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7.10 Neuromobilisationstechniken für die Behandlung von Wirbelsäulendeformitäten
V. Die Hüftschleife
Die Patientin kniet sich gegen die dritte Sprosse. Eventuell wird ein Korrekturkissen vor dem rechten Knie eingehängt, welches das rechte Becken nach hinten dreht (erste, zweite und vierte Beckenkorrektur). Dieses Knie wird zusätzlich nach rechts geschoben (dritte Beckenkorrektur). Die Hände ergreifen breit eine auf Kopfhöhe befindliche Sprosse. Das Becken wird gesenkt. Beide Seiten strecken sich. Hinterkopfschub leicht nach links-oben. Das ist die Ausgangsstellung. Zur Übung erfolgt nun eine kreisförmige Beckenbewegung nach außen, hinten und unten als fünfte Beckenkorrektur, wobei sich alle konkaven Rumpfabschnitte weiten und durch Dreh-Winkel-Atmung bei jedem Kreis aufgefüllt werden. Die rechte Brust zieht dagegen nach vorne, um den Rippenbuckel zu verkleinern. Diese Übung dient bei steifen dreibogigen Krümmungen der Verbesserung (Mobilisation) der Beckenkorrekturen sowie zur besseren Öffnung der schwachen Stelle. Die hier beschriebene Übungsauswahl zur Behandlung der dekompensierten thorakalen Krümmung über 70° Cobb nach dem Originalsystem Schroth ist zur Behandlung dieses Spezialmusters vollkommen ausreichend. Besonders bei der hier beschriebenen Türklinkenübung wird man bei der Übungsausführung deutliche Unterschiede zur Türklinkenübung aus dem „Power Schroth“-Programm feststellen. Dies ist natürlich den differenzierten Herangehensweisen an unterschiedliche Befunde geschuldet. Auch die Dreh-Winkel-Atmung wurde bei Anwendung des „Power Schroth“-Programms vereinfacht. Letztlich ist die optimale, am individuellen Befund orientierte, Übungsausführung wichtig, sei es mit einfacheren Mitteln oder exakt nach Anweisung wie sie für das Originalsystem Schroth beschrieben ist (Lehnert-Schroth 2007).
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Das Schroth Best Practice-Programm®
191 Auf der Suche nach der Ursache für die Entstehung und Entwicklung der idiopathischen Skoliose hat sich eine Arbeitsgruppe der International Research Society of Spinal Deformities (IRSSD) um Prof. Burwell, Nottingham, Prof. Dangerfiel, Liverpool und Prof. Winnie Chu, Hongkong, hervorgetan (Chu et al. 2008). Sie führten eine Reihe von MRT-Untersuchungen durch, welche den Schluss nahelegen, dass eine funktionelle LESEPROBE