PUNKTmagazin

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Bei diesen Gesch채ften verstehen Sie nur chinesisch?


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INDEX

CONTENT N˚ 12 MÄRZ / APRIL 2008 05 06 12 16 18 20 21 22 23 23 24 28 32 36 37 39 42 44 46 48 51 52 52 54 56 56 57 57 58 58

ENTRÉE LEADSTORY AUF DEN PUNKT

KOPFSACHE iPUNKT STIMMUNGSBILD FAZIT PRODUCTS

AKTIVISMUS RÜCKBLICK AUSBLICK LEBENS-ART

SCHLUSS-PUNKT

China wird die Wirtschaftsmacht Nummer Eins Der chinesische Drache steigt aus dem Untergrund China-Profis im Gespräch Die chinesische Wirtschaft im Banne ihrer verzogenen Gören Der chinesische Kunstmarkt mausert sich zur Boom-Industrie Stocks statt Sex – warum Chinesen auf Aktien abfahren Der Boom in China wird noch einige Zeit anhalten Mutter Helevetia auf Reisen Gedankengang Kurt Haerri – GL-Mitglied der Schindler Aufzüge AG Der Überflieger entpuppt sich als Wadenbeisser Trübe Aussicht und unendlich wächst der Rohstoff Chinesische Indizes im Vergleich Übermächtiges China Chinesische Häppchen picken Dynamic Voncert auf den Vontobel Greater China Sektor Rotation Index Deutsche Bank CROCI Asia Pacific Strategie Zertifikat UBS Mini Future Currency Zertifikat auf asiatische Währungen ABN Jim Rogers China Equity Growth Index Business-Knigge vermeidet Pannen im Geschäft Pimp my Portfolio Planet Erde, unser aller liebstes Kind Seedamm Plaza – das Gute befindet sich gleich um die Ecke Wenn das Wayne McLaren noch erleben könnte … Das Abenteuer von Herzog & De Meuron 2000 Jahre Bonsai und kein Ende Das Mobilfunktelefon-Feature schlechthin Wissen dass ... PUNKT-Cover 12 2008 pic: Boris Gassmann Impressum

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52

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punktmagazin.com

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Wir sprechen Ihre Sprache.


Index Open End Zertifikate ABN AMRO China Fundamental Value Total Return Index Hang Seng China Enterprises IndexSM Hang Seng H-Financials Index Hang Seng IndexSM Shanghai B-Share Index Shenzhen B-Share Index Bonus Zertifikate Bonuslevel Hang Seng China Enterprise IndexSM Hang Seng China Enterprise IndexSM Hang Seng China Enterprise IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Produkte mit Kapitalschutz Chinesischer Renminbi (CNY) Chinesischer Renminbi (CNY) Chinesischer Renminbi (CNY) Chinesischer Renminbi (CNY) Hang Seng China Enterprises IndexSM Hang Seng China Enterprises IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Call Warrants Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Put Warrants Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM MINI Longs Hang Seng China Enterprises IndexSM Hang Seng China Enterprises IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM MINI Shorts Hang Seng China Enterprises IndexSM Hang Seng China Enterprises IndexSM Hang Seng China Enterprises IndexSM Hang Seng China Enterprises IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM Hang Seng IndexSM

Laufzeit Open End

Währung Valor USD 3’227’524

Open End

USD

1’776’065

Open End

USD

2’834’750

Open End Open End

USD USD

1’776’060 2’052’641

Open End

USD

2’051’604

Fälligkeit

Währung Valor

14’675.00

Sicherheitslevel 12’805.00

29.12.2008

CHF

2’191’980

11’901.63

17’257.09

29.01.2010

USD

2’885’350

11’804.87

16’289.48

28.01.2011

USD

2’885’325

23’676.92 23’879.28 Kapitalschutz per Verfall 100%

13’153.84 15’177.51 Partizipation Coupon p.a. 115%

28.01.2011 29.01.2010 Fälligkeit

USD 2’885’364 USD 2’885’373 Währung Valor

05.12.2012

USD

3’396’434

100%

105%

05.12.2012

EUR

3’396’435

100%

195%

1.5%

03.12.2012

USD

3’396’397

100%

195%

1.0%

03.12.2012

EUR

3’396’418

195%

197%

29.01.2012

USD

2’885’028

195%

197%

08.09.2010

USD

2’719’160

100% 195% Strike 22’000 24’000 26’000 27’000 28’000 29’000 29’000 30’000 30’000 31’000 31’000 32’000 33’000 34’000 35’000

105% 134%

29.01.2012 08.09.2010 Fälligkeit 20.03.2008 20.03.2008 20.03.2008 20.06.2008 19.09.2008 20.06.2008 19.12.2008 20.06.2008 19.09.2008 20.06.2008 19.12.2008 19.09.2008 19.12.2008 19.09.2008 19.12.2008

USD USD Währung CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF

2’884’155 2’719’161 Valor 3’419’451 3’419’456 3’419’460 3’562’130 3’635’260 3’562’132 3’635’269 3’635’253 3’635’261 3’562’136 3’635’273 3’635’264 3’635’285 3’635’267 3’635’289

CHF CHF CHF CHF CHF Währung

3’419’465 3’419’467 35’62’141 3’635’299 3’635’293 Valor

22’000 24’000 26’000 26’000 27’000 Fin.Level

Hebel

10’069.69

Stop Loss Marke 10’840.00

20.03.2008 20.03.2008 20.06.2008 19.09.2008 20.06.2008 Laufzeit

4.71

Open End

CHF

3’358’729

19’241.87

19’950.00

3.64

Open End

CHF

3’205’008

20’304.70 19’213.10 17’803.87 16’556.49

21’450.00 20’360.00 18’810.00 17’490.00

6.99 5.29 4.03 3.32

Open End Open End Open End Open End

CHF CHF CHF CHF

3’415’755 3’716’220 3’205’021 3’205’020

16’807.65

15’460.00

3.13

Open End

CHF

3’717’784

17’297.58

15’910.00

2.83

Open End

CHF

3’717’782

17’997.48

16’560.00

2.42

Open End

CHF

3’717’779

22’354.22

20’580.00

1.33

Open End

CHF

3’456’263

29’195.92 29’995.81 30’995.67 32’364.88 34’981.63 35’445.97

27’440.00 28’200.00 29’140.00 30’440.00 32’900.00 33’340.00

4.31 3.76 3.25 2.73 2.10 2.01

Open End Open End Open End Open End Open End Open End

CHF CHF CHF CHF CHF CHF

3’717’793 3’717’792 3’717’787 3’592’268 3’456’273 3’513’760

Investieren Sie in China. Jedes Jahrhundert hatte bisher seinen aufgehenden Stern. Im 19. Jahrhundert war es Grossbritannien, im 20. Jahrhundert waren es die Vereinigten Staaten von Amerika, die einen kometenhaften Aufstieg zur Weltspitze vollführten. Vieles spricht dafür, dass das 21. Jahrhundert im Zeichen des Drachen stehen könnte. Die alte Rangordnung der grössten Wirtschaftsnationen wurde schon heute auf den Kopf gestellt. Das Reich der Mitte hat in den letzten Jahren Grossbritannien und Frankreich von ihren angestammten Plätzen verdrängt und könnte nach Ansicht von Experten bis zum Jahr 2050 die USA als weltweit grösste Wirtschaftsnation ablösen. Die wirtschaftlichen Kennzahlen machen die hohe Qualität des chinesischen Wirtschaftswachstums deutlich. Neben dem enormen BIP-Wachstum erzielen auch die Überschüsse in Chinas Handelsbilanz immer neue Rekorde. ABN AMRO bietet interessierten Investoren eine Vielzahl an Möglichkeiten, am chinesischen Wirtschaftswachstum zu partizipieren. Die Produktepalette reicht von Open End Zertifikaten, Bonus Zertifikaten, Warrants und MINI Futures auf die grossen chinesischen Aktienindizes bis hin zu Kapitalschutzprodukten auf die chinesische Währung. Alle Produkte sind an der SWX Swiss Exchange kotiert und können börsentäglich gehandelt werden. Index Open End Zertifikate eigenen sich für Anleger, die mittel- bis langfristig an der Entwicklung eines Index partizipieren wollen. Sie bilden die Entwicklung des zugrunde liegenden Index nach. Bonus Zertifikate zahlen dem Anleger, wenn sich der Kurs des zugrunde liegenden Basiswerts während der gesamten Laufzeit innerhalb einer bestimmten Bandbreite bewegt, einen definierten Betrag aus, den sogenannten Bonuslevel. Die besten Renditen erwirtschaften Bonus Zertifikate demnach in seitwärts tendierenden Märkten. Produkte mit Kapitalschutz (Capital Protected Notes) ermöglichen die Partizipation an der Entwicklung eines bestimmten Basiswerts und schützen das eingesetzte Kapital per Verfall zu einem vorab definierten Prozentsatz. Investoren erhalten per Verfall mindestens den kapitalgeschützten Betrag; die zusätzliche Rendite ergibt sich bei einer positiven Entwicklung des Basiswerts. Mit Warrants können Anleger mit geringem Einsatz auf einen bestimmten Basiswert setzen. Aus dem geringen Kapitaleinsatz gegenüber dem direkten Erwerb des Basiswerts resultiert eine Hebelwirkung. Mit Call Warrants kann auf steigende, mit Put Warrants auf fallende Kurse gesetzt werden. MINI Futures gehören wie Warrants zur Kategorie der Hebelprodukte. Sie kombinieren die Einfachheit von Open End Zertifikaten mit der Hebelwirkung von Warrants. Im Vergleich zu Warrants haben MINI Futures allerdings keinen fixen Verfall. Diese Instrumente bieten deshalb zum ersten Mal Hebelwirkung ohne Laufzeitbegrenzung und ohne Volatilitätseinflüsse. Risikohinweis: Bei China handelt es sich um ein Schwellenland. Die Volkswirtschaften in Schwellenländern können u. a. in Bezug auf politische Risiken, Inflationsraten, Wertminderung der Währung oder dem Ausgleich von Zahlungspositionen nachteilig gegenüber wirtschaftlich weiter entwickelten Ländern abweichen und dadurch den Wert der Zertifikate mindern. Zu den spezifischen Aktienrisiken kommt bei den Zertifikaten, deren Indizes Aktien enthalten, die in fremden Währungen notiert werden, oder die sich auf Indizes in fremder Währung beziehen, das jeweilige Währungsrisiko hinzu. Hang Seng IndexSM, Hang Seng China Enterprises IndexSM und Hang Seng H-Financial Index sind Eigentum von Hang Seng Data Services Limited. Der Shanghai B-Share Index ist Eigentum der Shanghai Stock Exchange. Der Shenzhen B-Share Index ist Eigentum der Shenzhen Stock Exchange. Dieses Werbeinserat stellt kein Kotierungsinserat im Sinne des Kotierungsreglementes sowie keinen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a resp. 1156 OR dar. Der alleinverbindliche Prospekt in englischer Sprache kann direkt bei ABN AMRO Bank N.V., Zweigniederlassung Zürich, unter der Tel. 044 / 631 62 62 bezogen werden. Die Produkte qualifizieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und sind daher auch nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Bankenkommission unterstellt. Die Anleger sind dem Konkursrisiko der Emittentin ausgesetzt. Die Produkte sind weder für den Vertrieb in den Vereinigten Staaten, Grossbritannien oder den Niederlanden, noch an US-Personen bestimmt. Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Gespräche auf der angegebenen Linie aufgezeichnet werden. Bei Ihrem Anruf gehen wir davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind.

Weitere Informationen zu diesen oder anderen interessanten Produkten von ABN AMRO

+41 (0)44 631 62 62 www.abnamromarkets.ch ABN AMRO BANK N.V., Amsterdam Zweigniederlassung Zürich Beethovenstrasse 33 / Postfach 2065 CH-8022 Zürich

Reuters: AAHCH Bloomberg: AACH Fax: +41 (0)44 631 48 34 email: abnamro.pip@ch.abnamro.com


$IJOB JTU BVG &SGPMHTLVST HFIFO 4JF NJU

China als neuer weltwirtschaftlicher Wachstumsmotor beschäftigt seit einiger Zeit die Anleger. Stark ansteigende Binnennachfrage in asiatischen Ländern und das schnell wachsende China bieten eine Grundlage fßr verschiedenste InvestitionsmÜglichkeiten. UBS hat in diesem Zusammenhang eine Reihe von Strukturierten Produkten emittiert, denen als Basiswert ein Basket, Fonds, Index oder Währungen zugrunde liegen. Fßr jeden Anlegertyp werden entsprechende Produkte angeboten. Interessiert? Sprechen Sie mit Ihrem UBS-Kundenberater oder kontaktieren Sie uns unter derivatives@ubs.com

Ausgewählte Produkte, im Sekundärhandel verfßgbar

Schutz

Performance

Hebel

CPPT EUR Note linked to the Baring Hong Kong China EUR Fund Valor 2 838 133, indikativer Sekundärpreis 109.4%, StĂźckelung EUR 1000, Kapitalschutz 107.33% per Verfall, Verfall 18.01.2014 USD Bull GROI on Emerging Market Currencies Valor 3 689 685, indikativer Sekundärpreis 99.12%, StĂźckelung USD 10 000, Kapitalschutz 95% per Verfall, Verfall 15.01.2010 1 Year EUR Note Bullish Asian Tiger Currencies Valor 3 630 391, indikativer Sekundärpreis 101.46%, StĂźckelung EUR 10 000 pro Note, Kapitalschutz 100% per Verfall, Verfall 15.12.2008 1 Year USD (Quanto) Note Bullish Asian Tiger Currencies vs. EUR Valor 3 610 423, indikativer Sekundärpreis 102.02%, StĂźckelung USD 10 000 pro Note, Kapitalschutz 100% per Verfall, Verfall 04.12.2008 PERLES on Chinese Solar Energy Basket Valor 3 442 244, indikativer Sekundärpreis USD 82.75, Bezugsverhältnis 1:1 (1 PERLES entspricht 1 Basiswert), Verfall 05.10.2009 UBS Currency Certificate: USD Basket – Bullish Asian Currencies with Early Termination Level Valor 3 668 955, indikativer Sekundärpreis USD 24.60, Early Termination Level 12.5, Hebel bei Emission 4, Verfall 19.02.2009

Preise Indikativ per 08.02.2008 Diese Strukturierten Produkte stellen keine Beteiligung an einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne von Art. 7 ff. des schweizerischen Bundesgesetzes ßber die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) dar und unterstehen somit nicht der Bewilligung der EidgenÜssischen Bankenkommission. Deshalb besteht fßr den Investor in diese Produkte kein Anlegerschutz nach dem KAG. Dieses Inserat stellt keinen vereinfachten Prospekt im Sinne von Art. 5 KAG sowie kein Kotierungsinserat im Sinne des Kotierungsreglementes dar. Die massgebende Produktdokumentation kann direkt bei UBS Investment Bank im 24-h-Service unter Tel. 044-239 47 03, Fax 044-239 69 14 oder ßber E-Mail: swiss-prospectus@ubs.com bezogen werden. Verkaufsbeschränkungen fßr Europa, Hong Kong, Singapur, USA, US-Personen und Vereinigtes KÜnigreich (die Emission unterliegt schweizerischem Recht).

Weitere Informationen zu Chancen und Risiken: www.ubs.com/keyinvest

Investment Bank

:PV 6T

UBS Investment Bank ist eine Unternehmensgruppe von UBS AG. Š UBS 2008. Alle Rechte vorbehalten.


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ENTRÉE

ROTE AMBIVALENZ txt: CS] Mit China gehen vielerlei Bezeichnungen einher. So ist uns das

Land unter anderem bekannt als «Reich der Mitte», als «rote Nation», als «Kaiserreich» oder auch als «Drachenland». Diese Mannigfaltigkeit findet sich aber nicht nur in der Benennung wieder, sondern spiegelt vielmehr auch das wahre Gesicht Chinas. Keine andere Nation ist nämlich derart beispiellos in Bezug auf das Wirtschaftswachstum und gleichzeitig führend in der Missachtung ethischer Grundwerte. Tagtäglich geben sich positive Neuigkeiten und negative Tatsachen die Klinke in die Hand und was bleibt, sind einerseits Dollarzeichen in des Anlegers Augen und anderseits ein äusserst schaler Nachgeschmack – Traumrenditen hin oder her. Für das Gros der restlichen Welt ist China ein unbekanntes Wesen und zuweilen auch ein Dorn im Auge. Gut genug aber ist das «rote Geld», sprich die chinesischen Devisenreserven, um dem einen oder anderen Investmenthaus finanziell unter die Arme zu greifen. Ebenfalls willkommen ist die momentane Funktion Chinas als Weltwirtschaftslokomotive. Gerade in tur-

bulenten und unsicheren Zeiten, wo ein miefender Krisenteppich über den Volkswirtschaften weltweit respektive über den globalen Finanzmärkten liegt, kommt ein Zugpferd sehr gelegen. Das Pferd könnte sich allerdings auch als Trojaner entpuppen, weiss man doch zumindest in unseren Breitengraden nicht genau, was wirklich darin steckt. Höchste Zeit also, sich mit dem chinesischen Allerlei auseinanderzusetzen, ja gar vertraut zu machen. Die aktuelle PUNKT-Ausgabe hat sich gänzlich China verschrieben. PUNKT gibt Ihnen spannende Einblicke in die Anlagewelt und zeigt überdies auf, wo die zukunftsträchtigen Investmentopportunitäten liegen. Sie erfahren ausserdem, welche (westlichen) Firmen vom China-Boom profitieren und inwiefern das Land von ihrer Geschichte geprägt wurde. Obendrein werden spezielle Themen angeschnitten, die sicherlich für einen Aha-Effekt sorgen werden. Erfolgreiche Business Manager vor Ort geben zudem ihre Erfahrungen mit den chinesischen Gepflogenheiten weiter und krebsen dabei nicht vor heiklen Fragen zurück.

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Die Welt ist im Umbruch und China auf dem Weg zur Spitze. Seit Jahren zeigt die chinesische Volkswirtschaft ein gewaltiges Wachstum. China ist zum Inbegriff des Wirtschaftsbooms geworden. Doch der Aufschwung bringt auch zahlreiche Probleme. Die zentrale Frage gilt dennoch: Wie lange muss China noch wachsen, bis sich das Land von der Rolle eines Schwellenlandes oder Emerging Markets emanzipiert hat?

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LEADSTORY

txt: ] Angesichts der Tatsache, dass China nach den USA, Japan und Deutschland die viertgrösste Volkswirtschaft der Welt ist, ist diese Frage berechtigt. Damit hat sich das Land bereits jetzt eine Position erobert, die sich nur schwer mit dem Bild eines Schwellenlandes vereinbaren lässt. Man erwartet, dass China diese Liste bereits in ein paar Jahrzehnten anführen wird. Seit Beginn der Reform- und Öffnungspolitik sowie der Modernisierung des Landes ist China im Grossen und Ganzen von der Planwirtschaft zur sozialistischen Markt- ›››

CHINA WIRD DIE WIRTSCHAFTSMACHT NUMMER EINS

punktmagazin.com

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GIGANTOMANIE – ZAHLENEINDRÜCKE

wirtschaft übergegangen, und das System der sozialistischen Marktwirtschaft wurde schrittweise vervollständigt. In diesem Prozess wurden auch die entsprechenden Gesetze und gesetzlichen Vorschriften ständig angepasst und der Markt wurde in grösserem Ausmass nach aussen geöffnet. Auch das Investitionsumfeld wurde immer wieder verbessert, um so die Reform des Finanzsystems voranzutreiben. All dies hat eine sichere Garantie für die Weiterentwicklung der chinesischen Wirtschaft geschaffen, frei nach Konfuzius’ Moralphilosophie: «Wenn du selbst in der Gesellschaft auf festen Füssen stehen willst, lass auch andere auf festen Füssen stehen; wenn du selbst grosse Erfolge erzielen kannst, lass andere auch grosse Erfolge erzielen.» Zahlenkrämerei China knackt derzeit einen Rekord nach dem anderen. Bereits im Jahr 2000 hat sich die chinesische Regierung zum Ziel gesetzt, innerhalb von zehn Jahren das Bruttoinlandprodukt (BIP) zu verdoppeln. Die boomende Wirtschaft erreichte im Jahr 2007 das stärkste Wachstum seit mehr als zehn Jahren. Das BIP lag bei einem Plus von 11,4 Prozent, dem höchsten Wert seit 13 Jahren. Seit 1978 wuchs die Volkswirtschaft somit durchschnittlich um erstaunliche zehn Prozent pro Jahr. Kein Land der Welt hat jemals über eine so lange Zeit ein so kräftiges Wachstum erlebt. Die USA-Krise wird zudem kaum eine Auswirkung auf das Wirtschaftswachstum haben. Laut der chinesischen Entwicklungs- und Reformkommission NDRC wird das BIP 2008 bei 11 Prozent liegen. Auch das durchschnittliche Pro-KopfEinkommen der Bevölkerung hat sich innerhalb der letzten fünf Jahre von 1200 Dollar auf 2400 Dollar verdoppelt. Mit diesem starken Wachstum wird China immer wichtiger für die Weltwirtschaft. In jüngster Zeit ist jedoch ein altes Gespenst, von dem man in China seit Anfang der 1990er-Jahre nichts mehr gehört hatte, wieder erwacht: die Inflation. Im Jahresdurchschnitt wurde 2007 ein Preisanstieg von 4,8 Prozent verbucht, weit über dem Ziel der Regierung von 3 Prozent. Die Überhitzung zeigte sich deutlich im November. Die Inflationsrate stieg mit 6,9 Prozent auf den höchsten Stand seit elf Jahren. Dieser Anstieg war vor allem auf die exportgestützte wirtschaftliche Expansion des Landes zurückzuführen. Besonders Lebensmittel, die

etwa ein Drittel des statistischen Warenkorbs füllen, verteuerten sich. So musste im besagten Monat für Schweinefleisch, Gemüse und Reis, also die typischen chinesischen Grundnahrungsmittel, durchschnittlich 18,2 Prozent mehr Geld auf den Ladentisch gelegt werden als zwölf Monate zuvor. China ist kleiner als bisher angenommen In diesem Zusammenhang darf aber eine wichtige Aussage der Weltbank nicht fehlen. Denn sie hat ihre Schätzung des Bruttoinlandsprodukts, Stand 2005, kurz vor Weihnachten um rund 40 (in Worten: vierzig) Prozent gesenkt. Das ist eine spektakuläre Grössenordnung – auch wenn die Konsequenzen nicht ganz so dramatisch sind, wie man auf den ersten Blick denken könnte. Die Weltbank benutzt nicht offizielle Wechselkurse, sondern Kaufkraftparitäten – das sind jene Wechselkurse, bei denen ein vergleichbarer Korb von Gütern und Dienstleistungen überall gleich viel kosten würde. Wohnraum oder andere rein lokal gehandelte Waren und Dienstleistungen sind in Entwicklungsländern meist deutlich billiger als hierzulande. Laut neuen Erhebungen ist das durchschnittliche Preisniveau in China viel höher als bisher angenommen – und die zu Kaufkraftparitäten gerechnete Wirtschaftskraft damit viel tiefer. Der dortige Lebensstandard wird also unterschätzt, wenn das BIP einfach zum gängigen Wechselkurs in Dollar umgerechnet wird. Im Galopp zum Exportweltmeister Angetrieben wird der rasante Galopp der chinesischen Volkswirtschaft in erster Linie durch Exporte und Investitionen. Der Aufstieg zum Exportweltmeister vollzieht sich in rasendem Tempo: Seit Ende der 70er-Jahre hat sich der Anteil Chinas am weltweiten Exportgeschäft verzehnfacht. Chinas Aussenhandelsüberschuss ist im vergangenen Jahr um sagenhafte 47,7 Prozent angestiegen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht davon aus, dass bereits in diesem Jahr der Exportweltmeister Deutschland entthront wird. Es hagelt aber auch Kritik: Die USA und andere Staaten kritisieren immer wieder, dass chinesische Exporteure wegen des künstlich niedrig gehaltenen Kurses des Yuan einen unfairen Vorteil im internationalen Wettbewerb haben. Seit ihrer Entkopplung vom Dollar vor zweieinhalb Jahren ist die chinesische Währung erst um zwölf Prozent aufgewertet worden.

Zone

2005

2006

2007P

2008P

2009P

Schweiz

2.4

3.2

2.6

2.3

1.8

EWU

1.6

2.9

2.6

1.7

1.7

Deutschland

0.9

2.8

2.7

2.0

1.9

Frankreich

1.7

2.2

1.8

1.5

1.6

Grossbritannien

1.8

2.8

3.1

1.7

1.9

USA

3.2

2.9

2.0

1.8

2.3

Japan

1.9

2.2

1.8

1.6

1.8

China

9.9

11.1

11.1

9.8

10.5

Asien*

7.5

8.4

8.2

7.5

7.9

Lateinamerika

3.8

3.8

5.1

5.1

5.1

Mittel-/Osteuropa

5.2

5.2

6.2

6.2

6.1

Welt

4.9

5.4

5.2

4.8

5.0

*ohne Japan / P: Prognosen UBS WMR

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PUNKTmagazin N˚ 12/08

Quelle: UBS Outlook, Stand 01.2008

GLOBALE WACHSTUMSTRENDS (REALES BIP WACHSTUM IN %) Chinesen konsumieren zu wenig Eine weitere Triebfeder ist in den Investitionsausgaben zu finden. Ein ungewöhnlich hoher Anteil der Volkswirtschaft fliesst in China in neue Infrastruktur, Maschinen oder Fertigungsanlagen. Rund 47 Prozent des BIP machten diese im Jahr 2007 aus. In den übrigen Industriestaaten liegt dieser Anteil meist deutlich unter 20 Prozent. Ermöglicht wird diese Entwicklung durch die enormen Geldsummen, die viele Unternehmen angehäuft haben. Diese erklären auch die geringe Wirksamkeit von Zinserhöhungen, mit welchen sich die Regierung erhoffte, das Wachstum zu drosseln. Denn viele Firmen sind nicht darauf angewiesen, für die Ausdehnung ihrer Produktion auf Kredite zurückzugreifen.


LEADSTORY

Armut ist eine Frage der Definition Würde man der chinesischen Führung für die letzten drei Jahrzehnte ein Zeugnis ausstellen, dann würde Deng Xiaoping die Bestnote im Fach Wirtschaftsreformen erhalten. Nebst dem beachtlichen Wirtschaftswachstum wird immer wieder vergessen, dass China seit 1976 nicht nur eine neue Mittelschicht mit rund 260 bis 280 Millionen Menschen erhalten hat, sondern dass rund 500 Millionen Menschen aus der totalen Armut befreit worden sind. Doch was versteht die chinesische Regierung unter Armut? In absolutem Elend befanden sich Ende 2005 noch 29 Millionen Menschen, mit einem rechnerischen Jahreseinkommen von unter 668 Yuan (92 Dollar) pro Kopf. Unter bittere Armut fallen weitere 55 Millionen Menschen, die mit weniger als 924 Yuan (128 Dollar) auskommen müssen. Die ›››

Land

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

China

1198

1325

1454

1641

1932

2244

2645

3249

3713

Deutschland

1906

1893

2024

2447

2749

2796

2916

3259

3415

Japan

4669

4098

3925

4235

4608

4’557

4366

4346

4552

250

255

280

325

363

373

388

414

427

Grossbritannien

1454

1445

1585

1828

2169

2246

2399

2756

2933

USA

9817

10 128

10 470

10 961

11 686

12 434

13 195

13 794

14 306

Schweiz

Quelle: IMF

DIE GRÖSSTEN VOLKSWIRTSCHAFTEN (BRUTTOINLANDPRODUKT IN MIO. USD)

INFLATIONSVERÄNDERUNGEN (IN %) Land

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

China

0.4

0.7

-0.8

1.2

3.9

1.8

1.5

4.5

3.9

Deutschland

1.4

1.9

1.4

1.0

1.8

1.9

1.8

2.1

1.8

-0.8

-0.7

-0.9

-0.3

0.0

-0.3

0.3

0.0

0.5

Schweiz

1.6

1.0

0.6

0.6

0.8

1.2

1.0

1.0

1.0

Grossbritannien

0.9

1.2

1.3

1.4

1.3

2.0

2.3

2.4

2.0

USA

3.4

2.8

1.6

2.3

2.7

3.4

3.2

2.7

2.3

Japan

Quelle: IMF

Auf Maos Spuren Bis 1911 war China immer unter der Macht von Kaisern. Erst im Jahr 1912 hat die Volkspartei Chinas die letzte Monarchie beendet und bis 1949 regiert. Nach dem Bürgerkrieg kam die kommunistische Partei unter der Führung von Mao Zedong an die Macht und sie gründete die Volksrepublik China. Maos Meinung war: «Je mehr Chinesen, desto stärker das Land.» Das führte dazu, dass China innerhalb von wenigen Jahrzehnten auf über 1,3 Milliarden Menschen anwuchs. Das Wachstum brachte aber auch eine grosse Armut mit sich. Der Auslöser für den «Boom» war Deng Xiaoping, der Ende der 70er-Jahre damit begann, Chinas Wirtschaftssystem zu reformieren und der vergessenen Grossmacht nach verlorenen Jahrzehnten wieder eine Perspektive gab. Seither hat sich vor allem im Osten und Südosten des Landes schier Unglaubliches getan. Vor allem ausländische Investoren waren es gewesen, die das chinesische Wirtschaftswunder ermöglicht haben. Bis zum ersten Quartal 2007 sind mehr als 735 Milliarden Dollar in die Volksrepublik geflossen. Die chinesische Wirtschaftsentwicklung ist seit Beginn der 80er-Jahre in mehreren Quantensprüngen verlaufen. China begann wirtschaftliche Sonderzonen zu errichten. Exemplarisch dafür ist die Stadt Shenzhen. Shenzhen war vor 30 Jahren noch ein namenloses Dorf, das nicht mal auf einer Landkarte verzeichnet war. Heute beherbergt Shenzhen neben Shanghai die zweite chinesische Börse. Mittlerweile wohnen über 12 Millionen Menschen in dieser Stadt, welche als Vorzeigebeispiel der Modernisierung Chinas gilt. Günstige Landpreise und

billige Arbeitskräfte haben viele Hongkonger Unternehmen Anfang der 80er-Jahre dazu veranlasst, ihre Produktionsstätten nach Shenzhen zu verlegen. In den 90er-Jahren wurden vermehrt auch Dienstleistungen in diese Region verlegt. Mittlerweile ist Shenzhen eine der am schnellsten wachsenden Städte der Welt. Das Beispiel von Shenzhen zeigt Chinas Taktik. Man hat – vereinfacht gesagt – das Land in vier Regionen eingeteilt. Von Regionen, die bis heute von der Industrialisierung noch nicht betroffen sind, bis zu den grossen Wirtschaftszentren. Dadurch hatte die Regierung auch einigermassen Kontrolle über die zunehmend ausländischen Investitionen. Denn viele ausländische Firmen ziehen in einem fremden Land mit Vorliebe dorthin, wo bereits andere hingezogen sind.

STEIGENDE EXPORTE IN CHINA (IN MIO. USD) 1400 1200 1000 800 600 400 Quelle: IMF

Zum andern ist der hohe Anteil der Investitionen am BIP auch eine Folge der Sparwut der chinesischen Konsumenten. Chinas Sparquote liegt bei 50 Prozent des BIP und ist wohl die höchste auf der ganzen Welt. Nur 36 Prozent der Gesamtwirtschaftsleistung entfielen 2007 auf den privaten Konsum. Diese Kaufzurückhaltung ist umso erstaunlicher, als die durchschnittlichen Löhne und Gehälter besonders in den Städten stark gestiegen sind. Nach einer Studie der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften haben die Einkommen in den urbanen Ballungsgebieten 2007 um rund 13 Prozent zugelegt. Die Lage der Arbeiterklasse stellt sich wenig rosig dar: Das Einkommen der Landbewohner hat sich 2007 um nur acht Prozent erhöht. Der soziale Graben zwischen den Bauern und einfachen Arbeitern auf der einen Seite und den städtischen Angestellten und Facharbeitern auf der anderen wird von Jahr zu Jahr tiefer. Das kann gut gehen, solange in den ärmeren Bevölkerungsteilen das Gefühl herrscht, es gehe auch für sie voran. Ein weiterer Konsumbremser ist in der chinesischen Demografie zu finden. Die Ein-Kind-Politik und die verbesserte medizinische Versorgung führen zu einer Überalterung der Gesellschaft. Konkret: In 30 Jahren werden in China rund 300 Millionen Senioren leben. Die soziale Infrastruktur wie Gesundheits- und Altersversorgung ist aber völlig ungenügend. Deshalb legen die Chinesen ihr Geld lieber auf die hohe Kante, anstatt der Konsumfreude zu frönen.

200 0 1990 1991 1992 Exportentwicklung

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

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2007E

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LEADSTORY

Vereinten Nationen setzen als weltweite Armutsgrenze einen US-Dollar pro Tag an. Wer das auf China umrechnet, kommt auf 200 Millionen arme Bauern. Auf der positiven Seite ist zu vermerken, dass es einige Chinesen geschafft haben, von den neuen Chancen zu profitieren. «Wo Arbeit noch billiger ist …» Ein gewaltiges Kräftepotenzial schlummert noch im Landesinneren. China gilt nach wie vor als Werkstätte der Welt. Die Tatsache, dass immer noch rund zwei Drittel aller Chinesen, also ungefähr 900 Millionen, in ländlichen Regionen leben, zeigt, welch (billiges) Arbeitskräftepotenzial im Hinterland schlummert. Dieser Aspekt ist ein nicht zu unterschätzender Standortvorteil der Volksrepublik. Noch vor Jahren siedelten junge Menschen im Alter von 20 bis 30 Jahren scharenweise vom Land in die Städte um, wo sie den ganzen Tag in Fabriken schufteten. Das ersparte Geld nutzen sie nun, um wieder aufs Land zurückzukehren. Eine wichtige Quelle an Arbeitskräften ist jetzt so gut wie versiegt. Infolgedessen werden die Produktionsstandorte nunmehr dorthin verlegt, wo es Arbeitskräfte gibt, das heisst aufs Land. Die Kosten für den Aufbau von Fabriken sowie die Transportkosten sind daher höher. Die nach und nach steigenden Lohn- und Fertigungskosten chinesischer Hersteller machen somit den deflationären Effekt wett. Berichte über ausgebeutete Billigarbeiter in chinesischen Fabriken gehörten auch heuer wieder zum Standard des veröffentlichten China-Bildes. Man kann sich dabei fragen, was mehr schockiert:

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Wie viele chinesische Arbeiter für wie wenig Lohn schuften müssen – oder die Tatsache, dass die Arbeiter freiwillig in städtische Fabriken strömen, weil sie ihr Schicksal auf dem Land als noch schlimmer empfinden. Chinesen exportieren sich selbst Es ist längst bekannt, dass der Rohstoffboom mitunter durch den Heisshunger Chinas ausgelöst wurde. Die Chinesen gelten bei vielen Rohstoffen mittlerweile als Nettoimporteure. Aber China hat auch Probleme. Der Wassermangel bringt weitere Herausforderungen mit sich. So können im Vergleich zu den USA die Chinesen nicht Selbstversorger bei Agrarrohstoffen werden. Aber auch bei vielen anderen Rohstoffen ist China abhängig von der Weltwirtschaft. Somit hat das Reich der Mitte einen anderen Trumpf aus dem Ärmel gezogen: Die Chinesen exportieren sich selbst. Sie sind dort anzutreffen, wo vorher noch niemand war und helfen beim Aufbau der Infrastruktur in diesen Ländern. So hat China Afrika entdeckt, und das vor allen anderen. Daher helfen die Chinesen, Strassen, Dämme und Häfen in Afrika zu bauen. Das wichtigste Anliegen ist die Sicherung von Rohstoffen: China hilft den Ländern wie Angola, Nigeria oder dem Sudan, Infrastrukturen aufzubauen. Mit ganzen Zementzügen fahren sie in diese Regionen ein. Sie bauen Eisenbahnnetze und oft bezahlen die afrikanischen Regierungen mit Erdöl. «Nicht alles, was glänzt …» Schnelles Wachstum birgt enorme volkswirtschaft-


CHINA-CONNECTION

liche Risiken. Beispielsweise werden Unternehmen dazu verleitet, in der Erwartung eines schnell zunehmenden Absatzes zu grosse Kapazitäten aufzubauen. Das führt meist zu krisenhaften Einbrüchen, wie sie China seit Beginn der kapitalistischmarktwirtschaftlichen Reformen Ende der 1970erJahre mindestens schon zweimal erlebt hat. Das Wirtschaftswachstum hat einen so hohen Stellenwert, dass ganze Landstriche zugunsten der Wirtschaft verändert werden, ohne dabei die ökologischen Folgen zu berücksichtigen. Zudem gilt China als einer der grössten Umweltsünder. Viele Flüsse sind unterdessen so verschmutzt, dass das Wasser nicht mehr geniessbar ist. Der riesige Energiehunger Chinas führt dazu, dass mit altmodischen Methoden wie mit Kohlekraftwerken versucht wird, diesem Hunger gerecht zu werden. Die mangelnde oder veraltete Infrastruktur, der noch immer hohe Analphabetismus in der Bevölkerung, die Ressourcenverschwendung und das Reichtumsgefälle dürfen auch diesbezüglich nicht vergessen werden. Last but not least hat China immer noch einige Hausaufgaben zu lösen. Stichworte: freie Meinungsäusserung oder Menschenrechte; auf diese Thematik soll aber an dieser Stelle nicht eingegangen werden. All diese Faktoren zeigen trotz der enormen wirtschaftlichen Expansion, dass China weiterhin als Entwicklungsland einzustufen ist. China bringt Chancen Fazit: Aufzuholen hat China aber noch eine Menge. Der Grossteil seiner Bevölkerung ist nach wie vor arm. Die Wirtschaftsleistung pro Kopf beträgt auf

Basis der neuen Kaufkraftparitäten nur knapp einen Achtel des Schweizer Niveaus, und auf Basis von Marktwechselkursen gar nur gut 3 Prozent. Aufholende Volkswirtschaften lösen bei den Etablierten meist Ängste aus. Die Europäer hatten einst Angst vor den Amerikanern, die Amerikaner vor den Japanern und nun hat alle Welt Angst vor den Chinesen. Aber man darf nicht vergessen: Je reicher unsere Handelspartner, desto besser für uns – denn Handelspartner sind nicht nur Konkurrenten, sondern auch Abnehmer. Diese einfache Gleichung bringt auch viele Chancen. Das zweischneidige Schwert Strukturwandel Das starke Aufkommen ärmerer Länder bringt allerdings Druck in die reichen Volkswirtschaften. Das zeigt sich beispielsweise in der Verlagerung von Produktionsstätten, in der Importkonkurrenz sowie im zunehmenden Lohndruck. Betroffen sind jene Branchen und Dienstleistungen, in denen die neuen Wettbewerber ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten. Das beschleunigt in den reichen Ländern den Strukturwandel, nämlich eine laufende Verschiebung von weniger produktiven in produktivere Tätigkeiten. Der rasch voranschreitende Strukturwandel wird Wachstum bringen, damit gleichzeitig aber auch Unsicherheit und Unruhe verursachen. Somit dürfte klar sein, dass China, aber auch andere schnellwachsende Nationen wie Indien und Osteuropa den reichen Volkswirtschaften für die kommenden Jahrzehnte insbesondere hochkarätige Chancen und (schwer einschätzbare) Risiken versprechen.

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Wegen der starken Inflation im Reich der Mitte wird Beijing nun versuchen, den Renminbi schneller aufzuwerten als bisher. Experten rechnen damit, dass die chinesische Währung gegenüber dem Dollar dieses Jahr etwa 10 Prozent zulegt. Dies macht ein Renminbi-Engagement interessant.

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txt: Mark Baer] Chinas Wirtschaftskessel steht un-

ter Hochdruck. In den vergangenen fünf Jahren wuchs die Konjunktur im Reich der Mitte jedes Jahr zweistellig. Das Plus im letzten Jahr betrug unglaubliche 11,4 Prozent. Und das enorm schnelle Wachstum soll sich fortsetzen. Auch im Olympiajahr 2008 dürfte die Wirtschaft um mindestens 10 Prozent zulegen. Der

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AUF DEN PUNKT

Kommunistischen Partei Chinas ist das ungebremste Wachstum aber ein Dorn im Auge. Denn mit dem ungebremsten Konjunkturanstieg steigen hinter der Chinesischen Mauer auch die Preise ins Uferlose. Im November 2007 kletterten die Preise für Nahrungsmittel zum Beispiel um rund 18 Prozent. Es waren aber nicht nur die Esswaren, für die ›››

DER CHINESISCHE DRACHE STEIGT AUS DEM UNTERGRUND

punktmagazin.com 13


AUF DEN PUNKT

Chinesen immer tiefer ins Portemonnaie greifen mussten, auch der hohe Ölpreis liess die Inflation steigen. Um die Teuerung einzudämmen, will die chinesische Regierung nun aber hart durchgreifen. Mit Hilfe des Yuan die Konjunkturüberhitzung bekämpfen Um die Überhitzung der Wirtschaft zu bremsen, hat Beijing seit Mitte 2005 die fixe Bindung der chinesischen Währung Renminbi (Einheit: Yuan) an den Dollar gelöst und lässt seitdem eine sukzessive Aufwertung zu. 2007 gewann der Renminbi gegenüber dem Dollar etwa 7 Prozent. Für 2008 gehen Experten davon aus, dass die chinesische Währung gegenüber dem Greenback um weitere 10 Prozent steigt. Mit der Aufwertung der chinesischen Valuta versucht die Regierung den Wirtschaftsaufschwung etwas abzubremsen beziehungsweise einer Überhitzung entgegenzuwirken. Denn je mehr der Yuan an Wert gewinnt, umso billiger werden Überseeimporte im Reich der Mitte. Gleichzeitig werden Chinas Waren im Ausland teurer. «Mit einer weiteren Aufwertung des Yuan sollte das hohe Wachstum der chinesischen Wirtschaft etwas im Zaum gehalten werden können», führt Marcel Koller, Chefökonom der Aargauischen Kantonalbank (AKB), aus. Dieses Jahr liegt die Zielgrösse für das chinesische Wirtschaftswachstum zwischen 8 und 10 Prozent. Um dieses Ziel auch tatsächlich zu erreichen, setzt sich die Kommunistische Partei zudem für eine straffere Geldpolitik ein. Die Regierung in Beijing möchte, dass die Banken weniger Kredite vergeben und höhere Kapitalreserven äufnen. Auf diese Weise soll ein Teil der kursierenden Geldmengen abgeschöpft werden. Denn die riesigen Massen von Geld sind für die hohe Inflation in China mitverantwortlich. Damit die Euros und Dollars, welche chinesische Firmen mit ihrem Handel in Übersee verdienen, in Yuan umgetauscht werden können, bringen die chinesischen Finanzverantwortlichen immer mehr Liquidität in Umlauf. Immense Währungsreserven sollen diversifiziert werden Die chinesischen Währungsreserven betragen zurzeit etwas über 1,5 Billion Dollar. Das Reich der Mitte häuft noch immer jeden Monat rund 40 Milliarden Dollar an. Allein im letzten Jahr sind die weltweit grössten Devisenreserven um 461,9 Milliarden Dollar angestiegen. Dies bedeutet, dass die Chinesen mehr Güter exportieren als importieren. Bis jetzt waren diese Notenbankreserven fast ausschliesslich in Dollar angelegt. Laut dem Ökonom der AKB will Beijing diese Reserven nun aber sukzessive diversifizieren. «China

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verkauft immer mehr Dollar und investiert in andere Währungen», so Koller. Auch andere asiatische Staaten sind gezwungen, ihre vielen Reserve-Dollar zu diversifizieren, denn die kontinuierliche Abwertung des Greenback verringert den Wert der Reserven nicht unbeträchtlich. So wurde, um die chinesischen Währungsreserven optimal zu investieren, erst kürzlich der staatliche Investitionsfonds CIC gegründet. Ziel ist es, mit dem Devisenschatz Chinas so eine höhere Rendite zu erzielen. Angesichts der auf Hochtouren laufenden chinesischen Wirtschaft und des Inflationsanstiegs durch die Nahrungsmittel- und Ölpreise erwartet die UBS, dass die People’s Bank of China die geldpolitischen Zügel weiter strafft. Inflation bedeutet nicht nur höhere Konsumenten- und Produzentenpreise, sondern auch Preisanstiege auf Anlagewerten (höhere Aktienkurse und Immobilienpreise). Bei negativen Realzinsen und einem Geldmengenwachstum von über 20 Prozent im Jahresvergleich bleibt die Inflationsgefahr hoch. Demzufolge dürften die Zinsen laut UBS zusammen mit einem stärkeren Yuan ansteigen. Auch die Bank Julius Bär glaubt an eine weitere Aufwertung des Renminbi in diesem Jahr. Die Gründe für eine weitere Aufwertung sind laut Bär-Analyst David Wartenweiler unter anderem der Inflationsdruck, der Wunsch, die Kaufkraft zu erhalten und der langfristige Versuch, das Wachstum zwischen Binnenwirtschaft und Aussenhandel anzugleichen. Wartenweiler rechnet mit einer Aufwertung um etwa 7 Prozent. Wie profitieren Anleger von der weiteren Renminbi-Aufwertung? Für Investoren ist es nicht einfach, an der steigenden chinesischen Valuta zu partizipieren. Eine Möglichkeit ist der Kauf eines struk-

turierten Produkts. Mit Hilfe der «Renminbi Currency Revaluation Capital Protected Notes» von ABN AMRO können auch Privatinvestoren auf die chinesische Währung setzen. Anleger partizipieren zu 100 Prozent per Verfall an der möglichen Aufwertung des Renminbi zum Dollar. Es handelt sich dabei um ein vollumfängliches Kapitalschutzprodukt, das gleichzeitig auch einen garantierten Coupon ausbezahlt. Eine indirekte Möglichkeit, vom steigenden Yuan zu profitieren, ist laut Wartenweiler, in andere Währungen von Tigerstaaten zu investieren. «Die Währungsbehörden verschiedener asiatischer Länder werden sich bei einer Stärkung des Renminbi einer weiteren Aufwertung ihrer Heimwährung nicht stark entgegensetzen. So denken wir, dass sich in diesem Jahr zum Beispiel der Singapur Dollar und der Taiwan Dollar aufwerten sollten», so der Bär-Experte für Emerging Markets. Partizipation auch über Fonds Allgemein können interessierte Anleger beispielsweise auch über Aktienfonds einfach am chinesischen Wachstum teilhaben. Hier wird sich ein stärkerer Yuan ebenfalls positiv auswirken (via höhere Verkäufe nach China oder höhere Umsätze in China). Die breite Diversifikation solcher Produkte bietet besonders für unerfahrene Investoren einen gewissen Schutz. «Zurzeit würden wir aber von Fonds mit grossen direkten Engagements in den chinesischen Märkten Shanghai oder Shenzhen abraten», warnt David Wartenweiler. Die Aargauische Kantonalbank empfiehlt ihren Kunden momentan den breit diversifizierten «Templeton Asia Growth Fund». Dieser Fonds investiert in ganz Asien (ohne Japan) und konzentriert sich vor allem auf Large Caps.


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CHINA-PROFIS IM GESPRÄCH txt:

] Ist

China die neue Lokomotive der Weltwirtschaft?

Thomas Gerhardt (TG): Vielleicht nicht unbedingt die Lokomotive, aber einer der Faktoren, die den Dampfkessel auf Druck halten. Ein Wachstum zwischen 9 und 10 Prozent bei einer sich abschwächenden Weltwirtschaft zeigt, welche Schlüsselrolle China einnimmt. Und sollte sich die US-Wirtschaft nicht in eine Rezession verabschieden, kommt eine Abschwächung der Wirtschaft der chinesischen Regierung sehr entgegen. Fast zwei Jahre lang war es nicht möglich, die Wirtschaft einzubremsen. Zinsanhebungen in fast jedem Monat in 2007 haben nur zu kurzfristigen Reaktionen geführt. Und China ist mit seinen Wachstumsraten nicht alleine in der Region. Indien und Vietnam können nahezu mit ähnlichen Zahlen glänzen. Aber selbst ein entwickeltes Land wie Singapur wächst 2008 wahrscheinlich mit mehr als 5 Prozent. Der sprichwörtliche Hunger nach Lebensmitteln hat dazu geführt, dass die Inflation nach oben ging, da die Güter knapp wurden. Energiepreise – insbesondere von Kohle und Öl – stiegen, da die Nachfrage in China um 15 Prozent gewachsen ist. Der Wohlstandseffekt, bedingt zum Teil durch Aktienmarktgewinne, aber auch vielfach durch höhere Löhne und Steuererleichterungen für die Landbevölkerung, hat zur Folge, dass die Nachfrage nach höherwertigen Gütern steigt. Zu sehen war dies im Anstieg der Einzelhandelsumsätze um ca. 17 Prozent im 4. Quartal letzten Jahres.

Martha Wang (MW): China ist die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft der Erde. Trotz wiederholter Zinserhöhungen und Massnahmen zur Zügelung der Wirtschaft bleiben die Wachstumsraten hoch. Unterstützend haben dabei die robuste Binnennachfrage, die mit steigendem Einzelhandelsabsatz einherging, sowie das Wachstum bei den Anlageinvestitionen gewirkt. Dennoch waren zuletzt Rückgänge beim Exportwachstum sowie in der Fertigungswirtschaft zu beobachten. Diese resultierten zum Teil aus der Streichung von Exportvergünstigungen, Handelsbeschränkungen und zusätzlich aus einer leichten Verlangsamung des weltweiten Wirtschaftswachstums. Kurzfristig wird eine mögliche Abkühlung in den USA kaum Auswirkungen auf China haben. Sie führt vielmehr dazu, dass die Straffung der Geldpolitik nicht mehr ganz so rigide sein muss und trägt dazu bei, dass sich der Fokus stärker auf ein nachhaltigeres, das heisst von innen heraus getragenes Wachstum richtet. Im Hinblick auf mögliche Risiken bereitet die Inflation gewisse Sorgen, da die Verbraucherpreise 2007 vergleichsweise stark anzogen. Die Teuerung war vor allem bei den Lebensmittelpreisen ausgeprägt und wird meiner Meinung nach abklingen. Jedoch gibt es Anzeichen, dass sich Vermögenswerte verteuern, was wiederum wichtige wirtschaftliche Faktoren verschlechtern könnte.

2 Welches sind für Sie die interessantesten chinesischen Bereiche/Industrien? 2 TG: Aktuell halten wir besonders die Sektoren für aussichtsreich, die von der lokalen Konsumnachfrage profitieren. Allerdings stellen wir hier nicht ab auf die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln, sondern setzen auf Luxusgüter, was die Anlagemöglichkeiten etwas eingrenzt. Hierzu gehören natürlich auch Unternehmen aus der Tourismus- oder Telekommunikationsbranche. Darüber hinaus sind die Sektoren interessant, in denen China natürliche Defizite hat, wie z. B. Energie und Rohstoffe. Es ist kein Geheimnis, dass Stückgutfrachter über ihre Lebenszeit hinaus vermietet sind, da die Versorgung mit Rohstoffen seit drei Jahren überproportional angestiegen ist. Teilweise erfolgt die Deckung des Bedarfs auch durch inländische Unternehmen. Man muss sich also nicht zwingend auf die grossen Ölproduzenten ausserhalb Chinas konzentrieren. Auf der anderen Seite sind Sektoren aussichtsreich, in denen China einen Wettbewerbsund Preisvorteil geniesst. Aufgrund der gegenwärtigen Situation – die Rechte von Arbeitern und die Alters- und Krankenversorgung werden deutlich gestärkt – geraten Unternehmen mit hohen Personalkosten und geringen Vorsorgerückstellungen unter Druck.

TG 16 PUNKTmagazin N˚ 12/08

2 MW: Sektor- und Branchenanalysen spielen eine wichtige Rolle in meinem Investmentprozess: Ich bewege mich beim Portfolioaufbau von unten, also von der Unternehmensebene, nach oben auf die Branchen- und Marktebene. Das heisst, ich wende einen Bottom-upAnsatz an. Mein Ziel ist es, Unternehmen zu identifizieren, die aufgrund ihres Geschäftsmodells und ihrer Managementstruktur eine hohe Qualität aufweisen. Diese Firmen zeichnen sich zudem durch grosses Ertragspotenzial, hohe Finanzkraft und attraktive Bewertungen aus. Angesichts des hohen Wirtschaftswachstums werden die Gehälter steigen, was wiederum den Lebensstil verändert. Deshalb werden Unternehmen mit hoher Markendurchdringung, die sich an die Mittelschicht richten, besonders profitieren. Die Versicherungsbranche ist interessant, weil sowohl Lebens- als auch andere Versicherungen noch nicht besonders weit verbreitet sind. Darüber hinaus haben Firmen mit landesweit anwendbaren Franchise-Systemen gute Chancen. Ein weiteres Thema ist die Konsolidierung der Industrie: Da kleine und ineffiziente Akteure zunehmend vom Markt gedrängt werden, sind die grossen Branchenführer herausragend positioniert; dies gilt besonders für Zementhersteller.

MW


3 Wie geht es an der chinesischen Börse weiter?

AUF DEN PUNKT

3 TG: Die Entwicklung der letzten beiden Jahre hat eine Abkoppelung von Unternehmensentwicklung und Aktienkursen gebracht. Somit sind irrationale Bewegungen nach oben genauso möglich gewesen wie die kürzliche Korrektur von über 40 Prozent im H-Markt seit Ende Oktober 2007. Nichtsdestotrotz sind die Märkte auf Jahressicht im Plus und das zugrunde liegende Bild hat sich nicht geändert. Die Restrukturierung von Staatsunternehmen und anschliessende Privatisierung ist eines der Hauptinteressen der Regierung. Bewegen sich die Aktienkurse nicht nach oben, ist die erfolgreiche Platzierung der Aktien wohl kaum möglich. Es herrscht also ein gewisses Eigeninteresse vor. Ausserdem ist das Interesse am eigenen Aktienmarkt nach wie vor ungebrochen, genauso wie die Spekulation in Immobilien. In beiden Bereichen versucht die Regierung regulierend einzugreifen, ohne die Entwicklung komplett zum Erliegen zu bringen. Nicht vergessen darf man hierbei allerdings, dass ein Teil der Unternehmensgewinne auch durch Beteiligungen am Aktienmarkt generiert wurden. Rechnet man diese heraus, ist trotzdem noch ein Gewinnwachstum von 15 Prozent pro Jahr möglich.

4 Welche Aktien sind noch nicht überbewertet und haben noch Potenzial? 4 TG: Mittlerweile trifft das Thema Überbewertung nur noch auf eine geringe Anzahl der Unternehmen zu. Im Versicherungs- und Bankbereich sind sicherlich noch einige Risiken in den Büchern, die bisher noch nicht gänzlich offengelegt wurden. Wie schon gesagt, stammt ein Teil der Gewinne bei den Unternehmen aus dem Aktienmarkt. Die Nachfrage nach Altersvorsorgeprodukten und Krediten hat sich aber nur im 4. Quartal abgeschwächt. Einige der grossen Immobilienentwickler Chinas handeln derzeit auf historisch niedrigen Bewertungen. Es wird geschätzt, dass bis 2020 nahezu 60 Prozent der Bevölkerung in Städten leben werden. Das Potenzial von derzeit 43 Prozent ist sehr hoch. Und wie schon erwähnt sind Rohstoffe nach wie vor gefragt, vor allem Metalle und Kohle. Ein weiteres Thema dürfte die Konsolidierung in umweltbelastenden Industrien sein, bei denen die Marktführer aufgrund der Schliessung von kleineren Konkurrenten Marktanteile gewinnen. Für Börsengänge wird 2008 ein sehr schwieriges Jahr und nicht jedes IPO wird Erfolg haben. Daher verwundert es nicht, dass bereits einige Platzierungen aufgrund des Umfelds verschoben worden sind.

5 Wie sollen sich ein konservativer, ein ausgewogener und ein risikofreudiger Anleger zum heutigen Zeitpunkt positionieren? 5 TG: Ein konservativer Anleger wird wahrscheinlich nicht in die sogenannten Emerging Markets investieren, auch wenn sich das in der Vergangenheit als Fehler herausgestellt hat. Grundsätzlich haben sich Emerging Markets als fester Bestandteil in der Vermögensallokation etabliert. Je höher die Risikoneigung und je länger der Anlagehorizont, umso höher sollte der Anteil an Schwellenländerinvestments ausfallen. Wer daran glaubt, dass Länder wie China, Brasilien, Russland und Indien in wenigen Jahren führende Industrienationen sein werden, der hat über die Aktienmärkte die Chance, sich an dieser Erfolgsgeschichte zu beteiligen. Am besten eignen sich hierfür breit diversifizierte Emerging-Markets-Fonds.

3 MW: Die für Ausländer bisher weitgehend verschlossenen AAktienmärkte in Shanghai und Shenzhen verzeichneten 2007 rasante Kursanstiege und Rekorde beim Handelsvolumen. Im A-Aktienindex von Shanghai sind die Papiere etwa mit dem 50-Fachen der Gewinne bewertet. Diese Bewertungen erscheinen zwar ziemlich hoch, wurden aber durch starkes Wachstum beim Gewinn pro Aktie gestützt. Entwickeln sich die Gewinne weiterhin so gut, werden die Bewertungen wieder sinken. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis im MSCI China Index, dem Vergleichsmassstab für den Fidelity China Focus Fund, beträgt im historischen Schnitt 26,6 und die Prognosen für das Gewinnwachstum 2008 liegen bei 22 Prozent. Wichtig ist, dass weiterhin grosse Produktivitätszuwächse erzielbar sind. Zu beobachten sind ausserdem hohe Gewinnsteigerungen, zusätzliche Aktien neuer, börsennotierter Firmen, eine breitere Auswahl an Investmentmöglichkeiten für Chinesen sowie die Einführung von Index Futures. Vor diesem Hintergrund sollten die hohen Bewertungen auf absehbare Zeit zurückgehen. Zudem ist die Liquidität in China hoch und es wird erwartet, dass künftig mehr Geld aus dem Inland in ausländische Märkte fliesst. 4 MW: Im Hinblick auf chancenreiche Branchen bieten Konsumgüterhersteller, Unternehmen aus der Gesundheitsbranche sowie Gesellschaften aus dem Bereich Infrastruktur gute Investmentgelegenheiten. Was mich hier besonders optimistisch stimmt, ist die jeweilige Dynamik, mit der sich diese Industrien entwickeln. Einige der positiven Faktoren, die hier eine wertvolle Unterstützung bieten – wie die Entwicklung der Mittelschicht oder das rasante Wachstum bei innovativen Geschäftsmodellen mit einer noch geringen Verbreitung –, habe ich ja bereits genannt. Kurzfristig könnten die Märkte allerdings etwas höhere Schwankungen aufweisen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die von der Regierung angestossenen Massnahmen zur Drosselung des Wirtschaftswachstums ihre volle Wirkung entfalten und sich gleichzeitig die US-Wirtschaft deutlicher verlangsamt, als im Moment abzusehen ist. Doch auch eine möglicherweise etwas höhere Volatilität in der nächsten Zeit ändert nichts daran, dass die Fundamentaldaten der chinesischen Wirtschaft und zahlreicher Unternehmen erfreulich sind. Sollten demnächst einzelne Schwächephasen auftreten, werde ich diese als Kaufgelegenheiten wahrnehmen. 5 MW: In der Vergangenheit haben sich Investments in asiatischen Märkten meist als riskanter erwiesen als Anlagen in höher entwickelten Märkten wie den USA oder Grossbritannien. Doch dieses Jahr sind die Aussichten für die US-Aktienmärkte weitaus verhaltener als in den Vorjahren. Die Hauptursache hierfür sind die US-Hypothekenkrise und ihre Auswirkungen auf zahlreiche Wirtschaftsbereiche. Die Verwerfungen an den Kreditmärkten werden voraussichtlich noch ein bis zwei Jahre anhalten. Dies macht Engagements in Asien attraktiver: Die asiatischen Volkswirtschaften weisen seit vielen Jahren höhere Wachstumsraten auf als die etablierten Industrieländer und bieten Anlegern daher auch grössere Gewinnchancen. Hier gab es zuletzt kaum kreditfinanzierte Fusionen und Übernahmen, weshalb das Ausbleiben solcher Transaktionen 2008 keinen negativen Sondereffekt hat. Deshalb sind Asiens Börsen nun weniger anfällig für die Folgen der US-Kreditkrise. Für die Region spricht auch ihr wachsender Anteil an der weltweiten Wirtschaftsleistung. Diese zunehmende Bedeutung wird sich langfristig auch an den Aktienmärkten widerspiegeln und sich in steigenden Kursen niederschlagen.

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DIE CHINESISCHE WIRTSCHAFT IM BANNE IHRER VERZOGENEN GÖREN

«Little Emperors» heissen die Myriaden von chinesischen Einzelkindern; sie sind das Resultat der Ein-Kind-Politik im Reich der Mitte. Sie werden vermehrt flügge und verlassen ihre Nester bzw. die elterlichen Wohnungen. Es wächst ein gigantischer Markt, viele Branchen kommen in der Folge zum Handkuss.

txt: Cyril Schicker] Der kleine Baby-Bub liegt auf dem Sofa und kichert vergnügt. Neben ihm sitzt die 26-jährige Mutter Liu Li und schaut voller Hingabe fern. Eine Soap Opera läuft im TV. Wu Xiuqin, Liu Lis Mutter, seufzt und meint: «Nun habe ich zwei Kinder aufzuziehen – eine Tochter und einen Enkel.» Dieses Bild ist exemplarisch für Lius Generation, die sogenannten «Little Emperors». Die kleinen Kaiser sind das Ergebnis der chinesischen Ein-Kind-Politik. Sie werden von ihren Eltern gehegt und gepflegt, umgarnt und förmlich auf Händen getragen. Jahrein, jahraus werden sie bemuttert sowie begütert und haben dadurch eigentlich keine Ahnung, dass das Leben nicht immer süss wie Zuckerwatte ist.

Geballte Ladung Kaufkraft In den späten siebziger Jahren hat selbst die chinesische Regierung ihre Kinder der Nation als verzogene Gören beschrieben. Wie sich diese zukünftig im sozialen Umfeld behaupten werden, ist denn auch ungewiss. Der Regierung dürfte diese Hilflosigkeit aber vorerst keine schlaflosen Nächte bereiten. Denn sicher ist, dass immer mehr die elterliche Wohnung verlassen und somit – dazu gehört ebenso die steigende Anzahl der allein wohnenden Eltern im erwerbsfähigen Alter – eine gewaltige Kaufkraft-Lawine freigesetzt wird. Und von dieser Freisetzung profitiert die chinesische Wirtschaft durchaus, einzelne Branchen gar in einem äusserst hohen Mass. So etwa die Luxusgüter-Industrie. Gerade China wächst in diesem Bereich, global betrachtet, wohl am schnellsten. Dies nicht nur wegen der schieren Grösse des Landes, sondern auch zu einem beträchtlichen Teil dank seinen «Little Emperors». Schätzungen zufolge sollen es bereits 230 000 Emporkömmlinge sein, die frei über eine Million Dollar und mehr verfügen. Für sie gibt es bereits eine treffende Bezeichnung: Der amerikanische Wall-Street-Stratege Bob Froehlich nennt sie «Chuppies», ein Derivat des altbekannten «Yuppies». Das Verhalten der Chuppies zeigt klar auf, dass sich die chinesische Gesellschaft in einem Wandel befindet. Denn was man hat, das zeigt man inzwischen gerne. So hat sich das kommunistische Reich der Mitte unter anderem durch sie zu einem wahrhaftigen Konsumationsparadies gemausert. Luxuriöses Tummelfeld In diesem Paradies stehen sich die Luxus-

18 PUNKTmagazin N˚ 12/08

boutiquen fast schon auf die Füsse. Gucci hat erst kürzlich einen Flagship Store in Beijing eröffnet und Saks Fifth Avenue wird im kommenden Jahr eine Lokalität beziehen, die über 30 000 Quadratmeter umfasst. Cartier hat sich Expansion auf die Fahne geschrieben und wird innert kurzer Zeit die Anzahl eigener Geschäfte von 16 auf 25 erhöhen. Die Investmentgesellschaft Roosevelt Investment China geht davon aus, dass in den nächsten 20 Jahren rund 25 Prozent der Luxusgüter direkt in China verkauft werden. Schenkt man ihr Glauben, dürften die Luxusboutiquen mit ihrer China-Strategie den Erfolg wohl bald gepachtet haben. In Richtung Erfolg wachsen natürlich noch andere Wirtschaftszweige. Dafür zeichnen insbesondere die allein wohnenden Eltern im erwerbsfähigen Alter verantwortlich – und nicht ihre «Little Emperors». Ein-Kind-Eltern Diese haben ihre Nester inzwischen ja bereits verlassen und einen Haushalt zurückgelassen, der schon mit allen Annehmlichkeiten ausgerüstet ist. So bleibt dem Gros dieser Ein-Kind-Eltern reichlich Geld übrig, das nur darauf wartet, ausgegeben zu werden. Entstanden ist dabei ein riesiger Markt, dem darüber hinaus ein rasantes Wachstum attestiert wird. Schon heute gibt es ungefähr 265 Millionen Chinesen zwischen 40 und 64 Jahren, die keine Kinder (mehr) zu versorgen haben. In diesem Jahr werden noch einmal rund sieben

Millionen hinzukommen und in der nächsten Dekade folgen mehr als 50 Millionen. Das entspricht einer jährlichen Steigerungsrate von 1,8 Prozent. Zum Vergleich: Die weltweite Bevölkerung wächst pro Jahr um lediglich 0,2 Prozent. Diese Erwachsenen werden in ihrer Anzahl nicht nur fortzu und überproportional mehr, sondern haben gleichzeitig auch mehr Geld zur Verfügung. Dies vor allem deshalb, weil viele chinesische Mütter wieder in die Arbeitswelt zurückkehren. Global Demographics, ein Hongkonger Unternehmen, das sich auf Bevölkerungsprognosen spezialisiert hat, bestätigt diesen Trend oder besser gesagt diese Tatsache. Florierende Hotelbranche Die meisten der kinderlosen Haushalte sind, wie oben erwähnt, längst schon bestens ausgestattet. Das heisst, sie verfügen bereits über die wichtigsten Geräte wie Fernseher, Kühlschrank, Waschmaschine oder HiFi-Anlage. Für die Ein-Kind-Eltern ist es nun an der Zeit, für sich zu schauen und es sich gut gehen zu lassen. Somit dürfte auch klar sein, wofür das überschüssige Geld verwendet wird: Kosmetika, Gesundheitsprodukte und Restaurants. Viele von ihnen werden sich ausserdem ganz dem Reisen hingeben und zuallererst das eigene Land auskundschaften. Zweiund Dreisternehotels florieren in China denn auch besonders. Auf die inländische Erkundungstour folgt der Blick über den Tellerrand hinaus. Anvisiert wird dann die restliche Welt. Hotels, öffnet eure Tore!


Was, wenn Chinas Wirtschaft auch in Zukunft rasant wächst? Thronen dann die «Little Emperors» auf WCSchüsseln aus Jona? Was, wenn Chinas Wirtschaft auch in Zukunft rasant wächst? Gelangen dann noch mehr ungefilterte Industrieabwässer in die grossen Flüsse? Wird der Gelbe Fluss zur braunen Brühe? Kollabiert auch das ökologische Gleichgewicht des Jangtse? Muss die Zentralregierung in Peking dringend Lösungen präsentieren? Propagiert der chinesische Staatspräsident Hu Jintao «Chinas langen Marsch ins Grüne» und investiert Milliarden in Umwelttechnologie und Kläranlagen? Kann die Geberit aus Jona mit Haus– entwässerungs- und Spülsystemen vom Öko-Boom in China profitieren? Und viele Häuser mit Sanitärtechnologie aus der Schweiz ausstatten? Thronen dann die «Little Emperors» auf WC-Schüsseln mit wassersparender Spül/Stopp-Funktion aus Jona? Dranbleiben.


DER CHINESISCHE KUNSTMARKT MAUSERT SICH ZUR BOOM-INDUSTRIE

Analog dem chinesischen Wirtschaftsaufschwung hat sich Chinas Kunst entwickelt und etabliert. Chinesische Künstler steigen auf in die Riege der Stars und superreiche Chinesen machen anderen Sammlern Konkurrenz. Entstanden ist ein gigantischer Markt. Investitionsmöglichkeiten gibt es zuhauf.

txt: Cyril Schicker] Ob Briefmarken, Autos, Gemälde oder Ähnliches: 2007 war das Jahr der Auktionsrekorde. Dieser Boom hat selbst vor dem Land des Lächelns nicht haltgemacht. So gehört die moderne Kunst zu Chinas jüngster Boom-Industrie und Beijing ist ihr unbestrittenes (Epi-)Zentrum. Kauten Kunstschaffende vor wenigen Jahren noch tagelang an einem einzelnen Apfel, ziehen sie heute in mehrere Hundert Quadratmeter grosse Ateliers. Ein richtiges Sammelsurium von Ateliers – darunter befinden sich auch Künstlerstudios, Designerwerkstätten, Kleinbühnen, Künstlercafés – beherbergt die von Huang Rui ins Leben gerufene Künstlerfabrik 798. Das 798 ist sinnbildlich für das raketenhafte Abheben des chinesischen Kunstmarktes und wird bereits im selben Atemzug wie SoHo oder Chelsea genannt.

Rekord-Trüffel Diese Ebenbürtigkeit bezieht sich nicht nur auf Erfolg und Prestige, sondern auch auf den monetären Aspekt. Im November 2007 wurde in Beijing ein Bild des Malers Liu Xiaodong für 22 Millionen Yuan (rund 3,5 Millionen Franken) verkauft. Damit zählt Liu zu der Elite internationaler Künstler wie etwa Damien Hirst («for the love of god, shine») oder Jeff Koons («hanging heart»). Die Top-100-Liste des Informationsdienstes Artprice.com listete letztes Jahr 25 Chinesen unter den 100 teuersten Künstlern auf.Vor wenigen Jahren war darunter noch keiner zu finden. Die Preise an den Auktionen haben sich innert zwei Jahren fast verzehnfacht! Entsprechend dieser Entwicklung verkam der Trüffelkauf des Kasinomilliardärs Stanley Ho zu einer Randnotiz. Eine teure zwar: Ho ersteigerte sich im Dezember des vergangenen Jahres den teuersten weissen Trüffel der Welt für sagenhafte 330 000 Dollar (ca. 365 000 Franken). Preisclimax dank Strukturwandel Derselbe Ho war wenige Monate davor für einen anderen Rekord zuständig. Er kaufte einen bronzenen Pferdekopf aus der Zeit der Qing-Dynastie – für stolze 8,9 Millionen Dollar, also ungefähr 9,9 Millionen Franken. So viel ist bislang für keine solche Bronze bezahlt worden. Die gute Konjunkturlage beziehungsweise das überdurchschnittliche Wirtschaftswachstum hat fürwahr eine neue reiche Schicht hervorgebracht. Sie sieht die Kunst vor allem als Investitionsvehikel und sorgt

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auch weiterhin dafür, dass sich die Preise von einem Höchst zum nächsten hangeln. Doch für den chinesischen Preishöhepunkt zeichnet ebenfalls der dortige kulturelle Strukturwandel verantwortlich. Dies bestätigt der hierzulande wohl bekannteste Künstler (und Galerist und Architekt) Ai Weiwei aus Beijing. Bis vor wenigen Jahren galt in China die Erfindung von etwas Neuem als negativ. Es ging dabei hauptsächlich darum, die Tradition zu interpretieren. Nur eine möglichst originale Kopie des Alten war das Gute in der Gegenwart. Liebäugelnder Westen Mit der zunehmenden Industrialisierung und Digitalisierung änderte sich das jedoch radikal. Das starke (Bevölkerungs-)Wachstum und die Geschwindigkeitssteigerung erzeugten ein Milieu, das der traditionellen Kunst nicht mehr den gleichen Stellenwert beimisst. Und diese Szene ist riesig. Während in Europa einige Hundert Studenten die Kunstakademien absolvieren, schliessen im Land der grossen Mauer p.a. Zehntausende von Künstlern ihre Ausbildung ab. Sie alle setzen zur Gänze auf das Pferd der modernen Kunst. Da ist es keine Überraschung, werden immer mehr westliche Galeristen und Auktionshäuser auf den Plan gerufen. Aus der Schweiz kamen beispielsweise de Pury & Luxembourg, Avanthay,

Arndt & Partner und Nicola von Senger. Sie möchten ebenfalls auf diesem Pferd mitreiten oder besser gesagt vom Gulliver-grossen Markt – direkt und umgehend – profitieren. Mannigfaltige Partizipationsmöglichkeiten Es muss aber nicht immer gleich eine Präsenz vor Ort sein, um vom chinesischen KunstHöhenflug, ja vom Kunstmarkt generell zu profitieren. Der Investorengemeinde stehen da mehrere Türen offen, in die sie ihren finanziellen Fuss stellen können. Das Engagement kann einerseits auf direktem Weg erfolgen, etwa in Form eines Gemäldekaufes. Andererseits kann auch der indirekte Pfad bestritten werden, zum Beispiel mittels Aktienkauf von Auktionshäusern. Sotheby’s (Nyse: BID) bietet da eventuell eine Chance. Per Ende 2007 notierte das Beteiligungspapier rund 28 Prozent über dem Kurs zu Beginn des Jahres. Das ist zwar eine famose Steigerung, angesichts des momentanen KGVs von 12 ist die Aktie jedoch alles andere als überteuert. Ferner gibt es «kleine Kunstaktien» wie Artprice.com oder Artnet, die Anleger als Portfolioergänzung in Betracht ziehen können. Beide sind zwar keine Auktionshäuser, sie verwalten allerdings Datenbanken rund um die Kunstszene. Sie sind allerdings einer ziemlich hohen Volatilität ausgesetzt, doch auch der abenteuerliche Aspekt versprüht seinen Reiz.


«STOCKS» STATT «SEX» – WARUM CHINESEN AUF AKTIEN ABFAHREN

An Rekorden mangelt es in der Volksrepublik nicht. Heiss gelaufene Börsen verunsichern die Investoren. Doch die Kehrseite: Im Januar wurden einige Milliarden innert Tagen vernichtet. Doch fünf der zehn wertvollsten Aktienunternehmen der Welt kommen aber immer noch aus China.

txt: Rino Borini] Laut einer Google-Statistik werden in China mehr Suchanfragen für «Stocks» als für «Sex» gemacht. Das Wort Stocks (übersetzt: Aktien) ist unter den vier meistgesuchten im chinesischen Internet. Aber nicht nur das, auch die Namen der grossen chinesischen Banken wie China Merchants Bank oder China Construction Bank belegen Spitzenplätze. Übrigens, am meisten wurde nach «QQ» gesucht, einem chinesischen Instant Message Service. Das erstaunt nicht weiter. Allein im vergangenen Jahr wurden 32 Millionen neue Depots eröffnet. Die Zahl der Aktieninvestoren stieg auf 136 Millionen – das heisst: Jeder zehnte Chinese besitzt Aktien. Zwei Drittel davon seien Privatanleger mit einem monatlichen Einkommen von weniger als 5000 Yuan – 755 Franken –, berichtet Xinhua. Es ging sogar so weit, dass manche ihre Wohnungen beliehen haben, um an der Börse zu spekulieren.

viele chinesische Firmen notiert sind, sackte allein am 22. Januar um 8,7 Prozent ab.

Dies ist aber eine äusserst bedenkliche Entwicklung, denn viele Chinesen sind unerfahrene Privatanleger und engagieren sich an der Börse, ohne über das nötige Know-how zu verfügen. Angesichts des steigenden Risikos eines Boom-Bust-Szenarios wird damit der Grundstein für mögliche soziale Unruhen gelegt. Dies will der Staat um jeden Preis verhindern. Damit also nicht zu viele Ersparnisse auf den Aktienmärkten investiert werden, wurde die Erwerbssteuer 2007 angehoben. Mit dieser Massnahme soll einem übermässigen Börsenengagement entgegengewirkt werden.

Das Jahr des Schweins soll Reichtum bringen Chinas Börsen haben im Jahr 2007 zu einem weiteren Höhenflug angesetzt. Die Aktienbewertungen waren hoch und die ganze Industrie spricht von einer China-Blase. Doch die Frage steht unbeantwortet im Raum: Wie gross ist der «Bubble» und wann platzt er? Der frühere EZB-Chefökonom Otmar Issing liess sich vor kurzem wie folgt zitieren: «Eine Blase erkennt man erst dann, wenn sie platzt.» Ein zentraler Aspekt für diesen Aktienrausch ist die enorme Liquidität im chinesischen Markt. Die privaten Haushalte halten rund 70 Prozent ihres Vermögens in Bargeld und Kontoeinlagen. Da die Banken aber Zinsen bieten, die nicht einmal die Teuerung ausgleichen, haben sich immer mehr Kleinanleger dem Aktienmarkt zugewendet. Zudem hat die Bevölkerung kaum Möglichkeiten, ihr Erspartes im Ausland anzulegen.

Das Jahr der Erdratte nagt an den Renditen Tatsächlich gab es für Chinas Aktienkurse lange Zeit nur eine Richtung: steil bergauf. Staatsbanken wie die ICBC oder die Bank of China, von der Regierung vor wenigen Jahren noch mit Notfonds vor dem Konkurs gerettet, waren plötzlich heiss gefragte Anlagen, auch für ausländische Investoren. Angefeuert von Chinas Boom stiegen die Kurse weiter auf immer neue Rekordhöhen. Fünf der weltweit zehn wertvollsten Unternehmen – gemessen am Börsenwert – stammten zuletzt aus dem Drachenland. Ob Petrochina, früher maroder Staatsbetrieb und heute die auf dem Papier wertvollste Firma der Welt, wirklich so gut ist wie die westlichen Grosskonzerne, fragte niemand. Die Party an Chinas Börsen scheint vorbei zu sein, zumindest kurzfristig. Einen pechschwarzen Montag erlebten die chinesischen Börsen, als Mitte Januar weltweit die Aktienmärkte einbrachen. Ein Vermögen von 6000 Milliarden Yuan – das sind rund 900 Milliarden Franken – löste sich nach Berechnung der Nachrichtenagentur Reuters an der Shanghaier und der Shenzhen-Börse in Luft auf. Um 17 Prozent sank der Shanghaier Index in der Woche vom 21. Januar 2008. Hongkongs Aktienmarkt, wo

SHENZHEN TOP 6 UNTERNEHMEN B AKTIEN

SHANGHAI TOP 6 UNTERNEHMEN B AKTIEN

ISIN

Marktkap. 52 Low 52 High Stand Mrd. CNY in HKD 06.02.08

Name

ISIN

Börsendiversifikation An Chinas Börse bahnt sich ein bedeutender Wandel an. So ist geplant, noch in der ersten Hälfte dieses Jahres die Eröffnung einer neuen Aktienbörse zu vollziehen. Diese soll vor allem für junge aufsteigende Unternehmen konzipiert sein. Sie soll nach dem Muster des US-Handelsplatzes Nasdaq aufgezogen werden. Angeblich warten mehr als 1000 chinesische Firmen darauf, an die neue Börse zu gehen. Damit möchte China seinen Finanzmarkt verstärkt diversifizieren, um damit die steigende Vielfalt der Bedürfnisse befriedigen zu können. HONGKONG TOP 6 UNTERNEHMEN H AKTIEN

Marktkap. 52 Low 52 High Stand Mrd. CNY in USD 06.02.08

Name

ISIN

Marktkap. 52 Low 52 High Stand Mrd. CNY in HKD 06.02.08

China Marine Cont.

CNE000000G70

23.14

12.02

21.14

15.25

Inner Mongolia Coal

CNE000000SK7

18.37

1.12

11.50

7.70

CCB Bank

CNE1000002H1

1393.07

4.00

8.97

China Vanke

CNE0000008Q1

16.01

13.88

20.68

18.37

S/Zhenhua Port Mac.

CNE000000SJ9

10.73

1.26

3.68

2.26

ICBC Bank

CNE1000003G1

438.54

3.96

7.49

6.08 5.21

Yantai Changyu Pio.

CNE000000T59

11.55

51.60

65.00

61.00

Shanghai Lujiazui Fin.

CNE000000HH6

7.63

1.04

2.79

2.08

PetroChina

CNE1000003W8

257.41

8.51

20.25

12.22

5.93

16.51

46.50

28.45

Zhejiang Southeast

CNE000000T75

5.44

0.72

1.75

1.10

Bank of China

CNE1000001Z5

253.91

3.01

5.27

3.31

CNE000000R44

5.79

1.77

5.98

4.99

Dazhong Transport

CNE000000461

5.22

0.57

2.31

2.04

China Life Insurance

CNE1000002L3

239.98

18.42

53.80

31.90

Shandong Chenming

CNE000000QM7

5.06

5.36

9.88

8.56

I/Mongolia Eerduosi

CNE000000J85

3.54

0.52

1.44

1.16

Bank of Comm.

CNE100000205

232.49

6.94

14.92

9.99

Quelle: Telekurs

CNE000000891

Boe Technology

Quelle: Telekurs

China Merchants PR

Quelle: Telekurs

Name

Weiterhin stürmische Zeiten Die Bank of China, das drittgrösste Finanzunternehmen der Volksrepublik, hat der Strudel der Kreditkrise schon erfasst. Zeitungsberichten zufolge könnten die Verluste aus Risikokrediten den Jahresgewinn aufzehren und sogar für Verluste sorgen. Noch grösser ist aus Sicht vieler chinesischer Anleger aber das Risiko einer US-Rezession. Die Volksrepublik verkauft einen Grossteil ihrer Exporte in die USA. Dass die Rally nach den jüngsten Korrekturen wieder Fahrt aufnehmen wird, dafür sprechen die für 2008 erneut erwarteten zweistelligen Wachstumsraten. Diese dürften besonders vom privaten Konsum der neuen kaufkräftigen Mittelschicht getrieben werden. Ein weiterer Wachstumsmotor sind die geplanten millionenschweren staatlichen Investitionen, beispielsweise in die Infrastruktur oder den Umweltschutz. Nicht zuletzt freut sich die chinesische Wirtschaft auf die Olympischen Spiele in Peking. Aber Chinatitel dürften in den nächsten Wochen und Monaten sehr volatil tendieren und für weitere Kurskorrekturen anfällig bleiben.

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«DER BOOM IN CHINA WIRD NOCH EINIGE ZEIT ANHALTEN» txt: Cyril Schicker] Im asiatischen Raum steht die Zahl 8 für Glück. Die diesjährige Olympiade findet in Beijing statt und der Startschuss fällt am 8.8.2008, um 8 Uhr. Grund genug also, 8 Fra gen an Hanspeter Grädel, «un seren» Schweizer in Hongkong, zu stellen.

Herr Grädel, was hat Sie ursprünglich dazu bewogen, geschäftlich in Hongkong Fuss zu fassen?

Das war 1995. Die damalige Situation betreffend die Verlagerung der Produktion von Uhren-Bestandteilen im Billig- und Mittelpreissegment nach far east hat mich zu diesem Schritt bewogen. Dank der Economyzone in Shenzhen (China) etablierte sich dort die Produktion vor allem durch die Verlagerung der Fabriken von Hongkong nach China. Um auch als Schweizer Marke konkurrenzfähig zu bleiben, ist es unerlässlich, nahe der jeweiligen Produktionsstätte zu sein. Gerade als Ausländer dürfte es nicht einfach sein, ein erfolgreiches Business auf die Beine zu stellen. Die Möglichkeiten sind von der Geschäftsform her auch begrenzt. Was waren oder sind die grössten Stolpersteine? Eigentlich ist es sehr einfach, schnell und billig in Hongkong eine Firma zu gründen. Eine Aktiengesellschaft mit 1 HK$ Aktienkapital ist mit einem finanziellen Aufwand von ca. 15 000 HK$ in einer Woche gegründet. Um dann aber geschäftlich erfolgreich zu sein, ist es sehr wichtig, einen einheimischen Partner zu haben, auf den man sich verlassen kann und welcher mit den gesetzlichen Bestimmungen, der Sprache und der Mentalität der Leute in Hongkong vertraut ist. Wie oft haben Sie schon daran gedacht, das Handtuch zu werfen und in das wohlbehütete Helvetia zurückzukehren? Natürlich hat man persönlich Momente, in denen man sich manchmal fragt, weshalb man eigentlich so weit weg von zu Hause ist. Doch wirtschaftlich gesehen ist es hier in Hongkong viel offener, schneller und freier als in der heute zu bürokratischen, unflexiblen und begrenzten Schweiz. China wie auch das restliche Asien ist eine Welt für sich. Wir aus dem Westen tun uns manchmal schwer mit der asiatischen Kultur. Wie kommen Sie inzwischen zurecht? Natürlich sollte man sich mit der hiesigen Kultur generell auseinandersetzen, sie verstehen und akzeptieren lernen. Es ist aber so, dass die Chinesen immer westlicher werden. Stichwort Ethik: Der hiesige Anleger hat eventuell Mühe, sich im Reich der Mitte finanziell zu engagieren, zu sehr werden Ethik und Menschenrechte mit Füssen getreten. Wie stehen Sie dazu? Sicher ist diesbezüglich in China noch vieles

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verbesserungswürdig. Deshalb sollte man nur in Anlagen investieren, die ethisch vertretbar sind. Meistens wird die Anlage über eine westliche Bank getätigt, welche darüber detaillierte Angaben machen kann. Andererseits kann auch eine europäische oder amerikanische Anlage direkt oder indirekt problematisch sein (Öl, Diamanten etc.). Erleben Sie diesbezüglich positive Entwicklungen seitens der Regierung? Im Rahmen der generellen Kommerzialisierung sowie der dadurch liberaleren politischen Entwicklung in China sind positive Fortschritte gemacht worden. Solange China immer noch kommunistisch ist, werden einige ethische Grundprinzipien nicht verbessert werden können. Mit China geht – u. a. in Bezug auf das Wirtschaftswachstum – ein beispielloser Boom einher. Sie kriegen das imposante Wirtschaftsgebaren direkt mit. Wird der Wirtschaftsboom Ihrer Meinung nach anhalten? Und wo sehen Sie Gefahren? Meiner Meinung nach wird dieser Boom noch einige Zeit anhalten. Wie lange, ist sehr schwer abzuschätzen. Erste Anzeichen, welche ein zukünftiges Wachstum verlangsamen oder einschränken könnten, sind bereits vorhanden. Durch höhere Löhne und Sozialleistungen für Arbeitskräfte, teurere Rohmaterialien, Umweltschutz-Auflagen für Fabriken sowie einen höheren Wechselkurs werden verschiedene Produkte nicht mehr wie bisher immer billiger, sondern eher teurer. Damit werden die gleichen Produkte, hergestellt in anderen Ländern, auch wieder konkurrenzfähig. Sollte sich das Wirtschaftswachstum drastisch verlangsamen, besteht die Gefahr, dass kostspielige Investitionen für den Umweltschutz nicht oder zu spät verwirklicht werden. Wo Gefahren sind, bestehen auch Chancen. Der Investor möchte nur zu gerne wissen, wo er sein Geld «parkieren» kann. Wo liegen Ihrer Meinung nach die zukunftsweisenden Anlagemöglichkeiten? Kurzfristig sicher noch die gleichen Anlagen wie bisher sowie Rohmaterialien. In der Zukunft werden es mehr und mehr die gleichen Investments sein wie überall in der Welt. Das heisst: Umweltschutz, Energien, Biochemie, Transport etc.


MUTTER HELVETIA AUF REISEN

Dass China ein riesiger Wachstumsmarkt ist, hört man aus allen Ecken und Enden. Doch wie präsentieren sich die Zahlen aus Schweizer Sicht? Wer hat noch Potenzial? Hier ein kleiner Ausblick, wie sich die Lage für ausgewählte Schweizer Unternehmen im Reich der Mitte präsentiert.

txt: Samuel Gerber] Derzeit sind rund 320 Schweizer Firmen in China präsent. Total betreiben diese 720 Niederlassungen im Reich der Mitte. Dies bestätigt Beat Bürgi, Managing Director des Swiss Business Hub China. Die Umsätze stimmen und steigen kontinuierlich in beträchtlichem Umfang. Dies bedeutet aber nicht zwingend, dass diese Firmen netto auch Gewinn machen. Viele betrachten das China-Engagement als eine Investition in die Zukunft oder sind der Meinung, dass sie es sich gar nicht leisten könn(t)en, dort nicht präsent zu sein. Grosses Potenzial sieht Bürgi vor allem im Luxusgüter-Sektor. Es ist augenfällig, wie stark sich dieser Sektor aufgrund der gesteigerten Kaufkraft in den breiteren Kreisen der chinesischen Bevölkerung entwickelt. Diese Zahlen hören sich alle richtig gross an. Nun, China ist gross. Und es wird weiter wachsen.

den in China 1600 Mitarbeitende beschäftigt und Mitte Januar 2008 erfolgte der Spatenstich für eine neue Eisengiesserei in Kunshan. Es wird zudem ein zusätzliches Werk für GF Piping Systems in Beijing geben sowie eine neue Produktionsstätte der GF AgieCharmilles. Rieter, der führende Anbieter für die Textil-, die Automobil- und die Kunststoffindustrie, ist mit etwas weniger Mitarbeitenden vertreten, mit rund 1100. Der Industriekonzern generiert rund zwei Prozent des Gesamtumsatzes in der Volksrepublik. Das grosse Potenzial, welches in China schlummert, hat vor allem Kühne + Nagel frühzeitig erkannt. Schon 1979 trat man in den chinesischen Markt ein. Heute ist Kühne + Nagel mit über 2700 Angestellten an 36 Standorten präsent, und das nicht nur in den grossen Städten, sondern auch weit ins Landesinnere hinein. Das Netzwerk soll in diesem Jahr auf 45 Standorte ausgebaut werden. Das Ziel ist auch weiterhin, über dem Marktdurchschnitt liegende Wachstumszahlen zu erzielen. Im Jahr 2006 wurden 8,5 Prozent des Konzernumsatzes in der Region Asien/Pazifik erwirtschaftet, was etwa 1,5 Milliarden Franken entspricht. Auch der Winterthurer Maschinenund Anlagebaukonzern Sulzer hat in China drei Niederlassungen und erwirtschaftet im Asien-Bereich schon heute 25 Prozent des gesamten Konzernumsatzes, der im ersten Halbjahr 2007 der stolzen Zahl von 1,7 Milliarden Franken entspricht.

Schweizer Bluechips im roten Land Für eine ABB ist das Kaiserreich, wie nicht anders zu erwarten, ein grosser Markt. 2006 wurden 11 Prozent des gesamten Konzernumsatzes in China erwirtschaftet, was rund 2,6 Milliarden Franken entspricht. Aktuell beschäftigt ABB dort 12 000 Mitarbeiter und erwartet weiterhin ein stabiles Wachstum. Der Luxusgüterkonzern Richemont erwartet ein Wachstum von rund 50 Prozent für das Jahr 2008. Im letzten Jahr betrug der Umsatz in China in etwa 200 Millionen Franken. Ein Konkurrent, die Swatch Group, sieht sich ausserstande, dem geneigten Interessenten genaue Zahlen zu liefern. Die Analysten gehen aber von etwa 30 Prozent Konzernumsatz in China aus. Dieser Anteil dürfte sich aber noch beträchtlich steigern. Denn als offiziellem Zeitmesser ist Swatch an den Olympischen Spielen in Beijing eine hohe Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit garantiert. Ausbau der China-Präsenz Sehr genaue Zahlen liefern kann Georg Fischer. Der Schaffhauser Industriekonzern wies im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 340 Millionen Franken auf, der acht Prozent des gesamten Konzernumsatzes entspricht. In den letzten sieben Jahren konnte der Konzernumsatz durchschnittlich um beachtliche 30 Prozent pro Jahr gesteigert werden. Georg Fischer prognostiziert für die kommenden Jahre einen Anteil am Gesamtumsatz von rund 15 Prozent. Total wer-

Chinesen entdecken Schokolade So nebenbei: Die klischeebehaftete Schweizer Schokolade darf natürlich nicht fehlen: 100 Gramm – so viel Schokolade isst der Chinese pro Jahr. Im Vergleich dazu der Schweizer: 11 Kilogramm. Verständlich, dass der Schokolade- und Nahrungsmittelhersteller Barry Callebaut diesen Nachholbedarf nutzen will und kürzlich eine eigene Fabrik in China eröffnet hat. Diese produziert pro Jahr 25 000 Tonnen Schokolade – dies entspricht 20 Gramm pro chinesischen Staatsbürger. Das schlummernde Potenzial kann nun erahnt werden. Was dies für die genannten Unternehmun gen bedeutet, ist klar: Präsenz und Wachstum im Reich der Mitte. Und für den geneigten Investor ist es sicher kein schlechter Zeitpunkt, dieses Land etwas mehr in den Fokus zu rücken.

«Der Schutzwall» mit Cyril Schicker In Bezug auf Länge, Volumen und Masse gilt die Chinesische Mauer als global grösstes Bauwerk. Im vergangenen Jahr wurde sie von der UNESCO gar zum Welterbe erklärt und im Rahmen einer Privatinitiative, an der sich 70 Millionen Menschen beteiligten, wurde diese historische Grenzbefestigung zu einem der neuen sieben Weltwunder gewählt. Übrigens: Ursprünglich hat man die Mauer errichtet, um das chinesische Kaiserreich vor nomadischen Reitervölkern zu schützen. Schutzcharakter hat auch die sogenannte moderne Chinesische Mauer. Diese ist im Finanzbereich anzusiedeln und hat zum Zweck, die Investmentsparte von der jeweiligen Bank klar zu trennen. Mit strikten Informationsbarrieren visieren Bankenaufsichten das Ziel an, aufkommende Interessenkonflikte im Keim zu ersticken. Leider aber entpuppt sich die Sicherheitsvorkehrung immer wieder als «Räuberpistole». Ein zu Papier gebrachter Klamauk quasi, der aber durchaus ins Geld gehen kann. So wurden vor vier Jahren – Eliot Spitzer, Generalstaatsanwalt von New York sei Dank – die zehn grössten Investmentbanken zu einer Busse von rund 1,4 Milliarden Dollar verdonnert. Brokerhäusern wie Merrill Lynch oder Citigroup konnte nachgewiesen werden, dass sie die Arbeit ihrer Analysten missbraucht haben, um Gesellschaften für Kapitalerhöhungen sowie IPOs an Land zu ziehen. Darüber hinaus wurden Firmen für Emissionsgeschäfte mit dem Hinweis angelockt, allfällig übrig bleibende Positionen in den Portfolios von Private-Banking-Kunden «entsorgen» zu können. Wagt man einen Blick in Richtung Asien, so wird einmal mehr klar, dass die moderne Chinesische Mauer in Wahrheit nicht höher ist als ein läppischer Gartenzaun. Glücklicherweise konnten die Bankenaufsichten über den Zaun lugen und büssten einerseits das Geldhaus Mizuho, andererseits das Investmenthaus Nikko Cordial. Letzteres wurde mit einem derart hohen Bussgeld bestraft, dass es regelrecht darniederlag und als Folge vom US-Riesen Citigroup zu einem Schnäppchenpreis übernommen werden konnte.

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China ist für den Weltrest ein Meer voller Unbekannten. Daher rühren auch die vielen Vorurteile, die sich in negativer Form in unseren Köpfen manifestieren. Unsere starren Denkschemas lassen nichts anderes zu, weshalb

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der eine oder andere Auslandunternehmer auf die Nase fällt. Der ausgewiesene China-Spezialist Kurt Haerri lobt das Land über den grünen Klee und gibt weitere äusserst spannende Einblicke in die rote Nation.

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KOPFSACHE

txt: ] Es gibt hierzulande nicht viele, die über ein wirklich profundes Wissen über China verfügen und es darüber hinaus mit einem derartigen Enthusiasmus weitergeben wie Kurt Haerri. Der sympathische Schweizer ist Geschäftsleitungsmitglied von Schindler Aufzüge AG, dem ersten westlichen Unternehmen in China (mittels Joint Venture). Kurt Haerri hat sich dem Drachenland verschrieben. Kein Wunder also, ist er zudem noch Präsident der Schweiz-Chinesischen Handelskammer und leitet das Asien-Modul am Executive MBA ›››

HAERRI KH punktmagazin.com 25


Programm der ETH Zürich. Der Bauernsohn hat sich seinen Erfahrungsschatz aber nicht hauptsächlich durch die Theorie angehäuft. Nein, der China-Freund brach 1996 sein Zelt hier in der Schweiz ab und reiste aus beruflichen Gründen ins Reich der Mitte – als Produktverantwortlicher, ebenfalls für die Schweizer «Aufzugs-AG». Er kennt China also wie aus seiner Westentasche und engagiert sich, dieses Wissen Studenten und Unternehmen weiter zu geben. Dabei zeigt er nicht nur Chancen, sondern auch Gefahren auf. Stolperstein Ungeduld Die Frage, ob China denn auch das Beste sei, was ihm hat passieren können, verneint er dennoch und fügt schmunzelnd an, dass dies noch immer das Leben sei. Seiner Meinung nach ist China aber schon äusserst faszinierend und die Leute, sofern man ein wirklich gutes und freundschaftliches Verhältnis hat aufbauen können, seien sehr freundlich, zuvorkommend und ehrlich. Gerade das Verhältnis zum Chinesen ist für den Geschäftserfolg evident. Während wir rasch einmal Millionenbeträge investieren, ohne dabei das Gegenüber gross zu kennen, sträubt sich bei diesem Gedanken das chinesische Nackenhaar. Der Chinese möchte zuerst einmal seinen Businesspartner kennen lernen, ein Vertrauensverhältnis aufbauen und sich sicher sein, dass dieser mit den Sitten und Gebräuchen wirklich vertraut ist. Viele westliche Firmen aber haben entweder diese Erkenntnis noch nicht gewonnen oder einfach den nötigen Schnauf – auch vom monetären Blickwinkel her gesehen – nicht. Ungeduld ist in diesem Fall aber ein gemeingefährlicher Stolperstein, der nicht zwingend von der Firmengrösse und Kapitalkraft abhängig ist. Haerri erwähnt diesbezüglich den amerikanischen Spielzeugproduzenten Mattel und die weltweite Rückrufaktion von in China hergestellten Toys. Die Verantwortung weist er eindeutig Unternehmen wie Mattel (Marktkapitalisierung von über 250 Milliarden Dollar) zu und nimmt die Chinesen in Schutz. Nur die Chinesen verantwortlich zu machen ist viel zu einfach. Die Erfüllung von Qualitätsanforderungen und gesetzlichen Normen ist eine unternehmerische Verantwortung. Das «Nichterfüllen» jedoch ist ein unternehmerisches Versagen! Wer versucht, in China das schnelle Geld zu machen, begibt sich auf Glatteis. Drang nach raschem Gewinn ist Gift Wirksame und fest installierte Kontrollinstanzen in den Prozessabläufen der chinesischen Lieferanten sind – genau so wie bei uns – zwingende Voraussetzung für eine stabile, nachhaltige Qualität der Produkte. Ausschliesslich die Lieferanten preislich in die Knie zu zwingen geht irgendwann nur noch auf Kosten der Qualität. Eine derWerbung

artige, kurzfristige Denkweise geht auf lange Sicht nicht auf und führte bei der einen oder anderen etablierten Unternehmung bisweilen schon fast zu fatalen Konsequenzen. Geografischer Fokus vonnöten Die schiere Grösse der Städte und deren teilweise bombastische Entwicklung im Allgemeinen bringt den einen oder anderen westlichen Geschäftsmann auch immer wieder um den Erfolg. Haerri mahnt zur Vorsicht und meint zu diesem weiteren Stolperstein, dass man nicht den Gesamtmarkt als solchen anvisieren soll, sondern viel mehr einen geografischen Fokus legen muss. Erfolgreiche Unternehmer betreiben in China ein konsequentes, so genanntes Multi-Tier Marketing. Das richtige Produkt und die richtige Dienstleistung zur jeweiligen Anspruchsgruppe sind in China äusserst wichtig. Unsere Vorstellungen, die zumeist von der chinesischen Realität divergieren und sich gar zu fest verankerten Vorurteilen mausern, entpuppen sich immer wieder zu Fallgruben. Es sind eben diese Verblendungen, die das Land in ein völlig falsches Licht stellen und die Antipathie hochleben lassen. Haerri fügt hier das Thema Menschenrechte, oder – wie er so schön sagt – Menschenwürde an. Ertränkungen in der Limmat Die Menschenrechte, die Freiheit und der Wohlstand sind Produkte der prosperierenden Entwicklung der letzten Jahre in unseren Breitengraden. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass es vor 40 Jahren bei uns noch kein Frauenstimmrecht gab. Vor wenigen hundert Jahren wurden Menschen in Zürich wegen ihrem Glauben verfolgt, verurteilt und gar in der Limmat ersäuft. Viele Familien mussten flüchten. Die Kirchen der Mennoniten und der Amish-People in den USA und Kanada ermahnen noch heute an die brutale Verfolgung der damaligen Zeit. Damit will Haerri die Menschenrechtsverletzungen in China nicht entschuldigen, jedoch den Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und intakter Menschenrechte aufzeigen. Mann muss auf die Missstände in China aber auch unbedingt auf die riesigen Fortschritte hinweisen, die dieses Land in den letzten 25 Jahren gemacht hat. Dafür verdient China auch Anerkennung. China befindet sich halt noch inmitten dieses Entwicklungsstadiums. Damit tun sich bei uns viele sehr schwer und versuchen, die Situation Chinas in unseren vorgesteckten Referenzrahmen einzufügen. Natürlich sei die momentane Sachlage mit dieser Erkenntnis nicht zu entschuldigen oder unter den Teppich zu kehren. Allerdings sei die mediale Berichterstattung bislang oftmals darauf ausgerichtet gewesen, auf die Tränendrüsen zu drücken, so Kurt Haerri.


Chinesische Intelligenz Nur schon aufgrund der kruden Menschenrechtssituation erscheinen uns die Chinesen wohl als arg «komisches» Volk. Entsprechend neigen wir dazu, sie partout nicht verstehen zu wollen und, was fast noch schlimmer ist: Wir unterschätzen sie und ihre mittlerweile sehr grosse wirtschaftliche Potenz. Die chinesische Mentalität unterscheidet sich eben von der unsrigen. Das Gros ist zwar intelligent, schlau und zukunftsgerichtet, aber halt doch introvertiert. Die eigene Stärke wird selten bis nie offen gezeigt. Es ist noch nicht so lange her, da erwirtschaftete China ungefähr 35 Prozent des weltweiten BIPs! Das haben viele vergessen dabei ist es erst 200 Jahre her. Andere Nationen sind im mittleren Osten in Kriege verwickelt bei denen es mitunter auch im Rohstoffe wie Oel geht. China hingegen umgarnt beispielsweise das Rohstoffparadies Afrika zur Gänze, stellt die wirtschaftlichen Gleise in Richtung Zukunft und versucht damit auch auf Lange Sicht hinaus seinen überaus grossen Rohstoffdurst zu stillen. Hohe Auslandabhängigkeit Dieser geschickte strategische Schachzug ist denn auch nötig, damit sich das Wirtschaftswachstum fortsetzen lässt. Haerri sieht das langfristige Wachstum zwar nicht zwingend gefährdet, weist aber darauf hin, dass es durchaus volatiler werden könnte. Die wirkliche Gefahr sei allgemein in der hohen Auslandabhängigkeit zu orten. Gerade China exportiert weltweit am meisten, viel davon in die USA. Wenn also die US-Wirtschaft grippekrank ist, fängt sich die chinesische ebenfalls eine Erkältung ein. Haerri betont jedoch, dass beide Volkswirtschaften genug stark seien, um sich auch zukünftig und trotz des wechselseitigen Bezuges behaupten zu können. Beide Nationen haben einen starken Binnenmarkt, der Auswirkungen der Ausschläge im Export ausgleichen kann. Deshalb erscheint ihm ein krasser Einbruch unrealistisch. Ebenfalls schwierig umzusetzen sei die unmittelbare Einführung der Demokratie. Die Landeseliten, also die Politobrigkeiten von rund 65 Millionen Parteimitgliedern, sind diejenigen, die in der Vergangenheit die gesamte Wirtschaft, das heisst den Geldhahn kontrollierten. Die Wirtschaft zu liberalisieren heisst, dass privates Eigentum schrittweise zugelassen wird. DIE SCHINDLER AUFZÜGE AG

Kein zweites Russland Die Einführung der neuen Staatsform ist also einem langen Prozess unterzuordnen. Denn würde man das Ganze forcieren, bestände die Gefahr, dass die Elite ihre Vermögen umschichten, Freunde sowie Verwandte begütern würde und es plötzlich neue Milliardäre wie jetzt in Russland, geben würde. China setzt auf dem Weg hin zu mehr Öffnung vor allem auf wirtschaftliche Entwicklung. Dieser Prozess muss kontrolliert ablaufen und braucht Zeit. Die über 100 000 Staatsbetriebe müssen schrittweise von der zentralen Planwirtschaft in eine freie Marktwirtschaft überführt werden. Das heisst für viele Parteileader, die an den Machthebeln der Staatsbetriebe und somit am «Geldhahn» sassen, Abschied von der wirtschaftlichen Bühne zu nehmen und sich inskünftig auf die politische Aufgabe zu konzentrieren. Dieser Prozess ist äusserst komplex und muss behutsam angegangen werden. Ohne ein solches «Schritt-umSchritt-Tempo» hätten wir rasch ein zweites Russland, meint der China-Kenner unmissverständlich. Klare Worte findet er auch in Bezug auf die diesjährige Olympiade. Seiner Meinung nach ist das internationale Sportfest eine gute Sache und dient insbesondere dazu, China aus verschiedenen Blickwinkeln der Welt zu präsentieren. Pyrrhussieg oder nicht? Mit der Kandidatur hat sich das Land eindeutig in den Mittelpunkt der Weltwirtschaftskarte gestellt. Ein hohes Risiko dürfte man meinen, denn mit all den negativen Schlagzeilen könnten sich die Spiele durchwegs als Bumerang erweisen. Ein Pyrrhussieg also, auch wenn die gewünschte Medaillenflut, das heisst 119 goldene/silberne/bronzene Auszeichnungen eingeheimst werden können? Eine Olympiade als Brücke zum Westen, die bereits vor dem Startschuss einsturzgefährdet ist? Kurt Haerri winkt ab und ist überzeugt, dass sich die Spiele für China absolut lohnen werden. Dies nicht unbedingt einmal in Bezug auf einzelne Wirtschaftzweige. Klar, kurzfristig profitiert etwa die Baubranche oder der Tourismus. Langfristige Wirkung hat, und ist damit viel wichtiger, aber die damit verbundene Berichterstattung, die endlich einmal ganzheitlich ausfällt und kaum mehr plakativ ist. Das sehen hoffentlich nächste Woche auch die Studenten von Kurt Haerri, die mit ihm ins Drachenland fliegen. Bislang hätten allerdings viele seiner Zöglinge vor Staunen den Mund kaum mehr zugebracht. Ihnen wird Haerri sicherlich einiges an Wissen weitergeben. Eventuell auch sein (Anlage-) Tipp: Li Ning Co. Ltd. Der chinesische Sportartikelhersteller sei das Pendant zu Nike – einfach noch viel versprechender.

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China – ein Land, das sich von einer Superlative zur nächsten hangelt. Der restlichen Wirtschaftswelt bleibt nur das Staunen übrig. Der Ostasiatische Staat boomt wahrhaftig und steht zu Beginn des Olympiajahres

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2008 wirtschaftlich hervorragend da. Mit dem Höhenflug werden die Probleme aber immer dringlicher, insbesondere auch deshalb, weil das Land in den Mittelpunkt des Weltwirtschaftsradars gerückt ist.

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txt: ] Das Reich der Mitte ist seit Längerem in aller Munde. Fast schon täglich erreichen uns von dort die eindrücklichsten Nachrichten. So wächst beispielsweise Chinas Bruttosozialprodukt seit Jahren im zweistelligen Rahmen. Vergangenes Jahr waren es gar deren 11,4 Prozent sein. Von solchen Wachstumsraten träumen die westlichen Nationen wohl des Nachts. Wie dem auch sei, nicht minder traumhaft ist die Exportkraft Chinas. So hat das Land im vergangenen Jahr bereits mehr exportiert als die USA und es ist nur eine Frage der (kur- ›››

DER ÜBERFLIEGER ENTPUPPT SICH ALS WADENBEISSER

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zen) Zeit, bis unser Landesnachbar Deutschland vom Sockel des Exportweltmeisters gestossen wird. Dies ist natürlich längst nicht alles, denn China nimmt ebenso die führende Position ein, wenn es um das höchst bewertete Unternehmen weltweit geht (Petrochina). Absoluter Leader ist das Drachenreich auch in Bezug auf Devisenreserven. Ende 2006 überstiegen die Staatsersparnisse der Zentralbank erstmals die magische Grenze von einer Billion Dollar. Im Jahr darauf sind diese noch einmal um rund die Hälfte gestiegen, auf den unglaublichen Betrag von 1,45 Billionen Dollar. Wiederbelebter Protektionismus So wohlklingend die Summe auch sein mag, eine Gefahr geht dennoch davon aus. Denn mit diesem prall gefüllten Kriegskässeli beziehungsweise einem Teil davon – 200 Milliarden Dollar – wurde im vergangenen März eine staatliche Investmentagentur beauftragt, das Geld gewinnbringender zu nutzen. Bislang wurde der Mammutteil der Devisenreserven lediglich in amerikanische Governments Bonds angelegt. Just wurde Beijing damit zu einem der einflussreichsten Akteure auf den globalen Finanzmärkten. Die Welle der weltweiten Einkaufstour hat ihren Lauf genommen und ist bereits auf renommierte amerikanische Firmen wie Blackstone, Bear Sterns oder Morgan Stanley übergeschwappt. Unsere unternehmerischen Breitengrade wurden von der Einkaufsarmada nicht verschont – dies wird sich zukünftig auch kaum ändern. Der chinesische Tatendrang, besser gesagt diese un-

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heimlich starke Finanzkraft dürfte die bisherige Ordnung auf der Weltbühne ordentlich auf den Kopf stellen und Hauptursache sein für den wiederbelebten Unternehmensprotektionismus auf globaler Ebene. Verständlicherweise, haben chinesische Wirtschaftsplaner doch unlängst angedroht, die Dollarreserven zukünftig auch als politisches Druckmittel einzusetzen. Beijing wird diese mit energischer Bestimmtheit dazu nutzen, die Versorgung des Landes mit Rohstoffen und Energie zu sichern. Alltag Volksaufstand Schon seit geraumer Zeit gelten insbesondere die Themen rund um Rohstoffe und Energie als «heisses Eisen». Ein heisses Eisen, das immer wieder für Volksfurore sorgt. Inzwischen gehören Aufstände schon zum Alltag. Doch was ist geschehen, dass die gebeutelte Volks-Normalität als normal betrachtet wird? Triebfeder des Unmuts sind hauptsächlich krude Landwirtschaftsreformen, die anfangs der siebziger Jahre stark vorangetrieben wurden. Sie führten zwar dazu, dass die absolute Armut gesunken ist, trotzdem aber ist der Einkommensunterschied zwischen Stadt und Land noch immer frappant. Dies insbesondere deshalb, weil zahlreiche Sonderwirtschaftszonen mit günstigen (Rohstoff-)Produktionsbedingungen dank Korruption nur an die Reichen übertragen wurden. Die Reformer hofften, dass der dann steigende Wohlstand auch den weniger entwickelten Gebieten zugute kommen würde. Ein Effekt, der leider so nicht eingetreten ist.

Endlose Piesakerei Vielmehr kam immer stärker das Bevölkerungsgefühl auf, den Anschluss an die dynamische Entwicklung verloren zu haben. Und diese Angst hat konkrete Gründe, so zum Beispiel die unsicheren Landnutzungsrechte, die schlechte soziale Sicherung und die starke Verschmutzung der Umwelt. Die Anbauflächen gehen immer mehr zurück (siehe auch Seite 8 – Textbox «Gigantomanie – Zahleneindrücke», Stichwort Desertifikation). Nebst Naturkatastrophen liegt das vor allem an der Umnutzung von Agrarland in Industrie- oder Wohnflächen. Die Bauern haben diesbezüglich nur Nutzungs- und keine Eigentumsrechte. Ferner findet die omnipräsente Schikane ihre Fortsetzung, indem viel zu hohe Steuern belastet und willkürliche Sonderabgaben eingezogen werden. Gefahrenherd wird zur Zeitbombe Allgemein gilt das Vertrauen der Bevölkerung in die zumeist korrupten und selbstgefälligen Regierungsvertreter als zerstört. Der Gefahrenherd hat sich längst zu einer tickenden Zeitbombe gewandelt – und die kann jederzeit hochgehen. Explosiver Charakter fällt übrigens auch dem miserablen Gesundheitssystem anheim. 2003 etwa erfuhren 73 Prozent der Kranken auf dem Land keine medizinische Behandlung, so der nationale Gesundheitsbericht. Ob dieses desolaten Zustands ist man fast schon versucht, Blut zu weinen. Denn China ist im abgelaufenen Jahr zum Umweltsünder (Kohlenstoffdioxidausstoss) Nr. 1 mutiert und hat damit die Vereinigten Staaten um 8 Pro-


zent überholt. Die in diesem Zusammenhang ausgelöste Boden-, Wasser- und Luftverschmutzung könnte Experten zufolge in erschreckend kurzer Zeit zur Zerstörung des gesamten Ökosystems führen. Dreckig, dreckiger, am dreckigsten Im ersten Atemzug erscheint diese Schätzung als «Seemannsgarn». Wenn man sich aber die Liste der zehn dreckigsten Städte weltweit anschaut, kann man sich problemlos damit anfreunden: Darunter befinden sich ausschliesslich chinesische Städte und betroffen sind insbesondere die Provinzen Shanxi, Ningxia, Henan, Gansu und Hebei. Gerade Schwellenländer, die sich im Entwicklungsstadium einer Agrarwirtschaft zur Industrialisierung befinden, brauchen Energien und erklären sich daher sogar freiwillig bereit, sich als «schmutzige Industrien» anzubieten – oder, anders ausgedrückt, gar anzubiedern. Somit werden viele und immer mehr westliche Grosskonzerne förmlich zur Globalisierung ihrer Produktion eingeladen. Letztere gehören denn auch zu den wahren Gewinnern, für alle anderen ist der Preis dieser Transformation leider doch haushoch. Dies unterstreicht nur schon eine kürzlich veröffentlichte Weltbank-Studie. Ihr zufolge sterben in China jedes Jahr 460 000 Menschen an den Folgen verseuchter Luft und verschmutzten Trinkwassers. Virulente Stimmung Solche und viele weitere, uns bis dato noch unbekannte, sinistre Ergebnisse sind natürlich Gift und Zündstoff. Eben sie machen den

Nährboden aus, sie drehen die Unmuts- und Tumultspirale unausweichlich nach oben. Exemplarisch für die Brisanz der virulenten Lage ist das Vertuschungsmanöver der chinesischen Regierung im Zusammenhang mit dem Weltbank-Bericht. Umweltschutzbehörde und Gesundheitsministerium in Beijing hatten bereits nach der Fertigstellung des Entwurfs beantragt, Informationen über Todesfälle zu streichen. Daraufhin wurde mehr als ein Drittel des Reports gestrichen! Das Zensurgesuch spiegelt auf die eine Seite die Angst der Regierungsbehörden angesichts der wachsenden Zahl lokaler Proteste wider. Auf die andere Seite zeigt es aber auch unmissverständlich den Einfluss Chinas. Ohne Fleiss kein Reis Das Land des Lächelns lässt nichts unversucht, seine Kraft und Macht zu demonstrieren. Willkommene Gelegenheit bietet da Beijing. Der diesjährige Olympia-Austragungsort ist momentan mit den letzten Arbeiten für seine kolossale Rundumerneuerung beschäftigt. Entstehen werden unter anderem der weltweit grösste und von Norman Foster entworfene Flughafen, unzählige beeindruckende Wolkenkratzer sowie ein 430-MillionenDollar-Stadion. Letzteres stammt aus der Kreativitätsküche der Schweizer Architekten Herzog & de Meuron und ähnelt einem Vogelnest aus Stahl. Für die Choreografie der Eröffnungs- und Schlusszeremonien ist eigens Steven Spielberg aus Hollywood geholt worden. Die Effekthascherei erscheint fast schon pervers an-

gesichts der mannigfaltigen Kritiken. Diese reichen von den Menschenrechten in China bis zum Status von Tibet und Taiwan sowie der Sudan-Darfur-Situation – nicht zu vergessen sind die massenhaften Zwangsumsiedlungen und all die Dopingbizarrerien. Die Olympiaspiele sind wahrscheinlich die umstrittensten seit Moskau 1980. Jene fanden kurz nach der sowjetischen Invasion in Afghanistan statt. Dies ist sicherlich kein gutes Omen, doch sicher ist, dass erfolgreiche Spiele viele Kritiker vorerst einmal mundtot machen werden. Auf Augenhöhe mit dem Teufel Mit erwarteten 119 Medaillen (!) dürfte ein erster Schritt in Richtung Triumph gemacht worden sein. Ebenso wird damit der Volksunmut – zumindest temporär – eingedämmt. Ob das Gelingen der Olympiade die chinesische Führungselite aber dazu bringt, sich mit den Bedenken der restlichen Welt über die bisher eingeschlagene Richtung stärker vertraut zu machen, das darf durchaus bezweifelt werden. Für den interessierten Investor stellt sich vordergründig die Frage, ob er ein China-Engagement vom ethischen Standpunkt her vertreten kann und will. Das Land ist diesbezüglich sicher «des Teufels». Aus dem Blickwinkel der Rendite betrachtet dürfte China allerdings noch immer sehr interessant sein. Und dass lasterhafte Investments durchaus lohnenswert sein können, zeigt der von Mutuals Advisors Inc. verwaltete Vice Fund (mehr dazu unter www.investchannel.ch «Das Böse obsiegt»).

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China! Das Wort allein treibt Exportmanagern und Investoren den Glanz in die Augen. Es ist zum Synonym geworden für wirtschaftliche Dynamik und globale Ambitionen, für den hohen Veränderungsdruck und für

grenzenlose Chancen. Gleichzeitig sind die negativen Folgen dieses ungezügelten Wachstums unübersehbar: Smog und Abgase, verschmutzte Gewässer und tonnenweise Abfälle. China hat ein Umwelt-Problem.

] In den chinesischen Grossstädten regieren die Superlative. Hoch, höher, am höchsten – so lautet das Motto. Das Land lässt Tausende glitzernde Business- und Wohntürme in den Himmel wachsen und setzt Hunderte Millionen Menschen in Bewegung, die in den Megastädten das Tor zu einer neuen Zeit aufstossen. Für die Olympischen Spiele in diesem Jahr verschwinden in Beijing ganze Stadtteile – die Moderne verdrängt alte Traditionen. Daran wird sich – aufgrund des stetigen und vor allem gewaltigen Wirtschaftswachstums – auch in ›››

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TRÜBE AUSSICHT UND UNENDLICH WÄCHST DER ROHSTOFF

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Zukunft wenig ändern. Und so sieht es in Chinas Städten derzeit aus: Viele Stadtbewohner gehen nur noch mit Atemmasken aus dem Haus, da der Smog verbrannter Abfälle wie eine riesige Dunstglocke über den Metropolen liegt. Von den 20 Städten mit der grössten Luftverschmutzung weltweit befinden sich bereits 16 im Drachenreich. Und obwohl China das Kyoto-Protokoll unterzeichnet hat, ist es an keine konkreten Klimaziele gebunden. Grund dafür: China gilt noch immer als Entwicklungsland. Trübe Aussichten, schmutziges Wasser und Verschwendung Vor allem die Wasserversorgung wird in der Roten Nation zum immer grösseren Problem. Trotz grosser Seen und Flüsse gehört die Volksrepublik zu den Ländern mit den geringsten Wasserressourcen. Diese sind sehr ungleich über das Land verteilt. Der Wassermangel führt vielfach zu einer Übernutzung der Grundwasserreserven, ein Kreislauf. Alle grossen Flüsse sind vergiftet, von den 27 grossen Seen nur zwei nicht völlig verseucht. Laut Weltbank haben 700 Millionen Chinesen keinen Zugang mehr zu sauberem Wasser. Trotz Wassermangels lecken überall Rohre und Hahnen, werden Felder und Parks bewässert. Grösster Wasserverbraucher ist mit rund 75 Prozent die Landwirtschaft, nicht zuletzt weil die Wassereffizienz der Landwirtschaft nicht einmal halb so hoch ist wie in entwickelten Ländern. Auch die Industrie braucht immer noch rund 10-mal so viel Wasser wie in entwickelten Ländern. Und im gesamten Riesenreich gab es vor kurzem nur 500 kommunale Klärwerke. Damit ist Chinas Umweltverschmutzung für mehr als eine Milliarde Menschen zur täglichen Lebensgefahr geworden. Ob Milch, Fisch oder Gemüse – alles ist mit Vorsicht zu geniessen. Denn die Fische schwimmen in verseuchten Gewässern, die Kühe weiden auf vergifteten Wiesen, das Gemüse wächst auf überdüngten Feldern.

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Von der Werkbank der Welt zur Müllhalde der Welt Viele Schwellenländer haben Probleme, eine wirksame Abfallbeseitigung umzusetzen. Und der Unrat wird nicht weniger – ganz im Gegenteil: Experten rechnen mit einem exponenziellen Wachstum der Müllberge. So geht die OECD davon aus, dass China mit einem 10-prozentigen Anstieg des Müll-Aufkommens pro Jahr rechnen muss. Spätestens bis 2010 ist sogar davon auszugehen, dass China der grösste Müllerzeuger der Welt ist. Aufstrebende «Emerging Markets» wie China haben grosse Probleme, eine halbwegs funktionierende Abfallentsorgung aufzubauen. Viele Experten prophezeien der Abfallwirtschaft daher eine rosige Zukunft. Grund: Durch die stetig steigenden Abfallmengen intensivieren Emerging Markets ihre Bemühungen einer erfolgreichen Realisierung des «Waste Managements». Eine steigende Nachfrage für neue Entsorgungs- und Verwertungstechniken ist also vorhanden. Waste Management = Weniger Müll, dafür mehr Abfälle In China fallen jährlich rund 150 Millionen t Hausmüll an, Tendenz steigend. Davon werden nur etwa 5 Prozent behandelt. Der Anteil des biologischen Abfalls ist mit 60 Prozent sehr hoch. Für Investitionen in Haushaltsmüllentsorgung (Ausrüstung und Anlagen) sind im Zeitraum 2003 - 2010 63,5 Milliarden RMB (entspricht ca. 6 Mrd. EUR) vorgesehen. Zum Vergleich: Das Budget der Stadt Shanghai für den Bau von Abfallentsorgungsanlagen betrug im 10. Fünfjahresplan (2001 - 2005) 8,4 Milliarden RMB. Der Grossteil der Investitionen soll in Deponien fliessen, die bis heute die in China üblichste und billigste Art der Abfallentsorgung darstellen. Da an der Müllentsorgung wenig Geld zu verdienen ist, wird der Abfall von 90 Prozent der Deponiebetreiber lediglich gelagert, ohne ihn zu trennen oder zu behandeln. Im Rahmen der «grünen» Olympischen Spiele hatte Beijing zugesagt,

bis 2008 30 Prozent seiner Abfälle allgemein (täglich rund 14 000 t Festmüll) und 50 Prozent der im Zusammenhang mit Olympia anfallenden Abfälle wiederzuverwerten (bisher 90 Prozent auf Deponien). Die Industrie produzierte 2004 rund 1,2 Milliarden t Abfall, 19,5 Prozent mehr als 2003. Hiervon werden laut statistischem Jahresbericht der Umweltbehörde SEPA (State Environmental Protection Administration of China) 55,7 Prozent recycelt. 17 Prozent werden in unterschiedlicher Form behandelt und das restliche Drittel in meist undichten Deponien gelagert. Müll wird zu «Sekundärbrennstoff» Die Bedeutung von Müllverbrennungsanlagen wächst nur langsam: Während man sie in der Vergangenheit als luftverschmutzend ansah, realisieren die Verantwortlichen allmählich, dass moderne, umweltfreundliche Abgasfiltertechnologien existieren. Hinzu kommt die Energieknappheit, die zwingt, neue Möglichkeiten der Stromerzeugung zu finden. Daher gibt es inzwischen sogar staatliche Fördermassnahmen und Anreize (garantierte Stromabnahmepreise) für Projekte, die Müll in Energie verwandeln. Ein Unternehmen, welches Investitionen in stromproduzierende Müllverbrennungsanlagen in China tätigt, ist China Everbright International. Das an der Hongkonger Börse notierte Unternehmen investierte bisher in entsprechende Projekte in Shunde (Provinz Guangdong), Suzhou (Provinz Jiangsu) und Qingdao (Provinz Shandong), letzteres zusammen mit der französischen Veolia Group. Everbright will das Geschäftsfeld «Umwelttechnologie» in Zukunft bedeutend aufwerten. Ein weiterer Akteur ist China Sciences Conservational Power (CSCP), die über ihre Tochter Dongguan China u. a. in Dongguan (Provinz Guangdong) investiert.


Abgase zur Stromerzeugung nutzen Um die Abfallentsorgung rentabler und für private Investoren interessant zu machen, führt die SEPA seit Ende 2002 ein landesweites Programm durch, welches die Nutzung der auf Mülldeponien entstehenden Methangase für die Stromerzeugung zum Ziel hat. Barrieren bei der Umsetzung sind allerdings die hohen Investitionskosten, die mit 14 Millionen RMB pro Projekt (ca. 1,4 Mio. EUR) angegeben werden, sowie die Verhältnisse am Strommarkt, die möglicherweise verhindern, dass der so generierte Strom zu konkurrenzfähigen Preisen abgegeben werden kann. Dicke Luft wegen Abhängigkeit von Kohlekraftwerken Wie lange China brauchen wird, um von der kostengünstigen Deponielagerung auf technologieintensivere Lösungen umzusteigen, hängt stark davon ab, wie viel Druck die Regierung ausüben wird. Für Chinas Umweltaktivisten sitzt der Gegner nicht in Beijing, sondern es sind meist lokale Manager und Provinzpolitiker. Während die Zentralregierung moderne Öko-Gesetze und grüne Energie auf den Weg bringt, bremsen – wie so oft – lokale Kader Chinas grüne Zukunft. So bleibt Chinas ökologischer Wandel viel Zukunftsmusik und immer auch ein grüner Deckmantel – zum Beispiel für die Tatsache, dass das Reich der Mitte weiter auf dreckige Kohlekraftwerke setzt. Mit 65 Prozent dominiert Kohle klar den Energiemix. Zwar gibt es Pläne, Chinas Kraftwerke mit sauberer Technik umzurüsten. Bislang haben höchstens fünf Prozent der Kraftwerke Entschwefelungsanlagen. Es scheint illusorisch anzunehmen, dass diese Abhängigkeit von der Kohle in den nächsten Jahren merklich abnimmt. Kohle ist der einzige Rohstoff, über den China auf Dauer in grossen Mengen verfügt. Und bei Öl und Gas gibt es schon jetzt grosse Engpässe.

Ungeregelter Recycling-Sektor Auch das Recycling dürfte in Zukunft an Bedeutung gewinnen: Ein wichtiges Thema ist hier der elektronische Müll, wobei China inzwischen auch Zielland für derartige (illegale) Müllexporte aus Industrieländern geworden ist, mit denen deren hohe Umweltauflagen und hohen Müllentsorgungsgebühren umgangen werden. In China selbst landen jährlich 4 Millionen Kühlschränke, 5 Millionen Fernsehgeräte und 6 Millionen Waschmaschinen, 5 Millionen Computer und 610 Millionen Handys auf dem Müll. Diese enthalten einerseits noch verwendbare Wertstoffe, andererseits aber auch umweltschädigende Substanzen. Der Recyclingsektor für elektronische Geräte ist in China noch relativ ungeregelt, mit fehlenden oder sich widersprechenden Gesetzen. Es fehlt bisher an Kapital und Know-how, um ein fachgerechtes Recycling durchzuführen. Immenser Kunststoff-Bedarf Auch Kunststoffe (PET-Abfälle und Folien) werden zunehmend in sogenannten «Big Bags» – das sind rund zwei Meter hohe quadratische Pakete auf Paletten mit sortiertem, kleingeschnetzeltem Müll – von Europa nach China exportiert. Die chinesische Textilindustrie hat einen immensen Bedarf an Kunststoffen. Auch wenn die Händler die Preise der deutschen Verwertungsbetriebe überbieten müssen, ist der Import für sie immer noch billiger, als selbst zu produzieren. Die Transportkosten beispielsweise von Hamburg nach Hongkong sind niedrig, weil die Frachter auf der Rückfahrt noch Kapazitäten frei haben, nachdem die in China produzierten Textilien ausgeladen wurden. Und die Produktionskosten sind niedrig, weil in China die Arbeitskräfte wenig kosten und Umwelt- oder Sozialstandards fehlen.

Von Flasche leer zu Fleece Es wird geschätzt, dass ca. 30 Prozent der in Europa aufkommenden PET-Abfälle sowie ca. 50 Prozent der PE-Abfälle nach China transportiert werden. Von chinesischen Unternehmen beauftragte Händler bieten den Besitzern von Kunststoffabfällen in den europäischen Staaten lukrative Preise (200 EUR/t PET). In chinesischen Fabriken wird das PET-Material nach Farben sortiert, zerschreddert und geschmolzen. Die aufgeschmolzene PET-Flasche bildet Fäden, die verwoben werden können. Damit könne man aus einer PET-Flasche nicht nur Fleece-Pullover, sondern auch andere Kleidungsstücke machen, zum Beispiel Polyamid-Hemden mit geringem Baumwollanteil – das ist letztendlich alles der Werkstoff, aus dem auch die PET-Flaschen sind. PET-Export nach China schadet Europa In China kann auch Kunststoff, der nach EUVorschriften zu viele Schadstoffe beinhaltet, weiterverarbeitet werden. Die so entstandenen Produkte dürfen allerdings nicht in die EU exportiert werden. Die Chinesen nehmen den Altkunststoff für gutes Geld ab und machen beispielsweise Kabelummantelungen daraus. Das allerdings ist problematischer, als es zunächst klingt: Solange der Abfall mit guten Gewinnen ins Ausland verkauft werden kann, bleibt der wirtschaftliche Druck zur Entwicklung technischer Alternativen der Müllverwertung gering. In der Folge exportierten die Abfallerzeuger ihre Kunststoffabfälle aus wirtschaftlichen Gründen lieber nach China, wo andere Gesetze und Umweltstandards herrschen oder aber die Kontrollmechanismen nicht funktionieren. Den Nachteil haben die Recyclinganlagenbetreiber in europäischen Ländern, wo hohe Standards aus dem Umwelt- und Abfallrecht sowie arbeitsrechtliche Vorgaben erfüllt werden müssen. Sie können ihre hoch technischen Anlagen aufgrund fehlender Mengen nicht auslasten.

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CHINESICHE INDIZES IM VERGLEICH txt: Olivier Bühler] Wer sich für den chinesischen

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Aktienindizes, die sich auf den chinesischen Markt spezialisiert haben, gibt es viele. Welcher aber der Richtige ist, lässt sich nicht so einfach bestimmen. Ein Überblick soll Licht ins Dunkle bringen.

sichtigt werden. Seit 2006 berechnet sich der Index neu nach Marktkapitalisierung im Streubesitz, versehen mit einem Cap von 15 Prozent, um die Dominanz einzelner Titel zu verhindern. Zurzeit finden 43 Firmen Einzug im Index. Der Index wird in Hongkong-Dollar kotiert.

Aktienindizes im Überblick Während die H-Aktien und Red Chips ausschliesslich an der Börse Hongkong gehan-

delt werden, sind die B-Aktien sowohl an der Börse Shenzhen wie auch in Shanghai handelbar. Jedoch muss man eine B-Aktie nicht automatisch an beiden Börsen kotiert sein. So kann es vorkommen, dass die B-Aktie eines Unternehmens in Shenzhen kotiert ist, in Shanghai aber nicht. Der Shenzhen B-Shares Index beherbergt derzeit 55 Firmen und wird in Yuan gehandelt. Berücksichtigt wird die Gesamtmarktkapitalisierung aller B-Aktien per Stichtag. Der Index wird als klassischer Preisindex geführt. Im Vergleich beinhaltet der Shenzhen A-Shares Index momentan 661 Gesellschaften. Gleich wie bei seinem Pendant, dem B-Shares Index, handelt es sich um einen klassischen Preisindex, der die Gesamtmarktkapitalisierung aller A-Aktien berücksichtigt. Der Shanghai B-Shares Index wurde erstmals am 17. August 1992 ins Leben gerufen. Gehandelt wird der Index in Dollar. Basierend auf einem Wert von 100 per 21. Februar 1992, berechnet sich der Index, gleich wie der Shenzhen B-Shares Index, nach der Gesamtmarktkapitalisierung aller B-Aktien. Zurzeit besteht der Index aus 54 Unternehmen und wird als kapitalgewichteter Preisindex geführt. Der Shanghai A-Shares Index wurde am 21. Februar 1992 veröffentlicht und enthält alle an der Börse Shanghai kotierten AAktien. Auch hier handelt es sich um einen kapitalgewichteten Preisindex. Der Hang Seng China Enterprise Index (HSCEI), ist für internationale Investoren wohl einer der wichtigsten Börsenbarometer Chinas. Der Index wurde am 8. August 1994 lanciert und mass die Wertentwicklung aller an der Börse Hongkong gelisteten H-Aktien. Seither sind einige Anpassungen durchgeführt worden. So sind nur noch diejenigen HAktien im Index vorhanden, die seit der Einführung des Hang Seng Composite Index (HSCI) im Jahr 2001 auch im HSCEI berück-

ENTWICKLUNG DER A-SHARES INDIZES (IN %)

ENTWICKLUNG DER B-SHARES UND HSCE INDIZES (IN %)

ENTWICKLUNG ALLER INDIZES (IN %)

Der Aktien-Wirrwarr Wer Aktien chinesischer Unternehmen kaufen will, muss sich zuerst einmal mit den heimischen Gepflogenheiten auseinandersetzen: A-Aktien: Nur für inländische Investoren. B-Aktien: Einst als Tranche für ausländische Investoren emittiert, werden diese nun auch von inländischen Investoren gehandelt. H-Aktien: Aktien chinesischer Unternehmen mit Sitz auf dem chinesischen Festland, die in Hongkong gehandelt werden. Diese Tranche steht nur ausländischen Investoren zur Verfügung. Red Chips: Unternehmen, die ihren Sitz in Hongkong haben und ihre Tätigkeiten auf dem chinesischen Festland ausüben. Die Aktien stehen nur internationalen Investoren zur Verfügung.

Die Indizes im Vergleich Vergleicht man die Performance-Entwicklung des HSCEI mit den beiden B-Indizes im Jahr 2007, bekommt man schnell das Gefühl, dass er verglichen mit seinen Kontrahenten eine eher schwache Leistung vollbracht hat. Im 4. Quartal stieg er rapide an und überholte mit einem Plus von 54 Prozent gar den Shenzhen B-Shares Index (+40 Prozent), bleibt aber dennoch weit hinter dem Shanghai B-Shares Index (+178,5 Prozent) zurück. Eine Erklärung lässt sich sicher im strengen Regelwerk finden. In Zeiten steigender Kursen wird der Index eher schwächer steigen, da durch die Kappung einzelner Titel bei 15 Prozent eine Überdominanz verhindert wird. Auf der anderen Seite hat dies aber auch klar den Vorteil, dass bei sinkenden Kursen dieses Regelwerk einen «Schutz» gegen stärkere Rückschläge bietet. Dies ist im Falle der beiden Indizes nicht gegeben, da beide die Gesamtmarktkapitalisierung berücksichtigen. Viel interessanter hingegen ist der Performance-Unterschied der beiden B-Shares Indizes. Worauf diese grosse Differenz basiert, ist nicht ersichtlich, interessant hingegen ist aber die Tatsache, dass sich der BTranchen-Index der Shanghaier Börse in ähnlichen Proportionen entwickelt hat wie der Shenzhen A-Shares Index (+168 Prozent), während sich der Shanghai A Index mit einem Plus von 93 Prozent «eher» im Bereich des HSCEI oder des Shenzhen BShares Index bewegt. Zur Vervollständigung der Liste: Der Shenzhen A-Shares Index ist im Jahr 2007 um 165 Prozent gestiegen.

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100 0 01.2006 Shenzen A-Share

36 PUNKTmagazin N˚ 12/08

02.2008 Shanghai SSE A-Share

Quelle: Telekurs

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Quelle: Telekurs

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100 0 01.2006 Shanghai SSE B-Share

02.2008 Shenzen B-Share

HS China Enterpr.

Quelle: Telekurs

Markt interessiert, tut gut daran, sich zuerst über die Gepflogenheiten zu informieren. Im Gegensatz zu den Finanzmärkten in den entwickelten Ländern wird China nicht vom institutionellen Anleger beherrscht, sondern zu grossen Teilen von Privatanlegern. Rund drei Viertel aller Transaktionen werden allein von ihnen getätigt. Vermehrt investieren auch die einkommensschwachen Bevölkerungsschichten ihr ganzes Vermögen in Aktien. Dies hat dazu geführt, dass ein regelrechter Run auf Aktien stattgefunden hat und deren Kurse extrem in die Höhe schnellten.

100 0 01.2006 Shenzen A-Share Shanghai SSE B-Share Shanghai SSE A-Share Shenzen B-Share

02.2008 HS China Enterpr.


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txt: Rino Borini] China drängt in jedem Bereich an die Weltspitze und

beginnt in vielen Segmenten die westlichen Nationen zu konkurrenzieren. Jedoch stützt sich das Wirtschaftswachstum mehrheitlich auf den Export und auf Investitionen. Allerdings muss die Abhängigkeit des Wachstums von Investitionen verringert werden. Die chinesische Regierung muss versuchen, den Konsum zu stimulieren, damit der Wandel von einem auf Investitionen beruhenden Wachstum zu einem Wachstum, das vom Konsum gestützt wird, vollzogen werden kann. Das ist keine einfache Herausforderung. Das Inflationsgespenst geht um Eine weitere wichtige Aufgabe der chinesischen Regierung ist es, das Wachstum zu verlangsamen. Alle bisherigen Massnahmen sind jedoch gescheitert. Die Folge: Die Preise stiegen in nahezu allen Bereichen: Löhne, Energie und Lebensmittel haben die Inflation stimuliert und die Zentralbank zu weiteren Straffungen getrieben. Der Yuan ist trotz enger Beschränkungen gestiegen; der Druck auf China, einen freien Devisenhandel zuzulassen, nimmt weltweit zu. Mit einer schnelleren Aufwertung kann die Regierung die Inflation dämpfen und drohende protektionistische Massnahmen in den USA und der EU verhindern. Die Aufwertungstendenz bleibt also intakt. Investments in China sollten daher entweder in Firmen mit lokalem Absatzmarkt oder in Exportfirmen mit hervorragenden und kaum währungssensitiven Kostenvorteilen erfolgen. Letzteres gilt für viele, aber nicht für alle Exporteure. Was China kauft, steigt im Preis Nicht nur in Sachen Wirtschaftswachstum ist das Kaiserreich auf dem Gaspedal, sondern auch als produzierender Staat. In vielen wirtschaftlichen Produktionssektoren übernimmt das Reich der Mitte eine unangefochtene Spitzenposition. So gilt das Land als der grösste Getreideproduzent der Erde. Aber auch bei einigen Industriemetallen wie Eisen, Stahl, Zink oder Zinn steht China auf einem Podestplatz. Daneben müssen Jahr für Jahr immense Mengen verschiedenster Rohstoffe importiert werden. Die Karten werden jedes Mal neu verteilt, wenn sich die Nation für einen Rohstoff interessiert, gleichgültig, ob es sich um Weizen, Kupfer oder Eisenerz handelt. Wer zu China Ja sagt, muss auch zu Rohstoffen Ja sagen.

Hier liegen die grossen Chancen. Am Boom der Weltwirtschaftslokomotive können Investoren je nach Aktienarten zu Kurs-GewinnVerhältnissen von 70 oder aber nur von 5 teilhaben. Diese Diskrepanz in der Performance erklärt sich durch die Eigenheiten des chinesischen Kapitalmarktes. Chinesische Anleger dürfen momentan nur an den inländischen Börsen in Shanghai und Shenzhen investieren (siehe Stimmungsbild Seite 36). Je heftiger die Korrektur verläuft, desto stärker sollte diese Chance zum Einstieg genutzt werden – vorsichtshalber aber lieber bei gesund wachsenden Firmen mit einstelligen KursGewinn-Verhältnissen.

Der Börsen-Hexenkessel Die Inlandsbörsen sind überhitzt, das spürt man auch an den starken Kurskorrekturen im Januar. Aber die wachsenden Investitionsmöglichkeiten für Inlandchinesen auch im nahen asiatischen Ausland sollten den gesamten Raum beflügeln. Die Bewertungsdifferenzen der unterschiedlichen Aktiengattungen haben groteske Dimensionen erreicht.

Anlageformen Grundsätzlich können Investoren mit verschiedenen Investitionsformen von der Story «China» profitieren. Single-Stocks-Anlagen sind rein aus Diversifikationsgründen weniger zu empfehlen. Vielmehr lohnen sich breit investierte Anlagefonds, Exchange Traded Funds oder strukturierte Produkte. Beim letzteren Anlagevehikel ist es möglich, individuelle Rendite-/Risikoprofile zu erzeugen. Eine andere Variante wäre, in westliche Unternehmen und andere Anlageklassen wie beispielsweise Rohstoffe zu investieren. Viele westliche Firmen profitieren vom starken Wachstum in China. Gleiches gilt bei Rohstoffen. Der chinesische Hunger nach Rohstoffen ist enorm und wird auch weiterhin anhalten. Da auf der anderen Seite viele Rohstoffe eine «Verknappung» spüren, wird dies konsequenterweise zu höheren Preisen führen. Aber China-Investments sind nicht für einen kurzfristigen Renditekick gedacht, sondern sind ein mittel- bis längerfristiges Anlagethema, denn die Risiken sind höher als bei traditionellen Märkten.

PLUS ...

MINUS ...

punktmagazin.com 37


Gehebelt in China investieren Auswahl aktueller Call Warrants auf Chinesische Basiswerte – Bereits an der SWX Swiss Exchange handelbar Basiswert

Symbol

BOC HONG KONG BOC HONG KONG CNOOC CNOOC China Life China Life China Life China Mobile China Mobile China Mobile China Petroleum & Chemical Corp China Unicom Ltd Lenovo Group Ltd PetroChina PetroChina Bank of China Ltd Bank of China Ltd China Life China Mobile China Mobile China Petroleum & Chemical Corp PetroChina PetroChina PetroChina

GHKAF GHKAG GHKAC GHKAD GHKIV GHKIY GHKIX GHKOL GHKOJ GHKOI GHKAA GHKAB GHKAH GHKHW GHKHV GHKAM GHKAN GHKOP GHKON GHKOO GHKAI GHKIA GHKHY GHKHZ

Option (American) Call Call Call Call Call Call Call Call Call Call Call Call Call Call Call Call Call Call Call Call Call Call Call Call

Ausübungspreis HKD 23.00 HKD 24.00 HKD 17.00 HKD 18.00 HKD 65.00 HKD 75.00 HKD 85.00 HKD 160.00 HKD 175.00 HKD 200.00 HKD 15.00 HKD 22.00 HKD 10.00 HKD 18.00 HKD 20.00 HKD 5.50 HKD 6.00 HKD 60.00 HKD 175.00 HKD 150.00 HKD 14.00 HKD 20.00 HKD 22.50 HKD 22.50

Fälligkeit 16.06.2008 15.12.2008 16.06.2008 15.12.2008 16.06.2008 15.12.2008 15.12.2008 16.06.2008 15.12.2008 15.12.2008 15.12.2008 15.12.2008 15.12.2008 16.06.2008 15.12.2008 16.06.2008 15.12.2008 16.06.2008 16.06.2008 15.12.2008 16.06.2008 16.06.2008 16.06.2008 15.12.2008

Referenzpreis HKD 19.68 HKD 19.68 HKD 12.46 HKD 12.46 HKD 31.90 HKD 31.90 HKD 31.90 HKD 123.10 HKD 123.10 HKD 123.10 HKD 9.59 HKD 19.40 HKD 5.38 HKD 12.22 HKD 12.22 HKD 3.31 HKD 3.31 HKD 31.90 HKD 123.10 HKD 123.10 HKD 9.59 HKD 12.22 HKD 12.22 HKD 12.22

Ratio 1 1 1 1 1 1 1 0.2 0.2 0.2 1 1 10 1 1 10 10 1 0.2 0.2 1 1 1 1

Akt. Briefkurs* CHF 0.18 CHF 0.23 CHF 0.08 CHF 0.13 CHF 0.04 CHF 0.07 CHF 0.03 CHF 0.14 CHF 0.18 CHF 0.13 CHF 0.12 CHF 0.35 CHF 0.27 CHF 0.08 CHF 0.08 CHF 0.10 CHF 0.16 CHF 0.08 CHF 0.11 CHF 0.39 CHF 0.05 CHF 0.06 CHF 0.06 CHF 0.06

Auswahl aktueller Put Warrants auf Chinesische Basiswerte – Bereits an der SWX Swiss Exchange handelbar Basiswert

Symbol

China Life China Life China Mobile China Mobile Bank of China Ltd China Life China Mobile PetroChina

GHKIW GHKIZ GHKOH GHKOK GHKAL GHKOQ GHKOM GHKHX

Option (American) Put Put Put Put Put Put Put Put

Ausübungspreis HKD 45.00 HKD 45.00 HKD 115.00 HKD 110.00 HKD 4.00 HKD 40.00 HKD 125.00 HKD 15.00

Fälligkeit 16.06.2008 15.12.2008 16.06.2008 15.12.2008 16.06.2008 16.06.2008 16.06.2008 16.06.2008

Referenzpreis HKD 31.90 HKD 31.90 HKD 123.10 HKD 123.10 HKD 3.31 HKD 31.90 HKD 123.10 HKD 12.22

Ratio 1 1 0.2 0.2 10 1 0.2 1

Akt. Briefkurs* CHF 2.27 CHF 2.30 CHF 0.43 CHF 0.48 CHF 1.31 CHF 1.62 CHF 0.59 CHF 0.60

*Stand: 05.02.2008

Garantin: The Goldman Sachs Group, Inc.; Rating der Garantin: Aa3 (Moody’s) /AA-- (S&P®); Art der Garantie: unwiderrufliche, unbedingte Zahlungsgarantie; Emittentin: Goldman Sachs International; Lead-Manager: Goldman Sachs Bank AG Dieses Inserat stellt weder ein Kotierungsinserat noch einen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a resp. 1156 OR dar. Dieses Inserat erscheint ausschliesslich zum Zweck der Information über die im Inserat aufgeführten Produkte. Die Produkte qualifizieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und sind daher auch nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK) unterstellt. Die Anleger sind dem Bonitätsrisiko der Emittentin bzw. der Garantin ausgesetzt. Sämtliche Angaben sind ohne Gewähr. Goldman Sachs Bank AG, Public Distribution, Münsterhof 4, Postfach, CH-8022 Zürich, Telefon: +41 (0)44 224 1144, Telefax: +41 (0)44 224 1020, www.goldman-sachs.ch, E-Mail: swisswarrants@gs.com © Goldman Sachs, 2008. All rights reserved.


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PRODUCTS

CHINESISCHE HÄPPCHEN PICKEN Kapitalgeschüzte Produkte Kapitalgeschützte Produkte erlauben in risikobehaftete Anlagen zu investieren, da sie ein Sicherheitsnetz bieten. Entwickelt sich der Basiswert negativ, erfolgt eine Rückzahlung in Höhe des eingesetzten (nominellen) Kapitals mal dem Kapitalschutzfaktor. Steigen hingegen die Kurse an, partizipiert der Anleger zu einem bestimmten Grad am positiven Kursverlauf. Diese Anlageform eignet sich für eher konservativere Investoren. Nachfolgend eine kleine Auswahl an Produkten auf die behandelten Themen dieser Ausgabe.

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Kurserwartung:

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Profil Investor: Defensiv

Risikostufe:

Basiswert

Währung

ISIN

Symbol

Emittent

FTSE/Xinhua China 25 Index Hang Seng China Enterprise Index Hang Seng Index Renminbi Currency Revaluation GS China & Commodity Basket Hang Seng China Enterprise Index Hang Seng China Enterprise Index EUR Asian Tigers Currency Baring Hongkong China

USD USD USD EUR USD USD USD EUR EUR

GB00B131R507 XS0322095562 CH0028841556 CH0033964187 GB00B0WD3B89 CH0027191607 GB00B1W3HG80 CH0036303912 XS0279822638

FTXIN MLHSP HASCP CNYEU COMCI HSCCP HSCDC -

Goldman Sachs Merrill Lynch ABN AMRO ABN AMRO Goldman Sachs ABN AMRO Goldman Sachs UBS UBS

• • • • • Laufzeit

Quelle: financialmedia AG / Stand 08.02.08

Schutz / Partizipation

27.04.2011 100% / 86% 27.09.2012 90% / 103% 29.01.2012 100% / 105% 03.12.2012 100% / 95% 01.02.2011 100% / 105% 08.09.2010 95% / 97% 07.05.2010 95% / 80% 15.12.2008 100% / 100% 18.01.2014 107.33% / 75%

Kurs

Performance YTD

weitere Infos

175.10 89.67 123.40 99.61 164.80 177.90 137.70 101.46 109.40

-7.31% -4.13% -5.91% -1.21% -4.52% -12.31% -10.61% 0.97% -17.39%

goldman-sachs.ch mlinvest.ch abnamromarkets.ch abnamromarkets.ch goldman-sachs.ch abnamromarkets.ch goldman-sachs.ch ubs.com/keyinvest ubs.com/keyinvest

Anlagefonds Die ausgewählten Anlagefonds investieren direkt in Unternehmen der definierten Anlagepolitik. Durch ein aktives Management versucht der jeweilige Fondsmanager eine bessere Rendite zu erzielen als der zugrunde liegende Vergleichsindex. Der Anleger profitiert durch einen umfassenden Schutz dank dem Schweizerischen Anlagefondsgesetz und erreicht Diversifikationsvorteile.

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Kurserwartung:

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Profil Investor: Performance

Risikostufe:

• • • • •

Fonds

Währung

ISIN

Emittent

Baring Hongkong China Fund USD CAAM Funds Greater China (cap) Invesco GT - Greater China Opport. Fund A Schroder ISF Greater China A (cap) Comgest Growth Greater China Fund PF (LUX)-Greater China -P cap JF Greater China Fund - A - (dist) UBS (Lux) Equity Fund - Greater China B SGAM Fund - Equities China A ABN Amro China Equity Fund Franklin Templeton - China Fund A (cap) Fidelity Funds - Greater China Fund ING (Lux) Invest Greater China P (cap) CS EF (Lux) Greater China B LODH Invest - The Greater China Fund (acc)

USD USD USD USD EUR USD USD USD USD USD USD USD USD USD USD

IE0000829238 LU016562351 LU0048816135 LU0140636845 IE0030351732 LU0168449691 LU0117841782 LU0072913022 LU0066757435 LU0056994014 LU0052750758 LU0048580855 LU0119216801 LU0175358893 LU0082229674

ING Baring Crédit Agricole INVESCO Schroders Comgest Pictet Funds S.A. J.P. Morgan Fleming UBS SG Asset Management ABN AMRO Templeton Fidelity Investments Int’l ING Baring Credit Suisse Asset Management Lombard Odier Darier Hentsch

Quelle: Lipper Reuters / Stand 08.02.08

Rendite Ytd

NAV

Mgmt. Fee p.a.

weitere Infos

-20.02% -16.95% -16.02% -15.50% -12.67% -15.17% -14.39% -16.57% -17.22% -20.79% -16.67% -13.90% -12.17% -14.22% -13.46%

925.27 524.73 35.72 34.56 29.66 377.92 29.31 207.61 26.93 223.77 21.47 117.90 761.14 19.02 122.89

1.25% 1.60% 1.50% 1.50% 1.50% 1.60% 1.50% 2.34% 2.00% 1.75% 1.60% 1.50% 1.20% 1.92% 1.50%

barings.com caam.com invesco.ch schroders.ch comgest.com pictetfunds.com jpmorgan.com ubs.com sgam.com asset.abnamro.com templeton.ch fidelity.ch ingim.com csam.ch lodh.ch

Exchange Traded Funds Exchange Traded Funds (ETFs) sind Anlagefonds, die an der Börse kotiert sind und permanent gehandelt werden. Sie stellen ein ebenso flexibles und liquides Anlagemedium wie Aktien dar. Da auf ein aktives Management verzichtet wird, können ETFs mit einer deutlich geringeren Management-Fee angeboten werden, als dies bei Anlagefonds üblich ist. Mittlerweile sind an der Schweizer Börse ETFs für alle wichtigen Aktienmärkte und Anlageklassen verfügbar.

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Kurserwartung:

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Profil Investor: Performance

Risikostufe:

Basiswert

Währung

ISIN

Symbol

Emittent

FTSE/Xinhua China 25 FTSE/Xinhua China 25 MSCI AC Far East ex Japan MSCI EM Asia TR

USD USD USD USD

IE00B02KXK85 LU0292109856 IE00B0M63730 LU0292107991

FXC XXXI IFFF XMAI

iShares Deutsche Bank iShares Deutsche Bank

• • • • •

Quelle: financialmedia AG / Stand 08.02.08

Dividende

NAV

Performance YTD

Mgmt. Fee p.a.

weitere Infos

quarterly reinvested quarterly reinvested

136.53 33.10 43.41 35.16

-15.73% -16.67% -9.38% -13.31%

0.74% 0.60% 0.74% 0.70%

ishares.ch dbxtrackers.ch ishares.ch dbxtrackers.ch

punktmagazin.com 39


ETF

3 Buchstaben, 21 Lösungen: LYXORETF

Lyxor ETF

SWX

Valor

Bloomberg <Equity><Go>

Reuters

Währung

Mgmt Fee p.a.

ROHSTOFFE COMMODITIES

Lyxor ETF Commodities CRB

COMMODITIES

Lyxor ETF Commodities CRB non Energy

CRB

2 529 323

CRB SW

CRB.S

USD

0,35 %

LYCRN

2 633 226

LYCRN SW

LYCRN.S

USD

0,35 %

Lyxor ETF MSCI Europe

LYMEU

2 384 728

LYMEU SW

LYMEU.S

EUR

0,35 %

Lyxor ETF Turkey (DJ Turkey Titans 20)

LYTUR

2 578 650

LYTUR SW

LYTUR.S

EUR

0,65 %

Lyxor ETF DJ Stoxx Select Dividend 30

LYSEL

2 751 936

LYSEL SW

LYSEL.S

EUR

0,30 %

AKTIEN EUROPA EUROPE

EUROPE

EURO ZONE Lyxor ETF DAX®

LYDAX

2 532 201

LYDAX SW

LYDAX.S

EUR

0,15 %

Lyxor ETF DJ Euro Stoxx 50

MSE

1 189 343

MSE SW

MSE.S

EUR

0,25 %

Lyxor ETF MSCI EMU Growth

GWT

2 114 988

GWT SW

GWT.S

EUR

0,40 %

Lyxor ETF MSCI EMU Value

EMV

2 103 115

EMV SW

EMV.S

EUR

0,40 %

Lyxor ETF MSCI EMU Small Cap

MMS

2 103 103

MMS SW

MMS.S

EUR

0,40 %

Lyxor ETF Eastern Europe (CECE EUR)

LYCEC

2 224 269

LYCEC SW

LYCEC.S

EUR

0,50 %

Lyxor ETF Russia (DJ RusIndex Titans 10)

LYRUS

2 586 861

LYRUS SW

LYRUS.S

USD

0,65 %

OSTEUROPA EASTERN EUROPE

USA Lyxor ETF Dow Jones IA

DJE

1 239 077

DJE SW

DJE.S

EUR

0,50 %

LYUSA

2 748 010

LYUSA SW

LYUSA.S

USD

0,35 %

LYRIO

2 843 722

LYRIO SW

LYRIO.S

USD

0,65 %

Lyxor ETF Japan (Topix)

LYJPN

2 747 787

LYJPN SW

LYJPN.S

JPY

0,50 %

Lyxor ETF MSCI India

LYINR

2 706 388

LYINR SW

LYINR.S

USD

0,85 %

Lyxor ETF MSCI USA SÜDAMERIKA Lyxor ETF Brazil (Ibovespa) ASIEN

GLOBAL Lyxor ETF DJ Global Titans 50 Lyxor ETF MSCI World

MGT

1 472 964

MGT SW

MGT.S

EUR

0,40 %

LYWLD

2 747 772

LYWLD SW

LYWLD.S

USD

0,45 %

LYPVX

2 857 843

LYPVX SW

LYPVX.S

EUR

0,70 %

LYBWE

2 860 331

LYBWE SW

LYBWE.S

EUR

0,40 %

SEKTOR SEKTOR

Lyxor ETF Privex (Private Equity)

STRATEGIE STRATEGY

Lyxor ETF DJ Euro Stoxx 50 BuyWrite

fff ;hg^a4C5 RW ~ X]U^/;hg^a4C5 RW ~ # $' !&! "" ##

LYXOR ETF EX]UPRW ~ TaP]b_PaT]c ~ Flexibel Stand: Januar 2008. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen haben einen rein indikativen und informativen Charakter, dessen Sinn es einzig und allein ist, die Eckdaten der Produkte aufzulisten. Die Daten in der Produkt-übersicht stellen in keiner Weise eine Verpflichtung oder ein Angebot seitens der Société Générale („SG“) und/oder Lyxor AM („Lyxor AM“) dar. Für die Zeichnung von Fondsanteilen ist ausschliesslich der offizielle Verkaufsprospekt massgebend. Société Générale (“SG”) und Lyxor AM übernehmen keinerlei treuhänderische Verantwortung oder Haftung für finanzielle oder anderweitige Konsequenzen, die sich durch die Zeichnung oder den Erwerb eines in diesem Dokument beschriebenen Anlageinstrumentes ergeben. Der Anleger sollte sich einen eigenen Eindruck über die Risiken bilden und für zusätzliche Auskünfte in Bezug auf eine Zeichnung oder einen Erwerb einen professionellen Berater

konsultieren. Vor allem sollte sich der Anleger bei Zeichnung und Kauf von Fondsanteilen bewusst sein, dass dieses Produkt ein gewisses Risiko beinhaltet und die Rückzahlung unter Umständen unter dem Wert des eingesetzten Kapitals liegen kann, im schlimmsten Fall kann es zu einem Totalverlust kommen. Die Fonds Lyxor ETF Commodities CRB, Lyxor ETF Commodities CRB Non-Energy, Lyxor ETF MSCI Europe, Lyxor ETF Turkey (DJ Turkey Titans 20), Lyxor ETF DJ Stoxx Select Dividend 30, Lyxor ETF DAX, Lyxor ETF DJ Euro Stoxx 50, Lyxor ETF MSCI EMU Growth, Lyxor ETF MSCI EMU Value, Lyxor ETF MSCI EMU Small Cap, Lyxor ETF Eastern Europe (CECE EUR), Lyxor ETF Russia (DJ RusIndex Titans 10), Lyxor ETF Dow Jones IA, Lyxor ETF MSCI USA, Lyxor ETF Brazil (Ibovespa), Lyxor ETF Japan (Topix), Lyxor ETF MSCI India, Lyxor ETF DJ Global Titans 50, Lyxor ETF MSCI World, Lyxor ETF Pri-

vex (Private Equity) und Lyxor ETF DJ Euro Stoxx 50 BuyWrite sind zum öffentlichen Vertrieb in der Schweiz oder von der Schweiz aus im Sinne von Artikel 120 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen vom 23. Juni 2006 zugelassen. Die Eidgenössische Bankenkommission hat Société Générale, Zweigniederlassung Zürich, als Vertreter und als Zahlstelle dieser Fonds in der Schweiz bewilligt. Die entsprechenden Prospekte, Statuten, Jahres- und Halbjahresberichte dieser Fonds, sowie die Aufstellung der Käufe und Verkäufe, welche die Fondsleitung im Berichtsjahr für Rechnung eines Fonds abgeschlossen hat, können mittels einfacher Anfrage kostenlos beim Vertreter in der Schweiz (Société Générale, Zweigniederlassung Zürich, Talacker 50, 8001 Zürich, Schweiz) bezogen werden. Die Verkaufsprospekte können unter www.lyxoretf.ch heruntergeladen werden.


PRODUCTS

Index-/Basket-Zertifikate Index- und Basketzertifikate geben die Wertentwicklung des Basiswertes 1:1 an den Anleger weiter. Bei Verfall richtet sich die Kapitalrückzahlung nach dem Kurs des Basiswertes. Zudem bieten diverse Anbieter so genannte Open-End-Zertifikate an. Der Vorteil: Diese Zertifikate laufend endlos, haben also keinen fixen Verfalltermin. Bei der Auswahl sollte auf eine gute Bonität des Anbieters geachtet werden. Die Auswahl an Index-, Länder- und Themenzertifikate an der Börse Scoach ist sehr vielfältig. Viele Produkte werden übrigens in mehreren Währungen angeboten, teilweise mit Währungsschutz. Es lohnt sich bei den jeweiligen Banken sich zu erkundigen.

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Kurserwartung:

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Profil Investor: Performance

Risikostufe:

Basiswert

Währung

ISIN

Symbol

China Focus Soft Commodity Index Hang Seng Index ML Dynamic China Property Basket FTSE/Xinhua China 25 Index ML China Water Index Hang Seng China Enterprise Index JB Renminbi Revaluation Global Basket II GS China 2008 Equity Basket Shanghai SSE B-Shares Index CS China Consumer Basket Shenzhen SSE B-Shares Index GPR/ABN AMRO China Property TR Index JB Mainland China Enterprise Basket III ML China Consumer Brand Index China Focus Soft Commodity Index VT Greater China Sector Rotation Basket IPOX China Composite TR Index CROCI Asia Pacific Hongkong Bank and Insurance Basket Hongkong Infrastructure and Transportation Chinese Solar Energy Basket

USD USD EUR CHF CHF USD USD USD USD CHF USD USD USD EUR CHF EUR USD USD CHF CHF USD

CH0025735454 CH0017760601 CH0030877622 GB00B0RWSZ99 CH0026922960 CH0017760650 CH0033046431 GB00B0HBXV77 CH0020526411 CH0031097238 CH0020516040 CH0029074454 CH0026210978 XS0315054618 CH0025735819 CH0026595170 CH0029609044 DE000DB0WJA8 DE000DB7AUC2 DE000DB7AUE8 CH0034422441

AIGUS HSIOE MLJPV XINOE CWICH HSCOE JFRRH CHINA SHANG CNCON SHENZ GPRCH JMAIN CHINE AIGCH VZGCS IPOHK HBCDB HICDB -

• • • • •

Quelle: financialmedia AG / Stand 08.02.08

Emittent

Laufzeit

Kurs

Performance YTD

weitere Infos

ABN AMRO ABN AMRO Merrill Lynch Goldman Sachs Merrill Lynch ABN AMRO Julius Baer Goldman Sachs ABN AMRO Credit Suisse ABN AMRO ABN AMRO Julius Baer Merrill Lynch ABN AMRO Vontobel ABN AMRO Deutsche Bank Deutsche Bank Deutsche Bank UBS

Open-End Open-End 31.05.2010 Open-End 25.09.2009 Open-End 17.08.2009 25.08.2008 Open-End 02.06.2010 Open-End Open-End 03.07.2008 Open-End Open-End Open-End Open-End 23.09.2015 14.11.2008 14.11.2008 05.10.2009

162.60 3.01 84.35 29.75 133.10 16.80 105.60 336.00 307.25 92.25 83.55 132.00 198.10 70.95 160.30 135.30 128.40 155.91 634.00 740.00 80.14

7.92% -14.25% -19.38% -19.55% -15.08% -17.85% -9.34% -16.82% -17.24% -22.93% -7.17% -16.94% -11.48% -20.42% 9.87% -11.86% -14.99% -4.27% -34.83% -21.79% -41.94%

abnamromarkets.ch abnamromarkets.ch mlinvest.ch goldman-sachs.ch mlinvest.ch abnamromarkets.ch juliusbaer.com goldman-sachs.ch abnamromarkets.ch credit-suisse.com abnamromarkets.ch abnamromarkets.ch juliusbaer.com mlinvest.ch abnamromarkets.ch derinet.ch abnamromarkets.ch x-markets.ch x-markets.ch x-markets.ch ubs.com/keyinvest

Bonus-Zertifikate Bonus-Zertifikate vereinen Partizipation, Performance und einen bedingten Schutz. Der Basiswert kann bis zu der Barriere fallen, ohne dass ein Kapitalverlust eintritt. Hat der Basiswert während der Laufzeit die Barriere nie berührt oder durchbrochen, erhält der Anleger per Verfall eine Auszahlung mindestens in Höhe des Bonus-Niveaus.

·

·

Kurserwartung:

·

Profil Investor: Rendite

Risikostufe:

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Basiswert

Währung

ISIN

Symbol

Emittent

FTSE/Xinhua China 25 Index Hang Seng Index Hang Seng Index JPM Chinese Shares Basket Hang Seng Index Hang Seng China Enterprise Index Hang Seng Index Hang Seng China Enterprise Index Hang Seng Enterprise Index

EUR EUR EUR USD USD USD USD USD CHF

GB00B15RXN69 GB00B0Z88P96 GB00B0Z88Q04 JE00B24FFP41 JE00B23QZZ84 ANN5637Q5037 JE00B231S325 JE00B24FWS62 CH0021919805

CHNXI HSIBO HSCEU JPASI JPHSD HANML JPHSC JPHCE DEBOC

Goldman Sachs Goldman Sachs Goldman Sachs J.P. Morgan J.P. Morgan Merrill Lynch J.P. Morgan J.P. Morgan ABN AMRO

Laufzeit

22.05.2012 16.02.2012 16.02.2012 24.09.2010 20.08.2009 29.10.2010 27.07.2010 24.09.2010 29.12.2008

Quelle: financialmedia AG / Stand 08.02.08

Bonus / Barriere

16 472.00 / 7687.00 20 859.00 / 9271.00 8569.00 / 3808.00 1.00 / 1.00 11 964.00 / 6999.00 20 194.00 / 9390.00 15 027.00 / 8402.00 16 406.00 / 8039.00 6300.00 / 2805.00

Performance YTD

weitere Infos

-10.83% -9.28% -12.00% -15.24% -10.72% -13.23% -13.04% -12.53% 2.20%

goldman-sachs.ch goldman-sachs.ch goldman-sachs.ch jpmorgan.com jpmorgan.com mlinvest.ch jpmorgan.com jpmorgan.com abnamromarkets.ch

punktmagazin.com 41


DYNAMIC VONCERT AUF DEN VONTOBEL GREATER CHINA SECTOR ROTATION INDEX Facts Handelswährung: Valor / ISIN: Börsensymbol: Emittent: Lancierung: Laufzeit: Indexberechnungsgebühr:

EUR 2 659 517 / CH0026595170 VZGCS Bank Vontobel AG 03.10.2003 Open-End 60 bps pro Rebalancing

Kennzahlen Kurs per 06.02.08: Performance seit Lancierung:

EUR 135.50 + 34.01%

Chancen Dynamische und quantitative Anlagestrategie 1:1-Partizipation an den im Index vertretenen Aktien Nettodividenden werden in den Index reinvestiert Täglich an der Börse Scoach handelbar

Das Produkt und der Markt Das Dynamic Voncert auf den Vontobel Greater China Sector Rotation Index ermöglicht es Anlegern, breit abgestützt und über eine professionelle Strategie in den chinesischen Aktienmarkt zu investieren. Die Strategie des Dynamic Voncerts verfolgt das Ziel, durch gezielte Sektor- und Titelselektion langfristig die passiven Index-Anlagen zu übertreffen. Die Zusammensetzung des Index wird vierteljährlich und anhand eines konsequenten und transparenten Investitionsprozesses berechnet. Dieser Investitionsprozess erfolgt in zwei Schritten: ein Optimierungsprozess, der jeden der (momentan elf) Sektorindizes des Hang Seng Composite Index (HSCI) über- bzw. untergewichtet und ein marktforschungsbasierter Aktienselektionsprozess innerhalb jedes Sektors. Der Optimierungsprozess ermittelt die Kombination der Sektorindizes, welche aufgrund der früheren erwarteten Erträge den höchsten risikoadjustierten Ertrag (Information Ratio) erwarten lassen. Dabei werden folgende Restriktionen berücksichtigt: Die Sektorgewichtungen dürfen dabei maximal +/- 5 Prozent von der jeweiligen Benchmarkgewichtung abweichen, wobei Short-Positionen nicht erlaubt sind. Aus dieser Optimierung erfolgt die vierteljährliche Neuallokation der Sektoren im Index. Jeder der im Index vertretenen Sektoren wird durch mindestens einen einzelnen Aktientitel aus dem jeweiligen Sektor repräsentiert. Dazu werden die Gewinnschätzungen der Bloomberg-Konsensdaten zugezogen. Die Titel mit den grössten Gewinn-Konsensprognosen (seit der letzten Publikation) werden zuerst selektiert. Die neue Zusammensetzung wird jeweils auf www.derinet.ch publiziert.

Risiken wert Investor ist dem Ausfallrisiko des Emittenten ausgesetzt Keine laufenden Erträge Währungsrisiko gegenüber EUR

Investor-Profil Eher aktienfähiger Anleger Mittel- bis längerfristiger Anlagehorizont

Die Anlagestrategie und das Anlegerprofil Der Investor möchte sich im chinesischen Aktienmarkt positionieren und dabei in eine dynamische, quantitative Strategie investieren. Ziel der Strategie soll es sein, langfristig eine Outperformance gegenüber der Benchmark zu generieren. Der Investor ist aktienfähig und sucht eine mittel- bis langfristige Anlage in den chinesischen Aktienmarkt, die breit diversifiziert ist.

Steuern CH-Privatinvestoren Keine Verrechnungssteuer Keine Einkommenssteuer

Wertentwicklung Seit Emission konnte das Dynamic Voncert auf den Vontobel Greater China Sector Rotation Index eine Performance von 34,01 Prozent erzielen. Kurzfristig ist das Produkt von den Marktzyklen ausgesetzt und kann gegenüber der Benchmark negativ notieren. Doch auf langfristiger Sicht kann das China Sector Rotationszertifikat eine Outperformance generieren. PERFORMANCE (IN %)

INDEXZUSAMMENSETZUNG (IN %, STAND 07.12.07) Unternehmen

Branche

Hopewell Holding

CONSUMER GOODS

Gewicht

China Oilfield Services Ltd

ENERGY

4.42

Yanzhou Coal Mining Co Ltd

ENERGY

4.42

Cnpc Hongkong Ltd

ENERGY

4.42

Guoco Group Ltd

FINANCIAL

4.96

China Everbright Ltd

FINANCIAL

4.96

Hongkong Exch. & Clearing Ltd

FINANCIAL

4.96

PICC Property & Casualty Co Ltd

FINANCIAL

4.96

Ping An Insurance Group Co Ltd

FINANCIAL

4.96

China Merchants Bank Co Ltd

FINANCIAL

4.96

4.49

Shanghai Electric Group Co Ltd

INDUSTRIAL GOODS

1.83

Sinopec Shanghai Petrochem. Co Ltd

MATERIALS

2.52

PROPERTY & CONSTRUCTION

4.94

NWS Holdings Ltd

PROPERTY & CONSTRUCTION

4.94

160

Great Eagle Holdings Ltd

PROPERTY & CONSTRUCTION

4.94

145

Guangzhou R&F Properties Co Ltd

PROPERTY & CONSTRUCTION

4.94

130

China COSCO Holdings Co Ltd

SERVICES

2.16

115

Hutchison Telecomm. Intern. Ltd

TELECOM

4.37

100

China Unicom Ltd

TELECOM

4.37

PCCW Ltd

TELECOM

4.37

China Mobile Ltd

TELECOM

4.37

China Comm. Services Corp Ltd

TELECOM

4.37

China Telecom Corp Ltd

TELECOM

4.37

Quelle: Telekurs

K Wah Inter. Holdings Ltd

175

85 70 02.2007 VZGCS

42 PUNKTmagazin N˚ 12/08

Zusammensetzung Die Zusammensetzung des Index wird periodisch gemäss im Voraus definierten quantitativen Regeln überprüft und entsprechend angepasst. Als Basis des Index Universums werden die einzelnen Unternehmen des Hang Seng Composite Index gezählt.

02.2008 Hang Seng

Quelle: Bank Vontobel

Investment entspricht dem Risiko einer Direktanlage im Basis-


PRODUCTS

INTERVIEW MIT ANDRÉ BUCK

Hotline: Mail: Internet:

Kontakt-Informationen +41 (0)58 283 78 88 info@derinet.ch www.derinet.ch

China ist die aufstrebende Wirtschaftsmacht. Was sind die Gründe für ein Produkt mit dem Fokus China? Chinas Wirtschaft überzeugt durch zweistellige Wachstumsraten. Der Zugang zu Chinas Kapitalmarkt ist für viele Anleger mit gewissen Hürden verbunden wie die Grösse des Kapitalmarkts und die Vielzahl und Vielfalt der chinesischen Unternehmen. Das Dynamic Voncert auf den Greater China Sector Rotation Index nimmt als Referenzindex und als Anlageuniversum den Hang Seng Composite Index. Das Produkt gibt Anlegern somit die Möglichkeit, diversifiziert und über eine dynamische Strategie am überzeugenden Wirtschaftswachstum Chinas teilzunehmen. Mit Ihrem Produkt haben Sie einen quantitativen Ansatz gewählt. Was sind die Gründe, dass Sie auf den Faktor «Mensch» oder auf einen statischen Basket verzichten? Die dynamische Strategie soll sicherstellen, dass das Produkt über das periodische Rebalancing den aktuellen Marktbedingungen angepasst wird. Dies hauptsächlich, weil es sich um ein Produkt ohne Laufzeitbegrenzung handelt. Ein statischer Basket wäre nach rund zwei Jahren in seiner Zusammensetzung nicht mehr aktuell. Der quantitative Ansatz unserer Dynamic Voncert ist in dem Sinne bestechend, weil wir das Modell bei praktisch allen Aktienmärkten und sogar verschiedensten Anlageklassen umsetzen können. Das Prinzip geht immer von einem bestimmten Anlageuniversum aus. Das Modell stellt dabei einen Zusammenhang zwischen den historischen Renditen und den Einflussfaktoren auf die Komponenten des Anlageuniversums dar. Daraus versucht das Modell, Prognosen für die nächste Rebalancing-Periode zu erstellen und dadurch eine optimale Gewichtung des Basiswertkorbes zu definieren. Auch beim Dynamic Voncert auf den Vontobel Greater China Sector Rotation Index hat sich diese Strategie bewährt, und das Produkt erzielte bis anhin eine erfreuliche Performance.

André Buck, Head of Advisory & Distribution Financial Products Deutschschweiz, Bank Vontobel AG, Zürich

Sie wollen mit dieser Strategie längerfristig eine Mehrrendite im Vergleich zu einem Index generieren. Wie oder warum sollte dies auch klappen können? Die quantitative Strategie kombiniert eine Top-down-Sektorallokation mit einer Bottom-upTitelselektion. Die Gewichtungen der einzelnen Sektoren im Vergleichsindex werden optimiert, um die Renditechancen zu verbessern, ohne aber dabei das Risiko zu erhöhen. Jeder Sektor wird anschliessend mit dem Unternehmen vertreten, das die höchsten revidierten Konsensprognosen aufweist. Diese Kombination hat sich über einen längeren Zeitabschnitt in verschiedenen Produkten bewährt. Wir haben die ersten Dynamic Voncert im Jahr 2003 emittiert. Über einen längeren Zeithorizont gesehen bewährt sich die Strategie. Auf Ihrer Internetseite weisen Sie die Risikokennzahl Value at Risk aus. Derzeit weist das Produkt ein VaR von 13,66 Prozent auf. Was muss sich ein Anleger darunter vorstellen? Als derivative Finanzinstrumente sind strukturierte Produkte in erster Linie Marktrisiken ausgesetzt. Einflussfaktoren auf den Basiswert (z. B. Kursverluste am Aktienmarkt) sowie auf die Optionsstruktur (wie Veränderungen der Volatilität) können den Preis eines strukturierten Produktes wesentlich beeinflussen. Ihre Komplexität erschwert die Risikoeinschätzung gegenüber herkömmlichen Anlagenklassen wie Aktien oder Obligationen. Die Bank Vontobel hat als erster Emittent am Schweizer Markt für ihr Produktangebot eine Risikoeinschätzung auf Basis der etablierten Risikokennzahl Value at Risk erarbeitet. Anleger können somit für fast jedes Produkt den maximalen Wertverlust in Prozent ermitteln, den sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent für eine Haltedauer von 10 Tagen riskieren. Beträgt das Value at Risk eines Produktes beispielsweise 13,66 Prozent heisst das für den Anleger, dass er in den kommenden zehn Tagen mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent einen Wertverlust von maximal 13,66 Prozent des investierten Kapitals riskiert. Ausserdem können Anleger die Zuordnung einzelner Produkte zu sechs bekannten Anlagestrategien innerhalb des Portfoliokontextes bestimmen.

WEITERE INFORMATIONEN ZU DIESEM PRODUKT

punktmagazin.com 43


DEUTSCHE BANK CROCI ASIA PACIFIC USD ZERTIFIKAT USD 2 255 733 / DE000DB0WJA8 n.a. Deutsche Bank AG, London 23.11.2005 23.11.2015 1.5% p.a.

Kennzahlen Kurs per 06.02.08: Performance 1 Jahr:

USD 156.70 + 27.03% p.a.

Chancen 1:1-Partizipation an den im Index vertretenen Unternehmen Zugang zu einem angesehenen und modernen Aktienresearchmodell Hohe Korrelation zur Benchmark (MSCI AC AP ex JP)

Risiken Das Zertifikat weist die gleichen Risiken wie ein Direktinvestment Währungsrisiko gegenüber dem USD Investor ist dem Ausfallrisiko des Emittenten ausgesetzt Keine laufenden Erträge

Investor-Profil

Das Produkt und der Markt Wie kann ein Investor die verschiedenen Unternehmen gleichwertig vergleichen? Das klassische Price-Earning-Ratio (KGV = Kursgewinnverhältnis) ist nur bedingt tauglich. Zurückzuführen ist dies beispielsweise auf die unterschiedlichen Bewertungsmethoden oder Abschreibungsraten die nicht gleich bilanziert werden. Die Deutsche Bank verspricht Abhilfe mit ihrer CROCI-Strategie. CROCI steht für Cash Return On Capital Invested. Der CROCI ist eine Kennzahl, die die von einem Unternehmen auf das gesamte investierte Kapital erwirtschaftete Rendite beschreibt. Grundlage zur Festlegung sind in erster Linie die Bilanzen und Geschäftsberichte der zu untersuchenden Unternehmen, diese stützt sich somit auf nachprüfbare quantitative historische Daten. Die Zahlen werden regelmässig angepasst. Die so gewonnenen Zahlen ermöglichen den Vergleich verschiedener Unternehmungen, unabhängig davon, in welchem Sektor die Firma aktiv ist. Das CROCI-Modell hat somit das Ziel, die Aktien mit dem besten «ökonomischen KursGewinn-Verhältnis» zu identifizieren. Und dieser Wert entscheidet darüber, welche Aktien in das entsprechende Zertifikat aufgenommen werden. Hierfür wird das ermittelte KGV mit dem Preis der Aktie verglichen. Die im Index vertretenen Aktien weisen das tiefste Kurs-GewinnVerhältnis aus einer Auswahl von 150 Unternehmen aus. Das Tracker-Zertifikat partizipiert 1:1 mit den im Index enthaltenen Aktien und notiert in Dollar. Die Anlagestrategie und das Anlegerprofil Der Investor sucht eine mittel- bis längerfristige Anlagestrategie und möchte von einem modernen, professionellen und etablierten Researchmodell profitieren. Mit dem CROCI Asia Pacific Zertifikat partizipiert der Anleger an der Performance von 30 Unternehmen aus dem asiatischen Raum.

Eher risikobereiter Anleger Mittel- bis längerfristiger Anlagehorizont

Steuern CH-Privatinvestoren Keine Verrechnungssteuer Keine Einkommenssteuer

Wertentwicklung Die Performance des CROCI Asia Pacific USD Zertifikats konnte im Durchschnitt über die letzten Jahre die Rendite der Benchmark erzielen, das vor allem bei steigenden Märkten. Hingegen generierte das Zertifikat in fallenden Marktsituationen eine Outperformance. Bezüglich des Risikos weist das Zertifikat eine geringere Volatilität auf. So hatte das Zertifikat über die letzten 12 Monate eine Volatilität von 20,5 Prozent, währenddem die Benchmark eine solche von 22,4 Prozent aufwies. PERFORMANCE (IN PT.) 5005 4290 3575 2860 Quelle: Deutsche Bank

2145 1430 715 0 01.2001 CROCI AP

44 PUNKTmagazin N˚ 12/08

01.2008 MSCI AC AP ex JP

Zusammensetzung Der zugrunde liegende Asia Pacific Index wird aus den 150 grössten frei handelbaren kapitalisierten Aktien aus dem MSCI AC Asia Pacific Ex Japan Index zusammengestellt. Die 30 Aktien mit dem kleinsten positiven ökonomischen KGV gelangen in den Index. Nicht berücksichtigt werden dabei Finanzunternehmen als auch Unternehmen aus den Philippinen, aus Pakistan und Indonesien. SEKTORENGEWICHTUNG (IN %) Sektor

Gewicht

Materials

20.00

Telecommunication Services

20.00

Energy

13.30

Information Technology

13.30

Consumer Discretionary

10.00

Industrials

10.00

Utilities

10.00

Consumer Staples

3.30

Quelle: Deutsche Bank

Facts Handelswährung: Valor / ISIN: Börsensymbol: Emittent: Lancierung: Verfall: Managementgebühr:


PRODUCTS

INTERVIEW MIT JEANNETTE MUTZNER

Hotline: Mail: Internet:

Kontakt-Informationen +41 (0)44 227 34 20 x-markets.ch@db.com www.x-markets.ch

China ist die aufstrebende Wirtschaftsmacht. Was sind die Gründe für ein Investment in dieser Region? Aufgrund des starken Wirtschaftswachstums Chinas in den vergangenen Jahren ist auch das durchschnittliche Einkommen des bevölkerungsreichsten Landes der Welt stark gewachsen. Die gesteigerte Inlandnachfrage zeigt sich in der grossen Nachfrage nach Rohstoffen, Infrastruktur, Finanzdienstleistungen und Konsumgütern. Weitere Faktoren des Wirtschaftswachstums sind auch die relativ niedrigen Lohnkosten sowie die flexiblen Rahmenbedingungen. Kurzfristig besteht eine mögliche Gefahr in der steigenden Inflation. Ökonomen erwarten allerdings, dass die nur mit kleiner Wahrscheinlichkeit zu erwartende Inflation mit einer strengeren Geld- und Wirtschaftspolitik abgefedert werden kann. In Verbindung mit einer erhöhten Volatilität der US-Nachfrage bleibt das Sentiment für China kurzfristig verletzlich, über das gesamte Jahr 2008 hingegen sollte das Sentiment positiv bleiben. Der rasche Wirtschaftsaufschwung in China führte auch zu grösseren Problemen – wie etwa im Umweltschutz und bei der Wasserversorgung. Wie beurteilen Sie diese Risiken? An der China-Konferenz der Deutschen Bank vom 21.-24. Januar in Beijing hat Herr Feng Fei, Generaldirektor des State Council Development Research Center erklärt, dass China in den letzten zwei Jahren die Zielvorgaben zum Energiesparen und zur Verringerung des Schadstoffausstosses verfehlt habe. Laut Herrn Feng Fei muss die chinesische Regierung steuerlich vermehrt alternative Energien fördern und will den Schadstoffausstoss bestrafen.

Jeannette Mutzner, verantwortlich für X-Markets Schweiz, Deutsche Bank AG Zurich Branch

Sie haben das Ziel, mit dem beschriebenen CROCI-Modell weltweite Aktieninvestments zu optimieren. Wie ist das Modell entstanden und wo ist der Mehrwert für den Investor? CROCI heisst Cash Return on Capital Invested und hat zum Ziel, den buchhalterischen Wert von Unternehmen in einen ökonomischen Wert zu transformieren. Diese «Vereinheitlichung» erlaubt einen weltweiten Vergleich der Unternehmen. Sie bieten weiter ein Basketzertifikat auf 10 Aktien (Top Select) an, die in Hongkong kotiert sind. Nach welchen Faktoren wurden diese Unternehmen gewählt und was ist die Story dahinter? Die Titel im Hongkong Top Select Zertifikat wurden nach drei Kriterien ausgewählt: Kaufempfehlungen der Deutschen Bank, Liquidität und Diversifikation. So wird dem Anleger ein liquider und diversifizierter Zugang zu in China ansässigen Unternehmen ermöglicht, welche ihre Aktien an der Hongkonger Börse kotiert haben. Zudem haben Sie ebenfalls Produkte aufgelegt, die sowohl den Sektor «Energie» wie auch den Sektor «Infrastruktur und Transportwesen» abbilden. Sehen Sie in diesen beiden Sektoren ein grösseres Potenzial als in anderen Sektoren? Die Deutsche Bank sieht insbesondere eine starke chinesische Nachfrage gegeben für Energie und Infrastruktur, wozu auch das Transportwesen und die Finanzdienstleister (Banken und Versicherungen) gehören. Diese drei Sektoren sind relativ unabhängig von der US-Nachfrage zu sehen. Daher hat die X-Markets drei Branchenzertifikate auf diese Sektoren aufgelegt. So wird es dem Investor ermöglicht, seine Markterwartung in spezifischen Sektoren effizient umzusetzen. Was sind die Gründe, dass Sie den Inhalt des Baskets nicht veröffentlichen? CROCI ist ein patentrechtlich geschütztes Modell der Deutschen Bank welches enorme Ressourcen bindet. Um unsere CROCI-Investoren zu schützen verhindern wir durch das nicht veröffentlichen das Trittbrettfahren. WEITERE INFORMATIONEN ZU DIESEM PRODUKT

punktmagazin.com 45


UBS CURRENCY ZERTIFIKAT AUF ASIATISCHE WÄHRUNGEN Facts Handelswährung: Valor / ISIN: Emittent: Lancierung: Laufzeit: Early Termination Level:

USD 3 668 955 / CH0036689559 UBS Investment Bank 14.01.2008 19.02.2009 USD 12.50

Kennzahlen Kurs per 07.02.08:

USD 24.60

Chancen Überproportionale Gewinnchancen: Hebelwirkung Risikobegrenzung dank Early Termination Level Geringe Volatilitätseinflüsse

Risiken Kein Kapitalschutz Verlustrisiko hinsichtlich des eingesetzten Kapitals Keine laufenden Erträge

Das Produkt und der Markt Der amerikanische Dollar ist bis heute immer noch die weltweite Leitwährung. Diese herausgehobene Position ist jedoch nichts Naturgegebenes, denn mit dem überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum in Asien steigt auch die Bedeutung dieser Länder und somit auch ihrer Währungen. Seit einiger Zeit haben sich die asiatischen Währungen gegenüber dem Dollar aufgewertet. Die fernöstlichen Volkswirtschaften haben ihre Schulden stark abgebaut und durch ihre Exportkraft Handelsbilanz-Überschüsse angehäuft. Dies und die steigenden Direktinvestitionen des Westens führten dazu, dass der Grossteil der weltweiten Devisenreserven sich heute in Asien befindet. Die Exportnationen Asiens haben nämlich in den letzten Jahren enorme Anstrengungen unternommen, um ihre eigenen Währungen gegenüber dem Dollar künstlich niedrig zu halten. Der Basket besteht aus sieben Währungen mit unterschiedlicher Gewichtung. Das MiniFuture-Zertifikat der UBS auf einen Korb von potenziellen Währungen aufstrebender Nationen ermöglicht, dass ein Anleger an der zukünftigen Entwicklung der Wechselkurse aus dem asiatischen Raum profitiert. Wird nun das Ausstiegslevel, sprich das Early Termination Level, (12,50 USD) während der Laufzeit berührt oder unterschritten, wird das Zertifikat sofort aufgelöst und zu aktuellen Marktkonditionen zurückbezahlt. Wird hingegen dieser Level nie berührt, dann wird bei Verfall der Zertifikatewert ausbezahlt. Das Zertifikat ist ein sogenannter Mini-Future (Hebelprodukt) und ist dadurch nicht im gleichen Ausmasse den währungsspezifischen Schwankungen der Volatilität unterworfen wie bei klassischen Warrants. Das Zertifikat erfordert keine Margin-Leistungen und verursacht keine Rollover-Kosten wie bei Futures.

Investor-Profil Kurzer Anlagehorizont, maximal 1 Jahr

Steuern CH-Privatinvestoren Keine Verrechnungssteuer Keine Einkommenssteuer

Die Anlagestrategie und das Anlegerprofil Der Investor geht von einem weiteren Wirtschaftswachstum im asiatischen Raum aus und profitiert von einer allfälligen Stärkung der asiatischen Währung gegenüber dem amerikanischen Dollar. Der Investor ist risikofreudig und sucht ein Investment mit Hebel. Der Mini-Future auf den Basket «Bullish Asian Currencies» ermöglicht, von der zukünftigen Entwicklung der Wechselkurse aus dem asiatischen Raum gegenüber dem Dollar zu profitieren. Wertentwicklung Die Wechselkursentwicklung der im Basket enthaltenen Währungen zeigt, dass die meisten Währungen in den letzten 12 Monaten eine Aufwertung (gegenüber dem Dollar) erfahren haben. Am ausgeprägtesten war die Aufwertung des Singapur-Dollar und der indischen Rupie. Auch der chinesische Yuan zeigte in den letzten Monaten eine Aufwertung, dies aufgrund der Lockerung des engen Bandes zwischen dem Yuan und dem Dollar durch die chinesische Regierung.

Zusammensetzung Der Basket setzt sich aus sieben verschiedenen Währungen zusammen, die allesamt gegenüber dem Dollar notieren. Dabei werden nicht nur die klassischen Tigerstaaten wie Südkorea, Singapur und China abgebildet, sondern auch die als «Pantherstaaten» bekannten Länder, wie Malaysia, die Philippinen, Indonesien sowie auch Indien. WÄHRUNGSGEWICHTUNG (IN %) Land

Währungssymbol

Singapur

SGD

Gewicht

25.00

Indien

INR

20.00

Malaysia

MYR

15.00

China

CNY

10.00

Indonesien

IDR

10.00

Philippinen

PHP

10.00

Korea

KRW

10.00

Quelle: UBS Investment Bank

Risikobereiter Anleger

PERFORMANCE (IN %) 125 120 115 110 105 Quelle: Telekurs

100 95 90 02.2007 SGD

46 PUNKTmagazin N˚ 12/08

02.2008 INR

MYR

CNY

IDR

PHP

KRW


PRODUCTS

INTERVIEW MIT D. SCHNIDER & D. LAAGER Momentan streiten sich die Experten, ob der asiatische Wirtschaftsraum – primär China – als neue Konjunkturlokomotive in die Bresche springen kann. Wie sehen Sie das? In 2008 erwarten wir, dass China nur leicht unter 10 Prozent (9,8%) wachsen wird. Im historischen Kontext sollte der Beitrag von China am globalen Wachstum daher hoch bleiben. Nichtsdestotrotz entspricht die Grösse der chinesischen Ökonomie etwa einem Fünftel der US-amerikanischen (Marktpreise). Daher wird auch China die Nachfrageschwäche aus den USA spüren und die globalen Wachstumsverluste nicht voll kompensieren können. Asiatische Schwellenländer sollten aber weiterhin solide wachsen (7,5%) – speziell China, Indien und Indonesien.

Hotline: Mail: Internet:

Kontakt-Informationen +41 (0)44 239 72 72 derivatives@ubs.com www.ubs.com/keyinvest

Dominic Schnider, Forex Analyst Asia Daniel Laager, Structured Currencies and Commodities, Trading

Immer wieder hört man, dass verschiedene Länder weg vom Dollar zum Euro tendieren. Wie sehen Sie diese Entwicklung? Rechnen wir das Öl bald in Euro ab? Die Tendenz für mehr flexible Wechselkurse, egal ob Euro oder nicht, dürfte weiter anhalten. Die asiatischen Schwellenländer haben bis anhin wenig daran getan, ihre Währung weniger stark zu kontrollieren. Mit steigenden Verbraucherpreisen und Zentralbankreserven, einem stabilen Wirtschaftwachstum sowie gesunden Finanzhaushalten dürften asiatische Schwellenländer weniger Dollar fokussiert sein und ihre Währungen stärker aufwerten lassen. Nein, das Öl wird weiterhin in Dollar abgerechnet. Rein theoretisch ist es egal, in welcher Währung das Öl quotiert wird. Als Folge einer Euro-Quotierung von Öl würde das Dollar-Handelsvolumen an den Währungsmärkten aber zurückgehen. Wir sehen daher keinen signifikanten Einfluss auf die AXJ-Währungen. Viele Nationen und auch Experten kritisieren China, dass der Yuan zu lange an den Dollar gebunden ist bzw. zu wenig schnell aufgewertet wird. Wie sieht Ihr Szenario bezüglich YuanAufwertung aus und welchen Impact hat dies auf den Dollar. Auf realere handelsgewichteter Basis hat sich der Yuan (Renminbi) nur leicht aufgewertet. Der bilaterale Vergleich mit dem Dollar gibt hier ein falsches Bild, zumal der Yuan gegenüber dem Euro deutlich abgewertet hat. In Anbetracht der Leistungsbilanzüberschüsse und stark ansteigender Zentralbankreserven erwarten wir einen weiteren 10-Prozent-Anstieg des Yuan in den nächsten 12 Monaten. Diese Dynamik ist deutlich mehr, als was vor 6 bis 12 Monaten erwartet wurde. Mit der gestiegenen Aufwertungsdynamik kommt auch mehr Volatilität in den Dollar/Yuan-Wechselkurs. Für mehr Yuan-Aufwertungsdynamik sehen wir im gegenwärtigen Umfeld keinen Grund. Die 10 Prozent dürften reichen, um einen positiven Beitrag zur Inflationsreduktion in China beizutragen. Der jüngste Anstieg der Yuan-Aufwertungsdynamik sollte unter einem Inflations-Gesichtspunkt angeschaut werden. Der Druck der USA ist nur von zweitrangiger Bedeutung. Ein stärkerer Yuan ist unserer Ansicht nach eine der nötigen Voraussetzungen, dass sich die Ungleichgewichte in den USA stabilisieren. Ein starker Yuan sollte per se für den Dollar nicht negativ sein. Der Yuan ist noch kein Konkurrent für den Dollar. Mit ihrem Währungs-Zertifikat können Investoren auf eine Aufwertung der asiatischen Währungen spekulieren. Wessen muss sich ein Investor beim Kauf dieses Instruments bewusst sein? Mit dem Kauf eines Währungszertifikates partizipiert der Investor mit einer vorgegebenen Gewichtung in Form eines Termingeschäftes an der Aufwertung der entsprechenden Währungen im Basket gegenüber dem Dollar. Der Anleger muss sich bewusst sein, dass er mit dem Kauf des Produktes ein Termingeschäft als Underlying besitzt und somit im schlimmsten Fall das gesamte investierte Kapital verlieren kann. Welche Faktoren bestimmten die Gewichtung der einzelnen Währungen? Für die Gewichtung der Währungen waren Liquidität, Fundamentaldaten sowie «Cost of Carry» ausschlaggebend. WEITERE INFORMATIONEN ZU DIESEM PRODUKT Was waren die Gründe, den Singapur-Dollar mit 25 Prozent am stärksten zu gewichten? Die wichtigsten Faktoren bei der Gewichtung des Singapur-Dollar mit 25 Prozent war die vergleichsweise hohe Liquidität sowie das im Verhältnis zu den anderen Währungen relativ tiefe Risiko.

punktmagazin.com 47


JIM ROGERS CHINA EQUITY GROWTH INDEX Facts Handelswährung: Valor / ISIN: Börsensymbol: Emittent: Lancierung: Laufzeit: Managementgebühr:

CHF 3 615 098 / CH0036150982 RICHC ABN AMRO Bank 04.03.2008 (beantragt) Open-End 1.25% p.a.

Kennzahlen Emissionspreis: Börsenplatz:

CHF 100.00 Scoach

Chancen 1:1 Partizipation an den im Index vertretenen Unternehmen Halbjährliche Titel- und Sektorenüberprüfung Transparente Kursentwicklung

Das Produkt und der Markt Die Handelsplätze für chinesische Aktien sind Shanghai und Shenzen auf dem Festland, sowie Hongkong und Singapur. Auf dem Festland werden die Aktien in Yuan gehandelt. Jedoch ist der Marktzutritt für Ausländer momentan noch erschwert. Eine Öffnung der Handelsrestriktionen dürfte im Hinblick auf eine Aufwertung der chinesischen Währung einen positiven Einfluss auf die A-Aktien aufweisen. Demgegenüber stehen die B-Aktien die in Dollar notieren und keine grösseren Restriktionen beim Erwerb kennen, weder für In- noch für Ausländer. Ergänzt werden diese durch die H-Aktien, die in Hongkong gehandelt werden. Zu guter Letzt noch die S-Aktien, die in Singapur gehandelt werden. Singapur gehört mittlerweile nach Hongkong zum zweitgrössten Finanzzentrum in Asien. Bereits notieren schon über 100 chinesische Unternehmen an der Börse Singapurs. Durch die Berücksichtigung aller derzeit investierbaren chinesischen Aktienarten profitiert der Anleger von der Aktienvielfalt, sowie die Einbindung von aktuell 3 Aktienkategorien (B- H- und S.). Das Indexkonzept wurde zusammen mit Jim Rogers entwickelt. Das Open-End-Index Zertifikat bildet 1:1 den Jim Rogers China Equity Growth Index ab. Der Index soll dem Anleger Zugang zu den attraktivsten Wachstumssektoren Chinas ermöglichen. Die Auswahl der Sektoren basiert mitunter auf dem neusten Buch von Jim Rogers «A Bull in China» und seiner langjährigen Erfahrungen.

Täglich an der Börse Scoach handelbar

Das Zertifikat weist die gleichen Risiken wie ein Direktinvestment auf Währungsrisiken Keine laufenden Erträge Investor ist dem Ausfallrisiko des Emittenten ausgesetzt

Investor-Profil Eher aktienfähiger Anleger Mittel- bis längerfristiger Anlagehorizont

Steuern CH-Privatinvestoren Keine Verrechnungssteuer Keine Einkommenssteuer

Die Anlagestrategie und das Anlegerprofil Der Investor möchte mittel- bis längerfristig von den aussichtsreichsten Wachstumssektoren Chinas profitieren. Er sucht eine diversifizierte Anlage, die eine bezüglich Sektoren und Einzelwerten breit diversifiziert ist. Es werden Unternehmen aus den Sektoren Agrarwirtschaft, Energiewirtschaft, Tourismusbranche, Transportbereich und aus den Bereichen Gesundheit, Bildung und Immobilien berücksichtigt. Wertentwicklung Eine Rückrechnung (Backtesting) über einen Zeitraum von fünf Jahren, zeigt dass der Jim Rogers China Equity Index vor allem in den letzten 18 Monaten den HS-Index (Hang Seng) wie auch den breit gefassten MSCI Emerging Markets übertraf. Doch eine vergangene Performance ist keine Garantie für die zukünftige Entwicklung. PERFORMANCE (IN %)

INDEXZUSAMMENSETZUNG (IN %, STAND JANUAR 08) Unternehmen

Börse

Synear Food Holdings

Singapure

Gewicht

China Milk Products

Singapure

2.90

Danua Chemical Technology

Shanghai

2.90

2.90

Chaoda Modern Agriculture

Hongkong

2.90

Tingyi Holdings

Hongkong

2.90

Yantai Changy Pioneer

Shenzhen

2.90

Tsingtao Brewery

Hongkong

2.90

Datang Intl. Power

Hongkong

4.00

Inner Mongolia Yitai Coal

Shanghai

4.00

China Oilfield Services

Hongkong

4.00

Guandong Electric Power

Shenzhen

4.00

China Shenhua Energy

Hongkong

4.00

China Life Insurance

Hongkong

4.00

PICC Property & Casualty

Hongkong

4.00

Hongkong

4.00

Livzon Pharmaceuticals

Shenzhen

4.00

660

China Vanke

Shenzhen

4.00

560

Hainan Airlines

Shanghai

5.00

Air China

Hongkong

5.00

Ajisen China Holdings

Hongkong

5.00

Li Ning

Hongkong

5.00

Tianjin Marine Shipping

Shanghai

3.30

Dongfeng Motor

Hongkong

3.30

Chongqing Changan

Shenzhen

3.30

Quelle: Bloomberg / ABN Amro Bank

Country Garden Holdings

760

460 360 260 160 60 01.2003 Jim Rogers China Equity Growth Index

48 PUNKTmagazin N˚ 12/08

Zusammensetzung Der Index beinhaltet bis zu 35 Werte. Die Überprüfung erfolgt halbjährlich und die Gewichtung wird für jeden der 5 Sektoren auf 20 Prozent zurückgesetzt.

MSCI EM Index

02.2008 HSI Index

Guangdong Provincial Express

Shenzhen

3.30

China Cosco Holdings

Hongkong

3.30

Jiangsu Express

Hongkong

3.30

Quelle: ABN Amro Bank

Risiken


PRODUCTS

INTERVIEW MIT URS KNOBEL

Hotline: Mail: Internet:

Kontakt-Informationen +41 (0)44 631 62 62 abnamro.pip@ch.abnamro.com www.abnamromarkets.ch

Wie sehen Sie das weitere Entwicklungspotenzial in China; werden die jährlichen Wachstumsraten beibehalten? Wenn ja, wie lange noch? Es ist immer schwierig, solche Aussagen zu machen. Wenn wir uns aber Zahlen zu China anschauen, dann sieht man, dass im Reich der Mitte zwar rund 20 Prozent der Weltbevölkerung leben, die chinesische Wirtschaft jedoch nur rund 5 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts generiert. Es ist also noch Potenzial vorhanden. Momentan streiten sich die Experten, ob der asiatische Wirtschaftsraum – primär China – als neue Konjunkturlokomotive in die Bresche springen kann. Wie sehen Sie das? Wenn sich die Experten schon darüber streiten, dann gibt es sicherlich keine abschliessende Antwort auf diese Frage. Asien und speziell China dürften aber in Zukunft vermehrt an Einfluss auf die weltweite Konjunktur gewinnen. Urs Knobel, ABN AMRO Bank, Public Distribution Schweiz

Warum haben Sie den Index in Zusammenarbeit mit Jim Rogers entwickelt? Wir arbeiten schon länger mit Jim Rogers zusammen. Bisher allerdings ausschliesslich im Rohstoffbereich – in Zusammenhang mit unseren strukturierten Produkten auf die RICI Rohstoff-Indizes. Da sich Jim Rogers schon lange mit dem chinesischen Aktienmarkt beschäftigt und selbst aktiv in den chinesischen Markt investiert, konnten wir bei der Indexlancierung von seinem Wissen und seiner Erfahrung profitieren. In Ihrem Index berücksichtigen Sie verschiedene chinesische Aktiengattungen. A-Shares hingegen werden nicht berücksichtigt. Was sind die Gründe dafür? Der Grund ist, dass die chinesische Regierung noch nicht bekannt gegeben hat, wie sie AAktien, die sich im Besitz ausländischer Investoren befinden, besteuern wird. Eine unverhältnismässig hohe Besteuerung würde die Attraktivität dieses Aktiensegments schmälern und sich nachteilig auf die Indexperformance auswirken. Der Index weist eine breite Sektorenvielfalt auf. Weshalb – aufgrund welcher Fakten – ist beispielsweise der Sektor «Finanz» nicht berücksichtigt? Es sind zwar zwei Versicherungstitel in der anfänglichen Indexzusammensetzung vertreten. Banken oder der Finanzsektor als solcher werden aber nicht explizit berücksichtigt. Grund dafür ist, dass es nach Meinung von Jim Rogers in China derzeit bessere Anlagegelegenheiten gibt als den Banken-/Finanzsektor. Gerade aufstrebende Nationen bekunden sehr viel Mühe, ein gesundes Verhältnis zum Umweltschutz zu finden. China ist da keine Ausnahme. Welches sind die Gründe, dass dieser Sektor ebenfalls nicht im Index berücksichtigt ist? Natürlich gewinnt das Thema Umweltschutz auch in China zunehmend an Bedeutung. In Anbetracht der starken Wasserverschmutzung und der schlechten Luftqualität in den chinesischen Ballungszentren dürfte der Umweltschutz noch an Stellenwert zulegen. Aktuell gibt es nur sehr wenige Unternehmen, die dem chinesischen Umweltsektor zugeschrieben werden können, weshalb sich dieser Wirtschaftszweig kaum repräsentativ abbilden liesse. Die Indexzusammensetzung beinhaltet verschiedene Währungen. Muss sich daher ein Investor auch Gedanken zu der Entwicklung der Wechselkurse machen? Die Währungen der im Index enthaltenen Aktien sind Hongkong-Dollar, chinesischer Renminbi und Singapur-Dollar. Der Index selbst wird in Hongkong-Dollar berechnet. Wie bei allen Produkten, deren Basiswerte in einer fremden Währung kotieren, ist natürlich auch hier das Währungs- bzw. Wechselkursrisiko zu beachten. WEITERE INFORMATIONEN ZU DIESEM PRODUKT

punktmagazin.com 49


Dynamic VONCERT Vontobel Greater China Sector Rotation Index

SVSP-Bezeichnung Tracker Zertifikat

Gratis Hotline für strukturierte Produkte 00800 Deriline 00800 3374 5463

+41 (0)58 283 78 88 oder www.derinet.ch

Partizipation

Ihre Idee: Sie möchten über eine professionelle und quantitative Strategie einen diversifizierten Zugang zum vielversprechenden chinesischen Aktienmarkt haben. Unsere Lösung: Das Dynamic VONCERT auf den Vontobel Greater China Sector Rotation Index ermöglicht es Anlegern, breit abgestützt und über eine professionelle Strategie in den chinesischen Aktienmarkt zu investieren. Durch gezielte Sektor- und Titelselektionen und -gewichtungen sollen vergleichbare passive Index-Anlagen Dynamic VONCERT auf den Kurs am 04-02-08 CH-Valorennummer / ISIN Telekurssymbol Fixierung / Liberierung Laufzeit Index Universum

Index Rebalancing Datum/Stichtag

Chart seit Emission

übertroffen werden. Die Zusammensetzung des Index wird vierteljährlich und anhand eines konsequenten und transparenten Investitionsprozesses berechnet. Dieser Investitionsprozess erfolgt in zwei Schritten: einen Optimierungsprozess, der jeden der (momentan elf) Sektorindizes des Hang Seng Composite Index (HSCI) über- bzw. untergewichtet und einen marktforschungsbasierten Aktienselektionsprozess innerhalb jedes Sektors. Die neue Zusammensetzung wird transparent auf www.derinet.ch publiziert.

Vontobel Greater China Sector Rotation Index EUR 140.60 265 9517 / CH0026595170 VZGCS 26-09-06 / 03-10-06 Open End Jedes Mitglied des Hang Seng Composite Index, bei welchem das durchschnittliche Handelsvolumen an der Hong Kong Stock Exchange während 5 Arbeitstagen vor dem Rebalancing Datum höher ist als 10 Prozent des gesamten dann ausstehenden Emissionsvolumens des Dynamic VONCERT. Der Hang Seng Composite Index besteht momentan aus elf Sektor-Subindizes: Conglomerates, Consumer Goods, Financials, Industrial Goods, Information Technologies, Oil & Resources, Property & Construction, Services and Utilities. Jeweils am ersten Freitag im März, Juni, September und Dezember (nächstmals im März 2008).

Performance in % 200 180 160 140 120 100

Dynamic VONCERT auf den Vontobel Greater China Sector Rotation Index

80 26.09.06

26.12.06

26.03.07

26.06.07

26.09.07

26.12.07

Quelle: Bank Vontobel, Stand 11.01.08

Chancen und Risiken: Dynamic VONCERT bieten die Chance, über eine professionelle Anlagestrategie an der Wertentwicklung eines Basiswertkorbes teilzunehmen. Die Risiken dieses Produkts entsprechen grundsätzlich einer Direktinvestition in den betreffenden Basiswert. Dieser besteht aus einem Aktienindex, dessen Komponenten aus dem definierten Index Universum stammen. Es ist zu beachten, dass die den Index bildenden Aktien regelmässig neu selektiert werden. Weder die Emittentin noch der Index Composition Advisor oder der Indexsponsor übernehmen eine Garantie für den Erfolg des umgesetzten Investitionsmodells oder für eine bestimmte Performance des daraus resultierenden Index und des darauf basierenden Dynamic VONCERT. Da die Indexkomponenten auf HKD lauten, kommt zusätzlich das entsprechende Währungsrisiko zum EUR dazu. Diese Dynamic VONCERT verfügen über keinen Kapitalschutz, ein Verlust bis zum eingesetzten Kapital kann deshalb nicht ausgeschlossen werden. Die Werthaltigkeit von strukturierten Produkten kann nicht nur von der Entwicklung des Basiswertes, sondern auch von der Bonität des Emittenten/Garantiegebers abhängen. Der Anleger ist dem Ausfallrisiko des Emittenten/Garantiegebers ausgesetzt. Nur wer sich über die Risiken des abzuschliessenden Geschäfts zweifelsfrei im Klaren und wirtschaftlich in der Lage ist, die damit gegebenenfalls eintretenden Verluste zu tragen, sollte derartige Geschäfte tätigen. Weiter verweisen wir auf die Broschüre «Besondere Risiken im Effektenhandel», die Sie jederzeit bei uns bestellen können. Weitere Bestimmungen: Emittent, Lead Manager und Calculation Agent: Bank Vontobel AG, Zürich Indexsponsor: Bank Vontobel AG, Zürich Index Composition Advisor: «HFOptimizer» Software der AlternativeSoft AG, Zürich Steuern: Für in der Schweiz ansässige natürliche Personen stellt ein allfälliger Wertzuwachs einen Kapitalgewinn dar und unterliegt grundsätzlich nicht der direkten Bundessteuer. Keine Eidgenössische Verrechnungssteuer, keine Emissionsabgabe. Sekundärmarkttransaktionen unterliegen nicht der schweizerischen Umsatzabgabe. Für Schweizer Zahlstellen: dieses Produkt unterliegt nicht der EU-Zinsbesteuerung. Die erwähnte Besteuerung gilt zum Zeitpunkt der Emission. Die entsprechende Steuergesetzgebung und die Praxis der Steuerverwaltung können sich jederzeit ändern. Verkaufsrestriktionen : USA, US-Staatsbürger und Grossbritannien Kotierung: Am Hauptsegment an der SWX Swiss Exchange Hinweise: Strukturierte Produkte sind keine kollektiven Kapitalanlagen im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und unterstehen deshalb nicht den Vorschriften des KAG. Der Anleger ist dem Ausfallrisiko des Emittenten/Garantiegebers ausgesetzt. Dieses Werbeinserat stellt kein Kotierungsinserat, keinen Emissionsprospekt gem. Art. 652a bzw. Art. 1156 OR und keinen vereinfachten Prospekt gem. Art. 5 Abs. 2 KAG dar. Die alleine massgeblichen vollständigen Bedingungen sowie die ausführlichen Risikohinweise zu diesem Produkt sind im entsprechenden Kotierungsprospekt enthalten. Der Kotierungsprospekt kann kostenlos bei der Bank Vontobel AG, Financial Products Documentation, Dreikönigstrasse 37, 8022 Zürich oder auf www.derinet.ch bestellt werden. Die Aufstellung und Angaben sind keine Empfehlung auf die aufgeführten Basiswerte; sie dienen lediglich der Information und stellen weder eine Offerte oder eine Einladung zur Offertenstellung noch eine Empfehlung zum Erwerb von Finanzprodukten dar. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Für Fragen zu unseren Produkten stehen wir Ihnen gerne unter Telefon +41 (0)58 283 78 88 zur Verfügung. Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Gespräche auf diesen Linien aufgezeichnet werden. Bei Ihrem Anruf gehen wir davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind.

50 PUNKTmagazin N˚ 12/08

Private Banking Investment Banking Asset Management Telefon +41 (0)58 283 78 88 www.derinet.ch


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BUSINESS-KNIGGE VERMEIDET PANNEN IM GESCHÄFT txt: Cyril Schicker] Das Land der grossen Mauer ist anders. Natürlich sind die Chinesen Menschen wie wir, aber sie leben in einer ganz anderen Welt und reagieren auf viele Dinge eben auch anders als wir. Ihr historisches Erbe und die Erfahrungen der kommunistischen Ära haben tiefe Spuren hinterlassen. Diese Spuren sind für uns derart tief, dass wir nicht selten reinfallen und angeschlagen beziehungsweise geschäftlich wenig erfolgreich herausklettern. Gerade in diesem Markt tut das Straucheln doppelt weh. Einerseits fällt niemand gerne dem Misserfolg zum Opfer, anderseits ist die Markterschliessung in dem chinesischen Tummelfeld extrem lukrativ.

Pferdefuss – nein danke! Geschäftlicher Erfolg in diesem Land hat etwas mit Durchblick zu tun. Es kommt insbesondere darauf an, das System, den Markt und die Denkweise sowie die Gefühle der Menschen zu verstehen. Einen Etappensieg erzielt man schon, wenn man sich hinter die Ohren schreibt, dass «… ein fest verankertes Schiff nicht mit der Flut steigt». Das chinesische Sprichwort steht für Flexibilität und setzt dort an, wo es den meisten mangelt, nämlich an Offenheit.Vorurteile können sich für den westlichen Geschäftsmann plötzlich als Pferdefuss entpuppen – und Geschäfte bachab gehen lassen. Gefordert wird zudem eine gesunde Portion Neugierde, dabei kommt sicherlich Erstaunliches zutage. Schizophrene Farbe Rot So die Tatsache, dass Essenseinladungen immer angenommen werden müssen und Pünktlichkeit oberstes Gebot ist. Mitbringsel werden immerzu verpackt verschenkt. Die Farbe Rot ist dabei gerne gesehen, drückt sie doch Glück aus. Aufgemacht wird das Geschenk dann übrigens nicht vor den Gästen. Rot ist jedoch in Bezug auf das Schreiben von Briefen oder Beschriften von Kuverts Gift für die Stimmung. Rote Farbe impliziert in diesen Fällen, dass man eine Verbindung beenden möchte. Endzeitstimmung kommt auch auf, wenn Blumen geschenkt werden, zumal diese normalerweise bei Todesfällen überreicht werden. Todessymbol Ebenfalls ungeeignet als Geschenk sind Uhren, dem Empfänger könnte damit nämlich

angedeutet werden, dass seine Zeit ablaufe. Nicht minder morbid ist es für die Chinesen, die Stäbchen in den Reis hineinzustecken. Dies ist nur bei Beerdigungen der Fall – ein Symbol für den Toten. Todgeweiht kann die Geschäftsbeziehung dann sein, wenn man sich etwa bei Tisch die Nase schnäuzt oder sich Zigaretten genehmigt, ohne den Anwesenden eine anzubieten. Viele Chinesen rauchen gern und das auch beim Essen. Während des Gaumentanzes sollte das Glas ausserdem immer voll sein, nachgeschenkt wird laufend. Dies ist üblicherweise die Aufgabe des Gastgebers. Das Glas wird beim Anstossen und gegenüber einer älteren oder übergeordneten Person mit zwei Händen gehalten. Das Ganze wird mit einer speziellen Haltetechnik fast schon zelebriert und gilt als besondere Respektbekundung. Einer Gastgeber-Blamage vorbeugen Apropos Glas respektive Getränk: Zum Essen gibt es fast immer eine Suppe. Sie wird im Reich der Mitte allerdings als Getränk bezeichnet und nicht als Speise. In der chinesischen Sprache trinkt» man eine Suppe, man «isst» sie nicht. Chinesen essen ohnehin gerne und ausgiebig. So braucht man sich vor diesem Hintergrund nicht zu wundern, wenn man riesige Mengen verschiedenster Speisen vorgesetzt bekommt. Unmengen gar, die man beim besten Willen nicht aufessen könnte. Und das muss man auch nicht. Für den Gastgeber ist es nämlich eine Blamage, wenn seine Gäste alles «wegputzen» würden. Denn dies würde bedeuten, dass er seine Gastgeberpflichten verletzt und die Eingeladenen nicht ausreisend verköstigt hätte.

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AKTIVISMUS

China beherbergt etliche Gefahren und erfordert insbesondere die Bereitschaft zur Anpassung. Geschäftsgepflogenheiten lassen sich in den nicht einfach übertragen. Kommt ein ausländischer Unternehmer ins Reich der Mitte, dann sollte dieser die Regeln der Gesellschaft bereits kennen und schätzen lernen.

Verbeugung – die Hände viel eher ineinander gelegt, als wären sie zarte Blumen. Apropos Blumen: Chinesen sind oft Meister darin, Kritik durch die Blume anzubringen. Eine Brücke aus purem Gold Die Grundlage des Miteinanders ist die Aufrechterhaltung der Harmonie und die Vermeidung von Streit. Bei Letzterem ist es evident, «goldene Brücken» zu bauen. Dadurch kommen beide Seiten ohne Gesichtsverlust aus dem Konflikt. In Konfliktsituationen ist es häufig angebracht zu lächeln: Xiao yi xiao, shi nian, shao (lächle ein wenig und du bist zehn Jahre jünger). Chinesen sind eben der Ansicht, dass Ausländer viel zu wenig lächeln. Zudem dient es der Entspannung. Ein entspanntes Wesen respektive höfliche Zurückhaltung wird ohnehin erwartet. Hochgehalten wird die wichtige Tatsache, dass das Geschäftliche sich am wenigsten bei den eigentlichen Geschäftstreffen erledigt. Wer dies nicht weiss und dann noch anfängt zu drängeln, der verliert am Ende kompromisslos und kriegt keine Chance auf Rehabilitation. Eine Vertragsunterzeichnung entfällt denn auch. Unterschriften werden nur gegeben, wenn der westliche Partner sich mit all den Sitten und Gewohnheiten Chinas vertraut gemacht hat. Unwissende haben schon von Anbeginn verloren, denn mit unzivilisierten Menschen möchten die Chinesen keine Verträge schliessen. …wer möchte das schon!

Schau mir in die Augen, Kleines Nicht weniger blamabel oder besser gesagt fast schon despektierlich ist es, wenn man nicht darauf achtet, das eigene Glas beim Anstossen etwas niedriger zu halten als dasjenige des Gegenübers. Hierzu gilt es, seinem Vis-à-vis nicht mit bestimmtem Blick in die Augen zu schauen, dieser empfindet das als unangenehm, aufdringlich und unhöflich. Fernab jeder Höflichkeit ist es auch, wenn die Hand zu fest gedrückt wird. Bei der Begrüssung werden – mit einer angedeuteten

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PIMP MY PORTFOLIO

KC

ÜR

txt: PMW] Rund um den Globus fallen die

Aktienkurse in den Keller. Vieles erinnert an den Beginn der Börsen-Krise anfangs des Jahrzehnts. Obwohl es keine neuen Hiobsbotschaften zu verkünden gab, reichte wohl ein Weekend, um die Köpfe der Anleger so zu stimulieren, dass eine sich anbahnende Rezession aus den USA befürchtet wurde. Am stärksten mussten im Januar Aktienmärkte vieler «junger» Länder leiden. So haben einige osteuropäische Aktienmärkte Kursverluste bis zu 20 Prozent erlitten. Auch die asiatischen Märkte, primär die chinesischen Börsenindizes, verloren im zweistelligen Prozentbereich. Aber das Schüren von Panik und Angst ist da falsch. Viele gute Informationen gehen so verloren. Das Gewinnwachstum vieler Unternehmen ist weiterhin intakt. Schwarzer Montag und die Folgen Angesichts der Lage an den internationalen Finanzmärkten überflügeln sich die Medien im Gebrauch martialischer Ausdrücke zur Situation: «Schwarzer Montag». Und es war tatsächlich ein schwarzer Montag. Es ging sogar so weit, dass das FED innerhalb von zwei Wochen den Leitzins um insgesamt 1,25 Prozent senkte. Doch diese Zinssenkung hat nur gerade kurzfristig die Märkte beruhigt. Eine geldpolitische Lockerung zeigt seine Wirkung auf die Realwirtschaft in der Regel erst Monate später. Nicht zu vergessen ist, dass niedrige Zinsen zum Leben auf Pump einladen und das Sparen unattraktiv machen. Und in diesem Zusammenhang muss auch erwähnt werden, dass billiges Geld dazu geführt hat, dass die Immobilienblase platzte. Das Vertrauen der Anleger ist arg angeschlagen. Das zeigt eine vom Vermögensverwalter Schroders durchgeführte Umfrage bei amerikanischen Anlegern: 72 Prozent der US-Anleger glauben weiterhin, dass die USA in eine Rezession schlittern. Die Welt koppelt sich ab Fakt aber bleibt, dass der Rest der Welt sich teilweise von den USA abgekoppelt hat. Schwellenländer machen mittlerweile die Hälfte des Konjunkturwachstums aus. Die Stärke der Schwellenländer mitsamt der anhaltenden Nachfrage nach importierten Gütern wird die Situation stabilisieren. Vielleicht wird das Wachstum der Schwellenländer leicht sinken. Aber die Wachstumsaussichten sind weiterhin hoch, sodass es den jungen Nationen nicht schadet, sich leicht abzukühlen. In den nächsten Wochen und Monaten – voraussichtlich noch bis April oder Mai – dürfte es noch zu weiteren teilweise kräftigen Schwankungen kommen. Im Gegenzug haben andere Anlageklassen zugelegt. Silber, Gold, Zucker, Kakao, Blei, Weizen oder Nickel verbuchten schöne Gewinne. Dito sind die Renditen amerikanischer Staatsanleihen leicht angestiegen. Es zeigt sich, dass ein gut diversifiziertes Portfolio – auch wenn sehr kurzfristig betrachtet – Früchte bringt. DIE LETZTE PUNKT-AUSGABE VERPASST?

52 PUNKTmagazin N˚ 12/08

AUSBLICK

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PLANET ERDE, UNSER ALLER LIEBSTES KIND 2008 steht ganz im Zeichen der Geowissenschaften. Im globalen Rahmen sollen sie dazu beitragen, die Sicherheit zu verbessern und das Wohlhaben zu erhöhen. Die Zielverfolgung führt automatisch über verschiedenste Branchen, Sektoren und Wirtschaftszweige. Entsprechend viele Anlagemöglichkeiten gehen damit einher. txt: Cyril Schicker] Die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNESCO) hat 2008 zum «Internationalen Jahr des Planeten» erklärt. Ziel ist es, zu zeigen, wie Geowissenschaften unterstützend dazu beitragen können, dass sowohl die globale Sicherheit als auch das weltweite Wohlhaben auf ein höheres Level gehievt werden kann. Geowissenschaften halten eine tragende Rolle für die weltweite Energiegewinnung (Rohstoffversorgung usw.) inne. Es wird versucht, innert drei Jahren einer herkulischen Herausforderung gerecht zu werden, sind doch die damit verbundenen Aktivitäten eben arg vielfältig. Die Liste fängt an bei der Verminderung von Gesundheitsproblemen, geht über zur Identifizierung neuen Bodenschätzen und peilt den Aufbau sicherer Stadtstrukturen an.

Multidisziplinäre Forschungsthemen Es gilt hierbei zu beachten, dass dies nur ein kleiner Ausschnitt der UNESCO-Agenda darstellt. All die damit verbundenen multidisziplinären Forschungsthemen sind enorm breit gestreut und – auch aus anlagetechnischer Sicht – äusserst spannend. Als ein Beispiel sei der Bereich Bodenschätze, im erweiterten Sinne Ressourceneffizienz, angeführt. Nicholas Stern, der frühere Chefökonom der Weltbank (der chinesische Universitätsprofessor Justin Lin Yifu wird diese Stelle bald neu bekleiden), beziffert die globalen Massnahmen gegen die Belastung der Erdatmosphäre auf rund 275 Milliarden Euro. Die effektiven Präventionsmassnahmen, insbesondere die Reduktion von CO2, machen folglich ein Prozent des Welt-BIPs aus! Da verwundert es nicht, sind Begrifflichkeiten à la Nachhaltigkeit oder Green Investments heute in aller (Finanz-)Munde. Investitionsmöglichkeiten Holz und Wasser Nachhaltigkeit beinhaltet auch das knappe Gut Wasser. Der Branche wird ein langes und überdurchschnittlich hohes Wachstum attestiert. Investitionsmöglichkeiten rund um dieses Thema sind bislang aber noch dünn gesät. Trotz alledem gibt es in unseren Breitengraden, sprich am Schweizer Aktienmarkt, mehrere Unternehmen, die (in Nachhaltigkeitsbewertungen) oft ganz gut abschneiden. Anrüchige Marktteilnehmer Nebst all den Steigerungsraten haben solche Engagements (Holz gehört ebenso dazu) den zusätzlichen Reiz, etwas Gutes für Umwelt und Klima zu tun. Aufgepasst aber vor dubiosen Anbietern! Die Prime Forestry Group etwa lässt mit Teakholzplantagen überhöhte Renditeversprechungen erklingen und zieht damit immer wieder den einen oder anderen Investor an Land. Oder über den Tisch. Wie dem auch sei, beginnen wir an der Stelle den Kreis zu schliessen und kehren zurück zur UNESCO-Liste oder anders gesagt zum Aufbau sicherer Stadtstrukturen. Was dabei womöglich als erste Assoziation auf-


kommt, dürfte das Thema Infrastruktur sein. Infrastruktur – das chancenreiche Kunterbunt Kein anderer Bereich beherbergt ein derartiges Sektorenkunterbunt und somit Investmentchancen zuhauf: Müllentsorgung, Spitäler, Brücken, Eisen- und Autobahnen, Kommunikation, Luftverkehr (inklusive Flughäfen), Schifffahrt, Gerichtsgebäude, Polizei, Katastrophenschutz etc. Vom gewaltigen Potenzial ist auch Larry Koch, Managing Director Infrastructure Investment Group JP Morgan, überzeugt. «Weltweit sind in den nächsten Jahren alleine Reparatur- und Modernisierungskosten in Billionenhöhe zu erwarten», so Koch. Das sind gigantische Investitionssummen, die nur schon kurz- bis mittelfristig eingesetzt werden. Anders ausgedrückt: In Indien sind nur 2 Prozent des gesamten Strassennetzes Autobahn. Führt man sich vor Augen, dass sich darauf satte 40 Prozent aller Autos und Lastwagen bewegen, dann fällt es einem wie Schuppen von den Lidern, dass die Modernisierung erst noch in Kinderschuhen steckt. Fettleibigkeit ist eine Epidemie Apropos Kinder … National betrachtet ist jedes fünfte Kind übergewichtig, jedes 20. adipös, also fettsüchtig. Die Zahl der übergewichtigen Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren hat sich in den letzten Jahren mehr als verdreifacht, die der Fettleibigen sogar mehr als versechsfacht. So erstaunt es auch nicht, dass die Gesundheitsorganisa-

tion (WHO) nicht zögerte, Korpulenz als globale Epidemie zu erklären. Korpulenz oder Fettleibigkeit ist übrigens ein Teilaspekt des Healthy-Livings-Anlagethemas. Zukunftsträchtiger Makrotrend Healthy Living wird als Makrotrend eingestuft, der neue Voraussetzungen in der Zukunft schaffen soll. Dies einerseits im Hinblick auf die demografische Veränderung einer Globalbevölkerung, welche immer älter wird. Anderseits in Bezug auf neue Konsumgewohnheiten mit verstärkter Ausrichtung auf qualitative und gesunde Ernährung. Ungesundes Essen, schlechte Lebensgewohnheiten, zu wenig Bewegung oder übermässiger Stress führen zwar noch immer zu einer starken Zunahme von chronischen Krankheiten. Mit der Aufblähung der Alterspyramide steigert die Anzahl gar noch geschwinder. Dies heisst aber nicht, dass Healthy Living gleich zu Beginn schon todgeweiht ist. Das Potenzial dürfte deshalb schier unerschöpflich sein, weil insbesondere darauf gesetzt wird, dass sich ein kritischeres Gesundheitsbewusstsein entwickelt – und zwar weltweit. NÄCHSTE PUNKT-AUSGABE:

Abo: > www.punktmagazin.com

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punktmagazin.com 53


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Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Die Gewinner/-innen werden schriftlich benachrichtigt. Gewinnberechtigt sind ausschliesslich Leser-/innen der PUNKT-PrintAusgabe. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

54 PUNKTmagazin N˚ 12/08


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Die UNESCO nahm die Altstadt von Macao 2005 ins Weltkulturerbe auf. Die nahe Hongkong gelegene Sonderverwaltungszone ist extrem beliebt, dies jedoch vor allem wegen des dort erlaubten Glücksspiels und wegen der chinesischen Spielfreude. Doch wes-

halb in die Ferne schweifen, wenn dasselbe ach so nahe liegt? Glück und gar noch mehr lässt sich auch im schwyzerischen Pfäffikon finden. «Hast Du Geld, so spiel, hast Du keins, so stiehl» besagt ein altväterliches Sprichwort.

txt: Cyril Schicker] Selbstverständlich distanzieren

treibern, ein Casino mit angeschlossenem 600-Zimmer-Hotel, erbaut für stolze 1,25 Milliarden Dollar. Hier rollt ab sofort die Kugel für den globalen Player. Es muss aber nicht immer alles im globalen Rahmen sein. Spielfreude und eventuell auch -glück findet man nämlich gut und gerne auch national. Lediglich 20 Autominuten von der Stadt Zürich entfernt, in Pfäffikon/Schwyz, befindet sich das Casino Zürichsee. Dieser Spieltempel beinhaltet zwölf Spieltische sowie 150 Glücksspielautomaten und ist im Seedamm Plaza beheimatet. Mit seiner Lage (wunderbar direkte Sicht auf den See), seiner Atmosphäre und dem gastronomischen Angebot setzt das Seedamm Plaza besondere Akzente.

wir uns energisch vom Diebstahlgedanken, erachten die Redewendung allerdings nicht per se als verkehrt. Insbesondere in der heutigen Zeit erleben wir einen regelrechten Spieltrieb, gar einen förmlichen Spielrausch. Das zeigt sich etwa in China, wo sich eine wahrhaftige Jagd nach Aktienrenditeperlen entwickelte und die Börsen daraufhin in astronomische Sphären nach oben schnellten. Doch nicht nur Wertpapiermärkte sind vom Spielwahn betroffen, auch andere «Brutstätten des Glücks» erleben einen wahrhaften Sturmlauf. Sonderverwaltungszone des Glücks So zum Beispiel Macao. Die – erst zweite – Sonderverwaltungszone wurde 1999 in die Volksrepublik integriert und befindet sich in der Nähe von Hongkong. Macao ist kein unbekanntes Plätzchen irgendwo auf der Weltkarte, nahm doch die UNESCO die historische Altstadt vor zwei Jahren gar ins Weltkulturerbe auf. Macao wird denn auch seit einiger Zeit förmlich überrannt, nicht aber wegen der Altstadt, sondern hauptsächlich wegen des Glücksspiels. Die Chinesen gelten als enorme Spielernaturen und Glücksspiel als deren liebstes Steckenpferd. Gambling ist in Macao, im Gegensatz zum benachbarten Hongkong (dort sind lediglich Pferdewetten erlaubt), legal und die wohl wichtigste wirtschaftliche Triebfeder. Las Vegas des Ostens Die Legalisierung erfolgte bereits 1847, seither stellen Casinoeinkünfte auch den Mammutteil des Bruttoinlandsproduktes. Die gleissende Metropole Macao schickt sich an, das Las Vegas des Ostens zu werden. Anfangs Dezember letzten Jahres eröffnete MGM Mirage Inc., die weltweite Nr. 2 unter den Casino-Be-

Tagungszentrum mit Gault-Millau-Punkten Ebenfalls apart, dass in einem Komplex nicht nur Casino sowie rund 40 Kongress-, Seminar- und Sitzungszimmer für bis zu 400 Personen untergebracht sind, sondern gleich noch 142 Hotelzimmer zur Verfügung stehen. Die Zimmer verleihen gleichermassen Wohnlichkeit und Funktionalität, ohne dabei den Designaspekt zu vernachlässigen. Das Seedamm Plaza gilt zu Recht als das wahrscheinlich umfassendste Tagungszentrum schweizweit. Da passte die Eröffnung des Restaurants PUR im Juni 2007 gut ins Konzept. Die Küche des mit 14 Gault-Millau-Punkten ausgezeichneten Gourmetpalasts lässt den Gaumen förmlich tanzen. Weitere Lokale und eine lauschige Terrasse vervollständigen die ohnehin schon breite Angebotspalette und dürften dazu beitragen, dass richtig Ferienstimmung aufkommt. Von diesem Stimmungskuchen fällt vielleicht auch ein Krümel für Sie ab – siehe Verlosungsbox.

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LEBENS-ART

seedamm-plaza.ch

punktmagazin.com 55


VO A BR

WENN DAS WAYNE MCLAREN NOCH ERLEBEN KÖNNTE … txt: CS] KeeFar Industrial & Trading Company visiert nicht in erster

Linie einen hohen Gewinn an. Dafür strebt das chinesische Unternehmen gemäss eigener Aussage vor allem nach Glaubwürdigkeit und hat sich dementsprechend eine hohe Produktqualität auf die Fahne geschrieben. Das überträgt sich hoffentlich auch auf die «revolutionären» Elektrozigaretten. Dafür legt eigentlich die China Health Care Society ihre Hand ins Feuer. Also gut, glauben wir’s. Das Zigarettensubstitut soll dazu dienen, den Willigen das Rauchen abzugewöhnen – schmerzfrei. Die Quasi-Zigarette soll an und für sich den Eindruck erwecken, als handle es sich um eine echte. Man kann also fröhlich und voller Nächstenliebe vor sich hin qualmen (no smoking pollution!), ohne dabei Gefahr zu laufen, einen Lungenschaden zu erleiden. Ein bisschen wird wohl auch die allgemeine Brandgefahr minimiert. Die Ersparnis von 80 Prozent ist ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil. Das Geld könnte man gleich in Aktien investieren, obwohl dann womöglich eine akute Herzinfarktgefahr bestünde – der hohen Marktvolatilität sei Dank. «Mini Cigarette»

DAS ABENTEUER VON HERZOG & DE MEURON txt: CS] China ist ein Land der Kontroversen, das sich obendrein rasend schnell verändert. In den vergangenen zwölf Monaten wurde im Drachenland mehr gebaut als in ganz Europa im Verlauf der letzten Jahre. Für die Neubauten – die mitunter auch «als Brücke zum Westen» fungieren sollten – werden laufend international renommierte Architekten angefragt. So auch die Basler Stararchitekten Herzog & de Meuron. Sie wurden für das National Stadium des Pekinger Olympiastadium und Blickfang à la Vogelnest nach China geholt. Parallel dazu verfolgen die beiden Architekten ein Projekt, das den Bau eines gesamten Stadtteils für rund 300 000 Menschen beinhaltet. Eine Aufgabe, die nicht zu unterschätzen ist, muss sich diese doch nach den alltäglichen Bedürfnissen der chinesischen Bevölkerung richten. Der Dokumentarfilm der Herren Schaub und Schindhelm beobachtet scharf, wie Chinas Kultur das Schaffen des Architekten-Duos prägt. Die rund vierjährige Filmphase, verpackt in 90 Spielminuten, brachte auch schonungslos Kurioses hervor. Überdies macht die Dokumentation deutlich, wie fest sich China durch die wohl umstrittensten Olympischen Spiele seit Moskau 1980 in den Mittelpunkt des Weltwirtschaftsradars gestellt hat. Dies könnte sich als Bumerang erweisen – und diese Tatsache verspricht gar noch mehr Spannung.

DVD «Bird’s Nest»

56 PUNKTmagazin N˚ 12/08

Bezugsquelle: aktuell im Kino, in der zweiten Jahreshälfte 2008 bei Laserzone erhältlich

Preis: auf Anfrage

Infos / Bezugsquelle: made-in-china.com


LEBENS-ART

2000 JAHRE BONSAI UND KEIN ENDE txt: RB] Bonsai ist eine alte asiatische Kulturform, deren Ursprung in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung im alten China zu finden ist. Wandernde Mönche des Zen-Buddhismus brachten um 600 nach Christus die ersten Bonsais nach Japan. Ein Bonsai stellt das verkleinerte und zugleich vollendete Abbild eines von Wind und Wetter gezeichneten Baumes dar. Bestimmte Baumarten haben typische Grundformen und entsprechend bildeten sich auch bei der Bonsai-Kultur verschiedene Gestaltungsformen oder Stilarten heraus. Es ist aber nicht nur der kleine Baum, der einen Bonsai ausmacht. Untrennbar gehört die angemessene Schale zum Baum wie der Rahmen zum Bild. Das Zusammenspiel von Baum und Schale macht das tatsächliche Gesamtkunstwerk Bonsai aus. Der Bonsai & Kakteen Shop in Zürich bietet seit 1981 eine grosse Palette an Bonsais an. Das Geschäft bietet aber noch mehr: So gehören nebst Beratung und Verkauf auch Kurse im Bonsai-Umgang dazu. Abgerundet wird das Angebot mit einer Bonsai-Klinik und einem Bonsai-Ferienheim.

«Bonsai»

Preis: auf Anfrage

Infos / Bezugsquelle: bonsai.ch

DAS MOBILFUNKTELEFON-FEATURE SCHLECHTHIN txt: CS] Befinden Sie sich gerade irgendwo im Amazonas-Gebiet und

verspüren urplötzlich den Drang zu telefonieren? Sind Sie inmitten eines Heliskiing-Abenteuers und möchten unbedingt dieses Erlebnis in die Handyhörmuschel schreien? Haben Sie soeben einen Säbelzahntiger im Überlebenskampf niedergerungen und beabsichtigen, das erlegte Tier mit dem Handy zu fotografieren? Verständlich – nur ungünstig, dass Sie vergessen haben, den Akku vorher aufzuladen. Doch keine Bange, denn genau für solche (und ähnliche) Momente wurde HandyBattTM ins Leben gerufen. Der sogenannte treue Begleiter in Form einer Notfallbatterie für das Mobilfunktelefon ist eine prima Erfindung in Taschenformat (30 g leicht, 5 mm dünn) und allzeit bereit sowie für jede Art von Handy kompatibel. Das Ding ist spritzwasserfest und kälteresistent, stattliche acht Jahre haltbar und darüber hinaus für einmal nicht aus dem Asien-Raum, sondern durch und durch «made in Switzerland». HandyBattTM macht sozusagen unabhängig und kann sogar mit etwelchen Sujets bedruckt werden. Wer keines hat, der ist selber schuld. «HandyBattTM»

Preis: ab CHF 20.00

Infos / Bezugsquelle: handybatt.com

punktmagazin.com 57


SCHLUSS-PUNKT

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WISSEN DASS ...

IMPRESSUM

txt: RB] +++ Der chinesische Warren Buffet. Lin Yuan ist fast allen chinesischen Börsenspekulanten bekannt. Lin Yuan stieg 1989 mit 8000 Yuan (1000 Dollar), die von seiner ganzen Familie zusammengebracht wurden, in den Aktienmarkt ein. Bis 2007 erhöhte sich die Summe von 8000 Yuan auf mehrere 100 Millionen Dollar. Die Geschichte von Lin Yuan spornt zahlreiche Menschen an, in den Aktienmarkt einzusteigen und er wird als Aktiengott im Reich der Mitte angesehen. Seine Strategie: Stock-Picking und jeder Penny ist investiert. +++

Jahrgang 03 | Ausgabe März/April 2008

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Erscheint 6 x jährlich ISSN Nr. 1661-8068 Auflage: 7500 Print-Exemplare, 17 500 E-Mail-Abonnenten HERAUSGEBERIN

+++ In China wird es in Kürze mehr Internet-Nutzer als in den USA geben. In China nutzen nach offiziellen Angaben inzwischen 210 Millionen Menschen das Internet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Internetnutzer nach Angaben des Internet Network Information Center um 53 Prozent gestiegen. Die Marktdurchdringung liegt im Vergleich zur hohen Bevölkerungszahl allerdings erst bei 16 Prozent und damit unter dem weltweiten Durchschnitt von 19,1 Prozent. In den USA nutzen 70 Prozent aller Einwohner das Internet. +++

financialmedia AG, Zürich

+++ Milch wird in China zum Trendgetränk. Milch wird immer knapper. Welcher Milchbauer in der Schweiz hätte sich das vor einigen Jahren erträumen lassen? Weil die weltweite Milchproduktion nicht mit der wachsenden Nachfrage mithalten kann, ist Milch ein knappes Gut geworden und der Preis explodiert. Ein wichtiger Grund für diese Entwicklung ist in China zu finden. Immer mehr Chinesen trinken Milch bzw. konsumieren Milchprodukte. Gerade in China hat das Wachstum erst begonnen: Experten erwarten für die kommenden drei Jahre prognostiziert eine Steigerung des Milchkonsums um 15 Prozent. Zwar ist der chinesische Pro-Kopf-Verbrauch mit 13,9 Kilogramm Milch pro Jahr noch immer 19-mal geringer als derjenige der USA. Aber in den chinesischen Städten hat sich der Milchkonsum allein zwischen 1997 und 2004 von 8,5 auf 25,5 Kilogramm Milch pro Kopf und Jahr verdreifacht. Dabei ist erstaunlich: Die Laktose-Intoleranz vieler Chinesen scheint der Entwicklung nicht im Wege zu stehen. Schon bald muss jedes Baby und Schulkind seine tägliche Ration Gratismilch konsumieren. Ziel dieser staatlich verordneten Milchkultur: die Hebung der Volksgesundheit. +++

CHEFREDAKTION

VERLAG & REDAKTION PUNKT Magazin, c/o financialmedia AG Pfingstweidstrasse 6, CH-8005 Zürich info@punktmagazin.com, www.punktmagazin.com

Rino Borini: borini@financialmedia.ch REDAKTION Mark Baer (MB), Urs Bai (UB), Rino Borini (RB) Olivier Bühler (OB), Boris Gassmann (BG) Samuel Gerber (SG), Andreas Hohn (AH) Cyril Schicker (CS), Patrick M. Widmer (PW) ART DIRECTION Boris Gassmann: gassmann@financialmedia.ch KORREKTORAT Das Korrektorat, Dieter Lüdin, CH-4118 Rodersdorf

+++ Frauenmangel in China birgt Gefahrenpotenzial. In China gibt es schon heute 40 Millionen Frauen weniger als Männer. Im nächsten Jahrzehnt könnten es schon 60 Millionen sein. In manchen chinesischen Provinzen werden derzeit 30 Prozent mehr Jungen als Mädchen geboren. Grund dafür ist, dass weibliche Föten gezielt abgetrieben werden – eine Folge der radikalen Ein-Kind-Politik der Regierung zur Eindämmung des Bevölkerungswachstums. Frauen, die auf der Suche nach Arbeit vom Land in die Stadt kommen, werden häufig gekidnappt und an gut zahlende Junggesellen verkauft. Diese Art von Menschenhandel sei gemäss dem Berlin-Institut für Weltbevölkerung zu einem lukrativen Geschäft organisierter Banden in China geworden. +++

dl@daskorrektorat.ch, www.daskorrektorat.ch MARKETING & VERKAUF Rino Borini: borini@financialmedia.ch Urs Bai: bai@financialmedia.ch Telefon: +41 (0)44 277 75 30 ANZEIGENLEITUNG Mediabox Print GmbH, Nico Keramaris Eichstrasse 25, CH-8045 Zürich

+++ Gigantomanie auch im Mobilebereich! Mit 369 Millionen Kunden ist China Mobile der mit Abstand grösste Telefonkonzern der Welt. Insgesamt telefonieren 530 Millionen oder rund 40 Prozent der Chinesen mit einem Handy. 2007 ist die Zahl um 17 Prozent gestiegen, nur in Indien liegt die Wachstumsrate noch höher. Einer Statistik des chinesischen Ministeriums für Informationsindustrie zufolge hat die Zahl der per Handy versandten SMS-Kurznachrichten bis Ende 2007 590 Milliarden übertroffen. Im Vergleich zu 2006 bedeutet dies ein Wachstum von rund 40 Prozent. Inzwischen gibt es in China 365 Millionen Festnetzanschlüsse. Den Fokus setzen die Manager von China Mobile auf mittelgrosse und kleine Städte und auf die ländlichen Gegenden. Da herrsche noch viel Potenzial. Im vergangenen Jahr sind 50 Prozent der Neukunden aus der Provinz gekommen. +++

Telefon: +41 (0)44 205 50 27, Fax: +41 (0)44 205 50 21 DRUCK & VERSAND NZZ Fretz AG, Zürcherstrasse 39, CH-8952 Schlieren www.nzz-fretz.ch ABONNEMENTENPREISE PRO JAHR Inland: CHF 29.50 (inkl. 2,4% MwSt) Ausland: CHF 64.50 (inkl. 2,4% MwSt) Einzelpreis: CHF 6.00 (inkl. 2,4% MwSt) www.punktmagazin.com/abo DISCLAIMER / RISIKOHINWEIS Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlegers. Für unverlangte Zusendungen wird jede Haftung abgelehnt. Die im Magazin veröffentlichten Angaben dienen der Information und sind keine Aufforderung zum Kauf und/oder Verkauf von Wertpapieren.

58 PUNKTmagazin N˚ 12/08



Emerging Markets Zertifikate an der SWX Schweizer Börse kotiert

Öffnen Sie die Tür in die weite Welt: China, Dubai, Abu Dhabi, Qatar, Indien und asiatischer Raum Produktname

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Hong Kong Top Select Zertifikat

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Korb von 10 Hong Kong-Aktien (Top Select)

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Hong Kong Infrastructure and Transportation Zertifikat

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CROCI ASIA PACIFIC Strategie Zertifikat

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CROCI ASIA PACIFIC Strategie Zertifikat

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CROCI ASIA PACIFIC

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Korb von 10 Indien-Aktien (Top Select)

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Abu Dhabi Index Zertifikat

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Qatar Index Zertifikat

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X-markets Emerging Markets Zertifikate beziehen sich auf verschiedene Basiswerte aus dem asiatischen und indischen Raum sowie dem Nahen Osten. Dies ermöglicht dem Anleger einen direkten oder indirekten Zugang zu diesen Aktienmärkten, welche in den letzten Jahren ein beeindruckendes Wachstum aufgewiesen haben. Der Anleger partizipiert in solchen Produkten eins zu eins an der Wertentwicklung der Aktienkörbe.

Kontakt X-markets: X-markets, Ihr Zugang zur weltweiten Investment-Kompetenz der Deutschen Bank. www.x-markets.ch Hotline: +41 44 227 34 20 E-mail: x-markets.ch@db.com

Leistung aus Leidenschaft. Steuerhinweis: Die Deutsche Bank AG übernimmt keine Haftung für Steuerfolgen. Es wird dem Anleger empfohlen, sich vor einem Anlageentscheid in diese Wertpapiere von einem Steuerberater betreffend den steuerlichen Folgen beraten zu lassen. Disclaimer: Diese strukturierten Produkte stellen keine Beteiligung an einer kollektiven Kapitalanlage gemäss KAG dar und unterstehen somit nicht der Bewilligung der Eidgenössischen Bankenkommission. Für den Anleger besteht deshalb kein Anlegerschutz nach dem KAG. Dieses Inserat stellt keinen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a resp. 1156 OR sowie kein Kotierungsinserat im Sinne des Kotierungsreglements dar. Der Prospekt in englischer Sprache kann bei der X-markets bezogen werden (Adresse siehe oben). Der Anleger ist dem Emittentenrisiko ausgesetzt; die Werthaltigkeit seiner Anlage hängt somit nicht nur von der Entwicklung und Bonität der dem Produkt zugrundeliegenden Basiswerte ab, sondern auch von der Bonität des Emittenten. Das Verlustpotenzial entspricht der prozentualen Verringerung des Wertes des Basiswertes zwischen dem Emissionstag und dem Verfalltag. Dies kann zu einem vollständigen Verlust des investierten Kapitals führen. MiFID: Weitere Informationen zu Risiken gemäss MiFID können Sie im Internet unter folgender Adresse erhalten: http://globalmarkets.db.com/riskdisclosures


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