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7.3 Schulung der Alltagsaktivitäten

Abbildung 97: Schiefer Sitz auf einem Hocker. Die Patientin (Muster 3BH, noch sehr flexibel), kann sich nicht nach rechts in den Rippenbuckel hängen, ohne vom Hocker zu rutschen. Um dem zu entgehen, wird eine automatische (reflektorische) Haltungskorrektur in der Frontalebene eingeleitet.

Das Schroth Best Practice-Programm®

147 Abbildung 98: „Wisch deinen Nachbarn vom Tisch!” Die Patientin (Muster 3BH, noch sehr flexibel) kann ihre Krümmung mit dieser Übung aus dem ADL-Programm vollständig korrigieren. Die rechte Hüfte kann sich nach oben bewegen. Die Patientin schlägt deshalb ihr rechtes Bein (Bein der Rippenbuckelseite) über das linke Bein. Für das Muster 4B wird das linke Bein über das rechte geschlagen, damit die rechte Hüfte sich nicht nach oben bewegt. So kann einer Verstärkung der lumbalen Gegenkrümmung vorgebeugt werden. LESEPROBE

Das Schroth Best Practice-Programm®

Abbildung 99: Anlehnung an der Sprossenwand zur thorakalen Konkavseite hin. Die Patientin (Muster 3BH, noch sehr flexibel) kann ihre Krümmung mit dieser Übung aus dem ADL-Programm vollständig korrigieren. Sie korrigiert auch in der Sagittalebene, wodurch der thorakale Flachrücken (Chin out) verbessert wird.

Es können hierzu folgende Regeln aufgestellt werden: 1. Radiologisch einbogige Krümmungen, seien sie thorakal, thorakolumbal oder lumbal: a) Anlehnen im Stand und Sitz prinzipiell zur Konkavseite der Krümmung, damit diese geöffnet werden kann. b) Ruhelagerung im weichen Bett (im Gegensatz zur Seitlagerung während der Übungen mit Unterpolsterung) auf der jeweiligen Konkavseite der einbogigen Krümmung, damit diese durchhängen kann. 2. Bei der Liegehaltung im Bett geht es keinesfalls darum, die Schlafposition zu reglementieren, sondern darum, sich eine Liegeposition anzugewöhnen, die mit der Zeit internalisiert werden kann und vielleicht im Schlaf vermehrt eingenommen wird. Dies lässt sich jedoch nicht sicher nachweisen. Aber auch zweistündiges

Lesen im Bett auf der falschen Seite kann Schaden anrichten, auf der richtigen

Seite zur Besserung beitragen (Abbildungen 97 bis 99). a) Radiologisch doppelbogige Krümmungsmuster: Anlehnen im Stand und Sitz – zur thorakalen Konkavseite und Absenken der thorakalkonvexseitigen b) Beckenhälfte im Sitz sowie auch im Stand durch Lastübernahme des thorakalkonkavseitigen Beines. Ruhelagerung im weichen Bett: Hierfür können keine generellen Empfehlungen gegeben werden, da bei zwei gegenüberliegenden Hauptkrümmungen auf weicher Unterlage immer eine Krümmung gefördert wird. Die Empfehlung kann aber dahin gehen, dass bei radiologisch doppelbogigen Krümmungsmustern eine harte Unterlage gewählt wird, da die untenliegende Krümmung zumindest zum Teil aufgerichtet und die oben liegende geöffnet wird.LESEPROBE

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