Die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) arbeitet als Motor am Paradigmenwechsel hin zur Nachhaltigkeit – als NGO setzt sie auf den 3P-Ansatz bestehend aus Personen, Veränderungen der Prozesse und nachhaltigen Produkten (Immobilien und Baustoffe).
(im) Gespräch
BM MMag. Dr. Sophie Karmasin
Ausgezeichnet
Smart City Graz Mitte
HeritageKongress 2016 Die Kunst des Finanzierens
VIELEN DANK FÜR IHR VERTRAUEN! www.ehl.at www.ehl.at
6. Ausgabe
DAS ÖGNI MAGAZIN
… der Nachhaltigen Bau- und Immobilienwirtschaft www.3p-magazin.at
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DAS VERFLIXTE SIEBTE JAHR
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„Visionen ohne Umsetzung bleiben geträumt.“
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MAP Stand:
9 Juli 200
aum zu glauben, aber es ist schon sieben Jahre her, dass sich 125 Gründer im Ringturm der Wiener Städtischen getroffen haben, um gemeinsam unsere Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft, auch als ÖGNI bezeichnet, zu gründen. Dieser Schritt war der Abschluss einer intensiven Vorbereitung. Gemeinsam mit den Professoren Gunther Maier und Peter Maydl hatten sich ab der zweiten Jahreshälfte 2008 eine immer größer werdende Gruppe gefunden, die gemeinsam den Paradigmenwechsel hin zur Nachhaltigkeit wollten. Wir haben aus der Branche für die Branche ein Angebot erarbeitet, um den Paradigmenwechsel voranzutreiben. Von vornherein stand fest, dass wir nur im internationalen Kontext agieren wollen. Rein nationale Bestrebungen sind kein geeigneter Lösungsansatz für unsere überregional agierende Branche. Weiterer Beweggrund war es, dass wir die Branche nicht nur mit neuen Vorgaben „sekkieren“ wollen sondern die Geschäftsmodelle verändern müssen, damit sich nachhaltiges Handeln rechnet. Denn als Betriebswirt bin ich zu tief davon überzeugt, dass der Markt zu optimalen Ergebnissen führt – dies aber nur, wenn es kein Marktversagen gibt und die (politischen) Rahmenbedingungen dies zulassen. In der Roadmap haben wir ab dem Frühjahr 2009 eine Einladung ausgesprochen, über 400 Unternehmen besucht, eine Roadshow dank der Arch+Ing österreichweit durchgeführt. Schlussendlich haben 125 Gründer Verantwortung übernommen. Und anschließend haben wir geliefert: Wir haben als erstes Land das DGNB System auf ein Land adaptiert und konnten seither sehr erfolgreich Gebäude und Stadtquartiere zertifizieren. In den darauffolgenden Jahren habe ich versucht, die Bewegung breiter und breiter zu machen. Ich habe herausragende Persönlichkeiten der Branche angesprochen und eingeladen, mitzuwirken. Bei vielen war ich erfolgreich, viele haben mir auch einfach nur zugehört und mit einigen sind wir ein
Stück des Weges gemeinsam gegangen. Wir haben den 3P-Ansatz entwickelt, ein 8-Punkte-Programm konzipiert, Inhalte entwickelt und ÖGNI als Interessensvertretung für die nachhaltige Immobilienbranche positioniert. 2014 folgte eine Neuauflage der Roadmap für die aktuelle Funktionsperiode und es war mein erklärtes Ziel, die als Gründungspräsident übernommenen Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen und „Macht“ abzugeben. Diese Transformation von der stürmischen Gründungsphase hin zur Etablierung und Professionalisierung ist im 7. Jahr voll im Gang. Ein wichtiger Schritt war es nun, mit Peter Engert eine erfahrene Führungspersönlichkeit an Bord zu holen und. Gemeinsam mit dem Präsidium, vor allem Andreas Köttl, konnten wir ihn für eine Managementaufgabe auf Zeit gewinnen. Seine Aufgabenstellung ist es, den Verein nach den Jahren der Gründung und des Aufbauens zu professionalisieren und die organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen, damit auch weiterhin die ÖGNI der Motor der Nachhaltigkeit bleibt. Peter Engert: „Als selbstständiger Unternehmensberater biete ich die Dienstleistung ‚Management auf Zeit‘ an, damit Organisationen in kürzester Zeit von meiner jahrelangen Erfahrung profitieren. Ich möchte mich mit meiner Aufgabe bei ÖGNI schnellstmöglich überflüssig machen und sehe es als meine Ziele, ein Team aufzubauen und die ÖGNI in eine gesicherte Zukunft zu führen.“ Möge die Übung gelingen!
Philipp Kaufmann, ÖGNI Gründungspräsident
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INTERVIEW
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EINFACH SMART „Wir wollen Dinge, die es noch nicht gibt, in der Smart City Graz Mitte umsetzen“, betont Nikolaus Lallitsch, Geschäftsführer der Smart City Living Gesellschaft und von Raiffeisen Immobilien, im Interview mit dem 3P Magazin. Das Gespräch führte Michael Neubauer
Wie ist die Idee Smart City Graz Mitte entstanden? ›› Nikolaus Lallitsch: Ursprünglich wollte AVL List an diesem Standort ein Forschungszentrum errichten, hat dann aber näher am Stammhaus eine Liegenschaft erwerben können. Die Frage war nun, was macht man aus dem ursprünglich als Industriegebiet gewidmeten Areal. Bei diesen Überlegungen sind auch wir als langjähriger Geschäftspartner von AVL List miteingebunden worden. Daraus ist dann die Projektpartnerschaft entstanden. Allen Beteiligten war klar, dass die Wohnbebauung an dieses Gebiet heranrückt und dass man dort zwangsläufig in einen Konflikt kommt. Jede Industriewidmung zieht zwangsläufig Verkehr an. Wir haben nach einer intelligenteren Lösung gesucht. Aus diesen Überlegungen heraus hat sich die Smart City Graz Mitte entwickelt. Aber überall dort, wo es reine Siedlungen gibt, wo nur gewohnt
wird, sind es Satellitenstädte – ich habe einmal den Begriff „Pyjamadorf“ geprägt. Man kommt dort zum Schlafen hin und in der Früh verlässt man es wieder. Tagsüber sind diese Siedlungen menschenleer. Aus diesem Gedanken heraus haben wir uns für eine Nutzungsdurchmischung entschieden. Wir haben die Stadt überzeugen können und eine Umwidmung auf „Kerngebiet“ erreichen können. Wir haben das 2013 in einer Grundsatzvereinbarung zwischen den Grundstückseigentümern AVL List und Raiffeisenlandesbank sowie uns und der Stadt Graz festgeschrieben und auf dieser Basis sind wir dann in die Feinabstimmung gegangen. Das Resultat war also ein städtebaulicher Vertrag? ›› Die Stadt Graz kann viele Maßnahmen, die in der Smart City Graz Mitte verwirklicht werden, nicht hoheitlich vorschreiben. Sie wollte aber im Vorfeld
„Wir wollen Dinge, die es noch nicht gibt, in der Smart City Graz Mitte umsetzen.“
INTERVIEW
sicherstellen, dass diese umgesetzt werden. Daher haben wir privatwirtschaftliche Vereinbarungen getroffen, in denen wir uns zu gewissen Leistungen verpflichtet haben, die die Stadt hoheitlich nicht von uns einfordern hätte können. Zum Beispiel? ›› Ein gutes Beispiel sind Grundstücksabtretungen. Die Stadt hat die Möglichkeit, Grundstückseigentümer zu Grundstücksabtretungen im Ausmaß von maximal 10 Prozent und bis zu sechs Meter von der Grundstückgrenze verpflichten zu können. Wir haben uns verpflichtet, wesentlich mehr Fläche abzutreten. Die Bedingung aber war, dass diese Grundstücke, die wir abtreten, sinnvoll verwendet werden, beispielsweise für Radwege oder Parkflächen, bei denen wir im Gegenzug auf Qualitäten dieser Flächen Einfluss genommen haben. Klingt nach einem langwierigen Prozess und viel Diskussionsbedarf. ›› Absolut. Elendslange Verhandlungen – in denen
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jede Seite an ihre Grenzen gegangen ist. Wir waren öfter frustriert – aber letztlich immer neu motiviert. Ein Kompromiss ist, wenn alle unzufrieden sind. Man kann es aber auch umgekehrt sehen. Das große Ganze passt. Keine Seite hat alles durchgesetzt. Man darf aber das „Sich-Einbringen“ der Stadt Graz nicht klein reden. Der Kompromiss, zu dem sich Grundstückseigentümer, Projektentwickler und die Stadt Graz, die auch über die Grenzen des Areals schauen muss, durchgerungen haben, ist ein sehr fruchtbringender für die ganze Gegend. Die Verlegung der Straßenbahn ist zum Beispiel so ein Entgegenkommen der Stadt Graz? ›› Ja, natürlich. Es ist sicher ein Entgegenkommen. Aber auch die Stadt Graz profitiert. Wir entwickeln einen Stadtteil, in dem zwischen 3.500 und 5.000 Personen leben werden. Da muss die Stadt ein vitales Interesse daran haben, dass sich dieser Stadtteil auch entwickeln kann.
Gab es auch Projektgegner? ›› In unmittelbarer Nachbarschaft nein. Natürlich gibt es Stimmen, die sagen: „In der Smart City Graz Mitte gibt es verkehrsberuhigte Zonen und sanfte Mobilität. Was glaubt ihr, wo die anderen fahren werden? Das wird sich dann verschieben.“ Aber die Alternative, dass dort wieder oder weiter Industrie besteht – oder aber eben ein Stadtteil der Zukunft, wo es Wohnen, Arbeiten, Kultur, Einkaufen, Sport – alles unter einem Dach oder zumindest in unmittelbarer Nähe gibt, das hat viele überzeugt. Positiv aufgenommen wird die Tatsache, dass Smart City Graz Mitte kein geschlossener Stadtteil, sondern ein sehr offenes Areal sein wird. Wir beschränken uns nicht nur auf unser Projektgebiet, sondern haben auch die Zufahrtssituation und die Gestaltung des öffentlichen Raumes in unsere Überlegungen miteingebunden. Davon profitieren weit über unser eigenes Gebiet hinaus alle Bewohner der angrenzenden Bezirke.
INTERVIEW
Was war die besondere Herausforderung? ›› Die für uns besondere Herausforderung besteht darin, dass wir neben allen tollen Ideen, die es in einer Smart City Graz gibt, neben allen Zukunftsvisionen, die wir dort verwirklichen wollen, es auch notwendig ist, das Projekt mit dem Taschenrechner zu begleiten. Aus diesem Wunschkatalog das herauszufiltern, was machbar ist und was tatsächlich Mehrwert für die dort Lebenden bringen wird. Welche Ideen sind zum Beispiel auf der Strecke geblieben? ›› Das weiß ich gar nicht – wir haben uns von diesen Gedanken so getrennt, dass sie auch nicht mehr im Hinterkopf sind. Als Bewohner kann man sich viel wünschen. Die Fragen, die man sich aber stellen muss, sind dann: Ist das schon marktfähig? Sind die Leute dann auch bereit, höhere Mieten und Wohnungspreise zu zahlen? Es gibt Dinge, die macht man als Grazer und Vater aus Überzeugung. Autoverkehr reduzieren, heimische Baustoffe verwenden, sparsam mit Grund und Boden umgehen – das macht man einfach aus einer inneren Überzeugung heraus. Manche Dinge
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kann man einfach nicht machen, weil sie Luxus sind. Dieser Spagat ist relativ schwierig. In der Startphase sind wir ganz vielen Abteilungen des Magistrats gegenüber gesessen. Alle haben die besten Ideen entwickelt und jeder wollte sich dort maximal einbringen. Wir als Projektentwickler waren die einzigen, die dann einen Taschenrechner daneben liegen hatten. Das Bewusstsein bei den Verhandlungspartnern zu schaffen, dass die Budgets begrenzt sind, war in den Verhandlungen die größte Herausforderung. Gibt es ein persönliches Highlight? ›› Dass man als Geschäftsführer eines Unternehmens, das einer Bank gehört, ein derartiges Projekt realisieren kann, ist ein riesiges Highlight. Ich bin sehr glücklich, dass ich das machen darf. Einen Stadtteil zu entwickeln, in dem 3.500 Leute leben werden, ist dann schon Königsdisziplin. Das schon jetzt wachsen zu sehen und zu sehen, dass es tatsächlich gelingen wird, macht einen schon sehr froh. Aber ohne Team wäre die Umsetzung nicht möglich. Mit meinen Co-Geschäftsführern Helmut Baudendistel und Karl Götschl sind wir als Team perfekt aufgestellt.
Wann ist man zu dem Entschluss gekommen, ein ÖGNI-Zertifikat anzustreben? War das von Anfang an klar? ›› Wir lassen uns nicht nur von der ÖGNI begleiten, so zum Beispiel auch von Mag. Claudia Brandstätter, einer Zukunfts- und Trendforscherin. Wir lassen uns, auch was unseren Auftritt nach außen betrifft, begleiten. Für uns ist die Begleitung durch die ÖGNI so etwas wie ein ständiges Sparring, wo wir uns selbst auf den Prüfstand stellen und wissen wollen, ob das, was wir uns vorstellen, auch tatsächlich nachhaltig und zukunftsfähig ist.
„Wir sind gar nicht böse, wenn jemand bei uns abkupfert.“
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Als Landesbank haben wir 66 Banken als Eigentümer mit Aufsichtsräten, die Investitionen auch kritisch sehen. Deshalb ist es auch wichtig, für uns selbst und für unsere Eigentümer den Nachweis zu führen, dass es ein intelligentes Produkt ist. Für uns ist zukunftsfähiges Bauen und die Entwicklung des Stadtteils erstens eine Haltung und zweitens auch wirtschaftlich wichtig. Aus diesen beiden Polen heraus ist die Begleitung der ÖGNI besonders wichtig. Ein Zertifikat ist auch für die, die später dort leben, ein Nachweis, dass sie von dem, was sie kaufen, überzeugt sein können. Letztlich ist das auch eine Frage der Verwertung. Ein Investor, der weiß, was er kauft, ist bereit, einen höheren Preis zu zahlen, als einer, der die Katze im Sack kauft. Mittlerweile ist eindeutig zu sehen, dass ein Zertifikat für ein Gebäude einmal so wichtig sein wird wie das Pickerl beim Auto. Wir sind hier vielleicht eine Spur früher dran als andere. Ich bin aber überzeugt, die werden nachfolgen. Uns beschäftigen auch Themen, die über ein Zertifikat hinausgehen. Eines davon ist das Thema Sicherheit. Auf diesem Gebiet kooperieren wir mit dem Innenministerium. Dabei geht um die Reduktion von Tatgelegenheiten, um die Vermeidung von Angsträumen und Problemzonen, vor allem aber
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um die Förderung der positiven Begegnungen. Bei der Umsetzung der Smart City wird also die Polizei schon vorab ihre Erfahrungen zur Verfügung stellen und auch die Architektur wird ihren Beitrag leisten, indem Beleuchtung, Möblierung, Bepflanzung sowie Verkehrs- und Wegeplanung auch immer das Thema „Sicherheit“ berücksichtigen sollen. So wird die Smart City Graz Mitte auch in diesem Bereich ein Vorbild für Grazer Bauträgerprojekte sein. Bei gewerblichen Immobilien sind Zertifikate schon State of the Art. Im Wohnbereich sind Zertifikate, so scheint es, noch nicht angekommen. ›› Ja. Aber ich glaube, dass der Trend eindeutig hin zu Zertifikaten geht. Investoren wollen sich auf etwas verlassen. Ein Zertifikat wird anhand von konkreten Kriterien vergeben. Zertifikate bieten Sicherheit, die der Investor von heute braucht. Habe ich als Investor mit einem zertifizierten Projekt Chancen auf bessere Konditionen? ›› Natürlich. Das Risk Management kann uns 250 Fragen stellen - aber wenn die schon von außen beantwortet sind, ist viel Vorarbeit geleistet. Kommt Nachhaltigkeit beim Bauen nicht teurer als konventionelle Bauweise? ›› Am teuersten kommt es, am falschen Ort zu bau-
„Ein Zertifikat wird anhand von konkreten Kriterien vergeben. Zertifikate bieten Sicherheit, die der Investor von heute braucht.“ en. Diese Fehlinvestition trifft nämlich einerseits den Bauherrn, der seine Objekte nicht vermarkten kann, und andererseits die Allgemeinheit, deren Lebensqualität in Mitleidenschaft gezogen wird. Betrachtet man ausschließlich die Gebäudeerrichtungskosten als einmalige Ausgabe, ist ein konventioneller Bau wahrscheinlich die günstigere Bauweise. Wer aber nicht in Quartalen und an kurzfristige Erlösmaximierung denkt, der wird auf Nachhaltigkeit setzen!
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Ist das Konzept speziell an Graz angepasst oder wäre es so auch in anderen Städten umsetzbar? ›› Die Smart City Graz Mitte ist ein Glücksfall für die steirische Landeshauptstadt, denn hier wird mitten in der Stadt ein ehemaliges Schwerindustrieareal in einen Stadtteil der Zukunft umgebaut. Die ursprünglichen Nachteile einer Lage neben dem Hauptbahnhof werden in die Vorteile bester Erreichbarkeit und kurzer Wege umgewandelt. Die Smart City Graz Mitte ist also kein Satellitenstadtteil aus der Retorte, sondern versteht sich als ein in sich funktionierendes Quartier, in dem buntes Leben herrscht: Wohnen, Arbeiten, Genießen, Einkaufen, Erholen, Kunst, Kultur, Sport – so etwas gibt es in Graz Mitte, anderswo würde es irgendwo weit draußen entstehen müssen. Was gefällt Ihnen am Konzept der Smart City Graz Mitte am besten? Was macht den USP zu anderen Quartiersentwicklungen aus? ›› Diese gerade beschriebene Nutzungsdurchmischung halte ich für eine ganz besondere Qualität. Aber auch das Bekenntnis aller Projektbeteiligten zu höchster Qualität ist ein riesen Plus. Wir werden in der Smart City Graz Mitte kein einziges Gebäude, keinen Platz und keinen Park haben, der nicht das Siegerprojekt von Architekten und Gestaltungswettbewerben ist. Dass das Wohnen und Leben in diesem Stadtteil der Zukunft dennoch leistbar sein wird, ist eine Herausforderung, wird uns aber letztlich gelingen. Davon bin ich überzeugt. Wie sind Sie in die Immobilienbranche gekommen? ›› Durch reinen Zufall. Nach meinem Jusstudium war ich ursprünglich im Journalismus tätig. Gemeinsam mit einem Freund haben wir eine Stadtzeitung geplant. Er sollte fotografieren, ich schreiben. Wir haben Kostenvoranschläge eingeholt, aber feststellen müssen: Das Projekt ist eine Nummer zu groß. Wir haben überlegt, was man sonst machen könnte – und sind auf das
Thema Immobilien gekommen. Es hätte uns auch in eine andere Branche verschlagen können. Wir haben bei 0 angefangen. Ein ganz kleines Büro mit einem Telefon und einem Kachelofen. Wenn wir was verdient haben, haben wir es investiert: in Schreibmaschinen und Kopierer.
gelaufen und dann habe ich die Einladung nach Wien bekommen, noch einmal mitzuwirken, damit sReal Österreich in die Höhe kommt. Aus diesem kurzfristig angedachten Projekt sind dann vier Jahre geworden. Es wäre fast dazu gekommen, dass ich als Steirer ein Bürger der Weltstadt geworden wäre.
Haben Sie mit ihrem Freund noch beruflich zu tun? Mag. Harald Ganster ist einer der ganz renommierten Sachverständigen, er ist Liegenschaftsbewerter – da ergeben sich immer wieder Kontakte. Unsere ehemalige Firma „GALA Immobilien“ ist heute noch am Markt tätig.
Haben Sie Ihre Traumimmobilie schon gefunden? ›› Eine Traumimmobilie ist auch immer dort, wo man daheim ist. Wo man Heimat hat und zufrieden ist, daher habe ich derzeit eine Traumimmobilie. Aber das Träumen geht weiter – und ist immer auf der Suche nach der passenden Immobilie für den aktuellen Lebensabschnitt. Das Steinhaus am Meer ist so ein Traum, den man immer hat, oder das Baumhaus, das sich mein Sohn wünscht, ist eine Traumimmobilie – aber alles hat seine Zeit.
Sie sind nicht mehr beteiligt? ›› (lacht) Nein. Ich habe das LA zurückgelassen. Anschließend war ich – noch im alten Jahrtausend – bei der s REAL Steiermark. Das ist recht erfolgreich
ZERTIFIZIERTE PROJEKTE
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GRAZ MITTE WIRD SMART CITY Wohn- und Lebensraum für bis zu 5.000 Menschen soll die neue „Smart City Graz Mitte“ bieten. AVL List und Raiffeisenlandesbank setzen dieses Projekt gemeinsam im Bereich der Helmut-List-Halle um. Nach Wien ist Graz mit 12 Prozent die am stärksten wachsende Stadt Österreichs. Die insgesamt 8,2 Hektar große Fläche ist im Eigentum der AVL List und der Raiffeisenlandesbank Steiermark. Auf 140.000 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche sollen 84.000 Quadratmeter an Wohneinheiten für jeden Geschmack entstehen – das Angebot reicht von Kleinwohnungen bis hin zu Penthouses und Lofts. Außerdem sollen auf 28.000 Quadratmetern auch Büros, Gastronomie, Nahversorger und Ärzte das Areal beleben. Raiffeisen-Generaldirektor Martin Schaller betont: „Die „Smart City Graz Mitte bietet kurze Wege und einen hundertprozentig CO2-freien Energieeinsatz.“
Der neue Stadtteil steht für ökologisch hochwertiges Wohnen. Dafür werden sowohl Car- als auch Bike-Sharing sowie Strom-Tankstellen angeboten. Auch die neue Straßenbahnlinie 6 gehört ab 2019 zum entstehenden Stadtteil, genauso wie ein Jahresticket für öffentliche Verkehrsmittel. Ebenso wurden an die Stadt Graz Flächen für ausreichend
Rad- und Gehwege abgetreten. Auch hochwertige Erholungsflächen sind am Areal vorgesehen. Durch das vielseitige Angebot sieht Nikolaus Lallitsch die Bewohner des neuen Stadtteils nicht nur zum Schlafen nach Hause kommen, „sie sollen leben, wohnen, einkaufen und sich erholen.“ Es soll ein neues Lebensgefühl entstehen, das es so in einer Stadt noch nicht gegeben hat, betont Lallitsch. Dieses neue Lebensgefühl soll für die Bewohner aber auch leistbar sein. So soll es Kleinwohnungen bereits ab 99.000 Euro zu kaufen geben – es soll jedoch auch möglich sein zu mieten. Ende 2018 sollen die ersten Wohnungen bezugsfertig sein. Der komplette Stadtteil „Smart City Graz Mitte“ soll im Jahr 2022 fertiggestellt sein und voll in Betrieb gehen. „Die Smart City Graz Mitte ist das Hoffnungsgebiet innerstädtischer Entwicklung. Die Helmut-List-Halle wurde bereits mit frischem Inhalt gefüllt, es folgen die weiteren Quartiere“, freut sich smart city living Geschäftsführer Karl Götschl, der die Entwicklung dieser Liegenschaft
Smart City Graz Mitte Projektgebiet rund um die Helmut-List-Halle -- Gesamtfläche: 8,2 ha -- Ausweisung: Kerngebiet 140.000 m2 Bruttogeschoßfläche für Wohnungen, Büros, Lokale und Geschäfte -- Gesamtinvestitionsvolumen: 350 Millionen Euro -- Raum für bis zu 5.000 neue Bewohner
maßgeblich vorangebracht hat. Die Realisierung des Forschungsturms Science Tower ist ebenfalls Baustein für den smarten Stadtteil Graz Mitte. Dieser 60 Meter hohe Turm wird seit dem Frühjahr 2015 neben der Helmut-List-Halle errichtet und soll nicht nur Wissenschaft und Forschung beherbergen, sondern auch selbst Forschungsobjekt für neue Gebäudetechnologien werden. Der nachhaltige Wohn- und Arbeitsstandort wurde als Standortkonzept Österreichs von der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) mit der höchsten Platin-Bewertung zertifiziert. Phillip Kaufmann, ÖGNI-Gründungspräsident, lobt das Konzept als Leuchtturmprojekt der Nachhaltigkeit und als internationales Best-PracticeBeispiel für die moderne Stadtentwicklung. ÖGNIAuditor Reinhard Labugger betont, dass die Smart City Graz Mitte vollständig nachhaltig funktioniert. „Gebäude werden mehr Energie erzeugen, als sie selbst verbrauchen.“ In der Bewertung wurden von der ÖGNI alle essenziellen Bereiche des nachhaltigen Bauens und Bewirtschaftens geprüft.
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WENIGER AUFGEREGTHEIT, MEHR WAHRHEIT, MEHR STRATEGISCHES DENKEN Führungswechsel. Per Anfang Dezember steht mit Peter Engert ein alter Hase der Immobilienwirtschaft als Geschäftsführer an der Spitze der ÖGNI. Das Gespräch führte: Michael Neubauer Gratuliere zum ÖGNI Geschäftsführer. Was reizt Sie am neuen Job? ›› Engert: Nachhaltigkeit begleitet mich schon die letzten 15 Jahre meines Berufslebens. Die Raiffeisen Leasing hat sich unter meiner Führung mit einem sehr engagierten Team an die Spitze nachhaltiger Entwicklung setzen können, weil sie sich nicht nur auf einen Bereich konzentriert hat, sondern viele Themen aufgegriffen hat: Windkraft, Photovoltaik, Biomasse, Elektro-Mobilität oder CSR-Berichterstattung. Durch die Beschäftigung mit diesen Themen konnte ich nicht nur ein gutes Überblickswissen über Nachhaltigkeit in den verschiedensten Branchen gewinnen, mir ist auch die Sinnhaftigkeit von Nachhaltigkeit in Richtung „Enkelgerechtigkeit“ bewusst geworden. Die Herausforderung sehe ich in der Tätigkeit der ÖGNI: Präsenz zu zeigen, ohne zu schulmeistern; zum ständigen Nachdenken zu motivieren, ohne zu drängen; Konzepte als Einladung entwickeln, nicht als Vorgabe; ein Teil der österreichischen Immobilienwirtschaft zu sein, der so vorangeht, dass die anderen Teilnehmer folgen können und wollen. Das ist der Reiz dieser Aufgabe, der mich sehr motiviert.
Wie werden Sie die Geschäftsführung im 7. Jahr des Bestehens anlegen? ›› Zuerst gilt es, Fuß zu fassen, Informationen einzuholen, Daten zu sammeln, für das eigene Verstehen zu ordnen, um auf einer fundierten Basis die anstehenden strategischen Entscheidungen für die Organe vorbereiten zu können. Die ÖGNI ist besonders mit Ihrem Gründungspräsidenten Philipp Kaufmann verbunden, der sie sehr unterstützt. . Ich sehe eine meiner Aufgaben darin, alle Mitglieder einzuladen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten der ÖGNI zu helfen ihre Aufgaben zu erfüllen. Ich freue mich darauf, wenn die operativen Tätigkeiten in einem geordneten Rahmen funktionieren, mich auf Konzeption, Lobbying und Verbreiterung der Mitgliederbasis zu konzentrieren. Was ist als Geschäftsführer einer NGO anders als bei ihren bisherigen Aufgaben? ›› Es ist die Freiwilligkeit, die den Unterschied macht. Die Mitglieder der ÖGNI müssen Tag für Tag von der Sinnhaftigkeit ihrer Mitgliedschaft überzeugt werden. Es gilt, die eigenen Leistungen nicht nur nach außen, sondern auch nach innen zu verkaufen, Argumentarien zu schaffen
und die eigenen Entscheidungen zu reflektieren. Übrigens steigt die Qualität von Entscheidungen, wenn sie nicht nur getroffen, sondern auch argumentiert werden müssen. Was können wir in ersten 100 Tagen von der neuen Geschäftsführung erwarten? ›› Dass viele Fragen gestellt werden, dass die Sinnhaftigkeit von Abläufen diskutiert wird, dass viele Dinge arbeitsteiliger als bisher organisiert werden müssen, da ich die Geschäftsführung nicht als Vollzeitberuf ausführe, sondern auch weiterhin mit meiner Beratungsfirma CORSOR für Nachhaltigkeit engagiert bin. Wie lautet Ihre persönliche Definition von Nachhaltigkeit? ›› Nachhaltigkeit ist umfassendes Vor- und Nachdenken. Das ist sehr wichtig, da es keine Patentrezepte zur Nachhaltigkeit gibt. Jedes Unternehmen ist gefordert, eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie zu finden, Abschreiben von anderen bringt nur selten Erfolg. Und es ist immer eine Strategie für das gesamte Unternehmen, die nicht aus Schlagworten besteht, sondern umfassend auf das ganze Unternehmen wirkt.
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Vielleicht darf ich das mit einem Beispiel verdeutlichen: „Wir sind barrierefrei“ – toll, aber was sagt das aus? Eine valide Nachhaltigkeitsstrategie wäre wie folgt definiert: ›› „Wir grenzen niemanden aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen aus. Daher sind wir barrierefrei, da uns Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung sowohl als Mieter als auch als Mitarbeiter wichtig und wertvoll sind. Wir achten auf Barrierefreiheit bei unseren Projekten und in unseren Büroräumlichkeiten.“ Eine klare und verständliche Formulierung für z.B. die Nachhaltigkeitsstrategie einer Wohnbaugenossenschaft. Und was nicht zu vergessen ist: Nachhaltigkeit muss sich für das Unternehmen rechnen. Nachhaltigkeit ohne betriebswirtschaftlichen Profit ist unnützer Tand, der rasch wieder in Vergessenheit geraten wird. Davon bin ich überzeugt. Um die (zu) hohen Baukosten in den Griff zu bekommen, ist geplant, an den Normen zu drehen. Bleibt nachhaltiges Bauen auf der Strecke? ›› Nachhaltigkeit ist, wenn sie richtig aufgesetzt ist, immer erfolgreich, sowohl für den Bauherrn als auch für die Nutzer. Es ist widerlich, dass es auch im 21. Jahrhundert nur darum geht, in einer Momentaufnah-
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me Kostenvorteile zu sichern, ohne das Projekt über seine Laufzeit zu betrachten. Es ist widerlich, Kaltmieten als Argumentation für politische Aussagen herzunehmen, wo es doch mittlerweile dem Dümmsten klar sein müsste, dass die Kosten für die Nutzung einer Immobilie nicht nur aus der Kaltmiete bestehen und die Betriebskosten mittlerweile einen nicht unbeträchtlichen Teil der Gesamtkosten ausmachen. Aber wir werden nicht müde, diese Botschaften auch weiter hinauszutragen, und, wie heißt es so schön, steter Tropfen höhlt den Stein. Nachhaltiges Bauen und Bewirtschaften wird nicht auf der Strecke bleiben. Im gewerblichen Immobilienbereich sind Zertifizierungen längst angekommen. Im Wohnbereich sind Zertifizierungen noch die Ausnahme. Warum ist das so bzw. welche Aktivitäten sind geplant, um dies zu ändern? ›› Die ersten Versuche haben schon stattgefunden, die Resonanz war eher dürftig. Solange es nicht gelingt, die Wohnungsnutzer dazu zu motivieren, ein Zertifikat von den Bauherrn, Projektentwicklern, Baufirmen zu verlangen, sehe ich die Chance, Zertifizierungen auch auf den Wohnbau auszudehnen, eher gering, bzw. auf wenige Leuchtturmprojekte beschränkt.
„Nachhaltigkeit ist umfassendes Vorund Nachdenken. Das ist sehr wichtig, da es keine Patentrezepte zur Nachhaltigkeit gibt.“ Wir werden also weiterhin versuchen, den Konsumenten auf die Vorteile von Zertifizierungen hinzuweisen. Jedem Wohnungskäufer sollte klar sein, dass er mit einer Zertifizierung die Produktbeschreibung für sein Investment erhält, eine Dokumentation dessen, für das gerade viel Geld ausgegeben wurde. Eigentlich sollte das Interesse dafür leicht weckbar sein. Welche organisatorischen Veränderungen sind geplant bzw. können wir erwarten? ›› Natürlich werde ich eine Diskussion über den Sitz der ÖGNI einleiten. Aus meiner Sicht sollte die ÖGNI dort sein, wo die Entscheidungen getroffen werden. Da ich aber auch anstrebe, arbeitsteilige Prozesse zu etablieren, bedeutet eine Sitzverlegung nicht unbedingt, dass auch alle Aufgaben mitwandern müssen. Im 21. Jahrhundert sollte es möglich sein, dank all der technischen Hilfsmittel gemeinsame Aufgaben unabhängig vom jeweiligen Aufenthaltsort gemeinsam zu erfüllen. Insgesamt habe ich aber noch zu wenige Informationen, um hier fundierte strategische Aussagen treffen zu können. Was wünschen Sie sich von 2017?
›› Weniger Aufgeregtheit, weniger Schlagworte, mehr Wahrheit, mehr strategisches Denken und keine nochmalige Wiederholung der Stichwahl zum Bundespräsidenten!
INTERVIEW
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WETTBEWERBSFAKTOR FAMILIENFREUNDLICHKEIT „Familie und Beruf“. Familienministerin Sophie Karmasin will Österreich zum familienfreundlichsten Land Europas machen. Wie sie dies schaffen kann, erzählt im Interview mit dem 3P Magazin. Das Gespräch führte: Michael Neubauer
Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Schwerpunkt „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“? ›› Karmasin: Wir wollen Österreich zum familienfreundlichsten Land Europas machen. Mit der Initiative „Unternehmen für Familien“ verfolge ich das Ziel, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zur Selbstverständlichkeit zu machen – mit dem Wissen, dass Familienfreundlichkeit ein entscheidender Wirtschafts-, Standort- und Lebensfaktor der Zukunft ist. Seit Start der Initiative im vergangenen Jahr haben sich österreichweit bereits mehr als 320 Partner aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung angeschlossen. Familienfreundlichkeit ist längst nicht mehr nur eine Frage von sozialem Engagement, sondern von elementarer Bedeutung für den Wirtschafts-, Lebens- und Zukunftsstandort Österreich. Höhere Motivation und Mitarbeiterbindung sowie weniger Fluktuation und Krankenstände sind dabei nur einige positive Argumente, die sich durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf erreichen lassen. Wir sind auf einem guten Weg und wissen, dass wir die Unternehmen mit auf dem Weg zum familienfreundlichsten Land Europas brauchen. Deshalb die Gründung dieser Initiative. Die Teilnahme ist möglichst einfach gehalten. Wir wollen die Unternehmen einladen, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Familienfreundlichkeit ein Wettbewerbsfaktor? Ist sie das wirklich? ›› Das ist sie. Nachgewiesenermaßen haben familienfreundliche Unternehmen weniger Krankenstände, geringere Fehlzeiten, längere Verweildauer im Unternehmen und bessere und umfangreichere
Bewerberpotenziale. Es wirkt. Und es ist ein Maßnahmenbündel, das sehr effizient ist. … und ist es in jeder Branche umsetzbar? ›› Jede Branche hat ihre spezifischen Aufgaben und Charakteristika. Der Bereich „Bau und Immobilien“ ist geprägt von herausfordernden Arbeitszeiten, Fachkräftemangel. Fluktuation stellt eine weitere Herausforderung dar. Eine nachhaltige Unternehmenspolitik und Familienfreundlichkeit sind zentrale Aufgabenstellungen. Gibt es Branchen, die bereits stark vertreten sind? ›› Der Handel ist mit unter anderen REWE, Spar, Hofer, Lidl und Libro bereits gut – vor allem auch flächendeckend – vertreten. Aus der Bau- und Immobilienbranche treten namhafte Unternehmen wie die BIG, die Rhomberg Bau, die KaufmannGruppe oder die ASFINAG für mehr Familienfreundlichkeit
ein und leisten dazu einen aktiven Beitrag – freiwillig, aus Überzeugung und unter Einbindung der Mitarbeiter. Das sind überwiegend größere Unternehmen. Wie hängt Familienfreundlichkeit mit der Größe von Unternehmen zusammen? Sind Familienunternehmen per se familienfreundlicher als die Großunternehmen? ›› Am Anfang stehen die Großen im Fokus, das ist klar. Das Netzwerk ist natürlich auch für kleinere Unternehmen gedacht. Wir wollen in alle Regionen und in alle Unternehmensgrößen hinein. Es gibt auch schon genügend kleine Unternehmen, die dabei sind. Da gibt es unterschiedliche Zugänge. Für Familienunternehmen ist Familienfreundlichkeit so bedeutend, weil der Faktor Mensch oder Mitarbeiter noch viel wichtiger ist. Weil sie im Regelfall auch
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kleiner strukturiert sind. Familienunternehmen leben das auf einer sehr individuellen, flexiblen Basis. Wenn da ein Mitarbeiter mit seinem Kind spontan zum Zahnarzt muss, dann ist das meistens kein Problem. In einem großen Konzern ist das schwieriger. Die haben dafür andere Maßnahmen. Vielleicht einen Betriebskindergarten, Teilzeitmodelle oder geteilte Führungsjobs. Klingt nach hohen Kosten … ›› Familienfreundlichkeit lässt sich so einfach realisieren. Das Thema ist sehr wichtig, aber nicht wahnsinnig teuer. Es sind keine Maßnahmen, die Millionen Euro kosten. Es kommt auf die Haltung an: Bin ich flexibel, kann ich mich auf das Thema einstellen.Dann ermutige ich auch Männer, in Karenz zu gehen. Sie sind schon dankbar, wenn sich der Arbeitgeber informiert und Männerkarenz ermöglicht, dass man nicht nur als Arbeitskraft, sondern auch als Mensch gesehen wird. Für Unternehmen jeder Branche und Größenordnung ist es eine Herausforderung, qualifizierte Mitarbeiter zu rekrutieren. Es geht nicht nur um den Ruf, ein sympathisches Unternehmen zu sein. Unternehmen agieren nach ökonomischen Prinzipien. Es geht darum, mit dem Team und den Ressourcen die beste Leistung am Markt zu erzielen. Auch wenn Familienfreundlichkeit als Softfaktor gilt, bin ich überzeugt, dass sie in Wahrheit eine ganz wichtige Stellschraube ist. Viele Branchen haben trotz hoher Arbeitslosigkeit mit einem Facharbeitermangel zu kämpfen. Fachkräfte, vor allem in der Bauwirtschaft, sind mehr als gefragt. Aufgrund der soziodemografischen Entwicklungen gehen sie zurück. Schon bald wird in Österreich – in Deutschland ist es schon so weit – ein Run auf Fachkräfte einsetzen. Dann zählen nicht nur Elemente wie Bezahlung und Karriere, sondern auch die Work-Life-Balance. Gerade bei jungen Menschen zählt nicht nur das Gehalt. Was mir besonders wichtig ist hervorzuheben: Für jede Branche und Größenordnung gibt es eigene Konzepte, eigene Herangehensweisen. Mit dem Beitritt zum Netzwerk „Unternehmen für Familien“ bekennen sich Unternehmen und Gemeinden dazu, einen aktiven Beitrag für mehr Familienfreundlichkeit im eigenen Verantwortungsbereich zu leisten sowie Vorbild und Ansporn für andere zu sein.
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EVENTS & CO
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NETZWERKTREFFEN Ziel von „Unternehmen für Familien“ ist es, wesentliche Stakeholder miteinander zu vernetzen. Ein solches Vernetzungstreffen mit der Bau- und Immobilienbranche fand Ende September auf Einladung von BM Sophie Karmasin mit Unterstützung der ÖGNI statt und alle Teilnehmer zogen ein erfolgreiches Resümee. Dabei waren unter anderem: Markus Arnold (Arnold Immobilien), Sandra Bauernfeind (EHL Immobilien), Gerald Beck (Raiffeisen evolution), Sabine Dorn (ÖGNI), Ingrid Fitzek-Unterberger (BUWOG), Ronald Goigitzer (GNK Media House ), Martina Jankoschek (Raiffeisen Immobilien Vermittlung), Daniel Jelitzka (JP Immobilien), Sophie Karmasin (Bundesministerium für Familien und Jugend), Philipp Kaufmann (KaBB), Mathilde Kraus (Familie & Beruf Management), Alexander Mäder (BIG), Christine Marek (CM Consulting), Michael Neubauer (GNK Media House), Diana Neumüller-Klein (STRABAG SE), Sigrid Niemeier (Calcon), Edith Peter (Kibis), Alexandra Pongratz (BMFJ), Elsa Prochazka (elsa prochazka), Thomas Schenk (Baumeister Schenk), Gernot Schöbitz (KONE), Karl Josef Weidlinger (Swietelsky), Elisabeth Wenzl (Familie & Beruf Management), Martina Wimmer (BUWOG), Doris Wirth (BLUESAVE), Sabine Wölbl (potenzialfinder.com), Michael Zöchling (BAR Real Estate Austria).
„Aus dem Vernetzungstreffen nehme ich viele spannende Eindrücke und Vorschläge mit. Die heutige Diskussion bestärkt mich darin, dass wir mit den Zielen der Initiative auf dem richtigen Weg sind.“
„Der große Vorteil dieses Projektes ist das gemeinsame Erarbeiten von Lösungen im Unternehmen. Damit steigt auch die Akzeptanz und Motivation für die Umsetzung der Maßnahmen.“
Sophie Karmasin Bundesministerin
Sabine Wölbl potenzialfinder.com
www.unternehmen-fuer-familien.at
„Leider steht auch hier wieder einmal der Begriff „Familie“ zu 90 Prozent für „Frau“. Frauen sind im beruflichen Alltag mit Schwierigkeiten und beruflichen Nachteilen konfrontiert, die sich zu einem guten Teil auch aus Karenz und daraus resultierender Teilzeit ergeben, die sich ein Mann kaum vorstellen kann.“
„Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewinnt für Unternehmen in zunehmendem Maße an Bedeutung. Um hier im internationalen Wettbewerb nicht nachzustehen, sind Gesetzgeber und Sozialpartner gefordert, die geeigneten rechtlichen Rahmenbedingungen für zeitgemäße und familienfreundliche Arbeitsmodelle zu schaffen.“
Ingrid Fitzek BUWOG AG
Gernot Schöbitz KONE Österreich
EVENTS & CO INTERVIEW
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BITTE NICHT VERGESSEN: SOZIALE NACHHALTIGKEIT Kommentar: Peter Engert ÖGNI Geschäftsführer
Nachhaltigkeit ist ein Trend der Zeit. In ihrer ökologischen Ausprägung ständig präsent und ständig weiterentwickelt: Niedrigenergiehaus, Nullenergiehaus, Energieproduzierendes Haus, viele kluge Köpfe entwickeln immer weiter, den Ideen werden höchstens Kostengrenzen gesetzt. Wie wichtig diese Entwicklung ist, zeigen die Ergebnisse der Pariser Klimakonferenz. Immobilien verursachen weltweit 30 % der Emissionen und haben damit auch ihren Beitrag zu leisten, die Welt vor einer Klimakatastrophe zu bewahren. Auch wenn es Herr Trump nicht wahrhaben will, ich denke, dass wir in Europa lieber Geld und Gehirnschmalz dafür verwenden wollen, unsere Emissionen ohne Einbußen bei der Lebensqualität zu senken, als es irgendwann für 300 Millionen Klimaflüchtlinge, vor allem aus Asien, auszugeben. An den Ursachen wollen wir arbeiten, nicht an den Auswirkungen. Wirtschaftliche Nachhaltigkeit: Der Zug fährt gerade ein. Dass gut geführte Familienunternehmen besser funktionieren als anonyme Kapitalgesellschaften, ist vielen Menschen gerade jetzt, in der andauernden Wirtschaftskrise, bewusst geworden. Das Warum ist auch klargeworden. Familienunternehmen schielen grundsätzlich nicht nur auf das Heute, sondern immer auch auf nachfolgende Generationen. Wenn sie das nicht tun, sind sie nicht gut und erfolgreich geführt. Aber der Zug der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit fährt erst ein. Noch immer gibt es viele Kurzsichtige, die Momentaufnahmen als Grundlage für strategische Entscheidungen heranziehen, die Amtszeiten, Legislaturperioden, Laufzeiten von Managementverträgen als Horizont ihres Handelns verwenden, denen ein kurzfristiger Applaus der Galerie wichtiger ist als das Endergebnis des Spiels. Die Arbeit an der Durchsetzung wirtschaftlicher Nachhaltigkeit ist noch nicht vorbei, wir dürfen nicht aufhören mit der Überzeugungsarbeit, Populisten gibt es nicht nur in der Politik, auch in der Wirtschaft sind sie häufig anzutreffen. Doch nun zur sozialen Nachhaltigkeit. Ich denke, gerade in diesem Punkt sollte eine Definition vorangestellt werden. Soziale Nachhaltigkeit hat nichts mit Sozialromantik zu tun. Die bewusste Durchmischung der Seestadt Aspern mit Bewohnern verschiedener sozialer Schichten führt nicht zum Paradies. Sie führt zur Abwanderung der besser gestellten Schichten und in Folge zur Ghettoisierung der Seestadt. Und damit zur Vernichtung der vielen guten und nachhaltigen
Lösungsansätze, die für Aspern entwickelt wurden. War alles schon einmal da, vom ORF 1971 bestens dokumentiert. Wo? In der Großfeldsiedlung. Das Rathaus hat daraus nichts gelernt. Mit der Umsetzung sozialer Nachhaltigkeit hat das gar nichts zu tun. Soziale Nachhaltigkeit handelt von den Anstrengungen, den Menschen ein erfülltes, gesundes und glückliches Leben in einer passenden Gemeinschaft zu bieten. Sie handelt von der Ausgewogenheit zwischen Familie & Beruf, von der Generationengerechtigkeit, vom Ausgleich der Regionen dieser Erde. Es geht um Menschenrechte, um die Bekämpfung von Zwangs- und Kinderarbeit, um gerechten Lohn und um den Schutz von Arbeitnehmervertretungen. Die Selbstverwirklichung der Menschen innerhalb ihres Umfelds und die Schaffung gleicher Chancen unabhängig von Geschlecht, Religion oder sexueller Orientierung sind zentrale Punkte. Die Umsetzung sozialer Nachhaltigkeit steckt in vielen Bereichen noch in den Kinderschuhen, bei ihrer Umsetzung stehen wir am Anfang. Gerade die Immobilienwirtschaft hat hier viele To-Dos. Frauen in Führungspositionen – nicht als Quote, sondern selbst erarbeitet – verbesserungswürdig. Lohndumping? Warum gibt es gerade in der Bauwirtschaft so viele Aufgriffe von Schwarzarbeitern, wieso wurde der Begriff der „Umsatzsteuerreiterei“ in der Immobilienwirtschaft erfunden? Ich bin fest davon überzeugt, dass die Mehrheit der Unternehmen in der österreichischen Immobilienwirtschaft vollkommen seriös arbeiten (für die ÖGNI-Mitglieder gehe ich sogar von 100 Prozent aus und vertrete das auch) aber wieso schaffen wir es nicht, die schwarzen Schafe aus dem Markt hinauszudrängen und müssen uns mit der Beschädigung des Images einer ganzen Branche beschäftigen? Sozial nachhaltige Gebäude machen bzw. erhalten Menschen gesund. Sie bieten Kommunikationsmöglichkeiten, sie bieten den Benutzern an, sich in Gemeinschaften zu integrieren. Sie laden zu gemeinsamen Aktivitäten ein. Wieviel Lebenszeit verbringen wir in Gebäuden? 80 Prozent? Dann sollten wir uns dort wohl fühlen und unsere Branche ist dafür verantwortlich. Das ist soziale Nachhaltigkeit.
INTERVIEW
3P ZUM GLÜCK
HOLZBAU TRIFFT SEEIGEL Nachhaltigkeit und die Forstwirtschaft sind nicht nur wegen der Herkunft des Begriffs untrennbar miteinander verbunden. Wie Holz, nachhaltiges Bauen und Innovation beispielhaft zusammengehen, zeigt eindrucksvoll ein mehrfach preisgekröntes Projekt. Welche Rolle Seeigel dabei spielen und warum das Projekt zeigt, dass das Handwerk der Industrie durchaus einen Schritt voraus sein kann, verrät der müllerblaustein geschäftsführende Gesellschafter Reinhold Müller im Interview. Das Gespräch führte: Felix Jansen (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.)
Erst der Wilhelm-Kauditz-Preis 2015 und anschließend noch der German Design Award 2016: Der Forstpavillon, an dessen Entwicklung und Umsetzung Sie mit der müllerblaustein Bauwerke GmbH beteiligt waren, stößt auf ein unheimlich großes, positives Echo. Um was handelt es sich bei dem Projekt, wer war daran beteiligt und welche Rolle hatten Sie als Unternehmen? ›› Müller: Es handelt sich um ein Forschungsvorhaben, bei dem gezeigt werden sollte, wie mit einem Minimum an Materialeinsatz durch digitale Planung (inklusive der Formfindung) und robotische Fertigung anspruchsvolle Geometrien mit intelligentem Tragverhalten gestaltet werden können. Federführend bei dem Forschungs-
vorhaben war die Universität Stuttgart mit ihrem Institut für computerbasiertes Entwerfen als planende Stelle und unser Unternehmen als ausführende Stelle für den Demonstrationsbau. Weiters waren die Landesgartenschau Schwäbisch Gmünd, der ForstBW und der Roboterhersteller KUKA am Projekt beteiligt. Welche zentralen Erkenntnisse haben Sie aus dem Projekt gewonnen – auch für sich als Betrieb und Ihre eigene Fertigung? ›› Die zentrale Erkenntnis für uns ist, dass durch die digitale Planung und robotische Fertigung unser Leistungsspektrum enorm erweitert werden kann. Wir sehen hier weniger eine Rationalisierung bestehender Prozesse als vielmehr die Mög-
INTERVIEW lichkeit, Konstruktionen wirtschaftlich zu planen und zu bauen, die wir bisher nicht für möglich gehalten hätten. Seeigel dienten als Vorbild für das Gebäude. Wie kann ich mir das vorstellen? Stacheln hat die Fassade auf den ersten Blick zumindest nicht. ›› Als Vorbild diente der Sanddollar, eine spezielle Gattung unter den Seeigeln. Dieser verfügt über ein plattenartiges Skelett, bei dem die einzelnen Plättchen hoch komplex miteinander verzahnt sind. Haben Sie aktuell weitere vergleichbare Projekte, an denen Sie beteiligt sind? ›› Ein weitergehendes, aufbauendes Forschungsprojekt gibt es mit der Uni Stuttgart, welches sich vertieft auf die Themen „Regional, Ressourcen, Recycling“ bezieht. Dazu kommt ein weiteres, bei dem „Roboter und Mensch“ als gemeinsames Team im Fokus stehen. Welchen Stellenwert haben Auszeichnungen, wie Sie sie für den Forstpavillon erhalten haben, für Sie als Unternehmen, aber auch für die Akzeptanz der Holzbauweise ganz allgemein? ›› Einen hohen Stellenwert, da durch solche Preise auch bei „Nicht-Holzbauern“ Interesse geweckt
16 / 17 wird bzw. der Holzbau ein Aufhorchen erzeugt. Des Weiteren wird aufgezeigt, dass der Holzbau auch im „Handwerk 4.0“ bereits schon so weit sein kann, wie es die „Industrie 4.0“ gerne hätte. Was erwarten Sie für die Holzindustrie und den Holzbau in diesem Jahr? Gibt es Trends, die den Markt bestimmen werden? ›› Ein Trend in der Holzindustrie geht Richtung Steigerung der Massivholzbauweise, jedoch mit einem noch intelligenteren, materialschonenden Einsatz in Verbindung mit aufgelösten Konstruktionen. Im Holzbau wird die ganzheitliche Kompetenz vom Entwurf über Engineering zum Holzbau-Generalunternehmer/Investor zum bedeutenden Faktor.
„Ein Trend in der Holzindustrie geht Richtung Steigerung der Massivholzbauweise, jedoch mit einem noch intelligenteren, materialschonenden Einsatz in Verbindung mit aufgelösten Konstruktionen.“ Felix Jansen Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen - DGNB e.V.
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KURZ & BÜNDIG
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ÖGNI-Serienzertifizierung MILESTONE Student Living Die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) hat MILESTONE, das studentische Wohnprodukt der IC Development, mit dem Serienzertifikat in Gold auf der GBB 2017 in Wien ausgezeichnet. Erstmals in Österreich wurde nun ein Micro-Living-Konzept mit einem Serienzertifikat ausgezeichnet. „Wir befinden uns mit MILESTONE in einer spannenden und intensiven Phase der internationalen Expansion und können nun mithilfe dieser Zertifizierung auf höchstem Niveau mit unseren Häusern in ‚„Serienproduktion‘“ gehen“, freuen sich Walter Hammertinger, Geschäftsführer der IC Development, und Bernhard Wippaunig, Geschäftsführer von MILESTONE, über die Auszeichnung.
Internationales Symposium Zero Emission Cities 2016 Intelligente Gebäudetechnik im Zeitalter der Digitalisierung bedeutet sowohl für die Stadt als auch deren Nutzer einen Umbruch bei den Themen Energieeffizienz, Sicherheit, Wohlfühlfaktor, Usability und Nachhaltigkeit. Die Verbindung von Bau- und Gebäudetechnik macht in der richtigen Kombination den nächsten Schritt für die Zukunft aus. Was braucht es für eine wettbewerbsfähige und erfolgreiche Zukunft von Baugewerbe, Bauindustrie und Gebäudetechnik sowie einen nachhaltigen Betrieb in Österreich? Wie sieht die grüne „Gebäudelandschaft“ in der Stadt der Zukunft aus? Diese und andere Themen standen beim Internationalen Symposium „Zero Emission Cities” im Mittelpunkt. Die ÖGNI wurde beim Programmpunkt „Sustainable Services Talk“ durch Doris Wirth vertreten. Das internationale Energie- und Umweltsymposium „Zero Emission Cities“ ist 2010 auf Initiative des ÖGNI-Mitglieds der Fachgruppe der Wiener Ingenieurbüros entstanden. Ziel ist, alle Stakeholder zusammenzubringen, um innovative Stadttechnologien zu fördern. Doris Wirth: „2017 wird eine spezielle Auditorenausbildung für Ingenieurbüros angeboten. Der Lehrgang wird in Salzburg stattfinden.“
pool Architektur gewinnt Aluminium-Architektur-Preis 2016 Formschöne Aluminium-Architektur in bester Lage. Das Projekt „Wohn- und Bürohaus Hernalser“ konnte sich gegen 34 weitere Einreichungen durchsetzen. Dabei überzeugte das Gebäude die hochkarätige Fachjury mit seiner städtebaulichen Situierung, seiner Formensprache sowie dem gelungenen Materialeinsatz. Am stark befahrenen Wiener Gürtel, gut sichtbar direkt gegenüber einer U-Bahn-Station, setzt es einen starken städtebaulichen Akzent. Der Gebäudegrundriss ist vielfältig, wobei sich in den unteren Geschoßen Büros befinden und in den oberen drei Stockwerken Wohnungen. Unter anderem beherbergt das Gebäude die Zentralen der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft Neue Heimat, der GEWOG sowie des Bauträgers At Home. Die äußere Haut der Fassade ist mit bronzefarbenen, gelochten Aluminiumblechen verkleidet, die mit dunkel und matt eloxierten Alu-Paneelen hinterlegt sind. Je nach Blickpunkt ergeben sich unterschiedlichste optische Effekte. Die Verarbeitung überzeugt in ihrer Präzision und Gestaltung. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird vom Aluminium-Fenster-Institut (AFI) in Zusammenarbeit mit der Architekturstiftung Österreich und der IG Architektur vergeben.
Neue Mitglieder vie-Trust GmbH; Oliver Ferner-Prantner (Dietzel GmbH); Wolfgang Helmut Erber (Erber Projektmanagement GmbH); Prok. Ing. Hannes Wagner (Bauunternehmung Granit GmbH); Peter Frieß (Fokus Zukunft); Lisa Weiss (Villas Austria GmbH); Dipl.-Ing. Heinz Kropiunik (aetas Ziviltechniker GmbH); Christian Teufl (HIT-Teufl).
KURZ & BÜNDIG
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Masterstudium Architektur - Green Building Green Bildung. Mit Herbst 2016 hat die FH Campus Wien mit dem Masterstudium Architektur - Green Building ihr Studienangebot im Department Bauen und Gestalten erweitert. Das Vollzeitstudium steht für eine vollwertige und praxisnahe Architekturausbildung mit Nachhaltigkeitsanspruch während des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Das Studium vermittelt detailliertes Know-how über Entwurf, Planung, Konstruktion sowie Projektmanagement und führt tief in die integrale Planung samt BIM – Building Information Modeling – vom Entwurf bis zur Detailplanung nachhaltiger Gebäude ein. Es richtet sich an Absolventen von facheinschlägigen Bachelorstudien (Fachrichtung Architektur) und des FH-Bachelorstudiums Green Building. Studiengangsleiterin Ana-Maria Simionovici: „Dieses praxisnahe Architekturstudium setzt völlig neue Akzente: In Kooperation mit führenden österreichischen Unternehmen wird im Bereich des nachhaltigen Planens eine innovative Ausbildung geboten, die unseren Absolventen ein zukünftiges Berufsfeld von architektonischer Planung unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit bis hin zu innovativen Jobs in einer nachhaltigen Bauindustrie eröffnet.“
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Rund 2.700 Besucher informierten sich auf der Erste Wohnmesse, die am 6. November 2016 im MAK über die Bühne ging, über das aktuelle Wohnimmobilienangebot aus Wien und Wien-Umgebung. Anlässlich dieser Messe brachte die ÖGNI in Kooperation mit GNK Media House den ImmoFokus compact „Gesundes Wohnen“ mit Tipps zur schadstoffarmen Errichtung sowie Einrichtung und zum Wohlfühl-Wohnen heraus. Der Themenbogen reichte von ökologischen Dämm- und Baustoffen über Schadstoffe in der Raumluft bis hin zu „nachhaltig gebauten Wohnimmobilien“. 6_Co
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26. Januar 2017 Der Bauherrenkongress 2017 Analoge Orte in digitalen Zeiten - Voraussetzungen für identitätsstiftende Arbeitswelten. Der Kongress von M.O.O.CON in Kooperation mit ÖGNI und DELTA ist die Leitveranstaltung für ganzheitlich denkende Unternehmen, die die strategischen Wechselwirkungen zwischen ihren Organisationen und Objekten erkannt haben und nachhaltig für ihre Ziele nützen wollen.
FreeBIM-Merkmalserver GUID
Wie auch in anderen Branchen schreitet die Digitalisierung von Produktionsprozessen, langsam aber stetig, auch im Bauwesen voran. Hier wird im Allgemeinen von Building Information Modeling (BIM) gesprochen. Im Wesentlichen geht es dabei darum, alle Planungs- und Beschaffungs- bzw. Umsetzungsprozesse über ein digitales Gebäudemodell abzuwickeln.
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Merkmalserver FM
Fotos: Zero Emission Cities
In Österreich wird BIM bereits von einigen Unternehmen sowohl planungs- als auch ausführungsseitig angewandt. Eine nahezu flächendeckende Verbreitung wie in den skandinavischen Ländern und in Großbritannien ist jedoch nicht vorhanden. Das geplante Forschungsvorhaben freeBIM 2 soll auf den Ergebnissen des bereits abgeschlossenen Kooperationsprojekts freeBIM-Tirol aufsetzen. In diesem wurde ein „Merkmalserver“ konzipiert und umgesetzt, welcher bis dato auch international einzigartig ist. Dieser dient dazu, eine gemeinsame Sprache für die Beschreibung von Bauteilen zu gewährleisten, so dass diese eindeutig und unverwechselbar beschrieben werden können. Zur Zeit wird der Stand der Praxis evaluiert und darauf aufbauend ein Konzept zum neuen freeBIM-Tirol-Standard und der freeBIM-Tirol-Datenbank erstellt. www.freebim.at
Bauherr
digitales Gebäudemodell Verwertung
Planer
Ausführende
Konsulenten Behörden
LOKALAUGENSCHEIN
3P ZUM GLÜCK
SPANNUNG IN DER STAATSOPER Unter Strom. Er ist bereits seit 1985 im Haus am Ring: Peter Kozak, Technischer Direktor der Wiener Staatsoper. Diese Führungsposition hat er seit 13 Jahren inne, genügend Zeit also, sich mit den Besonderheiten in der Planung und Instandhaltung dieses außergewöhnlichen Hauses auseinanderzusetzen. Autor: Erika Hofbauer
Zu den Hauptaufgaben von Peter Kozak zählen die technische Planung und Durchführung des jährlichen Spielplanes. „Die Wiener Staatsoper ist ein Repertoire-Haus, welches in einer Saison, täglich zwischen 1.September und 30. Juni, eine von drei bis vier verschiedenen Vorstellungen pro Woche spielt. Einzige Ausnahmen sind Karfreitag und Heiliger Abend“, erzählt der Technik-Chef. Dies sind die einzigen zwei Tage pro Saison, an denen das Haus geschlossen is und das gesamte Personal frei hat. Wenn an einzelnen Tagen keine Vorstellung am Abend stattfindet, heißt das allerdings nicht, das nichts getan wird: „Das sind die arbeitsintensivsten Tage für die Technik, da dann zumeist Beleuchtungsproben bis 23 Uhr stattfinden.“
Die Technik der Wiener Staatsoper beschäftigt gut 320 Personen technisches Personal, welches sich im Wesentlichen aus Gebäudeverwaltung, Hausarbeitern, Reinigung (ca. 50 Mitarbeiter) sowie Garderobe, Maske (etwa 60) und der Bühnentechnik (mehr als 200 Beschäftigte) zusammensetzt. Die Bühnentechnik arbeitet in einem Drei-Schicht-Betrieb zwischen 7 und 23 Uhr, sieben Tage die Woche. Die Planungen für technische Neuerungen oder Modernisierungen haben eine lange Vorlaufzeit, so Kozak: „Die Saisonen werden drei bis vier Jahre im Voraus geplant.“ Außerdem muss die Maschinenanlage jährlich gewartet, instandgesetzt und erneuert werden, um den zehnmonatigen Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. Die Bereiche Elektro- und Klimazentrale sind an die
Schwestergesellschaft Art for Art, ein Unternehmen der Bundestheater-Holding, ausgelagert. Für die restlichen baulichen Belange sowie für die historische Gebäudesubstanz ist die Gebäudeverwaltung in Zusammenarbeit mit der Holding zuständig.
LED-Umstellung läuft. Neben der punktgenauen Einhaltung gesetzlicher Normen, Auflagen und Vorschriften muss die technische Abteilung danach trachten, die Anlagen so kostengünstig und effizient wie möglich zu betreiben und Energieeinsparungen zu erreichen. Technische Modernisierungen bzw. Umrüstungen sind vor allem im Altbestand immer eine Herausforderung. Aktuell ist man in der Staatsoper mit dem Projekt „LED-Umstellung“
LOKALAUGENSCHEIN
beschäftigt, die ein Energieeinsparungspotenzial bei den Stromkosten von 60 Prozent erbringen soll. Kozak: „Der Stromverbrauch lag im Februar 2016 bei 322.000 Kilowattstunden, im März 2016 bei 313.000 Kilowattstunden. Die Umrüstung der Beleuchtung auf LED bedeutet eine Reduktion der Anschlussleistung im Zuschauerraum von ca. 70 Kilowatt auf 17 Kilowatt.“ Die Zuschauerhausbeleuchtung wurde ebenfalls auf LED und teilweise auf Leuchtstofflampe 8 W umgestellt. Hier, erzählt Kozak, war die größte Herausforderung die Helligkeitsregelung der großen Säle (Gustav Mahlerund Marmorsaal): „Nach vielen Versuchen konnten zu den LED-Lampen schließlich Dimmer gefunden werden.“
Herausforderung Opernball. Bei Großereignissen gilt die Stromversorgung immer als besondere Herausforderung – Stichwort Opernball. „Beim Opernball erhöht sich der Gesamtverbrauch lediglich um ca. 20 Prozent. Das hat im Prinzip keine so große Auswirkung auf den Verbrauch mehr. Es sind auch bei den Leuchten im Bühnenbereich zahlreiche Beleuchtungskörper mit LED bestückt.“ Dennoch, so hört man aus der Technik, könnte mit dem „E-Werk“ des Hauses durchaus eine Kleinstadt mit Strom versorgt werden, mit der täglichen Energieversorgung der Staatsoper käme ein durchschnittliches Einfamilienhaus problemlos durch ein ganzes Jahr… Stillstand gibt es im traditionsreichen Musiktheater am Ring nicht, weder künstlerisch noch technisch. Die nächsten Umrüstungspläne stehen schon längst auf der Agenda von Peter Kozak. Da ist zunächst das Zuschauerhaus, wo die Umrüstung des Altbestandes finalisiert wird: „Die allgemeine Beleuchtung auf LED ist im Zuschauerhaus fast fertig gestellt, einige Deckenleuchten müssen noch von Leuchtstofflampen auf LED umgerüstet werden.“ Im Bühnenhaus wurden bereits zahlreiche Beleuchtungen auf LED umgestellt
„Die Umrüstung auf LED bedeutet eine Reduktion der Anschlussleistung im Zuschauerraum von ca. 70 auf 17 Kilowatt.“
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(Gänge, Garderoben, Aufenthaltsräume etc.), im Bühnenbereich wurde das Arbeitslicht durch LED-Leuchten ersetzt. Herausfordernd war im Zuschauerraum die Notwendigkeit, gedimmtes Licht zur Verfügung zu haben, erzählt Kozak: „Der gesamte Zuschauerraum wurde auf LED-Beleuchtung umgestellt. Die dazugehörige Dimmeranlage musste an die neuen Anforderungen angepasst werden. Hier erfolgt die Helligkeitsregelung über spezielle Netzgeräte und die LED-Lampen werden mit einer Betriebsspannung von ca. 265 Volt Gleichspannung betrieben.“ Nicht nur technisch, auch zeitlich war die Organisation der LED-Umstellung spannend: „Die LED-Umstellung wurde im Zuschauerhaus während der Spielzeit, im Zuschauerraum in der spielfreien Zeit und im Bühnenhaus in der spielfreien und Ferialzeit durchgeführt“, beschreibt Kozak die getaktete Umrüstung.
Dass das technische Personal auch in künstlerische Belange einbezogen wird, ist ebenfalls Alltag, erklärt der Technische Direktor eine Besonderheit der Arbeitsleistung seiner Techniker: Es gibt blaue und weiße Signale im Überwachungsraum, die als Arbeitszeichen für die einzelnen Bereiche der Maschinisten, wie Schnürboden und Versenkung, gelten. „Bei Aufleuchten des blauen Lichtes heißt dies „Richten“, bei Verlöschen des blauen und Aufleuchten des weißen Lichtes heißt das „Los“. Je nach Arbeitsgruppe bedeutet das spezielle „Blau/Weiß“ eine oder mehrere Schnürboden- oder Hubpodien-Bewegungen.“ Ausgelöst bzw. gegeben werden diese Lichtzeichen vom Inspizienten während einer Vorstellung oder Probe, um Verwandlungen oder Szenenänderungen an die Maschinisten zum richtigen Zeitpunkt weiterzugeben.
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IM RÜCKSPIEGEL Die ÖGNI engagiert sich. Bei zahlreichen Veranstaltungen, Tagungen & Konferenzen oder Pressemeetings ist die ÖGNI vertreten, um den Paradigmenwechsel voranzutreiben und um die Botschaft der nachhaltigen Bau- und Immobilienwirtschaft ins Land zu tragen.
ÖGNI Gründertag
29. September 2016
Die sieben Todsünden des Bauens Am 29. September 2016 feierte die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) beim SPAR Klimaschutzmarkt Engerthstraße in Wien ihren 7. Geburtstag. Zu den zahlreichen Gästen zählten viele Akteure der Bau- und Immobilienwirtschaft. Unter der Leitung von ÖGNI-Gründungspräsident Philipp Kaufmann diskutierten Robert Fensl (IG Immobilien Management GmbH), Hannes Glavanovits (Spar Österreichische Warenhandels-AG), Andreas Köttl (IC Development GmbH) und Nikolaus Lallitsch (Raiffeisen Immobilien Steiermark) unter den Motto „Die sieben Todsünden des Bauens“ über die Zukunft der nachhaltigen Immobilienwirtschaft. Einer der Höhepunkte waren die Zertifikatsverleihung an Nikolaus Lallitsch (Raiffeisen Immobilien Steiermark) für das neue Stadtquartier Smart City Graz Mitte, das als erster Stadtteil Österreichs das Vorzertifikat in Platin erhielt.
Ethikzertifizierung. Über eine erfolgreiche Re-Zertifizierung durfte sich die IG Immobilien freuen. 2013 wurde die IG Immobilien für ethisches Handeln von der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) zertifiziert. An diesem Gründertag durfte die Urkunde zur der nach drei Jahren vorgeschriebenen erfolgreichen Re-Zertifizierung überreicht werden! 01
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Blue Volunteer des Jahres. „Die handelnden Personen sind die treibenden Kräfte beim notwendigen Paradigmenwechsel hin zur Nachhaltigkeit. Die Persönlichkeiten, die täglich mit ihrem hohen persönlichen Einsatz und Engagement für die Themen der Nachhaltigkeit kämpfen, haben sich die höchste Auszeichnung der ÖGNI mehr als verdient“, begründet Philipp Kaufmann die Verleihung des Preises „Blue Volunteer des Jahres“. Für das Jahr 2016 wurde Reinhard Labugger (RM Engineering) ausgezeichnet. Reinhard Labugger ist Gründungsmitglied der ÖGNI, Ingenieurkonsulent für Bauingenieurwesen und Inhaber des Büros RM Engineering, das sich schwerpunktmäßig mit nachhaltigem Planen, Bauen und Bewirtschaften beschäftigt. „Als ÖGNI-Gründungsmitglied lebt Reinhard Labugger aus Überzeugung die Werte der Nachhaltigkeit und ist ein Vorbild für alle Akteure der Bau- und Immobilienbranche“, so Philipp Kaufmann.
01- Nikolaus Lallitsch; 02- Robert Fensl; 03- Reinhard Labugger.
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Neue ÖGNI Mitglieder Traditionell wurden im Rahmen der Feier die neuen ÖGNI Mitglieder offiziell begrüßt und vorgestellt. „Jedes neue Mitglied stärkt die Kraft der ÖGNI und bietet der Gemeinschaft eine breite Basis in unserer Branche“, so Kaufmann. „Der Gründertag hat sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt, um Erfahrungen und aktuelle Themen der Branche in geselliger Atmosphäre zu diskutieren und auszutauschen. Gleichzeitig möchten wir diesen aber auch zum Anlass nehmen, um mit vollem Elan in ein neues ÖGNI-Jahr zu starten“, freut sich Philipp Kaufmann abschließend, „denn wir werden den Paradigmenwechsel hin zur Nachhaltigkeit weiterhin aktiv mitgestalten.“
v.l.n.r.: Energy Changes Projektentwicklung GmbH, Fokus Zukunft GmbH & Co. KG, pm1 projektmanagement, planen und bauen GmbH, proenergy Contracting GmbH, TROX Austria GmbH, Werkstatt Grinzing WGA ZT GmbH.
Neue ÖGNI Auditoren Auch heuer wurden neue ÖGNI-Auditoren ausgebildet. Einige davon nahmen die Möglichkeit wahr, ihre Urkunde am Gründertag in Empfang zu nehmen!
v.l.n.r.: Markus Posch, Mariana Ristic, Laura Smith.
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Expo Real
4. - 6. Oktober 2016
Wie jedes Jahr stellte auch heuer die Expo Real in München (4. bis 6. Oktober) einen Fixpunkt im Kalender der österreichischen Immobilienbranche dar. Für das ÖGNI-Team waren es anstrengende und intensive, aber zugleich hochinteressante Tage. Das schlechte Wetter trug das Seine dazu bei. Die für Sonnenhungrige bereitgestellten Strandliegestühle blieben der Kälte und dem Regen geschuldet leer – die Hallen waren dafür voll. Gesprächsthema Nummer 1: der Brexit und seine Folgen. Gesprächsthema Nummer 2: die Zinslandschaft. Allein die Möglichkeit von Zinserhöhungen ließ bei dem einen oder anderen Gesprächspartner Sorgenfalten auf der Stirn entstehen. Für das Gesprächsthema Nummer 3 sorgte die ÖGNI selbst: Nachhaltigkeit. Einer schönen Tradition folgend wurden im Rahmen der Expo Real Zertifikate an Leuchtturmprojekte der Nachhaltigkeit verliehen. Damit wurde erneut ein starkes Zeichen gesetzt, dass Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche angekommen ist.
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DGNB Vorzertifikat 01 Quartier Belvedere Central – Baufeld 5, DGNB Gold (Neubau Hotelgebäude) 02 Euro Plaza 6, DGNB Vorzertifikat Platin Neubau Büro- und Verwaltungsgebäude 03 DS Logistik, Vorzertifikat Gold, Neubau Industriebau 04 Quartier 1 + 4A-Süd Graz Reininghaus, Vorzertifikat Platin, Neubau Stadtquartier
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Stadt in der Stadt
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2. Dezember 2016
Die Hofburg Wien ist mit einer Bruttofläche von 24 Hektar der größte profane zusammenhängende Gebäudekomplex Europas. Seit 2012 setzt der Eigentümervertreter, die Burghauptmannschaft Österreich (BHÖ), gezielt Maßnahmen, um dieses Potenzial auszuschöpfen. Eine dieser Maßnahmen ist die Entwickung einer Hofburg-App, die im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der ÖGNI vorgestellt wurde. Für das „Europäische Jahr des Kulturerbes 2018“ werden bereits jetzt verschiedene Veranstaltungen in der Hofburg Wien geplant. Dazu zählt auch der 7. Europäische Kongress über die Nutzung, Bewirtschaftung und Erhaltung historisch bedeutender Gebäude – der „Heritage-Kongress 2018“, der von der Burghauptmannschaft Österreich angestoßen wurde und jährlich in Kooperation mit der ÖGNI durchgeführt wird. „Der Kongress setzt sich jedes Jahr mit einem anderen Schwerpunkt auseinander - 2017 wird das brandaktuelle Thema Digitalisierung im Fokus stehen. Der Event vernetzt internationale Experten und ermöglicht einen Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis“, freut sich ÖGNI-Gründungspräsident Philipp Kaufmann bereits auf den nächsten Heritage-Kongress. Als Thema wurde für 2018 „Der Nutzen unseres Kulturerbes“ festgelegt.
Mag. Gerald Wagenhofer (UBW), Burghauptmann HR Mag. Reinhold Sahl, ÖGNI-Gründungspräsident MMag. Philipp Kaufmann
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Eine Investition in Wissen bringt noch immer die besten Zinsen. Benjamin Franklin
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MILLENNIUM CITY & MILLENNIUM TOWER: WEITERENTWICKLUNG AUF HÖCHSTEM NIVEAU Im Interview spricht Mag. Hermann Jahn (Gesamtverantwortung Center- und Office-Management Millennium City und Millennium Tower) über neue Herausforderungen, Inhouse-Hotel und gelungene Investitionen.
Mag. Hermann Jahn Center- und OfficeManagement Millennium City und Millennium Tower
Sie sind seit 2015 schon Center Manager der Millennium City und haben vor kurzem auch die Gesamtverantwortung für den Millennium Tower übernommen. War das eine logische Konsequenz? ›› Jahn: Millennium City und der Millennium Tower sind zwar baulich eng miteinander verbunden, stellen aber zwei grundsätzlich verschiedene Immobilien und Konzepte dar: Die Millennium City ist eines der renommiertesten Einkaufszentren in Wien. Der Millennium Tower stellt nach wie vor ein architektonisches Highlight dar, das seit Ende der Neunziger Jahre die Wiener Skyline maßgeblich beeinflusst. Hinzu kommt das Setup: Auf 50 Geschoßen umfasst der Tower eine Bruttofläche von mehr als 47.000 m², wovon rund 38.000 m² als Bürofläche genutzt werden. Das ist eine Herausforderung, auf die ich mich als verantwortlicher Manager schon sehr freue.
Mit welchem Angebot kann der Millennium Tower punkten? Der Wettbewerb um Büroflächen ist hierzulande ja sehr intensiv. Die Büroräumlichkeiten im Millennium Tower sind dennoch heiß begehrt. ›› Im Millennium Tower sind rund 120 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen eingemietet, darunter große internationale Unternehmen, die von hier aus ihre osteuropäischen Märkte betreuen. Neben State-of-the-Art-Büros gibt es einen 24/7-Sicherheitsdienst und umfassenden Portierdienst, sehr geschmackvoll gestaltete Geschäfts- und Konferenzzentrum, eine zentral gelegene Eingangs- und Empfangshalle sowie einen barrierefreien Zugang zu neun Hochgeschwindigkeitsaufzügen. Und nicht zu vergessen unser Inhouse-Hotel: Harry’s Home mit 97 Zimmern für Kurz- und Langzeitaufenthalte, was den Millennium Tower einen großen logistischen Vorteil verschafft und von den Firmen im Haus und deren Businesspartnern gerne genutzt wird.
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Trotz dieser tollen bestehenden Infrastruktur wurde seitens der Eigentümer Morgan Stanley und CC Real weiter investiert. Was wurde in der Millennium City neu gemacht? ›› Die Plaza – das Herzstück der Millennium City – wurde umgestaltet, einschließlich einer grundlegenden Umstrukturierung zur besseren Lenkung der Besucherströme in diesem Bereich. Hinzu kam auch eine moderne Fassade für die neue Millennium Plaza. Auch der Food Court wurde neu ausgerichtet mit Fokussierung auf einen zusätzlichen Wohlfühlfaktor. Und beim Millennium Tower? ›› Es gibt jetzt zwei neue Eingänge für das Hotel und auch die Büros. Neu sind auch die Vorräume bei den Aufzügen. Zusätzlich punktet der Eingangsbereich zu
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den Büros mit innovativem Beleuchtungskonzept und maßgefertigtem Mobiliar und Empfangstresen. Wir setzen hier noch weitere Akzente, indem wir auch ein neues Ausbaukonzept die Büroräume anbieten. Vor allem der Eingangsbereich des Millennium Towers ist jetzt ein weiteres Design-Highlight. ›› Darauf wurde besonders viel Wert gelegt. In den vergangenen Wochen blieb kein Stein auf dem anderen. Die komplette Neugestaltung verbindet jetzt Zweckmäßigkeit mit futuristischen Designelementen. Das Ergebnis ist ein imposantes State of the Art-Portal. Massive Glasflächen durchfluten den Bereich mit Sonnenlicht. Ein einheitliches Farbkonzept in Schwarz-, Weiß- und Grautönen und hohe, durch Stahlkonstruktionen gestützte Decken
schaffen ein urbanes, offenes Flair. Zusätzlich laden bequeme Sitzgelegenheiten und Info-Screens zum Verweilen ein. Büromitarbeiter und Besucher des Millennium Towers können ab sofort jeden Tag aufs Neue das außergewöhnliche Look & Feel des Eingangsbereichs genießen. Es scheint, als wären Millennium City und Millennium Tower für die Zukunft bestens gerüstet? ›› Das Erfolgsrezept heißt kontinuierliche Weiterentwicklung. Diesen Weg sind wir in den vergangenen Monaten konsequent gegangen und haben sowohl für die Millennium City als auch für den Millennium Tower neue Akzente gesetzt. Davon profitieren künftig Mieter, Besucher sowie die Firmen und deren Mitarbeiter gleichermaßen.
HERITAGE KONGRESS 2016
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DIE KUNST DES FINANZIERENS HeritageKongress 2016. Die Burghauptmannschaft Österreich (BHÖ) und die Österreichische Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) veranstalteten bereits zum 5. Mal in der Wiener Hofburg den Europäischen Kongress über die Nutzung, Bewirtschaftung und Erhaltung historisch bedeutender Gebäude. Autor: Andreas Altstädter
Anerkannte Experten aus ganz Europa präsentierten in Form von Vorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen gelungene Umsetzungsbeispiele und beleuchten die Thematik „Finanzierung“ aus den unterschiedlichsten Perspektiven. „Wir bieten mit dem HeritageKongress eine einzigartige Plattform für historische Gebäude. Der große Zuspruch mit mehr als 200 Teilnehmern zeigt, dass wir mit diesem Angebot auf großes Interesse stoßen“, so der Initiator des Kongresses, Burghauptmann HR Mag. Reinhold Sahl, zu Beginn des Kongresses. Mit-Veranstalter Gründungspräsident Philipp Kaufmann von der ÖGNI ergänzt: „In der Bau- und Immobilienwirtschaft spielt neben dem Neubau immer mehr auch der Bestand eine zentrale Rolle. Bestandsobjekte und -quartiere nachhaltig zu betreiben, ist für alle Beteiligten eine hohe Kunst – gerade historische Baudenkmäler stellen uns vor große Herausforderungen, die nur gemeinsam zu bewältigen sind. Hier geht es um
nicht viel weniger als unsere kulturellen Identitäten und unsere Kulturlandschaft, in der wir alle leben“.
Finanzierung zentrale Aufgabenstellung. Eines ist klar: Spätestens seit der Finanzkrise ist die Immobilienfinanzierung keine einfache „Hausübung“ mehr. „Finanzierung ist zu einer zentralen Aufgabenstellung für jeden Eigentümer und Betreiber einer Immobilie geworden“, begründet Burghauptmann Reinhold Sahl die Themenwahl des Kongresses in diesem Jahr. Für Kaufmann bestehe die Kunst darin, den richtigen Mix aus Finanzierung und Förderung zu finden: „Gerade in diesem Bereich gibt es oft weiße Flecken und oftmals wenig fundiertes Wissen“. Wie unterschiedlich die Zugänge, aber auch die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen sind, wurde in den hochkarätigen Vorträgen deutlich. Alexander Kottulinsky (Burgenverein Österreich) berichtete, mit welchen Problemen private Schloss- und Burgenbesitzer zu kämpfen haben. Architekt Clemens
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Biffl (Esterhazy Privatstiftung) gab dem internationalen Auditorium einen Überblick über die zahlreichen Aktivitäten der Esterhazy Privatstiftungen, die alle ein Ziel hätten, nämlich den vorhandenen Bestand zu bewahren und zu modernisieren. Sein Credo: „In der Geschichte verwurzelt – der Zukunft verpflichtet“. Neben den traditionellen Finanzierungsmöglichkeiten kamen beim HeritageKongress auch neue Instrumente zur Sprache. Daniel Horak (CONDA) führte in die neue Welt von Crowdinvesting ein und zeigte auf, dass neben der Eigenkapitalbeschaffung mit dieser neuen Form der Finanzierung bereits frühzeitig Stakeholder angesprochen werden können. Gerade die Möwwglichkeit, eine breite Öffentlichkeit bereits in einer frühen Projektphase für ein Projekt zu begeistern, wurde mit großem Interesse aufgenommen. Beispielsweise konnte bei einem aktuellen Projekt bereits in der Finanzierungskampagne mehr als 200 Interessenten gewonnen werden – und dies, obwohl nur weniger als 40 Eigentumswohnungen zum Verkauf stehen werden. „Mit Crowdinvesting steht der Immobilienbranche ein leistungsfähiges Instrument zur Verfügung und wir befinden uns hier erst am Anfang einer völlig neuen Entwicklung“, so der Mitveranstalter und ÖGNI Gründungspräsident Philipp Kaufmann.
Initiative Herrengasse+. Rechtsanwalt Wolfgang Spitzy präsentierte gemeinsam mit Architekt Clemens Kirsch die Initiative Herrengasse+. Ein 6-Millionen-Euro-Projekt, dessen Finanzierung die (privaten) Liegenschaftseigentümer selbst übernommen hatten. Den größten Anteil trägt mit rund 2,7 Millionen Euro die Wlaschek-Gruppe. Für einen optimalen Mix spielen oft Förderungen eine große Rolle. Robert Schwertner (FFG) gaben einen Überblick über die „Förderungen von Forschungsvorha-
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ben an historischen Gebäuden – H2020 und nationale Förderungen, Andrea Rainer Cerovská gab einen Überblick über „Förderungen und Finanzierungen aus den Europäischen Strukturfonds“, Gerald Wagenhofer (UBW GmbH) zeigte Möglichkeiten für Betreiber historischer Gebäude in den Förderprogrammen erasmus+ und Creative Europe auf. Im Mittelpunkt der Ausführungen von Holger Rescher (Deutsche Stiftung Denkmalschutz) und Federica Epifani (MA/CUEBC) standen die Förderund Finanzierungsmöglichkeiten für historische Gebäude und Areale in Deutschland und Italien. Dass sich Investitionen in Denkmalschutz auch wirtschaftlich lohnen, zeigte Graham Bell (BA BArch / EUROPA NOSTRA) auf. Den Finanzierungsinstrumenten der Europäische Investitionsbank für nachhaltige Stadterneuerung widmete sich Martin C. Brunkhorst (Europäische Investitionsbank). Welche Möglichkeiten sich durch Fundraising für Projekte in historischen Arealen bieten, zeigten die Berater Thomas und Jürgen Staudinger am Beispiel der
Hofburg Wien auf. Dabei wurde eindrucksvoll aufgezeigt, wie sich ein historisches Areal durch ein aktives Management eine neue Relevanz und Bedeutung erarbeiten kann.
MODI-FY & OrbEEt. Die Vorstellung der Programme MODI-FY & OrbEEt bildeten den Abschuss. Beim Projekt MODI-FY („Maintaining Historic Buildings and Objects through Developing and Up-grading Individual Skills of Project Managers“) „Fostering European Heritage and Culture for Years to come“ geht es um die Entwicklung eines Curriculums für Projektmanager, die v.a. Bauprojekte in historischen Objekten betreuen, inklusive der zugehörigen Trainingsmaterialien. Bei OrbEEt („Organizational Behaviour improvement for Energy Efficient adminisTrative public offices“) steht die Energieeinsparung durch Prozessoptimierung in öffentlichen Gebäuden, und die Implementierung eines EDV-basierenden Datenerfassungsmoduls für alle umweltrelevanten Rechtsvorschriften im Mittelpunkt.
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BITTE VOR DEN VORHANG Die Sieger stehen fest. Die 5.GBB Awards gingen an KAGes und BELIMO. Einen Sonderpreis gab es für Smart City Graz Mitte. Autor: Andreas Altstädter Anfang November vergab Veranstalter Alexander Ghezzo zum fünften Mal die GBB Awards an Projekte und Produkte aus dem Immobilienbereich, welche Spitzenleistungen in der Nachhaltigkeit erbracht haben.
Vergeben wurden die GBB Awards im Rahmen der 7. GBB Green & Blue Building Conference. Bei der Konferenz trafen einander 185 Immobilienmanager, um über alle Aspekte der Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft zu diskutieren.
Internationale Juroren haben unter einer Vielzahl an Einreichungen die Gewinner ermittelt. In der Kategorie „Projekte“ wurde die
Die hochkarätige Jury von Universitätsprofessoren und Vordenkern in Sachen Nachhaltigkeit – bestehend aus Stefan Jäschke Brülhart (Professor an der ZHAW in Zürich), Philipp Kaufmann (Gründungspräsident ÖGNI), Gunther Maier (WU Wien) und dem international tätigen Nachhaltigkeitsberater Wolfram Trinius – hatte die Einreichungen nach Innovationskraft, gesellschaftlichem und sozialem Engagement sowie ökologischem Wirkungsgrad zu bewerten.
Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes), in der Kategorie „Produkte / Services“ die BELIMO Energy Valve ausgezeichnet. Erstmals wurde im Jahr 2016 eine Sonderauszeichnung ins Leben gerufen, mit welchem die Smart City Graz Mitte geehrt wurde.
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Traditionell werden bei den GBB Awards keine Statuetten oder Pokale überreicht, sondern die Gewinner bekommen einen edlen Bonsai Pfefferbaum, der extra für diesen Zweck vom Bonsaimuseum in Seeboden gepflanzt wird. Dies soll die Verantwortung in der Immobilienwirtschaft symbolisieren, denn der Preisträger übernimmt die Verantwortung für seinen lebenden Preis. Und der ist nicht nur schön, sondern auch nützlich: Die Blätter des Baumes sind gleichzeitig raffinierte Gewürze. Preisträger in der Kategorie „Projekte“ ist die KAGes, welche durch einen Leitfaden alle baulichen Maßnahmen ab 5 Millionen Euro nachhaltig durchführt. Gerade bei hochkomplexen Krankenhäusern können durch eine konsequente Optimierung über den gesamten Lebenszyklus enorme Effekte erzielt werden und gleichzeitig steht der Nutzer im Mittelpunkt. Durch eine Vielzahl an Maßnahmen werden alle relevanten ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Aspekte berücksichtigt. In der Kategorie „Produkte / Services“ konnte das Schweizer Unternehmen BELIMO mit ihrem Energy Valve den GBB Award für sich entscheiden. Dieses Ventil misst Energieverbräuche und stellt die Messergebnisse in Echtzeit bereit, so dass Kühl- und Heizsystem transparent gemacht werden. Außerhalb der zwei ausgerufenen Kategorien wurde die Smart City Graz Mitte durch die Jury aufgrund der außerordentlichen Leistung jenseits aller Einreichkriterien ausgezeichnet: Dabei handelt es sich um die Entwicklung eines ganzen Stadtteils. Die Smart City Graz Mitte ist das erste mit Platin-Zertifikat nach DGNB
Nicht sichtbar, aber steuerlich spürbar: Unser Branchen Know-how. Hochqualitative Immobilienberatung zählt zu den wichtigsten Geschäftsfeldern von TPA, einem der führenden, international tätigen Unternehmen in den Bereichen Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung. Umfassendes Spezialwissen für die Immo bilienbranche bringt spürbare steuerliche Vorteile für unsere Kunden in Österreich sowie Mittel und Südosteuropa.
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Standard ausgezeichnete Stadtquartier. Es legt Wert auf kurze Wege mit Vorrang für sanfte Mobilität sowie auf Ressourcenschonung und ein lebenswertes Umfeld. Des Weiteren wurden auch die Top-Einreicher in den beiden Kategorien geehrt. In der Kategorie „Projekte“ waren dies Lidl mit der Logistikdrehscheibe Wundschuh und die BUWOG mit dem Projekt ERnteLAA, bei dem Urban Gardening verwirklicht wird. Top-Einreicher in der Kategorie „Produkte / Services“ waren die Freilinger Beschichtungstechnik GmbH, deren Betonböden für Tiefgaragen besonders langlebig und ökologisch verträglich sind, sowie die BWT AQA smart Plus, deren System hilft, Wasser zu dosieren und zu enthärten, was die Langlebigkeit von Rohrleitungen fördert und hilft, Wasser zu sparen. Die ÖGNI hatte einen weiteren Höhepunkt zu verzeichnen. Milestone, das studentische Wohnprodukt der IC Development, wurde mit dem Serienzertifikat in Gold ausgezeichnet. Im November 2017 werden die GBB Awards erneut vergeben. Auf www.gbb-award.at kann man sich die Einreichformulare downloaden und über die Teilnahmebedingungen informieren.
Medieneigentümer: GNK Media House GmbH, 4020 Linz, Breitwiesergutstraße 10, Tel. +43.1.813 03 46-0, office@media-house.at, www.media-house.at Redaktionsanschrift: Millennium Tower, Handelskai 94-96, 1200 Wien Geschäftsführer: Ronald Goigitzer, MMag. Philipp Kaufmann, Mag. Michael Neubauer Für den Inhalt verantwortlich: Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) vertreten durch Geschäftsführer Mag. Peter Engert und Gründungspräsident MMag. Philipp Kaufmann Chefredaktion: Mag. Michael Neubauer (m.neubauer@media-house.at) Grafik: Peter Prearo Anzeigen: Ronald Goigitzer, Lektorat: Ulrike Riedl Fotos: wenn nicht anders angegeben: www.cityfoto.at Druck: Niederösterreichisches Pressehaus. Das 3P-Magazin wendet sich im Sinne der Gleichstellung gleichermaßen an Frauen und Männer. Aus Gründen der Übersichtlichkeit kann es bei den Beiträgen vorkommen, dass nur die maskuline Ansprechform verwendet wird. OFFENLEGUNG NACH § 25 MEDIENGESETZ http://offenlegung.3p-magazin.at
Preisträger EVENTS & CO
Produkte
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BELIMO Energy ValveTM
FBT –Tiefgaragenboden aus Beton
AQA smart Plus
Das Energy Valve macht Kühl- und Heizsysteme transparent. Mit dem Ventil lässt sich der Durchfluss messen, druckunabhängig regeln, permanent hydraulisch abgleichen und absperren sowie die Vor- und Rücklauftemperatur messen. Es ist unabdingbar zu wissen, wo wieviel Energie mit welchem Ergebnis eingesetzt wird, um optimalen Komfort mit möglichst geringem Energieeinsatz zu schaffen. Das Ventil stellt die berechnete Wärmetauschleistung, den Energieverbrauch zu Monitoringzwecken und mehr in Echtzeit bereit.
Der FBT –Tiefgaragenboden aus Beton dient als Alternative zu Asphalt, Gussasphalt und diversen OS Systemen. Dazu wird der in die Tiefgarage einzubringende Beton mit speziellen kristallinen Betonzusatzmittel (Dichtmittel) versehen. Das Material bietet höchste mechanische Belastbarkeit durch eine dicke Verschleißschicht aus Beton. Diese Verschleißschicht kann zusätzlich mittels Farben eingefärbt werden. Er erfüllt die Anforderungen der Brandschutzklasse A1, ist ölbeständig, umweltfreundlich, ungiftig und rissüberbrückend.
AQA smart Plus von BWT ist eine Kombination aus Weichwasseranlage und neuartiger Mineralstoff-Dosierung. Die Einsäulenanlage wird für die Wasseroptimierung sowohl aus korrosionstechnischer wie auch aus hygienischer Sicht eingesetzt. AQA smart Plus passt sich dem Wasserverbrauch der Benutzer sowie der Wasserhärte an und bietet so eine gemeinsame Steuerung für Enthärtung und Dosierung. Bei Stromausfall wird das Regenerationswasser unterbrochen.
KAGes
Lidl
BUWOG
Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft mbH (KAGes) schuf einen Kriterienkatalog mit der Richtlinie „TRPBB – 038 Kriterienkatalog Nachhaltigkeit“, die seit 01.01.2013 für gültig erklärt wurde. Diese basiert auf den Kriterien der „Neubau Gesundheitseinrichtungen“ der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI). Seit der Einführung der Richtlinie wurden sieben Projekte ab der Vorentwurfsphase begleitet und die Planung bis zur Realisierungsentscheidung immer wieder adaptiert.
Das Logistikzentrum Wundschuh von Lidl Österreich ist eines der modernsten Logistikzentren für die Belieferung der Filialen in den Bundesländern Steiermark und Kärnten. Das Objekt erhielt die ÖGNIZertifizierung Platin für das Verwaltungsgebäude und das Logistikzentrum. Eine Fläche von 5.000 Quadratmetern wird für Photovoltaik genutzt, die Fassade des Verwaltungsgebäudes ist aus Holz aus zertifizierten Beständen. Die Beleuchtung innen und außen ist zu 100 Prozent LED.
Das Objekt „ERnteLAA“ ist das Herzstück der BUWOG Group im Stadtentwicklungsgebiet „In der Wiesn“ im südlichen Wien. Ab 2017 entstehen an diesem Standort ca. 160 frei finanzierte Mietwohnungen im Rahmen der Wiener Wohnbauinitiative und rund 31 freifinanzierte Eigentumswohnungen. Die Urban-Farming-Angebote im Rahmen dieses Projekts sind in mehrfacher Hinsicht einzigartig. Es ist erstmals gelungen, Urban Farming in den sozialen Wohnbau zu integrieren, ohne den eng gesteckten Kostenrahmen zu überschreiten.
Preisträger Projekte
Sonderpreis „Smart City Graz Mitte“ Die „Smart City Graz Mitte“ am Standort Waagner Biro in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof setzt hier ein wichtiges Zukunftssignal für eine nachhaltige Immobilienentwicklung. Bei der Entwicklung der „Smart City Graz Mitte“ wurde schon frühzeitig der Trend der zunehmenden Urbanisierung erkannt, hier wachsen Lebens- und Arbeitsräume zusammen, es entstehen dabei soziale Vernetzungen. Das zukunftsorientierte Quartier zeichnet sich dadurch aus, dass es einen ressourcenschonenden, energieeffizienten Bau und Betrieb mit einer hohen Lebens- und Aufenthaltsqualität verbindet – im gesamten Quartier und mit langfristiger Perspektive. Ein Anspruch, der durch eine vorausschauende, umfassende und transparente Planung und zukunftsorientierte Konzepte ermöglicht wurde.
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EXPERTEN-FORUM DER NACHHALTIGEN BAU- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT
Nachhaltigkeit braucht Experten und nicht viele Unternehmen sind in der Lage, die neuen Anforderungen der Bauherren und Eigentümer von zukünftsfähigen Immobilien zu erfüllen. Finden Sie im ÖGNI Guide die Kompetenzen, welche Ihrer Immobilie den richtigen Kick geben.
Ing. Karl Palmstorfer
„Als Systemanbieter entwickeln wir individuelle & nachhaltige Lösungen für Neubau und Sanierung von Bestandsimmobilien. TROX betrachtet hierfür zentrale, dezentrale oder semi-zentrale Klimalösungen gleichermaßen, um ein perfektes Raumklima mit einem Höchstmaß an Nutzerzufriedenheit und Lebenszykluskosten zu erhalten.“
TROX Austria GmbH
„Nachhaltiges Bauen ist für uns selbstverständlich. Die Normen der ÖGNI regeln und unterstützen diesen Gedanken. Sie zeigen, dass die österreichische Baubranche hohen Wert auf Qualität legt und sich ihrer Verantwortung für die Zukunft bewusst ist. Das muss sie auch – nicht nur für uns, sondern vorrangig für die Nutzerinnen und Nutzer unserer Bauwerke.“
PORR AG
Lichtblaustraße 15, A-1220 Wien Tel. +43 1 250 43 - 0 trox@trox.at
www.trox.at
Geschäftsführer Vertrieb & Technik
Karl-Heinz Strauss
Absberggasse 47, A-1100 Wien Tel. +43 50 626 - 0 comms@porr-group.com
www.porr-group.com
CEO PORR
Ing. Hermann Klein Geschäftsführer IG Immobilien
„Als langfristiger Investor nehmen wir für nachhaltiges Bauen höhere Errichtungskosten in Kauf, um den Aufwand für Energie und Instandhaltung niedrig zu halten. Das lohnt sich auch für die Mieter, die über Jahre hinweg von günstigeren bzw. gedeckelten Betriebskosten profitieren.“
IG Immobilien Stadion Center 4.OG/ Top 15, Olympiaplatz 2, A 1020 Wien office@ig-immobilien.com
www.ig-immobilien.com
Wollen Sie Ihr Unternehmen präsentieren, schreiben Sie uns unter experten@3p-magazin.at
„Das ÖGNI Experten-Forum beinhaltet Unternehmen, die sich als ÖGNI Mitglieder aktiv einbringen und mit ihren Leistungen überzeugen.“
Dipl.-Ing. Wolfgang Kradischnig Geschäftsführer und Unternehmenssprecher
DI Thomas Schnabl
Mag. Wolfgang Vejdovsky Territory Leader Real Estate, PwC Österreich und ÖGNI Vorstandsmitglied
„Mit der DELTA green line optimieren wir Gebäude in ökologischer, ökonomischer, und soziokultureller Hinsicht. Damit bieten wir unseren Kunden gelebte Nachhaltigkeit bei gleichzeitiger Einsparung von Lebenszykluskosten. Die Kulturgestaltung im Bauprojekt sehen wir als wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekt. Wir fördern einen fairen, wert schätzenden Umgang innerhalb aller Projektbeteiligten.“
„In der Digitalisierung sehen wir eine echte Chance für Nachhaltigkeit im Gebäudelebenszyklus. Die digitale Datenvernetzung sorgt für eine wirtschaftliche, gesunde und sichere Entwicklung Ihrer Immobilien. Daher beschäf tigen wir uns intensiv mit webbasierten Lösungen für die Geschäftsprozesse entlang der Wertschöpfungskette Planen, Bauen und Nutzen.“
„We help good things grow – dazu blickt PwC für seine Kunden in die Zukunft: Wir helfen Unternehmen bei ihrer Nachhaltig keitsentwicklung. Von Fragen zur CO2-Reduktion, über die Verantwortung in der Lieferkette, die Berichterstattung, bis hin zur Nachhaltigkeitsprüfung und -zertifizierung. ÖGNI-Mit glied zu sein bedeutet für uns, die Nachhaltigkeit auch in der Immobilienbranche zu stärken.“
DELTA Kalkofenstraße 21, A-4600 Wels Zaunergasse 4, 1030 Wien Tel. +43 50 756 0 office@delta.at
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PREVERA Consulting GmbH Burgenlandstraße 38, A-9500 Villach Tel. +43 4242 329 322 office@prevera.at
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PwC Österreich Erdbergstraße 200, A-1030 Wien Tel. +43 1 50 188 0 office.wien@at.pwc.com
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Schöne Aussichten!
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Die neue, puristisch schlanke Schüco Panorama-Design-Fassade FWS 35 PD unterstützt den Trend zu makellos transparenter Architektur mit großzügigen Glasflächen. Das bis auf 35 mm Ansichtsbreite reduzierte hochwärmegedämmte System ist passivhauszertifiziert und eignet sich hervorragend für bodennahe repräsentative Fassadenbereiche im gehobenen Wohnund Objektbau. Die Integration von systemübergreifender Automation und Sonnenschutz unterstützt zukunftsorientiert die Optimierung des Energiehaushaltes eines Gebäudes. Für nähere Informationen bzw. Unterstützung kontaktieren Sie unseren bautechnischen Außendienst: tel 01/98 130-0 oder www.alukoenigstahl.com