PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

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Das Wirtschaftsmagazin mit positivem Inhalt.

4. Jahrgang Heft N˚ 20 Juli/August 2009 CHF 6,00 9 771661 806003

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RUBRIK «AUF DEN PUNKT» AB SEITE 12

INFRASTRUKTUR UND DER FACETTENREICHTUM TECHNOLOGIE – DIE BEWEGT AB SEITE 16 WIND, WASSER, SONNE UND KONSORTEN AB SEITE 26 RUBRIK «KOPFSACHE» AB SEITE 28

DR. MICHAEL BRÄUNINGER

DER THINKTANKKONJUNKTUR-CHEF RUBRIK «iPUNKT» AB SEITE 32

DETAILHANDEL ALS STIMMUNGSBAROMETER RUBRIK «AKTIVISMUS» AB SEITE 48

FEUERLAUFEN LEICHT GEMACHT


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Themen-Zertifikate von ABN AMRO Top Performer 2009 ® ® ® ®

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Selbst in den bewegten Märkten des ersten Halbjahres 2009 liessen sich mit den richtigen Produkten ansehnliche Renditen erzielen. Dabei haben sich bestimmte Themen und Sektoren seit Jahresbeginn besonders gut entwickelt. ABN AMRO bietet Anlegern die Möglichkeit, über Open End Zertifikate auf einfache Art in eine Vielzahl aktueller und interessanter Themen und Sektoren zu investieren. Vergleichen Sie mit dem „Top Performer-Tool“ auf www.abnamromarkets.ch, welche Produkte sich am besten entwickelt haben.

Performance 2009

Valoren

Open End

Handelswährung CHF

Open End

USD

3’039’320 99,0%

Open End Open End Open End Open End Open End Open End

CHF USD CHF USD USD CHF

2’728’285 2’728’275 2’789’427 2’789’420 2’907’445 2’919’921

Open End

USD

2’919’917 65,6%

Open End Open End

CHF USD

3’861’043 59,8% 2’644’211 58,2%

Open End Open End Open End Open End

USD USD USD CHF

3’861’044 2’906’111 2’906’078 2’401’843

56,9% 55,8% 51,2% 50,6%

Open End Open End Open End Open End

USD CHF CHF CHF Quanto

3’010’185 2’982’253 3’190’879 2’269’025

50,1% 49,2% 48,7% 48,4%

Open End

USD

2’401’823 47,1%

Open End

EUR

2’907’460 46,9%

Open End Open End

USD USD

3’190’892 46,9% 2’868’446 44,9%

Open End

EUR

2’475’237 43,3%

Open End Open End

USD USD

3’015’226 43,0% 2’269’061 40,3%

Open End Open End Open End Open End

CHF CHF USD CHF

3’296’454 2’534’566 2’534’552 3’347’120

Basiswert

Laufzeit

S&P® Custom/ABN AMRO Africa Resources TR Index S&P® Custom/ABN AMRO Africa Resources TR Index ABN AMRO World Coal TR Index ABN AMRO World Coal TR Index ABN AMRO Silver Mining TR Index ABN AMRO Silver Mining TR Index GPR/ABN AMRO China Property TR Index ABN AMRO Platinum & Palladium Mining TR Index ABN AMRO Platinum & Palladium Mining TR Index ABN AMRO Asia Farmers TR Index S&P® Supercomposite Oil & Gas Drilling Index ABN AMRO Asia Farmers TR Index IPOX-25 BRIC TR Index IPOX-20 China TR Index S&P® Custom/ABN AMRO Metal&Mining TR Index Sustainable Oil Sands Sector TR IndexTM Sustainable Oil Sands Sector TR IndexTM ABN AMRO BRIC Infrastructure TR Index Philadelphia Stock Exchange Oil Service Index S&P® Custom/ABN AMRO Metal&Mining TR Index GPR/ABN AMRO Emerging Markets Property TR Index ABN AMRO BRIC Infrastructure TR Index Dow Jones Asia Select Dividends 30 TR Index GPR/ABN AMRO Eastern Europe Top 20 Property TR Index ABN AMRO Oil & Gas Services TR Index Philadelphia Stock Exchange Oil Service Index ABN AMRO Emirates Real Estate TR Index LPX (Private Equity) Major Market® TR Index LPX (Private Equity) Major Market® TR Index ABN AMRO Global Farmers TR Index

3’035’771 104,0%

96,6% 91,7% 89,7% 85,1% 81,1% 68,9%

39,6% 34,9% 34,3% 31,9%

Quelle: ABN AMRO (15.06.2009). Die Performance in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Risikohinweis: Dieses Werbeinserat stellt keinen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a resp. 1156 OR dar. Der alleinverbindliche Prospekt in englischer Sprache kann direkt bei ABN AMRO Bank N.V., Zweigniederlassung Zürich, unter der Tel. 044/6316262 bezogen werden. Die Produkte qualifizieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und sind daher auch nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) unterstellt. Die Anleger sind dem Konkursrisiko der Emittentin ausgesetzt. Die genannten Indizes sind zu Gunsten der jeweiligen Rechteinhaber geschützt. Die Produkte sind weder für den Vertrieb in den Vereinigten Staaten, Grossbritannien oder den Niederlanden, noch an US-Personen bestimmt. Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Gespräche auf der angegebenen Linie aufgezeichnet werden. Bei Ihrem Anruf gehen wir davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind.

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Weitere Informationen zu diesen und anderen interessanten Produkten von ABN AMRO Tel. 044 631 62 62 · abnamro.pip@ch.abnamro.com · www.abnamromarkets.ch


INDEX

CONTENT N˚20 JULI /AUGUST 2009 12

06

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28

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54 22

05˚

POSITIVUM Während der

vergangenen paar Monate wurde in den dunkelsten Farben gemalt, auf dem Zahnfleisch ...

06˚ KEIN MÄRCHEN, ABER VIEL POSITIVES Der wirtschaftliche Haussegen hängt zwar noch immer ein wenig schief, doch es häufen sich vermehrt die Anzeichen ...

12˚ INFRASTRUKTUR – DAS MASS ALLER DINGE

21˚

«ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT», NICHT NUR AUF DER LEINWAND

32˚ AUF TUCHFÜHLUNG MIT DEM HIESIGEN DETAILHANDEL Für jede

41˚

Stark gescholtene Hedge Funds. Obwohl sie im letzten Jahr für eindeutig vergangen und ...

erdenkliche Situation gibt es ein spezifisches Barometer oder besser gesagt einen ...

41˚

22˚

36˚ KONJUNKTUR-INDIZES IM VERGLEICH Seit

wohnheiten haben sich verändert. Konsumenten erwarten ...

längerem ist die Weltwirtschaft nun schon gebeutelt, das wissen wir alle und unerhört oft werden etwa ursprüngliche ...

24˚ SPEZIALISTEN: DR. THOMAS STEINEMANN & DR. YANN SCHORDERET

16˚

Eine intakte Infra-/Suprastruktur ist für eine prosperierende ...

wirtschafts-)Situation offeriert ein Diversikum an fruchtigen Anlagehäppchen. So stark ...

26˚

MEGATREND «ALTERNATIVE ENERGIE»: JETZT ERST RECHT!

39˚

«Erneuerbare Energien» haben sich zurückgemeldet. Die Branche hat gelitten, doch sie ist ...

39˚

Trotz der Wirtschaftseinöde wächst ein Segment: Smartphones. Vier relativ kleine ... 18˚

ROHSTOFFE JA, ABER NICHT FÜR JEDEN HAT ES DAS RICHTIGE Nach

acht negativen Monaten in Folge konnten die Rohstoffmärkte seit März erstmals wieder ...

IN BANKEN INVESTIEREN

42˚

DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI, DER HEALTHSTYLE DAGEGEN BOOMT Ernährungsge-

Infrastruktur. Dieser Sektor hat sich geändert. Etliche Staaten schnürten «Konjunktur ...

KRISE? WELCHE KRISE? KRISE, NEIN DANKE. KRISE WAR GESTERN

ZUGÄNGLICHE EXOTIK

39˚ DER LABYRINTHFÜHRER Die aktuelle (Welt-

MILITÄRISCH-INDUSTRIELL INFRASTRUKTUR MAL ANDERS

DIE BÖRSENWELT AUF EINEN BLICK 48˚ HITZEDOLLES LAUFEN, MAL ANDERS

Ein florierendes Jungunternehmen verdient sein Geld hauptsächlich mit ...

53˚ LIEBSTE HELVETIA, WIR LIEBEN DICH Vieles, das nahe liegt oder einen seit Lebzeiten in irgendeiner Form begleitet, ist nicht gleich ...

54˚ FERNWEH ADE, REISEN AHOI! Das Reisen blickt auf eine sehr lange Geschichte zurück, fuhren Entdecker doch schon bereits vor 700 Jahren ...

40˚

28˚ PD DR. MICHAEL BRÄUNINGER Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (kurz HWWI) ist der ...

ÖKOLOGISCH IN DIE ZUKUNFT

40˚

SCHLAU DIE AKTIENQUOTE ERHÖHEN

58˚

WISSEN, DASS ... die hiesigen Pensionskassen privater Unternehmen das Ungemach im vergangenen Jahr relativ ... > punktmagazin.com

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ENTRÉE

txt: CS] Während der vergangenen paar Monate wurde in den dun-

kelsten Farben gemalt, auf dem Zahnfleisch gekrochen und nicht wenigen der Boden unter den Füssen weggezogen. Enttäuschung reihte sich dabei an Enttäuschung, und der stark strömende Tränenfluss wurde – und wird noch immer – eifrig mit dem Jammerlappen aufgewischt. Die um sich greifende Bangigkeit ist wie Öl, das ins Feuer gegossen wird, und was uns geblieben ist, das ist nun eine lodernde Negativflamme. Wer sich in der derzeitigen Situation nach Aussichtsreichem umsieht und versucht, fruchtbaren Boden ausfindig zu machen, der scheint einen allzu wagemutigen Drahtseilakt zu vollführen. PUNKTmagazin hat sich zwar unter anderem Abenteuerlichkeit auf die Fahne geschrieben – allerdings ist es gar nicht so kühn, seine Fühler nach dem Positiven auszustrecken. Und dies hat nun wirklich nichts mit unsäglichem Zweckoptimismus zu tun, denn auch in der momentanen Wirtschaftslage drängen sich Opportunitäten auf. Nur werden aber aufbauende Neuigkeiten im Keim erstickt, bejahende Indikatoren abgewürgt und heilsame Gegebenheiten die Klippe heruntergestossen. Es scheint, als würde das Gedeihliche vehement durch Zerberus – den mehrköpfigen

Hund aus der griechischen Mythologie – bewacht, und niemand getraut sich, sich ihm in den Weg zu stellen. Zur Abenteuerlichkeit gehört aber auch eine gehörige Portion Mut; so kreuzt PUNKTmagazin seine medialen Klingen und fährtet nach zukunftsträchtigen Themenfeldern. In diesem Zusammenhang haben sich nicht wenige (Anlage-)Trends förmlich oktroyiert – allen voran Infrastruktur, Technologie, Rohstoffe inklusive erneuerbare Energien, die alternativen Investmentvehikel Hedge Funds sowie der breitgefächerte Bereich Nahrungsmittel (Getränke und Tabak mit eingeschlossen). Dem kleinen Hunger stehen darüber hinaus ebenso kleine Investmenthäppchen gegenüber: Rüstungsindustrie, Ökologie im weiteren Sinne, Worte zur optimalen Aktienquote und vieles mehr. Nicht minder interessant dürften die vorgestellten Wohlfühloasen sein – aber auch die offerierte Möglichkeit, wie man etwa die Angst überwinden, Energie tanken, die Lebenslust fördern, die Kreativität auf die Spitze treiben und den Intellekt trainieren kann. Es gibt Gründe zuhauf, die uns durchaus Freudentränen bescheren können, ein Lächeln ins Gesicht zaubern und die Lust nach Sekt, nicht Selters, steigern. Geben wir uns diesen genüsslich hin!

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LEADSTORY

Der wirtschaftliche Haussegen hängt zwar noch immer ein wenig schief, doch es häufen sich vermehrt die Anzeichen einer baldigen «Beruhigung». Das Positive beginnt sich langsam, aber sicher wieder durchzusetzen, und viele Unternehmen haben langsam aber sicher gemerkt, dass der Kunde wieder in den Fokus gerückt werden muss. Auf Branchenebene gibt es (Anlage-)Opportunitäten zuhauf, das Investorenlächeln dürfte wiederkommen und bleiben.

txt: Rino Borini & Cyril Schicker] «Man wird nicht dadurch besser, dass man andere schlecht macht», sagte seinerzeit Heinrich Nordhoff, ehemaliger Generaldirektor des Volkswagenwerkes. Mutiert man seine Aussage ein wenig respektive verpasst dieser einen frischen Anstrich, liest sich das Zitat ungefähr so: «Die derzeitige Situation wird nicht dadurch besser, dass man alles schlechtmacht.» In ungefähr dieselbe Kerbe haut ein weiterer Denkspruch: «Alles Negative ist für mich positiv, weil ich aus dem Negativen das Positive erkenne.» ›››

KEIN MÄRCHEN, ABER VIEL POSITIVES

SO SOMMERGESCH S SOMMERGESCHENKE O OMMERGESCHENKE MMERGESCHENK MM M ME ERGESC ER RGESCHENKE RGESCHEN R RGESCHENK GESCHEN GESCH G ES ESCHENKE SC CHENK C HENKE HENK H HEN SOMMERGESCHENKE

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LEADSTORY

WOMENOMICS

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PUNKTmagazin N˚ 20/09

Passend optimistische Sinnsprüche Zudem: «Wer sich vor der Zukunft fürchtet, hat bereits Angst in der Gegenwart und die Vergangenheit sorgenvoll hinter sich gelassen. Wahrlich keine guten Voraussetzungen, um sich positiv in die Weiterentwicklung unserer Welt einzubringen.» Letzteres stammt aus der spitzen Feder Wolfgang Kownatkas, ehemaliger Nato-Pressestabsoffizier und Aphoristiker. Diese Sinnsprüche oder Betrachtungsweisen haben nichts mit Zweckoptimismus zu tun. Sie möchten verdeutlichen, dass es auch im – scheinbar – vermaledeiten Weltwirtschaftsumfeld nicht angeht, sich einzuigeln. So wie der nicht mehr ganz taufrische Werbeslogan «Aufschwung beginnt im Kopf» suggeriert, ist es so, dass sich auch die Krise zu sehr im Kopf manifestiert hat. Natürlich ist die derzeitige Lage kein Hirngespinst und das volkswirtschaftliche Fundament auf globaler Ebene fragil: Die globale Rezession ist Tatsache, doch die ersten Anzeichen einer Stabilisierung auf tiefem Niveau sind da. Zahlreiche Vorlaufindikatoren zeigen einen positiven Trend auf und Inflationstendenzen sind in die Ferne gerückt; dafür nehmen Deflationsbefürchtungen weiter zu. Doch dazu später mehr.

txt: CS] Dr. Susanne Haury von Sie-

benthal, Antoinette HunzikerEbneter, Barbara Kux, Monika Ribar, Carolina Gruosi-Scheufele, Caroline Müller-Möhl, Catherine Mühlemann und viele andere Damen gehören gewissermassen zu den hiesigen Wegbereiterinnen, wenn es um das Geschlechtergleichgewicht geht. So oder so, die Frau gilt in vielerlei Hinsicht dem Mann als überlegen, das haben schon etliche wissenschaftlich fundierte Studien bewiesen. Die Evastöchter oder besser gesagt «Womenomics» werden denn auch seit längerem als Megatrend gehandelt. Doch was genau bedeutet dieser Megatrend? Professor Dr. Sita Mazumder, hierzulande die wohl renommierteste Expertin, liess sich auf den Zahn fühlen: «Womenomics ist das gesamte Universum, das entsteht, wenn Frauen und Wirtschaft miteinander in Verbindung kommen. Es ist ein äusserst breites Gebiet mit vielen Facetten.» Wohl zu Recht hat PUNKTmagazin bereits eine ganze Ausgabe (#14) der Frau gewidmet. Das Traditionsblatt «The Economist» schreibt ebenfalls regelmässig über die Wirtschaftswichtigkeit

Führende Schweizer im Globalrahmen Es ist langsam aber sicher müssig, mangelnde Leistung oder miserable Geschäftsgänge unter den Krisenteppich zu kehren, um damit das Ungenügende zu kaschieren. Überflüssig ist es zudem, wenn an und für sich gute Ergebnisse vor dem Hintergrund der jetzigen Lage urplötzlich ins Negative abrutschen. Ein Paradebeispiel für diese Misskommunikation geht etwa mit folgender Headline, verfasst von der Wochenendzeitung «Sonntag», einher: «Städteranking: Zürich ist nicht mehr top.» Demselben Kurzbeitrag konnte man entnehmen, dass die Zwinglistadt in der Städterangliste des Beratungsunternehmens Mercer unter 215 bewerteten Plätzen «nur noch» und aufgrund der Wirtschaftskrise den zweiten Rang – nach Wien – belege. «Little downtown Switzerland» rangierte siebenmal hintereinander auf dem ersten Podestplatz und liegt noch immer vor prestigeträchtigen Orten wie zum Beispiel Vancouver, Sydney, New York, London, Dublin, Frankfurt und vielen anderen. Darüber hinaus ging vergessen, dass Genf und Bern mit Zürich das Schweizer Triumvirat in den Top Ten darstellen. Die hiesigen Wirtschaftsstandortförderer dürften

der Frau. Was aber macht sie denn so überdurchschnittlich begehrt? Mazumder führt aus: «Vielerlei. Frauen und Männer funktionieren einfach anders – das ist auch gut und schön so. Dabei ist das eine Geschlecht nicht besser oder schlechter als das andere, sie sind einfach verschieden. Spannend wird es eben dann, wenn man beide Geschlechter mischt. Wenn wir etwa die Finanzdienstleistungsindustrie nehmen, so leben wir bisher noch in einer stark männlich gefärbten Welt. Hier ist es wichtig wie auch förderlich, mehr Frauen in die Firmenführungsetage und in die Zielkundschaft zu nehmen.» Nach wie vor ist es also so, dass «Diversity» wortreich auf Händen getragen, doch leider nicht überall konsequent im Büroalltag umgesetzt wird. Doch wie sieht es in unseren Breitengraden allgemein aus? Die Professorin hierzu: «Sehr heterogen, die Landschaft reicht von ‹State-of-the-Art-Organisationen› bis hin zu solchen, denen das Konzept noch vollends fremd ist. Das gilt für die Schweiz ebenso wie für Europa, wobei es sicherlich Nationenunterschiede gibt. Die nordischen Länder sind

auf diesem Gebiet beispielsweise weit vorangeschritten. Nicht wenige Spezialisten (überall auf der Welt) sprechen der Frau generell das Geschick zu, auch im öden Umfeld Positives zu erwirken. Dass der Silberstreifen am Horizont nun wunderbar glitzert, davon hält die Dozentin, Beraterin, Kolumnistin und Autorin in Personalunion allerdings herzlich wenig: «Ich bin überhaupt kein Fan von Ranglisten der Ge schlechter. Ich bin aber überzeugt, dass beide positive und weniger positive Merkmale aufweisen. Voll zur Geltung und mit aussichtsreichem Effekt kommen beide Geschlechter am besten in einer guten Durchmischung. Mazumder weiter: «Auf Papier und in der Diskussion sieht oft alles danach aus, als sei der eingeschlagene Weg richtig. Die Realität zieht nach meinem Empfinden bisher leider jedoch keinen Silberstreifen nach sich. Arbeiten wir also allesamt gemeinsam auf das Ziel hin, dass Theorie und Praxis nicht mehr derart auseinanderklaffen. Für die Frauen müssen die Weintrauben nun ein für alle Mal gleich hoch sein wie für die Männer!


aufgrund dessen ein stolzes Lächeln spazierenführen. Viele unter uns würden dies wohl ebenso, nur weiss niemand davon. Im Gegenzug werden halbseidene Nachrichten, Aussagen, Gründe oder Entschuldigungen immer wieder an das anhaltende Ungemach feilgeboten. Und in diesem Zusammenhang werden fruchtbare Gegebenheiten oft ungewollt – aber dennoch sträflich – im Keim erstickt. So etwa der Umstand, dass das Tourismus-Resort Andermatt noch immer zur Gänze in der Gunst des Investors Samir Sawiris steht. Übertroffene Erwartungshaltung Der Unternehmer aus Ägypten beabsichtigt in der geschichtsträchtigen Region am Fusse des Gotthardpasses ein Luxus-Tourismusprojekt zu realisieren, das gemäss seinen Aussagen rund 1000 bis 1500 Arbeitsplätze schafft. Das «Neue Andermatt» berücksichtigt gerade den nachhaltigen Aspekt und die Umweltverträglichkeit so sehr, dass nicht nur die lokalen Behörden Unterstützung leisten, sondern auch die Bevölkerung. Ach ja, Sawiris Worte zur Schweiz: «Die Schweiz ist im Moment attraktiv für Investitionen im Immobilienbereich.» Er meint zudem, dass Helvetia nach wie vor ein überaus sicheres Land sei und entsprechend genügend in- und ausländische Investoren an Bord geholt werden könnten. Aussichtsreiches gibt es selbstverständlich nicht nur in den «eigenen vier Wänden», Zukunftsträchtiges ist quasi universell. Wer nicht ewig zähneknirschend durchs Weltgeschehen pilgert, dem dürfte auch das eine oder andere Positive aufgefallen sein. Positiv gestimmt ist sicherlich auch einer der hierzulande Reichsten, Ingvar Kamprad. Seine Ikea konnte ebenso im ach wie widrigen Umfeld (2008) eine Umsatzsteigerung von knapp 18 Prozent verzeichnen. Preis lass nach ... Währenddem also «der weltweit operierende Schwede» Steigerungsraten präsentiert, brachte Volkswirtschaftsministerin Doris Leuthard in einem

Sonntagspresseinterview unter anderem den Teilerfolg des scheinbar bereits gut greifenden Konjunkturpaketes zum Ausdruck. Die Bundesrätin kristallisierte zudem den Innovationsdrang Helvetiens heraus. In einer Umbruchphase entsteht viel Raum für Neues und Kreatives. Und dies bringt laufend innovative Jungfirmen hervor. Jungunternehmen spielen eine bedeutende Rolle. Es ist einfach Fakt, dass nicht allesamt vom Pech verfolgt sind oder das Pech gepachtet haben. Carla Duss, Ökonomin bei der UBS, erachtet im Allgemeinen das solide Fundament Helvetiens als Pluspunkt: «Mit einem Nettoguthaben gegenüber dem Ausland von über 630 Milliarden Dollar brilliert die Schweiz im internationalen Vergleich ebenso wie mit ihrer tiefen Fiskalquote.» Die Finanzexpertin weiter: «Die Staatsverschuldung ist mit rund 40 Prozent relativ niedrig. Hohe Leistungsbilanzüberschüsse und solid finanzierte Haushalte wie Unternehmen wirken mehr als nur beruhigend.» Ähnlich tönt es auch beim Lausanner Institut für Management-Entwicklung (IMD). In der jüngsten Studie kommt IMD zum Schluss, dass die Schweiz «noch» eines der wettbewerbsfähigsten Länder der Welt ist. Kritisch zeigen die Lausanner Forscher aber auf die Banken. Trotzdem sind die wirtschaftlichen, politischen und finanziellen Säulen verglichen mit anderen Nationen stabil. Insofern verfügt die Eidgenossenschaft über bessere Voraussetzungen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Im Interview mit dem führenden ETF-Newsletter 10x10.ch rückt auch Dr. Alex Hinder, Ex-CIO Clariden Leu und jetziger CEO der Hinder Asset Management, vieles ins aussichtsreiche Licht. Die USWirtschaft sieht er bereits in der konjunkturellen Talsohle. Apropos Amerika: Die weltgrösste Schnellimbisskette McDonald’s verdiente mit 979,5 Millionen Dollar im ersten Quartal 2009 immerhin vier Prozent mehr gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

SOS MAL ANDERS

Vorsichtiger Optimismus Und der gigantische IT-Konzern IBM präsentierte in derselben Zeitspanne einen stabilen Gewinn (minus einem Prozentchen). Auf der anderen Seite nutzen «fitte» Gesellschaften «den Kriechgang» und engagieren sich in den USA. So hat der Brillenhersteller Luxottica nicht nur Ray-Ban, sondern auch die US-Handelskette LensCrafter und die Handelskette Sunglass Hut übernommen. Oder der italienische Luxusschuhhersteller Tod's verdoppelt sein Engagement bei der US-Luxushandelskette Saks auf gut zehn Prozent. Doch wieder zurück in unsere Gefilde respektive zu Dr. Hinder. In Europa, inklusive der Schweiz, erwartet er nämlich eine Erholungsphase für 2010. Normalerweise zieht die Industrie die Wirtschaft in die Krise, diesmal war es der Finanzsektor. Viele Volkswirtschaften stehen erst am Anfang der realwirtschaftlichen Folgen und spüren eine Konsumzurückhaltung bei steigender Arbeitslosigkeit. Aber es gibt Anzeichen dafür, dass das Schlimmste hinter uns liegt. Vor allem die Umfragen bei Konsumenten und Unternehmen sind zuletzt freundlicher ausgefallen, die Lagerbestände sind auf ein so niedriges Niveau gesunken, dass sie trotz der ›››

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den lassen. Steigt einer einen Monat lang an, lässt sich damit keine Trendwende ablesen. Um Fehlsignalen nicht auf den Leim zu gehen, lohnt es sich, Durchschnittswerte zu betrachten. Ein Vergleich aller Indikatoren hilft ebenfalls.

schwachen Nachfrage nicht mehr weiter reduziert werden müssen. Der freie Fall der Weltwirtschaft scheint gestoppt. Das lässt sich etwa am Konjunkturindikator ISM-Index in den USA, dem Ifo-Index in Deutschland oder dem globalen Baltic-Dry-Index ablesen. Letzterer bildet das weltweite Verschiffen von Hauptfrachtgütern ab und hat daher einen engen Bezug zur Entwicklung des Welthandels. Trotz positiver Zahlen werden einige Volkswirtschaften in diesem und auch im nächsten Quartal schrumpfen, aber viel moderater als zuvor. Doch der Wonnemonat Mai strotzt nur von positiven Meldungen. Mehr dazu in dieser Ausgabe und fokussiert in der Rubrik «Wissen, dass ...». Von den Frühindikatoren darf man sich jedoch nicht blen-

EMOTIONEN IM FOKUS

txt: CS] Prof. Dr. Lutz Johanning ist

Inhaber des Lehrstuhls für Empirische Kapitalmarktforschung sowie akademischer Leiter der Studiengänge Bachelor of Science und Master of Science an der WHU – Otto Beisheim School of Management. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen empirische Kapitalmarktforschung, Asset Management, Best Execution sowie Risikomanagement. Davor war er Gastprofessor an der University of Michigan in Ann Arbor, USA, und lehrte dort Financial Risk Management. Johanning ist überdies Mitglied des Börsenrates der Eurex Deutschland. In der derzeit bedrückten Weltwirtschaftslage stossen Negativmeldungen auf offene Ohren, währenddem fruchtbare Neuigkeiten ohne Wenn und Aber im Keim erstickt werden. Weshalb? Wirtschaftliches Handeln wird derzeit stark von Angst geprägt. In Angstzuständen werden negative Nachrichten viel stärker gewichtet als positive Meldungen.

10 PUNKTmagazin N˚ 20/09

Standbein Binnenkonsum Gefahrenherde sind aber nach wie vor da. Ein wichtiger Pfeiler einer jeden Wirtschaft ist der Binnenkonsum. In der Schweiz wie auch in Deutschland ist der Privatkonsum noch intakt. Da die weltweite Rezession zuerst die Exportbranchen in der Schweiz getroffen hat, konzentrierten sich die eingeleiteten Konjunkturmassnahmen zunächst auf sie. Auf die Konsumenten wirkt sich der Abschwung erst mit Verzögerung aus. Als enorme Belastung für die Wirtschaft erweist sich ferner die Arbeitslosigkeit, die nach allen Prognosen weltweit bis ins nächste Jahr hinein noch steigen wird. Vom Privatkonsum sind daher nur bedingt Konjunkturimpulse zu erwarten, zumal viele Haushalte in den USA erst ihre Schulden abzubauen haben. Schlimmer noch: Der Überhang bei den Produktionskapazitäten bleibt bestehen – und mit ihm die latente Gefahr eines deflationären Abwärtsstrudels. Die grösste Bedrohung für die Weltwirtschaft liegt in der Deflation. Die Folgen wären verheerend: weiterer Abschwung, Lähmung des Konsums,

Die negativen Meldungen sind eine Bestätigung unserer Ängste. Zumindest dieser Teil der Welt ist dann im Einklang, dies ist aber wohl auch sehr einseitig. Sie sind der Meinung, dass Angst etwa die subjektiv wahrgenommene Eintrittswahrscheinlichkeit negativer Ereignisse erhöht. Es kann also gut sein, dass die jetzige Situation zu gewissen Teilen auf Angst basiert und fundamental nicht gerechtfertigt ist? Ja, das muss man zumindest in Er wägung ziehen. Und dabei droht die Gefahr einer «self-fullfilling phrophecy», also dass die durch die Angstzustände induzierten Handlungen die Realität dann so gestalten, dass diese den Angstvorstellungen entspricht. Damit würden dann Realitäten geschaffen, die fundamental nicht nötig gewesen wären. Emotionen sind, schenkt man Ihren Worten Glauben, kein Hindernis bei der Entscheidungsfindung – im Gegenteil, sie halten sogar eine Schlüsselrolle

inne. Sie sagen zudem, dass in Situationen von Stress und Panik Emotionen nur schwer zu kontrollieren seien. Bedeutet dies, dass wir der momentanen Lage auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind? Ja, denn ohne Emotionen funktionieren wir nicht. Menschen mit Schädigungen ihres «Präfrontalkortexes», der im Gehirn für die Steuerung der Emotionen zuständig ist, können häufig gar keine wirtschaftlichen Entscheidungen treffen. Dies haben Experimente gezeigt. Emotionen sind als frühkindliche Verhaltenserfahrungen zu verstehen, die wie ein Computerprogramm auf unserer Festplatte im Gehirn gespeichert sind. Kommt es nun zu ähnlichen Entscheidungssituationen, so laufen diese Programme unbewusst und damit zunächst unkontrollierbar ab, geben uns aber schnell Handlungsalternativen vor. Wir sind somit in der Lage, zügig zu handeln. Ohne diese Programme, also ohne unsere Emotionen, sind wir mehr oder weniger handlungsunfähig.


Anstieg der Arbeitslosigkeit und dies über mehrere Jahre, so das Gros der Ökonomen. Vermutlich wird man im laufenden Jahr noch einige Monate mit negativen Inflationsraten rechnen müssen. Denn solange die Auslastung der Kapazitäten weltweit so niedrig ist wie heute, solange haben die Anbieter Probleme, ihre Preise zu erhöhen; ebenso wie die Arbeitnehmer Probleme haben, höhere Löhne durchzusetzen. Auf absehbare Zeit gilt es somit, mit dem Schreckgespenst Deflation zu kämpfen. Die neue Weltordnung ist noch voller Unsicherheiten, doch einige Konstanten bleiben, denn nicht alle Branchen und Firmen sind kränkelnd. Gut positioniert ist etwa die Genuss- und Nahrungsmittelindustrie, denn die Leute müssen auch in der Krise essen. Dies beweist der weltgrösste Einzelhandelskonzern Wal-Mart. Als Discounter profitierte das US-Unternehmen vom Sparzwang der Konsumenten. Kürzlich sagte der legendäre Talkmaster Harald Schmidt in der Kundenzeitschrift der Deutschen Bahn: «Gehen Sie mal auf die Einkaufsstrasse einer Grossstadt, da merken Sie nichts von der Krise.» Und der Menschenkenner hat gar nicht zwingend unrecht. Die Börse nimmt es vorweg Selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten halten Menschen an ihren Gewohnheiten fest und gehen

Nun ist es leider so, dass manche frühen Erfahrungen uns etwas Falsches beigebracht haben; das Computerprogramm hat also einen Fehler. Dann stehen uns diese Emotionen im Weg und geben uns in bestimmten Situationen falsche Alternativen vor. Dann gilt es, den Fehler im Programm zu korrigieren, was leider nicht so einfach ist. Dazu muss man verstehen, wann in der eigenen Geschichte das Computerprogramm geschrieben wurde und was dabei falsch gelaufen ist. Häufig entzieht sich das aber der bewussten Erinnerung, sodass es eine langwierige Arbeit ist. In Zeiten von Stress und Panik lassen sich solche Emotionen deshalb auch nicht kontrollieren. Da hilft dann wirklich nur noch Ruhigstellen. In normalen Phasen kann man sich aber diesen Dingen langsam nähern. Geben Sie uns doch den einen oder anderen Lösungsvorschlag, der Ihrer Meinung nach am ehesten fruchtet. Lasst uns also Früchte pflücken.

etwa einkaufen. Doch die Firmen müssen sich auf sparsame Konsumenten einstellen. So reagiert der Schweizer Multi Nestlé bereits. CEO Paul Bulcke kündigte an, Produkte künftig in kleineren Verpackungsgrössen anbieten zu wollen, um so auch einkommensschwache Einkäufer nicht zu verlieren. Das Konzept soll in England, Frankreich und den USA eingeführt werden, in Emerging Markets setzt Nestlé bereits darauf (siehe PUNKTmagazin #19 «Exotica»). Dem ist nicht genug, ebenso – auf mehr oder weniger lange Sicht hinaus – für Furore sorgen dürften Sektoren wie Infrastruktur, Technologie, (Agrar-)Rohstoffe und alternative Energien. Anleger, die sich in den letzten Wochen an den Aktienmärkten engagiert haben, dürfen sich endlich wieder freuen. Ihr Vermögen hat in vielen Fällen, nach rund 18 Monaten Notstand, endlich wieder zugenommen. Offensichtlich ist inzwischen eine gewaltige Portion Hoffnung in den Kursen enthalten. Seit Anfang März 2009 sind die Börsen in Europa um 30 Prozent gestiegen, in China und Brasilien zeitweise sogar um 50 Prozent. Doch wer die Börsen nach ihrer atemberaubenden Rallye in den vergangenen Wochen nun gleich wieder auf ihr altes Rekordhoch stürmen sieht, muss sich gedulden. Die Höchstmarken von 2007, und da sind sich die meisten Ökonomen eins, werden nicht so schnell wieder erklimmt werden.

LEADSTORY

Wenn der Wind eisig bläst, verstecken sich viele hinter dem wärmenden Ofen, anstelle sich um den verunsicherten (Privat-) Anleger zu kümmern. Nehmen Sie diesen an die Hand. In diesen Zeiten ist es nahezu unmöglich, eine Prognose über die zukünftigen Entwicklungen zu treffen. Wenn man sich auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens wie die familiären Beziehungen konzentriert und mit beiden Beinen auf dem Boden bleibt, schützt das wohl am besten davor, die Nerven zu verlieren. Aber das gelingt uns halt nicht immer.

beschäftigt sich mit vielen Verhaltensanomalien und Heuristiken. Diese würde ich aber eher in den Bereich der Kognitionspsychologie einordnen, also in die Sphäre der bewussten Entscheidungs- und Denkprozesse. Natürlich gibt es immer wieder verschiedene Überschneidungen.

Wenn die Märkte im Stress sind, muss der Staat tatsächlich alles tun, um Vertrauen aufzubauen, im Zweifel auch die Banken zur Abgabe aller potenziell schlechten und intransparenten «Assets» zwingen. Wenn unmissverständlich klar ist, dass alle Finanzinstitute nur noch gute Vermögenswerte halten, wird das Vertrauen auch zurückkehren. Anschliessend sollte man dann in Ruhe die Wurzeln der Ursachen behandeln. Dazu gehören aus meiner Sicht auch die Emotionen. Wir brauchen mehr Bildung und Wissen um die Entstehung und Bedeutung von Emotionen im wirtschaftlichen Handeln. Ausbildung ist ein erster Schritt der Erkenntnis. Weitere Schritte müssen folgen, die auch Verhaltensänderungen nach sich ziehen. Und selbstverständlich brauchen wir auch partielle Anpassungen der Regeln und Anreize. Aber besser wäre es natürlich, die Marktteilnehmer würden nicht aufgrund von Geboten und Anreizen handeln, sondern aufgrund eines gesunden Menschenverstands.

Ihr «Steckenpferd» ist das sogenannte Emotional Finance (EF). Was genau bedeutet EF, wie hilft es uns allen im Allgemeinen und inwiefern grenzt es sich vom «Behavioral Finance» ab? Mit dem Begriff «Emotional Finance» wollen wir bewusst den Aspekt der Emotionen betonen. Ziel dieser Forschung ist es, die Rolle der Emotionen bei finanziellen Entscheidungen zu analysieren. Die «Behavioral Finance»

Auch wenn schon viel Fruchtbares in Ihren Antworten mitschwingt, bitten wir Sie, uns konkret etwas Positives zu nennen ... Wir Menschen haben die einzigartige Fähigkeit zum Lernen und damit auch die Möglichkeit, aus den vielen Erfahrungen positive Schlüsse zu ziehen und denn auch umzusetzen. Die Psychologie ist eine noch verhältnismässige junge Wissenschaft. Die Forschung in diesem Gebiet kann also noch extrem viele Erkenntnisse hervorbringen, und das bereits erlangte Wissen kann einer viel breiteren Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Es gibt also noch ein grosses Potenzial, und das sollte uns sehr positiv stimmen.

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AUF DEN PUNKT

Infrastruktur. Dieser Sektor hat sich geändert. Etliche Staaten schnürten «Konjunkturpakete» und investieren in die eigene Infrastruktur. Dazu gehören Strassen, Schienen, Schulen, aber auch Internet und Krankenhäuser. Infrastruktur ist als Megatrend nicht mehr wegzudenken.

txt: Andreas Hohn] Angesichts der aktuellen Wirt-

schaftsverfassung und des ungebremsten Bevölkerungswachstums gibt es eine riesige Chance für kapitalstarke Infrastrukturfirmen, weil sie einen deutlich besseren Zugang zu Projekten bekommen als vorher. Dank niedriger Zinsen lohnt es sich für sie jetzt mehr denn je, grössere Regionen zu entwi-

ckeln und in die horizontale Infrastruktur wie überlastete Stromnetze, veraltete Gaspipelines oder marode Wasser- und Abwasserleitungen zu investieren. Als Anlageland bieten die USA, gegenüber Indien und China, ein vergleichsweise vertrautes Investitionsumfeld. Grundsätzlich stehen Investitionen in Infrastrukturprojekte drei Arten von Ri- ›››

INFRASTRUKTUR – DAS MASS ALLER DINGE

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AUF DEN PUNKT

siken gegenüber, die je nach Anlageobjekt unterschiedlich stark ausgeprägt sind: Erstens das politische Risiko, zweitens das Entwicklungsrisiko und drittens das regulatorische wie rechtliche Risiko. Gerade asiatische Länder haben zwar einen hohen Investitionsbedarf bei Infrastruktur, allerdings gibt es dort zahlreiche Hindernisse. Asien vor massiver Industrialisierung In China ist das Thema der Stunde aber das Konjunkturpaket in Höhe von umgerechnet rund 715 Milliarden Franken, das die Obrigkeit im Gegensatz zu anderen Staaten aus der «Portokasse» bezahlen kann. Vernünftigerweise soll der Grossteil des Geldes dafür verwendet werden, die marode Infrastruktur auf den neuesten Stand zu bringen. Alle Infrastrukturbereiche zusammengenommen haben Auswirkungen auf die Wirtschaftsentwicklung Chinas, indem sie das Bevölkerungswachstum unterstützen und helfen, den Lebensstandard zu verbessern. Steigende Einkommen und wachsende Zuflüsse in Form von Direktinvestitionen aus dem Ausland treiben Chinas Wirtschaft auch in den nächsten Jahren voran und fördern das regionale Wachstum. Von den Infrastrukturinvestitionen dürfte zudem die gesamte Wertschöpfungskette profitieren. Auf Unternehmen, die ihre Erfahrung beim Rohrleitungssystembau unter Beweis stellen, kommt viel Arbeit zu. Allein in den USA gibt es Pipelines in einer Länge von über 100 000 Kilometern und Pumpstationen, die ihre beste Zeit hinter sich haben – und sie alle bedürfen dringend der Reparatur und Überholung. Immense Wasserverluste Und das betrifft heute nicht mehr nur die Vereinigten Staaten. Die Weltbevölkerung hat sich im vergangenen Jahrhundert verdreifacht, der weltweite Wasserverbrauch hat sich versechsfacht. Und nachdem die Was-

FAKTEN UND ZAHLEN

14 PUNKTmagazin N˚ 20/09

serinfrastruktur der Nachfrage nicht mehr nachkommen kann, werden Städte, etwa in China, Saudi-Arabien und Algerien, von einer unsäglichen Wasserknappheit geplagt. Hinzu kommt, dass sich die Verteilung der Regenfälle aufgrund des Klimawandels ändern wird. Über das Jahr hinweg sind die Regenfälle unberechenbarer und intensiver, daher besteht oft die Gefahr von Überschwemmungen. Somit steigen die Anforderungen an eine effiziente Verteilung des Wassers. Problematisch ist vielerorts auch die Wasserqualität. Sie ist in Nordamerika und Europa zwar recht gut, in vielen EmMas gibt es aber massive Probleme. Entsprechend hoch ist der Bedarf an Anlagen zur Reinigung und Aufbereitung von Wasser. Im Mittleren Osten, wie in Dubai oder Saudi-Arabien, spielt neben der Wasseraufbereitung die Entsalzung von Meerwasser schon länger eine wichtige Rolle. Angesichts der mit den Gletschern schwindenden Süsswasservorräte gibt es für Bernhard Engl, Vertriebsleiter Swisscanto, keinen Zweifel am Wachstums- und Renditepotenzial der Branche: «Wir halten vor allem Aktiengesellschaften für interessant, die im Bereich der Nanofilter innovativ tätig sind», erläutert er. So wie die ItN Nanovation AG aus Saarbrücken. Gar nicht so einfach sei es, börsennotierte Firmen zu finden, obwohl das Fondsmanagement weltweit investieren dürfe. Deshalb würden sich im Swisscanto-Equity-Fund-Water auch grosse Versorger wie die britische Severn Trent oder der Schweizer Badausrüster Geberit befinden. «Grundsätzlich kommen für den Fonds alle Firmen infrage, die mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes im Geschäftsfeld Wasser erzielen», so der Experte. Wasserfonds – ein Lichtblick Die Wasserversorgungsbranche gilt nicht immer als sauber wie eine Studie der Organisation Transparency International zeigt. Demnach sind Korruptionsfälle dokumen-

txt: CS] 60 Prozent der indischen Firmen besitzen eigene Generatoren, da es ständig zu Stromausfällen kommt. Laut der zuständigen Behörden müsste der Vielvölkerstaat in den kommenden zehn Jahren ungefähr 2100 Milliarden Franken in Infrastrukturobjekte investieren. Gemäss OECD müssen qualitative und quantitative Lücken in der Infrastruktur, also in den Bereichen wie Strassen-, Eisenbahn-

tiert, wonach die Wasserbranche auch recht flüssig agieren könne, wenn Schmiergeld gefragt sei. Laut Transparency International steigt der Preis für den Anschluss eines Haushalts an ein Wassernetz in den Entwicklungsländern durch solche Zahlungen um 30 Prozent. Wer bei seinem langfristig ausgerichtetem Wasser-Investment die Sicherheit möchte, dass es mit seinen NachhaltigkeitsGrundsätzen übereinstimme, muss daher die Fonds-Unterlagen gründlich studieren: Denn nicht jeder Wasserfonds ist tatsächlich auch nachhaltig. PUNKTausgabe #13 («Planet Erde») offeriert vertiefte Einblicke in die zukunftsträchtige Wasserthematik, ebenso die multimediale Anlegerplattform investchannel.ch (unter anderem mit «Wasser – Gefahrenherd und Lebenselixier zugleich»). So oder so, der Nachhaltigkeit verpflichtet, investiert beispielsweise der Sustainable-Water-Fund (Sam Group) in Firmen, die in allen Bereichen der Wasserversorgung und -entsorgung tätig sind. Rund 85 Prozent des Kapitals werden in KMU angelegt, wobei knapp die Hälfte der Gesellschaften in den USA ansässig ist. Geringe Korrelation Mit dabei ist zum Beispiel der Laborausrüster Thermo Fisher Scientific oder der Anlagenbauer ITT Corporation. Mittels einer Diversifikation der Titel nach Marktkapitalisierung, Regionen und Sektoren wird die Gefahrenstufe deutlich reduziert. Gleichzeitig werden Investitionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Kernprodukt (Wasser) über Technologien und Verteilung bis hin zur Entsorgung getätigt. Weil Infrastruktur-Beteiligungen darüber hinaus kaum mit den Kursschwankungen am Aktien- oder Anleihemarkt korrelieren, eignen sie sich für Grossinvestoren wie Pensionsfonds und Versicherer, um das Risiko im Portfolio breiter zu streuen. Aber auch Privatanleger können selbstverständlich damit liebäugeln.

und Flughafenbau, Energie- und Wasserversorgung, geschlossen werden, wenn das Wachstumspotenzial der Weltwirtschaft nicht «massgeblich gemindert» werden soll. Die dafür nötigen Ausgaben beziffert die Organisation auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) der jeweiligen Länder und damit auf schätzungsweise zwei Billionen Franken. In den USA müssten in den kommenden Jahren rund 2,2

Billionen Dollar investiert werden, um Damm- oder Brückeneinstürze zu vermeiden. Der virtuelle Raum (digitale Infrastruktur) wird laut US-Präsident so rasch als möglich und so gut wie möglich gegen die Milliardenschäden gesichert. Und in Asien (Peking) wurde ein Fonds in der Grösse von zehn Milliarden Dollar ins Leben gerufen, mit der Idee eines Südostasien umspannenden Netzwerkes.


Langzeittrend Agrarwirtschaft: Die Chance nutzen und bei tiefen Preisen einsteigen

1 www.derinet.ch SVSP-Bezeichnung 4RACKER :ERTIlKAT

Kapitalschutz

Rendite

Partizipation

Hebel

Das BevĂślkerungswachstum und veränderte Essgewohnheiten erhĂśhen kontinuierlich die Nachfrage nach Agrarprodukten. Damit verbunden ist auch der steigende Bedarf an DĂźngemittel, Saatgut & Co. Ihre Idee: Sie glauben an das langfristige Potenzial der Agrarwirtschaft und mĂśchten diversiďŹ ziert in diesen Bereich investieren. Unsere LĂśsung fĂźr Agrarrohstroffe: Dynamic VONCERT ÂŤVontobel Agricultural Commodity IndexÂť: s )NDEX BILDET DIE &UTURES 0REISE VON ACHT !GRARROHSTOFFEN AB s $IE 'EWICHTUNG DER 2OHSTOFFE ERFOLGT AUFGRUND DER ERWARTETEN 2ENDITEN s )NDEX WIRD ALLE DREI -ONATE ANGEPASST s 0RODUKT IN 53$ UND KEINE ,AUFZEITBEGRENZUNG s *EDERZEIT GUT HANDELBAR Unsere LĂśsung fĂźr Agrarwirtschaft: Dynamic VONCERT ÂŤVontobel Agricultural Stocks Total Return IndexÂť: s )NDEX BILDET !KTIEN AUS VIER 4EILBEREICHEN DER !GRARWIRTSCHAFT AB s 4EILBEREICHE LANDWIRTSCHAFTLICHE 0RODUKTION Panzenschutz/Saat, 'ERĂŠTE &ISCHZUCHT s *ĂŠHRLICHE !NPASSUNG DES )NDEX s 0RODUKT IN %52 UND KEINE ,AUFZEITBEGRENZUNG s *EDERZEIT GUT HANDELBAR Dynamic VONCERT auf den ÂŤVontobel Agricultural Commodity IndexÂť Valor Aktueller Kurs* Liberierung Laufzeit 340 4146 USD 93.80 22.10.07 Open End

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Dieses Werbeinserat stellt kein Kotierungsinserat, keinen Emissionsprospekt gem. Art. 652a OR bzw. 1156 OR und keinen vereinfachten Prospekt gem. Art. 5 Abs. 2 des Bundesgesetzes Ăźber die KOLLEKTIVEN +APITALANLAGEN +!' DAR UND IST NICHT ALS /FFERTE ODER %MPFEHLUNG ZUM %RWERB VON &INANZPRODUKTEN ZU VERSTEHEN !LLEINE MASSGEBLICH SIND DIE IN DEN ENTSPRECHENDEN +OTIERUNGSPROSPEKTEN enthaltenen vollständigen Produktbedingungen, Risikohinweise und Verkaufsbeschränkungen. Prospekte sowie die BroschĂźre ÂŤBesondere Risiken im EffektenhandelÂť KĂšNNEN BEI DER "ANK 6ONTOBEL !' &INANCIAL 0RODUCTS $REIKĂšNIGSTRASSE #( :Ă RICH KOSTENLOS BEZOGEN WERDEN $ERIVATIVE 0RODUKTE SIND KEINE KOLLEKTIVEN +APITALANLAGEN IM 3INNE DES +!' UND DAHER NICHT DER !UFSICHT DER %IDGENĂšSSISCHEN &INANZMARKTAUFSICHT &).-! UNTERSTELLT !NLAGEN IN $ERIVATIVE 0RODUKTE UNTER LIEGEN DEM !USFALLRISIKO DES %MITTENTEN 'ARANTIEGEBERS UND WEITEREN SPEZIlSCHEN 2ISIKEN WOBEI EIN MĂšGLICHER 6ERLUST AUF DEN BEZAHLTEN +AUFPREIS BESCHRĂŠNKT IST 6OR DEM %INGEHEN VON $ERIVATGESCHĂŠFTEN EMPlEHLT SICH EINE FACHKUNDIGE "ERATUNG DURCH IHRE (AUSBANK $IE !NGABEN IN DIESEM 7ERBEINSERAT ERFOLGEN OHNE 'EWĂŠHR &Ă R &RAGEN ZU UNSEREN 0RODUKTEN STEHEN WIR )HNEN GERNE UNTER 4ELEFON ZUR 6ERFĂ GUNG 7IR MACHEN 3IE DARAUF AUFMERKSAM DASS DIE 'ESPRĂŠCHE AUF DIESEN ,INIEN AUFGEZEICHNET WERDEN :Ă RICH *UNI

Vontobel Holding AG (S&P A / -OODY S A Bank Vontobel AG (S&P A -OODY S !



KRISE? WELCHE KRISE? KRISE, NEIN DANKE. KRISE WAR GESTERN

Trotz der Wirtschaftseinöde wächst ein Segment: Smartphones. Vier relativ kleine Anbieter sind technologisch führend. Sie lehren grossen Massenherstellern wie Nokia oder Samsung das Fürchten, weil in diesem Marktsegment die Margen höher sind als im Massengeschäft.

txt: Matthias Niklowitz] «Wenn man in einem Hochseesegelrennen gewinnen will, muss man sich in die Nähe von Stürmen begeben», sagte Ericsson-CEO Carl-Henrik Svanberg kürzlich, «denn nur dort ist der Wind so stark, dass man sehr schnell vorankommt.» Beim letzten Sturm war Ericsson mit seiner Mobilfunksparte fast gescheitert. Lediglich der JointVenture mit Sony rettete die Sparte. Ericsson ist bei weitem nicht die einzige Firma, bei der Wohl und Wehe eng zusammenliegen. Motorola, mit dem Erfolgsmodell RAZR einst dem Marktanteilsführer Nokia auf den Fersen, ist inzwischen nahezu von der Bildfläche verschwunden und hat im ersten Quartal 48 Prozent weniger Handys verkauft als im Jahr zuvor (Nokia -19 Prozent). Samsung, mit weitem Abstand die Nummer zwei, hielt seinen Absatz halbwegs konstant. Und LG konnte trotz sieben Prozent niedrigeren Stückzahlen seinen Marktanteil minimal ausweiten.

wird, hängt von der Abgrenzung zu «normalen» Handys aus dem obersten Marktsegment ab. Hier fällt die Grenzziehung schwerer. Touchscreen-Geräte erleichtern vor allem das Web-Browsing, aber ansonsten haben viele aus dem mittleren und oberen Segment längst Kameras, E-Mail-Funktionalitäten et cetera integriert. Wenn die Grenze schwindet, dürfte es fraglich sein, ob Verbraucher tatsächlich einen Aufpreis bezahlen, zumal die Massenhersteller Nokia und Samsung weit grössere Skaleneffekte, viel mehr Entwicklungspower und vor allem mehr Marketing-Budget haben als die meisten spezialisierten SmartphoneAnbieter. Wie dem auch sei, das iPhone ist derzeit etwas vom Attraktivsten, das es gibt. In den Vereinigten Staaten generieren iPhone-Besitzer achtmal mehr Datenverkehr als die Besitzer der ersten Generation von Android-Handys. An solche Zahlen klammern sich Analysten und Investoren fest, wenn sie aktuelle Entwicklungen und zukünftige Potenziale von Anbietern und Geräten mitverfolgen möchten.

Hoher Innovationsdruck Lediglich im Segment der Smartphones wächst der Markt noch. Hier absorbieren mit dem Blackberry-Hersteller Research-in-Motion (RIM), Apple, HTC und Palm vier relativ kleine Anbieter die Aufmerksamkeit. Zum Vergleich: RIM, die Nummer eins bei Smartphones, kam im ersten Quartal trotz um 80 Prozent ausgeweiteten Auslieferungen auf 7,8 Millionen Stück – das ist gerade einmal die Wochenproduktion bei Nokia, das trotz Krise 93,2 Millionen Handys auslieferte. Nokia lieferte zudem 2008 mehr Smartphones aus als alle anderen Anbieter zusammen. Allerdings hat Nokia den TouchscreenTrend verpasst. Dass Palm hier mitspielt, ist ein gutes Zeichen – trotz der momentanen Wirtschaftslage haben kleinere Anbieter mit cleverem Design gegen Industriegiganten eine Chance. Aber auch Apple muss sich im ständigen Konkurrenzkampf behaupten. Im Frühjahr 2009 gilt das iPhone bereits als Standardware – hip sind die mit dem Android-Betriebssystem ausgestatteten sogenannten Dream- und Magic-Handys. Android – kein humanoider Roboter Android ist eine Open-Source-Software, bei der eine Gemeinschaft weltweit verstreuter Programmierer die Produkte ständig weiter entwickelt und bei der die Verbesserungen

allen offen stehen. Aber die für Handys entwickelte Android-Variante ist längst nicht so flexibel, wie behauptet wird. Anwender spüren das in der Praxis, wenn sie etwa den vorinstallierten Webbrowser auf ihrem Handy durch einen anderen ersetzen möchten. Android trifft auch auf eine Reihe von harten Konkurrenten wie das Nokia-Betriebssystem Symbian, Apple-OS, Palm-OS und die mobile Linux-OS-Version («MoLi»). Und alleine weil Apple, RIM und Nokia ihre Hardware eng mit der Software verzahnen und Android wenigstens vorläufig nicht auf diesen Plattformen funktionieren wird, gilt das Potenzial als begrenzt. Man darf auch in der Schweiz auf die ersten Verkaufszahlen sehr gespannt sein, wenn die drei Riesen Swisscom, Orange und Sunrise hierzulande ihre ersten Android-Handys lancieren. Schmerzfreie Wahl Die Hardware liefert HTC mit den Modellen G1 und Magic sowie der südkoreanische Samsung-Konzern, der im Juni das Modell i7500 einführt. Beide Firmen sind schmerzfrei bei der Wahl ihrer Betriebssysteme und nehmen jenes, von dem sie glauben, dass es sich am besten verkaufen lässt. Ein zweiter Innovator ist Palm, der sein neues Modell Pre zusammen mit Sprint in den Vereinigten Staaten lancierte. Pre gilt nach ersten Beurteilungen von Vorserienmodellen im Rahmen der Consumer Electronic Show als das «bessere» iPhone. Pre gilt als «Crossover-Produkt» zwischen dem als Consumer-Modell geltenden iPhone und den als professionellen Tools vermarkteten Blackberries von RIM. Palm dürfte indes hinsichtlich der ersten Verkaufszahlen weit hinter den Launches von Apple-Produkten zurückbleiben, weil es beim Pre-Hersteller Foxconn Technology Probleme in der Supply-Chain gegeben hatte und nicht allzu viel Marketing-Dollars für den Pre-Start aufgeworfen wird. Grenzen des Wachstums Marketing-Dollars sind nicht nur bei Sprint, sondern ebenso bei anderen Netzbetreibern weltweit knapper als auch schon. Optimisten glauben zwar, dass der Smartphone-Markt bis zum Jahr 2012 auf 500 Millionen Einheiten, das sind entsprechende 29 Prozent Marktanteil am gesamten Handy-Markt, klettern wird. Ob und wie rasch dies erreicht

BREW, ein neues Bier? Anstelle von iPhone oder Android müssen sich Kunden und Netzbetreiber vielleicht bald an den Begriff BREW gewöhnen. Dahinter steht keine Biermarke, sondern «Binary Runtime Environment for Wireless», eine Anwendung, mit der kleine Applikationen und Inhalte (Musik, Filme) günstig auf Handys heruntergeladen werden. BREW hat das Zeug, die Features der gängigen TouchscreenModelle massenmarkttauglich zu machen. Hersteller Qualcomm stellt BREW den Hardwareherstellern gratis zur Verfügung. Und hinter den Kulissen findet ein Machtkampf um die beste sowie auch günstigste ChipPlattform statt. Hier kämpfen die Anbieter Broadcomm, Qualcomm, ST-Ericsson, Infineon, Mediatek, Texas Instruments und Marvell um die Dominanz. Analysten trauen Broadcomm, Qualcomm und Mediatek am meisten zu. Aber diese Prognosen sind mit Vorsicht zu geniessen. Bei Kleincomputern verdichtete sich der Wettbewerb innert zwei Jahrzehnten auch nur noch auf Duopole wie Intel/AMD bei den Prozessoren oder Nvidia/ATI. Bei Handys wechseln die Vorlieben noch viel schneller – das rasche Entwicklungstempo schwächt sich aber kaum ab.

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ROHSTOFFE JA, ABER NICHT FÜR JEDEN HAT ES DAS RICHTIGE

Nach acht negativen Monaten in Folge konnten die Rohstoffmärkte seit März erstmals wieder ein Plus aufweisen. Mit Aktien sind nun also auch Commodities wieder auferstanden. Soll man sich Gold, Agrarrohstoffe, Öl und Konsorten jetzt bereits wieder ins Depot legen?

txt: Mark Baer] Beim Thema Commodities kommt Markus W. Amstutz ins Schwärmen. Der Geschäftsführer von Future Trade AG in Zürich sieht bei einem Rohstoff-Engagement ganz klare Vorteile gegenüber anderen Anlageklassen: «Investoren können ihre Portfolios mit Rohstoffen optimal diversifizieren. Ergibt sich für einzelne Werte noch ein hohes Volatilitätsrisiko, kann dieses bereits mit fünf bis zehn verschiedenen Positionen massgeblich reduziert werden.» Rohstoffe haben aber nicht nur untereinander günstige Diversifikationseffekte, sondern bieten laut Amstutz auch im Vergleich zu traditionellen Anlagekategorien (Aktien, Obligationen, Geldmarktinstrumente) eine tiefe bis gar keine Korrelation. Andererseits schützen Rohstoffe langfristig auch vor Inflation, da sie auf realen Werten basieren. Apropos Korrelation: Rohstoffe haben sich in der Finanzkrise nicht resistenter als

rauf hin, dass diese «Long-only»-Produkte nur bei steigenden Märkten funktionieren und deshalb nicht geeignet sind, positive Diversifikationseffekte zwischen Rohstoffen und Aktien vollständig zu nutzen. «Deshalb setzen wir nur aktive Handelsmodelle ein, die bei steigenden und bei fallenden Kursen einen Mehrwert generieren». Amstutz’ Fokus liegt auf institutionellen und qualifizierten Anlegern, da diese ein anderes Risikoverständnis aufweisen. Nachdem sich die Rohstoffmärkte während acht Monaten im freien Fall befunden haben und seit März 2009 wieder Lebenszeichen von sich geben, fragen sich Anleger nun, ob man angesichts tiefer Preise jetzt einsteigen soll. «Die Zeiger weisen zwar wieder nach oben. Allerdings ist zwischenzeitlich mit Rückschlägen zu rechnen», sagt Jakob Schöchli vom Clariden-Leu-EquityResearch. Für den Analysten ist daher ›››

PETER LABHART Head Alternative Investments Clariden Leu

MARKUS W. AMSTUTZ Geschäftsführer Future Trade AG

andere Investments gezeigt. Was ist schief gelaufen? Peter Labhart von der Clariden Leu rät davon ab, aus dem Betrachtungszeitraum der Finanzkrise auf die gesamte Korrelationscharakteristik zu schliessen: «Langfristig ausgelegte Studien, die bis zu 30 Börsenjahre berücksichtigen, belegen klar, dass Rohstoffe Diversifikation für ein gemischtes Portfolio und Schutz vor Inflation bieten.» Der Verantwortliche für alternative Anlagen unterstreicht zudem, dass die Kreditaustrocknung und Liquiditätskrise im vierten Quartal 2008 zu einer besonders hohen Korrelation bei fast allen Anlageklassen führte. Auf aktive Handelsmodelle setzen Investoren, die während des Finanzhurrikans auf Rohstoffzertifikate oder Produkte, die einen Rohstoffindex abbilden, gesetzt haben, trugen die Verluste der Aktien voll mit. Rohstoff-Fondsmanager Amstutz weist da-

txt: MB] Anleger tätigen Rohstoffanlagen am besten via Fonds, ETF oder strukturierte Produkte. Engagements in einzelne Aktien sind durchaus über grosse, global bekannte Titel möglich. Allerdings schwindet dabei das Gewinnpotenzial, das mit der Bereitstellung und Verarbeitung sowie mit den neueren Technologien auf Basis einzelner Rohstoffe verbunden ist. Umfassendes Sektoren-Know-how wird

vorausgesetzt – daher bieten sich insbesondere Aktien-Rohstofffonds an – die breitere Diversifikation des Portfolios in den Fokus rückt, und fasst Anlagevehikel ins Auge, die in RohstoffFutures oder Indizes investieren: Nur mit solchen erfolgt die direkte Investition mit geringer Korrelation zum Aktienmarkt und ohne die bei Aktien üblichen, titelspezifischen Risiken (etwa schlechtes Management).

Das Gros der Poolprodukte ist darauf ausgelegt, das Risiko einer physischen Lieferung zu vermeiden – ausser etwa bei Gold, wo dies unter Umständen gewünscht wird. Zahlreiche Poolprodukte enthalten Mechanismen zur Optimierung der sogenannten Rollrendite der Futures. Im heutigen Marktumfeld verbindet eine Kom bination aus Aktien und Fu tures die Vorteile beider Kategorien.

txt: MB] Strukturierte Produkte auf

Aktien an der Börse. Gleichzeitig steigt aber wegen der einbrechenden Angebotsmenge der Preis von Platin an den Rohstoffmärkten. Deshalb sind Direktanlagen, insbesondere FuturesFonds, den Rohstoffaktien in allen Punkten deutlich überlegen. Es gilt, eine Strategie zur Ausnützung positiver wie negativer Marktentwicklungen zu wählen. Ich empfehle deshalb in aktiv gehandelte Rohstoff-Fonds zu

investieren, die dabei auch das Risiko der Rollverluste ausgleichen, da sie mit Long- und ShortPositionen operieren. Die Optimierung und Diversifikation eines Portfolios mit Rohstoffen soll dabei auf den aktiven Investmentgrundsätzen von CTA (Commodity Investment Advisors) basieren. Deren Performance in den letzten 30 Jahren unterstreicht diese Empfehlung eindrücklich.

Rohstoffe wie Zertifikate und ETF zielen vorwiegend auf den Privatanleger. Als «Long-only»Produkte unterliegen sie jedoch dem Risiko der Rollverluste und sind nur bei steigenden Märkten profitabel. Von einem Direktengagement in Rohstoffaktien rate ich ab. Dazu ein Beispiel: Kann eine Minengesellschaft wegen Stromausfall kein Platin mehr abbauen, fällt der Wert ihrer

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EmMas, pflanzliche Treibstoffe. Dass wegen eines Superzyklus die Agrarrohstoffpreise nun bis in alle Ewigkeit nur noch nach oben zeigen werden, glaubt auch der Gründungspartner von Future Trade nicht. Zu viele Faktoren würden in der Preisgestaltung der Rohstoffe eine Rolle spielen (Industrielles, Konjunkturelles, Landwirtschaftliches, Klimatisches). «In jedem Fall empfehlen wir aber nicht nur einen Rohstoff-Sektor, sondern eine möglichst breit gefächerte Investition», so Amstutz.

AUF DEN PUNKT

weiterhin Vorsicht geboten: «Die Rückschläge sind vorerst abzuwarten.» Falls dann wieder Rohstoff-Engagements ins Auge gefasst werden, sei es grundlegend, die entsprechenden Commodity-Positionen mit Stop-Loss-Limiten abzusichern. Langfristig ist jeder Einstiegszeitpunkt der Richtige Obwohl die Preise für den Einstieg in die Rohstoffmärkte im Moment günstig erscheinen, ist der Zeitpunkt für Amstutz sekundär: «Jede Marktsituation birgt Chancen, um mit der richtigen Strategie und dem richtigen Instrument eine positive Rendite zu erzielen. Kursstürze schaffen unter diesen Gesichtspunkten attraktive Möglichkeiten, um mit einer Long/ Short-Strategie auch von fallenden Märkten zu profitieren.» Peter Labhart unterstreicht, dass Investoren nicht aus kurzfristigen, spekulativen Gründen auf Rohstoffe setzen sollten. «Die Volatilität einzelner Rohstoffe ist viel

zu hoch. Es ist kaum möglich, auf den Gewinner-Rohstoff der nächsten sechs Monate zu tippen.» Bei Rohstoffen sei der Anlagehorizont daher immer langfristig auszulegen. Superzyklus der Agrarrohstoffe? Agrarrohstoffe haben laut Peter Labhart in jeder diversifizierten Rohstoffstrategie ihre Berechtigung. Verschiedene ausgeglichene Indizes würden diesem Sektor das gleiche Gewicht beimessen wie Energie und Metalle. «Von einer isolierten Spekulation allein auf Agrarrohstoffe ist indes abzuraten», so der Experte. 2008 habe sich bei Agrarrohstoffen gezeigt, dass Spekulation und politische Interventionen eng miteinander verbunden sein können – weshalb massive kurzfristige Preisverzerrungen jederzeit möglich sind. Für die Berücksichtigung des Agrarsektors in einer ausgewogenen Rohstoffstrategie sprechen längerfristig aber verschiedene Gründe: Agrarland-Knappheit, sich verändernder Lebensstandard in

Die Favoriten «Bullish» ist der unabhängige Rohstoffexperte zurzeit für landwirtschaftliche Produkte: «Wir erwarten, dass die physische Nachfrage nach Getreide und Fleisch wieder anziehen wird.» In der Vergangenheit korrelierte der Verbrauch mit der weltweiten Bevölkerungszunahme. Hinzu kommt jetzt eine steigende Nachfrage der Schwellenländer nach fleischhaltiger Ernährung sowie weltweit nach Biotreibstoffen. Preisschwankungen blieben aber beträchtlich, weswegen Investoren sich mit einer aktiven Strategie absichern sollten. Für Jakob Schöchli bergen neben Landwirtschaftsprodukten auch Erdöl und Gold ein grosses Potenzial für Preissteigerungen. «Für höhere Erdölpreise braucht es aber auch eine wirtschaftliche Erholung», so der Experte. Beim Erdöl sieht auch Amstutz die Preise auf lange Sicht steigen: «Auf dem Weg nach oben werden die Notierungen des schwarzen Goldes aber schwanken, was jedem Investor vielseitige Chancen bietet.» Auf lange Sicht schliesst er ein Niveau um 200 Dollar pro Barrel nicht aus. So oder so, noch viel mehr zum spannenden Thema Rohstoffe lässt sich in der PUNKTausgabe #16 «Metalle de luxe» nachlesen.

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«ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT», NICHT NUR AUF DER LEINWAND

Stark gescholtene Hedge Funds. Obwohl sie im letzten Jahr für eindeutig vergangen und erledigt erklärt worden waren, haben diese alternativen Anlagevehikel in diesem Jahr gesamthaft besser abgeschnitten als der Markt. Hedge Funds erhöhen wieder ihre Risikopositionen.

txt: Matthias Niklowitz] Die Hedge-Fund-Branche lebt. Bis Ende April legte der Tremont-Gesamtindex (Credit Suisse) um 2,6 Prozent zu (S&P-500-Index minus 2,5, MSCI-World-Index minus 3, DJ-Stoxx-50-Index minus 6,7 Prozent). Das ist keinesfalls selbstverständlich, nachdem die Hedge-Fund-Branche 2008 ein Horrorjahr verzeichnete. Investoren hatten infolge des weltweiten Abbaus von Risikopositionen und Krediten und nach Be trugsskandalen etwa einen Fünftel des Kapitals abgezogen. Aufgrund dessen und der eingebrochenen Aktienkurse schrumpfte das Anlagevolumen um 800 Milliarden auf 1,2 Billionen Dollar.

nancial Services (Versicherung), Protection One (Wachgesellschaft) und ICx Technologies, ein, ja, doch eher gewieftes Technologieunternehmen. Für Short-Positionen beliebt sind etwa die Radiokette Crown Media Holdings, die Regionalbank United Security Bancshares, Amicus Therapeutics (Biotechnologie), der Kommunikationsausrüster ParkerVision – und auch wieder die Wachgesellschaft Protection One. Goldman Sachs hat auch noch die 50 wichtigsten Aktien für Hedge Funds zusammengestellt. Hier dominieren mit Microsoft, Apple, Mastercard, Visa, Google, WalMart und Hewlett-Packard bekannte amerikanische Adressen. Wie beim Coca-Cola kommt es hier für den Anlageerfolg nicht zwingend nur auf die Ingredienzen, sondern auch auf die richtigen Quantitäten an – und darüber gibt es leider keine Daten. Eine Alternative sind deshalb die Aktien spezialisierter Finanzdienstleister, die sich ganz oder teilweise mit Hedge Funds beschäftigen. Hier ist laut Morgan Stanley Julius Bär (vor der Abtrennung des AssetManagement-Geschäfts, bekanntgegeben im Mai/Juni 2009) der Favorit, deutlich vor RMF/ Man Investments, Och-Ziff oder der an der SIX kotierten Gesellschaft Gottex.

Das «W» im Fokus Laut Analysten von HFR, eines ResearchUnternehmens für die Branche, sind die meisten Hedge-Fund-Manager weiterhin defensiv eingestellt. Sie rechnen laut einer Ende Mai publizierten Umfrage mit einer «W-förmigen» Weltwirtschaftserholung. Das wichtigste Argument kommt aus den USA. Um hier die privaten Haushaltbilanzen zu sanieren, ist eine Sparrate von zehn Prozent vonnöten – deutlich mehr als die durchschnittlichen 4,2 Prozent, die jetzt als Beleg der sparsamen Amerikaner herhalten. Mit der Erholung haben die Hedge Funds auch wieder begonnen, ihr Risikoprofil zu erhöhen. Gemäss Société Générale haben sie an der US-Technologiebörse Nasdaq im März weit mehr Aktien ge- als verkauft. Sie haben zudem Dollar gegen Euro verkauft und auch das britische Pfund abgestossen. Und nachdem die Carry Trades im letzten Jahr genauso für tot erklärt wurden wie Hedge Funds selber, gab es im Frühjahr eine Rückkehr dieser vormals beliebten Anlage-

ETF – auch da Im April haben US-Aktien, die zuvor am stärksten «geshortet» wurden, besser als der Gesamtmarkt abgeschnitten. Klassische Anlagefonds, die «Mutual Funds», hatten sich übrigens bereits im März wieder mit Aktien eingedeckt. Sie zu kopieren ist einfach – es genügen indexnahe Anlagen wie Indexzertifikate, passive Indexfonds oder ETF auf Indizes. ETF sind jetzt auch bei Hedge Funds beliebt, allerdings als Absicherungsinstrument. So sind bereits 75 Milliarden Dollar in diese ETF investiert. Etwas komplizierter sind Anlagen bei Hedge Funds selber. Solche sind in der Regel lediglich institutionellen Investoren zugänglich. Eine hinsichtlich Kosten und Komplexität für vor allem Retail-Investoren brauchbare Anlageform sind einschlägige Hedge-Fund-IndexZertifikate, die etwa von der Credit Suisse auf den Tremont-Gesamtindex begeben wurden. Für Anleger mit nötigem Kleingeld zum Aufbau eines sehr diversifizierten Portfolios haben Goldman-Sachs-Analysten die typische Zusammensetzung von Hedge-FundPortfolios ermittelt. Firmenvielfalt Für Long-Positionen äusserst beliebt sind beispielsweise Aktien der Firmen FederalMogul (Autoersatzteile), Einstein Noah Restaurant Group (Verpflegung), Hallmark FiHFRX «POSITIVE» HEDGE FUNDS (INDEXIERT) 220 200

Quelle: Hedge-Fund-Research Inc. Grafik: fmAG

Negatives als Ausnahme Die Managed-Futures-Funds, die im Jahr 2008 neben Short-Funds die Stars der Branche waren, erlebten heuer ein Debakel. Alleine im April fielen die sie gesamthaft um 3,2 Prozent. Seit Jahresbeginn liegen sie sechs Prozent im Minus. Für diese Strategien sind fallende Volatilitäten und starke Richtungsänderungen Gift. Und die sogenannten Short-Bias-Funds verloren im April sogar 9,6 Prozent. Diese Ausschläge waren in diesem Jahr die Ausnahme. Alle anderen wichtigen Strategien verzeichnen seit Anfang 2009 eine positive Bilanz.

strategie. Auch die Märkte erscheinen jetzt wieder berechenbarer. Hier spielen Hedge Funds laut Goldman Sachs eine wichtige Rolle. Gemäss Daten von knapp 700 Hedge Funds, die zusammen rund 700 Milliarden Dollar verwalten, gab es massive Deckungskäufe («Short Covering»). Diese Käufe fanden im April statt, nicht im März (als die vorläufige Trendwende eingeläutet wurde) und auch nicht im Mai (als sich der Aufwärtstrend gegen Monatsende abschwächte).

180 160 140 120 100 80 06.1998 HFRX-Global-Hedge-Fund-Index

06.2009

Es wird gefordert Trotz Hausse – abgerechnet wird erst Ende Jahr, und das gilt erst recht für die HedgeFund-Manager, dürfte es auch in diesem Jahr zu (weiteren) Rückflüssen im Umfang von 15 bis 30 Prozent der Anlagesumme auf dann noch 800 Milliarden Dollar verwaltete Vermögen kommen. Alleine die Spannweite weist darauf hin, dass die Prognose mit absoluter Unsicherheit behaftet ist. Dessen ungeachtet sind neben der richtigen Anlagestrategie strukturelle Faktoren wie beispielsweise Transparenz, Liquidität und ein gutes Risikomanagement unabdingbar. Schliesslich drehen sich viele Debatten auch um die Frage einer angemessenen Entschädigung und des richtigen Gebührenmodells. Hier haben auch die Regulatoren und die institutionellen Investoren ein Wort mitzureden. Sie fordern jetzt 50 bis 100 Basispunkte, «Hochwassermarken» und Einblick in die wichtigsten Positionen sowie die Hebelverhältnisse. Aber auch das sind ganz normale Zeichen der heissersehnten Normalisierung.

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DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI, DER HEALTHSTYLE DAGEGEN BOOMT

Ernährungsgewohnheiten haben sich verändert. Konsumenten erwarten Nahrungsmittel und Getränke, die nicht nur gut schmecken, sondern auch gesund sind. Healthstyle heisst der neue Lifestyle. Von dieser positiven Entwicklung profitiert ein Vielerlei an Unternehmen.

txt: Dmitrij Gawrisch] Auf den ersten Blick wirkt der

steviagesüssten Softdrinks, wird berichtet. Der Zuckerlobby ist es bislang gelungen, den Vertrieb von Stevia-Produkten in der EU zu verhindern. Doch auch diese regulatorische Schranke dürfte bald fallen, und dann kann Stevia einen ähnlichen Siegeszug antreten wie in Asien, wo selbst Zahnpasta mit Stevia gesüsst wird.

Nahrungsmittel-, Getränke- und Tabaksektor verschlafen. Doch genaueres Hinsehen lohnt sich. Hinter der scheinbar grundbedürftigen Kruste pulsiert ein dynamisch-innovativer Markt, der in den vergangenen fünf Jahren weltweit um durchschnittlich vier Prozent per annum gewachsen ist. Im selben Zeitraum schrumpfte der MSCI-World-Index um durchschnittlich 1,5 Prozent. In Schwellenländern wie den bekannten BRIC-Staaten erreichte das jährliche Wachstum der Branche beachtliche 17 Prozent, fünf Prozentpunkte über dem MSCI-EmergingMarkets-Index. Der Tabakkonsum stieg dabei am schnellsten, zehn Prozent weltweit und fast 16 Prozent in den EmMas. Einzig der Konsum von (nicht-) alkoholischen Getränken nahm in den Schwellenländern noch etwas stärker zu. Erklären lässt sich der Mehrverbrauch vor allem durch höhere Löhne. Dank zunehmendem Wohlstand können sich die Menschen zuerst mehr, dann teurere Lebensmittel leisten.

Wochenenden in den Alpen, frische Luft ebenso wie kariesfreie Zähne. Healthstyle ist aber auch kalorien- und fettarme Nahrung, Getränke aus natürlichen Zutaten, reich an Vitaminen und Mineralien. Firmen, die den neuen Trend frühzeitig erkannt und mit neuartigen Angeboten gefördert haben, können jetzt profitieren. «Good Food, Good Life» lautet der Slogan von Nestlé. Und nur einen Mausklick von der Einstiegsseite entfernt kann man im Thema des Monats nachlesen, wie hochwertige Nahrung das Wohlbefinden positiv beeinflusst. Ein Paradigmenwechsel hat stattgefunden. Nicht möglichst portemonnaieschonend sollen Lebensmittel heutzutage sein, was nunmehr zählt, ist gesunde Qualität.

NAHRUNGSMITTEL & TABAK OBEN AUF (INDEXIERT)

BAT ÜBERFLÜGELT (INDEXIERT)

COLA VS. PEPSI (INDEXIERT) 175

300

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150 100 50 0 06.2004 MSCI-Food-Bever.-&-Tobac.-World-Ind.

MSCI-World-Ind.

06.2009 MSCI-Emerging-Markets-Ind.

Quelle: Telekurs Grafik: fmAG

160

Quelle: Telekurs Grafik: fmAG

350

100 85 70 55 06.2006 BAT

06.2009 Altria

Quelle: Telekurs Grafik: fmAG

Von Lifestyle zu Healthstyle In entwickelten Ländern, allen voran in Westeuropa, geht der Trend in eine andere Richtung. Zwar stiegen auch hier die Ausgaben für Tabak und Alkohol kräftig, gleichzeitig entstand aber eine Gegenbewegung, die Gesundheit und inneres Wohlgefühl statt Mode und Luxus als Lebenseinstellung etabliert. Auch in der Schweiz ist Healthstyle der neue Lifestyle. Wer Healthstyle zum Beispiel mit Versicherungen, Medikamenten und Praxisgebühren assoziiert, irrt gewaltig. Healthstyle ist Wellness von innen und aussen, ein umfassendes Gesundheitsprogramm also. Es beginnt beim morgendlichen Radeln ins Büro, führt übers mittägliche Joggen im Wald zum abendlichen Fitnessstudio mit Massage. Healthstyle, das ist Sport ebenso wie Wellness-

Wunderpflanze aus Paraguay Softdrinkhersteller Storms geht einen Schritt weiter. «Wir stellen Erfrischungsgetränke her, die neusten Erkenntnissen der Ernährungslehre entsprechen, ohne Chemie und Zusatzstoffe», sagt Umberto Leonetti, der Firmengründer. Während Nestlé und andere Multis ihre Produkte weiterhin mit dickmachendem Zucker oder künstlichen Süssstoffen wie Saccharin süssen, verwendet Storms einen Süssstoff aus der Natur: Stevia-Extrakt. Gewonnen wird dieser Süssstoff, der etwa 300-mal süsser schmeckt als Zucker, aus einer unscheinbaren Pflanze, die in Paraguay wächst, der Stevia rebaudiana Bertoni, benannt nach ihrem Entdecker, dem Schweizer Botaniker Moises Bertoni. Der Süssstoff des Süsskrauts oder Süssblatts schmeckt nach Lakritz, ist praktisch kalorienfrei und senkt sogar den Blutzuckerspiegel. Bei so viel Potenzial erstaunt es nicht, dass grosse Lebensmittelkonzerne auf die kleine Pflanze aufmerksam geworden sind. Cargill hat vor kurzem einen Stevia-Süssstoff auf dem amerikanischen Markt lanciert, CocaCola und Pepsi planen die Einführung von

Bio in der Krise Sind Lebensmittel- und Tabaktitel für Anleger der sichere Hafen in stürmischen Zeiten? Nicht zwingend im vergangenen Jahr, ist doch der MSCI-Food-Beverage-and-Tobacco-World-Index um gut einen Fünftel eingebrochen. Angesichts des rauen Börsenklimas erstaunt dies nicht unbedingt, auf lange Sicht hinaus dürfte dieser Bereich weiterhin prosperieren. Wie dem auch sei, man könnte meinen, dass in der Katerstimmung speziell die eher teuren (Bio-)Nahrungsmittel und Getränke leiden. Aber weit gefehlt. Wie Bio Suisse, die Vereinigung Schweizer Bio-Produzenten, berichtet, wuchs der nationale Bio-Markt in den vergangenen Jahren mehr als doppelt so schnell wie der Markt für herkömmliche Lebensmittel und erreichte 2007 einen Umsatz von 1,3 Milliarden Franken. «Ausländische Supermarktketten nehmen Bio-Produkte nun in ihr Sortiment auf.» Bio-Produzenten aus der Schweiz würden der geringeren Nachfrage auf dem inländischen Markt durch Expansion ins Ausland entgegenwirken, meint Arbenz. Die grössten Gewinner der Krise dürften jedoch die Hersteller von Alkoholika sein. So verteuerte sich die Anheuser-Busch-InBevAktie seit Jahresbeginn um 39 Prozent, die von Carlsberg um satte 84 Prozent. Sich die Welt fröhlichtrinken, lautet die Devise. Allmählich kommt das in den USA populäre Light Beer – gleicher Alkoholgehalt wie normales Bier bei halb so vielen Kalorien – nach Europa. Auch eine Art Healthstyle?

115 100 85 70 06.2006 Coca-Cola Co.

06.2009 Pepsi-Cola

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SPEZIALISTEN IM GESPRÄCH txt: Cyril Schicker] Eine intakte Infra-/Suprastruktur ist für eine prosperierende Volkswirtschaft unabdingbar. Was genau gehört in diesen Bereich und inwiefern macht dieses (Anlage-)Thema zukünftig vermehrt von sich reden?

Dr. Thomas Steinemann (TS): Unter Infrastruktur versteht man im Wesentlichen von der öffentlichen Hand finanzierte und auch angebotene Projekte, Dienstleistungen oder Sachwerte. Je besser die Infrastruktur eines Landes «aufgestellt» ist, umso höher gilt der dortige allgemeine Entwicklungsstand. Typische Infrastrukturinvestitionen sind unter anderem Spitäler, Strassen, Häfen, Fährdienste, Bahnwesen, Telekommunikation mit Verteilnetzen oder Energieversorgung. Die Förderung von alternativen Energien und von zukünftigen Ressourcen kann ebenfalls in die Kategorie Infrastruktur eingeordnet werden. Da die Preise für traditionelle Energieträger unseres Erachtens wieder steigen werden und ein Grossteil der globalen Konjunkturpakete in den Bereich Infrastruktur fliesst, wird das Anlagethema der alternativen Energien sowie der zukünftigen Ressourcen für jeden Investorentyp immer wichtiger.

2 Stichwort Technologie. Das digitale Leben gewinnt an Bedeutung, die Gameindustrie beispielsweise floriert und auch die Softwarebranche erlebt einen «Prachtsommer». Wo genau orten Sie in diesem Zusammenhang Wachstumspotenziale? 2 TS: Die Softwarebranche ist seit der Wachstumsphase der 90-er Jahre und dem anschliessenden unrühmlichen Platzen der Technologieblase anfangs 2000 in einer Konsolidierungsphase mit deutlich kleineren Wachstumsraten. Innerhalb der Softwareindustrie bietet der Bereich «Spiele» allerdings gute Wachstums- und somit auch Investitionschancen. Zwar litt der Spielbereich in der aktuellen Wirtschaftskrise stark, dafür aber bestehen jetzt interessante Einstiegsmöglichkeiten. Spiele via Internet sind ein neues und stark wachsendes Segment mit hohen Werbe-Margen. Wir empfehlen hier «Electronic Arts». Electronic Arts ist besonders aktiv bei Softwareentwicklungen, die mit Nintendos Plattform «Wii» kompatibel sind.

TS

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Dr. Yann Schorderet (YS): Durch die derzeitigen Konjunkturprogramme rückt die Erneuerung der Infrastruktur wieder in den absoluten Vordergrund. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Ausbau der Verkehrswege seit jeher eine der Grundvoraussetzungen für eine blühende Wirtschaft ist. Eine Stadt wie New York zum Beispiel verdankt ihren wirtschaftlichen Aufstieg dem Ausbau der Wasserwege. Allein die Möglichkeit, Handel zu treiben, garantiert indes noch keinen Erfolg. Fehlen angemessene Strukturen zum Schutz der Wirtschaftsakteure, kommt die Wirtschaft nicht vom Fleck. Korruption hemmt grundsätzlich noch heute das Wachstum der Wirtschaft: Sie schwächt das Vertrauen und gefährdet die Investitionstätigkeit. Massnahmen, die Unternehmergeist belohnen und Urheberinteressen wahren, sind für den volkswirtschaftlichen Erfolg unerlässlich. Etliche Länder tun sich deshalb wirtschaftlich schwer, obwohl sie mit üppigen Bodenschätzen gesegnet sind. 2 YS: Ob in der Freizeit oder im Beruf, immer mehr Aktivitäten spielen sich heutzutage in der Welt des Internets ab. Manche Gesellschaften bieten ihren Mitarbeitern bereits einen Fernzugriff an, sodass lange Arbeitswege entfallen. In Anbetracht dieses Trends und der damit zusammenhängenden Risiken werden die Entwicklung sicherer Netzwerke und deren Verschlüsselung immer wichtiger (mehr dazu lässt sich in der PUNKTausgabe #18, Fokus Sicherheit, nachlesen). Ganz besonders gilt dies natürlich für Bereiche mit hohen Sicherheitsanforderungen, wie etwa Finanztransaktionen. Natürlich müssen auch die Mittel für den Kampf gegen Systempiraterie aufgestockt werden. Ein anderer Bereich, der ebenfalls kräftig wachsen wird, sind Kontaktplattformen. Bei den Videospielen werden die Unternehmen mit den innovativsten Produkten am meisten Erfolg haben. Je mehr mit einem Produkt jedoch neue Wege beschritten werden, umso ungewisser sind auch dessen Erfolgschancen.

YS


3 Rohstoffe inklusive alternative Energien werden investmenttechnisch – trotz immer wiederkehrenden Kursstürzen – auf Händen getragen. Was sagen Sie zu diesem scheinbaren Megatrend, worauf fokussieren Sie sich?

3 TS: Während des IT-Booms wurden Investitionen im Rohstoffbereich sogar verpönt. Die gestiegene Nachfrage ab 2002, die eine stark wachsende Weltwirtschaft mit sich brachte, führte zu Engpässen in der Rohwaren-Verarbeitungsindustrie und Preissteigerungen. Zwar führte die aktuelle Wirtschaftssituation auch hier zu dramatischen Preiseinbrüchen – wir erinnern uns: Vor 12 Monaten betrug der Ölpreis rund 150 Dollar pro Barrel –, der Megatrend zu höheren Preisen ist jedoch ungebrochen, zu gross ist beispielsweise der Nachholbedarf an «Commodities» in China und anderen asiatischen Staaten. Diese höheren Preise werden wieder vermehrt zu Substitutionen führen, also alternative Energien (unter anderem Wind, Wasser, Sonne, Geothermik) wieder attraktiver erscheinen lassen.

4 Nahrungsmittel, Getränke und Tabak sind Grundbedürfnisse des Menschen. Parallel mit der stark wachsenden Anzahl Erdenbürger dürfte das Interesse danach steigen. Worauf sollte der Anleger künftig achten? 4 TS: Generell wächst die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie im Rahmen der Weltwirtschaft. Ein grösseres Wachstum erzielen nur Firmen, die eine starke Marktposition haben und vor allem in den EmMas gut positioniert sind. 10 000 Dollar Jahreseinkommen gilt als die Grenze, ab welcher Konsumenten auf sogenannte Packed Food Products umsteigen. Wichtig ist auch ein gut entwickelter Detailhandel. Hohes Wachstumspotenzial bei guten Margen versprechen die Bereiche Baby-Nahrung, klinische Ernährung, Tiernahrung, kalorienreduzierte Nahrung. Die Tabakindustrie gilt trotz abnehmendem Trend in Westeuropa und den USA als eine starke, Cashflow generierende Branche. Wichtig hierzu ist eine starke Marktposition in den Schwellenländern. «Das Land des Lächelns» (China) konsumiert etwa 30 Prozent der Weltproduktion. Günstig wirkt sich auch die tiefe Preiselastizität der Konsumenten aus, die auch bei steigenden Preisen nicht auf den Konsum verzichten.

5 Hedge Funds gelten nach wie vor als Zankäpfel und werden gerade jetzt als des Übels Ursprung angesehen. Dabei geht gut und gerne vergessen, dass diese Vehikel in vielerlei Hinsicht eine Daseinsberechtigung haben. Wie nutzen Sie diese, welche Strategie überzeugt? 5 TS: Während der Boomjahre für Hedge Funds ab 2002 wuchs die Industrie sehr stark. Viel Kapital floss in diese alternativen Anlagevehikel und entsprechend entstanden viele neue Hedge Funds. Leider führte dies auch dazu, dass die Qualität der Industrie stark verwässert wurde, liessen sich doch viele aufgrund der hohen Margen dazu hinreissen, einen eigenen Hedge Fund aus der Taufe zu heben. Anstatt echte Performance zu liefern, profitierten sie vom allgemein günstigen Marktumfeld. Die Bereinigung der Industrie ist noch in vollem Gange und viele kleine Manager, die ihre Leistung (noch) nicht unter Beweis gestellt haben, sind bereits verschwunden oder werden verschwinden. Dieser «Ausgleich» ist unseres Erachtens durchaus sinnvoll, denn gute Hedge-Fund-Verwalter haben allemal ihre Daseinsberechtigung, nur leider sind sie fast schwerer zu finden als ein Edelweiss in der Wüste – oder ihre Fonds sind geschlossen. Es ist sinnvoll, erstklassige Funds-of-Hedge-Fund-Manager (Verwalter von sogenannten Dach-Hedge-Funds) auszuwählen, die diese Aufgaben für den Investor professionell erledigen. Denn es ist aussichtslos, die «Due Diligence», eine fachkundige Prüfung einzelner Hedge-Funds, eigenständig vorzunehmen.

AUF DEN PUNKT

3 YS: Dass Rohstoffe eine hohe Volatilität aufweisen, ist eine altbekannte Tatsache. Die letzten Jahre bildeten da keine Ausnahme – nach oben wie auch nach unten kam es zu abrupten Kursausschlägen. Auf die Begeisterung folgte Katzenjammer, vor allem für Anleger, die erst spät auf den Wagen aufgesprungen waren und ihre Gewinne nicht rechtzeitig mitnehmen wollten beziehungsweise konnten. Ausserdem war die Explosion der Rohstoffpreise im ersten Halbjahr 2008 weitgehend spekulationsbedingt, womit die Renditeaussichten dieser riskanten Anlageklasse nicht gerade rosig sind. Bei Rohstoffen erhöht ein starker Preisanstieg, im Unterschied zu Dividendenpapieren, den Druck auf die Produktion, und dies wiederum lässt die Preise irgendwann unweigerlich einbrechen. Bei Rohstoffanlagen werden die klassischen Argumente – das heisst Diversifizierung und Inflationsbekämpfung – natürlich auch in Zukunft ihre Berechtigung haben. Rohstoffanlagen sind denn auch in dieser Hinsicht zu tätigen. Längerfristig wird indes (und das ist unumstritten) kein Weg an neuen Energieformen vorbeiführen. Dabei werden sich die interessantesten Anlagechancen herauskristallisieren. 4 YS: Nahrungsmittel und Tabak darf man keinesfalls über einen Leisten schlagen. Zwar lassen sich die existenziellen Bedürfnisse und das Bevölkerungswachstum nicht voneinander trennen. Doch der Tabakkonsum folgt nicht unbedingt dem gleichen Trend, zumindest was die Geschwindigkeit und den Wandel der Verhaltensweisen und der Einstellung zum Rauchen anbelangt. In den Ländern mit dem stärksten Bevölkerungswachstum wird die Nachfrage nach Tabakprodukten sicher am grössten sein. In den Industrieländern dagegen ist das Bewusstsein für die schädliche Wirkung des Rauchens generell höher. Unter diesem Gesichtspunkt sowie aus Anlegersicht bergen jene Firmen, die sich auf die Schwellenländer konzentrieren, das grösste Wachstumspotenzial. Bei den Nahrungsmitteln muss man ebenfalls nach Regionen unterscheiden. Während sich in den Industrieländern der Trend zu einer immer größeren Verfeinerung der Nahrungsmittel fortsetzt, dürften die multinationalen Unternehmen, die einfache und rasch zubereitete Gerichte anbieten, auch künftig von der fortschreitenden Globalisierung in den Schwellenländern profitieren. 5 YS: Durch die gegenwärtige Krise und ihre Ursachen ist der Einsatz von Finanzinstrumenten mit Hebelwirkung, ohne die zahlreiche Strategien nicht auskommen, stark beeinträchtigt worden. Derzeit scheinen sich nur noch Anlagestile durchzusetzen, die keine massive Kreditaufnahme erfordern. Deshalb bevorzugen wir bei unseren Anlagen zurzeit Trendfolgestrategien (Directional Strategies). Trotzdem haben beim Aufbau eines diversifizierten Portfolios auch nicht-trendorientierte Strategien (Non-Directional Strategies) ihre Daseinsberechtigung, sofern die zu ihrer Umsetzung erforderlichen Bedingungen erfüllt sind. Bei diesen Strategien geben nämlich andere Risikofaktoren als bei der traditionellen Anlagenverwaltung den Ausschlag. So sehr dies vor dem Hintergrund der aktuellen Debatten erstaunen mag – manche Strategien sind für das reibungslose Funktionieren der Finanzmärkte unentbehrlich. Ein Paradebeispiel hierfür liefern die sogenannten Distressed-Debt-Manager: Sie versorgen den Markt mit Liquidität. Ohne ihr Zutun würde der Markt austrocknen oder anders funktionieren und damit der Gesamtwirtschaft einen Bärendienst erweisen, würden die Schuldtitel von gefährdeten oder in einer Restrukturierung befindlichen Unternehmen doch kaum mehr gehandelt werden. > mirabaud.com

> vontobel.com

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MEGATREND «ALTERNATIVE ENERGIE»: JETZT ERST RECHT!

«Erneuerbare Energien» haben sich zurückgemeldet. Die Branche hat gelitten, doch sie ist nach wie vor verheissungsvoll. Solarenergie, Windenergie, Energie aus Wasserkraft, Bioenergie und Geothermie, das ist die Zukunft. Der Weg ist jedoch lang und steinig. Viele Firmen werden nicht überleben.

txt: Rino Borini] Auf der ganzen Welt müssen sich Menschen darauf einstellen, zusätzlich zu herkömmlichen Energiequellen andere Formen der Energie zu nutzen. Selbst die Entdeckung neuer Ölfelder ändert nichts an der Tatsache, dass das schwarze Gold eines Tages erschöpft ist. Wenn der weltweit steigende Energiebedarf weiterhin gedeckt und der derzeit dramatische Klimawandel aufgehalten werden soll, muss man sich, Wirtschaftsdürre hin oder her, um nachhaltige Alternativen bemühen. Der Megatrend «Alternative Energie» ist intakt. Der Kampf gegen die Erderwärmung, das Bedürfnis nach sauberer Energie und die Schaffung von Arbeitsplätzen in neuen Industrien – das sind nach wie vor starke Triebfedern, welche die alternativen Energien mit all den Firmen, die dieser Wertschöpfungskette entlang tätig sind, in den nächsten Jahren zu einem der Wachstumsfelder überhaupt machen. Allein die Überlegung, dass eine Fläche in der Grössenordnung von Österreich in der grössten

Doch dann sank der Ölpreis, sodass der Bau weiterer Solarkraftwerke fast zwanzig Jahre lang nicht wettbewerbsfähig war. Aber auch in Spanien hat die Zukunft bereits begonnen. In der Nähe von Granada werden kommerziell betriebene solarthermische Kraftwerke gebaut. Die zwei «AndaSol»-Kraftwerke sollen den privaten Strombedarf von jeweils mehr 150 000 Menschen decken. Ähnliches geschieht in Sevilla. Dort nahm Abengoa, der spanische Hersteller von Solaranlagen, ein neues Sonnenkraftwerk in Betrieb. Ein 162 Meter hoher Turm fängt die Sonnenenergie auf, die über 1255 Brennspiegel mit je 120 Quadratmetern Fläche auf ihn richten. Die Anlage wird bereits erweitert und soll schon im Jahr 2013 insgesamt 300 Megawatt (MW) Strom erzeugen. Damit könnten über 150 000 Haushalte versorgt werden. In Spanien sind weitere Kraftwerksprojekte in

OBACHT VOR MOGELPACKUNGEN

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Olé España! Doch wie wird eigentlich aus der Wüste Strom? Relativ einfach und doch nicht schnell umsetzbar. Man braucht keine teuren Kernfusionsreaktoren, keine Kohlekraftwerke, keine Solarzellen. Das Prinzip kennt man aus der Primarschule. Wer hat früher nicht mit einem Brennglas Löcher in Papier gebrannt? Und so einfach ist die Lösung: Gebündelte Sonnenstrahlen, von Parabolrinnen-Spiegeln konzentriert, erhitzen Wasser, Dampf treibt Turbinen an und diese erzeugen Strom. Das ist die vereinfachte Funktionsweise eines Solarthermie-Kraftwerks. Auch wenn die Sonne nicht scheint, laufen die Turbinen. In Salzspeichern kann die am Sonnentag erzeugte Wärme für einige Stunden festgehalten werden. Dies ist kein Ammenmärchen, sondern bereits Realität. Seit den 80-er Jahren wurden in den US-amerikanischen Bundesstaaten Kalifornien und Nevada Solarthermie-Kraftwerke mit einer Kapazität von 354 Megawatt gebaut.

txt: CS] Dass der ökologisch-ökonomisch-soziale Triangel hell ertönen muss, daran zweifelt heutzutage wohl keiner mehr. Dass bereits ein Umdenken stattgefunden hat, dürfte ebenso den meisten klar sein. Und dass noch ganz viel getan werden muss, um nachfolgenden Generationen eine bestmöglich intakte (Um-) Welt zu bescheren, ist mehr als nur offenkundig. Was normalerweise – ein funktionierender Informationsfluss sensibilisiert – positiv angesehen wird, ist aber zuweilen auch negativ. Sustainability (deutscher Ausdruck für Nachhaltigkeit) oder konkret So-

ALTERNATIVE ENERGIEN IM VERGLEICH (INDEXIERT) 1000 850 700 550

Quelle: Telekurs Grafik: fmAG

Wüste der Welt (Sahara) reichen würde, um den ganzen Energiebedarf unser Mutter Erde zu decken, zeigt das Potenzial der Sonnenenergie. Denn würde man in der Sahara diese Fläche mit «Parabolrinnenkraftwerken» bestücken, reichte dies aus, um den Globus mit Wüstenstrom zu versorgen.

400 250 100 -50 11.2006 Vestas Windsystems

cially Responsible Investment (SRI), also ethisches Anlegen, steht seit längerer Zeit ganz weit oben in der Anlegergunst. Es wird viel darüber berichtet; die Anlagehungrigen kommen tagtäglich damit in Berührung und angesichts dieser Nähe kommt der jeweilige Investmentschritt keiner Pionierleistung mehr gleich. 2007 waren gemäss European Social Investment Forum (Eurosif) in Europa rund 2,7 Billionen Euro auf SRI-Anlageparkplätzen stationiert! Vom anhaltenden Boom profitieren wollen nun natürlich einige Finanzproduktanbieter und zudem möchten sie

Meyer Burger

First Solar

Gurit

06.2009 Acciona

damit auch Vertrauen zurückgewinnen. Dies ist an und für sich positiv beziehungsweise als normal zu bewerten. Ist es aber leider doch nicht ganz, denn viele der (neuen) Investmentvehikel sind weniger nachhaltig ausgerichtet als angepriesen. Dies hat mitunter auch damit zu tun, dass der Begriff «Nachhaltigkeit» breit gefasst und die Frage nach Nachhaltigkeit normativ ist, was bedeutet, dass es darauf keine objektive Antwort gibt. Nachhaltigkeit verkommt dadurch zum inhaltsleeren Modewort und dient vielen als effizientes Marketinginstrument. Beispiele gibt es zuhauf, so


Planung, ebenso in Nordafrika, im Südwesten der Vereinigten Staaten und anderen Sonnengürtelregionen. So aber auch in Frankreich. Der Atomweltmeister will in jeder seiner 22 Verwaltungsregionen mindestens ein Sonnenkraftwerk bauen. Die bis übernächstes Jahr geplanten Solaranlagen sollen zusammen 300 MW Strom erzeugen. Wind, das himmlische Kind Aber nicht nur Sonnenenergie ist eine «echte» Alternative. Ebenso wird der Windmarkt künftig rasant wachsen. Für die Verringerung von CO2-Emissionen ist Windenergie derzeit eine der besten und auch saubersten Alternativen. Denn Wind ist unerschöpflich und kostet nichts. Hinzu kommt, dass Windenergieanlagen schnell installiert werden können, sodass die Nachfrage der grössten und am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt nach einer unabhängigen Energieversorgung befriedigt werden kann. Die Gesamtleistung der weltweit installierten Windenergieanlagen ist im letzten Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 28,8 Prozent auf 120,8 Gigawatt gewachsen. Diese Gesamtleistung erzeugt 260 Terawattstunden Strom und spart rund 158 Millionen Tonnen CO2 jährlich. Bislang hat Wind lediglich einen Anteil von knapp zwei Prozent an der globalen Stromerzeugung. 2015 werden es laut Experten 15 Prozent sein. Trotz der derzeitigen Wirtschaftslage stehen die weltweiten Aussichten für die Windindustrie gut. So soll sie auch 2009/2010 ein zweistelliges Wachstum aufweisen. Impulse werden primär aus Asien erwartet. Im Zusammenhang mit der derzeitigen Finanzkrise hat die chinesische Regierung den Ausbau der Windenergie als eine der Schlüsselinvestitionen für Wirtschafts-

etwa der BRASCRI-Nachhaltigkeitsfonds, der unter anderem eine grosse Position in ABB oder Holcim investiert. Klar, beide Schweizer Grossunternehmen sind zukunftsträchtig, trotzdem aber sind bei beiden immer wieder milliardenhohe Asbestklagen ein Thema. Es gibt zudem diejenigen, die jeweils den «TopNotch», also die (angeblich) nachhaltigsten Firmen in ihrer Branche ins Portfolio aufnehmen. Dies können mitunter Erdölfirmen sein, oftmals findet man auch den helvetischen Mammutkonzern Nestlé vor – in Bezug auf Nachhaltigkeit sicherlich ein

wachstum definiert. In den kommenden Jahren sollen dafür rund 290 Milliarden Dollar investiert werden. Bis 2020 will die Volksrepublik rund 100 GW Strom aus dieser Energieart gewinnen. Bereits jetzt schon werden 1,5 Prozent der gesamten Stromerzeugung in China durch Windkraft produziert. Damit befindet sich China auf dem Weg, Deutschland und Spanien zu überholen und bis ins Jahre 2010 Platz zwei bezüglich der weltweit installierten Gesamtleistung hinter den USA einzunehmen. Nicht jedes Unternehmen überlebt Die ambitionierten Ausbaupläne des Einparteienstaates sind gewaltig. Noch wird der Weltmarkt der Neuinstallationen von den Vereinigten Staaten dominiert. Die ObamaAdministration will dem alternativen Energiesektor binnen zehn Jahren rund satte 150 Milliarden Dollar für Steuererleichterungen und Subventionen zukommen lassen. Doch das Umfeld der alternativen Energieunternehmen ist rauher geworden. Die Industrie leidet nicht unter schwacher Nachfrage – im Gegenteil, vielmehr lassen nur einfach die Investitionsausgaben nach. Insbesondere kleinere Hersteller haben inzwischen fest Mühe, ihre doch kapitalintensiven Projekte weiter zu finanzieren. Einen wichtigen Einfluss auf die gesamte Branche hat, wie meist bei den erneuerbaren Energien, die (mehr oder weniger geliebte) Politik. Denn alternative Energiequellen sind noch lange nicht wettbewerbsfähig. Aber wenn der Ölpreis weiterhin steigt und das Treibhausgas Kohlendioxid denn auch einen echten Preis erhält, dann holt die Kraft aus der Sonne und Wind gegenüber den fossilen Energieträgern vehement (und endlich, endlich, endlich) auf.

zweischneidiges Schwert, zumal gerade die von Nestlé produzierten Mineralwasser eine unterdurchschnittliche Energiebilanz mit sich bringen. Dass schweizer Anbieter wie Sam Group oder Bank Sarasin diesem Umstand Rechnung tragen, währenddem beispielsweise die Häuser Pictet und Dexia Asset Management – mehr dazu in der Ausgabe #13, Planet Erde – nichts dagegen einzuwenden haben, macht es für den Börsianer nicht einfacher. Ein kritisches Auge und mehr Transparenz sind gefordert. Licht ins Dunkle bringt auch investchannel.ch.

txt: Cyril Schicker] Das Wort positiv ist bedeutungsmässig mit bejahend, plus, aussichtsreich und fruchtbar gleichzusetzen. Ist von Letzterem die Rede, kommen wohl vielen unweigerlich Fragen nach einer (nicht gewussten?) Schwangerschaft, dem Zyklus oder Eisprungkalender in den Sinn. In diesem Zusammenhang werden verschiedenste Informationen feilgeboten. Darunter gibt es welche für jedwede Couleur: brauchbare, wirre, krude, läppische, verstaubte. Speziell wenn man sich die «christliche Brille» aufsetzt und das Ganze mit entsprechend antiquiertem Blick quittiert, nimmt es zuweilen merkwürdige Züge an. Das liest sich (in Anlehnung an diverse Heiligenhomepages) etwa so: «Nachkommenschaft ohne Liebe (Reagenzglas) oder Liebe ohne Nachkommenschaft (Verhütung) ist kein Wollen aus Liebe und kann somit nicht wahrhaftig glücklich machen.» Gut gebrüllt, Löwe! Aber irgendwie ist das schändlich falsch. So oder so, die Groteske geht weiter: «Schweigendes Staunen sollte uns bei der Verantwortung erfassen, wenn Mann und Frau in der seelischen und körperlichen Einswerdung den grandiosen Schöpfungsplan Gottes selber mitgestalten und somit weiterführen.» Die Kirche, radikal im Ansatz und verspielt in Wort und Schrift? Bockbeinig ist sie sicherlich, das dürfte offensichtlich sein. Aber ist die Priesterschaft auch im Geiste spielerisch? Vielleicht nicht gerade, wenn es um «mit Mykotoxin belastetes Stroh und die Fruchtbarkeit von Säuen» geht; allerdings scheint die Geistlichkeit durchaus erheiternd zu sein, was Folgendes verdeutlicht: «Leben und L(i)eben (!). Das Einzige, was diese Worte voneinander unverwechselbar unterscheidet, ist das ‹i›, das jedoch auch in ein Ausrufezeichen umgekehrt werden kann – und so darauf hinweist, dass es wahres Leben ohne ganzheitliche Liebe gar nicht gibt. Und wiederum: Wahre Liebe gibt es nicht ohne entsprechend verantwortetes Leben. Wie Leben und Liebe einander ergänzen müssen, so auch Mann und Frau. Das ist unsere Berufung als Mensch aufgrund des Naturgesetzes und erst recht die Berufung als Christ.» Bestimmt vergnüglich, aber hinkend. Denn bedeutet dies, dass der Single keinem lebenswerten Leben nachgeht? Sind etwa Agnostiker, Hindus oder Buddhisten fehl am Platz? Zu viele Ungereimtheiten, das Fruchtbare ist urplötzlich furchtbar geworden. Ich liebäugle nun lieber mit der nächsten Frucht-Bar.

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KOPFSACHE

Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (kurz HWWI) ist der Inbegriff eines geballten Wissenszentrums mit globalem Weitblick. Gemeinsam mit der Privatwirtschaft, mit der Politik und der öffentlichen

Hand evaluiert das Institut etwa Trends und «bepflastert» steinige Lösungswege. Dr. Michael Bräuninger, Leiter des Kompetenzbereiches Wirtschaftliche Trends, gewährt Einblicke in seine Arbeit.

txt: Cyril Schicker] Anfangs Oktober 2008 feierte das Hamburgische Welt-

WirtschaftsInstitut (kurz HWWI) das hundertste Jubiläum der Wirtschaftsforschung in Hamburg. Ein Dezennium davor wurde das Hamburgische Kolonialinstitut mit seiner Zentralstelle als Vorläufer des HWWA, später HWWI, gegründet und ist somit Deutschlands ältestes Wirtschaftsforschungsinstitut. Das HWWI versteht sich als «Think Tank», der sich grundsätzlich der Wirtschaftsforschung hingibt und interdisziplinäre Wirtschaftsanalysen offeriert. ›››

MICHAEL

BRÄUNINGER

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KOPFSACHE

Respekt! Doch was genau macht man an diesem Institut? «Neben der Grundlagenforschung beschäftigen wir uns mit aktuellen, konkreten ökonomischen und wirtschaftspolitischen Fragestellungen», so Dr. Michael Bräuninger. Bräuninger leitet seit gut drei Jahren den Kompetenzbereich «Wirtschaftliche Trends», einen von vier Hauptbereichen, und arbeitete davor beim eingangs erwähnten Vorgängerinstitut, dem HWWA, auf dem Gebiet der öffentlichen Finanzen. Agil, interaktiv, Forscher Dass eine solche berufliche Laufbahn nicht das Üblichste ist, versteht sich von selbst. Und dass Forschende nicht immerzu redselig sind, auch. Entsprechend «sisyphossig» ist es, dem Doktor Privates entlocken zu wollen. Keine Chance also – doch immerhin verrät er uns, welche sonstigen Berufsschritte er wagte: «Den grössten Teil meiner Berufstätigkeit habe ich mit der Forschung über makroökonomische Theorie zugebracht. Diese theoretischen Grundlagen sind für meine derzeitige Arbeit sehr bedeutsam.» Nun scheint das Gesprächs-Eis gebrochen: «Anders als in der universitären Forschung muss ich in meiner momentanen Stellung äusserst schnell auf aktuelle Entwicklungen reagieren. Dabei ist die Interaktion wie auch Diskussion mit Entscheidungsträgern in Wirtschaft und Politik eine Herausforderung, die meine Tätigkeit besonders interessant macht.» Das HWWI, der sogenannte Think Tank für Fortschritt in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, erarbeitet also mit modernen wissenschaftlichen Methoden wichtige Entscheidungsgrundlagen. Darauf aufbauend werden unter anderem praktikable, innovative und ordnungspolitisch konsistente Empfehlungen für Privatunternehmen, Firmen der öffentlichen Hand sowie Gesellschaft und Politik offeriert. Damit dieser allumfassende Ansatz auch tatsächlich gegeben ist, ist die Vernetzung mit der Privatwirtschaft äusserst wichtig. Dies nicht zwingend aus monetärer Sicht. Weltumfassende Ausrichtung Denn das Institut finanziert sich vollständig aus eigenwirtschaftlich erarbeiteten Mitteln. HWWI-Gesellschafter sind etwa die Universität Hamburg und die Handelskammer Hamburg. Strategische Partnerschaften wurden mit verschiedenen lokal ansässigen Finanzinstituten und Unternehmen eingegangen. Dass das HWWI, dieses weltgewandte Wissenszentrum, aber nur örtlich wirkt, im eigenen Teich fischt und dabei nicht über den Tellerrand lugt, ist natürlich falsch: «In unserem Institut arbeiten die vier Bereiche ‹Wirtschaftliche Trends›, ‹Hamburg und regionale Entwicklungen›, ‹Weltwirtschaft›, ‹Migration Research Group› inhaltlich und personell eng zusammen.» Bräuninger führt weiter aus: «Dies betrifft speziell die ersten zwei Bereiche, wobei der eine globale und nationale Zukunftstrends untersucht, der andere analysiert deren Bedeutung für die Regionen. Die regionale Analyse ist ohne das Verständnis des globalen Trends unmöglich und die regionale Dimension macht den globalen Trend erst konkret – und natürlich auch spannend. Dies gilt sowohl für langfristige Tendenzen wie etwa den demografischen Wandel als auch für eher kurzfristige Gegebenheiten, so zum Beispiel konjunkturelle Phänomene.» Die jetzige Wirtschaftslage ist sicherlich ebenso ein «phänomenales» Wunderding, wenn auch nicht ein derart heiss ersehntes. Trotz alledem offerieren solche harschen Phasen, wie wir sie aktuell erleben, nicht nur Unbarmherziges, sondern auch viel Gutes, Positives, Aussichtsreiches, Fruchtbares. Bräuninger dazu: «Zunächst gilt natürlich, dass eine Krise eine Krise und deshalb unerwünscht ist. Aber wie Sie sagen, Krisen haben durchaus auch positive Wirkungen.» Der langjährige Akademiker konkret: «So werden zum Beispiel eklatante Strukturprobleme urplötzlich offensichtlich und gegebenenfalls sehr rasch bereinigt.»

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Marode Umstände, nein danke Diese strukturellen «Wundheilungen» können auf den ersten Blick durchaus schmerzhaft sein, gerade dann, wenn mit der Bereinigung Kräfte in Form von Arbeitskräften freigesetzt werden. Selbstverständlich, vielmals führen solche Veränderungen zu einer erhöhten Effizienz, die maroden Umständen den Garaus macht. «Industriezweige und Unternehmen, die strukturell besser aufgestellt sind als ihre Mitstreiter, erhalten speziell in trockenen Wirtschaftsphasen eine Chance, schneller zu wachsen.» An ein – gesundes – Wachstum denken insbesondere in unbarmherzigen Zeiten die wenigsten. Nicht wenige beginnen sich einzuigeln und sind in Bezug auf Entscheidungen oder Ausgaben stark gehemmt. Der Schutzschild hat das Gros der Bevölkerung zwar stets geschützt, gelaufen wird jedoch wie auf rohen Eiern. «Das grosse Problem der Wirtschaftskrise liegt darin, dass individuell rationales Verhalten kollektiv zu Fehlentwicklungen führt. So ist es völlig sachlich, bei Unsicherheiten über die zukünftige Entwicklung Investitionen zurückzustellen. Wenn dies aber alle tun, schreitet die Rezession mit Siebenmeilenstiefeln voran.» Doch es gibt sicherlich auch andere Themen oder besser gesagt Tendenzen als das rezessive Schreckgespenst. Was sind denn zukünftige «Perlen» und welche (Mega-)Trends oder Superzyklen werden uns längerfristig Freudentränen bescheren? «Die Megatrends werden durch demografische Entwicklungen und zunehmende internationale Vernetzungen hervorgerufen. Zunächst sind die Weltregionen sehr unterschiedlich von der demografischen Entwicklung betroffen. Weltweit wächst zwar die Bevölkerung, aber in den Industrieländern geht die Bevölkerung zurück und altert.» Der Energieexperte jetzt mit Branchenfokus: «Gesundheit und Ernährung werden in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Über den internationalen Handel können die Industrieländer aber auch von der weltweit wachsenden Bevölkerung und dem dadurch hervorgerufenen Wachstum der Nachfrage profitieren.» Apropos Bevölkerung, wir alle sind von Energieträgern und Rohstoffen abhängig. Wie sieht es in diesem Zusammenhang aus? «In den letzten Jahren hat die Bedeutung der Energie- und Rohstoffmärkte wirtschaftspolitisch erheblich zugenommen, und wenn die Krise beendet ist, werden sie weiterhin bedeutsam bleiben.» Alternative Energien im Brennpunkt Er fügt an: «Dies heisst aber nicht, dass wir in kurzer Zeit die – sicherlich zum Teil durch Spekulation überzeichneten – Höchststände der Erdölpreise wieder erleben werden. Allerdings dürften alternative Energien, und dazu gehört auch die auf Agrarrohstoffen basierende Bioenergie, zunehmend eine entscheidende Rolle spielen.» Das HWWI unterhält übrigens schon seit längerem den HWWI-Rohstoffpreisindex. Von solchen «Commodity-Barometern» wimmelt es förmlich; wer genau macht sich diese denn eigentlich zunutze? «In der Beobachtung der Rohstoffmärkte hat das HWWI die Tradition des Vorgängerinstituts fortgesetzt. Dieser Index wurde dort seit vielen Jahren geführt. Er hat eine erhebliche Bedeutung und wird etwa auch von der Bundesbank und der EZB (Europäische Zentralbank) im Rahmen der Veröffentlichung übernommen.» Eine erhebliche Bedeutung haben endlich auch die Frauen erlangt, Stichwort «Womenomics». Dies sieht das Institut, allen voran der HWWI-Direktor Prof. Dr. Thomas Straubhaar, genau so. Der Sprecher der Geschäftsführung verkündete unlängst, dass Familienpolitik Wirtschaftspolitik sei. Es ist aber auch bekannt, dass viele Firmen sich damit nach aussen hin brüsten, tatsächlich aber dieser Entwicklung schändlich hinterherhinken. Vereinbarkeit von Familie und Beruf Ist dem wirklich so, wird Womenomics verkannt? «Im Zuge des Standortwettbewerbs kommt es immer mehr darauf an, als Platz für


gut ausgebildete Arbeitnehmende attraktiv zu sein. Aufgrund des mit der demografischen Altersentwicklung zunehmenden Mangels an Arbeitskräften wird besonders die Erhöhung der Erwerbsquoten von Frauen bedeutsam. Für Hochqualifizierte, und insbesondere für Frauen, ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein wichtiges Kriterium bei der Wohnorts- wie auch Arbeitsplatzwahl.» Dem interessanten und wichtigen Superthema «Frau» hat PUNKTmagazin eine ganze Ausgabe (#14) gewidmet. Darin lässt sich etwa das dem Mann gegenüber weit überlegene Nachhaltigkeitsbewusstsein im Detail nachlesen. Und Nachhaltigkeit ist gerade ein gutes Stichwort, steht dieses (Anlage-)Thema doch länger schon in der Anlegergunst weit oben. Doch gerade in wirtschaftlichen Dürreperioden wird dem Kostenpunkt oder der Gewinnbereitschaft oft vermehrt Rechnung getragen, währenddem Jahrhundertproblematiken wie der Klimawandel ganz rasch in der Versenkung landen. Wie sieht denn Dr. Bräuninger den Klimawandel oder dessen Bedeutsamkeit in Bezug auf das Weltgeschehen? «Der Klimawandel wird eine der grossen Herausforderungen sein. Da er nicht aufzuhalten sein wird, müssen sich Länder, Regionen und Firmen darauf einstellen. Darüber hinaus muss aber auch alles getan werden, das AusFIRMENPORTRÄT

mass zu begrenzen. Dazu ist ein schneller Ausbau der regenerativen Energien ein wesentlicher Schritt. In der Kombination der Begrenzung des Klimawandels und der Einstellung bezüglich dieser Thematik liegt ein grosses Gewicht.» Germanien und Helvetien Je länger je mehr fallen auch die Schwierigkeiten Deutschlands mit der Schweiz ins Gewicht, ist doch die Bundesrepublik unser wichtigster Handelspartner – zumindest umsatztechnisch. 2008 lieferte Helvetia Waren im Wert von 41,8 Milliarden Franken (+1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Deutschland exportierte in unsere Richtung einen Warenwert von stolzen 64,9 Milliarden, was einem Plus zum Vorjahr von immerhin 4,3 Prozent entspricht. Die gegenseitige Bedeutsamkeit sollte doch zu gebührendem Respekt führen. Weshalb nörgelt das grosse Nachbarland so vehement, wenn es um die Schweiz (Stichwort Steuersituation) geht? «In den letzten Jahren hat die soziale Ungleichheit zugenommen. Die Hartz-Gesetze waren notwendig, um die langfristige Arbeitslosigkeit zu reduzieren. Sie haben jedoch auch dazu geführt, dass der untere Einkommensbereich zurückgefallen ist. Zugleich wurden die oberen Einkommensklassen in den letzten Jahren von Steuern entlastet. Deshalb ist es notwendig, dass diese Einkommensklassen ihren Verpflichtungen nachkommen. Insofern besteht öffentlich eine hohe Aversion gegen jede Form von Steuervermeidung.» Michael Bräuninger meint zudem: «Insgesamt ist es gerade in der Krise bedeutsam, darauf hinzuweisen, dass der internationale Austausch von Gütern und Produktionsfaktoren wesentlich zur weltweit positiven Wirtschaftsentwicklung in den letzten Jahrzehnten beigetragen hat. Zwischen eng regional und kulturell eng benachbarten Ländern wie Deutschland und der Schweiz ist dieser Austausch besonders wichtig.» Werbung

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w w w. l y x o r e t f . c h i n f o @ l y x o r e t f. c h + 41 (0)58 272 33 44 Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen haben einen rein indikativen und informativen Charakter, dessen Sinn es einzig und allein ist, die Eckdaten des Fonds aufzulisten. Die Daten stellen in keiner Weise eine Verpflichtung oder ein Angebot seitens der Société Générale („SG“) und/oder Lyxor AM („Lyxor“) dar. Für die Zeichnung von Fondsanteilen ist ausschliesslich der offizielle Verkaufsprospekt massgebend. SG und Lyxor übernehmen keinerlei treuhänderische Verantwortung oder Haftung für finanzielle oder anderweitige Konsequenzen, die sich durch die Zeichnung oder den Erwerb des in dieser Anzeige beschriebenen Fonds ergeben. Der Anleger sollte sich einen eigenen Eindruck über die Risiken bilden und für zusätzliche Auskünfte in Bezug auf eine Zeichnung oder einen Erwerb einen professionellen Berater konsultieren. Vor allem sollte sich der Anleger bei Zeichnung und Kauf von Fondsanteilen bewusst sein, dass der Fonds Risiken beinhaltet und die Rückzahlung unter

Umständen unter dem Wert des eingesetzten Kapitals liegen kann, im schlimmsten Fall kann es zu einem Totalverlust kommen. Der Fonds Lyxor ETF Euro Corporate Bond ist zum öffentlichen Vertrieb in der Schweiz oder von der Schweiz aus im Sinne von Artikel 120 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen vom 23. Juni 2006 zugelassen. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA hat Société Générale, Zweigniederlassung Zürich, als Vertreter und als Zahlstelle des Fonds in der Schweiz bewilligt. Der entsprechende Prospekt, Statuten, Jahres- und Halbjahresberichte des Fonds, sowie die Aufstellung der Käufe und Verkäufe, welche die Fondsleitung im Berichtsjahr für Rechnung des Fonds abgeschlossen hat, können mittels einfacher Anfrage kostenlos beim Vertreter in der Schweiz (Société Générale, Zweigniederlassung Zürich, Talacker 50, Zürich, Schweiz) bezogen werden. Die Verkaufsprospekte können unter www.lyxoretf.ch heruntergeladen werden.



iPUNKT

Für jede erdenkliche Situation gibt es ein spezifisches Barometer oder besser gesagt einen Index. Der Detailhandel ist zwar kein Index, dafür aber ein relativ genaues Messband für die Konsumentenstimmung.

Auch wenn der hiesige Detailhandel derzeit krisenresistent ist, so verdeutlichen die damit verbundenen Fakten doch die Schweizer Konsumentenlaune. Und am Boden ist diese nämlich noch lange nicht.

txt: Cyril Schicker] Der LIK, unser Landesindex der Konsumentenpreise, misst die Preisentwicklung anhand eines Warenkorbes, der die «wichtigsten» von den privaten Haushalten konsumierten Waren und Dienstleistungen beinhaltet. Dieser Warenkorb ist entsprechend den 12 bedeutsamsten Ausgabenkategorien der Haushalte unterteilt wie auch gewichtet. Die erfassten Waren- und Dienstleistungspreise werden für die Indexberechnung mit denjenigen der gleichen Produkte zum Basiszeitpunkt verglichen. ›››

AUF TUCHFÜHLUNG MIT DEM HIESIGEN DETAILHANDEL SOMMERGESCHENKE SO SOMMERGESCH S SOMMERGESCHENKE O OMMERGESCHENKE MMERGESCHENK MM M ME ERGESC ER RGESCHENKE RGESCHEN R RGESCHENK GESCHEN GESCH G ES ESCHENKE SC CHENK C HENKE HENK H HEN «PUNKTJAHRESABONNEMENT» Es wird ein PUNKTjahresabonnement offeriert. Um an der Verlosung teilzunehmen, senden Sie bitte eine Email an info@punktmagazin.com (Stichwort PUNKTmagazin). Teilnahmeschluss ist Freitag, den 17. August 2009. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Die so gemessene Preisentwicklung fliesst entsprechend dem Warenkorb als Teilindex in den Totalindex ein. Der LIK besteht aus rund 220 solchen gewichteten Teilindizes. Die eingangs erwähnten Ausgabenkategorien sind: Sonstige Waren und Dienstleistungen Restaurants und Hotels Erziehung und Unterricht Freizeit und Kultur Nachrichtenübermittlung Verkehr Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke Alkoholische Getränke und Tabak Bekleidung und Schuhe Wohnung, Wasser, Elektrizität, Gas und andere Brennstoffe Hausrat und laufende Instandhaltung des Hauses Gesundheitspflege

Bei ungefähr 3000 willkürlich aus dem Telefonverzeichnis ausgewählten Haushalten sind die notwendigen Ausgaben erhoben und zu einer durchschnittlichen Ausgabenstruktur hochgerechnet worden. Davon ausgehend wurde das Gewicht einer jeden Kategorie festgelegt. Neugewichtungen finden – neu – im Jahresrhythmus statt, und für jene Bereiche, für die nicht ausreichend detaillierte Informationen abgeleitet werden konnten, wurden zusätzliche Statistiken sowie Branchen- und Marktforschungsdaten herbeigezogen. Teuerung, Inflation, Barometer ... Der LIK selber misst die reale Teuerung, die die Haushalte (also uns) tatsächlich beeinflusst. Er basiert auf internationalen Normen und Standards sowie auf wirtschaftswissenschaftlich anerkannten objektiven Kriterien, laut Schweizer Bundesamt für Statistik. Dass der LIK ein Barometer ist, das die jeweilige Inflation misst oder darstellt, dürfte allgemein bekannt sein. Weniger bekannt hingegen ist der Fakt, dass dieses Messgerät immer wieder in die Kritik gerät. Dies hauptsächlich deshalb, weil beispielsweise Steuern, Haftpflichtversicherungs- und Krankenkassenprämien nicht in die Kalkulation mit eingerechnet werden. Ein Argument für den Einbezug wäre, dass es für die Arbeitnehmer durchaus wichtig ist, wie stark alle von ihnen zu bezahlenden Preise gestiegen sind, da diese unter anderem für Lohnverhandlungen wesentlich sind, sodass die Lohnerhöhungen zumindest die Kaufkraft erhalten. Die Kritik geht aber über dieses nicht ganz unwesentliche Argument hinaus. Sie richtet sich etwa zudem gegen die Datenermittlung. Diesbezüglich gilt es zu erwähnen, dass die entsprechende Hochrechnung von 3000 Personen (Befragten) auf zirka 7 700 000 Schweizerinnen und Schweizer, auch wenn das im Statistikwesen jeweils Usanz ist, nicht zwingend mit der Allgemeinheitsmeinung einhergeht.

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«LIK» mich doch Der dritte Kritikpunkt betrifft die Exaktheit, denn wie ehrlich oder genau sind die jeweiligen Angaben? Wohl nicht wenige unter uns fühlen sich nicht sonderlich mit Rosen beglückt, wenn ein Befragender unangemeldet vor der Haustüre steht, erwartungsvoll Rehaugen aufsetzt und mit dem Kugelschreiber herumfuchtelt. Ebenso wenig Freude dürfte der Befragende am anderen Ende der Telefonleitung auslösen, wenn dieser – zu welcher Uhrzeit auch immer – mit Säuselstimme versucht, des Gesprächspartners Interesse auf sich zu lenken. Selbstverständlich, der LIK ist kein schlechter Massstab und gibt durchaus Zeichen, ob der Geldbeutel nun eher geschont werden soll. Es geht denn auch nicht an, jedem ungewünschten Menschen ein «LIK mich doch, Du ...» an den Kopf zu werfen, diese Verballhornung ist nicht angebracht. Aber man darf diesem Barometer auch nicht zu viel Gewicht beimessen oder nicht alles in diesem Zusammenhang mit Gold aufwiegen. Detailhandel’sches Messband Insbesondere wenn einem von links, rechts, vorne, hinten, oben wie unten Negativszenarien herangetragen werden und entsprechende Unsicherheiten herumgeistern, dürfte gerade jener Ort am ehesten darüber Auskunft geben, der tagein, tagaus vom Bevölkerungsmammutanteil heimgesucht wird. Der «stille Ort» ist damit nicht gemeint. Dass gerade der Detailhandel, wie keine andere Branche, Ausdruck der wirtschaftlichen Gesamtentwicklung ist, das sieht auch die jüngste Studie «Detailhandel Schweiz 2015 (Trends, Szenarios, Perspektiven)» des Gottfried Duttweiler Institutes (GDI) so. Wie dem auch sei, während sich Migros und Coop mit ausführlichen, rasch eintrudelnden Antworten gleich zu Beginn positiv in den Fokus rückten, glänzte Denner mit einer anfänglichen Neugierde, die schliesslich aber in einer Absage mündete. PREISLICHE WAAGSCHALE

An dieser Stelle soll erwähnt sein, dass laut einer anderen Studie, «Handels-Check Schweiz», Migros zum beliebtesten Lebensmittel-Detailhandelsunternehmen gekürt worden ist. In den Kategorien «Preis-Leistungs-Verhältnis», «Vertrauenswürdigkeit», «Personal» und «Wohlfühlindex» schneidet


der orange Riese am besten ab. Der Mitstreiter Coop figuriert auf dem zweiten Rang. 34,8 Prozent der knapp 1100 Befragten gaben Coop die Stimme, bei Migros waren es deren 53,3 Prozent. Auch wenn der zweite Podestplatz im ersten Moment oft mit Argwohn goutiert wird, kann sich Coop immerhin rühmen, Migros in Bezug auf die Produktqualität auf den zweiten Rang verwiesen zu haben. Auf der Weltbühne führend Coop und Migros – Letzterer wurde erst kürzlich vom World Retail Congress zum nachhaltigsten Detailhändler weltweit ernannt – sind übrigens auch dann obenauf, wenn es darum geht, der Nachhaltigkeit gebührend Rechnung zu tragen. Gegenüber der Konkurrenz wie beispielsweise Tesco oder Marks and Spencer erfüllte Migros die Kriterien punkto Klimaschutz, Gebäude (Stichwort Minergie), Transporte, Recycling am besten. Coop hat sich übrigens nicht um eine Teilnahme bemüht, hätte aber, da sind sich Experten einig, ziemlich ähnlich gute Karten gehabt. Nachhaltigkeit ist im Allgemeinen einer der wichtigen Treiber für zukünftig rosige Absatzzahlen, schenkt man der bereits erwähnten GDI-Studie Glauben. Und dazu gehört auch das konzise Einbetten der Kundenbedürfnisse. Nicolas Schmied, Mediensprecher bei Coop, dazu: «Neben der Preiskompetenz legen wir grössten Wert auf die im Markt stärkste Leistung: Frischsortimente, das grösste Bio-Angebot, die Markenauswahl, die Nähe zu Kunden sowie, dank schöner Warenpräsentation und einladenden Filialen, ein echtes Einkaufserlebnis.» Die Mediensprecherin der Migros, Bettina Bosshard, tönt ähnlich: «Die wichtigsten Themen sind definiert und werden gezielt angegangen. Ausserdem werden wir uns in diesen Bereichen weiter profilieren: PreisLeistung, Frische, Regionalität, Swissness und Nachhaltigkeit. Wir haben zudem unzählige neue Projekte und innovative Produkte in der Pipeline.» Dass die Coop-Strategie, sofern konsequent eingehalten, auch in wirtschaftlich öden Perioden funktioniert, verdeutlichen folgende Schmied-Worte: «Wir sind zufrieden und stellen weiterhin eine positive Entwicklung fest. Die Oster-Geschäfte liefen ganz gut, der klare und gute Preislagenaufbau bewährt sich nun. Absolute Wahlfreiheit des Kunden in Kombination mit einem überzeugenden Angebot werden geschätzt. Günstigere Labels und Produkte (Discount-Markenartikel) entwickeln sich schon leicht besser. Aber auch die Kompetenzmarken entfalten sich positiv. Ebenso macht uns die Sparte «Bau und Hobby» Freude. Und wie sieht es bei Migros aus? «In wirtschaftlich härteren Zeiten profitiert Migros vom erhöhten Preisbewusstsein. Bei Globus, Interio und Micasa spüren wir jedoch eine gewisse Katerstimmung. Auch bei Sé-

lection, der Gourmet-Linie, sind die Kunden etwas zurückhaltender. Aber Kopfzerbrechen bereitet uns das nicht, insbesondere 2008 war ein sehr gutes Jahr und das M-Budget-Sortiment wächst immer noch überdurchschnittlich. Ebenso die Nachhaltigkeitslabel. Gleiches gilt für Sport- und Elektronikartikel. Weiter sehen wir Wachstumspotenzial etwa für den Convenience-Bereich.» Auf die Frage nach der landauf, landab verbreiteten Miesepeterstimmung antwortet Coop-Schmied entschieden: «Einen dramatischen Stimmungseinbruch spüren wir nicht.» Klar, die Detailhandelsumsätze sind eher konjunkturabhängig und wenn sie sich verändern, dann jeweils mit Verzögerung – und vor allem mit Babyschritten. Keine Macht der Dramaturgie Dass der Industriezweig nicht ganz gefeit ist vor elegischen Zeiten und erhöhten Sparmassnahmen, das zeigen zum Beispiel die im April 2009 vom Bundesamt für Statistik veröffentlichten Zahlen. Im März 2009 haben sich die Umsätze gegenüber dem Vorjahr – abzüglich Teuerung – um 1,2 Prozent vergrössert. Berücksichtigt man allerdings den Fakt, dass der diesjährige März zwei Zusatzverkaufstage mehr umfasste als der Vorjahresmonat, drehen sich die Zahlen ins Minus. Aber das ist bei weitem kein Grund zur Besorgnis, denn der Umstand, dass beispielsweise an Samstagen mehr gekauft wird als an Montagen (je nach Jahr kann dies viel ausmachen), macht gewisse Berechnungen obsolet. Mit anderen Worten, es besteht keine ausgeklügelte Verkaufstagsbereinigung. Der Credit-SuisseÖkonom Fabian Heller warnte erst kürzlich davor, Detailhandelszahlen, so enttäuschend sie auch immer sind, zu dramatisieren. Die aktuellen Zahlen würden gemäss Heller aber ins Bild einer weniger aufgehellten Konsumentenstimmung passen. Jedoch gehe er davon aus, dass der Privatkonsum hierzulande einen – wenn auch marginalen – positiven Beitrag zum diesjährigen BIP leisten würde. Das hört sich doch beruhigend an, ebenso folgende Migros-Aussage: «Es gibt erste Anzeichen, dass in den Luxusgüterbereichen Auswirkungen zu spüren sind. Der klassische Detailhandel ist von der Entwicklung weniger betroffen.» Coop dazu: «Gerade der Lebensmitteldetailhandel erweist sich in Zeiten einer abgeschwächten Konjunktur oder Rezession als relativ krisenresistent und als Stütze des – reduzierten – Konsums. Derzeit gehen wir von einer moderaten Abschwächung der Umsatzentwicklung aus, nicht aber von einem Zusammenbruch.»

iPUNKT

17,2 Prozent. 2008 war ein Rekordjahr und wir sind voll auf Kurs.» Damit dieser Kurs auch eingehalten und fremdländische Konkurrenz im Zaum gehalten wird, ist es gemäss der GDI-Studie vonnöten, sich zukünftig auch auf die Senioren als Zielgruppe zu fokussieren und nicht nur auf die Jugend. Dieselbe Studie zeigt auf, dass nicht mehr die Anbietersicht, sondern vielmehr die Kundenbeziehung im Zentrum des Erfolges steht. Darüber hinaus wird herausgestrichen, dass auf mittel- bis langfristige Sicht nicht der Preis eine entscheidende Rolle spielt. Dafür ist die Nähe, Frische und Freude Drehund Angelpunkt eines erfolgbehafteten Einkaufs. Die hiesige Nummer 1 dürfte ihren Nimbus, auch wenn Coop sich hartnäckig an die Fersen heftet, nicht so schnell verlieren. Bettina Bosshard: «Die Konkurrenz wird sich weiter verstärken und der Preiskampf sicherlich nicht nachlassen. Es gibt aber viele Themen, mit denen wir uns differenzieren können. Es wird darum gehen, diese Stärken auszubauen und den Kunden nahezubringen.» DETAILHANDEL SCHWEIZ 2015

Frohlockende Auguren Das Positive geht weiter – zumindest aus Coop-Sicht: «Letztes Jahr steigerten wir den Kassenumsatz um 15,6 Prozent und erhöhten den Schweizer Marktanteil von 15,7 auf

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STIMMUNGSBILD

KONJUNKTURINDIZES IM VERGLEICH

KoF-Konjukturbarometer In der Schweiz sind zwei unterschiedliche Indizes bekannt, der eine wird vom Bundesamt für Statistik erstellt, der andere von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KoF). Dem KoF-Konjunkturbarometer wird allgemein mehr Aufmerksamkeit beigemessen. Das Barometer setzt sich aus 25 Einzelindikatoren der verschiedenen Sektoren zusammen, wobei Sektoren des Kredit- und Baugewerbes von der Gesamtwirtschaft getrennt betrachtet werden, da diese spezifische Konjunkturverläufe aufweisen. Alle übrigen werden «zusammengepoolt». Die gepoolten Indikatoren werden anhand der Messmodelle Schweizer Industrie, Schweizer Konsum und Exportdestination EU bestimmt und gemittelt. Im Zentrum der Recherchen steht ein umfangreicher Umfragekatalog, zusammengestellt von der KoF. Das Barometer ist so konzipiert, dass es der BIP-Wachstumrate aus dem Vorjahr um ein bis zwei Quartale vorlaufen soll. Es muss aber berücksichtigt werden, dass die Werte am aktuellen Rand aufgrund von späteren Datenrevisionen zumeist provisorisch sind. Das KoF-Konjunkturbaro-

Quelle: Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich Grafik: fmAG

KOF KONJUNKTURBAROMETER (IN %) 3.00 2.25 1.50 0.75 0 -0.75 -1.50 -2.25 06.1991 KOF-Konjunkturbarometer

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06.2009

meter, wie es heute berechnet wird, existiert erst seit Mai 2006. Die Beurteilung der Verlässlichkeit des Index basiert demnach auf maximal 13 Quartalswerten. Auch wird eine erste Revision des Barometers notwendig, da die Berechnung des BIP seit dem Jahre 2006 revidiert wurde. Ifo-Geschäftsklimaindex Das deutsche Pendant ist der Ifo-Geschäftsklimaindex. Dieser basiert auf monatlicher Umfrage bei ungefähr 7000 Firmen (Produktion, Bau, Gross- und Einzelhandel). Die einzelnen Unternehmen werden gebeten, eine Einschätzung ihrer aktuellen Geschäftssituation wie auch der Entwicklung für die nächsten sechs Monate zu liefern. Der jeweilige Bilanzwert der aktuellen Geschäftslage wie auch der Bilanzwert der erwarteten Entwicklung werden aus der Differenz aus den prozentual positiven und negativen Rückmeldungen ermittelt. Das Geschäftsklima wird somit als sogenannter transformierter Mittelwert ermittelt. Das Index-Ziel besteht unter anderem darin, die konjunkturellen Daten aus der amtlichen Statistik zu ergänzen, da letztere öfters erhoben wird. Allerdings sind diese Erhebungen mit Vorsicht zu geniessen. Dennoch wird «Ifo» bei Prognosen von Trendwendungen im Wirtschaftswachstum eine wichtige Bedeutung beigemessen. Hierbei bezieht man sich vor allem auf die sogenannte «Dreimal-Regel», die besagt, dass erst nach einem dreimaligen Ausschlagen des Geschäftsklima-Indikators eine tatsächliche Trendwende zu erwarten ist.

die konjunkturelle Entwicklung und hat einen dementsprechend erkennbaren Einfluss auf die Entwicklung der Aktienindizes. Das PMI-Barometer ist ein gewichteter Index aus fünf von zehn Subindizes, nämlich Auftragseingang (30 Prozent), Produktion (25 Prozent), Beschäftigung (20 Prozent), erhaltene Lieferungen (15 Prozent) und Lagerbestand (10 Prozent). Befragt werden Einkaufsmanager aus 20 verschiedenen Bereichen des verarbeitenden Gewerbes. Hierzu gehören unter anderem die Bereiche Nahrungsmittel, Tabak, Textil, Holz- und Holzprodukte, Kautschukund Plastikerzeugnisse, Druckerei/Verlage, Chemische Produkte, Mineralöl, Industrie-/ gewerbliche Ausrüstungen, Leder, Glas, Steine sowie Computer, Bauteile/elektronische Ausrüstungen, Transport/Ausrüstungen – ein wahres Kunterbunt.

Purchasing-Manager-Index Der Purchasing-Manager-Index (PMI) ist einer der wichtigsten Frühindikatoren für

Vorteile, Nachteile ... Auf zehn Themen wird eine Bewertung abgegeben. Der PMI bildet die Entwicklung der US-Industrieproduktion ab. Ein Wert von 50 wird als neutral, ein Wert über 50 als eine steigende und ein Wert unter 50 als eine rückläufige Industrieproduktion angesehen. Im Schnitt weist der PMI einen Vorlauf von drei bis sechs Monaten vor der tatsächlichen Produktion auf. Der Vorteil des PMI ist, dass er aktuelle Informationen über die Produktionsaktivität mit einbezieht, abgestützt auf 20 produzierende Industriebranchen. Nachteilig bewertet wird die Tatsache, dass Lohnstrukturen und technologische Veränderungen nicht berücksichtigt werden. Auch die Limitierung der Antworten auf drei Möglichkeiten («langsamer», «schneller», «unverändert») steht in der Kritik.

IFO-GESCHÄFTSKLIMA-INDEX (IN PT.)

PURCHASING-MANAGER-INDEX (IN PT.)

115 110 105 100 95 90 85 80 06.1991 IFO-Geschäftsklima-Index

06.2009

65 Quelle: Institute for Supply Management Grafik: fmAG

lesen, dass sich die Schweizer Wirtschaft in eine Rezession begeben hat. Das tönt nicht schön, doch ungeachtet dessen: Worauf basieren denn solche Aussagen, was sind die Instrumentarien, die angewandt werden, um solche Aussagen zu treffen? Drei unterschiedliche Werkzeuge aus verschiedenen Staaten wollen wir hier vorstellen und deren Funktion aufzeigen. Da dabei jeweils unterschiedliche Methodiken benützt werden, können diese stark beachteten Instrumente nur bedingt miteinander verglichen werden.

Quelle: Ifo Institut für Wirtschaftsforschung Grafik: fmAG

txt: Olivier Bühler] Erst kürzlich war in der Presse zu

Seit längerem ist die Weltwirtschaft nun schon gebeutelt, das wissen wir alle und unerhört oft werden etwa ursprüngliche Wachstumsprognosen laufend korrigiert. Worauf aber basieren die Korrekturangaben und wie ist die jeweilige Funktionsweise? Drei Barometer im Fokus.

60 55 50 45 40 35 30 06.1991 Purchasing-Manager-Index

06.2009


FAZIT

Der Weltwirtschaftslack ist abgekratzt, doch einige Lackierer oder eher Indikatoren deuten in eine aussichtsreiche Richtung. Negatives wird trotzdem auf Händen getragen, und Verheissungsvolles negiert. Gesucht aber wird die richtige Balance – kein einfacher Drahtseilakt.

txt: Cyril Schicker] Das Weltwirtschaftsgeschehen

ist komplex. Die Demografie wird zunehmend zur Last, die Technologie zeigt vermehrt ihre Tücken, Ökologie und Ökonomie sind je länger je weniger im Gleichgewicht und die globale Politik macht sich das universelle Unbehagen mehr zunutze, als es aus der Welt zu schaffen. Als sei es damit nicht schon genug, nein, gewisse (ost-)europäische Staaten oder deren Obrigkeiten bekunden Mühe, ihre Nation durch die Wirtschaftsdürre zu führen. Mehr dazu lässt sich in der PUNKTausgabe #19 «Exotica» nachlesen. Als Stichwort sei hier noch die Kreditblase angeführt. Apropos Blase: Aus Übersee kommen doch wiederholt Hilfe- oder besser gesagt Ausrufe in Bezug auf die Kreditkartenblase. Kristallkugel, nein danke Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist es alltäglich, gleich mehrere Kreditkarten zu benutzen. Der Schuldenberg der US-Haushalte ist immens und ein stattlicher Prozentsatz wird bereits nicht mehr bedient. Aufgrund der Vernetzung des Weltfinanzsystems dürften auch unsere Breitengrade bald davon betroffen sein. Doch «hätte», «könnte», «dürfte» kommt zu sehr dem Blick in die Kristallkugel gleich. Auch wenn die Prognosengenauigkeit in der globalisierten Welt schwierig ist, sollten nach wie vor (gewisse) Expertenmeinungen auf offene Ohren stossen. Es ist immer einfach, zweckgesteuerten Pessimismus vorzuleben, dabei die Lebensfreude zu ruinieren und das generelle Geschehnis als frustriertes, unberechenbares sowie ohnmächtiges Ding zu entwürdigen. Klar bringt es auf lange Sicht hinaus auch nichts, sich dem Zweckoptimismus hinzugeben. Denn es ist beileibe nicht alles kategorisch positiv. «Positiv» und «negativ» sind

PLUS ...

ohnehin zwei Begriffe, die wir zwar alle kennen, dennoch aber zumeist anders auslegen. Schweizer Reflexionskultur Die sogenannte Schweizer Reflexionskultur schreibt gewissermassen fruchtbare Gegebenheiten vor (Geld, Arbeit, Beziehungsglück, Wirtschaftswachstum, Gewinnsteigerungen) und der Zweckoptimist überbewertet sie ohne Zögern. Das geht gerne einmal ins Garn, ebenso aber der Zwang des dauerhaften Miesepeters, der hinter jeder Ecke einen Grund für seinen Nihilismus ausfindig macht. Und wie so oft liegt das Optimale im Ablaufen des goldenen Mittelweges. Selbstverständlich ist es nicht derart einfach, wie es sich anhört beziehungsweise niederschreiben lässt. Doch beide Extreme erschweren den Alltag nun einmal ungemein – und vor allem unnötig. Sowohl die gutgläubige Naivität als auch die stupende abschlägige Verbissenheit führt mit ziemlicher Sicherheit in irgendeiner Form in das Verderbnis. Weder das eine noch das andere Wer also zum Beispiel anfangs Jahr, Börsenverluste hin oder her, die Aktien gänzlich verschmähte und sich ob all der negativen Berichterstattungen ergötzte oder in seiner Meinung bestätigt fühlte, der hat einen grossen Teil der Aufwärtsbewegung verpasst. Pessimismus war da sichtlich fehl am Platz. Stark gelitten haben dürfte die Rendite auch aufs gesamte Jahr hinaus gerechnet. Doch ebenso konnte das «konträre Pendant», der hemmungslose Optimist, nicht ohne weitere Überlegungen blindlings draufloskaufen und sich mit Aktien eindecken. Denn es gibt nach wie vor ballastartige Titel, Branchen oder Märkte, von denen man besser noch die Finger lassen sollte. Zum

Beispiel im hochgelobten Afrika, konkreter in Ghana und Kenia: Dort ist es nicht nur der omnipräsente Gefahrenherd (Putschversuche, Korruption, Hetzjagden, Inflationsungemach et cetera), der oft auf der höchsten Stufe brennt. Die multimediale Plattform investchannel.ch verdeutlichte jüngst, dass die Börse(-ntalfahrt) irgendeine Nation des «Schwarzen Kontinents» in den Schwitzkasten nehmen kann. Weshalb es gerade Ghana mit knapp 40 Prozent – YTD – an Terraineinbusse oder Kenia (-20 Prozent) betrifft, kann nicht abschliessend beantwortet werden. Der Einklang macht es aus Abschliessend oder nicht abschliessend, es gilt wohl für jeden unter uns, schliesslich die Balance zwischen Negativ und Positiv zu finden. Dabei dürfen weder aussichtsreiche Tatsachen noch verneinende Gegebenheiten im Keim erstickt werden. In der jetzigen, doch heiklen Phase ist eine hohe Aufmerksamkeit allem gegenüber durchaus angebracht, ein gewisser Informations- und Wissensdurst ebenfalls. Die gesunde Skepsis sicherlich auch – und daneben schadet es überhaupt nicht, eine wohlwollende Frohnatürlichkeit an den Tag zu legen. Solange dies alles denn auch im Einklang steht, werden zukunftsträchtige (Anlage-) Themen nicht einfach – sträflich – negiert und dem Weltwirtschaftsaufschwung wird kein Bein gestellt. Vorhang auf also für verheissungsvolle Fakten oder Industriezweige wie unter anderem Infrastruktur, Agrarrohstoffe und erneuerbare Energien, Nahrungsmittel inklusive Tabakwaren, Technologie, Gesundheitswesen. Gewisse Bereiche aus der Nachhaltigkeit sowie der Megatrend Womenomics haben auf dem Investorenradarschirm ebenso ihren Platz verdient.

MINUS ...

> punktmagazin.com 37


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PRODUKTE

DER LABYRINTH-FÜHRER dem Winterschlaf erwacht und nun voller Tatendrang respektive nur darauf wartend, von den globalen Marktteilnehmern wieder entdeckt zu werden. PUNKTmagazin ist schon seit jeher dabei, fortwährende Investmentopportunitäten herauszukristallisieren. Nachfolgende Kurzbeiträge komplettieren die ausführlicheren Artikel in der Ihnen vorliegenden Ausgabe wunderbar und gelten nach wie vor als reichlich sprudelnde Informationsquelle. Es ist nun an der Zeit, quasi die Beine in die Arme zu nehmen, dem noch immer allgemeinen Negativtenor zu entsagen und Aussichtsreiches anzuvisieren. Wie sagt man doch so schön: «Nur wer eigene Wege geht, kann Spuren hinterlassen.» Und furchig soll es werden.

txt: CS] Wenn die Worte «Rüstungs-

industrie» oder «militärisch-industrieller Konzern» fallen, denkt das Gros unter uns wohl an grosse amerikanische Firmen wie etwa Boeing, Lockheed Martin oder Northrop Grumman. Dies ist auch nicht verwerflich, trumpfen doch diese Gesellschaften zumeist mit stetig hohen Wachstumsraten auf. Doch es muss nicht immer Übersee sein, auch der europäische Raum kann in der Rüstungsindustrie einen Giganten vorweisen – und zwar EADS. Der deutsch-französische Konzern hat beispielsweise im vergangenen Jahr einen gewaltigen Auf-

trag erhalten, militärische USTankflugzeuge zu liefern. Unser Nachbar Deutschland ist im Waffengeschäft eine grosse Nummer. Markt der Gigantomanie Gemäss dem schwedischen Friedensforschungsinstitut SIPRI exportierte die Bundesrepublik im Jahrfünft 2004 bis 2008 stolze 70 Prozent mehr Grosswaffen als in den fünf Jahren davor. Als grösster «EU-Ausführer» wird Deutschland nur noch von Russland (Weltmarktanteil von 21 Prozent) und den USA (31 Prozent) überholt. Nebst EADS zeichnet ebenso der ThyssenKrupp-Konzern für

den Rüstungsbau – beispielsweise von Marineschiffen und U-Booten – verantwortlich. Dies sicherlich ebenso mit einem bislang kaum gesehenen Surplus – im Vergleich zu jeder anderen Geschäftstätigkeit. Experten schätzen den weltweiten Sicherheitsmarkt auf 30 bis 35 Milliarden Euro (zirka 53 Milliarden Franken), und nach Ansicht der Berenberg Bank dürften sich die Gesamtausgaben für Produkte und Dienstleistungen aus diesem Bereich sogar auf knapp 800 Milliarden Euro (rund 1,2 Billionen Franken) erhöhen. So schrecklich sich diese Sicherheitsmanie auch anhört,

INFRASTRUKTUR MAL ANDERS txt: CS] Dass das Jahrhundertthema

«Infrastruktur» facettenreich ist und allerlei Teilbereiche beinhaltet, dürfte klar sein. Offensichtlich ist ebenfalls, dass die Regierungen als Beitrag zur Überwindung des Wirtschaftsungemachs weltweit ihre Infrastrukturausgaben drastisch erhöhen. Doch Infrastruktur ist weit mehr respektive es fallen im Rahmen der Daseinsvorsorge auch Departemente wie zum Beispiel Pflegedienste, Bildungswesen oder das Gesundheitssystem im Allgemeinen in diese Kategorie. Immaterielles Letztere drei werden auch unter dem Begriff «Immaterielle Infra-

struktur» (intangible infrastructure) zusammengefasst. Diese sorgt laut Experten speziell für nachhaltiges Wachstum. Nach Finnland, den Vereinigten Staaten, Hongkong, Singapur, Schweden, Dänemark, Japan, Norwegen und Israel liegt die Schweiz – höchste Ausgaben im Gesundheitswesen im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt (BIP) – übrigens an zehnter Stelle. Dies verdeutlicht beispielsweise ein taufrischer Credit-Suisse-Be richt. Industrienationen im Vorteil Dessen ungeachtet hat die Schweizer Grossbank Credit Suisse in diesem Report gerade

die BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China aufgeführt. Sie haben in Bezug auf die «intangible infrastructure», eine der wirtschaftlichen Haupttriebfedern, am meisten Aufholbedarf. Die Behörden seien sich aber dessen bewusst und ihre Bemühungen in die richtige Richtung seien denn auch bereits stark spürbar. Davon profitierten bislang vor allem Unternehmen aus der industrialisierten Welt. Wachstumstärke Strategen und Experten schätzen nur schon den weltweiten Healthcare-Umsatz (Gesundheitsindustrie) auf rund 5,4 Billionen Dollar (ungefähr 5,7 Billio-

aus anlagetechnischer Sicht dürfte diese doch stark steigende Tendenz wie Seelenbalsam wirken. Selbstverständlich gilt es auch hierbei, sich stets die Ethikfrage zu stellen und darüber hinaus sollten die entsprechenden Engagements mit der individuellen Investmentstrategie übereinstimmen. «AUFGERÜSTET» Aktien

Ticker

Boeing

US0970231058

Div. %

3,80

Lockheed Martin

US5398301094

2,18

Northrop Grumman

US6668071029

3,53

EADS

NL0000235190

1,66

Thales

FR0000121329

Fonds / ETF

Ticker

Global Security

LU0269899067

CS

PF Security

LU0256846139

Pictet

3,51 Anbieter

Quelle: Telekurs, div. Anbieter Grafik: fmAG

MILITÄRISCH-INDUSTRIELL

nen Franken), wobei der Mammutanteil noch immer auf die entwickelten Staaten fällt. Doch wie gesagt, das grösste Wachstum dürfte mit den aufstrebenden Nationen einhergehen. Dies hat mitunter damit zu tun, dass deren Regierungen bislang anderen Notwendigkeiten den Vorrang gegeben haben.

«IMMATERIELLES» Aktien

Ticker

LifeWatch

CH0012815459

Div. %

0

Samsung Electronics

US7960502018

0

New Value AG

CH0010819867

Strukturierte Produkte

Ticker

0 Anbieter

Adamant Healthcare

CH0037047989

Adamant Pharma Vision

CH0019509196

ABN Amro

Fonds / ETF

Ticker

BB Medtech

CH0038390016 Bank a. Bellev.

ZKB Anbieter

Quelle: Telekurs Grafik: fmAG

txt: Rino Borini & Cyril Schicker] Die aktuelle (Weltwirtschafts-)Situation offeriert ein Diversikum an fruchtigen Anlagehäppchen. So stark der jeweilige Hunger auch immer ist, er dürfte – zuweilen mit ein bisschen Risikobereitschaft und einem relativ langen Atem – einerseits gestillt sein und anderseits mit Erfolg versüsst werden. Die grassierende Elegie ist zwar verständlich, aber bei weitem nicht gerechtfertigt. Etliche Indikatoren, beispielsweise der Geschäftsklima-Index (Euroraum), den das Münchner Institut Ifo Mitte Mai 2009 veröffentlichte, deuten in eine verheissungsvolle Richtung. Sicherlich, dies ist nicht das gewichtigste Barometer, doch die Anzeichen der Erholung verdichten sich zunehmend. Es scheint tatsächlich so, als sei das Positive endlich aus

> punktmagazin.com 39


txt: RB] Unter einem Megatrend verstehen Anleger so etwas wie den Superstar der Geldanlage – ein Investment, das auch dann noch strahlt, wenn den Märkten insgesamt die Luft ausgeht. Das Katastrophenjahr 2008 demonstrierte aber eindrücklich, dass auch die Superstars tief fallen können. So sind Anlagen mit dem Etikett «erneuerbare Energie» besonders heftig abgestürzt. Der RENIXX-Index (Renewable-Energy-Industrial-Index) bildet die Performance der 30 führenden börsenkotierten Unternehmen ab. Dieser büsste innert der Frist von 12 Monaten knapp 50 Prozent an Wert ein. Umso schneller jedoch hat er sich in den letzten Wochen erholt: Der Index legte seit März bis Anfang Juni um 33,8 Prozent zu. Langfristig bleiben die Chancen intakt, der Klimawandel ist Realität und hat sich durch die Krise nicht in Luft aufgelöst.

Wind vor Sonne Zahlreiche Regierungen haben in ihrer Agenda die Förderung und den Ausbau von alternativen Energien stehen und sprechen dafür weltweit die stolze Summe von rund 430 Milliarden Dollar

für «grüne» Investitionen. Insbesondere die Windbranche bietet ein grosses Potenzial, denn gegenüber der Photovoltaik kann die Windenergie Skaleneffekte einfacher generieren. Auch die Erzeugungskosten sind wettbewerbsfähiger und die Insolvenzrisiken geringer. Im Windbereich scheinen Firmen wie Gurit, Vestas Wind Systems, Gamesa oder Acciona attraktive (Einstiegs-) Niveaus aufzuweisen. Im Solarbereich überzeugen Unternehmen wie Suntech Power, First Solar oder Solarworld. Doch Einzelengagements bieten neben Chancen auch Gefahren: Insbesondere im Solarmarkt waren die Margen jahrelang überhöht und der Spielraum für weitere Senkungen ist vorhanden. Mittels Diversifizierung können die Anlagerisiken abgeschwächt werden. Einen aktiven und breit diversifizierten Ansatz verfolgt etwa der Nachhaltigkeitsspezialist SAM. Der Fonds Smart-Energy hat per Ende April 2009 eine positive Rendite von 13,5 Prozent erzielt. Für diesen aktiven Verwaltungsapproach fallen jährliche Gebühren von 1,5 Prozent an. Wer jedoch von einer möglichen Überrendite (Alpha)

im Vergleich zur Benchmark verzichten möchte, findet in der Welt der Indexprodukte verschiedene Lösungen. Einfach dem Index folgen Lyxor Asset Management hat auf den DJ-Alternative-Energy-Index einen börsengehandelten Indexfonds an der Schweizer Börse zugelassen. Dieser konnte bis Ende Mai bereits 21,4 Prozent zulegen. Da dieser Fonds kein Alpha generiert, sind die Verwaltungsgebühren dementsprechend gering (0,60 Prozent). Ebenfalls eine breite Abdeckung bringt das von der Deutschen Börse berechnete Barometer, den DAXGlobalAlternative-Energy-Index. Dieser investiert aktuell in 15 verschiedene Gesellschaften, die entlang der Wertschöpfungskette der erneuerbaren Energien tätig sind. Die UBS bietet auf diesen Index ein Trackerzertifikat. Dieses bildet die Wertentwicklung des Index eins zu eins ab und hat von Anfang Jahr bis Ende Mai bereits um 15 Prozent zugelegt. Das «Strukturierte Papier» notiert in Dollar und kann börsentäglich über die Börse Scoach gekauft wie verkauft werden. Frischen Wind bringt das Tra-

ckerprodukt der ABN Amro auf einen Wind-Index. Das Haus bietet sowohl ein Produkt in Franken als auch eines in Euro an. Der zugrundeliegende Index bildet die Aktienkursentwicklung von zehn Unternehmen ab, die über die Hälfte ihrer Erträge mit Windenergie generieren. Zudem müssen die betroffenen Gesellschaften eine be stimmte Marktkapitalisierung aufweisen. Auch in diesem Index ist die dänische Vestas mit rund 20 Prozent vertreten. Die multimediale Anlegerplattform investchannel.ch berichtet im Beitrag «Technologische Wiederauferstehung» ebenfalls über den populären Dänen. «ÖKOLOGISCHES» Aktien

Ticker

Div. %

Gurit

CH0008012236

11.66

Meyer Burger

CH0027700852

13.32

Vestas

DK0010268606

14.76

Gamesa

ES0143416115

14.80

Acciona

ES0125220311

18.00

Suntech Power

US86800C1045

19.64

First Solar

US3364331070

16.69

Solarworld

DE0005108401

Strukturierte Produkte

Ticker

DAXGlobal Alt. Energy

CH0028825740

UBS

ABN-Wind-Index

CH0029940654

ABN Amro

Fonds / ETF

Ticker

SAM Smart Energy

LU0175571735

SAM

World-Alternative-Index

FR0010524777

Lyxor

10.66 Anbieter

Anbieter

Quelle: Telekurs Grafik: fmAG

ÖKOLOGISCH IN DIE ZUKUNFT

SCHLAU DIE AKTIENQUOTE ERHÖHEN txt: RB] Die meisten Kursbarometer

erlebten jüngst zweistellige Gewinne. So legte der Dow-JonesIndustrial seit Anfang März bis Mitte Juni um 30 Prozent zu, der Schweizer Kursmesser SwissPerformance-Index (SPI) stieg um 27 Prozent. Freuen dürfen sich diejenigen, die rechtzeitig eingestiegen sind. Frustrierend für alle anderen, die an der Seitenlinie stehen und am Werweissen sind, ob ein Einstieg nun sinnvoll ist oder ob es sich um eine Bärenfalle handelt. Vieles sieht danach aus, als ob die schwerste Finanz- und Wirtschaftskrise an der Börse bereits Vergangenheit ist. Doch der Markt ist überhitzt und die Konjunkturaussichten sind noch nicht gerade rosig. Schlaue Inves-

40 PUNKTmagazin N˚ 20/09

toren, die davon überzeugt sind, die Tiefstkurse gesehen zu haben, können einen sukzessiven Einstieg wagen. Um die Aktienquote in einem Portfolio zu erhöhen, kann der Weg über strukturierte Produkte führen, genauer mittels Renditeoptimierungsprodukten. Dünne Luft bei Swiss Life Eine findige Variante ist der Einsatz von Discountzertifikaten und Barrier-Reverse-Convertibles (BRC). Beide Produkttypen verbriefen eine sogenannte Schreiber-Strategie. Ganz zentral bei diesen Vehikeln ist die Markterwartung. Der Anleger muss davon ausgehen, dass ein Basiswertkurs seitwärts verlaufen wird oder sich geringfügig nach oben respektive unten bewegt. Der

Vorteil dieser Instrumente liegt im bedingten Kapitalschutz (Barriere) und einem überdurchschnittlichen Renditepotenzial. Der zuletzt arg gebeutelte Versicherungskonzern Swiss Life verlor auf einen Zeitraum von einem Jahr beinahe 66 Prozent, gewann aber allein in den letzten drei Monaten wieder 75 Prozent an Terrain. Die Luft nach oben ist nun dünn und die Wahrscheinlichkeit, dass der Titel sich in einen Seitwärtskanal bewegen wird, ist hoch. Sogar Kursrückschläge sind nicht auszuschliessen. In solchen Fällen bieten BRC hervorragende Portfolio-Renditeoptimierungsmöglichkeiten. Mit dem kürzlich lancierten Zertifikat der Bank Vontobel erhält der Anleger eine Couponzahlung

von 10 Prozent auf sicher. Vielfältigkeit Der integrierte bedingte Schutz, auch Barriere genannt, liegt bei 53,61 Franken (aktueller Kurs per 15. Juni 2009 102 Franken). Solange die Aktie bis zum Verfalltag (18. Dezember 2009) dieses Niveau nie berührt, erhält der Inhaber seinen nominellen Einsatz, inklusive Zinszahlung, rückvergütet. Sollte diese Schranke gebrochen werden und die Aktie notiert über dem Ausübungspreis von 89,35 Franken, gilt das gleiche Auszahlungsmuster. Nur wenn die Aktie die Barriere berührt und unter dem Ausübungspreis notiert, erfolgt eine Aktienlieferung. Der Coupon gehört dem Inhaber in jedem Fall.


ZUGÄNGLICHE EXOTIK txt: CS] Schwellenländer wurden vor längerer Zeit und aus Anlageexpertensicht extrem gelobt, entsprechend gingen mit der Lobhudelei Investorenträume einher. Diese Träume wurden jedoch zu Zankäpfeln, die derzeitige Weltwirtschaftssituation liess auch diese ehemaligen Wachstumswunderkinder im Regen stehen. Als PUNKTexotica diesen aufstrebenden Märkten eine ganze Ausgabe (#19) widmete, tauchten plötzlich von allen Seiten Wörter wie Fantasterei, Zweckoptimismus, Erfahrungslosigkeit oder Marktunverständnis auf. Doch diesem Unken zum Trotz, Emerging Markets (EmMas) haben sich in jüngster Zeit mehr als nur gefangen. Dies verdeutlicht beispielsweise auch der Swisscanto-Investment-Up date (Juni 2009). Nicht wenige Börsenindizes bestechen mit hohen zweistelligen Wachstumsraten, und in der In-

vestorenwelt scheint wieder die Sonne. Langfristattraktivität Es gibt auch gute Gründe, weshalb sich Anlagen in Schwellenländer langfristig auszahlen könnten. Sechs von sieben Menschen leben in den aufstrebenden Märkten und Jahr für Jahr kommen Dutzende von Millionen hinzu. Die EmMas waren Ende 2007 bereits für die Hälfte des globalen Wachstums verantwortlich – Tendenz steigend. Dank diesem Wirtschaftsboom entwickelte sich in vielen der dortigen Nationen eine schnell wachsende Mittelschicht. Diese Mittelschicht hat grosse Konsumbedürfnisse. Sie kauft mehr Nahrungsmittel, Kühlschränke, Fernsehgeräte, Autos. War das Wachstum vieler EmMas bisher stark vom Export abhängig, wird die Binnennachfrage in den kommenden Jahren zu einem weiteren wichtigen

Treiber für die konjunkturelle Entwicklung werden. Positiv fallen zudem die im Schnitt stark gesunkenen Inflationsraten ins Gewicht. Und nicht zu vergessen sind die jeweiligen Staatshaushaltsüberschüsse und die relativ tiefen Verschuldungsgrade. Risiko, Vielfalt, Diversifikation Selbstverständlich bergen die «exotischen Märkte» auch einige Risiken – politische Instabilität, mangelnde Abkoppelung von den Industriestaaten, hohe Volatilitäten, Kulturunterschiede, Korruption und so weiter und so fort. Wer jedoch nicht ganz so risikoavers ist, eine gewisse Nervenstärke mitbringt und darüber hinaus einen langen Investmenthorizont aufweist, dem seien EmMa-Engagements ans Herz gelegt. Wie überall im Börsentreiben gilt es, sein Portfolio zu diversifizieren. Dafür eignen sich klassische Anlagefonds, wobei in diesem

IN BANKEN INVESTIEREN txt: RB] Wer meint, dass die Einstiegskurse bei Bankaktien nun ideal sind, nur weil einige USFinanzinstitute ihre staatlichen Hilfsgelder zurückzahlen, der könnte auf dem falschen Fuss erwischt werden. Obschon die Risikoprämien von Banken in den letzten Wochen gesunken sind, notieren die «Credit Spreads» (Prämie zwischen Staatsanleihen und Unternehmensanleihen) immer noch auf hohem Niveau. Ausserdem sind die Volatilitäten bei den Banktiteln weiterhin hoch. Trotz teilweise guter Quartalszahlen und der Teilrückzahlung staatlicher Hilfsgelder steht das weltweite Bankensystem immer noch auf wackligen Bei-

nen. Die Problembehandlung der toxischen Papiere dauert noch Jahre. Und sollte es auf dem Bankensektor wieder einmal «rumpeln», dann ist in der aktuellen Lage der Aktionär von Finanzwerten wohl der Schwächste von allen Stakeholdern. Eine weitere Sanierung einer Bank geht in den meisten Fällen zu Lasten der Altaktionäre. Ein solches Szenario ist nicht auszuschliessen. Deswegen gilt: Vorsicht bei Bankaktien. Bankanleihen mit Staatsgarantie Sich dennoch zur Gänze vom Bankensektor abzuwenden, ist nicht unbedingt schlau. Auf der einen Seite anerbieten sich beispielsweise attraktive Perlen mit konstanter Dividende wie bör-

senkotierte Kantonal- sowie Regionalbanken. Andererseits bieten Bankanleihen attraktive Renditen. Es gilt immer noch «to big to fail», ein Schlagwort, das sich in den letzten Monaten in den Anlegerköpfen manifestiert hat. Damit ist auch gemeint, dass systemrelevante Banken zu gross sind, um fallengelassen zu werden. Und eben, bei den wichtigen Banken locken attraktive Marktchancen: Die Anleihen von systemrelevanten Banken – also Instituten, die vom Staat gestützt werden – bieten günstige Einstiegspunkte. Hinzu kommt noch der Garantieaspekt ausgewählter Anleihen. Damit wichtige Banken zu Fremdkapital kommen, sprechen verschiedene Staaten Garantien

PRODUKTE

«STRUKTURIERTES» Strukturierte Produkte

Ticker

BRC auf Swiss-Life

CH0102200612

Vontobel

Anbieter

BRC auf ABB N

CH0102051999

ClaridenLeu

BRC auf Syngenta

CH0101323423

Oppenheim

Quelle: Div. Anbieter Grafik: fmAG

ABB, Swiss Life, Holcim, Siemens, Deutsche Bank oder Allianz, die Auswahl an solchen Vehikeln ist gross und immer noch Schweizers Liebling. Und nicht nur Produkte von einem Emittenten kaufen, sondern von mehreren.

Zusammenhang die Kosten und der Nutzen (tatsächliche Rendite) ins Verhältnis gestellt werden müssen. Absolut effizient – nicht nur aus monetärer Sicht – sind dagegen die unzähligen Schwellenland-ETF. Mit einer Transaktion ist es hierbei also möglich, sich im Bereich der EmMas finanziell zu engagieren. Sinn machen vielleicht auch gewisse strukturierte Produkte, auch wenn hier das Emittentenrisiko zum Tragen kommt. Alles zum Thema «Neuzeitliche Finanzinstrumente» lässt sich übrigens in der PUNKTSonderausgabe #1 (PUNKTuell) nachlesen. Das Supplément ist natürlich über die Redaktion frei erhältlich. «EXOTICA» Strukturierte Produkte

Ticker

EmMa Indices Basket

GB00B2RK1472

Anbieter

GS

S&P BRIC 40 Index

CH0032553908

ZKB

Fonds / ETF

Ticker

EmMa Equity Fund

GB00B0LCT410

Clariden Leu

EmMa Equity

LU0119365988

Pioneer Inv.

MSCI EmMa

LU0292107645 Deutsche Bank

Anbieter

Quelle: div. Anbieter Grafik: fmAG

BRC auf ABB kann derzeit auch ganz attraktiv sein. Das Zertifikat zahlt eine Zinszahlung von 12 Prozent aus und die Barriere liegt rund 40 Prozent unter dem aktuellen Kurs von 17,93 Franken (Stand 4. Juni 2009). Egal, ob nun

auf Anleihen aus. So können also auch Neuemissionen mit expliziter Staatsgarantie interessant scheinen. Diese Obligationen weisen de facto eine Staatsgarantie auf und bieten damit eine gute Alternative zu den staatlichen Anleihen. Die Schuldnerqualität ist faktisch diejenige des Staates, jedoch werfen sie eine höhere Rendite ab. FINANZPRODUKTE Aktien

Ticker

KB Zug

CH0001308904

Rendite %

4.40

KB Basel

CH0009236461

2.60

KB St. Gallen

CH0011484067

5.10

KB Luzern

CH0011693600

Obligationen

Ticker

4.10 Laufzeit

4.25% Barclays Bk 11

XS0395325144

10/2011

2.25% CBA 13

CH0049482646

04/2013

2.875% RBS 11

XS0415331700

12/2011

3.25% SFEF 14

FR0010709253

04/2014

Quelle: Telekurs, div. Anbieter Grafik: fmAG

Bei der Wahl ist nicht der Coupon entscheidend, sondern vielmehr der Basiswert. Bei der Selektion eines Basiswerts muss auch die Frage gestellt werden, ob der Titel im Falle einer Aktienlieferung ins Portfolio passt. Ein

> punktmagazin.com 41


DIE BÖRSENWELT AUF EINEN BLICK DIE TOPS

DIE FLOPS

TOP «UNIVERSUM» Name

3 Monate

Name

12 Monate

Volkswagen AG

32.82%

10.03%

Citigroup Inc

-84.40%

89.33%

AstraZeneca Plc

9.83%

14.57%

E.On AG

-80.45%

17.84%

schlechten Stern, waren doch Missbräuche an der Tagesord-

3 Monate

129.54%

Bristol-Myers Squibb

4.13%

-7.30%

ING Groep

-69.02%

Ericsson L.M.

3.62%

-3.23%

BASF

-67.43%

25.93%

-3.81%

6.09%

Dow Chemical

-58.66%

120.63%

GlaxoSmithKline

Lange stand das Treiben von Tyco (Electronics Ltd) unter einem

FLOP «UNIVERSUM» 12 Monate

Credit Suisse Group

-4.14%

30.17%

Toshiba Corp

-58.42%

58.72%

Colgate Palmolive

-5.82%

16.45%

Caterpillar Inc

-56.05%

32.54%

Deutsche Telekom

-9.39%

-16.07%

General Electric Co

-55.89%

27.80%

McDonald's Corp

-12.63%

10.31%

Alcatel-Lucent SA

-55.43%

62.71%

Wal-Mart Stores

-16.88%

-1.48%

Aegon

-54.45%

71.43%

Telefonica SA

-17.99%

4.56%

Sony Corp

-52.34%

26.94%

12 Monate

3 Monate

Name

12 Monate

3 Monate

32.82%

10.03%

Fortis AG

-80.88%

109.60% 129.54%

nung. Dies scheint sich geändert zu haben.

TOP «EUROPA» Name

Volkswagen AG Sanofi-Aventis SA

FLOP «EUROPA»

7.19%

13.95%

ING Groep

-69.02%

Unilever

-10.33%

26.52%

ArcelorMittal SA

-58.98%

62.72%

France Télécom

-12.78%

-8.68%

Aegon

-54.45%

71.43%

SAP AG

-13.18%

16.23%

Renault SA

-47.48%

135.52%

Telefonica SA

-13.42%

5.47%

Philips Electronics

-42.36%

11.57%

LVMH SA

-17.84%

23.20%

UniCredit S.p.A.

-42.03%

158.33%

BNP Paribas SA

-19.42%

68.55%

Allianz SE

-40.98%

22.81%

Münchener Rück AG

-19.93%

8.20%

E.ON AG

-80.45%

17.84%

Die Bankenlandschaft blüht zuweilen auf, ebenso das Reich der

Total SA

-20.36%

9.74%

Enel S.p.A.

-38.68%

23.54%

Versicherungen – von der Telekommunikation und dem Luxusbe-

Crédit Agricole SA

-21.14%

46.77%

Repsol YPF SA

-37.83%

34.68%

12 Monate

3 Monate

Name

12 Monate

3 Monate

Actelion Holding

-1.40%

12.77%

Swiss Life Holding

-63.11%

43.63%

Credit Suisse Group

-4.14%

30.17%

Swiss Re

-50.77%

113.14%

reich ganz zu schweigen.

TOP «SCHWEIZ»* Name

FLOP «SCHWEIZ»*

Swisscom AG

-12.33%

-0.55%

Julius Bär Holding

-43.47%

41.71%

Adecco SA

-13.99%

42.18%

ABB Ltd.

-43.44%

11.79%

Novartis AG

-14.75%

4.57%

UBS AG

-43.08%

14.02%

Syngenta AG

-17.41%

12.08%

Swatch Group

-38.12%

16.83%

Cie Fin. Richemont

-17.52%

29.35%

Nobel Biocare

-33.90%

24.00%

Roche Holding AG

-19.72%

-0.90%

Zurich Fin. Services

-31.02%

11.18%

Holcim Ltd.

-29.84%

69.88%

Baloise Holding

-26.45%

16.82%

Synthes

-21.43%

-10.50%

Die helvetischen «Überflieger» sind einmal mehr die grösseren

Nestlé SA

-22.32%

10.57%

und bekannteren Gesellschaften im hiesigen (doch vielfältigen)

* SMI

* SMI

Firmenuniversum.

TOP «AMERIKA» Name

Travelers Cos

Auf Jahresbasis fällt Bank of America förmlich durch die Maschen, währenddem aber der Aktienkurs in den letzten drei Monaten förmlich haussierte.

42 PUNKTmagazin N˚ 20/09

FLOP «AMERIKA» 12 Monate

3 Monate

Name

12 Monate

3 Monate

18.52%

23.08%

Bank of America

-77.98%

103.11%

McDonald’s

5.54%

2.10%

Alcoa Inc

-67.27%

86.22%

JPMorgan Chase & Co.

1.17%

39.27%

Caterpillar

-50.25%

28.23%

Home Depot

-0.80%

18.90%

General Electrics

-48.45%

31.39%

Coca-Cola

-2.81%

10.02%

DuPont Nemours & Co.

-35.44%

30.17%

IBM Corp.

-5.36%

11.52%

American Express

-33.57%

90.69%

Wal-Mart

-6.56%

-5.25%

Boeing Co.

-26.06%

38.57%

Exxon Mobile

-7.20%

2.51%

AT&T

-25.74%

-6.63%

Johnson & Johnson

-7.37%

4.17%

Merck & Co.

-20.58%

-8.49%

Chevron Corp.

-8.77%

2.76%

Intel Corp.

-19.10%

5.54%

United Technology

-9.67%

25.88%

Walt-Disney

-18.62%

36.57%


VERGLEICHSPUNKT

DIE TOPS

DIE FLOPS

TOP «BRIC-STAATEN» Name

China Overseas Land & Inv

FLOP «BRIC-STAATEN» 12 Monate

3 Monate

Name

12 Monate

3 Monate

-4.79%

39.62%

Gerdau SA

-89.56%

106.51%

China Life Insurance H HKD

-14.04%

23.86%

MMC Norilsk Nickel JSC

-79.75%

91.56%

Ping An Insurance Group H HKD

-22.83%

29.75%

Novatek

-75.43%

131.38%

China Construction Bank H

-34.57%

37.74%

OAO Gazprom

-74.87%

52.45%

China Mobile (Hong Kong)

-35.04%

17.98%

Tatneft

-68.78%

-50.64%

China Telecom Corp H

-35.09%

27.03%

Companhia Siderurgica Nacional

-68.58%

67.75%

Companhia de Bebidas das Americas Prf ADR

-36.07%

47.75%

Icici Bank Ltd

-67.83%

152.93%

HDFC Bank Ltd ADR

-37.16%

91.61%

LUKOIL-SPON

-63.31%

29.21%

Industrial & Commercial Bank of China H

-37.68%

55.81%

OAO Rosneft Oil Co

-61.80%

36.40%

Bank of China H

-38.30%

65.52%

Banco Bradesco SA

-57.52%

61.69%

Kurstechnische Terraineinbussen gibt es auch bei gewissen

SURGUTNEFTEGAZ-SP ADR

-39.48%

8.94%

Petrobras SA

-55.76%

40.22%

Exponenten aus den BRIC-Staaten. Jüngst katapultierten sie sich aber gleich selber wieder nach oben.

TOP «JAPAN» Name

FLOP «JAPAN» 12 Monate

3 Monate

12.43%

8.16%

Odakyu Electric Railway Co

7.78%

Taisho Pharmaceutical Co

Kinki Nippon Railway Co

Kyushu Electric Power Co Inc

Name

12 Monate

3 Monate

Mizuho Financial Group Inc

-99.97%

29.63%

10.49%

Sumitomo Mitsui Financial Group

-99.67%

31.46%

0.16%

-5.16%

East Japan Railway Co

-99.41%

22.18%

-2.77%

-4.28%

Dentsu Inc

-99.37%

34.60%

Nippon Tel & Tel Corp

-99.28%

5.85%

Nippon Paper Group Inc

-99.22%

10.96%

Oriental Land Co

-3.62%

4.90%

All Nippon Airways Co

-7.00%

-8.06%

Tokyo Electric Power Co

-7.17%

0.21%

Kansai Electric Power Co Inc

-7.54%

-1.92%

Chubu Electric Power Co

-8.37%

1.87%

Tonen General Sekiyu KK

-10.92%

10.01%

Uni Charm Corp

-11.90%

2.48%

Orix Corp

-87.99%

171.65%

Pioneer Corp

-87.93%

183.96%

Takefuji Co

-80.42%

61.92%

Shinsei Bank Ltd

-76.13%

56.84%

Man nehme ein wenig Energie, füge eine Prise Fluggesellschaft

Nomura Holdings Inc

-73.10%

69.85%

bei und lösche das Ganze mit Pharma ab – schon besteht eine Top-Liste japanischer Firmen.

TOP «LATEINAMERIKA» Name

Kimberly Clark Mex Enersis SA

FLOP «LATEINAMERIKA» 12 Monate

3 Monate

Name

12 Monate

3 Monate

10.89%

-1.82%

Aracruz Celulose

-92.66%

155.92%

Gerdau SA

-89.56%

106.51%

Alfa SA

-72.86%

79.60%

3.57%

8.21%

-4.86%

16.94%

Banco de Chile

-10.58%

7.61%

Cyrela Brazil Real

-68.94%

80.69%

Eletrobras SA

-11.39%

7.43%

Companhia Siderurgica Nacional

-68.58%

67.75%

Eletrobras SA

-16.80%

5.22%

Tenaris SA

-65.48%

74.17%

Telefonos de Mexico

-17.47%

3.01%

Empresa Brasileira de Aeronau

-62.82%

43.48%

Walmart de Mexico

-21.18%

18.51%

Brasil Telecom

-57.71%

17.66%

Fomento Economico Mexico

-21.74%

20.25%

Banco Bradesco SA

-57.52%

61.69%

Banco Santander Chile SA

-23.93%

28.43%

Petrobras SA

-56.86%

40.44%

Der Blick zwölf Monate zurück in die Vergangenheit dürfte für

Grupo Televisa

-26.94%

23.37%

Petrobras Energia Part SA

-50.25%

15.82%

rote Köpfe, dicke Hälse und Appetitlosigkeit sorgen. Kurzfristig-

ENDESA-Emp Nac de Elec

keit ist zumindest diesmal vorteilbehaftet.

TOP «AUSTRALIEN» Name

FLOP «AUSTRALIEN» 12 Monate

3 Monate

Name

12 Monate

3 Monate

Newcrest Mining Ltd

17.89%

-1.77%

Goodman Group

-86.43%

81.48%

ASX Limited

16.06%

23.02%

GPT Group

-79.92%

36.84%

Toll Hldgs Ltd

2.47%

15.85%

Bluescope Steel Ltd

-76.28%

16.23%

AGL Energy Ltd

-1.21%

-1.14%

Fortescue Metals Group

-61.15%

63.14%

Woolworths Ltd

-1.99%

6.31%

Fairfax Media Ltd

-55.81%

46.15%

Foster's Group Ltd

-5.31%

-0.58%

Suncorp-Metway Ltd

-53.34%

26.24%

Origin Energy Ltd

-5.61%

4.74%

Macquarie Infrastructure Group

-50.52%

24.35%

Insurance Australia Group Ltd

-7.20%

3.26%

Leighton Hldgs Ltd

-50.40%

21.98%

Commonwealth Bank Australia

-8.50%

26.31%

Rio Tinto Ltd

-43.87%

45.14%

Westpac Banking Corp

-9.27%

17.23%

Wesfarmers Ltd

-41.94%

23.14%

Der bezaubernde und anlagetechnisch aber eben doch oft ver-

-10.00%

35.26%

Stockland

-37.64%

17.36%

gessene Kontinent offeriert beispielsweise im Rohstoffbereich

Macquarie Airports

(Newcrest Mining Ltd) einige Schmankerl.

Quellen: Dow Jones, S&P, Telekurs, MSCI Barra, Deutsche Börse, cash.ch Angaben ohne Gewähr Stand 15.06.2009

> punktmagazin.com 43


Was, wenn Hedge-Funds in der EU strenger kontrolliert werden? Trinkt man dann in China Schweizer Tee? Was, wenn Hedge-Funds in der EU strenger kontrolliert werden? Ziehen dann englische Hedge-Funds-Firmen samt Mitarbeitern in die Schweiz? Tun es ihnen etliche britische Grossverdiener gleich, um Steuergelder einzusparen? Steigt dann in unserem Land die Anzahl Engländer massiv an? Und damit auch der Teekonsum? Führt das zur Idee, in der Schweiz Tee anzubauen? Übertreffen die Verkaufszahlen alle Erwartungen? Wird Swiss Alpine Tee zum Exportschlager? Trinkt man dann in China Schweizer Tee? Dranbleiben.


ERTRAGREICHES QUERFELDEIN ... ·

·

Kurserwartung:

·

AKTIEN

Profil Investor: Performance

PRODUKTE

Risikostufe:

• • • • •

Die ausgewählten Aktien gehören zu den liquidesten Unternehmen aus den zukunftsträchtigsten Branchen (Nahrungsmittel und Getränke, Tabak, Alternative Energien, Gesundheitswesen et cetera). Die Dividendenpapiere erstrecken sich, in Bezug auf die Branchenzugehörigkeit, über die verschiedensten Industriezweige ... Unternehmen

Währung

ISIN

52-W-Low

52-W-High

Kurs

Performance YTD

Div-Rendite

P/E

EPS

ITT Corp Thermo Fisher Scientific ItN Nanovation AG Research in Motion British-American Tobacco Plc Carlsberg Kraft Foods Monsanto Vestas Wind Solarworld Intuitive Surgical Inc. Synthes

USD USD EUR CAD GBP DKK USD USD DKK EUR USD CHF

US4509111021 US8835561023 DE000A0JL461 CA7609751028 GB0002875804 DK0010181676 US50075N1046 US61166W1018 DK0010268606 DE0005108401 US46120E6023 US87162M4096

31.94 26.65 0.40 35.05 13.50 181.00 20.91 63.47 180.00 10.80 84.86 103.30

69.73 62.77 8.20 148.13 18.52 513.00 34.97 145.80 700.00 36.37 333.25 157.90

45.82 39.66 1.64 81.95 16.87 346.10 26.59 82.79 378.00 21.00 152.49 110.30

0.40% 16.34% 94.44% 101.95% -5.23% 82.39% 0.30% 18.08% 25.06% 40.77% 20.13% -16.71%

1.69% N.A. N.A. N.A. 1.16% 0.69% 1.46% 0.40% N.A. 0.17% N.A. 0.36%

11.60 12.75 8.31 25.05 13.68 N.A. 14.00 18.65 17.40 17.21 32.38 16.46

3.95 3.11 -2.20 3.35 1.23 N.A. 1.90 4.44 2.77 1.21 4.71 6.19

·

Kurserwartung:

·

ANLAGEFONDS

·

Profil Investor: Performance

Risikostufe:

• • • • •

Die ausgewählten Anlagefonds investieren direkt in Unternehmen der definierten Anlagepolitik. Durch ein aktives Management versucht der jeweilige Fondsmanager eine bessere Rendite zu erzielen als der zugrunde liegende Vergleichsindex. Der Investor profitiert durch einen umfassenden Schutz dank dem Kapitalanlagegesetz (KAG) und erreicht Diversifikationsvorteile. Fonds

Währung

ISIN

Anbieter

ZKB Ressourcen Vision Fonds Investec Global Strategy Fund – Global Energy Fortis Fund – Equity Energy Europe Aberdeen Global – Technology Fund LODH Invest Technology EUR Clariden Leu Generics Equity Fund Pictet Funds Generics Oppenheim Pharma/Health ING Invest Food & Beverages Fortis Fund – Equity Consumer Goods Europe

CHF USD EUR USD EUR USD USD USD USD EUR

CH0022736166 LU0345779515 LU0123341504 LU0107464264 LU0209999266 GB00B01S9L62 LU0188500879 LU0047275846 LU0242142650 LU0119118205

ZKB Investec Fortis Investments Aberdeen Lombard Odier Darier Hentsch Clariden Leu Pictet Funds Bank Sal. Oppenheim ING Baring Fortis Investments

·

Kurserwartung:

·

EXCHANGE TRADED FUNDS

NAV

Performance YTD

Mgmt. Fee p.a.

weitere Infos

997.47 272.75 112.53 2.92 6.94 927.09 101.16 200.76 997.19 105.75

48.28% 32.36% 40.97% 24.48% 24.23% 5.04% 15.32% 8.89% 12.34% 9.76%

1.20% 1.50% 1.50% 1.75% 1.00% 2.00% 1.20% 2.00% 0.60% 1.50%

zkb.ch investecfunds.com fortisinvestments.com aberdeen-global.com lodh.com claridenleu.com pictetfunds.ch oppenheim.ch ing.ch fortisinvestments.com

·

Profil Investor: Performance

Risikostufe:

• • • • •

Exchange Traded Funds (ETF) sind Anlagevehikel, die an der Börse kotiert sind und permanent gehandelt werden. Sie stellen ein ebenso flexibles und liquides Anlagemedium wie Aktien dar. Da auf ein aktives Management verzichtet wird, können ETF mit einer deutlich geringeren Management-Fee angeboten werden, als dies bei Anlagefonds üblich ist. Mittlerweile sind an der Schweizer Börse ETF für alle wichtigen Aktienmärkte und Anlageklassen verfügbar. Basiswert

Währung

ISIN

Symbol

Anbieter

DJ Alternative Energy DJ World Water Macquarie Global Infrastructure 100 S&P Global Clean Energy S&P Global Infrastructure AMEX Gold Bugs TR Gold Fix PM 1Unze Gold 100g Silver 3Kg NASDAQ OMX Global Agriculture RJ / CRB TR Rogers Int’l Agric. TR Rogers Int’l Comm. TR Rogers Int’l Metal TR S&P GSCI TR

EUR EUR USD USD USD EUR USD CHF CHF USD USD USD USD USD USD

FR0010524777 FR0010527275 IE00B1FZS467 IE00B1XNHC34 LU0322253229 LU0259322260 CH0044781141 CH0024391002 CH0029792717 IE00B3BQ0418 FR0010318998 LU0259321452 LU0249326488 LU0259320728 LU0203243844

LYNRJ LYWAT INFR INRG XSGI MAGB JBGOUA ZGLD ZSIL PSUU CRB MRAI MRIC MRMI GSCID

Lyxor Lyxor iShares iShares Deutsche Bank ABN Amro Julius Baer ZKB ZKB Powershares Lyxor ABN Amro ABN Amro ABN Amro BNP Paribas

Dividende

jährlich jährlich vierteljährlich halbjährlich thesaurierend thesaurierend unregelmässig keine keine unregelmässig thesaurierend thesaurierend thesaurierend thesaurierend thesaurierend

NAV Performance YTD

22.55 13.13 19.82 13.48 22.28 108.68 957.52 3303.91 1598.27 9.36 25.24 83.57 20.74 83.17 42.08

19.76% 8.78% -9.34% 6.45% 2.09% 25.42% 9.99% 13.25% 45.56% 38.15% 19.23% 5.95% 23.82% 29.27% 16.31%

Mgmt. Fee p.a.

weitere Infos

0.60% 0.60% 0.65% 0.65% 0.60% 0.70% 0.40% 0.40% 0.60% 0.75% 0.35% 0.85% 0.85% 0.85% 0.45%

lyxoretf.ch lyxoretf.ch ishares.net ishares.net dbxtrackers.de abnamromarketaccess.ch jbfund.net zkb.ch zkb.ch powershares.net lyxoretf.ch abnamromarketaccess.ch abnamromarketaccess.ch abnamromarketaccess.ch easyetf.com

> punktmagazin.com 45


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PRODUKTE

·

Kurserwartung:

·

KAPITALGESCHÜZTE PRODUKTE

·

Profil Investor: Defensiv

Risikostufe:

• • • • •

Kapitalgeschützte Produkte erlauben in risikobehaftete Anlagen zu investieren, da sie ein Sicherheitsnetz bieten. Entwickelt sich der Basiswert negativ, erfolgt eine Rückzahlung in Höhe des eingesetzten (nominellen) Kapitals mal dem Kapitalschutzfaktor. Steigen hingegen die Kurse an, partizipiert der Anleger zu einem bestimmten Grad am positiven Kursverlauf. Diese Anlageform eignet sich für eher konservativere Investoren. Nachfolgend eine kleine Auswahl an Produkten hinsichtlich der behandelten Themen dieser Ausgabe. Währung

ZKB Nachhaltigkeits-Basket CHF ZKB nachhaltige Technologien Basket CHF UBS Bloomberg CMCI Agricultural ER Index USD GSCI Agricultural ER Index USD RICI Enhanced Agriculture Index USD EFG Commodities Basket EUR ZKB Bonus Protein Basket CHF DWS InfrastruX Index CHF

ISIN

Symbol

Emittent

CH0039794588 CH0032361195 CH0038599962 GB00B1RPWX10 CH0036150941 CH0038773401 CH0046710742 CH0043332821

ZKB887 ZKB7E9 PIPAR AGCPU RICPU EFBAM ZKB949 DWS0J7

ZKB ZKB UBS Goldman Sachs ABN Amro EFG ZKB DWS

Kurserwartung:

·

INDEX-/BASKETZERTIFIKATE

Laufzeit

13.05.2013 07.08.2013 05.03.2013 08.03.2013 18.02.2013 18.04.2013 10.03.2014 14.10.2015

·

Basiswert

·

Schutz / Partizipation

100% / 100% 100% / 100% 100% / 100% 100% / 100% 95% / 105% 100% / 148% 100% / 100% 110% / 100%

Kurs

Performance YTD

weitere Infos

99.18 104.05 88.75 99.10 92.35 90.88 98.93 95.55

0.18% 2.36% 0.53% 9.28% -0.70% 8.66% N.A. -6.78%

zkb.ch zkb.ch ibb.ubs.com goldman-sachs.ch abnamromarkets.ch efgfp.com zkb.ch dwsgo.ch

Profil Investor: Performance

Risikostufe:

• • • • •

Index- und Basketzertifikate geben die Wertentwicklung des Basiswertes eins zu eins an den Anleger weiter. Bei Verfall richtet sich die Kapitalrückzahlung nach dem Kurs des Basiswertes. Zudem bieten diverse Anbieter so genannte Open-End-Zertifikate an. Der Vorteil: Diese Zertifikate laufend endlos, haben also keinen fixen Verfalltermin. Bei der Auswahl sollte auf eine gute Bonität des Anbieters geachtet werden.

Indexzertifikate (Trackers) GSCI Livestock TR DJ Euro Stoxx Food & Beverages DJ Euro Stoxx Healthcare DAXglobal Alternative Energy INFRAX Infrastructure Index Rogers International Commodity Index UBS Agri Chemical Index Ardour Global Alternative Energy Extra Liquid Rogers International Agricultural Index ABN Solar Energy Index ABN Climate Change & Environment TR Index DAX Global Agribusiness TR Index S&P Global Eco Index Basketzertifikate BKB US Infrastruktur Basket CS China Infrastructure Basket ML Energy Efficiency Index Basket SARA Solar Basket VT Agro Stocks Basket ZKB Nachhaltigkeits-Basket Wasser II

Währung

ISIN

Symbol

USD EUR EUR USD EUR CHF CHF CHF CHF USD USD EUR CHF

GB00B0SKHH71 DE0006418288 DE0006418320 CH0028825740 GB00B1MY7Q18 CH0020526924 CH0025000628 CH0029383772 CH0021270993 CH0028645551 DE000ML0BTN1 GB00B2850D32 DE000DB3EPZ4

USD USD EUR CHF USD EUR

CH0049168955 CH00101120845 XS0351105001 CH0101897467 CH0102460349 CH0049559450

Laufzeit

Kurs

GSTRL DJXOX DJXTH DAEPI INFRX RICIQ AGRAR POWER RICAC SOLUS CLIMA AGRII GRECH

Goldman Sachs Commerzbank Commerzbank UBS Goldman Sachs ABN Amro UBS UBS ABN Amro ABN Amro ABN Amro Goldman Sachs Goldman Sachs

Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End

19.45 22.20 35.80 193.10 114.40 71.80 213.50 60.50 67.30 57.20 69.00 26.20 21.40

BKBUI CHINA MLEFE BSSOL VZAGP WATER

BKB Credit Suisse Merrill Lynch Bank Sarasin Bank Vontobel ZKB

11.10.2013 14.05.2012 Open-End 05.06.2012 05.06.2012 31.01.2012

91.50 108.70 72.50 102.50 103.00 115.20

Kurserwartung:

·

BARRIER REVERSE CONVERTIBLE

Emittent

·

Basiswert

·

Performance YTD

Profil Investor: Rendite

weitere Infos

-15.25% goldman-sachs.ch 4.72% warrants.commerzbank.com 2.58% warrants.commerzbank.com 15.41% ibb.ubs.com 6.11% goldman-sachs.ch 25.96% abnamromarkets.ch 46.43% ibb.ubs.com 17.48% ibb.ubs.com 8.20% abnamromarkets.ch 9.76% abnamromarkets.ch 20.34% abnamromarkets.ch 41.89% goldman-sachs.ch 13.46% goldman-sachs.ch N.A. N.A. 30.82% N.A. N.A. N.A.

Risikostufe:

bkb.ch credit-suisse.ch mlinvest.ch sarasin.ch derinet.ch zkb.ch

• • • • •

Barier Reverse Convertibles sind rendite-optimierende Produkte, die einen Coupon auszahlen und mit einem bedingten Kapitalschutz ausgestattet sind. Wird während der Laufzeit der bedingte Kapitalschutz nicht durchbrochen, erhält der Anleger nebst dem Coupon den Nominalbetrag zurückerstattet. Basiswert

Währung

ISIN

Symbol

Emittent

ABB Julius Baer Swiss Life Holding CS Group Zurich Financial Services Richemont BNP Paribas

CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF

CH0012221716 CH0101751011 CH0101751078 CH0102052005 CH0101323373 CH0101323399 CH0102052047

ZKB9A2 VON9JB VON9JH CSSBR STZUR SFCFR BNPSB

ZKB Bank Vontobel Bank Vontobel Clariden Leu Sal. Oppenheim Sal. Oppenheim Clariden Leu

Laufzeit

Coupon p.a.

Bonus / Barriere

weitere Infos

11.05.2011 18.06.2010 18.06.2010 04.06.2010 28.05.2010 01.12.2009 28.05.2010

8.00% 14.89% 16.66% 15.00% 9.00% 13.25% 17.00%

17.77 / 8.885 41.26 / 22.69 90.00 / 45.00 46.76 / 25.72 194.00 / 97.00 23.18 / 16.23 47.10 / 30.61

zkb.ch derinet.ch derinet.ch myproducts.ch oppenheim.ch oppenheim.ch myproducts.ch

> punktmagazin.com 47



AKTIVISMUS

Feuerlaufen ist eine Art Mentaltraining, das eine Fülle an positiven Eigenschaften mit sich bringt. Auch wenn – vor allem in der Heiligen Schrift – das Spiel mit dem Feuer als ein Unding angesehen wird, so fasziniert das Feuerlaufen doch seit rund 4000 Jahren Jung und Alt, Mann wie Frau. Aber Obacht, verletzen kann man sich da ohne Wimpernzucken oder gerade wegen dem fehlenden Wimpernzucken. Feuer frei.

txt: Cyril Schicker] «Fewur», «Pahhur» oder «Fiur» haben sicherlich eines gemeinsam. Sie alle bezeichnen etwas, das uns von Kindesbeinen an bekannt ist und seither auch fasziniert – das Feuer. Im Grossen und Ganzen gibt es zwei Feuer-Kategorien, einerseits das Schadfeuer, anderseits das Zweckfeuer. Während Ersteres für «Brand» steht und ein zerstörerisches, meist unbeabsichtigtes Feuer bezeichnet, gilt Letzteres für das idyllische, romantische Lager- oder Kaminfeuer. Marshmallows oder Würste in einer Aussenatmosphäre über die ›››

HITZEDOLLES LAUFEN, MAL ANDERS

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AKTIVISMUS

Flammen zu halten, ist für einige unter uns wunderbares Abenteuer. Ein Buch lesen und ein Glas Wein trinken, währenddem der Kamin knistert, wärmt und einlullt, ist für andere prächtig erholsam. Der mathematisch Orientierte dürfte das Feuer – mit dem Wissen einer exothermischen Reaktion im Hinterkopf – liebevoll betrachten und dabei Gleichungen von stöchiometrischen Konzentrationen lösen. Heilendes, befreiendes ... Dem Feuerwehrmann von Berufes wegen treiben «feurige Gedanken» sicherlich den Glanz in die Augen, allerdings treiben ihm diese ebenso Schweissperlen auf die Stirn, können doch Flammen auch besitzergreifend oder psychisch verletzend sein. Feuer hat handkehrum eine heilende oder befreiende Wirkung, dies etwa beim Mentaltraining in Form von Feuerlaufen. Hierbei wird gemäss Otto Gerber, Europas dienstältester Feuerlauftrainer, vor allem das «Loslassen» trainiert: «Es handelt sich letztlich um eine Transformation.» Gerber weiter: «Der 700 Grad heisse Glutteppich wird nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Bauch (innere Stimme) überquert.» Ein eigentliches Ziel oder ein Sinn des Feuerlaufens sei laut Gerber nicht generell zu beschreiben. Bei seinen Kursen seien einfach folgende Punkte massgebend: Erstens sollte man sich auf den Moment konzentrieren können, zweitens die in der Angst steckende Kraft positiv nutzen können, drittens gelte es die selbstheilenden Kräfte zu mobi-

lisieren und viertens seinem Schatten zu begegnen. Immerhin seien es keine Gutfühlkurse. Zu guter Letzt müsse man in der Lage sein, der inneren Stimme zuzuhören. Dieses Quintett zu erreichen, ist gar nicht so einfach, wie es sich allenfalls für viele auf den ersten Blick anhören mag. Der damit verbundene Schwierigkeitsgrad führt denn auch unweigerlich zur Frage, ob Feuerlauf eine Königsdisziplin des Mentaltrainings ist: «Ich erachte es nicht als majestätisch. Viel eher als eine Szenerie dramatischer Abläufe, die auch nach 100 Durchgängen einen Respekt vor der Glut voraussetzen. Respekt gilt es nicht mit Angst zu verwechseln.» Das leuchtet ein, was aber lernt man genau beim «heissen Drahtseilakt»? Haftungsausschluss nein danke Der Feuer-Aficionado dazu: «Das Erlernte bleibt in dem Sinne nicht erhalten, sondern manifestiert sich auf vielen Ebenen. Feuerlaufen kann man nicht lernen, im Gegenteil. Gerade Zweitläufer sind am ehesten verletzungsgefährdet.» Und weiter: «Dies ist äusserst interessant, aber durchaus verständlich, wenn man weiss, dass der Mensch in einer solchen Situation schnell die Haltung einnimmt: ‹Ich

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habe es bereits einmal geschafft, also geht es auch heute ...›.» Es läuft, so der dreifache Vater und Ehemann, im Kopf vieles ab, was wir noch nicht genau wissen. Und seit er übrigens auf diese Gefahr hingewiesen habe, seien die Verbrennungsfälle drastisch zurückgegangen. Der Feuerlauf-Dinosaurier führt weiter aus: «Lediglich einmal Feuerlaufen im Leben kann durchaus genügen und alles danach nachhaltig prägen. Andere Menschen wiederum spüren das Bedürfnis nach Wiederholung, wenn auch mit längeren Pausen dazwischen.» Das ist schön und gut, was aber ist insbesondere mit denjenigen, die sich daran erinnern werden, weil sie, anstatt ins Auto zu steigen, in den Krankenwagen gehievt werden mussten? Wie hoch ist die tatsächliche Verletzungsgefahr? «Man liest immer wieder von schweren Unfällen, was doch beweist, dass Feuer brennen kann, aber nicht muss.» Zudem: «Bei meinen Feuerläufen verzichte ich zusammen mit meinem Feuerlaufpartner seit vielen Jahren auf das Ausfüllen eines sogenannten Haftungsausschlusses. Wir haben heute die Fähigkeit, dass wir jeden Teilnehmer nach der Vorbereitungszeit genau einschätzen können, ob er die Glut unversehrt überqueren kann oder nicht. Daher sind solche Unfälle bei uns kein Thema mehr. Trotzdem muss betont werden, dass ich kein Guru bin und keine absolute Garantie für die Unversehrtheit abgeben kann. Letztlich ist das Feuerlaufen wie der Feuerlauf des Lebens. Man kann zwar gewisse Werkzeuge in Anspruch nehmen, das Leben selbst muss aber jeder in eigener Verantwortung durchgehen.»

Ein (Un-)Ding für jeden Er selber habe sich in über 200 Feuerläufen und etwa 3000 Durchgängen zweimal starke Verbrennungen zugezogen. Der Grund sei – es war in seiner Anfangszeit – die vermeintliche Routine und eine entsprechende überhebliche Sicherheit gewesen. Der erklärte Rückzug von diesem Gefahrenherd hielt jedoch lediglich drei Wochen an, danach liess er sich vom Feuerlaufen wieder fesseln. Prozentual ausgedrückt und auf den eigentlichen Ursprung angesprochen tönt das gemäss dem Hobby-Klavierspieler so: «Feuerlaufen ist durchwegs religiösen Ursprungs. Wo die ersten Feuerläufe durchgeführt wurden, ist nicht genau bekannt. Man weiss aber, dass es seit 4000 Jahren praktiziert wird.» Ausserdem: «Als Religionsrituale zum Beispiel auf den FidschiInseln oder Mauritius, aber auch in Spanien. Ich habe mich schon mehrmals mit praktizierenden Hindus unterhalten. Interessant ist, dass sich dort bis 25 Prozent der Teilnehmer teils schwere Verbrennungen zuziehen und sie es kaum glauben können, dass bei uns im Westen die Verbrennungsquote weit unter einem Prozent liegt.» Lässt denn dieser mickrige Prozentsatz darauf schliessen, dass sich Feuerlaufen für jedermann, also auch für das zarteste Pflänzchen eignet?


Wem genau empfiehlt er denn dieses Mentaltraining? Was muss dieser oder diese an Eigenschaften mitbringen?» Die Antwort Gerbers: «Eine eigentliche Empfehlung gebe ich beim Feuerlaufen nicht ab. Meine Feuerläufer rekrutieren sich ausschliesslich aufgrund von Empfehlungen anderer Teilnehmer oder aufgrund verschiedener Medienberichte (TV, Magazine, Zeitungen, Internet). Fähigkeiten muss der Teilnehmer keine mitbringen, wohl aber die Bereitschaft, sich zu öffnen. Wichtig zu wissen ist, dass ich jemanden zurückhalte, wenn ich sehe, dass er im Moment das Potenzial nicht zur Verfügung hat, um ganz unversehrt über die heisse Glut zu schreiten.»

Kinder und Frauen «obsiegen» Jetzt wird es noch aufschlussreicher: «Interessant ist, dass sich Frauen weniger Verbrennungen zuziehen als Männer. Jährlich führen wir noch einen Kinderfeuerlauf durch (zwischen sechs und 14 Jahren), wobei ein Kind sich bei uns und bis heute noch nie verbrannt hat. Es weiss genau, wann es laufen kann und wann nicht. Dieser Entscheid ist dann endgültig, wogegen man bei Erwachsenen noch ‹verhandeln› kann.» Gerber, der seinen Lebensunterhalt hauptsächlich als Treuhänder verdient, ist sich bewusst, dass ein Feuerlauf auch tödlich enden kann, schenkt man gewissen Zeitungsartikeln Glauben. Aber er wäre wohl nicht Treuhänder, wenn er solche Meldungen ausser Acht und die Sicherheitsvorschriften zur Makulatur verkommen liesse: «Auf die Sicherheitsvorschriften gehe ich gleich zu Beginn des Kurses ein. Es gibt ein paar Vereinbarungen und Regeln, die einzuhalten sind. Niemand wird gezwungen etwas zu tun. Der ganze Feuerlauf ist freiwillig. Allerdings kommt es äusserst selten vor, dass wir jemanden ausschliessen müssen oder dass sich jemand selbst ausklickt.» Gerber sympathisch wie selbstbewusst: «Mit verletzten Teilnehmern rechne ich nicht, da die Statistik auf meiner Seite steht. Der Leiter muss einfach fähig sein, jeden Läufer während der Vorbereitungszeit zu beobachten und gegebenenfalls zu intervenieren.» Achtung vor Missbrauch «Es kann durchaus vorkommen, dass Teilnehmer kleinere rote Punkte oder kleine Blasen aufweisen, nachdem sie über die Glut gelaufen sind. Seit vielen Jahren erkenne ich aber das Heilungsritual hinter dem Feuerlaufen. Aufgrund der Fussreflexzonentabelle zeigt ein solcher Punkt genau die Schwachstelle an, an der der Feuerläufer zurzeit leidet. Interessant dabei ist, dass solche Punkte aber gleichzeitig den Selbstheilungsprozess auslösen (wie Akupunktur).» Folgende Anekdote darf nicht fehlen: «Ich hatte Ende der 80-er Jahre einmal einen Teilnehmer, der mit einem Notfallköfferchen auf dem Gurten erschien. Sie dürfen raten, wer sich an dem Abend als Einziger Brandblasen zuzog.»

So oder so, Anbieter von Feuerlauf-Seminaren, Feuerlauf-Intensivwochen und/oder Mentaltrainings im Allgemeinen gibt es derart viele wie Wellengänge im Meer. Für den Begierigen ist die Wahl entsprechend nicht ganz leicht. Worauf soll dieser bei der Selektion achten, gibt es da etwa Zertifizierungen? Gerber abschliessend: «Es ist tatsächlich nicht einfach. Es ist vielleicht wie bei einem Rechtsanwalt oder bei einem Reisebüro. Das Beste ist immer noch die Empfehlung. Vorsicht scheint mir geboten, wenn für ein so tiefgreifendes Erlebnis mit Inseraten geworben werden muss.»

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«FEUERLAUF» PUNKTmagazin verlost gemeinsam mit dem dienstältesten Feuerläufer im europäischen Umfeld, Otto Gerber, drei Feuerlaufkurse. Pro Person kann ein Kurs inklusive Begleitperson gewonnen werden. Diese werden ad hoc zusammengestellt, dauern rund acht Stunden und beinhalten ebenso ein Nachtessen. Senden Sie eine Email an info@punktmagazin.com (Stichwort Feuerlaufen) oder eine Postkarte an: financialmedia AG, Stichwort Feuerlaufen, Pfingstweidstrasse 6 in 8005 Zürich. Teilnahmeschluss ist Freitag, den 17. August 2009. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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KCÜR

LETZTE AUSGABE «EXOTICA»

Wie Farbtupfer bekleckern Emerging und Pioneer Markets das abgesteckte Feld der Industrienationen. Eine Abfederung der weltweiten Rezession wurde von ihnen erwartet und dadurch die Hoffnung genährt. Es zeigte sich jedoch, dass sich die Hoffnung in Wunschdenken verwandelte. Dennoch tun die jungen Nationen der Weltwirtschaft gut, so weisen sie beispielsweise kaum toxische Finanzpapiere auf und ihre Geldtruhen sind voll.

txt: Patrick M. Widmer & Rino Borini] Frisches Investorengeld verlangt ein Land, um

sich weiter entwickeln zu können. Doch es müssen verschiedenste Kriterien erfüllt sein, wie politische Stabilität, Rechtssicherheit, Infrastruktur und ausgebildete Arbeitskräfte, um denn auch den Geldstrom fliessen lassen zu können. Ein wenig von ihrem Glanz verloren haben etwa die BRIC-Staaten und ihre Zöglinge. Als weisse Ritter wurden sie gehandelt, doch die schnell wachsenden Volkswirtschaften wurden im Strudel der weltweiten Krise mitgerissen. Die globale Konjunkturabkühlung traf nämlich auch diese Nationen. Ihre Exporte gingen zurück, die Kapitalzuflüsse aus den USA, Japan und Europa verringerten sich deutlich und die Preise für ihre Hauptausfuhrgüter brachen ein. Dennoch sind EmMas vom derzeitigen Ungemach nicht so stark betroffen wie viele Industrieländer, da ihre Finanzinstitute nicht in komplizierte Finanzierungsinstrumente investiert waren. Das rief die mächtigen BRIC-Länder zu einem exklusiven Treffen auf den Plan. Vier-Staaten-Gruppe Die Vier-Staaten-Gruppe ist doch unglücklich darüber, dass sich die führenden Industrienationen bislang so stark auf die Finanzmärkte konzentrieren. Aus Sicht der BRIC sind drei Themen ausgeklammert worden, nämlich das Ungleichgewicht im Handel zwischen den Schwellenländern und den Industrienationen, die Verbindung zwischen einer wirtschaftlichen Erholung und der Umverteilung von Einkommen sowie eine Neubewertung der Finanzmärkte. Die grossen EmMas spielen im Kampf gegen die globale Finanzschmach eine wichtige Rolle und bleiben der Weltwirtschaftsmotor, auch nach dem Ende der Krise. Mit einher ging dabei auch, dass China, Indien, Brasilien und die arabischen Staaten in den letzen 15 Monaten rund 600 Firmen im Westen übernahmen. Es scheint so, dass die Akteure in Europa und den USA häufig von Angst gelähmt sind: Angst vor der Rezession, Angst vor der Unsicherheit. Jaguar und Konsorten sind indisch Es scheint, dass sich europäische und US-Unternehmen eher auf Kostensenkungen konzentrieren, währenddessen viele Akteure in den aufstrebenden Nationen auf strategische Expansion setzen. Zudem sind die Kriegskassen, insbesondere der staatlich kontrollierten Fonds (China oder Arabien), gefüllt. Ganz weit oben auf der Einkaufsliste stehen etwa rohstoffverarbeitende Firmen und Unternehmen aus dem High-Tech-Bereich. Der Fokus liegt bei diesen Übernahmen auf dem Know-how-Transfer und auf einer Effizienzsteigerung durch Grösse oder billigere Verarbeitung. Auch die Geschwindigkeit, die Produkte zur Marktreife zu bringen, ist ein essenzieller Gesichtspunkt. Forschung ist zeitintensiv. Doch auch jedes Schwellenland hat ganz andere Absichten: China sucht beispielsweise den direkten Zugang zu Rohstoffen, um seine eigene Wirtschaft zu versorgen. Erdölexportierende Staaten beabsichtigen mit ihren Zukäufen, in der Petrochemie die Wertschöp-

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fungskette zu verlängern. Die meisten dieser Übernahmen wurden von der breiten Masse kaum wahrgenommen. Erst als renommierte Marken wie Jaguar oder Landrover für Schlagzeilen sorgten, als sie in indische Hände fielen, wurde man sich dieser wirtschaftlichen Verschiebung bewusst. Seit dem Jahre 2007 hat sich die weltweite Übernahmetätigkeit um rund einen Zehntel verringert, während in der gleichen Zeit die Käufer aus Schwellenländern um rund 29 Prozent zulegen konnten. Nicht nur Akquisitionen (M&A) zeigen einen positiven Trend, auch die jüngsten positiven Konjunkturdaten wecken Hoffnung, dass die asiatischen und lateinamerikanischen Nationen akute Missstände schneller aushebeln können. Lächelndes China Erste Zeichen für eine zaghafte wirtschaftliche Erholung, vor allem bei den beiden Schwergewichten China und Indien, werden immer deutlicher erkennbar. Ein sanftes Lächeln dürften die chinesischen Firmen aufsetzen. Zahlreiche Gesellschaften im Osten und Süden des Landes verzeichnen wieder steigende Auftragseingänge. In Indien, der südasiatische Vielfölkerstaat, wird übrigens ein ähnliches Bild gemalt. Der chinesische Einkäuferindex darf auch ein fortgesetztes Wachstum aufweisen. Das Barometer notiert bereits den dritten Monat in Folge über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Auch wenn sich die Erholung in Asien in den kommenden Monaten fortsetzen sollte, ein Zugpferd der Weltwirtschaft wird die Region auf absehbare Zeit aber nicht werden. Die meisten Länder sind mit ihren auf Export getrimmten Volkswirtschaften abhängig von der Nachfrage in den USA und Europa. Und noch ist der private Konsum in diesen Nationen zu gering, um das Wachstum weiter zu fördern. PUNKTEXOTICA VERPASST?


AUSBLICK

LIEBSTE HELVETIA, WIR LIEBEN DICH txt: Cyril Schicker] In unzähligen Gesprächen während der vergangenen Monate hat sich je länger je mehr herauskristallisiert, dass nun nicht zwingend preiswerte Ware verstärkt nachgefragt, sondern viel eher qualitativ hochstehende Erzeugnisse ins Scheinwerferlicht gestellt werden. Die Unterhaltungen wurden jeweils mit Wirtschaftsexperten, Profisportlern, Finanzstrategen, Zirkusartisten, Investmentbedürftigen, Abenteurern, Freunden, jungen, alten, dicken, dünnen, grossen und kleinen Leuten verschiedenster Herkunft geführt. Generell betrachtet ist der Tenor eben einhellig respektive die Überzeugung mehr oder weniger dieselbe. Geizgeilheit ist langsam aber sicher obsolet, unverschämte oder zu viel versprechende Sprüche sind heutzutage wohl nur noch unter Kirmes-Schaustellern beliebt. Der tatsächliche Alltag soll fortan mit Qualitätswaren ausgestattet sein. Und da rückt sich unsere geliebte Schweiz wie von selbst ins Bild. Was seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten als eines der helvetischen (Lieblings-)Klischees in die Welt hinausgetragen wurde, schlägt jetzt endlich konkret und positiv zu Buche: Qualität.

Helvetische Tuchfühlung In elegischen Wirtschaftsphasen wird die (weltweite) Nase bei angenehm duftenden Produkten mit Qualitätssiegeln nicht mehr gerümpft. Im Gegenteil, der Magen knurrt und der Gaumen möchte tanzen. Der «home bias» hat sich, zumindest aus unserer Sicht, ganz leise vom Saulus zum Paulus gewandelt, fürwahr. Doch wie lange? Dies zu beurteilen ist – der Komplexität der Weltwirtschaftssituation sei Dank – schier unmöglich. Möglich ist es hingegen, zukunftsträchtige Industriezweige, Firmen oder Menschen ausfindig zu machen. Und für dieses aufwendige Unterfangen reicht es nicht, einige Male zum Hörer zu greifen, in die virtuelle Welt einzudringen und sich Spannendes aus den Fingern zu saugen oder Gelesenes nachzuschreiben. Nein, PUNKTmagazin hat sich auf die Fahne geschrieben, persönlich – im Team oder mausbeinalleine – bei ausgewählten Ortschaften, Branchen, Unternehmen oder Personen den gewieft geknoteten Frageteppich auszulegen. Denn oft ist es doch so, dass eine Industrie im fatalsten Fall todgeweiht wird, währenddem einzelne Exponenten gerade in dieser Zeit obenaus schwingen und mit überdurchschnittlichen Geschäftsergebnissen aufwarten. Schliesssysteme, Klebestoff ... Mutter Helvetia zeichnet im Allgemeinen für etliche Errungenschaften verantwortlich, die aus unserem Leben kaum mehr wegzudenken sind. So zum Beispiel das prickelnde Ding namens Kohlensäure, welches in «null Komma gerade gar nichts» die Welt erobert hat. Ein weniger überwältigender Sturm- und Dranglauf, der es jedoch trotzdem verdient hat, erwähnt zu werden, sind die Schliesssysteme aus dem Hause Kaba. Genuin-schweizerische Tüfteleien wie etwa die Streuwürze Aromat sind ebenfalls gern gesehene Produkte. Laut dem Hersteller Knorr beträgt der hiesige Bekanntheitsgrad phänomenale 96 Prozent. Wegweisend, zumindest für den Erzeuger

Vieles, das nahe liegt oder einen seit Lebzeiten in irgendeiner Form begleitet, ist nicht gleich charmant wie ach so Seltenes. Exotik steht für Sexyness. Die strube Wirtschaftsphase auf der Weltbühne ist zuweilen bizarr und stellt Mutter Helvetia aber dafür ins Rampenlicht. Denn etliches aus unseren Breitengraden steht für Qualität wie auch Innovation. Die Schweiz ist ein absoluter globaler Dreh- und Angelpunkt. Zum Verlieben ...

Merz & Benteli in den 30-er Jahren, war darüber hinaus auch der Kleber mit gelber Kappe und rotem Mantel: der Cementit. Der vollsynthetische und wasserfeste Klebestoff nistete sich nicht nur in der Industrie, sondern ebenfalls im Alltag ein. Fortan wurde nicht nur flächenweise gekleistert, sondern auch PUNKTpräzise geklebt. Dreh- und Angelpunkt Schweiz Wer nicht leimen möchte, dafür aber gerne geglättete Wäsche hat, dem sei im Hinblick auf die kommende PUNKTausgabe das Dampfbügeleisen in Erinnerung gerufen. Firmengründer Leo Henzirohs hauchte diesem Haushaltgegenstand Leben ein. Der Landwirtschaftsorientierte hingegen lächelt sicherlich um die Wette, wenn die Marke «Menzi Muck» Erwähnung findet. Der Baggerfahrertraum ist durchaus ein Stück bewegter Maschinenbaugeschichte. Bislang seien über 5000 dieser zitronenfarbenen Bagger gebaut und ausgeliefert worden. Fast die Hälfte der Maschinen findet man «ennet» der Landesgrenzen, hauptsächlich in Deutschland, Österreich, Frankreich und Tschechien wieder. Es sind selbstverständlich nicht zwingend alle aufgesuchten Firmen börsenkotierte Gesellschaften, in die es problemlos zu investieren gilt. PUNKTmagazin möchte auch nicht nur Unternehmen auf dem Silbertablett präsentieren, sondern vielmehr Ideen für Opportunitäten offerieren, die auf lange Sicht hinaus für Spannung garantieren. Und dazu gehören beispielsweise auch verschiedentlich eingeholte Stimmungsbilder, etwa vom Parkwächter in einer Tourismusregion, von Gästen einer beliebten Dorfbeiz oder Kantinenbesuchern einer hier angesiedelten Auslandfirma. Gerade solche Barometer sind einerseits reizvoll und anderseits ehrlich oder besser gesagt der Gradmesser schlechthin. Genau das möchte PUNKTmagazin in gewohnt ästhetischer Manier in ein charmantes Hochglanzkleid, ähm ... -magazin stecken. Abschliessend sei noch erwähnt, dass gemäss «BrandZ Top 100 Most Valuable Global Brands» sowohl Rolex als auch Nespresso zu den grössten Aufsteigern (Markenwert per Ende 2008 und gegenüber dem Vorjahr) auf globaler Ebene gehören. Der wertvollste Brand bleibt Google mit seinen 100 Milliarden Dollar. Google fühlt sich ja sichtlich wohl in der Schweiz, von Coca-Cola, Nestlé, Kraft Foods, Dow Chemical et cetera ganz zu schweigen. NÄCHSTE PUNKTAUSGABE

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LEBENS-ART

FERNWEH ADE, REISEN AHOI! txt: Niklaus Merker & Cyril Schicker] Ungemach im Job, Klima-Überdruss oder Lust auf Abwechslung – das sind im Grossen und Ganzen die klassischen Erreger des Reisefiebers. Immer mehr Menschen aus allen Gesellschaftsschichten haben sich angesteckt. Im Laufe der Zeit sind nicht nur die Erwartungen an eine Reise gestiegen, sondern auch das Angebot. Dies hat unter anderem zur Folge, dass sich Reisende nach der Heimkehr nicht selten gestresster und unglücklicher fühlen als bei Abreise. Grund dafür ist der Kontrast zwischen Erwartung und tatsächlicher Erfüllung. Weitere Umstände, die dazu führen können, sind etwa zu grosser Energieverbrauch, Unerfülltheit, Entwurzelung und eine gewisse Schutzlosigkeit. Dies kann mitunter schwerwiegende Folgen nach sich ziehen (Reisepsychose). Doch diese tritt heute nur noch selten in Erscheinung. In der Moderne steht Reisen fast an oberster Stelle, wenn es um die Rückgewinnung des Seelenfriedens geht. Gemäss Andy Keller, Mitinhaber und Geschäftsführer der «Travel Lounge GmbH» im Zürcher Oberland, entwickelte sich das Reisen in den letzten zehn bis 15 Jahren sogar zu einem Grundbedürfnis.

Reisegründe à gogo Verursacht wurde diese Entwicklung nach seiner Auffassung durch die eingangs erwähnte Angebotsausweitung, wodurch die Reiserei inzwischen für fast jeden von uns erschwinglich wird. Keller bringt weitere Gründe an: «Äussere Einflüsse, sprich Werbungen generell haben ihren Teil dazu beigetragen.» Doch wieso neigt der Mensch dazu, stets wegzuwollen – entspannen und die Seele baumeln lassen kann man auch zu Hause? Der Reiseexperte dazu: «Gefragt ist Abwechslung und Ausbruch aus dem gewohnten Umfeld. Abenteuerlust sowie Interesse an fremden Kulturen schwingen beim Hegen von Reisegelüsten genauso mit wie der fast banal wirkende Erholungsgedanke.» Die virtuelle Welt hat die Reiselust ebenfalls geschürt und das Umfeld stark verändert. Sie stellt einerseits eine riesige Informationsquelle dar, anderseits kann heute ein Urlaub vom Flug über die Unterkunft bis zum Mietauto bequem von Daheim aus gebucht werden. So angenehm dies auch erscheinen mag, als Todesstoss für klassische Reisebüros sei dies nicht zu werten, meint Keller. Er sieht die Entwicklung generell positiv, da seine Kunden besser informiert seien und sich dadurch ihre Erwartungen eher mit dem Gebotenen decken. Darüber hinaus liessen sich Reisehungrige nicht einfach mit lapidaren oder überteuerten (Pauschal-)Angeboten abspeisen. Er ist überzeugt, dass die Zukunft der Reisebüros im Spagat zwischen persönlicher Beratung und virtueller Informationsbeschaffung liegt: «Ein persönliches Gespräch ist nach wie vor emotionsgeladener als der Blick auf den Bildschirm.» Persönliche Beratung – ein Positivum Keller weiter: «Jeder will Erlebtes teilen, ich nehme mir gerne die Zeit für den Erfahrungsaustausch. So entstehen gute Beziehungen und schliesslich möchte auch ich so viel wie möglich über jedwede Desti-

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Das Reisen blickt auf eine sehr lange Geschichte zurück, fuhren Entdecker doch schon bereits vor 700 Jahren zur See, um neue Welten zu finden. Heute lockt es fast jeden auf seiner eigenen kleinen Entdeckungsreise in die Ferne. Das Reisefieber grassiert nach wie vor, anstecken lassen wir uns nur zu gerne. Damit verbunden sind stark prägende Eindrücke sowie einfach nur schönste Erlebnisse. Es kann nie genug sein.

nation erfahren.» Doch auch das Geld- und Zeitbudget veränderte die Reisegepflogenheiten. Urlaube werden kürzer, aber häufiger – Spontaneität ist angesagt. Die Preise werden plötzlich hinterfragt, bezahlt wird aber für den Individualurlaub noch immer im selben Masse. Dem momentan schwierigen Wirtschaftsumfeld zum Trotz: «Massgeschneiderte Reisen sind sexy», so Keller. Er weiter: «Monetär sind bei mir denn auch keine starken Einbussen zu vernehmen.» Die jetzige Situation lässt «seine» Urlauber relativ kalt. Ähnlich sieht es bei der CO2-Debatte aus. Trotz Klimawandel hat sich bei der Transportmittelwahl nicht viel verändert. Zum Erreichen einer exotischen Destination werden Umweltbelastungen in Kauf genommen. Psychologisch verdeutlicht dieser Umstand den hohen Stellenwert des Reisens – zum Erreichen des persönlichen Wohlbefindens werden gesellschaftliche Belange zurückgestellt. Geflogen wird grundsätzlich viel. Die derzeitigen Lieblingsdestinationen lägen derzeit in Übersee. Generell seien die USA äusserst beliebt, der günstige Dollar, die klimatischen Verhältnisse und der «Obama-Effekt» steigern die Landesattraktivität. Speziell hätten «Metropolen» bei Reisenden an Reiz gewonnen: «Vereinigte Arabische Emirate, Schanghai und New York City stehen zum Beispiel hoch im Kurs», teilt der Reise-Aficionado mit. Destinationsunabhängig fordert seine Klientel meistens dasselbe: individuellen Rundum-Service – und dies zu fairen Preisen. Massgeschneidertes Reisekleid Keller ist es persönlich wichtig, auf die Kundenbedürfnisse und -möglichkeiten einzugehen, um ihnen die bestmögliche Offerte machen zu können. Er schreckt auch nicht davor zurück, Auslandangebote zu prüfen und kann daneben von seiner langjähriger Erfahrung sowie seinem gut gesponnenen Beziehungsnetz profitieren. Mit gutem Gewissen könne er sagen, dass bislang die positiven Aspekte des Reisens überwogen. Die Reisevermittlung sei nun einmal mit enorm vielen Emotionen verbunden. Und es gebe nichts Unangenehmeres als unerfüllte Urlaubsträume, denn gerade in hektischen Phasen bedürfe es eines Mehrs an Abwechslung, Erholung, Neuem. Solange man keine unrealistische Erwartung an eine Reise hat und sich nicht von Wunschbildern blenden lässt, kann man sich durchaus von einem unvergesslichen Urlaubsvergnügen den Bauch pinseln lassen.

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«TRAUMREISE» PUNKTmagazin verlost gemeinsam mit der Travel Lounge GmbH eine (Traum-)Reise nach Wahl – im Wert von 1500 Franken. Senden Sie bitte eine Email an info@punktmagazin.com (Stichwort Travel Lounge) oder eine Postkarte an: financialmedia AG, Stichwort Travel Lounge, Pfingstweidstrasse 6 in 8005 Zürich. Teilnahmeschluss ist Freitag, den 17. August 2009. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.



BALSAM FÜR KÖRPER UND GEIST txt: PMW] EIN HOTEL, DEM MAN TREU BLEIBT txt: CS]

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«Hotel Bleibtreu», Superior Suite, Preis/Nacht: ab CHF 205.00, Buchung: > travellounge.ch


LEBENS-ART

WIENER CHARME txt: RB]

«ALMA Boutique-Hotel», Doppelzimmer, Preis/Nacht: ab CHF 175.00, Buchung: > travellounge.ch

AFRIKANISCHES BIJOU txt: CS]

«Villa Coloniale», Superior Suite, Preis/Nacht: ab CHF 155.00, Buchung: > travellounge.ch

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SCHLUSS-PUNKTE

WISSEN, DASS ...

IMPRESSUM

txt: CS] ... die hiesigen Pensionskassen privater Unternehmen das Ungemach im vergangenen Jahr relativ gut überstanden haben. Gemäss der jüngsten Swisscanto-PK-Umfrage ist der Deckungsgrad im Durchschnitt auf «nur» 98,7 Prozent gefallen. Lediglich eine von acht Kassen ist ungenügend finanziert und muss Sanierungsmassnahmen ergreifen. +++

Jahrgang 04, Ausgabe N˚ 20 Juli/August 2009 Erscheint 6 x jährlich, ISSN Nr. 1661-8068 Auflage: 10 000 Print-Exemplare, 20 000 Email-Abonnenten

HERAUSGEBERIN financialmedia AG, CH-8005 Zürich

... apropos Swisscanto der jetzige Zeitpunkt eine günstige Einstiegsgelegenheit darstellt, um die jeweilige Aktienquote aufzustocken. Dies speziell deshalb, weil gemäss «Anlageperspektiven 2. Quartal 2009» die reale Weltwirtschaftsabkühlung in den Aktienkurspreisen bereits enthalten ist. Dem Bericht ist weiter zu entnehmen, dass im Reich der Mitte die monetären Supportmassnahmen seitens der Regierung bereits greifen. Entsprechend dürfte sich die globale Wirtschaftsleistung schon in der zweiten Jahreshälfte 2009 beschleunigen. +++

info@financialmedia.ch, > financialmedia.ch

VERLAG & REDAKTION PUNKTmagazin c/o financialmedia AG, Pfingstweidstrasse 6, CH-8005 Zürich info@punktmagazin.com, > punktmagazin.com

VERLAGSLEITUNG Rino Borini: borini@financialmedia.ch

... der Chef des IWF (Internationaler Währungsfonds), Dominique Strauss-Kahn, ermutigende Zeichen für einen Wirtschaftsaufschwung sieht. Überdies stellt Strauss-Kahn fest, dass die geschnürten Massnahmenpakete zur Konjunkturankurbelung beitragen und sich zudem die geldpolitischen Massnahmen etlicher Notenbanken weltweit positiv auswirken. +++

CHEFREDAKTION Cyril Schicker: schicker@financialmedia.ch

REDAKTION Mark Baer (MB), Rino Borini (RB), Olivier Bühler (OB) Dmitrij Gawrisch (DG), Andreas Hohn (AH), Karin Ligorio (KL)

... auch wohlwollende Neuigkeiten oder besser gesagt Fakten aus Übersee zu uns rüberschwappen. Im «UBS investor’s guide» brachten die Ökonomen unter anderem Folgendes zu Papier: «Die Geschäftsklima- und Vertrauensindizes klettern weiter. Selbst vom Arbeitsmarkt kommen Anzeichen für ein Nachlassen der Rezession. Unser Barometer für die Gesundheit in den USA ist im April deutlich gestiegen. Wir halten die Konjunkturerholung für echt und glauben, dass die US-Wirtschaft ab dem dritten Quartal 2009 moderat wachsen wird.» +++

Niklaus Merker (NM) Matthias Niklowitz (MN), Cyril Schicker (CS)

... Amerika noch für weitere angenehme Nachrichten besorgt ist, stieg doch der US-Konsumentenindex von Reuters und der Universität Michigan im Mai 2009 stärker als von Volkswirten erwartet. Im vergangenen Monat stieg das US-Verbrauchervertrauen laut Conference Board so stark an wie seit sechs Jahren nicht mehr. Eine weitere Messlatte – der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) aufgelegte Index zur Konjunkturerwartung – kletterte im April 2009 erstmals seit Juli 2007 spürbar nach oben. +++

FOTOGRAFIE, ILLUSTRATION Suki Bamboo: > sukibamboo.com

... sich ebenso das deutsche Ifo-Barometer (Wirtschaftsindikator, Geschäftsklimaindex), einer der gewichtigsten Marktmesslatten, jüngst respektive mehrmals hintereinander positiv entwickelt hat. +++

Patrick M. Widmer: widmer@financialmedia.ch, Telefon: +41 (0)44 277 75 30

Patrick M. Widmer (PMW)

ART DIRECTION Boris Gassmann: gassmann@financialmedia.ch

LAYOUT, GRAFIK Boris Gassmann, Serge Meierhofer

Patric Sandri: > patricsandri.com

KORREKTORAT Das Korrektorat, Dieter Lüdin, CH-4118 Rodersdorf dl@daskorrektorat.ch, > daskorrektorat.ch

MARKETING & VERKAUF Rino Borini: borini@financialmedia.ch

Fax: +41 (0)44 277 75 35

ANZEIGENLEITUNG Kretz AG, Postfach, CH-8712 Stäfa, > kretzag.ch

... die Sarasin-Gruppe eine beispiellose Wirtschaftspolitik dafür verantwortlich sieht, dass sich die globale Anlegerstimmung deutlich aufhellt. Die Sarasin’sche Aussage beruht auf drei Faktoren. Erstens erwarten Banken weltweit, dass das laufende Jahr mit positiven Gewinnmeldungen abgeschlossen wird. Zweitens senden sowohl die quantitative Geldpolitiklockerung als auch die direkten Anleihenkäufe der Zentralbanken (USA, Grossbritannien, Japan, Schweiz) reflationäre Signale an den Markt. Drittens verlangsamt sich die Talfahrt der Börsenkurse, unterstützt vom Anstieg gewisser Rohstoffpreise sowie durch den Anstieg der US-Baubeginne. Letztere haben sich im Februar 2009 so stark nach oben entwickelt wie seit Juli 2003 nicht mehr. +++

Monika Schneider: monika.schneider@kretzag.ch Telefon: +41 (0)44 928 56 13 Brigitte Rothlin: brigitte.rothlin@kretzag.ch, Telefon: +41 (0)44 928 56 08

DRUCK Swissprinters NZZ Fretz AG, CH-8952 Schlieren nzz-fretz@swissprinters.ch, > swissprinters.ch

ABONNEMENTENPREISE PRO JAHR Inland: CHF 29.50 (inkl. 2,4% MwSt)

... auch das international tätige Finanzhaus Pioneer Investments wortreichen Seelenbalsam auf des Anlegers Wunde zu schmieren weiss. Die anziehenden Rohstoffpreise seien ein Indiz dafür, dass wieder Nachfrager an den Markt zurückkehren. Ausserdem deute der klare Anstieg des ISM-New-Order-Index sowie das Ende des aggressiven Abbaus der Lagerbestände im produzierenden Gewerbe auf eine sichtliche Erholung hin. Pioneer erhöhte Ende April 2009 die globale Aktienquote und visierte speziell im Bereich der EmMas eine leichte Übergewichtung an. Die PUNKTausgabe #19 ermöglicht übrigens umfangreiche Einblicke ins spannende Reich der Schwellenländer. +++

Ausland: CHF 64.50 (inkl. 2,4% MwSt) Einzelpreis: CHF 6.00 (inkl. 2,4% MwSt) > punktmagazin.com/abo

DISCLAIMER / RISIKOHINWEIS Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlegers. Für unverlangte Zusendungen wird jede Haftung abgelehnt. Die im Magazin veröffentlichten Angaben dienen der Information und sind keine Aufforderung zum Kauf und/oder Verkauf

... das aktuellste «Beige Book» (Konjunkturbericht der Vereinigten Staaten respektive die Zusammenfassung von Kommentaren zwölf regionaler Zentralbanken, die acht Mal im Jahr veröffentlicht wird) nicht gerade Lobeshymnen anstimmt, aber eben doch mit aussichtsreichen Tatsachen geschmückt ist. So zum Beispiel, dass diverse US-Distrikte einen generell verlangsamten Abwärtstrend zu sehen glauben und dass gewisse bereits wieder erhöhte Aktivitäten in etlichen Wirtschaftssektoren spüren. +++

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von Anlagevehikeln.

PUNKTCOVER N˚ 20, 2009 Fotografie:

Erik Dreyer, Kollektion «Stone+»

Bearbeitung:

Boris Gassmann


Eddine Belaid B aveda aveda exklusive exklusive salon - Alfred-Escherstrasse A ed-Escherstrasse 23 - 8002 Z端 Alfr Z端rich rich - +41 (0)43 3 317 17 1 11 13 31 1 - ww www.eddine.ch ww.eddine.ch


Intelligent in Rohstoffe investieren Mit dynamischen Rollprozessen Rohstoffinvestitionen optimieren Investitionen in Rohstoffe erlauben Anlegern ihr Portfolio zu diversifizieren. Neben der individuellen Sicht auf die zukünftige Preisentwicklung von Rohstoffen ist die Frage nach einer geeigneten Umsetzung der Anlage vor allem bei Rohstoffen entscheidend. Da die meisten Rohstoffe auf Terminmärkten gehandelt werden, spielt

müssen Käufer von Open-End-Zertifikaten bei jedem Rollvorgang Rollverluste hinnehmen. Um die Risiken negativer Rollrenditen zu reduzieren, hat Goldman Sachs daher Strategien entwickelt, die Rollprozesse optimieren sollen. Weitere Details zu den Vor- und Nachteilen erklären wir Ihnen gerne telefonisch unter +41 (0)44 224 1144, oder besuchen Sie uns einfach auf unserer Webseite www.goldman-sachs.ch.

die Forwardkurve eine grosse Rolle. Falls Rohstoffe nämlich in Contango (steigende Forwardkurve) notieren, Rolloptimiert in Rohöl investieren

Open-End-Zertifikate auf S&P® GSCI Light Sweet Crude Oil WTI Total Return A1 Strategy ISIN

Valor

Symbol 1)

Ratio

Briefkurs 2)

aktuelle Hedginggebühr

GB00B3FS3994

4875623

OILEU

0.1

EUR 120.60

1.50% p.a.

GB00B3FS3B11

4875624

OILEN

0.1

USD 170.00

1.50% p.a.

Rolloptimiert in Agrarrohstoffe investieren Open-End-Zertifikate auf den S&P® GSCI Agriculture Total Return E28 Strategy Index ISIN

Valor

Symbol 1)

Ratio

Briefkurs 2)

aktuelle Hedginggebühr

GB00B2RJ8215

3882562

EHAGE

0.1

EUR 13.00

2.5% p.a.

GB00B2RJ8108

3882563

EHAGU

0.1

USD 13.10

0.95% p.a.

GB00B2RJ8546

3882564

EHAGC

0.1

CHF 13.00

2.5% p.a.

Rolloptimiert in Industriemetalle investieren Partizipations-Zertifikat auf den S&P® GSCI Industrial Metals Total Return E11 Strategy Index ISIN

Valor

Symbol 1)

Ratio

Briefkurs 2)

Hedginggebühr

GB00B4YY0M75

10215998

ESTAA

1

USD 274.50

0.4% p.a.

1) Diese Produkte sind bereits an der Scoach Schweiz AG handelbar. 2) Stand: 10.06.2009 SVSP-Kategorie: Partizipations-Produkte

www.goldman-sachs.ch oder +41 (0)44 224 1144 Garantin: The Goldman Sachs Group, Inc.; Rating der Garantin: A1 (Moody’s) / A (S&P®); Art der Garantie: unwiderrufliche, unbedingte Zahlungsgarantie; Emittentin: Goldman Sachs International; Lead-Manager: Goldman Sachs Bank AG Dieses Inserat stellt keinen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a resp. 1156 OR dar. Dieses Inserat erscheint ausschliesslich zum Zweck der Information über die im Inserat aufgeführten Produkte. Die Produkte qualifizieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne des Bundesgesetzes über kollektive Kapitalanlagen (KAG) und sind daher auch nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) unterstellt. Die Anleger sind dem Bonitätsrisiko der Emittentin bzw. der Garantin ausgesetzt. Anleger sollten vor Erwerb eines Produktes die Ausführungen im Termsheet und im Offering Circular bestehend aus dem Programme for the Issuance of Derivatives (http://www.goldman-sachs.ch/content/ legal_basis/default/nav_id,19/) und dem jeweiligen Pricing Supplement zu den Chancen und Risiken (einschliesslich des emittenten- und gegebenenfalls produktspezifischen Totalverlustrisikos) lesen und etwaige Fragen mit einem Finanzberater besprechen. Sämtliche Angaben sind ohne Gewähr. Goldman Sachs Bank AG, Public Distribution, Münsterhof 4, Postfach, CH-8022 Zürich, Telefon: +41 (0)44 224 1144, Telefax: +41 (0)44 224 1020, www.goldman-sachs.ch, E-Mail: swisswarrants@gs.com Standard & Poor’s® and S&P® are registered trademarks of The McGraw-Hill Companies, Inc. and GSCI™ is a trademark of The McGraw-Hill Companies, Inc. and have been licensed for use by Goldman, Sachs & Co. Wertpapier GmbH. The Securities (including warrants and certificates) are not sponsored, endorsed, sold or promoted by S&P and S&P makes no representation, warranty or condition regarding the advisability of investing in the respective security. © Goldman Sachs, 2009. All rights reserved.


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