ist mehr.
Wirtschaft
AusgabeNovember/Dezember2009 Heft-NËš22Jahrgang04KostenCHF6,00 Webpunktmagazin.ch
22 9 771661 806003
Wir leben Rohstoffe
Rohstoffdominanz im Alltag Dreh- und Angelpunkt
Cargo-
wesen
Im Globus, ein Erlebnis-
bericht
JC Biver, Hublot, im Fokus
CEO von
Edeltextilien aus dem Hause John
Smedley Rohwaren
De luxe Der Rohstoff-
Oscar
«Traded on Scoach» steht für Qualität. Für erfolgreiche Investments sind fundiertes Wissen und eine klare Marktmeinung genauso gefragt wie gute Handelsbedingungen und sichere Entscheidungsgrundlagen. Als führende europäische Börse für Strukturierte Produkte setzt Scoach mit gezielten Kotierungs- und Handelsregeln, neutraler Marktüberwachung und dem Online-Qualitäts-Check neue Standards in Sachen Transparenz und Sicherheit für Anleger in der Schweiz. Ihre Börse für Strukturierte Produkte: www.scoach.ch
matthiasfrei
Für welches Produkt entscheiden Sie sich?
003
«Commodities», das Jahrhundertthema schlechthin, sind unser steter Wegbereiter. Wir alle können nicht mehr sein ohne. Unser Leben wird von einer gewaltigen Anzahl an Rohwaren dominiert, gibt es doch weit mehr als nur Gold, Erdöl und Wasser.
WorteRinoBorini&CyrilSchicker BildBorisGassmann
Chefredaktor Rino, der Kaffee schmeckt mir heute nicht besonders. Hast Du mir gar heimlich einen oder zwei Zuckerwürfel reingetan? Muss ich nun ein wachsames Auge spazierenführen? Verlagschef Von wegen, der Zuckerpreis ist viel zu hoch, der Hauptabsatzmarkt Indien hat mit wettertechnischen Widrigkeiten zu kämpfen und in Brasilien rechnet man mit Ernteausfällen. Wegen der schwachen Ernte sollten wir uns nach einem anderen Süssmacher umschauen. Wusstest Du, dass Zuckerhändler davon ausgehen, dass in absehbarer Zeit ein Zuckerdefizit von knapp drei Millionen Tonnen bestehen könnte? Chefredaktor Nein, das ist mir neu beziehungsweise habe ich nur von der seit über 80 Jahren schlimmsten Dürrezeit Indiens gehört. Indien ist ja der zweitgrösste Zuckerproduzent, Brasilien ist diesbezüglicher Spitzenreiter. Apropos Brasilien, das zweischneidige Thema Ethanol ist nicht mehr derart präsent wie auch schon.
Was ist geschehen? Gibt es keine Urwälder mehr, die man leichtsinnig für Anbauflächen abroden kann? Vom Kohlendioxidausstoss ganz zu schweigen. Verlagschef Eines vorweg: Der preisliche Höhenflug von Zucker macht deutlich, wie sehr die meisten Rohstoffnotierungen von Klimabedingungen abhängig sind. Wenige sind sich dessen wirklich bewusst. Und ja, Ethanol, eines der brasilianischen Hauptexportgüter, ist nach wie vor ein brandheisses Eisen. Diese Thematik kann eher mit Umweltschmutz denn Umweltschutz bezeichnet werden. Chefredaktor Halte in diesem Zusammenhang das ganze Transportwesen – der Lynchpin im Rohwarenuniversum – unter die Lupe. Da werden gewaltige Strecken bewältigt. Irre. Übrigens, konträr zur Zuckerpreisrenaissance verhält sich der Maispreis. Dieser liegt derzeit bei ungefähr drei Dollar je Bushel. Das sind 50 Prozent weniger als vor einem Jahr. Auch wenn die diesjährige Lese laut US-Agrarministerium sehr gut ausfallen wird, machen die dortigen Bauern wenig bis keinen Gewinn damit ...
... Der Maispreis ist insofern spannend, weil er etliche andere «Commodities» beeinflusst. So etwa Fleisch, da Mais zur Tierfütterung verwendet wird. Aber auch für die Ethanolherstellung wird das gelbe Korn gebraucht. Du wolltest doch als Kind Farmer werden, kennst Dich also entsprechend gut aus. Tauch doch nach einigen Firmenperlen. Verlagschef Der Agrokonzern Monsanto zum Beispiel. Oder die Düngemittelhersteller Potash, Agrium und Mosaic. Aber auch uns geläufigere Firmen wie Kellogg’s, Nestlé oder Pepsi sind spannend. Syngenta ebenso. Grundsätzlich aber haben alle mehr oder weniger mit Rohstoffen zu tun. Um Gold, Silber, Erdöl, Schweinebäuche, Stein, Kupfer, Zinn, Wasser, Holz, Molybdän, Kakao, Zement, Salz, Baumwolle, Arsen und Konsorten kommt man nicht herum. Chefredaktor Welch rohstoffliches Kunterbunt, wenn man etwa noch Lanthan und Terbium beimischt, wird es exotisch – nicht aber toxisch! Verlagschef Apropos exotisch, Dein Kaffee schmeckt Dir wohl immer noch nicht. Dein empfindlicher Gaumen verträgt wohl nur Kopi Luwak, das ist der teuerste Kaffee der Welt. Aber lass uns nun gemeinsam mit unseren Lesern in die Welt der Rohstoffe eintauchen.
Verlags- & Redaktionscrescendo
StartPunkt
Chefredaktor Eintauchen ist gut, auftauchen aber immer wieder nö tig. Es erdrückt einem beinahe, so viele völlig unterschiedliche Rohwa ren gibt es. Nur schon wenn man die Rare Earth Elements (REE) un ter die Lupe hält, springen einem da klingende Namen wie Scandi um oder Dysprosium ins Auge. Üb rigens, selbst in der Schweiz wird ein Rohstoff gefördert, der sogar in frü heren Augenoperationstechniken Anwendung fand: der Magnetit. Verlagschef Ja, das stimmt, das Rohstoffuniversum ist gewaltig und erfordert wirklich gute Schwimm künste. Da die Schweiz als europä isches Wasserschloss gilt, ist uns die ses Talent ja fast schon angeboren. Gleichzeitig aber sind wir auch sehr verwöhnt, wenn es zur Wasserpro blematik kommt. Wasser, eines der kostbarsten Güter. Chefredaktor Solange es genüsslich aus dem Hahnen tropft, sickert die ser arge Missstand leider nur lang sam in unser Bewusstsein. Dafür strömt das Wasser förmlich, wenn wir der täglichen Körperhygiene nachgehen. Verlagschef Ja, die Berechnungen mit dem «virtuellen Wasser» brin gen Haarsträubendes hervor. Doch greifen wir nicht vor, PUNKTroh stoff ist ja luxuriös ausgestattet mit solchen Gegebenheiten ... punktmagazin.ch | No22/09
Inhalte N˚22 2009 November/ Dezember
Index
Wirtschaftliches | S011-037 Kurz & Bündig
Auf den Punkt
011 Ausserirdische Goldgruben
022Und immer wieder morgens
Mitten in der menschenleeren Weite Zentralsibiriens begann anfangs 1900 der Weltuntergang ...
012 Schweizer Innovationen und Wirtschafts-news Kosmetik, Blaugold, Orangen, Medikamente, Schweizer Minen, Abfall, Traditionelles, Güldenes ...
026 Der Bauer von heute ist der Millionär von morgen Gegessen wer-
Titelgeschichte
den muss immer und das Frühstück ist wohl die wichtigste Mahlzeit des Tages. Der «Zmorge» vereint unzählige Agrarrohstoffe. Die wiederum sind ...
014Wir L(-I)eben Rohstoffe mitEingebundenes Impressum S008 Rückblick S009 Gedankengang S035
Unser aller Morgenritual fällt zwar unterschiedlich aus, hat aber doch viele Gemeinsamkeiten. Duschen, Einkleiden und bereit machen für den (Arbeits-)Tag ist uns wohl allen gemein.
Wir denken, uns gehöre die Welt. Das ist ein schöner Gedanke. Dieser hinkt aber gewaltig, werden wir doch von unzähligen Rohstoffen dominiert. Rohwaren bestimmen nun einmal unser Leben, umzingeln uns gekonnt ...
028 Lange Wege, kurzer Schluss Arbeitswege. Ohne Rohöl läuft wenig, solange mehr als die Hälfte der Schweizer mit dem Auto pendelt. Mittelfristig führt aber kaum ein Weg an ...
PUNKTinterna S082
014
030 Rohstoffverbrauch im Büroalltag Vor allem mit dem Einsatz moderner Technologien und zukunftsweisender Bauweise lassen sich Rohstoffe, da gehört auch Energie dazu, sparen. Ernüchternd ist der Fakt, dass ...
032 Roh(-stoff)kost zum Abendessen Noch ist nicht aller Rohstofftage Abend. Das feierabendliche Fitnessstudio steckt voller Rohwaren. Der Grossteil der Reinigungsmittel ...
034 Schlafen ist ein zweischneidiges Schwert Das Tagesende wird zumeist mit dem erhofften tiefen, gesunden Schlaf eingeläutet. Das Wohlbefinden kann mit exklusivster ...
036 Ein Thema, zwei Standpunkte Eric Steinhauser (Rahn&Bodmer) & Dirk Wiedmann (Rothschild Private Banking & Trust) ausgefragt
022
004
028
Geld macht glücklich (Nr. 43). Geld macht glücklich, wenn es bedürfnisgerecht, effizient und erfolgreich investiert wird. Als institutioneller Anleger mit professioneller Tresorerie haben Sie die Wahl aus einer breiten Palette von Fonds, speziell für Sie entwickelt. Profitieren Sie vom fundierten Fachwissen und dem überdurchschnittlichen Leistungsausweis von Swisscanto. Lassen Sie sich in einem Gespräch überzeugen oder besuchen Sie uns unter www.swisscanto.ch/institutionellefonds.
Index
Investierbares | S038-0053
Kopflastiges | S054-067
Genüssliches | S068-082
Produkte
Portrait
Aktivismus
038Schätze der Erde in Form
054Jean-Claude Biver, ein Syno-
068Globus ist nicht gleich glo-
schätze ist für viele Anleger zu einem bedeutenden Baustein im Portfolio geworden. Doch nur mit ...
rakterstark und zeigt immer wieder seine Macherqualitäten. Etlichen Marken oder Unternehmen hat er jeweils neues Leben eingehaucht – dafür aber nicht zwingend Arbeitsplätze ausgehaucht.
fliegen, ob wir einen Globus zu Hause rumstehen haben oder bei Globus einkaufen, spielt keine Rolle. Vom Globus kommt man einfach nicht los.
gepresst Das breite Spektrum der Boden
042 Rohstoff-Produkte in Kürze Energie, Dünger, Erneuerbares, mobile Infra-
nym für erfolg Er ist charismatisch, cha-
Lebens-Art
struktur, Gold ...
iPunkt
045 Börsenkotierte Rohstoffe
062Schiffe, die Träger der Roh-
Gelistete Aktien, Anlagefonds, Exchange Traded Funds, kapitalgeschüzte Produkte, Index-/Basket-Zertifikate, Barrier-Reverse-Convertible sowie Top & Flops.
stoffe
Viele Rohstoff-Vorkommen befinden sich etwa unter der Erde, in den Bergen, tief im Wald oder auf dem Meeresgrund. Diese jeweils zu fördern, ist nicht leicht, diese zu transportieren schon einfacher. Kolumne «Der Querbanker meint ...»
und dass sie für unser tägliches (Über-)Leben unumgänglich sind. Unter anderem deshalb sind sie als Investitionsvehikel auch von Bedeutung. Ja, sie gelten sogar als fester Depotbestandteil.
072Einzigartigkeit in Kleiderform, John Smedley
Ob Eva ihr Feigenblatt gegessen hätte, nur um endlich an richtige Kleider zu kommen, das ist und bleibt unklar. Fakt aber ist, dass Kleider die Menschheit nicht unberührt lassen.
075 Winterlich Kunterbuntes
Stimmungsbild
048 Das Detail ermöglicht den Kunstgriff Jeder weiss, was Rohstoffe sind
bus Ob wir alle davon träumen, um den Globus zu
065 Commodity-Oscar 2020 goes to: Weltstrompreis Der Querbanker hat sich die «etwas andere Informationsvermittlung» auf seine Fahne geschrieben. Diese ist stets gehisst ...
Eiskunst, Schneebretter, Extravaganzen, Rasantes, Elektronik, Wärmespendendes, Luftspektakel, Umweltverträgliches, Lebensretter ...
078 B&O und die güldene Farb nuance B&O ist das Akronym des Dänen Bang & Olufsen. Aus der Taufe gehoben werden ...
Fazit Panorama
050 Rohstoffe für Ihr Portfolio Während Rohstoffe in den 80-er und 90-er Jahren als Geldanlage eher ein Schattendasein führten, wurden sie anfangs des neuen Jahrtausends ...
052 Sinnvoll in Erdgas investiert Erdgas stand in jüngster Zeit im Zentrum des Interesses von Rohstoffanlegern – unter anderem bedingt durch die momentan günstige Bewertung im Vergleich zu Rohöl.
066 Was für eine Ambivalenz
Währenddem Rohstoffe dazu führen, Glücksgefühle zu produzieren, stellen sie gleichzeitig eine unheilvolle Gefahr dar. Dieses Universum ist ...
054
078 das Auge sieht mit Weder der schönste Fernseher noch das edelste mobile Telefon nützt einem etwas, wenn man nicht gut oder ... 079 Starck goes Baccarat Im Département Meurthe-et-Moselle befindet sich die französische Stadt Baccarat. Sie ist vor allem für ... 079 Die Million am Ohr
Die Wirtschaftsdürre piesackt und nur wenige können von sich behaupten, sie hätten keinerlei Einbussen ...
Aussichtspunkt
038
072
080 Verlags- & Redaktions-Des cendo Das Gesundheitswesen ist eine riesige Industrie und im steten Wandel. Mit rund 17 Prozent Anteil am Bruttoinlandprodukt ist der US-Markt der grösste. Jener der schmucken Schweiz ist aber auch nicht ohne.
068 006
Mit Strategie in Erdgas investieren: VONCERT auf den «Vontobel Natural-Gas-Strategy Index»
+41 (0)58 283 78 88, www.derinet.ch SVSP-Bezeichnung Tracker-Zertifikat
Kapitalschutz
Rendite
Partizipation
Hebel
Der Preis von Erdgas notiert auf einem historisch tiefen Niveau. Entsprechend eröffnen sich für Anleger, die von einer Erholung des Erdgaspreises ausgehen, interessante Möglichkeiten. Produkte, die nur auf Futures-Kontrakten basieren, sind jedoch aufgrund der aktuell stark ausgeprägten Contango-Situation unattraktiv. Der neue Vontobel «Natural-Gas-Strategy Index» bildet eine optimierte Anlagestrategie in Erdgas ab, indem je nach Marktsituation in Erdgas-Futures oder in Aktien von Erdgasunternehmen investiert wird. Liegt der zukünftige Terminpreis für Erdgas-Futures höher als der aktuelle Kassapreis, investiert der Vontobel «Natural-Gas-Strategy Index», um Rollverluste zu vermeiden, in einen Aktienkorb. Bei den Unternehmen des Aktienkorbs handelt es sich um grosskapitalisierte und liquide US-Firmen, die in Förderung, Verarbeitung, Transport und Vertrieb von Erdgas tätig sind und entsprechend mit dem Erdgaspreis korrelieren. Liegt der Terminpreis jedoch tiefer als der aktuelle Futures-Kontrakt (Backwardation), investiert der Index in Erdgas-Futures. Produkteigenschaften auf einen Blick: • Ziel: Hohe Korrelation zum Erdgaspreis dank Aktien- oder Futuresinvestment • Regelmässige Anpassung des Index • Laufzeit Open End VONCERT auf den «Vontobel Natural-Gas-Strategy Index» in USD Valor 1056 7772
Telekurssymbol VZGIU
Aktueller Kurs* USD 110.70
Ratio 1:1
VONCERT auf den «Vontobel Natural-Gas-Strategy Index» in EUR Valor 1056 7773
Telekurssymbol VZGIE
Aktueller Kurs* EUR 109.00
Ratio 1.455
* Stand am 14.10.09. Gemeinsame Produktspezifikation: Liberierung 02.10.09; Emittentin: Vontobel Financial Products Ltd., DIFC Dubai; Garantin: Vontobel Holding AG, Zürich.
Weitere Informationen, Chancen und Risiken, sowie die Basketzusammensetzung dieser Produkte finden Sie unter www.derinet.ch/rohstoffe
Gratis Hotline für strukturierte Produkte 00800 Deriline 00800 3374 5463
Dieses Werbeinserat stellt kein Kotierungsinserat, keinen Emissionsprospekt gem. Art. 652a OR bzw. 1156 OR und keinen vereinfachten Prospekt gem. Art. 5 Abs. 2 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) dar und ist nicht als Offerte oder Empfehlung zum Erwerb von Finanzprodukten zu verstehen. Alleine massgeblich sind die in den entsprechenden Kotierungsprospekten enthaltenen vollständigen Produktbedingungen, Risikohinweise und Verkaufsbeschränkungen. Prospekte sowie die Broschüre «Besondere Risiken im Effektenhandel» können bei der Bank Vontobel AG, Financial Products, Dreikönigstrasse 37, CH-8022 Zürich, kostenlos bezogen werden. Derivative Produkte sind keine kollektiven Kapitalanlagen im Sinne des KAG und daher nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA unterstellt. Anlagen in Derivative Produkte unterliegen dem Ausfallrisiko des Emittenten/Garantiegebers und weiteren spezifischen Risiken, wobei ein möglicher Verlust auf den bezahlten Kaufpreis beschränkt ist. Vor dem Eingehen von Derivatgeschäften empfiehlt sich eine fachkundige Beratung durch ihre Hausbank. Die Angaben in diesem Werbeinserat erfolgen ohne Gewähr. Für Fragen zu unseren Produkten stehen wir Ihnen gerne unter Telefon +41 (0)58 283 78 88 zur Verfügung. Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Gespräche auf diesen Linien aufgezeichnet werden. Zürich, 26. Oktober 2009
Vontobel Holding AG (S&P A / Moody’s A2) Bank Vontobel AG (S&P A+ / Moody’s A1)
Ausgabe N˚22 2009 November/ Dezember
Impressum
PUNKTcover N˚22 FotografieSoozFotografieEliasUlli FotoAssistenzTimoHermes ModelRahelFelder
Erscheinung6x jährlich, ISSN Nr. 1661-8068
TiermodelOlgaBesitzerRudolfBernet
Auflage10 000 Print-Exemplare
Hair&Make-upNathalieNobs
20 000 Email-Abonnenten
PostproduktionBorisGassmann
Inserenten
Bildnachweis
S002 Scoach, S005 Swis-
S011 Bild 01 FreeImage, Bild
Verlag & Redaktion
Kreation & Marketing AbonneUmsetzung & Verkauf ment
scanto, S007 Bank Vontobel,
02/03 Sandro Golfetto, S012
Herausgeberin
Art Direction
Anzeigenleitung
Abo-Service
S010 Swiss, S021 Goldman
Bild 01 FreeImage, Bild
financialmedia AG
Boris Gassmann
Kretz AG
info@punktmagazin.ch
Sachs, S041 Credit Suisse,
02 Novartis, Bild 03 Trans-
CH-8005 Zürich
gassmann@financialmedia.ch
Postfach, CH-8712 Stäfa
Telefon: +41 (0)44 277 75 30
S043 BMW MINI, S049 Roh-
Fair, S013 Bild 01/02 Vitra-
info@financialmedia.ch
stoff-Fokus, S061 Lyxor, S067
Design-Museum, S017 Bild
financialmedia.ch
Hochschule Luzern, S074
01/02/03/04/05 Oasis of
Seefeld Razzia, S081 Körper-
the Seas, S018 Bild 01 Oa-
Verlagsleitung
welten, S083 investchannel.ch,
sis of the Seas, S019 Bild
Rino Borini
S084 Commerzbank
01/02/03/04 Getty Images
borini@financialmedia.ch
News, S025 Bild 01/02 Bucherer AG, S034 Bild 01 Chris-
Chefredaktion
tian Fischbacher Company,
Cyril Schicker
S054-060 Bild 01-19 Hub-
schicker@financialmedia.ch
lot SA./Privatfundus JC Bi-
Konzept, Layout, Grafik
Monika Schneider
Preise pro Jahr
Boris Gassmann
monika.schneider@kretzag.ch
Inland: CHF 29.50
Serge Meierhofer
Telefon: +41 (0)44 928 56 13
Ausland: CHF 64.50
Brigitte Rothlin
Einzelpreis: CHF 6.00
Fotografie
brigitte.rothlin@kretzag.ch
(Alle Preise inkl. 2,4% MwSt)
Elias Ulli / Sooz Fotografie
Telefon: +41 (0)44 928 56 08
sooz@gmx.ch
Probe-Lesen Marketingleitung
Druck
Rino Borini
2 Gratis-Ausgaben
Swissprinters NZZ Fretz AG
borini@financialmedia.ch
Bestellung
ver, S062/063 Bild 01 Fre-
Redaktoren
CH-8952 Schlieren
Patrick M. Widmer
punktmagazin.ch
eImage, S064 Bild 01 fm AG,
Rino Borini (RB)
swissprinters.ch
widmer@financialmedia.ch
info@punktmagazin.ch
S072-074 Bild 01-06 John
Olivier Bühler (OB)
Telefon: +41 (0)44 277 75 30
Telefon: +41 (0)44 277 75 30
Smedley, S075-077 PR-Bilder
David Fehr (DF)
Fax: +41 (0)44 277 75 35
Fax: +41 (0)44 277 75 35
der Anbieter, S078 Bild 01-04
Dmitrij Gawrisch (DG)
Bang & Olufsen, Bild 05 Car-
Barbara Kalhammer (BK)
Lesermarketing
tier SA., S079 Bild 01 Meis-
Karin Ligorio (KL)
Karin Ligorio
ter Silber, Bild 02 GoldVish
Prof. Dr. Sita Mazumder (SM)
ligorio@financialmedia.ch
Genève
Matthias Niklowitz (MN)
Telefon: +41 (0)44 277 75 30
Cyril Schicker (CS)
Fax: +41 (0)44 277 75 35
Patrick M. Widmer (PMW)
Redaktion PUNKTmagazin c/o financialmedia AG Pfingstweidstrasse 6 CH-8005 Zürich redaktion@punktmagazin.ch punktmagazin.ch
Korrektorat Dieter Lüdin CH-4118 Rodersdorf dl@daskorrektorat.ch daskorrektorat.ch
008
kretzag.ch
009
Letzte Ausgabe «Starke Schweiz» Die Silberstreifen am Horizont werden immer deutlicher erkennbar. Gemäss jüngstem World-EconomicOutlook des Internationalen Währungsfonds (IMF) schrumpft die Weltwirtschaft im laufenden Jahr nur noch um 1,1 Prozent und im nächsten Jahr soll bereits wieder ein Wachstum von bis zu drei Prozent möglich sein. Für die Schweiz ist der IMF auch relativ positiv gestimmt. Die Organisation erwartet eine Wirtschaftsschrumpfung von zwei Prozent 2009 und ein marginales Wachstum 2010.
WortePatrickMwidmer
I
ns gleiche Horn blasen auch die Analysten der Credit Suisse. Sie prognostizieren im nächsten Jahr ein BIP-Wachstum von immerhin 0,6 Prozent. Die Kehrseite der Medaille: der Arbeitsmarkt. Die meisten Auguren erwarten erst im Jahre 2011 eine Erholung. Obwohl die Arbeitslosigkeit auch in der Schweiz zum gravierenden Problem wird, ist der hiesige Arbeitsmarkt noch vergleichsweise robust geblieben. In der EU ist die durchschnittliche Erwerbslosenquote innert Jahresfrist um genau zwei Prozentpunkte auf 8,8 Prozent geklettert. Sie ist damit mehr als doppelt so hoch wie hier. Switzerland – «zero points» Doch leiden tun nicht nur die Stellensuchenden. Federn lassen müssen auch zahlreiche Firmen. Dies widerspiegelt sich auch in den Konkursen, 3872 an der Zahl seit Anfang Jahr. Insbesondere Unternehmen, die noch keine fünf Jahre auf dem Markt sind, haben mehr mit der aktuellen Situation zu kämpfen. Das Bild ist zwar düster, doch nicht alle verlorenen Arbeitsplätze enden in der Arbeitslosenstatistik. Die vergangenen neun Monate brachten glücklicherweise mehr Neugründungen, wodurch Stellen geschaffen wurden. Das Nettowachstum beträgt bis zu diesem Zeitpunkt 8575 Firmen, schweizweit. Das ist gegenüber der Vorjahresperiode ein Rückgang von 28 Prozent, aber immerhin der dritthöchste Wert dieses Jahrzehnts. Krise hin oder her, die Eidge nossenschaft holt sich immer wieder internationale Spitzenplätze. Nach dem Weltmeistertitel in Bezug auf Wettbewerbsfähigkeit, verliehen vom World Economic Forum (WEF), bekleidet Mutter Helvetia einen weiteren Spitzenrang als Wirtschaftsstandort. Dies
Rückblick
macht eine repräsentative Umfrage von Ernst & Young deutlich. Einen absoluten Spitzenplatz gab es auch bei der Frage, welches europäische Land die besten Voraussetzungen für die Bewältigung der Krise habe. 44 Prozent nannten die Schweiz. Das tönt gut, doch bei derselben Befragung brillierte die Schweiz nicht überall. Wertvoller Kleinstaat Bei der Innovationsfähigkeit etwa schnitt Helvetien nur mittelmässig ab und belegte hinter China, den USA, Deutschland sowie Indien nur den fünften Rang. Die Attraktivität des Schweizer Steuersystems belegt auch nur noch Rang elf der wichtigsten Standortfaktoren (2007: vierter Rang). Und gar in der «Amateur-Liga» spielt die Schweiz, wenn es um die Einschätzung befragter Manager geht, in welchem Land in den nächsten Jahren ein Unternehmen wie Google entstehen könne, das es in kurzer Zeit an die Weltspitze schaffe. Immerhin: Eine andere Ernst-&-Young-Umfrage, die bei Schweizer Unternehmern dreimonatlich durchgeführt wird, zeigt, dass die helvetischen Firmenbosse der Schweizer Wirtschaft grosses Vertrauen schenken. Ganz weit oben wird die Währungsstabilität, die Wirtschaftsordnung und – man staune – das Vertrauen in die Finanzbranche, also den Wirtschaftszweig, der am stärksten von der Krise betroffen ist, genannt. Für einige ist die Wirtschaftsdürre bereits schon wieder kalter Kaffee. Im ersten Halbjahr 2009 haben etliche Schweizer Grosskonzerne an Börsenwert gewonnen. Damit ist das Gewicht der Schweiz an den Weltbörsen gestiegen. Per Ende Juni 2009 waren vier Schweizer Firmen auf der Liste der 100 teuersten Unternehmen der Welt vertreten – vor einem halben Jahr waren es nur deren drei. Damit liegt die Schweiz
im Länderranking hinter den Vereinigten Staaten, China, Grossbritannien, Frankreich, Deutschland und Japan. Gemessen an der Gesamtmarktkapitalisierung belegen «wir» den fünften Rang. Eine beachtliche Leistung für den alpinen Kleinstaat. Übrigens, der chinesische Ölkonzern Petrochina ist mit weit mehr als 260 Milliarden Franken Börsenmarktkapitalisierung das teuerste Unternehmen der Welt. Da sind die Exponenten Helvetiens noch ein bisserl davon entfernt. Doch sie alle wissen oder sollten es zumindest wissen, dass die Hausaufgaben auf dem Tisch liegen. Bei den Themen Innovation und Unternehmergeist sowie Forschung und Entwicklung scheiden sich nämlich die Geister. Unternehmen mit Aktivitäten in der Schweiz vergeben deutlich bessere Noten als Unternehmen ohne Aktivitäten in der Schweiz. Nicolas C. Hayek, der Swatch-Präsident, präsentierte kürzlich sein auf den ersten Blick lapidar daherkommendes Allerweltsmittel, um Krisen besser zu überstehen: «Wir müssen an die Innovationskraft und den Werkplatz Schweiz glauben.» Glauben versetzt halt eben doch Berge. Zudem argumentiert er, dass die Schweiz ideale Voraussetzungen für Ideenreichtum habe. Von den Unternehmern fordert Hayek, ihren Mitarbeitern die Freiheiten für Ideen zu lassen und deren Potenzial zu fördern.
ausgabe «Schweiz» verpasst? Ist Ihnen die letzte Edition des PUNKTmagazins zum Thema «Starke Schweiz» entgangen? Bestellen Sie die Printausgabe einfach und bequem – zum Vorzugspreis von fünf Franken (inkl. Porto). Senden Sie eine SMS mit dem Keyword PUNKTREVIEW und Ihrer Postadresse an 919. Das Angebot ist nur schweizweit gültig.
punktmagazin.ch | No22/09
Die neue SWISS Business: Auf dem Zwei-Meter-Bett in seine Traumwelt reisen. –
Klassenbester Schlafkomfort in der neuen SWISS Business. Nehmen Sie nicht einfach Platz, sondern machen Sie es sich mit Ihrer Lektüre bequem. Lassen Sie sich dabei auf Ihrem vollkommen achen 2-MeterBett massieren oder variieren Sie den Sitzkomfort über individuell einstellbare Luftkissen von weich bis hart. Lernen Sie Ihren neuen persönlichen Freiraum an Bord von SWISS schätzen: Auf unseren Flügen von Zürich nach New York, Dubai/Muscat, Mumbai und Delhi und bis 2011 auf allen Interkontinentalügen.
INNOVATION, SWISS MADE.
SWISS.COM
011
Wirtschaftliches
Kurz & Bündig
014 Wir L(-i)eben Roh-
Ausserirdische Goldgruben
Mitten in der menschenleeren Weite Zentralsibiriens begann anfangs 1900 der Weltuntergang. Das zumindest nahmen die wenigen dort angesiedelten Bauern an. übersteigen. Einer der hiesigen Meteoriten-Aficionados, Sandro Golfetto, besitzt beispielsweise ein Fragment vom sogenannten Almahata Sitta (0.15 Gramm Gewicht). Dieser Steinmeteorit der Klasse «anormaler Ureilit» sei in der Nubischen Wüste im Sudan eingeschlagen. Der Grammpreis liege laut Golfetto bei rund 2500 Franken. Wissenschaftliche Institute, Sammler und verschiedene Museen oder gar Landesregierungen zeigen jeweils mehr als nur reges Interesse. Doch es sei gerade das Ausserirdische, nicht das Geld, das eine wahre Strahlkraft habe. CS
stoffe Wir denken, uns gehöre die Welt. Das ist ein schöner Gedanke ...
022 Und immer wieder morgens Unser aller Morgenritual fällt zwar unterschiedlich aus, hat aber doch viele Gemeinsamkeiten. Duschen ...
026 Der Bauer von heute ist der Millionär von morgen Gegessen werden muss immer und das Frühstück ist wohl die wichtigste Mahlzeit des ...
028 Lange Wege, kurzer Schluss Arbeitswege. Ohne Rohöl läuft wenig, solange mehr als
Sie leben oder lebten zwischen dem sibirischen Bergland der morastigen Tunguska-Flusstäler und dem südöstlich gelegenen Baikalsee bei Kirensk. Man hört in diesem Zusammenhang davon, dass der morgendliche Himmel von einer gigantischen Lichtsäule erfüllt war und ein Feuersturm darauf folgte, dessen Hitze selbst im 65 Kilometer (!) entfernten Vanavara kaum auszuhalten war. Der Ort war sichtlich gezeichnet. Im Umkreis von über 2000 Quadratkilometern seien laut Forschern Millionen von Bäumen förmlich niedergemäht worden. Diese Art von explosiver Energieentfaltung liess anfängliche Gedanken um etwaige wissenschaftliche Bombentests kreisen. Doch auch wenn keine Krater oder sonstige Löcher entdeckt werden konnten, sprach man bald einmal von Meteoriteneinschlägen. Heutige wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Explosion in einer Höhe von zirka acht Kilometern über der Erdoberfläche mit einer Gewalt von bis zu
15 Megatonnen erfolgte. Zum Vergleich: Damit wurde mehr Kraft freigesetzt als die Atombombe von Hiroshima. Zugegeben, die Story hört sich an, als sei sie einem Stanislaw-Lem-Science-FictionBuch entsprungen. Den Leser führt sie womöglich dazu, sich zu fragen, was diese Gegebenheit denn hier zu suchen hat. Die Antwort ist leicht und einfach verständlich: ganz viel. Denn moderne Erdreichproben wiesen mikroskopisch kleine, zu Glas geschmolzene Partikel auf, die mit einem hohen Nickel- und Iridium-Anteil durchwachsen waren. Ob man den ausserirdischen Ursprung glauben möchte oder nicht, Steine vom All, Meteoriten, beherbergen nicht nur seltene Rohstoffe, sondern bergen auch ein übermenschliches Gewinnpotenzial. Meteoritensammler können sogar davon leben oder sich zumindest ein «güldener Zustupf» verdienen. Kaum verwunderlich, wenn man bedenkt, dass gewisse Meteoriten den Goldunzenpreis um bis zum Zwanzigfachen (und mehr?)
die Hälfte der Schweizer mit dem Auto ...
030 Rohstoffverbrauch im Büroalltag Vor allem mit dem Einsatz moderner Technologien und zukunftsweisender Bauweise lassen ...
032 Roh(-stoff)kost zum Abendessen Noch ist nicht aller Rohstofftage Abend. Das feierabendliche Fitnessstudio steckt voller Rohwaren ...
034 Schlafen ist ein zweischneidiges Schwert Das Tagesende wird zumeist mit dem erhofften tiefen, gesunden Schlaf eingeläutet. Das Wohlbefinden ...
036 Ein Thema, zwei
Gerechtigkeit hat einen Namen – EITI
Oftmals geht es im Rohstoffsektor – dazu gehört selbstverständlich auch die globale Exploration – mehr als nur stahlhart zu und her. «Extractive Industries Transparency Initiative» und verfolgt Da wird beispielsweise nach Gold «geschürft», nach Silber gesucht, Arsen, Kohle oder Schiefer abgetragen. Nicht selten be- das Ziel, mittels globaler Standards eine gerechte Einkommens- und Auftragsverteilung zu realisieren. Eine EITI-Gefinden sich Arbeiter in mehreren hundert Meter tiefen Minen. meinschaft, die eine Koalition von Regierungen, Firmen, NGO Das Sonnenlicht tragen sie hoffentlich im Herzen, denn se(Nichtregierungsorganisationen) und auch Privatpersonen hen tun sie es tagsüber verdammt wenig. Gar noch weniger darstellt, soll mitunter dafür sorgen, dass BergbaukonzessiLicht gibt es am anderen Ende des (Transparenz-)Tunnels. onen nicht aus der Hüfte geschossen verteilt werden. Zudem Das Reich der Rohstoffe leidet nämlich nicht nur aufgrund von Menschenrechtsverletzungen, sondern auch enorm wegen der strebt sie eine jeweils umfassende, qualifizierte und plausible Unternehmensführung an. Vereinfacht ausgedrückt: Wer was anhaltenden Korruption. Gerade weniger entwickelte Nationen von wem und wieso erhält, soll öffentlich zugänglich gemacht – die dafür reich an Rohstoffen sind – werden vielmals in Mitwerden. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) unterleidenschaft gezogen. Ihnen fehlen nicht nur nachhaltig ausstützt diese Initiative mit drei Milliönchen Dollar. Den Betrag gerichtete Strukturen, sondern ebenfalls das nötige Wissen, in in Franken umzurechnen, lohnt sich eigentlich nicht, befindet jeder Rohstoffhinsicht. Doch die Fühler der Gerechtigkeit wersich der Dollar-Franken-Kurs (19. Oktober 2009) doch gefährden bis in die exotischsten Plätze der Welt ausgestreckt, wolich nahe der Parität. CS für unter anderem EITI verantwortlich zeichnet. EITI steht für
Standpunkte Eric Steinhauser & Dirk Wiedmann ausgefragt ...
punktmagazin.ch | No22/09
Kurz & Bündig
«Deep Blue»
Wasser gibt es reichlich, nicht umsonst wird die Erde auch «blauer Planet» genannt. Doch so einfach ist es nicht; das damit verbundene Übel wuchert unentwegt. lust, der bis zum Verwird. Das «blaue Gold» In den nördlichen Inbrauch durch undichte kann nicht ersetzt werdustriestaaten ist die Leitungen verlorengeht, den, es ist für die unmitVersorgung mit saudurch eine ausreichentelbare Versorgung als berem Trinkwasser eide Infrastruktur zu beTrinkwasser, für die Hyne Selbstverständlichgrenzen. Dazu gehören giene und als Feld- wie keit. Grösstenteils ist eben dringend benötigauch Ackerbewässediese sogar noch staatte Investitionen in den rung in der Landwirtlich organisiert. Doch Ausbau der Wasserwirtschaft lebensnotwendig. Wasser ist das Erdöl von schaft. Denn ohne Was70 Prozent des Wassers morgen. Dies führt unser wächst eben nix. werden in der Agrarter anderem zu ernstwirtschaft durch Bewäs- Wasserschonende Idehaften politischen Konen der Wirtschaft sind serung verbraucht. Weiflikten, ja gar Kriegen. also gefragt. Die Wastere 20 Prozent kommen So drohte einst der verin der Industrie zum Ein- serbranche insgesamt storbene ägyptische erwartet einen anhalsatz und lediglich zehn Präsident Anwar el Satenden Boom und stellt Prozent werden von den dat: «Wer mit dem NilWachstumsraten in der Privathaushalten verwasser spielt, erklärt Höhe von bis zu 15 Probraucht. Haushälteriuns den Krieg.» Saubezent in Aussicht. Wenn sches Wassersparen res Wasser ist eine ResBoom weniger Elend behilft dementsprechend source, die bei ständig deutet, dann soll’s loswenig. Entscheidender steigender Weltbevölgehen. RB ist es, den Wasserverkerung immer knapper
Die Pharma- und Kosmetikwelt
Das Spektrum der Roh- und Hilfswaren, die zur Herstellung von Kosmetika, aber auch von Medikamenten erforderlich sind, ist überaus umfangreich. Das beginnt bei sogenannten Explosionsstoffen, damit etwa Tabletten im Wasser oder im Magen schneller zerfallen, führt über Titandioxid (Schutzschild gegen UV-Strahlen) und geht hin zu botanischen Extrakten. Letzteres ist der Überbegriff für beispielsweise Traubensamen und Teebaumöl. Das Pharma- oder Kosmetikuniversum greift auch oft auf die Nanotechnologie zurück. Nanomaterialien spielen in unserem Alltagsleben eine wichtige Rolle. Die Biotechnologie ist ebenso stark in der Welt von Kosmetik und Pharma verankert. Übrigens: Derzeit bevorzugen et- rige Bewertung – P/E 2010 von neun bis elf – sei auch nicht liche Banken gewisse Pharmazu verachten. Swisscanto, der werte. Das exklusive Haus Rahn schweizweit grösste Fondsan& Bodmer attestiert einigen Tibieter, favorisiert momentan teln ein kurstechnisches AufholPharmawerte (im Generellen) potenzial. Novartis, Bayer und ebenfalls. Allen seien volle AufMerck seien wahre «Cashflowtragsbücher gegönnt, doch wie Maschinen» und hätten entspreheisst es so schön: «Gesundheit chend die Möglichkeit, weitere kauft man nicht im Handel, denn Branchenkonsolidierungsmasssie liegt im Lebenswandel.» CS nahmen einzuläuten. Die nied012
Reich durch Orangensaft
Das Wetterphänomen El Niño kann Dürre und Flut bringen und damit Agrargüterpreise in die Höhe schnellen lassen. El Niño bedeutet so viel wie Jüngling – oder Jesuskind. Diese Bezeichnung stammt von peruanischen Fischern, die diesen Effekt jeweils zur Weihnachtszeit zu spüren bekommen haben, weil die Fischschwärme ausblieben. Das Phänomen El Niño bringt zwar die Fischer zum Schwitzen, doch die Bauern freut es. Die teilweise dramatischen Wetterlaunenhaftigkeiten bringen lebhafduktionskosten auffangen wird. te Preisschwankungen mit sich. Die Zitrusfrüchte-Branche ist in Jüngstes Beispiel: Der Preis den USA mittlerweile zu einem für Orangen stieg im Oktober Neun-Milliarden-Dollar-Markt 2009 so stark wie seit drei Jahherangewachsen. Aber nicht ren nicht mehr. Der Bericht des nur die Orangenernte leidet. Die US-LandwirtschaftsministeDeutsche Bank verdeutlicht in riums prognostiziert eine entihrer jüngsten Analyse, dass die täuschende Ernte in Florida. Produktion von Zucker, Kakao Laut amerikanischer Ministeriund Reis stark unter dem Wetumsanalyse wird die Saison nur ter gelitten hat. Der Zuckerpreis 136 Millionen Kisten einbrinbefindet sich bereits auf dem gen. Zuvor waren es 162 Millionen gewesen. Das Wetter in Flo- höchsten Stand seit Anfang der 80-er Jahre. Insgesamt verteurida war 2009 durch Kälte, Frost ern die extremen Wetterlagen und wenig Regen gekennzeichin den nächsten Jahrzehnten die net und die Trockenheit hielt bis Agrargüter erheblich, so zuminMai an. Infolgedessen hängen dest sieht es das International weniger Früchte an den ZitrusFood Policy Research Institubäumen. Die Orangenbauer sind te in Washington. Dieses progüber die höheren Preise glücknostiziert massiv höhere Preise lich. Wegen der «nur» 136 Millifür Reis, Mais, Sojabohnen oder onen Tonnen werden sie teurer, Weizen bis ins Jahr 2050. RB was wiederum die höheren Pro-
Die Schweiz ist reich an armen Minen
Wenn es um Diamantenschürfungen geht, dann reist man nach Indien oder Südafrika. Doch auch Helvetien lässt die Herzen vieler Bergwerkbegeisterter höher schlagen. Wussten Sie, dass es hierzulande viele Minen gibt? Zwar sind inzwischen fast alle stillgelegt oder zu einem Museum umfunktioniert worden. So oder so, sie alle sind in der ganzen Schweiz verteilt und beherbergen bekannte Rohwaren wie Kupfer, Silber, Eisen, Lehm, Salz, Steinkohle, Quarzsand, Anthrazit, Gold, Schieferkohle, Erdgas, Blei, Zink, Marmor, Kies, Gips sowie Braunkohle. Aber es gibt auch seltene oder gar exotische Rohstoffe, so zum Beispiel Molybdän (Mineralstoff, der zu den sogenannten essenziellen Spurenelementen gehört), Hupperde (Ton-Mineralie), Mangan (Manganknollen entstehen eigentlich vorwiegend auf dem Meeresboden in bis zu 5000 Meter tiefen Gewässern), Arsen (gilt als Schwermetall) und Magnetit. Letzterer wird etwa für Kompasse verwendet. Chinesische Mediziner konnten damit sogar winzige Eisenfragmente aus dem menschlichen Auge entfernen. Asphaltminen, ja, fürwahr ein Rohstoff, gibt es in unseren Breitengraden auch noch, eine steht beispielsweise in Travers, Kanton Neuchâtel. Das hört sich spannend an, ist aber nichts im Vergleich zum jüngsten Fund in der südafrikanischen «Cullinan-Mine». Dort sei, so der Finanzdirektor von Petra Diamonds (Börsenticker PDL.L), David Abery, ein massiver Diamant – 507,55 Karat – entdeckt worden. Ein Karat entspricht übrigens dem Fünftel eines Gramms. Dieser habe einen Wert von rund 20 Millionen Franken und decke laut Abery die Betriebskosten der Mine während den nächsten zwei Jahren. «Cullinan» ist eine wahrhaftige Goldgrube, so fand man dort – vor geraumer Zeit – mit unfassbaren 3106 Karat sogar den (zweit-)grössten Diamanten überhaupt. Sommers 2007 wurde dann aber der Rekorddiamant, 7000 Karat, ans Tageslicht befördert. Nicht wenige Experten reden hierbei jedoch etwas von Fälschung. CS
013
Wirtschaftliches
Attraktives aus der Mülltonne
Gebrauchte Materialien gehören nie irgendwo auf dem Meeresgrund entsorgt oder sonstwie unüberlegt vergraben und auch nicht immer verbrannt. Vieles kann man wiederverwenden, eine wunderbare Form der Abfallbewirtschaftung. Jacke produziert. Wissenschaftliche UntersuAbfallbewirtschaftung, auch «Waste Managechungen haben ergeben, dass über 90 Prozent eiment» genannt, hört sich ein wenig nach viel ner PET-Flasche für die Herstellung von PolyDreck an. Mit Abfallbewirtschaftung assoziiert estergarnen verwendet werden können. Mit der man auch gut und gerne etwas in Richtung MüllHerstellung aus rezykliertem PET gehen ein getonnen-Ekel beziehungsweise überstrapazierte ringerer Energieaufwand, ein kleinerer WasserGeruchssinne. Oft kreisen um dieses Thema zuverbrauch und damit eine weniger starke Luftdem Gedanken à la Sondermüll oder desaströse verschmutzung einher. Nebst Switcher gibt es Mafiakapriolen herum. Doch Abfallbewirtschafnatürlich viele andere interessante «Recyclingtung kann durchaus sexy oder zumindest attrakFirmen» wie zum Beispiel das über die Landestiv sein. Denn in diese Kategorie gehört mitunter grenzen hinaus bekannte Unterdas Recycling-Geschäft. Die Schweiz ist relativ nehmen Freitag. Freitag verwendet löblich im Vergleich zu anderen Nationen – und für (Umhänge-)Taschen, (Ruck-)Sähat denn auch einige spannende Produkte oder cke, Portemonnaies und viele weiteUnternehmen auf der Firmenlandkarte. So etwa re Accessoires hauptsächlich Lkwden Kleiderhersteller Switcher, der nebst prakPlanen. Gebraucht werden zudem tikablen und preiswerten Textilien hauptsächlich Fahrradschläuche, Autogurten und umweltfreundliche Kollektionen auf den Markt sogar Airbags. Aber es ist nicht imbringt. Ein Teil davon wird nun ausschliesslich mer nur Freitag in unserem Leben. aus rezyklierten PET-Flaschen hergestellt. Im Was auch nicht schlimm ist, denn es Schnitt wird mit 15 leeren Flaschen eine (PET-)
gibt ausserdem noch die Kompogas AG, die aus bioenergetischem Abfall Energie herstellt. Kompogas ist auf diesem Gebiet Weltmarktführer. Ab und an zeigen sich sogar Museen an vorderster Front, wenn es um die Wiederverwendung von gebrauchten Waren geht: Die Ausstellung «Antikörper» (16. Mai 2009 bis 28. Februar 2010) von Fernando & Humberto Campana inspirierte das Vitra-Design-Museum in Weil am Rhein, einen Kurs für jedermann, bei dem aus Recyclingmaterialien die verschiedensten Produkte selber zusammengezimmert, umgeformt oder auch herausgetüftelt werden konnten, anzubieten. CS
Aufblühende Traditionsfirmen
Gold – die härteste Währung der Welt
Spekulationen über eine Dollar-Ablösung als Zahlungsmittel für Erdöl haben den Greenback unter Druck gesetzt und den Goldpreis auf ein Historienhöchst getrieben. Goldmarkt in schwere Turbulenzen. Die Doch diesem Gerücht stehen zahlreiche Währungshüter, allen voran das VereinigExperten skeptisch gegenüber und sehen te Königreich und die Schweiz, verkauften dies vielmehr als eine Verschwörungsinnerhalb kurzer Frist Hunderte Tonnen theorie. Nichtsdestotrotz liessen dieihrer Goldreserven, zu einem Spottpreis. se Spekulationen den Dollar unter Druck Der Goldpreis notierte damals unter 300 kommen und entsprechend den GoldDollar pro Unze. Das Jahr 2009 zeigt ein preis in die Höhe treiben. Das Demenvölliges anderes Bild. Kürzlich kündigte ti seitens der Notenbanken änderte jedoch nichts daran, dass die psychologisch der Internationale Währungsfonds (IWF) an, 403 Tonnen seiner Reserven im Wert ohnehin angeschlagene US-Valuta weivon rund 13 Milliarden Dollar zu verkauter ins Rutschen geriet. Der Wechsel vom fen. Zwar ist diese Menge kein Pappenbritischen Pfund auf den Dollar hatte vor stiel, doch die Anleger lässt dies kalt. vielen Jahrzehnten den Niedergang der Im Gegenteil, der Goldpreis ist auf eibritischen Währung bestimmt. Ein weinem historischen Rekordniveau. An goldterer wichtiger Preistreiber ist die Ingierigen Investoren besteht derzeit auch flation. Denn wenn die Weltwirtschaft in kein Mangel. Aktuell sind rund 55,5 MilFahrt zu kommen scheint, bleibt bei vieliarden Dollar weltweit in Goldprodukten len Anlegern die Befürchtung, dass angeparkt. Das ist so viel wie noch nie. Die gesichts der billionenschweren StaatsWelt flüchtet in Gold. Übrigens, der Goldhilfen weltweit über kurz oder lang eine preis-Höchststand im Jahre 1980 entInflation droht. Vor zehn Jahren sah die spricht einem inflationsbereinigten Wert Welt noch ganz anders aus. Die europäivon rund 2400 Dollar. RB schen Notenbanken brachten damals den
Einer der grössten Aufsteiger in der Welt der wertvollsten Marken ist Google. Gemeinsam mit sechs anderen US-Grössen teilt sich «die Suchmaschine» die ersten Plätze – nur Nokia stellt sich quer. Wo aber sind all die reinen Rohstofffirmen? Interbrand erstellt seit 1984 eine Liste der sogenannten besten globalen Marken. Traditionelle Unternehmen haben wegen dem Weltwirtschaftskriechgang scheinbar am wenigsten an Terrain verloren. Der Getränkegigant und «Diät-Teufel» Coca-Cola steht mit einem Markenwert von 68,7 Milliarden Dollar an einsamer Spitze. Der IT-Riese IBM belegt mit einem Wert von 60,2 Milliarden den zweiten Platz und Bronze holt sich Microsoft (56,6 Milliarden). Der Vierte im Bunde heisst General Electric, quasi der «Mischwarenladen» schlechthin. Der Konzern, den man keiner spezifischen Branche zuordnen kann, ist laut Interbrand noch knapp 48 Milliarden Dollar wert. Nokia, Platz fünf, steht mit knapp 35 Milliarden auf der Liste, McDonald’s mit 32,3 Milliarden (sechster Rang) und das Suchmaschinenwunder Google mit 32 Milliarden (siebter Rang). Erstaunlich ist die US-Dominanz, die auf den ersten sieben Plätzen nur von Finnland respektive Nokia unterbrochen wird. Als helvetisches Aushängeschild wirken Nescafé (Rang 25, 13,3 Milliarden), Nestlé (Platz 58 mit 6,3 Milliarden) und Rolex (mit 4,6 Milliarden an 68. Stelle). UBS, die einst Gefahr lief, ausrangiert zu werden und jetzt gemäss Interbrand immerhin noch 4,37 Milliarden Dollar an Wert in sich birgt, musste arg Federn lassen und steckt neu zwischen Kleenex (4,4 Milliarden) und Harley Davidson (4,33 Milliarden) auf Platz 71 fest. Wenn es fortan besser läuft, kann die Grossbank allenfalls im Töfftempo die vorderen Ränge ins Auge fassen. Wird Gegenteiliges der Fall sein, ist der Griff zum Kleenex (Tissue) reine Alltagstristesse. Geben wir uns also der Hoffnung hin oder gehen wir vielmehr der Frage nach, wo denn nur all die Rohstoffriesen wie Xstrata, Glencore, BHP Billiton, Barrick Gold, Alcoa und Rio Tinto geblieben sind. CS punktmagazin.ch | No22/09
Wir l(-I)eben
Titelgeschichte
Rohstoffe
015
Wirtschaftliches
Wir denken, uns gehöre die Welt. Das ist ein schöner Gedanke. Dieser hinkt aber gewaltig, werden wir doch von unzähligen Rohstoffen dominiert. Rohwaren bestimmen nun einmal unser Leben, umzingeln uns gekonnt, treiben uns Tränen in die Augen und legen unsere Stirn in Sorgenfalten. So hilfreich viele auch sind, sie geben nie Ruhe. Endliche Rohstoffe schüren die Nachfrage nach erneuerbaren – und die Hoffnung auf ein weiterhin angenehmes Leben.
punktmagazin.ch | No22/09
Titelgeschichte
Wir l(-I)eben Rohstoffe
WorteRinoBorini&CyrilSchicker BildSoozFotografieEliasUlli
D
ie gesellschaftlichen Bedürfnisfelder Energie, Mobilität, Kommu nikation, Umwelt sowie Gesundheit stehen in unserem absolu ten Mittelpunkt. Sie stellen aber gleichzeitig auch grosse Herausforde rungen dar. Immer mehr Menschen bevölkern die Erde, gleichzeitig steigt die Lebenserwartung und der Wunsch nach mehr Lebensquali tät ebenso. Während der Trend nach mehr Vitalität (Stichwort Healthy Living) immer stärker wird, grassiert die globale Erwärmung, immer stärker fliesst verunreinigtes Trinkwasser und Treibhausgase vergrös sern das Ozonloch. Dem ist aber noch nicht genug, steht doch ein stei gender Energieverbrauch einer zuweilen argen Rohstoffverknappung gegenüber. Rohstoffe – natürliche Materialien, harte Vermögensgegenstände oder greifbare Dinge – spielen im Leben eines jeden Menschen eine ganz wesentliche Rolle. Egal, was man tut, was man isst, wie man wohnt oder wie man sich fortbewegt: Jeder ist umgeben von Rohwaren. Rohstof fe sind allgegenwärtig, allmächtig. Von alters her haben die Menschen damit gehandelt und wirtschaftlichen Fortschritt in Gang gesetzt. Der Rohwarenhandel ist alles andere als ein neuzeitliches Phänomen. Gan ze Epochen der Ur- und Frühgeschichte wie beispielsweise die Steinzeit oder Eisenzeit sind sogar nach einzelnen Rohstoffen benannt. Rohwaren als Basis für die Entwicklung Die technische und indust rielle Revolution wäre ohne Rohstoffe (Erdöl, Eisenerz) nicht denkbar gewesen. Nur durch den massiven Einsatz fossiler, metallischer und nichtmetallischer Rohstoffe konnte es den Menschen gelingen, stetig bessere Produkte und mehr Wachstum zu schaffen. Der Ursprung des Handels geht auf die Landwirtschaft zurück. Bereits früher verkauf te der Bauer seine Ernte auf Termin. So konnte er sich gegen Preis schwankungen absichern und hatte sofort Zugriff auf das Kapital. Auch aus Käufersicht war dies optimal. Dieser hatte Planungssicher heit und lief nicht Gefahr, höhere Preise als ursprünglich geplant be zahlen zu müssen. Dasselbe Muster wurde auf die Moderne übertra gen. Der Unterschied besteht darin, dass der Handel inzwischen an computerisierten und standardisierten Börsen (die Chicago Mercan tile Exchange oder die London Metal Exchange als Beispiel) stattfin det. Zu den Marktakteuren zählen verschiedene Parteien mit gänzlich unterschiedlichen Interessen. Der Rohstoffproduzent will seine Pro dukte loswerden, und zwar zu einem möglichst hohen Preis. Der (Gross-)Handel hingegen versucht möglichst tiefe Preise aus zuhandeln. Daneben sind auch Fabrikationsunternehmen an kosten günstigen Rohwaren interessiert. Sie benötigen meist Grundrohstoffe für die Weiterverarbeitung. Und schliesslich will ebenso der Endver braucher möglichst wenig Geld ausgeben. Wie die jeweiligen Wert schöpfungsketten der Rohstoffe im Detail aussehen und wie all die Erzeugnisse überhaupt ins Kaufregal kommen, das interessiert den Verbraucher selten bis nie. Dabei ist es doch (für den Kreuzfahrt-Fe riengast als konkretes Exempel) durchaus interessant zu erfahren, was an Rohstoffen in der «Oasis of the Seas», dem grössten je gebauten Schiff, steckt. Da sind zum Beispiel riesige Stahlplatten, 500 000 an der Zahl, fast alle davon wiegen mehrere hundert Tonnen. Büsche, Sträucher, Palmen, Holzkarussells und Pferde dürfen da nicht fehlen. Wegen der Brandgefahr verwenden die Schiffbauer allerdings Wa benstrukturen aus Aluminium, die wiederum mit einem Holzimitat beklebt sind. Tausende von LCD-Bildschirmen (Metalle wie Tantal oder Indium sind wichtigste Bestandteile) und Soundsysteme ver wandeln das Schiffchen in einen Multimediatempel. Die 2160 Personen umfassende Besatzung sowie die Passagiere (bis zu 6300) selber erfordern scheinbar eine Trinkwasserprodukti on von täglich mehr als vier Millionen Litern, Eiswürfel werden da gegen «nur» 50 Tonnen produziert. Das gigantische Kreuzfahrtschiff machte Schweissnähte von insgesamt 2500 Kilometern Länge nötig und verbrauchte 5000 Kilometer elektrische Kabel sowie 250 Kilome ter Rohre. Die Energie liefern sechs Dieselmotoren. Sie erreichen Spit zenleistungen von fast 100 Megawatt oder 136 000 Pferdestärken. ››
016
017
Wirtschaftliches
Die «Oasis of the Seas» ist mit 306 Meter Länge und knapp einer Milliarde Euro das grösste und teuerste Kreuzfahrtschiff aller Zeiten. Der Nachfolger, die «Allure of the Seas», dürfte 2010 bereits vom Stapel gelassen werden.
punktmagazin.ch | No22/09
Titelgeschichte | Wir l(-I)eben Rohstoffe
lauf. Bei hohem Preis für Schweine (oder Schweinefleisch) wird in die Schweinezucht investiert und – durch Mast und Aufzucht zeit lich verzögert – das Angebot an Schweinen gesteigert. Es entsteht oft ein Angebotsüberhang, denn Propheten sind wir schliesslich keine; Nachfrageentwicklungen exakt vorauszusagen, ist bar jeglicher Rea lität. Als Schweineverkäufer sind wir nicht alleine, denn anziehen de Preise rufen nun einmal weitere Mitstreiter auf den Plan. Fällt der Preis hingegen, schmelzen die anvisierten Gewinne aus der Zucht da hin, ohne tatsächlich realisiert worden zu sein. Für kurze Zeit kann der Preiszerfall durch Produktivitätssteigerungen wettgemacht wer den. Dies aber wirklich nur für eine bescheidene Phase, wird doch das Geld rasch wieder in andere Produktionszweige investiert.
Der Bootsantrieb erfolgt dieselelektrisch. Projektleiter Toivo Ilvonen befindet den Energieverbrauch als grosses Thema. Ein effizientes Wassermanagement sei ebenso wichtig wie wirkungsvolle Propeller oder ein strömungsfreier Rumpf. Faszinierend. Kaum faszinieren dürfte so etwas etliche Finanzakteure. Sie versuchen lediglich, Preisdifferenzen auszunützen und entsprechende Kapitalgewinne einzufahren. «Schweinezyklus» Letztere gerieten besonders in den letzten 18 Monaten vermehrt ins Kreuzfeuer der Kritik. Dafür sorgte unter anderem der neue Chef der US-Rohwaren-Terminbörsenaufsicht, Gary Gensler. Gensler bezeichnete das Rohstoff-Rallye 2008 als «Preisblase», getrieben mitunter von der Hedge-Fund-Branche. Er kündigte eine härtere Gangart gegenüber den Finanzinvestoren an. Preisblase hin oder her, Rohwaren lassen sich in fünf Kategorien (Edel- und Industriemetalle, Agrar- oder Landwirtschaftsgüter, Viehwirtschaft und Energie) zusammenfassen. Die landwirtschaftlichen Güter zählen mit den Energierohstoffen zu den bedeutendsten «Commodities». Die fünf Einordnungen sind äusserst vielfältig, unumgänglich und spannend. Doch damit geht auch ein unerschöpfliches Sammelsurium an Rohwaren einher. Man läuft rasch Gefahr, sich in diesem komplexen Universum hoffnungslos zu verlieren. Es kommt erschwerend hinzu, dass jede einzelne Kategorie ihre spezifischen Gesetze und Eigenheiten aufweist. Ausserdem variieren die jeweiligen Preiseinflussfaktoren, ebenso die Verwendungsmöglichkeiten. Gold zum Beispiel wird nicht nur in der Schmuckbranche eingesetzt, sondern auch stark ins Börsengeschehen eingebettet. Gold hat sich längst schon zu einer wichtigen Kapitalanlage gemausert. Gold gilt als «sicherer Hafen». Gold rückt immer dann verstärkt ins Scheinwerferlicht, wenn der Wind an den Finanzmärkten eisig bläst. Dass es derzeit kein laues Lüftchen ist, verdeutlicht die Goldnotierung. Anfang Oktober 2009 übersprang sie die Tausenddollarhürde. Mitte Oktober 2009 notierte der Preis 50 Dollar höher. Vor dem Hintergrund dieses Preishöhenfluges erstaunt es auch nicht, dass unzählige Gold(-anlage)produkte den Markt förmlich überschwemmen. Die Wahl wird schnell zur Qual. Gold (und Erdöl) ist im Allgemeinen überall prominent vertreten – auch in unseren Köpfen. Dabei geht rasch einmal vergessen, dass es viele weitere Rohstoffe gibt, die einerseits zukunftsträchtig und anderseits lebensnotwendig sind. Agrarrohstoffe – das sind solche, die aus landwirtschaftlicher Herstellung stammen und sich vor allem im Nahrungs- und Futterbereich wiederfinden. Als «soft commodities» gelten unter anderem die meisten Getreidearten, aber auch Kartoffeln, Raps, Baumwolle, Kautschuk, Zuckerrohr und Chinaschilf. Ihnen sind speziell die relativ hohen Preisschwankungen gemein. Die Einflussfaktoren sind wiederum vielfältig und das agrarrohstoffliche Zusammenwirken sehr komplex. In die gleiche Gruppe gehören viehwirtschaftliche Rohstoffe wie Schweinebäuche, Lebend- und Mastrinder. In diesem Zusammenhang ist der Begriff «Schweinezyklus» entstanden. Dieser beschreibt nichts anderes als den preislichen Regelmechanismus im Zeitab018
Rohstoffpreise explodieren Folgerichtig wird wiederum das Schwei nefleisch knapp, was konsequenterweise steigende Notierungen nach sich zieht. Der Kreislauf schliesst sich. Nicht auf unsere Dummheit ist das Schweinezyklus-Phänomen zurückzuführen. Vielmehr ist es eine Art «wirtschaftliches Naturgesetz», das universell für funktio nierende Rohstoffmärkte gilt. Die rohstofflichen (Preis-)Zyklen dau ern übrigens in der Regel lange. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass ein solcher Zyklus rund 15 Jahre dauert. Diese ausgeprägt langen Aufschwung- respektive Abschwungphasen lassen sich gut anhand von Zeitspannen erklären, die für Exploration und Förderung neu er Quellen nötig sind. Die letzte Baisse an den internationalen Roh stoffmärkten dauerte rund 20 Jahre. Durch die an und für sich schon niedrigen und immer weiter sinkenden Warenpreise wurden nötige Erschliessungen neuer Quellen immer unattraktiver. Insbesondere in der zweiten Hälfte der 90-er Jahre war die mangelnde Investiti onsfreudigkeit in Rohstoffanlagen und -verarbeitungsinfrastruktur stark rückläufig. Zu dieser Zeit schien es wirtschaftlich attraktiver zu sein, in den damaligen «Dotcom-Hype» zu investieren, anstatt mühselig neue Gold- oder Wasserfunde zu suchen. Damit verknappte sich das Ange bot. Just zu diesem Zeitpunkt fletschten zahlreiche aufstrebenden Na tionen das erste Mal ihre Zähne. Sie alle entwickelten einen kaum zu stillenden Rohstoffhunger. An vorderster Front stand (und steht noch immer) die chinesische Volksrepublik. In den letzten Jahren mutier te die Einparteien-Nation zum wichtigsten Verbraucher vieler Roh stoffe. China versteht es vorzüglich, sich auch auf lange Sicht hinaus enorme Vorkommen zu sichern. Strategisch verbünden sich die Chi nesen mit rohstoffschwangeren Nationen, indem sie Hunderttausen de von Arbeitskräften, spezifisches Know-how und natürlich Geld of ferieren. Jüngst bot der staatliche Ölkonzern Chinas, CNOOC, stolze 50 Milliarden Dollar für einen Sechstel des gesamten nigerianischen Erdölvorkommens. Rohstoffliches Auffangbecken Der Zeitpunkt dürfte nicht zufäl lig gewählt worden sein. Mit dem Beginn des neuen Jahrhunderts ha ben sich die preislichen Vorzeichen ins Positive gekehrt. Fast alle Roh stoffkurse zogen insbesondere im Zeitraum 2004 bis 2008 dramatisch an. Die Finanzkrise unterdrückte die meisten Höhenflüge aber wie der. Der Einbruch wird jedoch von kurzer Dauer sein, da sind sich die Experten einig. In der Gesamtheit aber steht die immer grössere Nachfrage einer immer geringeren Angebotsmenge gegenüber. Allei ne diese Tatsache entfacht das Preisfeuer. Rohstoffpreise werden al lerdings auch durch das ins sphärische Höhen katapultierte Interes se seitens EmMa (Emerging Markets), allen voran der BRIC-Staaten, nach oben getrieben. Thailändischer Reis zum Beispiel hat sich innert Monatsfrist um einen dreistelligen Prozentsatz verteuert. Solche Ten denzen schlagen sich nicht nur im Geldbeutel nieder, sondern ebenso in der Psyche. Was soll man tun, wenn sich nur schon die Grundnah rungsmittelpreise quasi über Nacht «verzigfachen»? Schon heute be trägt die BRIC-Bevölkerung rund 2,8 Milliarden Menschen. Das Gros von ihnen leidet zwar unter den Preisschwankungen, viele allerdings dürften in naher Zukunft zur kaufkräftigen Mittelschicht heranwachsen. Fachgrössen sehen im erhöhten Lebensstandard einen weiteren preistreibenden Faktor. Denn die neue Mittelschicht bringt
019
Wirtschaftliches
Lust auf Fleisch, Kaffee und «Pasta» mit. Diese Bevölkerungsschicht lebt vermehrt in urbanen Zentren, fährt ihr eigenes Auto und kommuniziert mit «Smartphones». Coca-Cola gehört genauso zum Stras senbild wie McDonald’s, ein iPod gehört auch dazu. Diese Art von «Verwestlichung» bedeutet einen erhöhten Energiekonsum und Ressourcenverbrauch. Viele Schwellenländer stehen mitten in einem Industrialisierungsprozess. Ohne Strassen, Bahnlinien, Wasser- und Energieversorgung kann keine Wirtschaft prosperieren. In den EmMa ist ein grosser Teil der benötigten Infrastruktur entweder noch nicht vorhanden oder extrem veraltet. Als Antwort auf die weltweite Rezession haben selbst die Regierungen aufstrebender Nationen Konjunkturpakete geschnürt. Jeweils beträchtliche Summen fliessen in «das Auffangbecken für Rohstoffe» (Infrastruktur). Investitionsdrang Chinas Das Reich der Mitte allein investiert 600 Milliarden Dollar in Infrastruktur. Kupfer, Aluminium, Stahl und viele andere Basismetalle wie Energierohstoffe werden somit benötigt. Dies spiegelt sich natürlich in den Preisen. So ist und bleibt China der Dreh- und Angelpunkt an den globalen Rohstoffbörsen. Die Volksrepublik hat im ersten Halbjahr 1,78 Millionen Tonnen Kupfer importiert. Allein im Juni 2009 nahm die Einfuhrmenge um 378 000 Tonnen zu. Dies trug dazu bei, dass die weltweite Kupfernachfrage momentan höher ist als die Förderung. Doch aufgepasst, die Chinesen sind clever. Ein beträchtlicher Teil der Importe wird gar nicht verbraucht, sondern dient vielmehr dazu, die strategischen Reserven des Landes aufzufüllen. Dementsprechend besteht durchaus die Gefahr, dass China einen Teil seiner Bestände bald wieder auf den Markt wirft, um die Preise zu drücken. Als Netto-Importeur und stark rohstoffabhängiges Land hat China kein Interesse daran, dass der Kupferpreis langfristig durch die Decke geht. Nicht durch die Decke, aber in die weite Welt hinaus liefern Schwellenländer etliche Rohstoffe. Viele der EmMa haben durch ihren Rohstoffreichtum viel Macht, Geld und Unabhängigkeit erlangt. So versorgt uns Brasilien unter anderem mit Kakao, Kaffee, tropischen Früchten, Sojabohnen, Ethanol und Eisenerz. Russland versorgt ganz Westeuropa mit Erdgas und verfügt über riesige Erdölreserven. Oder aber China. Die Volksrepublik verfügt über zahlreiche Rohstoffvor- ››
Dass Asiaten nicht nur strategisch, sondern auch hart in den Minen zu Werke gehen, das ist wohl kein Geheimnis mehr. Die geförderten Roh-
Chinas grösste Einkäufe von Rohstoffvorkommen Käufer
Verkäufer Rohstoff (Land)
Petro China Aluminium Corp. China Sinopec Iron and Steel Assoc. CNOOC CNPC Sinopec Yanzhou Coal CNOOC
Exxon Mobil Rio Tinto, 12%-Anteil Addax Petroleum Fortescue Metals Group Awilco Offshore Petro Kazakhstan Udmurtneft Felix Resources Akpo Offshore Fields
Erdgas (Australien) Eisenerz (Australien) Erdöl (Irak, Nig., Gabun, Kam.) Eisenerz (Australien) Erdöl (Norwegen) Erdöl, Gas (Kasachstan) Erdöl und Gas (Russland) Kohle (Australien) Erdöl (Nigeria)
stoffe werden schliesslich weiterverJahr
Wert in Mrd.
2009 2009 2009 2009 2008 2005 2006 2009 2006
41,1* USD 14,3 USD 7,4* USD 6,0* USD 4,3 USD 4,2 USD 2,9 USD 2,8* USD 2,7 USD
arbeitet und fliessen dann zumeist in Infrastrukturprojekte. Diese wiederum lassen sich zeigen respektive sind vielmals mehrere Stockwerke hoch.
* erst angekündigt, Quelle: Dialogic / London
punktmagazin.ch | No22/09
Titelgeschichte | Wir l(-I)eben Rohstoffe
kommen – darunter Steinkohle, Nichteisenmetalle, Gold, Erdöl und Erdgas. Indien steht seinen BRIC-Gebrüdern in nichts nach und exportiert beispielsweise Unmengen von billigen, industriellen Rohstoffen, Baumwolle und fleissige Arbeitskräfte, deren Grundgehalt niedriger ist als der Meeresspiegel bei Ebbe. Die Liste der rohstofflichen (Export-)Güter liesse sich beliebig fortsetzen, würde aber den Rahmen sprengen. Gewissermassen zu sprengen vermögen klimatische Kapriolen die Rohstoffglieder verschiedener Wertschöpfungsketten. Dividenderenditen und Gewinnwachstum
Land Umsatz 08 in MRD.
KGV 09
Exxon Mobile Royal Dutch / Shell BP (ADR) Chevron Total Petrochina Eni
USA Niederlande/GB GB USA Frankreich China Italien
17,4 8,8 14,5 16,2 11,0 12,3 10,8
459 USD 458 USD 367 USD 265 USD 250 USD 157 USD 150 USD
Gewinnwachstum* Div.-rendite 09
7,0% -6,2% -3,0% 7,0% 0,3% 6,9» -1,0%
2,4% 8,7% 7,7% 3,9% 8,5% 3,6% 7,0%
* Prognose (p.a.) – auf fünf Jahre hinaus, Quelle: Thomson / Reuters
Rohstoffe und Klimawandel Klimatische Veränderungen üben immer mehr Einfluss auf Rohwaren aus. Klimawandel heisst auch Klima-Extreme. Damit verbunden sind Risiken wie starke Niederschläge, Zyklone in tropischen Gebieten, ausgeprägte Trocken- und Hitzeperioden et cetera. All diese Faktoren spielen speziell bei Agrargütern eine wesentliche Rolle. Die Folgen sind drastisch und führen von Kulturlandverlust über Schädlingsausbreitung hin zur Wasserqualitätsabnahme. Das Klima kann ebenso dem ganzen Frachtwesen (Flugzeuge, Lastwagen, Züge, Schiffe) einen schädigenden Strich durch die Rechnung machen. Und wenn nicht gerade ein gewaltiger Sturm Transportschiffe zum Kentern bringt, dann sind sie Opfer von Piraten. Oft hört man auch davon, dass ungewollte Ladungen – Bakterien, Viren,
Ytterbium & Konsorten Damit wir uns alle – jeder natürlich auf seine Art und Weise – vergnügt der Technik hingeben können, bedarf es ausgefallener Materialien. Schon jetzt werden die sogenannten Rare Earth Elements (REE), im deutschsprachigen Raum «Metalle seltener Erden» genannt, von Experten auf Händen getragen. Wenn man sich schon mit Rohstoffen auseinandersetzt, dann also am ehesten mit dem Metallenen seltener Erden. Eine enorme Nachfrage trifft da aber auf zukünftige Engpässe, die sich jetzt schon abzeichnen. Die Bezeichnung dürfte allerdings leicht irreführend sein, denn tatsächlich machen REE beinahe 25 Prozent aller Metalle (in der Erdkruste) aus. Dennoch 020
giftige Tiere – das Seefahrerleben zur Hölle machen. Der Schweizer Industriekonzern Sulzer gehört zu den weltweit wichtigsten Schiffsmotorenlieferanten. Die «Meeresgiganten im Zweitakt» werden zwar vermehrt in Asien hergestellt, aber noch immer mit dem Sulzer’schen Gütesiegel geschmückt. Der Binnenmarkt Schweiz scheint sich auf hoher See sichtlich wohl zu fühlen, Sulzer sei Dank. Rund 70 Prozent der Erde besteht aus Wasser beziehungsweise ist von Wasser bedeckt. Da ist es schön zu sehen, dass Helvetien «schwimmtauglich» ist. Apropos Wasser, das blaue Gold wird zunehmend zum knappen und äusserst kostbaren Gut. Klar, das liest und hört man (von) überall, doch solange es aus den Hähnen sprudelt, sickert diese Tatsache nur bedächtig in unser Bewusstsein. Während Herr und Frau Schweizer im täglichen Schnitt 160 Liter verbrauchen, alleine für Körperpflege und Hygiene, haben rund eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem (Trink-)Wasser. Als Folge stirbt alle 19 Sekunden ein Kind. Unser tatsächlicher Wasserverbrauch liegt sogar einiges höher als die 160 Liter, denn die Güterproduktion, insbesondere bei Lebensmitteln, verbraucht enorme Mengen. Bereits der Frühstückstisch kann schnell einmal 370 Liter virtuelles Wasser verbrauchen. Und nur schon ein Frühstücks-Ei «trinkt» 135 Liter. Wer eine Brotscheibe geniessen will, muss nochmals 40 Liter addieren. Für zehn Gramm Käse werden 50 Liter gerechnet, Kaffee beansprucht 140 Liter. Grotesk hört sich das wahrlich an, grotesk erscheint auch die Tagesration an Wasser, welche die Zürcher Zentralwäscherei verbraucht: 300 000 Liter. Und 8000 Kilowatt Strom. Schwindende Wasserressourcen sind ein Problem, das uns längst alle etwas angeht. Dem blauen Gold gehört unser aller Aufmerksamkeit. Als Burgbewohner, schliesslich gilt die Schweiz als das schönste Wasserschloss Europas, geniessen wir (noch) Privilegien, die viele andere nicht haben. Fragt sich nur, für wie lange ...
sind Minerale, in denen sie natürlich konzentriert sind, äusserst selten. Grössere und vor allem ökonomisch sinnvolle Lagerstätten zu finden, ist deshalb fast so schwierig wie einen Deziliter Wasser in einem gewöhnlichen Fingerhut unterzubringen. Wer versucht, sich mit Ausdrücken wie beispielsweise Ytterbium, Promethium, Praseodym, Dysprosium oder Dadolinium die Zunge zu brechen, der ist, zumindest gedanklich, auf REE in Reinform gestossen. Die Mühe darf man ruhig scheuen, denn in wirklich fast jedem modernen technischen Gerät (iPod, Bildschirme, Lampen, Turbinen, Motoren, Katalysatoren, Solarzellenbeschichtungen …) sind solche Rohwaren vereint. Und so hat man in den REE ei-
Mehr zum Thema Schiff- respektive Frachtwesen lässt sich unter anderem im «iPUNKT» ab Seite 62 ff. nachlesen. www.weiterblättern.ch
nen steten Begleiter gefunden. Erschreckend ist hierbei speziell die Abhängigkeit der Welt von einem einzigen Land: China. Das omnipräsente Reich der Mitte förderte 2008 mit 124 000 Tonnen REE 95 Prozent des Globalverbrauchs. Es wurden seitens des chinesischen Industrieministeriums bereits Stimmen laut, dass sich Angebot und Nachfrage kaum mehr die Waagschale halten. Schon fast Blut weinen könnte man darob, dass die meisten REE zur Herstellung grüner Technologien unabdingbar sind. Ein Teufelskreis quasi. Dem diabolischen Zyklus kann man aber auch etwas Gutes abgewinnen, sind doch gerade die bisherigen REE-Fördernotwendigkeiten alles andere als «grün». Verallgemeinert
ausgedrückt werden für eine Tonne REE unglaubliche 2000 Tonnen Erde bewegt. Angesichts dessen verliert die ganze Welt ihr natürliches Lachen. Abschliessend noch eine gute Nachricht, die das verlorene Lächeln womöglich zurückerobern dürfte. Die Metalle der seltenen Erde kommen auf unserem Planeten häufig vor. Weshalb aber hat denn nur gerade eine – zugegeben riesige – Nation es verstanden, das Monopol auf ihre Seite zu bringen? Ganz einfach, alle anderen haben es sträflich versäumt, rechtzeitig in die Förderung zu investieren. OK, sträflich war es nicht zwingend, denn China konnte jahrelang Preisdruck ausüben, wodurch die Profitabilität für potenzielle Mitstreiter flöten ging. CS
Die richtige Strategie entscheidet Breit gefächertes Angebot an Warrants auf Rohstoffe von Goldman Sachs Egal ob Sie mit weiteren Preisanstiegen bei Rohstoffen rechnen oder einen möglichen Preisverfall absichern wollen, mit Call- und Put-Warrants haben Sie die richtigen Instrumente an der Hand. Aufgrund ihrer Hebelwirkung bieten Warrants hohe Gewinnchancen, denen allerdings ■
■
■
Mit Call- und Put-Warrants auf steigende bzw. fallende Rohstoffpreise setzen
auch erhöhte Risiken gegenüber stehen. Weitere Details zu den Vor- und Nachteilen erklären wir Ihnen gerne telefonisch unter +41 (0)44 224 1144 oder besuchen Sie uns einfach auf unserer Webseite www.goldman-sachs.ch.
Ausgewählte Warrants auf Gold* Symbol** Option
Ratio
Ausübungspreis Briefkurs
Hebelprodukte sind börsentäglich an der Scoach Schweiz AG handelbar.
XAULL
Call
0.02
1’100 USD
CHF 0.51
18.12.2009
XAUNA
Call
0.02
1’050 USD
CHF 0.85
18.12.2009
XAUAA
Put
0.02
1’000 USD
CHF 1.39
25.06.2010
Hohe Gewinnmöglichkeiten, aber auch erhöhte Verlustrisiken durch Hebelwirkung
XAURV
Put
0.02
1’000 USD
CHF 0.39
18.12.2009
Bestellen Sie unseren kostenlosen WarrantsGuide: www.goldman-sachs.ch
Fälligkeit
* Preis der Feinunze Gold: 1’050.00 USD
Ausgewählte Warrants auf Silber* Symbol** Option
Ratio
Ausübungspreis Briefkurs
XAGGL
Call
1
18 USD
CHF 2.31
25.06.2010
Fälligkeit
XAGGO
Call
1
19 USD
CHF 2.78
17.12.2010
* Preis der Feinunze Silber: 17.36 USD
Ausgewählte Warrants auf Rohöl* Symbol** Option
Ratio
Ausübungspreis Briefkurs
LCOFP
0.2
80 USD
Call
CHF 0.42
Fälligkeit 09.11.2009
LCOFV
Put
0.2
70 USD
CHF 0.27
09.11.2009
LCOCE
Call
0.2
80 USD
CHF 2.21
10.05.2010
LCOCF
Put
0.2
75 USD
CHF 1.70
10.05.2010
* Preis des Rohöl Futures 12/2009: 76.32 USD; Preis des Rohöl Futures 06/2010: 80.31 USD ** Diese Produkte sind bereits an der Scoach Schweiz AG handelbar. Stand: 16.10.2009
SVSP-Kategorie: Hebel-Produkte
www.goldman-sachs.ch oder +41 (0)44 224 1144 Garantin: The Goldman Sachs Group, Inc.; Rating der Garantin: A1 (Moody’s) / A (S&P®); Art der Garantie: unwiderrufliche, unbedingte Zahlungsgarantie; Emittentin: Goldman Sachs International; Lead-Manager: Goldman Sachs Bank AG Dieses Inserat stellt keinen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a resp. 1156 OR dar. Dieses Inserat erscheint ausschliesslich zum Zweck der Information über die im Inserat aufgeführten Produkte. Die Produkte qualifizieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne des Bundesgesetzes über kollektive Kapitalanlagen (KAG) und sind daher auch nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) unterstellt. Die Anleger sind dem Bonitätsrisiko der Emittentin bzw. der Garantin ausgesetzt. Anleger sollten vor Erwerb eines Produktes die Ausführungen im Termsheet und im Offering Circular, bestehend aus dem Programme for the Issuance of Derivatives (www.goldman-sachs.ch/Programm) und dem jeweiligen Pricing Supplement zu den Chancen und Risiken (einschliesslich des emittenten- und gegebenenfalls produktspezifischen Totalverlustrisikos), lesen und etwaige Fragen mit einem Finanzberater besprechen. Sämtliche Angaben sind ohne Gewähr. Goldman Sachs Bank AG, Public Distribution, Münsterhof 4, Postfach, CH-8022 Zürich, Telefon: +41 (0)44 224 1144, Telefax: +41 (0)44 224 1020, www.goldman-sachs.ch, E-Mail: swisswarrants@gs.com © Goldman Sachs, 2009. All rights reserved.
Und Auf den Punkt
022
023
Wirtschaftliches
Immer wieder morgens ... ... Unser aller Morgenritual f채llt zwar unterschiedlich aus, hat aber doch viele Gemeinsamkeiten. Duschen, Einkleiden und bereit machen f체r den (Arbeits-)Tag ist uns wohl allen gemein. Der Ablauf ist gespickt mit diversen Rohstoffen, diese schlummern etwa in der Schminke oder der Seife. Selbstverst채ndlich sind aber auch Textilien, Wasser und Schmuck der Rohstofffamilie zuzuordnen.
punktmagazin.ch | No22/09
Und Immer wieder morgens ...
WorteProf.Dr.SitaMazumder BildRobin-LynneGibson&SharonDominick
D
er Wecker schrillt und die Pflichten rufen. Es ist Zeit für eine Dusche, denn das morgendliche Nass macht fit und frisch. Wie schön, dass da einfach Wasser aus dem Hahn fliesst, zu jeder Zeit und in einer Qualität, die wir sogar trinken können. Das nehmen wir zwar für selbstverständlich, ist es aber nicht. Wasser ist ein zunehmend knappes Gut und all jene, die von dieser Knappheit betroffen sind, wissen nur allzu gut, dass Wasser, das durchsichtige Gold, eben nicht selbstverständlich ist. Eine Firma, die sich wegweisend und nachhaltig mit der allgemeinen Herausforderung zu diesem Thema auseinandersetzt, ist Katadyn. Ansässig in Wallisellen-Zürich und mit Niederlassungen in Deutschland, Frankreich, Schweden, den USA und Singapur, beschäftigt das Unternehmen neunzig Mitarbeitende weltweit und gehört zu den sechzig rentabelsten Schweizer Firmen. «Wässriger» Schweizer schwimmt obenauf Katadyn ist international die Nummer eins für individuelle Wasserreinigungssysteme und -produkte mit einem Weltmarktanteil von über fünfzig Prozent. Seit achtzig Jahren entwickelt das Unternehmen Wasserfilter,
024
Entkeimungsmittel und mobile Entsalzungsgeräte – eine Erfolgsstory schlechthin, und wer eine sinnvolle Investitionsmöglichkeit im Bereich der natürlichen Ressourcen sucht, Katadyn wäre so eine. Nun gut, die morgendliche Dusche kann (leider) nicht ewig dauern, irgendwann geht’s ans «fine tuning», sprich den Griff ins Schminkkästchen. Und wie das so ist, stehen so manche verschiedene Töpfchen und Pinselchen rum, die zum Einsatz kommen, bevor frau bereit ist für den Tag. Der weltweit grösste Riese auf dem Gebiet ist L’Oréal. 1909 gegründet, feiert das Haus dieses Jahr das hundertjährige Jubiläum. Über die Jahrzehnte ist L’Oréal stark gewachsen und vereinigt heute diverseste Marken. Wahrscheinlich sind sich nicht alle bewusst, dass eine Vielzahl der verschiedenen Töpfchen – egal ob Seifiges, Dekoratives, Pflegendes oder Alterungsbekämpfendes – aus eben diesem Hause stammt. Oder ist es allen bekannt, dass Biotherm, Cacharel, Diesel, Garnier, Giorgio Armani, Helena Rubinstein, Innéov, Kérastase, Kéraskin Esthetics, Kiehl’s, Lancôme, La Roche-Posay, Le Club des Créateurs, Matrix, Maybelline NY, Mizani, Ralph Lauren, Redken, Sanoflore, Shu Uemura, SkinCeuticals, SoftSheen-Carson, The Body Shop, Vichy, Viktor & Rolf, YSL Beauté alles Marken von L’Oréal sind?
025
Wirtschaftliches
Auf Kosmetik schielende Männeraugen Auch für das nächste Geschäftsjahrhundert ist L’Oréal gut aufgestellt und wir freuen uns darüber, weil wir es uns wert sind. In der Schweiz gibt es ebenfalls Marken, die sich seit langem erfolgreich behaupten. Eine davon ist La Prairie Switzerland, die zusammen mit Juvena of Switzerland, Marlies Möller Beauty Hair Care und SBT Skin Biology Therapy der La Prairie Group mit Sitz in Volketswil angehört. Die Gruppe hat Tochtergesellschaften in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, Australien, den USA und Japan und zählt über 1000 Mitarbeitende. Vertreten in über neunzig Ländern, deckt auch diese Gruppe mit ihrem qualitativ hoch stehenden Sortiment die Frau von heute mit Haut- und Haarpflegeprodukten ein. Übrigens macht das starke Geschlecht einen steigenden Anteil bei den Kosmetikverkäufen aus. So schön uns diese Produkte machen, nicht immer sind die Rohstoffkomponenten auch schön gewonnen worden. In der Kosmetikindustrie ist «Fair trade» aber kein komplettes Fremdwort mehr. L’Oréal etwa listet in seinem Jahresbericht sechs fair erzeugte Rohstoffe auf: Arganöl aus dem marokkanischen Targanine Cooperative, Sesamöl aus Nicaragua, Rohrzucker aus Paraguay (Montillo Cooperative), Olivenöl aus Italien (Nuovo Cilento Cooperative), Kakaobutter aus Ghana (Kuapa Kokoo Cooperative) und brasilianisches Sojaöl in Zusammenarbeit mit Capanema Farmers Cooperative. Allerdings bleibt unklar, wie alles im Detail funktioniert, wie hoch der Fairtrade-Aufschlag ist oder wer davon profitiert. Darüber stünden keine Informationen für die externe Kommunikation zur Verfügung, so der Konzern. Weitere fair erzeugte Rohstoffe, die L’ Oréal auflistet, stammen aus Kooperationen von The Body Shop. Die Marke wurde 1976 durch die inzwischen verstorbene Anita Roddick gegründet. Die Tierschützerin legte Wert auf Kosmetik ohne Tierversuche und schob zahlreiche Fair-trade-Projekte an. Auf nach Osteuropa Huch! – zu viel erzählt, jetzt bin ich spät dran und in Windeseile gilt es nun, je nach Tagesagenda, Kleider zu kombinieren. Paris, Mailand, New York et cetera lassen grüssen. Helvetia hat auch Modelabels, die sich erfolgreich behaupten. Akris ist so eins. Die gesamte Kollektion von Akris wird ausschliesslich in der Schweiz in den firmeneigenen Produktions-Ateliers in St. Gallen, Zürich und im Kanton Tessin gefertigt. Mit der Eröffnung des neuen Produktions-Ateliers in Mendrisio (Tessin) 2003 hat die Firma ihre Kapazitäten erweitert und zusätzliche Schneider angestellt, die vor allem auf Handarbeit spezialisiert sind – lobenswert in einer Zeit, wo die Produktionen mehr und mehr nach Osteuropa und Asien transferiert werden. Mittlerweile beschäftigt Akris rund 550 Mitarbeitende und kann auf dem internationalen Modeparkett bestens mithalten.
Ebenso international anerkannt und speziell in Russland verehrt ist Fabric Frontline. Seit 1980 bringen die Geschwister Elsa, Maya und Andy Stutz helvetischen Sinn fürs Handwerk und Detail mit Zeitgeist sowie Design in ihren Kreationen auf einen Nenner. Was die drei mit Seide machen, hat das Geschäft revolutioniert. Das Schweizer Familienunternehmen ist aus der Modewelt heute nicht mehr wegzudenken. Bezogen werden die Stoffe aus China, dortige Seidenraupen liefern laut Andy Stutz besondere Güte. Die Nahrung mache es aus: «Die hochwertigsten Fäden liefern Raupen, die sich von Maulbeerbaumblättern ernähren. Deren Kokons ergeben extrem feine, gleichmässige Garne. Wir arbeiten daher vor allem mit Maulbeerseide.»
«Schmuck ist eine Waffe der Vertuschung». Nicht jeder aber teilt wohl die Meinung Urkrates’, dem Trashphilosophen.
König der Edelsteine Mal angezogen, fehlt nur noch etwas Schmuck und bereit bin ich für den neuen Tag. Silber oder Gold? Modern und zeichnend oder schlicht und klassisch? Antwort darauf gibt meine aktuelle Stimmung. Die aktuelle Marktstimmung präferiert Gold. Gerade hat das gelbe Metall wieder Höchstpreise erreicht und immer, wenn die Menschen Angst vor Inflation hegen, investieren sie in Gold. Aber Achtung, wer meint, dass die Investition in reinen Goldschmuck eine rentable Anlage sei, sei gewarnt. Denn nur wenige Sammlerstücke erzielen gute Wiederverkaufspreise, alle anderen Stücke verlieren an Wert, sind sie mal gekauft und getragen. Das soll die Herren der Schöpfung aber nicht abschrecken. Mit dem Kauf eines passenden Schmuckstücks investieren sie in das Herz ihrer Angebeteten und das mit einer höheren «Rendite», als ein Markt je abwerfen kann. Immer passend, willkommen und auch als Anlage spannend sind Diamanten – die Könige der Edelsteine. Weil der Diamant-Preis kein freier Marktpreis ist, sondern zum grössten Teil durch das Diamanten-Syndikat geregelt wird, ist der Preis fast ein ganzes Jahrhundert lang kaum Schwankungen unterworfen. Mit Ausnahme des «Diamanten-Rausches» von 1978 bis 1980 sind die Notierungen fast kontinuierlich gestiegen und das über einen Zeitraum von etwa hundert Jahren. Es gibt vermutlich keine andere Wertanlage, die so stabil und so beständig im positiven Bereich ist wie der Diamant – und noch dazu so schön. In den letzten zwanzig Jahren hat ein Ein-Karäter fast 100 Prozent Wertsteigerung erfahren und das bei sehr wenig Risiken. Als Anlage ist der Diamant durchaus empfehlenswert, und nicht zu vergessen: «Diamonds are a girl’s best friend.»
Selbst Experten sind sich nicht einig, ob und welcher Schmuck als Wertanlage dient. Die PUNKTausgabe 16 «Metalle de luxe» bringt Licht ins Dunkel – siehe Webarchiv. www.punktmagazin.ch
punktmagazin.ch | No22/09
Auf den PunkT
Der Bauer von heute ist der Millionär von morgen Gegessen werden muss immer und das Frühstück ist wohl die wichtigste Mahlzeit des Tages. Der «Zmorge» vereint unzählige Agrarrohstoffe. Die wiederum sind knapp und begehrt. Die weltweite Nachfrage nach beispielsweise Weizen, Soja, Zucker und Kaffee steigt stark, ebenso die meisten Preise. Experten kriegen glänzende Äuglein, wenn der Begriff Agrarrohstoffe fällt.
026
027
Wirtschaftliches
WorteRinoBorini BildLaurenceMouton
E
ine bekannte Essensweisheit suggeriert: «Esse morgens wie ein König, mittags wie ein Edelmann und abends wie ein Bettler». Dass jeder Morgen ein guter Morgen wird, dafür sorgt ein reichhaltiges Frühstück, bei dem Brot, Müesli, Cerealien, Milch, Fruchtsäfte, Joghurt oder Käse nicht fehlen sollten. Der Appetitverderber: Alles wird zunehmend kostspieliger. Währenddem die Preisentwicklung der Agrargüter in den letzten Jahren einer Achterbahnfahrt glich, verteuerten sich landwirtschaftliche Produkte 2007 drastisch. Dies spürte auch der Endkonsument. Der Milchliterpreis beispielsweise stieg von Sommer 2007 bis Sommer 2008 von 1,40 auf 1,50 Franken. Ähnlich war die Situation beim Brotpreis, der Weizenpreis ist nach Dürren oder Überschwemmungen in weiten Teilen der Welt noch stärker gestiegen. Mit der weltweiten Rezession allerdings brachen die Preise förmlich ein. Die Langfristtrends sprechen aber für eine Preisrenaissance. Neben dem Argument, dass auch in einer wirtschaftlichen Flaute gegessen wird, zählen längerfristig treibende Kräfte. Dazu gehören die Zunahme der Weltbevölkerung, vermehrte Klimastrapazen, der Kaufkraftanstieg in weit entwickelten Schwellenländern und die damit verbundene Ernährungsumstellung. In jenen Nationen ist ein stark ausgeprägter Trend in Richtung zunehmender Konsum von tierischen und anderen sogenannten weichen Rohstoffen sowie «Convenience-Produkten» feststellbar. Das braune Gold So ist Fleisch wahrlich «in aller Munde». Immer breitere Schichten in Schwellenländern wie etwa Indien essen regelmässig Fleisch. Der zunehmende Konsum zieht folgerichtig einen deutlich höheren Getreideverbrauch nach sich. Um ein Kilogramm Fleisch «herzustellen», müssen rund acht Kilogramm Getreide verfüttert werden. Eine weitere «Verwestlichung» geht mit Kaffee einher. In Chinas Mittelschicht ist das Getränk zum unverzichtbaren Kennzeichen für Kultiviertheit geworden. Zwar füllt erst ein kleiner Prozentsatz seine Tassen mit Kaffee statt Tee, doch lassen sich jedes Jahr Millionen bekehren. Experten schätzen die jährlichen Steigerungsraten auf 20 Prozent. Kaffeehausketten breiten sich dort entsprechend schnell aus und Kaffeehersteller machen sich Marktanteile streitig. Sie alle wollen ein Stück vom Kuchen. Innerhalb neun Jahren hat Starbucks ein Filialnetz von 467 Cafés ausgelegt. Die US-Kaffeekette glaubt, dass die chinesischen Konsumenten das Potenzial haben, den nach den USA zweitgrössten Markt zu bilden. Die Nachfrage nach den aromatischen Bohnen entwickelt sich insgesamt seit längerem erfreulich. Mit durchschnittlichen jährlichen Zuwachsraten von 2,6 Prozent explo-
diert der Konsum zwar nicht, aber er steigt laufend. Rohkaffee, bei 75 Prozent der weltweit benötigten Menge läuft der Trade über die Schweiz, ist nach Erdöl für den Globalhandel das zweitwichtigste Export- und Importgut. Das Handelsvolumen wird auf einen hohen zweistelligen Milliardenbetrag beziffert. Kaffee ist ein wichtiger Devisengarant für viele Erzeugerländer. Dessen Anbau ernährt schätzungsweise 125 Millionen Menschen. Der wichtigste Produzent ist Brasilien, auf das rund 30 Prozent der Jahresproduktion und des Export-Angebots entfallen. Stark aufgeholt hat in den letzten zehn Jahren Vietnam. Der Küstenstaat in Südostasien ist inzwischen drittgrösster Produzent und bereits der zweitwichtigste Exporteur. Eine weitere Kaffeemacht ist Kolumbien. Schlechtwetterlage Weiter zeigt der Kakaopreis eine Tendenz Richtung Norden. Aktuell ist er so teuer wie zuletzt vor rund 20 Jahren. Ein Grund dafür liegt unter anderem im Alter der Kakaobäume. In den drei wichtigsten Kakaoproduzentenländern, Elfenbeinküste, Ghana und Indonesien, sind die Bäume ziemlich in die Jahre gekommen. Ab 25 geht die Kakaobaumproduktivität zurück, weshalb die Ernte auf Jahre hinaus weiter sinken wird. Weil die meisten Kakaobauern arm sind, haben sie es versäumt, alte Bäume durch Neupflanzungen (bis zur vollen Ertragskraft dauert es locker vier Jahre) zu ersetzen. Insbesondere die Republik in Westafrika leidet stark darunter. Die Region ist mit Abstand der wichtigste Produzent; auf das Land fallen rund 40 Prozent der Globalproduktion. Zwar profitieren die Kakaobauern, wenn überhaupt, von steigenden Preisen, haben aber gleichzeitig tiefere Absatzzahlen – ein Nullsummenspiel. Lebensmittel werden laut Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in den kommenden Jahren deutlich teurer werden. Kurzfristig betrachtet unterliegen die meisten «Soft Commodities» einer hohen Preisvolatilität. So werden Wetterphänome wie Wirbelstürme gefürchtet, denn selbst wenn diese schwach ausfallen, sind Ernten bedroht. Fred, der aktuellste Hurrikan, machte es deutlich: Weizen und Kakao legten preislich zu, nachdem man schlechtere Ernten und Produktionsdefizite in Aussicht stellte. Doch feuchtes Wetter kann auch nützlich sein, beispielsweise für Soja. Die Vereinigten Staaten sind mit Abstand der grösste Sojaanbauer weltweit. Die Ernte wird vermutlich noch höher ausfallen als vom Landwirtschaftsministerium (USDA) prognostiziert. Bei Mais scheint die Entwicklung in den USA ähnlich auszusehen. Die Ernte wird die bisherigen USDASchätzungen übertreffen und gefährlich nahe an die im Jahr 2007 geerntete Rekordmenge von 13,1 Millionen Scheffel herankommen. Zumindest kurzfristig werden die Preise folgerichtig purzeln.
Mit dem Traktor an die Börse Auf lange Sicht hinaus wird ein anderes Bild gezeichnet. Die OECD schreibt in ihrem jüngsten «Agriculture Outlook», dass die Getreidepreise in den nächsten zehn Jahren durchschnittlich zehn bis 20 Prozent höher liegen werden als zwischen 1997 und 2006. Die Weltgetreideproduktion ist insgesamt pro Kopf in den letzten Jahren gesunken. Und in der Vergangenheit fand keine Produktionsflächenausweitung statt. Die Knappheit dürfte immer drastischere Züge annehmen, sieht doch die UN-Organisation für Landwirtschaft und Ernährung (FAO) aufgrund der steigenden Weltbevölkerung eine Nahrungszunahme bis ins Jahre 2030 um mehr als 40 Prozent. Anbauflächen können gemäss der FAO ausgeweitet werden, doch die Produktion wird zunehmend durch das rare Gut Wasser stark limitiert. Wie dem auch sei, der Landwirtschaft attestiert man eine Branche mit grossen Zukunftsaussichten. Nicht umsonst wirbt der bekannte Rohstoff-Guru Jim Rogers für den Berufsstand der Bauern: «Wenn Sie Geld verdienen wollen, dann hängen Sie Ihren Job an den Nagel und werden Farmer.» Der Landwirt Siegfried Hofreiter hat es jedenfalls vorgemacht. Er parkierte seinen Traktor vor der Frankfurter Börse und brachte 2007 seinen Bauernbetrieb KTG Agrar AG an die Börse. Das Unternehmen ist unterdessen einer der grössten Landwirtschaftsbetriebe Europas. Erst kürzlich attestierte die deutsche DZ Bank AG den Bauern-Aktien weiteres Zukunftspotenzial und gab eine Kaufempfehlung raus.
Die Einigkeit hinsichtlich Agrarrohstoffe unter Experten ist verblüffend. Sie alle attestieren diesen Rohwaren ein überdurchschnittliches Kurspreispotenzial. Wollen Sie mehr erfahren, dann besuchen Sie: www.investchannel.ch/fokus/Saen-und-Ernten---globales-Agrogeschaft-boomt.aspx
punktmagazin.ch | No22/09
Auf den Punkt
Lange Wege, kurzer Schluss Arbeitswege. Ohne Rohöl läuft wenig, solange mehr als die Hälfte der Schweizer mit dem Auto pendelt. Mittelfristig führt aber kaum ein Weg an Strom vorbei – entweder als Akkus in den Autos oder als Energieträger für den öffentlichen Verkehr.
028
029
Wirtschaftliches
WorteMatthiasNiklowitz BildNicholasEveleigh
D
ough Kennedy, der Netzwerkspezialist bei einem kalifornischen IT-Unternehmen, setzt sich jeden Freitagabend in San Francisco in den 20-Uhr-Nachtflug nach Boston. Dort wohnt die Familie und für ihn beginnt das Wochenende am Samstagmorgen um sieben. In der Schweiz dominieren überschaubare Arbeitswege. Tägliches Pendeln von gut einer Stunde und mehr ist gängig. Dies deshalb, weil rund 60 Prozent der Schweizer Arbeitnehmenden ausserhalb ihrer Wohngemeinde arbeiten und deshalb mehr oder weniger lang pendeln müssen. Das Privatauto ist laut Daten des Bundesamtes für Statistik (BfS) das bevorzugte Verkehrsmittel. Gut die Hälfte der Arbeitswege in der Schweiz wird mit dem Auto zurückgelegt. Auch wenn der subjektive Eindruck auf den morgendlichen IC-Zügen zwischen Zürich und Bern ein anderer ist – der Anteil der Bahn liegt mit zehn Prozent weit hinter Tram oder Bus zurück. Denselben Anteil ungefähr haben «FussPendler». Mit ganz wenigen Ausnahmen ist der öffentliche Verkehr weltweit nicht profitabel. Allenfalls einige Zulieferer wie Bombardier, Siemens, Alstom oder der Schienenverkehrdienstleister Vossloh sind aus Investorsicht erwägenswerte Aktienanlagen. Rohstoffanleger haben die Qual der Wahl zwischen den grossen europäischen Versorgern wie RWE, E.ON, Nele, EDF-Suez oder den schweizerischen Vertretern BKW oder Alpiq. Einige Banken haben zudem Aktienbasket-Zertifikate zum Thema «Verkehr», Energie oder Rohstoffe, die für den Verkehr eine wichtige Rolle spielen, emittiert. Rohöl und Stahl bieten die direktesten Rohstoff-Exposures zum Pendlerverkehr. Nicht Schwert-, sondern Spritschlucker Mit Abstrichen gilt das ebenso für Platin (in den Katalysatoren), Blei (Akkumulatoren) oder Aluminium (Fahrzeugkomponenten). Anleger sollten hier gemäss Analysten von Morgan Stanley aber auch immer die (Einmal-) Wirkung von Abwrackprogrammen, die längeren Zeithorizonte der Konjunkturfördermassnahmen und die Lagerhaltungszyklen für ihre Entscheide mitberücksichtigen. «Die aktuelle Krise zeigt schonungslos auf, wie die Autoindustrie, welche die für den Arbeitsweg weltweit wichtigsten Verkehrsträger produziert, entscheidende Trends verpasst hat», sagt Stéphane Voisin, Experte für VerkehrsAnlagen bei der Investmentbank CA Chevreux. Er weiter: «Denn seit der Geburt dieser Industrie haben die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren der Welt zwar eine unvorstellbar grosse Flexibilität gebracht, aber die Autos sind weiterhin Spritschlucker und haben die westliche Wirtschaft sehr vom Rohöl abhängig gemacht.» Kurzfristig hat sich das sogenannte Car-
Sharing als effizienter Weg der Kosten- und Rohstoffsenkung erwiesen. Denn die Kosten für das Teilen liegen laut Experten von Greenpeace vier- bis sechsmal niedriger als die des eigenen (Auto-)Besitzes. Verkehrspolitische Anreize mit garantierten Parkplätzen in Innenstädten oder separaten Verkehrsspuren auf Autobahnen können die finanziellen Vorteile ergänzen. In anderen Bereichen der Wirtschaft wie beispielsweise dem Kopierund Printergeschäft hat Xerox dieses Modell sehr erfolgreich etabliert. «Langfristig kommen wir aber nicht an Veränderungen beim Energiemix vorbei», erklärt Voisin, «bisher gab es auf Angebotsseite kaum eine Segmentierung. Das hat sich mit dem ersten weltweit erfolgreich eingeführten Hybridfahrzeug, dem Toyota ‹Prius›, geändert.» Lithium-Ionen-Batterien sind en vogue Die Konkurrenten basteln jetzt an vergleichbaren Modellen, sind aber noch Jahre vom kommerziellen Start und dem von Toyota erreichten Niveau entfernt. Fachleute bezeichnen die kleinen Fortschritte als «graduelle Hybridisierung». Der Grossteil der in den letzten Jahren erzielten Benzineinsparungen kommt aber durch verbesserte Aerodynamik, Gewichtsreduktion und die Reduktion von Reibstellen im Motor zustande. Ziemlich ruhig geworden ist es übrigens um die Biosprit-Welle, die noch in der ersten Jahreshälfte 2008 auf dem Hintergrund explodierender Rohölpreise etliche Banken zur Emission einschlägiger Themenbaskets bewogen hatte. Biosprit, oft aus Mais gewonnen, diversifiziert laut den Analysten von Goldman Sachs zwar die Rohstoffbasis, lässt aber viele weitere Probleme der Transportwege umgelöst. Ob als Hauptantrieb oder als Ergänzung – es führt mittelfristig für die Arbeitswege der Pendler kein Weg an den Batterieherstellern vorbei, wenn diese weiterhin bevorzugt Autos verwenden. 80 Prozent der weltweiten Bleiförderung wird zur Herstellung von Autobatterien verwendet. Eine Diskussion darüber, ob der Strom zuerst auch aus fossilen Energieträgern gewonnen wird, findet übrigens kaum statt. Von den Aktien der Autohersteller raten etliche Analysten eher ab. Lithium-Ionen-Batterien sind für Autos ein Kompromiss zwischen Gewicht und Leistung. Gemäss Analysten von CLSA, einem Brokerhaus aus Hongkong, dürfte hier der Umsatz in den kommenden Jahren mit Zehnprozentraten steigen. Die sieben grossen Hersteller solcher Batterien sind unterschiedlich positioniert: A123 etwa hat noch Startup-Charakter des MIT in Boston und beliefert die Prototypen von Daimler, Volvo und Chrysler.
beliefern zu können. Mit Warren Buffett ist ein prominenter Anleger dabei. Panasonic beliefert die Toyota-Modelle, LG Chem aus Südkorea, ursprünglich der wichtigste Hersteller für Handy-Akkus, dringt jetzt in den Automarkt vor. Das Venture von Johnson Controls und Saft, einem französischen Unternehmen, beliefert Mercedes, BMW sowie Ford-Testmodelle und hat gute Beziehungen zu US-Herstellern. Schwierig ist es für EnerDel, einer Sparte des schlingernden US-Zulieferers Delphi. Die Firma hat kürzlich um Staatshilfe ersucht. Auch die modernsten Autos können das Problem der langen Arbeitswege nicht lösen. Gewisse Arbeitgeber haben allerdings eine (Teil-)Lösung parat. Angestellte können auch einen guten Teil ihrer Arbeit in den sogenannten Home-Offices erledigen. Für interne Konferenzen schalten sie sich über die «Telepresence»-Video-Konferenzlösungen der grossen Anbieter wie HP, Cisco oder Tandberg zu. Der Markt ist heiss: Cisco hat Anfang Oktober 2009 dem Konkurrenten Tandberg ein Übernahmeangebot gemacht. Auch so lassen sich Rohstoffe und Zeit sparen.
Warren E. Buffet gilt als einer der InvestmentGurus schlechthin. In früheren Jahren arbeitete er mit einem weiteren Meisterinvestor, Jim Rogers, zusammen. Buffet, Gründer und Inhaber von Berkshire Hathaway, hat den Grossteil seines Milliardenvermögens der Bill & Melinda Gates Foundation übertragen. www.berkshirehathaway.com
Heimarbeit leicht gemacht AESC ist ein japanisches Joint Venture von Nissan und NEC und gilt als das am besten finanzierte Unternehmen. Das BYD-Auto aus China hofft, bald den US-Markt mit eigenen Fahrzeugen punktmagazin.ch | No22/09
Auf den Punkt
Rohstoffverbrauch im Büroalltag Vor allem mit dem Einsatz moderner Technologien und zukunftsweisender Bauweise lassen sich Rohstoffe, da gehört auch Energie dazu, sparen. Ernüchternd ist der Fakt, dass menschliches Zutun dabei nur eine kleine Rolle spielt.
030
031
Wirtschaftliches
WorteMatthiasNiklowitz BildStephenSwintek
E
s gibt viele Wege, den Büroalltag aus der Rohstoffperspektive zu betrachten. Die statistischen Ämter zum Beispiel tun das oft im Hinblick auf die Arbeitsplätze und den Energieverbrauch. Das Bundesamt für Statistik (BfS) wies 2008 für Dienstleister einen End-Energieverbrauchsanteil von 15,9 Prozent aus. Sogenannte Facility-ManagementFirmen haben eher den Energieverbrauch sowie die Einzelposten für den Unterhalt im Visier. «Zeitgemässe Büroalltagsanalysen hinsichtlich Rohstoffe sind ohne die ‹grüne Seite› beim Gebäudebau und die versteckten Energieposten, speziell bei der IT, nicht denkbar», sagt Paul Smushall, Büroimmobilienspezialist bei der Bank of America. «Denn es liegt auf der Hand, dass die Immobilienindustrie selber keinen Antrieb hat, den Verbrauch bei Bürogebäuden zu verändern, wenn es nicht entweder starke ökonomische Ansporn oder scharfe Gesetze gibt.» Ein solcher ökonomischer Anreiz waren die bis Sommer 2008 explodierten Energiekosten. Es sind vor allem aber vier wichtige Argumente, die von Firmen immer wieder im Zusammenhang mit dem Rohstoffverbrauch genannt wurden: ein «grüner» Markenname oder Marktauftritt, eine Umsatzsteigerung durch höhere Mieteinnahmen respektive längere Nutzungszeiten, tiefere Kosten für Energie und Unterhalt und (vor allem bei börsenkotierten Immobilienfirmen ist das ein Argument) die Erweiterung der Anlegerbasis dank des verminderten Rohstoff- und Energieverbrauchs. Auswirkungen auf weiche Faktoren «Unabhängig davon, wie Firmen das sehen – die spannendste Frage ist aus ökonomischer Sicht immer die, ob sich Bürogebäude mit tieferem Rohstoffverbrauch ‹rechnen›», so Smushall. Wenn das der Fall wäre, sänken nicht nur die Energie- und Rohstoffkosten für den Büroalltag, sondern es könnte auch mit weniger Ressourcen mehr produziert werden. «Es gelang uns leider nicht, diese Effekte sauber zu belegen, aber wir fanden Hinweise bei unseren Befragungen, dass es dementsprechende Wirkungen gibt.» Denn oft gehen mit ressourcensparenden Umbauten von Büroflächen entsprechende Veränderungen der Büroaufteilung einher. Dies wiederum bewirkt eine andere soziale Vernetzung der Angestellten – mit entsprechenden Auswirkungen auf «weiche» Faktoren wie Wohlbefinden und Motivation. Ein Beispiel für einen solchen Umbau sind die Räumlichkeiten des US-Netzwerkausrüsters Cisco, wobei es noch zu früh ist, eine Bilanz zu ziehen, die «harte» Faktoren mit einschliesst. Gut dokumentierte Fälle aus den USA und Australien zeigen Verbrauchsrückgänge in Büros von bis zu 44 Prozent. Schon kleine Dinge bringen viel. «Im Gegensatz zu
Bürogebäuden selber gibt es hier einen starken ökonomischen Anreiz, Rohstoffe und damit in erster Linie Energie zu sparen», erklärt K.C. Kao, Analyst bei der Deutschen Bank. Kao führt weiter aus: «Denn bald dürften die Kosten für den Betrieb eines Computers die Anschaffungskosten übersteigen und der Energieverbrauch, der bisher zwischen zehn und 20 Prozent ausmacht, dürfte dann bis zu 50 Prozent erreichen.» Horrende Stromrechnung Dafür wird Computerleistung zunehmend in die Rechenzentren verlagert. «Die Zahl der Rechenzentren steigt weltweit und damit auch der Rohstoffverbrauch, der im normalen Büroalltag gar nicht sichtbar ist», erzählt Richard Nyugen, Analyst bei der Société Générale in Paris. Wer nur schon eine kleine Abfrage bei einer Suchmaschine wie Google vornimmt, verschickt Datenpakete ins Internet, beansprucht damit Computer-Rechenleistung und bewirkt das Lesen in einem Speichersystem irgendwo auf der Welt. Nyugen weiter: «Wer also über den Rohstoffverbrauch in Büros spricht, muss diese externen Rechenzentren mit berücksichtigen.» Alleine die Stromrechnung von Google dürfte laut Deutsche Bank im kommenden Jahr rund 300 Millionen Franken betragen. Die grössten Energiefressser sind somit nicht (wie man denken könnte) Computer, sondern Kühlanlagen. Auf diese entfällt laut Green-Grid-Experten etwa ein Drittel des Stromverbrauchs. An zweiter Stelle kommt mit 30 Prozent die IT-Ausrüstung (Server und Datenspeicher) und an dritter die unterbruchsfreie Stromversorgung mit 18 Prozent. Eine Gesamtrechnung darf aber den Rohstoffverbrauch der Luftbefeuchter (drei Prozent) nicht vernachlässigen. Kaum ins Gewicht fällt etwas, das im Büroalltag wohl als Erstes auffällt, wenn es fehlt: das Licht. Dem Rohstoffhunger der Büro-Technik begegnet die IT-Industrie mit einer Reihe neuer Technologien. Daten lassen sich komprimieren, überschüssige Kopien eines bestimmten Files von Speichersystemen entfernen («DeDuplizieren») und physische, oft nur gering ausgelastete Server können mit der «Virtualisierung» viel effizienter genutzt werden.
Plexiglasflächen für die Unterteilung von Zonen mit unterschiedlichem Kühlbedarf. Ein Rechenzentrum von T-Systems bei München verwendet sogar Brennstoffzellen auf der Basis organischer Abfälle. Erste Effekte seien bereits sichtbar. Und auch bei den Verbindungen zwischen Stromproduzenten und -verbrauchern wie den Bürogebäuden wird in den nächsten Jahren unter dem Stichwort «Smart Grid» viel passieren. Eine Studie von Capgemini zeigte, dass sich mit genauen Messverfahren für Verbrauchsveränderungen zwischen zwei und 20 Prozent, durch ferngesteuerte Verbrauchsmessung 15 bis 25 Prozent und durch das ferngesteuerte Zu- und Abschalten von Anlagen zwischen 15 und 20 Prozent des Stromverbrauchs im Büroalltag einsparen lassen. Capgemini-Experten untersuchten übrigens auch den spezifischen Effekt der Büroangestellten hinsichtlich des Rohstoffverbrauchs. Das Ergebnis ist etwas ernüchternd – durch bessere Informationen zu den Strompreisen etwa und ein angepasstes Verhalten (Lichtschalter auf «aus», wenn die Räume verlassen werden) liegen lediglich zwischen vier und 19 Prozent Einsparung drin.
Den Wunsch vom Eigenheim hegen Viele. Immobilien sind zuweilen aber auch aus Börsensicht interessant. Nicht wenige sehen darin ein permanenter Portfoliobaustein. Detailliertere Informationen zum Thema Immobilien lassen sich hier abrufen: www.investchannel.ch/fokus/Immobilienaktien-gehorenin-des-Anleger-Depots.aspx
Erste Spareffekte sichtbar So etwa Accenture. Die Consultingfirma gilt als führend bei stromsparenden Rechenzentren. Oder Comverge, deren Anlagen Stromproduzenten die Verbrauchswerte zurückmelden und somit zumindest die Sensibilität erhöhen. Fairchild Semiconductor erzielt 70 Umsatzprozente mit smarten Stromsparsystemen, Itron ist Weltmarktführer bei «intelligenten» Messgeräten und das Softwarehaus VMware, das zu 90 Prozent im Besitz von EMC Corporation ist, beherrscht den Markt der Virtualisierungssoftware. Daneben gibt es noch kleine Tricks wie eine bessere Ausgestaltung der Rechenzentren oder die Verwendung von punktmagazin.ch | No22/09
Auf den Punkt
Roh(-stoff)kost zum Abendessen Noch ist nicht aller Rohstofftage Abend. Das feierabendliche Fitnessstudio steckt voller Rohwaren. Der Grossteil der Reinigungsmittel dagegen basiert nach wie vor auf bloss einem: Zitronens채ure. Zum Abendessen gibt es neben rohem Fisch auf Porzellan einen Film auf Polykarbonaten. Und das sind dann aber auch genug Rohstoffe f체r den Tagesausklang.
032
033
Wirtschaftliches
WorteDmitrijGawrisch BildTeubner&Datacraft
F
eierabend! Für Überstunden sind nicht alle zu haben. Mein «Rohstofftag» muss zügig weiterschreiten. Die erste Station ist gleich das Fitnessstudio. Dass dieses durch Leuchtstoff lampen erhellt wird, erstaunt nicht. Seit ihrer Markteinführung 1938 durch den amerikanischen Giganten General Electric erzeugen Gasentladungslampen, wie sie in der Sprache der Physiker heissen, nach Expertenschätzungen etwa 60 bis 70 Prozent des künstlichen Lichts. Ihre Funktionsweise ist simpel: Quecksilberdampf und zumeist das Edelgas Argon werden in einer Glasröhre unter Spannung gesetzt. Das Gasgemisch sondert ultraviolettes Licht ab. Der Leuchtstoff, mit dem die Innenseite der Röhre bestrichen ist, wandelt unsichtbares UV-Licht in sichtbares Licht um. Je nach Technologie und gewünschtem Farbspektrum basieren die Leuchtstoffe zumeist entweder auf Schwefel oder Silicium. Vibrationshanteln aus Edelstahl Das Trainieren mit innovativen Vibrationshanteln der Firma Platinit aus dem zürcherischen Pfäffikon ist keine Seltenheit. Diese vereinen klassisches Hanteltraining mit modernem Vibrationstraining, wodurch Muskeln scheinbar doppelt angeregt werden. «Für Platinit stand bei der Entwicklung der Hantel nicht das Training für den perfekten Körper im Mittelpunkt, sondern der Ausgleich von muskulären Funktionsdefiziten», erklärt Bernhard Rudolph, CEO der Firma. Edelstahl verleihe den Hanteln ihr Design und das entsprechende Gewicht. Der Handgriff ist mit «EPDM» überzogen. EPDM steht für Ethylen-Propylen-Dien-Monomer, ein industrieller Kautschuk, der aufgrund seiner hohen chemischen sowie Wetter- und Feuchtigkeits-Beständigkeit und seiner Elastizität oft in Dichtungen verwendet wird. Angetrieben werden die Vibrationshanteln durch eine Lithium-Ionen-Batterie. Hauptbestandteil dieses Akkus, der selten überhitzt und seine Leistungsfähigkeit über die Betriebszeit kaum einbüsst, ist, wie es der Name einschliesst: Lithium. In geringeren Mengen enthalten Lithium-Ionen-Akkus Graphit, Spinell und Kobalt. Innerhalb des Akkus wird der Strom durch verschiedene Salzlösungen geleitet, am häufigsten ist es Lithiumhexafluorophosphat. Stark ermattet, aber geistig noch taufrisch kaufe ich auf dem Heimweg eine Plastikflasche Powerrade. Sportgetränke sollen hauptsächlich den Flüssigkeitsverlust ausgleichen, der durch sportliche Betätigung eintritt. Ferner ersetzen sie dem Athleten jeder Art wichtige Mineralien. Ausdauersportler versorgen sie mit nötigen Kalorien. Wasser und Zucker als Hauptbestandteil Deshalb überrascht es nicht, dass Sportgetränke einschliesslich Powerrade, das übri-
gens vom Coca-Cola-Konzern abgefüllt wird, hauptsächlich Wasser und Zucker enthalten. Hinzu kommt Maltodextrin, ein weiteres Kohlehydrat(-gemisch), das vom Körper langsamer aufgenommen wird als gewöhnlicher Zucker. Maltodextrin mindert die Gefahr von Überzuckerung. Für seine Verdauung benötigt der Körper denn auch weniger Wasser. Magnesiumchlorid, eine andere Zutat von Sportgetränken, ist gemeinhin als Meersalz bekannt. Powerrade enthält Natrium- und Kaliumcitrate. Es sind Salze der Zitronensäure und sollen zum einen den Mineralhaushalt des Körpers wieder ins Gleichgewicht bringen, zum anderen dienen sie als Säuerungsmittel. Beide Stoffe sind Säureregulatoren. Sie halten den Säuregrad des Fitnessgetränks konstant. Die Zitronensäure findet nicht nur in Nahrungsmitteln und Getränken Verwendung. Die wasserlösliche, farblose Säure auf Kohlenstoffbasis kommt in der Natur neben den Zitronen in Früchten wie Äpfeln, Birnen oder Kirschen vor. «Einen Haushalt ohne Zitronensäure kann ich mir kaum vorstellen», meint Dr. Oliver Mühlemann vom Departement für Chemie und Biochemie der Universität Bern. «Dass Zitronensäure Kalk von Wasserhahnen oder Duschbrausen löst, ist allgemein bekannt», so Mühlemann. Wegen ihres neutralen Geruchs ziehe man sie Essigreinigern üblicherweise vor. «Was viele jedoch nicht wissen: Die Zitronensäure ist nach wie vor Hauptbestandteil vieler chemischer Reinigungsmittel, weil sie hochgradig wirkungsvoll und biologisch abbaubar ist.» Bambus, Reis, Kaolin, Quarz, Feldspat ... Allerdings sei sie nicht hitzebeständig, warnt Mühlemann. Brennt Zitronensäure an, entsteht das schwerlösliche Salz Calciumcitrat. Sehr gut zu wissen! Nachdem ich nun mein Bad mit einem auf Zitronensäure basierenden Reinigungsmittel gereinigt habe, bereite ich Sushi zu. Japanische Porzellanschalen stehen schon bereit. Porzellan, das einst als «weisses Gold» galt, besteht hauptsächlich aus Kaolin, Feldspat und Quarz. Zum Aufrollen von Maki-Sushi (Rolls) sind Matten aus Bambusholz am besten geeignet. Der Hauptrohstoff der japanischen Küche aber ist und bleibt der Reis. Er wird nicht nur in die getrockneten und gerösteten Algenblätter (Nori) eingewickelt, sondern dient den Japanern zum Brauen des Reisweins (eigentlich Reisbiers) Sake und des Reisessigs. Gemeinsam mit Freunden wird Sushi gegessen – auf traditionell japanische Art, das heisst mit den Händen statt mit Stäbchen und schauen danach einen Spielfilm auf Blu-ray an – «Es ist höchste Zeit, die DVD in Rente zu schicken», konstatiert Markus Ahrens, Produktentwickler bei Philips. «In Sachen Bild- und Tonqualität hat die DVD einer Bluray-Disk nichts entgegenzusetzen.» Auf den ersten Blick unterscheidet sich die Blu-rayDisk kaum von einer DVD. Beide sind 1,1
Der verhängnisvolle Untergang von Thunfischen ist längst angelaufen. Die exzessive Ausbeutung minimierte gewisse Thunfischarten um bis zu 90 Prozent. Schändlich!
Millimeter dünne Scheiben aus Polykarbonaten. Doch während auf einer handelsüblichen DVD knapp fünf Gigabyte Daten Platz haben, fasst eine einschichtige Blu-ray stattliche 25 Gigabyte. Oft haben Blu-ray-Disks mehr als eine Datenschicht. Unter Laborbedingungen konnte bereits eine 20-schichtige Blu-ray erzeugt werden, die entsprechend bis zu 500 Gigabyte an Daten aufnehmen kann. Das kommt dem doppelten Volumen der meisten heute verwendeten Computer-Festplatten gleich. Um deren Stabilität und damit Drehgeschwindigkeit in den Abspielgeräten zu erhöhen, solle die Blu-ray künftig aus Leichtmetallen oder dem kunststoffartigen Noryl erzeugt werden, meint Ahrens. Entwickelt wurde die Blu-ray von einem Konsortium namhafter Firmen, darunter befinden sich etwa Sony, Panasonic, Philips, Dell oder Apple. Die High-Tech-Geräte, die man zum Abspielen der Blu-ray-Disk benötigt, bestehen neben Plastik aus einer Vielzahl von teilweise seltenen Metallen und Halbmetallen wie Lithium, Silicium, Selen, Tellur, Tantal oder Antimon. Die Tage voller Rohstoffe erschöpfen. Es wird langsam Zeit, die Rohstoffe ins Bett zu schicken ...
Der steigende Sushi-Konsum hat eine sehr dunkle Schattenseite. Geballtes Wissen zur Wasserproblematik im Allgemeinen findet man hier: www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/hintergrund/meeresschutz.pdf
punktmagazin.ch | No22/09
Auf den Punkt
Schlafen ist ein zweischneidiges Schwert Das Tagesende wird zumeist mit dem erhofften tiefen, gesunden Schlaf eingeläutet. Das Wohlbefinden kann mit exklusivster Bettwäsche oder guter Musik abgerundet werden. Oft aber ist der Erholfaktor dennoch verschwindend klein, leidet doch ein Viertel der Schweizer Bevölkerung aufgrund einer Schlafkrankheit vor sich hin. Sowohl die Pharmaindustrie als auch die alternative Medizin haben aber etliche Gegenmittel. WorteCyrilSchicker
D
er Winter ist da, die Tage sind jetzt nicht nur kälter, sondern auch – gefühlt – kürzer und die Nächte entsprechend länger oder gar intensiver. Was gibt es da Schöneres, als seinen Kopf aufs Kissen zu legen, sich quasi an sich selber zu kuscheln und der Nachtruhe zu frönen? Dieses Ruhen kann man gar noch angenehmer und gar noch exklusiver gestalten, indem man sich beispielsweise für Bettwäsche aus dem traditionellen Textilienhaus Christian Fischbacher Company entscheidet. Hochwertige Materialien aus Naturfasern wie Baumwolle, Leinen und Seide machen den Schlafprozess ohne Zweifel zu einem wahren Vergnügen. Und gleichzeitig hat man etwas für die Umwelt getan, was zusätzlich beruhigend wirken dürfte. «Die Gewebe werden unter strenger Berücksichtigung der Öko-TexStandard-100-Anforderungen hergestellt», so Monika Fähnrich, Verkaufsleiterin bei Christian Fischbacher Company. Fähnrich weiter: «Fast alles stellen wir in der Schweiz her; dank dem betriebseigenen Nähbetrieb können wir selbst auf individuelle Grössen oder marktspezifische Verarbeitungswünsche eingehen.» Aber au Backe! Manchmal nützt auch das Exklusivste nichts und das umweltfreundliche Tun wirkt nicht immer schlaffördernd. Gründe gibt es viele und diese haben nichts mit der Bettwäsche zu tun. Eher ist man allenfalls zu aufgewühlt vom Tag oder hat sonstwie Mühe, sich selber in den Schlaf zu «wiegen». Wiegenlieder haben früher ja noch was gebracht, heute dürfte der erwachsene Mensch mit Schäfchenzählen keinen Erfolg haben. Der Medizinmann steht einem auch nicht zur Seite und für beruhigende Atemübungen hat man gerade keine Musse oder kennt sich da nicht aus. Viel leichter, wenngleich nicht zwingend sinnvoller, ist da der gezielte Griff in den Medikamentenkasten. Dort nämlich steht oft eine Auswahl an Schlafmitteln bereit.
034
Gedanken Es gibt ihn noch, den Mammut(-konzern) Etliche Pharmariesen haben in diesem Markt Fuss gefasst. So zum Beispiel bietet SanofiAventis, der Mammutkonzern gehört hierzulande zu den fünf grössten Pharmaunternehmen, das Schlafmittel Zolpidem an. Doch wie bei jedem Erzeugnis aus der klassischen Industrie ist mit gewichtigen Nebeneffekten – nebst der Abhängigkeit – zu rechnen. In diesem Zusammenhang hört man sogar von Halluzinationen oder Gedächtnisstörungen. Selbstverständlich – jede Person reagiert unterschiedlich und gewisse Nebenwirkungen «schmücken» die Packungsbeilage, ohne jemals einzutreten. Das gilt es sich stets vor Augen zu führen, aber eben auch die latente Gefahr gesundheitlicher Folgeschäden. Weitere Schlafmittelhersteller sind etwa Bayer Schering aus Deutschland oder der Amerikaner Wyeth. Wyeth, soeben von Pfizer aufgekauft, wirkte früher unter dem Namen American Home Products und ist mit seinen über 50 000 Mitarbeitenden alles andere als ein Leichtgewicht auf der pharmazeutischen Globalbühne. Ein weiterer Riese in diesem Gebiet ist Glaxo SmithKline. Wer sich eher in Richtung alternativer Medizin bewegen möchte, der hat mit Baldrian womöglich gute Chancen, den Schlaf wiederzufinden. In diesem Zusammenhang gibt es zum Beispiel Tee, Pulver oder auch Dragées. Letzteres stellt beispielsweise oben erwähnte GlaxoSmithKline, ein weltweit führendes, forschungsorientiertes «Gesundheitsunternehmen» aus England, her. GlaxoSmithKline ist übrigens mit der Schweizer Actelion hinsichtlich des Schlafmedikaments Almorexant einen Schulterschluss eingegangen. Gestandene Schweizer Pharmagrössen Diese spezifische Zusammenarbeit sei gemäss Roland Häfeli, Vizepräsident Investor Relations und Corporate Communications bei Actelion, exklusiv und weltweit (ausser dem japanischen Markt) wirksam. Actelion erwartet einen diesbezüglichen Umsatz von mehr als drei Milliarden Franken. Almorexant befindet sich allerdings noch in der Vorphase und dürfte erst im Jahr 2012 marktkompatibel sein. «Im Schnitt dauert der gesamte Prozess von der Entdeckung bis hin zur Kom-
Lebensrettende Spinnen Achtbeiner sind oft gefürchtet, aber wiederum (speziell im Reich der Medikamente) gerne gesehen. Gewisse Arachnologen, Spinnenforscher und Spinnenzüchter, ziehen für die Pharma-
industrie/Homöopathie unter anderem Gartenkreuzspinnen, Taranteln, Schwarze Witwen und Vogelspinnen auf. Ihr Gift respektive einzelne Bestandteile davon kann/können in extrem verdünnter Form gegen manche Krank-
Gang
Gedankengang
Pharmagiganten im Überblick Sanofi-Aventis GlaxoSmithkline
Bayer Actelion
Wyeth Roche
10.2006 - 10.2009
Novartis in %
220 200
180 160
140 120
100 80
60 40
Quelle: Telekurs
merzialisierung eines Medikamentes bis zu zwölf Jahre», so Häfeli. Bereits zum Vertrieb zugelassene «schläfrige Mittel» haben die anderen gestandenen Schweizer Grössen Roche (unter anderem Valium) und Novartis (Detensor) im Angebot. Der Dormikum-Anteil sei laut Martina Rupp, Mediensprecherin von Roche, aber marginal. Dasselbe gilt, gemäss Urs Bigler, Head of Communications Novartis Pharma Schweiz, auch für Novartis: «Umsatztechnisch ist es ein eher kleineres Produkt.» Dies bedeutet mitnichten, dass die Schweiz seelenruhig, tief und erholsam schläft. Schlafstörungen sind auch in unseren Breitengeraden omnipräsent: «Man schätzt, dass rund 25 Prozent der hiesigen Bevölkerung unter lang anhaltenden Schlafstörungen leiden», meint Jürg Schwander, Gründer und Leiter der Klinik für Schlafmedizin in Zurzach. Dieser Viertel der Bevölkerung leidet unter vielen verschiedenen Arten von Störungen (Hypersomnie, Schlafapnoe, schlafassoziierte Atemstörungen, Narkolepsie, Insomnie, Parasomnie ...). Diese können aber präventiv angegangen oder – wenn sie bereits piesacken – auf natürliche Weise ausgehebelt werden. «Natürlich» bedeutet nicht nur die Einnahme von Baldrian, sondern zum Beispiel auch, ein Buch zu lesen oder klassische Musik zu hören. Es gibt wissenschaftliche Studien, die dem Hören von klassischer Musik sehr gute «Einschlafquoten» zusprechen. Wer sich gerne mit Seminarien auseinandersetzt, der kann ein solches besuchen (konkrete Anbieter-Beispiele sind die Kliniken für Schlafmedizin in Zurzach und Luzern).
heiten (Herzrhythmusstörungen, Prostatakrebs oder andere Tumore, Schlafapnoe et cetera) helfen. Stark verallgemeinert: Für 300 Gramm Medikamentenrohstoff müssen rund 2000 Spinnen gezüchtet werden.
035
Drogen. Ein Reizwort – im Positiven wie im Negativen. Kommt es doch ganz darauf an, wie man den (Rausch-)Mitteln gegenübersteht. Den weltweiten Umsatz beziffert die Weltgesundheitsorganisation übrigens auf 300 bis 500 Milliarden Dollar, Alkohol und Tabak mit eingerechnet. Endlich einmal entfernt sich eine offizielle Behörde davon, Spirituosen als eigentliche Nichtdroge zu taxieren. Drogen. Eine Goldgrube – je nachdem, wer womit handelt und wer von wie hoch oben auf der Hierarchiestufe förmlich regieren oder zumindest bestimmen kann. Der Drogenhandel ist einer der lukrativsten Industriezweige überhaupt. Blättert man im EBDD-Jahresbericht 2008 (Europäische Beobachtungsstelle für Drogen/Drogensucht), lassen sich eindrückliche Zahlen herausschälen: In europäischen Breitengraden haben 22 Prozent der erwachsenen Bevölkerung (15 bis 64 Jahre) Cannabiserfahrung. Auf Kokainebene sind das mindestens 12 Millionen, was einen stattlichen Teil der Bevölkerung entspricht. In Bezug auf Ecstasy wird von 2,8 Prozent geredet und geht es um Amphetamine, stösst man auf 3,3 Prozent. Daneben gibt es noch diejenigen, die Drachen jagen (nein, Siegfried dem Drachentöter eifern sie nicht nach), sprich Opium rauchen. Auf «unserem» (Sub-)Kontinent seien sechs Fälle je 1000 Erwachsene zu verzeichnen. Die EBDD beobachtet bis zu 8000 drogeninduzierte Todesfälle, wobei dies als Mindestanzahl zu sehen sei. Selbstverständlich hat nicht nur Europa ein Drogenproblem. Aber man kann sagen, dass – ohne zu bagatellisieren – andere Kontinente, besser gesagt Länder, weit grössere Probleme haben. So etwa ist Afghanistan mit knapp 7000 Tonnen per annum der weltweit grösste Opiumproduzent. Opium ist die am stärksten sprudelnde Geldquelle der Taliban. Opium ist für dortige Landwirte weitaus lukrativer als alles andere. Und auch wenn man oft davon liest, dass Mütter, Kinder und eben Bauern dem «Papaver somniferum L.» verfallen sind, so lässt es sich nicht in Abrede stellen, dass «Anpflanzende» unter den schützenden Talibanflügel gestellt werden. Das sind alles Fürsprecher, denen sich die meist einfachen und armen Leute kaum entziehen können. Der Direktor von UNODC (United Nations Office on Drugs/Crime), Antonio Mario Costa, redet zwar davon, dass der Markt allmählich ausgetrocknet sei. Doch solange der Terrorismus wie auch die Pharmaindustrie (!) ihre mehr oder weniger dicken Finger im Spiel haben, verkommen solche Aussagen nicht zur FARC, aber zur Farce! CS punktmagazin.ch | No22/09
Auf den Punkt | Eric Steinhauser & Dirk Wiedmann Ausgefragt
Ein Thema, zwei Standpunkte
Eric Steinhauser, Direktor Rahn & Bodmer, startete seine Banklaufbahn als Analyst. Auf verschiedene Stationen bei der UBS folgten einige Jahre Bank Vontobel. Während rund 15 Jahren baute er sich fundiertes Wissen im Bereich private und institutionelle Kunden auf. Der Betriebsökonom zeichnet für Investment Services, Research und Portfolio Management verantwortlich. www.rahnundbodmer.ch
Dirk Wiedmann ist seit Juni 2008 bei Rothschild Private Banking & Trust tätig. Er ist CIO und Head of Investments. Davor war er mehrere Jahre bei der Bank Julius Bär als Global Head of Research and Advisory und bei der UBS als Head European Equities and Derivative Sales Schweiz sowie als Global Head of Active Advisory tätig. Wiedmann hat an der GoetheUniversität Frankfurt BWL studiert. www.rothschildbank.com
NachGefragtCyrilSchicker
PUNKTmagazin Um bekannte Rohstoffe wie Erdöl und Gold kreisen die Portfoliogedanken unentwegt. Wie entwickelt sich dieses Duo mittel- bis langfristig? Welche konkreten Chancen und Gefahren müssen beachtet werden? Eric Steinhauser (ES) Der Erdölpreis hat in unserer Einschätzung ein hohes Niveau erreicht. Die verhältnismässig hohe Lagerhaltung entlang der gesamten Wertschöpfungskette und die aus konjunkturellen Gründen auch in den nächsten Jahren nur geringe Nachfragesteigerung sprechen grundsätzlich gegen einen weiteren Anstieg des Erdölpreises. Angebotsseitig dürften sistierte Projekte teilweise wieder reaktiviert werden. Die grösste Unsicherheit geht mittelfristig von der unsicheren politischen Lage im Nahen und Mittleren Osten aus. Der übertrieben starke Anstieg des Goldpreises ist mindestens teilweise den neuen Inflationssorgen in Zusammenhang mit den ausufernden Staatsdefiziten respektive -schulden zuzuschreiben. Diese Ängste teilen wir grundsätzlich nicht, denn Inflation kann nicht quasi vom Staat verordnet werden. Die grosse weltweite Produktionslücke und die Unterbeschäftigung werden die Inflation in den nächsten Jahren ohnehin im Zaume halten. Nicht auszuschliessen sind neu aufkeimende Deflationsängste, die auch den Goldpreis unter Druck setzen würden. Dirk Wiedmann (DW) Die Erdölpreise dürften sich mittelfristig positiv entwickeln. Dies aufgrund der Dollarschwäche, der positiven Wirtschaftsdaten aus den Vereinigten Staaten und China und wegen des Abbaus der teilweise hohen Lagerbestände. Das Barrel wird entsprechend per Ende Jahr 2009 deutlich über 75 Dollar kosten. Trotz längerfristigen Unsicherheiten gehen wir davon aus, dass der Barrelpreis in den kommenden Jahren weiteres Potenzial nach oben hat und deutlich über 100 Dollar steigt. Die Gründe sind hauptsächlich in Produktionsengpässen und wachsenden Produktionskosten zu suchen. Aber auch der internationale Wettbewerb um eine sichere Energieversorgung von Ländern wie China und den USA spielt eine Rolle. Beim Gold sieht es etwas anders aus. Dort ist eine kurzfristige Korrektur auf 960 Dollar pro Unze möglich, wobei wir mittelfristig mit Preisen zwischen 1050 und 1100 Dollar pro Unze rechnen. Langfristig wird der Goldpreis sehr wahrscheinlich durch Inflationsängste getrieben und dürfte angesichts der grossen Staatsdefizite und des schwachen Greenbacks weiter steigen. Gewisse Basismetalle (Kupfer, Zink, Nickel, Blei …) werden – nicht nur wegen des chinesischen Roh stoffhungers – immer wieder auf den Radarschirm geholt. Welchem attestieren Sie eine rosige Zu kunft, welches stellt eine «Bärenfalle» dar? ES Dem Gros unserer Kunden raten wir grundsätzlich von direkten Investitionen in Basismetalle ab. Gründe, die dagegen sprechen, sind zunächst die enormen zyklischen Kursschwankungen und der im Portfoliokontext meist fehlende Diversifikationseffekt – aufgrund hoher Korrelation mit Aktien. Erschwerend für eine Beurteilung kommen die erratischen Lagerschwankungen und vor allem die von spekulativen Motiven getriebenen Preisbewegungen hinzu. Im Gegensatz zu traditionellen Anlagen sind Rohstoffe schwierig zu bewerten, da sie nicht «per se» produktiv sind, das heisst keine Rendite abwerfen. Eine grobe Indikation für einen fairen Preis können die langfristigen Grenzkosten geben. Beim Kupfer, das weltweit von der steigenden Nachfrage hinsichtlich des Ausbaus beziehungsweise bezüglich der Erneuerung der Stromverteilung profitieren wird, liegen die aktuellen Preise markant über den Grenzkosten. Ähnliche Konstellationen sind bei Zink und Nickel vorzufinden. Trotz und wegen dieser Vorbehalte raten wir, das Thema Basismetalle
036
037
Wirtschaftliches
mit Minenfirmen oder grossen diversifizierten Rohstoffgesellschaften abzudecken. DW Das überraschende Rallye bei Basismetallen ist vor allem durch den Investitionshunger und eine grosse industrielle Nachfrage Chinas getrieben. Das hohe Preisniveau widerspiegelt aber nicht unbedingt die effektive Angebots- und Nachfragesituation. Kurzfristig ist es wichtig, dass sich die Industrieproduktion in den USA verbessert, denn die chinesische Nachfrage ist sehr wahrscheinlich nicht nachhaltig. Daher können wir einen kurzfristigen Rückgang der Preise nicht ausschliessen. Das Angebot an Kupfer und Blei ist wohl am beständigsten, dasjenige von Nickel und Aluminium dagegen am volatilsten. Entscheidend sind also Produktionsrückgänge sowie allfällige Streiks, die fast immer einen positiven Effekt auf die Preise dieser Metalle haben. Aluminium könnte in den kommenden Monaten zur grossen Überraschung werden. Dies, weil rund 75 Prozent der Lagerbestände durch langfristige Finanztransaktionen gebunden sind. Das frei verfügbare Angebot ist damit viel tiefer als allgemein angenommen. «Säen und ernten» – das globale Agrargeschäft wird auch im Börsenuniversum hoch gelobt. Wo schlummern agrarrohstoffliche Opportunitä ten? Einzeltitelempfehlungen sind herzlich will kommen ... ES Theoretisch sind Agrarrohstoffe interessant, da die verfügbaren Ressourcen abnehmen. Dies aufgrund des Bevölkerungswachstums, des klimabedingten Rückgangs der Anbaufläche und wegen einer steigenden Nachfrage nach Lebensmitteln in Entwicklungs- wie auch Schwellenländern. Wir raten jedoch davon ab, direkt in sogenannte Agrar-Commodities zu investieren, denn die Preise schwanken mitunter wetterbedingt sehr stark. So sind etwa die Zuckerpreise nach einer dürrebedingten schwachen Ernte in Indien und in Brasilien stark gestiegen. Umgekehrt notiert Weizen aufgrund weltweit guter Ernten auf Tiefständen. Ein etwas geringeres Risiko haben Investments in Hersteller von Dünger, Pflanzenschutzmitteln (Syngenta, Monsanto) oder Verarbeiter von Rohstoffen (Archer Daniels), zumal diese Firmen meist geografisch und saatgutmässig diversifiziert sind. Da Agrar-Rohstoffe, insbesondere Lebensmittel, wieder ein deutlich tieferes Preisniveau aufweisen, reduziert sich für die Bauern das Einkommen und folglich die Investitionen. Preise für Pflanzenschutz, Maschinen und Dienstleistungen sind unter Druck, sodass wir momentan sehr zurückhaltend für Aktien dieser Anbieter sind. DW Es gab dieses Jahr überdurchschnittlich viel Regen. Kurzfristig herrscht daher eine gewisse Besorgnis, dass die diesjährige Getreide- und Sojabohnenernte verzögert werden könnte. Dadurch bestehen in den Vereinigten Staaten und in Argentinien Frostrisiken, die den Ertrag schmälern könnten. Die Menge an Sommerweizen fällt gegenüber dem langjährigen Durchschnitt tiefer aus, auch rechnen wir mit weniger Anbaufläche fürs kommende Jahr. Damit wäre es eigentlich Zeit für einen saisonal bedingten Preisanstieg. Die Aussaat von Winterweizen hat bereits begonnen und die Ernteaussichten entsprechen dem mehrjährigen Durchschnitt. Wir glauben entsprechend, dass der Weizenpreis die Talsohle durchschritten hat. In Australien zeichnet sich allerdings eine Rekordernte ab, wodurch die Lagerbestände aufgefüllt werden könnten. Sogenannte REE (Rare Earth Elements), also selte ne Metalle wie etwa Lanthan, Neodym oder Terbi um, sind wichtige Bestandteile von Bildschirmen, Solarzellen, Turbinen, Musikplayern, Lampen etc. Wo kann oder soll hierbei der Anleger sein Geld «parkieren», wo eher nicht?
und Auto-Hybridantrieben. China als grösster Förderer (95 Prozent) reserviert in absehbarer Zeit den grössten Teil seiner Ressourcen für den Eigengebrauch. Vor diesem Hintergrund investieren etliche Minenfirmen, vorab in den USA und in Australien, vermehrt in die REE-Exploration. Aus Anlegersicht ist eine Investition in REE allerdings schwierig: Direkt in die Rohstoffe kann man nicht investieren, da es keine Futures gibt. Spezialisierte Fonds existieren ebenfalls nicht, und die einzige grössere, profitable «Pureplay-Minengesellschaft» heisst Inner Mongolia Baotou Steel (Marktkapitalisierung beträgt rund 3,35 Milliarden Franken), die allerdings lediglich ein «Shanghai-Listing» besitzt. Die wenigen investierbaren Minentitel wie China Rare Earth Holdings, Navigator Resources, Lynas, Arafura, Rare Element Resources und Avalon Rare Metals sind klein und machen Verluste, stellen also äusserst risikoreiche Investments dar. DW Dies ist ein spannendes und wichtiges Gebiet. Allerdings sind die grössten Vorkommen in China und es ist heute noch äusserst schwierig, in diesen Markt zu investieren. Entsprechend ist es uns auch nicht möglich, an dieser Stelle näher darauf einzugehen ... Infrastruktur ist quasi die Rohstoffherberge schlechthin. Jeder erdenkliche Rohstoff hat in ir gendeiner Form damit zu tun. Wie steht es um die ses sehr breit gefächerte Thema? Welcher Bereich macht positiv von sich reden? ES Tatsächlich sind wesentliche Teile der Rohstoffnachfrage dem Ausbau der Infrastruktur in den Wachstumsmärkten zuzuschreiben. Knapp die Hälfte des von China initiierten Stimulusprogramms im Umfang von 800 Milliarden Dollar wird für den Ausbau der Transportinfrastruktur (Bahn- und Strassennetz, Häfen) aufgewendet. Allein aus den gemäss aktuellem Fünfjahresplan verdoppelten Investitionen für den Ausbau der Bahninfrastruktur lässt sich ein starker Nachfrageanstieg nach Baustoffen wie Stahl respektive Basismetallen ableiten. Die langfristige Sicherung von Rohstoffvorkommen steht weit oben auf der strategischen Prioritätenliste Chinas. Dementsprechend hat das Reich der Mitte mit der Übernahme einer Reihe von ausländischen Rohstoffunternehmen Schlagzeilen gemacht. Das Anlagethema Infrastruktur würden wir grundsätzlich weniger mit zyklischen Rohstofftiteln abdecken, sondern mit Investitionen in Gesellschaften wie URS (USA) oder Larsen Toubro (Indien), die bei Entwicklung und Bau von Infrastrukturanlagen aktiv sind, sowie mit Zulieferern wie ABB und Alstom Geschäfte machen. DW In der Tat gibt es sehr enge Zusammenhänge zwischen Infrastrukturthemen und den Rohstoffmärkten. Ein Ausbau der Infrastruktur heisst oft mehr Nachfrage nach Rohstoffen und damit höhere Rohstoffpreise. Besonders vielversprechend sind Bauplanung und -errichtung, Stromproduktion, Bergbau und Ölraffinerien. Weitere interessante Infrastrukturthemen sind Mautstrassen, Häfen, Airports und Stromnetze. Wichtig ist vor allem, die lange Realisierungsdauer von Infrastrukturprojekten im Auge zu behalten. Während die Nachfrage nach Infrastruktur ziemlich konstant sein kann, können die Preise einzelner Rohstoffe je nach Projektphase deutlich schwanken. Die wichtigsten Unternehmen im Bereich Infrastruktur sind Fluor (traditionelle texanische Firma mit einem Jahresumsatz von rund 20 Milliarden Dollar), ABB, Siemens, SNC Lavalin (ein in Montreal ansässiges Bau-/Anlagenbauunternehmen mit zirka 20 000 Mitarbeitenden), Foster Wheeler (USFirma mit Konzernsitz in der Schweiz) und Areva (französischer Kernkraftspezialist).
Die multimediale Anlegerplattform investchannel.ch offeriert spannende Beiträ-
ES Bei den REE zeichnet sich in den kommenden Jahrzehnten in der Tat eine Verknappung ab. Dies hauptsächlich aufgrund der stark steigenden Nachfrage für die Herstellung von Leuchtdioden, Batterien
ge mit bewegten Bildern – zu Themen wie China, (Agrar-)Rohstoffe, Erdöl, Infrastruktur uvm. Schauen Sie rein! www.investchannel.ch
punktmagazin.ch | No22/09
038
039
Investierbares
042 Produkte in Kürze Energie-Investments, Rohstoffdiversikum, Erneuerbare Energie, Goldene Investments, Mobile Infrastruktur ...
Produkte
Schätze der Erde in Form gepresst Das breite Spektrum der Bodenschätze ist für viele Anleger zu einem bedeutenden Baustein im Portfolio geworden. Doch nur mit Wissen, etwas Glück, Geschick und dem passenden Produkt lassen sich an den internationalen Rohstoffmärkten auch Gewinne realisieren.
045 Börsenkotierte Rohstoffe Gelistete Aktien, Anlagefonds, Kapitalgeschützte Produkte, ETF, Index-/Basketzertifikate, Barriere-Reverse-Convertible, die Tops & Flops ...
048 Das Detail ermöglicht den Kunstgriff Jeder weiss, was Rohstoffe sind und dass sie für unser tägliches (Über-)Leben unumgänglich sind. Unter anderem ...
050 Rohstoffe für Ihr Portfolio Während Rohstoffe in den 80er und 90-er Jahren als Geldanlage eher ein Schattendasein führten ...
052 Sinnvoll in Erdgas investiert Erdgas stand in jüngster Zeit im Zentrum des Interesses von Rohstoffanlegern – unter anderem ...
punktmagazin.ch | No22/09
Schätze der Erde in Form gepresst
WorteBarbaraKalhammer BildSergeMeierhofer
E
rdöl, Kupfer, Gold und Konsorten sind heutzutage aus dem Investmentuniversum nicht mehr wegzudenken. War es vor wenigen Jahren noch schwierig, in diese Anlageklasse zu investieren, so bietet der Markt heute eine Vielfalt an Produkten. Rohstoffe bieten den grossen Vorteil, dass sie nur eine geringe Korrelation mit Aktien und Anleihen aufweisen. So tragen sie zur Diversifikation und Portfoliooptimierung bei. Ausserdem gelten sie als inflationsgeschützt, denn Rohstoffe reflektieren Preissteigerungen und sind damit vor dieser Gefahr gefeit. Während sich Obligationenmärkte in Inflationsphasen aufgrund der steigenden Zinsen schlechter entwickeln, können Rohstoffe also zulegen. Rohstoffinvestments haben jedoch auch ihre Tücken. Die Preise von Gold, Erdöl, aber auch Sojabohnen werden vor allem durch Ernteberichte, Hurrikan-Warnungen, Attentate auf Pipelines, Streiks oder Stromprobleme in Minen beeinflusst. Darüber hinaus sind die Rohstoffmärkte sehr volatil und steigende Preise alleine garantieren noch keinen Gewinn. Wer investiert, muss unter anderem auf Rollverluste und Währungsrisiken achten. Des Weiteren ist eine Direktanlage äusserst schwierig und kostspielig, denn nur selten will jemand die Rohölfässer in seiner Garage lagern, um diese später mit möglichem Gewinn verkaufen zu können. «Rollen» – Gewinn oder Verlust auf Termin Rohstoffe werden an verschiedenen Terminbörsen über Futureskontrakte gehandelt. Kontrakte verlangen die Warenlieferung zu einem festgelegten Termin in der Zukunft. Um die physische Lieferung der Enderzeugnisse zu vermeiden, ist eine Verlängerung der Kontrakte vor Ablauf nötig. Dieser Vorgang wird als «Rollieren» oder auch «Rollen» bezeichnet. Ist der folgende Kontrakt jedoch teurer als der zu verkaufende, entsteht ein Rollverlust. Diese Konstellation wird «Contango» genannt. Sie spiegelt die Erwartung des Marktes wider, dass der jeweilige Rohstoffpreis zukünftig steigen wird. Gehen jedoch die Marktteilnehmer davon aus, dass die Preise sinken, so geht die Forwardkurve der Future-Preise in «Backwardation» über. Das bedeutet, dass der zu kaufende Kontrakt günstiger ist und Anleger von einem Rollgewinn profitieren. Die Gründe für Contango oder Backwardation liegen im makroökonomischen Umfeld, aber auch in den Lager- und Finanzierungskosten. Investoren können selbst über Broker Futures handeln. Es bedarf jedoch eines guten Riechers, um die Rohstoffwerte richtig einzuschätzen und zum geeigneten Zeitpunkt zu verkaufen. Einfacher ist es, über Zertifikate in einzelne Rohstoffe zu investieren. Mittlerweile gibt es kaum ein handelbares Gut, das nicht mit Hilfe eines Zertifikats
erworben werden kann. Um nicht ständig die Preise im Auge behalten zu müssen und das Portfolio breiter diversifizieren zu können, bieten sich strukturierte Produkte an, die einen Rohstoff-Index als Basiswert haben. Hier ist allerdings die Gewichtung entscheidend, manche sind stark energielastig, andere fokussieren Agrarrohstoffe. Je nach Zusammensetzung des Index profitieren die Zertifikate von der Entwicklung einer bestimmten Rohstoffklasse besonders oder sind von Preisabschlägen stärker betroffen. Mittel gegen Rollverluste Die einzelnen Rohstoffindizes unterscheiden sich nicht nur in ihrer Zusammensetzung und Gewichtung, sondern auch in der Art und Weise, wie sie über die Futureskurve investiert sind. Viele Emittenten versuchen durch ein optimiertes Rollen die Performance der Indizes zu verbessern. Anstatt den Kontrakt mit der kürzesten Restlaufzeit zu erwerben und Ende Monat in den nächsten zu rollen, investieren sie in Futures mit längerer Laufzeit. Diesen Weg hat die UBS mit dem Bloomberg-ConstantMaturity-Commodity-Index (CMCI) eingeschlagen, der mit Bloomberg lanciert wurde. Von ABN Amro wurden neben den RICI-Enhanced-Indizes auch folgende Strategien entwickelt: Der CYD-LongOnly-Commodity-Index, dabei werden nur Rohstoffe gekauft, die in einer Backwardation notieren. Beim CYDLongShort-Commodity-Index bezieht sich die Long-Position auf Rohstoffe in Backwardation, alle anderen Rohstoffe werden verkauft. Die dritte Variante, der CYD-MarketNeutral-Plus-Index, geht in jedem vertretenen Rohstoff eine Long- und eine Short-Position ein, mit unterschiedlichen Laufzeiten. Eine andere Möglichkeit eröffnet Vontobel mit dem Oil-Strategy-Zertifikat. Bei Contango wird in Erdöl-Aktien investiert und nur bei Backwardation in Futures. Ähnliche Versionen sind der Deutsche-Bank-LiquidCommodity-Index-Optimum-Yield, die Credit-Suisse-Commodity-Benchmark-Indizes, der Société-Générale-SGI-Smart-WTI-Index der Société Générale oder der GoldmanSachs-GSCI-Dynamic. Natürlich bieten die Emittenten nicht nur Trackerzertifikate an, sondern ebenso zahlreiche Partizipationsprodukte. Nicht zu vergessen sind bei Rohstoffinvestments auch die Währungsrisiken. Die meisten Rohstoffe notieren in Dollar, die Zertifikate jedoch in Euro oder Franken. Daher sollten Anleger auf währungsgesicherte Produkte (Quanto) zurückgreifen. Viele Wege führen zu Rohstoffen Eine weitere Möglichkeit, um im Spektrum der Rohstoffe zu investieren, sind Exchange Traded Funds (ETF). Einige ETF bieten den Vorteil, dass sie mit physischen Rohstoffen hinterlegt sind. So hat etwa die Zürcher Kantonalbank oder die Julius Bär Gold-, Silber-, Platin- und Palladium-ETF im Angebot. Darüber hinaus gibt es eine Fülle an ETF auf verschiede-
041
Investierbares
ne Indizes. Hier stellt sich jedoch die gleiche Rollproblematik wie bei strukturierten Produkten. Einen rolloptimierten Rohstoff-ETF bietet die Deutsche Bank-Tochter db x-trackers an. Der DB-Commodity-Booster-DJUBSCI-Index bildet die Entwicklung von 19 Rohstoff-Terminkontrakten ab. Dabei wird die von der Deutschen Bank entwickelte «Optimum-Yield-Methode» angewandt. Diese nutzt jenen Future, der die Gewinne aus dem Rollvorgang maximiert beziehungsweise die Verluste minimiert. Wer davon ausgeht, dass auch die Unternehmen von den Preissteigerungen bei Rohstoffen profitieren, kann entweder Aktien kaufen oder über Fonds und Zertifikate auf Baskets setzen. Im Agrarsektor zählen dazu Gesellschaften aus der Agrarproduktion, Agrochemiefirmen, Landmaschinenhersteller, Saatgut-Produzenten oder auch Düngemittel-Hersteller. Im Energiesektor sind dies Erdölkonzerne, Förderer, Raffinerien, Hersteller von Erdölprodukten, Zulieferer und Vertriebsgesellschaften. Im Edel- und Industriemetallbereich liegt der Fokus auf Minengesellschaften. Bei Aktien muss jedoch berücksichtigt werden, dass diese nicht nur auf die Preisentwicklung an den Rohstoff-Märkten reagieren, sondern auch auf PUNKT No xx2009_CS Gold ETF_232x156_01:-
Rohstoff-Kategorien im Vergleich CMCI-Energy (TR) CMCI-Agricultural (TR)
CMCI-Industrial-Metals (TR) CMCI-Precious-Metals (TR)
10.2008 - 10.2009
Indexiert
20 10
0 -10
-20 -30
-40 -50
-60 -70
Quelle: Telekurs
die allgemeinen Börsentrends. Zudem geht der Investor ein firmenspezifisches Risiko ein. Neben solchen Aktienfonds wird bereits auch eine Vielzahl an Fonds auf Rohstoffe angeboten. Realisiert wird das «Exposure» mittels Anlagen in Swaps oder Futures auf Rohstoffindizes. Zusätzlich wird das als Sicherheit hinterlegte Kapital für die Swap- und Futures-Position in Zinspapiere investiert.
tegien und Exchange Traded Commodities (ETC) dar. Ein umfangreiches Angebot an Short-ETC gibt es an der Deutschen Börse. Bei Managed Futures, sogenannten CTAStrategien (Commodity Trading Advisor) wird mit quantitativen technischen Modellen «long und short» in Finanz- wie auch Warenterminkontrakte investiert. Durch diese computerbasierten Trendfolgemodelle können ebenso in einer Baisse positive Renditen erzielt werden. Die Modelle basieren auf technischen Faktoren wie historischen Kursverläufen oder Widerstand- und Unterstützungslinien. ETF, Fonds und Zertifikate haben die Welt der Rohstoffe für jeden Anleger investierbar gemacht. Mit Blick auf die Gewichtung der Produkte sowie mit Überlegungen zu Rolleffekten und Währungsrisiken lassen sich die Gefahren der Anlagekategorie minimieren.
Auf das Rollverlust-Dilemma kann nie genug hin-
Computer-Trendfolgemodelle Bis auf wenige Ausnahmen ist es über Fonds, Zertifikate und ETF nicht möglich, leer zu verkaufen. Alternativen stellen Managed-Future-Stra-
16.10.2009
16:30
gewiesen werden. Was es genau auf sich hat, das zeigt dieser Beitrag: www.investchannel.ch/instrumente/Rohstoffe-und-dasDilemma-der-Rollverluste.aspx.
Seite 1 Werbung
Gut zu wissen, wo Ihr Gold liegt. Im Tresor der Credit Suisse bei den Xmtch ETFs auf Gold. www.xmtch-etf.com
Neue Perspektiven. Für Sie. Fondsleitung: Credit Suisse Asset Management Funds AG, Zürich. Depotbank: Credit Suisse AG, Zürich. Zeichnungen sind nur auf Basis des aktuellen Verkaufsprospekts und des letzten Jahresberichtes (bzw. Halbjahresberichtes gültig. Der Prospekt, der vereinfachte Prospekt, der Fondsvertrag sowie die Jahres- und Halbjahresberichte können bei der Credit Suisse Asset Management Funds AG, Zürich, und bei allen Banken der Credit Suisse Group AG in der Schweiz kostenlos bezogen werden. © 2009 CREDIT SUISSE GROUP AG und/oder deren verbundene Unternehmen. Alle Rechte vorbehalten.
Produkte
Energie für das Depot
Energierohstoffe haben seit Anfang 2009 zugelegt. Der Preis für ein Fass Rohöl ist um über 50 Prozent gestiegen. Auch Gas und Heizöl haben um mehr als 25 Prozent an Wert zugenommen. Einige Fonds haben sich ebenfalls auf Einen Sonderfall im Universum der den Energiebereich fokussiert. Fonds Energierohstoffe stellt Erdgas dar. bieten dem Investor eine breite DiInnerhalb eines Jahres ist der Preis versifizierung und sollten nachhaltig um über 60 Prozent eingebrochen. eine Mehrrendite zum Gesamtmarkt Erdgas bleibt trotzdem ein spanabwerfen. So kostet beispielsweise nendes Anlagethema. Die Bekämpder Schroders Global Energy 1,5 Profung der Klimaerwärmung – Redukzent im Jahr und erzielte seit Anfang tion des CO 2 -Ausstosses – wird der 2009 eine Performance von 64 ProErdgas-Industrie in den kommenzent – eine Spitzenleistung. den zwei Jahrzehnten ein respektables Wachstum garantieren. So lauObacht – Contango Das Fondsvertet zumindest der Grundtenor der mögen ist zu rund 80 Prozent in Erd24. Weltkonferenz für Erdgas. Aber ölfirmen investiert und liegt derauch das Erdölreich bleibt weiterhin zeit bei über 770 Millionen Dollar. spannend. Die Organisation erdölexIm Segment der strukturierten Proportierender Länder (Opec) erwardukte gibt es eine Reihe von Anlatet eine höhere Nachfrage 2010 als gelösungen, vom konservativen Kabisher. Vor allem die konjunkturelpitalschutz-Zertifikat bis hin zum le Erholung dürfte für einen stärkedynamischen Hebelprodukt. Anleren Verbrauch sorgen. Die Internatiger, die eins zu eins von Energierohonale Energieagentur (IEA) erwartet stoffpreisentwicklungen profitieren ebenso einen schnelleren Anstieg möchten, setzen auf Tracker-Zertider Nachfrage als bislang und korrifikate. Hier gilt es jedoch dem Congierte ihre Prognosen für das komtango-Effekt Rechnung zu tragen mende Jahr leicht nach oben. (siehe Seite 39 ff.). Eine intelligente Lösung hat die UBS mit ihrer CMCIErdöl-Dominanz Interessant in dieRohstoff-Index-Familie entwickelt. sem Zusammenhang ist die AussaStatt der Konzentration auf gegenge des Chefökonoms der IEA, Fawartsnahe Erdöl-Terminkontrakte tih Birol. Er sieht in den kommenden investiert das «CMCI-Konzept» entfünf Jahren eine Erdölklemme, da lang der Zeitachse bis auf maximal die wichtigsten Felder ihren Zenit erfünf Jahre hinaus. Damit können unreicht hätten. So oder so, eine Wirtgebetene Rollverluste minimiert schaft, die wächst und als knappe Ressource mit steten Unsicherheiten werden. Um der Contango-Falle zu gilt, lässt die Energiepreise im Allge- entfliehen, hat die Privatbank Vontobel auf Erdgas und Rohöl Strameinen steigen. Doch in Energierohtegiezertifikate entwickelt. Diese stoffe zu investieren, ist nicht ganz investieren nur dann in den Tereinfach. Der einfache Weg: ein Direkminkontrakt, sofern er sich in einer tengagement in die grössten ErdölBackwardation-Situation befindet, Konzerne der Welt eingehen. Die Doalternativ wird das Kapital in Aktien minanz der Erdölkonzerne ist nicht in die entsprechenden Energieunzu übersehen. Unter den Top-10 der ternehmen investiert. RB 50 grössten börsenkotierten Unternehmen befinden sich sieben Erdölfirmen wie Energie-Investments Exxon Mobile, BP, Total, Aktien Ticker Div.-Rendite Royal Dutch/Shell oder Exxon Mobile US30231G1022 2,37% die in China ansässige Royal Dutch GB00B03MLX29 5,84% Petrochina. Viele von Total FR0000120271 8,3% ihnen rechnen dank der Petrochina CN0009365379 3,6% gestiegenen Preise für Fonds / ETF Ticker TER das «schwarze Gold» Schroders Global Energy LU0256331488 1,50% wieder mit höheren ErCL Energy Equity Fund LU0240067941 1,20% trägen. Zudem bieten Franklin Natural Resources LU0300736062 1,00% die meisten Konzerne Strukturierte Produkte Ticker Mgmnt. Fee attraktive DividendenUBS CMCI-Energy-Index TENCI 0,40% renditen. UBS CMCI-WTI-Rohöl TCLCI 0,30% UBS CMCI-Erdgas-Index TNGCI 0,40% Vontobel Natural Gas VZGIU 1,20% Vontobel Oil Strategy VZOIC 1,20% RBS RICI Enhanced Oil RICBC 1,00% Quelle: Telekurs / 10x10.ch / Anbieter
042
Düngerbestandteil erobert die Rohstoffwelt
Kali, auch bekannt als Potash, gehört zu den Rohstoffen, von denen man selten etwas hört. Aber zukünftig könnte sich das ändern, gilt er doch speziell als Düngemittelzusatz als unersetzlich. of Saskatchewan, zu übernehmen. Fahren Sie zufälligerweise Auto? Genährt werden diese Fantasien, Spielen Sie gerne Golf? Benutzen Gerüchte oder ernsten Absichten Sie Kosmetikartikel? Sind Sie mehr vom Umstand, dass der Kalipreis oder weniger fest krank und benöimmer noch relativ tief ist. Finanzitigen Medikamente? Oder haben Sie ell sei es, so argumentieren Marktgenerell eine Affinität zur Landwirtbeobachter, nicht attraktiv, sich in schaft? So verschieden diese Fragen diese Nische zu begeben. Denn der sind, sie haben unter anderem eines Bau einer neuen Mine sei einergemein: Kalisalz. Dieser orangeroseits kostenintensiv und zudem daute, zuweilen hellbraune Rohstoff ist ere ein solcher bis zu sieben Jahre. nämlich Bestandteil beispielsweiÜbernahmen schlügen mit weit wese von Airbags, Sicherheitsgurten, niger Kosten zu Buche. Golftaschen, Kosmetikprodukten, Medikamenten, Herbiziden und – ach Zwar plant der australische Mammutkonzern BHP Billiton eiwie gerne gesehen – auch Grundnen Minenbau; der ist aber noch stoff von Düngemitteln. nicht bewilligt und laut Jacob Bout von CIBC World Markets werden Angebotsdefizit Wir alle sind quadie meisten Projekte nicht verwirksi umgeben von Kali(-salz), das auch licht. Und eine rentable Potash-Mi«Potash» genannt wird. Potash ne gibt es erst dann, wenn der Preis gilt laut Experten als einer der zupro Tonne sich um 1750 Dollar bekunftsträchtigsten Rohstoffe, geht wegt. Anfang Oktober 2009 liegt diedamit (und bis ins Jahr 2012) doch ser weit unter 1000 Dollar. Der CEO ein erhebliches Angebotsdefizit einvon Potash Corp. of Saskatchewan, her. Gemäss den Vereinten Nationen betrifft dieses vor allem die zwei Bill Doyle, sieht aber gelassen in die Zukunft. Die Nachfrage wird weiter grössten Nachfrager Südostasien steigen, so auch der Preis. Das Um(65 Prozent Weltanteil) und Lateinsatzziel für dieses Geschäftsjahr amerika (23 Prozent). Solche Unliegt bei 7,5 Milliarden Dollar, gegleichgewichte – in Tonnen ausgegenüber dem Vorjahr käme dies eidrückt sind das rund 16 Millionen ner Steigerung von fast 60 Prozent Tonnen – haben unweigerlich Preisgleich. CS steigerungen zufolge. Derzeit geistern ausserdem noch Übernahmefantasien Rohstoffdiversikum im Markt herum. Aktien Ticker Div.-Rendite Grosse BergbauPotash Corp. CA73755L1076 0,43% konzerne liebäugeln Western Potash CA95922P1099 – damit, den grössten K+S DE0007162000 6,34% Kalidüngerhersteller American Petrogas CA03063Q1000 – der Welt, Potash Corp. BHP Billiton GB0000566504 1,05% RIO Tinto GB0007188757 6,16% Halliburton US4062161017 0,55% Caterpillar US1491231015 1,35% Fonds / ETF Ticker TER
DJE Agrar & Ernährung ZKB Ressourcen Vision Schroders Agriculture Strukturierte Produkte
LU0350835707 CH0022736166 LU0269888532
1,30% 1,20% 2,46%
Ticker
Mgmnt. Fee
RBS RICI Enhanced Index
CH0033964112
–
Quelle: Bloomberg / Telekurs / 10x10.ch / Anbieter
Umweltschonendes
Das Soziale und Ökologische findet man immer mehr auch im weltweiten Anlagegeschehen. Wasser und Holz – zwei typische Schweizer Energieträger – gehören mitunter dazu. Dies alleine schon wegen der (attestierten) geringen Korrelation sowie dem Inflationsschutz. Anlageklassen auf. Im Bereich der Auch wenn der Erdölpreis seit JahObligationen liegt die Korrelation resanfang katapultartig gestiegen ist, hinkt die Performance des Ener- bei 0,11, Aktien korrelieren mit 0,23 ein bisschen mehr.» giesektors hinter der weltweiten Aktienkursentwicklung (MSCI) hinDas Risiko-Duo Der Investmentterher. Die UBS empfiehlt momenspezialist Barnett fügt aber gleich tan europäische integrierte Erdöldie zwei Risikotypen an: die physikonzerne. sche Gefahr (Umweltkatastrophen Wer nicht-erneuerbaren Enerzum Beispiel) und die wirtschaftgieträgern den Rücken zukehrt liche. Letztere beziehe sich vor alund sich den alternativen zuwenlem auf die Volatilität der Investiden möchte, hat etwa im Bereich tionserträge. Beide sind nicht zu Wasser eine immense Auswahl zur unterschätzen. Generell kann geVerfügung. Nebst Nestlé, Geberit sagt werden, dass Holz-Investund den verschiedensten Wasserments vor allem für Anleger mit Fonds sowie -ETF oder den «wässeinem langen Zeithorizont interesrigen» strukturierten Produkten hat sant sind. Auch dürfte der soziale der Investor die Möglichkeit, sich und ökologische Aspekt ausschlagim börsentechnischen Holzuniversum zu tummeln. Auf Einzeltitelebe- gebend sein. Obacht allerdings, es tummeln sich immer wieder neue ne kommt da einem womöglich als «Waldschurken» herum. Dazu geErstes Precious Woods in den Sinn. hört die in Konkurs geratene Prime Forestry Group. Nachdem mehr als Fester Depotbestandteil Pre3000 Anleger einen Totalverlust hacious Woods musste sich jedoch ben hinnehmen müssen, wuchert der Wirtschaftselegie beugen und und waltet nun unter dem Namen verzeichnete per Ende erstes GeShareWood Switzerland AG weiter. schäftshalbjahr 2009 einen Einnah Obschon der oben angeführmenrückgang von knapp 30 Prote Trilogy Green Forest Fund in der zent. Sogar ein Reinverlust wurde Schweiz noch nicht zum öffentlichen «erzielt» – mit 4,8 Millionen Dollar Vertrieb zugelassen ist, Opportunikein unwesentlicher. Ist das Holztäten gibt es durchaus, je nach Prägeschäft darbend und gehört nicht ferenz sogar viele. «Ex ligno fit diins Depot? «Gerade jetzt, wo die vus» ist das lateinische Pendant zu Welt im Konjunkturtief steckt und «Aus Holz macht man grosse und die Rezession grassiert, ist die Zeit kleine Heilige.» Bleibt zu hoffen, gekommen, um in Holz zu invesdass sich mit all dem Holz kein Antieren», so Mark Barnett, Leiter Akleger seine Finger verbrennt. Oder quisitionen und Investitionen sowie anders ausgedrückt: Bleibt zu hofFondsmanager des Trilogy Green fen, dass in Zukunft auch die InvesForest Fund, dem führenden Holztorengemeinde etwas von der Heifonds in den USA. ligkeit spüren wird. CS Der Skeptiker kann hier anfügen, dass auf diesem Niveau fast jede BranErneuerbare produkte che einstiegskompaAktien Ticker Div.-Rendite tibel sei. Oder? «Die Geberit CH0008038223 3,54% Kapitalerträge sind riHyflux SG1J47889782 1,16% sikoarm und die NachSuez Environnement FR0010613471 4,27% frage nach FaserstofPlum Creek Timb US7292511083 5,48% fen sowie Bau- und Fonds / ETF Ticker TER Sperrholz steigt.» Er SAM Sustainability Water LU0133061175 1,50% weiter: «Ausserdem, FFS Four Elements Water LU0298627968 1,50% das ist historisch bePictet Timber-P LU0340557775 2,40% wiesen, sind HolzenDexia Green Planet LU0304860991 1,50% gagements inflationsiShares S&P Global Water IE00B1TXK627 0,65% geschützt und weisen Lyxor ETF World Water FR0010527275 0,60% eine niedrige KorrelaStrukturierte Produkte Ticker Mgmnt. Fee tion zu konventionellen BKB Wasser II Tracker CH0025437838 – Sarasin Sust. Renewable P. CH0103118185 – Quelle: Telekurs / investchannel.ch / 10x10.ch / Anbieter
art on art. Want more? Visit www.artonart.ch W e r b u n g
Produkte
Gold marschiert weiter rauf
Der Goldpreis steigt und steigt. Getrieben wird er insbesondere vom schwachen Do llar und der aufkommenden Angst vor einer möglichen Inflation. produkts eine garantierte RückzahPer Mitte Oktober 2009 lag der lung in der Höhe des KapitalschutzGoldpreis bei über 1050 Dollar je Unze. Das entspricht einem Plus von levels und partizipieren zudem an der Entwicklung des Basiswerts. Eine inüber 20 Prozent seit Jahresbeginn. teressante Lösung bietet die ZKB mit Die Goldpreisentwicklung hängt von dem sogenannten Protein Asian Plus vielen Faktoren ab. Früher war die «Gold». Diese Anlageopportunität eigIndustrienachfrage einer der benet sich für Investoren, die mit volstimmenden Faktoren. Mittlerweile lem Kapitalschutz (per Verfall) an der spielen Anleger eine wichtige Rolle. durchschnittlichen Wertentwicklung Laut dem World Gold Council sind des Goldpreises teilhaftig werden wolderzeit über 55 Milliarden Dollar im len. Die Partizipationsrate beträgt 89 edlen Metall parkiert. Im Vergleich Prozent. Entscheidend für die Rückzum Vorjahr entspricht dies einem zahlung ist nicht die Performance per Zuwachs von mehr als 67 Prozent. Verfall (4. August 2014), sondern die Die Befürchtungen einer möglichen von negativen Ausschlägen befreite, Inflation wie auch die Angst vor eigeglättete Preisentwicklung. So wernem Kollaps des Finanzsystems den zur Durchschnittsberechnung nur lässt Anleger in Gold flüchten. Aber positive Performancewerte berückauch die Schwäche des «Greensichtigt, negative Werte werden jeback» lässt den Goldpreis auf neue weils mit dem Kursstand per LancieRekordmarken schnellen. Doch ein rung ersetzt. fallender Dollar hat für FrankenAnleger nicht nur Vorteile. Die Kehrseite der Medaille: Gold Mini-Futures Der definierte Kapitalschutz per Verfall garantiert eine investments verlieren, umgerechMindestrückzahlung, die unabhännet in Franken, an Wert. Interesgig vom Kursverlauf des Basissierte Anleger haben nun die Qual wertes ausbezahlt wird. Selbstder Wahl in Bezug auf ein Goldinverständlich ist der Käufer dieses vestment. Ganz oben in der BeliebtProdukts dem Gegenparteienrisiheitsskala liegen die physisch hinko ausgesetzt. Derzeit sind ein Dutterlegten Gold-ETF. In der Schweiz zend klassischer Kapitalschutzbieten bis anhin die Zürcher Kantoprodukte an der Börse zugelassen. nalbank (ZKB), Julius Bär und CreEin «sportlicher» Anleger kann dit Suisse solche Konstrukte an. Bei mit Mini-Futures überproportioGold ist nun aber die Währung zu nal von steigenden wie von fallenbeachten, denn bekanntlich notiert den Kursen profitieren. Das Prinzip der Goldpreis in Dollar. Ein Franist denkbar einfach: Der Mini-Future ken-Investor muss sich diesbezügder Bank Vontobel mit dem Ticker lich überlegen, ob er dieses WähMXAUF beispielsweise weist derzeit rungsrisiko tragen will. Wenn nicht, einen Hebel von sechs auf. Steigt dann sollte er auf währungsgesinun der Goldpreis um ein Prozent, cherte Produkte, die derzeit Juligewinnt das Investment sechs Prous Bär und Credit Suisse anbieten, zent. Natürlich gilt der Hebeleffekt ausweichen. Weitere Detailinfos lieauch bei sinkenden Basiswertkurfert auch der schweizweit führende sen. An der Börse Scoach sind aktuETF-Newsletter 10x10.ch. ell einige Dutzend Mini-Futures mit verschiedenen AusstattungsmerkNur positive Renditen zählen Im malen handelbar. RB Segment der strukturierten Produkte anerbieten sich eine Vielzahl von MöglichGoldene Investments keiten. SicherheitsoriFonds / ETF Ticker TER entierte Anleger geZKB Gold ETF (CHF) ZGLD 0,40% niessen mit der Wahl JB Gold (Hedged CHF) JBGOCA 0,40% eines KapitalschutzXMTCH Gold (Hedged CHF) XMGLD 0,35% XMTCH Gold (USD) XMGLD 0,30% Strukturierte Produkte
Ticker Schutz
ZKB Gold Protein RBS Capital Prot. Note Clariden Leu Capital Prot. Note Vontobel Units
ZKB9f9 AUCHF CGOLD VUGLD
97,5% 95% 100% 100% Quelle: Anbieter / 10x10.ch
044
Mobile Infrastruktur
Ohne öffentlichen Verkehr geht oft überhaupt nichts. Doch vielerorts sind die entsprechenden Infrastrukturen verstaubt oder nicht einmal vorhanden. Investitionshunger ist vorprogrammiert. Steuerzahler monetär aufgepäppelt Infrastruktur ist wieder eine Bewerden muss, fordert, so der CEO grifflichkeit, die sich kaum einzäuAndreas Meyer, eine Milliarde Frannen lässt – zu viele Bereiche oder ken. Steigende öffentliche VerkehrsIndustrien gehören in diesem Zuteilnehmerzahlen stehen Kapazisammenhang dazu. Die Mobilität, tätsengpässen und ausgeleierten hier konkret das Eisenbahnwesen, Infrastrukturen gegenüber. Spanien ist dabei einer der wichtigen Faktoverkündete das hoch gesteckte Ziel, ren. In Übersee, also in den Vereidas Hochgeschwindigkeitsbahnnetz nigten Staaten von Amerika, ist die von heute 1593 auf 10 000 Kilometer Eisenbahn ein verklärter Mythos. (bis 2020) auszubauen. Der Bau der ersten transkontinen Von den knapp 20 Milliarden Euro talen Strecke, vollendet im Mai 1869 (gut 30 Milliarden Franken), die Spamit dem Einschlagen eines letznien ins Transportwesen investiert, ten goldenen Nagels in Promonentfallen über die Hälfte (9,7 Milliartory Point (Utah), galt als eine der glanzvollen Pioniertaten der US-Ge- den Euro) auf die Bahn. Schaut man in Richtung Landesnachbar Frankschichte. reich, schlugen bereits spezifische Das einstige WundertransportInfrastrukturausgaben von 15 Milmittel, das Amerika mobil machliarden Euro (rund 23 Milliarden te und neue Städte entlang seiner Franken) zu Buche. In England seiGleise erblühen liess, hat seit der en laut Experten sogar 70 Milliarersten Hälfte des 20. Jahrhunderts den notwendig. Das entspricht 106 jedoch einen jähen Niedergang erMilliarden Franken. Andreas Meylebt. Die nostalgisch verklärte Beliebtheit konnte diesen Negativtrend er, das operative SBB-Oberhaupt, spricht übrigens nicht nur von eikaum aufhalten. Doch jetzt scheinem einmaligen Milliardenbetrag, nen die Weichen gestellt, um das sondern macht auch gleich deutlich, Negative ins Positive zu kehren. Die dass zwischen 2010 und 2016 jährAmpeln stehen auf grün, ein neues liche Mehrkosten von über 100 MilHochgeschwindigkeitsschienennetz lionen Franken zu berücksichtigen ist in der Planung und eine erste Insind. Bleibt abzuwarten, was hierbei vestitionstranche von 12 Milliarden sonst noch alles dazukommt. Dollar wurde vom Kongress abge Nicht weniger kritisch steht es segnet. um die mit dem öffentlichen Verkehr verbundenen Bereiche – so zum BeiMilliarden um Milliarden Im Verspiel Seehäfen, Flughäfen und eben gleich zum Investitions- und Repaauch Bahnhöfe. Sie sind verwundraturbedarf, den alleine schon das bar, aber vor allem auch von zentramatte Nahverkehrssystem Chicaler ökonomischer und logistischer gos erfordert (57 Milliarden Dollar), Bedeutung. Das ist ein wahres Samist das nichts. Doch dürften weitere Tranchen folgen – und die USA wären melbecken für notwendige Ausbauten und Verbesserungen. CS damit endlich um ein grosses Stück im 21. Jahrhundert angekommen. Innert unMobile Infrastruktur serer Landesgrenzen Aktien Ticker Div.-Rendite besteht ebenso ein groVossloh AG DE0007667107 3,07% sser Ausbaubedarf. Canadian Pacific Railway CA13645T1003 2,04% Die SBB, das StaatsCentral Japan Railway JP3566800003 1,49% unternehmen, das imGlobal Railway Industries CA37938M1005 – mer wieder seitens der Fonds / ETF Ticker TER JB EF Infrastructure LU0303757693 2,28% Robeco EF Infrastructure LU0368812086 1,50% UBS EF Infrastructure LU0366711900 2,09% JPM EmMa EF Infrastructure LU0356903954 2,25% iShares Global Infrastructure IE00B1FZS467 0,65% Strukturierte Produkte
Ticker
Mgmnt. Fee
GS Global Railway
GB00B3CFKF88
0,82%
Quelle: Telekurs / 10x10.ch / Anbieter
045
Investierbares
Börsenkotierte Rohstoffe
Aktien
Die ausgewählten Aktien gehören zu den grossen Unternehmen, die in den verschiedensten Rohstoffindustrien tätig sind. Dabei sind die klassischen defensiven Werte, aber auch die risikoreicheren Dividendenpapiere. Allesamt generieren ihren Umsatz hauptsächlich im Bereich der Rohwaren (Exploration, Veredelung et cetera). Kurserwartung Steigend Investorprofil Performance Risiko
Unternehmen
Währung ISIN
BHP Billiton Vale Rio Tinto Xstrata Exxon Mobil Chinalco Alcoa E.ON RWE Petrochina Anglo American Barrick Gold Newmont Mining IAMGold Corp Goldcorp Mosaic
GBP BRL GBP GBP USD HKD USD EUR EUR HKD GBP CAD USD CAD CAD USD
GB0000566504 US91912E2046 GB0007188757 GB0031411001 US30231G1022 CNE1000001T8 US0138171014 DE000ENAG999 DE0007037129 CNE1000003W8 GB00B1XZS820 CA0679011084 US6516391066 CA4509131088 CA3809564097 CA6189121099
52-W-Low
52-W-High
Kurs
7.32 22.10 8.22 2.89 59.17 1.90 4.98 17.77 46.33 4.05 9.06 22.00 21.18 2.93 17.77 59.34
18.53 46.00 30.26 10.55 83.63 10.36 15.10 33.40 70.41 10.24 23.29 49.87 49.84 16.97 46.45 21.94
18.02 45.30 29.41 10.03 71.84 9.14 14.32 26.60 61.11 10.02 21.80 40.98 47.35 15.23 43.76 51.61
Performance YTD Div-Rendite
41.44% 66.06% 139.21% 177.10% -9.45% -43.29% 27.46% -0.46% 4.82% -28.06% 40.94% -9.06% 16.60% 99.21% 13.31% 49.30%
3.33% 2.61% 1.45% 0.16% 2.28% – 2.80% 5.66% 7.41% 3.11% – 1.14% 0.85% 0.48% 0.49% 0.39%
P / E EPS
27.63 12.62 140.59 58.55 12.18 – – 18.51 8.86 14.45 10.95 26.17 30.57 40.04 71.83 28.36
1.06 4.08 2.90 2.12 5.90 0.00 -1.04 0.75 4.75 0.63 4.34 0.90 1.52 -0.03 2.07 1.82
Quelle: Telekurs, Stand 14.10.09
AnlageFonds
Die ausgewählten Anlagefonds investieren direkt in Unternehmen der definierten Anlagepolitik. Durch ein aktives Management versucht der jeweilige Fondsmanager eine bessere Rendite zu erzielen als der zugrunde liegende Vergleichsindex. Der Investor profitiert durch einen umfassenden Schutz dank dem Kapitalanlagegesetz (KAG) und erreicht überdies Diversifikationsvorteile. Kurserwartung Steigend Investorprofil Performance Risiko
Fonds
Währung ISIN Anbieter NAV Rendite YTD
BGF World Mining Fund Carmignac – Commodities CS Fund DJ-AIG Com Index Plus DWS Invest Global Agribusiness IAM Gold & Metals ING Invest Materials JPM Funds – Global Natural Resources LODH Invest – World Gold Expertise Pioneer Funds – Commodity Alpha Sarasin Commodity Swisscanto EF Gold UBS Strategy Sicav – Rogers Int. Com Index ZKB Ressourcen Vision Fonds
USD EUR USD USD CHF USD EUR USD EUR CHF USD CHF CHF
LU0075056555 LU0164455502 LU0230918368 LU0273164847 CH0014725250 LU0119199791 LU0208853274 LU0172583626 LU0313643024 CH0023789099 CH0001223822 LU0239752628 CH0022736166
BlackRock Carmignac Credit Suisse DWS IAM ING JPMorgan LombardOdier Pioneer Sarasin Swisscanto UBS ZKB
63.87 267.97 85.60 107.88 3320.50 953.63 16.67 25.12 39.87 86.69 1138.65 78.44 1099.11
85.54% 62.00% 15.71% 62.11% 54.80% 63.26% 105.16% 87.79% 20.68% 21.50% 41.83% 22.85% 61.03%
Mgmt. Fee p.a. weitere Infos
1.75% 1.50% 1.40% 1.50% 1.50% 1.50% 1.50% 2.34% 1.25% 1.50% 1.70% 1.44% 1.20%
blackrockinvestments.ch carmignac.ch fundlab.credit-suisse.ch dws.ch iam.ch ingim.com jpmam.ch funds.lombardodier.com pioneerinvestments.ch sarasin.ch swisscanto.ch fundgate.ubs.com zkb.ch Quelle: Lipper Reuter, Stand: 14.10.09
Kapitalgeschüzte Produkte
Kapitalgeschützte Produkte erlauben in risikobehaftete Anlagen zu investieren, da sie ein Sicherheitsnetz bieten. Entwickelt sich der Basiswert negativ, erfolgt eine Rückzahlung in Höhe des eingesetzten (nominellen) Kapitals mal dem Kapitalschutzfaktor. Steigen hingegen die Kurse an, partizipiert der Anleger zu einem bestimmten Grad am positiven Kursverlauf. Diese Investmentform eignet sich für eher konservativere Investoren. Nachfolgend eine kleine Auswahl an Produkten hinsichtlich der behandelten Themen dieser Ausgabe. Kurserwartung Steigend Investorprofil Defensiv Risiko
Basiswert
Währung ISIN Symbol Emittent
Laufzeit Schutz / Partizipation
S&P GSCI Light Energy ER Index UBS Bloomberg CMCI Essence T10 Index EFG Commodity Basket RICI Enhanced Excess Return Index UBS Bloomberg CMCI Index VT Commodity Basket GS Energy Basket S&P GSCI Gold ER Index ML Energy Efficiency Index Basket
CHF CHF CHF EUR USD EUR CHF EUR EUR
23.05.2016 23.06.2014 18.04.2013 08.03.2013 21.02.2013 14.09.2012 28.06.2012 12.08.2013 28.09.2012
GB00B15GJX50 CH0102946198 CH0038773401 CH0036151022 CH0038179369 CH0033472256 CH0031811083 GB00B197T017 XS0319624390
GSCIV CPNEV EFBAM RICEU PIPBB VUCOE CPCCC CPCGE MLCEE
Goldman Sachs UBS EFG RBS UBS Vontobel Goldman Sachs Goldman Sachs Merrill Lynch
100% / 100% 100% / 85% 100% / 148% 95% / 95% 100% / 113.5% 110% / 72% 100% / 100% 100% / 100% 100% / 110%
Kurs Rendite YTD weitere Infos
886.00 98.95 97.22 89.30 88.90 1090.00 93.00 118.70 80.85
12.88% – 16.18% 2.94% 5.07% 16.58% 16.98% 19.90% 3.79%
goldman-sachs.ch ubs.com/keyinvest efgfp.ch markets.rbsbank.ch ubs.com/keyinvest derinet.ch goldman-sachs.ch goldman-sachs.ch merrillinvest.ml.com
Quelle: financialmedia AG / Telekurs, Stand: 13.10.09
punktmagazin.ch | No22/09
Börsenkotierte Rohstoffe
Exchange Traded Funds
Exchange Traded Funds (ETF) sind Anlagevehikel, die an der Börse kotiert sind und permanent gehandelt werden. Sie stellen ein ebenso flexibles und liquides Anlagemedium wie Aktien dar. Da auf ein aktives Management verzichtet wird, können ETF mit einer deutlich geringeren Management-Fee angeboten werden, als dies bei Anlagefonds üblich ist. Mittlerweile sind an der Schweizer Börse ETF für alle wichtigen Aktienmärkte und Anlageklassen verfügbar. Kurserwartung Steigend Investorprofil Performance Risiko
Basiswert
Währung ISIN Symbol Anbieter Dividende NAV Rendite YTD
AMEX Gold Bugs TR Gold 100g Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze Gold Fix PM 1Unze NASDAQ OMX Global Agriculture Palladium 100g Platinum 50g RJ / CRB Non-energy RJ / CRB TR Rogers Int’l Agric. TR Rogers Int’l Comm. TR Rogers Int’l Metal TR S&P GSCI TR Silver 100 Unzen Silver 100 Unzen Silver 3Kg
EUR CHF EUR CHF EUR USD USD CHF USD CHF CHF USD USD EUR EUR EUR USD EUR USD CHF
LU0259322260 CH0024391002 CH0044781174 CH0044781232 CH0047533523 CH0047533549 CH0104136236 CH0104136285 IE00B3BQ0418 CH0029792683 CH0029792709 FR0010358887 FR0010318998 LU0259321452 LU0249326488 LU0259320728 LU0203243844 CH0047533556 CH0047533572 CH0029792717
MAGB ZGLD JBGOEA JBGOCA ZGLDEU ZGLDUS XMGLD XMGLDC PSUU ZPAL ZPLA LYCRN CRB MRAI MRIC MRMI GSCID ZSILEU ZSILUS ZSIL
RBS ZKB Julius Bär Julius Bär ZKB ZKB Credit Suisse Credit Suisse Powershares ZKB ZKB Lyxor Lyxor RBS RBS RBS EasyETF ZKB ZKB ZKB
thesaurierend 125.71 keine 3410.17 unregelmässig 817.98 unregelmässig 1193.90 keine 706.25 keine 1042.65 jährlich 104.48 jährlich 107.93 unregelmässig 9.54 keine 1037.62 keine 2184.20 thesaurierend 21.86 thesaurierend 25.58 thesaurierend 71.06 thesaurierend 19.50 thesaurierend 94.63 thesaurierend 41.06 keine 1203.17 keine 1776.27 keine 1742.29
45.08% 16.89% 20.96% 20.35% – – – – 42.36% 57.89% 43.47% 22.88% 20.83% -9.91% 16.42% 47.08% 13.49% – – 58.68%
Mgmt. Fee p.a. weitere Infos
0.70% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.30% 0.35% 0.75% 0.50% 0.50% 0.35% 0.35% 0.85% 0.85% 0.85% 0.45% 0.60% 0.60% 0.60%
markets.rbsbank.ch zkb.ch swissglobal-am.com swissglobal-am.com zkb.ch zkb.ch xmtch-etf.com xmtch-etf.com invesco.ch zkb.ch zkb.ch lyxoretf.ch lyxoretf.ch markets.rbsbank.ch markets.rbsbank.ch markets.rbsbank.ch easyetf.com zkb.ch zkb.ch zkb.ch Quelle: 10x10.ch, Stand: 12.10.09
Index-/BasketZertifikate Basiswert
Index- und Basketzertifikate geben die Wertentwicklung des Basiswertes eins zu eins an den Anleger weiter. Bei Verfall richtet sich die Kapitalrückzahlung nach dem Kurs des Basiswertes. Zudem bieten diverse Anbieter so genannte Open-End-Zertifikate an. Der Vorteil: Diese Zertifikate laufend endlos, haben also keinen fixen Verfalltermin. Bei der Auswahl sollte auf eine gute Bonität des Anbieters geachtet werden. Kurserwartung Steigend Investorprofil Performance Risiko Währung ISIN Symbol Emittent
Laufzeit
Kurs Rendite YTD weitere Infos
Indexzertifikate (Trackers) UBS Bloomberg CMCI Agri Hedged TR EUR CH0035787842 EAGCI UBS Open-End 1125.00 7.39% ubs.com/keyinvest Gold Fix PM USD XC0009655157 PMTAA UBS Open-End 106.00 18.47% ubs.com/keyinvest UBS Bloomberg CMCI Composite Index CHF CH0031794263 TCMCI UBS Open-End 1043.00 28.11% ubs.com/keyinvest ABN Global Farmers TR Index EUR CH0033562601 FARMI RBS Open-End 92.90 25.03% markets.rbsbank.ch Silver USD CH0036942727 VZOSI Bank Vontobel Open-End 17.80 65.58% derinet.ch Rogers Int›l Commodity Index USD CH0019891842 RICIX RBS Open-End 97.30 26.02% markets.rbsbank.ch AMEX Gold Bugs Index CHF GB00B11DPS72 HUIOP Goldman Sachs Open-End 46.60 45.80% goldman-sachs.ch Platinum USD CH0036942735 VZOPL Bank Vontobel Open-End 13.40 48.23% derinet.ch VT Agricultural Commodity Index USD CH0034041464 VZAGR Bank Vontobel Open-End 86.20 -6.76% derinet.ch RICI Enhanced Index CHF CH0033964112 RIGCH RBS Open-End 76.85 16.70% markets.rbsbank.ch UBS Bloomberg CMCI Soft Commodity USD CH0039621260 CICSC UBS Open-End 759.00 18.32% ubs.com/keyinvest RICI Enhanced Agriculture Index EUR CH0033964070 RIAGE RBS Open-End 80.15 -2.70% markets.rbsbank.ch VT Natural-Gas-Strategy Index USD CH0105677725 VZGIU Bank Vontobel Open-End 108.20 – derinet.ch GSCI Precious Metals ER Index EUR GB00B0PSLZ03 GSOED Goldman Sachs Open-End 151.70 20.90% goldman-sachs.ch S&P GSCI Total Return Index USD GB00B3XDJT82 GSEAA Goldman Sachs Open-End 618.50 – goldman-sachs.ch Basketzertifikate BKB Gold Mining Basket USD CH0035510442 BKBGM BKB 05.12.2011 106.30 53.17% bkb.ch/products BKB Junior & Explorer Goldminen Basket CHF CH0105286139 JUNEX BKB 13.09.2011 106.10 – bkb.ch/products ML Uranium Sector Basket CHF CH0027018107 MLURC Merrill Lynch Open-End 86.80 89.80% merrillinvest.ml.com ABN Agricultural Basket EUR CH0020872427 AGEUR RBS Open-End 81.10 17.51% markets.rbsbank.ch CLEU Soft Commodity (EUR) Basket EUR CH0037789507 WSZMB Clariden Leu 20.02.2011 882.00 5.63% myproducts.ch ZKB Edelmetall ETF Basket CHF CH0101712831 EMETF ZKB 25.05.2012 114.90 – zkb.ch SARA Oil Services Basket CHF CH0101897459 BSOEL Bank Sarasin 29.05.2012 114.40 – sarasin-derivate.ch GS Emerging Markets Commodity Equity USD GB00B3ZVFR01 CMDTY Goldman Sachs 03.09.2012 117.50 – goldman-sachs.ch CS Global Resources Basket CHF CH0102115612 GLORE Credit Suisse 03.06.2011 101.80 – credit-suisse.com ML Food & Agriculture Basket EUR CH0037569750 FAGRI Merrill Lynch 22.02.2011 81.00 40.66% merrillinvest.ml.com ZKB Refiners Basket USD CH0106293985 REFIN ZKB 8.10.2012 – – zkb.ch Quelle: financialmedia AG / Telekurs, Stand: 13.10.09
046
047
Investierbares
Barrier-Reverse-Convertibles
Barrier-Reverse-Convertibles sind rendite-optimierende Produkte, die einen Coupon auszahlen und mit einem bedingten Kapitalschutz ausgestattet sind. Wird während der Laufzeit der bedingte Kapitalschutz nicht durchbrochen (Barriere), erhält der Anleger nebst dem Coupon den Nominalbetrag zurückerstattet. Kurserwartung Steigend/Stagnierend Investorprofil Rendite Risiko
Basiswert
Währung ISIN Symbol Emittent
Petroplus Holdings AG Gazprom Sp.Adr Reg-S Exxon Mobile Corp Petroplus Holdings AG Petroplus Holdings AG WTI Crude Oil Future BHP Billiton / Rio Tinto / Xstrata WTI Crude Oil First Nearby Contract ArcelorMittal Xstrata PLC Barrick Gold Total SA Gold Fix PM BG Group PLC BHP Biliton Total SA Rio Tinto Anglo American Silber RWE Platinum XETRA Gold ArcelorMittal
CHF USD USD CHF CHF USD EUR EUR EUR GBP USD EUR EUR GBP BGP EUR CHF CHF USD EUR USD EUR EUR
CH0106470757 CH0106470963 CH0106470955 CH0106442111 CH0104637340 CH0105714882 CH0106469882 CH0103109465 CH0106470823 CH0106470922 CH0106470930 CH0106442178 CH0106607424 CH0106469841 CH0105230509 CH0106640078 CH0103197676 CH0103197643 CH0105714874 CH0106215319 CH0102716112 CH0101957345 CH0106024794
VON9WY VON9XS VON9XR SEPPH VON9WB VON9VF BAGGR VON9SA VON9XF VON9XO VON9XP SEBFP VON9XV BGBRC BLTSB JKTOJ RCVXA RCVBI VON9VE RWEBC VON9NB VON9KB BCV90K
Bank Vontobel Bank Vontobel Bank Vontobel Clariden Leu Bank Vontobel Bank Vontobel Clariden Leu Bank Vontobel Bank Vontobel Bank Vontobel Bank Vontobel Clariden Leu Bank Vontobel Clariden Leu Clariden Leu Julius Bär RBS RBS Bank Vontobel Clariden Leu Bank Vontobel Bank Vontobel BCV
Laufzeit Coupon P.A. Ausübungspreis Barriere weitere Infos
19.11.2010 19.11.2010 19.11.2010 18.10.2010 15.10.2010 15.10.2010 20.04.2010 17.09.2010 19.11.2010 19.11.2010 19.11.2010 18.10.2010 12.10.2010 08.10.2010 13.09.2010 22.10.2010 16.03.2010 16.03.2010 15.10.2010 08.10.2010 16.07.2010 25.05.2010 01.10.2010
15.16% 13.74% 9.57% 13.50% 15.88% 11.44% 21.00% 11.52% 13.88% 14.73% 14.06% 8.75% 5.15% 8.25% 11.25% 8.20% 13.00% 13.70% 13.30% 8.78% 11.02% 7.00% 11.65%
25.38 15.23 23.95 14.37 68.82 55.06 25.92 15.29 24.54 14.72 72.04 57.63 1.00 0.69 50.15 35.10 25.57 15.34 9.64 5.30 39.54 25.70 40.28 31.83 1054.00 772.50 10.91 7.64 17.14 10.12 41.00 30.75 27.23 16.88 2124.50 1434.04 17.11 13.69 63.23 49.95 1212.00 848.40 21.99 15.39 24.42 13.42
derinet.ch derinet.ch derinet.ch myproducts.ch derinet.ch derinet.ch myproducts.ch derinet.ch derinet.ch derinet.ch derinet.ch myproducts.ch derinet.ch myproducts.ch myproducts.ch juliusbaer.com rbs.markets.ch rbs.markets.ch derinet.ch myproducts.ch derinet.ch derinet.ch bcv.ch
Quelle: financialmedia AG / Telekurs, Stand: 13.10.09
TopRohstoffe & Flop 1 Jahr Rohstoff
Rapsöl hat eigentlich immer Hochsaison, ist es doch sehr reich an Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E.
Aluminium wird vermehrt im Bau von Transport-/Verkehrsmitteln eingesetzt – mit dem Ziel der Treibstoffersparnis.
Die ausgewählten, unten aufgeführten Rohstoffpreise zeigen die Entwicklung dieser Rohwaren an organisierten und vor allem renommierten Terminbörsen - wie etwa der Chicago Mercantile Exchange (CME), New York Mercantile Exchange (NYMEX) oder London Metal Exchange (LME). Es ist branchenüblich, das gigantische Rohstoffuniversum in die untenstehenden fünf Kategorien einzuteilen. Währung Handelseinheit
Kurs
1Y Perf
3Y Perf
5Y Perf
Agrarrohstoffe Kakao GBP Tonne 2118.00 60.94% 160.84% 146.85% Orangensaft USc Pfund 110.67 39.38% -42.98% 30.20% Baumwolle USc Pfund 66.52 39.19% 35.48% 45.37% Kaffee USc Pfund 137.50 21.90% 35.07% 76.74% Sojabohnen USc Scheffel 973.75 11.60% 62.43% 87.89% Mais USc Scheffel 374.00 -4.10% 18.35% 80.68% Weizen USc Scheffel 505.50 -9.04% -4.85% 58.84% Raps EUR Tonne 267.00 -15.24% -0.65% 22.34% Edelmetalle Palladium USD Feinunze 327.50 68.81% 2.02% 46.86% Silber USD Feinunze 17.47 68.30% 47.30% 147.45% Platin USD Feinunze 1341.30 38.97% 23.51% 58.17% Gold USD Feinunze 1054.20 24.33% 77.24% 152.15% Industriemetalle Nickel USD Tonne 18299.00 53.81% -42.64% 33.08% Zink USD Tonne 2009.25 51.01% -49.33% 88.13% Aluminium USD Tonne 1933.00 -13.77% -28.93% 8.82% Viehwirtschaft Mastrind USc Pfund 95.40 0.00% -9.66% -8.27% Mageres Schwein USc Pfund 54.00 -6.90% -11.48% -23.94% Lebendrind USc Pfund 87.00 -8.42% -6.45% 0.00% Energierohstoffe Blei USD Tonne 2176.00 44.58% 46.14% 157.21% Bleifreies Benzin USc Gallone 188.41 5.85% 24.16% 32.96% Erdöl (Brent) USD Barrel 73.80 2.50% 19.81% 48.49% Heizöl USD Gallone 1.99 -9.14% 10.79% 44.22% Quelle: financialmedia AG / Telekurs, Stand: 19.10.09
punktmagazin.ch | No22/09
Das Detail ermöglicht den Kunstgriff
Stimmungsbild
Jeder weiss, was Rohstoffe sind und dass sie für unser tägliches (Über-)Leben unumgänglich sind. Unter anderem deshalb sind sie als Investitionsvehikel auch von Bedeutung. Ja, sie gelten sogar als fester Depotbestandteil. Aber wie genau kann ein privater Anleger denn überhaupt an der Preisentwicklung von Rohstoffen partizipieren?
WorteOlivierBühler
S
pätestens seit der modernen PortfolioTheorie sollte jedem Investor klar sein, dass er nicht alle Eier in den gleichen Korb legen, sondern eine Diversifikation über verschiedene Anlageklassen anstreben sollte. Da bilden Rohstoffe keine Ausnahme. Will man aber nicht nur in physisches Edelmetall investieren, so ist der Zugang zu anderen Rohstoffprodukten für viele ein Ding der Unmöglichkeit. Doch keine Bange, bietet sich hier doch das indexierte Anlegen förmlich an und an Rohstoff-Indizes mangelt es nicht. In diesem Zusammenhang sind aber einige Aspekte zu berücksichtigen. Ein Faktum ist etwa, dass sich alle Indizes ausschliesslich aus sogenannten Futures-Kontrakten zusammensetzen. Damit stellt sich auch schon gleich die erste Frage, nämlich diejenige nach den anfallenden «Rolling-Kosten» (Contango respektive Backwardation). Inwiefern nagen diese an der Rendite respektive wie werden diese jeweils gehandhabt? Zudem stellt sich die Frage, wie die eigentliche Indexzusammensetzung und die Gewichtung einzelner Komponenten aussehen. Energiegeladener Index In der Finanzszene ist der S&P-GSCI-Index ein beliebter Basiswert bei der Konstruktion von strukturierten Produkten, Fonds und ETF. Erstellt wurde dieses Barometer 1991 von Goldman, bestehend aus 24 Rohstoffarten aus den Bereichen Energie, Industrie- und Edelmetalle sowie Agrar- und Viehwirtschaft, berechnet nach deren Weltproduktion. Er wird oft als Energieindex verstanden, machen doch die Energie-Futures innerhalb des «GSCI» mehr als 60 Prozent aus. Um dieser Tatsache gerecht zu werden, bietet Standard and Poor’s
Energielastiges
048
10.1999 - 10.2009
Spezifische ETF-Rohstoff-Informationen gibt es hier zuhauf: www.10x10.ch
Diversifiziertes
Rogers-International-Commodity-Index in Pt.
Das Rollen findet während fünf Tagen statt – mit einer Gewichtungszunahme des neuen Kontraktes von 0 bis 100 Prozent über diese Periode und einer entsprechenden Gewichtungsabnahme des verfallenden Kontraktes über die gleiche Zeitspanne. Damit sollen sprunghafte Index-Änderungen vermieden werden. Mit 35 einbezogenen Rohstoffen ist der Rogers-International-Commodity-Index, kurz RICI, sicher einer der breitgefächertsten Barometer. Im Gegensatz zu den anderen Indizes finden im RICI Produkte wie Hafer, Holz, Wolle, Reis oder auch Seide Einzug. Auch im Bereich der Edelmetalle beschränkt sich RICI nicht nur auf Gold und Silber, er integriert ebenso Platin und Palladium. Möglich ist eine solche Zusammensetzung nur, weil die Gewichtungen nicht nach objektiven Kriterien (wie eben Weltproduktion oder Liquidität) bestimmt, sondern auf jährlicher Basis und analog den Erwartungen von Jim Rogers festgelegt werden. Es darf aber nicht erwartet werden, dass grosse Preisänderungen von exotischen Produkten einen wesentlichen Einfluss auf die Wertentwicklung des Barometers haben, beträgt die Gewichtung der betreffenden Futures doch lediglich 0,05 Prozent. Das Rollen von einem Kontrakt in den nächsten wird, ähnlich wie beim GSCI, über eine Normalisierung vollzogen. Dabei wird die «ursprüngliche Gewichtung» des verfallenden Kontraktes ermittelt und auf den neuen Kontrakt angewandt.
Jim’s RICI Auch beim Rollen von einem Kontrakt zum nächsten unterscheidet sich die Methodik grundsätzlich. Während beim GSCI eine Normalisierungskonstante berechnet wird, wählt man hier einen Future-Kontrakt aus, dessen relative Preisänderung, dem verfallenden Kontrakt am nächsten kommt.
Energie-/Agrarlastiges
S&P-GSCI-TR-Index 10.1999 - 10.2009
verschiedene Sub-Indizes an, in denen der Energieanteil reduziert dargestellt wird. Einzug finden dort lediglich Futures, die in Dollar gehandelt werden und an der Börse eines OSZE-Staates (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) gehandelt sind. Der Roll-Effekt wird mittels einer Normalisierungskonstante berechnet, der, jedes Mal wenn ein Kontrakt gerollt wird, neu berechnet wird. Damit soll verhindert werden, dass durch das Rollen «Sprünge» entstehen. Während sich «GSCI» bei der Gewichtung einzelner Bestandteile rein auf die Weltproduktion beruft, berücksichtigt der von AIG (heute UBS) und Dow-Jones-Indexes lancierte Rohstoffindex auch die wirtschaftliche Bedeutung, sprich die Liquidität der einzelnen Rohstoffkontrakte. Damit soll der Relevanz der Lagerfähigkeit gewisser Rohstoffe (zum Beispiel Edelmetalle, Industriemetalle, Rohöl) Rechnung getragen werden. Ein weiterer Unterschied zum «GSCI»: Mittels Kappung wird einer Rohstoff kategorie-Übergewichtung (auch auf der Rohstoffebene selbst) entgegengewirkt. Damit visiert man eine immerzu möglichst breite Diversifikation an. Eigentlich sollte entsprechend davon ausgegangen werden, dass mehr Rohstoffarten in dem Index Einzug finden. Mitunter deshalb, weil eine Minimalgewichtung einzelner Komponenten definiert ist, bestehen insgesamt aber lediglich 19 Rohstoffarten.
DJ-UBSCI-TR in Pt.
04.2003 - 10.2009
in Pt.
11000
6400
10000
5800
550 500
9000
5200
450
8000
4600
400
7000
4000
350
6000
3400
300
5000
2800
250
4000
2200
200
3000
1600
150
2000
1000
100
Quelle: Telekurs
Quelle: Telekurs
Quelle: Telekurs
Mit gewieften Rohstoff-Engagements zum Erfolg Rohstoffe weisen positive Diversifikationsvorteile auf und dienen als Schutzschild gegen drohende Inflation. - Inside Rohstoffe und Blick ins 2010 - Ein integrierter Portfolioansatz mit Rohstoffen ... und weitere spannende Referate. Anmeldemöglichkeiten und detaillierte Informationen zum Programm finden Sie unter:
www.rohstoff-fokus.ch oder der Nummer: +41 (0) 44 277 75 30
Montag, 16. November 2009 Türöffnung: 13.30 Uhr, Start der Veranstaltung um 14.00 Uhr im ConventionPoint in Zürich Die Veranstaltung ist kostenlos!
Partner:
Medien-Partner:
Panorama | The Royal Bank of Scotland
Rohstoffe W für Ihr Portfolio
GastWorteIreneBrunner
Irene Brunner ist seit dem Jahr 2005 bei der Royal Bank of Scotland (vormals ABN Amro Bank N.V.) in Zürich tätig, wo sie den Bereich Public Distribution Switzerland & France leitet. Zuvor arbeitete sie am Handelsdesk der Invesco Europe in Milano, bevor sie im Jahr 2000 zur Aufsicht der italienischen Börse in Milano wechselte und bei der Regulation und Entwicklung des italienischen Derivatemarkts mitwirkte.
ährend Rohstoffe in den 80-er und 90-er Jahren als Geldanlage eher ein Schattendasein führten, wurden sie anfangs des neuen Jahrtausends von Investoren als Anlagemöglichkeit wiederentdeckt und haben seitdem eine beispiellose Rally hingelegt. Anleger schätzen, dass die Preisentwicklung von Rohstoffen mit der von Aktien oder Obligationen gering bis negativ korreliert. Rohstoffe bieten damit Ertragsmöglichkeiten, die weitgehend unabhängig von der Entwicklung traditioneller Anlageklassen sind. Sie entwickelten sich bei langfristiger Betrachtung meistens gut, wenn Aktien und Obligationen enttäuschten. Dank dieser Eigenschaft lässt sich ein aus Aktien und Obligationen bestehendes Depot mit Rohstoffen langfristig hervorragend diversifizieren. Durch die Beimischung von Rohstoffen liess sich in der Vergangenheit das Risiko-Rendite-Profil eines Portfolios optimieren. Im Zuge der Finanzkrise verschlechterten sich die Aussichten für die Weltwirtschaft, mit der Folge, dass auch Rohstoffe im Einklang mit Aktien auf breiter Front nachgaben. Doch auch die jüngsten Entwicklungen haben an den langfristigen Korrelationseigenschaften nichts geändert. In Rohstoffe investieren – aber wie? Die Lagerung von Rohstoffen ist im Regelfall teuer und kaum ein Anleger verfügt über geeignete Lagermöglichkeiten, um zum Beispiel Erdöl physisch zu kaufen und auf einen Preisanstieg zu setzen. Rohstoff-Investments erfolgen daher üblicherweise nicht über den Kauf des Rohstoffs selbst, sondern fast immer über den Kauf von Futures. Doch Futures haben einige Nachteile. Erstens brauchen Anleger einen Zugang zur Terminbörse, zweitens sind Investments für private Anleger aufgrund der Kontraktgrösse selten praktikabel und drittens haben Futures eine begrenzte Laufzeit. Anleger, die kontinuierlich investiert sein wollen, müssen ihre Positionen daher regelmässig «rollen».
Investments finden daher in der Regel über strukturierte Produkte oder ETF statt, welche diese Hürden für den Anleger umgehen. Strukturierte Produkte haben den Vorteil, dass Investments bereits ab Beträgen von unter 100 Dollar beziehungsweise unter 100 Franken möglich sind. Die Produkte sind in der Regel als Wertschriften an der SIX Swiss Exchange kotiert und können börsentäglich gehandelt werden. Ein weiterer Vorteil von strukturierten Produkten ist, dass Anleger nicht nur auf steigende, sondern auch auf fallende Kurse setzen können. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise mit MINI-FutureShort-Zertifikaten oder Put-Warrants auf einzelne Rohstoffe oder Rohstoffindizes fallende Kurse in Rendite umwandeln oder bestehende Rohstoff-Positionen absichern. Produkte für Rohstoffanleger Die Strukturierte-Produkte-Abteilung der ABN AMRO hat sich in der Vergangenheit insbesondere einen Namen im Bereich Rohstoffe gemacht. So wurde im Laufe der Zeit fast das gesamte Rohstoff-Spektrum für Anleger handelbar gemacht. Dabei können Investoren auf die unterschiedlichsten Produktlösungen zurückgreifen, um individuelle Anlagebedürfnisse zu befriedigen. Innovationen wie die RICIEnhanced-Index-Familie und die CYD-Rohstoff-Indizes gehen auf das Know-how von ABN AMRO und ihrer Partner, Jim Rogers sowie CYD Research GmbH, zurück. Die Abteilung für strukturierte Produkte der ABN AMRO tritt seit September dieses Jahres unter dem Dach der Royal Bank of Scotland (RBS) auf. Damit geht das RohstoffWissen in die RBS über. Das Team hinter den strukturierten Produkten, das Know-how sowie die Innovationskraft bleiben erhalten. Anleger dürfen daher in Zukunft interessante und innovative Rohstoff-Produkte der Royal Bank of Scotland erwarten. Die Innovation geht weiter Bereits im Oktober startet RBS in Zusammenarbeit mit Wallstreet-Legende Victor Sperandeo mit einem neuen Rohstoffindex und kombiniert damit
Auszug aus der RBS Rohstoffprodukte-Palette Name
Währung
Valor
Laufzeit Briefkurs
Partizipation Market Access RICI Index ETF USD LU0249326488 Open-End 30,36 RICI Enhanced Agriculture Index Quanto Zert. CHF* CH0033964088 Open-End 79,73 CYD MarketNeutral Plus Commodity Index Zert. CHF CH0027413928 Open-End 90,90 Name
Währung
Valor
Laufzeit Briefkurs
Kapitalschutz / Partizipation
Kapitalschutz Gold Capital Protected Note CHF CH0036150479 11.02.2013 102,92 95% / 95% ** RICI Enhanced Capital Protected USD CH0038610496 14.06.2013 93,27 100% / 95% Name
Währung
Valor
Laufzeit Briefkurs Finanzierung-/Stop-Loss-Level Hebel
Hebel Gold MINI Long USD CH0021300246 Open-End 2,39 813,13 / 828,70 Weizen MINI Long CHF CH0105718925 Open-End 1,52 360,00 / 396,20 Brent Crude Oil MINI Short CHF CH0047873036 Open-End 16,30 92,00 / 88,36 Silber Call Warrant CHF NL0009256809 18.06.2010 1,86 19,00 / - Gold Put Warrant CHF NL0009256908 19.03.2010 0,56 1000,00 / -
050
4,42 3,42 4,87 -
* währungsgesichert; ** Partizipation an der durchschnittlichen Wertsteigerung des Goldpreises, Quelle: RBS, Stand: 16.10.09
051
Investierbares
das Rohstoff-Wissen mit der Erfahrung der RBS im Bereich Währungen und Zinsen. Victor Sperandeo bringt mit dem Trader-Vic-Index seine 40-jährige Handelserfahrung auf den Punkt. Der Trader-Vic-Index (TVI) ist ein regelbasierter und liquider Rohstoff-Index, welcher durch Währungs- und Zins-Investments diversifiziert ist. Das Ziel des TVI besteht darin, eine stabile Rendite bei geringer Schwankungsbreite zu generieren – und dies nicht nur in steigenden, sondern auch in fallenden Märkten.
NachgefragtRinoBorini
PUNKTmagazin Ein Bankenkonsortium, unter anderem bestehend aus der Royal Bank of Scotland (RBS), erwirbt eine Mehrheitsbeteiligung an ABN Amro. Frau Brunner, was hat diese Übernahme für Auswirkungen auf die von ABN Amro in der Schweiz emittierten strukturierten Produkte? Irene Brunner Für das Investmentbanking, in dem auch der Bereich der strukturierten Produkte untergebracht ist, bedeutet dies die Eingliederung in die RBS. Seit September läuft das Marketing daher bereits unter dem Logo der RBS, obwohl der Emittent der Produkte weiterhin ABN AMRO Bank N.V. heisst. In einem weiteren Schritt findet dann die Umbenennung in The Royal Bank of Scotland N.V. statt. Diese RBS N.V. wird weiterhin eine eigenständige Bank sein, die in der RBS Gruppe gehalten wird. Anleger fragen sich, wer «steckt» nun hinter diesen Produkten, insbesondere für Investoren, die beispielsweise in Open-EndProdukte oder Kapitalschutzzertifikate investiert sind. Wie bereits gesagt, es ist geplant, den Emittenten von ABN AMRO Bank N.V. in RBS N.V. umzubenennen. Wie zuvor die ABN AMRO Bank N.V. wird auch die RBS N.V. weiterhin der holländischen Finanzmarktaufsicht (DNB) unterstellt sein. Ein genaues Datum, wann dieser Schritt stattfindet, steht momentan allerdings noch nicht fest. Ich denke, dass der Prozess in der ersten Jahreshälfte 2010 abgeschlossen sein könnte. Wichtig ist, dass sich die wirtschaftlichen Bedingungen der Produkte durch die Übernahme nicht verändern. Anleger, die etwa ein zu 100 Prozent kapitalgeschütztes Produkt halten, haben auch nach Abschluss der Übernahme ein zu 100 Prozent kapitalgeschütztes Produkt in ihrem Portfolio. Lediglich die Namen der Produkte werden sich vermutlich verändern, da dort, wo ABN AMRO im Produktenamen steht, dieser durch The Royal Bank of Scotland ersetzt werden wird. Das Team hinter den RBS-Produkten bleibt weiterhin erhalten.
Seit dem Ausfall der Lehman Brothers ist das Emittentenrisiko allgegenwärtig. wie sieht es diesbezüglich bei Ihnen aus? Das aktuelle Rating beträgt A+ nach S&P, Aa3 nach Moody’s und AA- nach Fitch. Über die gerade aktuellen Ratings informieren sich Anleger am besten auf unserer Internetseite.
Präsentiert von
ABN Amro ist früher mit RohstoffProdukten aufgefallen. Ihr haus zählte zu den ersten die Diverse Rohwaren investierbar machten. in zusammenarbeit mit dem Rohstoff-Guru Jim Rogers haben sie diverse produkte entwickelt. wie sieht es künftig aus? Das Know-how in diesem Bereich bleibt erhalten und Rohstoffe werden weiterhin klar ein zentrales Thema darstellen. Wir werden einerseits die bereits bestehenden Produkte weiterführen, andererseits wird es immer wieder neue Themen geben. Momentan beispielsweise haben wir gemeinsam mit Victor Sperandeo basierend auf dem von ihm kreierten TraderVic-Index wieder eine Innovation im Bereich Rohstoffe gebracht. Viele Anleger waren frustriert, der Basiswert ist gestiegen, das Produkt aber nicht im gleichen ausmass. was können Sie den Anlegern raten? In die meisten Rohstoffe kann nur über die Terminmärkte investiert werden. Dort gehandelte Terminkontrakte haben standardisierte Endfälligkeiten. Das führt dazu, dass die Kontrakte jeweils vor ihrem Verfall verkauft und im Gegenzug länger laufende Kontrakte wieder gekauft werden müssen, will man die physische Lieferung der Rohstoffe verhindern. Dabei gibt es einen Preisunterschied, der bei manchen Rohstoffen durchaus gross sein kann. Vor allem im Energiebereich können diese Preisunterschiede teils enorm sein. Bei unseren Rohstoffprodukten ist nicht vorgesehen, dass Anleger auf monatlicher Basis Geld nachschiessen, wie das ggf. bei der Investition in Terminkontrakte der Fall wäre. Daher können, wenn der längerlaufende Kontrakt einen höheren Preis hat, mit dem gleichen Betrag nur weniger Kontrakte gekauft werden, als noch im Vormonat. Die im Vergleich zum vorherigen Zeitraum geringere Anzahl an gehaltenen Kontrakten führt in Folge zu einer geringeren Partizipation an der Preisentwicklung des Rohstoffs, in den investiert wurde. Ich würde Anlegern, die sich nicht mit den Preisverhältnissen auf den Terminmärkten auseinandersetzen wollen, raten, lieber auf gut diversifizierte Indexprodukte zu setzen, wie beispielsweise den RICI Enhanced Index.
Weitere Informationen zu strukturierten (Rohstoff-)Produkten finden Sie unter: www.rbsbank.ch/markets
punktmagazin.ch | No22/09
Panorama | UBS Investment Bank
Sinnvoll in Erdgas E investiert
GastWortePeterGuntlin
rdgas stand in jüngster Zeit im Zentrum des Interesses von Rohstoffanlegern – unter anderem bedingt durch die momentan günstige Bewertung im Vergleich zu Rohöl. Anhand dreier «Investment-Regeln» aus der Praxis von Derivatspezialisten weist der nachfolgende Artikel auf die Komplexitäten in Zusammenhang mit Erdgas-Investitionen sowie mögliche Alternativen hin.
Peter Guntlin, CFA, berät Unternehmen, Family Offices sowie Key Clients im Zusammenhang mit Derivatstrategien auf Aktien und Rohstoffe bei UBS Investment Bank.
Investment-Regel Nr. 1: Es führt kein Weg an Contango vorbei Rohstoffanleger sind sich im Allgemeinen der Problematik von möglichen Rollgewinnen und -verlusten bewusst. Gerade bei Erdgas zeigen sich zwei wichtige Punkte der Diskussion rund um Backwardation und Contango: Erstens muss für die exakte Bestimmung des Rollverlustes die jeweilige Referenz definiert werden. Der Spotpreis kann dabei nur bedingt als Massstab dienen – bei einem Index etwa wäre es eher angebracht, sich an der Rendite des jeweiligen «rollbereinigten» Preisindexes zu messen. Folgendes Beispiel soll dies verdeutlichen: Während den Sommermonaten dieses Jahres konnte der UBS-ETC auf den UBSBloomberg-CMCI-Natural-Gas-Index die Rendite des Erdgas-Spotpreises übertreffen, trotz negativer Rollperformance im Vergleich zum Preisindex – die Terminkurve hatte sich offensichtlich stark gekrümmt. Zweitens muss betont werden, dass sich Contangoverluste in Erdgas nicht ganz verhindern lassen – weder über eine verbesserte Indexmethodik noch über die Investition in längerfristige (und entsprechend teure) Terminkontrakte. Ein wesentlicher Grund dafür ist die schlechte Lagerbarkeit von Erdgas: Typischerweise erfolgt der Produktionsablauf von der Förderung bis zum Verbraucher über Pipelines, und eine Lagerung des Rohstoffes ist nur durch Komprimierung beziehungsweise Verflüssigung möglich. Gerade bei letzterer Variante muss ein beachtlicher Teil des Energieinhaltes für den entsprechenden Prozess aufgewendet werden. Schätzungen gehen bei Erdgas von monatlichen Lagerkosten in der Höhe von fünf bis zehn Prozent des Rohstoffwertes aus – Kosten, welche die ebenso anfallenden Zinsaufwände um ein Vielfaches übertreffen. Es liegt auf der Hand, dass die entsprechenden Terminaufschläge grundsätzlich auch von Finanzinvestoren getragen werden müssen – ansonsten liessen sich auf einfache Art und Weise risikolose Gewinne durch Arbitrage erwirtschaften.
Investment-Regel Nr. 2: Nicht nur das Produkt sondern auch die Wahl des Basiswertes sollte mit dem Anlagehorizont übereinstimmen Von einer Investition in «Erdgas» selbst kann eigentlich gar nicht gesprochen werden. Einerseits sind die verschiedenen Qualitäten (am bekanntesten sind die amerikanischen, an der New York Mercantile Exchange NYMEX gehandelten Terminkontrakte) alle durch ihre lokalen Gegebenheiten geprägt. Andererseits kommen in Bezug auf die jeweiligen Verfälle die typischen saisonalen Effekte hinzu. Letztlich können die einzelnen Kontrakte auch noch über verschieden definierte Basiswerte in Produkte abgebildet werden: sei es über einen Terminkontrakt selbst, über synthetische Terminkontrakte (zum Beispiel der Kontrakt mit dem jeweils nächsten Verfall) oder über Indizes mit verschiedensten Rollmechanismen. Da sich die Preise der Futures nicht immer parallel entwickeln, ist es unmöglich, einen «Erdgas-Basiswert» zu konstruieren, welcher in jeder erdenklichen Situation jeden anderen in der Rendite übertrifft. Trotz dieses Dilemmas ist beim bekannten NYMEX-Kontrakt ein relativ stabiler Zusammenhang zwischen der Frist der Positionierung auf der Terminkurve und der Rollperformance zu beobachten: Technische Faktoren in Zusammenhang mit dem amerikanischen Erdgasmarkt sowie eine zeitlich ungleiche Verteilung von Preisabsicherungen zwischen Produzenten und Konsumenten führten zu weit höheren Rollverlusten am vorderen Ende der Terminkurve. Für den Anleger führt dies zu einer «Trade-Off-Situation» in der Entscheidung zwischen Instrumenten mit unterschiedlichen Futures-Laufzeiten. Kurzfristige Terminkontrakte reagieren zwar sensibler auf Spotpreisveränderungen (und dies kann trotz höherer Volatilitäten kurzfristig durchaus gewünscht sein), sind jedoch in Bezug auf erwartete Rollverluste in der momentanen Situation erheblich schlechter positioniert als längerfristige. Kaum fassbar: Hätte ein Investor im Oktober 1997 hundert Franken in den S&P-GSCI-Natural-Gas-Index investiert, würde ihm heute gerade noch ein Zweifränkler übrig bleiben. Eine Investition dagegen in den UBS-Bloomberg-CMCI-1y-Natural-Gas-Index hätte den Einsatz in derselben Periode fast versechsfacht – obwohl sich beide Basiswerte auf denselben Typ von Erdgaskontrakten beziehen. Erdgas-Indizes im Vergleich CMCI-NG-1Y (+496%) 10.1997 - 10.2009
NG Spot Price (+87%)
S&P-GSCI-NG (-98%) in %
1800 Rendite des CMCI-Natural-Gas1y-Total-Return-Index (Investition in Kontrakte 1 Jahr Forward) sowie des S&P-GSCI-Natural-GasTotal-Return-Index (Investition in kurzfristige Kontrakte) im Ver-
052
1600
1400 1200
1000 800
600 400
200
gleich mit dem – nicht investierba-
0
ren – Spotpreis
Quelle: UBS
053
Investierbares
Grundsätzlich kann daher gelten: Je kürzer der Anlagehorizont, umso kürzer sollte die Investition auf der Terminkurve ausgerichtet werden. Ein trading-orientierter Anleger, welcher einen sehr grossen Preisschub in den nächsten Tagen erwartet, sollte sich eher am vorderen Ende der Terminkurve positionieren, etwa mit dem kurzfristigen Terminkontrakt selbst oder mittels Indizes mit kurzen Laufzeiten. Aufgrund der zu erwartenden hohen Rollkosten sind mittel- bis längerfristige Investoren dagegen mit dem ETC auf den UBS-Bloomberg-CMCI, welcher auf der Terminkurve diversifiziert ist, weitaus besser bedient. Profis können gar mit den verschiedenen Teilindizes den Punkt ihrer Investition frei wählen. Investment-Regel Nr. 3: Trotz tiefen Bewertungen gibt es möglicherweise bessere Alternativen als Trackerfonds oder -zertifikate Gerade weil die auftretenden Contango verluste bei Erdgasinvestments der möglichen Rendite entgegenwirken, sollten sich Anleger auch alternative Auszahlungsprofile näher anschauen. Eine erste Variante bieten dabei Strukturen mit Optionalitäten, welche einen Optimierungscharakter (anstelle eines Performancecharakters) aufweisen. Ein Beispiel sind die aus der Aktienwelt bekannten Barrier Reverse Convertibles: Auch sie beinhalten zwar kein Geheimrezept gegen Contango, die Einführung eines «Caps» scheint aber in der Annahme grösserer Rollverluste sinnvoll. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten: Das Risiko einer Barrierenverletzung wird – unter anderem bedingt durch die bereits angesprochenen saisonalen Effekte – bei Erdgas oftmals unterschätzt. Ein anderes Beispiel wäre die Kombination des Trackers mit einem zweiten Produkt als Absicherung gegen Rollverluste – so etwa der zusätzliche Kauf einer günstigen Put-Option direkt auf längerfristige Terminkontrakte, welche im Zeitpunkt des Kaufs «aus dem Geld» liegt und durch den Contango-Kurveneffekt schliesslich bei Verfall «im Geld» zu liegen kommt. Einen völlig anderen Ansatz stellen marktneutrale Strategien dar. Durch die spezifischen Eigenheiten bietet sich gerade Erdgas für solche Ansätze besonders an. UBS hat dies bereits früh erkannt und seit Mai 2007 bislang neun Tranchen von sogenannten Outperformance Warrants auf Erdgas lanciert. Hierbei erwirbt der Anleger eine Option auf den Renditeunterschied zweier hoch korrelierter Erdgasindizes – etwa zwischen den beiden bereits erwähnten UBS-Bloomberg-CMCI-1y-Natural-Gas-Index und S&PGSCI-Natural-Gas-Index. Auch diese Investition ist nicht risikolos, zumal der Anleger einem konstanten «Time Spread» ausgesetzt ist: Neben der möglichen Rendite des Produktes (sie ergibt sich primär aus der ungleichen Rollperformance beziehungsweise aus «Carry»-Unterschieden beider Indizes) muss auch das jeweilige Risiko (Möglichkeit einer
Präsentiert von
Je kürzer der Anlagehorizont, umso kürzer sollte die Investition auf der Terminkurve ausgerichtet werden. ungünstigen Kurvenentwicklung, das heisst kurzfristige Terminkontrakte verteuern sich im Vergleich zu langfristigen) in das Kalkül einbezogen werden. Ein «Backtesting» (Zeitraum von Oktober 1997 bis September 2009) zeigte jedoch, dass eine solche Strategie mit einem vierteljährlichen Reset-Mechanismus über sämtliche enthaltenen Dreijahres-Perioden mit einer durchschnittlichen Performance von 30 Prozent per annum positiv abschnitt. In der Tat können sich Investoren der bisher emittierten Produkte über schöne Erträge freuen, wie die nachfolgende Grafik eindrücklich zeigt. In den zweieinhalb Jahren konnte eine grosse Praxiserfahrung in Bezug auf die optimale Konstruktion und den optimalen Einstiegspunkt gewonnen werden; entsprechende Weiterentwicklungen werden folgen. Obwohl gerade letztere Strategien in Zusammenarbeit mit professionellen Investoren emittiert wurden, sind sie (nicht zuletzt dank durchgängigem Listing an der hiesigen Börse für strukturierte Produkte, Scoach) auch für interessierte Privatinvestoren zugänglich, die sich mit der Materie Erdgas näher befassen.
Dieser Artikel dient ausschliesslich zu Ihrer Information und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung für den Kauf oder Verkauf von bestimmten Produkten dar. Die angegebenen Preise können jederzeit ändern. Für alle Angaben haben wir zuverlässige Quellen benutzt, trotzdem müssen wir eine Garantie für deren Richtigkeit ablehnen. © UBS 2009. Alle Rechte vorbehalten.
outperformance-Warrants auf Erdgas NATGA (40,8%)* NATGE (28,5%) 05.2007 - 10.2009
NATGB (38,9%)* NATGF (28,8%)
NATGC (35,0%) NATGG (19,7%)
NATGD (28,7%) NATGH (2,8%) in %
180 170
160 150
140 130
120 110
100 90
Quelle: UBS, *Produkte im Mai 2009 verfallen
Preisentwicklung der bisher ausgegebenen Outperformance-Warrants auf Erdgas seit Emission.
punktmagazin.ch | No22/09
Portrait
Er ist charismatisch, charakterstark und zeigt immer wieder seine Macherqualitäten. Etlichen Marken oder Unternehmen hat er jeweils neues Leben eingehaucht – dafür aber nicht zwingend Arbeitsplätze ausgehaucht. Jean-Claude Biver, CEO bei Hublot, gilt sogar als graue Eminenz der Uhrenindustrie und weist ausgeprägte soziale Züge auf. Ein Sportverrückter mit Familiensinn, der zudem unprätentiös erscheint ...
Jean-Claude
Biver
ein Synonym für erfolg
054
055
Kopflastiges
062 Schiffe – Die Träger der Rohstoffe Viele Rohstoff-Vorkommen befinden sich etwa unter der Erde, in den Bergen, tief im Wald oder auf dem Meeresgrund. Diese jeweils zu fördern, ist nicht leicht, diese zu transportieren schon ...
065 Commodity-Oscar 2020 goes to: Weltstrompreis Der Querbanker hat sich die «etwas andere Informationsvermittlung» auf seine Fahne geschrieben. Diese ist stets gehisst, also auch dann, wenn der Wind ...
066 Was für eine Ambivalenz Währenddem Rohstoffe dazu führen, Glücksgefühle zu produzieren, stellen sie gleichzeitig eine unheilvolle Gefahr dar. Dieses Universum ist ...
punktmagazin.ch | No22/09
Jc Biver, ein Synonym für erfolg
WorteCyrilSchicker
W
as für ein Diversikum: «Die Spleens der Alpha-Tiere: Jean-Claude Biver – ein Herz für Rinder», «Jean-Claude Biver hat innert kürzester Zeit die Genfer Marke Hublot auf Vordermann gebracht», «Jean-Claude Biver ist eine Dampfmaschine, selbst wenn er spricht, hallt es von den Wänden wider», «Der Zeitzauberer», «In der Welt der Luxusuhren gilt er als graue Eminenz», «Jean-Claude Biver ist einer der erfolgreichsten Manager der Schweiz», «Er hat die Schweizer Uhrenbranche massgeblich geprägt», «Charismatisches Enfant terrible der Luxusuhren-Industrie» ... Nicht nur die hiesige Medienwelt spricht unentwegt wie auch in allen Formen und Farben über den imposanten Luxemburger, der
schon seit seinem zehnten Lebensjahr in der Schweiz wohnt, sondern ebenso die ausländische. Und es sind überwiegend wohlwollende Berichte. Wo Jean-Claude Biver ist, da werden keine Wogen geglättet, da bleibt kein Auge trocken, nein, es wird umgekrempelt, gewitzelt, gefragt, geantwortet, da werden Metaphern ausgetauscht, entwickelt und diskutiert. Spannend, dieser charakterstarke Uhren-Aficionado. Uhren sind zwar seine grosse Leidenschaft, eine noch grössere jedoch entfaltet sich, wenn es um seine Frau geht: «Wir lieben uns sehr.» Dasselbe sagt der CEO von Hublot, einem der momentan wohl aufregendsten Hersteller von Luxusuhren, auch über seine Kinder. Fünf hat er, drei davon wohnen in Idylle und Harmonie noch bei ihm und seiner Frau in
«Gegen halb neun komme ich in mein Büro und fahre gegen 18 Uhr wieder nach Hause. Dort heisst es wiederum, einige geschäftliche Dinge zu erledigen, die Familie zu geniessen ...»
056
Bild 01/02: Käsefreund und Tierliebhaber JC Biver zeigt sich naturverbunden. Bild 03: Seine grosse Liebe, Sandra Biver, ganz glücklich.
057
Kopflastiges
La Tour-de-Peilz, Kanton Waadt. Der jüngste Spross aus dem Hause Biver ist gerade mal neun Jahre alt. Jean-Claude Biver ist trotz seines gewaltigen beruflichen Pensums viel daheim. Eintracht ist ihm wichtig, wie er sagt.
Engagements – hüben wie drüben Das ist aber längst nicht alles, Hublot hat seinen (Sponsoren-)Fuss in etliche, nicht minder spannende Türen gestellt. So ist der Luxusuhrenhersteller beispielsweise einer der Hauptsponsoren der Schweizer Fussballnati-
Der gelungene Spagat Doch wie kriegt er diesen Spagat überhaupt hin? Oder anders gefragt, wie sieht denn ein gewöhnlicher Arbeitstag bei ihm aus? «Der Tag beginnt bei mir zu Hause gegen vier Uhr morgens. Aufstehen fällt mir relativ leicht. Ich mache meine ‹Hausarbeiten› und beantworte die unzähligen Emails. Parallel dazu tüftle ich an Ideen herum und instruiere das Büro entsprechend. Drei Stunden später gebe ich mich, gemeinsam mit der Familie, dem Frühstück hin.» Er weiter: «Gegen halb neun komme ich in mein Büro und fahre ge-
gen 18 Uhr wieder nach Hause. Dort heisst es wiederum, einige geschäftliche Dinge zu erledigen, die Familie zu geniessen, um dann gegen 22 Uhr im Bett zu sein.» Das alles hält Biver natürlich nicht davon ab, nebenher einige Steckenpferde zu reiten. Was interessiert ihn denn in diesem Zusammenhang? «Ich fahre ganz gerne Rad. Das hält mich fit und macht mir den Kopf frei. Skifahren und in den Bergen spazieren gehören ebenfalls zu meinen Freizeitbeschäftigungen. Ach – und Segeln, ja, dieses Hobby hat es mir schon länger angetan.» Letzteres führt sicher auch dazu, dass Hublot bereits mehrere prestigeträchtige Allianzen mit der Segelwelt eingegangen ist. Nach Engagements beim Yacht Club Monaco, bei Real Club Palma, Vendée Globe, Hublot PalmaVela, Solitaire du Figaro und Wally wurde mit Luna Rossa eine Partnerschaft beim America’s Cup eingegangen. Die Affinität zum Segeln ist selbstverständlich aber auch auf die Geschichte und den Namen – Hublot heisst Bullauge – zurückzuführen.
Bild 01/02: JC Biver bei der diesjährigen 100. Geburtstagsfeier der Tuiga auf dem Rocher von Monaco zusammen mit S.K.H. Prinz Albert II. Bild 03: Bullaugen (Hublot) unter sich. Bild 04: Unter Beobachtung von Sir Alex Ferguson (Trainer bei Manchester United) zeigt sich JC Biver gut im Schuss.
onalmannschaft, er ist mit Manchester United «verschachtelt», an verschiedenen Polo-Turnieren zugegen und bei Autoshows (Morgan) sowie an exklusiven Weinanlässen präsent. Dieses Kunterbunt ähnelt stark einem Zickzackkurs und man ist auf den ersten Blick dazu geneigt zu denken, der Herr könne sich nicht entscheiden, wo und wie sich Hublot positionieren soll. Natürlich ist das Humbug. Die einfache Erklärung Bivers verdeutlicht dies: «Alle unsere Engagements waren beziehungsweise sind äusserst spannend. Denn allesamt waren Premieren. Zum Beispiel im Bereich des Fussballs, noch nie war eine Luxusmarke dort zugegen.» Der CEO führt weiter aus: «Wir positionieren uns hauptsächlich gegenüber dem High-End-Kunden. Das ist heutzutage einer, der Polo spielt, tagsdrauf Golf, am Wochenende Fussballspiele besucht und ein Boot in St. Tropez unterhält. Deshalb sind wir an so vielen Anlässen dabei. Der Kunde soll den Eindruck kriegen, dass Hublot zu seiner Welt gehört.» ››
«Alle unsere Engagements sind äusserst spannend. Denn allesamt waren Premieren. Zum Beispiel im Bereich des Fussballs, noch nie war eine Luxusmarke dort zugegen.»
punktmagazin.ch | No22/09
Portrait | Jean-Claude Biver
Und in dieser Welt tummeln sich reichlich viele Berühmtheiten. Nicht wenige Adlige schmücken sich mit diesen uhrentechnischen Kostbarkeiten. Dazu gesellen sich unter anderen Céline Dion, Jamie Foxx, Michael Douglas, Bode Miller, Usain Bolt, Cristiano Ronaldo, Wayne Rooney und Stanislaw Wawrinka. Bei dieser Ansammlung an internationalen Topstars drängt sich unweigerlich die Frage nach dem typischen Hublot-Kunden auf. Ebenso fragt man sich, woher diese Magnetwirkung herrührt. «Das ist ein sich frei fühlender Mensch, der zudem zukunftsorientiert und erfolgreich ist. Ein Entrepreneur ...»
Erfolgsrezept, Erfolgspfeiler, Erfolg ... Und Biver kommt, ohne gross Luft zu holen, zu der Hublot’schen Magnetwirkung: «Diese rührt sicher vom eigentlichen Erfolg der Marke her. Ist ein Produkt oder eben ein Brand erfolggekrönt, dann kaufen es die Stars automatisch. Wir befinden uns angenehmerweise in dieser Situation.» Apropos HublotErfolg, alle reden davon, doch wie zeigt sich dieser beziehungsweise wird in diesem Zusammenhang auch mit Zahlen um sich geworfen? «Seit Hublot in den LVMH-Konzern eingegliedert worden ist, werden keine konkreten Zahlen mehr veröffentlicht.» Die Verflechtung geschah allerdings vor nicht allzu langer Zeit. Um genau zu sein, wurde Hublot im April 2008 aufgekauft. Das lässt uns unsere Ohren spitzen. Herr Biver, wie sah es zahlentechnisch davor aus? Was ist geschehen seit Ihrem Amtsantritt 2004? «Generell ausgedrückt kann ich Ihnen sagen, dass wir den Bekanntheitsgrad drastisch erhöhen konnten. In Bezug auf den Umsatz kann ich Ihnen verraten, dass wir innert dieser fünf Jahre, wo ich nun als Hublot-CEO fungiere, den Umsatz ums Achtfache gesteigert haben. Zum Erfolg hat darüber hinaus sicher auch die Bankenunabhängigkeit geführt, Hublot ist schuldenfrei.» Bei der Gretchenfrage nach dem eigentlichen Erfolgsrezept winkt er ab, denn es gäbe nun einmal keine Antwort darauf. Doch Biver wäre nicht Biver, liesse er sich nicht doch einige Ausführungen entlocken: «Ich lege Wert auf Ethik. Dies betrifft sowohl das Private als auch das Geschäftliche. Die drei damit verbundenen 058
Gebote sind Teilen (Erfolge, Wissen, Fehler, Gewinne), Respekt (sich selber, aber auch zum Beispiel Konkurrenten, Mitarbeitern und Lieferanten gegenüber) und die Offenheit, verzeihen zu können.» Der traumhafte Urknall Uhrenspezialist Biver ist sich seines Erfolges absolut bewusst. Aber Überheblichkeit hat keinen Platz in seinem Leben. Dies, obwohl ihn das Thema Erfolg schon jahrelang auf Schritt und Tritt verfolgt. Natürlich sind es angenehme Schritt und Tritte. Diese führen uns gesprächstechnisch gleich zum Modell «Big Bang», dem Flaggschiff von Hublot: «Damit haben wir eine führende Position erlangt, diese gefestigt und gleichzeitig neue Massstäbe gesetzt sowie gewisse Trends eingeläutet.» Die meis-
«In Bezug auf den Umsatz kann ich Ihnen verraten, dass wir innert dieser fünf Jahre, wo ich nun als Hublot-CEO fungiere, den Umsatz ums Achtfache gesteigert haben.» ten Modelle aus der Big-Bang-Kollektion (zu Deutsch: Urknall) sind eine wahre Augenweide, ebenso Kunststücke. Vor allem die «All Black», die in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Luxus-Skihersteller zai auf den Markt gebracht worden ist. Das rabenschwarze Wunderwerk vereint unter anderem die Rohstoffe Kevlar, Karbon
und Keramik. Ein äusserst rares Rohwarentrio, das es in der Welt der Uhren bislang (in dieser Kombination) nur bei Hublot gegeben haben dürfte. Das Gros der «Zytmesser» besticht schon seit jeher durch eine gewagte, aber immerzu gelungene Rohstoffe-Triage. Welche sonstigen Commodities werden mit diesen Produkten verflochten? «Man findet nebst den gängigen Rohstoffen wie Gold, Platin und Stahl auch Magnesium, Zirkonium, Titan sowie Tantalum und Keramik», so der Bild 01: Skistar Bode Miller gibt sich den Uhren hin. Bild 02: «Big Bang Rose». Bild 03: «One Million Dollar Big Bang». Bild 04: «Black Pink Bang». Bild 05: «Big Bang All Black II».
Familienmensch. Keramik, Kevlar und Karbon komplettieren das Rohstoffsammelsu rium, All Black sei Dank. Ein quasi rotes Tuch seien alle Rohstoffe, die sich seiner Meinung nach qualitativ nicht für eine HublotUhr eignen. Da gäbe es einige ... Das Jahrhundertthema Rohstoffe ist bei Hublot allerdings noch lange nicht ausgereizt: «Sehr gerne würde ich einmal mit einem kratzfesten Gold oder Ruthenium arbeiten.» Ruthenium bildet zusammen mit Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium und Platin eine Elementgruppe, die als die Platin-GruppenMetalle bezeichnet werden. Ruthenium findet man unter anderem in Nord- und Südamerika. Ruthenium wird sehr leicht flüssig und ist für den Menschen hoch giftig. Die Rohwaren bezieht Hublot von überall her. Keramik etwa komme laut Biver aus Korea und Japan. Aus dem Tibet kommt zwar keiner der bei Hublot verwendeten Commodities, dafür aber ein Sprichwort, dessen sich der Uhrenspezialist gerne und oft bedient: «Wenn Du den Gipfel erreicht hast, dann klettere weiter.»
059
Kopflastiges
Die Biver’sche Zuversicht Wir glauben zu verstehen, bitten aber dennoch um Erläuterung. Wie meinen Sie das, Herr Biver, wie lässt sich dieser Satz auf Sie persönlich übertragen? «Ich liebe diesen Sinnspruch besonders, weil es das Leben oder zumindest den Lebenssinn in einem einzigen Satz zusammenfasst. Man muss alles jeden Tag aufs Neue (zurück-)erobern. Man soll und kann seine Erfolge erst am Ende einer ‹Etappe› wirklich geniessen. Es ist ein wenig wie bei der Tour de France. Das gelbe Trikot zu tragen, ist erst richtig schön, wenn man es in Paris, dem Schlussziel, trägt.» Doch kehren wir, medial, der Stadt der Liebe den Rücken zu und geben uns nun konkret der Schweiz hin. Wie viel Wert hat die «Marke Schweiz» in Bezug auf die Uhrenindustrie? «Sehr, sehr
viel. Die Schweiz oder eben das ‹Swiss Made› ist ein absolutes Muss für eine Luxusuhr. Wir Schweizer besitzen so etwas wie das weltweite Monopol im Bereich der Luxusuhren. Dieses Privileg, das selbstverständlich hart erarbeitet worden ist, verteidigen wir hartnäckig. Das ist folgerichtig, das wollen wir auch so beibehalten.» Ja, die Marktstellung verteidigen, da kennt sich der Uhrenvirtuose gut aus. Noch besser aber weiss er Bescheid, wenn es um das erfolgreiche Ausbauen einer Position geht. Biver hat nebst Hublot zum Beispiel die Uhrenmarke Blancpain auf Vordermann gebracht und diese dann 1992 an die Swatch Group weiterverkauft. Seine Macherqualitäten in Kombination mit sozialen Skills werden allenfalls noch sonst wo gefragt sein, denn immerhin hört man von oben wie unten, von links und rechts, dass die hiesige Uhrenbranche am Zerbröckeln sei. Ist dem tatsächlich so – verblasst das einstige Glanzlicht der Schweizer Wirtschaft wirklich? Was läuft da falsch und was muss getan werden? «Es geht der schweizerischen
«Wir Schweizer besitzen so etwas wie das weltweite Monopol im Bereich der Luxusuhren. Dieses Privileg, das selbstverständlich hart erarbeitet worden ist, verteidigen wir hartnäckig.»
Uhrenbranche gut und wir haben wie gesagt noch dazu das Luxusuhr-Monopol, weltweit. Das ist nicht zu unterschätzen, gibt es doch auf unserem Planeten kaum eine hochwertige Uhrenmarke, die nicht schweizerischen Ursprungs ist. Entgegen vielen Stimmen kennt die Branche auch keine strukturellen Probleme – wie wir sie beispielsweise während der ‹Quarz-Revolution› hatten.» Das vielspra-
die Hublot SA Jean-Claude Biver prägt und belebt die Uhrenbranche förmlich. Nach Stationen bei Audemars Piguet, Omega, Blancpain und Swatch landete der sympathische Luxemburger bei Hublot. Hublot entstand aus der Uhrenmarke
Bild 01: Hublot-CEO in der Manufaktur. Bild 02: Präzisionsbohren am Gehäuse. Bild 03: Der Hauptsitz von Hublot in Nyon.
chige Hublot-Aushängeschild abschliessend: «Wir leiden natürlich wie viele andere Indu strien, wenn eine weltweite rezessive Phase auf uns überschwappt. Das ist klar. Der Uhrenabsatz verlangsamt sich selbstverständlich in einer derartigen Situation. Aber ich bin überzeugt davon, dass die Einöde wieder vorbei geht und die Uhrenindustrie wird wieder richtig ticken, ähm, glänzen.»
MDM Genève, heisst auf Französisch Bullauge und gehört seit 2008 dem Luxusgüterkonzern LVMH. Biver zeichnet unter anderem für das Flaggschiff von Hublot, das Modell «Big Bang», verantwortlich. Der in Nyon ansässige Uhrenher-
steller erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 220 Millionen Franken. Sponsoring und Wohltätigkeiten sind keine Fremdwörter im Hause Hublot. In vielerlei Hinsicht dürfte das beliebte «Uhrenhaus» für Furore sorgen – im Positiven. punktmagazin.ch | No22/09
Portrait | NachGefragt
Von Piraten über Luxus hin zur Wohltätigkeit
NachGefragtCyrilSchicker
PUNKTmagazin Gibt man Ihren vollen Namen bei Google ein, dauert es knappe 0,3 Sekunden und es erscheinen rund 89 000 Einträge. Was macht Sie derart populär?
Jean-Claude Biver Ich glaube, dass es im Allgemeinen die Folge meines (je nach Optik) hohen Alters ist. Ich bin schon rund 35 Jahre in der Uhrenbranche. Nach so langer Zeit gibt es etwas zum schreiben. Und dann darf man nicht vergessen, dass ich jeweils mit sehr guten Marken verbunden war. Das hilft natürlich auch. Was hat Sie dazu bewogen, sich in Richtung Uhrenwelt zu bewe gen? Schuld daran hat mein Freund Jacques Piguet. Er ist der Sohn von Frédér ic Piguet; meiner Meinung nach war Frédéric der beste, feinste und hochwertigste Werkhersteller weltweit. Na ja, durch Jacques habe ich mein Faible für Uhren entdeckt. Er hat mir auch den ersten richtigen Job in dieser Branche (Audemars Piguet) besorgt.
Bild 01: Viviane Senna mit Sohn Bruno und JC Biver am «Big Bang Senna Foudroyante Event in Tokyo. Bild 02: Cherie Blair mit Yann Borgstedt und dem «HublotAushängeschild» für die Smiling Children Foundation.
Audemars Piguet wollte ich gera de ansprechen bzw. fragen, was Sie dazu veranlasste, diese Nobel adresse zu verlassen? Die Stelle bei Audemars Piguet war mein erster seriöser Job, diesen nahm ich 1976 an. Vorher hatte ich nicht vieles gemacht respektive kurz davor meine Studien beendet. Audemars Piguet verliess ich nach nur drei Jahren bereits wieder, weil man mir eine Verbesserung der Verantwortlichkeiten oder eine höhere Hierarchiestufe erst dann anbieten konnte, wenn ich satte 14 Jahre dort gearbeitet hätte. Ich wollte in meinen besten Berufsjahren die reichhaltigen und interessanten Emotionen der «Führung und Eroberung» viel früher kennen lernen. Der Pioniergeist schlummerte schon zeitlebens in mir und diesen konnte ich lediglich mit einem Stellenwechsel wecken. Welche Fähigkeiten muss man mit bringen, wenn man sich als CEO von Hublot behaupten will? Man muss gewisse ethische Grundsätze verinnerlicht haben und diese auch vorleben. Das ethische Grunddenken beinhaltet in meinem Fall jetzt Respekt, Selbstlosigkeit, Toleranz. Ich für meinen Teil fordere damit von mir selber, teilen, respektieren und verzeihen zu können. Dadurch habe ich übrigens schon viel Treue und Hilfe von vielerlei Seiten her erfahren. Wenn man bereit ist, dies so hinzunehmen, kommt oft noch das Glück dazu, ebenfalls eine gewisse Besessenheit nach Innovation sowie Kreativität – und schon ist man in der Lage, etwas zu erreichen.
060
Das hört sich wunderbar an, in welchen Märkten hat Hublot bis lang viel Konkretes erreicht? Wir sind natürlich im Heimatland, also der Schweiz, sehr stark verankert. Aber auch in Mexiko, Frankreich und den Vereinigten Staaten sind wir äusserst gut positioniert. Noch relativ gut stehen wir da, wenn es um den Mittleren Osten und Russland geht. Hingegen ein wenig «schwach auf der Brust» sind wir in Bezug auf Japan, machen dort aber riesige Fortschritte. Ach, und da wäre noch das Reich der Mitte (sprich China), da sind wir momentan ein bisserl flau aufgestellt. Welches Modell ist am erfolg reichsten und welches entpuppt sich eher als «Hinkebein»? Hinkebeine haben wir zum Glück keine, ich kann Ihnen sagen, alle sind gesund. Von der Stückzahl her gesehen ist das Modell «Big Bang» (Stahl und Keramik) Spitzenreiter und wenn Sie es seitens Umsatz betrachten, dann ist derzeit die Big Bang in der Ausführung mit Gold und Keramik erfreulich. Das Modell Big Bang ist übrigens auch das Aushängeschild von Hublot, gerade die Fusion der Materialien macht es speziell. Schwarz steht zumindest in un seren Breitengeraden für Leere oder Trauer. Wieso hat es Ihnen gerade diese Farbe angetan? Diese – für viele zweischneidige – Farbe ist mir insofern ans Herz gewachsen, weil sie absolut perfekt zu den Hublot-Modellen passt. Sie gibt auch jedem einzelnen Produkt den gewünschten «Hightech-Look». Fabelhaft. Produktpiraterie. Wie sehr macht Ihnen dieses Unding zu schaffen? Das ist ein grausames Problem, das wir mit mehreren Millionen Franken im Jahr stark bekämpfen. Das ist gewiss viel Geld, gleichzeitig aber auch ein Zeichen des Erfolges und hoffentlich kein Kampf gegen Windmühlen. Wenden wir uns also etwas Herz erwärmendem zu – Charity ... Da sind wir hauptsächlich an vorderster Front, wenn es um Kinder geht. Wir arbeiten intensiv mit dem «Instituto Ayrton Senna» zusammen und haben da schon zwei spezifische Modelle herausgebracht. Mit jedem Verkauf einer solchen Uhr geht ein gewisser Betrag an diese Stiftung. Dasselbe passiert in Bezug auf «Smiling Children». Anlässlich dieser konkreten Wohltätigkeit lancierten wir eine spezielle Hublot-Uhr mit Cherie Blair, der Ehefrau des einstigen englischen Premierministers. Kinder, die Brücken zum Himmel, sollten nicht zu früh fernsehen. Hublot unterhält ja ein eigenes (Internet-)Fernsehen. Wozu? Wir möchten einfach versuchen, so viele
061
Kopflastiges
Leute wie möglich auf unsere Webseite zu kriegen. Dazu gehört nicht nur das tägliche Update, sondern auch ein bisschen Lebendigkeit. Und das offerieren wir mit Hublot TV. Wissen Sie, unsere Homepage darf ruhig auch attraktiv daherkommen. Die Leute schätzen dies übrigens sehr, schauen doch monatlich rund 300 000 Besucher während durchschnittlich knapp zehn Minuten rein. In Stunden ausgedrückt und aufs Jahr hochgerechnet sind dies stolze 600 000. Das macht Freude.
Ja, gewiss. Je nach Wert und Modell ist eine Uhr durchaus als Wertanlage zu betrachten. Das verdeutlicht sich auch immer wieder an den verschiedenen Auktionen. Ich persönlich betrachte aber keine Uhr als Portfoliobaustein, da ich in diesem Zusammenhang viel mehr für Leidenschaft als für das Investieren bin. Aber es steht fest, dass gewisse Uhren ihren Wert nicht verlieren und im Gegenteil sogar teils massiv an Wert zu legen.
Eine Uhr ist heutzutage weit mehr als nur ein Accessoire. Was stellt sie alles dar? Eine Uhr kann vieles sein. Ein Traum, ein Schmuck, eine Emotion oder aber sie ist ein Kommunikationsinstrument der eigenen Persönlichkeit. Mit einer Uhr kann ich auf gewisse Art und Weise zeigen, wer ich bin – oder zumindest sein möchte. Die geringste Rolle, die eine Luxusuhr heute noch innehat, das ist diejenige des Zeitmessers.
Ich frage Sie jetzt nicht, wie Sie etwa Werke von Alain Silverstein oder hiesige Bahnhofuhren fin den. Interessanter ist mehr die Grösse Ihrer Sammlung. Ich besitze da nicht so viele Uhren, wie Sie womöglich jetzt denken mögen. Dafür aber haben meine Uhren einen relativ hohen Wert. Insgesamt sind es gut 60 Exemplare. Für manche hört sich das schon nach sehr viel an. Doch nach fast 35 Jahren Tätigkeit im Uhrenumfeld kommt man relativ rasch zu dieser Menge.
Ist eine Uhr denn nicht auch ei ne Wertanlage, im übertragenen Sinn quasi ein krisenresistenter Portfoliobaustein?
Luxus ist für Sie kein Fremdwort, sondern im Gegenteil ja fast eher ein Synonym. Was bedeutet Luxus für Sie?
In meinem Privatleben geht es luxuriös zu und her, wenn folgende drei Aspekte abgedeckt sind. Erstens die Gesundheit, zweitens die Leidenschaft für die tägliche Arbeit und drittens die Liebe (lieben zu können wie auch geliebt zu werden). Wer dieses «Dreierlei» für sich beanspruchen kann, der besitzt einen absoluten, unbezahlbaren Luxus. Sie sind in Luxemburg zur Welt ge kommen, seit Jahrzehnten in der Schweiz wohnhaft und schon an vielen Orten auf der Erde gewe sen. Ein Weltenbummler? Mit zehn Jahren auf dem jungen Buckel bin ich in die Schweiz gekommen und lebe inzwischen bereits 50 Jahre hier. Ich fühle mich nun schon eher als Schweizer denn als Luxemburger und finde Helvetien ein traumhaftes Land. Durch meine Weltenbummlerei, wie Sie so schön sagen, erfahre ich übrigens immer wieder, dass das Ausland die Schweiz weitaus besser beurteilt und sieht, als der Schweizer selber. Das erscheint mir doch ein wenig paradox. Wir müssten mal endlich lernen, das eigene Land, dazu gehört auch die Bevölkerung, mehr wertzuschätzen. Immerhin geniessen wir hier ein relativ abwechslungsreiches Leben.
Werbung
Commod
es
Lyxor ETF Commodities CRB
Valor 2 529 323 • Bloomberg Ticker CRB SW • Reuters CRB.S • Management Fee p.a. 0,35 %
ETF:
3
B U C H S TA B E N ,
JETZT
44
LÖSUNGEN
–
LY X O R
ETFs
www.lyxoretf.ch info@lyxoretf.ch + 41 (0) 58 272 33 44 Bloomberg L Y X O R < G O > Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen haben einen rein indikativen und informativen Charakter, dessen Sinn es einzig und allein ist, die Eckdaten des Fonds aufzulisten. Die Daten stellen in keiner Weise eine Verpflichtung oder ein Angebot seitens der Société Générale („SG“) und/oder Lyxor AM („Lyxor“) dar. Für die Zeichnung von Fondsanteilen ist ausschliesslich der offizielle Verkaufsprospekt massgebend. SG und Lyxor übernehmen keinerlei treuhänderische Verantwortung oder Haftung für finanzielle oder anderweitige Konsequenzen, die sich durch die Zeichnung oder den Erwerb des in dieser Anzeige beschriebenen Fonds ergeben. Der Anleger sollte sich einen eigenen Eindruck über die Risiken bilden und für zusätzliche Auskünfte in Bezug auf eine Zeichnung oder einen Erwerb einen professionellen Berater konsultieren. Vor allem sollte sich der Anleger bei Zeichnung und Kauf von Fondsanteilen bewusst sein, dass der Fonds Risiken beinhaltet und die Rückzahlung unter Umständen
unter dem Wert des eingesetzten Kapitals liegen kann, im schlimmsten Fall kann es zu einem Totalverlust kommen. Der Fonds Lyxor ETF Commodities CRB ist zum öffentlichen Vertrieb in der Schweiz oder von der Schweiz aus im Sinne von Artikel 120 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen vom 23. Juni 2006 zugelassen. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA hat Société Générale, Zweigniederlassung Zürich, als Vertreter und als Zahlstelle des Fonds in der Schweiz bewilligt. Der entsprechende Prospekt, Statuten, Jahres- und Halbjahresberichte des Fonds, sowie die Aufstellung der Käufe und Verkäufe, welche die Fondsleitung im Berichtsjahr für Rechnung des Fonds abgeschlossen hat, können mittels einfacher Anfrage kostenlos beim Vertreter in der Schweiz (Société Générale, Zweigniederlassung Zürich, Talacker 50, Zürich, Schweiz) bezogen werden. Die Verkaufsprospekte können unter www.lyxoretf.ch heruntergeladen werden.
Schiffe iPunkt
die Tr채ger der Rohstoffe
062
063
Kopflastiges
Viele Rohstoff-Vorkommen befinden sich etwa unter der Erde, in den Bergen, tief im Wald oder auf dem Meeresgrund. Diese jeweils zu fördern, ist nicht leicht, diese zu transportieren schon einfacher. Transportmittel, die grosse Mengen aufnehmen, kosteneffizient sind und immer mehr der Ökologie Rechnung tragen, sind wichtiger denn je. WorteRinoBorini
R
ohstoffe stellen mehr als einen Drittel aller Güter im Welthandel dar. Und meist werden sie dort zutage gefördert und verarbeitet, wo sie nicht hauptsächlich gebraucht werden. Somit sind gewaltige Transportleistungen gefordert. Seit die Verkehrsmittel den wirtschaftlichen Transport und den globalen Handel von Rohwaren erlauben, ist das Transportieren und Lagern von Basisgütern zu einem wichtigen Glied der Wertschöpfungskette geworden. Das Gros der Rohstoffvorkommen wird vorwiegend auf der Südhalbkugel, Australi-
en, Südamerika, Afrika, Naher Osten, abgebaut. Von dort werden sie traditionell in die nördlich gelegenen Industrieländer, hauptsächlich Nordamerika, Europa und Japan, transportiert. Daneben treten seit einigen Jahren immer stärker die Schwellenländer Asiens, insbesondere China und Indien, als Zielländer in Erscheinung. Industrienationen und junge, aufstrebende Länder exportieren wiederum einen Teil der produzierten Waren rings um den Erdball. Da über zwei Weltdrittel mit Wasser bedeckt sind, führt kaum ein Weg am Schiff als Transportmittel vorbei. ››
punktmagazin.ch | No22/09
iPunkt | Schiffe – die Träger der Rohstoffe
Tankschiffe stellten demnach im Jahr 2008 mit rund 40,1 Prozent der gesamten Handelstonnage den grössten Flottenanteil. Massengutfrachter, sogenannte Bulker, folgen mit einem Flottenanteil von etwa 36 Prozent und die Containerschiffe haben einen Anteil von 13,8 Prozent. Um grosse Mengen über weite Strecken zu transportieren, sind Bulker ein häufig eingesetztes Transportmittel. Der «Motor des Bulker-Marktes» ist und bleibt der Rohstoffhunger Asiens. Allein die rapide fortschreitende Industrialisierung Chinas sorgt für eine hohe Nachfrage. Bulker gelten als die Arbeitspferde des Seeverkehrs und sind – trotz des Trends hin zu Containern – auch in Zukunft unentbehrlich für Rohwaren-Transporte. Die negative wirtschaftliche Entwicklung trifft derzeit die Containerschifffahrt am schwersten und führt zu nachgebenden Charterraten.
Volle Kraft voraus Rund 90 Prozent aller Waren und Rohstoffe werden heute über den Seeweg transportiert. Grund: Der Seeweg ist das mit Abstand kostengünstigste und auch unter ökologischen Gesichtspunkten effizienteste Transportsystem. Folglich werden weltweit Rohwaren per Schiff transportiert. Die Weltseehandelsflotte lässt sich in ihrer Zusammensetzung im Wesentlichen nach den zu transportierenden Gütern unterscheiden. Fast 38 Prozent des Handelsvolumens besteht aus trockenen Massengütern wie Eisenerz, Kohle, Agrar- und Stahlerzeugnisse, Zement sowie Zucker. Danach folgen flüssige Massengüter, etwa Rohöl, mit einem Anteil von 33,3 Prozent. Rund 16 Prozent des Weltseehandelsvolumens machen mit Containern transportierte Güter aus. Der Rest fällt auf sonstiges Stückgut und Spezialfrachten. Ähnlich der eben angeführten Verteilung der zu transportierenden Güter ist auch die Seehandelsflotte der Welt strukturiert. Der BDI zeigt sich wieder von der schöneren Seite Baltic-Dry-Index (BDI) 10.2004 - 10.2009
in %
13500 12000
10500 9000
7500 6000
4500 3000
1500 0
Quelle: Telekurs
064
Abkürzung durch die Nordostpassage In diesem Zusammenhang fällt oft das Stichwort «Kosteneffizienz». Die weltweite Wirtschaftskrise hat Transportpreise, also die Frachtraten, auf ein sehr tiefes Niveau gebracht. Die Unternehmen sparen, wo immer es geht; kaum etwas bleibt unangetastet, das in irgendeiner Form Einsparungen bringt. Die Reedereien suchen stets neue, kurze und somit effizientere Schifffahrtswege. Furore machte jüngst die Meldung, dass zwei Schiffe einer Bremer Reederei vom russischen Wladiwostok aus auf der sogenannten Nordostpassage in Richtung Westen unterwegs seien und Europa bald erreichen würden. Dies, ohne die weiten Wege durch den Panama- oder den Suezkanal nehmen zu müssen. So war es ein historischer Moment, als Mitte September 2009 beide Frachter auf ihrer vierwöchigen Pionierreise das Nordpolarmeer, das wegen Packeis selbst im Sommer als kaum passierbar gilt, durchfuhren. Denn mit der Befahrbarkeit der Nordostpassage öffnen sich Unternehmen neue Welten. Sie erhoffen sich wirtschaftliche Vorteile durch den frisch eroberten Seeweg, der ihnen, nebst dem Zeitvorteil, weniger Kosten verschaffen soll. Bislang müssen Frachtschiffe von Asien nach Europa enorme Umwege durch den Golf von Aden und den Suez-Kanal in Kauf nehmen. Nun steht den Reedern die Nordostpassage offen. Wenn man zwischen einem Starthafen Shanghai und einem Zielhafen Rotterdam (der grösste Seehafen Europas und gleichzeitig der drittgrösste der Welt) normalerweise rund 21 000 Seemeilen hinter sich bringen musste, sind es bei einer Fahrt durch die Nordostpassage gut 3000 nautische Meilen (rund 5500 Kilometer) weniger. Die neue Strecke spart also Zeit, Treibstoff und damit liquide Mittel. Experten erwarten Einsparnisse von bis zu 600 000 Dollar pro Schiff. Doch noch ist die Strecke nur in einem Zeitfenster von sechs bis acht Wochen im Hochsommer passierbar. Kürzere Seerouten sind fein, doch im Zusammenhang mit der Nordostpassage scheint der Zugang zu den arktischen Bodenschätzen nicht minder wichtig zu sein. Die Sicherheit, die das Nordpolarmeer bietet, ist ebenfalls zentral. Denn in der Arktis gibt es – anders als am Horn von Afrika – (noch) keine Piraten. Ein Punkt, den Unternehmer durchaus schätzen. Der Golf von Aden gehört ganz klar zu den weltweit wichtigsten Handelsrouten. Rund 16 000 Frachter und in etwa 30 Prozent der Erdölfrachten nehmen jährlich die Route durch den Golf und den Suezkanal. Die angrenzenden Staaten Jemen und Somalia sind arme, politisch instabile Länder und entsprechend gefährlich ist die gesamte Region. In Somalia herrscht Gesetzlosigkeit. Seit 1991 hat das Land keine anerkannte Regierung. Somalische Piraten haben seit vergangenem Jahr, trotz verstärkter internationaler Militärpräsenz, mehr als 100 Schiffe in ihre Gewalt gebracht und schon über 150 Millionen Dollar Lösegeld erbeutet. Weltweit haben Seeräuber im ersten Halbjahr 2009 insgesamt 240 Schiffe überfallen*.
065
Kopflastiges
Der Querbanker meint ...
Piraten als Bedrohung für die Schifffahrt Durch die Zunahme der Attacken und Lösegeldforderungen haben sich auch die Versicherungskosten verteuert. Nach Angaben des britischen Think Tank Chatham House sind Versicherungsprämien für Schiffe, die durch den Golf von Aden fahren, in den vergangenen Monaten um das Zehnfache gestiegen. Mittlerweile zahlen Unternehmen sogenannte «Kriegsrisiken-Prämien». Schiffseigner werden diese den Unternehmen aufschlagen, welche Schiffe chartern. Diese wiederum werden ihre Kosten an den Endkonsumenten weiterreichen. Um diese Risiken auszuschliessen und hohen Prämienzahlungen aus dem Weg zu gehen, meiden einige Reedereien diese Gegend und fahren lieber Umwege. Dies verteuert Waren aus Asien und dem Nahen Osten. Manchmal aber misslingt das Kapern eines (Fracht-)Schiffs. So hatten jüngst Piraten ein Kriegsmarineschiff mit einem Frachter verwechselt. Nach einer einstündigen Verfolgungsjagd ergaben sich die Täter freiwillig. Der Gütertransport auf dem Meer war ein Treiber der Globalisierung. Unbestritten hat somit die Seeverkehrswirtschaft einen entscheidenden Anteil an der Gestaltung der weltweiten Vernetzung von Produktionsstandorten. Mit der globalen Wirtschafts- und Finanzdürre ist aber der Seeverkehr eingebrochen. Wie hart, das zeigt der Baltic-Dry-Index (BDI). Dieser ist ein wichtiges Stimmungsbarometer für den Welthandel und damit für die Weltkonjunktur. Der Index zeigt den Preis, den es kostet, Rohstoffe wie Kohle, Eisenerz, Zement oder Getreide per Schiff zu verfrachten. Anders als ein Aktienindex haben spekulative Elemente keinen Einfluss: Wohl kaum jemand wird auf die Idee kommen, Frachträume auf einem Transportschiff zu chartern, wenn er nichts zu verfrachten hat. Zudem ist das Angebot an Schiffsraum unelastisch. Es dauert lange, bis neue Frachter gebaut werden können und die bestehenden können nicht einfach so stillgelegt werden. Silberstreifen am Horizont Aus solchen Überlegungen zeigen Schifftransporte ein gutes Abbild für den Zustand der Weltwirtschaft. Beim BDI kommt noch dazu, dass es bei diesem Indikator nicht um den Bereich der Containerschiffe und damit der Fertigprodukte geht, sondern ausschliesslich um Frachter, die beispielsweise Rohstoffe (die zur Fertigproduktherstellung benötigt werden) transportieren. Das Index-Prinzip ist denkbar einfach. Je grösser die Anzahl der zu verschiffenden Güter ist, desto grösser ist die Nachfrage der Unternehmen. Steigt also der Verschiffungspreis, klettert auch der Baltic-Dry-Index nach oben. Ein Anstieg signalisiert einen Aufschwung des Globalhandels. Der BDI ist seit 2006 rasant gestiegen, grösstenteils dank dem Wachstumstempo der Schwellenländer – insbesondere von China und Indien. Ende Mai vergangenen Jahres erreichte er die historische Höchstmarke von 11 793 Punkten. Ende September 2009 stand der Index dagegen gerade noch bei 2200 Punkten – ein dramatischer Rückgang von nicht weniger als 81 Prozent. Das Verschiffen von Rohstoffen kostet also heute knapp 20 Prozent des Betrages vom Frühling 2008. In den Spitzenzeiten wurden auf dem Spotmarkt für den Transport eines Containers von Asien nach Europa teilweise noch 250 Dollar bezahlt, anstatt wie heute 2500 Dollar. Doch Besserung ist in Sicht. Das Institut für Seeverkehrswege und Logistik in Bremen sieht für die weltweite Schifffahrt wieder Silberstreifen am Horizont. So rechnet das Institut ab 2010 mit einem stabilen Wachstum. Und einmal mehr erweist sich China als wichtiger Impulsgeber, insbesondere für die Massengüterfrachter, da dort der Bedarf an Industriemetallen zunimmt.
* Zusatzinformation: Die PUNKTausgabe «SchwarzWeiss» griff die Freibeuter-Problematik respektive die allgemeine Situation Afrikas bereits auf – siehe Webarchiv. www.punktmagazin.ch
Commodity-Oscar 2020 goes to: Weltstrompreis
Der Querbanker hat sich die «etwas andere Informationsvermittlung» auf seine Fahne geschrieben. Diese ist stets gehisst, also auch dann, wenn der Wind eisig bläst. Des Querbankers Blick ist skeptisch, seine Schreibschritte sind zuweilen ungehobelt. Der Querbanker möchte neue Horizonte eröffnen.
D
ass wir weltweit in einer nachhaltigen und mancherorts sogar unübersehbaren Energiekrise stecken, bezweifelt heute keiner mehr. Strom ist somit unweigerlich zum Weltrohstoff Nummer zwei direkt nach Erdöl aufgestiegen. Die beiden Top-Rohwaren liegen zwar eng beieinander, können aber unterschiedlicher nicht sein. Es gibt einen verbindlichen Erdölpreis für die ganze Welt, hingegen hunderte für den Strom. Ein Beispiel gefällig? Der «Powerpreis» in Chicago weist erhebliche Unterschiede zum Strompreis an der sächsischen Energiebörse «Leipzisch» oder an der Nordpool-Börse in Oslo auf. Dort oben im hohen Norden handelt man eben nicht nur Gletscherwasser. Strom hat aufgrund unterschiedlichster Herstellungsverfahren verschiedene Gesichter. Strom ist sozusagen der Dr. Jekyll respektive Mr. Hyde unter den Rohstoffen und gleichzeitig prominentester Gefangener, da die Stromerzeuger selber über sämtliche Herstellungsverfahren herrschen. Somit ist der Stromhandel schon fast in genetischer Weise mit den stromproduzierenden Monopolisten unselig verbunden, was für Interessenkonflikte jeglicher Art bestens geeignet ist. Also alles, was ein Weltrohstoff nicht braucht. Zum Glück gibt es viel Licht (oder besser gesagt reichlich Strom) am Ende des Tunnels. Eine immer grös sere Stromnachfrage, die Liberalisierung des Strommarktes, verschiedene Zusammenschlüsse von Strombörsen und Stromnetzen wie auch energiefördernde Massnahmen katapultieren Strom in das allgemeine Anlegerbewusstsein. Strom elektrifiziert immer mehr die Depotauszüge. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich Strom, der Super-Commodity, aus den Klauen seiner Peiniger (Stromerzeuger) befreit. Bei der diesjährigen Oscar-Verleihung für Commodities würde Strom die begehrte Statue für die beste Nebenrolle erhalten. Die Dankesreden müssten allesamt kurz ausfallen, da bekanntlich in Kalifornien öfter mal das Licht ausfällt. Übrigens ist das auch der wahre Grund, warum man die Redezeit in Hollywood auf zwei Minuten begrenzt. Würde man heute den Strom-Oscar unter dem Blickwinkel der Stromherstellungsverfahren vergeben, täte man die Goldglatze für den Film «Wie ich lernte, die Bombe zu lieben» an Frankreich vergeben. Atomkraft …, Sie wissen schon. Der Oscar für den Horrorfilm «Fossile des Grauens» ginge an das russische Trio Kohle, Erdöl und Gas. Der Oscar für den besten Actionfilm bekäme Skandinavien. Dort, wo Wasser nämlich nur so vor Kraft strotzt. Österreich und die Schweiz wären übrigens auch in dieser Kategorie nominiert. Der Preis für das Lebenswerk ginge an Joschka Fischer mit der Begründung seiner einzigartigen Wandlungsfähigkeit. Dass er mit «Ver.di» immer schon gut konnte, wussten wir während seiner Zeit bei den Grünen. Wie der Strom ist auch Fischer ein Gefangener sondergleichen. Nur stammt der Politiker nicht aus Nabucco, sondern aus Gerabronn. Und aus dick wird dünn. Selbst seinen wirklichen Namen hat er uns verschwiegen, denn Joschka steht für Josef Martin. Den Kinofilm «Der Traum vom Weltstrompreis» wird die Academy leider erst für das Jahr 2020 nominieren. Die Jury wird dann dazu ausführen, dass Strom als weltweit gesellschaftliches Anliegen auf atemberaubende Art und Weise seine Fesseln sprengte. Die Liberalisierung des Stromhandels und die Zerschlagung der stromproduzierenden Oligopole spiegeln den Weg des Stromerfolges wider, der in Oslo einst begann und wie das Olympische Feuer in die Welt hinaus getragen wurde – um dann wieder in Chicago auf dem Kurszettel neben Erdöl gelistet zu werden. StrOPEC sei Dank. punktmagazin.ch | No22/09
Was für eine Ambivalenz
Fazit
Währenddem Rohstoffe dazu führen, Glücksgefühle zu produzieren, stellen sie gleichzeitig eine unheilvolle Gefahr dar. Dieses Universum ist spannend und lukrativ – doch nicht für jedermann.
WorteCyrilSchicker
R
ohstoffe. Das Jahrhundertthema schlechthin, das allerdings auch wie ein Damoklesschwert über unseren Köpfen schwebt. Ist von Rohstoffen die Rede, denkt inzwischen fast jeder an einen beispiellosen Boom, an eine Renaissance oder an einen Superzyklus. Sie mögen recht haben, was beispielsweise den Goldpreis anbelangt, der Mitte Oktober 2009 fast schon frivol an der Eintausenddollarwand emporkletterte. Noch nie war Gold so teuer, so populär. Obschon es derart schön glänzt, darf man nicht vergessen, was Rohstoffe im Allgemeinen wirklich sind: Fluch und Segen zugleich. Segen deshalb, weil wir dadurch nicht nur mehr oder weniger problemlos den Alltag bestreiten, sondern ebenfalls Hoffnungen schüren können. Hoffnungen jedweder Couleur.
Rohwaren sind darum ein Fluch, weil gewisse davon einerseits endlich sind und anderseits derart komplex, dass wir sie nicht verstehen oder einschätzen können. Weder das Zusammenspiel noch die verschiedensten Einflussfaktoren werden in diesem Zusammenhang antizipiert. Verflucht sind sie ausserdem, weil nicht selten Machtansprüche geltend gemacht werden, wenn irgendwo riesige Rohstoff-Vorkommen schlummern. Oder ein ganzes System respektive Marktgesetze werden ausgehebelt. Das gilt etwa für den «Garten Eden des schwarzen Goldes», die afrikanische Sub-Sahara. Deren acht grösste Staaten alleine generieren im Jahr Förder066
einnahmen von rund 50 Milliarden Franken, dennoch wird die Schere zwischen Arm und Reich erschreckend schnell erschreckend gross. Krankheiten, Sklaverei, Umweltdesaster Der erhoffte Reichtum oder zumindest die damit verbundene Anhebung des Lebensstandards bleibt sträflich aus. Der Hunger ist allgegenwärtig, Malaria und Tuberkulose wuchern hemmungslos weiter. Darüber hinaus tritt das ohnehin schon unterdurchschnittliche Bildungsniveau an Ort und Stelle. Es bedarf einiges an Zeit, Hilfe und Support, bis es dort verstanden wird, den Rohstoff-Höhenflug in positiver Art und Weise umzumünzen. Im selben schändlichen Fahrwasser befindet sich Brasilien, dessen Hauptexportgut (unter anderen) Ethanol dazu führt, Brandrodungen en masse durchzuführen. Der Hauptbestandteil von Ethanol, der Agrarsprit, wird aus den Zuckerrüben gewonnen. Jetzt schon werden auf mehr als sieben Millionen Hektar Zuckerrohr angebaut, etwa die Hälfte davon landet in den Autotanks. Öko-Systeme in Gefahr Nach Einschätzung der Regierung Brasiliens sei das Marktpotenzial so gross, dass sich die Plantagen problemlos auf 30 Millionen Hektar ausweiten liessen. Die durch Brandrodungen angegriffenen Öko-Systeme vermindern die regionale Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln, unterminieren die kleinbäuerliche Landwirtschaft und gefährden die Ernährungssouveränität sowie Biodiversität. Nicht weniger erschreckend: 60 Prozent des brasilianischen CO2-Ausstosses werden durch Kahlschlag und Brandrodungen im Amazonas-Regenwald verursacht. Dieser speichert geschätzte 120 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Ja, und die Sklavenarbeit auf unzähligen Zuckerrübenplantagen steht dieser Unbarmherzigkeit in nichts nach. Aber nicht nur das Tropengebiet ist gefährdet, bedrängt wird sogar die Arktis. Die schlechten Schauspieler in diesem miserablen Film sind Russland und (Anrainer-)Staaten wie Dänemark, Kanada, Norwegen sowie die USA. Im Eismeer am nördlichsten Punkt der Erde ist ein wah-
rer Streit um all die riesigen Erdöl-, Erdgas-, Gold- und Diamantenvorkommen entbrannt. Experten reden dabei von Erdöl und Erdgas, das weit über 1000 Milliarden Dollar wert sei. Und eben, Gold und Diamanten gäbe es dort ebenso. Noch unter der Ägide von Ex-Präsident Vladimir Putin wurde in 4261 Metern unter dem Meeresspiegel mit einer Tauchkapsel die russische Trikolore – aus rostfreiem Titan – angebracht. Wie die USA mit ihrer Mondlandung 1969 machte Russland damit, wenn auch gänzlich ohne rechtliche Bedeutung, aber mit Symbolgehalt, seinen Besitzanspruch geltend. Die Klimaerwärmung sowie ausgeklügelte Fördertechniken machen die Gewinnung solcher krass entlegenen Bodenschätze unter dem Wasser möglich. Eine Himbeere für alle! Bleibt nur zu hoffen, dass die Protagonisten des «Golden Raspberry Award», der sogenannte Anti-Oscar oder Negativpreis,
067
Kopflastiges
mit vollen Händen zurückkehren. Die letzte Bastion, das Eismeer, wird über kurz oder lang tatsächlich eingenommen werden. Wasser hat es ohnehin nicht leicht hier auf der Welt. Die «Wiege des Lebens», so einige Schöpfungsmythen, gerät immer mehr aus dem Gleichgewicht. Das marine Ökosystem befindet sich unter anderem wegen chemischen Giften, industriellen Schwermetallen, Bohrplattfor-
men-Erdöl, Schiffsunfällen, radioaktivem Material sowie Überfischung im Argen. Gefährliche Schadstoffe übertragen sich dabei auf Mensch und Tier. Dieses Ungemach hält sich in etwa die Waage mit einem weiteren Betrübnis: Der fehlende Zugang zu sauberem Wasser. Die diesbezüglichen Todesfälle geschehen beinahe im Sekundentakt. Ein Gräuel. Selbstverständlich sind das nur einige Beispiele unter vielen. Fürwahr, sie sind auch gleich sehr krass – und das riesige Rohstoffuniversum hat handumkehrt ebenfalls ganz viel Positives zu bieten. Obschon es nicht überall klappt, rohstoffreiche Länder oder Gebiete erfahren durch diese natürliche Gegebenheit mehr Wohlstand und es werden Arbeitsplätze geschaffen. Nicky Oppenheimer, Vorstandsvorsitzender von De Beers, dem weltweit grössten Diamantenhändler, erklärte in einem am 9. Oktober 2009 ausgestrahlten CNN-Interview gerade Botswana als Musterbeispiel dafür. Anlagetechnisch sind nicht nur Renditepunkte als wertvoll zu taxieren,
sondern auch die geringe oder gar negative Korrelation zu anderen Investmentklassen. Weiters können wir, wie eingangs erwähnt, nicht mehr leben ohne all diese unzähligen Rohstoffe. Jedes einzelne Produkt – sei es noch so fortgeschritten oder antiquiert respektive extravagant – ist ein Auffangbecken für Rohwaren. Zu guter Letzt werden schöne Hoffnungen geschürt und mitunter wunderbare Träume hervorgebracht. Das damit verschachtelte Glücksgefühl hört sich zwar ein wenig esoterisch, naiv oder gar «gesucht» an. Allerdings sind solche Gefühlsregungen in einer arg strapazierten Welt, wo einem von hüben wie drüben Negativschlagzeilen entgegengeschleudert werden, herzlich willkommen. Ob und wie sehr uns aber die Rohstoffwelt Freude bringt, ist unterschiedlich. Je nach Interesse, Charakter, Ethikverhalten, Alter oder Nationalität kann man sich daran nicht satt sehen oder man ist dem Erbrechen nah.
Werbung
4th Women’s Finance Conference Ressourcenverantwortung Am 11. November 2009 findet die 4th Women’s Finance Conference im Hotel Park Hyatt in Zürich statt. Die Konferenz ist dem Leitthema «Ressourcenverantwortung» gewidmet. Moderiert von Susanne Wille wird den Teilnehmenden eine breite Palette interessanter Referate, Diskussionen und Forschungsergebnisse von Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zu aktuellen Themen geboten. Referierende Dr. Doris Aebi, Prof. Dr. Xaver Büeler, Roland Decorvet, Alfred Gantner, Prof. Dr. Gudela Grote, Botschafterin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch, Stefan Labas, Corine Mauch, Prof. Dr. Sita Mazumder, Rudolf Strahm, Dr. David W. Syz, Prof. Dr. Gabrielle Wanzenried, Moderation: Susanne Wille Programm und weitere Details unter: www.womensfinance.ch
Sponsoren asia spa, AXA Winterthur, Bank Coop, Bongenie Grieder, Bucherer, Ernst & Young, Go Beyond Early Stage Investing, ICT in Finance, Ladies Drive, Mineralquelle Gontenbad, Moneycab, Mumm Champagne, Partners Group, Pictet, PostFinance, PUNKTmagazin, Raiffeisen, Swiss Life, Titan AG, Vapiano, Zürcher Kantonalbank © Zürich Tourismus
Aktivismus
Globus ist nicht gleich Globus Ob wir alle davon tr채umen, um den Globus zu fliegen, ob wir einen Globus zu Hause rumstehen haben oder bei Globus einkaufen, spielt keine Rolle. Vom Globus kommt man einfach nicht los. Das ist eigentlich auch ganz gut so; noch besser aber ist es, zu erfahren, wie es hinter der hiesigen Globuskulisse 체berhaupt zu und her geht. Vorhang auf ...
068
069
Genüssliches
072 Einzigartigkeit in Kleiderform – John Smedley Ob Eva ihr Feigenblatt gegessen hätte, nur um endlich an richtige Kleider zu kom men, das ist und bleibt un klar. Fakt aber ist, dass ...
075 Lebens-art für Ihren Winter Kunst am Eis, Luxusski, Winter jacken, Kamine, Lawinen suchgeräte ...
078 Lebens-Art De Luxe Bang &Olufsen in Gold, «Panthère de Cartier» für das Auge, die Million am Ohr und Starck goes Baccarat ...
080 Verlags- & Redaktions-Descendo Das Gesundheitswesen ist ei ne riesige Industrie und im steten Wandel. Mit rund 17 Prozent Anteil am ameri kanischen Bruttoinland produkt ist der US-Markt ...
punktmagazin.ch | No22/09
Globus ist nicht gleich Globus
WorteCyrilSchicker BildBorisGassmann
D
ie meisten unter uns haben es sich zum Ziel gemacht, im Leben mindestens einmal um die Welt zu reisen. Doch warum um den Globus fliegen, wenn es «im Globus» fast ebenso viel Spannendes zu entdecken gibt? Zugegeben, die «Weltumseglung» übt einen starken Reiz aus. Der Globus, das LifestyleHaus (wie es sich zuweilen selber nennt), bringt einem die Welt allerdings auch ganz nah. Schweizweit wird ein wahres Kunterbunt an Köstlichkeiten offeriert. Diese werden mitunter von den exotischsten Plätzen importiert. Und dass sich so etwas durchaus bezahlt macht, verdeutlichen die anfangs 2009 veröffentlichten Zahlen. Das gehobene Warenhaus steigerte beispielsweise den Bruttoumsatz 2008 gegenüber dem Vorjahr um 2,4 Prozent – auf knapp 830 Millionen Franken. Laut Jürg Welti, dem Pressesprecher bei Globus, werden eine weiterhin konsequente Strategieumsetzung und gewiefte Investitionen auch zukünftig dazu führen, die Stellung des führenden Premium-Anbieters beizubehalten. Analog der Weihnachtsneugierde Die noch immer anhaltende Wirtschaftseinöde könnte dem Wachstum ein Schnippchen schlagen, denn der Konsum hinkt der eigentlichen Wirtschaftsentwicklung zeitlich ein wenig hinterher. Der Globus macht aber den Eindruck, gut aufgestellt und gegen weiteres Ungemach gerüstet zu sein – trotz oder gerade wegen des höheren Preissegments. Das gilt sicher ebenso für die Geschäftsbereiche ***delicatessa und Gastronomie. Ausgerüstet unter anderem mit guter Laune, Kochfreudigkeit, einem ungestillten Wissensdurst sowie einer Palette voller Fragen wurde hinter die Kulissen geschaut. Neugierig wie Kinder kurz vor Weihnachten wollten wir etwa in Erfahrung bringen, mit welch anderen Pfeilern der Erfolgsweg abgesteckt wird. Dies lässt sich eigentlich mit einem Gespräch rasch erledigen. Doch wollten wir natürlich mehr und so sind wir in persönlicher Manier der Frage nachgegangen, wie viel Aufwand (Materielles, Personelles) denn überhaupt nötig ist, um in der Globus-Welt (Pleonasmus?) all die Kundenansprüche befriedigen zu können. Die Zürcher Filiale beim Bellevue dünkte uns sehr geeignet. Dazu aber später mehr. Punkt sieben Uhr wurde uns seitens Produktionsleitung und Geschäftsleitungsassistenz ein warmer Empfang beschert. Um den Schnupperhalbtag effizient zu gestalten, wurden zunächst die wichtigsten Punkte durchgegangen, gegenseitige Unklarheiten eliminiert, Kaffee getrunken und «die Kleiderkammer» anvisiert. Ein gutes Team ist schliesslich einheitlich gekleidet und vor allem soll das «Tenue de cuisine» sauber sein und auch schützen. Auf dem Weg zum ers-
070
ten Ziel, der Hausküche, kamen wir zwei Damen aus der Patisserie wohl mehr in die Quere als ihnen lieb war. Dies jedoch hielt unser Art Director nicht davon ab, gleich einmal voller Freude den ersten süsslichen Knabberspass zu probieren. Küchentechnische Herkulesaufgabe Die glänzenden Augen brachten den Genuss förmlich zum Ausdruck. Vielleicht verstärkte das Blattgold, wird hier in der Patisserie verwendet, ein wenig das Glänzen. Aber den hoffnungsvollen Blick, den unser Art Director über die gesamte Auswahl schweifen liess, sprach eine deutliche Sprache. Jeder süsse Gaumentanz wird schliesslich «inhouse» hingezaubert. Der schwelgerische Klimax ist momentan sicherlich das Granny-Smith-Mousse-Törtchen mit einem Kern aus Litchée-Püree. So allerliebst das tönt, so unbarmherzig straff war der Zeitplan gehalten, weshalb auch nicht viel Dessertzeit (es ist noch immer frühmorgens) eingeplant wurde. Ein Glück für uns, ist die Küche nicht weit entfernt. So konnten wir relativ rasch der Küchencrew die gewaschenen, flinken Hände schütteln, Instruktionen einholen und selber zu Werke gehen. Das Team besteht aus drei Köchen, drei Hilfsköchen und sechs Büromitarbeitern – jedermann zu 100 Prozent. Sie verarbeiten allesamt im Tagesdurchschnitt 50 Kilogramm Poulet, 60 Kilogramm Blattsalat, was ungefähr 400 Portionen ergibt. Darüber hinaus werden 20 Kilogramm Sa porini-Tomaten verwendet, zehn Kilogramm Gurken, 25 Kilogramm Ei, zehn Kilogramm Feta, sechs Kilogramm Büffel-Mozzarella, fünf Kilogramm Beeren und daraus entstehen bis zu 220 belegte Brote. Damit hatten wir aber zunächst überhaupt nichts zu tun. Die erste wirkliche Herausforderung ähnelte stark einer Herkulesaufgabe. Und sie war es auch, denn es galt, die aus den USA eingeflogenen Hummer ins siedend heisses Wasser zu legen. Kopf voran versteht sich. Die besänftigenden Streicheleinheiten nützten wohl nur bedingt, wurden die Meerestiere doch davor in der Kälte betäubt. Gemäss Marcel Fuchs, Produktionsleiter, würden sie dadurch nicht mehr leiden. Ob sie nun auf diese (Koch-)Art gerecht behandelt werden, bleibt ungewiss. Um die adäquate Art und Weise ranken sich heute noch zahlreiche Vorschläge. Der mahnende Zeigefinger, wenn auch nur geistig, ist präsent, an dieser Stelle ein herzliches Äxgüsi. Viele Gedanken blieben einem aber nicht, denn danach hiess es umgehend, sich an gewisse Patisserie-Vorbereitungen zu machen. Nun kam viel mehr auf einen zu, angenehmerweise liess sich das Team nicht aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil, alles schien hervorragend organisiert zu sein und weder mit Sprüchen noch mit Lachern wurde gegeizt. Nun hiess es: Schürze weg, Hemd weg – und ab ins Restaurant, die «Foodhall»! Dies in Begleitung des Mediensprechers Jürg Welti. Wenn einer viel zu erzählen hat, dann sicher-
071
Genüssliches
lich er. Während seiner zwei Globus-Dekaden, in verschiedenen Stellen, hat er einiges er- und fünf Vorgesetztenwechsel überlebt. Gleich zu Beginn kommen wir auf die Erfolgsfrage zu sprechen: «Der Erfolg ist auf das Personal, die Ware und die Räumlichkeit zurückzuführen», so Welti ganz prägnant. Auf die Frage nach der Fluktuationsrate ging er nicht konkret ein. Er weiter: «Wir versuchen, eine wirkliche Wohlfühloase zu schaffen, für alle. Das ‹Savoir vivre› wird vermittelt.» Die persönliche Einkaufsberatung Damit sind etwa Leidenschaft und Emotionalität gemeint. Dass dies keine Plattitüden sind, merkte man nicht nur in der Küche. Das Lachen wurde förmlich spazierengeführt, ebenfalls der gegenseitige Respekt und alle schienen miteinander auszukommen. Der einstige Bellevue-Globusgeschäftsführer fügte an: «Unsere Mitarbeitenden haben relativ viel Entscheidungsfreiheit. Eben dies sollen unsere Kunden spüren, auf sie darf ruhig eine Freudewelle überschwappen.» Danke für das Stichwort, Herr Welti. Von welchen Kunden sprechen Sie da, kann man diese kategorisieren? «Wissen Sie, Globus ist eigentlich für jedermann. Klar, wir sind nicht ganz so preiswert wie andere. Aber der Genussorientierte, der eine gewisse Exklusivität sucht und das Auge für Spezielles hat, der fühlt sich bei uns wohl.» Ja, wohl fühlten wir uns dort ebenso. Allerdings ist das Warenhaus damit sicher nicht alleine und musste gerade in der jüngeren Vergangenheit doch den einen oder anderen Rückruf starten. Wo ist die Originalität? «Bei uns ist alles eine grosse Einheit. Das beginnt bei der zufriedenen und gut ausgebildeten Belegschaft und hört beim ästhetischen Interieur auf. Wir mussten einmal sogar Marokkaner einfliegen lassen, die sich mit dem sogenannten Tadellackverfahren auskannten. Wände beispielsweise werden damit bearbeitet. Man sieht das oft bei Hamams.» Der Mediensprecher bemerkt dazu noch abschliessend, dass das Atmosphärische wichtig sei. Früchte und Gemüse – Exotik pur Was die Konkurrenz zudem (noch) nicht hat, das ist die Möglichkeit des «Personal Shopping». Auf Voranmeldung können Kunden – und das kostenlos – sich mit Globushilfe während des Einkaufs beraten lassen. Alles wird dabei, sofern gewünscht, bis ins kleinste Detail erklärt. Eine individuelle Menuplanung sei da ganz normal, die Einkaufsberatung übrigens vollends persönlich und in dieser Form nirgends zu sehen. Nirgends zu sehen, wenn man im Restaurant selber ist, ist auch der Bereich, wo Kochkurse feilgeboten werden. Dieser befindet sich nämlich im ersten Stock. Die Kochinsel steht fast schon unscheinbar zwischen (einer attraktiven Auswahl an) Küchen- und Wohnaccessoires. Qualität ist dabei wichtiger als Quantität. Erst kürzlich habe sich der Schauspieler und Gourmetfreund Gérard Depardieu mit
auserlesenen Personen an einen Tisch gesetzt. So schlecht kann es dort folglich nicht sein. Fern ab von irgendeinem schlechten Zustand befand sich auch die fantastische Früchte- und Gemüseabteilung. Da stachen einem Kiwi aus Kolumbien, Papaya aus Brasilien, Mango aus Israel, asiatische Pilze, aber auch Schweizer Äpfel ins Auge. Von den Beeren, Feigen, Granatäpfeln, Ananas, Avocados, Kakis, Melonen, Trauben, Salaten und Konsorten – in verschiedenen Variationen – ganz zu schweigen. Die meisten Produkte, das gilt allgemein, werden nicht direkt in die Schweiz eingeführt, sondern vielmehr über diverse hier ansässige Lieferanten. Je nach Produkt sind die Lieferanten auch Produzenten. In diesem Zusammenhang versucht Globus kleinere und in der entsprechenden Ortschaft verankerte Hersteller zu berücksichtigen. Er erklärt: «Denn oft ist es so, dass gerade in deren Produkten ein echter Mehrwert steckt.» Bei rund 20 000 Produkten oder besser gesagt Varianten, die es alleine schon in der ***delicatessa zu kaufen gibt, kann man diesen Ansatz nicht konsequent verfolgen, selbstverständlich. Augenscheinlich dürfte es auch sein, dass eine solche Menge einen wahren Abfallberg mit sich bringt. England besucht die Schweiz Auf die generelle Frage in Bezug auf die nachhaltige Orientierung seitens Globus erwidert Welti, dass gerade aus Asien eingeflogene Artikel extrem verpackt seien. Im Grossen und Ganzen sei er jedoch immer wieder überrascht, wie wenig Abfall entstünde. «Wir gehen dem üblichen Entsorgungsprozess nach. Gewisse Produkte geben wir kurz vor Feierabend auch Obdachlosen respektive gewissen sozialen Einrichtungen. Diese geben sie dann nach Überprüfung weiter.» Hinsichtlich des Transportmittels sei innerhalb von Europa die Bahn oder der Lastwagen erste Wahl, aus Übersee Frachtschiffe. Flugzeuge seien kostenintensiv, würden aber in Ausnahmefällen schon genutzt. «Anlässlich einer China-Aktion mussten wir, aus Zeitgründen, 1000 typisch chinesische Fahrräder aus Shanghai einfliegen lassen», erzählt Welti. Ja, das geht durchaus ins Geld. Aber solange der Globus weiterhin mit seinen unzähligen Annehmlichkeiten entzückt, dürften weitere Ausnahmefälle oder wohl eher Sonderaktionen selbst jene hinter dem wärmenden Ofen hervorlocken, die sich ob der bevorstehenden Kälte eigentlich lieber in den Winterschlaf wiegen. Und es lohnt sich gewiss, diesen ein wenig zu verschieben. Es steht nämlich die (Vor-)Weihnachtszeit an. Das Lifestyle-Haus geniesst sie nach dem Motto «British X-Mas». Wieso also nach England reisen, wenn der Globus für uns England in die Schweiz holt? Was auch immer uns erwartet, sie werden sich ins Zeug legen. Denn immerhin wird in dieser Zeit ein Viertel des Jahresumsatzes erzielt.
Wären diese Hummer ein H1, hätten sie sicher nie damit rechnen müssen, zubereitet und gegessen zu werden. Diesen «Homarus americanus» wurde leider kein langes Leben beschieden. Doch ebenso die H1-Modelle scheinen langsam aber sicher vor sich hinzusiechen. Schade aber auch ...
punktmagazin.ch | No22/09
Einzigartigkeit in Kleiderform
John Smedley Ob Eva ihr Feigenblatt gegessen hätte, nur um endlich an richtige Kleider zu kommen, das ist und bleibt unklar. Fakt aber ist, dass Kleider die Menschheit nicht unberührt lassen. Währenddem eine Modeerscheinung der nächsten im Schnellschussverfahren die Klinke in die Hand gibt, bestehen daneben auch traditionsreiche Textilunternehmen. So etwa John Smedley, das aristokratisch angehauchte Edelhaus. Speziellstes Garn trifft da auf enormes Fachwissen. Treue, Gewissenhaftigkeit und Kontinuität drücken jedem Produkt den Stempel auf.
072
073
Genüssliches
Lebens-art
WorteCyrilSchicker
E
in Sprichwort unbekannter Provenienz besagt, dass die Aussenseite eines Menschen das Titelblatt des Innern sei. Bekannter dagegen ist nicht der folgende Sinnspruch, dafür aber der verantwortliche Autor – William Shakespeare: «Die Seele des Menschen sitzt in seinen Kleidern.» In eine ähnliche Kerbe haut Hermann Heiberg, deutscher Romancier des späten 19. Jahrhunderts: «Wessen Kleidung nicht in Ordnung ist, dessen Charakter ist es auch nicht.» Das Thema Kleidung scheint der Welt nicht egal zu sein, was kaum verwunderlich ist, denn Feigenblätter als Textilersatz, das war einmal. Der – zugegeben – humoristisch untermau erte Gedanke, dass Eva das Feigenblatt nur deshalb gegessen habe, weil sie endlich richtige Kleider tragen wollte, verdeutlicht dies. Verständlich eigentlich. Der einstige Polarforscher und Friedensnobelpreisträger aus Norwegen, Fridtjof Nansen, konnte sich der Kleiderthematik ebenfalls nicht entziehen und gab einige Aphorismen zum Besten. Einer davon liest sich so: «Wir brauchen Mut, um die alten Kleider wegzuwerfen, die ihre besten Tage hinter sich haben.» Das macht durchaus Sinn, allerdings gibt es gewisse Marken, auf die solche Worte nur bedingt zutreffen. Eine davon kommt aus England, heisst John Smedley und besteht seit nunmehr 225 Jahren.
rey Fashion Company, der Schweizer Vertretung, dazu: «John Smedley ist traditionell, gewiss, doch wird das Jahr 2009 gelebt und die Kollektion auf den heutigen Markt und derzeitige Trends abgeglichen.» Auch wenn es vom monetären Gesichtspunkt aus sinnig sein kann, die Produktion ins kosteneffizientere Ausland auszulagern, so gingen doch etliche Arbeitsplätze und als Folge viel Knowhow verloren. Sea-Island-Garn, ein seltenes Gut Und dass eine Marke stark vom Umfeld geprägt wird, lässt sich nicht von der Hand weisen. Der sogenannte «community spirit» kommt jedem Kleidungsstück aus der John-Smed-
ley-Kollektion auf verschiedene Art und Weise zugute. Aber auch die Vertreter aus allen Herren Länder fühlen sich eng mit dem Traditionsunternehmen verbunden: «Die Zusammenarbeit ist nur positiv. Die Energie an den jeweiligen Sales-Meetings kann ich nur als bereichernd bezeichnen – es herrscht so etwas wie ein familiäres Gefühl. Es treffen sich jeweils alle Agenten, egal woher sie gerade kommen. Sie alle nehmen die Reise nach Derbyshire in Kauf und dies ist nicht bei jedem Label eine Selbstverständlichkeit», so Puntigam-Illi. Andersartig ist ausserdem die Feinheit des Baumwollgarns respektive der Merino-Wolle. Hierbei kommt der seltene 30-Gauge-Feinstrick ins Spiel. ››
Tradition, Exklusivität, Treue ... Wer einmal das zumeist klassische, aber stets exklusive und anschmiegsame Garn an seiner Haut gespürt hat, der merkt schnell einmal, dass es fürwahr Mut braucht, so etwas zu einem späteren Zeitpunkt wegzuwerfen. Allerdings wird auch rasch offensichtlich, dass JohnSmedley-Kleider zeitlos sind und unter anderem deshalb nie die besten Jahre hinter sich bringen können. Jedes Jahr ist aufs Neue wieder das Beste. Doch was genau macht das Traditionshaus derart eigen – im positiven Sinne – und erlesen? Ein Grund dafür ist sicherlich der Umstand, dass das familiäre Handwerk jeweils von Generation zu Generation übertragen wird. Erfahrung, die über mehr als zwei Dezennien hinweg aufgebaut wie auch weitergegeben wird schlägt sich nun einmal in der Qualität nieder. Selbstverständlich ist das Haus John Smedley damit nicht das Einzige, gehört mit diesem Traditionsbewusstsein aber dennoch zu einer Minderheit. Kommt hinzu, dass die Produktionsstätten allesamt noch immer in England, genauer gesagt in Derbyshire liegen. Nörgler, Neider oder Skeptiker könnten diesbezüglich anfügen, dass John Smedley der Moderne hinterherhinke, verstaubt daherkomme und all die Vorzüge der Globalisierung verpasse. Der Befürworter kann jedoch ausdrucksstark kontern und etwa die Treue zum (Industrie-)Standort und damit die Stärkung der Umgebung oder Heimat entgegenhalten. Cristine Puntigam-Illi von Amepunktmagazin.ch | No22/09
Lebens-Art | John Smedley
Mit 30 Nadeln pro Inch ist dies das feinste Strickverfahren überhaupt. Es wird durch stete Kontrolle abgerundet. Nur ganz wenige beherrschen es oder anders ausgedrückt: Dank John Smedley besteht das «feinstrickliche» Können auch heute noch. Die BaumwollTextilfasern spezieller Herkunft, grösstenteils aus Sea Island (die Merino-Wolle stammt aus Neuseeland), sind mit einer Stapellänge von bis zu 50 Millimetern überdurchschnittlich lang und werden in originärer Kunstfertigkeit weiterverarbeitet. Der Anteil dieser preisintensiven «Baumwoll-Sträucher» an der gesamtglobalen Produktionsmenge liegt gerade mal bei 0,0004 Prozent. Begründet ist die Knappheit hauptsächlich mit den Klimabedingungen. Denn damit die Sträucher besonders lange Samenhaare bilden können, brauchen sie ein bestimmtes Klima. Der hohe Preis lohnt sich alleweil, erinnert diese Baumwolle durch ihren weichen und seidigen Griff doch stark an Kaschmir. Früher ist heute John-Smedley-Produkte von früher unterscheiden sich von der Beschaffenheit und von der Exklusivität her nicht merklich von den heutigen. Das spricht für sich, das ist ein Qualitätsmerkmal. Es passt ganz gut ins Bild, dass «der Brite» keinerlei öffentliche Werbung macht. Die Produkte selber beziehungsweise die Mund-zu-Mund-Propaganda seien Marketinginstrument genug. Doch welcher Typ Mensch, es gibt eine Männer-, Frauen- und Kinderkollektion sowie diverse Accessoires, verwöhnt sich und seinen Körper – weniger das Portemonnaie – mit John-Smedley-Kleidern? Puntigam-Illi, de-
ren Elternhaus seit jeher mit John Smedley geschäftlich verbunden ist, über den JohnSmedley-Typus: «Jede Person eignet sich, die es sich zur Voraussetzung gemacht hat, ein qualitatives Top-Produkt zu kaufen und klassisch-modisch zu sein. Puntigam-Illi weiter: «Qualität hat ihren Preis, das trifft speziell auch auf Smedley zu. Ein Durchschnittsartikel kostet zwischen 198 und 298 Franken. Es bestehen zudem Cashmere-Produkte, diese sind im Preis höher. Einmal getragen möchte man diesen Komfort nicht mehr missen.» Wer mit John Smedley liebäugelt, dem sei VMC (Jeans & Sportswear), ein wahres Bijou in der Zürcher Altstadt, wärmstens empfohlen. Warum aber hat VMC denn gerade Smedley im Sortiment – und das seit Jahrzehnten? «Jedes Stück ist einfach ein Klassiker, äusserst strapazierfähig, qualitativ überzeugend, und selbst die Wollprodukte lassen sich in der Waschmaschine waschen», fürspricht Simona Bruni, die schon lange bei
VMC an vorderster Kundenfront wirkt. Inhaber und Geschäftsführer Roger Hatt nickt strahlend und fügt an: «Smedley zieht eine wunderbare Zuverlässigkeit nach sich. Diese kleidertechnischen Kostbarkeiten bestechen wirklich in jeder Hinsicht.» Hätte das Eva nur gewusst ...
Wettbewerb PUNKTmagazin verlost gemeinsam mit VMC Jeans & Sportswear insgesamt drei JohnSmedley-Pullover – Grösse S, M und L. Jedes einzelne (Edel-)Stück hat einen Verkaufswert von Franken 298.–. Je Artikel wird ein Gewinner evaluiert. Senden Sie bitte eine Email an info@punktmagazin.ch (Stichwort John Smedley) oder eine Postkarte an: financialmedia AG, Stichwort John Smedley, Pfingstweidstrasse 6, 8005 Zürich. Teilnahmeschluss ist Montag, 4. Januar 2010. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Werbung
kiosk
in der Seefeld-RazzIa-BaR
¤ArenA COpenhAgen ¤MiriAM OCAriZ ¤VeriVinCi ¤LeTOM ¤ODeM fAShiOn ¤Be gOrgeOuS ¤DArJA DeSign ¤MeDiOCre SuCCeSS.
DJ, Drinks und viel Mode
Ausgewählte junge Designer, Accessoire-Labels, Secondhand und Online-Shops präsentieren ihre Teile. Zum Anfassen, Anprobieren und Kaufen.
Mehr Infos zum Modekiosk unter *Premiere am Donnerstag, www.seefeld-razzia.ch 12. November 2009! Ab 20 Uhr
www.designport.ch
*Mode
Diesmal mit den Labels:
075
Genüssliches
Lebens-art | Kurz & Bündig
Fit in den Winter
01) Kunst am Eis Das legen-
«Wii Fit Plus» (Nintendo) bringt Spass und Bewegung. Kalorienkontrolle, Trainingspläne und mentales Training werden ebenso geboten. Skispringen ist inklusive. www.nintendo-europe.com
däre schwedische Hotel in Jukkasjärvi besteht seit 20 Jahren. Verschiedene Künstler aus aller Herren Länder erschaffen diese Pracht dennoch immer wieder neu. www.icehotel.com 02) Der perfekte Ski ... ... oder zumindest der Wille, einen solchen zu produzieren. «zai» verwendet für ihre exquisiten Schneebretter neuartige Materialien wie etwa den Car-
04 02
bonfaser-Stein. www.zai.ch 03) Cheminées für Ästheten Elegant, modern und wohlig wärmend sind die aus Stahl gefertigten Heizanlagen. Sie sind in verschiedenen Versionen lieferbar und werden sogar als Wandmodell angeboten. www.alpinofen.ch 04) Moon Boot Nachdem die Mondschuhe in den 90-er Jahren bereits abgeschrieben wurden, haben sie seit der Jahrtausendwende – von Zermatt bis St. Moritz – ein fulminantes Comeback hingelegt. www.moon-boots.com
03
01
punktmagazin.ch | No22/09
Lebens-art | Kurz & B端ndig
11 08
1
1 12
076
077
Genüssliches
05
07
05) Helme aus Bambus Es
09) SOS – der Puls des Le-
ist angezeigt, sich beim Win-
bens Gewisse Produkte wer-
tersport den Kopf zu schüt-
den gekauft und doch nie be-
zen. Dies zum Beispiel mit
nutzt. Beim Lawinensuchgerät
dem «Helmet Bamboo», bei
«Pulse Barryvox» von Mammut
dem echter Bambus verarbei-
ist genau dies der Optimalfall.
tet wurde.
Das ewige Eis war einmal.
www.bogner.com
www.mammut.ch
06) Käufliche Frau
10) Winterzeit ist Mar-
Holle Hoch lebe der Schnee-
ronizeit Wenn die Tage kür-
fetischismus oder wohl eher
zer werden und es draussen
«GEMINI Snowsystems». Um
kälter wird, dann ist es höchs-
den Gefrierpunkt herum offe-
te Zeit, sich Marronis hinzuge-
riert die Propellermaschine
ben. Auf dass der Gaumen ge-
«weisses Gold».
kitzelt wird.
www.hdp.at/gemini
www.stockliproducts.com
07) Rentiere Reloaded Da
11) Stilvoll sexy Die glän-
Rentiere in unseren Breitengra-
zenden und zuweilen farben-
den nur schwer zu halten sind,
frohen Daunenjacken schafften
bieten sich moderne Schneemo-
es von der Piste in die Stadt. Ein
bile als alternative Fortbewe-
bisserl Kult sind sie – die neue
gungsmittel an.
Winterkollektion ist für viele al-
www.yamaha-motor.ch
so ein wahres Muss.
08) Nur fliegen ist schö-
www.moncler.it/eng
ner Skiliftgedränge ist pas-
12) Hybrid-BMW BMW Vi-
sé. Zumindest beim Heliskiing.
sion EfficientDynamics ver-
Air Zermatt, ein Walliser Trans-
eint Emotionalität mit effizi-
portunternehmen, bietet sogar
enter Hybrid-Technologie und
exotische Destinationen (Tür-
sorgt dafür, dass Sie komforta-
kei, Indien ...) an.
bel und sicher durch den Win-
www.air-zermatt.ch
ter kommen. www.bmw.ch
09 10 06
punktmagazin.ch | No22/09
Lebens-art | de Kulturelle Luxe Schweiz
B&O und die güldene Farbnuance B&O ist das Akronym des Dänen Bang & Olufsen. Aus der Taufe gehoben werden da Unterhaltungselektronikgeräte – die von der Ästhetik, kaum zu überbieten sind. Wer sich für B&O entschieden hat, kommt nur schwer wieder davon weg. B&O kooperiert auch mit diversen exklusiven Automarken, so etwa mit Audi, Aston Martin und Bentley. Natürlich braucht man keine Luxuskarosse, um sein Wohnreich mit B&O zu schmücken. Und es besteht ein schier unerschöpfliches Angebot. Der jüngste Streich ist die einzigartige Goldnuance, eine Ergänzung des Farbspektrums, die ausgewählte Produkte veredelt. Damit setzt B&O seiner Produktpalette die Krone auf. Das gehobene Kundensegment hat die Möglichkeit, spezifische Audio- und Videoartikel deliziöser gestalten zu lassen. Gegen einen Aufpreis und nach individueller Bestellung. Karl Kristian Hvidt Nielsen, Präsident und CEO von Bang & Olufsen: «Wir sind mit dieser Farbe sehr zufrieden. Die goldenen Produkte verleihen Einrichtungen einen zusätzlichen Hauch von Stil und Eleganz.» B&O verwendet eine breitere Materialfülle als die meisten Mitstreiter. Hauptsächlich kommen Aluminium, Glas, Hartgummi und Holz zum Einsatz. Speziell Aluminium spiele eine besondere Rolle bei der Produktentwicklung. Jede einzelne Aluminiumoberfläche werde «eloxiert». Die dadurch entstandene Schutzschicht weist ungefähr dieselbe Widerstandsfähigkeit und Kratzfestigkeit wie Porzellanglasuren auf. In Verbindung mit dem Eloxierprozess entwickelte B&O mit «BeoSpray» ein hoch anspruchsvolles Bearbeitungsverfahren. Die entsprechende Einfärbung ermöglicht mehr als 250 verschiedene Farbnuancen. CS
Das Auge sieht mit Weder der schönste Fernseher noch das edelste mobile Telefon nützt einem etwas, wenn man nicht gut oder viell sieht. Eine Sehhilfe kommt da wie gerufen, möchte man doch seine Lifestyle-Produkte nicht nur fühlen, sondern auch mit den Augen betrachten. Der Edeljuwelier Cartier, der Schweizer Richemont-Gruppe zugehörig, entwarf eine Brille, die jedes andere Augenglas in den Schatten stellt. «Panthère», die offenbar teuerste Brille der Welt, nahm Geschick und Ausdauer von Goldschmied wie auch Fasser während insgesamt rund 600 Stunden in Anspruch. Beide gingen zwei Monate lang zu Werke, um dieses Prachtstück zu realisieren. Prächtig ist es bei weitem nicht nur wegen des Zeitaufwands. Nein, die Cartier-Brille lässt kein rohstoffaffines Auge trocken, denn geziert wird sie von 126 Rohdiamanten, 428 weissen Diamanten im Brillantschliff und Saphiren im Tropfenschliff. Dies gibt dem Weissgoldgestell einen durchaus sensationellen «Anstrich». Geschichtlich hat dieses Werk auch einiges in sich stecken. Die erste Brille fertigte Louis Cartier 1887 für die Prinzessin von Essling, eine Nachfahrin des Marschalls von Frankreich, André Masséna, Fürst von Essling und Herzog von Rivoli. Jüngst wurden weitere (Sonnen-)Brillen vorgestellt. Die zuweilen mit Platin ausgestatteten Modelle aus der Kollektion «Panthère de Cartier» sind limitiert und nummeriert. Die teilweise doch aggressive Winter- und Bergsonne dürfte das zwar nicht stark interessieren, aber dafür auch das Auge kaum strapazieren. Und nur darum geht es am Ende. CS 078
079
Genüssliches
Starck goes Baccarat Im Département Meurthe-et-Moselle befindet sich die französische Stadt Baccarat. Sie ist vor allem für das dort hergestellte Kristallglas bekannt. Diese Tradition geht bis ins 18. Jahrhundert zurück und verzaubert noch immer viele Menschen. Das «Enfant terrible» der Designerszene, der weltberühmte und preisgekrönte Philippe Starck, hat sich dieses Rohstoffs nun ebenfalls angenommen. Die althergebrachte Glasmanufaktur Baccarat hat Starck an Bord geholt, um – dafür brauchte es einen Besitzerwechsel – das verstaubte Image loszuwerden. Die Herstellung der exklusiven Kristallobjekte ist bei Baccarat äusserst aufwendig und kostspielig. Die industrielle Fertigung kommt da im übertragenen Sinn einem Schlag ins Gesicht gleich. Anstelle mit blauen Augen herumzulaufen, werden also die «Baccarat-Köstlichkeiten» noch immer von Hand gefertigt. Die meisten Mitarbeiter sind Experten eines traditionellen Handwerks wie Glasbläser, Schleifer oder Graveur. Das Geheimnis um Kristallzusammensetzung und Farblichkeit (das Markenzeichen von Baccarat) wird streng gehütet. Gewisse Rezepturen machen deutlich, dass im Normalfall Sand, Kaliumkarbonat und Blei vermischt werden. Als Farben dienen Gold und Silber, aber auch metallische Oxyde. Die Kombination «Baccarat-Starck» ist fast schon dramatisch, denn da treffen Kapriolen aus der Welt des neuen Designs auf Brauch und Sitte. Erhältlich sind gewisse Wunderstücke etwa bei Meister Silber in Zürich. CS
Die Million am Ohr Die Wirtschaftsdürre piesackt und nur wenige können von sich behaupten, sie hätten keinerlei Einbussen – in jedweder Hinsicht – hinnehmen müssen. Gerade jene, die ohne Geldsorgen in den Tag starten, dürften zur Zielkundschaft von diversen Luxusmobilfunktelefonen gehören. SoftBank, ein japanischer Mobilfunkanbieter, brachte in Zusammenarbeit mit Schmuckhersteller Tiffany ein rund 100 000 Franken teures «Spielzeug» auf den Markt. Das mit rund 400 Diamanten verzierte Telefon hat keine extravaganten Features, dafür aber eben Edelsteine. Dies könnte etliche Damenherzen zum Flattern bringen, egal, wer jeweils am anderen Ende der Leitung ist. Allerdings gibt es, wie könnte es anders sein, noch etwas weitaus Exklusiveres und dies dürfte ebenso manches Männerherz, ja sogar Tierherzen in Aufregung versetzen. «GoldVish Le Million» – aus der Erzeugnisschmiede von GoldVish Genève – ist der Grund. Dieses kostet über eine Million Dollar. Was insofern ein vertretbarer Betrag ist, als laut Hersteller mit diesem «Juwel» gleich verschiedene Welten vereint worden seien. Das Gehäuse besteht aus 18 Karat Gold – je nach Präferenz Weiss-, Rot- oder Gelbgold. Die Präzision sei mit der Akkuratesse Schweizer Uhren gleichzusetzen. Der «After-sale service» entspräche jenem, der nur eine High-End-Luxus-Marke offerieren könne. Luxus ist aber erst wahrer Luxus, wenn das eine Luxusangebot von einem noch luxuriöseren überflügelt wird. Konkret bietet GoldVish einen rohstofflichen Upgrade an. Dieser besteht aus Qualitäts edelsteinen. Entgegen dem Firmennamen befindet sich in unseren Breitengraden aber keine «Genfer» Verkaufsstelle. Dafür gibt es unter anderem eine in Wien und Karlsbad. Es ist jenes Karlsbad aus der Tschechischen Republik, nicht Kalifornien. CS punktmagazin.ch | No22/09
Verlags- & RedaktionsDescendo
Aussichtspunkt
tion zwischen Limonadekonsum und Fettleibigkeit ist eben hoch, ausserdem brauchen die USA dringend Einnahmequellen. Man rechnet diesbezüglich mit rund 15 Milliarden Dollar im Jahr.
Das Gesundheitswesen ist eine riesige Industrie und im steten Wandel. Mit rund 17 Prozent Anteil am amerikanischen Bruttoinlandprodukt ist der US-Markt der grösste. Jener der schmucken Schweiz ist aber auch nicht ohne. Gewichtig allerdings sind die weltweiten Herausforderungen. Langweilig wird es da nie.
Verlagschef Übrigens, Du leidest zwar nicht an Fettleibigkeit, dafür hast Du eine Figur wie eine Hundehütte, an jeder Ecke gibt es einen Knochen.
führt. Alarmierend ist auch, dass gefährlich viele Kinder und Jugendliche in diesen Negativstrudel geraten sind.
Chefredaktor Jesses, gerade eben haben wir unseren Magen dank Gemüse und Fleisch beruhigen können, Du hast Dir noch eine Zigarette angesteckt, ein bisserl Wasser und dann Kaffee in Dich reingeschüttet. Das hört sich nicht speziell an, ist aber eine wahre Rohstoffschwangerschaft – an einem gewöhnlichen Arbeitsalltag. Ich denke, dass wir das Universum gut beleuchtet und in viele spezifische Ecken Licht ins Dunkel gebracht haben. Gerade die extreme Rohwarendominanz wurde gut ins Rampenlicht gestellt.
Chefredaktor Das verwundert auch kaum, bei meinem «salaire miniature» bleibt mir nichts anderes übrig, als an den eigenen Knochen zu nagen. Mein Zahnarzt findet es zwar nicht sonderlich gesund, ich aber versuche ihm stets klarzumachen, dass dies mein erster Schritt in Richtung «Healthy Living» sei. Er versteht den Witz nicht. Ist aber auch gut so, denn Fettleibigkeit ist nach dem Rauchen die Todesursache Nummer zwei. Da gibt es nichts zu lachen. Derzeit stehen 1,1 Milliarden Hungernde 1,1 Milliarden Adipositas-Erkrankten gegenüber. Laut WHO hat es das noch nie gegeben. Ach, von wegen Soda-Steuer, ich finde gut, dass etwas unternommen wird, allerdings sieht es mehr nach reagieren denn agieren aus.
Chefredaktor Die sich laufend nach oben schraubende Kostenspirale im Gesundheitswesen überrascht da nicht. In den USA spricht man von 117 Milliarden Dollar, langfristig. Momentan übergewichten viele Banken das Gesundheits- respektive Pharmawesen. Vor dem Hintergrund wohl oder übel begründet. In dieser Industrie hat es unzählige attraktive Firmenperlen, etwa Laborausstatter. Da sind zum Beispiel Thermo Fisher Scientific oder Abbott Laboratories. St. Jude Medical, verankert im Herz- und Nervenbereich, gehört auch ins Rampenlicht. Der Markt ist schier unerschöpflich und unerbitterlich, wenn man sich alleine nur schon Herausforderungen wie Überalterung, Pande mien, Migrationen, antiquierte Infrastrukturen, Nanodesign ...
Verlagschef Mittlerweile aber schmeckt mir der Kaffee nicht mehr, wahrscheinlich hast Du mir nun überteuerten Zucker reingetan. Fies. Noch fieser finden wohl viele Amerikaner die geplante «Soda-Steuer». Barack Obama möchte bei Kindern die Beliebtheit der stark zuckerhaltigen Getränke eindämmen. Die Korrela-
Verlagschef Da stimme ich mit Dir überein. Die Weltgesundheitsorganisation hat Adipositas zu einer Pandemie erkoren. Dies zu Recht, sind doch in gewissen westlichen Nationen mehr als 30 Bevölkerungsprozent übergewichtig. In den USA werden derzeit rund 280 000 Todesfälle im Jahr auf Fettleibigkeit zurückge-
Verlagschef ... stark gestiegene Leistungsansprüche, kulturelle Vielfalt, erhöhte Schutzbedürfnisse oder Ökologie vor Augen führt. Ja, da kommt einiges auf uns und nachfolgende Generationen zu. Der hiesige Haussegen hängt gar noch schiefer, wenn man die kürzliche Forderung des BAG-Direktors Zeltner, einen
WorteRinoBorini&CyrilSchicker BildBorisGassmann
Verlagschef Cyril, PUNKTrohstoff haben wir nun zu Papier gebracht. Was meinst Du, haben wir die Jahrhundertthematik schön abgedeckt, viel Neues erfahren und gewisse Aha-Effekte erzeugt?
080
Drittel aller Schweizer Spitäler zu schliessen, den genannten «Hürden» gegenüberstellt. Auf den zweiten Blick jedoch kann das eine vom anderen völlig losgelöst diskutiert werden. Es mutet aber schon seltsam an, dass nur schon der Kanton Bern mehr Spitäler unterhält als das gesamte Königreich Schweden. Chefredaktor Fakt ist, dass der Gesundheitsmarkt in vielerlei Hinsicht einer Baustelle gleicht – und davon haben wir momentan schweizweit mehr als nur genug. Vom Standpunkt der medialen Beleuchtung her gesehen ist das aber verflixt spannend. Die Fahnen sind gehisst, laut «Mergermarket» dreht sich das milliardenschwere M&AKarussell immer stärker: Pfizer kaufte Wyeth, Roche liebäugelt mit Genentech, Merck mit Schering Plough und Abbott Laboratories anvisiert Solvay Pharmaceuticals ...
Durchführung: Arts & Sciences AG, Basel & Eventagentur.ch AG, Zürich
bis 28. Feb. 2010 ZÜRICH Mehr als 28 Millionen Menschen rund um den Globus haben die KÖRPERWELTEN in den vergangenen Jahren besucht. Nun kehrt die Anatomieschau nach 10 Jahren in die Schweiz zurück, um an ihren grossen Erfolg in Basel anzuknüpfen, wo die Ausstellung rund 600.000 Besucher begeisterte. Für die Präsentation in Zürich haben Plastinator Gunther von Hagens und Kuratorin Angelina Whalley ein neues Ausstellungskonzept entworfen: KÖRPERWELTEN & Der Zyklus des Lebens.
www.koerperwelten.ch
Die Ausstellung enthält eine Vielzahl spektakulärer, nie zuvor gesehener Präparate und zeigt unseren Körper im Kreislauf von Entstehen und Vergehen. Rund 200 Präparate erläutern anatomische Studien des gesunden, gestressten und kranken menschlichen Körpers. Die Ausstellung illustriert die Komplexität, Widerstandsfähigkeit und gleichzeitig auch die Verletzlichkeit des Körpers. So leisten Dr. Gunther von Hagens und Dr. Angelina Whalley mit ihren KÖRPERWELTEN umfassende präventive medizinische Aufklärung.
www.ticketcorner.com 0900 800 800 (CHF 1.19/min)
präsentiert von tourismus
PUNKTinterna N°22
Schlusspunkt
Kalendarium Am 16.11.2009 erblickt «Rohstoff-Fokus» zum ersten Mal das Licht der Welt. Der (Anleger-) Anlass, eine weitere Veranstaltungsreihe der financialmedia AG, rückt das facettenreiche Rohwarenuniversum in den Fokus: www.rohstoff-fokus.ch
Verdankenswertes PUNKTmagazin bedankt sich bei der Gemeinschaft Haldenstall in Kaltenstein für die Möglichkeit, sich auf dem Bauernhof auszutoben. Und für den Milchschnauz.
Risiko hinweis
Abonnement
Wiedergabe von Artikeln und
Abo-Service
Bildern, auch auszugsweise, nur
info@punktmagazin.ch
mit Genehmigung des Verlegers.
Telefon: +41 (0)44 277 75 30
Für unverlangte Zusendungen
Der Dezemberanfang steht dann ganz im Zeichen vom «Zins-Dialog», dem Event rund ums Thema Zinsen, Währungen und Konjunktur: www.zins-dialog.ch
wird jede Haftung abgelehnt.
Preise pro Jahr
Die im Magazin veröffentlichten
Inland: CHF 29.50
Angaben dienen der Information
Ausland: CHF 64.50
und sind keine Aufforderung
Einzelpreis: CHF 6.00
zum Kauf und/oder Verkauf
(Alle Preise inkl. 2,4% MwSt)
von (Anlage-)Produkten. Probe-Lesen
Reziprozität
2 Gratis-Ausgaben
PUNKTmagazin steht nie still,
Bestellung
die Lesernähe ist uns entspre-
www.punktmagazin.com/abo
chend wichtig. Und so lugen wir
info@punktmagazin.ch
lugen Ihren Anregungen, Tipps
Telefon: +41 (0)44 277 75 30
und/oder Hinweisen freudig
Fax: +41 (0)44 277 75 35
entgegen. Herzlichen Dank.
N
1 º2
N
0 º2
N
9 º1
N
8 º1
N
7 º1
N
Ausgabe N° 21
Ausgabe N° 20
Ausgabe N° 19
Ausgabe N° 18
Ausgabe N° 17
Ausgabe N° 16
Die schmucke, starke Schweiz
Auch in wirtschaftlichen Dürre-
Emerging Markets wie auch Pi-
Der Begriff Sicherheit ist breit-
Schwarz-Weiss zu sehen ist
Das Rohstoffuniversum besteht
besticht und entzückt auch auf
zeiten lässt sich viel Positives
oniernationen stehen hier im ab-
gefächert – und umfassend in
nicht immer gut, diese Spezial-
nicht nur aus Gold. Molybdän,
der internationalen Bühne.
herauskristallisieren.
soluten Brennpunkt.
dieser Ausgabe abgehandelt.
Edition macht es deutlich.
Wolfram … gehören auch dazu.
N
5 º1
N
4 º1
N
3 º1
N
2 º1
N
1 º1
N
0 º1
Ausgabe N° 15
Ausgabe N° 14
Ausgabe N° 13
Ausgabe N° 12
Ausgabe N° 11
Ausgabe N° 10
Der (Anlage-)Erfolg geht mit ei-
Die Frau – der Megatrend. Wie
Der Planet Erde – unser al-
Das Reich der Mitte. Wachs-
Das Investmentportfolio zum
Viele der «Commodities» er-
ner konzisen und individuellen
und wo die Evastöchter allge-
ler Liebling, dem wir Sorge tra-
tumswunder und zweischneidi-
Jahresausklang einer genau-
hellen den Geist, erhitzen aber
(Investment-)Strategie einher.
mein das Leben bereichern ...
gen müssen. Nachhaltigkeit mal
ges Samuraischwert zugleich.
eren Prüfung unterziehen,
auch die Gemüter.
anders.
kommt gut.
Printausgaben (im Hochglanzkleid) zur Nachbestellung Weckt eine oder mehrere der noch verfügbaren PUNKTausgaben Ihr Interesse, dann schreiben Sie eine Email an info@punktmagazin.ch. Kontaktangaben nicht vergessen. Printausgaben (vergriffen) zur Nachbestellung Auch wenn keine Printexemplare mehr vorhanden sind, haben Sie die Möglichkeit, weiterhin dem Lesegenuss zu frönen www.punktmagazin.com/index.asp?content=archive
082
6 º1
(Klein-)Vieh macht auch Mist. Mist, fürwahr ein Rohstoff!
Intelligentes Investieren dank richtigem Informieren. Kompakt und prägnant. Das multimediale Anlegerportal bietet «Mehrwert durch Perspektiven» und rückt zukunftsträchtige Investmentthemen ins Schweinwerferlicht. Jetzt reinklicken und Informationen sichern!
Für alle Anleger, die sich von uns mehr Schweiz wünschen.
ETFs + Strukturierte Produkte
Die Commerzbank ist eine führende Emittentin von Strukturierten Produkten in Europa. Neu offerieren wir unsere Leistungen direkt aus Zürich. So profitieren Sie von der geografischen Nähe, Erfahrung und Innovationskraft eines weltweit agierenden Instituts mit Fokus auf das Retailgeschäft. Mehr gute Gründe uns jetzt näher kennen zu lernen: www.zertifikate.commerzbank.ch oder Telefon 0800 11 77 11.