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Deutschland €

4,90

Österreich € 5,50 Beneluxländer € 5,50 Italien/Spanien € 5,80 Schweiz CHF 9,90 

103. Ausgabe

03 März 2009

Microsoft Flight Simulator 2004    Microsoft Flight Simulator X

X-Plane 9

Flugsimulation und mehr ...

ACES Studio geschlossen! Flight Simulator am Ende

?

Kostenlose Flugpläne für alle - Fertigrouten aus dem Internet – Flight1 Super 80 Pro Umwerfend heiß – AU Red Central Outback Ein Glascockpit zum Lernen

Lockheed Super Star

Carenado Cessna 172N

X-Plane Super Cub



03 Editorial

Manchmal bekommt man Recht und könnte. Es wird einen neuen Flight Sikann sich nicht darüber freuen. So mulator geben, darüber sind sich alle ergeht es mir jetzt. In FlightXPress Beobachter einig. Welche Eigenschaft 9/2007 war auf Seite 5 ein HangarTalk er im Detail haben wird, kann im Auaus meiner Feder. Darin sinnierte ich genblick niemand zuverlässig sagen. über die Gegenwart der Game-Indus- Aber dass er ein Online-Game sein trie und die Zukunft der Flugsimu- wird, scheint eine beschlossene Sache lation. Ich kam zu der Vermutung, zu sein. Microsoft sieht die Zukunft der dass Flight Simulator irgendwann ein Unterhaltung in Games for Windows Online-Spiel werden wird. In einem Live. Das geflügelte Wort „flieg doch Punkt lag ich falsch: Ich habe nicht er- online!“ bekommt damit eine neue wartet, dass dies so schnell passieren Qualität. Bisher meinte man damit, könnte. Nun sieht alles so aus, als ob dass nur die Netzwerke für die simusich schon der nächste Flugsimulator lierte Flugsicherung Ivao und Vatsim aus dem Hause Microsoft für das Take- ein realistisches Flugerlebnis anbieten. off in die Online-Welt bereit macht. Werden wir uns bald für jeden Flug auf Das ist die Erkenntnis, die in den den Servern von Microsoft einloggen Köpfen und den Blogs von Experten müssen? Und womöglich noch Lanund Kennern der Szene langsam Ge- degebühren bezahlen? Mal schauen. stalt annimmt. Die plötzliche, überra- Kein Geld braucht man heutzutage schende Schliefür vernünftige ßung des ACES Werden wir uns bald für jeden Flugpläne. Es Studios und die Flug auf den Servern von Microgibt nämlich eiKündigung der soft einloggen müssen? nige kostenlose Entwickler von Und womöglich noch LandegeSammlungen Flight Simulabühren bezahlen? von fertigen tor schlug Ende Routings, die Januar wie eine Bombe ein. Nach nur darauf warten, heruntergeladen fast dreißigjähriger, erfolgreicher Ge- und abgeflogen zu werden. In wenigen schichte sahen die Manager in Seatt- Minuten ist man startbereit. Selbst das le scheinbar keine Zukunft mehr für Flight Management System bestimmdieses komplexe, schwerfällige, nicht ter, komplexer Airliner kann im Nu so trendige Stück Software. Krisen mit den Streckendaten gefüttert werhatte Flight Simulator schon erlebt: den. Für PC-Piloten mit knappem ZeitDas langsame Absterben von SubLo- budget sind Seiten und Tools wie Rougic, der Mutterfirma von Flight Si- tefinder, VATroute, Vroute.info oder mulator; die Abspaltung der Bruce FlightAware.com eine große Hilfe. Artwick Organisation (BAO) und die Mathias Ratz hat die wichtigsten dieEingliederung dieser in der Spieles- ser Datenbanksammlungen auf Herz parte von Microsoft. Nie war es aber und Nieren geprüft und berichtet über vorgekommen, dass seine Macher Stärken und Schwächen. Sogar Langund Programmierer von einem Tag streckenflüge über Ozeane bewältigen auf den anderen auf die Straße gesetzt manche dieser Werkzeuge mit guten wurden. Über die Gründe dieser Ent- Ergebnissen. scheidung berichtet FlightXPress in Wie wär’s dann mit einem Sprung diesem Heft. von rund 9.000 Meilen bis nach Austra Die große Staubwolke aus Gerüch- lien? Das Land der Kängurus scheint ten, Spekulationen und Mutmaßungen nämlich ein heißes Pflaster zu sein. legt sich nun langsam und man begin- Die gigantischen Flächenszenerien nt zu erkennen, was Microsoft mit von Orbx haben selbst den einsamsten, der ruhmreichen Marke vor haben ödesten Gegenden des Kontinents Reiz

Editorial

Freiheit für den Flusi!

und Anmut verliehen. Was für FS9 Alaska und British Columbia waren, ist heute Australien für FSX: Ein Land voll Überraschungen, Faszination und Abenteuer. Sebastian Antrak ist auf jedem Fall ein erklärter Fan der Szenerien von Orbx geworden. Das letzte, vierte Stück der Add-on-Reihe, welches das unwirtliche Binnenland abdeckt, hat ihn trotz – oder gerade wegen – seiner Kargheit zu beinahe philosophischen Betrachtungen über das Wesen der Flugsimulation hingerissen. Was ist denn dieses Wesen? Nun ja, das Gefühl der Freiheit spielt bestimmt eine gewisse Rolle dabei. Das Fliegen hat sowieso seit den Tagen von Dädalus und Ikaurs mit der Bezwingung von Grenzen zu tun. Ist nicht diese Freiheit der Grund für den andauernden Erfolg von Flight Simulator? Weil es ein ausreichend offenes System ist, das sich mit Hardware und Software beinahe jeder Sorte leicht erweitern lässt? Ausgerechnet diese Freiheit kennen aber Online-Spiele und ganz besonders Unterhaltungssoftware a la Games for Windows Live nicht. Jeder Zusatz, der diesen Programmen von Drittanbietern hinzugefügt wird, muss von Microsoft geprüft und genehmigt werden. Mit „Pay per Flight“ in einem eventuellen FS11 könnten wir vielleicht leben. Wenn aber Microsoft uns diktieren will, was für Add-ons wir installieren und nutzen dürfen, wird dies wirklich das Ende von Flight Simulator bedeuten.


03 Inhalt

r alle ne fü

gplä se Flu lo n e t os ma – K r net e h t l e em Inte d s Tit u a outen Fer tigr en por tier 46 n FS im e d in Routen

t l a h In ial

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49

X Tools e ng e r s F SP a s s 55 en d. sthem ibischer Feieraben n e s s Wi e r: K a r

F lusi! udio

S St a s AC E al Speci icrosof t schließt d M 6 s t f ah r er Notam achrichten für Luf N Krise? Welche 10 : Krise?

13

H a ng a

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X) n al ( F S uge e rofessio z P 0 g 8 u r Fl S up e F light1 n er 4 1 A Starli L-1649

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icro 103, Tree M 0, Grob 0 9 JShade R ir C 70 Canada ) u-134, 03 (Freeware T , -2 n A T M r pte 72 Gyroco – Teil 2 aslaton M e in t n r Sce on M a ckpit v Da s C o 76 -DVDs f t f ah r t u L e u Ne

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FTX AU Red Central Outback

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Freeware-Szenerienen


FOKKER 70/100

Mehr als vier Jahre Entwicklungsarbeit haben diese herausragende Simulation der Fokker 70 und 100 hervorgebracht – die vielleicht fortschrittlichste Flight Deck-Simulation, die je für den Microsoft Flight Simulator entwickelt wurde!

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Dieser unter Einbeziehung von FokkerPiloten entwickelte Airliner MUSS einfach genau wie die echte Maschine geflogen werden. Komplexe modellierte Systeme wie Hydraulik, Abzapfluft und elektrische Anschlüsse, Spoiler, Umkehrschub und Luftbremsenlogik, Notsteuerungen sowie detaillierte Enteisungs- und Brandschutzsysteme schaffen die ultimative Cockpitsimulation.

Fertigrouten aus dem Internet

Jedes Modell kommt mit zahlreichen Lackierungen und kann entweder vom Panel des Captain oder Ersten Offiziers geflogen werden. Alle Flugzeuge weisen hochdetaillierte äußere Modelle und realistische Flugdynamik auf. Umfasst die Fokker 100 in Varianten mit Schiebeund Treppentüren sowie die Fokker 70. Sie können sogar die Multi-CrewNetzwerkfähigkeit einsetzen, um die Interaktion zwischen Captain und Erstem Offizier zu simulieren! Vierzehn voll funktionsfähige 2D-Panels und Popups gestatten Ihnen den „Flug nach Handbuch“ vom Einschalten der Bordstromversorgung bis zum Abstellen der Triebwerke. Außerdem können Sie die Anzeigedaten von Belademanager und Kraftstoffplaner auf dem Kniebrett zur einfachen FMC-Programmierung einsetzen.

FSPassengers X

Bitte beachten Sie: Die Simulation enthält aufgrund ihrer fortschrittlichen Art kein virtuelles 3D-Cockpit.

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Das Panel ist einfach

Matrox TripleHead2Go Digital Edition

” atemberaubend. are

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Wenn Sie eine Maschine mit dem ultimativen Realitätsgrad suchen – hier ist sie! Avsim.com

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03 Special

FS Ground Zero Microsoft hat das FS-Team gefeuert Wer an geheime Verschwörungen glaubt, wird sich hier bestätigt fühlen. Es geschah schließlich an einem Freitag, dem 23., dem Unglückstag in den Illuminati-Romanen. Angekündigt wurde es per E-Mail: „Ihr elektronischer Ausweis und Ihr E-Mail-Postfach werden ab 19:00 Uhr dieses Tages nicht mehr funktionieren.“ Das hatten die rund 100 Mitarbeiter des Aviation, Combat and Environment Simulations Studio (ACES) von Microsoft erst am Tag zuvor, dem 22. Januar erfahren. Das FS-Team wurde im wahrsten Sinne des Wortes von heute auf Morgen entlassen. Offizielle Meldungen aus der Konzernzentrale ließen auf sich warten. Zuerst hinterbrachte das Newsportal Gamasutra.com die ersten Gerüchte. Kurz danach bestätigte sie Steve Lacey, ein ehemaliger Program Manager von Flight Simulator X und heute bei Google tätig, in seinem Blog: „Flight Simulator ist tot“. Phil Taylor, ebenfalls ein ehemaliger Manager der Microsoft Game Studios, informierte die Fans mit einem Beitrag in dem Forum der Flugsimulationsportal Avsim. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer und in allen Internetforen brannten diverse Diskussionen auf. Bange Fragen stellten sich. Was passiert mit den Menschen, die teilweise schon seit den Urzeiten des Flugsimulators

dabei waren? Ist Flight Simulator, die so mancher Forumsschreiber. älteste kontinuierlich entwickelte Soft- Erst später kamen Pressesprecher ware der Welt, am Ende? Wird es wie- von Microsoft dazu, die dramatische der einen Nachfolger geben? Wie lange Entscheidung offiziell zu bestätigen. wird FSX noch Kelda Rericha f unktionieren? Ist Flight Simulator wirklich am von der interWie wird man Ende seiner Tage? nationalen PRdas Programm Agentur Edelüberhaupt aktivieren können? Wird man teilte mit, dass diese strategische man weiterhin reale Wetterdaten be- Entscheidung getroffen worden sei, um ziehen können? „die Belegschaft auf die höchsten Prio Währenddessen loderten die be- ritäten von Microsoft auszurichten“. kannten Debatten darüber, ob FS9, Wie diese Prioritäten aussehen solFSX oder X-Plane der bessere Flugsi- len, diktierte wohl die Aktienkurve mulator sei, wieder auf. Sogar eine ge- des Unternehmens in den Tagen davor. wisse Schadensfreude wurde spürbar. Die Quartalszahlen, die CEO Steve Nach dem angeblichen Debakel von Ballmer der Börse mitteilen musste, FSX hätte es das FS-Team verdient, auf enttäuschten die Anleger. Die Wirtdie Straße gesetzt zu werden, meinte schaftskrise hat auch den Riesen aus Seattle getroffen. Trotz eines leichten Umsatzanstiegs im Vergleich zum Vorjahresquartal (+ 2%) war der operative Gewinn um 8% auf 5,94 Milliarden US-Dollar zurückgefallen. Rund eine halbe Milliarde weniger, als die Börsianer erwartet hatten. Dieser Rückgang wurde durch die Flaute im Privatkundengeschäft verursacht. Die GamesSparte verzeichnete zwar ein leichtes Plus (+ 3 %), das aber ausschließlich mit Konsolen und Konsolenspielen eingefahren wurde. Die Microsoft-Aktie gab am Tag vor den Entlassungen um 8% nach. Firmenchef Ballmer entschied sich für die Verabschiedung von 5.000 Mitarbeitern innerhalb der nächsten Monate. 1.200 von ihnen wurden sofort entlassen. Diese Maßnahme fiel dabei noch moderater aus als von Analysten Microsoft Millennium Campus, Building F,18300 NE Union Hill Road. gefordert, die lieber 15.000 Menschen In diesem Gebäude arbeitete bis Ende Januar das FS-Team. Im Erdgeschoss sind die Studios für Xbox-Games.


auf die Straße gesetzt hätten. Die Entlassungswelle traf jedoch die Game Studios von Microsoft mit voller Wucht. Ein Drittel ihrer Beta-Tester wurde entlassen und ACES geschlossen. Die Börse bedankte sich und ließ den Kurs der Microsoft-Aktie an der amerikanischen Börse für Technologiewerte NASDAQ wieder nach oben klettern. Die Spielesparte war schon seit geraumer Zeit im Umbruch. Mehrere Produktionseinheiten wurden in den vergangenen Monaten geschlossen, zusammengeführt oder veräußert (siehe Kasten auf diesen Seiten). Der schleppende Fortgang des Projekts Windows Games Live machte ebenfalls Sorgen, desgleichen der allgemeine und anhaltende Rückgang der Verkäufe von PC-Spielen. Flight Simulator X hielt sich wacker. Obwohl der neue Luftfahrtsimulator in der Szene mit gemischten – um nicht zu sagen enttäuschten – Gefühlen empfangen wurde, ist Microsoft mit den Verkaufszahlen offenbar zufrieden. Nummer Zehn schaffte es 2006 und 2007, in die Top-Ten-Liste für PC-Games vorzudringen. Nach Informationen der Marktforscher der NPD Group setzte Microsoft 2008 mehr als eine Million Exemplare ab. FSX war damit auf keinen Fall ein Misserfolg, zumindest nicht im Vergleich zu anderen PC-Spielen. Bisher zögerte Microsoft in der Vergangenheit nicht, eine Reihe zu einzustellen, wenn die Marktsituation ungünstig war. Dies hatte man bei Combat Flight Simulator erlebt, der nach der dritten

Ausgabe nicht fortgeführt wurde. 2008 zu einem anderen Unterneh Es war also nicht der mangelnde mensbereich wechselte. Ein profunder kommerzielle Erfolg von FSX, der zur Kenner der Szene und des FS-Teams Kündigung des FS-Teams geführt hat. wie Francois Dumas vermutet, dass es In seinem Blog fasst Phil Taylor, der Phil Spencer, der neue Vice President Microsoft erst of MS Games vor fünf MonaMicrosofts Spielesparte war Studio, war, der ten verließ, die schon seit geraumer Zeit im Um- die Schließung Gründe zusambruch. Nun trifft es ACES. von ACES vormen: „ACES hatantrieb. te interne Probleme zur falschen Zeit. Dass ACES Probleme hatte, konnte Das Studio wurde in eine Art ‚Reise jeder aufmerksame Beobachter festnach Jerusalem’ verwickelt, bei dem stellen. Während der Entwicklung von ein Stuhl fehlte.“ Damit spielt er auf die FSX gaben sich drei Product Manager Wechsel an der Spitze der Game Stu- die Klinke in die Hand. Vorbei waren dios in den vergangenen Monaten an, die Zeiten, als zunächst Bruce Artwick als Shane Kim, dem ein guter Draht und danach Bruce Williams den Simuzu ACES nachgesagt wird, in Sommer lator jahrelang hegten und pflegten.

Special

Microsoft spürt auch die Wirtschaftskrise. Nach den Entlassungen Ende Januar stiegen die Aktienkurse wieder.

03 Special

Microsoft Game Studios Die Microsoft Game Studios sind ein Tochterunternehmen der Microsoft Corporation, das Unterhaltungssoftware für Xbox, Windows und in geringem Maße auch für Nintendo DS produziert. Viele Titel werden so wie Flight Simulator von den Game Studios selbst entwickelt, andere entstehen in externen Softwarehäusern und werden von Microsoft verlegt. Train Simulator aus dem Jahr 2001 zum Beispiel wurde von Kuju Entertainment, einer unabhängigen britischen Computerspieleschmiede erschaffen. Hervorgegangen sind die Microsoft Game Studios aus der eigenen Abteilung für Unterhaltungssoftware Microsoft Games und wurden 2002 gegründet. Mit Beteiligungen oder Übernahmen einzelner Entwicklerfirmen entstand allmählich ein unruhiger Archipel aus zahlreichen, geographisch weit gestreuten Studios. Im Laufe der Zeit wurden einige wieder verkauft, geschlossen oder zusammengeführt, aktuell existieren fünf dieser sogenannten First-Party-Studios: Lionhead, Rare, Turn10, Wingnut Interactive und Xbox Live Productions. Flight Simulator wurde vom Aviation, Combat and Environment Simulations Studio (ACES) kreiert. Für diese Einheit arbeiteten zu den Stoßzeiten,

kurz vor Erscheinen eines neuen Produkts, etwas mehr als 100 Menschen. Die Kernmannschaft war jedoch wesentlich kleiner, es wurde von rund zwei Dutzend Personen berichtet. Die Microsoft Game Studios hatten – insbesondere dank der Xbox – 2006 satte Gewinne erwirtschaftet. Auch der letzte, nicht so erfreuliche Quartalbericht führt ein Plus von 329 US-Dollar auf. Dennoch richteten sich die Microsoft Games Studios in den vergangenen Monaten neu aus. Zu diesen Maßnahmen gehört auch die Ankündigung der Schließung von Ensamble in September 2008. Dieses First-Party-Studio hatte immerhin Age of Empires und seine Nachkommen zu großen Erfolgen geführt. Einige Monate davor hatten Carbonated Games (mehrere Casual Games für Windows und Xbox) ihre Tore geschlossen. Dasselbe taten die FASA Studios (MechWarrior, MechCommander und Crimson Skys) Ende 2007. In einem Kommentar zu diesen Entwicklungen wies der Games-Journalist Kris Graft von Edge Online darauf hin, dass die Microsoft Game Studios nach der Schließung von ACES und Ensamble keine Spezialisten mehr für PC-Spiele haben und sich offenbar auf Spielkonsolen konzentrieren wollen.


Ist das die Zukunft des Flugsimulators? Dargestellt ist ein Game auf Basis von FSX als Geschenkbeigabe von Frühstückszerealien. Sicherlich waren Steven Lacey, Mike Gilbert und Phil Taylor fähige Manager, aber so schnelle Wechsel in der heißen Phase der Entwicklung sorgten zweifellos nicht für Kontinuität und längerfristige Perspektiven. Es gab zudem Anzeichen dafür, dass das FS-Team zeitlich und personell überfordert war. Schon die Tatsache, dass FSX am Anfang keine DX10Unterstützung hatte, obwohl er zur Demonstration der Leistungsfähigkeit von Windows Vista konzipiert war, deutete darauf hin, dass FSX in seinem ersten Anlauf nicht die gesteckten Ziele erreichen konnte. Die anschließenden Service Packs 1 und 2 sowie FSX Acceleration beschäftigten die Programmierer länger als vorgesehen. Fast ein Jahr lang waren sie nach der Fertigstellung von FSX damit beschäftigt. Währenddessen halste sich das Team noch den Train Simulator 2 (TS2) auf. Dieser Titel wurde ursprünglich vom externen Studio Kuju entwickelt, welches 2001 bereits die erste Version geschaffen hatte. Die Ergebnisse dieser Mühen lagen aber deutlich unter den Erwartungen und Microsoft entschied, die zweite Auflage des Eisenbahnsimulators auf der Basis der Grafic Engine von FSX selbst zu entwickeln. Aber der Kesseldampf reichte wohl nicht aus. Ursprünglich war MSTS2 – nicht offiziell, aber zumindest intern – für Ende 2008 terminiert. Als die Service Packs für FSX in die Quere kamen, rutschte das Erscheinungsdatum nach hinten auf Ende 2009. Zuletzt wollte ACES – nach Auskunft von Phil Taylor – das Vorhaben mindestens auf das Frühjahr 2010, am liebsten aber auf einen noch späteren Zeitpunkt verschieben. Schließlich kam Microsoft ESP, eine Entwicklungsumgebung für professionelle Simulationsprogramme, hinzu. Sie basiert auf FSX, erlaubt aber laut Microsoft die Herstellung jeder beliebigen Simulation. ESP war für Forschungsinstitute, Unternehmen und

Regierungsstellen gedacht, die eigene, von Flight Simulator, vor vielen, vielen spezifische Simulationen benötigen. Jahren angeheuert haben, müssen sich Perspektivisch betrachtet, sollte ESP von ihrem Lebenswerk trennen. für Microsoft eine Art Metasimulator Geblieben ist vorläufig nur eine werden, aus dem sowohl Flug- als auch kleine Gruppe von sechs Personen. Sie Eisenbahn- oder andere Simulationen werden sich in den nächsten Wochen entstehen sollten. darum kümmern, den Code zu doku Womöglich ist dieses Lastenheft mentieren und zu sichern, laufende nicht mal vollständig. Äußerungen von Verträge mit ESP-Kunden zu honorieACES-Mitarbeiter im Forum von Sim- ren und die Etage im Gebäude F des Outhouse lassen vermuten, dass noch ein Microsoft Millennium Campus besenunangekündigtes Projekt parallel lief. frei abzugeben. Überbelastungen durch Vista, Ser- Was kommt dann? Die Freunde der vice Packs, AcceEisenbahnsimuleration, TrainWährend der Entwicklung von lation trifft die Sim 2 und ESP. FSX gaben sich drei Product Schließung von Dazu noch stänManager die Klinke in die Hand. ACES härter. dige Wechsel Das war nicht gut. Den angekündiin der Führung gten TrainSim2 und ein Unternehmen, das sich mehr wird es nicht geben. Für PC-Piloten und mehr den Konsolen widmet und ändert sich kurzfristig nichts. FSX ist von den klassischen PC-Games verab- weiterhin erhältlich und kann aktiviert schiedet: Das alles war wohl zu viel für werden, solange es Microsoft geben die eher kleine Entwicklergruppe. Das wird. Das System für die Online-FreiEnde kam abrupt und rabiat. Das Team, schaltung des Simulators wird nämlich das seit Jahren an dem Flugsimulator nicht von ACES unterhalten. Dies bearbeitete und sich darauf vorbereite- stätigte Michael Nagler, der Program te, die Entwicklung von FS11 aufzu- Manager für Games von Microsoft nehmen, wurde zerschlagen. Leute, Deutschland, auf Anfrage. Auch das die schon bei SubLogic, dem Erfinder Real Weather wird weiterhin funkti-

Austin freut sich Die Schließung des ACES Studios und die unsichere Zukunft von Flight Simulator hat das Interesse für X-Plane, den alternativen Flugsimulator von Laminar Research, noch weiter geweckt. Firmenchef Austin Meyer ergriff die Gunst der Stunde und lockte die Fans des Microsoft-Simulators mit Sonderangeboten. Für eine beschränkte Zeit war X-Plane zu sehr günstigen 39 USDollar (ca. 26 Euro) zu erwerben. Auch den Kunden des professio-

nellen Simulators Microsoft ESP bot Laminar Research eine spezielle, von der amerikanischen Luftfahrtbehörde zertifizierte Version für das Pilotentraining. Ihr Preis wurde von 1.500 auf 1.000 US-Dollar herabgesetzt, „um den Wechsel von Microsoft ESP zu XPlane zu erleichtern“. Zurzeit Arbeit Laminar Research auf Hochtouren an einem Update für XPlane. Die Version 9.3 soll in wenigen Wochen erscheinen.


03 Special

onieren, da die Daten von Jeppesen werben“, berichtete Paul Lange, Lead zur Verfügung gestellt werden. Multi- Designer von ACES im Forum von Simplayer-Flüge finden wie gehabt auf den Outhouse. Es wäre nicht das erste Mal Servern von GameSpy statt. FSX wird gewesen, dass Microsoft ein eigenes noch lange nicht „gegroundet“. Studio gewissermaßen in die Freiheit Es wird auch nicht am stetigen Fluss entlässt. Das hat Bungie, der Entwickneuer Add-ons mangeln. Mehr und ler des Ego-Shooter Halo, 2007 schon mehr Entwickler kündigten an, wei- vorexerziert. „Aber die Antwort war, terhin für FSX zu produzieren. Zwei dass Microsoft an die Marke glaubt Designergruppen der Spitzenklas- und nicht bereit ist, sie zu veräußern.“ se wie PMDG und ORBX legten sich Was will der Softwareriese nun aber früh fest: wir machen weiter. Winfried mit Flight Simulator machen? In einem Diekmann, Geschäftsführer von Ae- weiteren Posting meinte Paul Lange, rosoft, meint ebenso, dass „die Schlie- dass Microsoft ehrlich daran denkt, ßung des ACES Flight Simulator Werden wir in Zukunft für virStudio nicht das zu einem spätuelle Flüge reale Start- und Lan- teren Zeitpunkt Ende der Flugsidegebühren bezahlen müssen? mulation ist und wieder herausganz besonders zubringen. „Ich nicht das sofortige Ende von FSX.“ glaube, es gibt Hoffnungen, aber es Auch in den Internet-Foren, in de- wird ein langer Weg werden und am nen viele Entwickler von FS-Add-ons Ende wird (Flight Simulator) nicht unverkehren, wie FS Developer.com und bedingt so aussehen wie früher.“ FreeFlightDesign.com, sieht man nun- Die offiziellen Statements lassen in mehr gewisse Vorteile an der jetzigen der Tat vermuten, dass es von MicroSituation. „Wie werden jetzt ganz soft weiterhin ein Produkt mit dem lange mit FSX auskommen müssen“, Namen Flight Simulator geben wird. schrieb Arno Gerretsen. „Das wird uns Was sich aber dahinter verbergen die Zeit geben, richtig gute Add-ons zu wird, ist noch offen. „Seien sie versientwerfen“. chert, dass wir weiterhin in großartige Aber dann? Wird es einen neuen LIVE-Erlebnisse unter Windows invesFlight Simulator geben? Microsoft tieren werden, einschließlich ‚flying lässt sich natürlich nicht in die Karten games’.“ So äußerte sich Pressespreblicken. Fakt ist, dass sie an der Marke cherin Kelda Rericha und Ähnliches „Flight Simulator“ festhalten möchte. steht auf FSinsider.com, der offiziellen Eine Gruppe der entlassenen Pro- Internetseite des FS-Teams. Viel Mut grammierer hatte offenbar versucht, machen diese Ankündigungen den endie Rechte an dem Programm zu kau- gagierten PC-Piloten nicht. Darin ist fen und es auf eigene Beine zu stellen. nicht von Flugsimulatoren, sondern „Wir haben nachgefragt, ob es möglich von Flugspielen die Rede. Und die anwäre, die Rechte am Programm zu er- gedeutete Verknüpfung mit Games for Windows LIVE riecht nach OnlineGame. DiesenVerdacht äußerte auch Weiterführende Scott Philips von Just Flight in einem Verweise Interview. Werden wir in Zukunft für virtuelle Flüge reale Start- und LanMöchten Sie die Meldungen, Mitteidegebühren an Microsoft bezahlen lungen, Blogs und Diskussionen über müssen? FlightXPress hatte bereits die Schließung von ACES selbst lesen? Im Forum von FlightXPress, Bereich „Gespräch mit den Lesern“ finden Sie eine ausführliche Liste mit Links zu allen hier erwähnten Quellen und Informationen.

www.flightxpress.aero

Die Väter von Flight Simulator: Bruce Artwick und Stu Moment gründeten 1978 die Firma SubLogic und brachten 1980 den FS1 auf den Markt. (Bild aus Commodore Gazette 1988)

in einem HangarTalk von September 2007 vermutet, dass die Zukunft der Flugsimulation im Online Gaming liegen könnte. Ein nicht namentlich genanntes Mitglied des entlassenen FS-Teams soll sich dem IT-Informationsdienst TheRegister.com gegenüber eher skeptisch geäußert haben. Was Microsoft eventuell bringen wird, „wird nicht das sein, was es einmal war. Sie werden irgendwas anderes als Flight Simulator nennen, nur um es besser zu verkaufen.“ Optimisten mögen die Hoffnung hegen, dass die Krise dazu benutzt wird, reinen Tisch zu machen und einen grundlegend anderen und besseren Flight Simulator zu entwickeln. So äußerste sich auch Paul Lange, der weiterhin bei Microsoft tätig ist. Es gibt in der Tat Anzeichen, dass der Softwareriese ein neues Entwicklerteam auf baut. Nur eine Woche nach den Entlassungen veröffentlichte das Unternehmen zwei Stellenausschreibungen für ein nicht namentlich genanntes Flugsimulationsspiel für Games for Windows Live. Microsoft hat ihre Pläne allerdings bis Dato noch nicht bekannt gegeben. Bald muss die Softwarefirmaaber Stellung nehmen, drängt Steven Halpern von Flight1 in einem Interview mit TheRegister.com: „Wir können nicht drei Jahre lang schlafen und dann aufwachen, um einen plötzlichen Technologiewechsel (zu einem neuen Flugsimulator hin) – vorausgesetzt, es gibt ihn wirklich – vollführen.“ So oder so: Wenn ein Nachfolger von FSX kommen sollte, wird es höchstwahrscheinlich ein ganz anderer Flight Simulator sein. Am 23. Januar 2009 ist tatsächlich eine Ära zu Ende gegangen. Sergio di Fusco

Special


03 Notams

X FS-Wochenende in Lelystad

X Superhornisse für FS9 Eine neue Softwareschmiede, Vertical Reality Simulation, verspricht die beste Nachbildung eines Jetfighters für Flight Simulator: Eine FA-18 E Super Hornet, die zwar nur in FS9 fliegt, jedoch erstaunliche Eigenschaften aufweisen soll. Die Entwickler kündigen eine vorbildgetreue Reproduktion des Fly-by-Wire-Systems und die vollständige Simulation aller Systeme an. Abwerfbare Außenlasten sollen nicht nur das Gewicht, sondern auch die Aerodynamik des Flugmodells beeinflussen. Ein Modul für die Luftbetankung rundet das Ganze ab. Die Super Hornet kostet 44,95 $ (ca. 34,30 €). http://vrsimulations.com

Das FSweekend, die holländische Flugsimulationsmesse in Lelystad, wird dieses Jahr am 7. und 8. November stattfinden. Beherbergt wird sie im Aviodrome, dem niederländischen Nationalmuseum für Luftfahrt. Das Treffen zählt weltweit zu den größten Veranstaltungen dieser Art. Traditionell stark ist in Lelystad die Präsenz von Cockpitbauern, Fan-Organisationen und Vereinen, auch aus dem deutschen Sprachraum. www.fsweekend.com

X Wiedersehen in Paderborn Die Flugsimulationskonferenz 2009 wird – wie alle vorherigen Ausgaben – am 26. September wieder in Paderborn stattfinden. Veranstalter Aerosoft hatte sich vorher bemüht, die Messe dieses Jahr schon Ende April in München anzusiedeln, was aber aus organisatorischen Gründen nicht realisiert werden konnte. „Wir möchten aber weiterhin an unserem Plan festhalten, die Konferenz demnächst abwechselnd in Paderborn und in München zu veranstalten“, teilte der Aerosoft-Geschäftsführer Winfried Diekmann mit. „In Frühjahr 2010 werden wir uns in der Werft des Deutschen Museums in Oberschleißheim treffen.“ Die Messe soll zudem mit Ausstellern und Organisationen aus dem Bereich der Eisenbahnsimulatoren erweitert werden. www. fskonferenz.de

X Milano Malpensa

X Schönes Süddeutschland Für ihre Flächenszenerie VFR Germany 3 – Süd beansprucht Aerosoft den Titel als „die bestmögliche Darstellung des Bodens für FSX“. Die Luftbildszenerie deckt 95.000 qkm in Bayern und Baden-Würtemberg ab und ist mit vier Millionen einzelnen Objekten bebaut. Alle relevanten Bodenmerkmale und Konstruktionen für den Sichtflug wurden berücksichtigt, versichert der Hersteller. Die Lage der vorhandenen Flugplätze von FSX wurde an die Szenerie angepasst, hinzu sind zahlreiche Segelflug- und Ultraleichtfelder gekommen. VFR Germany 3 wird zurzeit als Download-Produkt für 47,95 € angeboten, was das Herunterladen von insgesamt 14 GByte bedeutet. Eine handelsübliche Version auf DVD ist für März angekündigt. www.aerosoft.de

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Nach den spanischen Ferienzielen auf den Kanaren widmen sich Sim Giants einem italienischen Airport: Milano Malpensa (LIMC). Das Add-on ist nur für FSX gedacht und verfügt über fotografische Bodentexturen mit Nacht- und Wintereffekten. Der Anbieter preist die komplette Nachbildung aller Abstellpositionen und die gute Ablaufgeschwindigkeit an. Milano Malpensa belastet die Brieftasche mit 22,95 €. www.sim-giants.com


03 Notams

X Mehr Wolkenkratzer: Manhattan X

Notams

Fast 180.000 Gebäude mit über drei Millionen Polygonen verbaute Andras Kozma, um Downtown New York in FSX entstehen zu lassen. Dabei hat der Designer nach Herstellerangaben doppelt so viele Objekte in die Szenerie eingefügt als in der vorherigen Version für FS9. Abgesehen von Manhattan selbst werden noch die kleinen, vorgelagerten Inseln Ellis, Governors, Roosevelt und Statue Island dargestellt. Planmäßiger Schiffsverkehr belebt den Hudson und den East River. Effekte wie Rauch, Vogelschwärme, Klänge und eine Mission bereichern das Addon. Dieses ist zurzeit als Download-Produkt für 27,95 € oder auf CD-Rom für 29,95 € erhältlich. www.aerosoft.de

X P-47 Thunderbolt in FSX Der Warbird-Spezialist Air to Air Simulations (A2A) hat sich wieder mit einem wahren Schlachtross aus dem Zweiten Weltkrieg beschäftigt, der P-47 Thunderbolt. Für die Produktreihe Wings of Power 3 wurde diesmal nur die Version mit höherem Rumpf hinter der Cockpitverglasung als Vorbild genommen. Wegen der Rückenform wurde sie als „Razorback“ bezeichnet. Die Thunderbolt ist nur für FSX gedacht und hat einen Listenpreis von 34,99 $. Auch für dieses Add-on bietet A2A ein separat erhältliches, 29,99 $ teures AccuSim Expansion Pack, das einen gesteigerten Realismus zahlreicher Systeme hinzufügt. Kauft man beide Produkte gleichzeitig, gewährt A2A einen Rabatt von 5 $. www.a2asimulations.com

X Nantes (LFRS) von France VFR Die Regionalflughäfen der Heimat haben bei France VFR Hochkonjunktur. Das letzte Produkt der französischen Schmiede ist Nantes Atlantique (LFRS) gewidmet, das im Westen des Landes liegt. Die Szenerie besteht laut Hersteller aus einer sehr hochauflösenden, fotorealistischen Bodentextur, die auch Nachteffekte aufweist. Luftbildtexturen breiten sich auf einer Fläche von 42 qkm aus. Autogen und Straßenverkehr vervollständigen das Paket. Nantes (LFRS) ist in unterschiedlichen Versionen für F9 und FSX erhältlich und kostet 16,90 bzw. 19,90 Euro. www.francevfr.com

X Neues Multi Crew Experience Die Sprachsteuerung für FS9 und FSX liegt seit Anfang Februar in der neuen Version 1.3 vor. Nach Auskunft des Herstellers FS++ verbessert sie den Umgang mit der Flugsicherung des Simulators und erlaubt, Meldungen und Anforderungen über ein Mikrophon zu sprechen. Auch der Umfang der mündlichen Befehle, die man dem Kopiloten erteilen kann, wurde erweitert. Der Programmcode sei zudem für bessere Effizienz optimiert worden. Die Fähigkeiten der interaktiven, gesprochenen Checklisten blieben unverändert. Die Sprachsteuerung für Flight Simulator kostet 39,99 Euro. www.multicrewxp.com

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03 Notams

X Garmin 1000 für alt und neu Ein Glascockpit von Garmin bringt FS2x sowohl für FS9 als auch für FSX auf den Markt. Das Paket besteht aus zwei Bildschirmen, dem Primary Flight Display und dem Multifunktionsdisplay, die Einiges mehr können als die entsprechenden Standardgeräte von FSX. Der Garmin 1000 von FS2x verfügt auch über eine Steuereinheit für den Autopiloten, kennt WAAS-Navigation, hat mehrere Unterseiten für die Triebwerksüberwachung und seine Helligkeit kann gedimmt werden. Begleitet wird die Instrumentierung von einem 224-seitigen Handbuch. Das Glascockpit ist für 34,99 $ (ca.23,30 €) zu haben. www.fs2x.com

X Boeing-Panel zum Anfassen Fly Engravitiy geht jetzt aufs Ganze. Bisher hatten die Niederländer Einzelteile für den Cockpitbau im Angebot. Nun kündigen sie eine komplette und maßstabgetreue Reproduktion der Instrumententafel der Boeing 737 NG an. Sie besteht aus drei getrennt bestellbaren Sektionen: Captain, Center und First Officer Panel Kit. Die Elemente werden laut Hersteller aus Aluminium und hochwertigen Kunststoffen gefertigt. Während das Mittelteil mit 429 € zu Buche schlägt, kosten die Panel Kits für Pilot und Copilot 469 €. www.flyengravity.com

X VPPics.net in neuer Erscheinung Das internationale Screenshots-Portal Virtual Plane Pictures präsentiert sich seit Mitte Februar mit neuer Startseite. Seit Jahresbeginn hat die Sammlung von Flugsimulationsbildern nicht nur ihre Bestände kontinuierlich erweitert, sondern auch neue Funktionen und Optionen implementiert. Anfängern wird außerdem mit einem Tutorial und einem eigenen Screenshot-Tool geholfen. www.vppics.net

X Die Kleinen Antillen warten Max Kraus schlägt dem internationalen Jetset ein schmuckes Reiseziel vor: Grantley Adams International, den Hauptflughafen von Barbados. Der Designer hat nicht nur den Airport mit Hauptterminal, Cargobereich, Feuerwache verschönert; auch das Museum für die Concorde, die früher regelmäßig aus London kam, wurde nachgebildet. Außerhalb des Flughafenareals wurde noch der Boden mit LandClass-Definitionen der Realität angepasst. Dieses Add-on wurde für FS entwickelt, eine FSX-Anpassung soll demnächst erscheinen. http://library.avsim.net/esearch.php?DLID=134111

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re

a Freew

Mario Noriega hat ein weiteres, eher unbekanntes Flugzeug von Piaggio für Flight Simulator umgesetzt, die PD-808. Dieser Businessjet, der auch unter der Bezeichnung Vespa-Jet vermarktet werden sollte, entstand aus einer Kooperation zwischen Piaggio und Douglas. Als der amerikanische Hersteller von McDonnel übernommen wurde und aus dem Projekt ausstieg, setzte Piaggio die Entwicklung allein weiter. Die PD-808 war ein Misserfolg, nur die italienische Luftwaffe bestellte die Maschine. Als Verbindungs- und Vermessungsflugzeug war der „Piddino“ allerdings sehr beliebt. Die Modelle (es gibt unterschiedliche für FS9 und FSX) besitzen ein voll funktionsfähiges Virtuelles Cockpit, und ein Modul für Störungen und Ausfälle. www.mario.wspilots.com/

Krise?

Welche Krise? Die Welt ist depressiv. Banken machen dicht, Microsoft schmeißst den Flugsimulator hin, Kater überall. Dies in einer Zeit, in der die Flugsimulation ständig an Bedeutung gewinnt. Die Privatluftfahrt mit ein- und zweimotorigen Flugzeugen kriselt schon seit Jahren. Als ich 1983 mein PPL in der Hand hielt, war die Welt zwar auch schon stark eingeschränkt, aber doch noch in Ordnung. Nach Einführung der neuen EU-Regeln begann die Zahl der aktiven Piloten massiv abzunehmen, auch wenn dies zunächst statistisch durch die zahlreichen, selbst zahlenden Airlineanwärter der frühen 2000er nicht auffiel. Doch die Anzahl der aktiven nicht gewerbstätigen Piloten ist spätestens nach den Ölpreisfluktuation und der Finanzkrise nochmals stark eingebrochen. Grosse Teile des heimischen Flugzeugbestands stehen zum Verkauf, teilweise zu Schnäppchenpreisen. Das Fliegen und der Unteralt der Maschinen sind kometenhaft teurer geworden. Die Konsequenz ist, dass die verbleibenden Piloten teilweise viel zu wenig fliegen oder auch ans Aufhören denken. Wenig zu fliegen ist ein Risiko, da die Routine fehlt. Wer gerade mal die behördlichen Minima erfüllt, hat nicht die Sicherheit, die man bei 50 bis 100 Stunden im Jahr erreicht.

Der Flugsimulator bietet hier Abhilfe. Erstens kann er denjeni-

gen, die das Realfliegen ganz aufgeben, eine Alternative bieten. Zweitens ist es heute möglich, als Wenigflieger auf diese Weise noch Routine teilweise zu erhalten. Mit Produkten wie Switzer-

X Roys B-25 für FSX Die North-American B-25 Mitchell von Roy Chaffin und seinen Freuden für FS2002 war seinerzeit zweifellos ein Meilenstein der Designkunst. Nun bringen sie nach sehr langer Wartezeit eine komplett neu gestaltete Reproduktion des amerikanischen Bombers für FSX heraus. Sie besticht durch ihr wunderbares Äußeres. Große Aufmerksamkeit hat Chaffin – wie es Tradition ist – dem 2d-Panel gewidmet, das fabelhaft gelungen ist. Das Virtuelle Cockpit fällt hingegen spartanischer aus: Die schöne Instrumententafel aus dem 2d-Panel ist vorhanden; Steuerungen, Pedale, Schalter und teilweise auch Texturen fehlen. In dem 35 MB großen Download ist eine B-25 in britischer Bemalung enthalten. www.roychaffin.com/rcs-panels.html

land Pro X oder die VFR Germany-Serie kann man Orientierung und Geographie trainieren, kann versuchen, die heimische Platzvolte wieder zu erfliegen bevor man echt zum Slalom um die Lärmschutzgebiete ansetzt. IFR-Piloten können Anflüge machen und damit einfacher die Routine erhalten. Klar ersetzt dies das Training in der Luft nicht, ist aber Klassen besser als nichts!

Pessimisten gehen davon aus, dass die Leichtfliegerei sehr

bald nicht mehr existiert. Obwohl ich skeptisch bin, geht die Tendenz dahin, dass nicht Airliner- und Taxipiloten ihr Hobby bald nur noch auf dem PC wahrnehmen können. Schon allein daher hat die Flugsimulation eine viel größere Zukunft, als man heute annimmt. Wer jetzt die Flinte ins Korn schmeißst, kann nur verlieren, wer durchhält wird gewinnen. Aus diesem Grund sehe ich für die seriöse Flugsimulation eigentlich eher einen Anfang als ein Ende. Microsoft wird dies auch erkennen. Urs Wildermuth

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Notams

X Der Vespa-Jet

03 Hangar Talk


03 Flugzeuge Payware FSX

MD-80 für Profis und

solche, die es werden wollen Flight1 Super 80 Professional Die MD-80 ist eines der bekanntesten und weit verbreiteten Verkehrsflugzeuge unserer Zeit. Auch wenn sie heute auf vielen Flughäfen Europas aus Lärmgründen nur noch geduldet wird, ist sie doch im Rest der Welt sehr häufig anzutreffen und nach wie vor bei Piloten und Passagieren beliebt. Als Kind der Firma Douglas ist die MD-80-Familie die finale Endentwicklung der DC-9. Sie folgte der bereits bei DC-8 und später der DC-10/MD-11 angewendeten Strategie, dass wenn ein Flugzeug zu klein wird, hänge man noch ein paar Meter an die gleiche Kabine und fertig ist die „Angströhre“, wie die MD-80 oft genannt wurde. Dennoch war die Entwicklung der MD-80 ein grundlegender Schritt. Anstelle eines einfachen Autopiloten wurde sie mit einem völlig neuen Flight Guidance System ausgestattet. Sie war wie die DC-10 voll Autoland-fähig und besaß die bislang stärksten Triebwerke der erfolgreichen JT8D Serie von Pratt & Whitney. Leute, die von der DC-9 auf das Flaggschiff der Serie umschulten, begriffen sehr schnell, dass die MD-80 ein völlig anderes Teil war, als „nur“ eine verlängerte DC-9.

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MD-83, die die norwegische Designergruppe CoolSky und Herausgeber Flight1 den PC-Piloten nun anbieten, ist eben mit solchen System ausgestattet und würde also technisch in etwa einer der letzten produzierten MD-80 entsprechen. CoolSky ist kein Unbekannter. Bereits in FlightXPress 2/2006 stellten wir deren Super 80 für FS9 vor. Diese Abgesehen vom digitalen Auto- war mit dem konventionellen Cockpit piloten besaß die MD-80 anfänglich und einem Omega-Navigationssystem einen analogen „Uhrenladen“ von In- ausgerüstet und unterschied sich daher strumenten sowie eine konventionelle deutlich von der gleichzeitig erschieNavigationsausrüstung. Mit dem Auf- nenen MadDog von Leonardo SH, die kommen von eine Version mit FlächennavigatiDie MD-80 ist ein völlig andeelektronischem onsgeräten und res Teil als nur eine verlängerte Flugsinstruspäter Flight MaDC-9. menten s ystem nagement SysEFIS (Electronic temen hielten diese als Nachrüstsätze Flight Instrument System) darstellte. - oder in späten Versionen auch schon Von dieser MD-80 haben CoolSky und von Bau her - Einzug in die Serie. Die Flight1 inzwischen eine neue Version


herausgebracht, die auch unter FSX Startet man die MD-80 via den läuft. Für ihre ganz neue Super 80 ha- Flugsimulator auf, erhält man wie ben die Designer aber entschieden, bereits beim Vorgängermodell einen ebenfalls die EFIS-Ausführung zu ent- Begrüßungsbildschirm. Dieser kann wickeln. Gleichzeitig ersetzten sie das deaktiviert werden, gibt aber nützliche alte Omega Navigation System (ONS) Informationen dazu, wie man die MDvon Litton mit einem moderneren 80 am schnellsten in die Luft bringt. Ist Flight Management System (FMS). man erst mal im Cockpit, kann unten Das Wetterradar, das in der CoolSky links mit einem kleinen Pfeil das AnSuper 80 nur eine Attrappe war, ist zeigemenu gestartet werden. Dieses jetzt funktionsfähig. Diese und ande- erlaubt den Zugang zu den diversen re Änderungen Bi ld sc h i r ma nverleihen dem Die Klangeffekte der MD-80 sichten und vor Add-on die Zukönnten mit den Soundchips von allem zu versatqualifikation Realtek Probleme machen. schiedenen Pro„Professional“. grammen und Die Installation und in Betriebnah- Funktionen wie den Checklisten, Push me des Super 80 Pro funktioniert pro- Back und Start Up, sowie zum Super blemlos. Wer jedoch als Soundkarte 80 Center. Dieses enthält den Training eine Realtek HD besitzt, könnte mit Center, einen kompletten interaktiven den Soundeffekten der MD-80 Pro- Lehrgang mit Lektionen über die MDbleme bekommen, falls er nicht seinen 80, den Dispatch Center, wo man LaKartentreiber aufdatiert. Genauere dung und Treibstoff eingeben kann, Angaben dazu findet man im Support sowie ein Optionenfenster. Forum von CoolSky. Generell unterscheidet sich dieses Die Handbücher sind im PDF-Format Produkt durch diese professionellen und ausgesprochen gut gemacht. Das Anwendungen von vielen anderen. englischsprachige Produkt-Handbuch Das Training Center erlaubt es, Checkerklärt auf 38 Seiten die Bedienung listen, Prozeduren und der Software per se. Im 332-seitigen FMS kennen zu Operationshandbuch ist dann die lernen MD-80 sehr ausführlich erklärt. Alle Prozeduren, technischen Einzelheiten und eine gute Performance Sektion und intersind vertreten und lesenswert. Wer aktiv in Flight Sivon dieser Maschine profitieren und mulator zu üben und sein Wissen erweitern will, der dru- zu absorbieren. Ein cke sich das Teil aus und hat eine sehr sehr schönes Feature gute Referenz. Lustig ist allerdings in ist die automatische diesem Zusammenhang, dass ich nir- Konfiguration, mit gends im Manual finden konnte, wel- dem das Flugzeug che eigentliche Version des Flugzeuges in zehn verschieund der Motoren modelliert sind. Nach dene Zustände verden Gewichten zu urteilen kann man setzt werden kann. davon ausgehen, dass es sich um eine Von kalt und dunMD-83 mit -217 Motoren handelt. kel über Ready for

FSX Flugzeuge Payware

Auch für Anfänger: Interaktive Lerngänge und abrufbare Konfigurationen erleichtern den Einstieg.

Take-off bis zu klar zur Landung: hier kann alles mit einem Mausklick perfekt konfiguriert werden. Dies ist vor allem für Anfänger eine große Hilfe, ist aber auch für Profis ungemein praktisch. Alle Checklist Items werden gesetzt, als ob man einen Copiloten hätte, der das für uns tut. Auch das Dispatch Center ist mehr als ein einfacher Lademanager, er erlaubt es nämlich, einen so genannten Departure Plan auszudrucken. Dieser sieht sehr professionell aus und enthält neben den Gewichten (je nach Flugsimulatoreinstellung in kg oder lb) auch gleich die V-Speeds, EPR (Engine Pressure Ratio, Triebwerksdruckverhältnis), und den Stabilizer Trim (Trimmung). Dies ist ein Feature, das ich gern bei allen Flugzeugen hätte! Von Außen ist die MD-80 erste Sahne. Mir gefallen die Texturen sehr gut. Mit 23 Bemalungen ist für viele etwas dabei. Von Spanair über Jet Allianz bis zu SAS sind zahlreiche heutige Operatoren dabei, darunter auch Exoten wie etwa Spirit. Die Details sind gut geraten, ebenso die Animationen. Interessanterweise sind einige Texturen so, als ob der Flieger frisch bemalt aus der Spritzwerkstatt käme, andere haben die heute typischen Verschmutzungen. Das scheint daran zu liegen, dass einige Texturen von McPath gemacht sind, während andere offenbar Haustexturen sind. Wie auch immer, das Äußere gefällt und ist sicher auf dem heutigen Standard. Das Cockpit der MD-80 macht sowohl in 2D als auch 3D eine gute Fi-

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sie kann über Navigraph aufdatiert werden. Mir fiel in der vorhandenen Version auf, dass nicht alle Prozeduren enthalten waren. Schön ist die Funktion des Wetterradars, sie ist gut simuliert, wenn sie auch nur FS-Wetter darstellen kann. Das Kollisionsschutzsystem TCAS – ebenfalls eine Neuerung im Vergleich zur CoolSky Super 80 – ist mit einem der bekannten Variometer- ähnlichen Instrumenten simuliert und funktioniert. Der Sound für die generellen Funktionen der MD-80 ist sehr gut, sowohl Mit EFIS und FMS: Das Cockpit der Super 80 Pro gibt sich moderner. Motorengeräusch wie Fahrwerksrumpeln und anderes ist sehr realistisch und gur. Die EFIS-Instrumente sind gut muss dazu den genauen Dateinamen geht. Auch die Warnings und der virablesbar, vorausgesetzt man stellt die kennen und diesen als Company Route tuelle Copilot sorgen für zusätzlichen Helligkeit vernünftig ein, sonst ver- eingeben. Um mir das Tippen zu er- Realismus und sind gut gelungen. Bei schwinden im Primary Flight Display leichtern, benannte ich die Pläne in ein- gewissen Soundkarten der Firma Real(PFD) einige Symbole. Die Hauptins- fache Namen um, etwa LSZHLOWS1. tek taucht jedoch ein Problem auf, vor trumente sind zoombar, dies in bei- pln für Zürich-Salzburg. Damit kann allem dann wenn ein 5.1 System daran den Cockpitvarianten, und ihre Re- man die Compaangehängt ist. aktionen sind flüssig und gut. Grosso ny Route einfach Ein sehr schönes Feature ist die Es ist in diesem Modo lässt sich das Flugzeug aus dem laden. Die Beautomatische Konfiguration für Fall dringend 3D-Cockpit steuern, die meisten Funk- dienung ist stanzehn Flugzustände. darauf zu achtionen sind darin implementiert. Gra- dardgemäß, wie ten, dass entwephisch sind beide Versionen gut, wobei aus anderen FMSs gewohnt. Man muss der der Mittenlautsprecher getestet ist die Texturen des 2D-Cockpits schärfer dazu erwähnen, dass die Benutzung und funktioniert oder dieser ansonsten daherkommen. Beim 3D-Panel hinge- des Flugführungssystems für Routen- deaktiviert wird, sonst sind die Sounds gen muss kritisiert werden, dass hier flüge zwar empfehlenswert, nicht aber nicht hörbar. auf der 3D-Struktur der Kabine ledig- obligatorisch ist. Für Trainingsvolten Meine Testflüge waren positiv und lich die 2D Panels aufgezogen wurden. oder für kurze Point-to-Point-Flüge angenehm. Die MD-80 hat gute FlugDies fällt aus normalem Blickwinkel kann das FMS nach der Initialisierung eigenschaften und verhält sich, nach nicht auf, bewegt man sich aber mittels getrost vergessen werden, sofern man meinen Erfahrung im realen SimulaTrack IR oder Walk and Follow in die den Map Modus des Navigationsdis- tor (rund 20 Stunden total) zu urteilen, Horizontale, sieht man, dass die Knöpfe plays (ND) nicht beansprucht. dem Original sehr ähnlich. Die Konnicht dreidimensional modelliert sind. Die Navigationsdatenbank ist von trolle der Geschwindigkeit ist wesentMich störte das nicht sonderlich, aber Mitte 2008 und damit recht aktuell, lich und wichtig. Der Autopilot reaes ist schon ein Unterschied zu einem entsprechend modellierten Cockpit. Meinen „Reality Check“ mittels einer originalen MD-80-Checkliste bestand dieser Flieger, es gab kaum Abweichungen. Dies spricht für die Systemtiefe im normalen Betrieb. Da keine Fehlersimulation existiert, war es nur eingeschränkt möglich, abnormale Bedingungen zu testen. Das Flight Management System (FMS) ist gut modelliert und enthält, sofern ich das beurteilen kann, alle Seiten und Elemente. Das Laden von Flugplänen im FS-Format ist möglich, allerdings etwas aufwendig, denn man Schön sauber oder schön dreckig: Die Bemalungen lassen dem PC-Piloten die Auswahl.


Come y Aerosoft! giert gut soweit, macht jedoch im NAV Mode (mit FMS-Steuerung) teilweise komische Bewegungen. Dies ist kein „Set and forget“-Gerät, hier muss der Flug Ăźberwacht werden! Ansonsten funktionieren die unterschiedlichen Funktionen mehr oder weniger wie erwartet, mit ein paar kleinen Besonderheiten. Altitude Preselect funktioniert beispielsweise im Original anders, hier muss die HĂśhe vorgegeben werden und danach der Knopf Alt Sel gedrĂźckt werden, was korrekt ist. DrĂźckt man ihn jedoch ein zweites Mal, verschwindet die armierte HĂśhe wieder, was falsch ist. Die Clickspots sind komplex, kĂśnnen aber sichtbar gemacht werden, was praktisch ist. Mein Fazit Ăźber die CoolSky Super 80 Pro ist sehr gut. Sie ist sehr schĂśn gemacht, hat ein hervorragendes AuĂ&#x;enmodell und beachtliche Systemtiefe. Das Trainingsystem sowie die Dokumentation sind erstklassig und die Bugs halten sich in kleinen Grenzen. Man kann sagen, diese MD-80 ist ein sehr gutes Add-on und durchaus ihr Geld wert.

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Pro & Contra: ďƒŠ Sehr gute Dokumentation ďƒŠ Sehr gutes AuĂ&#x;enmodell ďƒŠ Gute Systemtiefe und Umsetzung ďƒŠ Erstklassiges Trainingstool und einfach zu bedienendes Interface ďƒŠ Gute Panels Entwickler: CoolSky Kompatibilität: FSX (auch DX10-Modus) Mindestvoraussetzungen: CPU 2,6 GHz, 1 Gbyte RAM, 3d-Grafikkarte mit 256 MB GRAM Web: www.flight1.com, www.coolsky.no Download: 80 MB Preis: Downloadversion: 54,95 $ (ca. 42,70 â‚Ź)

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03 Flugzeuge Freeware FS9 & FSX

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Deutschland fliegt den

Freew

Super Star Lockheed L-1649A Starliner Die Fünfzigerjahre waren ein turbulentes Jahrzehnt für die Luftfahrt. Es war die große Zeit der Propliner, die erstmals Nonstop-Flugreisen zwischen den Metropolen der „alten“ und „neuen“ Welt möglich machten. Nur wenige Jahre zuvor waren Flüge über den Atlantik noch langwierige Abenteuer für Flugboote. Der amerikanische Flugzeughersteller Lockheed entwickelte mit der Constellation einen der bekanntesten Vertreter dieser Ära, der wegen seines einzigartigen Designs für viele Luftfahrtbegeisterte zu den schönsten jemals gebauten Airlinern zählt. Das Wirtschaftswunder kündigte sich an und weckte die Reiselust der Deutschen. 1957 nahmen die ersten L-1649A der Lufthansa mit dem Namen Super Star den Nonstop-Flugbetrieb zwischen Hamburg und New York auf. Die geläufigere Bezeichnung Starliner führte Lockheed für dieses Muster später ein. Doch auch der „Senator-Bordservice“ der Lufthansa mit Chefkoch und frisch vom Eichenfass gezapftem Pils konnte nicht verhindern, dass der „Königin des Nordatlantiks“ nur eine kurze Regentschaft vergönnt war. Die wesentlich wirtschaftlicheren Jetliner hatten bereits das Zepter übernommen. Das Starliner-Projekt des Teams um Manfred Jahn in Zusammenarbeit mit California Classic Propliners lässt in FS9 und FSX die Zeiten, in denen man Flugreisen noch mit

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Sie gerade ein schweres Eichenfass in Richtung Computer rollen, möchte ich Sie vorwarnen: Sie werden alle Ihre Kräfte am Steuerhorn dieses Oldtimers brauchen! Die L-1649A wird in den Farben der Fluggesellschaft TWA geliefert. Das Add-on ist primär für FS9 entwickelt worden, läuft laut Dokumentation, Anzug und Krawatte antrat, wieder le- evtl. mit Einschränkungen, aber auch bendig werden. in FSX. Benötigt wird noch ein Sound Der aktuelle Status (Version 2.1 Paket, um nicht in die Verlegenheit zu im Jan. 09) dieses Langzeitprojekts kommen, das monströse Grollen der macht bereits einen qualitativ hervor- gewaltigen Triebwerke mit dem MSragenden Eindruck und glänzt mit ei- Standard-Sound der DC-3 zu verharmner beeindruckenden Systemtiefe. Wie losen. Zu empfehlen ist dieses Paket: alle komplexen Add-ons verlangt auch R-3350.zip. Tim Scharnhops Lufthandiese Connie etwas Lern- und Lese- sa-Repaint L-1649a_lh.zip macht die bereitschaft. Um B a s i s au s s t atIhnen den EinDer „Königin des Nordatlantiks“ tung komplett. stieg etwas zu erwar nur eine kurze Regentschaft Zur Installation leichtern und ein vergönnt. müssen die Ordpaar der weniger ner einfach in offensichtlichen Schmankerl näher das Grundverzeichnis des Flugsimuzu bringen, möchte ich Sie zu einem lators entpackt werden. Einzig bei der kurzen Rundflug mit dem Super Star Installation zusätzlicher Bemalungen der Lufthansa einladen. sind die Anleitungen zu beachten, da Sollte Ihnen das kulinarische An- mit die Texturen des virtuellen Cockgebot des Bordservice mit frisch ge- pits (VC) keine Probleme mit aktuellen zapftem Pils so zugesagt haben, dass Patch-Versionen verursachen.


mit einem versteckten Klickspot auf der Mittelkonsole ein 2D-Panel des Flugingenieurs auf. Wie in der Hauptcockpitansicht werden Klickspots eingeblendet, sobald die Maus in einen sensitiven Bereich in der Bildmitte bewegt wird. Nach wenigen Sekunden werden die kleinen „Cockpitatmosphärestörenfriede“ automatisch wieder ausgeblendet. Das komplexe, aber gut dokumentierte Fuel-Management mit neun verschiedenen Tank-to-engine-Kombinationen vereinfachen wir uns für den kurzen Rundflug, indem wir ausschließlich die Haupttanks der Triebwerke mit je 2500 kg füllen. Hans-Joerg Naegele hat sich - wie zuletzt für die SectionF8 Sabre - bei der Programmierung der Instrumente und Cockpitbedienung wieder ein paar tolle Gimmicks einfallen lassen. Eine Innovation im Cockpitdesign sind die kleinen Hilfen für die Vorbereitung des Triebwerksstarts. Neulinge könnten auf dem Bildschirm füllenden Flugin-

Unser Super Star D-ALER erwartet Farbwahl einiger Elemente auf dem uns „cold & dark“ für einen kurzen Throttle-Quadranten empfinde ich als Nostalgieflug auf dem Vorfeld von Ber- etwas bunt und grell, aber insgesamt lin-Tempelhof. Den Außencheck über- werden sich Nostalgieliebhaber hier nehmen wir selbst, um uns von der mit Sicherheit sehr wohl fühlen. sach- und fachgerechten Restauration Der Fünfzigerjahre-Uhrenladen dieses seltenen wirkt erstaunFlugzeug moVorsicht: Sie werden alle Ihre lich aufgeräumt. dells zu überKräfte am Steuerhorn dieses Dies liegt vor zeugen. Manfred Oldtimers brauchen! allem daran, Jahn hat bei der dass damals fast Umsetzung der außergewöhnlichen das komplette Systemmanagement Linienführung ganze Arbeit geleistet. von einem Flugingenieur erledigt und Die Proportionen stimmen und auch überwacht wurde. Dieser Job muss an heiklen Stellen wie den runden Küh- selbstverständlich von uns übernomleinlässen oder den geschwungenen men werden. VC-Flieger rufen hierzu Seitenrudern fallen keine störenden Ecken und Kanten auf. Zahlreiche Details wie animierte Kühlklappen, AusDer größte Stern der puffe, Antennen sowie Bremsklötze und eine Passagiertreppe machen das Die Ahnenreihe der Connie reicht zuModell zu einem wahren Hingucker. rück bis zur C-69 von 1943 und endeDie Texturen können zwar mit einer te 1957 mit der L-1649A Starliner. Mit sehr realistisch wirkenden Farbwahl diesem Muster konnte der Nordatlanüberzeugen, ohne gebührenden Abtik zum ersten Mal im Linienverkehr stand sehen sie jedoch etwas pixelig ohne lästige und unwirtschaftliche aus. Zu Gute kommt dies natürlich der Tankstopps in Irland und auf NeuPerformance. In der Außen- und VCfundland auch bei starkem Gegenwind Ansicht kann ich keinen Performanceüberquert werden. Selbst die Strecke Verlust gegenüber den MS-StandardLondon – San Francisco wurde in 23 flugzeugen feststellen. Stunden ohne Zwischenlandung ge Im Inneren der Maschine angekomflogen. Mit ihrem verlängerten Rumpf, men werfen wir im Vorbeigehen noch 36340 Liter fassenden Treibstofftanks einen schmachtenden Blick auf die geund neu konzipierten Tragflächen, rade angestochenen Eichenfässer und ohne die typischen Tip-Tanks, war sie beziehen unseren Arbeitsplatz im virdie größte der Constellation-Familie. tuellen Cockpit. Wie beim AußenmoDie vier Turbo-Compound-Kolbenmodell wurde hier das Hauptaugenmerk toren vom Typ Curtiss-Wright R3350auf Funktionalität und 3D-Modellie988TC18EA-2 mit je 3440 PS standen rung gelegt. Sämtliche Instrumente am Ende einer ganzen Generation von und Beschriftungen sind gestochen Triebwerken. Die Motoren hatten sich scharf und erfreuen VC-Flieger mit allerdings zu so hochkomplexen Aggrebutterweich animierten Anzeigen. gaten entwickelt, dass sie leider nicht Schalter und Hebel sind als 3D-Obnur die leistungsfähigsten, sondern jekte im VC komplett bedienbar. Die auch die störanfälligsten Kolbenmo-

Flugzeuge Freeware

Nur im Flusi möglich. Die Super Star der Lufthansa durften nicht in Berlin Tempelhof landen.

FS9 & FSX

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Konstellation toren waren, die je im Passagierdienst eingesetzt wurden. Und so verdiente sich die L-1649A den Titel des schönsten dreimotorigen Flugzeugs der Welt, da wegen Defekten bereits vor der Landung häufig einer der vier Propeller stand. Die Lufthansa führte sie als Super Star mit charakteristischem Stern und Schriftzug am Heck ein. Bereits einige Monate vor der Auslieferung des ersten Exemplars wurde bei der Lufthansa jedoch mit der Bestellung der ersten vier Boeing 707 das JetlinerZeitalter eingeläutet. Als die wesentlich wirtschaftlicheren Boeing 707 Anfang 1960 den Flugbetrieb aufnahmen, wurden die einstigen „Königinnen des Nordatlantiks“ nach nicht einmal drei Jahren entthront und mussten fortan ihr Dasein als Frachtflieger fristen. Von den 44 gebauten L 1649 A existieren nur noch drei Exemplare, zu denen die ehemalige Lufthansa-Maschine DALAN gehört.

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Rassige Zwischenlösung: Lufthansa bestellte die Super Star, um die Zeit bis zum Diensteintritt der Boeing 707 zu überbrücken. genieurs-Panel mit seinen vier Sub-Pa- teres simulationstechnisches nels schnell den Überblick verlieren. Highlight. Gesteuert wird am BoBewegt man die Maus über den Star- den realitätsgetreu mit dem Tiller ter, wird in einem Tooltip eingeblen- und nicht bzw. nur sehr umständlich det, welche Voraussetzungen für einen mit der Seitenruderfunktion. Hierzu erfolgreichen Triebwerksstart noch klickt man mit der Maus auf den Tiller fehlen. Anfangs wird man sicherlich und bewegt sie, je nach gewünschtem noch notwendige Details wie das Ab- Ausschlagwinkel, zu Seite. Anfangs etschalten der automatischen Zündzeit- was gewöhnungsbedürftig, wird man verstellung oder das Primen vor dem die Vorteile sehr schnell zu schätzen Triebwerksstart vergessen. Die hilf- lernen. Das Kurbeln von einem Vollreichen Tooltips sind wirklich eine aus- ausschlag zum anderen dauert realisgezeichnete Idee, um sich ohne Frust in tische zwei Sekunden. Die Rollbewedie Bedienung dieses komplexen Flug- gungen fühlen sich natürlicher an und zeugs einarbeisind mit etwas ten zu können. Die fachgerechte Restauration Übung auch Über die dieses seltenen Flugzeugs präziser. In der K niebrettfunküberzeugt. Au ßena nsicht tion lässt sich kommen zwei eine detaillierte Beschreibung der optische Vorteile hinzu: Es gibt Instrumente und Checkliste einblen- nicht mehr dieses schreckliche Unden. Diese Informationen sollte man tersteuern wild umher drehender auf den ersten Flügen tunlichst zur Bugräder und ein eingeschlagenes Hand haben, da allein falsche Kombi- Bugrad bleibt beim Parken in seinationen von Turboladereinstellung ner Position, ohne automatisch mit und Gemischregelung die Triebwerks- der Ruderachse zentriert zu werden. leistung bedrohlich einschränken Auf dem Weg zum Start werden können. Doch auch hier wurde an die Klappen auf 80 % gesetzt, was der Einsteigerfreundlichkeit gedacht. Per virtuelle Copilot mit „Flaps coming Klickspot lassen sich in jeder Flugsitu- 80… flaps 80“ quittiert. Wir erhalten ation die optimalen Turbolader- und die Startfreigabe und vier Mal 3440 Gemischeinstellungen finden. PS entfachen ein Konzert, das einem Dank der gut strukturierten Kniebrettdokumentation sind binnen weniger Minuten die Motoren gestartet, die Radios eingestellt und nachdem Tempelhof Ground uns die Rollfreigabe erteilt hat, erwartet uns ein wei-

NAVIGATIONSHILFEN Zu finden auf Avsim.com Sextant: dc3_bbsxa.zip Long-range-radio-system: rr40.zip Winddriftmesser: l10eae01.zip AI-Ozeanschiffe: oceanstations.zip

Super Star würdig ist. In der Außenansicht untermalen Abgasflammen und dezente Rauchfahnen den kraftvollen Auftritt. Der Startlauf bei so leichter Beladung ist zwar relativ kurz, aber das Ende der 2000 Meter langen Startbahn von Berlin-Tempelhof kommt bedrohlich nahe, bevor sich der Copilot mit „V1… rotate“ erneut zu Wort meldet. Mit dem Einziehen des Fahrwerks wird sogar der Tiller eingeklappt. Hinzu kommt ein dynamisches Schadensmodell, das unter anderem bei unachtsamer Betätigung von Fahrwerk und Klappen den Hydraulikdruck zusammen brechen lässt. Nicht nur die Systemtiefe überrascht mit großer Liebe zum Detail, besonders das exzellente Flugmodell ist eine einzigartige Erfahrung. Wer bei Super Star an kleine, leichtfüßige Popmusikfigürchen denkt, irrt hier ganz gewaltig. Dieser Super Star ist eine schwergewichtige Walküre. Schwerfällig und doch elegant bewegt sie sich durch die Lüfte. Geschmeidig lassen sich Kurven ein- und ausleiten, auch einem Steigbzw. Sinkpfad folgt sie präzise und stabil. Ein normaler Joystick wird jedoch nicht vermitteln können, was sich den Besitzern von Steuerhorn und Pedalen hier bietet. Keinen anderen Airliner


03 Flugzeuge Freeware FS9 & FSX

muss ich mit so großen Steuerausschlägen fliegen, allein die Ruderpedale muss ich in engen Kurven fast bis zum Anschlag durchtreten, um die Libelle bensraum dieser Maschine natürlich in der Mitte zu halten. Dies soll nicht über den Weiten des Nordatlantiks. etwa bedeuten, dass hier die typische Ohne die modernen Navigationshilfen künstliche Trägheit eingearbeitet wie FMC, INS und GPS waren Flüwäre, wie es bei vielen anderen Umset- ge über die Ozeane, weit jenseits der zungen großer, schwerer Airliner im VOR- und ADF-Abdeckung, eine heute Flugsimulator häufig der Fall ist. Ma- kaum noch vorstellbare Herausfordeximale Rollraten und Reaktionen sind rung für den Navigator. Wer nicht mit glaubhaft und lassen im vorgesehenen dem hauseigenen GPS von Microsoft Geschwindigkeitsbereich stets noch ge- schummeln will, sollte bei Avsim einen nügend Spielraum für Korrekturen, z. Blick auf die unten angegebenen ZuB. bei Windböen sammenstellung im Landeanflug. Ein Tritt auf die Bremse lässt sie von FreewareSehr gelungen herrlich quietschen. Das PubliTools werfen. finde ich außerkum ist begeistert. Nachdem unser dem, wie die Super Star sein Effektivität der Steuerflächen bei nied- Bugrad mit einer letzten Verbeugung rigen Geschwindigkeiten abnimmt. auf die Rollbahn aufsetzt, erfreut sich Dieses Flugzeug manuell zu fliegen das begeisterte Publikum noch an bedeutet Schwerstarbeit und wird der einem weiteren tollen Detail. Ein kräfFly-by-wire-verwöhnten Knöpfchen- tiger Tritt auf die Bremse lässt diese drückerfraktion Schweißperlen auf die herrlich quietschen. Stirn treiben. Manfred Jahn und sein Team lie Roland Berger liefert hier in Zusam- fern mit dieser L-1649A ein wahres menarbeit mit Howard Sodja ein her- Freeware-Highlight ab. Und obwohl vorragendes Flugmodell ab. das Projekt ein Work-in-progress ist Während wir nach unserem kurzen und weitere Verbesserungen geplant Rundflug bereits die Landefreigabe sind, bekommt man hier bereits ein erhalten haben, ist der natürliche Le- sehr hochwertiges Komplettpaket.

Spielraum für Verbesserungen gibt es bei der Texturierung, die zwar sehr sauber, aber in dieser Auflösung eher zweckmäßig ist. Dafür sind die inneren Werte umso überzeugender. Ich freue mich auf anspruchsvolle und abenteuerliche Atlantiküberquerungen. Sebastian Kissler

Lockheed L-1649A Starliner Pro & Contra:  Schönes Modell  Bemerkenswerte Systemtiefe  Herausragende Flugeigenschaften − Texturenauflösung Entwickler: Manfred Jahn, Hans-Joerg Naegele, Roland Berger und Howard Sodja Kompatibilität: FS9, FSX mit Einschränkungen Download: Basispaket 14,8 MB, Sound 23,7 MB, Lufthansa-Repaint: 3,2 MB Web: www.calclassic.com Preis: Kostenlos

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Flugzeuge Freeware

FS9 & FSX


03 Flugzeuge Payware FS9 & FSX

Eine etwas andere Skyhawk Carenado Cessna 172N Ein Dreieck ist ein Dreieck ist ein Dreieck. Alles, was man in Flight Simulator (und in fast allen Computerprogrammen mit 3d-Grafik) sieht, besteht aus unzähligen, dreiseitigen Polygonen, den sogenannten Faces. Wie diese Grundteilchen des virtuellen Kosmos erstellt und im Raum platziert wurden, ist für den Anwender im Grunde zweitrangig, sofern Aussehen und Funktionalität der dargestellten Objekte stimmen. Merkt das Auge wirklich den Unterschied, wenn ein Flugzeug nicht wie sonst üblich aus geometrischen Grundkörpern gebaut wurde, sondern aus NURBS? Die Antwort auf diese Frage fällt nicht leicht. Die neue Kreation von Carenado wurde mit dieser Technik erstellt und ist so schön wie alle vorherigen, mit traditionellen Methoden erschaffenen Produkte aus der chilenischen Werft. Ja, gelegentlich glaubt das Auge, eine besondere Geschmeidigkeit und Flüssigkeit der Linienführung wahrzunehmen. War die Motorhaube bei früheren Add-ons wirklich so sanft geschwungen? Schmeichelte der Übergang der Finne zum Rumpf auch einst so sehr den Sinnen? Schwer zu sagen. Auf jeden Fall muss die Cessna 172N Skyhawk wieder in die Kategorie der besonders schönen Modelle eingeordnet werden. Alles, was die Fans seit eh und je an Carenado schätzen, findet man hier in einer vortrefflich gestalteten Hülle. Ein Klasse Flugzeug, das auch in FSX nicht mehr Computerleistung als die Standard-Cessna beansprucht. Es ist aber nicht dieselbe

Skyhawk. Die Nachbildung microsoftscher Prägung ist eine moderne, top ausgestattete 172 SP. Carenado beweist hingegen einmal mehr ihr feines Gespür für betagte, unkomplizierte Muster. Die N-Version der Skyhawk wurde Ende der Siebzigerjahre über vier Jahre zur Zeit der großen Welle der General Aviation produziert. Fast 7.000 Stück sind in Wichita (Kansas, USA) und in Reims (Frankreich) gebaut worden, es ist also eine ziemlich verbreitete Variante. Angetrieben wird sie durch einen Lycoming O-320-H2AD, der maximal 160 hp leistet, 20 weniger als sein kräftigerer Bruder in der 172 SP. Und ihre Landeklappen gehen – zur Freude bei steileren Anflügen – in vier Stufen bis auf 40° runter. Später begrenzte Cessna ihre Auslenkung auf 30°. Die N ist womöglich die Variante, die am meisten den Mythos der Skyhawk geprägt hat. Ein gutmutiges, etwas schwaches,

aber zuverlässiges Gerät, mit dem man alles anstellen kann: Flugschüler ausbilden, Familie kutschieren, Pipelines überwachen, Luftfotos schießen und einiges mehr. Im Cockpit findet man nicht das schwarze Instrumentenbrett, das seinerzeit so cool aussah, sondern ein milchweißes, etwas biederes Blech. Darauf verlieren sich nicht so viele Gauges. Die üblichen, selbst entworfenen Hauptinstrumente sind zwar dabei und sogar zwei VOR-Anzeiger und ein ADF verrichten hier ihren Dienst. Instrumentenflüge sind mit diesem Vogel aber kein Spaß. Ein Distanzmessgerät DME fehlt und auch das Navimat, der Flugregler von Cessna, steht nicht auf der Geräteliste. Zum Glück haben die Designer an ein tragbares GPS gedacht, das Standard-Garmin von Flight Simulator. Diese 172N ist also für den etwas anspruchsvolleren Schönwetter-

Carenados Skyhawk zieht vier unterschiedliche Federkleider an. Mit oder ohne „Puschen“ an den Rädern.

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piloten gemacht, mehr nicht. sich schlecht benimmt. Steiggeschwin Sonst fühlt man sich in diesem Vir- digkeit, Reisegeschwindigkeit und tuellen Cockpit durchaus wohl. Am Verbrauch in den üblichen Flughöhen Anfang mag man es vielleicht etwas und die Abrissgeschwindigkeiten stimunpersönlich finden. Hat man ein Dut- men mit den realen Vorgaben überein. zend Platzrunden hinter sich, entwi- Ob mit oder ohne Radverkleidungen ckelt sich mit der Zeit dennoch eine ge- ändern sich die Leistungen allerdings wisse Vertrautheit und auch ein hauch nicht. Überziehen und Abfangen vervon Liebe. Am Ende möchte man ger- laufen wie im Buch beschrieben und ne zum Pinsel greifen und die leicht wie die Fama berichtet: problemlos verkratzen Stellen am Türrahmen und gutmütig. An ihrer guten alten übermalen, bevor die Korrosion fort- Sitte, reale Leistungstabellen beizuschreitet. Einziger Schwachpunkt im legen, hält sich Carenado wie schon Virtuellen Cockpit ist die etwas nied- bei der Cessna 152 (siehe FlightXPress rige Sitzposition. Ein paar beherzte 1/2009) nicht mehr. Schade darum. Griffe auf die Tastatur beheben diese Slippen kann diese 172N nicht. Unbequemlichkeit. Und auch ein paar andere Merkwür Sehr leiden müssen hingegen die digkeiten stimmen etwas nachdenkLiebhaber von 2d-Panels. Carenado lich. Zum Beispiel die Notwendigkeit, hat sich hier wirklich nicht sonderlich selbst bei sehr einfachem Realismus bemüht. Früher boten die Designer die Kurven mit betontem Pedaleinsatz unterschiedliche Ansichten für den einzuleiten. Oder die Unwilligkeit, aus Normalflug, die Landung und den In- Flachkurven von alleine in die Horistrumentenf lug zontale zurückan. Jetzt muss Hat man ein Dutzend Platzrunzukehren. So der PC-Pilot mit den hinter sich, entwickelt sich kommt man am einer einzigen, auch ein Hauch von Liebe. Ende zu dem sehr unglücklich Verdacht, dass ausgerichteten Ansicht vorlieb neh- diese so gut gepflegte Skylane in Wirkmen. Die Armatur verdeckt so stark lichkeit von irgendeinem Flugschüler die Sicht nach vorne, dass man vermu- leicht verbogen wurde und nicht mehr ten muss, in einem Spornradflugzeug im Strak liegt. zu sitzen. Wenn die Designer schon Zum Glück surrt der Motor zuso wenig Lust hatten, ein ordentliches verlässig. Im Vergleich zu den letzten 2d-Panel zu entwerfen, dann wäre es Add-ons hat sich die Tonqualität verbesser gewesen, wenn sie ganz darauf bessert. Die Klänge geben überzeuverzichtet hätten. Wer allerdings so- gend die leicht klapprigen Geräusche wieso nur aus dem Virtuellen Cockpit wieder, ohne übersteuert oder durch pilotiert, darf über diese Unzulänglich- Audiofilter entseelt zu werden. Mit keiten hinwegsehen. wenig Übung findet man die passende Auch bei der Flugdynamik hat sich Motorleistung leicht nach Gehör. Carenado nicht viel Mühe gegeben. Die Cessna 172N ist ein solides AddAbgesehen von den benötigten Anpas- on, bei dem das Preis-Leistungs-Versungen in der Aircraft.cfg stammt sie hältnis stimmt. Insbesondere diejeniEins zu Eins aus der Standard-Cessna. gen, die ein Auge für die Schönheit der Das bedeutet aber nicht, dass sie Modellierung haben und nur im Vir-

FS9 & FSX

03 Flugzeuge Payware FS9 & FSX

tuellen Cockpit sitzen, werden sich über die Anschaffung freuen. Fliegerisch ist sie – trotz kleiner Schwächen – keine Missgeburt. Sie hat auf alle Fälle ihren eigenen Charakter, der sie von der Standard-Cessna deutlich unterscheidet.

Sergio di Fusco

Flugzeuge Payware

Was sind NURBS? NURBS sind mathematisch definierte Kurven oder Flächen. Dazu gehört auch die Bezier-Kurve, die in vielen Grafikprogrammen Anwendung findet. Sie wurden in den Fünfzigerjahren von der Autoindustrie erfunden, um den Verlauf von beliebigen Freiformflächen mit höchster Präzision zu beschreiben. Viele Computergrafikprogramme können NURBS nutzen, um Objekte zu modellieren.

Carenado Cessna 172N Skyhawk II Pro & Contra:  Schönes Außen- und Innenmodell  Passende Sounds  Passende Flugleistungen − Schlechte Auslegung des 2d-Panels − Kleine Unstimmigkeiten des Flugverhaltens − Karge Dokumentation ohne Leistungstabellen Kompatibilität: FS9 und FSX (auch DX10-Modus) Mindestvoraussetzungen: CPU 2,5 GHz, RAM 512 MB, 3d-Grafikkarte mit 128 MB GRAM, 150 MB freier Speicherplatz Download: 29,5 MB Web: www.carenado.com Preis: 26,95 $ (ca. 20,90 €) 23

Ungetrübter Sichtflugspaß. Diese 172N ist nicht IFR-fähig.


03 Szenerien Payware FSX

Wie öde: schon wieder großartig! FTX AU Red Central Outback Im Flugsimulator unserer Tage gibt es kaum etwas Langweiligeres als Szenerien aus Australien vom Team um John Venema – was die Antwort auf die Gretchenfrage anbelangt, ob deren Werke in der Szene ankommen oder gnadenlos abstürzen. Obwohl sie im Akkordtempo eine neue Staffel nach der anderen auflegen. Und obwohl sie sich auf dem fünften Kontinent austobten und damit von vornherein eine kritisch beäugte Spielwiese für Nichtaustralier schaffen sollten. Oder besser: Gerade weil sie sich dort unten austoben konnten. Eines scheint ORBX in diesem Leben jedenfalls nicht mehr zu lernen – wie man mäßige Szenerien macht. Seit dem ersten Teil von ORBX’ Australien kennzeichnen ein mitunter gespenstisch sicheres Gespür für originalgetreue Spielwelten, für perfekte Details und Grafiken, die so wirken, als hätten sie nur darauf gewartet, von ORBX entfesselt zu werden, die Reihe. Allein das ist jedes Mal eine Augenweide und beinahe jedes Mal eine Überraschung aufs Neue. Man fragt sich, ob solche Auswürfe an Genialität noch genügend gewürdigt werden können. Dafür benötigt es selten wohlklingende Worte, sondern echte Überzeugungstaten: Im Herstellerforum sprudeln die Einträge über, deren Inhalt in etwa gleich ist: „Mein

Alice Springs ist die größte Stadt im Outback. Dennoch dauert der Überflug über das gesamte Gebiet keine zwei Minuten.

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FSX spielt nur noch ORBX.“ Das virtuelle Down Under ist genau das Zugpferd, das die zehnte Simulatorausgabe angesichts unbefriedigter Käufermassen dringend brauchte. Nun läutet die Schlussglocke für den Viererpack. Nach AU Blue, AU Gold und AU Green ist Rot, die do-

minierende Farbe des Landesinneren, an der Reihe: AU Red. Als krönende Sahnehaube entwerfen die Macher das größte aller australischen Gebiete. Im Outback verliert sich jegliche Zivilisation und damit wird es mitunter zur Mammutaufgabe, diese Ödnis im Flusi interessant zu machen. Vielleicht hat sich das Team den spannungslosen Teil bewusst bis zuletzt aufgehoben. Kaum mag man von Zwangskomplettierung sprechen, aber ohne das Outback wäre Australien nur ein Flickwerk, über dessen Lücke man ständig stolpern würde. Da meldet sich der tief verwurzelte Sammlertrieb eines jeden PC-Piloten: Kann man so etwas zulassen? Schon ein paar Flüge von Süd nach Nord oder West nach Ost kreuzen den roten Boden. Wer dem Denkmal gebührend huldigen möchte, kommt am finalen Baustein nicht vorbei. Sowieso wäre es fast sündhaft, nach dem Hilferuf des Teams angesichts klammer Finanzen


FSX

Flugsimulation mehr zum Ausdruck als ORBX. Wer gerne weitere Reflexionen um die FS-Welt an AU Red als Erstausgabe hätte Käu- stellt, ist über den fer sicherlich zurückgehalten. Denn sandigen Böden von eines ist sicher: Das Outback sind Mil- AU RED bestens Kleines Dorf, große Freude: Derartige Siedlungen lionen Quadratkilometer pure Natur. aufgehoben. Im Sitz sind oft das Einzige, was der Pilot nach vielen Ausgedehnte Städte, üppig bewaldete der mäßig schnelStunden über dem Nichts erspäht. Stellen, ja, selbst durchschnittliche len Cessna darf es Erhebungen sucht der Buschpilot dort sich für mehrere vergeblich. Nicht gerade die schönsten Stunden bequem gemacht werden, bis einfach echt. Dazu tragen auch die verAussichten, um User nach Down Un- überhaupt ein nächster Flughafen ins streuten, kaum mehr als zehn Häuser der zu locken. Ist es dann eine Über- Blickfeld gerät. Weite Flächen, die we- zählenden Ortschaften bei, die mit ihraschung, wenn trotz landschaftlicher nig Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ren begrenzten Ausmaßen dennoch so und urbaner Magerkost der Flug über lassen dem Gehirn bestens Platz für etwas wie Oasen des Lebens in dieser das ausgedorrte Territorium zutiefst ausladende Gedankengänge. trostlosen Gegend darstellen. Größere befriedigt? Gleichzeitig stellen derartige Aus- Auswüchse, die über ein schön geord Fast, so scheint es, sind die Pixel- breitungen ernste Fragen: Wo anfan- netes Stadtbild aus Vororten, Zentrum künstler gar nicht primär an Umsät- gen? Was anschauen? Existieren dort und Industrie verfügen, gibt es sonst zen, Verkaufszahlen und Gewinnen Städte, die auch dem Nicht-Australier nicht – einzig Alice Springs hat so etinteressiert. Egal wohin man schaut, schon einmal begegnet sind? Kaum was wie Stadtcharakter. Knapp 29.000 schwingt stets unterschwellig der leise eine große Hilfe ist die bereits er- Einwohner wohnen dort und sind Ton des Idealismus mit, der Wir-wol- wähnte Beilage. Dafür existieren, in rund 1500 Kilometer von allen anderen len-Euch-etwas-gutes-tun-Doktrin. professionelles Layout eingebundene, größeren Städten entfernt. Zahlen, die So viel missionarischer Eifer soll vor- Lösungsvorschläge zu Darstellungs- verdeutlichen, auf welche Leerläufe dergründig vor problemen und sich der Simmer einstellen muss. Dass allem eines beSpaß haben, und das möglichst eine Handvoll diese nicht zur Tort(o)ur werden, liegt weisen: Down unkompliziert. Das ist die Tipps, wie die abermals am einwandfreien TexturenUnder hat seine Devise. fliegerische Er- kleid, das die Macher ihrem virtuellen Stellung im FSfahrung über Australien anziehen. Selbst ausgedehnBusiness erreicht. Und hinter den Ku- Australien gesteigert werden kann. te Monotonie wird unter ihren Händen lissen immer wieder ein Stelldichein Schließlich offenbaren diverse Threads zum Schmuckstück. Freilich gibt es auf der Flusi-Gutmenschen… Die klei- im Herstellerforum brauchbare Start- den ersten Blick erst einmal nichts Aufne Anleitung demonstriert, was der punkte. Am Ayers Rock dürften sich fälliges, woran sich das Auge festbeischwafelnde Tester meint: Eine kurze die Meinungen scheiden, ob der selt- ßen kann. Vielfältige Auf brechungen Einführung und gleich darunter die sam solistisch auftretende Felsen als durch Dünen, Verwehungen, Senken, Aufforderung, das PDF einmal beisei- Dreh- und Angelpunkt des Outbacks Erhebungen, Felsplateaus, sandige tezulegen. Spaß haben, und das mög- gelten darf, aber ungeachtet dessen ist Straßen und endlose Eisenbahntrassen lichst unkompliziert, prangt zwischen das Monument als erstes Eingangstor machen aus einem simplen roten Stück den Zeilen als Devise. Damit darf der gut zu gebrauchen. ORBX nutzt dabei Erde dann doch so etwas wie ein anNutzer seinen Simulator starten und das FSX-eigene Modell. Seine richtigen sehnliches Gemälde. Generell wäre es einfach fliegen. Einstellungswirrwarr Proportionen und die gefällige Texauf der virtuellen Werkbank ist nicht turierung halten kritischen BetrachWeitaus häufiger als durchschnittlich große das, was Käufer vorfinden sollen. tungen stand, und so ist es keineswegs Metropolen sind kleine Dörfer zu finden, deren Es bedarf erst eines kommerziellen Dünnbrettbohrerei, wenn die AustraEinsamkeit auch im Flusi herrlich trist wirkt. Überbringers, um die Nachricht vom lier auf brauchbare Vorlagen zurückzwanglosen Fliegen zu verstehen. Egal greifen. wie viel Herzblut, Sorgfalt und aus- In kurzer Entfernung zeigt sich gereifte Techniken in Produkten an- dann das, was das Outback ausmacht: derer Hersteller stecken mögen, kein Lange Staubstraßen, weite Ebenen. Protagonist der Add-on-Bühnen bringt Trotz szenarischer Schonkost wirkt die momentan den eigentlichen Sinn der gesamte Landschaft äußerst lebendig, 25

Szenerien Payware

das Projekt so kläglich untergehen zu lassen. Selbst bei diesem glanzloseren Areal möchte man den Verursachern so vieler schöner Simulatorstunden die Stange halten.


Standard, aber oho! Die Ayers Rock gehört zum Inventar von FSX.

wohl falsch, nur von rotem Boden zu chistische Ader verlangen, um dieses sprechen. Vielmehr schält sich die Di- Einerlei zu ertragen. Dieser Teil der versität in der Gestaltung auch bei den Erde schmeckt nach Freiheit. Es ist ein verschiedenen Farbtönen ab, die zu anderes Erlebnis des Buschfliegens, das zwei Dritteln ins Bräunliche rutscht, dieselben Stimmungen transportiert, dazwischen aufgelockert von ziegelro- aber eine völlig andere Herangehensten Arealen. weise verlangt. Trotz Begeisterung dür Der geringe Besiedelungsgrad und fen einige Kritikpunkte nicht im Staub die sehr abgespeckte Landschaft er- des Outbacks versinken. Immerhin scheinen vorgut 60 Prozent dergründig als Trotz szenarischer Schonkost der Flächen sind Hindernis für wirkt die gesamte Landschaft durch individuanspruchsvolle äußerst lebendig, einfach echt. elle Landklassen Flusi-Fans, aber abgedeckt, für unzweifelhaft ist ein Flug über AU Red den Rest sind Nachlieferungen gepeine wahre Sammelgrube an Fundstü- lant. Auch wenn die neuen Definiticken. Unter welchem Credo auch im- onen der Bodenkacheln für Abwechsmer das Outback erkundet wird, freut lung sorgen, deuten sich kleine Fehler der Sofapilot sich herrlich über jede insbesondere in besiedelten Gegenden Siedlung, die vor ihm auftaucht und schnell an. In Alice Springs etwa stehen jeden Flusslauf, dem er folgen darf. einige Häuser auf einem Golfplatz und Andere Szenerien, so viel ist sicher, das Trostlos-Kaff Laverton scheint nur würden eine durchtrainierte maso- aus einem Gewerbegebiet zu bestehen.

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Die praktisch nicht angefassten Flugplätze dagegen sind seit jeher Teil der Landschaftsverbesserungen von ORBX. Deren Verbesserungen bleiben einem zumeist kostenlosen Projekt der australischen Community vorbehalten, zusätzlich existieren aber auch Payware-Flughäfen vom Team rund um John Venema, auf die FlightXPress in einer der kommenden Ausgaben gesondert eingehen wird. Die Szenerie ist ein Erlebnis. Ganz nach ORBX’ Sitte ergeben die einzelnen, geschickt aufeinander abgestimmten Einzelteile ein harmonisches Gesamtbild. Das alles ist überhaupt nicht zu vergleichen mit mühselig zusammengetragenen Szeneriekomponenten: Payware-Austauschtexturen hier, Freeware-Landklassen da, vielleicht ein paar neue Texturen für die Landschaft. Damit ließe sich noch lange nicht das erreichen, was in schöner Re-


03 Szenerien Payware FSX

gelmäßigkeit auf den Flusi-PCs landet. ckende Weiten, die erst so richtig aus Eigentlich besitzt AU Red gar nichts, dem Flugzeug heraus begriffen werwas anderen Zusätzen zum Erfolg ver- den können. Im Wahn der immer gehilft. Keine kristallklaren Satelliten- naueren Flughäfen, die per Schnellbilder, keine monumentale Bergketten, verstellung sogar im Inneren zu noch nicht einbesichtigen sind, Was ist der eigentliche Sinn der liefern ORBX mal ausgedehnte Flugsimulation? ORBX weiß die Metropolen. Die nicht nur mit Antwort. vorl iegenden dem letzten Teil Einzelbestandihrer Reihe eine teile klingen unscheinbar, aber das längst fällige Rückbesinnung auf die Werk schlägt ob seiner vollumfas- Schönheit des Fliegens und unser Hobby. senden Qualität so durch. AU Red ist Alle, die neue und alte Erfahrungen keine Szenerie für ein alles übertö- erleben wollen, kommen um den Kauf nendes „Wow“, sonder für den dank- der mit 20 Euro sehr preisbewussten baren, stillen Genießer. Szenerie nicht herum. Es liefert zahllose Grundlagen für Fliegen pur – genaue Straßen, hübsch eingebettete Siedlungen, beeindru- Sebastian Antrak

ORBX’ Outback ist ein Sammelsurium an unterschiedlichen Texturen. Zeitweilig kommen auch Bitmaps mit Felsbildern und Lehmböden zum Einsatz.

FTX AU Red Central Outback Pro & Contra:  landschaftliche Kargheit steht in keinem Verhältnis zum Flugvergnügen  brillante Neugestaltung des fast menschenleeren Teils Australiens  optische Effizienz durch wenige gestalterische Mittel  macht das Fliegen im FS wieder erstrebenswert Entwickler: ORBX Kompatibilität: FSX, nicht DX10-kompatibel Web: www.orbxsystems.com Download: 716 MB Preis: 39,99 AU$, ca. 20,14 €

Szenerien Payware

FSX


03 Szenerien Payware FSX

Frischer Anstrich für Malta Daniel Chircop Malta Int. Airport V2 Es gibt Regionen, die kennen wir Simmer in- und auswendig. London etwa: Wie oft flogen wir um den Buckingham Palast und drehten über der Themse unzählige Runden? Egal ob Aerosofts London, die Umsetzungen von Just Flight oder Werke von Uk2000 – die Flusiszene kümmert sich um die Gegend und wir alle kennen sie. Dann gibt es aber auch Gegenden, die wirklich stiefmütterlich behandelt werden. Wir könnten dort viel Neues entdecken, denn das meiste ist uns unbekannt. Malta ist so ein Fall. Klar, vom Inselfleck irgendwo im Mittelmeer haben wir schon mal gehört. Aber Hand aufs Herz: Könnten wir auf der Landkarte Malta blind finden? Neben Sizilien? Oder doch rechts neben Afrika? Und ist Malta die obere oder die untere Insel? Höchste Zeit, sich einmal simulatorisch mit dem Gebiet zu beschäftigen. Das passende Add-on dazu präsentiert Daniel Chircop: Eine Szenerie vom Malta International Airport (ICAOCode LMML) für FSX. Eine FS9-Ausgabe ist ebenfalls erhältlich und für Käufer der neuen Version kostenlos. Nach dem Aufruf enttäuscht eine wenig geschmackvolle Bodentextur. Das vom Satelliten aus gemachte Foto verhaspelt sich in unterschiedlichen Farbtönen, die besonders an einer Seite des Feldes ins Blaustichige wan-

dern. Zwar bietet die Szenerie je nach Jahreszeit unterschiedliche Texturen an, aber das ungleichmäßige Farb- noch problemlos erkennbar sind. spektrum verändert sich nicht. Das Demonstrieren solche Punkte schon sehr kleine Gebiet rund um den Platz für sich die Hingabe eines Autors an ist mit Definitionen für Autogen-Ob- sein Werk, sind es dann auch noch einjekte bestückt, aber dabei hat der Au- mal die Bodenfahrzeuge, die Ansichten tor wohl zu sehr dem Automatismus wie diese bestätigen. Chircop hätte es vertraut. In Folge passen Häuser und bei der bordeigenen Serviceflotte beBäume einfach nicht mehr auf den Un- lassen können, fügt aber weitere, selbst tergrund, zahllose Gebäude stehen auf erstellte Fahrzeuge mit ein. Allerdings Straßen oder weiten Feldern. gehören jene nicht zum dynamischen Schöne ArFuhrpark. Flüsbeit hingegen Durchgestylter, schöner Hingusige Bilder bei am Grundstock cker auf buntscheckigem Boden der doch überdes Airports. d u r c h s c h n i t tDas architektonisch simpel gehaltene lichen Größe des Platzes sowie eine Terminal glänzt durch eine liebevolle fantastische Simulation der NachtUmsetzung und gepflegte Texturtape- beleuchtung runden einen wohlten, die abermals fotorealistisch auf- wollenden Gesamteindruck ab. treten. Tolle Arbeit zudem in weiteren Die zweite Ausgabe von Malta überBereichen. Insbesondere Flugzeugun- zeugt. Auch wenn sich im Bodenlayout terstände und Hinterlassenschaften einige Schnitzer finden lassen, präsender Armee glänzen mit sehr sauber tiert sich der Airport als durchgestylnachbearbeiteten Bildern, denen auch ter, schöner Hingucker. interessante Details wie Unkraut oder Lüftungsschächte nicht verwehrt Sebastian Antrak wurden. Eine fast schon penible Ablichtung und Nachbearbeitung der Malta Inti. Airport V2 einzelnen Bitmaps zeigt sich etwa am Pro & Contra: Towerkomplex. Wer will, könnte die  sorgfältig ausgearbeitete Texturen für verbauten Kacheln zählen; die Aufalle Gebäude lösung des Bildes ist soweit hochwer sehr lebendiges Vorfeld tig, dass selbst kleine Hinweisschilder  Nebenbereiche werden ebenfalls ausreichend gewürdigt − Fotounterlage wenig stimmig Entwickler: Daniel Chircop Kompatibilität: FSX Web: www.maltascenery.net Download: 47,6 MB

Daniel Chircop nutzt zur Dynamisierung des Vorfeldes nicht nur FSX-eigene Fahrzeuge, sondern auch Eigenkreationen. Ansprechende Fototexturen sind ein weiteres Plus für Malta.

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03 Szenerien Payware FS9 & FSX

Am Kap ohne Hoffnung NMGs Südafrika-Szenerien Es gibt Gruppen von Szenerien, die treten immer mal wieder auf. Am liebsten hat der PC-Pilot natürlich die absoluten Schmuckstücke. Brillierende Umsetzungen, die Detailliebhaber- und Technikerfraktionen gleichermaßen zufriedenstellen. In diesen Zusammensetzungen leider immer noch viel zu selten. Mittelprächtige Werke finden sich freilich ebenfalls. Keine richtig miesen Gurken, aber in der Gesamtheit doch alles andere als geradlinig und damit meist enttäuschend. Es gibt die richtig Schlechten. Deren jegliche Daseinsberechtigung fehlt und keiner sie haben möchte. Miserable Machwerke ohne Sinn und Verstand, schnell zusammengeschustert, penetrant simpel in Sachen Texturierung und Objektbau. Und meist auch noch teuer. Selbst als Freeware würde keiner darüber wohl ein Wort verlieren. Und es gibt NMG. Die Designergruppe aus Südafrika erschafft Ausnahmewerke, für die keine Klassifizierung existiert. Wir müssen sie erst erfinden. Als Unbekannte und Neulinge noch ka umfassend abgegrast – gäbe es Platz fast grün hinter den Ohren, ist NMGs für Erweiterungen, wären vielleicht Produktkatalog trotzdem schon an- noch East London, die Hauptstadt Presehnlich gefüllt. Für wichtige Städte toria oder Pietermaritzburg zu nendes südlichen Afrikas hat man einige nen. So weit, so gut. Airportszenerien gestrickt und für Relativ schockresistent sollten pokleine Privatpisten ebenfalls diverse tenzielle Käufer dann allerdings beim Add-ons veröffentlicht. Zumindest Bezahlvorgang sein. Mit durchschnitterstere Gruppe lich 15 Euro pro dürfte dem heiEgal welcher Airport, Teil gehören die mischen Simmer es sieht überall gleich gähnend Werke damit zur am deutlichsten langweilig aus. Upperclass der i nteressieren. Flusiwelt und es Kapstadt, Johannesburg, Port Eliza- bedarf schon verdammt guter Argubeth, Durban und George sind nur mente, um solche Preise zu rechtfertieinzeln als Download erhältlich, eine gen. Interessant ist die Nichtbeachtung Sammelausgabe ist bis dato nicht im von Käufern, die beide Simulatoren Angebot. Fast hat man damit Südafri- besitzen. Wer etwa Johannesburg für

Keinerlei Details auf dem Vorfeld, die graue Monotonie ist symbolischer Platzhalter für den Wert dieser Szenerien

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Kapstadt: Müde aufgeklatschte Bodenflächen ohne geschickte Überblendungen in die Restumgebung

den FS9 kauft, muss bei FSX-Gelüsten erneut den vollen Preis berappen. Ihre Entscheidung ist später nicht revidierbar; das Geld ist weg und Erstattungen Fehlanzeige. Reichlich ungewohnt behandelt NMG darüber hinaus den Simmer, der feste Strukturen gewohnt ist. Landschaftszusätze oder Flughäfen werden beinahe immer in einem eigenen Ordner abgelegt, auf den zwecks Löschung oder Änderung ganz simpel zugegriffen werden kann. Südafrikas Airports verschwinden stattdessen ungetrennt während der Installation im übergeordneten Szenerieverzeichnis des Flusis, ohne dass die Eigenmächtigkeit der Programmroutine korrigiert werden


FS9 & FSX

Schlampige Umsetzung des Frachtareals in Georgetown. Oder Port Elizabeth? Johannesburg? Egal, die Gurken sehen doch alle gleich aus. nen Sie selbstverständlich vergeblich suchen. Bei durschnittlichen Dateigrößen von nur 2,3 MB kann zugegeben auch nichts Anständiges herauskommen. Ein perfekter Indikator dafür, dass an der Airportsammlung absolut nichts stimmt. Um ein Maß an Seriosität zu wahren, fallen passendere Schimpfworte für das Dargebotene an dieser Stelle aus. Traditionell gehen Verrisse zwar stets leichter von der Hand, aber auch nur solange, wie sich der Murks anständig beschreiben lässt. Fallen beim Designer alle Hemmungen, gilt das leider nicht für den Rezensenten. Schön korrekt soll es ja immer sein. Dennoch macht Südafrika in jener Form einfach wütend. Unbegreiflich bleibt NMGs Anmaßung, damit auf dem Paywaresektor landen zu wollen. Selbst als Freeware blieben die Produkte weit unter heutigen Erwartungen zurück, ihr einziger Vorteil wäre dann nur noch die kostenlose Weiterreichung. Wir haben uns immer gescheut, Worte wie „Abzocke“ oder „Betrug“ in Zusammenhang mit Flusisoftware aufzufahren. Bis jetzt. Flughäfen von NMG sind beides in reinster Form.

Szenerien Payware

könnte. Gottseidank lassen sich die Grund und Boden verdammt? Wäre es Texturen und BGLs durch die ange- humaner, auch einmal die Schwierighängten ICAO-Codes unterscheiden. keiten mitten in der Entstehung gegenTrotzdem ist so etwas mehr als däm- zurechnen? Vielleicht sind es nur arme lich. Separate Aktivierungen in der Kerle mit wenig Kohle, dafür aber mit Szeneriebibliothek sind so gar nicht umso mehr Idealismus? Immerhin soll möglich und die eigentlichen Dateien die Entwicklungszeit ja bei Kapstadt tauchen unter vielen anderen unter. ganze fünf Monate betragen haben. So Anhaltende Irritationen also nicht etwas müsste sich doch irgendwo benur im technischen Bereich, auch im merkbar machen. Visuellen läuft so ziemlich alles aus Kurz und knapp nun die abschliedem Ruder. Dass die langsam auf dem ßende Inhaltsbeschreibung. Egal welBildschirm aufcher Airport, tauchenden PoKann man lachen? Muss man es sieht überall lygone tatsächweinen? Diese Add-ons lassen gleich gähnend lich Inhalt eines erschaudern. langweilig aus. Vol lpr ei s t ite l s Beispiel Kapsein sollen, lässt erschaudern. Kann stadt: Terminal soweit solide erstellt, man lachen? Muss man weinen? Kaum Texturen aus Fotos, Fingerdocks graufassbar, dass die Flusi-Szene derart an sig amateurhaft beklebt, ansonsten keider Nase herumgeführt werden soll. nerlei Feinheiten. Unverschämt billig Das Geleistete bleibt in allen Belan- ein rückwärtiger Bereich, der alles sein gen weit unter dem zurück, was neun kann. Ein Bodenfeld aus dem Fundus Jahre zuvor zur fliegerischen Haute von Microsoft, Baukräne, lächerlich Couture zählte. Deutlicher kann kaum angeordnete Unterstände – den Desiausgedrückt werden, dass ein verbind- gnern möchte man diese schlampigen licher Qualitätsstandard im Geschäft Dinger permanent um die Ohren haumit Zusatzsoftware dem Business gut en. Statische Objekte aus dem Freearezu Gesicht stünde. Irgendwie wird Designer RWY12, null Charme, stümgar nicht klar, ob die Autoren von perhafte Einbettung in der Landschaft, NMG der Szene einfach nur frech den untexturierte Bauwerke sind weitere Stinkefinger zeigen und mit kruden Grausamkeiten im Südafrika-ProHäppchen auf das Geld der Anwender gramm. Denken Sie nur nicht, im FSX aus sind. Oder halten sie eingereichte wäre alles besser. Sämtliche Gebilde Sujets tatsächlich für große Würfe, kranken an denselben Eigenschaften, die derartige Preise rechtfertigen? Tut optische FSX-Eigenheiten wie Bump man ihnen Unrecht, wenn man alles in Maps oder reflektierende Flächen kön-

Sebastian Antrak

Südafrika-Flughäfen von NMG Pro & Contra: − unfassbar billige Umsetzung großartiger Airports − Schlampigkeit ersetzt Sorgfalt − grobschlächtige Texturen − wahnwitzig grottige Umsetzungen dessen, was nicht als Terminal gilt Kompatibilität: FS9 & FSX Web: www.nmgtrading.co.za Download: zwischen 2 und 3 MB je Platz

Hinter dem Terminal von Kapstadt. Kein Witz, es sind aktuelle Bilder von 2009.

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03 Szenerien Freeware FS9

ar

2009 fängt ja gut an!

Freew

Neues Freeware-Futter für den FS9 Einverstanden. Das neue Jahr ist noch jung. Im Moment von einem weiteren Erfolgsjahr für den FSX-Vorgänger zu sprechen, wäre wohl verfrüht. Trotzdem ist der Ausstoß an FS9-Szenerien schon jetzt gar nicht so übel. Die Palette dürfte dabei auch den größten Hunger nach neuen Destinationen befriedigen – fast jeder Fleck der Welt findet sich nun im Flusi. FlightXPress hat sich zum Jahresbeginn nach neuen, aufgebohrten oder ungewöhnlichen Freewareszenerien umgeschaut und daraus einen Überblick gestrickt. Generell gilt: Sofern nicht anders vermerkt, finden sich alle Downloads auf dem FXP-Server. Mühevolles Suchen entfällt, zusätzlich fallen auf dem internen Datenpool keinerlei Downloadbeschränkungen an. Dem Flugvergnügen steht damit nichts im Weg. Neapel, Italien Der Stadt am Vesuv gönnt Gianni Mantellini seit Anfang 2006 eine Umsetzung des größten Airports Capodichino (ICAO-Code LIRN). Mit nun veröffentlichter Version 1.3 bringt er das Add-on auf den neuesten Stand im Entwicklungsstadium. Gleichwohl sind die Verbesserungen am Original weitestgehend kosmetischer Natur. Neapel-Capodichino zwickt es an allen Ecken und Enden: Von Stadtgebiet umschlossen, ist kein größerer Umbau mehr möglich. Allenfalls einige wenige Verbesserungen an Terminals oder Rollfeldern kommen

noch infrage. Schon wird nach Ersatz gesucht, doch eine vollständige Schließung käme so schnell nicht in Betracht, da sich zivile und militärische Luftfahrt den Betrieb teilen. Ansehnlich wird das kompakte Areal in der virtuellen Umsetzung von Mantellini. Bereits die Grundlagen überzeugen. Nahtlos reiht sich ein Luftbild in die Umgebungsszenerie ein; an den wenigen Stellen, die nicht an städtische Felder grenzen, zieht eine Straße saubere Trennlinien. Obwohl Auf brechungen an den Rändern von Betonflächen in Form von Schmutzstellen oder Gräser fehlen, ruhen Rollwege und Landebahn den-

Im Schatten des Vesuvs residiert Gianni Mantellinis tolle Freewareumsetzung von Neapels Flughafen

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noch passend im Gesamtkonstrukt. Eine abnehmende Farbintensität an den Polygongrenzen sorgt für diesen optischen Kniff, teilweise hat der Autor darüber hinaus kleinere Stellen zur optimalen Verschmelzung partiell mit dem Sprühpinsel bedeckt. Weitere Bereiche vermitteln anhaltend positive Eindrücke. Gut gemappte Fototexturen etwa verzieren die Gebäude, üppiger Vorfeldverkehr schafft Betriebsamkeit. Auf szenerieeigene dynamische Elemente verzichtet Gianni vollständig, doch dafür springt AES von Oliver Pabst in die Bresche. Besonders angenehm: Für die Aktivierung werden keine Credits fällig,


FS9

re Bratislava, Slovakei

der Flughafen gehört zur kostenfreien Grundausstattung von AES. Zum sehr leckeren Gesamtpaket wird LIRN im Zusammenspiel mit dem fotorealen Stadtgebiet Neapels von Designer Fulvio Mazzokan. Die etwa 77 MB große Datei dürfen wir leider nicht direkt anbieten, das Werk findet sich jedoch bei Portalen wie Avsim etc. unter der Bezeichnung italy_campania_2_napoli.zip. Die aufeinander abgestimmten Zusätze bringen noch einmal zusätzlich optische Finessen ins Spiel: Schön etwa ein Rundflug um den stimmig texturierten Vesuv. Leider

verzichtet der Anwender bei Nutzung des Fotogebietes auf sämtliches Autogen. Besonders ärgerlich sind die verschobenen Grenzen der Ausblendung, denn auch noch hinter dem überarbeiteten Areal tauchen Bäume oder Häuser erst nach ordentlicher Entfernung auf. Das kleine Manko trübt den Gesamteindruck andererseits nur unwesentlich. Insgesamt eine optisch schöne, technisch solide Umsetzung der Hafenstadt und des Airports.

Szenerien Freeware

Hübsch und clever gemacht. Das einsehbare Terminalinnere besteht aus Texturen.

Trotz deklariertem Betastatus: Jakub Stachos Variante vom Hauptstadtflughafen Bratislava sieht schon erfreulich fertig aus. Vom tschechischen Server, der leider ab und zu unter Verbindungsproblemen leidet, wandern zarte 3,78 MB auf die Festplatte. Folgende Installation macht wenig Federlesens, einzig ein paar Effektdateien gehören noch in den entsprechenden Ordner des Flusis. Nach Eingabe von LZIB geht’s direkt zum Platz. Schon fällt auf: Stachos Stärke ist die Bodengestaltung nicht. Leider positioniert der Autor sein Werk auf viel zu hellen Kacheln, die zudem überhaupt nicht mit standesgemäßen Schmutzstellen aufwarten können. Als Folge der missratenen Farbwahl ist Bratislava M. R. Stefanik einerseits schön von Weitem ersichtlich, aber die Einbettung innerhalb der Szeneriebasis misslingt dadurch natürlich völlig. Ein

Bratislavas Airport gefällt durch solide Wertarbeit an den Objekten und ordentlicher Bebilderung

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beherzterer Zugriff in den Vorrat an Bodenobjekten wäre schließlich ebenfalls wünschenswert gewesen. Die an einer Hand abzählbaren Fahrgasttreppen und Busse verlieren sich auf dem Gelände völlig. Andererseits spiegelt das verschlafene Bild wohl auch die Stellung des Vorbilds wider. Nach Deutschland etwa fliegt nur Ryanair. Besser wirken da schon von Grund auf neu gestaltete Gebäudekomplexe. Künstlerisch gibt es kaum Ausschläge nach ganz weit oben, doch die Basisarbeit stimmt. Texturen sind passend angebracht, auf der Klaviatur der Farben finden sich selten falsche Töne. Etwas zu einfach wirkt ein dem Hauptterminal beigefügter Glaskomplex, aber hier ist das wohl dem Beta-Umstand geschuldet. Übrigens war ein Großteil vieler osteuropäischer Flughäfen ganz versessen darauf, nach dem großen Zusammenbruch des Systems besonders viel Glas zu verbauen. Es sollte ja nichts auf immer und ewig an trostlose und graue Kommunismuszeiten erinnern. Glas war schön transparent und freundlich, ganz wie die neuen Regierungen der frischen Demokratien. Dass das öfters nur neu angestrichene Altpolitiker waren – geschenkt. Nach Einbruch der Dunkelheit strahlen zwar die Gebäude hübsch um die Wette, doch das Vorfeld bleibt dunkel. Obwohl Lichtmasten nachgebildet wurden, hat Autor Jakub Stachos kei-

Das große Abfertigungsgebäude in Douala, Kamerun, überrascht durch seinen europäischen Stil. Als besonders angenehm darf die zurückhaltende Farbgebung aufgenommen werden. 34

03 Szenerien Freeware FS9

nerlei Lichtspots definiert. Schade, aber trotzdem bleibt Bratislava aus seiner Feder eine lohnenswerte Destination abseits der üblichen ausgelutschten Routen. Zu finden ist das Werk auf www.flightsim.cz/fsitem.php?act=exe&id=566.

Noch einmal ein Vertreter der Fraktion: „Hier kommt der Flieger selten hin“. Auf den Airportasphalt von Douala hat auch der FlightXPress-Rezensent

er nämlich nur auf seiner Homepage www.fsnabisso.com unter dem Punkt „Central Africa“ an. Auch andere Nachbildungen afrikanischer Airports finden sich dort, die Umsetzung von Douala ist allerdings die frischste. Ein kleines PDF führt kurz und knapp in das Add-on ein und verliert auch nicht viel Worte zum Einbinden in den Simulator. Ohnehin dürfte die Arbeit aber nicht zu kompliziert werden. Nur die beiliegenden Landklassen müssen im Rang unter dem Airport angemeldet werden.

noch nie die Reifen seines Flugzeuges quietschen lassen. Dem Großteil der FS-Fans wird’s wohl ähnlich gehen. Schade eigentlich, dass Designer wie Frederick Kabalu ihre Werke immer so verstecken müssen. Die Szenerie bietet

Erstaunlich heimisch mutet der zusammenhängende Gebäudekomplex in dieser liebevollen Szenerie auf den ersten Blick schon an. Klare Linienführungen sowie großzügige Terminalhallen könnten in dieser Form auch

Douala, Kamerun


Lahore, Pakistan Ein erst 18-jähriger Student wagt sich an eine Umsetzung des Airports der nordöstlichen Grenzstadt Lahore. Dabei scheint der junge Mann gleich in die Vollen gegriffen zu haben, denn eine Dateigröße von 78 MB ist für Freeware erst einmal höchst ungewöhnlich. Bei dem von ihm vorgeschlagenen Installationsweg ist Vorsicht geboten. Im Verzeichnis des Platzes sind die Szenerie- und Texturenordner fälschlicherweise mit dem Präfix „Addon“ ausgerüstet. Wird das Paket im Flusi

FS9 Szenerien Freeware

in jedem beliebigen Land der EU auftauchen. Bei den sehr solide ausgearbeiteten Objekten kommt dann schnell Freude auf. Obwohl im Sujet selbst keine außergewöhnlichen Kunstformen verbaut sind, beeindrucken die betont nüchtern gehaltenen Abfertigungshallen sehr. Ordentliche Hilfestellung bekommen die Polygone auch durch eine geschmackvolle Texturierung. Sehr harmonische Brauntöne sind mit dezenten Abnutzungs- und Schattenstellen versetzt und geben dem Konstrukt einen irgendwie sehr beruhigenden Touch. Dass hingegen nur spärlich platzierte Palmen an der Airportrückseite für afrikanisches Flair sorgen dürfen, ist schade. Naheliegende Gründe dürfte allerdings die großflächige Leere des militärischen Bereichs haben.

Ob in der Nacht... ohne Änderung angemeldet, treten durch die zusätzliche Benennung Fehler auf. Erst nach Löschung von „Addon“ findet die Szenerie den richtigen Weg in die Simulatorbibliothek. Kühle und gesichtslose Zweckmäßigkeitsbauten mögen sich mit schlechten Rahmenbedingungen konfrontiert gesehen haben, denn der für das Terminal verwendete Baustil sprengt alle gängigen Flughafennormen. Entsprechend interessant tritt das imposante Empfangsgebäude auch im Flusi ins Bild. Die seltsame Mischung aus Moschee, Kathedrale und barockem Lustschloss verlangt Einiges an visueller Gewöhnungszeit. Den Gedanken an dennoch moderne (Airport-)Zeiten bringen schließlich einige Gatefinger schnell ins Gedächtnis zurück. Deren Tapezierung wirkt leicht ungleichmäßig, zudem bestehen die Bitmaps nur aus einer simplen Farbschicht ohne

Details. Weitere Kritikpunkte fänden sich schließlich in der sehr solistisch auftretenden Fototapete unter den Zufahrten und dem übervollen Fuhrpark. Da hat der Autor einfach zu viel des Guten gewollt – man mag meinen, es handelt sich um den Auslieferungsparkplatz eines Herstellers für Servicefahrzeuge. Schlecht abzuschätzen bleibt der Grad an Korrektheit beim Tower. Im Größenvergleich thront das Ding beinahe überdimensional auf dem Terminal. Gleichwohl fehlen exakte Fotos des Vorbildes für einen Vergleich. Vorstehende Ausflüge in die KontraEcke sollen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hier immer noch um eine gute Szenerie handelt. Die schon angesprochene Abfertigungshalle ist einfach genial anders, bombastisch die Nachtbeleuchtung. Darüber soll auch nicht vergessen werden, dass Lahore aus den Händen eines Neulings in der Szene stammt. Wären alle Neuentwicklungen mit solchem Bemühen gesegnet, bräuchte sich kaum einer Sorgen um die Zukunft der Flugsimulation machen. Sebastian Antrak

Oder am Tag : Das ausladende Terminal von Lahore ist immer ein Erlebnis!

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Die große

03 Freeware-Liste

Freewareliste

Teil 6: Mecklenburg-Vorpommern

Das Land im Norden Deutschlands, eng mit dem Wasser und der Natur verbunden, wird auch liebevoll Meck-Pom von seinen Bewohner genannt. Meck-Pom hat die geringste Einwohnerdichte aller deutschen Bundesländer, dennoch ist hier vor allem in den Ferien viel los, was man leider von den Flughäfen im Land nicht sagen kann. Einzigster größerer Flughafen mit regelmäßigem Verkehr sowohl im Sommer als auch im Winter ist Rostock-Laage. Doch auf unserer Freeware-Reise durch das von Natur und Wasser geprägte Bundesland haben wir noch weitere schöne Plätze gefunden, die zum verweilen einladen. Christoph Schipke

NeubrandenburgTrollenhagen Der kleine Platz wird ebenfalls sowohl militärisch als auch zivil genutzt. Über die Jahre existierten immer wieder einzelne Charterflüge namhafter Reiseveranstalter von und nach Neubrandenburg. Wer also mit seinem Charterflieger einmal einen Miniplatz ansteuern will, hat hier die Gelegenheit dazu. Vor allem die relativ kurze Runway macht Neubrandenburg interessant, wenn man zum Beispiel mit seiner Boeing 737 starten und landen möchte. Die Szenerie wurde auf der Basis der Rollwege und Abstellflächen der Standardszenerie von Flight Simulator erstellt. Alle wichtigen Gebäude, wie Terminal, Tower, Hangar etc. finden auch in der Szenerie ihren Platz. Ein dicht gezogener Zaun trennt fein säuberlich das Vorfeld vom Parkplatz. Die Texturen sind Mittelmaß, einzig die zu groß geratenen Flutlichtlaternen stören das Gesamtbild. Vor dem Terminal warten etliche Fahrzeuge auf dem Parkplatz. Wird hier wohl bald der nächste Flieger erwartet? Der militärische Teil wird in der Szenerie nicht umgesetzt.

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Diskutieren Sie zusammen mit anderen Piloten über die große Freeware Szenerie in unserem Forum: http://forum.flightxpress.net


03 Freeware-Liste

Rostock-Laage Der Flugplatz Rostock-Laage wird auch heute noch sowohl zivil als auch militärisch genutzt. Neben OLT die nach München fliegt, existiert am Platz etwas Charterverkehr und in den Sommermonaten kann auch der gemeine Spotterfreund Germanwings und Ryanair in Rostock-Laage landen und starten sehen. Im Netzt existieren zur Zeit zwei verschiedene Szenerien dieses Flughafens. Die von mir ausgewählte Szenerie bildet alle wichtigen Gebäude des Platzes ab. Die Texturierung ist sehr unterschiedlich, es werden sowohl Fototexturen als auch selbst gemalte Texturen verwendet, einige werden jedoch sehr unscharf, je näher man sich dem Objekt nähert. Rostock-Laage verfügt über ein modernes Terminal mit zwei Gates, welches in der Szenerie gut zur Geltung kommt. Hier ist genug Platz, um seine Boeing oder seinen Airbus parken zu können. Ebenfalls gut umgesetzt ist auch der militärische Teil des Flughafens. Einzig und alleine an Servicefahrzeugen fehlt es der Szenerie etwas. Egal ob man sich mit einem Eurofighter oder mit einer Passagiermaschine Rostock-Laage nähert, beide Typen sind hier herzlichst Willkommen.

Sie haben noch weitere Geheimtipps, dann nix wie ran und melden Sie uns diese bitte per Email an redaktion@flightxpress.net

Freeware-Liste

Heringsdorf Der Regionalplatz auf der schönen Ostseeinsel Usedom wird vor allem in den Sommermonaten von vielen deutschen Städten aus bedient. Sehr aktiv ist dabei die OLT, welche die Ostseeliebhaber schnell aus ganz Deutschland auf die Insel bringt. Die vorliegende Szenerie bildet das Hauptgebäude des Flugplatzes perfekt wieder. Die Fototexturen bleiben gestochen scharf, auch wenn man nah am Gebäude seinen Flieger parkt. Weiterhin wurden die verschiedenen Rollwege und Abstellflächen dem Original angepasst. Allerdings bleiben die Bodentextur als auch die Texturen der Rollwege Microsoft-Standard. Weitere Gebäude am Platz wurden leider nicht hinzugefügt. Genauso fehlen die Straßen vor dem Terminal. Das Schmuckstück dieser Szenerie ist eindeutig das sehr schön erstellte Hauptgebäude.

Bobzin Unseren letzten Stopp auf der Reise durch Meck-Pom legen wir in Bobzin ein. Ein kleiner Landplatz in der Nähe von Hagenow/ Mecklenburg, welcher durch einen sehr aktiven Verein betrieben wird. Der kleine Platz bietet gut 300 Meter Betonpiste sowie 300 weitere Meter als Graspiste. Interessant ist, dass der Platz und auch die Start-/Landebahn von einer Straße durchkreuzt wird. Flugzeuge haben hier aber Vorfahrt, der Autoverkehr wird mit Ampeln geregelt. Die Szenerie stellt diese Besonderheit sehr gut dar. Weiterhin befindet sich am Platz ein Hangar, vor diesem sammeln sich einige abgestellte Flugzeuge. Die Straße, die den Platz durchquert, wird links und rechts des Platzes von einer schön anzusehenden Allee begrenzt. Wer als VFR-Pilot etwas besonders sucht, sollte hier einmal zwischen landen.

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03 Freeware-Liste

Die große Freewareliste Flughafen

Kürzel

FS9

Anklam

EDCA

FS9

Bobzin/Mecklenburg

FS9

Bobzin/Mecklenburg

FS9

Dahlemer Binz

EDKV

FS9

Güttin, Rügen

EDCG

FS9

Heringsdorf

EDAH

FS9

Heringsdorf

EDAH

FS9

Peenmunde

EDCP

FS9

Neubrandenburg-Trollenhagen

ETNU

FS9

Rostock, Laage

ETNL

FS9

Rostock, Laage

ETNL

FS9

Schmoldow

EDBY

FS9

Tutow

EDUW

FS9

Wismar

EDCW

Stadt FS9

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Usedom


03 Freeware-Liste

Entwickler

Downloadlink

Georg Karbowski Michael Spengler

flightsim.com usedom5.zip

Rainer Lund Uwe Schweitzer

flightsim.com bobzin04.zip

Uwe Schweitzer

http://library.avsim.net/esearch.php?DLID=84529&CatID=fs2004scen

Detlev J. Rohmer

library.avsim.net/esearch.php?DLID=120673&CatID=fs2004scen

Jens Gottschalk, Falko Dienstbach, Hans-Juergen Merkel

library.avsim.net/esearch.php?DLID=106945&CatID=fs2004scen

Alexander Novikov

http://library.avsim.net/esearch.php?DLID=72156&CatID=fs2004scen

Georg Karbowski Michael Spengler

flightsim.com usedom5.zip

Georg Karbowski Michael Spengler

flightsim.com usedom5.zip

Frithjof Koch

http://library.avsim.net/esearch.php?DLID=40106&CatID=fs2004scen

Bernd Roth

http://library.avsim.net/esearch.php?DLID=81659&CatID=fs2004scen

Andreas Meyer

http://library.avsim.net/esearch.php?DLID=133705&CatID=fs2004scen

Georg Karbowski Michael Spengler

flightsim.com usedom5.zip

Georg Karbowski Michael Spengler

flightsim.com usedom5.zip

Uwe Schweitzer

flightsim.com edcw_2k4.zip

Georg Karbowski Michael Spengler

flightsim.com usedom5.zip

Freeware-Liste

Bremen / Niedersachsen

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Gewinnspiel Das war leicht. Ganz besonders, weil ein kleiner Fehler in der Gestaltung der Preisfrage die Auswahl der möglichen Antworten auf nur zwei reduzierte. Alle haben es gewusst: FlightXPress wurde in Österreich gegründet.

Da wir das zehnjährige Bestehen von FlightXPress zu feiern hatten, haben wir unter den

Teilnehmern zehn Glückliche ausgewählt und zwar: Christian Hofmann aus Laxenburg (A)

Bis dahin muss er aber bei einem virtuellen

Markus Griesslehner aus Wien (A)

Flug drei Hürden nehmen, er muss die

Stephan Genilke aus Finsterwalde

richtigen Antworten auf die Preisfragen in

Heinz Seidel aus Herrenberg

dieser und in den nächsten zwei Ausgaben

Kim Christian Speda aus Ostfildern

von FlightXPress wissen. Erst wenn alle drei

Jürgen Schaal aus Roth

Rätsel korrekt erraten wurden, wird man

Oliver Joos aus Marbach

genau wissen, wo man gelandet ist.

Rainer Haug aus Bietigheim-Bissingen Matthias Misch aus Osdorf Stefan Grell aus Bremerhaven Sie erhalten je eine Kopie von Flight Simulator X Gold, die von Microsoft Deutschland freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde. Das nächste Gewinnspiel wird einen glücklichen Teilnehmer buchstäblich in die Luft bringen. Zusammen mit InterSky, der Fluggesellschaft aus Friedrichshafen, verlosen wir einen Hin- und Ruckflug. Das Ticket für eine Person ist auf dem gesamten Streckennetz gültig. Von der Alster zum

Erste Etappe Es ist ein schöner, windstiller Frühlingstag in FSX. Unser Flug beginnt mit der Standard-Cessna in Friedrichshafen am Haltepunkt am Ende von Rollweg F. Der Lotse gibt uns die Startfreigabe und wir fliegen geradeaus in Starbahnrichtung ab. Wenn wir 5,3 DME FHD erreicht haben, drehen wir bei, bis wir ein QDM von 330 zum MEG ADF haben. Mit diesem Kurs fliegen wir weiter. Was zeigt der Kompass?

Bodensee oder von hier nach Paris oder Split: Der Gewinner hat die Wahl.

A b c

330 340 010

Wie die zweite Etappe unseres Fluges weiter geht, sehen wir in der nächsten Ausgabe von FlightXPress.


03 FXP Titelthema

Kostenlose Flugpläne für alle

Fertigrouten aus dem Internet Für die realistische Durchführung eines Fluges benötigt man einen Flugplan. Flugpläne bestehen im Wesentlichen aus einer Auflistung von anzusteuernden Wegpunkten. Ergänzt werden die Pläne durch verschiedene Angaben über Flugdauer, Verbrauch und Gewicht. Die besten Flugpläne für die Flugsimulation erstellt man mit speziell dazu erdachten Programmen. Hierzu gehören die kommerziellen Tools Flight Operation Center (FOC) und FSBuild und der kostenlose SuperFlightPlanner. Ihre Bedienung erfordert jedoch Fachwissen, Erfahrung und Geduld. Die formvollendete Vorbereitung eines Langstreckenfluges nimmt daher viel Zeit in Anspruch. Aber warum sollte man den Flugplan mühsam selbst berechnen, wenn man im Internet oder mit kleinen Tools Zugriff auf riesigen Datenbanken mit kompletten Strecken hat? Fertigrouten aus der „Dose“ können – insbesondere dem Eiligen – auch gut schmecken. Solche fertigen Flugpläne findet man auf verschiedenen Seiten. Routefinder wird wegen seiner weltweiten und guten Abdeckung sehr geschätzt. Da diese Seite die Strecken selbst berechnet, erlaubt sie jede beliebige Flughafenverbindung. Die Datenbanken VATroute. net und Vroute bieten hauptsächlich Strecken von und nach Mitteleuropa, sowie zahlreiche Verbindungen in Mitteleuropa, Beides sind Flugvorbereitungswerkzeuge von Vatsim. Die Routen dieser Datenbanken wurden von Mitarbeitern, Helfern und Freunden in mühsamer Arbeit in die Bestände eingegeben. Flightaware.com listet vornehmlich amerikanische, real geflogene Routen. Auf den folgenden Seiten werden wir diese Dienste vorstellen. SmartFlight, der nur für kurze Zeit verfügbar war, befindet sich noch im Auf bau. Wir werden auf diese Datenbank zurückkommen, wenn sie wieder online ist.

Seite hat sich Davide Giacopello einen ausgezeichneten Ruf in der Scene verschafft, denn er bindet immer die neuesten, realen Navigationsdatenbanken (AIRAC, Aeronautical Information Regulation and Control) schon kurz nach ihrem Erscheinen in sein System ein. Die Aktualität der Navigationsdaten wird durch eine entsprechende Mitteilung auf der Homepage bekannt gegeben, z.B. „Navigation database for cycle 0809 has been loaded into the system“ Für die Güte der Flugpläne von Routefinder bürgt die Tatsache, dass sich dieser Web-Dienst teilweise auf der professionellen Software Aeronautical Information Management stützt. Die Berechnung der Routings ist kostenlos, aber für 15 Euro pro Monat hat man Zugang zu einer umfangreicheren Version von Routefinder. Diese Version bietet dann auch Luftfahrtkarten in Vektorgrafik, Datenbankabfragen sowie reale Informationen für Luftfahrer (Notams). Aber jetzt weiter mit der Erklärung der Seite. Sie ist nicht unnötig kompliziert aufgebaut und besteht aus einer übersichtlichen Eingabemaske. In den Feldern „Departure“ und

„Destination“ werden die ICAO-Kürzel von Start- und Zielflughafen eingetippt. Zum Beispiel LSZH für Zürich, LOWW für Wien Schwechat, EDDF für Frankfurt/Main. In den Feldern für die „Enroute altitude“ bestimmt man das Höhenband des Fluges, mit der Angabe der untersten und der höchsten Flugebene (Flight Level). Routefinder benötigt diese Informationen, da einige Luftstraßen nicht in jeder Flughöhe nutzbar sind. Mit „Level“ entscheidet der Anwender, ob für die Flugplanung die Luftstraßen des unteren (Victor Airways) oder des

RouteFinder benutzt aktuelle Navigationsdatenbanken und findet jede Verbindung. oberen Luftraums (Jet Routes) herangezogen werden müssen, oder ob beide benutzt werden. Die Standardeinstellung „Both“ ist zu empfehlen. Mit dem Feld „Database“ kann Routefinder die Planung auf dem Stand eines vorgegebenen AIRAC-Zyklus

Flugpläne für FS9 und FSX

Routefinder http://rfinder.asalink.net/free/ Der Routefinder ist zweifellos das Beste, was das Internet im Bereich der weltweiten Flugplanung für die Flugsimulation zu bieten hat. Mit dieser 46

Die Flugpläne des alten und des neuen Flugsimulators von Microsoft werden in unterschiedlichen Formaten gespeichert. In FS9 ist die PLN-Datei ein reiner ASCII-Text, in FSX eine XML-Datei. Die meisten hier vorgestellten Dienste exportieren ihre Routings im

FS9-Format. Dies auch wenn man die eventuell vorhandene Option „FSXFlugplan“ auswählt. Für den PC-Piloten spielt dies keine Rolle, da FSX in der Lage ist, auch FS9-Flugpläne zu verwenden. FS9 kann hingegen die PLNDateien des Nachfolgers nicht lesen.


FXP Titelthema Findet auch den Weg nach Amerika. RouteFinder benutzt auf Wunsch das NAT Track System. durchführen. Bei Atlantikflügen muss schließlich das Feld „NATs“ auf Enabled gesetzt werden. Sonst berechnet Routefinder eine unrealistische Streckenführung entlang der afrikanischen Küste nach Süden, dann Mitten durch den Atlantik nach Brasilien und anschließend Richtung Norden. Wie man den Atlantik professionell bezwingt, kann in FlightXPress 05/2008 nachgelesen werden. Die anderen Felder sind für den Anfang nicht von großer Bedeutung, man kann die Einstellungen also getrost so lassen, wie sie sind. Mit einem Klick auf die Schaltfläche „Find route“ berechnet die Web-Anwendung die Strecke und zeigt sie in Form einer mehr oder weniger langen Liste. Das ist der Flugplan. Am Fuß dieser Seite findet man noch ein verkürzte Fassung, das sogenannte ATC-Routing. Wie man die generierte Route in den Flight Simulator bringt, wird später erklärt. http://rfinder.asalink.net/free/

Was ist ein AIRAC-Zyklus? Das Aeronautical Information Regulation and Control (AIRAC) ist ein System zur Verbreitung von Luftfahrtinformationen, das unter den nationalen und internationalen Luftfahrtbehörden vereinbart wurde. Diese Informationen geben den Luftfahrer Auskunft über die Inbetriebnahme von neuen Navigationshilfen, die Abschaltung von alten Anlagen, Änderungen in den Streckenführungen der Luftstraßen und einiges mehr. Sie aktualisieren und ergänzen somit die offiziell gültigen Luftfahrthandbücher (Aeronautical Information Publication AIP). Die Aktualisierungen erscheinen in regelmäßigen Abständen. Alle vier Wochen und immer an einem Donnerstag werden die als AIRAC-Zyklus bezeichneten Daten erneuert. Eine Zahlenkombination (z.B. AIRAC 0902) gibt hierbei den Gültigkeitszeitraum an: In diesem Beispiel handelt es sich

um die zweite Aktualisierung für das Jahr 2009, die vom 12. Februar bis zum 12 März gültig ist. Die Navigationsdatenbank von Flight Simulator kann zwar nicht aktualisiert werden, die Netzwerke für die Online-Fliegerei Ivao und Vatsim führen jedoch – wenn auch nicht in so kurzen Abständen wie in der realen Luftfahrt – neue AIRAC-Zyklen ein. Für die Flugsimulation gibt es nur eine Quelle von AIRAC-Zyklen, die Firma Navigraph. Sie stellt kostenpflichtige Aktualisierungen der Navigationsdatenbank für zahlreiche Add-ons mit updatefähigen Flugführungssystemen und für Flugplanungssoftware parat. Nur der AIRAC-Zyklus 0609 ist kostenlos erhältlich und bildet somit die gemeinsame Basis, auf dem sich viele Flugplaner stützen. Web: www. navigraph.com

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03 FXP Titelthema

Gut und validiiert. VATroute kennt hauptsächlich europäische Flugpläne.

VATroute.net Die Mitglieder des Netzwerks Vatsim haben eine eigene Flugplandatenbank, die aber nicht ausschließlich den Vatsim-Piloten vorbehalten ist. VATroute kennt hauptsächlich europäische Strecken. Diese basieren meist auf realen Routen, wie Henning Huelsebusch, einer der Schöpfer dieser Dienstleistung, betont: „Die Routen, die in VATroute zu finden sind, werden allesamt von der Central Flow Management Unit (CFMU), dem Flugbewegungskoordination von Eurocontrol, validiert. Sie sind also 100%ig korrekt. Besser geht es nicht. Sie dürfen natürlich nur in der Flugsimulation benutzt werden, weil reale Vorgaben noch anders aussehen können.“ Für Transatlantikflüge eignet sich VATRoute weniger, da diese Pläne nur zum Anfang (Entry Point) des North Atlantic Trak Systems (NAT) reichen. Anders als bei Routefinder werden die Flugpläne von VATroute nicht ad hoc berechnet, sondern aus einer Datenbank mit bereits fertig ausgearbeiteten Strecken entnommen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind beachtliche 13.587 Routings verfügbar. Dennoch kann es vorkommen, dass die gewünschte Verbindung (noch) nicht vorhanden ist. Die Suche ist, wie auch beim Routefinder, nicht kompliziert. Einfach den ICAOCode des Abflug- bzw. Ankunftsflug48

hafen in die Maske eingeben und auf „Go!“ klicken. Danach erscheint in der unteren Hälfte der Seite eine mehr oder weniger lange Tabelle. Mit den kleineren Schaltflächen, diese befinden sich ungefähr in der Mitte des rechten Randes, kann man sich eine etwas ausführlichere Seite anzeigen lassen, die wichtigste Infos zu den Airports und Wettermeldungen für die Luftfahrt, die METAR, enthält. Wie man solche Wetterberichte liest, wurde in FlightXPress 08/2008 beschrieben. Über die weiteren Symbole an dieser Stelle kann man sich die Seite im druckgerechten Format oder als PDF mit der kompletten Liste der Wegpunkte, einschließlich Koordinaten, anzeigen lassen. In den zwei Zeilen, die sich über den eigentlichen Flugplänen befinden, werden die Großkreisdistanz (Great

circle distance) und der direkte Kurs zum Zielflughafen eingeblendet. Das ist für die eigentliche Flugdurchführung nicht von großer Bedeutung, gibt aber einer erste Orientierung darüber, in welche Richtung die Reise geht. In der Tabelle darunter werden nun die verfügbaren Flugwege als ATC-Routen gelistet. Manchmal erscheinen mehrere möglichen Streckenführungen, die für verschiedene Höhenbänder gültig sind. In der linken Spalte der unteren Tabelle wird angezeigt, zwischen welchen Höhen die Route geflogen werden darf. Die Symbole am rechten Rand der Tabelle dienen zum Drucken oder zur Anzeige des kompletten Flugplans in einem anderen Browser-Fenster. Falls man die detaillierte Ansicht gewählt hat, erscheinen am Fuß der Seite noch die ME-

Wunschrouten in Handarbeit Finden die Datenbanken für die Flugsimulation kein gescheites Routing? Vielleicht können echte Profis und Experten helfen. Im Forum von FlightXPress gibt es im Bereich „Reale Luftfahrt“ eine besondere Ecke: die „Wunschrouten“. Flugdienstberater und Fluglotsen aus der realen Fliegerei erfüllen hier die Wünsche der Ratsuchenden und publizieren die Flugpläne von einzelnen Flügen oder gar von ganzen

Flugzeugtypen. Eine lange Sammlung Flugpläne speziell für die MD-11, den kurzen Trip von Hamburg nach Basel oder die Long Haul von Amsterdam nach St. Maarten: Es gibt kaum eine Strecke, die die engagierten und freundlichen Forumsmitglieder nicht bedienen können. Außerdem sind sie immer für einen netten Plausch zu haben. Was will man mehr? Web: http://forum.flightxpress.aero


03 FXP Titelthema

Klasse Flugberatung. Neben Wetter und Notam bietet Vroute.info auch Hinweise auf passende Szenerien (letzte Karteikarte rechts).

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TAR von Start- und Zielflugplatz. Von VATroute gibt es auch eine leistungsfähigere Client-Applikation, die auf dem Computer des Anwenders läuft. Mit dem VATroute Desktop Client kann man unter Anderem die gefundenen Flugpläne direkt in ein FS9und FSX-Format umwandeln. Fßr die Benutzung dieses Tools muss man allerdings Mitglied bei Vatsim sein. www.vatroute.net Vroute.info Aus der Feder von Vatsim-Mitgliedern stammt noch eine weitere Flugplansammlung: Vroute.info. Dabei handelt es sich nicht um eine Web-Applikation, sondern um ein eigenständiges Programm. Es läuft auf dem Computer des Anwenders und greift automatisch auf eine Online-Datenbank zurßck. Vroute.info gibt es in zwei Versionen, die eine ist gratis zu beziehen, die andere kostet 22,95 Euro und bietet erweiterte Funktionen an. Fßr die Verwendung des Programms ist eine Anmeldung mit Namen und E-MailAdresse nÜtig. An diese Adresse wird eine Nachricht mit dem Aktivierungslink gesendet. Danach kann man das Programm starten. Vroute bietet mehr als nur eine Sammlung von Flugplänen. Die Anwendung blendet einen Kalender mit VatsimEvents ein, zeigt die Aktivität in diesem Netzwerk, bucht den gewßnschten Flugplan bei Vatsim und blendet diverse Karten ein. Die kommerzielle Fassung hat noch mehr im Repertoire:

einen Kraftstoffrechner, grĂśĂ&#x;ere Karten, Flughafenpläne, Exportfunktionen und eine Darstellung der vertikalen Navigation. Was uns hier interessiert, ist aber die MĂśglichkeit, Flugpläne einzusehen. Den Zugriff auf die Streckendatenbank erĂśffnet ein Mausklick auf die Schaltfläche „Routes“ am linken Rand der Arbeitsfläche. FĂźr die Suche sieht Vroute.info zwei Methoden vor. Mit der Standardsuche (Standard Search) wählt man Schritt fĂźr Schritt die Region, das Land und schlieĂ&#x;lich den Flughafen aus Namenslisten. Diese Methode ist fĂźr PC-Piloten, die zum ersten Mal Vroute.info verwenden, besonders zu empfehlen, da sie schon vorab darauf hinweist, welche Ziele

vom gewĂźnschten Startflugplatz erreichbar sind. Die Suche fĂźr Fortgeschrittene (Advanced Search) präsentiert nur zwei Felder fĂźr die schnelle Eingabe der ICAO-Codes der Airports. FĂźr unser Beispiel werden wir nun wieder einen Flug von ZĂźrich nach Boston suchen, aber bevor wir das machen, klicken wir ganz oben in der Mitte bei „AIRAC cycle 0608“ auf „change“. Damit kann man nun die aktuelle (oder auch eine andere) AIRAC-Datenbank verwenden. Aber Achtung, diese Option funktioniert nur fĂźr die Kunden von Navigraph (www.navigraph.com), dem einzigen Lieferanten von aktuellen AIRAC-Zyklen fĂźr die Flugsimulation (siehe dazu Kasten auf diesen Seiten). Nun suchen wir unseren Flug aus der

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03 FXP Titelthema

Viele Wege führen zum Ziel. Für zahlreiche Verbindungen kennt Vroute.info mehr als nur ein Routing. Schweiz zur amerikanischen East Coast. Wenn man in der Standardsuche Zürich ausgewählt hat, sehen wir in der Klammer, dass es von LSZH im Moment 270 Routen gibt. Rechts daneben erscheinen wieder ähnliche Auswahlfelder für den Zielflughafen. Hier wählen wir jetzt North America, USA, Massachusetts und sehen sofort, dass fünf Flüge nach Boston führen. Hat man eine der Routen auserkoren, erscheinen in der unteren Hälfte der Arbeitsfläche zahlreiche Karteireiter. Einige dieser Unterseiten sind in der Freeware-Version von Vroute leer. Die Wichtigsten sind aber da: Eine Flugberatung mit Notams und Wettermeldungen, die komplette Liste der Wegpunkte, Tools für die Anmeldung des Fluges bei den Kontrollstellen von Vatsim, eine Sammlung von Links auf betreffende Karten, sogar Hinweise auf passende Szenerien und – ganz wichtig – Module für den Export des Flugplans. Hier gibt man die Abflugzeit an, das aktuelle Datum, die Flughöhe für den Flug, das Flugzeug, das Rufzeichen, und dann noch das

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Export-Format. Der Flugplan kann als PDF, Flightplan-Datei für Vatsim, FSNavigator oder Flightsim Commander und natürlich als Flugplandatei für FS9 und FSX.angezeigt werden. Die Konvertierung erfolgt online, das bedeutet, dass die fertige Datei serverseitig hergestellt und vom Client heruntergeladen wird. Diese braucht nur in das korrekte Verzeichnis verschoben werden und schon kann man sie in Flight Simulator verwenden. http://www.vroute.net/ Flightaware.com Unter der Internet-Adresse Flightaware.com befindet sich eine wahre Goldgrube für PC-Piloten, die „as real as it gets“ also „so real wie möglich“ fliegen. Denn dort bekommt man die realen Routen der Flugzeuge, die gerade von, nach oder in Nordamerika fliegen. Es gibt verschiedene Methoden, um die Streckenführung eines Flugzeugs zu ermitteln, das gerade unterwegs ist. Kennt man die Airline und die Flugnummer, gibt man im Feld „Enter

Airline Name Here“ in der linken Navigationsspalte den Namen und die Flugnummer ein. Dann einfach auf die Schaltfläche „Track commercial flight“ darunter klicken, schon öffnet sich eine Seite mit einer Karte, auf der die Airports zwischen denen das Flugzeug gerade unterwegs ist aufgelistet sind. Wenn die Flugnummer nicht bekannt ist, klickt man einfach auf „Don‘t know the flight number“. In der folgenden Eingabemaske teilt man die ICAO-Codes der Start- und Zielflughäfen mit und klickt auf „Find Flights!“. Dort wird eine Liste mit den Flügen angezeigt, die gerade auf dieser Strecke unterwegs sind und die, die ihren Flug schon abgeschlossen haben. Alternativ kann man im Feld „Airport Code“ die ICAO-Kennung des Startflughafens eingeben und sich mit „View Airport Activity“ die aktuellen und angekündigten Ab- und Anflüge anzeigen lassen. Darüber findet man weitere Informationen wie Flugnummer, Flugzeugtyp, Flughöhe, Geschwindigkeit und die verbleibende Zeit bis zur Ankunft. Und natürlich auch die Streckenführung.


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Realer geht es nicht. FlightAware protokolliert reale Flüge über Nord Amerika. Diese wird zuerst im verkürzten ATCFormat wiedergegeben. Ein Mausklick auf „Decode“ zeigt dann den ausführlichen Flugplan mit allen Wegpunkten. Die Dekodierung gelingt allerdings nicht immer und steht für Transatlantikflüge nicht zur Verfügung. Flightaware.com bietet noch ein Archiv der normalerweise geflogen Routen, in dem man stöbern kann. Dazu klickt man auf „Flight Planning“, um die Seite „Pilots Resources“ zu öffnen. Ungefähr in der Mitte der Seite entdeckt man den Link „recently used IFR routes“. Hier gibt man wieder die ICAO-Codes ein und klickt auf „Find Flights!“ Jetzt öffnen sich zwei Tabellen mit Routen und den dazugehörigen Flight Levels. Die erste Tabelle fasst die Routings zusammen und präsentiert

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sie nach ihrer Häufigkeit. In der zweiten Tabelle werden die einzelnen Flüge angezeigt, die zuletzt unternommen wurden. Ein Blick auf den eingesetzten Flugzeugtyp kann bei der Auswahl der Route helfen, wobei Flightaware hier gelegentlich Fehler unterlaufen. Nordpol-Flüge mit einer 737-800 sind schon etwas gewagt. Bitte beachten: Bei Flightaware. com wird beim ersten und letzten Wegpunkt oft noch eine Zahl dahinter angezeigt. Sie kennzeichnet die benutzen Ab- und Anflugverfahren (SID und STAR). Für die Übertragung des Flugplans zu Flight Simulator wird diese Zahl nicht benötigt. www.flightaware.com Mathias Ratz


03 FXP Titelthema

Kostenlose Flugpläne für alle

Von den auf den vorherigen Seiten vorgestellten Tools sind nur Vroute.info und die kostenpflichtige Version von VATroute in der Lage, die Flugpläne auch in FS-konforme Formate zu exportieren. Möchte man Routen verwenden, die mit den anderen hier erwähnten Diensten erzeugt wurden, muss man sie per Hand in den Flugplaner von Flight Simulator oder – falls man mit einem komplexeren Add-on unterwegs ist – im Flight Management Computer des Flugzeugs eingeben. Es sei denn, man stützt sich auf zwei weiteren Internet-Dienstleistungen: FSroute.com und Simroutes.com.

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Routen in den FS bringen zeln angeben. Zum Glück findet man diese Koordinaten in dem kompletten Flugpan von Routefinder: 54N020W, 54N030W, 52N040W und 50N050W. Hat man mit diesen Waypoints NATG ersetzt, sollte die Route nun so aussehen: GERSA Z50 KELIP UZ651 MANEG UL613 ROTSI UM164 BRY UM729 RESMI UL851

FSroute Die Bedienung von FSroute.com ist wohl am einfachsten. Dazu braucht man nur eine ATC-Route, die wir von jeder der vier vorgestellten Datenbanken bekommen. Für folgende Beispiele planen wir den Flug mit Routefinder, und zwar wieder von Zürich (LSZH) nach Boston (KBOS) mit der Standard-Boeing 747-400. Da die Navigationsdatenbank von FSroute seit dem AIRAC-Zyklus 0610 nicht mehr aktualisiert wurde, muss man auch mit Routefinder diesen AIRAC verwenden. Sonst verläuft die Suche nach einer passender Streckenführung wie gehabt: ICAO Codes der Airports und Höhenband eingeben, NATs auf „Enabled“ stellen und auf „find route“ klicken. Dann erscheint ganz am Ende der Seite die ATC-Route, in unserem Fall:

Wir gehen nun auf die Seite von FSroute.com, aber schließen den Routefinder nicht, denn diesen brauchen wir noch, um den Nordatlantik-Trak, also die Waypoints über dem Atlantik, zu kopieren. Auf FSroute werden die ICAOCodes der Flughäfen eingegeben, in unserem Fall LSZH und KBOS. Dann fügt man mit STRG + V die ATC-Route in das darunter liegende Eingabefeld ein. Diese ATC-Route nutzt für den Sprung über den Atlantik einen der NAT Traks, genauer gesagt den Trak G (NATG), den wir oben rot markiert hatten. Diesen kann der Flugplaner von Flight Simulator nicht verarbeiten, wir müssen also die Koordinaten der Punkte, die den Track G bilden, ein-

LGL UN502 JSY UN160 LND UM142 MALOT

54N020W

54N030W

52N040W

50N050W YQX N124B TUSKY J575 BOS J55 PVD

Wer mehr über NAT Tracks und Transatlantikflüge wissen möchte, findet in FlightXPress 05/2008 ausführliche Informationen darüber. Bei „F/P Export“ wählen wir „MS Flight Simulator 200X“, Das Feld „Reamarks“ lassen wir frei. Ein Klick auf „Generate“ erzeugt den FS-Flugplan und bietet ihn zum Download an. Wenn diese PLN-Datei im Flugplanverzeichnis von Flight Simulator liegt, kann sie verwendet werden. www.fsroutes.com

LSZH SID GERSA Z50 KELIP UZ651 MANEG

UL613

ROTSI

UM164

BRY

UM729 RESMI UL851 LGL UN502 JSY UN160 LND UM142 MALOT NATG YQX N124B TUSKY J575 BOS J55 PVD STAR KBOS

Von dieser Zeile markieren und kopieren (mit dem Tastaturbefehl STRG + C) wir nun sämtliche Zeichen nach „SID“ bis vor „STAR“, also in unserem Fall die fett gedruckte Passage von GERSA bis PVD. Warum NATG rot gesetzt wurde, sehen wir gleich.

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03 FXP Titelthema

Simroute.com kümmert sich dann selbsttätig darum, die aktuellen Waypoints für den gewünschten NAT Track zu ermitteln. Mit einem Klick auf „Generate Route“ kommt man auf eine Seite, auf der man bei Aircraft Information das jeweilige Flugzeug auswählen kann. In der Spalte „Dispatch“ wählt man nun schließlich das Format

des Flugplans aus. Standardmäßig steht hier „767PIC“, man kann aber auch ein passendes Format für Flight Simulator oder X-Plane auswählen und mittels „Download Flightplan“ herunter laden. www.simroutes.com

Mathias Ratz

Simroutes.com

So liest man ein ATC-Routing

Anspruchsvoller und damit auch etwas komplexer in der Konvertierung von Flugplänen erweist sich ein weiterer Dienst: Simroutes.com. Diese Seite bietet weit mehr Funktionen als nur die Umwandlung der Pläne und stellt sich ebenfalls als eine Flugplandatenbank dar. Allerdings enthält sie nicht so viele Routen wie die vorher genannten Sammlungen. Mehr als nur eine Streckenführung dieser Datenbank lässt jedoch zu wünschen übrig. Insbesondere transozeanische Flüge sind komplett misslungen. Vorteil von Simroutes. com ist aber, dass bei der Konvertierung der Flugpläne auch aktuellere AIRAC-Zyklen verwendet werden dürfen. Das Verfahren ist dasselbe, wie bei FSRoute: Wir markieren und kopieren einen ATC-Flugplan, den wir über Routefinder mit dem gewünschten AIRAC gefunden haben. Wir wechseln zu Simroutes.com und rufen die Seite „Generate Routes“ auf. Nach der Eingabe der ICAO-Codes von Start und Ziel fügen wir die kopierte Strecke ein. Simroutes erleichtert dabei die Verwendung von NAT-Tracks. Um sie zu berücksichtigen, kann man dieselbe Methode wie bei FSRoute anwenden. Oder – was wesentlich simpler ist – man wechselt die Angabe NATG zu NAT_G.

In der Verkehrsfliegerei werden unterschiedliche Formen von Flugplänen verwendet, je nach ihrem Einsatz. Der Pilot benötigt eine ausführliche Auflistung aller Wegpunkte, Angaben über Flugreisehöhe und den Beginn des Sinkfluges zum Zielflughafen, Berechnungen der Entfernungen, der Zeitdauer und der Verbräuche und noch Angaben zum Gewicht. Ein kompletter Flugplan enthält noch Eintragungen für Ausweichflugplätze am Ziel und, wenn die Reise eine bestimmte Entfernung überschreitet, auch Hinweise auf die möglichen Zwischenlandeplätze entlang der Route. Die Flugsicherung (Air Traffic Control, ATC) benötigt keinen so ausführlichen Flugplan und nutzt gestraffte Beschreibungen der Strecke. Von den Flugplandatenbanken wie Routefinder oder VATroute erhält man zuerst solche ATC-Routings. Je nach Einstellung der Suchmasken und je nach Datenbank geben sie auch die benutzten Ab- und Anflugverfahren, der Standard Instrument Departure (SID) und der Standard Arriving Route (STAR), wieder. Solche Pläne zu entziffern ist nicht schwer. Wir zeigen es anhand eines Fluges von Wien Schwechat (LOWW) nach Stockholm (ESSA). Für diese Verbindung schlägt Routefinder diesen Weg vor:

GERSA Z50 KELIP UZ651 MANEG UL613 ROTSI UM164 BRY UM729 RESMI UL851

LOWW

LGL UN502 JSY UN160 LND UM142

UP861 OKX UL733 BURAN UM607 TRS

MALOT NAT_G YQX N124B TUSKY J575

STAR ESSA

SID

LANUX

UL858

BAVIN

BOS J55 PVD

Am Anfang und am Ende dieser Zeile stehen logischerweise die ICAO-Kürzel des Start- bzw. Zielflughafens. Gleich

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nach LOWW und vor ESSA wird angegeben, dass die Standardverfahren SID und STAR geflogen werden. Auf anderen Flugplänen könnte hier eine andere Kürzel stehen: DCT für „direkt nach“. Manchmal fehlen aber solche Angaben komplett und das ATC-Routing beginnt gleich mit dem ersten Waypoint auf der Luftstrasse. Wir reden selbstverständlich von Plänen für die Flugsimulation. In der realen Fliegerei sehen solche Pläne etwas anders aus. In LANUX ist die SID zu Ende und die Strecke beginnt. Das ATC-Routing führt nicht alle Wegpunkte auf, sondern nur jene, wo die Streckenführung von einer Luftstraße zur nächsten umsattelt. In der Praxis wechseln sich in einem solchen Flugplan die Namen der Waypoints (LANUS, BAVIN, OKX usw.) mit den Namen der Luftstrassen (UL858, UP81 usw.) ab. In diesem Fall geht es von LANUX auf der Luftstraße UL858 bis BAVIN. Hier wechselt die Route auf die Airway UP81 bis OKX. An diesem Punkt schwenkt der Flug auf die UL733 bis BURAN und so weiter bis TRS. An diesem Punkt beginnt der Anflug (STAR) auf Stockholm. Auf diese Weise werden auch sehr lange Strecken in einer kurzen Zeilen beschrieben. Der ATC-Flugplan von Wien nach London Gatwick ist zum Beispiel sehr knapp, da es nur eine Airway benutzt: LOWW SID MOTIX UL610 LAM STAR EGLL. Gelegentlich führen die Strecken direkt zu einem Waypoint, ohne eine Luftstraße zu benuten. In diesem Fall steht in dem Flugplan an Stelle einer Airway einfach der Hinweis DCT.


03 Tools FSX

FSX

Der mit den Passagieren tanzt FSPassengers X

Die Sonne schält sich durch die dicken Wolken und schickt Bahnen aus Licht in das kleine Schulungszimmer. An der Scheibe tauchen jetzt deutlich hübsche Staubspuren auf, und fettige Finger sind in konzentrischen Kreisen links unten in der Ecke verewigt. Irgendein Witzbold hat „Fuck Bush“ mit roter Fensterfarbe geschmiert. Scheint lange her zu sein, an den Rändern der Buchstaben blättert die Farbe ab. Das Pentagram war schon vor fünf Jahren hier. Alles sehr deutlich, zu deutlich. Verdammt, die hätten wirklich mal klar Schiff machen sollen. Mein Blick rutscht auf den kleinen Tisch vor mir. Die Fluglinie ist fast pleite und so mussten wir uns in einer Schule treffen. In einer Schule! Die Stühle, auf denen wir sitzen, halten noch nicht einmal Dreikäsehochs aus. Vorige Woche sind drei Hosenscheißer mit den Stühlen zusammengebrochen. Einfach so. Hat der Hausmeister erzählt. Und jetzt wälzt sich fünfmal mehr Gewicht auf den kleinen Flächen hin und her. Mal sehen, wie lange der fette Jerry noch durchhält. Wenn der sich auf den Boden setzt, haben wir endlich was zu lachen. Das würde gut tun. Zu lachen haben wir nämlich schon lange nichts mehr. Unsere Klapperkisten fallen aus, nacheinander. Kaum Passagiere, weil wir zu teuer sind. Die, die es sich leisten können, fliegen mit anderen Airlines. Ausgerechnet jetzt soll ein neues Computerprogramm die Wende

Tools

dass es noch einen Lover im Leben seiner Frau gibt? Er kann mich mal kreuzweise. Ich zieh das Ding hier durch und verschwinde dann. Später, wenn wir das Programm in der Praxis ausprobieren, kann ich wenigstens frische Luft schnappen. Hier erdrückt einen der Geruch von billigem Fusel und noch billigerem Parfüm. bringen. Deshalb sitzen wir hier. Wir Das kleine Notebook schnurrt, als sollten alle ausgeruht kommen, hat ich das Programm zum was weiß ich der Boss gesagt. Wie wir das machen wievielten Male starte. FSPassengers X sollten, hat er nicht gesagt. Ein paar soll also der Segen sein. Hui, gar nicht Computerkenntnisse könnten nicht „Made in China“, sondern Switzerland. schaden, schärfte er uns ein. Dass ich Von einem Typen namens Daniel Polhöchstens eine Schreibmaschine bedie- li. Als wir heute Morgen hier eintrafen, nen kann, weiß der Idiot. Er kann noch hätte ich da ein Stück Toblerone ernicht mal eine wartet. Und dass SchreibmaschiUnsere Klapperkisten fallen aus, der Boss uns das ne bedienen. Das nacheinander. Kaum Passagiere, Programm lädt weiß er nicht. Er weil wir zu teuer sind. und installiert. weiß auch nicht, Aber nichts hat dass seine Frau was mit dem Lageris- er gemacht. Das war unsere Aufgabe. ten hat. Aber das ist eine andere Ge- So hat sich das dämliche Modem einen schichte. Ich hätte weiß Gott besseres Wolf geleiert, obwohl es nur 88 MB zu tun als vor dem flimmernden Ding sind. Immerhin hat es Boss geschafft, zu sitzen. Meine Rübe dröhnt, als wäre uns ´ne Vollversion zu besorgen. Eine ein Jumbo dort drin 24 Stunden lang Demo geht wohl nur bei Piloten aus auf Volllast umhergeirrt. Okay, Kon- San Francisco. Die 36,90 € für das Prozentration, Junge. Der Boss schielt so gramm zieht er uns allerdings vom dämlich zu mir rüber. Hat er kapiert, Lohn ab. Heiliger Strohsack, so ein Erbsenzähler. Und damit es auch der letzte Depp in dem Raum mitkriegt, wiederholt Boss die gleichen Schritte wie am Anfang. Auftakt: Airline erstellen. Witziges Detail: Name, Startflughafen, GründungsdaDie Namen der Passagierliste richten tum, IATA-Code. Meine Kollegen spiesich nach Flugregion. len brav die Lemminge. Machen alles, was der Kerl da vorne sagt. Ich spiele Hier sind auf einem inneraustralischen ich ein bisschen mit dem Ding vor mir. Leg nur englische Den Ökonomiemodus sollen wir in Namen zu finden. jedem Falle auslassen, hat man uns instruiert. Das wäre für die, die vom Rumfliegen gar nicht genug bekommen könnten und auch noch ihre eigene Airline managen möchten. Herrgott, als ob es nicht schon genug pickelgesichtige Finanzheinis gäbe, die sich wer weiß was zumuten. Und das Ding dann 55


03 Tools FSX

In der Weltkarte lassen sich Kriegsgebiete anzeigen, in denen mit Beschuss oder militärischen Maßnahmen gerechnet werden muss. in den Sand fahren. Egal, solange wir durchzuprobieren, erscheint innerhalb hier noch drei Stunden brüten müssen, kurzer Zeit unmöglich. Konzentriert kann ich auch mal Grenzen einreißen. man sich auf das Wesentliche, bleibt Eine eigene Fluglinie schadet nicht. als Kern des Geschehens folgendes zuIch versteh was davon. Boss nicht. Das rück: FSP erweitert den Simulator um Programm will was vom Startkapital die Komponente des Passagiers und ist wissen. Mit 70 Millionen bin ich gut in geringem Maße auch als wirtschaftdabei. Um Geld zu verdienen, braucht liche Erweiterung zu sehen. Zumindie Gesellschaft ein Flugzeug. Logisch. dest der Faktor Fluggast wird gefällig Für den Anfang reicht es höchstens für und gut gelöst angefasst. Lässt man den eine Cessna. Ist aber auch kein Unter- wirtschaftlichen Modus vorerst außer schied zu jetzt. Das Marktfenster teilt Acht, wird die Sache zum Kinderspiel. mir mit, es stünden fünf Maschinen Je nach Maschinengröße warten mehr zum Erwerb, je billiger, desto anfäl- oder weniger Passagiere auf den Flug, liger für Fehler die Zahl ist alund ReparaHui, gar nicht „Made in China“, lerdings zufällig turen. Die genesondern Switzerland. Von einem generiert und relle Ausfallrate Typen namens Daniel Polli. erreicht zum der technischen Teil unrealistiWunderwerke ist prozentual festleg- sche Auswüchse. Dass bei einem Flug bar, auch die Schwere des Schadens. von Dessau nach London gleich alle Boss will uns damit immer schön tes- Sitze der King Air belegt sind, ist kaum ten, ob wir auch wissen, was wir tun. denkbar. Interessant wird die Wahl Gewollte Katastrophen – wenn das des Flugtyps. Entweder befördert der die Passagiere wüssten… Aber war- PC-Pilot seine Gäste standardisiert per um darf ich nur das Flugzeug kaufen, normalen Linienflug oder lässt sie im in dem ich gerade sitze? Ein hübscher Rundflug über die Landschaft kreisen. Katalog wäre doch nicht verkehrt. Oh, Luftsport lässt sich über die Aktiviedas Wartungsfenster der jeweiligen rung des Aerobatik-Punktes betreiben, Maschine erreiche ich direkt über den dann sind sogar Fallschirmsprünge Verwaltungsmodus meiner Airline. möglich. Ordnungsgemäß verlassen Wir fliegen ja hier äußerst ruppig – das die Springer dann die Maschine bei erFenster werde ich wohl öfters bemüh- reichter Höhe – sehr schön. Den noren müssen. malen Vollzahlern dürften derartige Spätestens hier ist es an der Zeit, FS- Manöver schlecht bekommen. Ist der Passengers tiefschürfend zu entdecken. Neigungswinkel zu stark oder wirken Selbst der Tester muss vor der Options- übertriebene G-Kräfte auf die Kabivielfalt kapitulieren – alle Einstellungen ne, tönen Schreie aus dem hinteren 56

Bereich. Zusätzlich wirft der Kopilot seine mahnenden Worte in die Runde. Allerdings ist der persönliche Flugstil nicht das einzige Element, was für Ruhe oder Spannung auf den billigen Plätzen sorgt. Schon eine offene Tür führt zu Verstimmungen, schlechte oder fehlende Beschallung auf Langstreckenflügen lässt Mitflieger gelangweilt zurück und beim schlechten Essen fände sich grundlegende Weisheit wieder: Ohne Mampf kein Kampf. Mit Abschluss eines Fluges wird eine allgemeine Bewertung vorgenommen, die sich neben anderen Faktoren eben auch an der Zufriedenheit der Insassen misst. Wohl wissend um diesen Umstand, darf im Flug alles dafür getan werden, dass keiner unbefriedigt den Flieger verlässt. Fraglich bleibt dabei natürlich, ob es sich mit der Maxime vom Realismus deckt, wenn Piloten spannende Filme für das Bordprogramm auswählen sollen. Lässt man sich schließlich darauf ein, Flugzeug und Airline unter ökonomischen Gesichtspunkten zu betreiben, packt FSPassengers den Nutzer in ein enges Korsett. Der Grundgedanke ist nicht schlecht: Mit miesen Kisten, hohen Preisen und schlechter Wartung muss ich damit rechnen, bald am Boden zu liegen. Allerdings ist gerade der darauf auf bauende Fehlergenerator nicht durchgängig verständlich. Einerseits ist die Wahrscheinlichkeit von technischen Versagern variabel veränderbar, aber die schließlich auf-

Eine Datenbank enthält Treibstoffpreise und Landegebühren der Airports. Die Werte sind jedoch berechnet und unterliegen nicht dem realen Marktgeschehen.


Das FSP-interne Beladungstool ersetzt externe Lösungen. Sogar der Sprit im Tank kann hierüber angepasst werden. tretenden Unterkategorien bleiben laufend auf der Homepage des Herstelunverhältnismäßig hoch. Beispiel: Zu- lers zur Verfügung gestellt. Passagiermindest während des Testens waren listen, Flugzeugmarkt und ReparaturFehler im Fahrwerk mit Nicht-Aus- werkstatt sind zwar Kleinigkeiten und fahren-Können stets die Brachialsten, nicht zwangsläufig für gepflegte Simubanalere Aspekte latorst unden wie Reifenplatzer Im Flug muss alles dafür getan nötig. Andererkamen überhaupt werden, dass keiner unbefriedigt seits zeigt ihre nicht vor. Wer den Flieger verlässt. Ve r we ndu n g , gerne kritische dass dem AuSituationen löst, bucht Flüge über ak- tor viel an einer möglichst kompletten tuelle Krisengebiete, eine Art Mission Flugumgebung liegt. Schön, dass dazu entführt in die Normandie 1944 – hef- auch Boardinggeräusche und Durchtiges Flakfeuer inklusive. sagen der Flugbegleiter ertönen – all FSPassengers zeigt sich als vieler- gemeinere Natur im Hauptprogramm, orts durchdachte, spannende Software. individualisierte von einzelnen AirDas Konzept eines Passagierfluges lines als kostenfreier Download. wird durchgehend verfolgt. Schon die Beladung übernimmt das Programm Im Ökonomiemodus achtet man selbst, ein externer Loadmanager ist tatsächlich auf jeden zusätzlichen gar nicht mehr nötig. An ältere und ak- Cent, der nicht sein müsste und vertuelle Payware-Maschinen angepasste sucht, Kosten zu drücken, Einbindung Profile sind vorhanden, weitere werden von preiswerten, aber fehleranfälligen

FSX

03 Tools FSX

Flugzeuge inklusive. Allerdings wirkt das Auftauchen der technischen Irrtümer nach Liste abgearbeitet. Selbst penibel gewartete Airliner erschrecken dann und wann mit diversen Schnitzern. Aber gut, dass dieser Modus komplett abgeschaltet werden kann. Oh Gott, meine Birne brummt schon wieder. Hab’ ich geschlafen? Muss wohl so sein. Der Boss kommt zu irgendeinem Fazit: „…FSP gibt Ihnen eine schöne, wohl durchkomponierte Lösung für das alltägliche Fluggeschäft in die Hand.“ Alle klatschen. Jetzt sollen wir die Software in der Praxis einsetzen. Ich kann’s kaum erwarten. Ehrlich. Sebastian Antrak

Tools

FSPassengers X Pro & Contra:  Modul macht aus Soloflügen Trips mit Publikumsbeteiligung  Beladungstool für hunderte Maschinen inklusive, Zusatzmaterial kostenlos  Umgebungsgeräusche werten Flüge akustisch auf  Bewertungssystem der Passagiere zwingt zur vorsichtigen Flugweise − sind alle Optionen zugeschaltet, artet FSP oft in Mikromanagement aus Entwickler: Daniel Polli Kompatibilität: FSX Web: www.fspassengers.com Download: 88 MB Preis: 36,90 € , eine Demo ist auf das Gebiet von San Francisco beschränkt

Verdient die Gesellschaft kein Geld? Dann liegt’s wahrscheinlich an zu niedrigen Preisen. Über unzählige Regler lässt sich das Preisniveau der Airline anpassen.

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03 Wissen Nachflieger

Karibischer Feierabend Miami (Florida) – Puerto Plata (Dominikanische Republik) Nach dem Test der CoolSky MD-83 wollte ich den „neuen“ Flieger noch nicht so schnell wieder in den virtuellen Hangar stellen. Die MD-83 ist mir seit langem einer meiner liebsten Flieger, zumal ich mit Abstand am meisten Realsimulatorzeit auf ihm habe. Dies allerdings auf der Dampfradio-Version meist in Swissair-Ausführung. Die CoolSky-Maschine ist jedoch mit elektronischen Fluginstrumenten (EFIS) ausgestattet, was natürlich einen Unterschied macht, nicht aber wirklich viel an der Bedienung ändert. Als kurze Feierabendstrecke suche ich mir einen karibischen Lokalflug aus, von Miami nach Puerto Plata in der Dominikanischen Republik. Beides sind Orte, die ich aktuell kenne, Miami von diversen Urlauben und Puerto Plata ebenso, ich habe dort mit meiner Frau schon einige Rotationen mitgemacht. Die Maschine ist eine Version in Delta-Bemalung. Diese ist sehr artig dreckig, wie es die Originale vor

der Umbemalung in die neue Version auch waren. Sie steht am Internationalen Terminal in Miami, wo wir sie kalt und dunkel übernehmen. Mittels Checkliste ist die MD-83 schnell zum Leben erwacht. Wer damit keine Zeit ver-

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schwenden möchte, kann auch mit der schnellen Methode das Cockpit auf „Ready for Engine Start“ schalten lassen, das wäre etwa so, als ob der Copilot die Maschine aufwecken und bereit machen würde für den Captain, der Route dazugebaut werden und fertig den Außencheck zu Ende führt. Dann sind wir. Dies macht man relativ einist nur noch das Flight Management fach in dem man auf DEP/ARR klickt, System (FMS) zu danach auf den füttern. Hier ist Diese MD-80 ist sehr artig dreSta r t f lug plat z es wichtig, dass ckig, wie es die Originale vor der und die geman den DateiUmbemalung auch waren. wünschte Piste, namen des FSStandard InstruFlugplanes kennt, den man einlesen ment Departuren (SID) und Departure will, denn genau so muss der Name eingibt. Das Ganze schließt man mit der Company Route eingegeben wer- dem EXEC-Knopf ab. Danach geht es den. Es kann sich daher empfehlen, wieder zurück auf die Legs Page, dort diesen vorher umzubenennen, damit man nicht mit Vertippen Zeit verliert. FOC, mein eigenes Flugplanungstool, liefert mir hier aber einen guten Namen, DAL0108, den ich eingeben kann. Damit sind alle Legs schon geladen. Nun muss noch die Departure


Nachflieger Wissen

ist nun eine so genannte „Discontinuity“, also ein Unterbruch in der Route zu beseitigen. Um dies zu tun, klickt man auf den Line Select Key (LSK) des nächs- dem parallelen Taxiway in Richtung und danach EPR LIM aktivieren. Mit ten Waypoints, um 26L, vorbei am American Terminal diesem Setting beschleunigt die MD80 ihn auf die unterste und den alten Eastern Hangars. Wir zunächst auf 250 kt und behält diese Zeile hinunterzu- müssen hinter einigen Abflügen war- bei konstantem Schub bei, in dem sie holen und dann auf ten, bis wir vom Tower auf die Bahn die Nase soweit hebt, bis die Geschwinden LSK der Dis- gelassen werden. Dann geht es schnell, digkeit bei 250 bleibt. Daraus resultiert continuity. Damit „cleared for take-off!“ Ich schiebe die eine Steigrate von gut 2000 fpm. Wir ist die Route wieder Gashebel in die fliegen direkt Nun muss noch die Departure geschlossen. Mittenposition nach CULBY, Route dazugebaut werden und Planungsmäßig gibt und aktiviere steigen durch fertig sind wir. unser Flug nicht den AutothrottFL100 und setviele Herausforde- le. „EPR TO“ zen nun die rungen. Mit 47,2 t zeigt der Mode Announciator an, ne- Geschwindigkeit im Pitch-Kanal auf L eer t a n k g ew ic ht ben der selektierten Höhe von 12.000 290 kt. Dies ist anfänglich etwas irberechnet FOC eine ft und zwei mal „TAK OFF“ für Pitch ritierend, denn das Rad, mit dem die Flugzeit von 1:38 und einen Tripfuel und Roll Kanal. Die Beschleunigung Geschwindigkeit eingestellt wird, ist von 7 Tonnen. Mit Routereserve und ist rasant, mit gut 10 Tonnen unter dasselbe wie für die Vertical Speed und Alternate Punta Cana ergibt sich ein dem maximalen Startgewicht. Mein benutzt dessen Vorzeichen. Will man Minimum Block von 13,8 Tonnen, ich Co ruft die Speeds aus und bei Vr kann also die Geschwindigkeit erhöhen, runde auf 14 auf. Auf dem Departure ich die Maschine rotieren, kurz danach muss man hier nach oben klicken, was Sheet entnehme ich die für den norma- hebt sie ab. Der Anstellwinkel ist wie ein „–“-Zeichen bringt und umgekehrt. len Start vorgesehenen V-Speeds und immer recht hoch, gut 15°. Das Fahr- Nachdem unser Flieger danach wieder das Stabilizer Setting, mit 7,7° ANU. werk kommt rein und wir drehen nach beschleunigen muss, reduziert der Dieses gebe ich am Trim ein. Der links in Richtung unserer Route. Die Autopilot den Anstellwinkel, bis noch Schwer pun kt Beschleunigung knapp 500 fpm Steigrate anliegen, hält liegt bei 10% Mit Routereserve und Alternate erfolgt nach 1500 diese konstant bis die GeschwindigMAC (Mean ergibt sich ein Minimum Block ft über Grund keit bei 290 angekommen ist und hält Aerodynamic von 13,8 Tonnen, ich runde auf auf zunächst V danach diese, in dem sie erneut die Chord), wie üb14 auf. flaps up, danach Nase hochnimmt. Mit diesem „Cruise lich bei der MDV slats up und Climb“ erreichen wir auf 15.000 ft 83 relativ weit vorne, wenn sie voll ist. schliesslich V clean. Unterhalb von auch noch gut 1500 fpm Steigrate. Die Speeds kann man leicht aus dem 10.000 ft setzen wir im Pitch-Kanal Kurz vor dem Wegpunkt TINKY Speed-Booklet, welches sich aufrufen 250 kt und IAS Hold, im Autothrott- erreichen wir FL310. Wir sollten nun lässt, auf den Geschwindigkeitsmesser le Climb Power, in dem wir auf dem auf die A315 eindrehen, doch wegen übertragen. Wir werden mit Flaps 15 Thrust Setting Computer CL drücken einer Fehlmanipulation auf dem FMS starten, daher sind sie V1 126, Vr 135 und V2 142 kt bei einem Startgewicht von 58,8 Tonnen. Die Departure Clearance kommt wie erwartet. „Delta 108 cleared Puerto Plata, Runway 26L, flight plan route, EONNS 1 Departure, 12.000 ft, expect FL310 10 minutes after departure, Squawk 1280”. So war’s geplant. Nach der Departure werden wir über einige Transitrouten auf den Airway A315 nach Great Inagua fliegen, dann via SKHOT und ALBBE auf die RETAK 1 T Arrival in Puerto Plata gelangen. Der Motorstart geht ohne Probleme ab, ebenso das Pushback. Wir rollen auf


03 Wissen Nachflieger

habe ich alle Wegpunkte bis zum Arri- und fliegt mit Geval rausgeworfen! Nun gilt es, die alle schwindigkeit wieder einzugeben, von Hand, denn und maAirways kennt dieses Teil nicht. Dies nuel ler beschäftigt mich für eine Weile. Dane- Sc hub ben stelle ich fest, dass das FMS zwar r e g e die Ankunftszeit gut rechnet, aber of- lung, oder fenbar mit dem erwarteten Treibstoff man fliegt im an der Destination Mühe hat. Dies Vertical-Speed.Modus. Mit dem EFIS kann man sehr gut erkennen, wo der wird weitergemeldet. Über Great Inagua sind wir 2 Mi- Sinkflug die vorgegebene Höhe erreicht, also kann nuten nach dem man hier gut mit Flugplan und gut Ich mache einen Fehler und Vertical Speed im Treibstoffverwerfe alle Wegpunkte bis zum arbeiten. Auf FL tieren den Inbound Radial des VORs brauch drin. Wir Arrival auf dem FMS raus. Toll! 100 angekom- am Platz. Zehn Meilen vor der Piste müssen jetzt den Airway wechseln, was das FMS für uns men müssen wir auf 250 kt reduzieren, sind wir in Wolken und folgen dem erledigt. Über dem NDB von Gran In- da unterhalb davon dies die maximale Radial und sinken auf dem vorgegeagua drehen wir scharf links in Rich- Geschwindigkeit ist. Den ersten Punkt benen Profil ab. Fahrwerk geht raus, tung Wegpunkt SKHOT, danach, über der Standard Arriving Route (STAR) Flaps gehen in Stufen auf 40° und die diesem, nach rechts zurück auf den erreichen wir auf 8000 ft, drehen ab Geschwindigkeit auf Va 40 von 135 kt. Airway Y589 nach ALBBE. Wir begin- nach KEPDA und sinken weiter auf Vref ist 126 kt. Hier fliege ich von Hand. nen bereits den Sinkflug und verlassen 6000 ft ab. In diesem Teil der Welt ist Bei knapp 2 Meilen kommen wir FL310 auf FL270. Von Puerto Plata er- die sogenannte Transition Altitude, wo aus der Bewölkung, die Piste ist etwas halten wir die Information, dass Piste von Flight Level auf links vor 26 in Betrieb sei und bestätigen die RE- Altitude umgeschalButterweich setzt sich die MDmir. Mit eiTAK 1 T Arrival. Diese geben wir im tet wird, konstant bei 80 hin. Sie schlenkert etwas, da nigen KorFMS ein, sie zeigt nun den Flugweg bis 18.000 ft, nicht wie in die Spitze noch im Wind steht. rekturen Europa, wo sie für jein den Final hinein auf. komme ich Die Descent Checks sind schnell den Flugplatz anders ist. auf die Centerline und habe auf den erledigt. Wir sinken auf FL270 und da- Der Anflug beginnt bei TUGAR. PAPI die gewünschten zwei Rot und nach auf 10.000 ft ab. Bei der MD80 hat Wir reduzieren auf 220 kt und setzen zwei Weiß. Links neben uns das Surferman zwei Möglichkeiten, den Sinkflug Slats, danach gehen wir auf die Spoiler paradis Cabarete. Die Piste grad voraus zu gestalten. Entweder man bedient Speed von 174 kt. Bei TUGAR drehten bekommen wir die Landefreigabe. Ich sich wieder dem IAS-PITCH-Kanal wir auf den Queranflug und intercep- reduziere auf 126 kt und schalte den

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ist besonders die eingebaute Möglichkeit, die Maschine auf Knopfdruck in einen bestimmten Zustand zu versetzen, dies hilft bei der Single Pilot Ops gewaltig. Damit ist die CoolSky MD-83 auch für Anfänger bestens zu verstehen, vielleicht auch als Einsteigerflie-

ger in diese Königsklasse der Add-ons. Aber auch gestandene Flusipiloten mit PMDG- und LevelD-Erfahrung werden mit diesem Flieger gut arbeiten können. Urs Wildermuth

Wissen

Autothrotte aus, bei 40 ft ziehe ich die Schubhebel auf Idle zurück und hebe die Nase leicht an. Butterweich setzt sich die MD-80 hin. Sie schlenkert etwas, da die Spitze noch im Wind steht. Ich senke die Nase und das Bugrad setzt auf, die Spoiler fahren aus. Die Schubumkehr reduziert die Geschwindigkeit mit und bei 60 kt beginne ich zu bremsen. Wir können damit gut in den Rollweg einbiegen. Auf dem Standplatz schalte ich die Motoren aus. Verbraucht haben wir 6550 kg, bei einer Flugzeit von 1:50, knapp 10 Minuten länger als geplant. Die MD-83 zeigt sich hier als stabil, problemlos und als gut gebaute Plattform. Ich werde sie sicherlich noch weiter für Flüge verwenden. Praktisch

03 Wissen Nachflieger

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Boeing 747-8 Die Zukunft von der Westküste Boeing baut weiterhin den JumboJet. Mit den überraschenden Produktionsstopp der 747-400 Serie begann in den Räumen in Everett die Phase der Neuentwicklung. Derzeitig arbeite man an der Variante 747-8, den es in der Version „Intercontinental“ und als Frachter geben soll. Der Entwurf ist im Vergleich zur 747-400 um 5,6 m verlängert und bietet 467 Sitze in einer typischen Drei-Klassen-Konfiguration bei einer Reichweite von 14.815 km. Ein komplettes Redesign der meisten Elemente führt zu neuen Leistungsmerkmalen. Durch die Verwendung von Triebwerken mit 787-Technologie wird das Flugzeug leiser und treibstoffeffizienter sein und weniger Emissionen produzieren. Die Tragflächen erhalten eine komplett neue Form. Somit wird die 747-8 Intercontinental laut Boeing um 15 Prozent treibstoffeffizienter als die 747-400 sein. Ihr Lärmteppich ist um 30 Prozent kleiner als

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der ihres Vorgängers. Sowohl die 747-8 Intercontinental als auch der 747-8-Frachter entsprechen den neuen verschärften Abgasund Lärmschutzbestimmungen für Starts und Landungen. Im Vergleich mit der 747-400 soll die 747 Intercontinental vergleichbare Streckenkosten und um zehn Prozent geringere Kosten pro Sitz und Meile bieten wie die 747-400. Gleichzeitig verfügt sie über 28 Prozent mehr Frachtvolumen als die 747-400. Sowohl die 747-8 Intercontinental als auch der 747-8-Frachter können die bestehende Infrastruktur und die Anlagen am Boden an den meisten Flughäfen weltweit benutzen. Bis auf das Grundkonzept des Jumbojets wird die neue 747-8 mit dem Vorgänger wohl nichts mehr gemeinsam haben. Das Flugzeug ist ein kompletter Neuentwurf. Wann mit dem Erstflug zu rechnen ist, steht derzeit in den Sternen. Die Wirtschaftslage wird den Erstflug wohl nach hinten verschieben. fh

747-400 im Schlafrock

Im Hause Everett gehört er zu den wirklichen Exoten, der Jumbo mit dem Zusatz „Large Cargo Freighter“, kurz „Dreamlifter“ genannt In der Tat: er sieht merkwürdig aus, der Dreamlifter. Der LCF steht in einer langen Reihe von Spezialflugzeugen der Jumbo-Reihe. Der Dreamlifter ist ein hausinternes Produkt und dient den verteilten Boeing-Standorten zum Transport der größeren Bauteile. Genau wie der Beluger bei Airbus, übernimmt der Dreamlifter für die Produktionsorte den Transport der größeren Segmente, insbesondere für die 787-Produktion. Der Dreamlifter basiert auf dem System Boeing 747-400. Die -400 wird ab dem Cockpitwulst erheblich modifiziert. Zur Be- und Entladung des Jumbo-Frachtraums klappt man das hintere Drittel der Maschine einfach zur Seite und es eröffnet sich der riesige Laderaum. Insgesamt drei Maschinen sind derzeit in Einsatz oder Konstruktion. Die Konstruktion hierfür stammt aus den Moskauer Büros, das Hecktor wurde in Spanien entwickelt. Umgebaut wird die 747-400 bei der Evergreen Gruppe in Korea. Durch den Umbau hat der LCF einen Laderaum von 1840 m³, der Beluga im Vergleich 1231 m³. fh

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Der Tsunami: La Palma Wo sind wir? In Spanien! No, na, das sind wir in der Tat! Aber sind wir nun im Atlantik oder doch im Mittelmeer? Es gibt ungezählte Dialoge dieser Art, und Myriaden von Touristen fanden sich im falschen „Palma“ wieder. Die einen wollten nach Mallorca („Palma de Mallorca“) im Mittelmeer, die anderen auf die Kanarischen Inseln („La Palma“) im Atlantik – wobei ich besonders aufpassen muss, dass sich da nicht ein zweites „r“ einschleicht. Und ich gestehe, auch ich habe mich schon gründlich vertan und die Airports verwechselt. Die roten Wangen, als ich anlässlich eines LuftzwischenfallsBerichtes auf dem News-Portal Aviation Herald es doch tatsächlich schaffte, „La Palma“ textlich auf Mallorca anzusiedeln und dies erst nach einem Kommentar eines Lesers bemerkte, spüre ich heute noch. Dabei gehören die Kanaren zu den umstrittensten Gebieten dieser Erde, zumindest wenn man den Geologen Glauben schenkt. Spätestens seit dem Jahr 2000, als die BBC die Dokumentation zweier Geologen und Vulkanologen ausstrahlte, die einen verheerenden Vulkanabbruch (nicht notwendigerweise Vulkanausbruch!) mitsamt unfassbarem Tsunami bis nach New York City vorhersagt, ist für „Stimmung“ auf geologischen und vulkanologischen Kongressen gesorgt und zieht sich ein tiefer Riss zwischen Befürwortern und Gegnern der Theorie. Wie so oft wird der endgültige Schiedsrichter Ein schneller Blick zur Seite, da liegt Teneriffa Los Rodeos tief unter uns

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aber die Natur sein, die sich entweder an die Theorie hält oder aber – wie meistens – ihre eigenen Wege geht. Die Kanarischen Inseln sind vulkanischen Ursprungs, wobei die geologische Störungszone nach wie vor aktiv ist und die Vulkane alles andere als schlafen. Etliche Vulkane der Inselgruppe stehen deshalb unter Dauerbeobachtung. Im Jahr 1949 führte der Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja nahe La Palma mit dazugehörigem Erdbeben zum Öffnen einer 2,5 km langen, ca. 1 Meter breiten und 2 Meter tiefen Erdspalte. Die beiden Geologen leiteten daraus ab, dass der halbe

Vulkan in Richtung des Atlantischen Ozeans abgerutscht sei. Der Vulkan bestehe aus mehreren nahezu vertikal verlaufenden Gesteinsschichten, zwischen denen Wasser wie Schmiermittel wirke, so dass die Gefahr bestehe, dass der gesamte Westteil des Vulkans mit einem geschätzten Gewicht von 1,5 Billionen Tonnen – diese vielen Nullen übersteigen die Spaltenbreite unseres Heftes, könnten aber so manchem unserer Politiker Konkurrenz machen! – schlicht in den Ozean abrutschen und in Inselnähe zu einem Megatsunami von 900 Metern Höhe führen würde. Der Tsunami träfe die gesamte Ostküste Amerikas, von Argentinien über Mexiko, den USA bis nach Kanada, etwa sechs bis acht Stunden später noch immer mit einer Wellenhöhe von 300 Metern und würde bis nach Washington hineinlaufen und Verwüstungen anrichten. Die Gegner stellen fest, dass die Autoren der Theorie von einer Reihe von Annahmen ausgingen, die durch physikalische Beweise widerlegt seien. So gingen die Autoren von einer tiefen

Wir fangen uns am VOR TFS


auf der Kanareninsel La Palma einen Flugplatz anzulegen. Die Gegebenheiten der Insel machten die Auswahl der Stelle sehr schwer. So entstand erst 1955 ein erster Flugplatz mit Landebahn 03-21 von 1000 Metern Länge auf einer Meereshöhe von 400 Metern. Der Platz wurde aber schnell zu klein, die Wetter- und Windbedingungen machten den Platz untragbar. Dennoch blieben die Landebahn und die Gebäude dieses alten Platzes bis heute erhalten. 1970 wurde etwa 8km südlich von Santa Cruz der heute bekannte Flugplatz angelegt und 1980 noch einmal erweitert. Der neue Flugplatz bietet eine Piste 01-19 mit 2200 Metern Länge und 45 Metern Breite, allerdings ohne Präzisionsanflug. Lediglich ein NDB-Instrumentenanflug steht zur Verfügung, der aber bereits rund 4 nm vor dem Aufsetzen in einen Sichtanflug übergeht. Auch der neue Flughafen leidet unter den Windbedingungen, schwere Fallwinde führen immer wieder zur Schließung des Flughafens, wie etwa im April 2008, als der Platz gleich vier Tage lang geschlossen werden musste und die Flüge nach Teneriffa Süd umgeleitet wurden. Ich bereite meinen FS2004 für unseren Flug von Lanzarote nach La Palma vor, in dem ich die Freewareszenerie Canary Sim Project 2006 installiere. Ich entscheide mich, den Inselhüpfer mit einer Embraer ERJ-170 durchzuführen. Unser Flug beginnt eigentlich bereits innerhalb der Standardanflugprozedur TERT01V für La Palma, etwa 220

nautische Meilen oder etwas mehr als 30 Minuten von unserem Ziel entfernt. Die Standardanflugroute wird uns fast direkt über den Flughafen Los Rodeos von Teneriffa führen, dessen Name mit dem bislang größten und unfassbarsten Unfall der Luftfahrtgeschichte verbunden ist und unwillkürlich einen Schauder den Rücken hinab laufen lässt. Wir aber wollen keinen Gedanken daran verschwenden, sondern vielmehr die Schönheit der Szenerie genießen. Schon alleine deshalb haben wir einen „Tiefflug“ auf Flugfläche 110 mittels unseres Flugplans beantragt.

Wissen

Bruchlinie von 25 Kilometern Länge aus, wobei aber eine lediglich 4 km lange oberflächliche Bruchlinie existiere. Es gäbe keinerlei Beweis, dass der Block von La Palma vom Rest der Insel durch Gesteinsschichtungen separiert wäre. Zudem habe es in der Vergangenheit des Atlantischen Ozeans viele Zusammenbrüche von Vulkanen und Inseln gegeben, aber keines dieser Ereignisse habe zu einem erdgeschichtlich nachweisbaren Tsunami geführt. Alle Tsunamis im Atlantischen Ozean seien vielmehr im Zusammenhang mit Erdbeben ausgelöst worden. Die Dokumentation wurde selbstverständlich nach dem Tsunami im Indischen Ozean am 26. Dezember 2004 richtig bekannt und auch im deutschen Sprachraum wiederholt ausgestrahlt. Die Bewohner von La Palma beobachten die Diskussion amüsiert und gelassen. Der durch diese Diskussion ausgelöste Strom jener Touristen, die sich den Auslöser der nächsten vorhergesagten Sintflut aus nächster Nähe ansehen wollen, sorgt vielmehr für eine angenehme Flut von Silbermünzen in die Brieftaschen der Eingeborenen – womit auch bewiesen wäre, dass die Kanaren ihren Namen zurecht tragen und ihre Einwohner „ka Narren“ (auf Hochdeutsch: keine Narren) sind! Bereits seit 1921 gab es Bemühungen,

Anflug

Nach dem Kreisbogen rollen wir zum Endanflug aus, La Palma liegt direkt vor uns

Kurz nach dem Start von Lanzarote werden wir bereits an die Anflugkontrolle von La Palma übergeben, die uns für Flugfläche 110 freigibt und anweist, auf die Anflugroute TERT01V einzudrehen. Folgerichtig schaukeln wir auf Radial 262 des VORs von Lanzarote, Frequenz 115,20MHz ID LZR, auf Flugfläche 110 in Richtung Teneriffa. Anflugbesprechung Ja, eigentlich hätten wir die Anflugbesprechung auch bereits am Boden in Lanzarote durchführen können, aber auf der anderen Seite sind wir auch so nicht wirklich im Stress und haben genug Zeit, entsprechend den vorgeschriebenen Prozeduren vorzugehen. Laut Wetterbericht herrschen ideale Wetterbedingungen in La Palma, Windstille und klarer Himmel bei 20 63


Grad Celsius. Verfroren wie wir sind, die gerade einem Schneesturm im Herzen Europas entflogen sind, fühlen wir uns durchaus versucht, einen Abstecher ins Meer zu wagen – logischerweise in Badekleidung und nicht mitsamt dem Flugzeug! So was tun erfahrene Piloten wirklich nur, wenn es gar nicht anders geht, und das dann aber durchaus so professionell, dass alle Passagiere und Besatzungsmitglieder nahezu unversehrt aus dem Hudson gefischt werden können! Naja, ein wenig Vorfreude auf den Aufenthalt in Santa Cruz macht sich auch in der Unterhaltung im Cockpit bemerkbar. Aber auch bei meinem Kopiloten spüre ich eine gewisse Unruhe und Anspannung, die sich in krampfhaftem Humor zu entladen versucht. Alleine der Name „Los Rodeos!“ Während wir noch auf Radial 262 LZR fliegen, bereiten wir NAV2 für den Empfang des Tenerife VORs TFN, Frequenz 117,70MHz, vor, das wir auf Radial 082 (Kurs 262) ansteuern und überfliegen werden. Der Empfang auf NAV2 passt mir ganz gut, brauchen wir doch anschließend für den Endanflug Tenerife Süd, TFS Frequenz 116,40 MHz auf dem NAV1. Gleichzeitig stellen wir gleich auf unserem ADF die Frequenz des La Palma NDBs, 389kHz ID BX, ein, das uns zum Missed Approach Point führen wird. Sobald wir das VOR Tenerife Nord nicht mehr brauchen, also entweder in das Holding bei Wegpunkt Araco oder aber in den Endanflug übergegangen sind, brauchen wir das DME von La PalBereits nach dem MAP, der Flugplatz und die PAPIs sind klar zu erkennen

03 Wissen Anflug

ma. Wir stellen dann also Frequenz 112,40MHz, ID BV, auf unserem NAV2 Empfänger ein. ATIS, der automatische Flugplatzinformationsdienst, berichtet Landebahn 01 aktiv und einen Transition Level von 60, wir sollen also Araco bei Flugfläche TL+30, sprich Flugfläche 90 erreichen. 2000 Fuß Höhenverlust ist nicht allzu schwer zu planen, wir werden also 4 Minuten vor Erreichen von Araco, grob 20 Meilen davor, mit einem -500 fpm Sinkflug beginnen und dabei unsere Geschwindigkeit von rund 300 KIAS auf 250 KIAS herabsetzen, so dass wir FL100 bereits bei 250 KIAS erreichen. Nach Erreichen von Araco müssen wir möglicherweise in eine StandardWarteschleife, die durch den Schnittpunkt der Radiale 309 TFS und 271 TFN definiert ist und auf Kurs 309/129 liegt. Als zusätzliche Hilfe wird uns noch DME 44 TFS zum Eindrehen auf den Basiskurs der Warteschleife angegeben. Mit dem Verlassen von Araco in Richtung La Palma reduzieren wir unsere Geschwindigkeit auf 180 KIAS, setzen entsprechende Landeklappen und beginnen einen konstanten Sinkflug auf 4500 Fuß mit rund -1000 fpm bei 180 KIAS. 15DME BV dürfen wir nicht unter 4500 Fuß passieren, wobei das ein sehr dehnbarer Begriff ist, schließlich werden wir ein hübsches Kreissegment auf DME 15 BV bis zum Endanflugkurs hinlegen. Zur Klarstellung wird deshalb in der Karte IF erwähnt, was deutlich macht, dass das gesamte Kreissegment oberhalb von

4500 Fuß zu fliegen ist. Wir drehen auf das Kreissegment bei DME 17BV ein beziehungsweise schwenken auf Bearing 352 des NDBs ein, sobald das ADF uns ein Bearing von 343 Grad anzeigt. Anschließend passieren wir 8 DME BV auf 3000 Fuß. Bei etwa DME 10 BV fahren wir das Fahrwerk aus, behalten aber 180 KIAS und aktuelle Landeklappen bei. Nach dem Passieren des Final Approach Fixes bei 8.0 DME BV reduzieren wir unsere Geschwindigkeit auf 160 KIAS und passen unsere Vertikalgeschwindigkeit von zunächst -964 fpm auf 857 fpm an, die uns auf einen ziemlich konstanten Sinkflug zur Landebahn bringen werden. Wir erreichen den Entscheidungspunkt bei DME 3.0 BV, bei dem Sichtkontakt zur Landebahn bestehen muss und den wir nicht unter 1850 Fuß MSL (Cat C) passieren dürfen – außer wir sind schon vorher auf Sichtanflug gewechselt, was recht wahrscheinlich ist. Sollten wir durchstarten müssen, beginnen wir beim Entscheidungspunkt DME 3.0 BV eine Rechtskurve auf 129 Grad und steigen wieder auf TL+30, also Flugfläche 90 und schwenken anschließend mittels Paralleleinflug wieder in die Warteschleife bei Araco ein. Wenn wir unseren Anflug fortsetzen, reduzieren wir sofort die Geschwindigkeit auf Vref+5, fahren die entsprechenden Landeklappen aus und navigieren in weiterer Folge nach Sicht und mit Hilfe der optischen Anflughilfe (3 Grad PAPI) auf die Landebahn. Unser Anfluggewicht wird 37 Ton-

Eindrehen auf die Mittellinie


Anflug

nen betragen, unsere Vref für Landeklappen 5 beträgt daher 136 KIAS und für Klappen 4 140 KIAS. Der Anflug So sieht uns der Turm beim Aufsetzen

deos hält. Ich halte meine Instrumente fest im Blick. Aber als wir schon fast vorbei sind, kann ich mir doch einen raschen Blick nach links hinten nicht verkneifen – und da liegt Los Rodeos unter uns. NAV1 zeigt uns nun TFS, NAV2 das DME BV. Das DME wird aktiv bei 33nm, fast gleichzeitig bekommen wir vom Flugverkehrsleiter das Kommando, auf Flugfläche 90 zu sinken. Unser Anflug beginnt. Wir erreichen Radial 309 von Teneriffa Süd und fangen das Radial bei ungefähr DME 25.0 BV ein. Nicht schlecht getroffen! Wir reduzieren auf 180 KIAS, Landeklappen 2 fahren aus, wir passieren DME 17.0 und legen uns in 30 Grad Querwinkel nach links und rollen erst auf Heading 225 wieder aus. DME BV zeigt nun 15,5 nm mit leicht fallender Tendenz, nicht schlecht, Herr Specht! Mit einem Querwinkel von 5 Grad nach rechts fliegen wir nun den Kreisbogen, während ich auf die Schnelle die NAV Quelle auf ADF1 umstelle, damit die Nadeln des Horizontal Si-

tuation Indicator (HSI) das NDB BX anzeigen. Es dauert eine halbe Ewigkeit und scheint so, als ob wir fast die gesamte Insel umrunden würden, bis die blaue ADF-Nadel endlich 343 Grad erreicht und wir nun mit 30 Grad Querwinkel aus dem Kreisbogen ausdrehen. Bei etwa 346 Grad rolle ich aus, die ADF Nadel zeigt auf etwa 350 Grad, wo ich eigentlich 352 gewünscht hätte. Das Fahrwerk fährt bei 10,3 nm aus, ich reduziere auf 160 KIAS und fahre Klappen 3 aus. Noch verbirgt sich der Flugplatz. Bei etwa DME 6 fasse ich den Flugplatz auf, kurz darauf sehe ich die PAPIs zum ersten Mal und verkünde, dass ich nun nach Sicht fortsetze. Damit ist auch unsere Minimum Descent Altitude (MDA) von 1850 Fuß hinfällig, ich folge nun der Gleitweganzeige, die uns noch vor dem Missed Approach Point (MAP) deutlich unter die MDA bringt. Wir passieren den MAP bei etwa 1300 Fuß. Der Rest ist Routine, wir lassen den störenden Hügel links liegen und drehen kurz vor der Landebahn auf die verlängerte Mittellinie ein und setzen kurz darauf problemlos auf.

Wissen

In der Zwischenzeit sind wir der Insel Teneriffa schon recht nahe gekommen, das VOR TFN sollte längst in Reichweite sein, aber wir bekommen keinen Empfang. Wir bringen Lanzarote VOR auf unseren NAV2 und erhalten Empfang, aber TFN bleibt auch auf NAV1 stumm. Wir fragen bei der Flugverkehrsleitung nach, aber die wissen von keinem Defekt. Wie auch immer, wir bekommen keinen Empfang. Ich beschließe daher, die Drehung auf Radial 272 TFN nicht auszuführen, sondern weiter dem Radial 262 von LZR zu folgen und nach Empfangsverlust den aktuellen Kurs beizubehalten und uns von Radial 309 TFS fangen zu lassen. Der Flugverkehrsleiter stimmt meinem Plan zu und gibt uns entsprechend frei. Wir passieren die Nordspitze von Teneriffa, mein Kopilot verdreht die Augen und verknackst sich beinahe den Hals, als er Ausschau nach Los Ro-

Simon Hradecky

Ressourcen:

Simulator: FS2004 Professional Flugzeug: Embraer 170 von Dreamwings Panel: Embraer 170 von Uwe Ingber/Hermann Lehmann Szenerie: FS Global 2005, CanarySim – Projects Canaries 2006 (http://canarysim.com/pages/project-canarias-2006. php?lang=EN) Videos:

Landung Runway 01 http://www.youtube.com/watch?v=rY5G-anYtws http://www.youtube.com/watch?v=cV-KfMe2WYk http://www.youtube.com/watch?v=XcFwtq59bUI

Anflugkarten: über http://www.ead.eurocontrol.int

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03 Hardware

Weiteste Horizonte Matrox TripleHead2Go Digital Edition Windows unterstützt zwar auch Mehrbildschirmsysteme. Der technische Aufwand dafür ist aber meist beträchtlich, außerdem behandelt das Betriebssystem jeden angeschlossenen Monitor getrennt. Der Anwender kann einzelne Programmfenster auf die Bildschirme verteilen. Wenn man aber den Flugsimulator im Vollbildmodus betreiben möchte, wird nur die erste Anzeige dafür verwendet. Die Matrox TripleHead 2Go hingegen präsentiert die zwei oder drei angeschlossenen Monitore wie einen einzigen, superbreiten Bildschirm. Das virtuelle Cockpit der CRJ von FSX erstreckt sich dann im 3d-Modus auf allen Bildschirme und sieht beinahe so groß aus wie in Wirklichkeit. Von der TripleHead2Go existieren eine Analog und eine Digital Edition. Erstere besitzt drei SVGA-Ausgänge und kommt nur dann in Frage, wenn man Röhrenbildschirme oder ältere TFTDisplays mit ausschließlich analogem Eingang anschließen möchte. Technisch empfehlenswerter ist aber die Digital Edition mit drei DVI-Ausgängen. An ihr können aktuelle Displays mit digitalem Eingang vorteilhafter betrieben werden. Auf der gegenüber liegenden Seite des Kästchens sind die Eingänge angeordnet, und zwar ein SVGA- und ein DVI-Anschluss. Passende Kabel liegen bei, so dass die TripleHead an jeder Grafikkarte angeschlossen werden kann, gleichgültig, ob diese einen analogen oder einen digitalen Ausgang aufweist. Nützlicher sind hierbei Karten mit Digitalanschlüssen vom Typ DVI Dual Link, der einen höheren Datendurchsatz als Single Link gewährt. Und Daten benötigt die TripleHead in

Das virtuelle Cockpit der CRJ von FSX wirkt dank TripleHead2Go fast so breit wie das reale Vorbild. 66

Mengen. Nur mit Dual Link kann sie die maximal möglichen Breite von drei kombinierten 22-Zöllern (5040 Pixel) unterstützen, wobei die Bildwiederholrate unmerklich von 60 auf 57 Hz absackt. Neben den Monitor-Eingängen befindet sich bei der Digital Edition noch ein USB-Anschluss. Er erlaubt die Konfigurierung der TripleHead durch die Matrox-Software und versorgt das Gerät mit Strom. Die Analog Edition benötigt hierfür noch ein externes, im Lieferumfang enthaltenes Netzteil. Sofern Auflösungen und Bildwiederholraten übereinstimmen, könnte man mit der TripleHead auch Display unterschiedlicher Hersteller einsetzen. Dabei wird aber eine gleichmäßige Farbkalibrierung erfahrungsgemäß deutlich erschwert, da Windows nur ein Farbprofil pro Grafikkarte verwenden kann. Besser ist also, zwei oder drei baugleiche Modelle anzuschließen. Die Installation der Hard- und Software ist nicht sonderlich kompliziert,

ein wenig mehr Unterstützung bei den ersten Schritten hätte man sich allerdings gewünscht. Das winzige Faltblatt mit schematischen Zeichnungen der Anschlussmöglichkeiten ist für unerfahrene Anwender bedingt hilfreich. Ein ausführliches Handbuch liegt als PDF auf der beigelegten CD-Rom nur in englischer Sprache vor. Nach dem Anschluss der Hardware kann man den Computer starten, die Software installieren und das System einrichten. Damit wird zuerst die gewünschte Auflösung eingestellt. Üblicherweise legt man die native Auflösung der Displays zugrunde und multipliziert ihre Breite in Pixel mit ihrer Anzahl. Drei übliche 22-Zöller ergeben so eine Gesamtauflösung von gewaltigen 5040x1050 Pixel. Zwischen

Mit drei Bildschirmen gaukelt die Hardware von Matrox dem Betriebssystem ein einziges, sehr breites Display vor.


FSX Hardware

dem Windows Start in der linken und Konfigurationsdatei für die Grafikkardem Info-Bereich in der rechten Ecke te [Display.Device.Grafikkartenname] der Taskleiste liegen dann gefühl- eintippen. te 5 km und gemessene 141 cm. Eine Unter X-Plane 9 wird die gewünschschnelle Computermaus ist von Vor- te Auflösung in seinem Menü „Rendeteil. Anschließend legt der Anwender ring Options“ festgelegt. fest, wo und wie die Programmfenster Ein weiteres Tool, das Monitor Bevon Windows und der Anwendungen zel Management, gestattet es, die Auseingeblendet werden. schnitte der einzelnen Bildschirme zu Wenige Spiele unterstützen von verschieben und so aufeinander anzusich aus die kolossalen Display-Breiten passen. Dadurch ergibt sich eine natürder TripleHead. Damit ihre Vorzüge lichere, nahtlose Darstellung der Szene voll ausgenutzt werden, müssen die und die Displayrahmen stören spürbar Games entsprechend konfiguriert wer- weniger. den. Dies erledigt die Surround Ga- Richtig zur Geltung kommen ming Utility (SGU) und zwar auch für die drei Bildschirme und die TripleFS9 und FSX. Das Tool passt die ent- Head im Vollbildschirmmodus. Dann sprechenden Konfigurationsdateien an nimmt das Virtuelle Cockpit die geund legt auf dem samte Breite ein, Desktop VerDurch das erweiterte Blickfeld der räumliche knüpfungen an, wird das Fliegen ein ganz andeEindruck ist um den Simures Erlebnis. überwältigend. lator mit der Der Effekt kann gewünschten Auflösung zu starten. nicht wirklich in Worte gefasst werden Davor muss aber die SGU aktualisiert und für ein Bild müsste man unserem werden, auf der Homepage des Her- Magazin ein ausklappbares Poster stellers ist zurzeit Version 2.09 verfüg- mit einer Diagonale von 57 Zoll beibar. Alternativ könnte man die neue legen. Die riesige Anzeige vermittelt Auflösung direkt in der Sektion der das Gefühl, nicht bloß vor sondern in der virtuellen Welt zu sein. Durch die erweiterte periphere Wahrnehmung wird das Fliegen, insbesondere bei der Landung von Spornradflugzeugen, ein ganz anderes Erlebnis. Die Schönheit hat zwangsläufig ihren Preis. Da dieselbe Grafikkarte drei Mal soviel Pixel wie sonst berechnen muss, sackt die Bildablaufgeschwindigkeit beträchtlich ab. Auf unserem Testsystem (QuadCore 2,4 GHz und Nvidia 9600 GT) sank sie in FSX auf et-

was mehr als die Hälfte: von knapp 22 FPS auf gute 12. Immerhin hatten wir gefürchtet, wir müssten uns mit nur einem Drittel des ursprünglichen Wertes zufrieden geben. Dennoch: ein kräftiger Rechenknecht tut Not, um die TripleHead in vollen Zügen zu genießen. Fraglich ist, ob es wirklich drei 22Zoll-Displays sein müssen. Sie ergeben eine sehr breite, aber verhältnismäßig gedrungene Anzeige. Deswegen schien uns die Kombination dreier 19Zöller etwas natürlicher (und finanziell günstiger). Auf jedem Fall: Mit der TripleHead2Go erlebt man die Flugsimulation in einer ungeahnten Dimension.

Sergio di Fusco

Matrox TripleHead2Go Pro & Contra:  problemloser Anschluss und Betrieb  viele Betriebsmodi  beeindruckende Ergebnisse − gedruckte Installationsanleitung dürftig Kompatibilität: Windows XP und Vista (32 und 64 Bit), Mac OSX Mindestvoraussetzungen: Umfangreiche Kompatibilitätsliste auf der Homepage des Herstellers. Update: Besitzer älterer Ausführungen der Matrox TripleHead2Go können die Firmware mit Wideview-Unterstützung kostenlos updaten. Web: www.matrox.com/graphics/de/ Preis: Digital Edition ca. 340 €, Analog Edition ca. 310 € (Straßenpreise variieren stark)

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03 Hardware

Erweiterung für den Allerwertesten Aeroware Pilot Seat Über die Jahre hinweg habe ich schon viele Leute kennenlernen dürfen, die sich mehr oder weniger professionell mit Flugsimulatoren beschäftigen. Oft waren die Leute mit Yokes, speziellen Flug-Joysticks, Konsolen und vielen Bildschirmen ausgestattet – aber noch nie bin ich jemanden begegnet, der sich eine Erweiterung für den Allerwertesten geleistet hat. In manchen Fällen musste ein normaler Stuhl herhalten, meist kam ein sogenannter „Chefsessel“ zum Einsatz. Nun liefert Aeroware eine Sitzgelegenheit für den Hardcore-Simmer, den Pilot Seat. Gut verpackt und verstaut landet der lich. Demnach sollte es kein Problem Pilotensitz in einem geräumigen Kar- sein, den Pilot Seat mit den üblichen ton beim Kunden. Die Elemente sind Schreibtischen zu benutzen. einzeln und gut verpackt, womit in Um gleich auf die Gebrauchsanleiden allermeisten Fällen eine Beschädi- tung näher einzugehen: Ich hatte in gung beim Transport ausgeschlossen meinem Leben schon mit vielen Monsein sollte. Im Lieferumfang enthalten tageanleitungen zu tun. Seien sie eine sind alle benötigten Werkzeuge sowie technische Zeichnung gewesen, nach eine Gebrauchsder ich in meianleitung. Das Das Ergebnis ist ein stabiler ner Lehre WerkErgebnis ist ein Rennfahrersitz auf einem stücke anfertiRennfahrersitz verschweißten Stahlrahmen. gen musste, die auf einem verBaupläne von schweißten Stahlrahmen mit vier Fü- Einrichtungsgegenständen aus verßen, die einen stabilen Stand gewähr- schiedenen Möbelhäusern oder aber leisten. Links und rechts am Rahmen Skizzen für eigene Konstruktionen. Ich ist jeweils ein Tischchen befestigt. darf von mir behaupten, dass ich auf Eine weitere Ablagefläche ist vorne dem Gebiet nicht unerfahren bin. Die zwischen den Beinen positioniert, auf Bauanleitung für diesen Pilotensitz geder z.B. ein Steuerhorn montiert wer- hörte zu jener Art „Anleitungen“, die den kann. Der Sitz selber ist nicht hö- nicht wirklich selbsterklärend sind. henverstellbar. Jedoch ist seine Höhe Wenn man sich dann letztendlich von Werk aus der meisten Stühle ähn- voller Stolz langsam in den fertig montierten Pilotensitz sinken lässt, darf man sich sicher sein, dass das Abendessen redlich verdient wurde. Wenn man erst einmal die richtige Position der kleinen Seitentische eingestellt hat, die nicht nur vertikal und horizontal, sondern auch in ihrer Neigung justierbar sind, könnte man sich freuen. Im ersten Moment ist der Sessel auch bequem – immerhin handelt es sich um einen echten Rennfahrersitz des amerikanischen Spezialisten Corbeau. Ich muss zugeben, dass sich mein normaler Flugsimulator-Piloten-Alltag nicht so rasant gestaltet, dass ich einen Renn-

fahrersitz bräuchte, aber er ist recht bequem und erfüllt seinen Zweck. Sehr weich ist dieser Sitz nicht, da es sich hier um einen richtigen Rennfahrersitz handelt, der normalerweise für einen festen Halt des Fahrers konzipiert wurde. Wer einen bequemen Chefsessel gewohnt ist, muss sich etwas umgewöhnen. Gut wäre gewesen, wenn der Hersteller einen integrierten USB-Hub spendiert hätte. Damit hätte man sich ein wenig Kabelsalat sparen können. Das Produkt ermöglicht dem Piloten, ohne Schreibtisch trotzdem noch Keyboard, Joystick und mehr nah am Sitz zu platzieren. Die gute Verarbeitung und die vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten werten das Sitzmöbel auf. Insbesondere Liebhaber von eng anliegenden Fighter-Cockpits könnten den Pilot Seat mögen. Ob der Preis dafür rechtfertigt ist, muss jeder für sich entscheiden. Felix Treu

Aeroware Pilot Seat Pro & Contra:  Gute Ergonomie  Stabile und solide Ausführung  Ablageflächen leicht verstellbar − Schwer verständliche Montageanleitung − Rennfahrersitz auf Dauer etwas hart

Web: www.aeroware.com Preis: 499 €

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Die Aboleser der FlightXPress kommen in den Genuss von vergünstigten PilotsEYE.tv Produkten. Sie haben noch kein Abo? Ganz einfach ein FlightXPress Jahresabo (Heavy, 49,90 €) abschließen und die Pilot’s Eye DVD für nur 27,90 € dazu bestellen.

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DVD und FXP Abo zusammen bestellen und Geld sparen! Wien am Morgen, Chefpilot Klikovich bereitet die OE-LBF „Wien“ für einen

Während eifrig mit den Lotsen verhandelt wird, wie die Reise weitergeht, nähert

einmaligen Flug über den Alpenhauptkamm vor. Das Wetter ist perfekt - die

sich das Matterhorn und der Mont Blanc mit langsamen Tempo. Der momentane

Wolken verziehen sich und die Flugsicherung ist gut gestimmt. Denn an einem

Wegpunkt heisst Genf und plötzlich taucht das Matterhorn „greifbar nahe“ im

solchen Feiertag ist die Chance am grössten, eine aussergewöhnliche Flugroute

linken Fenster auf. Und als sich uns dann auch noch der Mont Blanc in voller

genehmigt zu bekommen.

Pracht und wolkenlos präsentiert ist die Freude perfekt. Wir befinden uns zu

diesem Zeitpunkt auf 7000 Meter - der Montblanc misst ja bekanntlich knapp

Cornelia Ollinger zieht die Maschine nach dem Kommando „rotate“ hoch

und leitet den Schwenk nach Westen ein... Der Start verläuft planmässig aber als

über 4810 Meter.

sich die Flugsicherung erstmals meldet mit der Frage, ob man den angefragten

Direktflug - abseits der geplanten Route - machen möchte, erhellen sich die

auch einiges vom Cockpitleben mit: Durch die gute Tonqualität verstehen auch

Gesichter und gute Laune macht sich breit.

Nicht-Piloten den Funkverkehr klar und deutlich. Zu viel technische Fachsimpelei

darf man sich nicht erwarten - die DVD richtet sich auch nicht nur an Flugzeugex-

Es geht vorbei am Oberösterreichischen Seengebiet, knapp neben dem

Mondsee und Salzburg hinein in die Tiroler Alpen. Auf der linken Seite ist der

perten, sondern auch an interessierte Laien.

Grossglockner unter ein paar Wolken zu sehen.

sich als Pilot zu bewerben, sofern man nach dem kleinen Überblick, was einen

Innsbruck ist direkt unter uns. Unsere erste Offizierin Conny macht einen

links-rechts Schwenk und erlaubt uns so einen kurzen Blick auf die Stadt.

Neben den wirklich phantastischen Landschaftsaufnahmen bekommt man

Als Bonus findet man auf dieser Produktion die Einladung des Chefpiloten,

erwartet, Lust auf diesen Beruf bekommen hat.

Ja, ich will! Name:

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03 X-Plane

Schmusiger

Teddybär

Shade Tree Micro Aviation Piper PA-18 Super Cub Sie ist eine echte Legende der Luftfahrtgeschichte: Die PA-18 Super Cub der US-Firma Piper Aircraft Corporation. Der Alleskönner wurde immerhin fast 40 Jahre lang (von 1949 bis 1983 und von 1988 bis 1994) gebaut und erreichte eine Stückzahl von mehr als 9000 Exemplaren. Und sie wird weiter gebaut. Cub Crafters in Yakima (Washington, USA) produziert brandneue, deutlich verbesserte Top Cubs. Dabei war und ist die Super Cub für nahezu alle Aufgaben zu gebrauchen: als Buschflieger, als Wasserflugzeug, als Schleppflugzeug für Segelflieger oder aber auch als leichte Trainingsmaschine. So verwundert es nicht, dass sie auch heute noch weltweit, meist auf kleineren Flugplätzen, anzutreffen ist. Diesem Allround-Talent haben sich die Entwickler von Shade Tree Micro Aviation gewidmet und eine Umsetzung für X-Plane herausgebracht. Doch überzeugt diese genauso wie das reale Vorbild? Das Download-Produkt enthält sowohl die Rad-, als auch die Schwimmer- und Ski-Variante der Piper Super Cub und insgesamt sieben unterschiedliche Bemalungen. Mit rund 122 MB ist der Download zwar nicht unbedingt klein, aber durchaus zu bewältigen. Weitere Bemalungen, wie etwa die der niederländischen Luftwaffe oder einer Version mit deutscher Kennung, findet man auf x-plane.org. Die Links zu den Bemalungen finden sich aber auch (vorbildlich) direkt auf der Entwickler-Homepage. Installiert ist das Ganze, wie bei XPlane üblich, relativ schnell. Einfach

Datei entpacken und den Inhalt in einen entsprechenden Unterordner des Aircraft-Verzeichnis kopieren. Fertig! Die Bemalungen der Super Cub existieren zumeist in zwei unterschiedlichen Varianten: im regulären und in einem hoch aufgelösten Format. Letzteres stellt auch kleinere Details wie Nieten und Schrauben in den Außenwänden dar, braucht dementsprechend allerdings auch etwas mehr Ressourcen von Seiten des Rechners. Neben den Bemalungen weiß aber auch das Modell an sich zu überzeugen. Die Maschine sieht gut aus und scheint auch bis ins kleinste Detail, wie etwa den Verstrebungen der Flügel oder den Spanndrähten des Heckleitwerks, dem Original zu entsprechen. Im Cockpit geht der Detailreichtum weiter. Anders als bei vielen anderen X-Plane-Modellen besitzt die Piper

Super Cub von Shade Tree Micro Aviation kein 2D-Cockpit im eigentlichen Sinn. Stattdessen werden vorgefertigte Kamerapositionen des 3D-Cockpits genutzt, um ein 2D-Cockpit quasi zu „simulieren“. Durch diesen Kniff wirkt das Cockpit auch durchaus realistischer und einheitlicher, als das bei so manch anderer Maschine der Fall ist. Alle Instrumente sind gut lesbar und auch sehr flüssig animiert. Wer allerdings einen „Uhrenladen“ der Marke Cessna erwartet, der wird enttäuscht. „Spartanisch“ beschreibt die Ausstattung des Cockpits schon eher. Nach dem Motto „nur das Nötigste“ wurden hier, ebenso wie beim realen Vorbild, die Instrumente platziert: Fahrtmesser (dessen Anzeige übrigens in Meilen pro Stunde und nicht in Knoten eingeteilt ist), künstlicher Horizont, Variometer, Kompass und noch ein paar we-

Für jedes Gelände hat die Super Cub das passende Schuhwerk: Niederdruckreifen, Schwimmer oder Skier. 70


03 X-Plane

nige mehr müssen genügen. Als Bonus bringen. Allerdings muss solch ist noch ein ADF-Empfänger mit an ein Strömungsabriss nahezu Bord, sowie ein Transponder, der die provoziert werden, kommt Maschine somit auch für Online-Flüge er doch im normalen Flugtauglich macht. betrieb so gut wie nie vor. Das Fehlen von Naviga- Die Systemtiefe ist, bedingt durch tionsgeräten und Auto- die wenigen Geräte an Bord, relapilot machen schnell die tiv gering. Die vorhandenen Geräte Richtung klar, in die die sind aber durchweg gut simuliert. Einsatzbereiche der Super Mit ausgeschaltetem BatterieschalCub gehen. Das Flugzeug ter funktionieren der Starter und die ist hauptsächlich für den Beleuchtungen nicht; ist der GeneraSichtflug konzipiert. Navi- tor während des Flugs abgeschaltet, gation ist allenfalls mit dem entlädt sich die Batterie und wird erst ADF-Empfänger, sowie wieder geladen, wenn der Generator dem rudimentären ein- und eingeschaltet wird. ausblendbaren GPS-Gerät Neben der Variante mit Rädern möglich. Ansonsten ist die PA-18 et- bekommt man, wie eingangs bereits was für Piloten, die gerne noch selber erwähnt, auch noch eine Version mit fliegen, statt sich auf den Autopiloten Kufen und eine mit Schwimmern geoder sonstige technische Raffinessen liefert. Insbesondere Letztere stellt hözu verlassen. here Anforderungen an den Piloten als Die Flugeigenschaften sind dabei das größere und vor allem schwerere durchaus als Wa s s e r f l u g gutmütig zu beDurch ihre guten Flugeigenzeuge tun. Die schreiben, ein schaften eignet sich diese Super Piper Super Cub Prädikat, das Cub hervorragend für Anfänger ist leicht. Sehr auch dem realen und Flugschüler. leicht! Will man Vorbild des Öfso ein Fliegenteren verliehen wird. Die Steuerung gewicht auf einer Wasseroberfläche ist sehr direkt, Steuerbefehle werden landen ist es wichtig, sehr langsam umgehen umgesetzt. Dabei ist das zu landen oder man kippt schlicht Flugzeug sowohl bei relativ langsamen und ergreifend nach vorne über. Geschwindigkeiten, als auch bei hö- Als weiteres Extra gibt es zu der PAherem Tempo noch gut steuerbar. 18 noch das so genannte Hangar OpeKritisch wird es allerdings bei einem rations Plug-in. Dieses zeigt sich durch Strömungsabriss in allzu geringer eine, per Knopf auf dem InstrumenHöhe: hier ist es nahezu unmöglich die tenbrett einblendbare Fernbedienung, Maschine wieder unter Kontrolle zu mit deren Hilfe es möglich sein soll,

Hangartüren zu öffnen und zu schließen, sowie das Flugzeug in diesen zu parken. Entsprechende Hangars und Szenerien, die diese Funktion unterstützen, sollen in Zukunft auf der Hersteller-Homepage zur Verfügung stehen. Die Piper Super Cub von Shade Tree Micro Aviation ist eine durchaus gelungene Umsetzung des realen Vorbilds. Durch seine guten Flugeigenschaften und die wenigen Systeme und Anzeigen im Cockpit eignet es sich hervorragend für Anfänger und „Flugschüler“, bietet aber auch Autopilot-Verwöhnten Profis eine gelungene Abwechslung zum automatisierten Flugalltag der großen Maschinen. Dabei ist der Vorteil der Überschaubarkeit der Systeme auch gleichzeitig der größte Nachteil: die Maschine ist im Grunde nur VFR-tauglich. Ein Flug nach Instrumentenflugregeln ist aufgrund der Beschränktheit der Instrumente leider unmöglich. Dennoch ist die Piper Super Cub durchaus empfehlenswert für einen kleinen Rundflug oder eine Sightseeing-Tour und dank des Transponders kann dieser auch in einem der gängigen Online-Netwerke stattfinden. Stefan Hänschen

X-Plane

Shade Tree Micro Aviation Piper PA-18 Super Cub Pro & Contra:  Gutes Außenmodell und Bemalungen  Gelungenes Cockpitdesign  Drei Varianten (Räder, Ski, Schwimmer)  Gutmütiges Flugverhalten − Leider nur VFR-Fähig − Noch keine Unterstützung für das Hangar Operations Plug-in

Web: http://shadetreemicro.com Preis: 24,95 $ (ca. 20 €) 71


03 X-Plane

Alles nur doppelt Freeware Flugzeuge für X-Plane Haben wir uns in der letzten Ausgabe mit kostenlosen Szenerien beschäftigt, so soll es heute um die Vorstellung einiger ebenfalls frei erhältlichen Flugzeuge gehen, mit denen man diese auf vielfältige Weise zu erkunden vermag. So unterschiedlich diese Modelle auch sind, eins haben sie gemeinsam, sie haben mit der Zahl 2 zu tun: Sie besitzen zwei Paar Tragflächen, zwei Motoren, zwei Sitze oder zwei Propeller. Antonov AN-2 Den Anfang macht ein echtes Traditionsmodell, die „Tante Anna“, wie die Antonov AN-2 auch liebevoll genant wird. Wohl kaum eine Flugschau, kaum ein Flugplatzfest vergeht, ohne dass eine AN-2 als Rundfluggerät ihre Kreise am Himmel zieht. Insgesamt 18.000 dieses größten einmotorigen Doppeldeckers der Welt wurden von 1947 bis 1992 anfangs in der Sowjetunion, später in Polen und sogar in China gebaut. Viele von ihnen sind bis heute noch einsatzfähig. Ich selbst hatte bereits drei Mal die Gelegenheit, die AN-2 während eines Rundfluges zu genießen – und es werden sich sicherlich noch einige weitere Male hinzugesellen. Es ist schon etwas Besonderes, nach nur kurzem Anlauf von diesem 1000-PS-starken Fossil in die Lüfte getragen zu werden. Ob dies im vorl iegenden Model l

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realistisch umgesetzt ist, schauen wir uns nun im Einzelnen an. Das Außenmodell zunächst ist recht passabel. Sogar der charakteristisch hohe Ölverbrauch (2 bis 3 Liter pro Stunde) ist auf dem Rumpf flächig problemlos zu erkennen. Richtige Freude kommt dann im Cockpit auf. Im Prinzip ist nur das 3D-Panel nutzbar, dieses allerdings ist wirklich gut gemacht und versetzt meine Gedanken sofort in Richtung der Flüge, denen ich in der Lady beiwohnen durfte. Alles ist recht realistisch umgesetzt, was natürlich auch beinhaltet, dass auf dem Panel russisch gesprochen wird. Ein Vergleich mit realen Abbildungen des Arbeitsplatzes braucht die Umsetzung nicht zu scheuen. Alles ist an seinem Platz, besonders gefallen auch die (sicherlich durch die permanenten Ölwolken generierten) Schmutzflecke in den Fensterecken. Der Start des Sternmotors ernüchtert dann ein wenig, die Sounds sind nicht das, was ich in Erinnerung habe.

ar

Freew

Es fehlt das typische „Rasseln“ des 9-Zylinders bzw. seiner Ventile. Hier ist sicherlich noch Verbesserungspotential. Absolut ratsam ist es, dem Link auf der Homepage des Autors zu folgen und das originale Betriebshandbuch der AN-2 herunter zu laden. Hier findet man viel über Performance-Werte und Prozeduren der realen Maschine, die in ihrer X-Plane-Umsetzung recht gut nachvollziehbar sind. Die Flugeigenschaften sind recht stimmig, wenn auch der Elefant teilweise etwas zu agil erscheint. Dies ist aber als rein subjektiver Eindruck zu werten. Tatsache ist: Die Tante Anna macht Spaß. Und das über viele Stunden. Wenn man es nicht allzu eilig hat, ist sie sicherlich eine ideale Wahl für VFR-Überlandflüge. Für Liebhaber des realen Vorbilds ist sie sowieso ein Muss.


03 X-Plane

Tupolev TU-134 Wir bleiben in Russland und wenden uns einem Modell zu, welches zwar wesentlich moderner erscheint als die

Anna, aber im Gegensatz zu ihr nur bis 1984 gebaut wurde. 2007 waren allein in Russland noch 270 der Maschinen im Einsatz, diese sollen jedoch bis 2012 ausgemustert werden. Inzwischen ist die Russin technisch völlig überholt. Das auf dem Leipziger Flughafen ausgestellte Museumsstück dürfte allein schon wegen der Lärmauflagen den Airport nicht mehr fliegend verlassen. Der TU-134 bleiben Landungen in westeuropäischen Ländern wegen der hohen Lärmentwicklung verwehrt. Hinzu kommt der exorbitant hohe Spritverbrauch, der uns aber nicht davon abhalten soll, einen Blick auf dieses traditionsreiche Flugobjekt zu werfen. Insbesondere deshalb, da es in der in Leipzig zu bestaunenden Interflug-Bemalung für den liebsten meiner Simulatoren zu haben ist. Wie gewohnt betrachten wir uns das Fluggerät zunächst von außen. Hier fallen zunächst recht unscharfe Texturen auf, die nicht so richtig Freude aufkommen lassen, das Modell selbst ist

aber recht gut umgesetzt. Bemerkenswert ist der schrille Sound, der dem Original recht nahe zu kommen scheint. Eine kleine Wiedergutmachung. Am Gesamteindruck ist aber noch einiges zu arbeiten. Beim Blick ins Cockpit setzt sich der äußere Eindruck fort. Es ist wohl so etwas wie eine reale Ansicht verwendet worden, aber alles wirkt doch recht pixelig. Die Ansichten sind zwar nicht wirklich schlecht, aber bei einer Auflösung von 1280 x 1024 bleibt bei den Seitenansichten ein Streifen Himmel am oberen Rand. Aufgrund der genannten negativen Aspekte habe ich tatsächlich überlegt, die Tupolev als nicht erwähnenswert einzustufen. Aber aus einem mir nicht genau erklärlichen Grund macht mir das Fliegen mit dem Vogel Spaß. Für Freunde der TU-134 ist der Download – insbesondere auch die Beobachtung der weiteren Entwicklung - dennoch ratsam. Canadair CRJ-900 Auch zu unserer nächsten Maschine gibt es einen fließenden Übergang, in diesem Falle die beiden Hecktriebwerke. Der in Montreal von Bombardier gebaute Airliner dürfte allen Lufthansafreunden ein Begriff sein. Die CityLine betreibt allein von der 900er Version stattliche 12 Exemplare. Es dürfte bei der Auswahl dieses Modells der bei Kurz- und Mittelstreckenjets beinahe unerreichte Spritverbrauch von nur 3,5 Litern pro Passagier eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben. Für mich als bekennender Ästhet hätte sicherlich die gefällige Form eine weitere Rolle gespielt. Wer jemals in den Genuss kommen sollte, in dieser

Maschine zu fliegen, sollte sich einen der vorderen Sitzplätze ergattern. Durch die Hecktriebwerke hat man hier einen echten Geräuschvorteil. Im Gegensatz zur vorher besprochenen Maschine gefällt das Außenmodell der CRJ auf Anhieb. Die Livree ist sehr gut gestaltet und die Modellierung des gesamten Außenmodells wirkt wirklich gelungen. Auch die Geräuschkulisse ist sehr realitätsnah. So dauert es doch einige Zeit, bis ich mich aus der Außeninspektion in Richtung Cockpit begebe. Der ausgesprochen positive Eindruck setzt sich fort. Das Cockpit ist recht nah an das Original angelehnt. Es sind hier gute Ansätze zu sehen, aber der wirkliche Kick wird wohl erst in späteren Updates zu bemerken sein. An den Flugeigenschaften ist nichts auszusetzen. Die Canadair weiß auch über längere Zeit zu gefallen und auch die Geräuschkulisse des Jets erscheint sehr realistisch, ein weiterer Pluspunkt. An dieser Stelle bietet sich eine elegante Überleitung zu unserem nächsten Testobjekt an.

X-Plane

re


Grob-103 Die Geräuschkulisse ist hier eine ganz andere als gewohnt, ist doch die Grob ohne Triebwerk unterwegs. Da X-Plane verschiedene Möglichkeiten von Hause aus mitbringt, einen solchen Gleiter in die Luft zu erheben, ist Segelflug ein recht interessantes Thema dieses Simulators. Dieser sehr populäre Flugzeugtyp wird in der Realität häufig als Schulungsflugzeug eingesetzt, ist also logischerweise ein Zweisitzer. Die für X-Plane 9 zur Verfügung stehende Reproduktion bietet allerdings nur einen vollwertigen Arbeitsplatz. Am Außenmodell ist nichts auszusetzen, sehr schön auch der äußere Anblick des Cockpits. Nun ist bei Segelfliegern natürlich nicht solch ein enormer Detailreichtum wie bei ihren motorisierten Brüdern zu finden, das, was darzustellen ist, verdient aber ein dickes Lob.

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03 X-Plane

Als die schönste Möglichkeit ohne Eigenmotorisierung den Boden zu verlassen, empfinde ich den Schleppstart. Da X-Plane diesen sehr schön nachbildet, fordere ich mir umgehend eine Schleppmaschine an, die auch prompt erscheint. Mit einem Pfeifen geht es in die Luft und nach einiger Kurverei lasse ich den Stinker vor mir mit einem beherzten Klick auf die Leertaste seine eigenen Wege gehen. Was nun folgt, hätte ich eigentlich so nicht erwartet: Ungewohnt agil lässt sich der Segler durch die Lüfte bewegen. Eine Recherche ergibt, dass dieses durchaus realistisch ist. Die Grob kann durchaus für einfachen Kunstflug genutzt werden. Da in der virtuellen Version nicht mit Übelkeit zu rechnen ist, erprobe ich also die ein oder andere Kunstflugfigur. Für eventuell auf dem Boden stehende Beobachter mag ich wohl das Bild einer torkelnden Schnapsleiche dargestellt haben. Ich höre aber zumindest keine Lacher und viel zu schnell geht es wieder dem Boden entgegen. Eigentlich hätte ich nicht gedacht, dass der mir immer ein wenig langweilig erscheinende Segelflug durchaus Spaß machen kann. Der Download lohnt sich also nicht nur für Segelflugfreunde, sondern auch für Experimentierfreudige.

Gyrocopter Europe MT-03 Bei der Durchsicht meiner bisherigen Artikel fiel mir auf, noch nie etwas über Drehflügler geschrieben zu haben. Dies soll sich mit dieser Ausgabe ändern. Als eine recht interessante Entwicklung empfinde ich jene der Gyrocopter. Das Prinzip der Tragschrauber wurde bereits 1920 entwickelt, wurde zeitweise militärisch genutzt, findet aber mit einer Ausnahme heute nur noch als Hobbyfluggerät seine Anwendung. Insbesondere, dass diese Art von Flugobjekt inzwischen als Ultralight zugelassen ist, macht es zu einer günstigen Alternative zu herkömmlichen Ultralights. Die erwähnte Ausnahme bildet die Polizei Brandenburg. Hier wird derzeit erprobt, ob Tragschrauber im Polizeieinsatz eine Alternative zu den in Anschaffung und Unterhal-


tung wesentlich teureren Hubschraubern bieten. In X-Plane waren Gyrocopter von jeher ein Thema – und sind die einzigen Drehflügler, die ich überhaupt vernünftig zu fliegen vermag. Ein recht bekannter Vertreter diese Spezies, der Europe MT-03, steht nun auch in einer Version zur Verfügung, die ab X-Plane 9.20 einsetzbar ist. Da es sich hier um den von der zuvor genannten Brandenburger Polizei erprobten Typ handelt ist Grund genug, uns diesen näher anzusehen. Etwas ganz Wichtiges vorweg: Um nicht direkt nach Laden des MT-03 zu crashen, ist es unbedingt notwendig, in den „Operations and Warnings“ den Kasten „Start each flight with engines runnings“ zu deaktivieren. Es handelt sich hier um einen Fehler im X-Plane,

03 X-Plane

der hoffentlich bald behoben wird. Das Außenmodell weiß auf Anhieb zu überzeugen. Sehr detailliert wurde die Mechanik nebst Rotax dargestellt und auch einen Piloten gibt es im Cockpit. Das virtuelle Cockpit, welches man bauartbedingt bereits in der Außenansicht zu sehen bekommt, braucht sich keinesfalls zu verstecken (und kann dieses ja auch gar nicht). Es ist beinahe so etwas wie Liebe auf den ersten Blick. Ob der zweite und dritte Blick daran etwas ändert, wird sich nun am Bord herausstellen. Das Starten des Rotax bedeutet zunächst einmal etwas Fummelei im virtuellen Cockpit, im 2D-Panel ist dies nicht möglich. Da aber der Copter ohnehin nur im virtuellen Cockpit wirklichen Spaß aufkommen lässt, ist dies nicht unbedingt negativ zu werten. Sehr eigenwillig bewegt sich das doch etwas merkwürdig erscheinende Sportgerät in die Lüfte. Es braucht schon etwas Zeit, bis man eine Fluglage erreicht hat, die nicht an einen Eiertanz erinnert. Hat man den Dreh aber einmal raus, kommt nur noch Freude auf. Zu oft erwische ich mich allerdings dabei, in die Außenansicht auszusteigen und damit die gerade gewonnene stabile Fluglage zu gefährden.

X-Plane

Es erschließt sich mir kaum, warum der Autor der X-Plane-Umsetzung sein Werk als Beta 1 bezeichnet. So wünscht man sich schon so manches fertiges Produkt. Insgesamt küre ich ihn im Stillen zum heutigen Tagessieger, die rote Laterne geht eindeutig an die Tupolev. Hier ist einfach noch zu viel daran zu tun. Der Download lohnt sich aber letztendlich für alle hier gezeigten Produkte, zumal sie sämtlichst als Freeware zu haben sind.

Jens Heye

LINKS Antonov An-2: TU-134: Canadair: Gyrocopter: Grob:

www.flightxpress.net http://www.matzidesign.de/tu134.html www.flightxpress.net http://forums.x-plane.org/ www.flightxpress.net

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03 Scene

Privatsimulator extrem Das Cockpit von Martin Maslaton – Teil 2 Wir informierten bereits mehrfach in diesem Magazin über non motion Simulatoren. Diese lose Reihe setzen wir mit dem folgenden Beitrag fort. Der Rechtanwalt für Luftfahrtrecht und reale Pilot (MEP, IR, JAR) hat in unzähligen Arbeitstunden und mit viel Einsatz einen Cockpit-Simulator der besonderen Art realisiert. In der vorherigen Ausgabe von FlightXPress beschrieb der Autor, wie er auf die Idee kam, sich ein ausgemustertes Training-Cockpit einer DC-9 in den Keller zu stellen, und wie er diese Idee verwirklichte. Nun beschreibt er, wie sein Cockpit-Simulator mit den Simulatoren von Elite und Microsoft funktioniert. Unabhängig vom Betrieb im Elite oder FSX, ist es auch für den Realflieger ein Genuss, in einem Simulator zu sitzen, in dem man sämtliche Schalter vorfindet; von den Lichtern über die

Steuerorgane und die Autopiloten– Schalttafel bis hin zum Anschnallen an den Cockpitsitz. Das die Außenwelt ebenfalls „real“, nämlich vor der Cockpitscheibe und nicht nur auf einem Monitor erscheint, rundet das Bild ab. Eine unangenehme und zugleich lustige Kleinigkeit am Rande: Beim erstmaligen Inbetriebnehmen wollte Man(n) natürlich wirklich alles in Augenschein nehmen. So ging ich fest davon aus, dass die Sauerstoffflaschen und vor allem der Feuerlöscher natür-

lich nicht mehr funktionieren. Während dies für die Sauerstoffflaschen zutraf, war dies leider beim Feuerlöscher anders! Einmaliges Drücken sorgte für vollständigen Sichtverlust und zwei Tage Reinigung. Fliegen mit Elite Der Verfahrenstrainer von Elite bietet mehrere Modelle an. Für mich machen indes die Reproduktionen der Socata TB-20 Trinidad, der Piper PA-34 Seneca und der Beech B200 King Air am meisten Sinn, da ich sie primär fliege. Vor allem die zurzeit am meisten von mir genutzte Turboprop macht Riesenspaß und ist an Realitätsnähe kaum zu überbieten. Hier zahlt sich der kon-

Der Blick auf die Runway unter Instrementenflugbedingungen (IMC) ist „as real as it gets!“

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zeptionelle Ansatz beim Bau des Simulators aus, der darin bestand, den Cockpit Procedure Trainer (CPT) mit der Hard- und Software von Elite zu verbinden, einschließlich der Seitenruderpedale. Ein kurzer Vergleich mag dies verdeutlichen: Am Anfang des Startlaufs, insbesondere mit schweren Turboprop, besteht aerodynamisch bedingt eine nur geringe Seitenruderwirkung. Dies führt dazu, dass zu Beginn sehr stark ins Seitenruder getreten werden muss, typischerweise mit dem entsprechenden Kraftaufwand. Die Elite-Pedale sind genauso ausgelegt, dass man physisch einen beträchtlichen Druck ausüben muss, der erst mit zunehmender Geschwindigkeit – aerodynamisch bedingt – abnimmt. Verbesserungswürdig sind noch das Quer-/Höhenruder bzw. die Abstimmung der Steuersäule. Dies geht darauf zurück, dass der Hebel der realen Steuersäule aus dem CPT sehr groß ist und der reine Federmechanismus des Elite Propanels, der im Cockpitboden integriert wurde, das Kräfteverhältnis noch nicht wirklich wiedergibt. Demnächst gedenke ich dazu, Spezialstoßdämpfer einzusetzen. Die vorhandene Hardware ist für die B200 bzw. für die Turboprop schlicht perfekt. Gleiches gilt für Zweimot-Kolbenflieger wie die PA-34. Das Verhältnis zwischen Hardware und Flugzeug ist bei diesen Mustern doch noch einigermaßen vertretbar. Ein teilweise störendes „Hardware-Über-

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gewicht“ macht sich allerdings bei der TB-20 breit. Ein solches Flugzeug hat nun einmal nicht derartig viele Systeme, die so umfassende Hardware nötig machen. Alles in allem lässt sich sagen, dass die drei genannten Flugzeuge außergewöhnlich gut fliegbar sind, wobei das im Cockpit integrierte Autopilot-Controllpanel von unschätzbarem Übungswert ist: QNH, Hdg, Nav, Altpreselect und Vs sind vor dem Start einstellbar und nach Aktivierung des Autopiloten (samt Flight Director) fliegbar. Gleiches gilt für das GPS und das inzwischen von Elite lieferbare, voll funktionsfähige FMS/Garmin 430. GenView und Real View Im ersten Teil des Beitrages hatte ich darauf hingewiesen, dass der Simulator mir primär als Trainingstool dient, das es mir ermöglicht, real durchzuführende Flüge vorher zu üben. Da ich nur IFR fliege, ist die Außendarstellung für mich regelmäßig nachrangig. Davon gibt es verfahrensbedingt eine wichtige Ausnahme, nämlich wenn im IFR/VFR-Wechselverfahren geflogen werden soll. Trotz GPS-Navigation ist es dabei unerlässlich – abgesehen davon, dass dies ohnehin eine luftrechtliche Voraussetzung nach der Luftverkehrsordnung ist – den Anflug nach Sichtflugregeln durchführen zu können. Dann zu wissen, was einen visuell erwartet, gerade wenn das Wetter „ganz besonders VFR-geeignet“ ist,

Die Stärke des „Amateurs“. Die visuellen Effekte von Flight Simulator überzeugen.

Der Feuerlöscher war geladen und funktionsfähig. Leider.

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leuchtet ein. Elite bietet hier der Sache nach – mit Ausnahme der Schweiz – nur das sogenannte GenView als Außendarstellungsmodus an: Eine Landebahn ist vorhanden und die Umgebung ist schemenartig angedeutet. Grundsätzlich ist der von Elite angebotene RealView Modus besser. Die Außendarstellung ist, was die Landschaft angeht, praktisch perfekt. In beiden Modi fehlen allerdings Gebäude. Ganz schlecht und insoweit Elite-typisch ist die Tatsache, dass seit Jahren mitgeteilt wird, RealView würde für viele Teile der Welt angeboten werden, insbesondere für Europa. Es blieb aber bislang bei Versprechungen. Dies ist die negative einer sehr positiven Seite, die ich bei Elite unglaulich schätze: Wenn etwas auf den Markt gebracht wird, funktioniert es perfekt. Wie dies bei FSX und seinen Add-on ist, ist hingegen im negativsten Sinne des Wortes bekannt. Wetterseitig sind hingegen beide Modi sehr gut und erlauben dynamische Wolken- und Wetterdarstellungen, einschließlich entsprechender Windeinflüsse, Vereisung und Turbulenz, was für die reale Fliegerei wirklich wichtiger ist als das Sehen irgendwelcher Gebäude oder Straßen. Elites ATC Elite bietet zwar Flugsicherungsdienste (Air Traffic Control, ATC) an, allerdings nur für vorgesehene Szenarien. Dennoch kann man damit sehr praxisnah arbeiten. Besonders positiv hervorzuheben ist, dass der Controllmontior des “Prüfers“ in meinem CPT auf einem separaten Bildschirm (in der Mitte, zugleich Moving Map und MFD) 77


Besser als GenView ist das RealView von Elite. Leider ist diese Landschaftsdarstellung nur für die Schweiz verfügbar. abgebildet ist. Nach Durchführung des Fluges kann man das Flugprofil dreidimensional nachvollziehen. Gerade das Üben für den jährlichen IFR-Checkflug, insbesondere von Airwork und Notverfahren, ist dadurch ausgesprochen gut kontrollierbar. Gleiches gilt für Holdings, die man zum Glück in der europäischen Allgemeinen Luftfahrt kaum noch durchführen muss. Umgekehrt ist es umso besser, wenn man sie (noch) beherrscht. Erwähnenswert ist noch, dass der Sound überaus realistisch ist, sei es für das Disconnecten des Autopiloten, oder aber die Warnung bei Erreichen von 1000 Fuß vor der gewählten Final Altitude. Fliegen mit FSX Flight Simulator X bietet viele Flugzeugmuster an. Ich wählte diesen Flugsimulator aber aus einem anderen Grund: Tatsächlich bin ich auf Kurzstrecken und bei durchschnittlichem IFR-Wetter mit der Twin Star von Diamond unterwegs. Sie besitzt bekanntlich das Garmin1000 mit Primary Flight Display (PFD) und Multifunction Display (MFD) sowie einem entsprechenden Flight Managment System (FMS). Im FSX ist das G1000 in der Beech Baron vorhanden. Seine

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Der Kontrolldisplay des Prüfers lag eine Weile vor dem Kopilotensitz.

PFD und MFD sind hinreichend funktionsfähig, sodass sich das Glascockpitfliegen sauber trainieren lässt. Positiv anzumerken ist, dass die beworbene Kompatibilität von FSX und Elite – einschließlich der Elite-Hardware – für im FSX vorgesehene Muster (in diesem Fall die Beech Baron) funktioniert. Zündmagnete, Fuel Pumps, Starter, Autopilot usw. lassen sich über die in meinem CPT integrierte Hardware anstandslos bedienen und auch die Außensicht der Runway unter Instrumentenflugbedingungen (IMC) ist „as real as it gets“. Katastrophal schlecht ist das FMS. Zwar ist mit der Maus jeder Schalter des FMS anklickbar. Die hinterlegten Funktionen sind aber entweder gänzlich unaufruf bar oder aber nicht mit einer entsprechenden Navigationssoftware hinterlegt. Es ist schwer nachvollziehbar, warum diese Datensätze nicht eingekauft wurden. Was bei einem tatsächlichen Flug ein Leichtes und für die IFR-Fliegerei heutzutage essentiell ist – etwa über die Taste PROC ein Departure, Arrival, oder Approach einzugeben und mit einem Knopfdruck, zwei Drehbewegungen und einem weitern Knopfdruck zu aktivieren – ist beim FMS des G1000 im FSX definitiv unmöglich. Selbst die Direct-to-Funktion ist navigationsseitig nur begrenzt funktionsfähig, da kaum Way Points, insbesondere innerdeutsch vorhanden sind. So einen Mist würde sich Elite niemals getrauen, auf den Markt zu bringen! Da muss man wohl Bill Gates heißen! Allerdings verlangen Elite und Microsoft eben auch deutlich unterschiedliche Preise. Große Freude kam bei mir auf, als Digital Aviation damit warb, die Ch-

eyenne für den FSX auf den Markt zu bringen, da ich dieses Muster hauptsächlich auf längeren Strecken (real) fliege und dessen kompromisslos auf Speed ausgelegte Eigenschaften emphatisch schätze. Deshalb ist das Flugzeug aber auch sehr anspruchsvoll zu fliegen. Wer z.B. den Descend zu spät plant, wird eben die Speed nicht mehr reduziert und einen stabilen Anflug kaum noch hinbekommen. Nach dem ich die Software erhalten hatte, die ich bereits schon im FS9 – problemlos mit Elite-Propanel – geflogen war, begann im FSX ein unendliches Chaos: Die Avionik schaltete sich unkontrolliert ein und aus, Schubhebel entwickelten ein notfallreifes Eigenleben, das Triebwerk links ließ sich nicht starten, dafür das Triebwerk rechts usw. Kurz: Jedenfalls in meiner Konstellation, also im angeblich unproblematischen „Kreuzungsmodus“ zwischen Elite und FSX, war dieses Add-on anfangs unbrauchbar. Es folgten frustrierende Tage und ergebnislose Anfragen an Hersteller, Entwickler und in Internet-Foren. Elite gab mir wenigstens einige Tipps, obwohl sie mit den Problemen augenscheinlich nichts zu tun hatten. Die geschilderten Systemprobleme analysierte ich dann mit Hilfe eines Computerfachmanns, der in meinem Betrieb die Hard- und Software betreut. Es stellte sich heraus, dass der Kern des Problems in den drei bestehenden Cockpitmonitoren, die mit TripleHead2go betrieben werden und vor allen Dingen im MultiplayerModus, den man im FSX benötigt, um die Außensicht meines Cockpits zu erstellen, liegt. Diese Systeme können nicht zeitgleich hochgefahren werden,


ohne die beschriebenen Störungen zu verursachen. Vorzugehen ist vielmehr so, dass zunächst das gesamte System ohne den Außensicht/MultiplayerPC hochgefahren werden muss und die Cheyenne vollständig zu starten ist. Erst danach kann der MultiplayerMouds und hochgefahren damit die Außensicht eingeschaltet werden. Bei dieser Vorgehensweise ist die Cheyenne fliegbar ohne die beschriebenen katastrophalen Fehler. Aerodynamisch ist das Add-on unglaublich nah an der Realität und ermöglicht perfektes Üben. Der Supersound rundet das Bild ab. Leider muss ich alle Schalter über die Maus bedienen, weil sie nicht über die Standardfunktionen von FSX programmiert wurden. Außensicht mit FSX Dass die Außendarstellung im FSX gerade für Europa – ohne die Schweiz betrachtet – objektiv besser als beim Elite sind, verwundert nicht. FSX und seine Add-ons haben hier eine ganz bewusste „Amateurstärke“. Inzwischen kann ich dies – dank einer entsprechenden Szenerie –auch für meine „Homebase Leipzig EDDP“ uneingeschränkt sagen. Visuell realer geht es kaum. Bedauerlich, aber ebenfalls durch das Multiplayersystem bedingt, ist das Fehlen von AI-Verkehr. TrafficX (wie alle Traffic-Pakete) funktioniert in diesem Modus nicht. Da in meinem System „realer“ Seitenblick möglich

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ist, kann man es als visuellen Genuss bezeichnen, nach der Landung auf Piste 26L an DHL vorbei zum Hangar zu rollen – Abarbeitung der After Landing Checklist eingeschlossen. Auch andere Tools funktionieren in der Konstellation mit dem Multiplayer nur bedingt. Zu ATC brauche ich nichts zu sagen. Darüber ist in FlightXPress bereits umfassend berichtet worden. Ich kann den negativen Eindruck nur bestätigen. Schade und wirklich hinderlich ist, dass das Flugzeug im bereits angesprochen Modus nicht frei versetzt werden kann. Ist man z.B. seinen SID abgeflogen und hat das Flight Level erreicht, ist es unmöglich, die Strecke mittels Mausklick abzukürzen. Alles hat seine Vorteile, konkret ist dies eine Chance für meine Frau, denn ich lasse den Flie-

Mit FSX und Add-on-Szenerie gewinnt das Erlebnis beim Rollen am Boden eine andere Qualität (Bilder oben und unten).

ger im Headingmodus so lange fliegen bis wir gemeinsam Abendbrot gegessen haben. Aber im Ernst, warum das Kartentool diesen Mangel aufweist, ist unverständlich, zumal es beim FS9 problemlos funktionierte. An der Copilotenseite wurde zuletzt ein Joystick installiert. Neue Flugzeugmodelle operieren bekanntlich damit und ich möchte diesen Trainingsaspekt in Angriff nehmen. Leider habe ich noch keinen realen Airbus-Sidestik ergattern können. Die Frage der Fragen: Was hat das ganze gekostet? Viel, aber viel weniger als mancher kommerzieller Simulator-Cokpit. Allerdings – über den Zeitraum von fast zehn Jahren gesehen – auch sehr viel mehr als ursprünglich gedacht. Martin Maslaton


DVDs

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Reingeschaut:

Cockpit-DVDs von Worldairroutes und Air Utopia Cockpitvideo-Produzenten haben über die Zeit zum Jahresende die Käufer mehrheitlich glücklich gemacht. Worldairroutes legte mit sieben Programmen kräftig vor, Air Utopia konterte zwar nur mit einer DVD, die dafür allerdings um so gehaltvoller ist. Es gilt wohl die Parole: Winterzeit, Fernsehzeit. Im Sommer ist der Ausstoß beträchtlich magerer. Wir haben fünf Silberscheiben in den DVD-Player geschoben und sagen, was sich für den gemütlichen Luftfahrtfernsehabend lohnt. L-1011 Cockpit in Detail – 115 Minuten Als eleganter Dreistrahler trug sie lange Zeit einen Großteil des Verkehrsaufkommens der Lüfte mit, nun gerät die Lockheed L-1011 aus der Mode. Noch eine Handvoll ist derzeit am Himmel unterwegs; in Europa gar nur zwei Stück, die bei der portugiesischen Luz Air zum Einsatz kommen. Air Utopias Kamerateam hat sich in das Cockpit der dienstältesten Tristar begeben und präsentiert ein Porträt, das Dokumentation, Flugschau und Techniklexikon in einem ist. Auf 115 Minuten erzählt ein Flugingenieur ausführlich über Bedienung, Fehler und Eigenheiten

der Maschine. Aktionen im Cockpit werden häufig durch Aufnahmen außerhalb des Flugzeuges ergänzt, um Wirkungsketten zu verdeutlichen. Besonders gehörfreundlich löst Air Utopia die Frage nach der Verständlichkeit der Erläuterungen: Der Bordtechniker wurde zur Nachvertonung ins Studio gebeten. In etwas komprimierter Fassung äußert er sich zum eigentlichen Flug und schwankt dabei auch bei der Prioritätseinordnung – manch unwichtigen Aktionen schenkt er längere Aufmerksamkeit, während einige Fragen offen bleiben. Vielleicht setzt der Kommentator auch genügend Grundwissen voraus, doch warum unter 10.000 Fuß niemand im Cockpit spricht, wird den wenigsten Zuschauern geläufig sein. Dass die Reise in der L-1011 dennoch zum vergnüglichen Abenteuer wird, liegt an der geradlinigen Konzeption und den simplen, aber wirkungsvollen Verbesserung in Sachen Bild und Ton. Die DVD ist weder ein mit Zahlen um sich schlagendes Schwergewicht, noch leichte Cockpitkost für Anspruchslose. Weil sie genau den Mittelweg beschreitet, sollte sie im Regal des Luftfahrtenthusiasten ihren sicheren Platz finden. Atlantic Airways Avro RJ 85/100 – Bell412 / 185 Minuten Schön, dass man sich auch mal täuschen kann. Als die DVD über die kleine Fluggesellschaft der noch kleineren Faröerinseln auf dem Schreibtisch landete, war das vorauseilende Urteil

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schnell gefällt. Ein wenig glamouröser Flugzeugtyp, Ziele im Allerweltsmilieu – schade um die drei Stunden. Indes zeigen sich die Präsentatoren im Cockpit von ihren besten Seiten und quatschen vor allem über alles Mögliche, lassen oft Gehörtes schön links liegen. Zwar schleicht sich die wohl inzwischen unvermeidliche Instrumentenlehrstunde auch noch einmal kurz ein. Trotzdem sind es vor allem Piloten des ersten und zweiten Umlaufs, die jenen kleinen Fauxpas schnell vergessen lassen. Interessante Aufschlüsse gibt es etwa über die schwierige Anflugsituation auf den Faröer oder die hauchdünnen Grenzen, in denen sich der Avro RJ bei jedem Flug bewegt. Da es auf dem kleinen Eiland keinen zweiten Flughafen gibt, muss entsprechend Treibstoff gebunkert werden, um Alternates weitab der Heimat zu erreichen. Regelmäßig streifen die Vierstrahler dabei die maximalen Landegewichte, oftmals liegen die Unterschiede zwischen


erlaubtem und tatsächlichem Bestand nur 200 Kilogramm. Im zweiten Teil fliegt es sich für rund 40 Minuten in einem Bell-Helikopter nicht ganz so reizvoll, auch wenn es beim Tiefflug beinahe zwangsläufig zu hübschen Landschaftsbildern kommen muss. Kommentare zum Hubschraubergeschäft auf den Faröer bleiben dabei bedauerlicherweise aus, sieht man vom kurzen Infohappen am Schluss einmal ab. Nichtsdestotrotz ein klarer Kauftipp! Air Atlanta B747-200F / 241 Minuten Sobald es um die Königin der Lüfte geht, beweisen die Macher bei Worldairroutes ein glückliches Händchen. Gleichgültig ob Oasis, MK Airlines, Polar Air Cargo oder Air Atlanta – Flüge mit der 747 waren bisher immer ungetrübtes Sehvergnügen. Es verwundert nicht, dass die DVD zu Air Atlantas

747-200 gleichsam gelungen ist. Schon die Laufzeit hat Maße eines Jumbos und bietet doch keinerlei Leerläufe. Als ACMI-Gesellschaft, also ein Komplettvermieter von Flugzeug, Wartung, Besatzung und Versicherung an andere Airlines, ist Air Atlanta auf dem Silberling für malayische Frachtairlines unterwegs. Dementsprechend abwechslungsreich stellt sich die Zielauswahl dar: Schanghai, Basel, Taschkent oder Kuala Lumpur, die glücklicherweise vielfach zur Tageszeit angeflogen werden. Sichtlich wohl fühlt sich das Cockpitpersonal und scheint die Kamera als das Normalste der Welt zu empfinden. Insbesondere die amerikanische Lockerheit von Kapitän Bales oder der nette Humor bei Cpt. Plewes gefällt. Spannend ist die Nationalitätenvielfalt der Besatzungen: Deutsche, Inder, Iraner, Engländer, Skandinavier – was große Politik nicht hinbiegt, funktioniert im Cockpit einwandfrei. Gleichfalls vielfältig zeigt sich das Programm in allen Facetten und bietet damit wunderbare Einblicke in die Welt der Frachtfliegerei. Prädikat: Empfehlenswert.

nach Bergamo, Amritisar in Indien und Tel Aviv. Einzig die Rotation von Indien zurück nach Bratislava verspricht einige vergnügliche Stunden, da der italienische Kapitän erfreulich mitteilungsbedürftig ist und sich dabei auch nicht in langatmigen Ausführungen verstrickt. Sobald er aber nicht mehr hinter dem Steuer sitzt, kehrt Langeweile ein. Schade etwa, dass die unter speziellen Sicherheitsvorkehrungen stattfindenden Flüge nach Israel gar nicht näher beleuchtet werden. Ferner scheint das Personal damit überfordert, mehr als nichtssagende Sätze von sich zu geben. Bei Berichten, wie toll doch eine 757 sei und der Job bei Air Slovakia sowieso, spult der Zuschauer genervt vor. Das Mittendringefühl der Air Atlanta DVD erreicht dieses Werk um Längen nicht. Schade. Wir hätten der kleinen Gesellschaft gerne eine Chance gegeben.

DVD

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Sebastian Antrak

Air Slovakia 757-200 / 223 Minuten Es bleibt bedauerlich, dass nicht alle Werke endlich einmal nahezu gleiche Qualitäten erreichen. Dabei bietet eine slowakische Charterairline mit 737200 in der Flotte schon grundsätzlich genug Aufhänger. Leider konzentriert sich die Neuerscheinung im Worldairroutes-Portfolio nur auf die 757. Die Maschine ist nicht charakterlos, aber eine klassische 737 hätte doch mehr Ecken und Kanten besessen. So geht es mit Boeings ausgelaufenem Modell

Cockpit DVDs Sprache: Englischer Originalton Regionalcode: 0 Web: www.aeroware.de Preise: 29,95 € (Atlantic Airways, Air Slovakia, Air Atlanta), 19,95 € (L-1011)


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