PUNKTuell

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Sonderbeilage N˚ 01 2008 www.punktmagazin.com

Die Welt der modernen Anlageprodukte AB SEITE 7

LEADSTORY:

Behavioral-FinanceKoryphäe Prof. Dr. Thorsten Hens im Gespräch AB SEITE 12

KOPFSACHE:

FOKUS: Kapitalschutz | Renditeoptimierung | Partizipation | Hebel | ETF, ETSF AB SEITE 17

DIE NEUZEITLICHEN INVESTMENTVEHIKEL

PRESENTING-PARTNER


Mitveranstalter von:

23. Oktober 2008, 23. + 24. 24. O k to b er 2 008, Kongresshaus Kongresshaus Zürich Z ür ic h Stand: Stand: EE8, 8, www.stp-messe.ch w w w.s tp-messe.ch

Bei B ei SScoach coach werden werden nur nur Produkte Produk te gehandelt, gehandelt, die die strengsten strengsten Kriterien K r i t er ien standhalten. IIm standhalten. mG Gegensatz egensatz zu zu aausserbörslich usserbör slich ggehandelten ehandelten PProdukten, rodukten, ddurchlaufen urchlaufen börsengehandelte bör sengehandelte strukturierte str ukturier te Produkte Produkte ein ein geregeltes geregeltes K otier ungsver fahren uund nd eerfüllen r füllen kklare lare VVoraussetzungen or aussetzungen iinn B ezug auf au f Kotierungsverfahren Bezug ddie ie SSicherheit icherheit dder er AAnleger. nleger. Die Die neutrale n e u tr al e M arktüber wachung ggarantiert ar an tie r t Marktüberwachung zzudem udem eine eine faire faire Preisbildung. Preisbildung. EEuropas uropas führende führende Börse Bör se für für struktus tr u k t u rier te PProdukte: r o d u k te : w w w.scoach.ch rierte www.scoach.ch

matthiasfrei

Strukturiert handeln. Ohne Experimente.


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INDEX

IMPRESSUM CONTENT N˚01 2008 Jahrgang 01 | Ausgabe N˚ 01 2008 Auflage: 25 000 Print-Exemplare HERAUSGEBERIN financialmedia AG, Zürich VERLAG & REDAKTION PUNKT Magazin, c/o financialmedia AG Pfingstweidstrasse 6, CH-8005 Zürich info@punktmagazin.com www.punktmagazin.com CHEFREDAKTION Rino Borini: borini@financialmedia.ch REDAKTIONSLEITUNG Cyril Schicker: schicker@financialmedia.ch REDAKTION Rino Borini (RB), Oliver Bühler (OB) Cyril Schicker (CS) LAYOUT, GRAFIK, ART DIRECTION Boris Gassmann: gassmann@financialmedia.ch KORREKTORAT Das Korrektorat, Dieter Lüdin CH-4118 Rodersdorf, dl@daskorrektorat.ch www.daskorrektorat.ch

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ENTRÉE

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LEADSTORY

Die Welt der modernen Anlageprodukte

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KOPFSACHE

Prof. Dr. Thorsten Hens über neuzeitliche Finanzinstrumente und Anlegerpsychologie

17 20

KAPITALSCHUTZ

Verschiedene Möglichkeiten und deren Anwendung Spezialisten im Gespräch – strategische Umsetzung

23 25 26 28

RENDITEOPTIMIERUNG

Discountzertifikate Familie der Reverse Convertibles Hohe Renditemöglichkeit inklusive einem Risikoschutz Spezialisten im Gespräch – nachhaltige Wertsteigerung

31 33 34

PARTIZIPATION

Trackerzertifikate Bonuszertifikate Spezialisten im Gespräch – feste Portfoliobausteine

37 39

HEBEL / LEVERAGE

Warrants und Mini Futures Spezialisten im Gespräch – Einsatzmöglichkeiten

41 43 44

ETF ETSF

Exchange Traded Funds Exchange Traded Structured Funds Spezialisten im Gespräch – tiefe Gebührenstrukturen

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GLOSSAR

Neuzeitliches Finanzwissen

MARKETING & VERKAUF Rino Borini: borini@financialmedia.ch Patrick M. Widmer: widmer@financialmedia.ch Telefon: +41 (0)44 277 75 30 DRUCK & VERSAND NZZ Fretz AG, Zürcherstrasse 39 CH-8952 Schlieren, www.nzz-fretz.ch DISCLAIMER / RISIKOHINWEIS Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlegers. Für unverlangte Zusendungen wird jede Haftung abgelehnt. Die im Magazin veröffentlichten Angaben dienen der Information und sind keine Aufforderung zum Kauf und/oder Verkauf von Wertpapieren.

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23. + 24. Oktober 2008 Kongresshaus Zürich Stand Nr. E6 / Erdgeschoss

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ENTRÉE

DIE BEDEUTSAMKEIT DES NEUZEITLICHEN FINANZUNIVERSUMS txt: CS] Die Finanzmärkte spielen immer wieder verrückt und verhalten sich kurstechnisch vielmals wie ein Jojo. Ab und an sind sie auch konsequent – und steigen Stufe um Stufe herab in pechschwarze Kellergewölbe. Davor gefeit sind (unter anderem) nicht einmal renommierte Börsenplätze, hingegen trotzen einige Exoten eifrig der aktuellen Krise. Sie wehren sich gegen diesen elegischen Mief, welcher der Finanzwelt einen üblen und kurshemmenden Gestank übertragen hat. Einen ähnlichen Umbruch auf der globalen Finanzbühne geht auch mit altbekannten Börseninstrumenten (Aktien, Fonds, Obligationen) einher, die in jüngster Zeit und über einen Kamm geschert ebenfalls kaum Renditepunkte in das Portfolio spülten. Wer sich finanziell ausschliesslich mit traditionellen Vehikeln engagierte, konnte lange Zeit – bei fallenden Preisen – nur mit Leerverkäufen Gewinne einstreichen. Dies mag ja teilweise noch angehen, doch in einer derart eng verflochtenen, komplexen Welt reicht das längst nicht mehr aus. Erschwerend kommt hinzu, dass die Anforderungen der Investorenschar massiv gestiegen sind, entsprechend benötigt es heuer auch ein gewaltiges Sammelsurium an unterschiedlichsten Möglichkeiten.Vielerorts stehen Kursraketen zündbereit, die man nimmer in verbriefter Form hat früher kaufen können. So zaubern die verschiedensten Investmentopportunitäten dem modernen, visionären Finanz-

akrobaten sicherlich ein Lächeln ins Gesicht. Zum Beispiel Zinn: Hat man früher noch emsig Zinnsoldaten gegossen, kann man unterdessen auf die Zinnpreisentwicklung setzen. Egal aber, ob Zinn, Schweinebäuche, Kakao, Sojabohnenöl, Uran, Molybdän, Milch, Mastrind, Wetter u. v. m. – in Wertpapierform lässt sich so ziemlich alles finden, was das Anlegerherz begehrt. Der damit verbundene Innovationsschub ist zu grössten Teilen der Zertifikat- und ETFIndustrie gutzuschreiben, denn dank dieser lässt sich jede noch so extravagante Anlageidee umsetzen. Mit diesen (teils skurril anmutenden) Finanzopportunitäten ist man als Investor nicht mehr den schwer einschätzbaren Kurstendenzen ausgesetzt. Im Gegenteil: Man kann mit ihnen spielen, die Marktlaunen zu seinen Gunsten nutzen. Jede Strategie, jede Börsensituation und jede Überzeugung lässt sich inzwischen zu Geld machen. Darüber hinaus sind gewisse neuzeitliche Instrumentarien derart gewieft ausgestaltet, dass man etwa nebst einer garantierten Rendite einen Schutz bekommt. Doch gilt es zu beachten, dass die klassischen Vehikel (Aktien, Obligationen, Investmentfonds) längst nicht ausgedient haben. Sie alle haben eine Daseinsberechtigung und funktionieren am besten, wenn sie komplementär eingesetzt werden. Der fröhliche Tanz über das Börsenparkett kann beginnen!

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Schon fast tagtäglich erscheinen neue Anlageprodukte am Finanzhorizont. Der damit verbundene Silberstreifen glänzt nicht immer schön silbern, ist doch die Vielfalt inzwischen enorm. Viele Anleger finden sich in diesem Wirrwarr nicht mehr zurecht. Doch diesem Missstand wurde schon längst entgegengetreten. Es hat sich nun eine neue moderne Welt aufgetan, in der jedweder Investor positive Renditen generieren kann.

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LEADSTORY

txt: Rino Borini & Cyril Schicker] Die traditionelle Vermögensverwaltung hat in den letzten Jahren eine starke Veränderung erfahren. Nebst immer besseren und ausgeklügelten Beurteilungsmechanismen und innovativen Strategien hat sich auch einiges an der Produktfront getan. Früher wählten Investoren aus Aktien, Obligationen, Fonds und Geldmarktpapieren aus, heute steht ihnen eine Fülle von Investmentlösungen zur Verfügung. Allein in der Schweiz stehen ›››

DIE WELT DER MODERNEN ANLAGEPRODUKTE

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gleichnamigen Indexfonds Vanguard 500. Anfangs 90erJahre wurde der Zulassungsprozess dieser Indexfonds – oder eben auch bekannt als ETFs – in Gang gesetzt. Kurz darauf kam auch in unseren Gefilden der erste, auf den Swiss Market Index (SMI) lautende ETF. Lanciert wurde dieser von der Credit Suisse unter dem Namen XMTCH. Bis heute ist er, gemessen an Umsatz und investiertem Vermögen, noch immer der erfolgreichste ETF der Schweiz. Beide Anlagevehikel haben sich aber erst Anfang 2000 so richtig entwickelt und sich zu einer boomenden Industrie gemausert. Und ein Ende ist überhaupt nicht in Sicht. Der Verband für strukturierte Produkte (SVSP) erwartet weiterhin zweistellige Zuwachsraten. Auch im Bereich der ETFs sind in den nächsten Jahren zweistellige Raten «angemeldet». Denn in Europa ist der ETF-Markt den Kinderschuhen noch nicht entwachsen. So darf es auch nicht verwundern, wenn die Vielfalt weitergeht. Seit Herbst 2007 hat die Schweizer Börse ein neues Börsensegment, jenes der Exchange Traded Structured Funds (ETSF), eröffnet. Dieses Instrumentarium versucht die Vorteile beider Welten – traditionelle Fonds, strukturierte Produkte – zu vereinen und auszunutzen.

Am Anfang war das Feuer Würde man eine weit zurückreichende geschichtliche Aufarbeitung der modernen Finanzinstrumente durchführen, müsste man weit zurückschauen. Denn in den Geschichtsbüchern lassen sich bereits 1700 vor Christus die ersten Derivate finden. Doch der wirkliche Boom dieser neuzeitlichen Anlagelösungen ist in den Anfängen der 70er-Jahre zu finden. Als im Jahre 1973 die beiden Wissenschafter Fischer Black und Myron Scholes ihre Formel zur Optionspreisberechnung publizierten, war mehr oder minder der Grundstein für die strukturierten Produkte gelegt worden. Ab 1973 startete nämlich die erste Optionsbörse (Chicago Board of Trade). Nah auf nah mischten weitere Anbieter mit und immer mehr standardisierte Finanzderivate kamen auf den Markt. Anfangs der 90er-Jahre lancierte der damalige Bankverein (heute UBS) das erste kapitalgeschützte Produkt unter dem Markennamen Groi (Guarantee Return of Investment). Eine ähnliche Entwicklung wie die strukturierten Produkte erlebten auch die Exchange Traded Funds. 1971 entwickelten William Sharpe und Bill Fouse den ersten richtigen Indexfonds für institutionelle Kunden, den Samsonite Pension Fund. Einige Jahre später rochen die Indexpioniere John Bogle und Burton Malkiel den gaumentänzerischen Braten. Sie riefen Vanguard ins Leben mit dem

Alles ist möglich – und mehr Die Investoren-Toolbox bietet nun einiges mehr an Möglichkeiten, als dies vor zehn Jahren überhaupt möglich war. Zudem profitiert ein Anleger von der Börsenfähigkeit und kann jederzeit (s-)ein Investment abstossen oder kaufen. Im Bereich der strukturierten Produkte sind mittlerweile immer noch sehr viele Erzeugnisse nicht an einer Börse kotiert, jedoch ist ein Trend feststellbar, dass die Banken – zum Vorteil der Investorenschar – die Produkte an der Börse Scoach zugelassen haben möchten. Denn die Anlagemöglichkeiten mit den innovativen Anlagewerkeuge sind immens. Und eben da geht es nicht in erster Linie um das «ach wie verworrene Angebotsdickicht», sondern vielmehr um die unzähligen Opportunitäten, die dem Portfolio etwas mehr Verve verleihen. Denn wenn man schon (als Einzelner) den Markt nicht beeinflussen kann, dann hat man dank den strukturierten Produkten und den Exchange Traded Funds nun immerhin die vorzügliche Möglichkeit, mit dem Markt zu spielen. Oder anders ausgedrückt: Dank dem neuzeitlichen Instrumentarium ist der Anleger in der Lage, in jedem Marktumfeld Gewinne abzuschöpfen. Ob erzkonservativer Student oder risikofreudige Grossmutter – inzwischen halten die Anbieter für jedes Risikoprofil und jede Markterwartung ein entsprechendes Pro-

STRUKTURIERTE PRODUKTE IN SCHWEIZER KUNDENDEPOTS (IN MRD. CHF)

UMSATZENTWICKLUNG ETFs/STRUKTURIERTE PRODUKTE (IN MRD. CHF) 105

360

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Grafik: fm AG Quelle: SNB

420

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03.2005 Ausland

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Grafik: fm AG Quelle: SWX / Scoach

inzwischen über 26 000 strukturierte Produkte im Angebot, 135 Exchange Traded Funds (ETF) und das jüngste Kind im Schoss der Schweizer Börse SWX Swiss Exchange heisst Exchange Traded Structured Funds (ETSF). Diese Vielfalt und dieses rasante Wachstum haben aber nicht nur Positives zutage gebracht, sondern auch ein Wirrwarr in den Köpfen der Finanzmarktteilnehmer ausgelöst. Zu diesem Ungemach kommt hinzu, dass noch immer Stimmen im Markt zu hören sind, die gegen strukturierte Produkte wettern oder lediglich die negativen Aspekte akribisch herauspicken, anstatt sich dem Positiven – dem Nutzen für den Investor – zuzuwenden. Diese Branchenkämpfe wurden zum Glück nun stark gedrosselt. Zu Recht, denn vielmehr sollten die Produkte der modernen Geldanlage als komplementäre Portfoliobausteine betrachtet werden und nicht als erbarmungslose Konkurrenten. Dem Markt ein Schnippchen schlagen respektive die Performanceblüte zum Blühen bringen kann der Anleger nur, wenn er den Seiltanz zwischen beiden Welten schafft. Strukturierte Produkte, ETFs sowie das frischeste Investmentbaby in Gestalt der ETSFs gehören in ein Portfolio wie Aktien, Zinsanlagen und Geldmarktkomponenten.

PUNKTuell 2008

05.2008 Inland

2003 2004 ETFs Strukturierte Produkte

2005

2006

2007

1. HJ 2008


dukt bereit. Zudem stehen den Investoren Basiswerte aus fast allen Anlageklassen zur Auswahl. Derzeit werden an der Börse Scoach Instrumente auf mehr als 3000 verschiedene Basiswerte angeboten. Weltweit stehen über 40 000 Indizes zur Verfügung und noch lange nicht kann man mit einem ETF in all diese Vielfalt investieren. Ob nationale oder internationale Aktien und Indizes, Smalloder Mid Caps, feste oder schwache Währungen, bekannte oder exotische Zinsen, Rohstoffe, Hedge Funds oder Immobilien – der Bauchladen hat für jeden Geschmack das Passende, seien die Wünsche noch so extravagant. Erst mit dem Einsatz dieser innovativen Anlageformen ist es vielen Investoren überhaupt möglich, ihre individuelle Anlagestrategie denn auch tatsächlich umzusetzen. Dank ihnen kann vor allem dem Aspekt der Diversifikation besser Rechnung getragen werden. Bekanntlich soll das Vermögen nicht nur auf verschiedene Dividendenpapiere verteilt werden, sondern auch auf verschiedene Anlageklassen. So zeigen empirische Untersuchungen, dass Rohstoff- oder Private-Equity-Engagements neutral bis negativ mit Aktien korrelieren. Um das optimale Chancen-Risiko-Profil zu erreichen, sollte sich der Börsianer deshalb alle Möglichkeiten vor Augen halten, also ausser Fonds, Aktien und Obligationen auch verbriefte Derivate und ETFs in Betracht ziehen.

FÜR JEDEN ZEITPUNKT UND JEDEN INVESTORGESCHMACK DAS RICHTIGE ANLAGEPRODUKT

Im Dschungel gefangen Durch das rasante Wachstum der strukturierten Produkte entstand auch ein regelrechter Dschungel. Die verrücktesten Namen wurden kreiert und immer innovativere Rendite-Risiko-Eigenschaften strukturiert. Die meisten Investoren blicken da nicht mehr durch. Dies erkannte die Industrie und gründete 2006 einen Verband, der unter anderem zum Ziel hat, dem Produkt-Wirrwarr ein Ende zu bereiten. So wurde beispielsweise eine Klassifizierung aus der Taufe gehoben, die alle strukturierten Produkte nach deren Haupteigenschaften einteilt. Der Verband klassifiziert die Produkte in vier Oberkategorien, die sich nach Ertragspotenzial sowie Risikoprofil des Produkts orientieren: Schutz (Kapitalschutz) Optimierung (Renditeoptimierung) Performance (Partizipation) Hebel (Leverage) Innerhalb dieser vier Gattungen findet eine weitere Verfeinerung nach den einzelnen Produkttypen statt. Schutz dem Investor Kapitalgeschützte Produkte zählen zu den konservativsten Instrumenten. Die Zertifikate vereinen Sicherheit mit theoretisch unbegrenzten Renditechancen. Hinter diesem Konstrukt steckt die Kombination einer festverzinslichen Anlage mit einer oder mehreren Optionsstrategien auf den entsprechenden Basiswert. Die festverzinsliche Komponente garantiert, dass der Käufer das investierte Kapital am Ende der Laufzeit zurückerhält. Die Rückzahlung hängt dabei vom gewählten Kapitalschutz ab. Je geringer er ist, desto höher wird der Grad, mit dem der Investor an der Kursbewegung des Basiswerts partizipiert. Dabei gilt es zu beachten, dass der Kapitalschutz nur auf Verfall garantiert wird. Dank dieser Strukturierung profitiert der Anleger, wenn der zugrunde liegende Basiswert steigt, ist aber gleichzeitig geschützt, wenn seine Markterwartung nicht eintrifft. Renditeoptimierung als Kunstform In der zweiten Gruppe befinden sich die Instrumente zur Renditeoptimierung. Dazu zählen die «Klassiker» Reverse Convertibles und Discountzertifikate. Beide Anlagevehikel verbriefen die altbewährte Schreiberstrategie. Die Innovationskraft der Banken hat diese bei den Investoren äusserst beliebten Vehikel weitergebracht. So bilden die Klassiker nicht nur einen Basiswert ab, sondern hin und wieder gleich deren fünf, manchmal sogar total unterschiedliche. Zudem hat man sich das Schutzbedürfnis auf die Fahne geschrieben und teil- ›››

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weise einen bedingten Teilschutz eingebaut. Die dritte Kategorie bilden die Trackerzertifikate, auch bekannt als Indexzertifikate. Diese Anlageform verbrieft eine Strategie, die den Kurs des Basiswerts möglichst genau spiegelt. Sie ermöglicht es dem Investor, mit einer Transaktion in einen Markt (Rohstoffe, Private Equity oder ein beliebig anderes Thema) zu investieren. Der Hauptnutzen der Trackerzertifikate liegt sicher in der Schnelligkeit, wie ein Thema oder ein Markt optimal abgebildet werden kann. Vermehrtes Investorenaugenmerk Die Möglichkeiten von Zertifikaten gehen aber noch viel weiter, als nur einen Index oder einen Aktienkorb abzubilden. Immer mehr finden auch Strategiezertifikate, die beispielsweise einen quantitativen Ansatz verfolgen, hohe Beachtung bei Investoren. Für die «aktiv verwalteten» Instrumente, die nach bestimmten Regeln investieren, fällt zwar eine Gebühr an. Doch können die Anbieter zusätzliche Features einbauen, wie etwa einen Währungsschutz (Quanto). Eine weitere Form der strukturierten Produkte sind die Bonuszertifikate. Nicht wenige Investoren kaufen diese mit Handkuss, denn sie erfüllen den Wunsch nach: Kursgewinnchancen beruhigender Gewissheit einer Absicherung Garantie, dass selbst in einem Börsenstillstand ein Ertrag resultiert Hebel (Leverage) Die Hebelprodukte, Gattung Nummer vier, zu denen klassische und exotische Warrants, Mini Futures und Knockout-Warrants zählen, dienen gleichzeitig zur Spekulation und zur Absicherung. Bereits mit geringem Kapital kann ein Hebelinvestor hohe Gewinne, aber auch Verluste erzielen. Diejenigen aus den drei vorangegangenen Kategorien dienen primär dazu, Geld mittel- bis längerfristig anzulegen. Sie lassen sich in die Unterkategorien Kapitalschutz, Renditeoptimierung und Tracker gliedern.

et cetera, möglichst exakt abzubilden. Dadurch verzichtet zwar ein Anleger auf eine potenzielle Mehrrendite, das sogenannte Alpha, er hat dafür aber eine äusserst attraktive Kostenstruktur. Ein weiteres Hauptargument dieser Instrumente liegt im Börsenhandel, denn sie können genau wie eine Aktie an einer Börse ge- oder verkauft werden. Darüber hinaus können ETFs verliehen (securities lending) oder auch geshortet werden. Eine löbliche Kombination Wie angetönt, eröffnete die Schweizer Börse Ende November 2007 ein neues Produktsegment. Exchange Traded Structured Fonds (ETSF) heisst der «Benjamin» oder besser gesagt die jüngste Innovation am helvetischen Kapitalmarkt. ETSFs sollen die Vorteile der ETFs und die der strukturierten Produkte vereinen. Wie die ETFs sind auch die ETSFs börsengehandelte Indexfonds auf der Basis eines laufend berechneten Nettoinventarwerts. Jedoch wird nicht, wie bei einem ETF, ein Index möglichst exakt repliziert, sondern das Fondskapital – im Falle eines Finanzinstitutkonkurses rechtlich geschütztes Sondervermögen – wird strukturiert. Deswegen auch der Zusatz «structured». Die ETSFs können so gestaltet werden, dass die Erträge asymmetrisch anfallen. Rein ökonomisch sind ETSFs und strukturierte Produkte in etwa identisch. Der Hauptunterschied liegt in der Rechtsform. Der Markt dieser neuzeitlichen Anlagelösungen bietet also ein wahrhaftig breites Produktsortiment, das sämtliche Bedürfnisse befriedigen kann – ob der Investor nun konservativ, neutral, ertragsorientiert oder spekulativ ist. Der Marktteilnehmer kann also nicht nur in einem Haussemarkt verdienen, sondern auch in einem lethargischen Börsenumfeld oder während einer Baisse eine attraktive PRODUKTTYPEN – KATEGORISIERUNGSMODELL Kategorie

Kapitalschutz

Typ

Kapitalschutz ohne Cap Kapitalschutz mit Cap Kapitalschutz mit Coupon

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Kapitalschutz mit Knock-Out Renditeoptimierung

Discountzertifikate Reverse Convertibles Barrier Reverse Convertibles Barrier Range Reverse Convertibles Barrier-Discountzertifikate Capped-Outperformancezertifikate Capped-Bonuszertifikate Expresszertifikate

Partizipation

Trackerzertifikate Bonuszertifikate Outperformancezertifikate Outperformance-Bonuszertifikate Airbagzertifikate Twin-Winzertifikate

Hebel

Warrants Spread Warrants Knock-Out Warrants Mini Futures

Grafik: fm AG Quelle: SVSP

Sich kühn an einen Index anlehnen Nebst den bereits kurz vorgestellten strukturierten Produkten stecken noch andere Erzeugnisse unter dem Mantel «moderne Anlageinstrumente», nämlich die Exchange Traded Funds (ETF). Auch dieses Segment wächst rasant. Bis anhin wurden ETFs – im Vergleich zu den strukturierten Produkten – hauptsächlich von den institutionellen Kunden wie Pensionskassen, Stiftungen und gelegentlich auch Fondsmanager eingesetzt. Es scheint, als ob die privaten Anleger diesbezüglich noch die Kinderschuhe tragen und wacklig über das Börsenparkett laufen. Ein klarer Trend aus den USA ist jedoch spürbar. Mittlerweile fliessen dort immer mehr private Vermögen in diese jungen Investmentpräparate. Diese Strömung wird ganz klar auch nach Europa herüberschwappen. ETFs wurden mit der Zielsetzung entwickelt, die Handelbarkeit von Aktien mit den Diversifikationsvorteilen von Anlagefonds in einem Produkt zu vereinen. Sie sind denkbar einfach. Sie tun nichts anderes, als einen Marktindex, sei es nun ein Aktien-, Rohstoff- oder Obligationenmarkt


LEADSTORY

Rendite erwirtschaften. Im selben Atemzug ist er ganz oder teilweise vor einem fiesen Kurszerfall geschützt. Dies ist einer der Hauptvorteile gegenüber klassischen Anlagen wie Aktien und Fonds. Im direkten Kostenvergleich (ETF versus strukturierte Produkte) sind börsengehandelte Indexfonds günstiger. Jedoch können ETFs nicht so schnell lanciert werden, wie dies derweil die Derivatindustrie tun kann. Sie kann innerhalb von wenigen Stunden einem neuen Erzeugnis Leben einhauchen, Fondsanbieter hingegen müssen einen streng regulierten Prozess mühevoll durchlaufen, der sich oftmals über mehrere Monate erstreckt. Überdies haben strukturierte Produkte Möglichkeiten, ganz individuelle Auszahlungsprofile zu erzeugen. Für den Anleger von zusätzlichem Nutzen sind die während der Emission klar festgelegten Konditionen. Somit erkennt der Käufer auf einen Blick, wie das Auszahlungsprofil am Ende der Laufzeit aussieht, was also die Chancen respektive die Risiken sind. Bei den ETFs ist er nach einem Open-End-Charakter investiert, kennt somit seine Risiken ebenso.

ren sollten somit einen kritischen Blick auf die Einschätzung der Kreditwürdigkeit des Emittenten werfen und gegebenenfalls das Produkt eines Emittenten mit der besten Einstufung wählen. Zudem lohnt es sich, eine breite Streuung auf mehrere Häuser anzuvisieren.

Die Bonität im Fokus In der rechtlichen Ausgestaltung unterscheiden sich die modernen Geldinstrumente stark. So werden strukturierte Produkte als Schuldverschreibungen aufgesetzt, sprich, sie gleichen vom rechtlichen Standpunkt her einer Obligation. Somit liegt es auf der Hand, dass nebst dem Marktrisiko auch ein Gegenparteienrisiko entsteht. In anderen Worten: Der Käufer eines strukturierten Produkts geht nicht nur das Risiko ein, dass etwa der zugrunde liegende Basiswert den «falschen» Kurs einschlägt und für Verluste sorgt. Vielmehr tragen Anleger auch das Emittentenrisiko. Bei Insolvenz eines Anbieters sind die ausstehenden Derivate nicht geschützt. In einem solchen Fall droht somit der Totalverlust. Vor allem langfristig orientierte Investo-

LINKSAMMLUNG (WICHTIGE INFORMATIONEN RUND UM DAS ALLUMFASSENDE THEMA FINANZ)

Geschüztes Sondervermögen Bei den ETFs und den ETSFs stellt sich die Gefahr eines Totalverlusts durch Insolvenz des Anbieters nicht. Denn beide Produktarten sind rechtlich gesehen Anlagefonds und unterliegen somit dem Kapitalanlagegesetz (KAG). Sie werden bei den Banken als sogenanntes Sondervermögen ausgewiesen. Ob nun ein strukturiertes Produkt, ein ETF oder ein ETSF ins Depot Einzug hält, das Fundament eines erfolgreichen Portfolios liegt in der strategischen und taktischen Vermögensaufteilung. Viele Anleger machen immer noch den Fehler, dass sie ihr Portfolio konzeptlos mit Anlageprodukten füllen – je nachdem, welches Produkt gerade «sexy» wirkt.

Schweizerischer Verband für strukturierte Produkte Grösste Terminbörse für Finanzderivate weltweit Europäisches Institut für Financial Engineering/Derivateforschung (EIFD) Strukturierte Produkte – Messe Schweizer Fondsmesse Swiss Exchange SWX Swiss Banking Institute

URL

scoach.ch svsp-verband.ch eurexchange.com eifd.de stp-messe.ch fonds-messe.ch swx.com isb.uzh.ch

Swiss Funds Association SFA

sfa.ch

Schweizerische Nationalbank

snb.ch

Schweizerische Bankiervereinigung

swissbanking.ch

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Grafik / Quelle: fm AG

Bezeichnung

Schweizer Börse für strukturierte Produkte

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Thorsten Hens, Professor für Finanzökonomie und seit 2007 Vorsteher des Swiss Banking Instituts an der Universität Zürich, forscht vor allem im Bereich «Evolutionary and Behavioral Finance». Der Vater zweier Kinder hat zudem einen Lehrauftrag an der Norwegian Business School in Bergen und wirkt überdies als Partner des Centre for Economic Policy Researchs (CEPR) in London.

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txt: RB/CS] Sowohl die modernen Investmentmethoden (strukturierte Produkte/ETF) als auch die psychologische Marktforschung (Behavioral Finance) sind äusserst spannend und ebenso komplex. Kein Wunder, stellen beide Bereiche immer wieder einen «Stein des Anstosses» dar. Höchste Zeit also, die Thematiken hell zu beleuchten. PUNKTuell richtet die Schweinwerfer auf einen der momentan wohl renommiertesten Finanzwisschenschafter. ›››

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KOPFSACHE

Die Welt der Anlageprodukte hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Exchange Traded Funds (ETF) und strukturierte Produkte sind vermehrt auf dem «Speisezettel» der Investoren zu finden. Haben die klassischen Anlageprodukte ausgedient? Thorsten Hens: Ja und Nein. Die Anleger befinden sich in zwei Lagern. Diejenigen, die von den klassischen Produkten enttäuscht sind, kaufen nun vermehrt ETFs, um Gebühren zu sparen, und die anderen ergänzen die klassischen Anlageprodukte mit strukturierten Produkten, um alternative Risikoprämien einzufahren. Was bieten denn diese «modernen Anlageprodukte» an Mehrwert, welche die klassischen Investmentvehikel nicht anbieten können? ETFs bieten einfach weniger Gebühren für dieselben Marktrisiken. Strukturierte Produkte bieten den Kunden eine genauere Abbildung ihrer Risikopräferenzen (z. B. durch Kapitalschutz) sowie jedwede Möglichkeit, Wetten einzugehen (sie profitieren von jeder Marktphase). Den Banken bieten die strukturierten Produkte im Gegenzug höhere Margen als die klassischen Anlageprodukte. Vor allem in der Welt der strukturierten Produkte ist ein Meer an Innovation und Kreativität feststellbar, doch nicht jedes Produkt funktioniert. Eine Gefahr oder eine Chance? Strukturierte Produkte liefern neue Chancen. Nur ist es sehr schwierig für den Anleger, die Spreu vom Weizen zu trennen, da neben der Anlageidee die Umsetzung entscheidend ist. Mit der Zeit werden die Anleger lernen, welche Bank tendenziell die besseren strukturierten Produkte verkauft. Ein oft zu hörender Aspekt bezüglich der strukturierten Produkte gilt den Kosten und der Transparenz. Wie beurteilen Sie als Ökonom die Kostentransparenz in diesen Anlagevehikeln? Natürlich gibt es auch hinsichtlich der Kosten weisse und schwarze Schafe, wobei ich eher der Meinung bin, dass zurzeit zu wenig Transparenz herrscht. Die Subprimekrise und die damit ausgelöste Bankenkrise hat dem Bonitätsrisiko wieder mehr Beachtung geschenkt. Strukturierte Produkte sind als Schuldverschreibungen aufgesetzt und unterliegen somit auch der Bonität des Instituts. Was empfehlen Sie dem Investor? Das Gegenparteirisiko ist nicht zu unterschätzen und manchmal auch durch zu viele Verpackungen undurchsichtig. Ich empfehle, nur bei renommierten Banken strukturierte Produkte zu kaufen. Bei den Exchange Traded Funds hingegen ist dieses Risiko eliminiert (Sondervermögen). Jedoch werden vermehrt ETFs mittels synthetischer Replikation (Swap) konstruiert. Somit greift der 100-Prozent-Schutz des Sondervermögens nicht mehr, oder? Ja, das ist leider so.

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Der Risikoaspekt in diesen modernen Produkten wird oftmals noch vernachlässigt. Was muss geschehen? Das kommt auf das regulatorische Umfeld an. In Norwegen zum Beispiel, wo ich ebenfalls Professor bin, wurde Anfang Jahr der Verkauf von strukturierten Produkten an Privatanleger weitgehend eingeschränkt. In der Schweiz ist der Finanzmarkt einiges liberaler und es wird wohl kaum zu einer Regelung kommen. In Deutschland arbeite ich mit dem IVA (Institut für Vermögensanlagen) an einem Rating für strukturierte Produkte. Die Idee ist so etwas wie den Beipackzettel für Medikamente zu entwickeln, auf dem der sachgemässe Gebrauch sowie die Gefahren beschrieben werden. Der Verband für strukturierte Produkte SVSP geht von einem tiefen zweistelligen Wachstum aus. Zudem investieren erst 2 von 100 Anlegern in diese Produkte. Was müsste nach Ihrer Meinung noch verbessert werden, damit die Anleger vermehrt aufspringen? Die meisten Anleger springen auf strukturierte Produkte, wenn sie von den klassischen Anlageklassen enttäuscht sind. Die momentane Börsenbaisse wird diesen modernen Anlageinstrumenten sicherlich weiter Auftrieb verleihen. Die Vielfalt der möglichen Rendite-Risiko-Profile ist enorm. Doch wie soll ein Investor richtig vorgehen, damit ein solches Produkt auch wirklich in die Vermögensallokation passt? Genau darüber hat mein Team in den vergangenen Jahren geforscht. Wir haben Risikoprofiler entwickelt, die eine Empfehlung auch für strukturierte Produkte abgeben. Wir können heute sogar für jeden Anleger sein massgeschneidertes strukturiertes Produkt entwickeln. Auf der 175-Jahr-Feier der Universität Zürich haben wir zum Beispiel einen Multi-Touch-Table zum Designen von strukturierten Produkten vorgestellt. Auch bei den ETFs spricht die Industrie von rosigen Wachstumsraten. Wie sollten diese Instrumente in einem integralen Portfolioansatz eingebettet werden? Bei ETFs ist das einfacher als bei den strukturierten Produkten. Man bestimmt seine Asset-Allokation und bildet diese mit ETFs ab. Seit kurzem hat Ihr Institut eine Professur für Financial Engineering aufgebaut. Was ist Ihr Motiv dahinter und wer soll diesen Lehrstuhl bekleiden? Der Lehrstuhl wurde uns von der Schweizer Privatbank Vontobel gestiftet, da sie in der Schweiz führend auf dem Gebiet der strukturierten Produkte ist. Der Lehrstuhlinhaber soll jedoch nicht nur die Bankenprobleme dieser Anlageprodukte beleuchten. Die Banken geben meist den Auftrag an ihren Financial Engineer, das Hedge-Portfolio und den arbitragefreien Preis auszurechnen. Der von Ihnen angesprochene Lehrstuhl soll darüber hinaus ebenso den Kundennutzen bestimmen, dies insbesondere mit den modernen Methoden der psychologischen Finanzmarktforschung (heutzutage auch bereits bekannt unter dem Begriff «Behavioral Finance»).


Information entscheidet. Goldman Sachs liefert fundiertes Hintergrundwissen. KnowHow Unsere monatliche Kundenzeitschrift bietet Ihnen fundiertes Wissen und aktuelle Informationen rund um alle Märkte. Bonus-Kompass Der Bonus-Kompass informiert detailliert zum Thema Bonus-Zertifikate und erklärt leicht verständlich die wichtigsten Eigenschaften dieser immer beliebter werdenden Partizipationsprodukte. Rohstoff-Kompass Der Rohstoff-Kompass präsentiert Ihnen übersichtlich und klar die Grundlagen des Rohstoff-Handels. BRICs-Kompass Die Welt im Jahr 2050 – mit aktuellen Länderprofilen für Brasilien, Russland, Indien und China. Volatilitäts-Kompass Entdecken Sie eine neue Anlageklasse! Der VolatilitätsKompass zeigt, wie Sie Volatilität in Ihren Portfolios einsetzen können.

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Sämtliche Angaben sind ohne Gewähr. Goldman Sachs Bank AG, Public Distribution, Münsterhof 4, Postfach, CH-8022 Zürich, Tel: +41 (0)44 224 1144, Fax: +41 (0)44 224 1020, www.goldman-sachs.ch, E-Mail: swisswarrants@gs.com © Goldman Sachs, 2008. All rights reserved.



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Volatile Börsenplätze erfordern ein noch besseres Portfoliomanagement. Kapitalschutzprodukte vereinfachen und sorgen für einen gesunden Schlaf. Trotz Schutz oder mehr Sicherheit muss dieser dennoch nicht auf satte Renditepunkte verzichten.

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txt: RB] Kapitalschutzprodukte finden

verstärkt den Weg in des Investors Portfolio. Allein die enorm gestiegenen Marktturbulenzen lassen vermehrt Anleger in die beliebte Schutzprodukt-Ecke wandern. Denn diese bietet – auf ganz vielfältige Weise – den Faktor Kapitalschutz und lässt ei-

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KAPITALSCHUTZ

nen darüber hinaus an der Wertentwicklung eines Basiswerts teilhaben. Die klassische Kapitalschutz-Version bietet per Verfall einen Voll- oder Teilschutz des eingesetzten Vermögens, wobei ein Investor dennoch von der positiven Wertentwicklung profitieren kann. Der «Primus» ist der ›››

VOR ÜBERRASCHUNGEN GEFEIT DANK KAPITALSCHUTZ

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sogenannte Kapitalschutz ohne Cap. Wie bei jedem Investmententscheid muss ein Anleger hier zuerst seine persönliche Markterwartung formulieren und sich dabei überlegen, ob diese Haltung während der gewünschten Laufzeit denn auch eintritt oder nicht. So oder so, im Vergleich zu vielen anderen strukturierten Produkten profitiert der Käufer eines solchen Vehikels von einem garantierten Rückzahlungsbetrag. Die Kapitalschutzprodukte zeichnen sich durch folgende Haupteigenschaften aus. Diese vier gilt es immer zu berücksichtigen, zu bedenken respektive bei der Selektion in die Überlegungen mit einzubeziehen: Basiswert Laufzeit Kapitalschutz Partizipationsrate Heureka! – ein Kapitalschutz, der schützt Alle strukturierten Produkte und somit auch die kapitalgeschützten Instrumente beziehen sich auf einen Basiswert. Die angebotenen Basiswerte sind mittlerweile sehr vielschichtig und können Aktien, Indizes, Rohstoffe, Immobilien oder auch Hedge Funds sein. Grundsätzlich sollte man sich zuerst mit dem eigentlichen Basiswert auseinandersetzen. Denn seine Kursentwicklung entscheidet bei Verfall darüber, wie hoch die Rendite aus diesem Investment schliesslich ausfällt. Der bei Lancierung definierte Kapitalschutz zeigt dem Anleger, welcher Teil des investierten Nominalbetrages per Verfall mindestens zurückerstattet wird. Meist liegt der Kapitalschutz zwischen 90 und 100 Prozent. PrinziKAPITALVERHÜTUNG EINFACH ERKLÄRT

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piell sind diese Werkzeuge eindeutig auf eine Haltedauer bis zur Fälligkeit ausgerichtet. Der Marktteilnehmer kann natürlich auch vor dem Laufzeitende sein Produkt abstossen. Für solche Fälle sorgt der Anbieter für börsentägliche Kauf- und Verkaufskurse. Jedoch, und das ist wichtig, greift der Kapitalschutz nur per Verfall, also bei Laufzeitende. Es dürfte somit auf der Hand liegen, dass der Preis des Instruments während der Laufzeit unter dem Kapitalschutz (auch «Floor» genannt) fallen kann. Der garantierte Schutz bedeutet Folgendes:Wenn ein Anleger beispielsweise 10 000 Franken nominal in ein Produkt, das einen 95-Prozent-Schutz aufweist, investiert, würden bei Verfall 9500 Franken garantiert in den Investorenschoss (zurück-)fallen. Profitieren vom Kursfeuerwerk Eine weitere wichtige Komponente bei einem «Plain-Vanilla-Kapitalschutzprodukt» ist die Partizipationsrate. Diese zeigt an, wie stark ein Investor von der positiven Kursentwicklung des Basiswerts profitiert. Ausgangslage für die Partizipationsberechnung ist jeweils der im Vorfeld definierte Ausübungspreis. Der Wunschtraum eines jeden Anlegers ist logischerweise ein kompletter Kapitalschutz, verbunden mit einer hohen Partizipationsrate. Doch diese zwei Aspekte sind (selbstredend) nicht einfach herzustellen. Die Praktikerformel besagt: Je höher der jeweilige Kapitalschutz ausgestattet ist, desto niedriger fällt denn auch die Partizipationsrate aus. Jene Garantieprodukte werden vor allem in turbulenten und unsicheren Börsenmarktsituationen in die Anlegerdepots gelegt. Trotzdem aber sollte die Markterwartung eher auf positiven Kursnotierungen liegen. Im Weiteren bilden kapitalgeschützte Vehikel auch diverse weniger bekannte Märkte ab. Das ist insbesondere für Investoren spannend, die in Märkten engagiert sein wollen, mit denen sie weniger gut vertraut sind. Die Garantiekonstrukte halten also das Potenzial einer attraktiven Rendite inne und geniessen dabei sogar noch einen gewissen Schutz des eingesetzten Kapitals.

Zusätzliche Partizipationsbegrenzung Eine weitere Form der kapitalgeschützten Produkte sind diese mit einem integrierten Cap (Kapitalschutzprodukt mit Cap). Oftmals ist es jedoch enorm schwierig, im Hinblick auf Kapitalschutz und Partizipation attraktive Konditionen zu gestalten. Die Anbieter können aber durch eine Gewinnbegrenzung (Cap) das Kapitalschutz-Niveau oder die Partizipationsrate erhöhen. Das Grundverhalten dieser Produktart bleibt gleich. Der Anleger profitiert weiterhin von einem fixierten garantierten Kapitalschutz und partizipiert gleichzeitig an der Kursentwicklung des Basiswerts. Allerdings wird die Partizipation eingegrenzt und zwar bis zum Cap-Niveau. Er verliert somit die unlimitierte Partizipationsopportunität. Kapitalschutz inklusive Zins Die Anbieter von strukturierten Produkten sind kontinuierlich bestrebt, bestehende Produktstrukturen zu verfeinern beziehungsweise einen weiteren Anlegernutzen zu schaffen. Oftmals geht dieses «fine tuning» zulasten der Transparenz. Dank der «Swiss Derivative Map» (zu finden auf svspverband.ch) findet sich aber ein Investor einigermassen zurecht. Übrigens: Eine dieser investorenfreundlichen Weiterentwicklungen im Bereich der Kapitalschutzinstrumente ist ein Kapitalschutzprodukt, das einen Coupon beherbergt. Dieser Typus unterscheidet sich vom herkömmlichen geschützten Zertifikat in der Partizipation des Basiswerts. Die wichtigsten Eigenschaften dieser Instrumente: Basiswert Laufzeit Kapitalschutz Coupon Minimum-Coupon Diese Weiterentwicklung hat – wie es die Bezeichnung suggeriert – eine ganz angenehme Eigenschaft: eine regelmässige Couponzahlung. Diese ersetzt die Partizipationsrate. Dies bedeutet, dass ein Investor von einer garantierten 100-prozentigen Schutzfunktion


KAPITALSCHUTZ

profitiert und dafür noch in den Genuss variabler Couponzahlungen kommt. Diese Börsenwerkzeuge sind mit einem Mindestcoupon ausgestattet, der in der Regel zwischen null und zwei Prozent zu stehen kommt. Jedoch kann dieser ansteigen; wie sehr, ist abhängig vom zugrunde liegenden Basiswert. Meistens handelt es sich beim Basiswert um einen Korb verschiedener Wertpapiere (fast immer Aktien). Die Basiswertentwicklung bestimmt nun, wie hoch der Coupon schliesslich sein wird. Anspruchsvolle Couponberechnung Nach klar fixierten Zeiträumen, beispielsweise jährlich, wird die Couponhöhe neu berechnet. Die Kalkulation steht in Abhängigkeit zur Wertentwicklung jedes einzelnen Basiswerts, der wiederum im Basket enthalten ist. Für die Bestimmung der Couponhöhe wird für jede Aktie die Rendite seit Emission berechnet. Jedes Dividendenpapier, das eine Positivrendite aufweist, wird in der Berechnung mit dem maximalen Couponsatz berücksichtigt. Sollte ein Titel eine negative Performance aufweisen, dann fliesst diese Minus-Performance in die Couponberechnung ein. Aus der Summe der

Renditen wird dann der arithmetische Durchschnitt aller Aktien berechnet. Ist dieser berechnete Coupon höher als die minimale Couponhöhe, dann wird diese in Form einer Zinszahlung ausbezahlt. Sollte sie jedoch tiefer liegen, greift der Minimumcoupon. Bonitätsrisiko Wie schon mehrere Male bereits angetönt, unterliegen strukturierte Produkte einem gewissen Bonitätsrisiko. Das heisst, sie sind – im Gegensatz zu Fonds, ETFs und die noch jungen ETSFs – nicht vor der Insolvenz eines Anbieters geschützt. Vor allem auch bei Kapitalschutzprodukten, die meist einige Jahre laufen, kann dieser Aspekt nicht stark genug betont werden. Der Käufer muss sich also ebenfalls über die herausgebende Bank ein umfassendes Bild verschaffen. Zudem lohnt es sich sehr, diese vielschichtigen und damit hoch komplexen Investmentwerkzeuge nicht nur von einem Anbieter zu kaufen, sondern eine Anbieterdiversifikation anzustreben. Auch in diesem Zusammenhang dürfte eine breite und ausgeklügelte Risikostreuung einer fortwährenden Wertvermehrung des Portfolios wohlwollend anheim fallen.

KURSVERLAUF UND AUSZAHLUNGSSZENARIEN BEI VERFALL 600 575 550

Rückzahlung zu 100% plus Performanceanteil

525

475 Rückzahlung zu 100% 450

Grafik: fm AG

Kapitalschutz (100%)

500

425 Vergangenheit Heute Rückzahlung zu 100% und Partizipation am Basiswert (gem. Partizipationsrate)

Zukunft Rückzahlung zu 100%

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SPEZIALISTEN IM GESPRÄCH txt: RB] Wie nutzen Sie kapitalgeschützte Produkte in der strategischen AssetAllokation und wie finden diese Instrumente in der taktischen Vermögensaufteilung ihren Einsatz? Patrik Rüthemann: Wir haben in unserer Asset Allocation keine strategische Quote für hybride Instrumente wie Wandelanleihen oder Kapitalschutzprodukte definiert. Insofern hat der Einsatz von kapitalgeschützten Instrumenten immer taktischen Charakter. Im Bereich Aktien gelangen Kapitalschutzprodukte vor allem in ruhigen Marktphasen zum Einsatz, wenn die Absicherung günstig zu haben ist. Vor dem Ausbruch der Kreditkrise verharrten die Volatilitäten lange auf historisch tiefen Niveaus. In diesem Umfeld waren attraktive Bedingungen möglich. Ausserdem bieten wir unseren Kunden über Kapitalschutzprodukte gerne Zugang zu «exotischeren» Basiswerten, mit denen sie noch wenig Erfahrung haben. Beispiele dafür sind Rohstoffanlagen oder Aktien in Schwellenländern. Die Rückzahlungsgarantie hilft, allfällige Berührungsängste abzubauen. Damit konnte man in den vergangenen Jahren am Boom partizipieren und trotzdem ruhig schlafen.

Wie verhalten Sie sich, wenn der zugrunde liegende Basiswert sich entgegen Ihrer Markterwartung entwickelt? Grundsätzlich ist eine positive Erwartungshaltung für die Kursentwicklung des Basiswertes Voraussetzung für eine Investition in Kapitalschutzprodukte. Wer fallende Notierungen erwartet, braucht keine Partizipation an steigen-

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den Kursen. Sollten die Kurse trotzdem fallen, vermag der Schutzmechanismus einen Grossteil der Verluste abzufedern. In einer Baisse reagiert das Kapitalschutzprodukt je länger je weniger sensitiv auf die Preisentwicklung des Basiswertes. In Erwartung eines Rebounds kann es deshalb Sinn machen, das Kapitalschutzprodukt durch ein direktes Aktienengagement oder ein sensitiveres strukturiertes Produkt zu ersetzen. Auf welche Kriterien achten Sie bei der Auswahl eines kapitalgeschützten Produkts? Bei der Wahl der Anlageinstrumente achten wir neben dem Pricing auf die Kreditqualität der Gegenpartei und vertrauen zudem auf unseren Erfahrungsschatz bezüglich der Qualität des Market Making der einzelnen Emittenten im Sekundärmarkt. Wie sehen Sie die Zukunft dieser Anlageprodukte. Was sind die Trends, wohin geht die Reise? Die Nachfrage nach Produkten verhält sich oft prozyklisch. Das Bedürfnis nach Kapitalschutz ist dann am grössten, wenn die Verluste am meisten schmerzen. Natürlich ist es dann oft zu spät. Wenn sich viele Marktteilnehmer gleichzeitig nach rasch greifenden Absicherungsmöglichkeiten umsehen, wird es teuer. Trotzdem erwarte ich, dass die Kapitalschutzprodukte im Vergleich zu den ebenfalls populären Renditeoptimierungsprodukten an Bedeutung zulegen werden. Der Markt entwickelt sich in verschiedene Richtungen wei-

ter. Einerseits wird das Spektrum möglicher Basiswerte laufend vergrössert. Andererseits nimmt die Vielfalt an verfügbaren Auszahlungsprofilen immer weiter zu. Der momentane Wettbewerb am Finanzmarkt ist gross und viele der Anbieter versuchen sich über innovative Auszahlungsprofile von den anderen eindeutig abzugrenzen beziehungsweise zu differenzieren. Die in dem Zusammenhang relativ stark zunehmende Komplexität ist meiner Meinung nach nicht immer im Interesse der Anleger. Der Kunde steht bei uns im Mittelpunkt. Wir bevorzugen – als logische Konsequenz – Instrumente mit einfachen und klaren Auszahlungsprofilen, deren Wertentwicklung im Sekundärmarkt transparent und auch intuitiv nachvollziehbar ist.


Swiss Derivative Awards:

k%BT 1VCMJLVN JTU JNNFS EJF NBTTHFCMJDITUF +VSZ { Im scheinbaren Widerspruch zu den aktuellen Medienberichten erhielt UBS an den diesjährigen Swiss Derivative Awards den begehrten Publikumspreis fĂźr Anlageprodukte – zum dritten Mal in Folge. Auch der erste Platz in der Kategorie Kapitalschutzprodukte und der zweite Platz in der Kategorie Hebelprodukte gingen an UBS.

Was hinter diesem Erfolg steckt, erĂśrtern Bernard Bochatay (UBS Wealth Management), Marc Honegger (UBS Investment Bank) und Vito Schiro (UBS Investment Bank)

Herr Schiro, was bedeutet dieser Publikumspreis fßr Sie persÜnlich? Nun gut, es ist natßrlich schÜn, wieder mal gelobt zu werden, da werden wir ja in letzter Zeit nicht eben verwÜhnt (schmunzelt). Aber unabhängig davon: den Publikumspreis fßr Anlageprodukte zum dritten Mal in Folge entgegen zu nehmen, ist fßr uns eine erfreuliche Bestätigung unserer Fßhrungsrolle im Bereich Strukturierter Produkte. Das Publikum ist ja immer die massgeblichste Jury. Strukturierte Produkte haben derzeit aber in der Gunst der Anleger nicht gerade Aufwind. Ja, die Entwicklung der Aktienmärkte hat auch starke Auswirkungen auf das Anlageverhalten von Investoren im Bereich Strukturierte Produkte. Gerade in diesen volatilen Zeiten lassen sich Strukturierte Produkte jedoch sehr effektiv einsetzen. Insbesondere kapitalgeschßtzte Produkte bieten eine interessante Alternative. Im Vordergrund steht bei UBS indessen die sorgfältige Beratung abgestimmt auf die Bedßrfnisse des Anlegers. Dafßr sorgt die Zusammenarbeit zwischen Wealth Management und Investment Bank und ganz allgemein die Schweizerische Qualitätskultur.

Herr Bochatay, sehen das Ihre Kunden im Wealth Management auch so? Wir spßren schon eine gewisse Verunsicherung auf Investorenseite. Aber wie dieser Publikumspreis bestätigt, erkennen und wßrdigen unsere Kunden die Qualitätsunterschiede. Strukturierte Produkte sprechen heute vermehrt auch Neueinsteiger an, die eine MÜglichkeit suchen, gezielt auf die angespannte Marktsituation einzugehen statt diese bloss zu erdulden. Und genau dieses Markt-Feedback steuert bei UBS auch die Entwicklung entsprechender Instrumente.

k&JOF FSGSFVMJDIF #FTU¤UJ HVOH VOTFSFS 'ŸISVOHT SPMMF JN #FSFJDI TUSVLUV SJFSUFS 1SPEVLUF {

k4USVLUVSJFSUF 1SPEVLUF TQSFDIFO IFVUF WFSNFISU BVDI /FVFJOTUFJHFS BO {

%JF 1BOFM 5FJMOFINFS Vito Schiro, UBS Investment Bank, zuständig fßr Entwicklung von strukturierten Produkten im Aktienbereich. Marc Honegger, UBS Investment Bank, zuständig fßr Entwicklung von strukturierten Produkten auf Devisen und Metallen. Bernard Bochatay, Verantwortlicher Strukturierte Produkte UBS Wealth Management.

BillÂť (Currency Accrual Bill), ein Kapitalschutzprodukt aus der Devisen-Ecke, was mich natĂźrlich besonders freut. Strukturierte Produkte auf FX-Basis sind sicher eine Spezialität von UBS. Mit diesen Produkten kann auch der Privat-Anleger am FXMarkt partizipieren – das war frĂźher eigentlich nur institutionellen Investoren vorbehalten.

Beruht also der Preissegen an den Swiss Derivative Awards auf dieser Marktnähe? Ja, das glaube ich schon. Aus der Interessensgemeinschaft zwischen Wealth Management und Investment Bank sind schon einige marktprägende Innovationen im Privatkunden-Segment entstanden: der erste GROI zum Beispiel in den Neunzigerjahren. Zudem ist auch unsere Systematik fßr eine griffige Kategorisierung von Strukturierten Produkten zu einem eigentlichen Branchenstandard geworden. Auch bei den Swiss Derivative Awards wurde ja nach diesen Kategorien juriert. Und da gab es in der Kategorie Kapitalschutz und Hebel zwei weitere Preise fßr UBS, Herr Honegger. Genau: Silber fßr ein Hebel-Produkt im Bereich Rohstoff-Warrants und Gold fßr unseren Ca-

4XJTT %FSJWBUJWF "XBSET Die Swiss Derivative Awards werden einmal jährlich verliehen, erstmals im Jahre 2006. Sie wßrdigen herausragende, innovative Produkte und besondere Leistungen von Emittenten im Schweizer Markt fßr Strukturierte Produkte. Mit den Swiss Derivative Awards soll das Verständnis und die Akzeptanz von derivativen Produkten gesteigert werden. Es werden insgesamt 10 Awards vergeben. Die Experten-Jury setzt sich aus unabhängigen und erfahrenen Branchenkennern aus der Schweiz zusammen. Sie vereint sowohl praktisches, wie auch theoretisches Wissen und steht unter der Leitung von Prof. Dr. Rudolf Volkart des Swiss Banking Institute der Universität Zßrich.



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Finanzmärkte sind immer in Bewegung; genaue Prognosen zu erstellen sind daher schwer. Die Kunst des Investierens liegt darin, Chancen zu optimieren und Verluste zu minimieren. Sogenannte Discountzertifikate können beide Künste miteinander verbinden.

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txt: OB] Wenn an den weltweiten Börsenschauplätzeh nichts im grossen Stil (keine Kursachterbahn) passiert, dann bieten verschiedene Renditeoptimierungsprodukte einen tatsächlich hervorragenden (Portfolio-)Mehrwert. Die innovativen Anlagevehikel in dieser Kategorie haben allesamt eines ge-

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| RENDITEOPTIMIERUNG

meinsam, nämlich das eingeschränkte Gewinnpotenzial. Dadurch, dass die Finanzinstrumente primär für lethargische Börsensituationen ausgerichtet sind, bieten sie eben genau für solche seitwärtstendierende Situationen einen willkommenen, attraktiven Renditekick. ›››

MIT DISKONT EINKAUFEN IST SCHÖN

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Die bislang bevorzugtesten Finanzprodukte, die zu dieser Gattung gehören sind: Discountzertifikate Reverse Convertibles Bei den Reverse Convertibles erhält man eine überdurchschnittlich hohe Couponzahlung und bei Discountzertifikaten beim Kauf einen Preisabschlag (im Vergleich zum Basiswert). Zum «Discount» einkaufen Hinter einem Discountzertifikat steht die klassische BuyWrite-Strategie, die von professionellen Investoren – vor allem aus Übersee – schon jahrzehntelang eingesetzt wird. Wie bei jedem strukturierten Produkt bezieht sich auch ein Discountzertifikat auf einen Basiswert. Am häufigsten dienen dabei Aktien als Grundlage. Ebenso können aber auch Währungen, Zinsen, Indizes oder Rohstoffe verwendet werden. Der «Hauptzweck» geht mit dem Basiswertkauf zu vergünstigten Konditionen (Rabatt, Diskont, Preisabschlag) einher. Die wichtigsten Eigenschaften, die es für den Börsenakrobat bei einem «Discounter-Einkauf» zu beachten gilt, sind:

de Preise prognostiziert, der sollte sich mit einem anderen Instrument bedienen lassen. Discounter sind bei Lethargie, leicht steigenden oder moderat fallenden Preisen den sonstigen Vehikeln überlegen. Die Rückzahlung ist entscheidend Bei Discountzertifikaten gilt es ausserdem, dem «Cap-Niveau» Beachtung zu schenken. Damit wird eine Grenze in der Kursentwicklung des Basiswerts beschrieben. Die Grenze ist dann erreicht, wenn das Zertifikat gegenüber einer Aktie keine Vorteile mehr bietet. Der Cap zeigt also nichts anderes an, als bis zu welchem Kurs er voll am Kursgewinn des Basiswerts beteiligt ist; mehr aber nicht. Ein grosser Vorteil von strukturierten Produkten, hier im speziellen Fall der Discountzertifikate, ist ein klares Auszahlungsprofil per Verfall. Der Investor weiss, was ihm blüht, wenn sich die produktspezifische Laufzeit dem Ende nähert. Es sind dann zwei verschiedene Szenarien möglich: Notiert der Basiswertkurs bei Verfall über dem definierten Cap, dann wird der Cap-Preis als Rückzahlungsbetrag erstattet (höchstmögliche Rendite). Liegt die Notierung des Basiswerts unter dem Cap, erfolgt die Lieferung des Basiswerts. Ist keine physische vorgesehen, etwa bei Indizes oder Aktienbaskets, erfolgt eine Barrückerstattung.

Basiswert Laufzeit Cap-Niveau Wohin geht der Basiswert? Analog jedem Finanzengagement ist die Bildung einer Marktmeinung ganz zentral. Dabei muss die Frage gestellt werden, wie sich der Basiswert entwickelt. Es ist vonnöten, den Betrachtungszeitraum mit den sonstigen Überlegungen zu verflechten. Die Laufzeit eines Produkts soll zum Anlagehorizont passen, da Discounter grundsätzlich für eine Haltedauer bis zur jeweiligen Fälligkeit ausgerichtet sind. Also muss der Käufer eines solchen Rabattprodukts sich die folgende Frage stellen: «Wird meine Marktmeinung innert der fixierten Periode realisiert?» Der Marktteilnehmer sollte von seitwärts tendierenden Kursen oder leicht steigenden ausgehen. Wer stark steigende Kurse erwartet oder fallen-

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Chancen und Risiken Da bei einem Discountzertifikat das Risiko besteht, eine Lieferung des Basiswerts bei Verfall zu erhalten, ist es ratsam, nur Basiswerte auszuwählen, die man auch sonst direkt erwerben würde und die auch in die Portfoliostrategie passen.

Der Käufer profitiert nur dann von der Maximalrendite, wenn der Basiswert bei Verfall beim oder über dem Cap notiert. Dann hat er eine attraktive Rendite erwirtschaftet, obwohl der Basiswert sich kaum bewegt hat. Diese Rendite kann durchaus im zweistelligen Prozentbereich liegen. Sollte aber während der Laufzeit der Basiswert stark ansteigen, und zwar über das Cap-Niveau, dann hätte ein Investor mit einer Direktanlage eine noch bessere Rendite erwirtschaftet. Zusätzlicher Schutz Die klassischen Discountzertifikate können in stürmischen Zeiten aber auch mit einem bedingten Kapitalschutz geschmückt werden. Neben dem bereits erwähnten Cap wird eine zusätzliche Barriere definiert. Diese befindet sich einige Prozentpunkte unter dem maximalen Gewinnniveau (Cap). Solange die Barriere während der ganzen Laufzeit des Instruments nicht berührt wird, erzielt der Investor die grösstmögliche Rendite. Sollte aber einmal ein «BarriereEreignis» eintreten, dann hat der Anleger nur dann die Chance auf die Maximalendite, wenn bei Verfall der Basiswertkurs über dem Cap notiert. Ansonsten wird – analog dem klassischen Discounter – der Basiswert geliefert. Steuerlich interessant Discountzertifikate sind übrigens auch aus steuerlicher Sicht dann sehr interessant, wenn sie eine unterjährige Laufzeit aufweisen. Dann fällt eben weder eine Einkommens- noch eine Verrechnungssteuer an. Läuft allerdings ein Discountprodukt länger als ein Jahr, dann gilt die modifizierte Differenzbesteuerung. Diesbezüglich geht es darum, ob ein Produkt transparent ausgestaltet ist oder nicht.

KURSVERLAUF UND AUSZAHLUNGSSZENARIEN BEI VERFALL 600 575 550 525 500

Cash-Zahlung (Cap-Betrag) Cap

475

Basiswertlieferung

450 425 Vergangenheit Cash-Zahlung in der Höhe des Cap-Betrages

Heute Lieferung Basiswert (Basiswertkurs unter Cap-Niveau)

Zukunft

Grafik: fm AG

RENDITEOPTIMIERUNG


GLÄNZENDE ANLEGERAUGEN TROTZ LETHARGISCHEN MÄRKTEN

Wertvolle Kombination Ein Reverse Convertible (RC) ist nichts anderes als eine Kombination von verschiedenen Anlageprodukten. Auf den ersten Blick gleicht ein RC einer Obligation, denn das strukturierte Instrumentarium weist einen Nominalwert auf und beherbergt einen Coupon. Das sind jedoch ziemlich die einzigen Gemeinsamkeiten, denn anders als bei klassischen Anleihen wird noch eine Reihe von weiteren Eckpunkten vereinbart. Hierbei ist vor allem die Art der Rückzahlung von verschiedenen Faktoren abhängig und für den Anleger von grosser Wichtigkeit. Aktienähnliches Konstrukt Doch der Reihe nach: Ein klassischer RC bezieht sich immer auf einen Basiswert, der eine Aktie, einen Index, einen Rohstoff oder ein sonstiges Wertpapier repliziert. Die meisten RCs in der Schweiz basieren jedoch auf einem Dividendenpapier. Somit liegt es auf der Hand, dass ein Investor kein Zinsprodukt im klassischen Sinne im Portfolio hat, sondern vielmehr ein Konstrukt mit Aktienrisiko. Der Wert eines Reverse Convertible leitet sich im Wesentlichen aus der Bewegung

des Basistitels ab. Infolgedessen ist in diesem Fall die Formulierung einer Markterwartung über den zugrunde liegenden Basiswert elementar und zwingend. Evidenz der Marktmeinung Mit anderen Worten: Vor einem Kaufentscheid muss sich der Investor eine gründlich überlegte Marktmeinung zur entsprechenden Aktie – inklusive den operativen Tätigkeitsfeldern (andere Länder, Branchen, Zulieferer et cetera) – bilden, mit einem Zeithorizont, der mindestens bis zur Fälligkeit reicht. Jeder Reverse Convertible weist folgende zentralen Eigenschaften auf, die zu Beginn der Laufzeit fixiert und beim Kaufentscheid unbedingt genaustens vom Interessenten überprüft werden sollten: Basiswert Laufzeit Nominalwert Couponhöhe Ausübungspreis (relevant für Rückzahlung) Art der Rückzahlung Investmentvehikel gegen die Lethargie RCs sind spannende Anlageinstrumente für Marktnotierungen, die sich in einem Seitwärtskanal befinden oder leicht steigende respektive sinkende Tendenzen aufweisen. Glaubt ein In-

vestor hingegen, dass der zugrunde liegende Basiswert steigt beziehungsweise fällt, dann hat er mit einem RC nicht das richtige Produkt, sondern muss auf ein anderes Börsenmittel ausweichen. Die zu Beginn der Laufzeit fixierte Couponzahlung liegt übrigens in der Regel einiges über der aktuellen Verzinsung von klassischen Geldmarktanlagen. Was der Investor diesbezüglich wissen sollte, ist, dass er die vordefinierte Couponzahlung schon mal auf sicher erhält. Das etwas andere Rückzahlungsmuster Ein anderer relevanter Unterschied zu einer traditionellen Schuldverschreibung ist das Rückzahlungsmuster bei Verfall. Es muss nämlich nicht zwingend der anfangs bezahlte Nominalbetrag sein, der dem RC-Käufer schliesslich zurückfliesst. Die entsprechende Rückzahlung hängt vom Verlauf der Basiswert-Kursentwicklung während der Laufzeit ab. Dazu wird bei Verfall der bei Lancierung fixierte Ausübungspreis mit dem aktuellen Basiswertkurs verglichen. Was sich ein wenig kompliziert anhören dürfte, ist an und für sich relativ einfach: Notiert der Basiswert am Verfalltag über dem vordefinierten Ausübungspreis, dann erhält der Investor den vollen Nominalbetrag. ›››

KURSVERLAUF UND AUSZAHLUNGSSZENARIEN BEI VERFALL 600 575 550 525

Nominalbetrag

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Ausübungspreis

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Basiswertlieferung

Grafik: fm AG

txt: RB] Wer widersteht nicht der immer wiederkehrenden Versuchung, von bis zu zweistelligen Zinszahlungen, notabene innert Jahresfrist, zu träumen? Diesbezüglich dürften nun einige munter und bejahend mit dem Kopf nicken oder spitzbübisch lächeln respektive schon die Kassen klingeln hören. Zu Recht, denn es ist möglich, wenn auch nicht ganz so einfach. Dass dies aber auch in tristen Zinszeiten nicht bar jeder Finanzvernunft ist, dafür sorgen die Reverse Convertibles und deren positive Weiterentwicklung. Eine etablierte Anlagestruktur am wohlbehüteten Schweizer Finanzmarkt.

Welcher Finanzakrobat träumt nicht von hohen Couponzahlungen zu erhalten. Mancher selbstverständlich! Doch so einfach geht dieses Börsenspiel leider nicht. Damit es überhaupt realistische Formen annehmen kann, bedarf es einiges an Erklärung.

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450 425 Vergangenheit Rückzahlung des Nominalbetrags

Heute Lieferung Basiswert (Basiswertkurs unter Ausübungspreis)

Zukunft


Sollte hingegen der Kurs unter den Ausübungspreis fallen, so kann der Anbieter eine im Voraus (bei Produktlancierung) vordefinierte Anzahl Basiswerte liefern. Dies muss überhaupt nicht zwingend eine Ak tienlieferung sein, sondern kann durchaus auch in Form einer Bargeldzahlung stattfinden. Letzteres ist speziell bei Basiswerten wie Indizes oder Rohstoffen der Fall. ANLEGERCHARAKTERISTIKA

Die starke Ähnlichkeit zu den Discountzertifikaten Bezüglich der Chance-Risiko-Struktur sind RCs deckungsgleich mit den Discountzertifikaten. Der RC-Investor profitiert von einer attraktiven, sprich hohen Rendite, sofern sich der Basiswert kurstechnisch denn auch seitwärts verhält. Den hohen Coupon vereinnahmt, wie schon einmal erwähnt, der Anleger aber auf alle Fälle. Sollte der Basiswert darüber hinaus kräftig anziehen, dann steigt auch gleichzeitig die Sicherheit einer 100-ProzentRückzahlung. Steigt der Basiswert, so steigt auch der Preis des RCs. Steigt der Basiswert stark an und steht er beim Verfall des RCs über dem Ausübungspreis, dann hätte der Investor jedoch mit der Direktanlage sogar noch mehr verdient. Doch die hohe Zinszahlung ist auf sicher sowie auch eine komplette Rückzahlung. Risikopuffer durch den Coupon Der hohe Coupon kann auch als Risikopuffer verstanden werden. Sollte der Basiswert einen stärkeren Kursrückgang erleben, kompensiert der hohe Coupon zunächst den Kurszerfall. Kritisch wird es erst dann, wenn der Coupon den Kursrückgang nicht mehr abdecken kann. Theoretisch ist das Risiko eines RCs unbegrenzt, sprich demjenigen eines Aktieninvestments gleichzusetzen.

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HOHE RENDITEMÖGLICHKEIT INKLUSIVE EINEM RISIKOSCHUTZ txt: RB] Eine Weiterentwicklung der klassischen Reverse Convertibles (RC) und eine noch beliebtere Struktur in der Investorengemeinde sind die sogenannten Barrier Reverse Convertibles (BRC). Diese Form der Renditeoptimierungsanlagen bietet dem Finanzakrobaten ein zusätzliches Sicherheitsnetz, das aber nicht garantiert ist. Durch diesen zusätzlichen bedingten Kapitalschutz sind die Coupons bei den BRCs leicht geringer als beim «Klassiker» Reverse Convertible. Bei diesem Produkt sind – gleich wie beim RC – folgende Fakten definiert, wenn es oder bevor es auf den Markt kommt:

Basiswert Laufzeit Nominalwert Couponhöhe Ausübungspreis (relevant für Rückzahlung) Barriere (relevant für Rückzahlung) Auch bei einer Anlage in einen BRC ist der zugrunde liegende Basiswert verantwortlich für den Kursverlauf und schliesslich die Art der Rückzahlung. Im Unterschied zu den erwähnten RCs ist aber bei diesen Produkten noch ein Sicherheitsschutz eingebaut. Dieser zusätzliche bedingte Kapitalschutz wird mit der Barriere formuliert. Diese Barriere liegt unter dem vordefinierten Ausübungspreis und schützt zusätzlich gegen eine Schwächephase des Basiswertkurses. Der Anlegerfokus sollte hier ebenso auf die Markterwartung gelegt werden. Ein jeder muss sich eine Meinung über den Basiswert und dessen möglichen Kursverlauf bis zum Laufzeitende erstellen. Auch die BRCs sind auf stagnierende bis leicht steigende Aktienkurse ausgerichtet. Unabhängig von der Basiswertkurs-Entwicklung wird der hohe Coupon ausbezahlt.

Eingebettete Barriere schützt teilweise Die Rückzahlung beim Verfall hängt nicht nur vom fixierten Ausübungspreis ab, sondern zudem vom «Barrierenlevel». Es gilt folgende Rückzahlungsszenarien festzuhalten: Berührt der Basiswert während der gesamten Laufzeit des Produkts nie die Barriere, dann bekommt der Anleger auf alle Fälle 100 Prozent des Nominalbetrags zurückerstattet und hat dank der Couponzahlung die maximale Rendite erreicht. Sollte aber während der Laufzeit die Barriere berührt oder unterschritten werden, dann wird der Ausübungspreis relevant. Nun funktioniert der BRC analog einem klassischen RC, denn die Barriere ist neutralisiert. Notiert am Verfallstag die Aktie nämlich über dem Ausübungspreis, dann wird ebenfalls 100 Prozent des Nominalbetrags fällig. Notiert der Basiswert aber unter dem Ausübungspreis, dann wird der Basiswert geliefert oder der Investor erhält eine Abgeltung in Form von Bargeld. Vorsicht Portfoliostruktur Grundsätzlich tragen Produkte der Renditeoptimierung dazu bei, ein Rendite-Risiko-Profil eines Portfolios zu verbessern. Ihr Einsatz lohnt sich dann, wenn ein Investor von einer zukünftigen lethargischen Marktverfassung ausgeht und nicht von steigenden Kursen des jeweiligen Basiswerts. Ganz wichtig ist, dass sich ein Anleger nicht von der Höhe des Coupons blenden lässt. Die Grundlage ist immer noch der Basiswert und dessen Kursentwicklung. Denn nur wenn der Basiswert nicht unter die Barriere oder unter den Ausübungspreis fällt, ist ei-


Für den Fall, dass der Börsenwind eisig bläst, haben die Anbieter vorgesorgt und Reverse Convertibles mit Sicherheitspuffer ausgestattet. Auch hier kann ein Anleger von einem hohen Coupon profitieren, geniesst aber im selben Atemzug einen bedingten Kapitalschutz. ne maximale Rendite möglich. Ansonsten können stärkere Rückschläge des Basiswerts zu einer Aktienlieferung führen. Da stellt sich dann die Frage, ob die gelieferten Dividendenpapiere in die Portfoliostruktur passen. Unter anderem genau deshalb muss sich jeder BRC-Interessent im Vorfeld Gedanken darüber machen, ob das Dividendenpapier die nötigen Qualitätskriterien erfüllt. Wie dem auch sei, es gibt noch eine weitere Entwicklung, die man sowohl bei dem Klassiker RC wie auch beim BRC feststellen kann. Es besteht nämlich auch die Möglichkeit, eine solche Struktur auf mehrere Basiswerte anzubieten. Diese heissen dann Multi Reverse Convertible (MRC) respektive Multi Barrier Reverse Convertible (MBRC). Mehrere Basiswerte im Fokus Das Produktverhalten ist genau gleich wie beim RC oder BRC, mit dem Unterschied, dass man nicht nur über einen Basiswert eine Markterwartung erstellen, sondern sich gleich mit zwei, drei oder noch mehr auseinandersetzen muss.Was einige Anleger dabei sträflich vernachlässigen: Dadurch steigt das Risiko, dass die Rückzahlung nicht zu 100 Prozent, sondern durch eine Basiswertlieferung erfolgt. Ein Investment in diese sogenannte Multi-Asset-Struktur lohnt sich genau dann, wenn man gegenüber allen Basiswerten eine klare Marktmeinung,

nämlich eine Seitwärtsbewegung oder sogar leicht steigende Kursnotierungen erwartet.

RENDITEOPTIMIERUNG

Die Steuern zerfressen die Rendite Auch beim Verfall geht mit diesen Konstrukten mehr Komplexität und folgerichtig auch Aufwand einher, denn der Investor muss jeden zugrunde liegenden Basiswert im Visier haben. Sofern keiner der Basiswerte die Barriere verletzt, ist die 100-prozentige Rückzahlung garantiert. Dies wäre auch der Fall, wenn während der Laufzeit eine Barriere verletzt wurde, jedoch alle Basiswerte am Bewertungstag über ihrem Ausübungspreis notieren. Sollte hingegen ein Basiswert den jeweiligen Risikopuffer, also die Barriere, berührt haben und nicht alle Basiswerte notieren bei Verfall über dem Ausübungspreis, dann erhält der Investor eine Aktienlieferung, und zwar jenen Titel, der prozentual am stärksten unter seinem Ausübungspreis notiert. Aufteilung in Komponente RCs und deren Weiterentwicklungen können in eine verzinsliche und eine Optionskomponente aufgeteilt werden. Die Erträge der Zinskomponente unterliegen der Einkommenssteuer. Jedoch ist damit nicht der hohe Coupon gemeint, der komplett versteuert wird. Dadurch, dass hinter einem RC eine Optionsstrategie steht, wird das meiste dieser Zinskomponente durch ein derivatives Konstrukt erwirtschaftet. Somit wird nur ein geringer Teil dieser Zinskomponente aus steuerlicher Sicht relevant. Solche Fiskal-Informationen sind in der Regel auch auf dem vom jeweiligen Produktanbieter erstellten Factsheet ersichtlich. Allfällige Kapitalgewinne sind allerdings steuerfrei.

KURSVERLAUF UND AUSZAHLUNGSSZENARIEN BEI VERFALL 600 575 550 525

Ausübungspreis

475

Barriere Basiswertlieferung

450

Grafik: fm AG

Nominalbetrag

500

425 Vergangenheit Rückzahlung des Nominalbetrags

Heute Rückzahlung des Nominalbetrags

Zukunft Lieferung Basiswert (Basiswertkurs unter Ausübungspreis und Barriere)

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SPEZIALISTEN IM GESPRÄCH txt: RB] Wie setzen Sie Renditeoptimie-

rungsprodukte (Discounts, Reverse Convertibles) in der strategischen Asset-Allokation ein und wie finden diese Instrumente in der taktischen Vermögensaufteilung ihren Einsatz (oder was empfehlen Sie dem Investor)? Maurice Picard: Renditeoptimierungsprodukte qualifizieren sich als Diversifikationsinstrument im Portfoliokontext. Durch ihre aktive Beimischung im ganzheitlichen Investmentprozess kann eine nachhaltige Verbesserung des Rendite-Risiko-Profils eines zugrunde liegenden Gesamtportfolios erzielt werden. Die Bedeutung von strukturierten Produkten allgemein hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Strukturierte Produkte haben sich auch bei privaten Investoren als Anlageform etabliert. Wie verhalten Sie sich, wenn sich der zugrunde liegende Basiswert entgegen Ihrer Markterwartung entwickelt? Vor solch einem Hintergrund ist das weitere Vorgehen abhängig von der individuellen (Neu-)Einschätzung bezüglich der massgebenden Basiswerte. In diesem Zusammenhang kann ein Rollen des betroffenen Produktes in eine identische Auszahlungsstruktur mit verbesserten Konditionen (ein entsprechendes technisches Umfeld vorausgesetzt) oder in eine andere Auszahlungsstruktur sinnvoll sein. Hat bereits die physische Lieferung eines Basiswerts stattgefunden, lässt sich unter Einsatz einer «Sell above the Market Strategy» oder auch durch die geschickte Anwendung von Knock-out-Calls auf einem alternati-

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ven Weg das erhöhte Gesamtexposure bezüglich dieses Titels optimiert abbauen. Auf welche Kriterien achten Sie bei der Auswahl eines Renditeoptimierungsprodukts (Discounts, Reverse Convertibles)? Auf Basiswertebene sollten hauptsächlich Titel ausgewählt werden, die ein seitwärtstendierendes oder leicht fallendes bis hin zu einem minimalen Upside-Potenzial aufweisen. Die variablen Produktparameter wie zum Beispiel das Barrierniveau sind auf das zu beobachtende Marktumfeld, die herrschenden Marktbedingungen, die dem Investmentprodukt zugrunde liegenden Basiswerte sowie auf die individuelle Risiko-Perzeption des einzelnen Anlegers abzustimmen. Um ein optimales Management eines Portfolios (bestehend aus strukturierten Produkten) gewährleisten zu können, sollte sowohl eine Diversifikation auf Produkt- als auch auf Basiswertebene (Assetklassen und innerhalb dieser) stattfinden. Dies gilt es auch im Gesamtportfoliokontext zu beachten. Zudem ist eine ausgewogene Diversifikation auf Emittentenebene Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz strukturierter Produkte im Portfoliomanagementprozess. Wie sehen Sie die Zukunft dieser Anlageprodukte. Was sind die Trends, wohin geht die Reise? Ein bedeutendes Kriterium bei einer Kaufentscheidung stellt insbesondere die Verständlichkeit des zugrunde liegenden strukturierten Anlagewerk-

zeuges dar – der Kunde wird auch in Zukunft nur die Strukturen kaufen, die er versteht. Die in den letzten Jahren erfolgte kontinuierliche Erhöhung der Transparenz auf Produkt- und auf Marktebene sowie der flexible Ausgestaltungscharakter (Berücksichtigung der individuellen Marktmeinung und Risikoaversion) strukturierter Instrumente bilden dabei die Basis für weiteres Wachstum.


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w w w. l y x o r e t f . c h i n f o @ l y x o r e t f. c h + 41 (0)58 272 33 44 Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen haben einen rein indikativen und informativen Charakter, dessen Sinn es einzig und allein ist, die Eckdaten der Produkte aufzulisten. Die Daten in der Produktübersicht stellen in keiner Weise eine Verpflichtung oder ein Angebot seitens der Société Générale („SG“) und/oder Lyxor AM („Lyxor AM“) dar. Für die Zeichnung von Fondsanteilen ist ausschliesslich der offizielle Verkaufsprospekt massgebend. Société Générale (“SG”) und Lyxor AM übernehmen keinerlei treuhänderische Verantwortung oder Haftung für finanzielle oder anderweitige Konsequenzen, die sich durch die Zeichnung oder den Erwerb eines in diesem Dokument beschriebenen Anlageinstrumentes ergeben. Der Anleger sollte sich einen eigenen Eindruck über die Risiken bilden und für zusätzliche Auskünfte in Bezug auf eine Zeichnung oder einen Erwerb einen professionellen Berater konsultieren. Vor allem sollte sich der Anleger bei Zeichnung und Kauf von Fondsanteilen bewusst sein, dass dieses Produkt ein gewisses Risiko

beinhaltet und die Rückzahlung unter Umständen unter dem Wert des eingesetzten Kapitals liegen kann, im schlimmsten Fall kann es zu einem Totalverlust kommen. Der Fonds Lyxor ETF MSCI EM Latin America ist zum öffentlichen Vertrieb in der Schweiz oder von der Schweiz aus im Sinne von Artikel 120 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen vom 23. Juni 2006 zugelassen. Die Eidgenössische Bankenkommission hat Société Générale, Zweigniederlassung Zürich, als Vertreter und als Zahlstelle dieser Fonds in der Schweiz bewilligt. Die entsprechenden Prospekte, Statuten, Jahres- und Halbjahresberichte des Fonds, sowie die Aufstellung der Käufe und Verkäufe, welche die Fondsleitung im Berichtsjahr für Rechnung eines Fonds abgeschlossen hat, können mittels einfacher Anfrage kostenlos beim Vertreter in der Schweiz (Société Générale, Zweigniederlassung Zürich, Talacker 50, Zürich, Schweiz) bezogen werden. Die Verkaufsprospekte können unter www.lyxoretf.ch heruntergeladen werden.



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Mit Partizipationsprodukten können Investoren neue Märkte und Themen erschliessen. Das heisst, sie können einfach und flexibel in breit diversifizierte Wertpapiermärkte investieren – oft in solche, zu denen sie sonst keinen Zugang haben.

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txt: RB] Trackerzertifikate (hierzulande auch allgemein als Indexzertifikate bekannt) sind momentan fest in Mode. Sie partizipieren in der Regel eins zu eins an der Kursentwicklung – in beide Richtungen – eines zugrunde liegenden Basiswerts. Die Basiswertvielfalt ist dabei in den letzten Jahren sehr

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PARTIZIPATION

stark gestiegen. Ob nun ein Aktien-, Rohstoff- oder ein Immobilienindex – das Angebot ist wahrhaftig extrem breit gefächert. Die meisten Anbieter von Trackerzertifikaten fallen vor allem durch ihre hohe Flexibilität und die immer wieder unter Beweis gestellte Kreativität auf. ›››

EINS ZU EINS MIT DEM BASISWERT

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PARTIZIPATION

Folgende Faktoren sollten bei der Produktauswahl in die Überlegungen mit einbezogen werden: Basiswert Bezugsverhältnis Verfall Währung Wie bei jedem Anlageentscheid gilt es auch bei einem Trackerzertifikat, sich vorab mit der eigenen Marktmeinung auseinanderzusetzen. Erst nach der klar formulierten Erwartung soll in das demnach richtige Investmentprodukt investiert werden. Als Basiswert muss nicht zwingend immer ein Index dienen. Sehr oft sieht man nämlich Trackers auf einen Basket. Dahinter verbirgt sich ein Korb von verschiedenen Aktien oder anderen Wertpapieren. Diese Körbe können ganz individuell und sehr vielfältig ausgestattet sein. Ein wichtiger Aspekt bei den Aktienkörben ist die Zusammensetzung. Der Korb kann ganz individuell ein Anlagethema wie Branchen, Länder, Regionen, Themen oder auch eine Anlagestrategie (Dividendenstrategien, Anlagestile u.v.m) abbilden. Mit und ohne Verfall Dabei steht immer im Vordergrund, dass ein derartiger Korb wiederum rund zehn oder gar noch mehr Wertpapiere abbildet. Somit wird der Diversifikationsaspekt hoch gehalten, sprich das titelspezifische Risiko des Investments wird verringert. Immer mehr finden auch Strategiezertifikate, die beispielsweise einen quantitativen Ansatz verfolgen, hohe Beachtung der Investoren. Für diese Instrumente, die nach bestimmten Regeln investieren, fällt normalerweise eine Management-Gebühr an. Doch dafür profitiert ein Anleger von einer professionell umgesetzten Anlagestrategie, in die er mit einer Transaktion investieren kann. Zertifikate auf einen Aktienkorb sind meist mit einem fixen Verfallstermin ausgestattet. Überwiegend laufen solche Produkte rund zwei bis drei Jahre. Die Zusammensetzung eines Aktienkorbs verändert sich während der Laufzeit nicht.

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Hingegen haben bei Trackerprodukten, die als Basis einen Index aufweisen, die meisten keinen festen Verfall. Sie werden daher oft auch als OpenEnd-Zertifikate bezeichnet. Das bedeutet folgerichtig, dass sie keine Laufzeitenbegrenzung beinhalten. Somit kann das Investment theoretisch endlos aufrechterhalten werden. Dies ist insofern interessant, weil – im Unterschied zu Zertifikaten mit einem fixen Verfallstermin – keine Wiederanlagekosten anfallen. Einfache, transparente Kursentwicklung Die Kurscharakteristika eines «long» Trackerzertifikats sind trivial: Steigt der zugrunde liegende Basiswert um 10 Prozent, steigt auch das Zertifikat um 10 Prozent. Sinkt der Basiswert hingegen um 10 Prozent, so büsst auch das Produkt im Gleichschritt an Wert ein. In welchem Mass man am jeweiligen Basiswert partizipiert, regelt das Bezugsverhältnis. Weist ein Indexzertifikat ein Bezugsverhältnis von eins zu zehn auf, stellt ein Indexpunkt einen Gegenwert von 0,1 Franken dar. Ein Investor kann somit äusserst transparent und einfach die Preisentwicklung nachvollziehen. Das Risiko bei Trackerzertifikaten ist dasselbe wie jenes des Basiswerts. Bei Basiswerten, die in einer Fremdwährung notieren, ist zudem noch ein Währungsrisiko verborgen. Währungsschutz oder nicht Alle Anleger gehen ein Währungsrisiko ein, sobald sie ein Trackerzertifikat kaufen, das sich auf einen Basiswert bezieht, der wiederum in einer Fremdwährung denominiert ist. In einem solchen Fall gibt es für sicherheitsorientierte Marktteilnehmer das sogenannte Quanto-Zertifikat, das die Kursentwicklung des Basiswerts währungsgesichert abbildet. Der Vorteil gegenüber klassischen Open-End-Zertifikaten ist die eingebaute dynamische Währungsabsicherung, die den Anleger gegen Währungseinbussen schützt. Die daraus resultierenden Kosten werden über eine variable Gebühr vom Kurs des Zertifikats abgezogen. Achtung Dividenden Speziell bei Aktienkörben stellt sich

die Frage, wohin die ausgezahlten Dividenden fliessen, die während der Laufzeit ausgeschüttet worden sind. Grundsätzlich werden die erwarteten Gewinnanteile der im Korb abgebildeten Aktien bei Produktlancierung in den Preis eingerechnet. Der erwartete Geldstrom wird in Form eines Preisabschlags an den Anleger weitergegeben. Je nach Komplexität des Produkts respektive des Basiswerts kann ein Emittent einen Anteil dieser erwarteten Dividendensumme einbehalten. Index-Unterschiede Bei Trackerzertifikaten auf einen Index sollte sich ein Investor über den Index schlau machen. Handelt es sich um einen Total-Return-Index, werden alle Dividendenzahlungen in den Index automatisch reinvestiert. Davon profitiert schliesslich der Trackerinvestor zu grossen Stücken. Handelt es sich, wie etwa beim Swiss-Market-Index (SMI), um einen Kursindex, ist es so, dass Gewinnanteile nicht ausgeschüttet werden und auch keine Reinvestitionen erfolgen. Letzteres führt aber immerhin zu nicht zu unterschätzenden Kursabschlägen. Einige Anbieter, die Trackerzertifikate auf einen Kursindex offerieren, vereinnahmen aber nicht alle Dividendenerträge. In der Praxis sind folgende zwei Verfahren am Börsenmarkt fest etabliert: Anbieter schütten dem Anteilsinhaber einen gewissen Teilbetrag zurück (Bargeld fliesst). Anbieter berücksichtigen andere mit einem Teil der Dividenden kurstechnisch, das heisst in Form einer sogenannten Growth-Rate (Wachstumsrate), die jährlich aufgrund der eingesammelten Dividenden neu fixiert wird, und dem Produktpreis gutgeschrieben.


BONUSZERTIFIKATE STEHEN GANZ IN DER ANLEGER-GUNST rierten Produkte sind die Bonuszertifikate, die immer mehr in der Beliebtheitsskala der Investoren steigt. Auch diese Produktart gehört zu der Gruppe der Partizipationsprodukte, unterscheidet sich aber zu den klassischen Trackerzertifikaten. Nicht wenige Investoren kaufen diese mit Handkuss, denn sie erfüllen den Wunsch nach: Kursgewinnchancen beruhigender Gewissheit einer bedingten Absicherung Garantie, dass selbst in einem Börsenstillstand ein Ertrag resultiert

Vier zentrale Eigenschaften Grundsätzlich glaubt ein Bonuszertifikate Investor an steigende Notierungen, schliesst aber nicht aus, dass auch ein gewisser Kursrückgang respektive eine gewisse Kursstagnation des Basiswertes stattfinden kann. Bonuszertifikate weisen folgende Eigenschaften auf, die vor einem Kaufentscheid zu berücksichtigen sind: Basiswert Bonus-Level Barriere Laufzeit Der Haken ist die Barriere Bonuszertifikate bestehen aus drei Komponenten. Erstens offerieren sie die Chance, an der positiven Entwicklung eines Basiswerts – zum Beispiel eines Indizes oder einer Aktie – mit zu verdienen. Zweitens gibt es am Laufzeitende eine Bonuszahlung. Sie wird aber nur dann geleistet, wenn, drittens, eine deutlich unter dem Startwert des jeweiligen Basiswerts liegende Kursbarriere (Barriere) während der gesamten Laufzeit nie berührt oder gar unterschritten worden ist.

Das ist auch gleich der Haken bei der Sache. Sobald die Barriere auch nur ein einziges Mal während der Laufzeit im Ver lauf irgendeines beliebigen Handelstages unterschritten wird, ist der Bonus zerstört und das Zertifikat gleicht augenblicklich eines klassischen Trackerzertifikats. Aktien oder Barmittel Bei Verfall erhält der Anleger also entweder den Basiswert geliefert, sofern es sich um eine Aktien handelt oder eine Barauszahlung in der Höhe des Schlusskurses des Basiswertes, im Falle eines Index. Wie bei allen Investments, muss sich der Anleger im Vorfeld eine klare Marktmeinung bezüglich seiner bevorstehenden Anlageabsicht bilden, natürlich unter der Berücksichtigung seines Anlagehorizonts. Erst bei Verfall des Bonuszertifikats wird der Anleger tatsächlich auch von den eingebauten «Zückerchen» profitieren können. Bonus für mehr Risiko Für agressivere Marktteilnehmer sind Bonuszertifikate sowohl mit einem höheren Barriere-Level als auch einem höheren Bonusbetrag interessant. Für eine eher defensivere Strategie sollte der Risikopuffer grösser sein, das heisst das Barriere-Niveau ist tief angesetzt. Damit erhöht sich automatisch die Wahrscheinlichkeit, dass bei Produkfälligkeit der Bonusbetrag ausbezahlt

wird. Jedoch wird der Bonusbetrag am Schluss dafür auch geringer ausfallen. Chancen und Risiken Wie bei den Barrier-Discountzertifikaten auch (siehe Rubrik «Renditeoptimierung», Seite 23 ff.), besteht beim Bonuszertifikat das Risiko eine Lieferung des Basiswerts zu erhalten, sobald die Barriere berührt oder unterschritten worden ist. Es ist ratsam, dass sich der Anleger denjenigen Basiswert aussucht, welchen er auch sonst erworben hätte und auch in sein Investmentportfolio passt. Der Käufer eines Bonuszertifikats profitiert zum einen von einer Mindestrendite in der Höhe des Bonuslevels, wenn der Basiswert während der Laufzeit nie die Barriere. Liegt der tatsächliche Schlusskurs über dem Bonuslevel, partizipiert der Käufer vollstens von der Basiswertentwicklung. Bitterer Beigeschmack Ein kleiner Wermutstropfen besteht was die Dividendenausschüttung betrifft. Auf diese muss der Anleger nämlich verzichten, da diese zur Finanzierung des Produkts verwendet wird. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass sich dividendenstarke Titel besonders gut eignen, denn dadurch wird eine um einiges höhere Bonusrendite ermöglicht als bei Titeln mit einer niedrigeren Dividendenrendite.

KURSVERLAUF UND AUSZAHLUNGSSZENARIEN BEI VERFALL 600 575 550

Bonus-Level

525

Aktienlieferung Cash-Zahlung (Bonus-Level)

500 475

Barriere Aktienlieferung

450

Grafik: fm AG

txt: OB] Eine weitere Form der struktu-

Mit Bonuszertifikaten können Anleger alle Rosinen aus dem Anlageuniversum picken. Denn mit einem Sicherheitspolster sind Investoren zur Partizipation an steigenden Kursen berechtigt. Die einfache Funktionsweise ist attraktiv sowie ein Erfolgsfaktor.

425 Vergangenheit Cash-Zahlung des Bonus-Level

Heute Lieferung Basiswert (Basiswertkurs hat Barriere verletzt)

Zukunft Cash-Zahlung in der Höhe des Basiswertkurses

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SPEZIALISTEN IM GESPRÄCH txt: RB] Wie nutzen Sie Trackerprodukte

in der strategischen Asset-Allokation und wie finden diese Instrumente in der taktischen Vermögensaufteilung ihren Einsatz? Luc Schuurmans: Strukturierte Produkte – und somit auch Trackerzertifikate – haben dank ihrer Vielseitigkeit in der strategischen Asset-Allokation ihren festen Platz. Partizipationsprodukte, zu denen die Trackerzertifikate gezählt werden, sind bei den Anlegern in der Schweiz beliebt. Beim Einsatz sind in der Praxis zwei Anwendungsbereiche zu unterscheiden: Erstens setzt man Trackerzertifikate als «Bull»-Instrumente ein, so werden bei der Auswahl eher «exotische» Basiswerte/-körbe gewählt. Ein aktuelles Beispiel ist der Solar-Tracker der BKB, mit elf spezifischen Titeln aus dem Solarstrom-Umfeld. Zweitens geht man bei dem anderen Anwendungsbereich von einer negativen Marktentwicklung aus – sprich das Zertifikat wird als «Bear»-Instrument eingesetzt. Hier kommen die Vorteile des kurzen «time to market» und der geringen Mindestlancierungsgrösse von Trackern zum Tragen. Leider sind nur wenige der Bear-Zertifikate im Markt sichtbar. Der Anteil von strukturierten Produkten und somit auch jener von Tracker Zertifikaten wird primär durch die strategische Asset-Allokation bestimmt. Die Auswahl hingegen wird in der taktischen Vermögensverwaltung vorgenommen. Wie verhalten Sie sich, wenn der zugrunde liegende Basiswert sich entgegen Ihrer Markterwartung entwickelt?

LS 34 PUNKTuell 2008

Einer der zentralen Vorteile von Trackerzertifikaten ist, dass diese leicht verständlich sind, da sie die Preisbewegung des Basiswerts eins zu eins spiegeln. Die Komplexität, die sich bei der Preisbildung von strukturierten Produkten während der Laufzeit – etwa den Barrier Reverse Convertibles – zeigt, ist bei Trackern nicht vorhanden. Bei einer gegenläufigen Marktentwicklung hängt es grundsätzlich vom Anleger und seinem Investitionsprofil ab, wie während der Laufzeit vorgegangen wird. Beruht eine Finanzanlage eher auf einem «Trading-Profil», so wird in der Regel mit Stop-Loss-Limiten gearbeitet. Hier ein weiterer Vorteil: Im Vergleich zu Anlagefonds weisen sie wie die Exchange Traded Funds eine gute Marktliquidität auf. Hingegen wird man bei einem «Investment-Profil» eher dazu neigen, die Zertifikate auch durch gegenläufige Marktentwicklungsphasen zu halten – weil die grundlegende Ausrichtung ja langfristig ist. Auf welche Kriterien achten Sie bei der Auswahl eines Trackerprodukts? Folgende sind zentral: Basiswert/-korb Währung des Trackers Erwartete Marktentwicklung Laufzeit Aufgrund der Rechtsform ist die Emittentenbonität ganz wichtig (Rating spielt folgedessen eine zentral Rolle). Andere Kriterien (Kosten, Kotierungsort, Dividendenhandhabung et cetera) werden natürlich berücksichtigt, be-

einflussen aber die Kaufentscheidung in der Praxis eher sekundär. Wie sehen Sie die Zukunft dieser Anlageprodukte. Was sind die Trends? Ein Trend zeichnet sich bei der Zunahme der Transparenz ab. Waren bisherige Käufer doch eher Spezialisten, so fördert die klare Klassifizierung, ein transparentes Reporting und der Wettbewerb die Verbreitung der Produkte. Je länger die Produkte im Markt im Einsatz sind, umso mehr Erfahrungen werden gewonnen, was sicherlich förderlich für die Verbreitung dieser Produkte ist. Die Eigenschaften wie gute Liquidität, kurzes «time to market», grosse Flexibilität, die Tracker und ETFs haben, werden klassische Indexfonds immer mehr vom Markt verdrängen. Neue Trends, die je nach Kursverlauf des Basiswerts die Gewichtung im Zertifikatkorb anpassen, belegen deutlich die Flexibilität. Anderseits gilt es aber stets zu berücksichtigen, dass Trackerwerkzeuge auch in Konkurrenz zu anderen strukturierten Investmentprodukten stehen. Wenn man sich vor Augen führt, dass sich in den Wertschriftenbeständen der Schweizer Banken über dreimal soviel strukturierte Produkte befinden wie Geldmarktpapiere, so ist das beeindruckend. Andererseits zeigt es sich, dass die strukturierten Produkte «nur» ungefähr 20 Prozent der Anlagefondsvolumen ausmachen. Allein schon dieser Umstand verdeutlicht, dass noch ein grosses Marktpotenzial bei strukturierten Produkten (inklusive Trackern) vorhanden ist.


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Die Zertifikate qualifizieren als strukturierte Produkte, nicht als Kollektivanlagen im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und unterstehen daher keiner Genehmigungspflicht und keiner Aufsicht der Eidgenössischen Bankenaufsicht (EBK). Die Zertifikate dürfen in und von der Schweiz aus nur von Banken, Effektenhändlern und Versicherungen oder aber von ausländischen Institutionen, die einer gleichwertigen prudentiellen Aufsicht unterstehen, vertrieben werden. Konkurs oder Insolvenz der Emittentin können zu einem Teil- oder Totalverlust des investierten Betrages führen. Die Zertifikate werden nicht von einer Bank ausgegeben oder garantiert. Verkaufsbeschränkung: USA, US Personen und Vereinigtes Königreich. Für Produktinformationen an private Investoren stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung, für Beratung und Aufträge wenden Sie sich bitte an Ihren persönlichen Finanz- oder Steuerberater oder Ihre Hausbank. Der alleinverbindliche englischsprachige Prospekt kann kostenfrei bei Merrill Lynch Capital Markets AG in Zürich unter der Telefonnummer 044 / 297 77 77 bezogen werden. Potenzielle Investoren sollten insbesondere die Abschnitte über die Risiken im Verkaufsprospekt gelesen und verstanden haben.



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Hebelprodukte sind immer wieder beliebte Werkzeuge, um überproportional von einer Kursbewegung zu profitieren. Denn bereits mit geringem Einsatz kann ein Investor hohe Gewinne erwirtschaften. Doch es gibt auch eine Kehrseite der Medaille.

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txt: CS] Wer möchte denn nicht rasch überdurchschnittliche Gewinne einstreichen? In erster Linie nutzen Anleger Hebelprodukte zur kurzfristigen Spekulation. Aber diese Instrumente können ebenfalls eingesetzt werden, um eine bestimmte Position oder auch ein gesamtes Portfolio abzusichern. Je-

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HEBEL / LEVERAGE

doch wird dies bislang kaum genutzt. In den letzten Jahren haben sich weitere «Spielereien» entwickelt, wie die Knock-out-Warrants und die Mini Futures. Beide Produkte haben eines gemeinsam: Mit geringem Kapitaleinsatz partizipiert ein Käufer an der Kursentwicklung eines Basiswerts. Das Be- ›››

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HEBEL / LEVERAGE

sondere dabei ist, dass der Kurs eines Hebelprodukts überproportional auf die Kursbewegung des Basiswerts reagiert – daher der Begriff «Hebel». Selbstverständlich wirkt dieser Hebel in beide Richtungen, sowohl bei steigenden Notierungen wie auch bei sinkenden Kursen. Die wichtigsten Eigenschaften beim «Plain-Vanilla-Warrant», die bei einem Kauf genau unter die kritische Lupe gehalten werden müssen: Basiswert Typ (Call/Put) Ausübungspreis Implizite Volatilität Laufzeit Glaubt ein Investor an steigende Kurse, dann wählt er einen Call-Warrant (Long). Ist er der Meinung, die Kurse fallen in den Keller, dann profitiert er von den Eigenschaften eines PutWarrant (Short). Volatilität als «Preispendel» Warrants verbriefen das Recht, einen bestimmten Basiswert zu einem im Voraus bestimmten Ausübungspreis zu erwerben (Call) oder zu verkaufen (Put). Heute wird in der Regel nicht einfach ein Basiswert geliefert, sondern es findet vielmehr ein BarmittelAusgleich statt. Der Preis des Warrants hängt sehr stark von der Erwartung beziehungsweise der Wahrscheinlichkeit ab, dass der Ausübungspreis spätestens bis zum Ende der Laufzeit bei einem Call über- respektive bei einem Put unterschritten wird. Damit hat die implizite Volatilität, also die zukünftig angenommene Schwankungsbreite des Basiswerts, einen zentralen Einfluss auf die Preisentwicklung. Die «wichtige» implizite Volatilität kann auch als Risiko verstanden werden. Steigt nämlich die Unsicherheit in Bezug auf einen Basiswert, beispielsweise bei einer Aktie, dann steigt die implizite Volatilität und im Gleichschritt der Call-WarrantPreis. Glauben die Marktteilnehmer hingegen, dass ein Basiswert weniger stark schwanken wird, so reduziert sich der Preis des Warrants. Einfache Grundregel: Steigende Volatilitäten

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verteuern einen Optionspreis (Call/ Put), sinkende Volatilitäten lassen handkehrum die Optionspreise (Call/ Put) purzeln. Die Zeit spielt bei einem Warrant gegen den Anleger. Das heisst, je näher der Verfallstermin heranrückt, desto stärker frisst die Zeit am Warrant-Preis. Rund zwei bis drei Monate vor Verfall nimmt dieser jeweils stark zu. Mit einem Schlag zum K.o. Eine löbliche Weiterentwicklung sind die sogenannten Knock-Out-Warrants. Der eigentliche Hauptunterschied zwischen den Knock-Out-Warrants und den ursprünglichen Warrants liegt in deren wertlosem Verfall beim Erreichen oder Unterschreiten (Terminus: CallKnock-Out) respektive Überschreiten (Fachbegriff: Put-Knock-Out) einer Knock-Out-Schwelle. Sie entscheidet massgeblich über das Auszahlungsprofil. Anhand eines Beispiels kann kurz erläutert werden, was es mit dieser Schwelle auf sich hat: Ein KnockOut-Call-Warrant hat einen Ausübungspreis von 90 Franken und eine Knock-Out-Schwelle von 90 Franken. Der Basiswert handelt zu Beginn der Laufzeit bei 100 Franken. Die KnockOut-Schwelle liegt meist am Kurs des Basiswerts oder wenig davon entfernt. Berührt der Kurs des Basiswerts irgendwann während der Laufzeit die Knock-Out-Schwelle von 90 Franken oder fällt er darunter, so wird nichts ausbezahlt. Liegt der Schlusskurs oberhalb des Ausübungspreises, zum Beispiel bei 112 Franken und wurde die Knock-Out-Schwelle von 90 Franken nie erreicht, dann wird die Differenz von Schlusskurs und Ausübungspreis ausbezahlt. Ohne Volatilitäten zum Erfolg Grundsätzlich gilt folgender Fakt: Je mehr sich der Kurs des Basiswerts der Knock-Out-Schwelle nähert, desto grösser ist der Hebeleffekt. Ausserdem nimmt bei Knock-Out-Warrants das Risiko eines Knock-Outs tendenziell immer weiter ab, je näher der Fälligkeitstermin heranrückt. Dementsprechend können Warrants mit einer Knock-Out-Schwelle einen steigenden Zeitwert aufweisen. Die jüngste Entwicklung der Hebelprodukte am Schweizer Markt sind

die sogenannten Mini Futures. Sie kombinieren die Einfachheit von OpenEnd-Trackerzertifikaten mit der Hebelwirkung von Warrants. Die wichtigsten Eigenschaften von Mini Futures: Basiswert Laufzeit Stopp-Loss-Level Finanzierungslevel Im Unterschied zu den restlichen Hebelprodukten haben Mini Futures keine feste Laufzeit. Das bedeutet, ein Anleger kann eine Marktmeinung mit Hebel umsetzen, ohne sich dabei auf eine feste Laufzeitbegrenzung einzuschränken. Ebenfalls hier investiert der Erwerber nur einen Bruchteil des Kurses des Basiswerts, um – mit dem Hebel – von steigenden beziehungsweise von sinkenden Notierungen zu profitieren. Stop-Loss-Sicherheit Der Preis eines Mini Futures ergibt sich aus der Differenz zwischen Basiswertkurs und Finanzierungslevel (umgekehrt verhält es sich im «Short-Fall»). Absolut gesehen bewegen sich «Minis» eins zu eins mit den Kursveränderungen des Basiswerts. Der Hebeleffekt wird dadurch erzielt, dass nicht der gesamte Wert des Basiswerts bezahlt wird, sondern nur ein geringer Teil davon, nämlich die Differenz zwischen Finanzierungslevel und Basiswertkurs. Mini Futures haben als angenehme, zusätzliche Sicherheit einen sogenannten Stop-Loss-Level. Damit wird vermieden, dass der Wert eines Minis negativ wird. Sobald der Stop-Loss unter- (Mini-Long) oder überschritten (Mini-Short) wird, ist das Produkt «ausgestoppt». Sobald ein Stop-LossEreignis eingetroffen ist, löst der Anbieter das Produkt auf und ermittelt den Restwert, der dann wiederum innerhalb von wenigen Tagen dem Inhaber rückvergütet wird. Der maximale Verlust ist jedoch immer auf den bezahlten Preis eines Mini Futures beschränkt. Das Risiko einer Anlage in Mini Futures ist jedoch grösser als bei einer Direktanlage. Zudem haben Veränderungen der impliziten Volatilität keinen Einfluss auf den Preis des Mini Futures.


SPEZIALISTEN IM GESPRÄCH txt: CS] Wie verwenden Sie Hebelprodukte? Wo finden diese Werkzeuge in der taktischen Vermögensaufteilung ihren Platz? Vincenzo Zinnà: Meistens werden Hebelprodukte als Spekulation und eher selten als Hedge verwendet, da die Möglichkeit nach schnellen Gewinnen reizt. Hebelprodukte können auf verschiedene Arten angewendet werden. Einerseits kann der Investor anstatt Aktien zu kaufen, einen Teil in Calls und den anderen Teil in festverzinsliche Anlagen investieren und somit den gleichen Ertrag erreichen. Andererseits können Investments mit kurzfristigen Puts abgesichert werden und somit bei einem eventuellen Sinken der Aktie den Verlust limitieren. Nach rund 10 bis 20 Tagen sollten entweder die Absicherung oder in einem negativen Fall die Aktien verkauft werden, denn entweder man glaubt an einen steigenden oder dann eben an einen sinkenden Markt. Dazu kommt, dass Hebelprodukte den Zeitwert gegen sich haben.

Wie verhalten Sie sich, wenn der zugrunde liegende Basiswert sich entgegen Ihrer Markterwartung entwickelt? Was muss man dabei beachten? Meine Philosophie lautet: «Let the profit run and cut the loss.» Es ist wichtig, dass der Investor sich genau überlegt, bei welchem Preis er bereit ist, die Aktie zu kaufen. Es ist jedoch noch wichtiger zu wissen, wann er sie verkaufen will. Nun ist das eine einfache Frage – nämlich bei einem höheren Preis. Die Frage stellt sich jedoch, was geschieht, wenn die Aktie nicht steigt, sondern in die andere

Richtung tendiert. Nach 10 Prozent Verlust sagt sich der Investor: «Ok, jetzt ist sie genug gesunken, nun steigt sie wieder.» Nach 50 Prozent Verlust verliert der Investor vielleicht die Nerven und verkauft die ganze Position. In letzter Zeit hätte die Strategie, Aktien bei einem Verlust von zirka 10 Prozent zu verkaufen, viele Verluste vermieden. Der erste Stop-Limit wird bei etwa 90 Prozent des Aktienkurses gesetzt und wenn der Titel steigt, wird diese natürlich angehoben. Wenn beispielsweise die Aktie von 100 auf 108 klettern sollte, kann die Stop-Limite auf 101 angehoben werden, bei 115 auf 110 et cetera. Wenn die Aktie jedoch gehalten werden soll, kann man diese mit Puts absichern. Jedoch muss man damit rechnen, dass die Volatilität gestiegen und somit die Absicherung mit dem Put relativ teuer ist. Auf welche Kriterien legen Sie bei der Auswahl eines Hebelprodukts Ihren Fokus? Ersteres ist das Hauptkriterium. Eine hohe Volatilität verteuert das Hebelprodukt automatisch. Machen wir ein Beispiel: Sie kaufen einen einjährigen At-the-money-Warrant (Strike ist gleich wie die Aktie, zum Beispiel 100) mit einer Volatilität von 25 Prozent und bezahlen somit 8. Wäre die Volatilität bei 50 Prozent, so hiesse dies für den gleichen Warrant, dass Sie einen Preis von ungefähr 16 bezahlen müssten. Leider noch nicht genug; dies hat dann einen Einfluss auf den Hebel, dieser würde nämlich von 6,25 (Aktie durch Optionspreis mal Delta [100 : 8 x 0,5]) auf 3,125 sinken. Der Leverage oder Hebel ist eben-

falls ganz zentral für die Auswahl des Hebelprodukts, denn in diesem Auswahlkriterium ist die Risikofreudigkeit enthalten. Hebel von 1 bis 4: Kaufe lieber die Aktie. Hebel von 4 bis 7: Mit diesem Hebel kann Geld verdient werden inklusive einem gesunden Schlaf. Hebel von 7 bis 10: Hier wird es langsam sportlich. Hebel über 10: Nur für Risikofreudige. Da ich Optionen nicht lange halte und ebenso einen hohen Hebel haben möchte, kaufe ich nur Produkte mit kurzen Laufzeiten, die «im oder am Geld» sind. Eine meiner Regeln ist auch, nie einen Warrant unter 0,50 zu kaufen, da mir sonst der Spread zu hoch ist. Was sind Ihre Auguren zu diesen Anlageprodukten? Diese Anlageprodukte werden weiter an Stärke gewinnen, da mit ihnen bei allen Marktsituationen eine Gewinnmöglichkeit besteht. Bei meinen obigen Ausführungen habe ich mich nur auf normale und Knock-Out-Optionen bezogen. Es gibt jedoch auch sogenannte «Binary-Hebelprodukte», wo die Auszahlung per Verfall entweder 0 oder beispielsweise 5 ist. Nicht beschrieben habe ich auch die «Range-Option», wo ein Gewinn erzielt werden kann, wenn sich die Aktie oder der Index in einem gewissen Bereich bewegt. Emittenten finden immer wieder neue Wege, um interessante Produkte vorzustellen. Um jedoch erfolgreich zu sein, sollten die Investoren zuerst die Risiken kennen und erst danach die Chancen anschauen.

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Börsengehandelte Indexfonds (ETF), erfuhren einen beispiellosen Boom. Zu Recht, sind sie doch effizient, kostengünstig und geniessen überdies den Status Sondervermögen. Die innovativen Portfoliobausteine sind denn auch kaum mehr wegzudenken.

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txt: CS] Es spielt an und für sich keine Rolle mehr – den Risikogedanken für einmal ausgeklammert –, ob der anvisierte Börsenschauplatz renommiert ist oder exotisch. Denn heute ist es etwa dank den Exchange Traded Funds (ETF) möglich, etliche Märkte und Anlagestrategien mit nur einer Trans-

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aktion abzudecken.Vorbei sind also die mühseligen Zeiten, wo der Investor nur mittels kostenintensiver Engagements (Einzeltitel) oder gar hürdenreicher Direktinvestitionen (Firmenkauf/Beteiligungen) an gewissen Aufwärtstrends partizipieren konnte. Doch wie genau ist dies denn möglich, was ›››

ETF – EIN HYBRIDES ANLAGEINSTRUMENT

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ETFs / ETSFs

sind ETFs überhaupt und wo liegt die Krux? Gibt es denn eine? Marktspiegel in Anlageform ETFs sind börsengehandelte Indexfonds mit einem passiven Ansatz und für fast alle Anlageklassen verfügbar. Der Grundgedanke der passiven Anlageform ist die Abbildung der Wertentwicklung eines ganzen Marktes, sprich eines Index. Dadurch wird der kurzfristigen Mehrperformance (Verzicht auf aussichtsreiche Einzeltitel) zugunsten langfristiger, risikoarmer Überlegenheit entsagt. Der passive Approach sichert dem Anleger die Performance des jeweiligen Index und vermeidet zudem eine unterdurchschnittliche Wertsteigerung infolge von Fehlentscheidungen. Bei «indexbasierten Investmentvehikeln» fallen damit weder hohe Transaktionskosten an noch übermässige Managementgebühren oder Ausgabeaufschläge. Der ETF-Investor zahlt beim Erwerb Brokergebühren, analog einem Aktienkauf. Zudem entstehen ihm durch die Differenz aus der Geld-Brief-Spanne (Spread) Kosten, die der Market Maker (auch genannt Designated Sponsor) als Entschädigung für die laufende Liquiditätsbereitstellung erhält. Gegenüber den traditionellen, sprich aktiv verwalteten Fonds sind ETFs, zieht man die Total-Expense-Ratio (TER) herbei, massiv günstiger. Ein Sammelsurium an Vorteilen In Anbetracht dessen erstaunt es nicht, dass ETFs immer mehr Einzug in jedermanns Portfolio finden. Die Vorzüge von ETFs sind aber vielschichtiger und gehen entsprechend noch viel weiter: Diversifikation – Risikostreuung auf den gesamten Indexbestand Hohe Liquidität durch Kotierung und Verpflichtung des MarketMakers Effizienz dank rascher Umsetzung und Einsetz-/Handelbarkeit Darüber hinaus gilt es zu beachten, dass ETF-Gelder unter das Kapitalanlagegesetz (analog den klassischen

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Anlagefonds) fallen und somit keinem Emittentenrisiko ausgesetzt sind. Im Konkursfall eines Bankinstitutes oder Produktanbieters ist dieses sogenannte Sondervermögen also geschützt. Fester Portfoliobaustein und das Risiko Nicht minder vorteilhaft ist die Tatsache, dass mit ETFs «gespielt» werden kann. Mit ihnen können im Rahmen einer taktischen Vermögensanlage kurzfristige Länder-, Regionen- oder Branchenstrategien umgesetzt werden, ohne dabei eine kostspielige und langwierige Einzelwerteauswahl treffen zu müssen. Aus modernen, renditeorientierten und effizienten Portfolios sind ETFs entsprechend kaum mehr wegzudenken. Sie sind vielleicht nicht gerade Wunderkinder, denn sie gehen auch mit dem Markt im Gleichschritt, wenn dieser nach unten tendiert. Doch ein gewisses Multitalent darf diesen Instrumenten gewiss attestiert werden, gibt es ja inzwischen beispielsweise auch «Short-ETFs». Trotz alledem gehen mit diesen «Multitalenten» natürlich auch Gefahren einher. Verschiedene Risiken Wie bei den meisten Investmentarten besteht einerseits das unsystematische Risiko, das vorwiegend makroökonomischer Natur ist. Als Beispiele seien hier wirtschaftliche Unsicherheiten erwähnt. Sie manifestieren sich in finanzieller Hinsicht speziell in Wechselkurs- und Transferrisiken. Anderseits gibt es systematische Notlagen, die immer eine gesamte Anlagekategorie gleichermassen betreffen, nicht nur einzelne Wertpapiere. Ein Beispiel in diesem Zusammenhang ist das allgemeine Marktrisiko des Basiswerts, das politische Unsicherheiten ebenso mit einschliesst wie rechtliche oder mögliche steuerliche Änderungen. Weiter gibt es noch Indexrisiken im Allgemeinen. Das hybride Instrument ETF Die unsystematische Gefahr kann mittels ETFs minimiert werden, zumal viele und teils vollends unterschiedliche Werte in einem ETF enthalten sind. Das Systematische bleibt erhalten, ist allerdings nicht durchs Band

zwingend auf ETFs alleine zugeschnitten, sondern betrifft vielmehr alle Arten von Investments. So oder so, vielmals sind in des Anlegers Augen nur Dollarzeichen zu sehen, Risiken werden dabei gänzlich ausgeblendet. In fast jeder Hinsicht sind ETFs übrigens zwischen Aktien und Fonds anzusiedeln. Das heisst, sie vereinen die jeweiligen Vorzüge oder besser gesagt deren Charakteristiken zu grossen Teilen. Anhaltender Höhenflug ETFs beherbergen dieselbe steuerliche Behandlung wie Dividendenpapiere. Inzwischen kann sich der ETFAnleger folgendermassen finanziell engagieren: Aktien Rohstoffe Obligationen Kreditderivate Geldmarkt Die Möglichkeiten, mit ETFs Gewinne zu erzielen, sind schier unerschöpflich, vorausgesetzt, man wendet diese denn auch richtig an. ETFs gehörten bislang zu den wohl am kräftigsten steigenden Anlagesegmenten. Diese Tendenz dürfte auch weiterhin anhaltend sein. Fondsmanager hinter Benchmark Führt man sich vor Augen, dass nur wenige traditionelle Fondsmanager langfristig tatsächlich in der Lage sind, ihre Benchmark zu schlagen und der Anleger dennoch eine Managementgebühr – die wiederum eifrig und unangenehm an der Jahresperformance knabbert – bezahlen muss, glaubt man noch mehr an den fortwährenden ETF-Höhenflug.


ANLAGEVEHIKEL IM WOHLIG-WARMEN FONDSMANTEL txt: CS] Dass es in der Produktküche der

«strukturierten Welt» stets brodelt, dürfte inzwischen bekannt sein. Hingegen eher (noch) weniger bekannt ist das neuste Anlagegericht namens Exchange Traded Structured Fund, kurz ETSF. Die Schweizer Börse SWX Swiss Exchange hat eigens dafür ein neues Produktsegment ins Leben gerufen. Der Schweizer Finanzgemeinde steht damit nun ein neues Anlageinstrument zur Verfügung, das insbesondere in Zeiten von mangelndem Investoreninteresse willkommene Handküsse verteilt. Intelligenter Anlagepfad Dies aus mehrfacher Hinsicht. Das börsenkotierte Konstrukt erinnert stark an Exchange Traded Funds (ETF) und weckt auch Erinnerungen an strukturierte Produkte, die verschiedene Risiko-Rendite-Profile aufweisen und sich neben Indizes auch auf Körbe oder einzelne Aktien sowie Rohstoffe beziehen. ETSFs sind von beidem ein bisschen: Aus der Verschmelzung entstanden strukturierte Instrumente mit einem sich vor Emittentenrisiken schützenden Fondsmantel. Dadurch ist ein intelligenter Weg entstanden, den sowohl private Anleger wie auch professionelle Marktteilnehmer (etwa PKs oder Institutionals) bestreiten können. Gerade die Kotierung und Handelbarkeit locken sicher Erstere an. Letztere, die von Gesetzes wegen eine doch ziemlich restriktive Anlagepolitik verfolgen, haben aber nun eine agile und innovative Opportunität erhalten, um mit dem Markt «spielen» zu können. Dank den (positiven) ETF-Eigenschaften wird beispielsweise der Effizienz in hohem Masse Rechnung getragen, zumal strategische Entscheide kurzerhand umgesetzt werden können. Darüber hinaus trägt ein ETSF dazu bei, die Risiken zu minimieren.

Status Sondervermögen Dies einerseits deshalb, weil nicht Einzeltitel in den Portfolioschoss geholt werden, sondern gleich ein Korb oder ein Index abgebildet wird. Andererseits – die ETSFs sind ja von einem «Fondsmantel» umhüllt – geniesst das in ETSF investierte Kapital den Status Sondervermögen, Stichwort Kapitalanlagegesetz (KAG), ist also gesetzlich geschützt, sollte der Emittent in Konkurs geraten. Das Diversikum an Vorzügen kostet allerdings etwas. Doch schon Prof. Dr. Harry M. Markovitz hat mit seiner modernen Portfoliotheorie zum Ausdruck gebracht, dass mehr Sicherheit im Normalfall die Rendite schmälert. Gesetzlicher Schutz kostet Im konkreten Fall wird die Sicherheit erkauft. Die damit verbundenen Kosten gehen folgerichtig an der etwaigen Performance ab. Zurzeit kann – über den Daumen gepeilt – gesagt werden, dass für die Vermeidung des Konkursrisikos pro Jahr rund 0,2 Prozentpunkte «abgegeben» werden müssen. Wenn man bedenkt, dass überdies der Market Maker die strengen Börsenbedingungen erfüllen muss (zum Beispiel Sicherstellung der Geld-Brief-Kurse) und das Vehikel tagtäglich ge- oder verkauft werden kann, erscheinen die Kosten nicht mehr derart hoch.

Die Finanzgemeinde lancierte ein Konstrukt, das zwischen ETFs und strukturierten Produkten anzusiedeln ist. ETSF heisst das gelistete Kind, dessen Folgenamen Flexibilität, Effizienz, Sicherheit sind. Institutionelle Anleger liebäugeln mit einer Adoption. Benjamins Beweise fehlen ETSFs stehen gar in einem noch besseren Licht, denn sie können so strukturiert werden, dass die Erträge asymmetrisch anfallen. Sollten die Marktlaunen die Kurse also purzeln lassen, kann das Fondsvermögen so ausgestaltet werden, dass ein Kapitalschutz greift, ähnlich wie bei den kapitalgeschützten Produkten. Selbstverständlich kann der «ETSFler» auch an einem Aufwärtstrend partizipieren oder von seitwärts tendierenden Preisen profitieren. Bislang gibt es erst einen Anbieter solcher Vehikel, die Auswahl ist infolgedessen relativ stark beschränkt. Verschiedene Emittenten liebäugeln jedoch damit, eigene ETSFs vom Stapel zu lassen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass sich «der Benjamin unter den strukturierten Produkten» kaum beweisen konnte, wurde den ETSFs ja erst Ende 2007 Leben eingehaucht. Auch wenn die vergangene Wertentwicklung keine Garantie für die zukünftigen Kurstendenzen gibt, stellt der sogenannte Track Record doch stets eine ganz gute Indikation dar.

KAG (KAPITALANLAGEGESETZ)

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SPEZIALISTEN IM GESPRÄCH txt: RB] Wie nutzen Sie Exchange Traded

Funds in der strategischen Asset-Allokation und wie finden diese Instrumente in der taktischen Vermögensaufteilung ihren Einsatz? Yves Bertolli: Da wir sehr kostensensitiv sind und für uns und unsere Kunden eine tiefe Gebührenstruktur sehr wichtig ist, sind benchmarknahe sogenannte «commoditised products» effektiv in beiderlei Hinsicht. Das explosionsartige Wachstum dieses Anlagesegments hat auf jeden Fall seine Berechtigung. Der institutionelle Investor nützt diese Anlageform bereits seit einiger Zeit, wogegen der private Investor vor allem in Europa noch starken Nachholbedarf hat. Wir investieren aktiv in einem Verdrängungsmarkt, wie wir ihn zum Beispiel in westlichen Volkswirtschaften vorfinden. Das wirtschaftliche Wachstumspotenzial in diesen entwickelten Ländern ist limitiert, umso mehr der Wohlstandsstatus auf einem sehr hohen Niveau liegt. Eine höhere Bedeutung kommt in diesem Umfeld meines Erachtens der Selektion von: Sektoren Titeln ... zu. Dies deshalb, weil künftiges Wachstum hauptsächlich durch Marktanteilgewinne generiert werden kann. Wir nutzen in der taktischen Umsetzung ETFs für den Kauf eines Index in jungen Volkswirtschaften und Schwellenländern oder das Abbild einer Themenidee mit geringem Tracking Error, hoher Liquidität, niedrigen Gebühren und grösstmöglicher

YB 44 PUNKTuell 2008

Produktetransparenz. Im Gegensatz zu den gesättigten Märkten profitieren in diesen aufstrebenden Ländern mit sehr hohem Wirtschaftswachstum meistens sämtliche Unternehmen. Wie verhalten Sie sich, wenn sich der zugrunde liegende Basiswert entgegen Ihrer Markterwartung entwickelt? Wir stellen nicht das eigentliche Anlageprodukt, sondern das Underlying in Frage.Wir unterscheiden grundsätzlich in strategisch längerfristige und tradingorientierte kurzfristige Investitionen. Das Hauptgewicht unserer Positionen basiert auf einem mittel- bis langfristigen Value-Ansatz. Wir sehen uns generell nicht als Trendfollower und lassen uns daher von kurzfristigen Modeerscheinungen nicht beeinflussen. Sollten sich im Basiswert die Fundamentalanalyse und die Marktaussichten plötzlich verschlechtern, sind wir selbstverständlich bereit, das eingegangene Engagement ohne Rücksicht auf den Einstandspreis zu verkaufen. Auf welche Kriterien achten Sie bei der Auswahl eines Exchange Traded Funds? Folgende fünf Entscheidungskriterien sind bei der Auswahl zentral: Kosteneffizienz Marktliquidität Tracking Error Handelswährung Mit der Reihenfolge dieser Selektionsparametern geht auch die Wichtigkeit einher.

Wie sehen Sie die Zukunft dieser Anlageprodukte. Was sind die Trends, wohin geht die Reise? Wir sehen ein weiteres starkes Wachstumspotenzial im Bereich dieser sogenannten passiven Investments oder commoditised products. Dies vor allem zulasten der traditionellen, aktiv gemanagten Fondsprodukte und Mandate, da das Generieren von Alpha respektive Mehrwert gegenüber dem Benchmark über mehrere Jahre äusserst schwierig ist.


PUNKT Magazin lesen macht

«leichter phänomenal ...»


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DAS ABC DES MODERNEN FINANZWISSENS A

Absicherung Airbag-Zertifikate Aktive Anlageinstrumente Alpha Anlagefonds Amerikanische Option Arbitragegeschäft

Asiatische Option At the money Ausgabepreis Ausübungspreis

B

Auszahlungsprofil Baisse Barrier Range Reverse Convertible

Barrier Reverse Convertible

Barrier-Discountzertifikat

Basiswert

Basket

Benchmark Beta

Bezugspreis (Ausübungspreis) Bezugsverhältnis

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Mittels zusätzlicher Transaktionen werden Preisschwankungen einer bestehenden Wertschriftenposition ausgeglichen (Hedge/Hedging). Das Zertifikat bietet uneingeschränkte Beteiligung am Basiswertkursanstieg und gleichzeitigen Teilschutz bei sinkenden Preisen. Bei negativer Basiswertentwicklung wird bis zum Strike ein bedingter Kapitalschutz geboten. Vehikel, die im Gegensatz zu passiven Instrumenten versuchen, eine Benchmark zu übertreffen, indem diverse Praktiken/Techniken eingesetzt werden. Kennziffer, welche die abweichende Wertentwicklung gegenüber einem Vergleichsindex veranschaulicht. Alpha kennzeichnet jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung zu erklären ist. Von Investmentfirmen nach dem Grundsatz der Risikoverteilung verwaltetes (Sonder-)Vermögen, das von der Anlegerschar zur gemeinschaftlichen Kapitalanlage verwendet wird. Optionsvariante, bei der das jeweilige Recht während der gesamten Laufzeit ausgeübt werden kann. Ausnutzen von Preisdifferenzen eines Wirtschaftsgutes. Der Wertpapier-Arbitrageur profitiert von Preisdivergenzen an unterschiedlichen Börsenplätzen. Hohe Markttransparenz/-effizienz erschweren das Arbitragegeschäft zunehmend. Siehe Exotische Option. «Am Geld» ist eine Option, wenn der Kurs des Basiswerts genau dem Ausübungspreis der Option entspricht. Der Ausgabepreis entspricht dem Nettoinventarwert (NAV) der Anteile, zuzüglich Ausgabekommissionen. Bei Geschäftsabschluss festgelegter Preis, zu dem der Optionsinhaber das Recht hat, den Basiswert zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option). Auch als Bezugspreis bekannt. Siehe Pay-off-Diagramm. Fallende Börsenkurse, die sich über den Gesamtmarkt oder zumindest wichtige Teilbereiche erstrecken (deutsch: Bärenmarkt). Das Zertifikat besitzt einen oberen und unteren Knock-In. Werden die zwei Schwellenwerte (Knock-In) nie berührt, wird der Nominalwert des Zertifikats zurückbezahlt. Wird mindestens ein Knock-In-Schwellenwert berührt und liegt der Schlusskurs unter dem Basispreis, erfolgt die tatsächliche Lieferung des Basiswerts. Ein bei Emission definierter Coupon wird immer ausbezahlt. Im Gegensatz zum klassischen Reverse Convertible besitzt dieses Produkt einen zusätzlichen bedingten Kapitalschutz (Knock-In-Barriere). Wird diese Barriere während der Laufzeit nicht berührt, erhält der Investor das Kapital plus eine Zinszahlung ausbezahlt. Wird der Knock-In berührt, wandelt sich das Zertifikat in einen normalen Reverse Convertible. Barrier-Discountvehikel beheimaten einen Knock-In. Wird dieser während der Laufzeit nicht berührt, erhält der Anleger den maximalen Rückzahlungsbetrag, unabhängig vom Basiswertpreis. Bei Berührung wandelt sich das Zertifikat in ein normales Discountzertifikat. Als Basiswert bezeichnet man das Wertpapier, auf das sich ein Investmentprodukt bezieht. Als Basiswerte können Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Wechselkurse u.v.m verwendet werden. Der Kursverlauf des Basiswerts ist eng mit der Rückzahlung des Wertpapiers verknüpft (englisch: Underlying). Einzelne Anlagewerte, die in einem Korb (Basket) zusammengefasst werden. In der Regel werden Aktien einer gemeinsamen Branche/Region oder eines gemeinsamen Sektors vereint. Baskets dienen oft als Basiswerte für Derivate. Referenz- oder Vergleichsindex, der zur Beurteilung des Investmenterfolgs herangezogen werden kann. Normalerweise wird ein Index als Benchmark verwendet. Risikomass, das die Volatilität eines Investments (verglichen zur Benchmark) misst und angibt, wie sensitiv die Anlage auf Marktbewegungen reagiert. Ist der Wert >1, sind die implizierten Kursschwankungen des Anlageprodukts grösser als die der Benchmark. Siehe Ausübungspreis. Gibt an, wie viele Einheiten des Basiswerts über das derivative Finanzinstrument bezogen oder verkauft werden können (englisch: Ratio).


GLOSSAR

Bonität Bonuszertifikat

C

Call-Option

Cap

Capped-Outperformancezertifikat

Cash Settlement Co-Lead-Manager Core/Satellite-Ansatz Cost-Average-Effekt

D

Delta Derivat Derivatives Finanzinstrument Discountzertifikat

E

Emission Emittent Europäische Option Exchange Traded Fund (ETF)

Exotische Option Exposure Expresszertifikat

F

Final Fixing Floor

Futures

Schuldnerqualität. Umfasst Zahlungsfähigkeit/-willen (gibt Hinweis auf Kreditwürdigkeit/-fähigkeit) eines Emittenten. Dieses Produkt bietet bei seitwärts tendierenden Märkten die Chance einer attraktiven Rendite, die über dem allgemeinen Markt notiert. Wird während der Laufzeit der Knock-In nicht berührt, ist eine fixe Bonuszahlung garantiert. Zusätzlich partizipiert das Zertifikat unbeschränkt am Basiswertkursanstieg. Bei Knock-In-Berührung wandelt es sich in ein Trackerzertifikat. Derivat, das den Käufer berechtigt, aber nicht verpflichtet, eine bestimmte Menge eines Basiswerts zu einem im Voraus festgelegten Ausübungspreis während oder am Ende der Optionslaufzeit zu kaufen. Anvisiert werden steigende Kurse. Ein Finanzinstrument zur Absicherung gegen steigende Zinsen. Dem Käufer wird vom Verkäufer gegen eine Prämie eine bestimmte Zinsobergrenze (Strike) garantiert. Bei einem strukturierten Produkt wird die Obergrenze, bis zu welcher der Investor an der positiven Kursentwicklung des Basiswerts maximal partizipieren kann, ebenfalls als Cap bezeichnet. Damit ist innerhalb eines definierten Bereiches und gegenüber dem Basiswert ein doppelter Ertrag möglich. Der Bereich liegt zwischen dem Basiswertpreis bei Ausgabe des Zertifikates und dem vordefinierten Cap. Liegt der Kurs des Basiswerts bei Verfall unter dem Startniveau, erfolgt die Lieferung. Liegt der Basiswertkurs über dem Cap, findet eine Barabgeltung statt. Abwicklung/Rückzahlung von Derivaten mittels Geldzahlung. Ist neben dem Lead-Manager an der Emission beteiligt. Unterscheidung zwischen Kern- (Portfoliohauptteil) und Nebenanlagen, den sogenannten Satelliten. Kerninvestments sind zumeist indexnahe Engagements, Satellitenanlagen sollten das eigentliche Alpha generieren. Durchschnittskosteneffekt, der bei regelmässigen Einzahlungen eines fixen Betrages in einen Fonds besteht, da bei fallenden Kursen mehr und bei steigenden weniger Anteile erworben werden. Je länger der Sparplan dauert und je stärker die Kursschwankungen ausfallen, desto stärker ist denn auch dieser Effekt. Mass für die Veränderung des Optionspreises bei einer Veränderung des Basiswerts um eine Einheit. Siehe Derivatives Finanzinstrument. Ein vom zugrunde liegenden Wert (Basiswert) abgeleitetes Produkt, das durch eine vertragliche Vereinbarung zwischen zwei Parteien zustande kommt. Mit dem Kauf eines Discountzertifikats erwirbt der Investor einen Basiswert zu einem Discountpreis. Liegt der Basiswert am Laufzeitende über dem Ausübungspreis (Strike), erhält der Anleger eine Barrückzahlung, die im Voraus durch den Cap festgelegt wurde. Gewinnmöglichkeiten sind dadurch begrenzt. Liegt der Basiswert indes unter dem Strike, erhält der Börsianer den Basiswert zu einem tieferen Einstandspreis geliefert. Öffentliches Angebot eines Emittenten zur Begebung von Wertpapieren. Dies können Unternehmen, spezifische Bankinstitute oder öffentliche Schuldner sein, die Geld am Kapitalmarkt aufnehmen und dafür Wertpapiere ausgeben (Schuldner, englisch: Issuer). Optionsvariante, bei der das Optionsrecht nur am Ende der Laufzeit ausgeübt werden kann. Exchange Traded Funds bilden einen Index nach und werden wie eine herkömmliche Aktie kontinuierlich an der Börse gehandelt. ETFs sind kostengünstig, da etwa ein Ausgabeaufschlag (Agio) in der Regel entfällt. ETFs sind Anlagefonds und unterliegen dem Kapitalanlagegesetz (KAG). Bezeichnung für eine Optionsvariante mit komplexeren Auszahlungsstrukturen, als dies beispielsweise bei sogenannten Plain-Vanilla-Optionen (Call/Put) der Fall ist. Asiatische Optionen gelten als exotisch. Werden die Vermögensanlagen dem Einfluss gewisser sich verändernder Werte (Risikofaktoren) ausgesetzt, besteht ab diesem Zeitpunkt ein gewisses Exposure. Zweck ist es, eine schnellstmögliche Rückzahlung des eingesetzten Kapitals inklusive einer attraktiven Rendite zu generieren. Notiert der Basiswert am Beobachtungstag über dem Ausübungspreis (Startniveau), wird das eingesetzte Geld zusätzlich eines im Voraus festgelegten Coupons sofort retourniert. Im anderen Fall läuft das Zertifikat weiter bis zum nächsten Beobachtungstag. Liegt der Basiswert während der Gesamtlaufzeit an keinem der Beobachtungstage über dem Startniveau, wird bei Zertifikatverfall das Kapital zu 100 Prozent ausbezahlt – falls der Basiswert den Knock-In nicht berührt hat. Im Falle eines Knock-In-Ereignisses wird das Kapital entsprechend dem Kursverlauf des Basiswerts gekürzt. Siehe Verfall. Sind Vehikel, die sich gegen sinkende Zinsen wehren. Dem Floorkäufer wird gegen Bezahlung einer Prämie eine festgelegte Zinsuntergrenze (Strike) garantiert. Fällt der Marktzins unter diese Grenze, zahlt der Verkäufer den Differenzbetrag. Eine garantierte Mindestrückzahlung eines strukturierten Produkts wird ebenfalls als Floor bezeichnet. Unabhängig von der Entwicklung des Basiswerts kriegt der Anleger das Minimalniveau ausbezahlt. Standardisierte Terminkontrakte auf ein bestimmtes Gut. Futures verpflichten den Käufer, den Basiswert (dieser wird nicht tatsächlich gekauft, erforderlich ist lediglich eine Sicherheitsleistung, um etwaige Verluste ›››

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Futures G H

I/J

Geld-Brief-Spanne Hebel Hebelprodukte

Hedging Historische Volatilität Im Geld Implizite Volatilität Index

Indexfonds Indextracker Indikativer Nettoinventarwert (iNAV)

Initial Fixing Innerer Wert

K

In the money Issuer IUP (intérêt unique prédominant) Kapitalschutz Kapitalschutzzertifikat mit/ohne Cap

Kaufoption Knock-In/Knock-Out

Knock-Out-Warrant

L

Lead-Manager

Leverage

Liquidität M

Market Maker Maximalrendite Mini Future

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decken zu können) an einem im Voraus festgelegten Termin zu beziehen. Der Future-Verkäufer ist zur Lieferung des entsprechenden Basiswerts verpflichtet. Es handelt sich hierbei um ein Differenzgeschäft. Siehe Spread. Siehe Leverage. Vehikel, die dank der Hebelausstattung überproportional an der Entwicklung eines Basiswerts partizipieren. Der Hebel entsteht, weil mit geringerem Kapitaleinsatz die gleiche Performance wie beim Basiswert erzielt werden kann. Siehe Absicherung. Siehe Volatilität. «In the money» ist dann eine Option, wenn der Basiswertkurs höher (bei einer Call-Option) bzw. tiefer (bei einer Put-Option) ist als der Ausübungspreis der Option. Siehe Volatilität. Liefert Informationen über die Wertentwicklung eines Markts. Ein Index spiegelt die jeweilige Marktverfassung. Die Zusammenfassung wird in regelmässigen Abständen angepasst, damit er auch repräsentativ bleibt. Grundsätzlich wird zwischen Preis- und Performanceindex unterschieden. Indizes werden oft als Benchmark herangezogen. Anlagefonds, die einen passiven Ansatz verfolgen, indem sie versuchen, in ihrer Titelselektion und Strukturgewichtung den jeweiligen Index nachzubilden. Die meisten Indexfonds sind als ETF aufgelegt. Indextracker bilden wie Index- und Partizipationszertifikate die Performance eines Index 1:1 ab. Für börsengehandelte Fonds wird während Handelszeiten ein indikativer Nettoinventarwert berechnet. Das aktuelle Fondsvermögen wird auf Basis der Kurse der Einzelpositionen im Fondsportfolio ermittelt (siehe auch Nettoinventarwert). Siehe Final Fixing. Positive Differenz zwischen Basiswertkurs und Ausübungspreis (Call), positive Differenz zwischen Ausübungspreis und Basiswertkurs (Put) (siehe auch Zeitwert). Siehe Im Geld. Siehe Emittent. Siehe Überwiegende Einmalverzinsung. Dieser Schutz bezeichnet die Untergrenze, die bei Verfall unabhängig vom Kurs des Basiswerts zurückbezahlt wird (Floor). Kapitalschutzzertifikate ohne Cap bieten unbeschränkte Beteiligung an der Kursentwicklung des Basiswerts mit einer fixen Partizipationsrate. Zusätzlich geht mit dem Vehikel ein garantierter Rückzahlungsbetrag einher. Kapitalschutz gilt nur per Verfall und nur auf den ursprünglichen Ausgabepreis. Das Zertifikat mit Cap hat dieselbe Funktionsweise wie ein solches ohne Cap. Einziger Unterschied ist, dass bei steigendem Basiswert die Gewinne nur bis zum Cap (Obergrenze) ausbezahlt werden. Siehe Call-Option. Der Basiswert muss ein bestimmtes Niveau, die sogenannte Barriere, über- resp. unterschreiten, damit der Optionsschein überhaupt aktiviert wird. Diese Barriere wird als Knock-In-Level bezeichnet. Im Knock-Out-Fall wird der Optionsschein wertlos (Verfall), wenn die Barriere über- bzw. unterschritten wird. Die Schwelle wird als Knock-Out-Level bezeichnet. Grundsätzlich funktioniert dieses Knock-Out-Produkt wie ein herkömmlicher Warrant. Der einzige Unterschied ist das Knock-Out-Level. Wird der Knock-Out während der Laufzeit einmal berührt, verfällt der Knock-OutWarrant sofort (wertlos). Bezeichnung für die Bank(-en) an der Spitze eines Emissionskonsortiums. Der Lead-Manager ist für die Zusammensetzung des Konsortiums, die Konditionen- und Vertragsgestaltung, Dokumentation et cetera. zuständig (siehe auch Co-Lead-Manager). «Omega» – Hebelwirkung einer Option, sowohl positiv als auch negativ. Der Leverage-Wert gibt an, wie viel höher die prozentuale Kursänderung der Option ist, wenn sich der Basiswert um 1 Prozent verändert. Je höher der Hebel, desto spekulativer das betrachtete Instrument. Im Zusammenhang mit Wertpapieren bedeutet Liquidität die jederzeitige Kauf- und Verkaufsmöglichkeit zu fairen Bedingungen. Sie wird durch den Market Maker sichergestellt (siehe auch Geld-Brief-Spanne). Bank oder Wertpapierhaus, die/das sich verpflichtet, für bestimmte Wertpapiere permanent verbindliche Kaufsowie Verkaufspreise zu stellen (auch bekannt als Designated Sponsor). Sie drückt die höchste mit einem strukturierten Produkt erzielbare Rendite aus. Mini Futures gehören in die Kategorie der Hebelprodukte und bilden eine klassische Alternative zum FuturesKontrakt. Mini Futures erzeugen einen Hebeleffekt mit geringem Kapitaleinsatz. Laufzeitbegrenzungen gibt es keine, sie besitzen aber einen Stop-Loss. Wird dieser erreicht, löst sich der Mini Future auf und ein etwaiger Restwert wird zurückbezahlt. Die Volatilität hat – im Gegensatz zu Optionen – keinen Preiseinfluss.


GLOSSAR

Modifizierte Zinsbesteuerung

N

O

Nennwert Nettoinventarwert (NAV, Net Asset Value)

Nominalwert Option Optionsprämie Optionspreis Optionsschein Out-of-the-money Outperformance-Zertifikat

P

Over-the-Counter (OTC) Partizipation Pay-off-Diagramm Physische Lieferung Plain-Vanilla-Option Primärmarkt Put-Option

Q

Quanto

Quellensteuer R

Ratio Reverse Convertibles

Risikoprofil

S

Schuldner Sekundärmarkt Sondervermögen Spread Standardabweichung Stempel(-abgabe)

Bei strukturierten Produkten mit Kapitalschutz sind jeweils die einkommens- und verrechnungssteuerlichen Folgen zu bestimmen. Ziel ist es, dass im Einklang mit den Gesetzesvorgaben effektiv nur die Vermögenserträge und nicht auch noch die Kapitalgewinne versteuert werden müssen. Während bei nicht transparenten (das Factsheet sagt nichts Exaktes über die tatsächlichen prozentualen Komponenten aus) Konstrukten die reine Differenzbesteuerung zwischen Verkaufs- (bzw. Rückzahlungs-) und Kaufpreis zur Anwendung kommt, gestaltet sich das Steuersammelsurium bei einem transparenten Konstrukt schwieriger. Im letzteren Fall wird zwischen IUP und Nicht-IUP unterschieden (Verzinsung überwiegend einmalig resp. keine überwiegende Einmalverzinsung). Die modifizierte Zinsbesteuerung – Besteuerung allfälliger Zinszahlungen, Verrechnungssteuer wird zum Zeitpunkt der Rückzahlung erhoben – kommt dann zum Tragen, wenn die verzinsliche Komponente IUP ist. Siehe Nominalwert. Der NAV eines Anteils entspricht dem Nettofondsvermögen dividiert durch die Anzahl sich im Umlauf befindender Anteile. Der NAV bezeichnet somit den fairen Wert eines Fondsanteils und wird in der Regel einmal täglich berechnet (siehe Indikativer Nettoinventarwert). Drückt den auf Wertpapieren angegebenen Forderungs-/Beteiligungsbetrag aus (auch als Nennwert bekannt). Siehe Call-Option/Put-Option. Wert, der besagt, um wie viel Prozent der Basiswert über eine Option teurer erworben wird als mit einer Direktinvestition in den Basiswert. Preis/Wert einer Option. In einem Wertpapier verbriefte Option, deren Handel dadurch erleichtert wird. Optionsscheine sind in der Regel an einer Börse kotiert (englisch: Warrant). «Aus dem Geld» ist eine Option dann, wenn der Basiswertkurs tiefer (Call-Option) beziehungsweise höher (PutOption) liegt als der Ausübungspreis der Option. Es bietet eine überproportionale Beteiligung an der positiven Basiswertentwicklung, sofern dieser bei Verfall über dem Strike liegt. Liegt er darunter, ergibt sich eine 1:1-Partizipation. Zugunsten der Strategie verzichtet ein Anleger auf die laufenden Erträge des Basiswerts (e.g. Dividende). Ein Geschäft, das individuell zwischen zwei Marktteilnehmern (nicht Börse!) vereinbart und abgewickelt wird. Zahl in Prozent, die angibt, zu welchem Teil man per Verfall an der Performance des Basiswerts beteiligt ist. Grafische Darstellung des Auszahlungsprofils eines Derivats per Verfall. Die Gewinn-Verlust-Darstellung erfolgt in Abhängigkeit vom Preis des Basiswerts bei Verfall. Bei Verfall des Derivats erfolgt die Rückzahlung durch die Lieferung des Basiswerts. Siehe Option. Markt für Emissionen. Derivat, das den Käufer berechtigt, aber nicht verpflichtet, eine bestimmte Menge eines Basiswerts zu einem im Voraus festgelegten Ausübungspreis während oder am Ende der Optionslaufzeit zu verkaufen. Anvisiert werden fallende Kurse. Abkürzung für «quantity adjusting option». Die Handelswährung eines Instruments entspricht nicht der Währung des Basiswerts. Der Preis eines Quanto-Vehikels wird nur von der Kursentwicklung des Basiswerts beeinflusst. Wechselkursänderungen sind nicht relevant. Unmittelbar beim Schuldner der steuerbaren Leistung (d. h. an der Quelle) erhobene Steuer. Die Verrechnungssteuer auf Kapitalerträge (Zinsen, Dividenden), die zurzeit in der Schweiz 35 Prozent beträgt, gehört auch dazu. Siehe Bezugsverhältnis. Der Investor erhält eine garantierte Zinszahlung ausbezahlt. Liegt der Kurs des Basiswerts bei Verfall über dem Ausübungspreis, wird das Kapital zusammen mit dem letzten Coupon zurückbezahlt. Liegt der Kurs darunter, erfolgt die letzte Couponzahlung mit der Lieferung des Basiswerts. Aufgrund von Alter, Vermögenssituation, Risikobereitschaft, Anlagehorizont kann für jeden Marktteilnehmer ein individuelles Risikoprofil erstellt werden. Je nach Profil kommen denn auch unterschiedliche Investmentprodukte zum Einsatz. Emittent (siehe auch Bonität). Beginnt mit der Liberierung und endet mit dem Verfall des strukturierten Produkts. Während des Sekundärmarkts können die Produkte ge-/verkauft werden. Vermögen, geschaffen zur kollektiven Geldanlage, das im Konkursfall einer Finanzinstitution nicht zur Konkursmasse gehört. SICAV-Fonds geniessen den Status Sondervermögen. Differenz zwischen Kaufs- und Verkaufskursen (auch bekannt als Geld-Brief-Spanne). Statistisches Mass, das die Streuung einer Zufallsvariablen um ihren Mittelwert angibt. Steuern auf Transaktionen mit Wertpapieren und Versicherungsurkunden (auch bekannt als Emissions- oder Umsatzabgabe).

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GLOSSAR

Strike Strukturiertes Produkt T

TER

Termingeschäft Termsheet

Trackerzertifikate

Tracking Error

Twin-Win-Zertifikate

U

V

W X Y Z

Überwiegende Einmalverzinsung Umsatzabgabe Underlying Variabler Coupon Verfall Vergleichsindex Verrechnungssteuer Volatilität

Warrant

Zeichnungsfrist Zeitwert

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Siehe u. a. Cap. Finanzvehikel, bei dem klassische Investmentprodukte – mit Derivaten kombiniert – zu einem eigenständigen Instrument verknüpft und in einem Wertpapier verbrieft werden. «Total Expense Ratio» enthält die Gebühren für Verwaltung, Administration, Depotführung sowie Revisionsund Druckkosten eines Investmentfonds. Im Gegensatz zu der All-In-Fee sind in der TER keine Transaktionsgebühren enthalten. Ein Kauf- oder Verkaufsgeschäft, bei dem die Leistungen erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Schriftliches Festhalten aller für ein Bankgeschäft wesentlichen Bedingungen. Auf wenigen Seiten werden sämtliche relevanten Produktinformationen aufgeführt. Das Termsheet wird auch Factsheet genannt, durch den Lead-Manager erstellt und der Investorenschar zur Verfügung gestellt. Tracker-Zertifikate bilden die Kursentwicklung eines Basiswerts 1:1 ab (siehe auch Indextracker). Somit besteht dasselbe Risiko wie bei einem eigentlichen Kauf des Basiswerts. Beim Zertifikat allerdings fallen Gebühren in Form von Management Fees oder durch den Einbehalt von laufenden Erträgen an. Der Tracking Error ist die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen einem Portfolio sowie einer Benchmark und somit im Speziellen ein Mass für die Abweichung der Wertentwicklung eines Anlageprodukts von seiner Benchmark. Je passiver das Anlagevehikel ist, desto kleiner ist der Tracking Error. Das Twin-Win-Produkt bietet Gewinnmöglichkeiten sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen. Ist die Performance des Basiswerts positiv, partizipiert das Zertifikat in der Regel überproportional. Kursverluste werden bis zum Knock-In 1:1 in Gewinne umgewandelt. Wird der Knock-In berührt, wandelt sich der Twin-Win in ein Outperformance-Zertifikat. «IUP – intérêt unique prédominant», Begriff der Steuergesetzgebung, der verzinsliche Finanzinstrumente bezeichnet, bei denen der überwiegende Teil der Rendite in Form einer Einmalentschädigung erfolgt. Stempel(abgabe) Siehe Basiswert. Unabhängig von einem definierten Szenario kann die Höhe des Coupons variieren. Vertraglich festgelegter Tag, an dem ein Derivat mit einer begrenzten Laufzeit verfällt. Siehe Benchmark. Siehe Quellensteuer. Die Volatilität umschreibt die Intensität der Kursschwankungen eines Wertpapiers. Man unterscheidet zwischen historischer und implizierter Volatilität (siehe auch Standardabweichung). Die implizite Volatilität spiegelt die Erwartung der Marktteilnehmer bezüglich der künftigen Schwankungsbreite eines Basiswerts. Siehe Optionsschein.

Zeitspanne, in der neue Produkte gezeichnet und zu den vorgegebenen Emissionsbedingungen bezogen werden können. Differenz zwischen dem aktuellen Optionspreis und dem inneren Wert einer Option. Je näher das Laufzeitende rückt und je geringer die Volatilität des Basiswerts ausfällt, desto kleiner ist der Zeitwert.


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Neu an der SWX: Mini-Futures der Deutschen Bank Basiswert

Typ

Ticker

Strike 1

Stop Loss 1

Ratio

Laufzeit

Preis 1

Referenz 1

SMI® SMI® SMI® SMI® SMI® SMI® SMI® DAX® DAX® DAX® DAX® DAX® DAX® DAX® DAX®

Long Long Long Long Short Short Short Long Long Long Long Short Short Short Short

XSMIB XSMIC XSMID XSMIF XSMIX XSMIQ XSMIN XDAXG XDAXB XDAXC XDAXD XDAXE XDAXQ XDAXK XDAXR

6’702.83 6’802.86 6’902.91 7’002.95 7’599.41 7’671.94 7’819.39 5’980.23 6’053.69 6’153.75 6’252.54 6’810.04 6’900.75 6’956.27 7’000.76

6’834.00 6’936.00 7’038.00 7’140.00 7’448.00 7’520.65 7’665.22 6’086.24 6’171.00 6’273.00 6’375.00 6’671.16 6’762.00 6’814.43 6’860.00

400:1 400:1 400:1 400:1 400:1 400:1 400:1 400:1 400:1 400:1 400:1 400:1 400:1 400:1 400:1

Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End Open-End

CHF 1.70 CHF 1.45 CHF 1.20 CHF 0.95 CHF 0.84 CHF 1.02 CHF 1.39 CHF 1.93 CHF 1.63 CHF 1.23 CHF 0.52 CHF 1.72 CHF 2.08 CHF 2.30 CHF 2.48

7’185 7’185 7’185 7’185 7’185 7’185 7’185 6’415 6’415 6’415 6’415 6’415 6’415 6’415 6’415

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Stand: 18.08.2008, 9:45 Uhr

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