ BMW Sauber F1 Team. Die Saison 2007 ist zwar schon lange vorüber, doch die damit verbundenen Zahlen (nicht nur diejenigen von BMW Sauber) sind trotz alledem spannend. Beispielsweise die Anzahl Mitarbeiter, die an einem gewöhnlichen GP-Wochenende das Einsatzteam ausmacht: 80. Diese 80 Rennaficionados benötigen für einen Einsatz bis zu 100 Funkgeräte sowie 160 Felgen. Der Fahrer selbst verbraucht übrigens pro Grand Prix im Schnitt 2 Kilogramm an Gewicht. In Anbetracht, dass die Cockpit-Temperatur etwa 50 Grad beträgt, ist das kein Wunder. Eher verwunderlich sind die gefahrenen Testkilometer (von Januar bis Oktober) – 23 732 an der Zahl! Auch als Sammler macht sich die Belegschaft um BMW Sauber eine gute Falle. 8 600 000 Flugmeilen heimsten sie alleine im letzten Jahr ein. Ob sie diese – etwa über «myclimate» – auch selbst kompensieren? +++

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Ausland: CHF 64.50 (inkl. 2,4% MwSt) Einzelpreis: CHF 6.00 (inkl. 2,4% MwSt) www.punktmagazin.com/abo DISCLAIMER / RISIKOHINWEIS Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlegers. Für unverlangte Zusendungen wird jede Haftung abgelehnt. Die im Magazin veröffentlichten Angaben dienen der Information und sind keine Aufforderung zum Kauf und/oder Verkauf von Wertpapieren.



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10/06 MSCI World Index®

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09/04/08

S&P 500 Index® Quelle: Bloomberg (Stand am 08.04.08)

USD CHF EUR

Valoren 2‘301'350 2‘301'380 2‘301'362

Symbol WASUS WASCH WASEU

Die vergangene Performance stellt keine Garantie dar für die zukünftige Performance des Index.

Weitere Informationen zu diesen oder anderen interessanten Produkten von ABN AMRO Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Gespräche auf der angegebenen Linie aufgezeichnet werden. Bei Ihrem Anruf gehen wir davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind. Risikohinweis: Dieses Werbeinserat stellt kein Kotierungsinserat im Sinne des Kotierungsreglementes sowie keinen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a resp. 1156 OR dar. Der alleinverbindliche Prospekt in englischer Sprache kann direkt bei ABN AMRO Bank N.V., Zweigniederlassung Zürich, unter der Tel. 044 / 631 62 62 bezogen werden. Die Produkte qualifizieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und sind daher auch nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Bankenkommission unterstellt. Die Anleger sind dem Konkursrisiko der Emittentin ausgesetzt. Standard & Poor’s unterstützt, fördert, verkauft oder bewirbt keine Zertifikate oder andere Instrumente, die von dritten angeboten werden und die Rendite auf Grundlage des S&P Custom/ABN AMRO Total Return Water Stocks Index gewähren. MSCI World® ist ein Markenzeichen von Morgan Stanley Capital International. S&P 500® ist ein eingetragenes Warenzeichen der McGraw-Hill Companies Inc. Dieses Werbeinserat ist weder für die Verbreitung in den Vereinigten Staaten, den Niederlanden und in Grossbritannien, noch für US-Personen bestimmt.

044 631 62 62 www.abnamromarkets.ch abnamro.pip@ch.abnamro.com


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