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HIGHLIGHT

SUNITA KUNSANTHIA – SUNITA SUITS

«AUSDRUCK VON SOUVERÄNITÄT, STIL UND LEBENSGEFÜHL»

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NACH DEN VIELEN WOCHEN HOME OFFICE UND CASUAL LOOK HABEN VIELE MÄNNER WIEDER LUST, SICH «BUSINESS LIKE» ZU KLEIDEN UND BEIM KUNDENKONTAKT UND IN DEN BÜRORÄUMEN DEN BUSINESS-GROOVE ZU LEBEN. DER TREND GING ZWAR SCHON VOR DEM AUSBRUCH DER CORONA-PANDEMIE IN RICHTUNG CASUAL CHIC, DIE MASSANZÜGE SIND NACH WIE VOR STARK IM TREND GEBLIEBEN. UND IMMER MEHR AUCH BEI EINER JÜNGEREN ZIELGRUPPE. WIR HABEN UNS DARÜBER MIT SUNITA KUNSANTHIA – GESCHÄFTSFÜHRERIN VON SUNITA SUITS – DARÜBER UNTERHALTEN.

Ein Massanzug gehört zur Grundausstattung des Geschäftsmannes. Ein gut sitzender Anzug reflektiert Professionalität und guten Geschmack. Zudem ist man in der Businesswelt damit selten under- oder overdressed. Für viele Männer ist das Tragen eines qualitativ guten Massanzuges auch Ausdruck von Stil und Lebensgefühl. Dies trifft sowohl auf die klassisch elegante oder auch modisch zeitgemässe Variante eines Anzugs zu. Für Stilikonen wie beispielsweise den Zürcher Clifford Lilley ist Stil schlichtweg ein Ausdruck von Respekt und Rücksicht dem anderen gegenüber. Nichts kleide einen Mann so vorteilhaft wie ein klassischer Anzug: «Das reicht aber nicht. Um stilvoll aufzutreten, müssen die Teile geschickt ausgewählt werden.» Aber auch ohne Anzug kann man eine gute Figur machen. In manchen Branchen ist ein etwas legerer Stil angesagt.

SOLIDES HANDWERK UND INSPIRATION Um die auf einen individuellen Stil ausgerichtete Zielgruppe zu bedienen, braucht es nicht nur das mitunter auch gute Angebot «von der Stange», sondern auch massgeschneiderte Lösungen gepaart mit kompetenter und vor allem inspirierender Beratung. Und da kommt Sunita Kunsanthia ins Spiel: «2004 gründete ich mit knapp 23Jahren und einem Startkapital von gerade mal 2000 Franken mein eigenes Unternehmen in Zürich. Damals war Massbekleidung noch unbezahlbar für die Mehrheit der Konsumenten, denn der Preis eines Massanzuges begann in der Regel ab 1800 Franken aufwärts. Als Tochter eines Schneiders war für mich klar, dass es dem Schweizer Markt an bezahlbaren Massanzügen und Hemden fehlte. Als ich dann meine neue Webpage gestaltete und Preise für Massanzüge ab 390Franken anbot, war die Nachfrage sehr gross. Heute, 16Jahre nach der Gründung habe ich mehr als 15’000 Anzüge verkauft.» Die Idee beziehungsweise das Geschäftsmodell sei, so Sunita Kunsanthia, stringent und simpel: «Was nicht gut gemacht ist oder nicht passt, geht nicht aus meinem Laden. Nur zufriedene Kunden kommen wieder und empfehlen uns weiter.»

Sunita begeistert nicht nur mit ihrem handwerklichen Fachwissen und einem gut funktionierenden Team. Sie überzeugt auch als Persönlichkeit und setzt ihren multikulturellen Background geschickt ein. Auch im Bereich der Verhaltensregeln und -muster in jenen Ländern, in welchen sie einkauft, produzieren lässt und verkauft. Sei es auf Thailändisch oder Schweizerdeutsch–Sunita ist schlagfertig und man spürt die Kompetenz in ihren Aussagen. Zürich ist bis heute der Hauptsitz von Sunita Suits. Die Firma hat sich mittlerweile als bekannte Schweizer Marke etabliert. >

TEAMARBEIT AUF HOHEM NIVEAU

Das Team um Sunita Kunsanthia ist ideal zusammengestellt. Zusammen mit den Kunden entwerfen sie deren nächsten Businessoder Hochzeitsanzug. Beim ersten Beratungsgespräch entsteht innerhalb von rund einer Stunde ein individueller Vorschlag bezüglich Stilrichtung und Bedürfnissen an die Kleidung. Dabei werden dann auch Farbton, Material und Design aufeinander abgestimmt. Sunita: «Unsere Beratung ist individuell massgeschneidert wie unsere Bekleidung, wir können Bedarf erkennen, machen eine Typenanalyse, legen mit Ihnen den richtigen Stil fest, wählen den passenden Farbton aus, eventuell ein passendes Hemd und / oder eine Krawatte und nehmen Ihnen die Masse.» Nach drei bis vier Wochen wird die erste Anprobe gemacht und werden entsprechende Feinkorrekturen durchgeführt. Bei Businessanzügen werden die Masse gespeichert. So kann man in Zukunft auf Wunsch online oder telefonisch weitere Anzüge und Hemden bestellen.

Von klassisch bis zum Vintage-Stil – Sunita Suits ist eine der wenigen Masschneidereien mit Schneiderinnen direkt vor Ort.

«Geschäftsführer»: Frau Kunsanthia, Sie haben vor 16Jahren ein Bedürfnis erkannt und eine Geschäftsidee umgesetzt. Inwiefern hat Ihnen Ihr kultureller Hintergrund dabei geholfen, die Businessidee zu starten?

Sunita Kunsanthia: Ich erachte die Tatsache, dass ich sowohl mit der Schweizer Geschäftsmentalität wie auch mit jener aus Fernostasien gut zurechtkomme. Ich weiss, wie die Zulieferer und Mitarbeitenden in Thailand ticken und das Gleiche gilt für die Geschäftspartnerinnen und -partner sowie die Kundschaft hier bei uns. Das ist schon ein nicht zu unterschätzender Vorteil–auch bei Verhandlungen und bei der Qualitätskontrolle. Ich bin ein sehr flexibler und offener Mensch und der kulturelle Mix gibt mir und meinem Geschäft die persönliche Note, die Sunita Suits zu dem erfolgreichen Geschäft macht, das es heute ist. Unsere Kunden lieben unsere persönliche Beratung und Preis-LeistungsAngebot, welches wir durch diese Zusammenarbeit bieten können.

Wir leben in einer multikulturellen Gesellschaft und auch bei uns in der Schweiz sind die «Typen» mittlerweile sehr unterschiedlich. Speziell auch in einer Stadt wie Zürich. Auch wenn die Sozialisation entscheidend ist. Merken Sie diese Diversifikation in Ihrem Berufsalltag?

Ja und nein. Ja, weil die Wünsche und Bedürfnisse vielfältiger und individueller geworden sind. Und auch, weil bei uns allen der kulturelle Hintergrund immer irgendwie die Einstellungen und Verhaltensmuster mitbestimmt. Aber was ich auch merke: Egal, woher die Grosseltern oder Eltern ursprünglich stammen, wenn jemand hier in der Schweiz aufgewachsen ist, dann ist das sehr prägend und die Sozialisation entscheidet. Beim Modegeschmack merkt man das Multikuturelle manchmal, wenn beispielsweise Männer mit Prägung aus einer lateinischen Kultur mehr Mut zu Farbe und Extravaganz zeigen. Besonders wenn es um Anzüge für einen Bräutigam geht, aber auch im Business. Entscheidend für eine Präferenz in Sachen Businesslook sind jedoch die Branche und der Einsatzbereich.

Wie würden Sie Ihre Kernkundschaft beschreiben? Was wollen die Businessmänner heute im Berufsalltag tragen?

Vor vielen Jahren war die Meinung vorherrschend, dass vor allem Leute aus dem oberen Kader oder Männer aus dem Banken- und Versicherungsbereich–meist auch mittleren Alters–die Hauptkundschaft für Massanzüge sei. Das hat sich stark verändert. Schon seit vielen Jahren. Die Zielgruppe kommt aus allen Branchen und ist viel breiter und vielfältiger. Auch junge Männer begeistern sich dafür. Die Ansprüche an Massanzüge sind ohnehin gestiegen, aber nicht nur bei den CEO oder Leuten in Führungspositionen. Jeder, der sich in der Businesswelt bewegt, egal in welcher Branche, gehört zu unserer Zielgruppe. Männermode wird immer individueller und je nach Personality sind die Bedürfnisse

Immer gefragter sind farbenfrohe, mutige Designs.

auch ziemlich unterschiedlich. Man kann es in einem Satz zusammenfassen: Unsere Zielgruppe sind modebewuste Herren, die einen perfekt sitzenden, der Mode entsprechenden Anzug suchen für geschäftliche wie feierliche Anlässe. Und was immer beliebter wird, ist die individuelle Hochzeitsberatung, bei welcher der Anzug auf den Bräutigam und die Location perfekt abgestimmt wird.

Unsere Zielgruppe kommt aus allen Branchen und ist viel breiter und vielfältiger.

Wie hat sich dies auf Ihren Arbeitsalltag ausgewirkt?

Die breitere und vielfältigere Zielgruppe hat natürlich auch Auswirkungen auf unsere Arbeit und Dienstleistungen. Früher gab es beispielsweise in einigen Branchen einen ganz klaren Dresscode für den Berufsalltag. Diese Dresscodes wurden vielerorts aufgeweicht und wir haben nunmehr viele Alternativen und Möglichkeiten, unsere Ideen mit den Vorstellungen der Kunden zu verknüpfen. Das fängt mit den Kollektionen, Stilrichtungen und deren Kombinationen an und weitet sich aus bei der Auswahl der Stoffe, Schnitte und so weiter. Das ist spannend und macht unsere Arbeit vielseitiger und noch attraktiver.

Was schätzen Sie als Frau besonders beim Aspekt der Beratung?

Den sehr individuellen Ansatz. Besonders bei der Typenberatung. Die Männer sind zudem heutzutage nicht mehr so genügsam oder fixiert auf eine Stilrichtung, wie es früher vielleicht mal der Fall war, als es um Businessanzüge ging. Die meisten unserer Kunden wissen schon sehr genau, was sie wollen und brauchen nun eine sehr kompetente Beratung, bei welcher sie entweder in ihrer Beurteilung bestätigt werden oder allenfalls auch nicht. Meine Erfahrung zeigt, dass die meisten Kunden in unserer Zielgruppe genau diesen Mehrwert wünschen: sehr gute handwerkliche

Arbeit gepaart mit einer soliden und individuellen, inspirierenden Modeberatung. Und ich muss auch sagen: Die Männer hören sehr gerne zu, wenn eine Frau die Beratung übernimmt. Schliesslich erfahren sie so, worauf das andere Geschlecht unter anderem auch achtet.

Inwiefern hat die Coronavirus-Pandemie Ihre Arbeit verändert?

Es hat einige bestehende Trends noch aktueller gemacht. Gerade bei bestehenden Kunden werden Online-Bestellungen in Zukunft mehr Bedeutung einnehmen. Da müssen wir für einen bequemen Bestellprozess sorgen. Die Beratung wird zudem vermehrt über Videocall stattfinden, aber diese Erfahrung haben wir auch schon während des Lockdowns machen dürfen. Dennoch: Die persönliche Beratung im Showroom ist wichtiger denn je, weil es das gewisse Etwas vermittelt und stärker als alles andere eine Kundenbindung erzeugt. Persönliche Beratung bedeutet eben auch Einkaufserlebnis, was dem Produkt zu mehr persönlicher Wertschätzung verhilft. Und nicht zu vergessen: Der Kundenservice ist enorm wichtig.

Was nicht gut gemacht ist oder nicht passt, geht nicht aus meinem Laden!

Ein weiterer Blick in die nahe Zukunft: Welche Entwicklung erwarten Sie bezüglich Ihrer Branche?

Das Aufweichen der Dresscodes in der Businesswelt–zum Beispiel in Richtung Casual Chic–wird immer offensichtlicher. Dies zeigt sich branchenübergreifend. Was aber wohl immer gefragt sein wird, ist ein Kleidungsstück, welches die Persönlichkeit unterstreicht und jemanden gut wirken lässt. Und das kann bei einem Mann nichts so gut wie ein guter Anzug, der sitzt und Ausdruck von Souveränität, Stil und Lebensgefühl DRESSCODE 4.0

In der Businesswelt sind manchmal Details entscheidend, ob man(n) Souveränität und Kompetenz ausstrahlt. Das gilt auch bei der Bekleidung. Niemals zu unterschätzen ist das gewählte Styling, passend zu den jeweiligen Situationen. Deshalb sollte man immer stilsicher angezogen sein.

Nun, ganz so genau muss man(n) sich diese Sätze nicht zu Herzen nehmen, aber im Businessumfeld ist der erste... und auch oft der zweite Eindruck mit entscheidend, wie man wahrgenommen wird. Deshalb wird der Wahl der Garderobe in der Geschäftswelt eine hohe Beachtung geschenkt. Es gibt Geschäftsbranchen, jedoch auch Führungspositionen in der Firma, in denen sowohl Privat- wie auch Geschäftskunden neben Fachwissen und einwandfreiem Auftreten auch eine gewisse Kleiderordnung erwarten.

Klassisch oder Business Casual?

Zunächst steht fest, dass sich in vielen Unternehmen, speziell in grösseren Konzernen, Führungspersonen klassisch kleiden. Vom klassischen Schwarz geht hier der Trend zu anderen gedeckten Farbtönen wie Navy, Grau, Cognac oder Dunkelbraun. Auf die Schuhe sollten Entscheider oder Angehörige entsprechender Branchen dabei besonders Wert legen. Monks, Doppelmonks oder Semibrogues aus Leder sind zu empfehlen. In einigen Branchen ist Business Casual Usus – ein Kompromiss zwischen offiziellem und informellem Auftritt. Eine gewisse Lässigkeit ist erlaubt, sollte jedoch möglichst nicht in den Freizeitlook übergehen. Hemden können beim Business Casual auch in frischen Farben getragen werden. Bei der Oberbekleidung gehen hierbei auch Polos oder Strickpullover durch. Dazu passen Loafer oder Slipper, die als gepflegte Lederschuhe mit Freizeit-Touch den angesprochenen Kompromiss verkörpern.

In der Kreativ- und IT-Branche ist ein Stilbruch oder eine sehr individuelle Kleiderordnung kein Nachteil und wird als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit gesehen. Sind äussere Merkmale wie Tattoos oder Piercings dominant sichtbar, kommt es auf die Arbeitgeber oder die Kundschaft an, ob diese akzeptiert sind oder nicht. Es gibt aber absolute No-Goʼs: Bei Männer sind dies offene Schuhe und sportlich wirkende Shorts.

vermittelt. Wir werden wie in allen Branchen uns den Entwicklungen und Trends anpassen, aber ich denke, dass dieser Klassiker immer ein Klassiker bleiben wird. Im Bereich der Stilrichtungen und Schnitte geht es natürlich in Richtung Casual Chic und Slim Fit. Unsere Kunden lieben unsere schön geschnittenen Anzüge, und interessanterweise ist vielen Stammkunden ein farbenfrohes Innenfutter sehr wichtig. Weil sie sich jedes Mal beim An- und Ausziehen daran erfreuen, dass das Kleidungsstück einen besonderen Touch hat. Dies zeigt uns wieder einmal, dass es selbst bei den Anzügen auf die «inneren Werte» ankommt. ■

KUNSANTHIA & CO. SUNITA SUITS TAILORING

Stockerstrasse 39 CH-8002 Zürich Telefon +41 (0) 43 343 99 22 info@sunitasuits.ch

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