PUNKTmagazin

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3. Jahrgang Heft NËš 15 September/Oktober 2008 CHF 6,00 punktmagazin.com

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In Themen investieren Open-End-Tracker von Goldman Sachs Wählen Sie aus der breiten Angebotspalette von Goldman Sachs attraktive Investmentthemen aus und partizipieren Sie mit Open-End-Tracker-Zertifikaten an der Entwicklung der zugrundeliegenden Indizes.

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S&P Global Eco Index (TR) EUR

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NINFC

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N-11-Core-8 Infrastructure (TR) Index

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CHF 154.80

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NFINC

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Stand: 06.08.2008

* Diese Produkte sind bereits an der Scoach Schweiz AG handelbar.

SVSP-Kategorie: Partizipations-Produkte

www.goldman-sachs.ch oder +41 (0)44 224 1144

Standard & Poor’s® and S&P® are registered trademarks of The McGraw-Hill Companies, Inc. and have been licensed for use by Goldman Sachs International. The certificates are not sponsored, endorsed, sold or promoted by S&P® and S&P® makes no representation, warranty or condition regarding the advisability of investing in the certificates. Die Bezeichnung „INFRAX® Infrastructure Index“ ist eine eingetragene Marke von Goldman Sachs. Garantin: The Goldman Sachs Group, Inc.; Rating der Garantin: Aa3 (Moody’s) / AA -- (S&P®); Art der Garantie: unwiderrufliche, unbedingte Zahlungsgarantie; Emittentin: Goldman Sachs International; Lead-Manager: Goldman Sachs Bank AG Dieses Inserat stellt weder ein Kotierungsinserat noch einen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a resp. 1156 OR dar. Dieses Inserat erscheint ausschliesslich zum Zweck der Information über die im Inserat aufgeführten Produkte. Die Produkte qualifizieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und sind daher auch nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK) unterstellt. Die Anleger sind dem Bonitätsrisiko der Emittentin bzw. der Garantin ausgesetzt. Sämtliche Angaben sind ohne Gewähr. Goldman Sachs Bank AG, Public Distribution, Münsterhof 4, Postfach, CH-8022 Zürich, Telefon: +41 (0)44 224 1144, Telefax: +41 (0)44 224 1020, www.goldman-sachs.ch, E-Mail: swisswarrants@gs.com © Goldman Sachs, 2008. All rights reserved.


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INDEX

CONTENT N˚ 15 SEPTEMBER/OKTOBER 2008 05 06 12 15 16 18 20 22 24 24 26 30 35 36 37 39 41 44 46 48 50 52 52 54 56 56 57 57 58

ENTRÉE LEADSTORY AUF DEN PUNKT

KOPFSACHE iPUNKT KOLUMNE STIMMUNGSBILD FAZIT PRODUKTE

AKTIVISMUS RÜCKBLICK AUSBLICK LEBENS-ART

SCHLUSS-PUNKT

Dreh- und Angelpunkt, die Anlagestrategie Das Kronjuwel schlechthin – die Strategie Die krude Welt der Verhaltensökonomik Der Behavioral-Finance-Experte Professor Thorsten Hens im Interview Wenn Emotionen förmlich auf der Anlegerstrecke bleiben Absolute-Return-Fonds im anlegerfeindlichen Schleudergang Grösse ist nicht zwingend für den Erfolg, David bewies es Spezialisten im Gespräch: Dr. Burkhard P. Varnholt und Jean-Christophe Gerard Gedankengang: «Gegen den Strom» mit Rino Borini Das Beste aus zwei Welten Eric Syz, der etwas andere Banker Schweizer Pensionskassen müssen ordentlich in die Pedalen treten Karl-Heinz Crassmän zu «Strategie? Danke. Lieber was von der Taktik dort drüben.» Der DJ Euro Stoxx 50 mit seinen Strategie-Indizes Erfolg durch eine konzise Strategie Der Labyrinth-Führer Noch mehr Strategien im Fokus 13,25% Upside Multi Reverse Convertible UBS/Syngenta/Novartis Lyxor ETF World Water Schroder Swiss Small- & MidCap Equity Ästhetisches Wasserabenteuer Businessfrauen: «Erfolg nur mit ohne Bart» Glänzende Aussichten für die meisten der «Metalle de luxe» Eleganz und Präzision – Snooker Sekretärinnenproblem aus China Brazilian Jiu-Jitsu – mit richtiger Strategie zum Sieg PUNKT-Cover 15 2008 Kosmetik erobert den Mann Skizzen: Rino Borini / Cyril Schicker Eleganz beginnt beim Ärmel Fotografie / Bearbeitung: Boris Gassmann Wissen dass ... Mit freundlicher Unterstützung: Haft-Notizen, Office World

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ENTRÉE

DREH- UND ANGELPUNKT, DIE ANLAGESTRATEGIE txt: CS] Der Königsweg zur langfristigen Wertsteigerung führt über eine gründliche Bestandesaufnahme und Zielformulierung. Sich wie eine Fahne im Wind von einer (Produkt-)Seite über die (Länder-)Mitte hin zur anderen (Risiko-)Seite treiben zu lassen, bringt selten und wohl nur dank reinem Zufall den grossen Reibach. Die nachhaltige Vermehrung des Anlagegeldes führt einzig und allein über eine systematische Vermögensverwaltung. Doch mit dieser Erkenntnis ist die Investorenbürde noch lange nicht getragen. Denn ab diesem Zeitpunkt gilt es, sich der wahren Strategie bewusst zu werden. «Ut sementem feceris, ita metes.» Das lateinische Sprichwort, das für «wie du aussäst, so wirst du ernten» steht, passt hierbei bestens ins Bild. Welche Taktik sich für wen am ehesten eignet, kann aber nicht von einer lapidaren Faustregel abgeleitet oder aus der Luft gegriffen werden. Mit der richtigen Wahl sind etliche Überlegungen verbunden, bei denen beispielsweise die vollumfängliche Finanz- und Familiensituation klar auf den Tisch gelegt werden muss. Zu oft noch beginnt die Planung bei der Instrumentenselektion (Aktien, Obligationen, strukturierte Produkte, klassische Fonds). Und in dem Zusammenhang liebäugelt der Investor in erster Linie mit den damit verbundenen Renditechancen. Allfällige Risiken werden sträflich vernachlässigt. PUNKT Magazin hat sich auf die Fahne geschrieben, seinen Leserinnen und Lesern die Wichtigkeit der Investmentstrategie zu vermitteln. Darüber hinaus bringt PUNKT Magazin Licht ins Dunkel der Anlegerpsychologie, zeigt daneben auf, was es mit dem quantitativen Ansatz auf sich hat und hält den Absolute-Return-Approach unter die kritische Lupe. Spannung verspricht überdies der vertiefte Einblick in das Verwaltungsgebaren der Pensi-

onskassen. Hierbei darf die Frage gestellt werden: «Ist das zuweilen gar komplexe Vorsorgekunterbunt für den Schweizer denn auch tatsächlich zufriedenstellend?» Eine hohe Komplexität zeitigt längst auch schon die Welt der sogenannten neuzeitlichen Finanzkonstrukte wie ETFs, ETSFs und strukturierte Produkte. Gerade in der heutigen Moderne, wo Marktverwerfungen im Tages- oder Wochenrhythmus das Anlegerherz zum Flattern bringen, sind solche Investmentvehikel aber nicht mehr wegzudenken; dies aus vielerlei Hinsicht. Allerdings spriessen die «Finanzvehikel für jedwede Börsensituation» wie Pilze aus dem Boden, wuchern und formieren sich langsam aber sicher zu einem Angebotslabyrinth. Der exotische Anstrich einiger dieser Portfoliobausteine (Knock-out-Warrant, Mini Future, Barrier-Reverse Convertible, Open-End-Trackerzertifikat u.v.a.) fördert die «embarass» gar noch mehr. PUNKT Magazin möchte dieser Ausuferung Einhalt gebieten und hat aus diesem Grund ein neues Produkt namens PUNKTuell lanciert. PUNKTuell weist einen edukativen Charakter auf, liegt unter anderem dieser Ausgabe bei und hat sich vollends den neuzeitlichen Finanzkonstrukten verschrieben. PUNKTuell spricht sowohl den privaten als auch den professionellen Investor an. Die «zeitgemässe Finanzbibel» gewährt vertiefte Einblicke in die Produktwelt, liefert praktische Vorschläge zur Anwendung und offeriert sogar steuerliche Informationen. Darüber hinaus lässt PUNKTuell ausgewiesene Investmentstrategen zu Wort kommen. Sie geben Auskunft über ihr operatives Wirken hinsichtlich dieser Instrumente und ihrer jeweiligen Taktik. Auch da ist der Dreh- und Angelpunkt – die Strategie.

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Das grösste Hindernis auf dem Weg zu einer soliden und nachhaltigen Wertsteigerung des Portfolios sind oftmals die Anleger selbst. Das Problem als solches liegt in der Tatsache, dass viele von ihnen keine klare und kompromisslose Investmentstrategie haben. Die Vorstellung über ein den Kundenbedürfnissen angepasstes, diversifiziertes Portfolio fehlt vielfach gänzlich. Zudem wird der persönliche Risikoappetit gerne und leicht überschätzt.

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LEADSTORY

txt: Rino Borini & Cyril Schicker] Wissenschaftliche Theorien und empirische Untersuchungen haben im Laufe des 20. Jahrhunderts klare Regeln aufgestellt, wie Anleger vorgehen müssen, um einen langfristigen Vermögenszuwachs zu erwirtschaften. Das Problem dabei ist, dass sich kaum jemand konsequent daran hält. Denn intelligentes Investieren ist heute keineswegs mehr eine Geheimwissenschaft. Es geht schlicht und einfach in der Masse der Informationen und Ratschläge unter. So lässt sich ein Börsianer oft von heissen privaten Aktientipps oder ›››

DAS KRONJUWEL SCHLECHTHIN – DIE STRATEGIE

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1930 – DAS ORIGINÄRE FINANZJAHR

von Ratschlägen in Finanzmagazinen sowie von Börsenbriefen mit kurzfristigen Anlageschmankerln verleiten. Vielmals aber hat diese «Finanzpornografie» nichts mit dauerhaftem Investieren zu tun. Ohne Strategie kein Erfolg Maximilian Oskar Bircher-Benner erfand es und er galt mit seiner Erfindung um das Jahr 1900 als Querdenker und Dickkopf. Er ist der «Vater» des legendären Birchermüeslis. Inzwischen hat dieses Gericht internationale Bedeutung erlangt. Nun, was hat ein Birchermüesli mit einem Wertpapierdepot gemeinsam? Eigentlich wenig; jedoch könnte man hin und wieder meinen, dass viele Portfolios eher einem Birchermüesli gleichen, denn einer durchdachten und optimierten Vermögensaufteilung. Denn genau wie beim Birchermüesli bestimmen immer noch die Präferenzen der Privatinvestoren die Zusammenstellung ihres Depots. Denn ein jeder hat Vorlieben für bestimmte Aktien, Regionen und Sektoren. Dass mit einem Birchermüesli-Depot langfristig kein Geld verdient werden kann, ist mittlerweile bewiesen und in unsicheren (Börsen-) Zeiten aktueller denn je. So dominiert beispielsweise immer noch das Phänomen «home bias» in den Anlegerköpfen. In aller Herren Länder ist daher diese Erscheinung zu beobachten. Be local – act local? Anleger investieren am liebsten in heimische Werte. Gemeint ist damit der Fehler, zu wenig breit zu diversifizieren und stattdessen ein viel zu grosses Gewicht auf die heimische Region zu legen. Bias wird übrigens in der Psychologie auch als Gedächtnisfehler bezeichnet. Und wenn man so will, kann man diesen Denkfehler ebenfalls der Vermögensverwaltung vorwerfen. Der Ursprung dieser Besonderheit liegt darin, dass Investoren zu wissen glauben, ein heimisches Investment besser abschätzen und unter Kontrolle bringen zu können. Dazu spielt natürlich auch die Medienberichterstattung über die inländischen Firmen, die deutlich umfangreicher ist, eine Rolle. Dadurch entstehen nicht nur Renditeverluste, sondern auch Risikosteigerungen. Dieses Verhalten legt auch die letzte Equity-Ownership-Studie der Universität Zürich dar. Die kommt nämlich zum Schluss, dass rund drei Viertel aller Aktienanlagen in der Schweiz getätigt werden und mehr als die Hälfte der Investoren sich ausschliesslich innert der Landesgrenzen engagiert. «Warum also fremdes Essen zu sich nehmen, wenn das lokale so gut schmeckt?», könnte man fragen und befindet sich damit bereits inmitten der spannenden Verhaltensökonomie, auch bekannt als Behavioral Finance. Dem Harry auf der Spur Diese noch relativ junge Forschungsrichtung, die sich mit dem Innenleben der Anleger (Investmentpsychologie) auseinandersetzt, erachtet die mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Portfoliotheorie (portfolio selection theory) von Harry M. Markowitz von 1990 als fraglich. Denn Markowitz stellt Risiko und Rendite in den absoluten Mittelpunkt. Eine höhere

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Ertragsaussicht bedeutet mehr Risiko. Umgekehrt bedeutet weniger Risiko auch weniger Rendite. Das funktioniert allerdings nur, wenn sich die Anlageklassen nicht gleichläufig verhalten (geringe bis keine Korrelation). Beim Investieren gibt es demnach keinen «free lunch». Die Behavioral-FinanceVerfechter hingegen stellen eben die Psychologie in den Mittelpunkt und sehen Markowitz’ Theorie als obsolet. Wie dem auch sei, bereits im Mittelalter erkannte man, dass sich das Investitionsrisiko durch eine breite Streuung reduzieren lässt. So hatten sich damals Kaufleute zusammengetan, um gemeinsam riskante Geschäfte – insbesondere in der Handelsschifffahrt – zu tätigen. So war jeder Einzelne in der Lage, sein Kapital auf verschiedene Projekte zu verteilen und durch diese Portfoliobildung sein Risiko zu senken. Sehr ähnlich sieht es auch bei der Geldanlage aus. Die Ertragsaussichten werden durch den erwarteten Wert der Rendite berechnet. Das Risiko wird durch die Standardabweichung (Volatilität) einer Anlage gemessen. Eine weitere ganz wichtige Erkenntnis im Zusammenhang mit der modernen Portfoliotheorie war, dass Vermögensanlagen nicht alleine, sondern stets als Gesamtheit (Portfolio) zu betrachten sind. Die Theorie erkannte, dass das Risiko eines Depots nicht gleich dem durchschnittlichen Risiko der im Anlagekorb enthaltenen Wertpapiere ist, da sich die Einzelrisiken zum Teil gegenseitig kompensieren. Gemäss den Grundsätzen der Vermögensallokation besteht das Fundament des Risikomanagements in der individuellen Auswahl von verschiedenen Anlageformen. Mit der Strategie zum Erfolg Wissenschaftlich nachgewiesen und fundiert ist die Tatsache, dass der Erfolg mit einer klar formulierten Strategie steigt. Eine integrale Investmenttaktik ist sozusagen das Kronjuwel, wenn es um die anvisierte Wertsteigerung geht. Die «Kriegskunst gegen den Investmentverlust» soll jedoch nicht nur auf dem Papier stehen, sondern auch konsequent eingehalten sowie umgesetzt werden. Meistens werden Investoren erst dann auf den Plan gerufen, sich mit der Strategie herumzuschlagen, wenn die Bären mit dem Tanz beginnen. Sträflich wird zu oft den Renditen(-versprechungen) oberste Priorität beigemessen. Doch auch solange die Sonne scheint, muss sich ein jeder Investor mit der strategischen und der taktischen Vorgehensweise auseinandersetzen. Sobald die ersten Regentropfen fallen – aber spätestens dann, wenn ein Gewitter oder sogar ein Orkan der Finanzgemeinde vehement entgegensteuert –, muss die Taktik greifen. Die Anlagestrategie bestimmt also den Langfristerfolg und ist somit der wichtigste Investmentfaktor. Eine ausgefeilte Strategie ist gleichzusetzen mit einer sorgfältigen Vermögenswertedefinition, der sogenannten Asset Allocation. Dabei geht es nicht nur um die Aufteilung auf die einzelnen Anlageklassen wie etwa Aktien, Obligationen, Immobilien, Rohstoffe, sondern es erfordert innerhalb der Klassen eine weitere Verfeinerung nach Regionen, Branchen, Währungen, Bonitäten et cetera. Wissen-


LEADSTORY

schaftlich ist es schon lange erwiesen, dass rund 70 bis 90 Prozent der Performance auf die strategische Vermögensaufteilung zurückzuführen sind. Mit der strategischen Asset Allocation wird die langfristige Zusammensetzung des Portfolios bezüglich der Risiko-/Renditefaktoren festgelegt. Dabei werden die einzelnen Anlageklassen definiert, aber auch die Laufzeiten, Währungen, Regionen und Branchen ANLAGEKLASSEN (Ø WERTENTWICKLUNG P.A., IN %, ZEITHORIZONT 10Y) S&P GSCI Commodity Index Swiss Bond Index Swiss Market Index

Rendite

14,94 3,31 -1,42

MSCI Schweiz Small Caps

9,20

MSCI Europe Large

2,02

MSCI Europe Mid

3,89

MSCI Europe Small Gold

6,66 12,26

USD/CHF

-3,49

MSCI Emerging Markets

14,49

MSCI World

4,29

Grafik: fm AG Quelle: Telekurs

Index

festgelegt. Diese langfristig orientierte Gliederung sollte auf mindestens fünf Jahre ausgerichtet sein. Etwa 5 bis 25 Prozent des Anlageerfolges können der Taktik zugeordnet werden. Die taktische Vermögensaufteilung dient zur Wahrnehmung kurzfristiger Chancen an den Finanzmärkten. Dabei wird – basierend auf einer aktuellen Markteinschätzung – bewusst kurzfristig eine Abweichung der Anlagestrategie vorgenommen. Hier werden in kurzer Zeit Portfoliobausteine nach beispielsweise Ländern, Regionen oder auch Anlagestilen verschoben. Hier spielt der Timing-Effekt sicherlich eine zentrale Rolle. Zu beachten gilt es, dass durch regelmässiges «Rein und Raus» enorme Transaktionskosten generiert werden, denn bekanntlich nagen die Gebühren an der Rendite. Zu guter Letzt steht am Ende die Titel- und Produktauswahl. Doch diese trägt am wenigsten zum Erfolg bei. Ein Sammelsurium an Möglichkeiten Der Wunschtraum eines jeden Anlegers ist es, die beste Investmentstrategie zu finden, die ihm immer wieder Renditen beschert. Der Altmeister der ›››

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LEADSTORY

Börse, André Kostolany, hat auf die Frage nach der besten Anlagestrategie gerne geantwortet: «Kaufen Sie Aktien und dann schlafen Sie, schlafen Sie, schlafen Sie ganz lange – Sie werden aufwachen und positiv von der Wertentwicklung überrascht sein.» Nun, leider funktioniert dieses Vorgehen nicht in jedem Fall und zudem passt dies nicht zu jedem Anlegerprofil. So schwärmte Kostolany immer von Aktien. Am Beispiel des Schweizer Aktienmarkts wäre dies über die letzten zehn Jahre weniger als ein ein «zero investment» gewesen. So konnten die helvetischen Aktien gemessen am SM jährlich im Durchschnitt 2,4 Prozent Rendite generieren. Zieht man die Teuerung ab, dann liegt heute im Sparstrumpf aber nicht viel mehr als ein bisschen Staub. Es braucht mehr, viel mehr. Bevor überhaupt investiert werden kann, sollte sich der Anleger mit sich selbst beschäftigen. Es gilt zuerst die individuelle Risikofähigkeit und die Risikobereitschaft zu bestimmen. Ein Anleger soll sich über seinen Risikograd bewusst werden. Dieser kann von «erzkonservativ» bis hin zu spekulativem Handel weite Dimensionen annehmen. Seine Risikofähigkeit hängt ganz zentral von seiner aktuellen und den künftigen (geplanten) Lebensphasen ab. So kann ein 30jähriger Anleger wohl kaum dieselbe Anlagestrategie fahren wie ein 55-jähriger Ehemann und Vater,

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der mit einer Frühpensionierung liebäugelt. Dinge wie grössere Investitionen, Altersvorsorge, Familienplanung und vieles mehr müssen in Abstimmung mit der Vermögensanlage gebracht werden. Ein einfaches, aber immer noch sinnvolles Konzept ist das magische Dreieck. Mit dem magischen Dreieck der Vermögensanlage bezeichnet man die untereinander konkurrierenden Ziele: Rendite, Sicherheit und Liquidität. Diese drei Richtungspunkte soll sich der Anleger vor Augen halten und mit seiner persönlichen Lebensbiografie in Einklang bringen. Mit und gegen den Markt gehen Es gibt zahlreiche Anlagestrategien, die sich ein Börsianer zunutze machen kann. Dazu zählen die äusserst beliebte «Value versus Growth»-Strategie (siehe Seite 20 – «Grösse ist nicht zwingend für den Erfolg – David bewies es»). Während der ValueInvestor sein Augenmerk auf Titel legt, die fundamental attraktiv und vergleichsweise niedrig bewertet sind, konzentriert sich der Growth-Anleger auf Titel mit überdurchschnittlichem erwartetem Umsatz- respektive Gewinnwachstum. «Momentum-Aktien» werden dagegen eher nach technischen Kriterien herausgefiltert. Sie werden – nach einem eher kurzen Plausibilitätscheck der jeweiligen Firmenstrategie – einfach gekauft, wenn sich ein starker Kursanstieg abzeichnet, und


wieder abgestossen, sobald die Aktie nicht mehr weiter steigt. Die Anhänger der «Contrarian-Strategie» nehmen die Psychologie zu Hilfe. Sie versuchen zu kaufen, wenn alle anderen pessimistisch sind. Und wieder zu verkaufen, sobald der Optimismus seinen Höhepunkt erreicht hat. Aber auch das Spiel zwischen kleinen (small), mittleren (mid) und grossen (large) Unternehmen findet immer wieder seine Anhänger. Bei diesem Ansatz wird die Börsenkapitalisierung herbeigezogen und als Entscheidungskriterium verwendet.

Auch je nach Wirtschafts- und Marktlage ist es sinnvoll, Nebenwerte oder Standardaktien überrespektive unterzugewichten. Lobesbeispiel Spitzenuniversität In Übersee scheint man zuweilen alles richtig zu machen, sind doch Amerikas Elite-Universitäten nicht nur im F&E- sowie Bildungsbereich weltweit führend, sondern auch hinsichtlich der Geldanlage. Das Yale-Milliarden-Depot, das von David Swensen verwaltet wird, hat in den letzten 10 Jahren eine durchschnittliche Rendite von 17 Prozent erzielt. Diese liegt weit über den Anlagestiftungserfolgen und deutlich über den Aktienmarktrenditen. Swensens «key to success» liegt in der modernen Portfoliotheorie. Die Yale’schen Geldmanager glauben einer breiten Verteilung der Anlagen und bevorzugen Engagements in kaum entdeckten Märkten. Paradoxerweise verhält sich Yale völlig anders als das Gros der Investorenschar. Denn Yale investiert eher zurückhaltend in inländische Wertpapiere. Dafür zeigt ihre Ausrichtung auf starke, gegen den allgemeinen Trend laufende Märkte. So waren schon von Beginn an Rohstoffe und Schwellenländer auf der «Speisekarte» von Swensen zu finden. Swensen ist aber überzeugt, dass ein vollumfängliches Risikomanagement, ein Bestandteil der Strategie, elementar ist. Auch im turbulenten Börsengewitter macht sich der Starinvestor keine Sorgen. Sein Motto heisst «einfach durchstehen, es wird nicht ewig dauern». Das kann er vor allem auch deswegen behaupten, weil er über eine optimal breite Risikostreuung im Portfolio verfügt.

«Spielen» mit Small, Mid und Large Je nachdem, welche Phase des Wirtschaftszyklus durchschritten wird, steht der eine oder andere der genannten Anlagestile im Vordergrund. In Phasen eines beginnenden Wirtschaftsaufschwungs zeigen erfahrungsgemäss Small- und MidCap- sowie Value-Titel Performancevorteile auf. Hingegen dominieren bei einer Wirtschaftsabkühlung eher LargeCap-Aktien. Vor allem in den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Small-/MidCap-Titeln stark gestiegen. Gründe waren speziell in der besseren Performance der kleinen und mittleren Firmen zu sehen. Doch mit den steigenden Renditepunkten erhöht sich auch das Risiko. Ein weiterer Aspekt, den man an die Risikobetrachtung anlehnen muss, ist die Korrelation. Vergleicht man die obigen beiden Stile, so ist aus der von der Credit Suisse erstellten Studie zu ersehen, dass die Renditen der Small- und MidCap-Aktien – sowohl mit dem Standardindex als auch hinsichtlich der Renditen des LargeCap-Index – durchwegs am wenigsten korrelieren. Nach einer fast achtjährigen Outperformance der Small- und MidCap-Werte scheint eine Trendwende eingesetzt zu haben. Durch die Konjunkturabkühlung gewinnen grosskapitalisierte Unternehmen eher das Investorenvertrauen. Aufgrund ihrer Grösse und Finanzkraft zeigen sie Solidität auf. Eine Analyse der Credit Suisse kommt zum Schluss, dass die Beimischung von SmallCaps die Portfoliorendite im betrachteten Zeitraum hätte steigern können. Investitionen im Bereich der SmallCaps bringen einen spürbaren Mehrwert im Portfolio, und zwar nicht nur aus Performancesicht, sondern ebenso unter dem Aspekt der Diversifikation. Auch die äusserst erfolgreichen Geldverwalter der amerikanischen Spitzenuniversitäten propagieren, dass zwar ein Engagement in Aktien wichtig, jedoch eine breite Streuung entscheidend sei.

Fazit: Es ist machbar! Insgesamt hat jede Strategie ihre Logik. Gerade aber die Folgerichtigkeiten sollte der Anleger kennen, wenn er sein Vermögen denn auch langfristig erfolgreich vermehren möchte. Dies ist die zwingende Basis. Darauf aufbauend gilt es, eine langfristig orientierte Investmenttaktik zu formulieren und diese Aufteilung regelmässig wieder herzustellen. Das heisst, jeweils die «richtige» Über- und Untergewichtung einzelner Anlageklassen vorzunehmen. Mit anderen Worten: Wenn einige Anlageklassen schlecht gelaufen sind, sollten diese aufgestockt werden. Umgekehrt sollten Investmentklassen reduziert werden, wenn sich diese gut entwickelt haben. Und für den nötigen Börsenkick sorgen dann taktische Wetten, die zusätzlich willkommene Renditepunkte ins Portfolio bringen können.

TOP-TEN DER UNTERNEHMEN WELTWEIT (IN MRD. DOLLAR)

TOP-TEN DER REICHSTEN PERSONEN WELTWEIT (IN MRD. DOLLAR)

Firma

Land

Umsatz 2007

Rang

Person

Herkunft

01

Wal-Mart

USA

378,8

01

Warren Buffet

USA

Vermögen 2008

62

02

Exxon Mobil

USA

372,8

02

Carlos Slim Helu

Mexiko

60

03

Shell

Niederlande / Grossbritannien

355,8

03

Bill Gates

USA

58

04

BP

Grossbritannien

291,4

04

Lakshmi Mittal

Indien

45

05

Toyota

Japan

230,2

05

Mukesh Ambani

Indien

43

06

Chevron

USA

210,8

06

Anil Ambani

Indien

42

07

ING Group

Niederlande

201,5

07

Ingvar Kamprad

Schweden

31

08

Total

Frankreich

187,3

08

Kushal Pal Singh

Indien

30

09

General Motors

USA

182,3

10

Conoco Phillips

USA

178,6

09

Oleg Deripaska

Russland

28

10

Karl Albrecht

Deutschland

27

Grafik: fm AG Quelle: Forbes Magazine, Focus Money

Rang

Grafik: fm AG Quelle: Fortune Magazine

EIN SCHWAN – SO SCHWARZ WIE DIE NACHT

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Ökonomie zu verstehen, ist für den Anleger von Vorteil. Das Finanzparkett ist aber rutschig, schuld ist das Emotionale. Börsen-Altmeister André Kostolany hat schon früh erkannt, dass Angst/Gier die Rendite schmälern. Die Wissenschaft im Behavioral-FinanceKleid untersucht dieses Fehlverhalten.

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txt: Cyril Schicker] Das Gebaren an den Weltbörsen

ist trickreich. Man glaubt zwar, die ungefähren Leitplanken abgesteckt zu haben, trotzdem aber zwingen einen häufig unerwartete Hindernisse, Umwege einzuschlagen. In der Hektik des Tagesgeschäfts und ob der Flut sich widersprechender Informationen verliert das Anlegerauge leicht wichtige Zusammenhänge.

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AUF DEN PUNKT

Dieses Ungemach führt mitunter dazu, dass innert Kürze ganz falsche Entscheidungen nicht nur durch die Gedankengänge geistern, sondern auch tatsächlich gefällt werden. Doch wer als Finanzakrobat – auch auf lange Sicht hinaus – erfolgreich sein will, der braucht Glück, Geschick, Disziplin und insbesondere eine Strategie. ›››

DIE KRUDE WELT DER VERHALTENSÖKONOMIK

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Psychologische Stolpersteine Dieses Faktum ist alles andere als neu, nichtsdestotrotz aber ist es augenscheinlich, wie der Börsenmarktteilnehmer immer wieder in dieselbe Fallgrube purzelt, sprich ein leichtes Opfer psychologischer Phänomene wird. Letztere werden mit dem Begriff «Behavioral Finance» – eine der Hauptforschungsmethodiken in der Finanzwirtschaft – umschrieben. Behavioral Finance, auch bekannt als Verhaltensökonomik, ist ein noch relativ grüner Wirtschaftszweig, der das Anlegerverhalten auf seine Schwächen wie Angst, Unsicherheit, persönliche Vorlieben (etwa der «home bias»), Selbstüberschätzung und Herdentrieb untersucht. Die Forschung divergiert dabei vom «Homo oeconomicus» als Ursprungspunkt. Die Wirtschaftswissenschaft versteht darunter das theoretische Modell eines Menschen, der seine Handlungen allein auf der Basis der ihm vorliegenden Informationen rational ausrichtet. Antiquierter Homo oeconomicus Seine Entscheidungen trifft er nach dem ökonomischen Prinzip zur Maximierung seines persönlichen Nutzens. Diese Annahme galt auch für die Portfoliotheorie, mit der Prof. Dr. Harry M. Markowitz in den 50er-Jahren die moderne Finanzmarktforschung begründete. Die Behavioral-Finance-Verfechter allerdings

möchten dieses eher ältere Modell aus Omas Klamottenkiste hieven, indem sie immer wieder die Wichtigkeit der Psychologie in den Mittelpunkt rücken. Dass der Schlüssel zum Erfolg darauf beruht, die Psyche der Anlegerschaft zu kennen, hat nebst André Kostolany auch der Schulbuchökonom John Maynard Keynes (in anderen Worten) schon auf den Punkt gebracht. Der Brite zog nämlich einen simplen, wenn auch passenden Vergleich heran. Keynes setzte einst die Börse mit einem Beauty Contest gleich. Wolle man auf eine Siegerin wetten, orientiere man sich besser nicht an der Schönheit der Teilnehmenden. Viel evidenter sei es, einzuschätzen, was von den Auswählenden gerade als schön beurteilt werde. Renditetrumpf Selbsterkenntnis Und genau in der Art und Weise verhalten sich die Aktienkurse. Sie spiegeln schliesslich das, was die Investorenallgemeinheit von den Börsenmärkten denn auch erwartet. Führt man sich diese Verhaltensanalogie vor Augen, dürfte man der Behavioral Finance ruhigen Gewissens einen hohen Stellenwert beimessen. Überdies befasst sich die Verhaltensökonomik nicht nur mit dem Innenleben, sondern auch damit, wie sich dieses auf den Anlageerfolg auswirkt. Die hierbei herauskristallisierten (oft halt

negativen) Einflüsse sind dann performancehemmend, wenn diese sich methodisch zum eigenen Nachteil verhalten. So etwa, wenn der Akteur systematisch auf Verliererpapieren sitzenbleibt, Gewinnertitel zu früh abstösst, zu viel handelt oder zu hohe Transaktionskosten eingeht. Sich aber nur schon dessen bewusst zu sein, kann der Portfoliowertentwicklung zuträglich sein. Eine Performancesteigerung dank Selbsterkenntnis erfordert allerdings einen gestochen scharfen Blick durch das Monokel und in diese psychologischen Fallgruben. Der «Dispositionseffekt» zum Beispiel, dem laut Studien das Gros der Anleger unterliegt, bezieht sich auf die Tatsache, dass sie unter Einbussen weit mehr leiden, als Gewinne gleicher Grösse sie beglücken. Dies bedeutet, dass Verlusttitel länger gehalten werden – in der Hoffnung, diese würden irgendwann wieder ihren alten Wert erreichen oder gar übersteigen. Arglist geht ins Geld Handkehrum werden Gewinnerpapiere zu rasch veräussert. In beiden Fällen orientiert sich der Finanzakteur übermässig am einstigen Kaufpreis. Doch die Kurse erinnern sich nicht daran, wann und zu welchem Preis jemand die Aktie gekauft hat. Eine etwas gar arglistige Falle ist die leibeigene Selbstüber-

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schätzung. Der Finanzinformationsjongleur hält sich nicht nur für kompetenter, als er eigentlich ist, sondern er glaubt zudem, besser als die anderen Marktteilnehmer abzuschneiden. Jedoch kann die Allgemeinheit gar nicht aussergewöhnlich gut sein. Und selbst wenn dem so wäre, würde gerade diese Tatsache die Gewinnmöglichkeiten an den Märkten – die ohnehin sehr informationseffizient sind – im Keim ersticken. So oder so, die Selbstüberschätzung zieht einerseits hohe (Transaktions-)Kosten mit sich und anderseits eine mangelnde Risikostreuung. Letzteres geschieht insbesondere deshalb, weil Anleger glauben, die erfolgversprechenden Aktien von den schlechten unterscheiden zu können. Kontrolle des Unkontrollierbaren Wer seiner Selbstüberschätzung ein Schnippchen schlagen will, der muss versuchen, sich diese denn auch einzugestehen. Hier aber liegt die eigentliche Crux, denn so leicht scheint das nicht zu sein. Nicht wenige Finanzmarktteilnehmer berufen sich auf die Erfolge und behaupten, diese seien logischerweise auf die vorangegangene Marktanalyse zurückzuführen. Fachleute reden in diesem Zusammenhang von der «Kontrollillusion» oder dem «self-serving bias». Ersteres bezeichnet Menschen, die fester Überzeugung sind, unkontrollierbare Abläufe antizipieren zu können. Und ausserdem meinen sie, darauf immer Einfluss ausüben zu können. Zweiteres bezeichnet die ebenfalls weit verbreitete Neigung, dass positive Geschehnisse dem eigenen Handeln zuzuschreiben sind – negative hingegen äusseren Einflüssen. Währenddem also die Glücklichen bei der Spiegelbetrachtung einen Könner sehen und die Pechvögel sich in die Opferrolle bugsieren, sehen beide nie einen Grund, an den eigenen Fähigkeiten zu zweifeln. Kognitive Dissonanz Ein weiterer Effekt in «gemeiner Gestalt des kognitiven Fehlverhaltens» charakterisiert Situationen, in denen die Betroffenen aufgrund ihrer Wahrnehmung trotz besserer Kenntnis zu falschen Schlussfolgerungen gelangen. So sieht man Verlierer-Aktien der Vergangenheit automatisch und überzeugt auch als Verlierer der Zukunft. Dasselbe gilt natürlich auch für die Gewinner. Dass diese Performancehemmnisse die Anlegermajorität fest umarmen, ist in der Forschung weitgehend unbestritten. Weniger Einigkeit allerdings herrscht in der Frage, ob diese insgesamt zu irrationalen Marktgepflogenheiten führen. Denn es scheint, als reiche eine Minderheit an rationalen, kühlen Investoren bereits aus, um die misslichen Wogen der anderen auf Gesamtmarktebene wohlwollend zu glätten.

DER BEHAVIORALFINANCE-EXPERTE txt: Cyril Schicker] Der Einfluss der Anlegerpsychologie auf die Börsenentwicklung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Heisst das, dass der Forschungsrichtung Behavioral Finance (BF) eine rosige Zukunft attestiert wird? Geht in absehbarer Zeit keine Strategie mehr an BF vorbei? Professor Thorsten Hens: An den Finanzmärkten gab es schon immer viel Psychologie. Nur war sie lange Zeit nicht wissenschaftlich «fassbar». Dieser Schritt ist nun endlich getan und die BF wird sich vermehrt um die Umsetzung in die Praxis kümmern können.

Keynes hat schon ganz früh lautstark verkündet, dass wir «langfristig ohnehin alle tot» seien. Was bedeutet dies für die überall vertretene Meinung, dass es – insbesondere aus aktientechnischer Sicht – einen langfristigen Investmenthorizont gar nicht braucht? Weshalb richten wir uns danach? Bei Aktienanlagen kann man schon ab fünf bis sieben Jahren davon profitieren, dass das annualisierte Risiko sinkt. Leider ist aber der durchschnittliche Anlagehorizont seit dem Zweiten Weltkrieg von acht Jahren auf elf kurze Monate (!) gesunken. Wenn wir im Durchschnitt also schon nach nur knapp einem Jahr «tot» sind, sollten wir besser gar nicht in Aktien anlegen. Der (Privat-)Anleger ist kaum vor seinem Innenleben geschützt. Was sind denn Ihrer Meinung nach die tiefsten psychologischen Fallgruben? Da gibt es sehr viele – und je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr kommen hinzu. Beliebt ist es, eine Hitliste der zehn grössten Fallen aufzustellen. Meine Hitliste ... Erstens werden Finanzentscheidungen zu lange vor sich her geschoben, weil alles zu ungewiss ist. Zweitens wird viel zu viel Risiko eingegangen, meistens natürlich gänzlich unbewusst. Drittens wird gekauft, was letztes Mal das Beste gewesen wäre. Veränderte Marktgegebenheiten werden sträflich vernachlässigt beziehungsweise ausgeblendet. Viertens haben wir längst einen vorherrschenden (Irr-)Glauben festgestellt, dass aus Kursen Trends vorhergesagt werden können. Sich auf Kursbewegungen, Fehler Nummer fünf, zu intensiv zu beziehen, erzeugt viel unnötiges Leid.

Sechstens: Man scheut sich zu sehr, Verluste denn auch zu realisieren. Eine weitere Fallgrube stellen die etlichen «todsicheren» Tipps dar. Ferner kommt die mangelnde Risikostreuung dazu. Ausserdem springt man dem Glück hinterher und generiert dabei zu viel Umsatz/Transaktionen. Zu guter Letzt: «Man hat es ja gleich gewusst.» Es ist (nicht nur) der Forschung zu entnehmen, dass der Homo oeconomicus längst ausgedient hat. Sehr lange hat man sich an diesem VWL-Modell festgeklammert, nun aber hält die Moderne Einzug, worauf auch BF fusst. Woher rührt dieser Sinneswandel denn eigentlich her? Die Ökonomie ist erst 150 Jahre alt. In der kurzen Zeit hat sie eine begriffsbildende, eine juristische, eine mathematische (hier lebte der Homo oeconomicus) und nun eine psychologische Phase durchlaufen. Es wird weitere Sinneswandel geben. Solche vorherzusagen, ist jedoch nicht einfacher, als Aktienkurse zu prognostizieren! Neuroökonomik/Neurofinance – das hört sich «mind-boggling» an. Können Sie uns in einfachen Worten erklären, was es mit dieser Wissenschaft auf sich hat? Und wo liegen die Unterschiede zu BF? Die Neuroökonomik ist derzeit der heisseste Anwärter darauf, die psychologische Phase der Ökonomie abzulösen. In ihr sucht man nach den neurologischen Ursachen ökonomischen Verhaltens. In der Neurofinance untersucht man zurzeit, welche Psychofallen kurierbar sind und welche so tief im Hirn verankert sind, dass man besser Schutzmassnahmen vor dem Verhaltensmuster trifft.

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WENN EMOTIONEN FÖRMLICH AUF DER ANLEGERSTRECKE BLEIBEN

Das Anlagegeschäft ist ein durchaus irrationales Business, denn Investoren handeln oft nach Gefühl. Die quantitative Strategie dagegen filtert mittels objektiver Entscheidungskriterien gezielt erfolgversprechende Aktien heraus. Die emotionslose Auswahl greift allerdings nicht immer.

txt: Mark Baer] Viele Anleger investieren unsyste-

über dem PUNKT Magazin, dass es sich bei Finanzprodukten, die mit Rechenmodellen funktionieren, nicht um Spekulationsprodukte handelt. Für ein solches Investment sollten Anleger immer Zeit haben. Wie bei Aktienengagements sollte der Horizont mindestens fünf Jahre betragen. «Die Systematik funktioniert langfristig und zeigt erst dann gute Resultate», so Buck. Egal ob als strukturiertes Produkt oder als Fonds, die quantitative Anlagestrategie ist als Ergänzung in einem Portefeuille eine gute Alternative zu anderen Indexprodukten.

Verlierertitel als Sitzkissen Kommt hinterher der unvermeidliche Abschwung, bleiben die Investoren dann wieder zu lange auf den «Verliererwerten» sitzen und haben so irgendwann genug von Aktien. Investments werden dann erst getätigt, wenn sich ein neuer positiver Trend bereits wieder sehr weit entwickelt hat – sodass das ganze Spiel eben wieder von vorne beginnt. Professioneller handelt man, indem man sein Geld einem Investmentprofessional anvertraut. Aber leider investieren auch sie oft so, wie es die grosse Masse tut, denn es ist nun einmal menschlich, sich hin und wieder von Emotionen treiben zu lassen. Erfolg mit Computerprogrammen Die quantitative Analyse stützt sich auf wertneutrale Prozesse ab. Emotionen haben bei dieser Art von Analyse keine Chance. Konkret suchen Computerprogramme täglich Tausende von Aktien nach objektiven und genau definierten Qualitätskriterien. So gibt es etwa Modelle, die nur Firmen suchen, die hohe Unternehmensgewinne erwarten lassen. Dazu zählen beispielsweise Sektorrotations-Zertifikate der Bank Vontobel. Jedes dieser Partizipationsprodukte bezieht sich auf einen bestimmten Aktienmarkt. Je nach Definition kann ein solches QuantSystem auch nach ganz anderen Eigenschaften suchen. Die Bank Julius Bär ermittelt mit Hilfe quantitativer Modelle zum Beispiel Aktien, die ein gutes Momentum aufweisen. Ein anderes Programm sucht nur nach Value- beziehungsweise Growth-Werten. Je nachdem, welche Strategie im Moment eben gerade gefragt ist, spuckt das entsprechende Modell der Bank die vielversprechendsten Werte einer dieser beiden Kategorien aus. Risiko der Informationsflut «Bei Value gegen Growth ermittelt unser System nur Gesellschaften, die mindestens vier

von sechs vordefinierten Kriterien erfüllen», sagt Christoph Riniker, der bei Julius Bär im Research für die Aktienmarktstrategie in Industrieländern zuständig ist. Die so ermittelte Liste mit Empfehlungen wird nicht in einem Produkt gespiegelt, sondern direkt den Privatbankkunden weitergegeben. Weil die hoch entwickelten Rechenprogramme nur Titel finden, die mehrere definierte Kriterien erfüllen, werden quantitative Anlagemodelle auch als Multifaktor-Modelle bezeichnet. Das System ermittelt dabei auf neutraler Basis, eben ganz ohne emotionale Faktoren, eine Kauf-/Verkaufs-Liste. Auf diese Art und Weise werden menschliche Fehlentscheidungen, die etwa aufgrund persönlicher Präferenzen getroffen werden, ausgeschlossen. Verfälschte Prognosen Bei der traditionellen Fundamentalanalyse werden aufgrund von Finanzkennzahlen, aktuellen Aussagen des Managements sowie durch Markt- und Konkurrenzeinschätzungen Vorhersagen gemacht. Diese Prognosen werden durch emotionale oder schlicht falsche Interpretationen aber leider immer wieder verfälscht. Ein weiterer Vorteil der quantitativen Anlagestrategie ist, dass sich mit Hilfe von Programmen die steigende Datenflut der modernen Finanzmärkte besser in den Griff kriegen lässt. Der Mensch kommt irgendwann an die Grenze seiner Informationsaufnahmefähigkeit. Bärenmarkt ist halt doch giftig Doch über alle Zweifel erhaben sind auch die quantitativen Modelle nicht: Tauchen nämlich alle Aktien, wie im aktuellen Bärenmarkt, können sich auch computerermittelte Titel dem Abwärtssog nicht entziehen. «Seit letztem Sommer hat die Strategie nicht gegriffen», sagt der langjährige Finanzmarktexperte André Buck von der Bank Vontobel. «In einer Krise wird alles verkauft, unabhängig davon, ob gut oder schlecht.» Auch Riniker bestätigt, dass nicht alle Modelle gut durch die Finanzkrise gekommen sind. So waren Anleger, die im negativen Marktumfeld auf die Selektion hoher Dividendenpapiere gesetzt haben, schlecht bedient: Dies, weil sich unter den High-Dividend-Werten naturgemäss viele Finanzwerte befinden. «Vor Verlusten ist man nie gefeit», so der Julius-Bär-Mann. Beide Fachleute unterstreichen gegen-

Empfehlenswerter Quant-Fonds Rolf Maurer vom Fondsanalysehaus Bevag in Zürich empfiehlt als Portfoliobeimischung das Flaggschiff von Man Investments, den Hedge Funds Man AHL Diversified, dem ein computerbasiertes Trendfolgesystem zugrunde liegt. Der Fonds, der nach dem Quant-Ansatz Futures auf etliche handelt, sei ein «sehr spannendes» Produkt. Immerhin hat der Hedge Funds, der in Dollar gehandelt und in der Schweiz zugelassen ist, von Januar bis Mitte Juli 2008 knapp 20 Prozent zugelegt. «Es handelt sich hier um ein gutes QuantModell, das immer dann funktioniert, wenn es in irgendeinem Markt zu einem Trend kommt», sagt Maurer. Die Finanzkrise war für diesen Fonds also positiv. Wegen den grossen volatilen Schwankungen empfiehlt Maurer den «Man AHL Diversified» nur Investoren, die sich etwas auskennen und ein gewisses Risiko tragen können. MAN AHL DIVERSIFIED

DAS MAN-FLAGGSHIP AUF DEM HÖHENFLUG (IN USD) 5650 4950 4250

Grafik: fm AG Quelle: Man Investments

matisch. Brechen die Kurse an den Aktienmärkten ein, setzen sie auf das Prinzip Hoffnung und halten die gefallenen Werte viel zu lange im Depot. Zu allem Übel steigen sie dann, wenn der Leidensdruck zu gross wird, oft erst auf den Tiefstständen aus. Umgekehrt lassen sich viele Investoren erst von Titeln überzeugen, die bereits eine beachtliche Kurssteigerungen hinter sich haben.

3550 2850 2150 1450 750 06.1998 Man AHL Diversified

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ABSOLUTE-RETURN-FONDS IM ANLEGERFEINDLICHEN SCHLEUDERGANG txt: Andreas Hohn] Bei Absolute-Return-Fonds soll

sich das theoretische Risiko in vertretbaren Grenzen halten und bei der Wertentwicklung das eine oder andere Extra möglich sein. Hier unterscheidet man im Groben zwischen MultiStrategie-Fonds, die hauptsächlich in riskantere Anlageklassen wie Aktien und Rohstoffe und nur begrenzt in Schuldpapiere investieren, sowie den defensiver ausgerichteten Single-Strategy-Fonds. Diese setzen vor allem auf Obligationen und verwenden Aktien bisweilen als Renditeturbo. Fondsmanager fallen durch Mit Hilfe von Derivaten sollen Kursverluste aufgefangen werden. Die Gelegenheit zu beweisen, dass diese Fonds eine sichere Anlage in der Börsenbaisse sind, ergab sich besonders in den vergangenen zwölf Monaten. Doch das absolut ernüchternde Ergebnis des Rating- und Anlayseunternehmens Feri belegt, dass ein Grossteil der Fondsmanager es nicht einmal schaffte, eine positive Rendite zu erzielen. Auch die Fondsratingagentur Morningstar liefert erschreckende Renditezahlen. In der Kategorie «Absolute Return Euro» sind 228 Fonds gelistet, von denen nur 25 mit einer Zwölfmonatsrendite von mehr als 3,5 Prozent besser abschnitten als eine herkömmliche Callgeldanlage (Euro). Dafür rutschten 44 Anbieter mit mehr als zehn Prozent in «die Miesen», der Durchschnittsgewinn liegt bei minus 4,8 Prozent. Branche leidet unter US-Finanzkrise Vor allem das Feri-Schlusslicht, der UBSBond-Fund-Absolute-Return, litt unter dem Engagement der UBS in forderungsgesicherten Anleihen. Die schwer getroffenen «Asset Backed Securities» und «Collateralised Debt Obligations» machen aktuell noch immer über 24 Prozent des Portfolios aus, während Unternehmensanleihen mit 38 Prozent die grösste Position stellen. Andere Fonds-Anbieter fuhren besser: mit 20 Prozent des Fondsgeldes in Aktien der Branchen Öl, Energieservice, Gold, Agrar und Infrastruktur. Bei einem herkömmlichen Long-only-Portfolio besteht die maximale Reaktion des Fondsmanagers darin, einen Einzelwert völlig zu meiden. Diese höchste Untergewichtung gegenüber einer Benchmark verbessert die relative Performance gegenüber dem Index. Einen positiven Ertrag kann er damit allerdings nicht

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generieren. Bei den noch recht jungen 130/ 30-Fonds hat der Verwalter dagegen noch ein zusätzliches Instrument zur Verfügung. Der richtige Mix bringt Erfolg Er profitiert nämlich von guten und schlechten Aktien gleichermassen, daher gibt es für ihn vier Arten von Werten: Gute Aktien wandern in das normale Portfolio, also die 100 Prozent. Sehr gute Aktien werden mit einem Hebel versehen, damit ihre überdurchschnittliche Wertentwicklung multipliziert wird. Langweilige Aktien werden aussortiert, und schlechte Aktien werden in den anderen 30 Prozent «leer verkauft» und sollen dem Fonds zusätzliche Erträge im Fall von Kursverlusten einspielen. Es gibt zwar bereits Long-Short-Investmentfonds, denn viele Investoren glauben, dass eine ausschliessliche Long-Strategie zu restriktiv ist. Die 130/30-Struktur hat jedoch einen Vorzug gegenüber anderen Formen von Long-Short-Portfolios: Dadurch, dass der Fond zu 130 Prozent «long» und zu 30 Prozent «short» investiert ist, ergibt sich letztendlich wieder ein Investitionsgrad von 100. Im Gegensatz dazu haben die meisten Investmentfonds eine niedrigere Marktsensitivität, wodurch es wahrscheinlicher ist, dass sie unterdurchschnittliche Renditen bei steigenden Märkten liefern. Höheres Alpha als bei «Long-only» Nach Meinung der meisten Fachleute bewegen sich die Fonds um die 130/30, da ein niedriger Hebel keine optimalen Renditen liefert, jedoch ein höherer Hebel das Risiko verstärkt. Hinsichtlich des Risiko/RenditeVerhältnisses erscheint ein 130/30-Mix als der beste Kompromiss. Deshalb können sich Fonds mit einer 130/30-Struktur wie der Markt verhalten, haben jedoch die Möglichkeit, eine höhere Rendite durch das «Alpha» zu generieren. Unklar bleibt, ob 130/30-Produkte eine echte Alternative zu Long-onlyFonds darstellen. Angesichts der mit dem ABSOLUTE RETURN OHNE FORTUNE

Die jüngsten Turbulenzen sollten ihnen eigentlich nichts ausmachen, versprechen sie doch Anlegern konstante Erträge von 6 bis 10 Prozent, egal wohin die Kurse und Zinsen gehen. Doch mit einem Verlust von durchschnittlich 4,31 Prozent verfehlen Absolute-Return-Fonds ihr Ziel.

Derivate-Einsatz verbundenen Kosten hat sich die Formel 130/30 als am zweckmässigsten herauskristallisiert. Im Gegensatz zu Absolute-Return-Fonds sind 130/30-Fonds benchmarkorientiert, sprich: sie zielen darauf ab, relativ zu ihrem Vergleichsindex einen Zusatzertrag zu erwirtschaften. In Phasen allgemeiner Marktschwäche ist also auch bei diesen Produkten mit keiner positiven Performance zu rechnen. 130/30-Fonds sind bezüglich ihrer Ausrichtung zwischen Hedge-Fonds und klassischen Fonds einzustufen. Bullennachteil, Bärenvorteil Insbesondere durch den starken Einsatz derivativer Instrumente sind hohe Anforderungen an das Risikomanagement-System gegeben. Ausserdem kann nicht automatisch davon ausgegangen werden, dass jeder erfolgreiche Fondsmanager eines klassischen Fonds auch mit dem komplizierten Einsatz von Derivaten vertraut ist. Der Nachteil des Konzepts: In einem Bullenmarkt, also wenn die meisten Aktien steigen, ist eine Leerverkaufsstrategie oft wenig erfolgreich. GRUNDPRINZIP DES LEERVERKAUFS

In Bärenmarkt-Zeiten dagegen stehen die Chancen ziemlich gut, dass ein Fonds mit einer 130/30-Strategie tatsächlich erfolgreich ist. Dann nämlich greift der Grundgedanke dieses Konzepts, auch von fallenden Kursen profitieren zu können. Aufgrund dieser neuen Möglichkeiten gibt sich die Fondsbranche entsprechend optimistisch und verkündet dies auch lautstark. Ob sich die Taktik 130/30 auf lange Sicht bewährt und ob die entsprechenden Fondsmanager genügend Skills aufweisen, gilt indes abzuwarten. Mehr zur noch relativ jungen 130/30-Strategie (Stichwort UCITS III) lässt sich auch beim multimedialen Anlegerportal investchannel.ch, «Ein intelligentes Hedge-FundPendant?», finden.


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GRÖSSE IST NICHT ZWINGEND FÜR DEN ERFOLG – DAVID BEWIES ES

Nach dem DotCom-Blasen-Platzen, das etliche blaue Augen hinterliess, wünschten die Anleger den Growth-Stil zum Teufel – und das aus damaliger Sicht durchaus mit Recht. Doch mit der Zeit verändert sich die Mode. Growth ist wieder in und sorgt für einen willkommenen Ausgleich im Portfolio.

txt: Jakob Baur] Natürlich ist vernünftiges Anle-

gen immer mehr als nur «a matter of style». Die individuellen Komponenten jedes Anlegers – also beispielsweise sein Liquiditätsbedürfnis, seine Risikobereitschaft oder seine mentale Stärke – spielt eine entscheidende Rolle. Dennoch ist die Ausrichtung an einem Anlegestil oftmals nicht zu vermeiden. Und eine unbedachte Distanzierung von Anlagestilen ist denn auch nicht unbedingt wünschenswert. So verdankt Warren Buffet (siehe auch Leadstory, linke Spalte auf Seite 8 «1930 – das originäre Finanzjahr»), seines Zeichens und gemäss dem Forbes Magazin reichster Mensch der Welt, sein enormes Vermögen der immerwährenden Treue zum Value-Stil. Value versus Growth Der Value- beziehungsweise der GrowthStil zählt zu den bekanntesten und wichtigsten Investmentstrategien überhaupt. Der Value-Anleger sucht auf dem Markt nach Unternehmen, deren Wert seines Erachtens als zu tief eingeschätzt wird. Der Finanzakteur geht davon aus, dass der eigentliche Wert mittelfristig durch eine entsprechende Aufwärtsbewegung an der Börse auch erreicht wird – was in einer überdurchschnittlichen Rendite resultiert. Vergleichbare Gesellschaften zeichnen sich im Allgemeinen durch nicht allzu hohes, dafür stetiges Umsatz- und Gewinnwachstum sowie ein tiefes Kursgewinnverhältnis (KGV, P/E) aus. Investitionen in diese «Substanzwerte» lassen demzufolge auch keine unwahrscheinlich hohen Renditen erwarten. Entscheidet man sich für die GrowthVariante, spielen fundierte Unternehmensanalysen eine untergeordnete Rolle. Zwar weisen in diese Kategorie fallenden Firmen, im Gegensatz zu Substanzwerten, ein extrem hohes Umsatzwachstum respektive ein hohes Kursgewinnverhältnis aus. Der Fokus liegt jedoch auf dem erwarteten – überdurchschnittlich hohen – Gewinnwachstum. Auch ein Unternehmen, das gegenwärtig Verluste erwirtschaftet, fällt deshalb für einen Anleger nicht ausser Betracht. Investitionen in «Wachstumswerte» sind daher mit höherem Risiko behaftet. Die erwarteten Renditen können diejenigen von Value-Investitionen aber auch um ein Vielfaches übersteigen.

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eren Erwartungen nicht standhalten konnte und darauf hin ziemlich alles kollabierte. Unzählige Aktien fielen ins Bodenlose – die Wachstumswerte hatten die negative Seite ihrer Dynamik auf eindrückliche Weise aufgezeigt. Nachdem man sich die Finger tüchtig verbrannt hatte, erstaunte die Distanzierung der Börsianer vom «Spiel mit dem Feuer» niemanden mehr. Genauso wenig wie die nachhaltige Diskreditierung des Growth-Stils. Der Weg aus der «Reha» Ein Indexvergleich zeigt eine deutliche Outperformance des Value-Ansatzes gegenüber dem Growth-Stil auf. Der DJ-Euro–StoxxValue-Index beispielsweise übertrifft denjenigen auf den DJ Euro Stoxx Growth über einen Zeitraum von sieben Jahren um durchschnittlich 3,9 Prozent pro Jahr. Und dies, obwohl im entsprechenden Zeitraum mit der DER GROWTH-ANSATZ HAT NOCH POTENZIAL (INDEXIERT) 180 160 140 120

Grafik: fm AG Quelle: Telekurs

Es ist nicht alles Gold ... So verlockend beide Varianten klingen mögen, so weisen beide auch gewisse Nachteile auf. Value-Investitionen bedeuten nicht weniger als eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen – und somit eine Menge zeitaufwändiger Arbeit. Nicht umsonst kommandiert Warren Buffet mittlerweile eine Armee von Mitarbeitern, die sich ausschliesslich mit Gesellschaftssanalysen befassen. Dieser Umstand, verbunden mit der niedrigen zu erwartenden Rendite, lässt darauf schliessen, dass kapitalmächtige Finanzmarktteilnehmer von der Value-Strategie profitieren. Viele anderen Börsianer gehen dafür leer aus. Ganz anders sieht es beim Growth-Stil aus. Die Aussicht auf hohe Gewinne wirkt speziell auf Kleinanleger, die allerdings vielmals das damit verbundene Risiko unterschätzen, äusserst motivierend. Tatsache ist jedoch, dass junge Unternehmen um einiges wahrscheinlicher scheitern als etablierte Firmen. Der Anleger geht somit nicht selten ein Totalverlustrisiko ein, ohne sich dessen bewusst zu sein – und das sich auch bei geringerem Kapitaleinsatz nur schwer verkraften lässt.

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Vom Wonneproppen zum Stiefkind Dieses Ausfallrisiko wurde den Anlegern im März 2000 tatsächlich zum Verhängnis, als der Markt den hohen Investitionen und noch höh-

80 60 40 07.2001 DJ Euro Stoxx Growth

08.2008 DJ Euro Stoxx Value

DJ Euro Stoxx

AUF DEN PUNKT

Web-2.0-Blase vergleichbare Marktbedingungen wie Ende der 90er-Jahre herrschten. Schränkt man den Zeitraum jedoch auf 12 Monate ein, relativiert sich der Performancevorteil des Value-Ansatzes. Darüber hinaus hält sich die Volatilität, sprich das Mass für das Anlegerrisiko, über die gesamte Periode die Waage. Betrachtet man die von iShares angeboten ETFs auf die erwähnten Indizes, dann spricht des Weiteren für den GrowthAnsatz das rund zweifache Handelsvolumen, das auf einen liquidieren Markt schliessen lässt. Und nicht zuletzt deshalb rechnet der Investor mit höheren Renditen, da das Fondsvolumen des Growth-ETF (rund 85 Millionen Euro) dasjenige des Value-Fonds um das Doppelte überragt. Die Zeit scheint also mehr als nur reif zu sein für eine Growth-Rehabilitierung. Empfehlenswert ist aber dennoch, Growth-Aktien nur als Ergänzung zu einem Value-basierten Portfolio zu verwenden. Rein schon, um im Extremfall eines Marktabsturzes, den Schaden in Grenzen zu halten. Mittlerweile bieten auch zahlreiche Anbieter von strukturierten Produkten und Exchange Traded Funds diverse Value- und Growth-Lösungen an. Mittels einer Transaktion kann somit der Investor direkt in ein diversifiziertes Value- oder Growth-Portfolio investieren. Werbung


SPEZIALISTEN IM GESPRÄCH Die Anlagestrategie bestimmt mit bis zu 80 Prozent den Investmenterfolg. Stimmen Sie dem zu oder sehen Sie diese landläufige Meinung als «Räuberpistole»? Bitte erklären Sie … txt: Cyril Schicker]

Dr. Burkhard P. Varnholt (BPV): Das trifft völlig zu. Es gibt eine breite und eindeutige empirische Evidenz für diese Beobachtung. Es ist deshalb wichtig, dass Anleger verstehen, weshalb der wichtigste Faktor bei ihren Überlegungen die Wahl der Märkte und Anlageklassen und eben in der Regel nicht die Wahl der Titel ist.

2 Burton G. Malkiel, der renommierte Wirtschaftswissenschaftsprofessor und Anhänger des passiven Anlegens, bezeichnet die Chartanalyse als Irrglaube. Viele (professionelle) Investoren schwören aber auf diese Strategie. Was meinen Sie? 2 BPV: Objektiv gesehen spricht die überwiegende Mehrheit empirischer Studien für die These von Burton Malkiel. Das Paradox der These von den effizienten Märkten besteht allerdings offenbar darin, dass – wenn alle dieser These Glauben schenken würden – die Märkte automatisch wieder den Ineffizienzen erlägen, die eben beispielsweise die Chartanalyse ausnützen könnten. Das erklärt, warum auch die Chartanalyse eine gewisse Rolle und Erfolgsperspektiven besitzt, die übrigens auch von Professor Malkiel anerkannt wurden.

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J.-C. Gerard (JCG): 90 Prozent der Erträge, die von einem spezifischen Anlageprofil erwartet werden, rühren von der strategischen Portfoliostrukturierung her. Die Titelauswahl ist zweitrangig und steuert weniger als 5 Prozent zur Wertentwicklung bei. Entgegen vielen Ansichten steuert das Markt-Timing weniger als 2 Prozent bei. Die Anlagestrategie ist mehr als nur ein Glaube, sie ist ein wichtiger Eckpfeiler bei der Art und Weise, wie wir unsere Portfolios erstellen. Das ist auch der Grund, wieso wir viel Zeit für das Anlageprofil unserer Kunden aufwenden. Diese Tätigkeit stellt die Basis für die Erstellung der Anlagestrukturierung, die von Anlagezielen und Einschränkungen (Ertragsziele, Volatilität, maximaler Investitionsverlust) des Kunden abhängt. Erst nachdem wir eindeutig verstanden haben, was der Kunde braucht und will, beginnen wir die strategische Portfolio-Strukturierung zu erstellen. Strategische Portfolio-Strukturierung heisst, mit dem Kunden zu beginnen, nicht mit den Ansichten der Bank. 2 JCG: Charts sind als Marketingwerkzeug fantastisch, denn sie ermöglichen es, über die vergangenen Marktlagen zu diskutieren. Es wirkt beruhigend zu behaupten, dass kein Chaos an den Märkten herrscht und dass Chartmuster alle Bewegungen erklären. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus. Wir investieren nicht mit Hilfe von Charts. Langfristige Investitionen müssen ohnehin so konstruiert sein, dass sie den speziellen Investor-Anforderungen gerecht werden. Anderseits hat die technische Analyse bei der taktischen Vorgehensweise ihr Wörtchen mitzureden. Wir etwa fahren den Core/SatelliteAnsatz. Das Core ist strategisch und sollte nicht gehandelt werden. Die Satelliten sind eher taktisch und bieten beste Möglichkeiten für kurzfristige Aktionen.

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3 Manager von Value-Fonds verfahren nach der sogenannten Contrarian-Strategie (favorisierte Titel verkaufen, unbeachtete hingegen kaufen). Hat diese antizyklische Taktik überhaupt eine Chance, um langfristig Mehrrenditen zu generieren? 3 BPV: Auch hier besteht ein ähnliches Paradox wie bei Frage 2: Die meisten Investoren streben an, antizyklisch zum Markt zu investieren. Aber offensichtlich ist es unmöglich, dass jeder Anleger sein Kapital antizyklisch verwendet. Insofern ist die Frage begrifflich etwas heikel: Eine «echte» antizyklische Anlagestrategie hat in der Tat gute Chancen, eine langfristige Mehrrendite zu generieren. Ob aber eine Anlagestrategie tatsächlich oder nur vermeintlich antizyklisch ist, das weiss man in der Regel erst im Nachhinein.

4 Im Zuge der in sphärische Höhen katapultierten Commodity-Preise kommt die Rohstoff-Strategie vermehrt zur Anwendung. Attestieren Sie dieser «Praktik» eine erfolgversprechende Zukunft? Wie hoch darf die Portfolio-Beimischung denn eigentlich sein? 4 BPV: Ich argumentiere seit doch sehr langer Zeit, dass die Investoren mindestens zwanzig Prozent ihrer Anlagen in Rohstoffen halten sollten. Das gilt auch heute noch. Ich denke nicht, dass die Rohstoffpreise in den nächsten Jahren nochmals auf die extrem tiefen Niveaus der 80er- und 90er-Jahre sinken werden. Wir leben in einer veränderten Welt mit einem explosiven Anstieg der Nachfrage nach limitierten Ressourcen. Zwar ist zu hoffen und zu erwarten, dass wir durch Effizienzgewinne und Substitution einige Rohstoff-Engpässe lindern können. Aber es führt einfach kein Weg daran vorbei, dass die aktuellen Engpässe in vielen Rohstoffen noch einige Jahre andauern werden.

5 Eine immer wieder aufkeimende Diskussion fusst auf dem Fakt, dass Manager von traditionellen Anlagevehikeln fest an Alpha glauben, Verfechter des passiven Investierens hingegen überhaupt nicht. Was ist wahr? Erklärung … 5 BPV: Analog zur zweiten Frage gilt auch hier wieder ein klares «Sowohl-als-auch». Würde niemand an Alpha glauben und den Markt nach Unterbewertungen absuchen, dann entstünden automatisch genau solche Unterbewertungen. Wenn aber sämtliche Marktteilnehmer den Markt permanent nach Unterbewertungen untersuchen, dann sollte man annehmen, dass der Markt alle öffentlich verfügbaren Informationen über eine Anlage im Preis reflektiert. Die Realität liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte. Es gibt in beschränktem Ausmass immer wieder Möglichkeiten für aktive, alpha-orientierte Anleger. Sie sind gross genug, um aktiven Investoren zu erlauben, längerfristig einen entsprechenden Track-Record aufzubauen. Diese Feststellung ist heutzutage auch in Wissenschaft und Praxis unbestritten. Allerdings sind solche Gelegenheiten seltener, als viele Manager annehmen, und für Investoren ist es deshalb entscheidend, den richtigen Mix zwischen aktiver und passiver Vermögensverwaltung zu finden. Dabei kommt ihnen erleichternd zugute, dass ja die Titelselektion – wie bereits in der ersten Frage angetönt – in der Regel wesentlich weniger zum Gesamtergebnis beiträgt als die Strategie. sarasin.ch

AUF DEN PUNKT

3 JCG: Unter professionellen Investoren gibt es ein Sprichwort: Wenn sich Ihr Taxifahrer mit Ihnen über eine «fantastische Anlagemöglichkeit» unterhält, ist es definitiv an der Zeit, dieses Engagement zu verkaufen. Man bezeichnet dies auch als «crowded deals». Es funktioniert oft mit Immobilien, aber auch mit Aktien – die Internetblase ist ein gutes Beispiel. Ein weiteres Exempel wäre etwa, wenn ein geschickter Hedge Fund überdurchschnittliche Erträge erzielt hätte, indem er Leerverkäufe der Subprime-Schulden eingegangen wäre. Aber man sollte keine Anlagestrategie erstellen, die auf dem Contrarian-Ansatz basiert. Contrarian ist dann interessant, wenn wir folgende Fragen in die Titelselektion einbetten: Handelt es sich um einen «crowded deal»? Bestehen Risiken einer plötzlichen Aushebelung innerhalb der Positionen dieses Produkts? Hätten sich Anleger diese Frage gestellt, wäre es übrigens nie zur schrecklichen Kreditkrise gekommen. 4 JCG: Innert nur einem Jahr haben sich Rohstoffe für alle Investoren zu einer wichtigen Anlageklasse gemausert. In derselben Zeitspanne sind die Preise für Öl um rund 118, für Weizen um zirka 80 und für Gold um ungefähr 50 Prozent gestiegen. Auch wenn wir alle wissen, dass solche Kurshöhenflüge nicht nachhaltig sind, ist es trotzdem verlockend, sie mittels einer langfristigen Angebot-NachfrageGeschichte zu erklären: Die Bevölkerung wächst und entwickelt sich, währenddem aber die natürlichen Ressourcen beschränkt sind. Dies bietet allerdings keine Erklärung, warum sich die Preise derart drastisch verändern. Inflationsrisiken und die konstante Dollarschwäche sind Faktoren, die den Anstieg miterklären. Das Gold zeigte es in der zweiten Hälfte der 70er-Jahre deutlich: Von 1973 bis 1980 hat sich der Preis verzehnfacht. Danach hat es über 60 Prozent an Terrain eingebüsst und veränderte sich fast nicht mehr – während mehr als 20 Jahren! Und vergessen Sie nicht, Gold zahlt keine Coupons und schüttet keine Dividenden aus. Wie dem auch sei, wir bevorzugen im derzeitigen Marktumfeld Rohstoffanlagen. Der sehr hohen Volatilität wegen investieren wir mittels indirekter Strategien. 5 JCG: Wie bereits kurz angetönt wenden wir die Core/Satellite-Vorgehensweise an. Der Kern ist strategisch und sollte daher «Betagesteuert» sein. Die Satelliten sollten demnach zusätzliche Erträge generieren. Thematische Investitionen können geografisch sein (zurzeit bevorzugen wir Titel aus dem Raum Saudi-Arabien), sektoriell (etwa Aktien von Infrastrukturfirmen aus Asien), Wechselkurse beinhalten (wir setzen wieder auf den Dollar) oder auch Obligationen beherbergen (aufgrund der Spread-Ausweitung bevorzugen wir Kredite mit US Investment Grade) etc. Wir wenden viel Zeit dafür auf, alle Märkte genau zu beobachten, um ebensolche Ideen zu finden und angebrachte Produkte zu entwickeln. Wieso sollten wir uns also auf das Alpha berufen, das von unbekannten Teams generiert wird und wo das Risiko nicht vollkommen transparent ist? Wir bevorzugen die zusätzliche Wertsteigerung der strategischen Anlage mittels des thematischen Betas. Intransparentes Alpha interessiert uns nicht. hsbcprivatebank.com

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Immer konträr zu dem, was die Marktallgemeinheit tut. Antizyklisch handeln. So oder ähnlich kann die Strategie des sogenannten «Contrarian» zusammengefasst werden. Dieser Anleger versucht stets entgegen der allgemeinen Marktstimmung zu handeln. Die Idee ist einfach, denn wenn alle dasselbe tun, ist die Wende nahe. Kaufen alle zu steigenden Kursen, gehen dem Markt irgendwann die Käufer aus. Verkaufen alle zu fallenden Kursen, wird es irgendwann keine Verkaufsbereitschaft mehr geben. Im Idealfall steigt der Contrarian also ein, wenn der Pessimismus den Peak erreicht hat, und sagt Adieu zum Zeitpunkt der grössten Euphorie. Man koppelt sich von den Lemmingen ab. So einfach ist es doch nicht. Denn der echte Contrarian muss grundsätzlich die Aktien kaufen, die im Moment total «off limits» sind. Wie schwierig das in der Praxis ist, kann sich jeder leicht ausmalen, der an die gerade am meisten geprügelten Werte denkt. Wenn eine gute Nachricht die andere jagt und der Kurs permanent steigt, fällt es äusserst schwer, den Absprung zu finden. Um dann zu verkaufen, muss jeder über seinen Schatten springen können. Diese Frage kann auch der Contrarian erst hinterher sicher beantworten. Als Anhaltspunkt hat sich bislang die Börsenreaktion auf gute oder schlechte Nachrichten bewährt. Nimmt der Markt in einer Baisse schlechte Nachrichten gelassen hin und reagiert er in Zeiten der Hausse auf gute Neuigkeiten nicht mehr, kann dies auf eine Wende hinweisen. Der Nachrichtenempfang kann sich aber ebenso als trügerisches Zeichen erweisen. Je stärker das Börseninteresse in Medien wie die Boulevardpresse wandert, desto näher ist die Wende nach unten. Anders ausgedrückt: «Sobald sich die Hausfrauen an der Börse engagieren, ist es Zeit, ‹short› zu gehen» (Hausfrauen-Hausse). In der Realität ist die Contrarian-Strategie aber kaum durchzuhalten. Denn permanent gegen den Strom zu schwimmen, fordert dem Contrarian eine fast übermenschliche Psyche ab. Zudem hat die Wissenschaft herausgefunden, dass Verluste mehr als doppelt so stark schmerzen wie Gewinne beglücken. Die Investoren werden sich aber bald daran erinnern, wenn sie erkennen, was ein zu starker Herdentrieb auslöst. Lesen Sie mehr dazu in der PUNKT-Ausgabe #11 «Keine Macht der Lemmingen».

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Der Markt hat immer Recht, davon gehen Verfechter des indexierten Anlegens aus. Hingegen schwören Freunde der aktiven Vermögensverwaltung auf des Anlegers Liebling, das Alpha. Doch weder noch ist die einzige Wahrheit – vielmehr gilt es, das Beste aus beiden Welten zu vereinen.

txt: Rino Borini] Als vor über 30 Jahren der Wirt-

formancezahlen der in der Schweiz zugelassenen Aktienfonds. Denn die Mehrheit der aktiv verwalteten Fonds schlagen ihren Referenzindex nicht. Eine Auswertung von 5293 in der Schweiz zugelassenen Aktienfonds zeigt, dass in den letzten drei Jahren knapp 60 Prozent dieser Anlageformen ihre jeweilige Benchmark nicht geschlagen haben, und somit kein Alpha generiert wurde. Auch die oftmals hohe Kostenstruktur sowie die Vertriebsentschädigungen sind mitunter Auslöser dieser schlechten Ergebnisse. Wie «gut» ein Aktivinvestment ist, lässt sich an der Rendite und am damit verbundenen Risiko ablesen. Bei einfachen aktiven Engagements zählt vor allem eine höchst mögliche Rendite bei möglichst geringer Volatilität (Risiko). Zu berücksichtigen ist da das «Beta» – ein Risikomass, das aufzeigt, wohin die Rendite tendiert, wenn sich die Marktrendite verändert: Idealerweise gar nicht. Volatilität, Beta und Rendite sind als alleinige Merkmale zu wenig. Als weiteres Risikomass hat sich der Tracking Error (TE) durchgesetzt. Der TE misst die Renditeabweichung (positiv wie negativ) zwischen der Marktrendite und der Rendite des Investoren-Portfolios.

schaftsprofessor Burton Malkiel die Aussage fällte, wonach ein blinder Affe, der Dartpfeile auf die Kursseite einer Zeitung wirft, damit bessere Anlageerfolge erzielt als eine Gruppe von Finanzexperten, ging ein lautes Geschrei durch die Finanzszene. Die Realität zeigt, dass auch die gut ausgebildeten Börsencracks grosse Mühe haben, in einem effizienten Markt nachhaltig überdurchschnittliche Renditen zu erzielen. Dass für den Erfolg weder das richtige Timing noch ein guter Riecher beim Kauf und Verkauf einer Aktie entscheidend ist, das beweisen diverse wissenschaftliche Untersuchungen. Risiko bringt Rendite In der Finanzmarkttheorie wird eine erwartete Zusatzrendite – unter Berücksichtigung des Risikos – Alpha bezeichnet. Um ein positives Alpha zu erwirtschaften, muss ein Geldmanager zuverlässige Prognosen erstellen, tiefe Transaktionskosten haben und möglichst viele Risiken, die nicht durch eine Zusatzrendite belohnt werden, vermeiden. Das scheint schon fast ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Die Freunde des aktiven Anlegens glauben, durch die Analyse von Einzeltiteln, Branchen und volkswirtschaftlichen Trends Ineffizienzen am Markt aufzuspüren und durch geschicktes Timing die passenden Ein-/Ausstiegszeitpunkte zu finden, woraus schliesslich der Mehrertrag resultiert. Diesem höheren Ertragspotenzial steht aber die Unsicherheit des Erreichens der jeweiligen Zielvorgabe (Benchmark) gegenüber. In der Realität kommt es immer wieder vor, dass über längere Perioden ein aktiver Portfoliomanager hinter der Performance seines Referenzindex zurückbleibt. «Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der beste Asset Manager im Land ...» Wie schwierig es ist, den besten Geldvermehrer zu finden, zeigen schon die historischen PerCORE/SATELLITE-KONZEPT CORE Allokation im Markt (Beta) Die Zielfunktion des Investors wird erfüllt, in einem Markt investiert zu sein Generelle Kostenreduktion

β

Neues Qualitätskriterium im Fokus Licht ins Dunkle bringt auch das Gütemass «Information Ratio». Dieses Qualitätskriterium stellt Outperformance (Alpha) und TE (Abweichung zum Referenzindex) relativ zur Benchmark dar. Je länger der berechnete Zeithorizont ausfällt, desto klarer kann eine Aussage gefällt werden, ob das aktive Management mit Können und nicht mit Glück zu tun hat. Für die Verfechter des indexierten Anlegens ist das Versagen vieler Asset Manager wie «reichlich Wasser auf die Mühlen giessen». Denn sie glauben, dass es – basierend auf der Markteffizienztheorie – für die Börsianer schwierig ist, die gängigen Märkte überhaupt zu schlagen, sprich Alpha zu gene-

α

SATELLITES Dynamische Allokation (Alpha) Bewusstes Abweichen von einer Benchmark Umsetzung über verschiedene Strategien

Der Löwenanteil des Vermögens wird mit passiv verwalteten Anlagevehikeln ausgestaltet und um den Kern herum werden wiederum sogenannte Spezialitäten gruppiert.

Grafik: fm AG Quelle: Dr. Hinder Asset Management, investchannel.ch

«Gegen den Strom» mit Rino Borini

DAS BESTE AUS ZWEI WELTEN


Nachfrage funktioniert nicht, wenn jeder nur den Markt abbildet. Havard-Professor und Berater von Barack Obama Richard Thaler, Mitbegründer der Behavioral-Finance-Theorie, hat einmal gesagt «Investors must keep in mind that there’s a difference between a good company and a good stock. After all, you can buy a good car but pay too much for it.»

Der Markt hat immer Recht Passives Portfoliomanagement ist darauf ausgerichtet, die Performance eines bestimmten Referenzindex (Marktindex, Benchmark) möglichst exakt nachzubilden. In der Praxis sieht das so aus, dass ein passiver Ansatz in der strategischen und taktischen Anlagepolitik Referenzindizes wählt, die mit indexnahen Anlageprodukten repliziert werden. Der Nachteil liegt darin, dass der Investor mit passiven Anlagen a priori keinen Mehrertrag erreicht. Dafür entgeht er dem Risiko einer Rendite, die unter dem Marktschnitt liegt. Ein rein passiver Anlageansatz hat weitere «Schwächen». Da die Aktien im Index meistens gemäss der Marktkapitalisierung gewichtet werden, ist eine gewisse Prozyklik eingebaut. Kapitalisierungsgewichtete Indizes zeigen zwar die Marktkapitalisierung eines Unternehmens, aber nichts über dessen finanzielle Attraktivität. So werden günstig bewertete Aktien weniger stark gewichtet, als dies bei den hoch bewerteten Titeln der Fall ist. Diesem Umstand wirken vermehrt Indexanbieter entgegen, indem auch fundamentale Faktoren berücksichtigt werden (Buchwert, Cashflow, Umsatz, Dividende). Bei passivem Management, das ja das perfekte Nachbilden eines Index zum Ziel hat, ist der TE das zentrale Risikomass. Aus Kosteneffizienz ist es nicht sinnvoll, jede noch so kleine Marktbewegung sofort nachzubilden. Der TE gibt an, wie stark die Ausschläge sein dürfen, bevor der Index nachgebildet wird. Je geringer der TE ist, umso «besser» das passive Management auch ausfällt – aber umso höher die Transaktionskosten sind und umso niedriger die Rendite ist. Die Kunst im passiven Management liegt darin, den Index kosteneffizient nachzubilden. Dazu werden in der Praxis verschiedene Methoden angewendet, die Kosten optimieren sowie Steuern und Dividenden in Einklang bringen.

Erfolg mit aktiven/passiven Elementen Ob nun nur aktives oder nur passives Management – die einzige Wahrheit gibt es nicht. Ein Mix aus beiden Welten bringt am ehesten den Erfolg und mitunter auch Würze ins Anlegerdepot. Ein typischer Weg, um eine möglichst hohe Rendite bei tolerierbarem Risiko zu erreichen, den viele Anleger wählen, ist der Core/Satellite-Approach: Portfolios bestehen aus rein passiven und aktiven Strategien. Die passive Strategie dient dabei der Risikokontrolle und die aktive Kunst soll dem Depot zusätzliche Renditepunkte bescheren. Dabei wird im Kernportfolio primär in traditionelle Kernmärkte investiert. Dieses Teilportfolio wirft nicht mehr ab als die Marktrendite. Um diesen «sicheren» Kern herum wird mit den Satelliten in Peripheriemärkte angelegt. Dank ihrer Vielzahl und Unterschiedlichkeit bieten diese spannende Diversifikationsmöglichkeiten, die häufig auch mit höheren Erträgen (meist mit höherem Risiko) verbunden sind. In vielen Anlegerköpfen herrscht aber der Glaube, dass in Satelliten nur zukunftsträchtige Themen und ineffiziente Märkte abgebildet werden sollen. Das wurde in der Praxis inzwischen revidiert, denn auf Satellitenebene können über Stile und Strategien eine weitere Diversifikation erreicht werden. Dank kosteneffizienten Produkten kann heute das Exposure einfach verändert werden.

Es geht nicht ohne… Das tönt ja wunderbar, doch gilt es zu beachten, dass ohne aktive Markteilnehmer, genauer: ohne informierte Fundamentalanalysten, Informationen über Unternehmen und ihre Umwelt nicht mehr zu Marktpreisanpassungen führen würden. Wieso? Sobald genügend informierte Analysten den Markt durch ihre «Wissensabgabe» anpassen, haben sie gegenüber den Uninformierten gar keinen Vorteil mehr, weil die Kurse bereits den wahren Werten entsprechen. Das System von Angebot und

Dem Index ein Schnippchen schlagen Eine andere Synthese zwischen aktivem und passivem Anlegen kann aber auch sein, dass ein aktives Management zwar erfolgt; hingegen werden in der Umsetzung nur indexierte und kosteneffiziente Vehikel eingesetzt. Solche Ansätze sind in jüngster Vergangenheit vermehrt am Markt anzutreffen. Sie versuchen aktiv in günstig bewertete Märkte zu investieren und die Umsetzung erfolgt meist mittels börsengehandelter Indexfonds (ETF). Beide Kombinationen ermöglichen eine kontrollierte Balance von Performancestabilität und -optimierung im Portfolio. Es gilt überdies zu beachten, dass diese Ansätze effizient sind und dass sich kostengünstige Anwendungen finden lassen. Indexnahe Produkte sind – zumindest für das Kernportfolio – aus heutiger Sicht nicht mehr wegzudenken. Mit einem Core/Satellite-Ansatz verstärkt sich die Diversifikation im Portfolio und zudem kann das Rendite-/Risikoverhältnis verbessert werden.

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rieren. Gemäss dem passiven ManagementAnsatz ist das einzig lohnende Risiko das Marktrisiko. Der Ansatz basiert auf der bekannten Markowitz-Theorie. Sie bringt etwa zum Ausdruck, dass alle Informationen jederzeit in den Marktpreisen enthalten sind, so dass ein einzelner Anleger keinen Informationsvorsprung erzielen und ausnutzen kann.


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Das Finanzgebaren steht zurzeit unter einem schlechten Stern, jagt doch eine Hiobsbotschaft die nächste und selbst auf der Anklagebank haben sich Finanzakteure zu behaupten. Echte Banquiers mit

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Stil, Überzeugung, Erfolg und einer fortwährenden Kompromisslosigkeit sind heuer selten, doch herzlich willkommen. Banker und Kunstaficionado Eric Syz gehört eindeutig in diese Kategorie.

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KOPFSACHE

txt: Cyril Schicker] Sich in der Schweiz – einem der globalen finanztechnischen Dreh- und Angelpunkte schlechthin – als Vermögensinstitut erfolgreich zu behaupten, ist nicht so einfach und süss wie Zuckerwatte essen. Ist die Strategie falsch oder das anvisierte Ziel kurzfristiger Natur, nützt es auch nichts, wenn der Hauptsitz im noblen Genfer Bankenquartier und weitere Ableger überall an den prestigeträchtigsten Plätzen der Welt angesiedelt sind. «Die etwas andere Bank», O-Ton der Bank Syz & Co., ist überall auf der Weltbühne ›››

SYZ ES

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vertreten und scheint auch ihre Strategie richtig ausgelegt zu haben, ebenso die Wegebnung zur Erreichung ihrer Ziele. Denn anders ist es nicht zu erklären, dass beim Erklingen des Namens Syz ein Unterton mitschwingt, der Know-how, Vision, Innovation und Erfolg übermittelt. Vorgelebte Leitsätze Doch was bedeuten denn eigentlich Know-how, Vision, Innovation und Erfolg konkret? Sind das nur Worthülsen, mit denen man das Kundenherz erobern möchte? Im Falle Syz keineswegs. Die Finanzboutique, vom ausgewiesenen Investmentprofi Eric Syz mitbegründet und seither geführt, besticht in erster Linie durch ihre nachhaltige Arbeitsmaxime: «Erfolg ist die logische Konsequenz von dem, was man macht», so der General Manager Syz. Syz ist ein Mann, der mit derart viel Herzblut bei der Sache ist, dass ihm regelrechte Wortkaskaden entweichen, wenn er etwa weiter ausführt: «Wir wollen als Anbieter ein Endprodukt haben, das wir selber als Bank ebenso in Anspruch nehmen können.» Es ist also nicht verwunderlich, wenn der längst abgedroschene Ausdruck «know your client» plötzlich wieder Gewicht erhält. Im Hause Syz steht der Kunde tatsächlich im Mittelpunkt, die Wünsche der Klientel werden denn auch kompromisslos in die Vermögensverwaltung eingebettet. Ein Mann, ein Prophet? Eben diese Kompromisslosigkeit in Kombination mit der Pragmatik im Arbeitsalltag – als direkte Folge der Kundennähe – und selbstverständlich dem Wissen sowie den Fähigkeiten machen den Syz’schen Erfolg aus. Die wohlverdienten Lorbeeren, inzwischen verwaltet Syz & Co. ein Vermögen von rund 30 Milliarden Franken, sind überdies die logische Konsequenz der immer wieder unter Beweis gestellten Vision. Oder besser gesagt: Es wurden gewisse Zukunftsweichen in fast schon prophetischer Manier gestellt. Dies hat schon ganz früh begonnen, als sich beispielsweise noch fast alle Finanzakrobaten, die pro-

Wir haben «ä ganzi Schwetti» von Kunden, die ausschliesslich in Hedge Funds investieren wollen. Das ist mir recht, solange sie diese Vehikel denn auch verstehen.

fessionellen mit eingeschlossen, an Aktien und Obligationen festklammerten. Eric Syz, der seine ersten karrieremässigen Gehversuche in Übersee (unter anderem bei SG Warburg und Paine Webber) wagte, legte seinen Fokus bereits dann auf alternative Anlagen. Entsprechend fundiert ist das Wissen in Bezug auf Hedge Funds und PriWerbung

vate Equity. Dies ist auch der Grund, weshalb doch viele institutionelle Anleger die Bank Syz & Co. eher als Anbieter alternativer Anlagen denn als Finanzboutique sehen. Syz dazu: «Unsere Denkweise ähnelt viel eher einem Hedge Fund als einer Bank.» Selbstverständlich heisst das nicht, dass der Privatanleger dadurch in Vergessenheit gerät. Ansprechendes Fondssammelsurium Dafür sorgt nebst der vorgelebten Geschäftsmaxime das nach dem Value-Ansatz wirkende Private-Banking-Geschäft sowie das breitgefächerte «Oyster-Produktportfolio». Darin befinden sich – das gilt auch für den Bereich der alternativen Investmentformen, der fast 400 Hedge Funds (inklusive Drittmanagern) umschliesst – ziemlich alle Arten von Fonds, die in der Schweiz zum Vertrieb zugelassen sind: Value, Opportunities, Small-/MidCaps, Dynamic, Emerging Markets, Technology, Liquidity, Absolute Return, Fixed Income und viele mehr. Dass der philanthropische Funken längst schon auf das Syz-Produktdiversikum übergesprungen ist, dürfte nicht verwundern, ist doch Nachhaltigkeit ebenso Bestandteil der Philosophie und pflastert den Berufsalltag konsequent. Oyster Global Warming, Oyster Oncology und Oyster Responsible Development bezeugen das. «Ich denke, dass Nachhaltigkeit in 10 bis 15 Jahren gar kein Thema mehr ist, sondern viel mehr eine Selbstverständlichkeit», so Syz.

Wenn man vorwärtsgehen will, muss man nachhaltig produzieren – und ich bin schon immer ein grosser Umweltfanatiker gewesen.

Sämtliche Investmentvehikel der Bank Syz werden übrigens nach dem «best-in-class-Ansatz» geführt. Diesbezüglich hat man sich auf die Fahne geschrieben, jeweils eine fortwährend positive Wertentwicklung von durchschnittlich 7 Prozent per annum und über eine Zeitspanne von 10 Jahren zu erwirtschaften. Keine Macht den CDOs Das ist eine hoch angesetzte Messlatte, die tatsächlich zu erreichen nicht so einfach ist. Auch wenn die Zielangehung vom diskreten Hauptsitz an der distinguierten Rue du Rhône in Genf aus erfolgt, so litten die Oyster-Fonds allesamt unter der Kreditmisere. Anders haben sich die alternativen Investments verhalten; sie scheinen ihrem Ruf als «Renditegarant in jedweder Marktlage» gerecht geworden zu sein. Doch was meint der Investmentprofi Syz zur Subprimekrise und wie lange dauert der damit verbundene Müssiggang noch


an? «Die Finanzmärkte tendieren seitwärts bis abwärts – und das sicherlich in die zweite Jahreshälfte 2009 hinein.» Der «etwas andere Banker» geht gar noch ein wenig weiter: «Eventuell wird diese Tendenz bis ins Jahr 2010 anhalten.» Gründe, die die Marktentwicklung förmlich zu einem Hemmschuh machen, sieht Syz vor allem in den exogenen Faktoren wie zum Beispiel dem Ölpreis (der dürfte sich bei rund 120 Dollar pro Barrel einpendeln) und natürlich der omnipräsenten Finanzkrise. Visionär handelte übrigens die Bank Syz & Co. auch in Bezug auf das Subprime-Schreckgespenst. Denn von den Hauptstützen dieser Krise (CDOs, collateralized debt obligation) hat man stets die Finger gelassen. Dies gerade deshalb, weil solche Finanzinstrumente sehr gut verstanden worden seien und die willkürliche Divergenz zwischen Verkaufspreis und effektivem Wert dadurch allzu fest ins Auge gestochen sei. Inmitten des erlauchten Kreises Währenddem sich also etliche Banken damit in die Nesseln setzten und lediglich die Kassen klingeln hörten, hielt man an der Strategie fest und liess sich nicht blenden. Ein solches, der Szene gegenüber antizyklisches Handeln macht sich heuer auch in der Kommunikation bemerkbar. Etliche Finanzhäuser streichen infolge schwindender Margen ihre Werbebudgets und gehen immer seltener an die Öffentlichkeit. Der (Performance-)Wind scheint wohl zu eisig zu sein. Doch just in Zeiten häufiger Marktverwerfungen sollte doch der Professional seinen Kunden unter die Arme greifen, statt sich klammheimlich davonzustehlen.

Wir haben immer gesagt, wir wollen antizyklisch handeln und auch antizyklisch – oder besser gesagt nach wie vor nachhaltig – werben.

Sich klandestin zu verhalten, scheint der grossgewachsene Syz ohnehin nicht nötig zu haben. Financial News hat Eric Syz dieses Jahr in die Riege der «100 most influental people in European capital markets» gehievt. Zwar teilweise in anderen Kategorien, trotzdem aber ist er nun in einen erlauchten Kreis – etwa mit Clara Furse, Peter Clarke, Roger Yates, Jeremy Isaacs und Josef Ackermann – eingetreten.

KOPFSACHE

Anders ausgedrückt: Nie wollte man diese «PR-Perlenkette» um den Medienhals hängen. Entsprechend hat die Auszeichnung keinen Einfluss auf die operative Tätigkeit. Dagegen hat das zurzeit heiss debattierte Bankgeheimnis wohl eher Einfluss auf das Syz’sche Berufsgeschehen. Eric Syz ist sich der Wichtigkeit selbstverständlich bewusst und sieht allen Unkenrufen zum Trotz diese «helvetische Versicherung» nicht in Gefahr. Das Bankgeheimnis sei ein Garant zur Garantie der Privatsphäre und damit habe er absolut keine Mühe. Mühe bekundet er aber, wenn sich Fremdstaaten in die gesetzliche Verankerung einmischen und dabei von ihren eigenen turmhohen Problemen abzulenken versuchen. Pipilotti Rist, Andy Warhol ... Ablenken tut sich Eric Syz nur, wenn er sich vom Energie raubenden und natürlich höchst spannenden Berufsalltag erholen möchte. In erster Linie und am effektivsten geht das, wenn er sich im engsten Familienkreis aufhält. Dazu gehören unter anderem seine Frau, die nahe der Bank ein eigenes Schmuckatelier besitzt, sowie die zwei erwachsenen und ebenfalls im Finanzbereich herumturnenden Söhne. Das zweite Hobby entführt ihn förmlich in die Welt der zeitgenössischen Kunst.

Das Interessante an der zeitgenössischen Kunst ist das, was wir auch im Tagesgeschäft machen müssen, wir müssen uns mit dem Zeitgeschehen auseinandersetzen.

Zeitlebens sei er schon ein Sammler jener Artform gewesen. Kaum verwunderlich dürfte es demnach sein, dass die Räumlichkeiten der Bank mit Werken von Pipilotti Rist, Andy Warhol, Fischli/Weiss, Paul McCarthy und und und geschmückt sind. Viele der Kunstschaffenden kennt der Banquier Syz übrigens persönlich – es haben sich da zwei spannende Welten zusammengetan ... DIE BANK «SYZ & CO. AG»

Sicherer Hafen Bankgeheimnis Dass diese Krönung für den in Genf wohnenden Familienvater eine unbedeutende Nebensache sei, passt einmal mehr ins Bild. Die Bank habe nicht im Geringsten daran gedacht, daraus Kapital zu schlagen.

WWW.VICTORINOX.COM


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Helvetia ist stolz auf ihr Vorsorgesystem. Nebst einer ersten Säule sorgt ein Kapitalstock mehrerer Hundert Milliarden Franken für ein komfortables Alterseinkommen. Doch die zweite Vorsorgekomponente muss im

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Zuge der demografischen Entwicklung auch Kapitalerträge abwerfen. Die Finanzsituation der Pensionskassen hat sich stark verschlechtert, sodass einige Kassen gar eine «Unterdeckung» ausweisen.

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txt: Rino Borini] Zu den bedeutenden Akteuren am Finanzmarkt gehört die

Pensionskassenbranche. Der Fluch der Finanzmärkte belastet daher nicht nur die Performance der privaten Investoren, auch diejenige der Pensionskassen wurde arg gebeutelt. Rund 2800 Vorsorgeeinrichtungen der Schweiz verwalten ein Vermögen von mehreren Hundert Milliarden Franken. Die starken Kursrückschläge im zweiten Semester 2007 und im laufenden Jahr möchten aber viele Pensionskassen am liebsten einfach nur vergessen. ›››

SCHWEIZER PENSIONSKASSEN MÜSSEN ORDENTLICH IN DIE PEDALEN TRETEN

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Das System der beruflichen und privaten Vorsorge funktioniert trotzdem weiterhin gut und steht auch gut da, sodass die ausländischen Nachbarn neidisch auf uns Eidgenossen schauen. In den letzten Jahren konnte, vor allem in der beruflichen Vorsorge (2. Säule), eine Professionalisierung und Kräftekonzentration festgestellt werden. Infolge der ständig wachsenden Anforderungen an die Institutionen und deren Stiftungsorgane hat in zwischen ein gesunder und wichtiger Schrumpfungsprozess stattgefunden. Seit den gesetzlichen Veränderungen der beruflichen Vorsorge im Jahre 1985 hat sich die Zahl der selbständigen Vorsorgeeinheiten drastisch reduziert.

Die mächtige 2. Säule Die berufliche Vorsorge versichert mehr als 3,3 Millionen Erwerbstätige und lagert um die 600 Milliarden Franken in den Vorsorgetöpfen. Über diesen Geldern wachen Tausende von Stiftungsräten, Verwaltern und Anlageexperten, die in der Verantwortung stehen. Ihr Job ist es, das vom arbeitenden Volk erwirtschaftete Vorsorgegeld ertragbringend zu verwalten. Denn es ist nun einmal Fakt, dass die in die 2. Säule fliessenden Beiträge den Erwerbstätigen gehören. Als Finanzverwaltungsgrundlage jeder Vorsorgeeinrichtung dient eine detaillierte «Asset-Liability-Analyse».Wie bei der privaten Anlage gilt es auch in einer Pensionskasse, die Risikofähigkeit sowie die Risikobereitschaft kontinuierlich und genau zu beurteilen. Dabei sind die Verpflichtungen wie Deckungsgrad, Altersstruktur, Liquiditätsbedarf die zentralen Aspekte der Risikofähigkeitsprüfung. Auf der anderen Seite (der «Asset-Liability-Analyse») stehen die Anlageziele, die Erwartungen und die Portfoliostruktur. Das Ganze wird noch komplementiert durch die gesetzlichen und kassenspezifischen Verpflichtungen sowie Vorschriften. Aufgrund dieser detaillierten Analyse kann der Stiftungsrat jeweils eine Anlagestrategie bestimmen. Und auch hier gilt es, eine langfristig ausgelegte Taktik zu entwerfen und diese kompromisslos umzusetzen. Elite-Universitäten machen es vor Das tönt alles ganz gut, zeugt von Sicherheit und Professionalität, doch wie werden die Gelder denn tatsächlich angelegt? Wie hoch war bisher die Rendite, wo liegen die Investmentschwerpunkte und welche Performanceraketen visieren die Pensionskassenmanager in absehbarer Zukunft an? Die jährliche Swisscanto-Pensionskassenstudie – umfasst rund 250 Vorsorgeeinrichtungen, die per En-

PENSIONSKASSENVERMÖGEN PER ENDE DEZEMBER 2007 (IN MRD. CHF) 49 42

Grafik: fm AG Quelle: Swisscanto

35 28 21 14 7 0 Flüssige Mittel Anlagen Arbeitgeb. 2001 2003 2004 2005

Obligationen 2006 2007

Aktien

Immobilien

Hypotheken

Altern. Anlagen

Übrige Aktiven

VERMÖGEN ÖFFENTLICH- VERSUS PRIVAT-RECHTLICHEN VORSORGEEINRICHTUNGEN (IN MRD. CHF) 35 30

Grafik: fm AG Quelle: Swisscanto

25 20 15 10 5 0 Hedge Funds Öffentlich

Private Equity Privat

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Rohstoffe

Immob. Ausland

Immob. Inland

Aktien Ausland

Aktien Inland

Obli. Ausland

Obli. Inland

de 2007 ein Vorsorgevermögen von etwa 390 Milliarden Franken aufweisen – gibt Auskunft. In den letzten Jahren konnte man den Trend zu alternativen Anlagen (Private Equity, Rohstoffe und Hedge-Funds) feststellen. Sie haben in den vergangenen Jahren ihre Investments in diesen Anlageklassen deutlich erhöht. Insgesamt gesehen verstärken die Pensionskassen ihr Engagement in alternativen Anlagen, weil sie laufend nach neuen Rendite-Quellen suchen. Viele Experten fordern schon länger, dass sich helvetische Vorsorgeeinrichtungen ein Vorbild an den amerikanischen Eliteuniversitäten nehmen sollen. Diese – ob nun Yale, Harvard oder Princeton – legen seit Jahren Vermögensteile des Stiftungsvermögens in alternative Anlagen an. Mit diesem Stiftungsvermögen sollen insbesondere Stipendien, Forschungsprojekte und andere Aktivitäten der Universitäten unterstützt werden. Traditionell legen die Schweizer Pensionskassen heuer das Geld ihrer Versicherten überwiegend in festverzinslichen Wertpapieren sowie Aktien an. Und viele Pensionskassen starten bei den Anteilen an «alternative Investments» von einem sehr niedrigen Niveau aus. Die visionären Geldverwalter der US-Elite-Universitäten hingegen haben bereits im Jahre 1998 sukzessive mit Investitionen in alternative Anlagen begonnen. Vergleicht man per Ende 2007 die Vermögensaufteilung der öffentlich- und privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen, dann stellt man fest, dass im Bereich der Rohstoffe die öffentlichen Kassen stärker engagiert sind. Das hat wohl auch mit dem einfacheren Zugang zum Rohstoffmarkt zu tun, wo die grossen Kassen mit mehr Volumen investieren können. Auch der Trend, vermehrt in ausländische Titel zu investieren, ist positiv zu werten. Die Swisscanto-Studie stellt weiter fest, dass ein Trend zu Core/Satellite-Strategien feststellbar ist. Ein wesentlicher Teil der Kernanlagen wird dabei passiv angelegt, der Rest direkt oder über institutionelle Fonds und Mandate unter Inkaufnahme von höheren Risiken in den Satelliten. Visionär Swensen ist überall Einer der bekanntesten und renommiertesten Stiftungsvermögensfonds, von David Swenson verwaltet, ist derjenige der Universität Yale. Es ist erstaunlich, dass dieses Fondsvermögen in den vergangenen zehn Jahren eine durchschnittliche Rendite von rund 16 Prozent erzielte. Ähnliche Ergebnisse liefern auch andere Top-Universitäten. Vergleicht man diese Renditen mit den schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen, dann stellt man einen beachtlichen Performanceunterschied fest. Gründe für das schlechtere Abschneiden der Schweizer liegen am gesetzlichen und statuarischen Korsett, das hierzulande vorherrscht. Beispielsweise ist die Pflicht, jährlich eine Rendi-


iPUNKT

Subprime lässt grüssen PKs müssen jährlich mindestens zwischen vier und fünf Prozent Performance auf ihrem Anlagevermögen erzielen. Sonst bekommen die Kassen je länger je mehr grosse Probleme mit ihrem Deckungsgrad. Dass die Pensionskassen langsam ins Schwitzen geraten, zeigen auch die diversen Pensionskassenindizes. Der Pictet Pensionskassen BVG 60 plus verlor seit Anfang Jahr 2008 um 11,2 Prozent, der Juni war sogar der schlechteste Monat seit Jahren. Er erzielte ein Minus von 6,75 Prozent. PK-INDIZES IM SOG DER FINANZMARKTKRISE (INDEXIERT) 140 130 Grafik: fm AG Quelle: Pictet / Credit Suisse

te zu garantieren, kontraproduktiv. Denn dies verleitet die Kassen entsprechend dazu, sich am jährlichen Mindestzins zu orientieren, statt ihre Mittel optimal anzulegen. Und das ist natürlich ein völlig verkehrter Ansatz. Denn damit sind die Kassen nicht in der Lage, eine renditeträchtige Anlagepolitik zu führen. Das hiesige Kassensystem ist zu extrem auf Sicherheit ausgerichtet. Mit diesem engen Korsett und der Risikoaversion der Stiftungsräte – es könnte ja Vorwürfe und Verantwortlichkeitsklagen hageln – wird den Versicherten kaum geholfen. Was passieren wird, sind niedrigere Renten und bei den öffentlichen Notwendigkeiten darf der Steuerzahler büssen. Es erstaunt, dass in der Diskussion um die Pensionskassen selten bis nie die Möglichkeit diskutiert wird, wie nachhaltig die Rendite der angelegten Gelder steigen könnte, ohne dabei unkontrollierbare Risiken einzugehen. Vielmehr sind neue und moderne Investmentansätze gefordert.

120 110 100 90 80 70 01.2000 Pictet BVG-25

Pictet BVG-40

CS Pensionsk. Index

06.2008 Pictet BVG-60

Der etwas weniger aggressive BVG-40-plusIndex steckt mit knapp 8 Prozent auch tief im roten Bereich. Die beiden Indizes unterscheiden sich hauptsächlich in der Zusammensetzung. So investiert der «BVG 60» stärker in Aktien und alternative Anlagen als der BVG 40. Noch konservativer ist der «BVG 25», jedoch verlor auch dieser 2008 knapp 4 Prozent. Auch der von der Credit Suisse publizierte Pensionskassen-Index zeigt ein düsteres Bild (siehe Grafik Seite 34: «PK-Indizes im Sog der Finanzmärkte»). Mit dieser negativen Performance über die letzten Monate hin wurden viele Reserven vernichtet, die sich viele Pensionskassen in den Boomjahren erarbeiten konnten. Gemäss Experten sind in den letzten Monaten etwa satte 40 bis 50 Milliarden Franken an Gelder «verbraten» worden. Eine Folge davon wird vermutlich sein, dass der Bundesrat die Anpassung des Mindestzinssatzes vornehmen dürfte. Die Vorsorgeeinrichtungen legen heute rund 30 Prozent in Aktien an. Sinken die ›››

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Börsenkurse, hinterlässt dies logischerweise auch Spuren in den Bilanzen. Aber solange eine Pensionskasse ihre Aktienbestände nicht verkauft, handelt es sich lediglich um Buchverluste. Auf der anderen Seite darf man nicht vergessen, dass in den guten Börsenjahren 2005 und 2006 Vorsorgeeinrichtungen im Durchschnitt knapp 12 Prozent zulegen konnten. Die Folgen der schlechten Anlagemonate sind erneut sinkende Deckungsbeiträge der Kassen. Aber viel mehr spielt auch eine Misswirtschaft mit. Immer noch werden durch die bisherige Rechnungslegung finanzielle Löcher vertuscht. Das kommt daher, dass viele PKs mit unrealistisch hohen künftigen Kapitalerträgen kalkulieren. Und dann kommt noch weiter hinzu, dass die sicheren Renten der Vorsorgebedürftigen auf der Basis eines Zinssatzes DIE DRAMATIK DER ÖFFENTLICH-RECHTLICHEN PKs

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errechnet wurden, der am Markt mit sicheren Anlagen kaum erreicht werden könnte. Viele Faktoren schmälern die Rendite An den Renditen nagen einige Faktoren. Als Erstes kostet die Verwaltung zwischen 450 und 500 Franken pro Jahr und versicherte Person. Daher haben viele kleinere Pensionskassen in den letzten Jahren den Beitritt zu einer Sammelstiftung vollzogen, um eine effizientere Kostenstruktur aufzuweisen. Eine Studie des Schweizerischen Instituts für Banken und Finanzen der Universität St. Gallen unter der Leitung von Prof. Dr. Manuel Ammann hat spannende Tatsachen hervorgebracht. So zum Beispiel, dass die Administrationskosten einen geringen Einfluss auf die Performance aufweisen.Vielmehr sind nun die Vermögensverwaltungskosten in den Fokus gerückt. Dazu zählen etwa die Honorare der Vermögensverwalter, Transaktionskosten und Bankgebühren. Gemäss der Studie schnitten kleinere Kassen leicht besser ab als grosse. Die Autoren geben als möglichen Grund an, kleinere Kassen setzten häufiger auf kollektive Anlageinstrumente wie eben Anlagestiftungen. Diese legen tendenziell passiver an – sie versuchen, möglichst präzise den Markt abzubilden und versuchen gar nicht erst, eine Mehrrendite zu generieren, wie es aktive Vermögensverwalter tun. Dies bringt Personaleinsparungen und Kostenvorteile. Der Nutzen von Anlagestrategien mit einer teureren, aktiven Vermögensverwaltung müsse kritisch hinterfragt werden, sagten die Autoren der Studie kürzlich vor den Medien. Pensionskassen, die ihre Rendite steigern wollen, sollten ihren Fokus verstärkt auf Einsparungen bei den Vermögensverwaltungskosten richten. Blickt man auf die Renditeentwicklung der Pictet-BVGIndizes, dann müssten bei diesen noch die Transaktionskosten berücksichtigt werden, was das Ergebnis zusätzlich negativ belastet.

Reserven «für en tüüfe gsunde Schlaf» Pensionskassen, die eine hohe Deckung aufweisen, können «noch» beruhigt sein. Die erwähnte Studie zeigt zudem, dass ein grosser Performance-Einfluss mit den Deckungsgraden der Kassen einhergeht. Anders ausgedrückt: Mit einem höheren Deckungsgrad steigt der Freiheitsgrad bei der Geldanlage, was sich bei vielen Vorsorgeeinrichtungen wiederum positiv auf die Performance auswirkte. Laut den Autoren gelang es nämlich den öffentlich-rechtlichen Pensionskassen nicht, die sich aufgrund der staatlichen Garantien bietenden Anlagechancen in eine positive Rendite umzumünzen. Kassen, die schon länger eine Unterdeckung aufweisen, laufen – sollte die Marktbaisse anhalten – extrem Gefahr, die Hilfe Dritter in Anspruch nehmen zu müssen. Ein sehr gutes und wohl landläufig bekanntes Beispiel liefert die Pensionskasse der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Bei der Pensionskasse der SBB ist ein unverständliches Problem vorhanden. Diese Staatskasse wurde 1999 mit über 12 Milliarden Franken Steuergeldern finanziell voll ausstaffiert und mit einem Deckungsbeitrag von 100 Prozent in die Unabhängigkeit entlassen. Die Steuerzahler sind damit ihrer Verpflichtung vollumfänglich nachgekommen. Nun präsentiert der Bundesrat eine Vorlage zur erneuten Sanierung der Kasse. Bis zu drei Milliarden Steuerfranken sollen eingeschossen werden. Anstatt das Heft in die Hand zu nehmen und die notwendigen Sanierungsmassnahmen einzuleiten, krächzen die SBBVerantwortlichen nach weiteren Steuergeldern. Da kann sich jeder private Pensionskassenverwalter nur die Augen reiben. Fällt nämlich bei seiner Pensionskasse der Deckungsgrad wegen zu grosszügiger Leistungen oder ungenügender Anlageerträge auf 90 Prozent, kann er nicht einfach beim Steuerzahler anklopfen.


Langfristiges Denken Vorsorgeeinrichtungen mit einer Unterdeckung sind faktisch überschuldet. Falls es, wie bereits kurz angetönt, nicht bald zu einer nachhaltigen Trendwende an den weltweiten Finanzmärkten kommt, könnten einige von ihnen von weiteren Problemzonen «eingekerkert» werden. Die Crux in diesem Zusammenhang ist die: Sobald der Deckungsgrad unter 90 Prozent fällt, sind zwingend Sanierungsmassnahmen einzuleiten. So weit, so gut; das heisst unter anderem aber auch, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusätzliche und hart erarbeitete Lohnprozente abgeben müssen. Man darf sich nun die Frage stellen, ob diese eher kurzfristige Betrachtung des Deckungsgrads sinnvoll ist oder nicht. Denn vielmehr steckt hinter dem Finanzierungsgebaren eine ausgeklügelte Asset-LiabilityStrategie und diese ist wahrlich nicht solch’ kurzfristigem Denkmuster ausgesetzt. Stiftungsräte sind nun wirklich vehement gefordert, endlich die richtigen und schnell greifenden Massnahmen zu treffen. Es ist aber festzuhalten, dass die berufliche Vorsorge als langfristig ausgerichtetes Geschäft angeschaut werden muss. Der Stiftungsrat muss jeweils alle erforderlichen Faktoren berücksichtigen und entsprechend gewichten. Es kann nicht sein, laufend die Anlagestrategie zu ändern, nur weil ein schwieriges Geschäftsjahr angebrochen ist oder urplötzlich am Firmenhorizont auftaucht. Pensionskassen sollten eine fundiert erarbeitete Anlagestrategie konsequent umsetzen und durchziehen. Mittels taktischer Massnahmen wie beispielsweise Absicherungsgeschäften oder eines «portfolio tilts» können Optimierungen jederzeit stattfinden. Kritische Stimmen gehen sogar so weit, dass sie behaupten, die StifPORTFOLIO TILT

tungsräte agierten oftmals zu wenig fachkundig. Die Herausforderungen an das AssetLiability-Management einer Pensionskasse werden immer anspruchsvoller, das kann nicht von der Hand gewiesen werden. Allein der Bereich der Vermögensanlage darf nicht unterschätzt werden. Die Märkte werden immer vernetzter, volatiler, unberechenbarer und globaler. Die Produkte immer komplexer und immer mehr Finanzdienstleister sehen den fleischigen Geldknochen der Vorsorgeeinrichtungen. Um diesen Knochen wird gebuhlt, sprich neue Produkte werden auf den Markt geschmissen, die nach Blumen riechen, doch vielmals einfach nur vertrocknete Erde darstellen. Das Auge isst mit ...

«STRATEGIE? LIEBER EIN WENIG VON DER TAKTIK DORT DRÜBEN.»

KOLUMNE

txt: KHC] Sind Sie Taktiker oder gar Stratege oder

beides? Wird man in unserer leistungsorientierten Gesellschaft als solches gehuldigt, kann dies in der Regel als Positiv gewertet werden. Einer erfolgreichen Businesskarriere steht demnach also nix mehr im Wege. Ich zum Beispiel sehe mich überhaupt nicht als Taktiker oder Stratege. Aus rein marktwirtschaftlicher Sicht betrachtet also ein totaler Flop (Kolumnisten haben als solches schon hartes Brot zu kauen), sollte man meinen. Vielleicht ist meine Strategie, keine zu haben. Ist das schlecht? Strategen sind mir auch irgendwie unsympathisch. Natürlich gibt es gänzlich verschiedene Levels vom Stratege-Dasein. Meine Antipathie richtet sich konkret gegen die Hardlinern, den fundamentalistisch-bellizistischen (abgeleitet aus dem Militärischen; das Erreichen eigener Interessen durch Gewalt), also den Vollblutstrategen. Die mag ich absolut gar nicht. Manifestierte Vollblutstrategen, stelle ich mir vor, hecken bereits in der Morgendämmerung hinter verschlossenen Türen ihre heimtückischen und fies-skurilen Taktiken aus, um ihre hochgesteckten Tages-, Wochen-, Monats-, Jahres- und Lebensziele zu erreichen. Patriarchischer Führungszwang und aggressives Auftreten gegenüber Mitstreitern, sehr unsympathisch! Vollblutstrategen find ich zudem doof, weil ... Vollblutstrategen durch strategische Erfolge stinkreich werden. Vollblutstrategen trotz strategischen Misserfolgen stinkreich werden. Vollblutstrategen Frühaufsteher sind. Vollblutstrategen sich immer und überall vordrängen. Vollblutstrategen unflexibel sind. Vollblutstrategen nicht spontan sind. Vollblutstrategen Besserwisser sind. Vollblutstrategen narzisstisch sind. Vollblutstrategen über sich in der dritten Person sprechen. Vollblutstrategen keine Dialoge sondern Monologe führen. Vollblutstrategen für jede Lebenslage einen theoretischen Plan haben. Vollblutstrategen Cüplitrinker sind. Vollblutstrategen gelackte Schuhe tragen. Vollblutstrategen komische Föhnfrisuren bevorzugen. Vollblutstrategen eben einfach Vollblutstrategen sind.

Vollblutstratege sein wird einem sicherlich bereits in die Wiege gelegt beziehungsweise vererbt. Das «Strategem-Gen» vielleicht? Sowohl Strategie als auch der Schwesterbegriff «Strategem» stammen aus dem Griechischen und bedeuteten ursprünglich Heeresführung. Ein Stratege war im antiken Griechenland demnach ein gewählter Heerführer. Ebenso kriegerisch waren die ersten schriftlichen Überlieferungen der Thematik Strategie des chinesischen Generals und Militärstrategen «Sunzi» 500 v. Chr. Für mich als alten Pazifisten ein erschreckender Gedanke. Kleine Möchtegern-Heerführer und -Generäle umgeben mich heute noch, finden doch die damaligen Theorien in den Lehrbüchern der Unternehmensführung und Marketing gegenwärtig ihren festen Platz. Das Völkchen der Teilzeit- oder «Ach-ichwär-auch-so-gerne-mal-ein-bischen-Stratege»-Strategen find ich hingegen toll. In dieser Liga hat der olympische Gedanke noch Gewicht – dabei sein ist alles. Keine oder zumindest legitime Egomanie. Den Mitstreiter respektieren und ihm mit Anstand gegenübertreten, wie sich das gehört. Hobbystrategen sind eigentlich eher Taktiker, setzen sie vermehrt auf kurzfristige Massnahmen, um kleine Ziele Schritt um Schritt zu erreichen. Ein sehr flexibles System um spontan aggieren zu können und sich zudem Raum für Unvorhergesehenes zu schaffen. Aus Taktik werde Strategie. Abgesehen davon spielt der Spassfaktor mit. Ist das Leben nicht schon ernst genug? Ich rufe ein philanthropisches «Heureka! ». Stra|te|gie, die; -, ...ien (Kriegskunst; genaugeplantes Vorgehen) Tak|tik, die; -, -en [griech.] (geschicktes Vorgehen, planmässige Ausnutzung einer Lage; Milit. Truppenführung)

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DER DJ EURO STOXX 50 MIT SEINEN STRATEGIE-INDIZES txt: Olivier Bühler] Wollte ein Anleger mittels Strategien sein Portfolio absichern oder aber eine bessere Rendite erzielen, musste er sich bislang mittels strukturierter Produkte behelfen. Vielen Vermögensverwaltern sind aber bezüglich Derivatprodukten die Hände gebunden, und sie hatten daher nicht wirklich die Möglichkeit, Strategien in ein Portfolio einzubauen. Seit einiger Zeit nun werden etablierte Strategie-Alternativen angeboten, so auch der von Dow Jones und Stoxx aufgelegte DJ-Euro-Stoxx50-Index, der seit einiger Zeit nun auch einen Short/Leveraged-, einen BuyWrite- und einen Volatility-Index offeriert.

Eurobarometer schlechthin Der DJ-Euro-Stoxx-50-Index ist wohl einer der bedeutendsten Börsenbarometer der Eurozone. Er beinhaltet die 50 grössten und liquidesten Titel gemessen an deren Marktkapitalisierung und Freefloat. Der Index deckt in etwa 95 Prozent der nach Freefloat gemessenen Marktkapitalisierung aller im Index vorhandenen Staaten ab. Berechnet wird der in Euro und Dollar denominierte DJ Euro Stoxx 50 sowohl als Preis- wie auch als Performanceindex. Die Zusammensetzung wird jährlich im September neu eruiert. Dow Jones Leveraged und Short Basierend auf der Zusammensetzung des DJ Euro Stoxx 50 bietet Stoxx zwei weitere Indizes, die sich von der Funktionalität her gleichen, aber in entgegengesetzte Richtungen arbeiten. Die Leveraged-Strategie bietet dem Anleger die Möglichkeit, bei einer Veränderung des zugrundeliegenden Index von einem Prozent mit einer Veränderung von 2 Prozent (abzüglich Finanzierungskosten) zu partizipieren. Der Haken an der ganzen Sache: Diese Regel trifft nicht nur bei steigen-

ENTWICKLUNG DJ EURO STOXX 50 SHORT (INDEXIERT)

den Märkten zu, sondern auch bei fallenden Notierungen. In einer Baissephase kann die Short-Strategie ein durchaus sinnvolles Instrument sein, sei es für eine Absicherungsoder für eine tradingorientierte Strategie. Denn sinkt der Dow Jones Euro Stoxx 50 um einen Prozentpunkt, so steigt der Short-Index um eben diesen einen Prozentpunkt – zuzüglich Tageszinsen. Strategie-Hintergrund Beim Leveraged-Index wird die doppelte Performance erreicht, indem das zur Verfügung stehende Kapital zweimal ins Indexportfolio investiert wird. In anderen Worten: Die vorhandene Barschaft wird in den Indexkorb investiert und die gleiche Menge Kapital wird am Markt ausgeliehen und nochmals in den Indexbasket investiert. Die entstandenen Kosten (basierend auf EONIA-Tagessatz) der Fremdfinanzierung werden in der Indexkalkulation berücksichtigt. Während der Leveraged-Index auf dem zugrundeliegenden Preisindex basiert, dient bei der Short-Strategie der Performanceindex als Grundlage. Somit wird gewährleistet, dass auch die Dividendenpolitik berücksichtigt wird. Hier wird eine inverse Wertentwicklung erreicht, weil der Index-Aktienkorb auf dem Markt leer verkauft wird. Aus diesem Verkauf resultiert schliesslich ein Zinsertrag – basierend auf dem EONIA-Tagessatz, der wiederum bei der Indexkalkulation berücksichtigt wird.

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07.2008 DJ Euro Stoxx

Grafik: fm AG Quelle: Telekurs, per 08.08.08

Grafik: fm AG Quelle: Telekurs, per 08.08.08

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BuyWrite – ein Code? Nicht nur für steigende oder sinkende Kurse hat Stoxx einen Strategie-Index erkoren, sondern auch für seitwärtstendierende Märkte. Für solche Szenarien wurde die BuyWrite-Strategie ins Leben gerufen. Diese ist

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Schutz oder Adrenalin Dank solcher Strategie-Indizes, die auf BlueChip-Indizes basieren, ist es nicht nur professionellen Investoren möglich,, verschiedene Strategien mittels Exchange Traded Funds (ETF) oder Indexzertifikaten zu fahren, sondern auch privaten Anlegern. Dadurch können sie etwa die Performance ihrer Investitionen verbessern oder aber auch nur einen Schutzmechanismus einbauen, falls die Börse mal wieder verrückt spielt. Aber auch Anleger, die sich der passiven Investitionsstrategie verschrieben haben, können nun mit Hilfe von ETFs einen «Adrenalinschub» abholen oder einen Schutz in ihr Portfolio einbauen. An der Swiss Exchange SWX sind derzeit drei Exchange Traded Funds gelistet, welche solche Strategie-Indizes nachbilden. Und in der Welt der strukturierten Produkte findet man für fast jede Marktlage und jeden Risikoappetit ein entsprechendes Produkt auf den DJ Euro Stoxx 50, aber dort gilt es ebenso dem Bonitätsrisiko Rechnung zu tragen.

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eigentlich nichts anderes als eine Investition in den DJ-Euro-Stoxx-50-Index verbunden mit einer geschriebenen Index-Call-Option (Covered Call) und einer Laufzeit von einem Monat auf denselbigen Index. Durch den Verkauf der Call-Option wird eine zusätzliche Rendite generiert. An jedem dritten Freitag des Monats wird diese in eine neue Option «gerollt», die noch eine Restlaufzeit von einem Monat aufweist und deren «Strike» fünf Prozent über dem aktuellen Schlusskurs des Index liegt («out of the money»). Der BuyWrite-Strategie-Index ist, gleich dem zugrundeliegenden Index, in zwei Versionen erhältlich, einerseits als Preis-, falls als Basis der DJ-Euro-Stoxx-50-Preisindex verwendet wird, und als Performanceindex.

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Viele Wege führen bekanntlich nach Rom. Im konkreten Fall können nicht nur mittels strukturierter Produkte verschiedene Strategien verfolgt werden. Unterdessen bieten auch viele Indexanbieter sogenannte Strategie-Indizes an – als willkommene Alternative zu ihren «herkömmlichen» Indizes.

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Grafik: fm AG Quelle: Telekurs, per 08.08.08

STIMMUNGSBILD

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txt: Rino Borini] Die Wissenschaft unterlegt es mit knallharten Fakten: Eine diversifizierte Strategie bringt Mehrrendite und nicht ein (womöglich willkürlicher) Stock-Picking-Ansatz. Doch es ist erstaunlich: Die Herren Professoren leben dieses Faktum vor, seitens der Anlegerfront findet es nur selten Gehör. Es ist weiter erstaunlich, warum ein home bias einem derart starken Anlegermythos gleichkommt. Wenn der Börsianer wüsste, wie viele Renditeprozente als Folge der zu teuren Produkte und zu vielen Transaktionen von der Rendite abgehen ...

Die Mischung macht es aus Nicht alles auf eine Karte setzen, sondern sein Vermögen möglichst breit streuen. Viele Investoren halten sich zumindest an diese Grundregel. Doch Optimierungsbedarf besteht in vielen Portfolios trotzdem, weil deren Zusammensetzung oftmals eher auf Willkür als auf einer gezielten Methodik basiert. Die einzelnen Anlageklassen sollten auf deren Rendite- und Risikoeigenschaften geprüft werden: Unnötige Risiken schmälern den langfristigen Erfolg, denn dieser wird massgeblich von der Vermögensaufteilung beeinflusst. Die US-Experten Gary Brinson, Brian Singer und Gilbert Beebower bezifferten deren Beitrag zur Wertentwicklung eines Portfolios in ihrer richtungweisenden Studie aus dem Jahre 1991 sogar auf über 90 Prozent. Die Einzeltitelauswahl und der Zeitpunkt des Kaufes spielen demnach eine stark untergeordnete Rolle. Stete Auseinandersetzung Die Vermögensaufteilung in Wertpapierklassen hängt in erster Linie von den individuellen Voraussetzungen des Depotbesitzers ab. Ist dieser relativ jung und möchte langfristig ein Vermögen für einen sorgenfreien Ruhestand aufbauen, können Aktien, aktienähnliche Anlagen, Rohstoffe oder alternative Investmentformen stärker übergewichtet werden. Obligationen sollten – aufgrund ihrer insbesondere kurzfristig sicheren Entwicklung – stärker berücksichtigt werden, wenn die Pensionierung bevorsteht. Und wer hauptsächlich liquide bleiben möchte, kann verstärkt Geldmarktprodukte beimischen. Aber egal, welche Risikofähigkeit und welchen Risikograd ein Investor aufweist, wichtig ist immer die Verteilung der Anlagen auf diverse Vermögensklassen. Doch mit dem Festlegen einer Erfolgsstrategie ist die Arbeit lange nicht getan und noch kein Vermögen vermehrt. Erst ab diesem Zeitpunkt nämlich beginnt die Arbeit so richtig. Eine Strategie soll nämlich nicht in Stein gemeisselt sein, sondern sich dynamisch den aktu-

PLUS ...

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ellen Marktentwicklungen anpassen. Daraus resultiert die Notwendigkeit, die Strategie ständig zu überwachen, die Leistungen zu messen und Vergleiche zu ziehen, was mit Zeitaufwand verbunden ist. Achtung vor dem Produktdickicht Dazu gehört auch, genügend Zeit in die Produktauswahl zu investieren. Denn nicht jedes hält sein Versprechen ein. Zudem muss ein Investmentvehikel auf die definierte Markterwartung abgestimmt sein unter Berücksichtigung des individuellen Risikoappetits. Doch damit tun sich viele Anleger noch schwer und viele Finanzberater bringen nicht immer den optimalen Vorschlag. Denn viele Börsianer, auch professionelle, denken nicht produktübergreifend. Es gibt weit mehr als nur Aktien, Obligationen und Fonds. Das Universum wird immer grösser, tiefer und vielfältiger. Auch strukturierte Produkte, Exchange Traded Funds (ETF) und weitere alternative Anlageformen gehören heute in ein modernes Portfolio, ob nun für eine Umsetzungsidee in der strategischen oder in der taktischen Asset Allocation. Doch diese neue Vielfalt bringt weitere Probleme: einerseits in Bezug auf das Produktverständnis, andererseits muss ein Investor einen immer dichteren (Produkt-)Dschungel durchschreiten. Fokus Kostenfaktor Bei der Produktselektion ist es elementar, Verständnis und Vertrauen zu erlangen. Was geschieht, wenn der Markt in die falsche Richtung wechselt, mit welchen Kosten muss ein Anleger rechnen und wie sieht daneben die rechtliche Struktur aus? Die Kosten sind ein oftmals vernachlässigter Faktor im Anlageprozess. Seit der letzten Ausgabe des PUNKT Magazins (#14 «Businessfrauen – Erfolg nur mit ohne Bart») ist bekannt, dass Frauen primär die bessere Rendite erzielen, weil sie weniger Transaktionskosten generieren. Und genau dieser Aspekt geht schnell und gerne wieder verloren. Bekanntlich nagen die Transaktionskosten fleissig an der Rendite. Zudem lohnt sich auch ein Blick auf die steuerliche Behandlung eines Anlageprodukts. Heute sind zahlreiche steueroptimierte Anlageformen vorhanden.

MINUS ...

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LYAEJ SW

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FR0010581439

USD

jährlich

0,65 %

Lyxor ETF

Dividenden- Mgmt ausschüttung Fee p.a.

AKTIEN EMERGING MARKETS SÜDAMERIKA Lyxor ETF MSCI EM Latin America AFRIKA

ASIEN

ASIA Lyxor ETF MSCI AC Asia-Pacific ex Japan SWX Lyxor ETF China Enterprise (HSCEI)

SWX

08/08

LYASI

3 748 864

LYASI SW

LYASI.S

FR0010581413

USD

jährlich

0,65 %

Lyxor ETF Hong Kong (HSI)

SWX

08/08

LYHSI

3 749 887

LYHSI SW

LYHSI.S

FR0010581421

USD

jährlich

0,65 %

Lyxor ETF MSCI Korea

SWX

08/08

LYKRW

3 749 967

LYKRW SW

LYKRW.S

FR0010581447

USD

jährlich

0,65 %

Lyxor ETF MSCI Taiwan

SWX

08/08

LYTWN

2 976 305

LYTWN SW

LYTWN.S

FR0010444794

USD

jährlich

0,65 %

SWX

08/08

LYLEM

2 914 124

LYLEM SW

LYLEM.S

FR0010435297

USD

jährlich

0,65 %

Lyxor ETF World Water

SWX

08/08

LYWAT

3 466 107

LYWAT SW

LYWAT.S

FR0010527275

EUR

jährlich

0,60 %

Lyxor ETF New Energy

SWX

08/08

LYNRJ

3 466 091

LYNRJ SW

LYNRJ.S

FR0010524777

EUR

jährlich

0,60 %

GLOBAL Lyxor ETF MSCI Emerging Markets AKTIEN THEMEN

w w w. l y x o r e t f. c h i n f o @ l y x o r e t f. c h + 41 (0)58 272 33 44 Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen haben einen rein indikativen und informativen Charakter, dessen Sinn es einzig und allein ist, die Eckdaten der Produkte aufzulisten. Die Daten in der Produktübersicht stellen in keiner Weise eine Verpfl ichtung oder ein Angebot seitens der Société Générale („SG“) und/oder Lyxor AM („Lyxor AM“) dar. Für die Zeichnung von Fondsanteilen ist ausschliesslich der offizielle Verkaufsprospekt massgebend. Société Générale (“SG”) und Lyxor AM übernehmen keinerlei treuhänderische Verantwortung oder Haftung für fi nanzielle oder anderweitige Konsequenzen, die sich durch die Zeichnung oder den Erwerb eines in diesem Dokument beschriebenen Anlageinstrumentes ergeben. Der Anleger sollte sich einen eigenen Eindruck über die Risiken bilden und für zusätzliche Auskünfte in Bezug auf eine Zeichnung oder einen Erwerb einen professionellen Berater konsultieren. Vor allem sollte sich der Anleger bei Zeichnung und Kauf von Fondsanteilen bewusst sein, dass dieses Produkt ein gewisses Risiko beinhaltet und die Rückzahlung unter Umständen unter dem Wert des eingesetzten Kapitals liegen kann, im schlimmsten Fall kann es zu einem Totalverlust kommen. Die

Fonds Lyxor ETF MSCI EM Latin America, Lyxor ETF South Africa (FTSE JSE TOP 40), Lyxor ETF MSCI AC Asia-Pacifi c ex Japan, Lyxor ETF China Enterprise (HSCEI), Lyxor ETF Hong Kong (HSI), Lyxor ETF MSCI Korea, Lyxor ETF MSCI Taiwan, Lyxor ETF MSCI Emerging Markets, Lyxor ETF World Water und Lyxor ETF New Energy sind zum öffentlichen Vertrieb in der Schweiz oder von der Schweiz aus im Sinne von Artikel 120 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen vom 23. Juni 2006 zugelassen. Die Eidgenössische Bankenkommission hat Société Générale, Zweigniederlassung Zürich, als Vertreter und als Zahlstelle dieser Fonds in der Schweiz bewilligt. Die entsprechenden Prospekte, Statuten, Jahres- und Halbjahresberichte dieser Fonds, sowie die Aufstellung der Käufe und Verkäufe, welche die Fondsleitung im Berichtsjahr für Rechnung eines Fonds abgeschlossen hat, können mittels einfacher Anfrage kostenlos beim Vertreter in der Schweiz (Société Générale, Zweigniederlassung Zürich, Talacker 50, Zürich, Schweiz) bezogen werden. Die Verkaufsprospekte können unter www.lyxoretf.ch heruntergeladen werden.


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PRODUKTE

DER LABYRINTH-FÜHRER txt: Rino Borini & Cyril Schicker] Die aktuelle Ausgabe richtet die Scheinwerfer zwar schon gezielt auf wichtige Finanzmarktstrategien, trotzdem aber besteht noch die eine oder andere Taktik, die es durchaus verdient hat, ebenfalls beleuchtet zu werden. So zum Beispiel die «Momentum-Strategie» und die «Dividenden-Strategie». Letztere wird in der Bankenwelt vielmals leicht lapidar als «Hausmannskost» abgetan. Gerade aber wenn turbulente Börsenmärkte fast schon jedem Börsenakrobaten einen Schrecken einjagen, dürften Dividendenperlen schöner glänzen respektive investmenttechnisch wieder mehr Auf-

merksamkeit erfahren. Denn scheinbare wirtschaftliche Glanzlichter müssen nicht zwingend auch zuoberst am Kurshimmel erscheinen. Auf dem «Radar der Aktualität» leuchtet zurzeit auch die Thematik oder eher die Problematik «Inflation» rot auf. Vielen Investoren sind sich der damit verbundenen möglichen Renditebeschneidung nicht bewusst. Um sich dagegen zu wehren, können sogenannte «InflationLinked-Bonds» (auch Linkers genannt) dem Portfolio beigefügt werden. Noch aber sind Möglichkeiten – zumindest in Bezug auf in Franken denominierte Vehikel – unverständlicherweise beschränkt.

DAS MOMENTUM CLEVER NUTZEN

Das empfohlene Duett In der Welt der strukturierten Produkte stechen deren zwei hervor. Einerseits hat die Bank Sarasin ein Zertifikat auf den SMI strukturiert, das seit Lancierung im Herbst 2005 eine Performance von über 35 Prozent generierte. Der dynamische Anlageansatz

berücksichtigt alle im SMI enthaltenen Titel. Dabei werden jeweils drei Investitionslinien beachtet. Eine besteht etwa aus einer Geldmarktanlage sowie einer Long- und Short-Position. Gekauft werden die «Winner» und verkauft die «Loser» (mechanischer Modus sei Dank). Der Winner ist dabei der Titel mit der höchsten monatlichen Durchschnittsrendite (Betrachtungszeitraum von sechs Monaten), das Loser-Papier dasjenige mit der niedrigsten. Das Produkt läuft noch bis Ende November 2015 und beinhaltet eine Managementgebühr von 2,8 Prozent. Dies scheint auf den ersten Blick hoch, jedoch gab der bisherige Erfolg der Gebühr eine gewisse Berechtigung. Hinsichtlich derselben Strategie hat die Basler Privatbank auch ein kapitalgeschütztes Produkt nachgereicht. Es ist mit einem Kapitalschutz

per Verfall von 90 Prozent ausgestattet. Quantitatives Modell Investoren, die eine breitere Streuung suchen, werden bei der Banque Cantonale Vaudoise (BCV) fündig. Diese hat ein Euro-Momentum-Zertifikat im Handel. Die Zusammensetzung des Basket-Trackers basiert auf dem DJ Stoxx 600. Die Titel werden alle drei Monate neu beurteilt und 15 Firmen finden jeweils Einzug. Ebenfalls sechs Monate beträgt der historische Betrachtungszeitraum. Die Bank Wegelin bietet einen entsprechenden Fonds an. Seit Lancierung im Jahre 2005 und bis Ende Juli 2008 hat dieser eine kumulative Rendite von 13,1 Prozent erzielt. Der Vergleichsindex (MSCI World) notiert im Vergleich bei mageren minus 0,2. Wegelin hat übrigens ein quantitatives Modell entwi-

«DOGS OF THE DOW»DIVIDENDENSTRATEGIE Eine allzeit beliebte Taktik ist es, auf Dividendenperlen zu setzen. Diese scheinen in turbulenten Marktphasen eher defensiveren Charakter aufzuweisen und dem Investorenherz aber schöne Dividendenrenditen zu bescheren – dies auch in Bärenmärkten. Empirische Untersuchungen bringen

den Tatbeweis, dass der Anteil der Dividendenrendite an der Gesamtperformance in konjunkturellen Schwächephasen 80 oder 90 Prozent oder sogar noch mehr betragen kann. Sie ist damit ein massgeblicher Performancetreiber. Doch seit 2007 haben es Divi dendenstrategien schwer.

Schuld ist die Finanzkrise, denn sie zog primär die Bankinstitute schwer in Mitleidenschaft. Finanzhäuser schütten traditionell hohe Beträge aus. Dass dies dann nicht aufgehen mag, zeigt die momentan triste Realität. Entsprechend sollen nebst der Dividendenrendite noch weitere Selekti-

ckelt, um jene Aktienmärkte und Branchen systematisch zu identifizieren, die das positivste Momentum aufzeigen. Im Modell werden die 16 grössten Weltmärkte und die zehn globalen Branchen gemäss dem MSCIWorld-Index analysiert. Die Momentum-Strategie investiert gezielt in fünf bis sechs Aktienmärkte/Branchen, die das stärkste Momentum aufzeigen. Das Produkt beinhaltet eine jährliche 0,85-Prozent-Gebühr und eine erfolgsorientierte Kommission von 20 Prozent auf der erzielten Überrendite. MOMENTUM-PRODUKTE Fonds / ETFs

Ticker

Anbieter

Equity Active Momentum

CH0020566763

Wegelin

Strukturierte Produkte

Ticker

Anbieter

Euro-Momentum-Zertifikat

CH0018433273

BCV

Dynamix SMI (Tacker)

CH0021274946

Sarasin

Dynamix SMI (Kap. Schutz)

CH0023097881

Sarasin

Grafik: fm AG Quelle: fm AG, Telekurs

Die Momentum-Strategie basiert auf der Überlegung, dass Aufwärtstrends bei Aktien aus Seitwärtsbewegungen und sogenannten Beschleunigungsphasen bestehen, in denen die Titel effektiv zulegen. Dabei dauern Seitwärtsbewegungen oft relativ lange, hingegen Beschleunigungsphasen eher kurz. Ziel ist es, Seitwärtsbewegungen zu meiden und in Phasen der Kursgewinne investiert zu sein. Mittlerweile haben einige Produktanbieter entsprechende Vehikel entwickelt.

onsfilter berücksichtigt werden, die auf fundamentalen Faktoren beruhen: etwa das Selektieren von Firmen, deren Ertragsaussichten gut genug sind, um die hohe Dividende zu halten. Magere Produktauswahl Dennoch: Dividendenstrategien bieten auch tiefere Volatilitäten (Risiko). In der Schweiz «leidet» die Dividendenstrategie am tiefen Zinsniveau, was dazu führt, dass klassische Schweizer Dividendenstrategieprodukte rar ›››

punktmagazin.com 39


TEUERUNGSSCHUTZ IM ANLAGEKLEID Inflation kommt aus dem Lateinischen und bedeutet eigentlich «das Aufschwellen». In betriebswirtschaftlichen Breitengraden bezeichnet Inflation einen anhaltenden, signifikanten Anstieg der Geldmenge – und somit des Preislevels. Gemäss dieser Definition verändert sich das Austauschverhältnis von Geld zu allen anderen Gütern (zulasten des Geldes). Mit anderen Worten: Mit der Inflation geht eine Geldentwertung einher. Experten schätzen, dass eine jährliche Teuerungsrate von drei Prozent die Kaufkraft einer Anleihe innert zweier Dekaden halbiert. Das ist starker Tobak! Zumindest, wenn man sich vor Augen führt, dass uns alleine schon in den Jahren 2006 und 2007 eine durchschnittliche Jahresteuerung von 1,1 respektive 0,7 Prozent widerfahren ist. Allerdings muss die Kaufkraftbeschneidung nicht zwingend ein Problem sein, hat doch die Finanzbranche dafür eine Lösung parat: inflationsgeschützte Obligationen oder «Inflation-Linked-Bonds», auch «Linkers» genannt. Linkers zahlen wie herkömmliche Anleihen einen per Emission festgelegten Zinssatz. Der jeweilige Nennwert wird kon-

40 PUNKTmagazin N˚ 15/08

tinuierlich um die Inflationsrate angepasst. Als Folge kommt per Ende der Laufzeit das eingesetzte Kapital inklusive der aufgelaufenen Teuerung zur Auszahlung, ebenso erhöhen sich die Couponszahlungen. Schutz vor Rendite Im Umfeld steigender Teuerungsraten erzielen inflationsgeschützte Anleihen daher eine höhere Rendite als herkömmliche Obligationen. Allerdings sollte nicht die Rendite im Vordergrund stehen. In erster Linie gelten Inflation-Linked-Bonds als geeignetes Mittel gegen Teuerungsrisiken. Diese befinden sich trotz der globalen Kreditmarktkrise in der Mitte des Zentralbanken-Sorgenradars. Wirklich Sorgen machen sich aber trotzdem noch immer zu wenige Investoren. Die Inflationsgefahr ist noch nicht richtig in den Anlegerköpfen verankert. Die meisten von ihnen sehen einer inflationsgefährdeten Zukunft fast zu locker entgegen und wollen sich daher nicht zwingend mit Linkers absichern. Linker’sche Depotcharakteristik Wie dem auch sei, erstaunlich ist es, dass Linkers im Zehnjahresver-

te man vor allem die Überrendite von starken Dividendenwerten für den Investor sichern. Seit Lancierung und bis Ende Juli 2008 hat das Produkt knapp 16 Prozent an Wert eingebüsst. Zwar hat der zugrundeliegende Dividendenindex stärker verloren, jedoch konnte der Verlust minimiert werden, da der Short-Index einiges weniger stark in den Sog geriet. Und für jene Anleger, deren Fokus auch auf Einzeltitel liegt und die die hiesigen Breitengrade nicht oder nur ungern verlassen, gibt es noch die renommierte und in Schaffhausen ansässige «Wasserfirma» Georg Fischer. Der helvetische Industriekonzern,

der zu den weltweit führenden Unternehmen gehört, schüttet schon seit nunmehr drei Jahren überdurchschnittliche Dividenden in Form von Nennwertrückzahlungen aus. Dies ist für den Anleger insofern von Interesse, weil sich die Ausschüttung dadurch von den einengenden Besteuerungsfesseln befreit.

gleich und gegenüber traditionellen Obligationen (Risiko-Rendite-Umfeld) besser abschneiden als klassische Schuldverschreibungen. Das heisst: Für weniger Risiko (Teuerungsgefahr ist ja eliminiert worden) ist man bislang als «Linker-Anleger» besser belohnt worden. Es bestehen aber durchwegs noch weitere Gründe, welche für jene Investmentprodukte sprechen. Beispielsweise korrelieren sie eher schwach mit anderen Vermögensklassen und weisen obendrein eine relativ tiefe Volatilität aus. Inflation-LinkedBonds sorgen somit für mehr Stabilität und dürften in der Beliebtheitsskala kontinuierlich nach oben klettern. Zur mangelnden Akzeptanz beigetragen hat sicherlich auch der Fakt, dass bis jetzt noch keine solchen Franken-Produkte das Licht der Welt erblickten. Dies bedeutet allerdings nicht, dass der Schweizer Anleger in den sauren Apfel beissen und sich quasi mit offener Brust vor die Inflationsgewehrmündung stellen muss. Ein Schweizer Finanzriese trug diesem misslichen Umstand bereits vor vier Jahren Rechnung und lancierte kurzerhand einen entsprechenden Franken-Fonds. Zwar hinkt die Performance dem ausgewählten Vergleichsindex – pro Jahr, per Ende Juni 2008 und über eine Zeitspanne von drei Jahren gesehen – hinterher,

immerhin aber lässt sich damit zu einem gewissen Teil auch das nicht zu unterschätzende und omnipräsente Dollar-Euro-Inflationsrisiko minimieren.

DIVIDENDENRENDITENPRODUKTE Fonds / ETFs

Ticker

DWS Top Dividende

DE0009848119

Anbieter

DWS

DJ Euro Stoxx Sel. Div.

IE00B0M62S72

iShares

DJ Stoxx Sel. Div.

FR0010378604

Lyxor

DJ Stoxx Global Sel. Div.

LU0292096186

Strukturierte Produkte

Ticker

VONCERT Europe Alpha Div

CH0028647300

DB Anbieter

Vontobel

Grafik: fm AG Quelle: fm AG, Telekurs

konnten etablierte Dividendenindizes kaum schlagen. Im Sammelsurium der Aktienfonds fällt hingegen der von der DWS angebotene DWS Top Dividende auf. Dieser verfügt über ein Vermögen von mehr als drei Milliarden Euro und kann darüber hinaus eine stolze Rendite (über die letzten fünf Jahre betrachtet) von gut 80 Prozent ausweisen. Den Alternativweg begeht die Bank Vontobel, indem sie dem Anleger «pure Alpha» anbietet. Die Zürcher Privatbank hat ein Zertifikat strukturiert, das in den DJ-Euro-Stoxx-Select-DividendIndex «long» investiert und gleichzeitig den DJ-Euro-Stoxx50-Index verkauft. Damit möch-

Profitieren von Inflation Eine etwas andere Möglichkeit, um von steigenden Inflationsraten zu profitieren, offeriert die USInvestmentbank Merrill Lynch mit ihrer Swiss-Inflation-Booster-Note. Einerseits profitiert der Käufer von einem jährlichen Coupon in der Höhe von stolzen 4,6 Prozent, andererseits kann er bei einer steigenden Teuerung einen Zusatzcoupon vereinnahmen. Hierbei dient der Landesindex für Konsumentenpreise (LIK) als feste Referenzgrösse. Der erste Stichtag erfolgt im Juli nächsten Jahres, alljährlich und bis Juli 2011 wird dann jeweils der Vergleich durchgeführt. Dieses kapitalgeschützte Zertifikat hat eine dreijährige Laufzeit und wird per Verfall zu 100 Prozent zurückerstattet. Jedoch muss sich ein Investor da bewusst sein, dass es sich hier, analog einer An leihe, um eine Schuldverschreibung handelt. Somit ist der Anleger dem Gegenparteienrisiko ausgesetzt. INFLATIONSGESCHÜTZTE PRODUKTE Fonds / ETFs

Ticker

CS Bond Fund Infl. Linked

LU0175163707

Strukturierte Produkte

Ticker

Swiss Infl. Booster

XS0373985513

Anbieter

CS Anbieter

ML

Grafik: fm AG Quelle: fm AG, Telekurs

gesät sind. Hier kann es sich lohnen, auf gute Mid- und LargeCaps auszuweichen, die in ihrer Branche bestens etabliert sind. Ein einfacher und klassischer Weg geht über Dividendenindizes. Ein solches Engagement erfolgt am ehesten über Exchange Traded Funds (ETF). Diese zeichnen sich durch präzises Indextracking und eine kostengünstige Struktur aus. Da die meisten Indizes ein Schwergewicht im Finanzsektor aufweisen, haben diese stärker gelitten als deren Basiswert. Sehr populär bei der Investorenschar sind auch Dividendenaktienfonds. Doch viele der in der Schweiz zugelassenen Fonds


NOCH MEHR STRATEGIEN IM FOKUS ·

Kurserwartung:

·

ANLAGEFONDS

·

Profil Investor: Performance

Risikostufe:

PRODUKTE

• • • • •

Die ausgewählten Anlagefonds investieren direkt in Unternehmen ihrer definierten Anlagepolitik. Durch ein aktives Management versucht der jeweilige Fondsmanager eine bessere Rendite zu erzielen als der zugrunde liegende Vergleichsindex. Der Investor profitiert durch einen umfassenden Schutz dank dem Kapitalanlagegesetz und erreicht überdies Diversifikationsvorteile. Währung

ISIN

Anbieter

Rendite YTD

NAV

Mgmt. Fee p.a.

weitere Infos

EUR EUR EUR EUR

DE0009848119 LU0230112558 LU0127786431 LU0168301355

DWS Swisscanto ING Credit Suisse

-13.55% -22.53% -23.70% -22.68%

82.25 101.23 371.49 144.95

1.45% 1.80% 1.50% 1.92%

dws.ch swisscanto.ch ing.ch credit-suisse.ch

CHF USD

CH0020566763 LI0023280394

Wegelin bfw group

-18.28% -22.67%

108.88 104.05

0.85% 1.20%

wegelin.ch bfwgroup.ch

EUR EUR CHF EUR EUR USD

LU0048167497 LU0153585137 CH0005620767 BE0945522630 LU0048578792 GB0002770203

Julius Bär Vontobel Swisscanto Dexia Fidelity Threadneedle

-22.52% -18.38% -11.78% -24.44% -22.54% -27.74%

208.24 162.32 138.45 352.39 10.33 1.79

1.20% 1.65% 1.20% 1.50% 1.50% 1.50%

juliusbaer.com vontobel.ch swisscanto.ch dexia.ch fidelity.ch threadneedle.ch

EUR EUR CHF

LU0177592218 LU0186678784 LU0288926834

Schroders Julius Bär Sarasin

1.18% -0.03% -0.35%

24.97 117.84 97.60

1.50% 1.00% 0.80%

schroders.ch juliusbaer.com sarasin.ch

Kurserwartung:

·

EXCHANGE TRADED FUNDS

·

Fonds

Dividendenstrategie DWS Top Dividende Swisscanto Equity Fund Top Dividend Europe ING Invest Euro High Dividend CS EF Dividend Europe Momentumstrategie Wegelin Equity Active Momentum BFW US Quant Selection Fund Value / Growth Fonds JB EF German Value Vontobel Fund – European Value Equity Swisscanto Equity Fund Value Switzerland Dexia Equities – EMU Value Fidelity European Growth Fund Threadneedle – Asia Growth Fund Absolute Return Fonds Schroder ISF Emerging Markets Debt Abs. Return JB BF Absolute Return Sarasin BondSar Absolute Return

·

Profil Investor: Performance

Risikostufe:

• • • • •

Exchange Traded Funds (ETF) sind Anlagefonds, die an der Börse kotiert sind und permanent gehandelt werden. Sie stellen ein ebenso flexibles und liquides Anlagemedium wie Aktien dar. Da auf ein aktives Management verzichtet wird, können ETFs mit einer deutlich geringeren Management-Fee angeboten werden, als dies bei Anlagefonds üblich ist. Mittlerweile sind an der Schweizer Börse ETFs für alle wichtigen Aktienmärkte und Anlageklassen verfügbar. Basiswert

Anlagestil DJ Euro Stoxx Growth DJ Euro Stoxx Mid Cap DJ Euro Stoxx Small Cap DJ Euro Stoxx Value MSCI EMU Growth MSCI EMU Large Cap MSCI EMU Mid Cap MSCI EMU Small Cap MSCI EMU Value SMI Mid Cap Dividendenstrategie DJ Euro Stoxx Sel. Div. 30 DJ Euro Stoxx Sel. Div. 30 DJ Stoxx Global Sel. Div. 100 DJ Stoxx Sel. Div. 30 DJ Asia Pacific Sel. Div. 30 Sonstige Strategien DJ Euro Stoxx 50 BuyWrite DJ Euro Stoxx 50 Short ShortDAX

Währung

ISIN

Symbol

Anbieter

Dividende

NAV

Performance YTD

Mgmt. Fee p.a.

weitere Infos

CHF CHF CHF CHF EUR EUR EUR EUR EUR CHF

IE00B0M62V02 IE00B02KXL92 IE00B02KXM00 IE00B0M62T89 FR0010168765 LU0154139132 LU0312694234 FR0010168773 FR0010168781 CH0019852802

IDJG DJMC DJSC IDJV GWT XMMSE XMEUM MMS EMV XMSMM

iShares iShares iShares iShares Lyxor Credit Suisse Credit Suisse Lyxor Lyxor Credit Suisse

quarterly quarterly quarterly quarterly annual semi-annual semi-annual annual annual semi-annual

24.62 38.29 23.21 26.82 83.85 101.83 64.59 155.30 135.42 133.43

-22.63 -19.31 -18.88 -22.94 -18.82 -19.86 -21.07 -18.74 -19.53 -16.19

0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.40% 0.45%

ishares.ch ishares.ch ishares.ch ishares.ch lyxoretf.ch xmtch.ch xmtch.ch lyxoretf.ch lyxoretf.ch xmtch.ch

CHF CHF CHF EUR USD

IE00B0M62S72 LU0292095535 LU0292096186 FR0010378604 IE00B14X4T88

IDVY XDIE XGSD LYSEL IAPD

iShares Deutsche Bank Deutsche Bank Lyxor iShares

quarterly annual annual annual quarterly

23.67 22.86 19.63 17.93 29.94

-29.53 -26.25 -28.37 -33.06 -19.15

0.40% 0.35% 0.50% 0.30% 0.59%

ishares.ch dbxtrackers.ch dbxtrackers.ch lyxoretf.ch ishares.ch

EUR CHF CHF

FR0010389205 LU0292106753 LU0292106241

LYBWE XSSX XSDX

Lyxor Deutsche Bank Deutsche Bank

retained retained retained

12.52 37.92 71.02

-20.32 29.37 20.54

0.40% 0.40% 0.40%

lyxoretf.ch dbxtrackers.ch dbxtrackers.ch

punktmagazin.com 41


Was, wenn immer mehr Investoren auf computergesteuerte Anlagestrategien setzen? Verkauft der Vordere Sternen dann plötzlich mehr Frankfurter als Bratwürste? Was, wenn immer mehr Investoren auf computergesteuerte Anlagestrategien setzen? Wird dann an der Börse der Risikofaktor «Mensch» komplett eliminiert? Verhindert das jeden zukünftigen Börsencrash? Gehen deshalb die Menschen viel sorgloser mit ihrem Geld um? Und geben es hemmungslos aus? Kaufen sie ihren Kindern alles, was die haben möchten? Züchten wir so eine «Generation Spoiled» heran? Fahren die lieber mit Papis Luxusschlitten herum, als ihre Zeit an der Uni zu verplempern? Sinken die Studentenzahlen? Haben wir viele Jahre später schlecht ausgebildete Arbeitskräfte? Kommen deshalb noch mehr Deutsche in die Schweiz? Respektive ins Wirtschaftszentrum Zürich? Verkauft der Vordere Sternen dann plötzlich mehr Frankfurter als Bratwürste? Dranbleiben.


PRODUKTE

·

Kurserwartung:

·

EXCHANGE TRADED STRUCTURED FUNDS

·

Profil Investor: Performance

Risikostufe:

• • • • •

Exchange Traded Structured Funds (ETSF) ist ein neues Produktsegment an der Schweizer Börse. ETSFs kombinieren die Flexibilität strukturierter Produkte mit der gesetzlich ermöglichten Sicherheit von Anlagefonds (Sondervermögen). Investoren profitieren so von den Vorzügen beider Anlagevehikel. Anders als bei ETFs, die einen Index abbilden, beziehen sich ETSFs entweder auf breit diversifizierte Körbe von Basiswerten verschiedener Anlageklassen wie Aktien, Obligationen, Rohstoffe oder auf ein traditionelles Anlageinstrument, das mit einem Derivat kombiniert wird. Währung

ISIN

Symbol

Anbieter

European Sector Rotation II ETSF US Sector Rotation II ETSF

EUR EUR

LU0317760311 LU0317758505

VE2B1 VU2A1

Vontobel Vontobel

Kurserwartung:

NAV

Performance YTD

Mgmt. Fee p.a.

weitere Infos

72.35 85.34

-23.19% -11.75%

1.60% 1.60%

derinet.ch derinet.ch

·

KAPITALGESCHÜZTE PRODUKTE

Laufzeit

Open-End Open-End

·

Basiswert

·

Profil Investor: Defensiv

Risikostufe:

• • • • •

Kapitalgeschützte Produkte erlauben in risikobehaftete Anlagen zu investieren, da sie ein Sicherheitsnetz bieten. Entwickelt sich der Basiswert negativ, erfolgt eine Rückzahlung in Höhe des eingesetzten (nominellen) Kapitals mal dem Kapitalschutzfaktor. Steigen hingegen die Kurse an, partizipiert der Anleger zu einem bestimmten Grad am positiven Kursverlauf. Diese Anlageform eignet sich für eher konservativere Investoren. Nachfolgend eine kleine Auswahl an Produkten auf die behandelten Themen dieser Ausgabe.

Momentumstrategie ABN Adamant Healthcare Momentum Momentum Strategie Basket Sektor-Rotation-Strategie VT European Sector-Rotation

Währung

ISIN

Symbol

Emittent

EUR CHF

DE0009848119 CH0023097881

HEACP n.a.

ABN AMRO Sarasin

EUR

CH0028893557

VUOEU

Vontobel

Kurserwartung:

06.09.2010 30.11.2015 2.2.2012

·

INDEX-/BASKETZERTIFIKATE

Laufzeit

·

Basiswert

·

Schutz / Partizipation

Kurs

Performance YTD

weitere Infos

100% / 83% 90% / 17.40%

97.55 102.08

-3.61% n.a.

abnamromarkets.ch sarasin-derivate.ch

90% / 100%

178.60

-10.74%

derinet.ch

Profil Investor: Performance

Risikostufe:

• • • • •

Index- und Basketzertifikate geben die Wertentwicklung des Basiswertes 1:1 an den Anleger weiter. Bei Verfall richtet sich die Kapitalrückzahlung nach dem Kurs des Basiswertes. Zudem bieten diverse Anbieter so genannte Open-End-Zertifikate an. Der Vorteil: Diese Zertifikate laufend endlos, haben also keinen fixen Verfalltermin. Bei der Auswahl sollte auf eine gute Bonität des Anbieters geachtet werden. Viele Produkte werden übrigens in mehreren Währungen angeboten, teilweise mit Währungsschutz. Es lohnt sich bei den jeweiligen Banken sich zu erkundigen. Basiswert

Momentumstrategie ABN Adamant Healthcare Momentum DJ EuroStoxx 50 Momentum Strategie SMI Momentum Strategie Euro Momentum Swiss Momentum Forex Momentum Sektor-Rotation-Strategie UBS BRIC Country Rotator UBS Infrastructure Rotator VT European Sector Rotation III VT Swiss Sector Rotation VT US Sector Rotation Dividendenstrategie SWX Select Dividend 20 DJ STOXX EU Enlarged Select Dividend 15 VT Europe Alpha Dividend Index Diverse Strategien SMI Strategy Basket DAX Strategy Basket S&P US Stars Performers Strategy S&P Europe QR Performers Strategy

Währung

ISIN

Symbol

Emittent

Laufzeit

Kurs

Performance YTD

weitere Infos

CHF EUR CHF EUR CHF CHF

CH0030285081 CH0026951209 CH0021274946 CH0018433273 CH0021463127 CH0033719052

HEALC DYNMC DYNMX BCVEM BCVSM FXMTM

ABN AMRO Sarasin Sarasin BCV BCV BCV

Open-End 31.10.2016 30.11.2015 14.02.2014 21.05.2010 26.04.2010

94.70 1245.00 1075.00 155.80 146.00 91.35

-9.20% 13.62% -8.44% -22.22% -22.26% -8.87%

abnamromarkets.ch sarasin-derivate.ch sarasin-derivate.ch bcv.ch bcv.ch bcv.ch

CHF CHF EUR CHF USD

CH0025580298 CH0028027735 CH0028202999 CH0019975744 CH0017509180

BRICR INFRA VZOED VZOSM VZOUA

UBS UBS Vontobel Vontobel Vontobel

Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End

142.30 81.00 100.30 137.00 118.00

-26.54% -21.74% -15.46% -17.57% -21.23%

ubs.com/keyinvest ubs.com/keyinvest derinet.ch derinet.ch derinet.ch

CHF EUR EUR

CH0027368999 CH0029406557 CH0028647300

SMIND DJENL VZEAD

Sarasin ABN AMRO Vontobel

Open-End Open-End Open-End

150.20 30.70 87.60

-9.49% -24.75% -4.28%

sarasin-derivate.ch abnamromarkets.ch derinet.ch

CHF EUR USD EUR

CH0031107532 CH0031107615 CH0028156922 CH0028157235

JFSME JFDAE STARX QREUR

Bank Bär Bank Bär ABN AMRO ABN AMRO

30.05.2010 31.05.2010 Open-End Open-End

735.50 829.50 99.10 82.80

-15.29% -19.10% -3.63% -14.94%

derivatives.juliusbaer.com derivatives.juliusbaer.com abnamromarkets.ch abnamromarkets.ch

punktmagazin.com 43


13,25% UPSIDE MULTI REVERSE CONVERTIBLE UBS/SYNGENTA/NOVARTIS FACTS Produktart: Multi Reverse Convertible (Partizipation) Handelswährung: CHF Valor / ISIN: 4 231 776 / CH0042317765 Börsensymbol: SAUBS Basiswerte/-preis und Barriere: Novartis: 54,80 / 37,26 Syngenta: 325,00 / 221,00 UBS: 22,40 / 15,23 Coupon p. a.: 13,25% Nominal: CHF 1000.00 Emittent: Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA, Köln Lancierung: 08.07.2008 Laufzeit: 01.07.2009 Managementgebühren: keine KENNZAHLEN Emissionspreis: Kurs per 22.08.08:

100% 96,65%

CHANCEN Garantierte Zinszahlung (Coupon 13,25%) Maximale Rendite bei seitwärtstendierenden Aktienkursen Zusätzliches Renditepotenzial bei steigenden Aktienkursen Bedingter Kapitalschutz (Barrieren)

Das Produkt und der Markt txt: RB] Die teilweise starken Kurseinbrüche an den internationalen Börsenplätzen im ersten Semester 2008 haben zu einer Verunsicherung an den Finanzmärkten geführt. Viele Investoren beobachten das Geschehen daher von der Seitenlinie aus. Doch Anbieter von strukturierten Produkten haben eine Vielzahl von neuen, innovativen strukturierten Instrumenten lanciert, um für aktuelle und zukünftige Herausforderungen gewappnet zu sein. Ein starker Trend geht mit dem Klassiker, dem «Reverse Convertible» einher, nämlich in der Weiterentwicklung bestehender Produktstrukturen. Reverse Convertibles bieten eine garantierte Couponzahlung, die um einiges höher liegt als ein reines Geldmarktengagement. Zudem profitiert der Investor insbesondere von einer lethargischen Marktsituation. Bei den Barrier Reverse Convertibles ist ein zusätzlicher Sicherheitspuffer (Barriere) eingebaut. Diese Barriere liegt unter dem definierten Ausübungspreis und schützt zusätzlich gegen eine Schwächephase des Basiswertes. Bei Multi Reverse Convertibles wird als Basis nicht nur eine Aktie verwendet, sondern gleich deren drei. Dadurch können die Anbieter noch attraktivere Konditionen (Barrieren, Coupons) offerieren. Möchte ein Marktteilnehmer nun von seitwärtsnotierenden Kursen profitieren, aber dennoch die Chance eines «Upsides» wahren, also von steigenden Kurserhöhungen profitieren, dann findet er mit dem Upside Multi Reverse Convertible eine interessante Weiterentwicklung des «Klassikers». Als Beispiel für diese Anlageform ein «Upside» auf Novartis, Syngenta und UBS. Der Anleger erhält eine Couponzahlung in der Höhe von 13,25 Prozent auf sicher. Berühren oder unterschreiten die drei Aktien bis Verfall die Barrieren nicht, dann erfolgt die Rückzahlung zum Nominalbetrag. Der Unterschied zum «Klassiker»: Bei steigenden Kursen partizipiert der Anleger zusätzlich an der Kursentwicklung der Aktien.

Täglicher Börsenhandel

RISIKEN Das Zertifikat weist die gleichen Risiken wie ein Direktinvestment auf Rückzahlung in Form von Aktien anstatt eines Nominalbetrags Investor ist dem Ausfallrisiko des Emittenten ausgesetzt

INVESTOR-PROFIL Aktienfähiger Anleger Anlagehorizont von einem Jahr

STEUERN CH-PRIVATINVESTOREN Keine Verrechnungssteuer

Die Rückzahlung ist zentral Die Rückzahlung ist bei Verfall abhängig von der Entwicklung der Basiswerte: Notieren alle drei Basiswerte auf oder über dem definierten Basispreis, erhält der Anleger nebst dem Nominal eine zusätzliche Ausschüttung. Diese ist nach oben hin unbegrenzt. Sie bemisst sich aus dem Kurszuwachs derjenigen Aktie, die während der Laufzeit am wenigsten zugelegt hat. Sollte eine der Aktien unterhalb des Basispreises notieren und keine der drei Titel während der Laufzeit die Barriere berührt respektive unterschritten haben, erhält der Investor den Nominalbetrag ausbezahlt. Nur wenn ein sogenanntes Barriere-Ereignis eingetroffen ist und bei Verfall die Kurse der Basiswerte unter dem Ausübungspreis stehen, wird nicht der Nominalbetrag zurückerstattet. In diesem Fall erfolgt die physische Lieferung der festgelegten Anzahl derjenigen Aktie, deren Performance am niedrigsten ist.

Einkommenssteuer auf der Obligationenkomponente (3,092 %)

Egal, welches Szenario bei Verfall eintrifft, die fixierte Couponzahlung wird in jedem Fall ausbezahlt.

44 PUNKTmagazin N˚ 15/08

Zusammensetzung bis Verfall Der «Upside Multi Reverse Convertible» bezieht sich auf folgende drei Schweizer Aktien: UBS, Syngenta und Novartis. ZUSAMMENSETZUNG (IN CHF, STAND 19.08.2008) Aktie

Basispreis

Barriere

Novartis

54.80

37.26

61.05

Syngenta

325.00

221.00

283.75

22.40

15.23

21.48

UBS

Aktueller Kurs

Grafik: fm AG Quelle: Sal. Oppenheim

Anlagestrategie und Anlegerprofil Der Investor geht von einer Seitwärtsbewegung aller drei Titel aus. Er ist sich aber bewusst, dass eine Kursschwäche jederzeit möglich ist und sucht deshalb einen bedingten Kapitalschutz. Er möchte allerdings von einer möglichen positiven Performance der Basiswerte profitieren. Der Anleger ist aktienfähig und eine allfällige Lieferung einer der drei im Basket vertretenen Aktien würde in sein Portfolio passen.


PRODUKTE

INTERVIEW MIT DR. WOLFGANG GERHARDT

Hotline: Mail: Internet:

KONTAKT-INFORMATIONEN +41 (0)44 214 23 55 derivatives@oppenheim.ch > oppenheim-derivate.ch

Durch die Talfahrt der Börsen wurden viele Barrier Reverse Convertible Investoren auf dem falschen Fuss erwischt. Zahlreiche Barrieren-Ereignisse sind eingetroffen. Was raten Sie diesen «gebrannten» Anlegern? Eine Möglichkeit wäre, jetzt wieder unmittelbar in Aktien zu investieren und darauf zu setzen, dass die Kurse sich langfristig wieder erholen. Diese klassische Long-Only-Strategie kann unter Umständen sehr lange dauern. Der SMI benötigte mehr als acht Jahre, um seinen Stand von 8400 Punkten aus dem Juli 1998 wieder zu erreichen. Es hilft auch nicht, den Kopf in den Sand zu stecken, und nur noch in Festgelder zu mageren Zinssätzen zu investieren. So kann ein Anleger die angefallenen Verluste nicht aufholen. In der aktuellen Situation ist vielmehr der aktive Anleger gefordert. Gibt es alternative Lösungen? Ja, in der aktuellen Marktsituation spielen strukturierte Produkte ihre Vorteile aus. Es gibt für jedes Börsenwetter, jede Markterwartung und jede Anlegerpräferenz die passende Struktur. Sollten in den kommenden Monaten die Märkte seitwärts laufen oder moderat steigen, spielen Reverse Convertibles und Bonuszertifikate ihre Stärken aus. Geht es noch einmal kräftig abwärts, können Anleger mit Inverse-Produkten davon profitieren.

Dr. Wolfgang Gerhardt, Head of Marketing Investment Banking, Bank Sal. Oppenheim jr. & Cie (Schweiz) AG

Trotz zahlreicher Barriere-Brüche haben diese Produkte kaum Marktanteile verloren. Die Anleger besitzen einen hohen Reifegrad bei Investments mit strukturierten Produkten. Sie entscheiden sich beim Kauf von Barriereprodukten bewusst für einen Teilschutz. Leider hätte der Börsencrash einen Totalschutz erfordert. Im Grunde genommen ist die Situation vergleichbar mit der Entscheidung zwischen einer Voll- respektive Teilkasko-Versicherung. In den meisten Fällen fährt man mit der Teilkasko besser. Wenn es zum Totalschaden kommt, wäre natürlich die Vollkasko die bessere Wahl gewesen. Die Anleger sind sich aber bewusst, dass für die Barriere-Verletzung der Kursverfall der Aktien massgeblich war und nicht die Produkte selbst. Was raten Sie einem Investor, wenn ein Barrieren-Ereignis kurz bevor steht? Nähert sich ein solches Instrument bedrohlich der Barriere, dann sollte der Anleger vor einer Barriere-Verletzung in ein neues Produkt wechseln, das zur neuen Markterwartung passt. So erhöht er die Wahrscheinlichkeit, dass er doch den gewünschten Anlageerfolg erzielt. Zudem gibt es mit den European Reverse Convertibles eine neue Variante, die die Wahrscheinlichkeit einer Barriere-Verletzung deutlich reduziert. Was ist der Anlegernutzen der European-Variante? Die Europeans weisen einen entscheidenden Unterschied zu klassischen Barriere-Produkten auf. Die Barriere gilt nur an einem einzigen Tag – dem Bewertungstag vor Fälligkeit. Die Entwicklung der Aktien während der Laufzeit spielt keine Rolle. Somit sind die Anleger vor kurzfristigen Kurssprüngen und vorübergehenden Schwächeanfällen während der Laufzeit geschützt. Ansonsten funktionieren die Europeans wie die Klassiker. Seit kurzem haben Sie Upside Multi Reverse Convertibles im Angebot. Erklärung ... Diese Produkte sind für Anleger geeignet, die hohe Coupons vereinnahmen wollen und im Falle einer unerwarteten Kursrallye trotzdem partizipieren möchten. Bei klassischen Multi Reverse Convertibles ist der maximale Anlageerfolg auf die Zahlung des Coupons und die Rückzahlung des Nominalbetrags beschränkt. Steigen die Aktien deutlich an, profitiert der Anleger von dieser Entwicklung nicht. Dagegen bieten die Upside-Produkte neben der Couponzahlung eine Partizipation an steigenden Kursen. Notieren am Laufzeitende alle Aktien über den Basispreisen, erhält der Anleger neben dem Coupon und dem Nominalbetrag noch einen Zusatzbetrag. Dieser ist nach oben hin unbegrenzt. Er bemisst sich aus dem Kurszuwachs derjenigen Aktie, die während der Laufzeit am wenigsten zugelegt hat. Diese Instrumente sind somit für Anleger interessant, die angesichts der momentan sehr niedrigen Aktienkurse mindestens mit einer Seitwärtsbewegung rechnen, aber auch profitieren möchten, wenn die Aktienkurse doch wider Erwarten deutlich steigen sollten.

WEITERE INFORMATIONEN ZU DIESEM PRODUKT

punktmagazin.com 45


LYXOR ETF WORLD WATER FACTS Produktart: Handelswährung: Valor / ISIN: Börsensymbol: Anbieter: Zulassung SWX: Laufzeit: TER:

Exchange Traded Fund (ETF) EUR 3 466 107 / FR0010527275 LYWAT Lyxor Asset Management 19.08.2008 Open-End 0,6% p. a.

KENNZAHLEN NAV per 20.08.08: Performance 6 Monate: Verwaltetes Vermögen (31.07.08):

EUR 17,37 -6,46% EUR 35,44 Mio.

CHANCEN Unbegrenzte 1:1-Partizipation am zugrunde liegenden Index Breite Diversifikation des Index Täglich an der SWX Swiss Exchange handelbar Sondervermögen, unterliegt dem KAG (Kapitalanlagegesetz)

RISIKEN

Das Produkt und der Markt txt: PMW] Das Thema Wasser ist ein Dauerbrenner und der Bedarf, in die Wasser-Thematik zu investieren, bleibt unverändert gross. Hierbei sind es drei Bereiche, auf die sich Unternehmen mit zukunftsweisender Technologie konzentrieren: Die Quantität, also das Bereitstellen für Menschen, Landwirtschaft und Industrie sowie die effiziente und umweltverträgliche Nutzung dieses kostbaren Rohstoffs. Die Qualität des lebensnotwendigen Nahrungsmittels als Trinkwasser, besonders in Ländern, die nicht über ausreichende Vorräte an Trinkwasser verfügen. Die Infrastruktur, Erneuerungsinvestitionen – etwa in die veralteten Rohrnetze. Andernorts müssen Rohrleitungen von Grund auf neu gebaut werden. Gesellschaften, die Lösungen für die Verteilung und das Management von Wasser, die umfassende Wasserreinigung, die nachfrageseitige Wassereffizienz sowie den Zusammenhang von Wasser und Ernährung bieten, sehen spannenden (langfristigen) Aussichten entgegen. Mit dem Lyxor ETF World Water haben Anleger die Möglichkeit einfach und diversifiziert in die Thematik Wasser zu investieren. Der World-Water-Indexcw setzt sich aus Aktien zusammen, deren Hauptteil der Erträge aus einem der folgenden Geschäftsfelder resultiert: Infrastruktur: Kanalisationsbau, Lieferung von Pumpen, Zählern sowie Ingenieurbüros. Wasseraufbereitung: Ausstattungsgegenstände und Technologien zur Wasserdesinfektion, -reinigung und -entsalzung. Wasserversorgung und Versorgungsnetze: Spezifische Wasserversorgungsgesellschaften und Unternehmen im Allgemeinen, die Wassernetze und -aufarbeitungseinheiten verwalten.

Aktienkursrisiko Keine Mehrrendite zum Index (Alpha)

INVESTOR-PROFIL Aktienfähiger Anleger Längerfristiger Anlagehorizont

STEUERN CH-PRIVATINVESTOREN Keine Verrechnungssteuer Einkommenssteuer

Anlagestrategie und Anlegerprofil Der Investor erwartet mittel- bis längerfristig steigende Aktienkurse der Firmen, die im Bereich der Wertschöpfungskette (Wassersektor) tätig sind. Der Anleger sucht ein Investment, das eine breite Diversifikation bietet und sein Portfolio ergänzt. Das Investment soll die Aktienkursentwicklung möglichst exakt abbilden. Da das investierte Geld als Sondervermögen ausgeschieden ist, besteht kein zusätzliches Gegenparteienrisiko. Wertentwicklung Der World-Water-Index (cw) hat seit Jahresbeginn rund 13 Prozent eingebüsst. Der MSCIWorld-Index hat im selben Zeitraum um über 14 Prozent nachgegeben. Seit Anfang Juni 2008 konnte der Index jedoch um über sieben Prozent zulegen.

Zusammensetzung Der Index setzt sich aus den 20 weltweit führenden Gesellschaften aus den Bereichen Wasserverteilung, -infrastruktur und -aufbereitung zusammen. Derzeit vereint der Index jene Aktien, die an den Märkten Europa, Amerika, Asien und Ozeanien notiert sind. Der Index wird als kapitalgewichteter Index berechnet. Die Indexgewichtung wird auf der Grundlage des Free-Float der einzelnen Indexmitglieder berechnet, wobei das Maximalgewicht einer Gesellschaft auf 10 Prozent beschränkt ist (vierteljährliche Anpassung). Halbjährlich werden die einzelnen Komponenten auf deren Indexqualifikation überprüft. Verantwortlich für die Indexzusammensetzung ist der Nachhaltigkeitsspezialist SAM. ZUSAMMENSETZUNG (IN %, STAND 31.07.2008) Unternehmen

PERFORMANCE (IN %, STAND 19.08.2008)

Seven Trent PLC

10,41

Veolia Environnement S.A.

150

Geberit AG

8,94

140

Pennon Group PLC

8,88

Grafik: fm AG Quelle: Société Générale

160

130 120 110 100 90 08.2005 WOWAX (CW)

46 PUNKTmagazin N˚ 15/08

Gewicht

9,72

United Utilities Group PLC

8,18

Kurita Water Industries

7,02

Pentair Inc.

6,81

Nalco Holding Co.

6,54

Companhia de Saneamento

5,17

Aqua America Inc.

4,17

08.2008 MSCI World

Grafik: fm AG Quelle: Lyxor Asset Management

Kein Kapitalschutz


PRODUKTE

INTERVIEW MIT ROGER BOOTZ

Hotline: Mail: Internet:

KONTAKT-INFORMATIONEN +41 (0)58 272 33 44 info@lyxorETF.ch > LyxorETF.ch

Herr Bootz, Sie haben kürzlich einen ETF auf den World-Water-Index (WOWAX CW) lanciert. Was für eine «Anlagestory» steckt hinter Wasser? Trinkwasser gehört zu den wichtigsten Grundbedürfnissen der Menschheit und wird zunehmend zu einem knappen Gut. Zur Unterversorgung tragen diverse Faktoren bei, wie beispielsweise das anziehende Bevölkerungs- und Wohlstandswachstum, das globale Wirtschaftswachstum und der Klimawandel im Allgemeinen. Die Gesundheitsorganisation WHO schätzt, dass im Jahre 2025 zwei Drittel der Weltbevölkerung mit einem Wassermangel konfrontiert sein werden. Zudem nimmt der Wasserbedarf bis 2025 gemäss einer Analyse der Vereinten Nationen um rund 40 Prozent zu. Und wer wird Ihrer Meinung nach künftig vom «blauen Gold» profitieren? Vor dem aktuellen Hintergrund wird deutlich, dass ein Investment in Unternehmen, die im Wassersektor in den Bereichen Infrastruktur, Wasserverteilung und -aufbereitung tätig sind, für Anleger interessant sein kann. Dabei kann es von Vorteil sein, dass sich ein Investor mit breiter Risikostreuung engagiert – Stichwort: Diversifikation, also nicht nur einzelne Titel wählt.

Roger Bootz, Head of Lyxor ETFs Switzerland

Wie unterscheidet sich der World-Water-Index von anderen Wasserindizes? Wir haben den World-Water-Indexcw gewählt, weil für diesen die Firma SAM (Sustainable Asset Management) in Zürich das gesamte Anlageuniversum von Gesellschaften im Wassersektor beobachtet. Dieses umfasst Firmen in den Bereichen der Wasserversorgung, -infrastruktur und -reinigung. Alle potenziellen Indexmitglieder müssen einen wesentlichen Umsatzanteil in einem dieser drei Bereiche haben. Im Anschluss werden die Gesellschaften aufgrund ihrer Streubesitzmarktkapitalisierung, sprich ihrer Grösse ausgewählt. Für die Titelauswahl ist SAM zuständig. Der Index wird von Dow-Jones-Indexes berechnet und veröffentlicht. Themen-Investing ist auf dem Vormarsch. Dazu zählt unter anderem auch der spannende Bereich «Neue Energien». Wie stehen Sie diesem gegenüber? Thematisches Anlegen ist wahrhaftig auf dem Vormarsch. Der Klimawandel und die Suche nach neuen Energieformen gehören zu den wichtigsten Themen der heutigen Gesellschaft. Ein von Sir Nicholas Stern, ehemaliger Weltbankchef und Berater der britischen Regierung, erstellter Bericht schätzt die Kosten für die globalen Massnahmen gegen die Belastung von CO2 auf rund 275 Milliarden Euro. Hinzu kommt der stetig wachsende Energiebedarf der Schwellenländer. Diese Faktoren sorgen für eine stark steigende Nachfrage nach sauberen und nachhaltigen Verfahren zur Energiegewinnung. Sie haben einen «New Energy ETF» lanciert. Was kann man sich darunter vorstellen? Unser ETF, der Lyxor ETF New Energy (Börsensymbol: LYNRJ), bildet den World-AlternativeEnergy-Indexcw (WAEXcw) nahezu eins zu eins ab. Auch hier haben wir mit SAM einen unabhängigen Nachhaltigkeitsspezialisten der die Überprüfung und die Bestimmung der im Index enthaltenen Werte übernimmt. Der WAEX wird ebenfalls von Dow-Jones-Indexes berechnet und veröffentlicht. Er umfasst die 20 grössten Unternehmen im Sektor «Neue Energien». Wie finden diese – aber generell auch alle anderen – ETFs Einsatz in einem Investorendepot? Wohin geht die ETF-Reise? Rund 70 bis 90 Prozent des Anlageerfolgs bestimmt die Strategie und nicht das «Single-StockPicking». Der Investor sucht kosteneffiziente und transparente Produkte, um seine Vermögensallokation abbilden zu können. Wir sind davon überzeugt, dass ETFs künftig noch vermehrt als Portfoliobausteine eingesetzt werden. Als Beispiel sei der Core/Satellite-Ansatz genannt. Im Kern und auch bei gewissen Satelliten-Anlagen werden ETFs schon heute eingesetzt. So können etwa die Anlagethemen Wasser und Neue Energien in den Satelliten kostengünstig und effizient über ETFs abgedeckt werden. In einem Kernportfolio finden sich vorwiegend breit abgestützte und etablierte Märkte. Der bisherige ETF-Erfolg zeigt, dass diese Anlageinstrumente vermehrt in Kundenportfolios Eingang finden.

WEITERE INFORMATIONEN ZU DIESEM PRODUKT

punktmagazin.com 47


SCHRODER ISF SWISS SMALL & MID CAP EQUITY FACTS Produktart: Handelswährung: Valor / ISIN: Emittent: Lancierung: Laufzeit: Managementgebühren:

Anlagefonds CHF 6 616 17 / LU0149524034 Schroder Investment 28.06.2002 Open-End 1,5% p. a.

KENNZAHLEN NAV per 18.08.08: Performance 3 Jahre: Verwaltetes Vermögen (31.07.08):

CHF 22,12 63,10% CHF 228,10 Mio.

CHANCEN

Das Produkt und der Markt txt: PMW] «Small- und MidCap»-Unternehmen zeichnen sich – nebst ihren schlanken Strukturen – in der Regel dadurch aus, dass sie sehr effizient und rasch auf sich verändernde Marktbedingungen reagieren können. Dank Flexibilität und Dynamik können sie sich gut im Markt behaupten. Sogar künftige Marktführerschaften sind nicht ausgeschlossen. In Zeiten grösserer Unsicherheiten obliegt dem Management eine grössere Verantwortung gegenüber Kunden, Mitarbeitern sowie Aktionären. Der Kontakt zur Management-Stufe ist aber einfacher zu bewerkstelligen und der Führungskompetenz wird ebenfalls mehr Beachtung geschenkt. Der Fonds ist keiner Stilrichtung unterworfen und besitzt somit die Freiheit, in sämtliche vielversprechenden Branchen und Sektoren zu investieren. Aufgrund der nationalen Fondsausrichtung kann ein hohes Mass an Qualität bewahrt bleiben und der verantwortliche Fondsmanager kann sich, im Gespräch mit dem Management, ein eigenes Bild vor Ort machen. Der Fonds investiert in kleine und mittlere Unternehmen, die gemäss Fondsverwaltung äusserst gut geführt werden und günstig platziert sind, um denn auch überdurchschnittliche Gewinne zu erzielen. Oftmals verfügt dieser Marktsektor über das grösste Wachstumspotenzial.

Partizipation der im Fonds enthaltenen Small- und MidCapBreite Diversifikation bezüglich Firmen und Branchen Aktives Anlagemanagement Sondervermögen, unterliegt dem KAG (Kapitalanlagegesetz)

RISIKEN Der Fonds weist Aktienkursrisiken auf Kein Kapitalschutz Keine laufenden Erträge. Dividenden werden reinvestiert

INVESTOR-PROFIL Aktienfähiger Anleger Längerfristiger Anlagehorizont

STEUERN CH-PRIVATINVESTOREN

Anlagestrategie und Anlegerprofil Um nachhaltig Alpha generieren zu können, ist es vorteilhaft, das Vermögen in dynamischen, innovativen und überdurchschnittlich geführten Unternehmen parkieren zu können. Insbesondere Firmen aus dem Bereich der Small- und MidCaps können ein überproportionales Wachstum erzielen. Der Anleger profitiert von den mannigfaltigen Vorteilen der Schweizer Eidgenossenschaft: gut ausgebaute Infrastruktur, qualifizierter Arbeitsmarkt, moderate Steuerraten, wirtschaftsfreundliches regulatorisches Umfeld. Er ist ein aktienfähiger Investor, der einen mittel- bis längerfristigen Anlagehorizont aufweist.

Keine Verrechnungssteuer Keine Einkommenssteuer

Wertentwicklung In der kürzeren Vergangenheit war auch dieser aktiv gemanagte Fund nicht vor Kursabschlägen gefeit. Der langfristige Anlagehorizont zeigt jedoch eine Performance von rund 176 Prozent in den letzten 5 Jahren auf. Im Vergleich legte die Benchmark um 167 Prozent zu. Jedoch liegt die annualisierte Volatilität des Fonds leicht höher (16,19%) als beim Vergleichsindex (15,08%).

Grafik: fm AG Quelle: Schroders Investment Funds (Switzerland) AG

PERFORMANCEVERGLEICH (IN %, STAND 31.07.2008) 180 150 120 90 60 30 0 -30 3 Monate 1 Jahr Swiss Small- & MidCap Equity Funds

48 PUNKTmagazin N˚ 15/08

3 Jahre SPI Extra TR

5 Jahre

Zusammensetzung Der Fonds investiert hauptsächlich in Aktien kleinerer und mittelgrosser Schweizer Unternehmen. Als kleinere und mittelgrosse Firmen werden diejenigen bezeichnet, die zum Zeitpunkt des Kaufs zu den unteren 30 Prozent (Marktkapitalisierung) des schweizerischen Aktienmarkts zählen. ZUSAMMENSETZUNG (IN %, STAND 31.07.2008) Unternehmen

Branche

Actelion

Gesundheitswesen

Gewicht

4,90

Temenos

Technologie

4,60

Schweizerhall

Gesundheitswesen

4,40

Schindler Holding

Industriebereich

4,10

Sika

Industriebereich

4,00

Geberit AG

Industriebereich

3,90

Logitech International

Technologie

3,70

Schweiter I

Industriebereich

3,50

Winterthur Technologie

Industriebereich

3,30

Petroplus

Erdöl-/Gasindustrie

3,20

Grafik: fm AG Quelle: Schroders Investment Funds (Switzerland) AG

Aktien


PRODUKTE

INTERVIEW MIT GREGOR HIRT & PHILIPP BRUDERER

Hotline: Mail: Internet:

KONTAKT-INFORMATIONEN +41 (0)800 8 4444 8 info-sim@schroders.ch > schroders.ch

Liquiditätskrise, Abschreibungen und Rezession sind derzeit die Schlagzeilen in der Finanzwelt. Wo stehen wir denn jetzt – wirklich vor einer Rezession? Der Wirtschaftszyklus kann in vier unterschiedliche Phasen aufgeteilt werden: Expansion, Abkühlung, Rezession und Erholung. In jeder Phase blühen entsprechende Anlageklassen auf, die historisch gesehen besonders attraktive Renditen erzielten. So haben beispielsweise Aktien im Durchschnitt nur während Abkühlungsphasen eine negative Rendite erzielt. Laut unseren Analysen ist die folgende Rezessionsphase – die jeweils der Abkühlungsphase folgt – die attraktivste Zeitperiode, um in risikoreichere Anlagen zu investieren. Nun, unser quantitatives Modell zeigt bereits in Richtung Rezession. Aber die aktuelle Situation unterscheidet sich nun einmal von der Vergangenheit. Worin unterscheiden sich diese genau? Problematisch ist, dass die aktuelle Wirtschaftsflaute nicht nur einer «normalen» zyklischen Abkühlung entspricht, sondern auch gravierende strukturelle Ungleichgewichte mit sich bringt, die eine längere Durststrecke nach sich ziehen könnten. Auch der steigende Teuerungsdruck erscheint uns kritisch. In Europa ist zudem mit einer Inflation auf höherem Niveau zu rechnen. Was aber auch nicht zu unterschätzen ist, ist der Fakt, dass bei vielen Analysten die Modelle noch nicht mit den starken Schwellenländern komplettiert wurden. Es ist durchaus davon auszugehen, dass wir uns auf globaler Ebene noch immer in einer Abkühlungsphase befinden – und eben nicht in einer Rezession. Small- und MidCap-Aktien hatten in den letzten Jahren ein regelrechtes Kursfeuerwerk hingelegt. Ist nun die Luft draussen? Die Überperformance der Small- und MidCaps gegenüber grosskapitalisierten Werten besteht bereits seit einigen Jahren. Die Schere zwischen Gross und Klein hatte sich in der Periode 2003 bis 2007 sogar noch weiter geöffnet. Sie haben aber recht, seit Mitte 2007 hat sich diese zurückgebildet, während der vergangenen Monate sogar deutlich. Aber die weniger stark wachsenden Wirtschaftsleistungen und die damit verbundene Konjunkturabkühlung trifft meist die Small- und MidCaps stärker als die Grossen. Aber als langfristig orientierter Anleger machen Small- und MidCaps als Portfoliobereicherung durchaus Sinn.

Gregor Hirt, Leiter Multi Asset Solutions Schroders Schweiz

Philipp Bruderer, Fondsmanager Schroders Schweiz

Wie verhalten sich eigentlich Small- und MidCaps grundsätzlich im Portfoliokontext? Aufgrund der höheren Volatilität bergen die Small- und MidCaps ein höheres Risiko als die Standardwerte. Aber diese wird auch mit einem höheren Renditepotenzial kompensiert. Zudem bringt diese Kategorie auch die gewünschten Diversifikationsvorteile mit sich. Letzterem kommt eine immer wichtigere Rolle zu. Wäre nun ein Einstieg verfrüht? Obwohl unsere quantitativen Modelle klar auf Aktienkauf deuten, empfehlen wir, stufenweise wieder Risiko aufzubauen, und dazu gehören auch Small- und MidCap-Werte. Aber es gilt das hinlänglich bekannte Motto: «Je grösser die Risikoaversion des Kunden, desto vorsichtiger sind seine Schritte.» Sie erwähnen Risikostreuung – inwiefern sehen Sie Small- und MidCaps als Diversifikationskomponenten und welche Sektoren/Bereiche scheinen Ihnen derzeit attraktiv zu sein? Im Schweizer Small- und MidCap-Segment finden sich viele globale Marktführer mit hoher Anlagequalität, und zwar in den verschiedensten Sektoren (wie beispielsweise Gesundheitswesen, Industrie). Attraktiv sind im jetzigen Umfeld die Sektoren Gesundheitswesen (Biotech), Versorger, Technologie und ausgewählte Finanztitel. WEITERE INFORMATIONEN ZU DIESEM PRODUKT

punktmagazin.com 49


AKTIVISMUS

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ÄSTHETISCHES WASSERABENTEUER

txt: Cyril Schicker] Boesch ist ein Familienunternehmen, das nun bereits von

der vierten Generation geführt wird und sich schon seit mehr als 80 Jahren mit Erfolg im Bootsmarkt behauptet. Tradition, aber auch Vision, Leidenschaft und Perfektion gehört zum Arbeitscredo der Familie Boesch, was stets und folgerichtig auch auf deren ästhetische Produkte übergreift. Der Bootsbauvirtuose aus Kilchberg am Zürichsee fertigte ursprünglich Segel-, Ruder- und Motorboote. Eine kriegsbedingte Material- und Benzinknappheit schnürte das unternehmerische Korsett ein erstes Mal ganz eng, sodass fortan nur noch Ruderund Segelboote entwickelt wurden. Motorisierter Durchbruch zum Erfolg Mit den (Regatta-)Segelbooten von Boesch segelte man sogar an den Olympischen Spielen 1948 und 1952 um Medaillen. Dies machte die Firma auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Heute noch fertigt Boesch das einzige nicht amerikanische Wasserski-Zugboot, das weltweit für alle Wasserski-Disziplinen homologiert und zugelassen ist. Der grosse Durchbruch kam allerdings aus einem anderen Grund: «Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war es üblich, dass die meisten Werften Boote auf Auftragsbasis (Einzelanfertigungen) produzierten», so Markus Boesch, der Urenkel des Firmengründers Jakob. Das Geschäftsleitungsmitglied fügt an: «Mein Grossvater war einer der Ersten in Europa, der mit der Serienanfertigung von Motorbooten begann.» Das erste Boot lief dann 1953 vom Stapel und kostete knapp 10 000 Franken. Werbestrategie mit Testimonials Seit nunmehr einem halben Dezennium zaubert Boesch «nahezu» perfekte und zeitlose Motorboote aus dem Hut; immerhin ist das Traditionsunternehmen inzwischen bei Baunummer 3740 angelangt. «Wir versuchen unsere Boote ständig zu verbessern. Wir haben vor mehr als 50 Jahren mit Leidenschaft das erste Motorboot gebaut und die meisten ‹Boeschs› sind immer noch betriebstüchtig.» Trotz der Langlebigkeit und dem turmhohen Bekanntheitsgrad ist es aber nicht einfach, im Markt wunschgemäss wahrgenommen zu werden. Das bestätigt auch der Betriebswirtschafter Boesch und meint dazu: «Wir versuchen, unsere bescheidenen Mittel möglichst effektiv einzusetzen.» Das scheint wohl auch bitter nötig zu sein; in den 60er-Jahren konnte man noch mittels sogenannter Testimonials die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Unter anderem Udo Jürgens, das Gebrüdergespann Sachs oder Romy Schneider waren Boesch-Aficionados, die man natürlich liebend gerne in die Verkaufsstrategie einbettete.

50 PUNKTmagazin N˚ 15/08

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Auf Teufel komm raus Umsatz generieren und im selben Atemzug der Tradition einen derart kleinen Stellenwert beimessen wie dem Punkt am Ende dieses Satzes – das scheint momentan en vogue zu sein. Ein

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Schweizer Familienunternehmen aus der Zürichseeregion kämpft vehement dagegen und fabriziert formvollendete Werke, um erlebnisreich über das Wasser zu gleiten. Boesch-Boote ...

Heuer aber ist dem nicht mehr so: «Aus dieser Zeit gibt es wahrlich noch Kundenlisten und Referenzschreiben, die auch als Werbemittel eingesetzt wurden.» Innenausstattung aus Mahagoni Boesch weiss sich aber zu helfen und versucht, auch wenn der Exportanteil bereits 50 Prozent ausmacht, laufend neue Märkte zu erobern – allen voran die aufstrebenden. Eine andere Hürde, der momentan astronomisch hohe Ölpreis, macht dem Hause Boesch auch ein wenig zu schaffen. Aber da scheint man ebenso einen Weg aus der Zwickmühle gefunden zu haben: «Die gestiegenen Beschaffungskosten spüren wir schon. Unser Produktionswerk deckt den Energiebedarf aber zu zwei Dritteln aus ‹Abfallprodukten›. Die anfallenden Späne zum Beispiel werden gesammelt, zu Briketts gepresst und verbrannt. Mit Erdöl heizen wir nur noch bei besonderer Kälte.» Nicht für Wärme, aber für den Innenausbau wird seit 1953 hauptsächlich Mahagoni verwendet. Mahagonisorten sind resistent gegen Pilzbefall und faulen daher nicht. Zudem werden dem Edelgebälk hervorragende Festigkeitswerte attestiert. Doch ist die Verwendung in der heutigen Zeit nicht verwerflich? «Wir nehmen, wenn immer möglich, FSCzertifiziertes Holz aus kontrolliertem Plantagenanbau und verarbeiten nur relativ kleine Mengen pro Jahr.» Exklusivität im Gleichschritt Dies trägt sicherlich mitunter dazu bei, dass man mit Boesch auch Exklusivität assoziiert. Apropos: Das Unternehmen bietet den sogenannten Boesch Premium Service an: «Die Grundlage dazu wurde bereits von Walter Boesch (zweite Generation) eingeführt. Nach dem Motto ‹Verkauf durch Service› hat er an allen grösseren Schweizer Seen eigene Stützpunkte aufgebaut, wo die Boote betreut und gewartet werden. Zudem sind an diesen Servicestellen auch Liegeplätze verfügbar. Mit der Bezeichnung ist die Rundumbetreuung gemeint», so der jetzige Boesch-Chef. Das Fahren von Boesch-Booten sei ohnehin ein Erlebnis und solle bleibende Eindrücke hinterlassen. Entsprechend passt es auch ganz gut, wenn da der Servicegedankenstrick konsequent und fest geknotet wird. Pro Jahr verlassen rund 40 Boote die Werft. Eine wassergleitende Ästhetik kriegt man ab ungefähr 150 000 Franken. Der Preis erhöht sich je nach Modell und erreicht locker die 520 000-Franken-Grenze. Angenehmerweise sind die Wunderwerke aus Kilchberg nicht einer derartigen Volatilität unterworfen wie die jetzigen Börsenplätze. Einmal Boesch, immer Boesch.


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KC

ÜR

BUSINESSFRAUEN txt: CS] «Eine Frau, gleichgestellt, wird

überlegen», hat Sokrates vor über 2000 Jahren erkannt. Leider aber hat sich dies noch nicht im gewünschten Masse – politisch und wirtschaftlich – in den Köpfen manifestiert. Zwar sind einige gedeihliche Branchen dabei, mit massgeschneiderten Produkten fest um die Töchter Evas zu buhlen; alles in allem aber hinkt die Entwicklung der heutigen Moderne gewaltig hinterher. Es ist jedoch nur eine Frage der Zeit, bis sich dieser «Pferdefuss» in Luft auflöst und etliche Wirtschaftstüren für die Frau sperrangelweit öffnet. Dass der Schnauz weg muss, ist nicht nur eine Modeerscheinung. Viel mehr zeigt ein weiterer Paradigmenwechsel, dass das sekundäre Geschlechtsmerkmal des Mannes keine Carte blanche für Toppositionen und -gehälter mehr darstellt. Düsentrieb hätte Mascara getragen PUNKT Magazin hat mit der letzten Ausgabe (Womenomics) die Frauenthematik bereits unter die Wirtschaftslupe gehalten und dabei die feminie Evidenz zu Papier gebracht. An der Stelle möchte PUNKT Magazin auf den Erfindergeist der Damenwelt aufmerksam machen. Denn viel häufiger als man denkt, steckt hinter dem teils gloriosen Ideenreichtum eine Frau. Und hätten frühere antiquierte Gesetze nicht dauernd «Weiblein unterjocht», sähen wir wohl Danielle Düsentrieb mit Lippenstift und Mascara Neues aus der Taufe heben. Eine findige Tüftlerin zum Beispiel heisst Marga Faulstich und zeichnet für die Entwicklung von mehr als 300 Typen optischer Gläser verantwortlich. Annähernd 40 Patente tragen ihren Namen und überdies ist sie eine der ersten weiblichen Führungskräfte. Etwas ganz anderem hauchte Hedy Lamarr in Zusammenarbeit mit George Antheil Leben ein – dem Notebook und GSM-Mobilfunktelefon. Das heisst: Das Duo hat zumindest den Weg für die zwei Gerätschaften geebnet, indem es ein Gerät zur abhör- und störungssicheren Funkfernsteuerung von Torpedos kreierte. Von Kaffee über Fallschirm bis ... Nicht in den Bereich der Datenübermittlung/Waffenindustrie, dafür in die Welt der Küchen fällt die Erfindung von Melitta Bentz – das Kaffeefilterpapier. Im Jahr 1908 liess sie es beim Kaiserlichen Patentamt zu Berlin registrieren und schützen. Schützen wollte die vife Mary Anderson, ebenso, und zwar alle Autofahrer, deren Sicht jeweils von Schnee und Regen beeinträchtigt wurde. Das entsprechende Patent für den ersten handbetriebenen Scheibenwischer erhielt die Frau aus New York Ende 1903. Eine Dekade später erfand Katharina Paulus, die erste deutsche Berufsluftschifferin, das Fallschirmpaket. Daraufhin strichen einige würdevollen Jahre ins Land, bis sie dafür ein (Schweizer) Patent bekam. Und somit macht das überschaubare Helvetia gar einen Teil dieser wunderbaren Geschichte aus. DIE LETZTE PUNKTAUSGABE VERPASST?

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AUSBLICK

GLÄNZENDE AUSSICHTEN FÜR DIE MEISTEN DER «METALLE DE LUXE» Inmitten der schweren Grippewelle der Finanzmärkte treibt bei den Investoren die Angst gar vor Stagflation das Unwesen. Geldentwertung und eine stagnierende Volkswirtschaft heissen diese Giftspritzen. Doch es gibt Wege, das Ersparte vor Inflation und schwachem Wachstum zu schützen. Die älteste Geldanlage der Welt glänzt wieder vollumfänglich und weitere rare Metalle stehen vor goldenen Zeiten.

txt: Rino Borini] Seit über 5000 Jahren gehören die Edelmetalle Gold und Silber zu den einzigen Wertspeichern mit monetärem Charakter. Kein anderes Tauschmittel (inklusive «Geld») hat die Tage bis in die heutige Zeit überlebt ausser eben dem weissen und gelben Metal. In der Geschichte hat sich immer wieder gezeigt, dass Währungen, die an Edelmetalle gebunden waren (Golddeckung), stabiler waren und Frieden sowie Wohlstand gefördert haben. Beachtenswert ist die Tatsache, dass Länder mit einer Goldwährung am längsten existierten. Je niedriger die Golddeckung einer Papierwährung war, desto höher fiel das Inflationsrisiko aus – einschliesslich Währungs- und Wirtschaftskrisen bis hin zu Währungszusammenbrüchen. Letztere liessen schon etliche breite Bevölkerungsschichten praktisch über Nacht verarmen.

Der Zufluchtsort in Krisenzeiten Schon seit jeher galten die edlen Metalle als beliebtes Anlageexil in unsicheren Zeiten. Eine Faustregel besagt, dass man mit einer Unze Gold zu jeder Zeit einen feinen Herrenanzug kaufen können müsse. Dies hatte in schwierigen Jahren wie der Nachkriegszeit oder während der Ölkrise seine Richtigkeit und gilt auch heute noch beim derzeitigen Stand von rund 850 Dollar. Der Wert des Goldes blieb in der Vergangenheit stabil, weil es nicht beliebig zu vermehren ist. Einer der wichtigsten Treiber der steigenden Edelmetallnotierungen ist das sinkende Vertrauen in die amerikanische Volkswirtschaft – Stichwort «Subprimekrise» und «Dollarschwäche». Auch die Sorge um die Geldentwertung gibt den edlen Metallen wieder den Status des sicheren Hafens. Die stark gestiegene Schmucknachfrage insbesondere aus Indien und dem Mittleren Osten, deutlich gestiegene Förderkosten, rückläufige Zentralbankverkäufe und fallende Minenproduktionen zählen zu den Haupttriebfedern des nach oben steigenden Goldund Silberpreises. Milliardenbeträge fliessen seit Monaten in Edelmetallinvestments und liessen Gold am 3. März 2008 auf das Allzeithoch von 1034 Dollar je Unze klettern. Auch wenn der Preis wieder klar unter die 1000-Dollar-Grenze gefallen ist, dürfte es langfristig wohl nur eine Richtung geben: von Süden her betrachtet nach Osten. Denn das Angebot kann mit der steigenden Nachfrage nicht mithalten und wird nur über das muntere Preisklettern zu kompensieren sein. Der Porsche unter den edlen Metallen Trotz des starken Preisanstiegs wurde der Goldkurs in den vergangenen Monaten von Platin, dem edelsten und mit Abstand auch teuersten Edelmetall, und Palladium noch überflügelt. Allein Platin verteuerte sich in den letzten acht Jahren um rund 570 Prozent. Dieser Kurshöhenflug stellt die Verteuerung der anderen edlen Metalle in den Schatten. Aber damit noch lange nicht genug: Iridium, Ruthenium, Molybdän, Titanium, Kobalt, Beryllium oder Rhodium sind Metalle, die zumindest den Anlegerblick auf sich lenken dürften. Aber nicht nur die physischen Metalle sollten auf dem Anlegerradar stehen. Auch die zahlreichen Minengesellschaften und Zulieferer für die Exploration, Verarbeitung, Lagerung und den Transport der Edelmetalle haben durchaus ein beachtliches Kurspotenzial vor sich. Für Anleger gilt: Edelmetallinvestments gehören in jedes Depot. Ob nun physisch im Tresor, über Minenaktien, strukturierte Produkte oder Fonds – die Vielfalt der edlen Metallprodukte ist nicht von der Hand zu weisen. Doch nicht jedes Investmentprodukt hält sein Versprechen, einige Anlegerfallen gilt es eben dennoch zu beachten.

NÄCHSTE PUNKTAUSGABE

> Tel. 044 277 75 30 > info@punktmagazin.com > punktmagazin.com

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ELEGANZ UND PRÄZISION – SNOOKER

Dem ästhetischen Snookersport haftet zu Unrecht und noch immer die unschöne Etikette des Verschrobenen an. Denn Snooker ist alles andere als das und überdies etwas vom Facettenreichsten auf der internationalen Sportbühne. Die Profispieler können unterschiedlicher kaum sein und nicht wenige Austragungen enden jeweils in einer Dramatik erster Güte. Snooker, da sind sich die Experten einig, wird Kultstatus erreichen – irgendwann.

txt: Cyril Schicker] Auf der weltweiten Sportbühne gibt es wohl keine zweite Sportart, die derart unterschätzt und vielmals sogar auch mit einem spöttischen Lächeln abgetan wird. Zwar fällt ihr in jüngster Zeit ein erfreulich höherer Anerkennungs- und Aufmerksamkeitsgrad zu, trotzdem dümpelt Snooker in Sachen Popularität noch immer auf schrecklich tiefem Niveau vor sich hin. Snooker, der Präzisionssport schlechthin, verdient aber viel mehr. Snooker ist mehr und bietet mehr. Snooker ist eine «Schlafstätte», die unwiderstehlichen Charme, Magie, Hochspannung, Egozentrik, Drama, Edelmut, Obsession, Genialität, Ausdauer, Ästhetik und Spielwitz beherbergt. Die genauen Ursprünge dieses «Ansage- und Punktespiels» sind bislang nicht bekannt. Doch munkelt man, dass es Offiziere der britischen Kolonialkräfte in Indien waren, die Snooker um 1875 aus der Taufe hoben.

Grundverständnis sowie eine ausgeprägte räumliche Vorstellungskraft mitzubringen. Eine überdurchschnittlich hohe Konzentrationsfähigkeit gehört ebenso zur Achillesferse des Snookerprofessionals. Alles in allem ein grosser und schwerer Fähigkeitsrucksack. Allein schon die Tatsache, dass der Tisch 2,4 mal 1,2 Meter gross ist und mitunter Spielzüge über die gesamte Länge so ausgeführt werden müssen, dass auch noch treffsichere Folgezüge möglich sind, nur schon das macht die Angelegenheit zu einer wahren Herkulesaufgabe. Für die Snookerelite ist es absolut normal, 10 Züge vorauszuplanen! Die Bälle selber haben einen Durchmesser von 52 Millimeter und die Tischlöcher sind nur 72 Millimeter breit. Man hat dadurch praktisch keine Marge, was den Schwierigkeitsgrad noch mehr erhöht. Die Exaktheit ist also eine weitere Grundvoraussetzung für den Erfolg.

Dramaturgie der Extraklasse Über die Jahre prägten Charaktere jedweder Couleur diesen Sport. So beispielsweise Bill Werbeniuk, Jimmy White, Alex Higgins, Steve Davies, John Higgins, Ronnie O’Sullivan. Auf (fast schon übersinnliche) Geniestreiche folgten – folgen noch immer – jeweils Skandale, die wilder und ausufernder nicht hätten sein können. Doch Snooker ist alles andere als eine spielerische Plattform für Proleten, Verschrobene oder Kriminelle mit Ganzkörpertattoos und verruchten Stimmen. «Um ganz vorne mitzuspielen, muss man bereit sein, sehr viel zu investieren. Das führt unweigerlich dazu, dass die absoluten Spitzenspieler keine Durchschnittstypen sind», so Rolf Kalb, der Snookerspezialist, Buchautor und Eurosportkommentator mit mathematischem Hintergrund. Gemäss Kalb kombiniere das Spiel motorisches Feingefühl, taktische Finessen und technische Fähigkeiten. «Die unzähligen kleinen, mittleren und grösseren Dramen während einer Partie verdichten sich am Ende zu einem grossartigen Spannungsbogen», fabuliert der sympathische Deutsche förmlich. Dem ist wahrhaftig so. Der Snookersport erlebt zwar durchaus immer wieder anstössige Geschehnisse, allerdings – und so bizarr sie teilweise auch sind – werden diese von all den famos-positiven Eigenschaften vehement ins Abseits gedrängt. Doch um das dann auch zu sehen oder zu verstehen, muss man sich intensiv mit dem «kolossalen Spiel» auseinandersetzen. Einfach Bälle (im Snooker werden die Kugeln so genannt) zu stossen und zu hoffen, dass sie in eine der sechs Taschen fallen, ist bar jeder Snookervernunft – gar Frevel – und wird in der Form wohl nur in einer verstaubten Snookerhalle gleich um die Ecke so gehandhabt. Wer nicht während rund acht Jahren täglich trainiert – und das bis zu acht Stunden am Tag – dürfte keine Chance haben, in die Riege der Weltprofis aufzusteigen.

Monetäre Sprudelquelle Snooker Doch was heisst für die weltbesten Akteure überhaupt Erfolg? Selbstverständlich, jeder definiert Errungenschaften anders. Kalb dazu: « Aus monetärer Sicht heraus betrachtet, kann man sicherlich gut vom Snookersport leben, wenn man den Top-32 angehört». Die Weltmeisterschaft 2008 «verteilte» beispielsweise ein Preisgeld von insgesamt über einer Million Pfund. Das sind umgerechnet etwa 2,2 Millionen Franken. Der Weltmeister Ronnie O’Sullivan erhielt 250 000 Pfund, der zweitplatzierte Ali Carter immerhin noch deren 147 000. Demjenigen, der sich jeweils dieses Championnat unter den Nagel reisst, winken ausserdem Werbeverträge, die pro Jahr durchaus über 2 Millionen Franken einspielen können. Snooker ist auf dem Vormarsch und je länger je mehr auch ausserhalb des britischen Königreiches bekannt. Wie eingangs angetönt, scheint diese sportliche Grandezza noch immer einen unsportlichen Charme der Langeweile zu versprühen. Bei unserem grossen Nachbarn Deutschland konnte das WM-Finale immerhin rund 1,3 Millionen Zuschauer vor den Fernseher locken. Die vom ehemaligen Weltmeister John Higgins mitorganisierten World Series of Snooker, die in diesem Jahr aus fünf Turnieren bestehen, sollen dazu beitragen, eine gebührende und fortwährende Popularität zu erreichen.

Prall gefüllter Fähigkeitsrucksack Kalb dazu: «Neben Talent und Können muss ein Spitzenspieler insbesondere Hingabe mitbringen – und die zeigt sich nicht zuletzt auch am Trainingstisch.» Überdies ist es von Vorteil, ein mathematisches

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GEWINNEN SIE 2 VIP-TICKETS, FINAL DER WORLD SERIES SNOOKER IN WARSCHAU

Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Die Gewinner/-innen werden schriftlich benachrichtigt. Gewinnberechtigt sind ausschliesslich Leser-/innen der PUNKT-Printausgabe. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


Snooker leicht gemacht – Spielregeln

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SCHLUSS-PUNKT

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WISSEN DASS ...

IMPRESSUM

txt: NM] +++ Das berühmte Zitat «Es ist besser, ein Pirat zu sein, als der Navy beizutreten. Lasst uns Piraten sein» vom Mitgründer und gegenwärtigen CEO der Apple Inc., Steven Paul Jobs, sagt viel über die Unternehmensstrategie aus. Der Apfel-Konzern behauptet sich schon seit Beginn der Home-Computer-Ära gegen den Marktführer Microsoft sowie die Navy – und das durchaus mit Erfolg. Dies ist hauptsächlich der Verdienst Jobs’, dessen Vater übrigens Syrier und Mutter Amerikanerin ist. Sein Ausscheiden bei der amerikanischen IT-Firma nach einer «Meuterei» 1985 hinterliess tiefe Konzernspuren in den darauf folgenden Jahren. Doch nach seinem Wiedereintritt brachte Jobs das Haus wieder auf Kurs und feierte etwa mit dem iMac oder dem iPod grosse Errungenschaften. Trotz seiner Erfolge ist der Oberpirat doch sehr genügsam. Er bezieht ein Jahresgehalt von lediglich einem Dollar. Was wohl dahinter stecken mag? +++

Jahrgang 03 | Ausgabe N˚ 15 September/Oktober 2008

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Erscheint 6 x jährlich ISSN Nr. 1661-8068 Auflage: 9 000 Print-Exemplare, 17 500 E-Mail-Abonnenten HERAUSGEBERIN financialmedia AG, Zürich VERLAG & REDAKTION PUNKT Magazin, c/o financialmedia AG Pfingstweidstrasse 6, CH-8005 Zürich

+++ Sunzi, ein chinesischer General, der vor zirka 2500 Jahren lebte, verfasste das erste uns bekannte Buch zum Thema Strategie. «Die Kunst des Krieges» hat bis heute nichts an Bedeutung verloren und zählt zu den wichtigsten Werken seiner Gattung. Es ist in 13 Kapitel gegliedert, die jeweils einen Teilbereich der strategischen Kriegsführung beschreiben. Dazu zählen unter anderem Planung (Strategie), Taktik (Disposition militärischer Stärke), Energie (Nutzung der Kraft), Terrain (Gelände). «Die Kunst des Krieges» wurde 1772 erstmals aus dem Chinesischen in eine europäische Sprache, nämlich Französisch, übersetzt. Es wird behauptet, dass Napoleon diese erste Übersetzung nutzte. Auch heute wird Sunzis Buch an diversen Militärakademien und Managementschulen als Lehrmittel eingesetzt und seine Prinzipien entsprechend an die Zielgruppe angepasst. Die berühmteste Aussage Sunzis: «Die grösste Leistung besteht darin, den Widerstand des Feindes ohne einen Kampf zu brechen.» +++

info@punktmagazin.com, www.punktmagazin.com CHEFREDAKTION Rino Borini: borini@financialmedia.ch REDAKTIONSLEITUNG Cyril Schicker: schicker@financialmedia.ch REDAKTION Mark Baer (MB), Urs Bai (UB), Jakob Baur (JB) Rino Borini (RB), Olivier Bühler (OB) Karl-Heinz Crassmän (KHC), Andreas Hohn (AH)

+++ Strategiespiele am Computer geniessen grosse Beliebtheit. Natürlich haben sie sich wie die Rechner in den letzten zehn Jahren enorm weiterentwickelt. Die populäre «Civilization»Reihe zum Beispiel hat ihren Ursprung im Jahr 1991. Diesen Sommer erschien der fünfte Titel dieser Reihe – in Form der «Civilization Revolution». Das bewährte Spielprinzip wurde unverändert von den Vorgängern übernommen. Ziel des Spiels ist es, eines von 16 Völkern durch die gesamte menschliche Zivilisation zu führen und Bereiche wie Städtebau, Wirtschaft, Militär und Forschung zu kontrollieren. Dabei kann man sich auf dem gesamten Globus bewegen. Zu Beginn des Spiels befindet sich die Erde noch im Steinzeitalter, danach spielt man mit Römern und Rittern bis hin zu neuzeitlichen Geschöpfen. Am Schluss befindet sich der Spieler in der Zukunft und kann sogar fremde Planeten besiedeln. Die Steuerung, der Spielumfang und die Geschwindigkeit wurden deshalb auf Konsolentauglichkeit optimiert und weiterentwickelt. Die «Civilization»-Reihe setzte den Grundstein des Globalstrategie-Genres und hat heute Millionen Fans. +++

Karin Ligorio (KL), Niklaus Merker (NM) Cyril Schicker (CS), Patrick M. Widmer (PMW) LAYOUT, GRAFIK, ART DIRECTION Boris Gassmann: gassmann@financialmedia.ch KORREKTORAT Das Korrektorat, Dieter Lüdin, CH-4118 Rodersdorf dl@daskorrektorat.ch, www.daskorrektorat.ch MARKETING & VERKAUF Rino Borini: borini@financialmedia.ch Urs Bai: bai@financialmedia.ch Telefon: +41 (0)44 277 75 30, Fax: +41 (0)44 277 75 35

+++ Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS will die Bedrohungen und Gefahren für die Schweiz neu gewichten. Der derzeitige Bericht über die sicherheitspolitische Lage Helvetias stammt noch aus dem Jahr 1999. Ein neuer Report soll die aktuelle Bedrohungslage beurteilen und die Mittel zu deren Bekämpfung definieren. Zwischen August und Oktober 2009 soll der Bericht verabschiedet werden. An der Strategie des VBS «Sicherheit durch Kooperation» wird aber weiterhin festgehalten. Das bedeutet auf der einen Seite Teamwork zwischen den verschiedenen Staatsebenen der Schweiz und auf der anderen Seite internationale Zusammenarbeit. +++ +++ Neben dem Bereich Mensch gibt es auch bemerkenswerte Strategen aus der Welt der Tiere. Die Ameisen, die als die Arbeiter schlechthin gelten, sind selbst gewissenlose Sklavenhalter und verknechten andere Spezies. Ameisen halten sich etwa Läuse, deren Honigtau für sie ein kulinarischer Leckerbissen ist. Über Jahrhunderte hinweg haben sie eine eigene Technik entwickelt, um ihre Nahrungsspender im Zaum zu halten. Ameisen wenden eine Taktik an, die Läuse in ihrer Mobilität einschränkt. Dass sich Läuse in der Umgebung von Ameisen viel langsamer fortbewegen, ist schon seit längerem bekannt. Nun hat ein englisches Forschungsteam jedoch bewiesen, dass der Grund für diesen Umstand eine von Ameisen abgesonderte Chemikalie ist, die eine lähmende Wirkung hat. So wird die Flucht aus der AmeisenHerrschaft verunmöglicht. Die «Milchkühe der Ameisen» werden aber nicht nur ausgebeutet; sie geniessen auch den Schutz ihrer «Herren» vor natürlichen Feinden wie den Marienkäfern oder Schwebefliegenlarven. +++

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ANZEIGENLEITUNG Mediabox Print GmbH, Nico Keramaris, CH-8045 Zürich Telefon: +41 (0)44 205 50 27, Fax: +41 (0)44 205 50 21 DRUCK & VERSAND NZZ Fretz AG, Zürcherstrasse 39, CH-8952 Schlieren www.nzz-fretz.ch ABONNEMENTENPREISE PRO JAHR Inland: CHF 29.50 (inkl. 2,4% MwSt) Ausland: CHF 64.50 (inkl. 2,4% MwSt) Einzelpreis: CHF 6.00 (inkl. 2,4% MwSt) www.punktmagazin.com/abo DISCLAIMER / RISIKOHINWEIS Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlegers. Für unverlangte Zusendungen wird jede Haftung abgelehnt. Die im Magazin veröffentlichten Angaben dienen der Information und sind keine Aufforderung zum Kauf und/oder Verkauf von Wertpapieren.



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