ERSTE A Sommer 2018
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Gedacht. Geplant. Gebaut. Genutzt.
ROBERT SCHMID DER NAHVERSORGER
Baumanagement Baumanagement & Objektsicherheitsprüfungen & Objektsicherheitsprüfungen ÖNORM ÖNORM B1300 B1300 undund B1301 B1301 Wir leben www.ehl.at www.ehl.at www.ehl.at www.ehl.at
Immobilien.
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P2, Innsbruck
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Geerdete Perspektiven „Bei neuen Projekten ist für die PEMA Gruppe besonders wichtig, eine moderne und kreative architektonische Lösung zu schaffen, die unseren hohen ästhetischen Ansprüchen gerecht wird. Erfolgreich ist eine Immobilienentwicklung aus unserer Sicht, wenn nach der Fertigstellung oder Revitalisierung eines Gebäudes ein Mehrwert für die Mieter, die Investoren und die BürgerInnen am jeweiligen Standort realisiert wurde.Wir sind bestrebt, einen urbanistischen Mehrwert für Generationen zu schaffen.” Mag. Markus Schafferer, Gründer und Mehrheitseigentümer PEMA Gruppe
PEMA Gruppe | Bruneckerstraße 1, 6020 Innsbruck | Stock im Eisen Platz 3, 1010 Wien | T +43 512 251276-10 | E office@pema.at
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Der Nahversorger INHALT
INTERVIEW MIT ROBERT SCHMID
Das war der Baukongress
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SOMMER
Rubriken
Bauen & Technik aus der Praxis
008 VOM HERAUSGEBER 010 EDITORIAL 012 KURZ & BÜNDIG 192 VORSCHAU/IMPRESSUM
072 HOFFNUNG FÜR TOP-ARBEITGEBER
158 WIE PERLEN AUF DER GUMMISCHNUR
076 THE EUROPEAN HERITAGE ACADEMY
162 ROBOTER KOOPERIEREN IM HOLZBAU
ImFokus
136 GELD UND DATEN
024 046 064 066 080 178 186 188 190
144 BIM IST EIN GEDANKENWECHSEL
BAUKAUFMANN VOX FEMINA BAUMARKETING TRENDTABLE: PROJEKTMANAGEMENT ZU TISCH MIT … TALKING HEADS TOPDEAL PROJEKT IM FOKUS AUFSTEIGER / ABSTEIGER
Fachkräftemangel
Professionalisierung in der Baudenkmalpflege A Map for the Road to Go
Alle reden davon, wenige wenden es an
150 PUNKTGENAU AM BALL Stadionbau mit BIM
154 BAUEN MIT ABFALL Recyclingmaterial
Pilotprojekt
Integrierte Bauweise
172
PLANEN OHNE FALLEN
Wissen rund um das Bauen
174 HILFREICHE TECHNOLOGIE Intelligenter Sturzsensor
176
INTELLIGENTE WARTUNG Aufzüge
120
Austrian Green Planet Building Award
162
94
Roboter im Holzbau
Die Lichtversteher
AUSGABE Im Brennpunkt: Energie & Energieeffizienz 086 BAUTEILAKTIVIERUNG
Gebäude als Energiespeicher
090 COOLE LÜFTUNG Forschung
094 DIE LICHTVERSTEHER
Mensch im Mittelpunkt
102 VOM WINDE VERWEHT Windkraftanlagen
108 MODERNER KLIMAWANDEL Gebäudekühlung
Positionen & Meinungen
Kommentare
026 DER NAHVERSORGER
038 040 042 048 050 052
Interview mit Robert Schmid
054 BIM IST KEIN ALLHEILMITTEL
Interview mit Karl-Heinz Strauss
166 GLÜCKLICH AM QBC
Interview mit Christoph Pramböck und Bernd Winter
GOBIET GREGER HECHT GERSTMANN SPAUN SILBERKNOLL
BranchenService 044 120 128 140 146 194
BAUTECFAKTEN AGPB AWARD BAUKONGRESS KONE XCHANGE DIGITAL PLATTFORM 4.0 BAUEN ERLESEN
Energiespeich
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ROBERT SCHMID
DER NAHVERSOR
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Baumanagem ent & Objektsi cherheitsprüfung ÖNORM B130 en BauBau 0 und B1301 man man agem www agem entent .ehl.a & Obje t t www & Obje .ehl.a ktsiktsi cher cher ÖNO heitheit ÖNO sprü RMRM sprü B130 fung B130 fung en en 0 und 0 und B130 B130 Wir 1leben www 1 www .ehl.a .ehl.a t t www www Immob .ehl.a
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„Visionen ohne Umsetzung bleiben geträumt.“
Das Magazin Benchmarks, Trends für Innovationen, in Bau & Techni k
s ist geschafft: Der neue BauTecFokus liegt vor Ihnen am Tisch. Dies ist aber nicht nur eine neue Ausgabe, sondern die erste überhaupt. Dieser Moment kommt im Leben eines Herausgebers nur einige wenige Male vor und dementsprechend bewegt bin ich. Denn es war zu Beginn eine Vision und aus dieser ist nun Realität geworden. Meine Partner und ich wollten bei der Gründung für die Bau- und Immobilienwirtschaft arbeiten und ein Teil dieser so stolzen Branche werden. Wir starteten mit dem ImmoFokus und haben mit diesem PrintProdukt schöne Erfolge erzielen können: Der ImmoFokus ist das Immobilienmagazin für die nachhaltige Immobilienwirtschaft, welches viermal im Jahr alle Antworten auf die Fragen, wer kauft, baut oder bewirtschaftet was, warum und wo, liefert. Wir sind ein vollwertiges Magazin und der Ort, wo Diskussionen stattfinden. Das Magazin liefert Hintergründe und vermittelt Wissen für Immoprofis.
Sommer 2018
Beton ist ein hervo rragender Wärm und ein sehr guter espeicher Wärmeleiter. Eine thermisch aktivierte Gesc hoßdecke aus Beton sorgt für wohlige Wärm e im Winter und angenehme Frische im Somm er.
Gedacht. Geplant. Gebaut. Genutzt.
für Innovation Das Magazin
Der Beginn einer neuen Ära
AUSG E ABE
en, Benchmark s, Trends in Bau
& Technik
Sommer 2018
Innovativ, zuku nftssicher
In der Decke integrie rte Rohrleitungen speicher und sorgen speisen den Betonfür eine effizient e Raumtemperier ung.
15.05.18 10:05
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ilien.
Wir leben Wir leben Immob Immob ilien. ilien.
Endproduktion ohne vorheriger Routine, da es ja zum ersten Mal gemacht wird.
Gedacht. Geplant. Gebaut. Genutzt. Herausgekommen ist das Baumagazin BauTecFokus und wir sind mehr als stolz. Auf annährend 200 Seiten halten Sie ein Magazin in Händen, welches es bisher nicht gab und welches eine neue Ära einläutet. Dafür galt es die richtige Person fürs Cover zu finden, was uns mit Robert Schmid mehr als gelungen ist. Ich bin glücklich, dass er dazu bereit war!
Danke dem Team Für die Umsetzung der großen Vision ist das richtige Team notwendig. Mit unseren Neuzugängen Birgit Salomon als Chefredakteurin, Christian Call als Verlagsleiter und Jelio Anton Stefanov (Grafik) verdoppelten wir die Mannschaft in den letzten Monaten und das gesamte Team hat Überwältigendes geleistet. Jetzt haben wir es geschafft und unser BauTecFokus hat das Licht der Welt erblickt!
Wissen für Bauprofis
BIRGIT SALOMON & CHRISTIAN CALL
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BauTecFokus
Alle im Team wollten schon immer Gleiches für die Bauwirtschaft schaffen und der Frage nachgehen, wie gebaut und bewirtschaftet wird. Beim ImmoFokus standen wir einfach oft an: Wir haben darüber berichtet, warum ein internationaler Fonds ein Projekt kaufen will und welchen Preis er dafür zahlt. Warum das Projekt aber so einzigartig ist, was es so besonders macht und vor allem, was andere von den umgesetzten Maßnahmen lernen können, dafür war einfach kein Platz mehr. Grund genug, sich Gedanken zu machen. Dies haben wir über Monate gemacht – der Prozess war nicht einfach und für alle Beteiligten intensiv. Etwas Neues zu schaffen, ist einfach eine besondere Herausforderung. Dies beginnt beim Namen und endet in der
Jetzt liegt es an Ihnen und Ihrem Urteil. Wir sind alle demütig und schon gespannt auf Ihre Meinung. Schreiben Sie mir und sagen Sie uns, wo wir noch besser werden können. Sie erreichen mich unter philipp.kaufmann@media-house.at. Viel Spaß beim Lesen und hoffentlich haben Sie so viel Freude daran, wie wir beim Schreiben und Machen. Ihr
Philipp Kaufmann Herausgeber
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Energie sucht Effizienz Gebaut wird immer, die Frage ist bloß wie.
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„Mehr mit- als gegeneinander.“
ir bauen für die Gesellschaft von morgen und neben der lauten Diskussion um Digitalisierung, der demografischen Entwicklung sowie der Schonung der Ressourcen kommt vor allem der Energieeffizienz eine besondere Bedeutung zu. Über dieses Thema wird viel diskutiert, politisiert und geforscht. Etwa ob die Bauteilaktivierung mit Wind- und Sonnenenergie zukunftsfähig ist. Das Ergebnis: Auch bei volatilen Energielieferanten funktioniert das Prinzip „Gebäude als Energiespeicher“. Ein Basis-Berechnungstool samt Leitfaden für Planer und Baumeister gibt es auch schon. (Seite 86) Die Sommer werden spürbar heißer. Natürliche Nachtlüftung und tageslichtoptimierte Verschattung wird aktuell jedoch meist nur manuell gesteuert und damit nicht optimal genutzt. Ein neues Forschungsprojekt will dies nun ändern. (Seite 90) Neue Aspekte liefert Human Centric Lighting ab Seite 94. Brigitte Schaden, Präsidentin Projekt Management Austria, und Christian Maeder, Head of Construction Competence Network bei der PORR, sind sich einig: Ohne Vertrauen im Team und genügend Zeit für die Planung wird es bei der Umsetzung von Bauprojekten schwierig. (Seite 66). Beispielhafte Umsetzungen, wo mehr mit- als gegeneinander gearbeitet wurde, sind anlässlich des Baukongresses mit dem KOOPAWARD ausgezeichnet worden. Ab Seite 128 finden sich weitere Highlights des Baukongresses 2018. Nach Jahren mit vielen Neubauten sollte nun wieder mehr Augenmerk auf Sanierungen und Ausbauten gelegt werden, meint Robert
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BauTecFokus
Schmid, Chef des familiengeführten Baustoffimperiums Schmid Industrie Holding. Im großen BauTecFokus-Interview (ab Seite 26) wünscht er sich mehr „Bewusstseinsbildung“, bemängelt komplizierte Fördermaßnahmen und spricht über ökologische Komponenten, gesundes Wohnen, Digitalisierung und Schuhschachteln. Für Porr-Chef Karl-Heinz Strauss wird die Bauindustrie immer attraktiver. Ab Seite 54 verrät er im Interview, warum er mehr Frauen für die Branche begeistern will und dass es vor allem auf Lean Design und Lean Construction ankommt. Auch die öffentliche Hand hat noch einiges aufzulösen. „Zu Tisch“ waren wir mit Karl Weidlinger, Geschäftsführer der Linzer Baugesellschaft Swietelsky. So richtig ins Schwärmen kommt er, wenn die Rede auf sein Hobby die Imkerei kommt. „Ein Management kann viel von den Bienen lernen“, so Weidlinger. Im Detail ab Seite 80. Web to print. Der BauTecFokus hat im Vorfeld des erstmaligen Erscheinens Branchen-Einblicke im Rahmen einer Video-Interviewrunde mit Entscheidungsträgern eingeholt. Sie erzählten viel, vor und abseits der Kamera. Einen kleinen Auszug mit ausgewählten Antworten finden Sie ab Seite 178, die Videos dazu auf www.bautecfokus.at.
Birgit Salomon Chefredakteurin
ANGST
VERMESSUNG
Mit mehr als 10 Standorten in dern 4 österreichischen Bundeslän Kontakt +43 1 211 72 0
Wir sind eines der führenden Unternehmen Europas in den Bereichen Vermessung, Architektur, Projektentwicklung, Immobilien und Umwelt. Innovation wird groß geschrieben. Etwa bei Plänen für das Grundbuch bis zu Grundlagen für Neu-, Um- und Zubauten sowie Parzellierungen. Kontaktieren Sie uns: office@angst.at
www.angst.at Sommer 2018 11
Kurz & Bündig > Unternehmen&Märkte Holz-Hybridbau
Zech und Cree
Bodenbelags- & Parkettkleber
Speziell geklebt n Die wachsende Nachfrage nach Bodenbelägen und Parkett schob in Österreich im Jahr 2017 auch den Markt für Bodenbelags- & Parkettkleber an. Dabei setzten die Verarbeiter wieder verstärkt auf Spezialkleber, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie zu Bodenbelagsklebern und Parkettklebern in Österreich von BRANCHENRADAR.com Marktanalyse. Auf Ebene der Produktgruppen zeigten sich speziell Grundierungen und Dickbeläge überdurchschnittlich dynamisch, die infolge auch für 70 Prozent des Marktwachstums verantwortlich waren. Der Umsatz mit Versiegelungen legte nur um 2 Prozent zu, Dünnbeschichtungen um 7 Prozent.
Schiedel Kamine
Neue Akademie n Am 26. April 2018 fand in Nußbach in Oberösterreich die Eröffnung der Schiedel Akademie statt. Das moderne Schulungsund Ausbildungszentrum des Kaminmarktführers wurde feierlich von Präsident Alessandro Cappellini, Österreich-Geschäftsführer Franz Nürnberger und Konzern CEO Georg Harasser eröffnet. Seit über zehn Jahren schult das Unternehmen über 4.500 Mitarbeiter von Baustoff-Fachhändlern und Baumeistern pro Jahr und das in
ganz Österreich. Zukünftig werden der neue Vortragssaal, Test- und Ausstellungsbereich am Standort in Nußbach für mehr Schulungen verwendet werden. „Schulungen unserer Partner wie Baustoffhändler und Baumeister sind ein sehr wichtiges Thema für uns als Qualitäts- und Marktführer bei Kaminen. Mit einem neuen Konzept und noch mehr ‚Hands-on‘-Training werden wir hier für die Zukunft noch besser“, zeigte sich Nürnberger überzeugt.
Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig
Gerald Prinzhorn, Geschäftsführer der Austrotherm Gruppe, freut sich über einen Rekordumsatz von 351 Millionen Euro im Jahr 2017.
Boris Recsey, Geschäftsführer CRIF Österreich, beschreibt die Stimmung am „Branchenradar Bau“ als positiv, auch wenn Neugründungen zurückgingen.
Über das bisher beste Ergebnis im Jahr 2017 ist GrundfosKonzernpräsident Mads Nipper stolz. Die organische Umsatzsteigerung betrug 5,3 Prozent.
News Ticker Internorm Deutschland 2018: Innovative Kunststoff-Fenstersysteme und Digitalisierungsoffensive sorgen für Ausbau der Markenführerschaft. Expansion: Baumit, der Spezialist für Wärmedämmverbundsysteme, Putze und Estriche, übernimmt den Fassadenbereich der Cantillana Gruppe in Frankreich. REHAU: Eröffnung von Campus für Innovation und Inspiration.
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BauTecFokus
Fotos: Martin Peterseil, Austrotherm/Baldauf, Christoph Hopf, Grundfos
n Die Zech Group GmbH aus Bremen ist seit Mitte April 2018 neben Eigentümer Rhomberg Ventures zweiter Partner in der Cree GmbH aus Dornbirn in Vorarlberg. Die Euphorie war Cree-Geschäftsführer Hubert Rhomberg bei der Unterzeichnung des Vertrags anzumerken: „Mit dieser Kooperation bündeln wir deutsche Abwicklungskompetenz mit profundem österreichischen Knowhow über den Systembau mit Holz. Diese Partnerschaft ermöglicht es Cree, sich verstärkt auf den Ausbau der Bauplattform zu konzentrieren.“ Zwei Projekte in Deutschland sind bereits in Vorbereitung, weitere Aufträge stehen vor dem Abschluss. In den kommenden Monaten soll so die einzigartige Cree-Plattform sukzessive ausgebaut werden und sich zur führenden Projektplattform für die Holz-Hybridbauweise entwickeln.
Kurz & Bündig > Unternehmen&Märkte Umsatzhoch im Massivbau
VÖB-Barometer n Der Optimismus der gesamten Baubranche spiegelt sich auch im aktuellen VÖBKonjunkturbarometer, der zweimal jährlich die Stimmung der österreichischen Betonund Fertigteilbranche einfängt, wider: Im 1. Halbjahr 2018 rechnen gut 90 Prozent der Verbandsmitglieder mit einem mindestens zufriedenstellenden Ergebnis für ihr Unternehmen. Mit Blick auf die gesamte Branche stufen sie die Entwicklungen im Geschäftsjahr 2018 weiterhin optimistisch ein: 63 Prozent gehen von einer Umsatzsteigerung aus. VÖB-Präsident Franz Josef Eder versteht die Euphorie, die die einträgliche Auftragslage derzeit mit sich bringt, mahnt die Branche jedoch zur Vorsicht: „Auch wenn die derzeitige Auslastung Anlass zur Freude gibt, kann sich die Situation in den kommenden Jahren durchaus verändern. Es wurden rund 55.000 neue Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt. 40.000 bis 45.000 Genehmigungen werden von der Branche als vernünftiger, nachhaltiger Bedarf gesehen. Vor nicht allzu langer Zeit wurden lediglich 35.000 Baugenehmigungen statistisch erfasst“, warnt Eder vor allzu euphorischen Zukunftsausblicken.
E-Mobilität
Stehzeit als potentielle Ladezeit n Das vom Grazer Startup Easelink entwickelte„Matrix Charging“ automatisiert den Ladevorgang von E-Fahrzeugen, das händische An- und Abstecken des Kabels entfällt. Ermöglicht wird der kabellose Ladevorgang durch einen Konnektor. Dieser befindet sich im Fahrzeugunterbau und senkt sich vollautomatisch ab, ehe er sich mit einem am Boden befindlichen Pad verbindet. Die genaue Parkposition spielt dabei keine Rolle. Der Ladevorgang erfolgt für den Nutzer un-
bemerkt. Geladen werden könne so theoretisch nicht nur am Parkplatz, sondern auch im „Drive-In“ und sogar an der Ampelkreuzung. Über Konnektor und Pad werde eine Leistung von bis zu 43 kW (DC) bzw. 22 kW (AC) erzielt, bei einer Effizienz von mehr als 99 Prozent. „Mit ‚Matrix Charging‘ wird Stehzeit zu potenzieller Ladezeit. So bekommen wir eines der größten Hemmnisse der Elektromobilität in den Griff“, so Easelink-Gründer Hermann Stockinger.
Sonnenschutz
Positive Aussichten n Die R+T, die internationale Weltleitmesse für Rollläden, Tore und Sonnenschutz, setzte 2018 ihre Erfolgsgeschichte fort. 1.027 Aussteller aus 41 Ländern belegten die zehn Hallen der Messe zur Gänze. Über 65.500 Fachbesuchern war die Leitmesse in Stuttgart eine Reise wert, die auch ein guter Indikator für die Marktentwicklung in Österreich ist. Die Marktzahlen der heimischen Sonnenschutzindustrie spiegeln die positive Stimmung wider. So weist der Umsatz der Branche einen Zuwachs von knapp 6 Prozent auf und gegenüber 2016 stellten die Mitgliedsbetriebe fast doppelt so viele Mitarbeiter neu ein. Nach wie vor geht jedes dritte Produkt in den Export. Demgegenüber steht ein ebenfalls beinahe unveränderter Import von 17 Prozent, der allerdings großteils auf Zuläufen von eigenen Werken basiert.
Sommer 2018
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Kurz & Bündig > Technik&Wissen Institute of Science and Technology
n Entsprechend den hohen Anforderungen des Institute of Science and Technology (IST) soll die Architektur perfekte Rahmenbedingungen bieten. Akustik und Schallschutz leisten dabei einen wesentlichen Beitrag zur Raumatmosphäre. Bei der Optimierung der räumlichen Qualitäten verlässt sich der hauseigene Designer auf die Produktpalette von Ecophon. Den Anstoß für die Errichtung eines neuen Institutes für naturwissenschaftliche Grundlagenforschung und Postgraduiertenausbildung gab der wohl bekannteste österreichische Quantenphysiker Anton Zeilinger im Zuge der Alpbacher Technologiegespräche im Jahr 2002. Das war die ideelle Geburtsstunde des IST Austria. Das Institut soll bis 2026 über 90 unterschiedliche Forschungsgruppen beherbergen. Das Lab Building East ist eines der jüngeren Gebäude am Campus. Im Zuge der Neugestaltung wurde das bisher kaum genutzte viergeschoßige Foyer mit einer dichten Bepflanzung in eine Art IndoorDschungel verwandelt. Die Pflanzen verbessern das Raumklima und die Akustik.
JOANNEUM RESEARCH
Neue Konzepte n LIFE – das Zentrum für Klima, Energie und Gesellschaft der JOANNEUM RESEARCH – bringt mit Unterstützung des Landes Kärnten ein neues Forschungsthema in den Klagenfurter Lakeside Park. Die Kompetenzgruppe „Innovative Mobility Modelling“ soll sich ab Mitte 2018 mit aktuellen Fragestellungen zum Mobilitätsverhalten und der räumlichen Entwicklung befassen. Damit komme, neben der Robotik, ein zweiter bedeutender Forschungsschwerpunkt nach Klagenfurt.
Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig
Geschäftsführer Johannes Artmayr, Strasser Steine GmbH, freut sich über die Umsatzspitze von 30,4 Millionen Euro im Jahr 2017.
Peter Gubisch, SchlottererGeschäftsführer, gibt stolz ein Umsatzwachstum von 6 Prozent auf 69,9 Millionen Euro bekannt.
René Rieder, Geschäftsführer QUESTER, bestätigt: „Die Baukonjunktur hat sich positiv entwickelt.“ - Neue Investments in Standorte für 2018 geplant.
News Ticker Wasserstoff: Größte Wasserstoff-Pilotanlage der Welt entsteht in Österreich. 18-Millionen-Euro-Projekt von Voestalpine, Siemens und Verbund. Big Data-Analysen: Neuartige Prototypen des Research Studios Data Science der Research Studios Austria Forschungsgesellschaft (RSA FG) für Betrugsschutz von Unternehmen entwickelt und in mehreren Branchen im Einsatz.
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BauTecFokus
Fotos: STRASSER Steine, ANDREAS HAUCH, QUESTER/APA-Fotoservice/Tanzer, alufenster.at | Hertha Hurnaus, Franz Pfluegl, Peter Tuma / SEHSTERN
Raumqualität
Kurz & Bündig > Technik&Wissen FH Campus
Lebenszyklus n Life-Cycle-Engineering im konstruktiven Betonbau ist in Smart Cities ein wichtiges Thema. Öffentliche Gebäude, wie Schulen, Krankenhäuser oder Bahnhöfe, sollen für alle möglichst lange und sicher zur Verfügung stehen. Die Gebäude stellen zudem ein Anlagevermögen dar. Objektiv noch gar nicht notwendige Ersatzneubauten werden oft mit großem Ressourcenaufwand vorgenommen. Ursachen dafür sind beispielsweise ein vielfach schlechter Erhaltungszustand, die Komplexität bei Erneuerungen der gebäudetechnischen Anlagen in Bestandsbauwerken oder veränderte Nutzungsbedürfnisse. Deshalb forscht das Kompetenzzentrum für Bauen und Gestalten unter der Leitung von
Markus Vill zum Life-Cycle-Engineering im konstruktiven Betonbau. Die Stadt Wien, MA23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik – fördert das Projekt. In die Lebenszyklusberechnung beziehen FH-Experten Beanspruchungen, Erhaltungszustand und Umwelteinwirkungen ein. Im Projekt geht es darum, Prognosemodelle auf Basis des Erhaltungszustandes zu erstellen, um den gesamten Lebenszyklus betrachten zu können, die Restlebensdauer von Infrastrukturbauten zu beurteilen und die Dauerhaftigkeit von Betonkonstruktionen zu untersuchen. So sollen Ressourcen effizient eingesetzt werden und CO2-Klimaschutzziele besser erreicht werden können.
Metallbau
ÖNORMEN
Industrie 4.0
Internationale Standards gefragt n „Mehr denn je braucht es branchenübergreifende und grenzüberschreitende Lösungen, um Industrie 4.0 voll zum Durchbruch verhelfen zu können“, erklärte Elisabeth Stampfl-Blaha, Managing Director von Austrian Standards, bei der Eröffnung des 2. Fachkongresses Industrie 4.0. – Future Standards Now! im Austria Standards Meeting Center. Hochkarätige Industrievertreter präsentierten im Verlauf des Kongresses unterschiedlichste praktische Anwendungen: von der vernetzten Fertigung,
deren Abläufe mit Hilfe ausgeklügelter Sensorik und künstlicher Intelligenz optimiert wird, über umfassende Digitalisierungsstrategien und disruptive Geschäftsmodelle etablierter Unternehmen bis hin zu Praxisberichten über Kostenersparnis und Produktivitätssteigerung durch Predictive Maintenance. Zwei Praxis-Sessions am Nachmittag widmeten sich innovativen Geschäftsmodellen auf Basis digitaler Prozessoptimierung und dem Thema smarte und sichere Produktion.
n Das Aluminium-Fenster-Institut (AFI) hat eine Aufstellung der wichtigsten Normen aus dem Bereich Metallbau online gestellt. Die aktualisierte Auswahl von über 300 ÖNORMEN für den Metallbau soll Planer, Architekten, Bauherren und Metallbaubetriebe in ihrer Arbeit unterstützen. Ergänzt wird diese Aufstellung durch aktuelle Gesetze, Verordnungen und Richtlinien. Neu ist die zusätzliche Listung von Normenentwürfen, die bereits über einen längeren Zeitraum aufliegen. Durch die direkte Verlinkung mit Austrian Standards kann man sich rasch über die Details der Norm oder des Entwurfes informieren. Dies beinhaltet unter anderem die Bauprodukteverordnung, Baustofflisten, das Bundesvergabegesetz, die geltende Bauordnung und Bautechnikgesetze, einen Leitfaden für die Montage von Fenstern und Fassaden sowie unterschiedliche ÖNORMEN zu äußeren und inneren Abschlüssen von Markisen, luftdichten Abschlüssen mit Prüfung der Luftdurchlässigkeit oder zu einbruchshemmenden Fenstern und Türen.
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Kurz & Bündig > Gebäudeausrüstung&-management Smart Home-Lösung
Kooperation n Schneider Electric, Danfoss und Somfy gehen eine strategische Partnerschaft ein, um ein „Connectivity Ecosystem“ für private Gebäude, mittelgroße Zweckbauten sowie den Hotelbau zu entwickeln. Die drei Unternehmen vereinen 300 Jahre Innovation und Knowhow mit einem globalen Netzwerk aus qualifizierten Installateuren. Der weltweite Markt für Konnektivität nimmt rasant zu. Für 2020 werden rund 8,4 Milliarden vernetzte Geräte prognostiziert. Der Markt für Smart Home-Anwendungen ist im Gegensatz dazu noch ausbaufähig. Im Jahr 2016 verfügten weniger als 17 Prozent der Haushalte in den US über ein Smart Home-Gerät oder -System. In Europa waren es weniger als 4 Prozent. Schneider Electric, Danfoss sowie Somfy haben sich nun zusammengeschlossen, um die kommunikative Grundlage für einfach realisierbare Smart Home-Lösungen mit Komponenten unterschiedlicher Hersteller zu schaffen. Die Konnektivitätsund Technologiestrategien der Unternehmen werden aufeinander abgestimmt, um die Entwicklung eines offenen Connectivity Ecosystems sicherzustellen und ihre Produkte nahtlos interoperabel zu gestalten.
Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig
Andreas Schierenbeck, thyssenkrupp Elevator, will in Testturm in Zhongshan ersten seillosen Aufzug MULTI präsentieren.
Wolfgang Gleissner, BIG, freut sich über die österreichweit erste Zertifizierung des TÜV Austria „Arbeits- und Gesundheitsschutz-Management“.
Über viele Neuaufträge freut sich Harald Eder, Geschäftsführer der GIG FASSADEN GmbH. Neue Projekte werden europaweit realisiert.
Sicherheit
n In explosionsgefährlichen Bereichen kommt dem Luftmanagement eine große Bedeutung zu. Es umfasst Sicherheits-, Kontroll- und Regeleinrichtungen für den Einsatz außerhalb des Ex-Bereichs. Dafür präsentiert TROX jetzt den X-CUBE Ex. Er erfüllt alle Anforderungen der Richtlinie und die Voraussetzungen, die in der ATEX-Richtlinie 1999/92/EG beschrieben sind. Diese regelt die Mindestanforderungen zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes und der Sicherheit der Arbeitnehmer.
News Ticker Konzentration: Akustik-Leuchten von Thorn reduzieren Lärm und bieten bessere Lichtqualität und Energieersparnis in Schulen. Pilotprojekt in der Neuen Mittelschule in Anger. Gebäudehüllen: Von Eurac Research und Stahlbau Pichler neu entwickeltes Fassadensystem reduziert den Energieverbrauch um bis zu 40 Prozent.
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BauTecFokus
Fotos: Michael Hetzmannseder, eric kruegl, Thomas Pirot, FOTO HAUS
Luftmanagement
Kurz & Bündig > Gebäudeausrüstung&-management Energieeffizienz
Akustik-Leuchten n Zu den Belastungen für Lehrer und Schüler gehört oft ein hoher Lärmpegel. Hier können schalldämpfende Leuchten eine deutliche akustische Verbesserung bringen und so auch den Lernerfolg steigern. Bei einem Pilotprojekt in der Neuen Mittelschule in Anger in der Steiermark wurden ein Klassenzimmer und ein Gang mit den innovativen Akustik-Leuchten von Thorn ausgestattet. Diese bestehen aus LED Modulen und Schalldämpfungseinlagen. Die LED-Leuchten bringen eine Energieersparnis von 45 Prozent, eine gleichmäßige Beleuchtungsstärken von 300 Lux und eine um die Hälfte reduzierte Nachhallzeit. Im gleichen Design sind auch sogenannte Leermodule mit ausschließlich akustischem Material erhältlich.
Waffelofen-Fernwärme
600 Haushalte n Während im weltgrößten Waffelofen am Manner-Produktionsstandort in der Minute 450 Schnitten gebacken werden, entsteht auch Energie. Die Abwärme des Waffelofens versorgt nicht nur den eigenen Betrieb mit Energie, sondern gibt zusätzlich Wärme an das lokale Fernwärmenetz ab. Die Kooperation zwischen Manner und der Wien Energie gibt es seit Herbst 2016. 1.400 Megawattstunden wurden im Probebetrieb eingespeist und damit rund 150 Haushalte mit Wärme versorgt. Mit der abgeschlossenen Modernisierung der Manner-Fertigungsstraße startet jetzt auch der Vollbetrieb der „Schnitten-Heizung“: Der Energieeintrag wird sich auf rund 5.600 Megawattstunden vervierfachen und zukünftig rund 600 Haushalte mit Wärme für Heizung und Warmwasser versorgen. Michael Strebl, Geschäftsführer Wien Energie: „Die Zusammenarbeit mit Manner ist ein Paradebeispiel für innovative, umweltfreundliche Energielösungen mitten in der Stadt. Wir nutzen hier ohnehin vorhandene Wärme effizient und versorgen damit hunderte Haushalte. Durch die „Schnitten-Heizung“ werden pro Jahr 1.000 Tonnen CO2 eingespart.“
ARTCLEAR GLAS
Startschuss n Im Mai startete ARTWEGER mit der Produktion von dauerhaft pflegeleichten Duschgläsern. Das ARTCLEAR GLAS des Bad Ischler Unternehmens soll damit eines der größten Kundenbedürfnisse in diesem Bereich erfüllen: den Wunsch nach weniger Reinigungsaufwand. Die spezielle Oberfläche ist wasserabweisend, außerdem sollen Kalk und Schmutz keinen Halt finden. Das Glas soll auch ohne Abziehen und Trockenwischen über die ge-
samte Lebensdauer sauber bleiben. Somit werden Reinigungsmittel gespart und in weiterer Folge die Umwelt geschont. Der entscheidende Unterschied von ARTCLEAR GLAS zu anderen Duschgläsern liegt in der UV-Aushärtung der speziell behandelten Glasoberfläche. Gemeinsam mit den außenseitig verklebten Scharnieren und den verdeckten Silikonfugen bietet ARTWEGER damit seinen Partnern die reinigungsfreundlichsten Duschen am Markt.
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Kurz & Bündig > Materialien&Maschinen Service für Architekten
On Demand n AGC Interpane ermöglicht mit dem neuen Service „Coating on Demand“ (CoD) Architekten die Entwicklung einzigartiger Verglasung. Diese wird exakt auf die Bedürfnisse abgestimmt und unabhängig von der Standardproduktpalette produziert. Das Herzstück des Service ist eine Rendering Software, die das beschichtete Glas in realistischen Einbausituationen farbecht simulieren kann. Dabei werden alle physikalischen Werte sowie klimatischen Bedingungen berücksichtigt. Es ist möglich, mit Lichttransmission, Reflektionen und Glasfarbe zu experimentieren, damit der Kunde die perfekte Konfiguration für das entsprechende Projekt finden kann. Ebenso kann nach gewünschter Konfiguration eine Machbarkeitsprüfung durchgeführt und gegebenenfalls optmiert werden. Die ersten physischen Mustergläser werden zeitoptimiert im Interpane Werk erstellt.
Schöck
Trittschallschutz n Speziell in Wohngebäuden lässt sich Lärm bereits gut reduzieren. Die Verantwortung, die richtigen Produkte zu kennen und einzusetzen, liegt bei den Planern und Ausführenden. Laut einer Umfrage von Radio Wien fühlt sich jeder zweite Wiener vom Lärm in der Stadt gestört. Top-Platzierungen sind Straßenlärm (31 Prozent) und Nachbarschaftslärm (28 Prozent). Ganze 15 Prozent geben an, dass der Lärm in den eigenen vier Wänden sehr hoch bzw. hoch ist. Gerade im mehrgeschoßigen Wohnbau ist Schallschutz deshalb essentiell. Er betrifft zahlreiche Bauteile im Inneren des Gebäudes, besonders den Trittschallschutz zwischen Stiegenhaus und Wohneinheit. Der Bauproduktehersteller Schöck hat dafür die Tronsole entwickelt. Diese funktioniert als ganzheitliche Trittschall-Lösung, indem sie zuverlässig Stiegenläufe und Podeste entkoppelt. Sie schließt die Fuge zwischen Stiege und Gebäude und vermeidet so Schallbrücken zwischen Putz und Stiege.
Benjamin Kromoser erforscht seit Februar 2018 mit Unterstützung von fischer „Biobasiertes Konstruieren“ an der Universität für Bodenkultur Wien.
Gregor Puscher wird neuer Geschäftsführer im Wohnfonds Wien. Aktuell leitet er die Magistratsabteilung 21 – Stadtteilplanung & Flächennutzung.
Eduard Artner übernimmt die Leitung des Geschäftsfeldes 3D-Druck und steuert BauMinator® 3D-Druck von Baumit.
News Ticker Robust: Steckverbinder von DEUTSCH für extreme Umweltbedingungen bei Conrad Business Supplies erhältlich. Recycle-Teppich: Die Kollektion SLO Advantage von Carpet Concept zeigt, dass eine Teppichfliese, die fast zur Hälfte aus Recyclingmaterial besteht, Individualität und Umwelfreundlichkeit im Officebereich vereinen kann.
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BauTecFokus
Fotos: Alexandra Kromus; VOEB
Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig
Kurz & Bündig > Materialien&Maschinen Beton
Im Mittelpunkt n Die Österreichische Bautechnik Vereinigung (övb) veranstaltet alle zwei Jahre den Baukongress. Dieser ist inzwischen die bedeutsamste Informationsplattform für das Bauwesen in Österreich. Traditionell besetzte der Stand des Betonmarketing Österreich (BMÖ) im Ausstellungsbereich den Mittelpunkt und lud heuer speziell zur Diskussion um die Zukunft des Betons in der DACH-Region unter Berücksichtigung der jeweiligen Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte. Das Projekt C3 – carbon concrete composite wird vom Deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung mit einem Förderungsvolumen von 45 Millionen Euro unterstützt. Textilbeton soll Stahlbeton ersetzen, Ressourcen einsparen, die CO2-Bilanz verbessern und letztlich auch formal über filigrane Strukturen einen Anreiz für innovatives Bauen schaffen. Mehr als 160 internationale Partner aus Wissenschaft und Praxis haben sich in dem C3-Konsortium zusammengefunden. Bis 2020 sollen alle Voraussetzungen geschaffen werden, um Textilbeton am Markt zu etablieren.
Erstes Bürohaus aus Fichtenholz
HoHo n In der Seestadt in Wien aspern wächst das erste Stadtbüro aus Holz. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit wurden im ersten fertiggestellten Bauteil Musterbüros präsentiert. Die Wände und Decken der 19.500 Quadratmeter Mietfläche bestehen aus naturbelassenem Fichtenholz. Der typische Holzgeruch strömt daher in alle Räume und erzeugt ein einzigartiges Raumklima. Insgesamt liefert HASSLACHER fürs HoHo Wien rund 800 Stück Brettschichtholz-Stützen sowie
14.400 Quadratmeter Brettsperrholz als Außenwandelemente. Neben den 16.000 Quadratmetern XC®-Deckenelementen kommen noch 99 Treppen und Podeste und über 600 Laufmeter Stützen, 4.800 Laufmeter Fertigteilträger und 2.300 Quadratmeter Elementdecken zum Einsatz. Das verarbeitete Holz muss einer Nachhaltigkeitszertifizierung unterliegen. Anfang 2019 können die ersten Mieter das besondere Büro direkt neben der U2 Station Seestadt beziehen.
Richtlinie
Nachhaltigkeit n Der Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) hat zum ersten Mal eine Richtlinie zum Recycling von Holzbauteilen erstellt. Dazu wurden von der Bautechnischen Versuchs- und Forschungsanstalt Salzburg (bvfs) Versuche durchgeführt. Die Richtlinie zeigt die Aufbereitung des Baustoffs nach dem Abbruch und Anwendungsmöglichkeiten des Rezyklats auf. Der nachhaltige Umgang mit dem Baustoff wird so von den Herstellern der Holzmantelbetonsysteme im VÖB gefördert. Wurden die Baumaterialien bisher weitgehended deponiert, werden sie nun effizient wieder genutzt. Holzbeton, wie er beispielsweise in Gebäudewänden oder Lärmschutzwänden eingesetzt wird, besteht im Durchschnitt aus rund
50 Prozent Rest- und Altholz. Bei dem Material handelt es sich um einen nachhaltigen Baustoff. In der Produktion entstehen nahezu keine Abfälle. Frässchrot und Schnittstaub können bis zu 99 Prozent wieder in den Produktionskreislauf zugeführt werden. „Trotz der Langlebigkeit von Holzbeton ist schon jetzt ein effektives Recyclingkonzept des Baustoffs im Sinne der Ressourceneffizienz notwendig. Die Bestandteile von Holzbetonsystemen – Holz, Zement, Wasser, Kernbeton – sind vollständig natürlichen Ursprungs. Holzbeton und Kernbeton werden jedoch bislang kaum getrennt. Durch die Trennung können die Bestandteile deutlich besser als bisher verwertet werden“, so Gernot Brandweiner, Geschäftsführer VÖB.
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Kurz & Bündig > Praxis&Lösungen Kosten im Griff
Verwaltung
Lichteinfall
Visualisierung n Wenn es um die Behaglichkeit geht, ist der wichtigste Faktor für die Österreicher das Tageslicht. Allerdings ist für viele nur schwer vorstellbar, wie sich die Anzahl und Positionierung der Fenster auf den Lichteinfall und den Raum auswirken.Vor allem bei Dachbodenausbauten oder Renovierungen fehlt oft die Vorstellungskraft. Dafür hat VELUX eine App entwickelt, die sich dieses Problems annimmt. Mit der MyDaylight App kann ein
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Alexandra Hailzl steigt in die DACH-Region HR bei Schneider Electric, dem Spezialisten für Energiemanagement und Automatisierung, auf.
Michael Ausserwinkler übernahm die Verantwortung für die Finanzagenden beim Kärntner Rohrspezialisten Amiblu.
Thomas Tschol übernimmt im Zuge der Neuaufstellung des Vorstands der Zumtobel Group die Funktion des Finanzvorstands.
Dachraum inklusive Tageslichteffekten visualisiert werden. Zunächst werden Grundriss, Dachform und Dachneigung angepasst. Anschließend wird die Ausrichtung nach Himmelsrichtung bestimmt. Schließlich kann man vom Fenster bis zur Einrichtung auswählen. Als letzter Schritt werden Tagesund Jahreszeit ausgewählt. Das Ergebnis wird entweder in 360-Grad-Ansicht oder mittels Virtual Reality ausgegeben.
SIEMENS
Mitglied n Die Siemens-Division Building Technologies ist dem Verband buildingSmart International (bSI) beigetreten und wird dort Mitglied im Strategierat („Strategic Advisory Council“) und in verschiedenen Ländervertretungen („National Chapters“). „Mit dem Beitritt zu bSI untermauern wir unser klares Bekenntnis zu BIM und bringen unsere Kompetenzen hinsichtlich der Digitalisierung von Gebäuden in die richtungsweisende Standardisierungsarbeit von bSI ein...“, so Matthias Rebellius, CEO.
News Ticker Innovationspartnerschaft: FEEI begrüßt Umsetzung der EU-Vergaberichtlinie im Ministerrat vom 21. März 2018. Standard: Mehr denn je gilt: Digitalisierung braucht internationale Standards. Breiter Konsens beim 2. Fachkongress Industrie 4.0 – Future Standards Now. Bildung: Erstes Kolleg für Gebäude- und Energietechnik in Westösterreich an der HTL Jenbach.
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Fotos: Schneider Electric, Amiblu Holding GmbH, Zumtobel Group
n Die Experten der BMD Systemhaus GesmbH orten einen dringend notwendigen Digitalisierungsschub in der Bauwirtschaft. Es sei noch großes Optimierungspotenzial vorhanden. Gerhard Poschinger, BMD-Baustoffexperte, rechnet mit einem beträchtlichen Einsparungspotenzial in der Verwaltung und Organisation in der Bauwirtschaft. „Zukünftig wird es für die Bauwirtschaft notwendig werden, Arbeitsabläufe zu vereinfachen, rascher auf Kundenwünsche zu reagieren, Informationen zentral abzulegen und eine genauere Baustellenkalkulation durchzuführen, um ihre Ziele zu erreichen. Klar ist, dass die Digitalisierung auch eine Veränderung der Firmenorganisation notwendig macht.“ Aufgrund der steigenden Komplexität der Anforderungen hat BMD Anpassungen in der Software veranlasst. Es wurden eine Vielzahl neuer Funktionen und Abläufe erarbeitet. Die Leistungen reichen von der Baustellenorganisation bis zur Nachkalkulation. Beinhaltet sind u.a. Zeiterfassung, Materialfluss, Geräteverwaltung, Freigaben und Finanzbuchhaltung.
Kurz & Bündig > Praxis&Lösungen Tekla BIM-Software
Fassade
Mehr Kontrolle
Klimaanlage
n Mit der neuen BIM-Software Tekla Structures für Tragwerksplanung, Fertigung- und Bauausführung von Trimble sollen der Baubranche mehr Kontrolle und schnellere Arbeiten ermöglicht werden. Sie bietet eine schnellere und bessere 3D-Modellierung, ein besseres Änderungsmanagement und eine schnellere Zeichnungserstellung mit weniger Aufwand. Ebenso wurden zahlreiche Arbeitsabläufe verbessert. Mit der neuen Version sollen Punktwolken unterstützt werden, damit koordinierte Entwürfe übergeben werden können, die zum aktuellen Bestand passen. „Wir entwickeln Softwarelösungen, die unseren Kunden im Praxisalltag zu mehr Synergie verhelfen“, erklärt Ville Rousu, bei
Trimble für die Tekla-Softwareentwicklung verantwortlich. „Trimble hat während der gesamten BIM-Arbeitsabläufe moderne Technologien fest im Blick – vom Entwurf über die Fertigung bis hin zur Bauausführung. Darum tragen unsere BIM-Tools zum Wandel der Baubranche bei.“ Immer mehr Experten aus dem Baugewerbe als auch Behörden und Bauherren weltweit nutzen die BIM-Technologien und -Prozesse. Die Lösungen werden nicht nur für Gebäude, sondern auch Brücken und Industrieanlagen verwendet. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung will Trimble Engagement für Innovation im konstruktiven Ingenieurbau, in der Fertigteilproduktion und in der Effizienz der Bauausführung zeigen.
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n Die zwei Energieexperten Eurac Research und Stahlbau Pichler haben ein Fassadensystem entwickelt, welches sich der Heizung, Kühlung und Belüftung eines Gebäudes annimmt. Dadurch sollen spürbar Kosten eingespart werden. Der Prototyp der Fassade wurde bereits fertiggestellt. Damit können die Räume unabhängig voneinander und bedarfsorientiert klimatisiert werden. Laut Tests und Simulationen wird der Energieverbrauch für die Klimatisierung der Büros je nach Bedingung um 26 bis 40 Prozent reduziert. Der Stromverbrauch sinkt, Wärme und Kälte können effizienter verteilt und die Luftqualität gesteigert werden. Das neue System wird in die Module einer vorgefertigten Fassade eingebaut.
10. Oktober 2018 Austria Center Vienna www.pma.at
über Zeit und Geschwindigkeit im Projektmanagement
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Kurz & Bündig > Hoch-&Tiefbau Deutschlands erstes Holzhochhaus
SKAIO
Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig
Alexander Zschokke verlässt den Sanitär-Konzern Franke Gruppe und überlässt nun Patrik Wohlhauser die Führung des Unternehmens als neuer CEO.
Stefan Jausz verstärkt die Führungsmannschaft von Herz Energietechnik und ist für Finanzen, Personal, Marketing und Vertrieb zuständig.
Kaprun-Maiskogel-Kitzsteinhorn
K-onnection n Die Gletscherbahnen Kaprun AG läutete den offiziellen Baustart für die seilbahntechnische Verbindung der Skigebiete Maiskogel und Kitzsteinhorn ein. Bürgermeister Manfred Gaßner, Aufsichtsratsvorsitzender Arno Gasteiger und Vorstand Norbert Karlsböck übergaben den zuständigen Betriebsund Projektleitern symbolisch drei Grundsteine für das Generationenprojekt. Bereits in der kommenden Wintersaison soll die
neue MK Maiskogelbahn in Betrieb gehen. Die Maiskogelbahn hat eine Länge von 3.813 Metern und Fahrtzeit von zwölf Minuten. Der Bau der 3K K-onnection von der Bergstation der MK Maiskogelbahn zum Kitzsteinhorn startet ebenfalls jetzt, die Fertigstellung der ersten Salzburger 3-S Bahn – einer Dreiseilumlaufbahn – erfolgt im Dezember 2019. Es werden 81,5 Millionen Euro in das Gesamtprojekt der K-onnection investiert.
News Ticker Ausgezeichnet: STRABAG baut LEED-zertifiziertes Bürogebäude im Zentrum Bukarests mit einem Auftragsvolumen von 39 Millionen Euro. Fertigstellung ist für Oktober 2019 vorgesehen. Holz-Mietwohnung: Der Holzbau-Spezialist Buchner errichtet in Weitersfelden erstmals einen mehrgeschoßigen Wohnbau mit sieben Wohneinheiten in Holzbauweise.
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Fotos: Lukas LORENZ, Franke Gruppe, tinefoto.com | martin steinthaler, Matthias Moosbrugger
Stefan Messar, Geschäftsführer Glorit, ist stolz auf das Rekordjahr 2017 mit einem Umsatzplus von 34 Prozent.
n ZÜBLIN und die Stadtsiedlung Heilbronn GmbH errichten das höchste Holzhochhaus Deutschlands. Das zehngeschoßige SKAIO wird nach den Plänen des Berliner Architekturbüros Kaden+Lager in Heilbronn errichtet. Das im Rahmen der Stadtausstelllung zur BUGA 2019 errichtete Gebäude ist mit 34 Metern Höhe sogleich Deutschlands erstes Holzhochhaus. Die oberirdische Bruttogeschoßfläche beträgt 5.685 Quadratmeter und bietet Platz für 60 Mietwohnungen mit insgesamt 3.300 Quadratmetern Wohnfläche. Im Erdgeschoß ist eine Gewerbefläche angedacht. In diese wird eine Bäckerei einziehen. ZÜBLIN Timber wird das Bauwerk in Holz-Hybrid-Bauweise errichten. Decken und Wände sind aus Holz und machen den überwiegenden Teil des Gebäudes aus. Sockelgeschoß und Treppenhaus werden aus Stahlbeton errichtet.
Kurz & Bündig > Hoch-&Tiefbau Wohnbauselbsthilfe & Rhomberg
Startschuss n In der Wolfurter Lerchenstraße entsteht ein ungewöhnliches Bauprojekt von der Wohnbauselbsthilfe und Rhomberg Bau. Christian Jauk, Rhomberg Bau, formuliert das Ziel so: „Herausfinden, was der Holzwohnbau noch alles kann.“ In den kommenden Monaten werden zwei Wohngebäude entstehen, die bis auf die Materialien weitgehend identisch sind. Eines wird aus Holz, das andere aus Stahlbeton errichtet und diese dann miteinander verglichen. „So wollen wir solide Daten sammeln, die es uns zukünftig ermöglichen, die besten Materialien und Bauweisen für qualitativ hochwertigen, ökologischen und gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum zu wählen“, erklärt Jauk. Die Initiatoren erhoffen sich Erkenntnisse über die Unterschiede bei der Baudauer, der Baustellenlogistik, der Lärm- und Staubentwicklung oder auch der Energieeffizienz. Nach der Fertigstellung ist dort Platz für 33 Wohnungen und einen Gemeinschaftsraum. Die Wohnungen sind sowohl gefördert als auch als Eigentumswohnungen vorgesehen. Die Fertigstellung soll bis November 2019 erfolgen. Anz_ImmoFokus_04-2018_Layout123.03.1811:38Seite1
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Das Beste, was Ihnen passieren kann.
BauKaufmann
#14
Regelmäßige Kolumne über Fakten und Inhalte, die verändern und prägen
LCY, LCA, LCC oder die Frage, wann rechnet sich das Bauen? Kommentar: Philipp Kaufmann Herausgeber des ImmoFokus
n Wirtschaftlichkeit und Bauen ist ein wahres Spannungsfeld; so wie schon Helmut Qualtinger Simmering gegen Kapfenberg als wahre Brutalität festgestellt hat. In den Sinn kommen mir dabei auch zwei getrennte wissenschaftliche Welten: einerseits in Wien, beispielsweise die WU und eben die altehrwürdige TU Wien. Auf beiden Seiten wird geforscht und gelehrt – beide Universitäten beschäftigen sich auch mit Immobilien und in der Schnittmenge geht es darum, wann sich bauen rechnet. Wie die Wirtschaftlichkeit kalkulierbar ist?
Mantra: die Investitionskosten In meinen ersten Berufsjahren war es noch denkbar einfach: wir hatten eine konkrete Anforderung und dann suchten wir die billigste Lösung dafür. Einzige Aufgabenstellung für mich als Projektentwicklung zu diesem Zeitpunkt war, möglichst wenig Geld zu Beginn dafür auszugeben. Wir beschäftigten uns im Team mit allen möglichen Fragestellungen und Ideen, wie wir die Leistungen billiger bekommen, welche Lösungen am Markt verfügbar sind und wie wir einzelne Dienstleister, ob eine Baufirma oder ein Tischler, derart motivieren, dass der Preis am Schluss passt. Dabei lernte ich verhandeln und ein Großmeister dieser Zunft war unbestritten mein Vater. Ich durfte miterleben, wie bei Vergabeverhandlungen gefeilscht, gerungen und ein wahres Theater inszeniert wurde. Oftmals kam es zu überraschenden Bewegungen bei den Anbietern, da einer der eingeladenen Unternehmen den Auftrag einfach wollte und plötzlich bei einzelnen Positionen Preise in den Ring warf, die vorher undenkbar waren. So geschah es öfter, dass das Ergebnis eine Punktlandung war und nicht selten der Zuschlag deutlich unter dem kalkulierten, internen Preis lag. Geschafft! Die Investitionskosten waren optimiert.
Neue Herausforderung: der Lebenszyklus Diese gelebte Praxis hat nur einen Haken: unsere Immobilien gibt es für Jahrzehnte und die Nutzungsphase steht meist für 80 der gesamten Kostenwahrheit. Die anfänglichen
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BauTecFokus
Investitionskosten stehen nicht nur für weniger als 20 Prozent, sie beeinflussen alle folgenden Kosten. Die Planung zu Beginn und deren Ausführung öffnet Spielräume für die Bewirtschaftung oder schränkt die Umnutzungsfähigkeit, Adaptierbarkeit oder einfach deren Wartbarkeit massiv ein. Wie das Sprichwort „Billig gekauft ist doppelt gekauft“ schon sagt, sind Investitionskosten nicht die gesamte Wahrheit und Fehler zu Beginn, werden später doppelt und mehrfach bezahlt. Der Umdenkprozess hat in der Branche und bei allen Beteiligten längst begonnen. Woran es oftmals noch mangelt, ist die konkrete Umsetzung. Wie bekommen wir es hin, einfach besser über den Lebenszyklus zu denken und zu handeln? Die Besonderheiten unserer Branche sind hier für uns nicht besonders hilfreich und die Darstellung ist komplex. Wenn ich nur daran denke, dass die Akteure des Bauens nicht die gleichen der Nutzungsphase und umgekehrt sind. Auch verkauft der Developer das Objekt oftmals mit Fertigstellung, wenn nicht sogar schon früher und daher bleibt zu fragen, welche Motivation er hat, Mehrkosten zu Beginn in Kauf zu nehmen, damit er für eine optimale Lebenszyklusbetrachtung sorgt? Die Fragen liegen am Tisch und nun gilt es Antworten zu suchen. Dabei lade ich alle ein, sich daran zu beteiligen und viele Initiativen sind bereits gesetzt. Erste Lösungen gibt es mit neuen Konzepten, wie der Ökobilanz (Life Cycle Assessment oder LCA), der LCC (Life Cycle Costing) oder auch Hinwendung zur LCY (Life Cycle Yield). Gemeinsam mit Freunden, wie beispielsweise Christian Wetzel (CalCon), Gunther Maier (WU Wien) oder Wilhelm Reismann (TU Wien) kommt es zu einer neuen Synthese, einem unerwarteten Zusammenspiel der Kräfte, die Neues entstehen lässt. Darauf freue mich und ich lade alle ein, sich daran zu beteiligen.
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Slovak Republic
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Positionen & Meinungen
Der Nahversorger „Mehr Bewusstseinsbildung wäre wichtig.“ Robert Schmid, Chef des Baustoffimperiums Schmid Industrie Holding, über mangelnde Sanierungen, komplizierte Fördermaßnahmen, ökologische Komponenten, gesundes Wohnen, Digitalisierung und Schuhschachteln. Das Gespräch führte: Birgit Salomon
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„Förderungen müssen besser und anders gestaltet werden.“ Robert Schmid, Chef des Baustoffimperiums Schmid Industrie Holding
In der Baubranche herrscht wieder Optimismus und laut Marktanalysen geht es der Baubranche wieder hervorragend. Sehen Sie das auch so? Robert Schmid: Absolut, es wird gebaut im mehrgeschoßigen, großvolumigen Wohnbau, ohne Ende. Beim Einfamilienhaus hat sich aus unserer Sicht nichts Wesentliches getan, das ist immer gleich stabil gewesen. Die Sanierung, besonders die thermische Sanierung, von der wir leben, die liegt im Argen. Also da wird derzeit gar nichts gemacht, besonders von den Privaten. Es ist uns ganz klar: Die Winter werden wärmer, die Heizkosten gehen
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runter oder sind zumindest nicht im Steigen. Hier sieht man die Kurzsichtigkeit der Bewohner oder der derzeitigen Investoren. Sie sehen derzeit keine Notwendigkeit zu sanieren. Erhoffen Sie sich in diesem Zusammenhang mehr Impulse von der Regierung? Das Regierungsprogramm enthält ja ein klares Bekenntnis zum Pariser Klimaabkommen? >> Natürlich, es gibt ja wieder Impulse wie den Sanierungsscheck und finanzielle Beiträge der öffentlichen Hand für das thermische Sanieren sowie Förderungen. Das sind sicher wichtige Maßnahmen, aber noch viel wichtiger als das
Geld, das der Staat bereitstellen sollte, ist die Wissensbekundung, also „das ist uns wichtig“ oder „das halten wir für sinnvoll“. In die Richtung gehend „wir halten das für richtig und deswegen unterstützen wir das“. Also es geht um die Bewusstseinsbildung? >> Ja genau, das ist ganz wichtig! Und wie könnte man diese verbessern oder verändern? >> Sicher nicht, indem man Förderungen zurücknimmt, sondern sie müssen besser und anders gestaltet werden. Das Thema gehört
positioniert, viel darüber geredet und Motivatoren miteinbezogen. Themen wie etwa der Sanierungsscheck haben in Wahrheit nichts gekostet. Das Geld war noch nicht mal ausgegeben, war es schon wieder herinnen. Die Wirksamkeit war so groß, dass der Sanierungsscheck nun ein Comeback feiern soll. Die Fördervolumen zur thermischen Sanierung werden in der Regel gar nicht zur Gänze ausgeschöpft? >> Ein zweites Problem ist die Verkomplizierung. Der Sanierungsscheck war eigentlich ziemlich einfach und man hat leicht Geld bekommen.
Die wissenschaftlichen Stellen, Wirtschaftsforschungsinstitut usw., meinen, eine Rate von drei Prozent wäre sinnvoll. Eine Sanierung der Gebäude innerhalb von 30 Jahren wäre richtig und auch umsetzbar, wenn man dahinter ist. Diese Sanierungsrate ist zwar in den Köpfen und wird auch von der EU gefordert, aber der Staat selbst macht am allerwenigsten. Bei der Sanierung der öffentlichen Gebäude passiert quasi nichts.
…weil kein Geld da ist oder weil der Staat einfach nachrechnet? >> Derzeit wird das Geld für den Neubau ausgegeben. Hierzulande haben wir natürlich gewisse Planungs- und Baukapazitäten und daher wird derzeit viel Neues gebaut. Aber Zeiten ändern sich, es kommen sicher wieder die Zeiten, wo mehr saniert wird. Mir persönlich als Unternehmer ist die Sanierung
Dies zeigt, dass je komplizierter das Förderwesen ist, desto nutzloser ist es. Die Leute sind nicht bereit, die Komplexität der Förderungen zu verstehen. Dafür ist zu wenig Geld im Spiel, um sich im Vorhinein monatelang zu informieren, damit man schließlich versteht, was man machen muss, um Geld vom Staat zu bekommen. Haben Sie andere Vorschläge? >> Ich halte diesen einmaligen Zuschuss, diesen "Einmal-Cash-Beitrag", für das sinnvollste Instrument. Für mich ist „keep it simple“ die oberste Prämisse, sag ich immer. Das gilt bei möglichst allem. Beim Thema Klimaziele spielt die C02 Reduktion eine bedeutende Rolle. Österreich ist hier nicht wirklich vorbildlich. Wo liegen die Ursachen Ihrer Meinung nach? >> Die Industrie muss was tun und das macht sie auch. Hier werden die C02 Emissionen im Verhältnis zur Produktion weniger. Der ganz große C02-Verursacher Gebäude und Wohnen wird im Neubau sehr wohl beachtet. Die Kriterien im Neubau sind sehr klimafreundlich und die diesbezüglichen Standards hoch. Der meisten Gebäude sind jedoch im Bestand und der müsste schneller saniert beziehungsweise schneller thermisch optimiert werden.
Fotos: veekicl (Fotolia)
Haben Sie Zahlen im Kopf, wie viel es bringen würde, wenn in Österreich die Sanierungsrate größer wäre? >> Wir haben eine Sanierungsrate von unter einem Prozent des Gebäudebestandes, also dauert es über 100 Jahre, um alle Gebäude, die wir haben, zu sanieren.
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natürlich lieber. In diesem Bereich sind unsere Produkte eher zu Hause. Auch unsere Problemlösungen. Aber natürlich profitieren wir auch vom Neubau.
„Unser Hauptanliegen ist immer die Sensibilisierung der Baustoffe.“ Robert Schmid
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Inwieweit sind die Produktionsstätten Ihrer Unternehmensgruppe klimarelevant? >> Wir behaupten, hier in Wopfing das sauberste Baustoffwerk der Welt zu sein. Und wir glauben auch daran. Von den 100 Millionen Euro, die wir im letzten Jahrzehnt hier am Standort Wopfing investiert haben, waren 80 Prozent für die Umwelt und keine produktivitätssteigernden Investitionen. Wir haben Filter ohne Ende, Ersatzrohstoffe, Ersatzbrennstoffe, Nachverbrennungsanlagen, die wieder die Abgase reinigen, etc. Wir machen im Umweltbereich sehr sehr viel. Und: Wir produzieren ja in erster Linie Produkte, die zum Energie sparen sind und für
den Umweltschutz dienlich sind – wie etwa Fassadendämmsysteme. Machen Sie das aus Überzeugung ? >> Die Umweltschutzmaßnahmen in der Produktion, also die Maßnahmen, die wir gesetzt haben, sind fast ausschließlich über das gesetzlich geforderte Maß hinausgegangen und erfolgten ausschließlich freiwillig. Meine Familie wohnt ja auch hier und wir wollen eine saubere Umwelt. Als Familienbetrieb müssen wir zudem mit den Leuten, die hier leben, entsprechend kommunizieren und koexistieren. Das funktioniert sehr gut. Sie sagen Familienbetrieb, was ist das Besondere an einem Familienunternehmen? >> Sie haben ja schon das Wort Nachhaltigkeit erwähnt und ein Familienbetrieb verkörpert das. Wir müssen wirtschaftlich sein und Geld verdienen, wollen aber auch sozial sein und sind nicht nur auf einen kurzfristigen Erfolg
Zum Unternehmen Die Schmid Industrie Holding befindet sich in dritter Generation zu 100 Prozent in österreichischem Familienbesitz und hat ihren Hauptsitz in Wopfing in der Marktgemeinde Waldegg (Bezirk Wiener Neustadt-Land). Der Mischkonzern bündelt mehr als 90 Firmen in 27 Ländern und erwirtschaftete 2017 mit 5.900 Mitarbeitern 1,7 Milliarden Euro Umsatz. Rund eine Milliarde Euro entfallen auf die neu organisierte Baumit-Gruppe, (bis Ende 2017 Wopfinger Baustoffindustrie). Die restlichen knapp 40 Prozent verteilen sich auf die Konzerntöchter Austrotherm, Murexin, Lorencic, Calmit, Eurotalc, Eurominerals, Furtenbach, Ortner, Wolfplastics und Kettner. Die Baumit GmbH zählt mit der Marke „Baumit" national wie international schon lange zu den Innovationsführern in der Baustoffbranche. Eine Vielzahl an revolutionären Entwicklungen und innovativen Produkten (Baumit open – Die KlimaFassade, Baumit KlebeAnker, Baumit NanoporPutz, Baumit KlimaProdukte, Slagstar, Ökobeton etc.) sind in den letzten Jahren in Wopfing entstanden.
aus. Auch die ökologische Komponente gilt es stark zu beachten, weil da, wo wir jetzt sind, haben wir auch vor, in der nächsten Generation zu sein. Insofern differenziert uns das von einem reinen `Geld-Verdiener´- Unternehmen. Baustoffe und die Art der Anwendung haben viel Einfluss auf die Gesundheit? Baumit hat unlängst „Healthy Living“ präsentiert. Wie läuft dieser Bereich? >> Wir haben vor zehn Jahren begonnen, uns als Unternehmen dahingehend zu positionieren, dass wir einen Beitrag leisten wollen, damit die Menschen gesünder wohnen. Es war am Anfang schwierig, auch für unsere Mitarbeiter, zu verstehen, was wir damit meinen. Der Ansatz „was macht uns gesünder“, war ein Novum. Es gibt unheimlich viele Einflussfaktoren, die zum Wohle des Menschen im Wohnraum gestaltet werden können. Das große Thema des „Healthy Living“, und daran arbeiten wir konsequent, kommt am Markt
immer besser an. Die Umsätze steigen und wir wachsen ganz gut in diesem Bereich. Europaweit? >> In Westeuropa ganz gut, am stärksten in Deutschland. Auch Österreich läuft gut. In Osteuropa zählt eher noch das kaufmännische Element. Dort wollen die Leute eine Wärmedämmfassade nicht, um besser zu leben, sondern aus Energiesparmaßnahmen. In Westeuropa verstehen die Leute langsam, dass die Fassade einen Einfluss auf die Gesundheit hat.
sowie verschiedenen Innen- und Außenbeschichtungen. Wir wollen nicht irgendwelche Theorien aufstellen, sondern wir analysieren, wie wird gebaut und wo liegen die Unterschiede. Wir messen das seit mittlerweile drei Jahren und haben in dieser Zeit drei Millionen Euro nur in diesen einen Forschungspark investiert. Begleitet werden wir nicht nur durch baunahe Organisationen, sondern auch von medizinischen Experten. Die Med Uni Wien ist federführend bei dem Projekt dabei. Die Ergebnisse werden laufend kommuniziert.
Baumit forscht seit Jahren auf diesem Gebiet. Mit welchem Ergebnis? >> Wir haben hier in Wopfing unseren VIVA Forschungspark, also ein Wohndorf mit derzeit zwölf verschiedenen Gebäudekonstruktionen aufgebaut. Wir erforschen seit drei Jahren den Einfluss der verschiedenen Konstruktionsarten, von Ziegel, Beton über Leichtbau bis hin zu Vollholz, mit und ohne Dämmung
Wie lauten die Erkenntnisse? >> Es gibt drei Kernbotschaften beim gesunden Wohnen, die man absolut beachten sollte. Die erste Botschaft ist Dämmen first, alles beginnt im gut gedämmten Haus, weil erst, wenn Wärme und Kühle in einem Haus reguliert werden können, kann man über gesundes Wohnen nachdenken. Der zweite Schlüssel: Masse ist klasse. Je mehr Masse,
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desto besser wirkt dieser Speicher und desto stabiler, angenehmer und gesünder ist das Innenraumklima. Dritter Kernsatz sind die inneren Werte, „pass auf, was du dir auf die ersten Zentimeter deiner Wohnraumfläche draufgibst, die können nämlich sehr viel Gutes, aber auch Schlechtes für den Bewohner bewirken“.
„Es dauert über 100 Jahre, um alle heimischen Bestandsgebäude zu sanieren.“ Robert Schmid
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In diesem Zusammenhang fällt mir die IONIT Wandcreme, die für gesundes Raumklima aufgrund einer erhöhten Luftionenkonzentration sorgt, ein. Habe sie schon vor Jahren in meinem Büro aufgetragen. Läuft das Produkt gut? >> Nein, aber sie war eigentlich der Ursprung des gesunden Wohnens. Als wir 2010 mit Ionit begonnen haben, war bei den Bauschaffenden überhaupt kein Ver-
ständnis für das Thema gesundes Wohnen und Bauen da. Das war ein nicht-existierendes Thema und wir haben schon einige Jahre gebraucht, um bei den Baustoffhändlern, bei den Architekten überhaupt das Verständnis zu schaffen, dass Raumluft ein Thema ist. Mittlerweile spüren wir das Interesse und dass die Leute anfangen, darüber nachzudenken, und auch entsprechende Entscheidungen treffen. Könnte man das in Prozenten ausdrücken? >> Mittlerweile schaffen wir ein gute Quote bei all jenen, wo wir die Chance bekommen, zu reden und zu sensibilisieren. Bei Menschen, die ein Haus bauen und dann auch beleben oder betreiben, haben wir mittlerweile sicher eine Trefferquote von 50 Prozent. Je weiter der Investor vom Bewohner und Nutzer weg
WORDRAP mit Robert Schmid
Nehmen Sie gern Risiko? Muss man als Unternehmer, aber immer nur so weit, dass – wenn’s schiefgeht – ein Weiterleben trotzdem möglich ist. Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch? Kein Buch, meist Trend oder Profil, also Zeitschriften. Wenn Sie im Auto das Radio aufdrehen – welcher Sender läuft? Jetzt wieder Ö3, da die endlich nicht mehr so eintönig immer dieselben Lieder spielen. Haben Sie Ihre persönliche Traumimmobilie schon gefunden? Ja, ein kleiner Bauernhof im Piestingtal, wo alles rund um gesundes Wohnen drinnen ist, was man sich vorstellen kann. Wenn ich heute zehn Millionen im Lotto gewonnen hätte, dann ... Keine Ahnung, zu viel Geld haben ist genauso anstrengend wie zu wenig davon. Mit welcher lebenden oder bereits verstorbenen Person würden Sie gerne einen Abend verbringen? Mit meinem Großvater, den habe ich leider nicht wirklich gekannt und würde ihn sehr vieles fragen. Mein größtes Laster ist ... Mir schmeckt der Wein zu gut, da muss ich aufpassen! Damit habe ich mein erstes Geld verdient … In der Schule von meinen Kollegen Coca-Cola-Pfandflaschen um 50 Groschen zu kaufen und sie dann um 1 Schilling beim Schulwart zurückzubringen. Damals habe ich mich richtig reich gefühlt. Meinen Kaffee trinke ich am liebsten … Klein und schwarz. In den nächsten zehn Jahren möchte ich unbedingt … Eine gesunde Familie, ein gesundes Unternehmen und auch selber gesund bleiben.
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ist, desto geringer ist die Chance. Derzeit wird ja alles, was Wohnraum ist, gekauft. Es ist völlig egal, welche Qualität das Gebäude hat. Solange es Wohnraum ist, wird es gekauft. Die Developer wären also blöd, wenn sie aus ihrer Sicht unnötige Kosten in das Projekt hineinbuttern. Es ist aus ihrer Vertriebssicht gar nicht notwendig. Also bei dieser Klientel tun wir uns schon sehr schwer mit unserem Gesundheitsthema durchzukommen. Ist das ein österreichisches Phänomen oder international auch so? >> Die Deutschen entscheiden sich schon mehr in Richtung hochwertige Baustoffe. Die waren schon viel früher auf dem Zug in Richtung Gesundheit und Wohnen. Dort verkaufen wir auch viel mehr Klimaprodukte als in Österreich.
„Bei öffentlichen Gebäuden passiert quasi nichts. Die thermische Sanierung liegt im Argen.“ Robert Schmid
Welche internationalen Märkte entwickeln sich besonders gut? >> Also eigentlich geht es überall gut. Für uns sind Länder schwierig, die eine ganz andere Kultur- und Währungsthematik haben, wie etwa China und die Türkei. Aber das Knowhow für diese Märkte ist vorhanden. Auch in der Ukraine und Russland? >> Ja, die Ukraine und Russland laufen gut. Wir sind ja Nahversorger, das ist schon eine Philosophie von uns. Wir sehen Baustoff als regional zur Verfügung zu stellendes Produkt und das muss auch in der Region hergestellt werden. Baustoffe müssen immer günstig sein
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Einfach professionell. Passt! Professionalität, auf die man bauen kann.
Schindler Your First Choice
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und sie werden auch immer schwer sein. Der Transport ist teuer. Daher lautet die Prämisse, sich möglichst aus der Nähe zu bedienen. Nähe zum Kunden, Stichwort Digitalisierung. Mehr als ein Hype-Thema? >> Digitalisierung ist für uns ein großes Innovationsthema. Vor allem dahingehend, dass wir sehr weit im 3D Druck sind. Nicht das Drucken von ganzen Häusern, sondern von Gebäudeteilen. Drucken von ganzen Häusern halte ich nicht für zielführend aus derzeitiger Sicht.
Aber der 3D Druck birgt für uns das Potenzial, die teilweise recht langweilig gewordene Architektur im günstigen Bau wieder etwas interessanter zu machen. Das an jedem Eck nur noch Schuhschachteln herumstehen, hat ja nicht nur energetische Gründe. Schuhschachteln sind einfach billiger als irgendwelche Rundungen und Gestaltungselemente. Komplizierte Bauformen sind meistens sehr arbeitsintensiv und daher sehr teuer. Wenn ich diesen Arbeitslohnkostenanteil reduziere, indem ich sie drucke, versetze ich die Bauherren wieder in die
Lage, nicht nur die Standard-oder Fertigstiege, sondern vielleicht auch mal ein ovales Stiegenhaus in mein Haus zu machen, was heute im Vergleich das Sieben- oder Achtfache kostet. Mit 3D Druck vielleicht nur mehr das Doppelte. Ist noch immer teuer, aber im Bereich des Leistbaren. Also dass man sich was Schönes auch wieder leisten kann. Weitere Anliegen rund ums Bauen? >> Unser Hauptanliegen ist ja immer die Sensibilisierung der Baustoffe. Wie bau ich mein Haus, was kann ich besser machen. Es geht darum, bedarfs- oder nutzungsgerechte Gebäude zu konstruieren. Das ist uns besonders wichtig. Auch bei billigen oder schnellen Baumethoden gibt es Mittel und Wege, um trotzdem ein angenehmes und gesundes Wohnen zu gewährleisten. Um Leute dahingehend zu sensibilisieren, suchen wir Mitstreiter.
„Wir sind ja Nahversorger, das ist schon eine Philosophie von uns.“ Robert Schmid
Zur Person Robert Schmid ist Geschäftsführer und Gesellschafter der Schmid Industrie Holding. Er ist nach dem Studium der Betriebswirtschaft als Ältester von drei Geschwistern mit 29 Jahren in das elterliche Unternehmen eingestiegen. Im Jahr 1997 hat er die Geschäftsführung der damals neugegründete Wopfinger Baustoffindustrie übernommen. Seither hat er viel bewegt…
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Zur Schmid Industrie Holding gehört u. a. auch die Eduard Kettner GmbH. Der Jagdbereich passt irgendwie nicht so ganz zur Bauwelt – oder doch? >> Nein, es passt überhaupt nicht zur Branche, aber wie ich den Betrieb übernommen hab und mein Vater so quasi in Teilzeitpension ging, weil ein richtiger Unternehmer kann nie so richtig in Pension gehen, wollte er noch eine Beschäftigung haben. Da hat sich die Chance ergeben den Kettner zu kaufen und wir haben irgendwo eine Chance gesehen, es besser zu machen als die Eigentümer davor und so ist Kettner entstanden. Es ist ein nettes Hobby und verdient heute sogar Geld. n
DAMIT IHR IMMOBILIENPROJEKT KEINE ÜBERRASCHUNG WIRD. Mehr dazu im Kurzfilm auf scwp.com
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Wir müssen über Bildung im Hier und Jetzt sprechen Kommentar: Andreas Gobiet
n Wir haben das 30-jährige Jubiläum des VZI zum Anlass genommen, Vertreter der Bau- und Immobilienbranche zur Zukunft unseres Berufsstands zu befragen. Das Ergebnis hat mich persönlich als Präsident des Verbands, der die Interessen der großen Ziviltechniker- und Ingenieurbüros Österreichs vertritt, nicht überrascht: Kommunikative und soziale Fähigkeiten müssen geschult, Managementqualitäten gestärkt und ein hohes Verständnis für innovative Prozesse muss aktiv gelebt werden. Wenn wir über den Ingenieurberuf in Zukunft nachdenken, müssen wir über Bildung im Hier und Jetzt sprechen. Es ist meine tiefste Überzeugung, dass flexible Strukturen in der Ausbildung zur Grundvoraussetzung eines funktionierenden Systems in der digitalen Wirtschaft zählen. Lehrpläne, die über viele Jahre gleich bleiben, müssen der Vergangenheit angehören. Digitalisierung und Automatisierung betreffen zudem nicht nur die Prozesse, sondern auch den Ingenieurberuf selbst und führen zu einer Neugewichtung seiner Funktionen. Bereits jetzt bedarf es in der Praxis neben der technischen Ausbildung – Stichwort Building Information Modeling (BIM) – zusätzlicher Managementkompetenzen in rechtlicher, kommunikativer und organisatorischer Hinsicht. Mit zunehmender Wahrnehmung technischer Aufgaben durch digitale Systeme nehmen Architekten und Ingenieure immer mehr eine wichtige Kontroll- und Überwachungsfunktion ein. Die Aufgabe besteht in der Plausibilisierung von Informationen, die über das technische System vermittelt werden: Ausgleichende und problemlösungsorientierte Kommunikationskompetenzen sind im digitalen Zeitalter daher wichtiger denn je. Auch komplexe Rahmenbedingungen – z.B. seitens der Gesetzgebung – benötigen ein hohes kommunikatives Verständnis. Wir haben uns deshalb entschieden, mit dem CCC-Award 2018 erstmals Einzelpersonen aus der Branche für ihr besonderes Engagement für eine hohe Qualität der Zusammenarbeit bei Immobilien- und Infrastrukturprojekten auszuzeichnen. Wir möchten diesem Thema mehr Aufmerksamkeit verschaffen, da viele Bauprojekte an der Qualität der
38
BauTecFokus
Zusammenarbeit zwischen den Projektbeteiligten und den am Bauprozess beteiligten Gewerken scheitern. Die Verbesserung der Zusammenarbeit, kooperative Projektabwicklung sowie hohe Qualität der Arbeitsbedingungen stehen dabei im Fokus der Bewertung. Im Falle der öffentlichen Auftraggeber könnten zudem klarere Zahlungsmodalitäten – im besten Fall Akontozahlungen – dazu beitragen, das strukturelle Machtgefüge zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer auszugleichen. Dabei geht es vor allem um ein neues Selbstverständnis des Staates, das eine Begegnung auf Augenhöhe zwischen Bauherrn und Baudienstleister wieder möglich macht. Funktionieren könnten Vorauszahlungen – wie z.B. von Internationalen Finanzierungsinstituten (IFIS) oder auch im skandinavischen Raum angewendet – etwa mit Sicherstellung in Form einer Bankgarantie. Abgesehen von der Steigerung der Liquidität und Bonität beteiligter Unternehmen hat ein solches Vorgehen positiven Einfluss auf das Auftraggeber/Auftragnehmerverhältnis und trägt damit zur Erhöhung der Qualität von Bauprojekten bei. Lasst uns daher auch bei der Ingenieurskunst damit beginnen, etablierte Strukturen neu zu denken, statt stets zu versuchen, Bestehendes zu verbessern!
Zum Autor Dipl.-Ing. Andreas Gobiet, Zivilingenieur für Bauwesen, Präsident der Kammer für Architekten und Ingenieurkonsulenten für Wien, Niederösterreich und Burgenland Österreichischer Vertreter in der EFCA, Vorstandsmitglied in der FIDIC (Weltverband der Ingenieure); Vortagstätigkeiten, u.a. an der TU Wien, zahlreiche Publikationen; Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger Mediator.
Sommer 2018
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Kunststofffenster werden in Wien künftig gefördert Kommentar: Harald Greger
n Die Antworten auf Fragestellungen in Bezug auf Materialvergleiche sind meist mehrdeutig. Das ist verständlich, wenn man bedenkt, dass die (Un-) Klarheit werkstoffbezogener Aussagen immer von unterschiedlichsten Interessengruppen getragen wird. Fensterwerkstoffe bilden hier keine Ausnahme, im Gegenteil – sie sind eher Vorreiter in Sachen Verwirrung. Transparenz wird daher von Bauherren und Nutzern in hohem Maße gefordert. Und hier ist das AluminiumFenster-Institut (AFI) zukunftsweisender Wegbereiter. Das AFI hat mit dem Positionspapier ALU-FENSTER, das von der MA 39 der Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien und dem ibpm an der TU Wien erstellt wurde, klare Aussagen zu Wirtschaftlichkeit, Funktionalität und Lebensdauer getroffen. Konstruktionen aus Aluminium, die die Gemeinschaftsmarke ALU-FENSTER führen, konnten in Dauerbelastungstests als werthaltigste Konstruktionen identifiziert werden. Die Lebenszykluskosten sind damit wesentlich niedriger, wobei die Vorteile
FENSTERWERKSTOFFE IM ÖKOLOGIEVERGLEICH 456
hoher Tragfähigkeit, Farben- sowie Formenvielfalt und höchste Funktionssicherheit selbstverständlich sind. Das IBO – Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie – hat mit seinem Umweltindikator „OI3-Index“ eine Ökokennzahl unter Berücksichtigung von Treibhauspotenzial, Versauerungspotential und des Bedarfs an nicht-erneuerbarer Primärenergie entwickelt. Es ist deutlich erkennbar, dass Fenster mit hoher Lebensdauer ökologisch besser abschneiden. Lebenszyklisch betrachtet, haben Alufenster die Nase vorn, auch gegenüber Holzfenstern. Betrachtet man nur die Herstellphase, werten hingegen Holzfenster am besten. Lediglich Kunststofffenster zeigen sowohl bei ausschließlicher Betrachtung der Herstellung als auch bei der Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus die ungünstigsten Werte. Wenn der Öko-Wertevergleich in der Herstellungsphase noch einigermaßen ausgeglichen ist, so klafft die Bewertung über das Gebäudeleben drastisch auseinander – und das ist es, was interessieren sollte. Genaues Hinterfragen und Überdenken hat seine Berechtigung – auch oder besonders bei langfristigen Entscheidungen … und diese sind „gebäude-immanent“. Zu einem ähnlichen Ergebnis wie der OI3-Index kommt auch eine von M.O.O.CON und bauXund durchgeführte Fenstervergleichsstudie. Auch hier war die Konklusion, dass sich letztendlich Fenster dann besonders umwelt- und budgetfreudlich zeigen, wenn Recycling und Langlebigkeit einhergehen. Die stärksten Öko-Argumente für Aluminiumfenster sind die 96-prozentige Wiederverwertung und, dass Aluminium, welches in Gebäuden Verwendung findet, beim Rückbau gesammelt und bei einem Energieeinsatz von nur 5 Prozent im Verhältnis zur Primäraluminiumproduktion recycelt wird.
219
212 114
103
Kunststoff
Aluminium
67 Holz Herstellung
40
BauTecFokus
Lebenszyklus
Quelle: IBO
Zum Autor Harald Greger ist Geschäftsführer des AFI Aluminium-FensterInstitut. Der 1987 gegründete Verein ist eine spartenübergreifende Kooperation österreichischer Gewerbe-, Industrie- und Handelsunternehmen. AFI-Mitglieder sind u.a. AluminiumProfilsystem-Anbieter, ALU-FENSTER-Fachbetriebe oder Eloxalund Pulverbeschichtungsbetriebe.
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Sommer 2018
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Vollwärmeschutz ist Teil der Lösung für eine energieeffiziente Zukunft Kommentar: Clemens Hecht
n Wir wissen, dass nicht verbrauchte Energie die beste ist. Vor allem im Gebäudesektor kann viel eingespart werden, denn die Bereitstellung von Raumwärme macht rund 1/3 des gesamten Energieeinsatzes in Österreich aus und verursacht ca. 20 Prozent des heimischen CO2-Ausstoßes. Dass über die Fassadendämmung enorm viel Energie eingespart werden kann, zeigen eindrucksvoll u.a. die Siegerprojekte des ETHOUSE Awards: Mit Hilfe von thermischer Sanierung erreichen diese eine Reduktion des Heizwärmebedarfs von bis zu 98 Prozent! Dies verdeutlicht die Möglichkeiten von Wärmeschutzmaßnahmen – genau das, was die ARGE Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme als Auslober des Preises für energieeffiziente Sanierungen aufzeigen möchte. Neben dem klimatischen Aspekt verzeichnet Gebäudedämmung und thermische Sanierung auch wirtschaftlich positive Effekte. Thermische Sanierung gilt als Jobmotor, hat hohe Multiplikatoreffekte auf Produktion und Beschäftigung, ist stark verflechtet mit vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen. So konnte in früheren Jahren der Sanierungsscheck Investitionen von bis zu 860 Millionen Euro und 200 Millionen Steuereinnahmen generieren und schuf 10.000 Arbeitsplätze. Trotz dieser Zahlen und Fakten sank kontinuierlich das zur Verfügung gestellte Budget. Ob und wie die Aktion künftig weiterläuft, ist derzeit ungewiss. Die österreichische Bundesregierung hat eine höhere Sanierungsquote zum Ziel, Sanierung und Dämmung von Bestandsbauten ist ein Schlüsselfaktor im Regierungsprogramm. Offen bleibt die Frage nach der Finanzierung. Nicht vergessen werden sollten die steigenden Energiepreise. Sie führen zu deutlich kürzeren Amortisationszeiten von effizienzsteigernden Maßnahmen wie Sanierungen. Klar bleiben aber die Vorteile stehen: klimapolitisch, wirtschaftlich und auch umweltmedizinisch. Denn nicht zuletzt spielt Wärmeschutz eine Rolle beim optimalen Raumklima. 90 % unseres Lebens verbringen wir in Räumen. Innenraumklima und Luftqualität stehen dabei mit Energieeffizienz und Ressourcenschonung nicht im Widerspruch. Die optimale Gebäudehülle ist eine Maßnahme im Zusammenspiel mit anderen, z.B. der Haustechnik. Gemeinsam sorgen sie für ein gesundes Wohnumfeld und Behaglichkeit. Der Einfluss wird oft unterschätzt und bei den im-
42
BauTecFokus
mer krasser werdenden Temperaturschwankungen und immer weiter steigenden Heizgradtagen (die Österreichische Energieagentur errechnet eine Zunahme von 20 Prozent) kann das unangenehm für BewohnerInnen sein. Vollwärmeschutz ist sommers wie winters funktional: Im Winter wird die Wärme im Wohnraum gehalten, im Sommer vor Überhitzung geschützt. Letzteres als Herausforderung der Zukunft. Eine Energiezukunft sehen wir mit einem optimierten Gebäudebestand, der Energiearmut entgegenwirkt und unabhängig von ausländischen Energielieferanten macht. Die Studie Wärmezukunft 2050 der Energy Economics Group der TU Wien zitierend: Zentraler Bestandteil eines Wärmewende-Szenarios ist die thermische Sanierung des Gebäudebestandes, die sukzessive gesteigert wird. Dabei kann das WärmewendeSzenario sogar mit negativen Gesamtkosten realisiert werden. Allerdings sind dafür zunächst höhere Investitionen notwendig, die langfristig aber durch reduzierte Energiekosten aufgewogen werden. Vollwärmeschutz ist Teil der Lösung für eine energieeffiziente Zukunft!
Zum Autor Seit 2012 Sprecher der ARGE Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme und Referent an der WKO Österreich; 2009 bis 2012 Leiter der Abteilung Bautechnik, Baustoffprüfung und Bauschadenanalyse der TVFA – TU Wien GmbH; bis 2009 Mitarbeiter der TU Wien – Institut für Hochbau & Technologie, Zentrum für Bauphysik & Bauakustik; freier Mitarbeiter als wissenschaftlicher Berater für verschiedene Firmen; 2001 Doktorat an der TU Wien; Schwer- punkt: nachträgliche Mauerwerksinjektion und Ersatz von Sanierputzen mittels Platten aus Calciumsilikat; seit 2012 im Vorstand der European Association of ETICS (EAE); seit 2004 Mitarbeit im österreichischen Normungsinstitut; seit 1998 Mitglied der WTA, Schriftleitung für die WTAMerkblätter und WTA reviewed in der Zeit- schrift BAUSUBSTANZ, seit 03/2009 im Vorstand der WTA; Mitinitiator des Fachverbandes Innendämmung e.V. und des Bundesverbandes Schimmelsanierung und technische Bauteiltrocknung e.V.
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Sommer 2018
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DIE BAUTECFAKTEN Daten und Fakten für und über die Bauwirtschaft
DURCHSCHNITTLICHER AUFTRAGSBESTAND BAUWIRTSCHAFT IN WOCHEN (AUFTRAGSPOLSTER)
2017 Q4
Mär 18
4. Quartal 2012 bis 2017
Wochen
Δ Wochen zu 2016 Q4
Entwicklung
Burgenland
10,0
1,4
Kärnten
10,9
1,6
Niederösterreich
14,5
0,4
Oberösterreich
15,6
1,7
Salzburg
11,2
-1,4
Steiermark
12,8
0,4
Tirol
12,5
1,4
Vorarlberg
19,9
1,5
Wien
11,5
0,6
Österreich
13,5
0,8
na
Quelle: Bundesinnung Bau und KMU-Forschung
BAUWIRTSCHAFT – HOCH- UND TIEFBAU
Jänner 2018 in Mio. € Bauproduktion
840,0 in Prozent
Bauproduktion Anteil öffentlich
32% Anzahl
Beschäftigte
65.835 in Mio. €
Bruttolöhne und -gehälter
269,0
% VJM*
Jännerwerte 2014 bis 2018 Entwicklung
17,4% % VJM*
Entwicklung
-6,4% % VJM*
Entwicklung
10,7% % VJM*
Entwicklung
10,7%
Quelle: WKO Geschäftsstelle Bau, Statistik Austria VJM = zu Vorjahresmonat
*
KREDITE
2017 Q4
2017 Q4
Quartalswerte 2014 Q1 bis 2017 Q4
€ Mio.
% VJQ*
Entwicklung
Bauwesen
12.596,0
15,9%
Gesamtwirtschaft
717.372,0
-1,8%
(NACH ZKRM-V**)
Quelle: OeNB Österreichische Nationalbank VJQ = zu Vorjahresquartal ** Zentralkreditregistermeldungs-Verordnung *
44
BauTecFokus
Die BauTecFakten erscheinen regelmäßig im BauTecFokus und bringen erstmals Daten und Fakten für und über die Bauwirtschaft. Diese Serie erscheint in Kooperation mit dem IFI unter der Leitung von Robert Neuberger. Diese
und viele weitere Auswertungen sind in den ImmoFakten veröffentlicht, welche zweimal im Jahr erscheinen und im Abo vertrieben werden. Gerade die Bauwirtschaft hat sich oftmals nicht mit einer besonderen Liebe zu
BAUKLIMA – AUFTRAGSEINGANGSERWARTUNGEN FÜR DAS NÄCHSTE QUARTAL*
Zahlen und fundierten Entscheidungen ausgezeichnet; umso mehr sollen die BauFakten Gedankenanstöße bieten und vielleicht sogar überraschende Zusammenhänge beleuchten, die zum Schmunzeln führen.
2013 Q4
2014 Q4
2015 Q4
2016 Q4
2017 Q4
Österreich
-3%
-21%
-22%
-6%
6%
Burgenland
-25%
-14%
-36%
8%
-26%
Kärnten
-26%
-65%
-53%
-54%
-21%
Niederösterreich
-10%
-33%
-19%
-7%
-11%
Oberösterreich
-1%
0%
-33%
1%
11%
Salzburg
-4%
-19%
-31%
-9%
16%
Steiermark
-13%
-3%
1%
18%
Tirol
24%
3%
0%
31%
27%
Vorarlberg
12%
51%
31%
38%
10%
Wien
-1%
-47%
-40%
-39%
17%
Quelle: Bundesinnung Bau und KMU-Forschung Saldo aus steigend zu sinkend in % der befragten Unternehmen
*
INSOLVENZEN BAUWIRTSCHAFT
2018 Q1 % VJQ*
Fälle 178,0
-3,3%
in Mio. €
% VJQ*
49,9
6,9%
in Prozent
% VJQ*
Eröffnete Insolvenzen Anteil Bau am Gesamt
22 %
-6,0%
Passiva Anteil Bau am Gesamt
10 %
-38,3%
Eröffnete Insolvenzen
Gesamtwirtschaft
Quartalswerte 2017 Q1 bis 2018 Q1 Entwicklung
Entwicklung
Entwicklung
Quelle: WKO Geschäftsstelle Bau, Statistik Austria VJQ = zu Vorjahresquartal
*
BAUKOSTENINDEX** (BASIS 2015 =100)
Mär 18
Jännerwerte 2014 bis 2018
Ø 2016
Ø 2017
Entwicklung
zu Vorjahr in %
zu Vorjahr in %
Index
% VJM*
Wohnhaus- und Siedlungsbau
106,1
2,6%
0,6%
3,5%
Straßenbau
103,9
2,1%
-1,0%
3,6%
Brückenbau
107,0
3,3%
-0,6%
5,2%
Siedlungswasserbau
104,1
1,8%
0,5%
2,4%
Quelle: WKO Geschäftsstelle Bau, Statistik Austria VJM = zu Vorjahresmonat ** Entwicklung der Kosten, die den Bauunternehmern bei der Ausführung von Bauleistungen durch Veränderung der Kostengrundlagen (Material und Arbeit) entstehen. *
Sommer 2018
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Steigen die Baukosten ins Unermessliche? Kommentar: Dr. Ingrid Fitzek-Unterberger, Präsidentin des Salon Real
n Die gesamte Immobilienbranche klagt schon seit längerem über immer weiter steigende Baukosten. Doch was steckt genau dahinter? Ich habe mich darüber mit Kolleginnen und Kollegen ausgetauscht, die näher an der Baustelle dran sind als ich und in ihrer täglichen Arbeit mit der Kostensituation am Bau konfrontiert sind. Das Feedback machte deutlich, dass wir hier es mit einem äußerst vielschichtigen und komplexen Thema zu tun haben und die Kostentreiber aus mehreren Richtungen kommen. Da wäre einmal der Aspekt der Überregulierung und der sich häufig ändernden Normen und Gesetze. Es sei richtig – so die Kollegenschaft –, dass in den letzten Jahren die rechtlichen und technischen Anforderungen stark gestiegen sind, vor allem in den Bereichen Brandschutz, Barrierefreiheit und Energie. Dabei gibt es Verständnis für viele Änderungen und Anforderungen werden zu einem Teil durchaus als sinnvoll und vernünftig bezeichnet, vor allem wenn sie dem besseren Schutz von Leben und Gesundheit dienen. Manche Anforderungen gehen aber auch zu sehr ins Detail und man könnte einige Kosten sparen, wenn man im Rahmen einiger Normen etwas flexibler agieren könnte, zum Beispiel bei der bereits erwähnten Barrierefreiheit. Preistreiber ist aber nicht nur der Gesetzgeber, denn auch kundenseitig sind immer höhere Erwartungen an Wohnimmobilien spürbar und hochwertige architektonische Lösungen und Materialeinsätze fordern auch kostenseitig ihren Tribut. Weiter geht es mit der Preisentwicklung bei Generalunternehmern und Subfirmen. Nach einer Periode der ungewöhnlich geringen Preissteigerungen, befinden wir uns aktuell in einer Phase der extrem hohen Baunachfrage und eines sprunghaften Nachziehens des Preisniveaus. Es wird einfach – gerade in Wien – aktuell derart viel gebaut, dass sich viele Firmen, die Aufträge aussuchen können bzw. die Auftragsbücher derart gut und langfristig gefüllt sind, dass die Firmen neuen Anfragen gar nicht mehr nachkommen können, geschweige denn neues Personal für weitere Aufträge finden. Der allgemeine Fachkräftemangel tut dazu sein Übriges: Mir wurde berichtet, dass es in einigen Schlüsselgewerken
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BauTecFokus
zu einer teilweise dramatischen Verknappung am Markt gekommen ist – namentlich genannt seien hier die Bereiche Fassaden-/Metall-/Glasbau, das Haustechnikgewerk und seit zirka einem Jahr werden die personellen Ressourcen auch in den Bereichen Trockenbau, Boden- und Fliesenleger sowie bei Malern immer knapper. On top zu all diesen Preistreibern kommen noch die steigenden Rohstoffpreise, z.B. bei Metall und Stahl, sowie die steigenden Energiekosten, die bei dem hohen Transportkostenanteil in der Bauwirtschaft und bei allen Nebengewerken stark ins Gewicht fallen. Die Digitalisierung und der technische Fortschritt auf der Baustelle der Gegenwart und Zukunft spielen Frauen und Mädchen, die sich für diese Branche interessieren, gerade enorm in die Karten: Man muss in Zukunft kein starker Mann mehr sein, um im harten Baugewerbe bestehen zu können. Diese harten, körperlichen Arbeiten wird es natürlich weiterhin geben, dennoch eröffnen Digitalisierung, BIM und auch Robotik in vielen Bereichen des Bauens neue Jobmöglichkeiten, in denen mehr Kopfarbeit statt Muskelkraft gefragt sind. Mein Appell: Machen Sie Frauen und Mädchen in Ihrem Umfeld auf diese neuen Jobchancen in Bauberufen aufmerksam! Viele denken vielleicht noch gar nicht daran, dass auch die Baubranche spannende Karrieremöglichkeiten für sie bieten kann.
Zum Autor Gründungsmitglied Ingrid Fitzek-Unterberger ist seit Mai 2015 Obfrau des Salon Reals, des überparteilichen Vereins für Frauen in Führungspositionen in der österreichischen Immobilienwirtschaft. Als Bereichsleiterin Marketing & Kommunikation verantwortet sie seit mehr als 5 Jahren die Agenden für Österreich und Deutschland in der börsennotierten BUWOG Group.
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Sommer 2018
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Sonnenschutz in Zeiten des Klimawandels Kommentar: Hannes Gerstmann
n Ohne Sonne und Licht kein Leben; die Sonne liefert Energie und Licht ermöglicht uns das Sehen; aber zu viel Licht kann blenden und zu viel Sonne kann Räume überwärmen. Es kommt auf die richtige Dosis an, dass sich Menschen, Tiere und Pflanzen wohl fühlen. Über viele Jahrhunderte war die Be- und Verschattung ein wesentliches Element einer funktionalen Gebäudehülle. Ein vergleichsweise geringer Fensterflächenanteil sowie eine kühlwirksame Lüftung hielten die Gebäude sommertauglich. Anfang des 20. Jahrhunderts schien das Energieangebot unerschöpflich und neue Gebäudekonzepte wurden entwickelt. Die Architektur „entmaterialisierte“ die Bauwerke und „durchflutete“ die Räume mit Licht. Die thermoregulierende Funktion der Fassade wurde von technischen Anlagen fürs Heizen und Kühlen übernommen. Doch die Klimaund Energiekrise holte uns ein, es galt vor allem den Energieverbrauch fürs Heizen zu senken. Dass gut gedämmte und dichte Gebäudehüllen gepaart mit großzügiger Verglasung für die Sommertauglichkeit der Gebäude problematisch sein könnten, wurde entweder nicht erkannt oder in Kauf genommen. Während sich die energetische Optimierung von opaken Wänden leicht bewerkstelligen lässt, gilt es bei transparenten Bauteilen wie Fenstern und Glasfassaden auch andere Faktoren, wie die Qualität der Sichtverbindung und die Tageslichtversorgung, mit zu berücksichtigen. Letztere hat nicht nur eine energetische, sondern auch eine biologische und psychologische Komponente. Eine gute Tageslichtversorgung reduziert den Stromverbrauch für Kunstlicht am Tag! Eine gute Tageslichtversorgung wirkt sich zudem – ähnlich wie gute Raumluft – nachweislich auf die Stimmung, Leistungsfähigkeit und Gesundheit aus. Bei Gebäudebewertungen werden die volks- und betriebswirtschaftlichen Auswirkungen der natürlicheren Belichtung (Gesundheitswesen und Produktivität) in der Regel nicht berücksichtigt! Auch die OIB-RL6 verlangt keinen Nachweis für den Beleuchtungsstrombedarf. Um das Überwärmungsrisiko zu minimieren, wird nicht selten der Lichteintrag um 30% und mehr reduziert. Um das Problem zu lösen, werden
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BauTecFokus
Gebäude quasi Sonnenbrillen aufgesetzt, die nicht mehr als 25 Prozent Licht durchlassen. Die Energiebilanz fällt dürftig aus – einem geringen Kühlenergiebedarf stehen geringe solare Gewinne und ein hoher Strombedarf für Licht untertags gegenüber! Ähnliches gilt für Fensterüberbauungen; diese müssten auf Grund dessen, dass energieeffiziente Gebäude von April bis Oktober ein Überwärmungsrisiko haben, 3 bis 4 m auskragen, was wiederum 60 bis 80 Prozent weniger Tageslicht und deutlich reduzierte solare Gewinne in den Übergangszeiten zur Folge hat! Wenn man Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Klimaschutz ernst nimmt, dann war adaptives und smartes Beschatten von Fenstern und Glasfassaden mit Jalousien, Läden und Markisen noch nie notwendiger als für unsere modernen Bauweisen. Bei Einhalten der Regeln für sommertaugliches Bauen lassen sich Wohngebäude auch bei 1.5K Klimaerwärmung ohne aktive Kühlung planen und bauen. Dem Schutz vor Überwärmung muss bei der Baubewilligung der gleiche Stellenwert eingeräumt werden wie der Notwendigkeit des geringen Heizwärmebedarfs!
Zum Autor Hannes Gerstmann ist seit 2010 Repräsentant und Sprecher des Bundesverbandes Sonnenschutztechnik Österreich (www.BVST. at). Die wichtigste Zielsetzung des Verbandes ist, das Wissen und den Nutzen passiver Maßnahmen für den thermischen und visuellen Komfort – also den bedarfsgerechten Eintrag von Sonne und Licht über transparente Bauteile – im Kontext zu den Klima- und Energiezielen zu verbreiten. Hannes Gerstmann bringt zudem seine langjährigen Fachkenntnisse in die Dachorganisation EUROPEAN SOLAR SHADING ORGANIZATION (www.es-so.com) ein und wirkt als Experte im Normungswesen mit. Den Bezug zur Praxis hält er durch sein Planungsbüro, das sich mit der nutzerorientierten Optimierung transparenter Flächen beschäftigt, aufrecht.
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Zement und Beton visionär gedacht und innovativ angewandt Kommentar: Sebastian Spaun
n Die Zementindustrie Österreichs forscht seit zehn Jahren erfolgreich an der Zwischenspeicherung von Sonnen- und Windenergie in aktivierten Betonbauteilen und ist damit internationales Vorbild bei der sektorenübergreifenden Entwicklung energieflexibler Gebäude. Viel Wert legt die Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie dabei auch auf die Verbreitung des Wissens, da nur so der Energiespeicher Beton einen Weg in die breite Baupraxis finden kann; beispielsweise mit dem Planungsleitfaden „Thermische Bauteilaktivierung“. Ein besonderes Anliegen ist uns zudem die regionale Herkunft der Baustoffe. Diese initiiert lokale Innovationsketten und ist so ein großer Hebel im Sinne der Versorgungssicherheit und des effizienten Einsatzes von Ressourcen. Die österreichische Zementindustrie begrüßt ausdrücklich die Betonung einer aktiven Klimaschutzpolitik und in diesem Zusammenhang die Forcierung heimischer Baustoffe im neuen Regierungsprogramm. In Niederösterreich wird seit 2016 ein Einfamilienhaus als "Pilotprojekt" eines energieflexiblen Gebäudes betrieben. Dieses hat sich in den letzten zwei Jahren zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt, denn überschüssige Windenergie wird in Betonbauteilen eingespeichert und bei Bedarf abgerufen. So konnten die Eigenheimbesitzer im heurigen langen Winter den Strombedarf ihrer Wärmepumpe zu 90 Prozent aus überschüssiger Windenergie abdecken. Dank gebührt dabei einem engagierten Team: der Baufirma Aichinger, dem Energiepionier Harald Kuster, der WEB Windenergie und dem Technologieministerium bmvit, welches das Monitoring des Projekts unterstützt hat, um die Daten auszuwerten und die Erfahrungen multiplizierbar zu machen. Anreize für sektorenübergreifende Innovationen sollten das Kernelement der Klima- und Energiestrategie werden. Der Baustoff Zement punktet generell mit kurzen Wegen und einer starken Verankerung in der Region: Der Durchschnittswert vom Abbau des Rohstoffs bis zum Zementwerk beträgt nur 47 Kilometer, der Weg vom Werk zum Kunden nur 68 Kilometer. Bemerkenswert ist auch der Wertschöpfungseffekt in der Region: 80 Prozent der rund 1.300 direkt beschäftigten MitarbeiterInnen leben in der nahen Umgebung der elf
50
BauTecFokus
Werke in den österreichischen Bundesländern. Zudem trägt jeder der einzelnen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zur Schaffung von mehr als drei weiteren Jobs in seiner unmittelbaren Umgebung bei. Einen so hohen Multiplikationsfaktor schaffen nur Produktionsbetriebe. Positiv hervorzuheben ist weiters die Personalstruktur in den Zementwerken: Die Lehrlingsquote ist beispielsweise dreimal höher als die anderer Industriebetriebe. Mit über 8 Prozent ist der Anteil an AkademikerInnen hoch, diese sind vorwiegend im Bereich der Forschung tätig. Diese ideale Zusammensetzung aus langjährigen, erfahrenen MitarbeiterInnen und jungen Nachwuchstalenten ist gemeinsam mit der Forschung, die direkt in den Zementwerken stattfindet, ein Garant für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Zementindustrie.
Zum Autor DI Sebastian Spaun (50) ist seit 1.1.2015 Geschäftsführer der Vereinigung der österreichischen Zementindustrie (VÖZ), zuvor war er seit 1998 Leiter der Abteilung Umwelt & Technologie und seit 2004 stellvertretender Geschäftsführer der VÖZ. Während seines Studiums beschäftigte sich Spaun mit den Themenfeldern Wasser/Abwasser, Abfall- und Kreislaufwirtschaft. In der VÖZ engagiert er sich für die großen Themen der Zementerzeuger wie Klima-, Energie- und Umweltpolitik.
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BIM im Einsatz | ARCHICAD 22 University Library Freiburg, Germany, DEGELO ARCHITEKTEN,www.degelo.net, Photo © Barbara Bühler
20. Juni 2018 18:00 Uhr | MAK Wien Weiskirchnerstraße 3 | 1010 Wien Anmeldung bis 13. Juni 2018 unter
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BIM im Einsatz | ARCHICAD 22 20. Juni 2018 18:00 Uhr | MAKwien | Weiskirchnerstraße 3 | 1010 Wien
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HOLZ-BETON-VERBUNDDECKE Kommentar: Jürgen Silberknoll
n Das Schlagwort „Holz-Beton-Verbunddecke“ wurde in den letzten 25 Jahren zu einer allgemein üblichen Bezeichnung im konstruktiven Hochbau für Holzdeckenkonstruktionen mit einer mitwirkenden Betonplatte. Eine weiterentwickelte „Hightech-Lösungsvariante“ bildet die Verbundverstärkung mit Stahlfaserbeton. Eine öbv-Richtlinie „HolzBeton-Verbunddecke“ wird deshalb erstmals erarbeitet.
Bei diesen Konstruktionslösungen übernimmt der Faserbeton als Druckgurt sowohl eine tragende, aussteifende und stabilisierende Funktion und führt außerdem noch zu einem günstigeren Brandverhalten. Weiters wird auch das bauphysikalische Verhalten verbessert. Dieses zeichnet sich durch eine Verbesserung des akustischen Verhaltens und des Schwingens aufgrund der höheren Biegesteifigkeit aus.
Mit dem Arbeitskreis „Holz-Beton-Verbunddecke“ geht die Österreichische Bautechnik Vereinigung auf das ungebremste Interesse an Dachgeschoßausbauten ein. Dieses, vor allem bei Gründerzeithäusern, beliebte Verfahren wird somit erstmals in einem Regelwerk eigenständig behandelt. Die geplante Richtlinie soll dabei ausgehend von notwendigen Voruntersuchungen und Hinweisen auf weitere notwendige Erkundungen im Bauwerk bis hin zur Berechnung und Ausführung als Leitfaden für Bauherren, Planer und Ausführende dienen.
Grundvoraussetzung ist und bleibt jedoch ein im Sinne der öbv-Richtlinie „Faserbeton“ geprüfter Faserbeton mit klar definierten und eindeutig prüfbaren/kontrollierbaren, statisch-konstruktiv relevanten Eigenschaften bzw. Materialkennwerten und daraus abgeleiteten „charakteristischen Festigkeits-Rechenwerten“.
Am Anfang wurde diese (mitwirkende) Faserbeton-Verbundplatte nach experimentellen Untersuchungsergebnissen aus einer Forschungsarbeit an der TVFA der TU Wien bzw. in Anlehnung an die ÖNORM B 5073 statisch-konstruktiv konzipiert, dimensioniert und ausgebildet. Seit März 2002 gab diesbezüglich auch schon die öbv-Richtlinie „Faserbeton“ entsprechende Hinweise mit einer dem aktuellen Stand der Technik entsprechenden sachgerechten Anwendung des Faserbetons. Damit wurden damals auch die technisch-konstruktiven und bauwirtschaftlich-technologischen Vorgaben für (Tragwerks-)Planer, Betonhersteller, Bauausführende und Bauüberwachende (Prüfingenieure) von Holz-Faser-Beton-Verbunddeckenkonstruktionen hinsichtlich des Faserbetons geschaffen. Mit der noch für heuer geplanten, eigenständigen Richtlinie werden diese Themen nun vertieft und aus der speziellen Sicht der Holz-Beton-Verbunddecken behandelt. Die Richtlinie spannt dabei einen Bogen angefangen bei der Bestandsaufnahme und der Erkundung möglicher Schadstellen über mögliche Sanierungs- und Ertüchtigungsmaßnahmen der Holzträger bis zur abschließenden Bemessung der Holz-Beton-Verbunddecke.
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BauTecFokus
Durch die Kombination der neu erscheinenden Richtlinie „Holz-BetonVerbunddecke“ und der Faserbeton-Richtlinie ist es somit einerseits möglich, die Holz-Beton-Verbundtragwerke in ein einheitliches, EUROCODE-konformes Sicherheitskonzept einzubinden, andererseits ist es auch möglich, diese Tragwerke auf ein ähnlich hohes „Vertrauens- bzw. Sicherheitsniveau“ zu heben wie vergleichbare Stahlbeton- und Spannbetontragwerke.
Zum Autor Ing. Jürgen Silberknoll (38) ist in der Österreichischen Bautechnik Vereinigung (ÖBV) als Referent für Forschung & Fachausschüsse mit der Koordination und Betreuung der Forschungsprojekte und der Arbeitskreise zur Richtlinien und Merkblatterstellung betraut. Als Hauptaufgabe versteht der gelernte HTL-Ingenieur, in den zahlreichen Unterausschüssen und einzelnen Arbeitskreisen auf die gemeinsamen Ziele zu fokussieren und die unterschiedlichen Regelwerke aufeinander abzustimmen.
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(Environmental Product Declaration EPD)
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„BIM ist kein Allheilmittel“ Die Bauindustrie wird immer attraktiver. Karl-Heinz Strauss steht erfolgreich an der Spitze der Porr AG. Warum er mehr Frauen für die Branche begeistern will, dass es vor allem auf Lean Design und Lean Construction ankommt und wieso die öffentliche Hand noch einiges aufzulösen hat, erklärt er im Interview mit dem BauTecFokus. Das Gespräch führte: Birgit Salomon
Sie haben soeben das zweitbeste Jahr der Unternehmensgeschichte und einen Rekordauftragsbestand von 6,4 Milliarden Euro präsentiert. Was sind die Grundpfeiler dieses Erfolgs? Karl-Heinz Strauss: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bau ist ein lokales Geschäft und auch ein People Business. Ohne gut motivierte und leistungsbereite Kolleginnen und Kollegen geht gar nichts. Da können Sie noch so viel vorhüpfen. Woher kommen die gut motivierten Mitarbeiter? Die ganze Branche klagt über Fachkräftemangel. Bekommen Sie das auch zu spüren? >> Natürlich. Das Bauingenieurstudium ist eines der schwierigsten Studien. Es dauert lang. Jeder Architektenlehrgang ist überlau-
fen. Und in der Baubranche gibt es totalen Nachwuchsmangel. Wenn man sich dann im Vergleich die asiatischen Unis ansieht, was sich dort bewegt und wieviel gute Leute da auf den Markt kommen... Woran liegt das? >> Die Baubranche ist natürlich nicht leicht. Die Projekte sind nicht dort, wo man wohnt, sondern dort, wo sie sind. Man verbringt viel Zeit vor Ort. Ich glaube, dass wir als PORR insgesamt sehr attraktiv sind, weil wir unternehmergeführt sind, börsennotiert und ein hohes Maß an Ausbildung und an Verantwortung bieten, die wir den Leuten von Haus aus mitgeben. Wir versuchen, unsere Leute, sowohl Arbeiter als auch Angestellte, umfassend und permanent auszubilden. Wir haben auch viele Programme wie Work & Life@PORR.
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„Die Inflation wird falsch bemessen.“ Karl-Heinz Strauss, Vorstand Porr AG
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Bauen ist durchaus anstrengend. Wenn man 20 oder 25 Jahre am Asphalt arbeitet, dann ist das sehr belastend. Da muss man rechtzeitig eingreifen. Und das machen wir. Wie schaut das konkret aus? >> Wir bieten viel – PORR als best place to work, wo es spannend und motivierend ist – wir fordern Leistung, keine Frage, but we care for you. Das ist wesentlich. Gesundheitsprogramme, Netzwerke, spezielle Aus-
bildungen für Frauen und vieles mehr. Wir bevorzugen Frauen nicht, aber wir fördern sie. Generell müssen wir versuchen, die Frauen mehr für das Baugeschäft zu interessieren. Im kaufmännischen Bereich gibt es bei uns natürlich viele Frauen. Wir haben auch tolle Teams, die auf den Baustellen draußen sind. Bauarbeiterinnen, Poliererinnen, Vorarbeiterinnen, die das wirklich gut machen. Trotzdem müssen wir noch mehr Frauen ins Geschäft bringen, einfach weil
der Mangel an „Fachmännern” da ist. Der wird auch nicht so schnell behoben werden. Wie hoch ist der Frauenanteil bei Porr? >> Es ist unterschiedlich in den Ländern, aber der durchschnittliche Anteil, wenn man quer über den Konzern schaut, liegt bei 11,8 Prozent. In Polen liegen sie weit über 20 Prozent im Vergleich zu den 13 Prozent im Durchschnitt. In der Zentrale sind es über 50 Prozent. Dort gibt es auch andere Themen.
In Polen sind viele Frauen in technischen Berufen? >> Ja, Leiterinnen der Kalkulation oder Logistik – alles Frauen. Unter anderem, weil dort die Familie aus der Geschichte heraus anders funktioniert. Im Bauingenieurswesen sind aber schon relativ viele Frauen auf den Fachhochschulen? >> Viel zu wenig, obwohl die Bauindustrie immer attraktiver wird.
In welcher Form attraktiver? >> Weil der gesamte Planungs- und Kalkulationsprozess, die Gestehung, heute in der digitalen Welt stattfindet. Auch bei Google, Amazon und Facebook, keine Frage. Aber beim Bau muss es auch jemand ausführen. Das wird in den nächsten 20 Jahren nicht automatisiert passieren. Automatisiert wird der Datenfluss und Prozess. Planung versus Realität. Man kann nicht alles im Kopf haben, muss vor Ort sein und Dinge angreifen. Am
Zur Person Karl-Heinz Strauss Nach Abschluss der HTL in Mödling, Bereich Tiefbau, studierte Karl-Heinz Strauss an der Harvard University, an der Management Business School in St. Gallen und absolvierte ein MBA-Programm an der Imadec University in Wien. Bis zum Jahr 2000 war er in verschiedenen Funktionen bei der Raiffeisen Zentralbank tätig – unter anderem in den Bereichen Bau und Immobilien. Danach gründete er die Strauss & Partner Immobilien GmbH, zu deren bekanntesten Projekten das Euro Plaza am Wienerberg zählt. Im September 2010 übernahm der gebürtige Kärntner den Vorstandsvorsitz der Porr AG. Seither hat er durch eine konsequente Umstrukturierung den Konzern erfolgreich aus der Krise manövriert. Unter seiner Ägide avancierte das Unternehmen vom drittgrößten zum zweitgrößten Baukonzern Österreichs.
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„Nur wenn die Infrastruktur funktioniert, kann auch eine moderne Wirtschaftspolitik greifen.“ Karl-Heinz Strauss
Ende des Tages gibt es ein fertiges Gebäude, eine Straße, einen Tunnel, eine Brücke, wo Sie sagen: „Das war ich.“ Das macht die Bauindustrie spannender als je zuvor. Die Bauwirtschaft boomt wieder. In welche Richtung entwickelt sich der Markt? >> Natürlich gibt es momentan einen Hype, weil in den Märkten viel passiert. Durch die Sparprogramme der letzten Jahre ist oft eine scheinbare Auslastung gegeben, weil Subunternehmer nicht genug Personal haben. Und weil viele Rohstoffe für den momentanen Bedarf nicht ausreichend da sind. Aber ich glaube, dass das alles nicht nachhaltig sein wird, sondern, dass das momentan eine Kumulation von den Effekten ist, die in den letzten Jahren gefehlt haben. Der Nachzieheffekt kompensiert das sozusagen. In der Infrastruktur sieht man ja, dass in Europa einiges zu tun ist. … und in Österreich? >> Ich glaube, es geht hier nicht um das Sponsern der Bauindustrie. Es geht darum, die Wirtschaftlichkeit der österreichischen Unternehmen darzustellen. Nur wenn die Infrastruktur funktioniert, kann auch eine moderne Wirtschaftspolitik greifen, die den Unternehmen dann wieder zugutekommt. Ich glaube, dass man die anstehenden Projekte wirklich durchziehen sollte.
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Wir haben durch Proteste und durch geschickte Verfahrensanwälte unglaubliche Verzögerungen. Man braucht sich beispielsweise nur die S7 in Fürstenfeld ansehen, wo jedes Quartal oder jedes Halbjahr neue Vögel, Frösche oder Blumen als schützenswert identifiziert werden. Da gehören die Verfahren gestrafft. Wenn ein Projekt verhandelt ist, ist es verhandelt.
Oder wie beim Lobau Tunnel, wo die Gegner so lange Druck machen und so lange Verzögerungen verursachen, dass die Gutachten, die heute herangezogen werden, sieben oder acht Jahre alt sind, natürlich nicht mehr am Stand der Technik sind und wiederholt werden müssen. Und dann werden sie wieder angefochten. Das ist ein Kreislauf, der unerträglich ist.
funktionierende Wirtschaft und wollen Westeuropa beliefern. Denen zu sagen, sie dürfen nicht in Infrastruktur investieren – das wird nicht funktionieren. Oder man hört auf mit der globalen Vernetzung in einem gemeinsamen Markt. Aber das ist auch nicht sinnvoll und ein Rückschritt. Bei den vielen Einsprüchen in Bürgerverfahren gibt es immer wieder Bestrebungen, man sollte das Verteuern mit Anwaltszwang, damit willkürliche Einsprüche minimiert werden. Wie sehen Sie das? >> Ich glaube, man sollte das so machen, dass bei gewissen Einsprüchen – da bin ich aber nicht der Jurist – durchaus so sein sollte. Derjenige, der den Einspruch erhebt und dann verliert, sollte auch die Kosten und die Kosten, die er verursacht hat, tatsächlich tragen. Leider ist es z.B. in Wien, aber auch anderswo ein neuer Geschäftszweig geworden unter Architekten und Rechtsanwälten, wenn wo gebaut wird, dem Nachbar zu sagen, wir kassieren 30.000 Euro, ich kriege 10.000 und 20.000 Euro bekommen Sie. Das passiert laufend. Dem gehört Einhalt geboten.
„Wir haben durch die Niedrigzinsen eine enorme Inflation der Sachgüter.“ Karl-Heinz Strauss
Es wird ja auch gerne mit den Klimazielen argumentiert, dass dann noch mehr belastender Verkehr durch Österreich rollt? >> Ja, schauen Sie: Der Verkehr rollt so oder so. Man muss heute schauen, dass wir in ganz Europa mehr Bahn-Hochgeschwindigkeitsnetze schaffen und ausbauen.
Nachdem wir alle wissen, dass Kapazitäten beschränkt sind, werden wir dort etwas investieren müssen. Aber das will man auch nicht. Da beisst sich die Katze in den Schwanz. Alle wissen, dass wir weniger LKWs brauchen, aber erklären Sie das den Ländern, die östlich von uns sind und noch nicht so ein ausgebautes System haben. Die haben aber eine gut
Oder beim Lobau Tunnel oder der S7. Wenn immer wieder neue Themen kommen, muss der Gesetzgeber rigoros sein, so wie es damals beim Hauptbahnhof war, wo man gesagt hat: „Okay, die Stadt Wien und die ÖBB und alle Beteiligten: Jetzt gibt es eine Diskussionsphase, das Projekt wird auf den Tisch gelegt. Die Phase dauert sechs oder neun Monate.
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Die Anrainer sind eingeladen und nach neun Monaten wird entschieden, angepasst, was es zum Anpassen gibt. Und das, was entschieden wird, wird konsequent umgesetzt.“ Das war der Schlüssel des Erfolges eines der größten Bauprojekte Europas. Das ist eine Paradeentwicklung, wo Wien gezeigt hat, was im öffentlich-privat kombinierten Hochbau möglich ist. Wir vermarkten nur zu wenig, was Österreich und Wien hier geschaffen haben. Was sollte die Politik noch machen? >> Die Politik muss, was das Thema Widmung betrifft, gescheiter, schneller und effizienter werden, damit man die Themen schneller umsetzen kann und nicht ein bis drei Jahre auf Widmungen warten muss. Wenn der Boom da ist, die Widmung rausgeben, damit viel gebaut wird. Dann kommt viel auf den Markt und das wirkt immer preisdämpfend. Automatisch. Zudem sind die Zinsen tief, das fördert Wohnbau. Der Bedarf ist auch da. Wobei ich fürchte, dass langsam am Bedarf vorbeigebaut wird.
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„Die Grundstückspreise sind gestiegen, die Renditen für vermietete Gebäude sind dramatisch gesunken. Das bedeutet eine Preissteigerung.“ Karl-Heinz Strauss
Leistbares Wohnen ist ein riesen Thema und wir arbeiten auch daran. Der Hauptgrund sind nicht die Baukosten, die einen Bau leistbar machen oder nicht, sondern die Planung und am Anfang eines Projektes sind es die Grundstückspreise wesentliche Kostentreiber.
Sie haben gemeint, es wird am Bedarf vorbeigebaut – wo sehen Sie solche Entwicklungen? >> Jeder möchte natürlich hochpreisige Wohnungen verkaufen. Das ist einfach eine Pyramide. Wir brauchen zu zwei Drittel Wohnungen, die leistbar sind mit einer Miete her, mit
unter zehn Euro. Genauso bei den Kaufpreisen. Das verschiebt sich natürlich. Es ist eine Mischung aus Markt und Steuerung. Aber wenn ich heute die geförderten Bauvorhaben hernehme, die nicht mehr zu realisieren sind, weil ihnen die Kosten davongelaufen sind, da muss ich mich fragen, was falsch läuft. Die Baubranche erlebte in den letzten sieben Jahre eine Kostenerhöhung von 26 Prozent und hat von der öffentlichen Hand aber nur 11 Prozent zugestanden bekommen. Wer hat die 15 Prozent getragen? Die Effizienz des Baugewerbes und die Effizienz der Bauindustrie, die haben das auf ihre eigene Kappe genommen. Aber jetzt geht es nicht mehr. Was waren die größten Kostentreiber, abgesehen von den Grundstückspreisen? >> Schauen Sie sich einmal die Personalkosten an. Wir haben jedes Jahr weit über zwei Prozent Erhöhung. Bei den Materialpreisen hat sich zum Beispiel der Stahlpreis verdoppelt. Auch der Betonpreis ist gestiegen. Es ist einfach eine Kette von Themen. Wir sagen immer und das ist eine Verzerrung am Markt – dass der Verbraucherpreisindex, also die Inflation, unter zwei Prozent ist. Das ist völliger Blödsinn. Gehen Sie einmal einkaufen zum Bäcker und überlegen, was Sie vor fünf Jahren gezahlt haben und was Sie heute zahlen. Die Inflation wird heute falsch bemessen. Der Warenkorb ist nicht mehr zeitgemäß und zeigt keine wahre Verteuerung. Die Preise bei Lebensmitteln, Wohnungen werden durch absurde Preissenkungen bei Fernsehern, Telefongebühren kompensiert. Aber wie viele Fernseher kauft man denn im Jahr? Das ist auch so ein Punkt, wo man aufwachen muss. Wir haben durch die Niedrigzinsen eine enorme Inflation der Sachgüter. Die Grundstückspreise sind gestiegen, die Renditen für vermietete Gebäude sind dramatisch gesunken. Das bedeutet eine Preissteigerung. Ob das alte Autos oder alte Uhren sind – unglaubliche Preissteigerungen. Wenn man heute beispielsweise schaut, was Wald kostet. Früher zahlte man einen Euro, heute bekommt man unter drei Euro gar nichts Vernünftiges mehr. Da sind schon große Faktoren, die hier mitspielen. Aber Sachgüter sind knapp und Grund und Boden sind auch ein knappes Gut.
Blickt man in Richtung Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, welchen Einfluss hat das auf die Preisbildung? >> Naja, ohne Nachhaltigkeit geht heute nichts mehr. Wir versuchen ja – und die PORR ist auch hier ein Vorreiter. In der Planung und Bauausführung arbeiten wir, wenn möglich mit recyceltem Material. Der Infrastrukturasphalt bekann beispielsweise zu mehr als 50 Prozent aus altem recyceltem Asphalt bestehen. Kostet das in Summe nun mehr? >> Es ist auf jeden Fall wirtschaftlicher, natürlich. Wir recyceln bereits sehr viel, egal ob es
Holz oder Ziegelschutt ist, und egal wofür es verwendet wird. Als Zuschlagsstoffe oder zur Zementerzeugung usw. Der Kreislauf der Materialien wird künftig noch viel stärker und nachhaltiger werden. Diese Materialen sind günstiger für alle. Themenwechsel in Richtung Digitalisierung. Andere Netze haben bekanntlich auch noch Aufholbedarf – gemeint ist die Breitband-Infrastruktur. Sind Sie im täglichen Betrieb davon betroffen? >> Die Breitbandanbindung ist ein wesentlicher Punkt. Heute geht ohne vernünftige An-
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bindung gar nichts. Wir spüren es, wenn eine Baustelle mit unseren Zentralcomputern oder mit der Cloud verbunden ist. Wir brauchen eine gewisse Kapazität, damit die Programme auch wirklich funktionieren. Wir haben oft – in den Städten – damit zu kämpfen. Ich glaube, dass Deutschland da sogar noch hinter Österreich nachhinkt. Dramatisch. Wir helfen uns damit, dass wir dann über Satelliten gehen und eigene Leitungen nutzen. Aber wir merken, dass eine Baustelle nicht mehr funktioniert, wenn sie nicht gut angebunden ist. Wenn wir über Digitalisierung und Automatisierung reden, muss die Vernetzung zwischen Planen, Bau, Lieferketten und Logistik funktionieren. Sonst hat man keine Chance. Bei der ganzen Software, die Sie einsetzen, setzen Sie da auf Eigenentwicklungen oder Standardprogramme? >> Wir sind ein Vorreiter bei der Weiterentwicklung vom BIM. Wir reden nicht groß darüber, aber wir machen das seit 2011. Wir sind im Hochbau unglaublich weit, wir arbeiten mit BIM 3D bis 5D und vollziehen jetzt auch in der Infrastruktur große Schritte. Natürlich nehmen wir Standardprodukte, die wir dann weiter vernetzen. BIM ist ja nur ein Standard, für einen Prozess in der Planung über die Kalkulation bis zur Ausführung. Wir haben im Haus ein eigenes BIM-Team und entwickeln Lösungen laufend weiter.
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Wie groß ist die Abteilung? >> Wir machen das in der PORR Design and Engineering. Wir haben dort über 300 Architekten, Techniker und Planer. Wir haben auch eine Digital Unit. Alles was mit „Digitalisierung“ zu tun hat, ist in einer eigenen Einheit zusammengefasst. Da gehört die IT dazu, die Softwareprogrammierung und -entwicklung, die kaufmännischen und technischen Applikationen. Es wird in Scrum Teams gearbeitet für Spezialthemen. Da entwickeln wir viel. Es geht heute darum, die Dinge anwendbar zu machen. Damit die Verbindungen da sind und der Planer mit der Baufirma viel früher zusammenarbeitet. Wir sehen, dass sich einTrend zum Generalunternehmer und zum Totalunternehmer abzeichnet.
Was machen Sie mit den Kooperationspartnern, die noch nicht BIM-fähig sind? >> Man arbeitet trotzdem mit ihnen in 2D weiter. Das muss man auch in Kauf nehmen. Man muss die digitalen Themen vorsichtig angehen und um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter herum aufbauen. Was viel Wesentlichere ist – das macht den Unterschied: Unsere Bauherren müssen die Planung in diesem Standard beauftragen. Wenn sie das selbst planen und beauftragen, dann wird es der, der es baut, auch automatisch übernehmen. Das ist keine Hexerei, das funktioniert in UK, Nordeuropa. Sie können keine Brücke bauen, wenn Sie nicht BIM-fähig sind, brauchen Sie in Norwegen keine Ausschreibung abholen. Das ist alles in BIM-Standard geplant, fertig.
„Es liegt nicht an den Baukosten, warum ein Bau leistbar oder nicht leistbar ist, sondern an der Planung und den Grundstückspreisen.“ Karl-Heinz Strauss
Deutschland hat eine Radikalmaßnahme getroffen: Ab 2020 muss die deutsche öffentliche Hand in BIM-Standard ausschreiben. In Österreich warte ich vergeblich darauf. Der Gesetzgeber muss hergehen und sagen, ab 2020 oder 2021 arbeiten wir auch im BIMStandard. Und nicht versuchen, in der Vergabe, wie es einer der größten öffentlichen Auftraggeber versucht hat bei einem Hochbauprojekt an der Ostautobahn, das so zu verpacken: „Wir schreiben es in 2D aus, aber wenn ihr es in 3D-BIM-Standard macht, bekommt ihr mehr Punkte bei der Vergabe und der Bewertung.“ Das heißt, er will um das gleiche Geld eine viel aufwändigere, bessere Planung. Das will der Auftraggeber nicht zahlen, sondern den Baufirmen umhängen. Unlängst bei einem Branchen-Round Table tauchte die Frage auf, wieso nicht gleich in BIM ausgeschrieben wird? Die Antwort lautete: Weil noch zu wenige BIM beherrschen. Es könnte ein zu großes Knock-out-Kriterium sein. >> Das ist das Prinzip „Henne und Ei“ – was war zuerst? Da muss ich mich trauen und
schauen, wie es der Rest von Europa macht, und dann machen wir es doch bitte auch. Wieso können die Deutschen das und wir Österreicher trauen uns das nicht zu? Woran liegt es, dass in Österreich noch zu wenige Unternehmen BIM-fähig sind? An der Ausbildung, Erfahrung? >> Natürlich ist es ein Lernprozess, aber für alle. Man lernt und macht viel falsch. Aber je früher man damit beginnt, umso besser. Man darf eines nicht unterschätzen: Auf den HTLs, Fachhochschulen und Unis ist das heute schon überall ein Thema. Es gibt auch bereits viele kleine und mittlere baugewerbliche Firmen, die weit vorne sind und BIM permanent anwenden. BIM ist ja nicht das Allheilmittel. BIM ist nur Mittel zum Zweck, ein Prozess, ein Format. Wir sind ja schon viel weiter und reden von Lean Design und Lean Construction. Da gibt es flächendeckend Schulungen, damit unsere Leute das Konzept von Lean Design und Lean Construction wirklich verstehen lernen und anwenden.
Worin liegt die Stärke von Lean Construction? >> Das ist eine andere Form des Bauens. Es sind von Anfang an alle mit dabei, es ist offen und es geht nicht darum, Subunternehmer auszupressen. Die Fassadenbauer, Haustechnikfirmen, Estrichbauer usw. sind von der ersten Minute alle involviert. Das macht den Unterschied. Nicht jeder gegen jeden, um einzelne Vorteile zu lukrieren, sondern sauber geplant. Im Endeffekt führt es dazu, dass der Bauherr zu seinem Budget ein Projekt bekommt, in der vereinbarten Zeit und in toller Qualität. Also Kooperation ist alles? >> Es ist ein partnerschaftlicher Ansatz. Das ist der wesentliche Punkt. Was momentan in der Branche viele entsetzt: Wenn Bauherren sagen, wir machen ein Budget und dann setzt man das Budget wegen der Realisierung nochmal um 10 Prozent runter, und wir werden schon einen finden, der das dann macht. Das ist in Zeiten wie diesen nicht mehr möglich. Weil A die Baufirmen sagen, sie haben andere Alternativen, und B das für die Subunternehmer nicht in Frage kommt. Da hat man keine Lieferanten mehr. Es geht darum, dass keiner den anderen über den Tisch zieht. Haben Sie noch berufliche Visionen? >> Wir feiern nächstes Jahr 150 Jahre PORR und wir bereiten uns für die nächsten 150 Jahre vor. Es gibt wenige Baufirmen, die 150 Jahre alt werden.Vor allem auch mit der Kompetenz. Wir sind nicht nur vertikal im Bauen aufgestellt, sondern auch horizontal. Hochbau und Tiefbau – und wir können das auch wirklich. Bauen ist dort, wo Bauarbeiter sind, solange ich die habe, wird es eine Baufirma geben. Was ist Ihr aktuelles Lieblingsprojekt? >> Gibt es keines. Wir haben natürlich spannende Projekte. Ich habe keine Vorliebe, ob das Hochbau oder Tiefbau ist, ganz im Gegenteil. Ich schaue sehr genau, was kommt, kommt. Wir haben spannende Infrastrukturprojekte in Deutschland, die A1 Brücke über den Rhein, die in China vorgefertigt wird. Oder Fair, ein Ionenbeschleuniger in Darmstadt. In 14 Tagen schieben wir bei Parndorf eine neue Brücke über die Autobahn. Da bin ich dabei, wenn sie geschoben wird. So etwas interessiert mich. n
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BauMarketing Gedankensplitter zum Marketing als regelmäßige Kolumne.
Baue in DER Zeit, dann hast Du Projekte in der Zukunft Regelmäßiger Kommentar: Alexander Bosak & Philipp Kaufmann
n Baufirmen und Marketing in einer Boomphase, macht das Sinn? Baufirmen können es sich zurzeit aussuchen, welche Projekte sie realisieren und welche nicht. Die Bauträger sind, wie wir wissen, mit vielen Absagen konfrontiert bzw. manche Baufirmen melden sich nicht einmal auf eine Anfrage eines Kunden. Manche Angebote werden bewusst so unattraktiv gestaltet, dass der Auftraggeber sie nur ablehnen kann oder der Deckungsbeitrag außerordentlich hoch ist. Noch interessanter ist, dass scheinbar Web 2.0 oder eine gute Homepage in dieser Branche eine Seltenheit ist. Scheinbar ist dies alles auch nicht notwendig, da das Geschäft brummt und alle Geld verdienen.
Marketing und Baufirma? Die Frage, die sich hier stellt: Braucht eine Baufirma denn überhaupt Marketing? Wir meinen ja, wobei Sie zu Recht einwerfen werden, dass wir hier eine vorgefasste Meinung haben. Wir lieben Marketing und sind hier voreingenommen. Aber haben wir Recht? Eines steht fest: Es gibt sicher auch eine Zeit nach dem Boom und da gilt es, professionell vorzubauen. Gleichzeitig sind wir davon überzeugt, dass eine gute Kunden-AuftragnehmerBeziehung Goldes wert ist. Darin gilt es zu investieren und jede Beziehung bedeutet Arbeit, Zeit und die richtige Einstellung. Die richtige Bezeichnung dafür heißt Marketing und dafür stehen wir zwei. Wir kennen uns seit Jahren und sind sowohl in der Theorie als auch Praxis mit Fragen des Marketings beschäftigt. Bisher haben wir im ImmoFokus regelmäßig zum ImmoMarketing geschrieben, welches wir beide in Österreich salon-
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fähig gemacht haben. Mit dem BauTecFokus wollen wir auch für die Bauwirtschaft schreiben und uns mit ihr beschäftigen.
Gespannt, was kommen wird Wir haben festgestellt, dass Marketing von Baufirmen bei den Bauträgern noch nicht wirklich sichtbar ist. Spannend finden wir, welche Erklärung uns einzelne Vertreter der Branche dafür liefern und wie sie dies zukünftig sehen. Kaum zu glauben, aber wir haben gehört „Marketing brauchen wir nicht“ oder „Diese Ausgaben sparen wir uns und haben einfach mehr Gewinn“! Wow! Solche Aussagen kennen wir von unseren bisherigen Untersuchungen nicht. Heutzutage weiß jeder Makler, wie wichtig Marketing ist: Für sein Objekt, für sich selber und sogar für ein gesamtes Stadtquartier. Im konkreten Fall sind wir gespannt, ob sich die Einstellung ändern wird, denn die nächste ruhigere Phase kommt bestimmt. Marketing schafft nicht nur loyalere Kunden, sondern baut vor, im nächsten Abschwung zu den Gewinnern zu gehören. Die Tools hierfür sind denkbar einfach und genau darüber wollen und werden wir berichten. Wir laden Sie ein, sich an dieser Reise zu beteiligen. Wir wollen Best-Practice-Beispiele vor den Vorhang holen und den Finger in Wunden legen, damit Sie davon profitieren. Dies sehen wir als Auftrag, damit BauMarketing zur gelebten Realität wird. Abschließend freuen wir uns, wenn wir von Ihnen hören und Sie sich, erfreut, erzürnt oder verwirrt, bei uns melden. Wir wollen aufrütteln und bewegen, denn nichts ist für uns schlimmer als Leere und nichts. Bewahren Sie uns bitte davor!
Predictive Maintenance für Bienenstöcke App gegen Bienensterben. Monitoring-System gibt Auskunft über Bienenstöcke, die Daten aus aller Welt ermöglichen immer genauere Vorhersagen.
A Fotos: BeeAndMe
„Ein wichtiger Beitrag gegen das Bienensterben.“ Martin Bittner, Initiator von BeeAndMe
m Sonntag, den 20. Mai, war Welttag der Bienen. Was das mit Bautechnik zu tun hat? Nicht nur Karl-Heinz Strauss von PORR und Karl Weidlinger von Swietelsky setzen sich für Bienen ein, das junge Startup „BeeAndME“ hat ein smartes Monitoring-System für Bienenstöcke entwickelt, das mittels vielfältiger Sensoren dem Imker Auskunft über den Zustand seiner Bienenstöcke liefert. Unter anderem misst das System das Ausmaß an gesammeltem Honig, die lokale Temperatur und Luftfeuchtigkeit und die Gesundheit der Bienen durch eine Soundmessung. Eine App alarmiert zeitgerecht im Falle einer signifikanten Abweichung – auch über bevorstehende Ereignisse, z.B. das Ausschwärmen des gesamten Bienenstammes. So kann der Imker
rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, auch wenn er nicht die Möglichkeit hat, all seine Stöcke täglich zu besuchen. Über eine eigene Cloud Analytics werden Daten unzähliger Bienenstöcke, die über den gesamten Erdball verstreut liegen, miteinander verglichen, um so wesentlich genauere Vorhersagedaten zu generieren. Das gesamte System wird damit mit der Zeit immer intelligenter und hilft Imkern, die traditionellen Herausforderungen der Imkerei besser zu bewältigen, und natürlich den Bienen. „Ein wichtiger Beitrag gegen das Bienensterben“, freut sich Initiator von BeeAndMe Martin Bittner, der als Accelerator vielen Startups unter die Arme greift, über immer mehr große Unternehmer als Mitstreiter. www.beeand.me
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Trendtable: Projektmanagement
Wir-Gefühl braucht Zeit Projektmanagement. Im Expertengespräch mit Brigitte Schaden, Präsidentin Projekt Management Austria, und Christian Maeder, Head of Construction Competence Network bei der PORR, wird klar: Ohne Vertrauen in das Team und genügend Zeit für die Planung wird es bei der Umsetzung von Bauprojekten schwierig. Noch gibt es zu wenige Menschen, die das Projektmanagement wirklich beherrschen. Autor: Angelika Fleischl
„Beim heutigen Entwicklungstempo der Technologien ist das fast noch Steinzeit.“ Christian Maeder
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ine perfekte Planung zu erstellen – das heißt, die Zukunft vollständig vorwegzunehmen, ist unmöglich und auch meist nicht von Erfolg gekrönt, weiß Christian Maeder aus seiner langjährigen beruflichen Erfahrung. Er hat kürzlich die Funktion Head of Construction Competence Network bei der PORR übernommen. Für pma-Präsidentin Brigitte Schaden ist Zeitmanagement ein ganz wesentlicher Erfolgsfaktor. Auch wenn die Rahmenbedingungen wesentlich weniger stabil sind als früher. „Man kann sich auf weniger verlassen. Deshalb machen manche Planungsformen, wie
wir sie früher gekannt haben, heute keinen Sinn mehr. Es ist oft so: Wenn man mit der Planung fertig ist, kann man wieder von vorne anfangen, weil sich so viel geändert hat.“ Nun gibt es Methoden wie etwa BIM, die die Baubranche unter diesen Voraussetzungen unterstützen.
Digitalisierung Als das CAD (Computer Aided Design) eingeführt wurde, haben alle gesagt, jetzt wird es effizienter. Es wurde aber nicht weniger gezeichnet – eher das Gegenteil war der Fall. Mit dem neuen Werkzeug konnten die Pla-
ner im Projektverlauf länger Änderungen vornehmen, was die Auftraggeber bald und sehr gerne genutzt haben. Der Ansatz der Effizienzsteigerung ist durch die Möglichkeiten der Tools fast vollständig konterkariert worden. Auch die baubegleitende Planung erfolgt bei aktuellen Projekten oft noch zum spätest möglichen Zeitpunkt oder aber zu spät. Das hat dann zwingend einen Einfluss auf den bereits errichteten Rohbau und die Systeme der Haustechnik. Man stelle sich vor, in einem Bürohaus muss aufgrund eines Nutzerwechsels während der Bauphase statt der vorgesehenen Büros ein Labor eingebaut werden: Eine derartige Änderung wirkt vom Brandschutz bis hin zur Lüftung und somit auf alle technischen Gewerke. Passiert so etwas zu spät, dann kann man davon ausgehen, dass die Änderung den Kosten- und Terminrahmen sprengen wird. So ist der Alltag.
Fotos: Katharina Schiffl; PureSolution (Fotolia)
Dennoch ist Schaden überzeugt, dass BIM mehr Unterstützung bringt. Jeder Beteiligte kann alle Änderungen sofort einsehen – ein klarer Informationsvorteil. Klar ist: Wenn der Kunde weiß, was alles geht, nutzt er es auch. „Es wird vorher nicht so viel nachgedacht
Christian Maeder, PORR - Head of Construction Competence Network
und im Nachhinein adaptiert. Ein Trend, den wir übrigens branchenübergreifend in allen Arten von Projekten beobachten können. Und der neben neuen Formen der Planung auch neue Kompetenzen in der Umsetzung erfordert.“ So produzieren Investoren für einen Markt, den sie nicht genau abschätzen können. Bei großen Projekten spricht man von Projektlaufzeiten von der ersten Idee bis zur Fertigstellung von fünf bis zehn Jahren. Es erfordert Anpassung, um das Gebäude letztendlich nutzen zu können.
Rahmenbedingungen Bei den großen Projekten im öffentlichen Bereich fängt es oft schon beim Auftraggeber an. Der ist häufig politisch bestimmt, kann sich auch schnell ändern und meist hat nicht nur eine Person das Sagen. Eine weitere Herausforderung stellt das Billigstbieterprinzip dar. „Das ist ein wesentlicher Grund, warum diese Dinge nicht funktionieren und auch nicht funktionieren können“, ist Schaden überzeugt. Ob Projekte gut funktionieren, hänge von den beteiligten Personen ab und ob diese sich gegenseitig vertrauen. Maeder: „Man muss offen sagen, dass bei bestimmten Vergabearten die
„Das Billigstbieterprinzip ist ein wesentlicher Grund, warum Dinge nicht funktionieren und auch nicht funktionieren können.“ Brigitte Schaden
Präsidentin Brigitte Schaden, Projekt Management Austria (pma)
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resultierenden Teilnehmer manchmal nicht zueinander passen. Das wird bei solch langen Projektlaufzeiten mühsam.“
„Projektmanagement hat auch mit dem Gespür zu tun, zum richtigen Moment auf den richtigen Ort hinzuschauen.“ Christian Maeder
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Kurzum: Es braucht andere Rahmenbedingungen. Es muss einerseits vom Vergaberecht her möglich sein und die Auftraggeber müssen andererseits den Willen zeigen, das beste Team auszuwählen – nicht zwingend eine Ansammlung der „vermeintlich“ Billigsten. Es macht einen großen Unterschied, wer Verantwortung übernimmt, fachliche Entscheidungen fällt und in welcher Form ein Projekt rechtlich durchgeführt wird. Außerdem müsse man den Kontext über die Grenzen des eigenen Projektes hinaus betrachten. Dabei spiele die Sozialkompetenz und Erfahrung von Projektmanagern eine essenzielle Rolle. Je größer das Projekt, desto komplizierter wird es. Durch enge Zusammenarbeit in der Konzeptionsphase noch vor Erteilung eines
Bauauftrages kann Vertrauen unter den Beteiligten entstehen. „Wenn man weiß, dass etwas funktionieren kann, geht man gleich ganz anders an die Sache heran“, so der PORR Experte. Es ist wichtig, mehr Leute dafür auszubilden. Aber: Nicht jeder sei für diese Position geschaffen. „Man muss für das Management von großen, komplexen Projekten geeignet sein und das auch wollen.“ Schaden sieht das ähnlich: „Tools begreift man schnell, Sozialkompetenz erlernen dauert. Unternehmen müssen kontinuierlich fördern und verbessern, das geht nicht von einem Tag auf den anderen. Die wirklichen Erfolgsfaktoren sind Sozialkompetenz und ob die Organisation projektorientiert aufgestellt ist.“ Die Funktion des Projektleiters ist jedenfalls heute komplexer und erfolgskritischer denn je. Dabei ist ein Projektmanager nicht automatisch der, der sich technisch am besten auskennt – das ist für die Funktion auch nicht nötig.
Statt dessen sind ausgeprägte LeadershipFähigkeiten, ein starker Zug zum Ziel und fundierte soziale Kompetenzen typische Kennzeichen umsetzungsstarker Projektleiter. Innerhalb des Unternehmens muss man wissen, wie man die eigenen Ressourcen am besten einsetzen kann. In vielen Betrieben gäbe es reichlich an Möglichkeiten, die jedoch nicht genutzt werden. Gut ausgebildete Leute gibt es durchaus. In manchen steckt weit mehr Potenzial, sie werden aber schlicht daran gehindert, es auszuleben. Wenn in diesem Bereich nicht investiert wird, kann man die Verzögerungen während der Umsetzung der Projekte statistisch nachrechnen. Meader: „Jeden Monat, den ich in Planung oder Arbeitsvorbereitung investiere oder eben nicht, kann sich am Ende zehnoder zwanzigfach auswirken. In kritischen Fällen kann es auch mal bis zu einem Faktor 50 gehen.“ Trotzdem wird in den Phasen der
Planung oder Ausführungsvorbereitung trotz überschaubarer Kosten immer wieder gespart und dann vielleicht noch an die Billigsten vergeben. Wenn das Bauen dann aber nicht wie vorgesehen klappt, ist das auch für den Bauherrn betriebswirtschaftlich ein schlechtes Geschäft.
Prioritäten Man brauche Zeit, die Anforderungen zu bestimmen und zu wissen, was man will. Dabei dürfe die Betrachtung der Gesamtheit nicht vergessen werden. Ein gutes Beispiel sei der Wiener Hauptbahnhof, bei dem sogar die Bürger der Umgebung in den Prozess miteingebunden wurden. Für die große Zahl an komplexen Projekten gebe es aber zu wenige Menschen, die entsprechendes Projektmanagement wirklich beherrschen. Aber was führt zum Ziel? „Das erfolgreiche Zusammenspiel von Projektmanagement und Projekterfolg. Nur wenn beides zusammenkommt, hat
„Tools begreift man schnell, Sozialkompetenz erlernen dauert.“ Brigitte Schaden
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Trendtable: Projektmanagement
man den Erfolg ohne ausufernde Kosten und ohne signifikate Terminüberschreitungen – und die Beteiligten sind motivierter. Gutes Projektmanagement führt übrigens nicht zwingend zu gutem Projekterfolg, das zeigt die Geschichte. Aber ohne Projektmanagement ist der Projekterfolg reiner Zufall“, so Schaden. Einerseits braucht es also Zeit, andererseits gehen Veränderungen immer schneller vonstatten. Maeder sieht das nicht als Widerspruch: „Es geht um das Setzen der Prioritäten. Alles persönlich zu kontrollieren ist weder möglich noch zielführend. Projektmanagement hat auch mit dem Gespür zu tun, zum richtigen Moment auf den richtigen Ort hinzuschauen. Gerade das anfängliche Kennenlernen der Beteiligten wird als Voraussetzung für dieses Gespür in unserer schnelllebigen Zeit immer wichtiger.“ Wenn Richtlinien, Leistungskataloge und Kriterien immer länger und komplizierter werden, dann wächst das Fehlerpotenzial entsprechend und gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, dass die beteiligten Menschen an diesen Rahmenbedingungen letztlich scheitern. Schaden zitiert passend den alten chinesischen Spruch: „Wenn du es eilig hast, setz dich hin und trink eine Tasse Tee.“ Das bringt es auf den Punkt. Ungeplanter Aktionismus ist kontraproduktiv.
Ohne Zwang Ein Bauunternehmen sollte sich vor Vertragsabschluss über die Qualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der Planung sicher sein. Um vertrauensvoll zusammenarbeiten zu können,
müssen die entsprechenden Informationen über Auftraggeber und die Beteiligten, über örtliche Gegebenheiten, die Gesetzeslage usw. eingeholt werden können. Dafür muss ausreichend Zeit sein. Eine politische Veränderung im Sinne einer Verpflichtung zu ausgewählten Projektmanagern für öffentliche Aufträge sieht Maeder kritisch: Zwangsmaßnahmen sind schlecht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, zum Ziel zu gelangen – aber in jedem Fall muss jemand die Koordinations- und Managementleistung erbringen.“ Die öffentliche Hand könnte sich in bestimmten Fällen zum Wohle des Steuerzahlers Gesamtprojekte von verschiedenen Totalunternehmerteams im Wettbewerb anbieten lassen und das Erfolgversprechendste auswählen. Leider ist das aktuell im öffentlichen Sektor bei uns noch unüblich.“ Den Wettbewerb braucht es aber auf jeden Fall, er führt zu besseren Lösungen und mehr Vielfalt. Darin sehen die beiden Experten eine große Chance. Eine Vorschrift, dass es ab einer gewissen Projekt größe eine Bauherrenvertretung gibt, die den Anforderungen nachweislich gewachsen ist, wird hingegen als sinnvoll erachtet. Wie bei allen Projekten ist auch bei Bauprojekten die Einbindung in die Organisation kritisch für ihren Erfolg. Projekte sind keine Linientätigkeiten. Daher unterscheidet sich eine projektorientierte Organisation von einer Linienorganisation – sie ist nicht zweisondern mehrdimensional. Dabei muss das „WIR“ im Team organisationsunabhängig
„Die Projekte scheitern nicht an technischen Problemen, sondern an menschlichen Hürden.“ Christian Maeder
erst einmal geschaffen werden! „Es ist egal, woher die einzelnen Personen kommen“, ist Schaden überzeugt.
Beziehungen Dieses Wir-Gefühl braucht Zeit. Aller Erfahrung nach scheint es sinnvoll, Bauherrenvertreter bei großen, komplexen Projekten in einem Baubüro zu organisieren. „Gerade bei gremial organisierten Bauherrn bewährt es sich, die Vertreter der Linien physisch an den Ort des Geschehens zu bringen – auch damit sie sehen, wofür sie das tun und sehen wie es wächst“, weiß Maeder. Letztendlich ginge es um den Menschen. Projektorganisationen funktionieren aufgrund der persönlichen Beziehungen der Beteiligten. Die Runde ist sich einig: Projekte scheitern meist nicht an technischen Problemen, sondern an menschlichen Hürden. Die Überzeugung, dass sich etwas ändern muss, steht fest im Raum. Diese Veränderung schlägt sich auch im internationalen Vergleich nieder. Wirft man einen Blick in die Vergangenheit der Branche, habe sich das, was in Deutschland gemacht wird, mit ein paar Jahren Verschiebung auch in Österreich durchgesetzt. Die Entwicklungen der letzten Jahre sollte Österreich dieses Mal anders durchlaufen. Gerade dazu braucht es ein neues Miteinander, um wirklich etwas zu ändern.
Stichwort: Risikomanagement Neben der Umweltanalyse ist auch die Risikoanalyse eine Standardmethode des Projektmanagements. Denn jedes Projekt ist mit Risiko
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behaftet. „Wenn es nicht so wäre, wäre es ein Prozess. Damit muss man sicher auseinandersetzen. Da sind wieder die Menschen eines der größten Risiken – der gegen den, die Partei gegen die andere.“, so Brigitte Schaden. Es ist wichtig, alle relevanten und identifizierbaren Risiken auf Kosten und Eintrittswahrscheinlichkeit zu bewerten und mit diesem Ergebnis weiterzurechnen. Viele Risiken seien sehr gut fassbar, aber nicht alle. Schaden: „Wenn ich einen Faktor nicht berechnen kann, muss ich trotzdem entscheiden, ob ich das Risiko in Kauf nehme oder nicht.“ Und dennoch: Für höhere Gewalt kann man keine Vorsorge treffen. Hier hilft es offen zu sein, auch auf andere zu schauen und zu hinterfragen, warum der Mitbewerb Erfolg hat.
Stillstand Die Baubranche hat seit 25 Jahren auf jede bezahlte Baustunde die gleiche Effektivität. Der wirtschaftliche Schnitt bei der Steigerung durch die Digitalisierung liegt bei rund 40 Prozent. „Es muss sich etwas tun. Da lebt man in der schnelllebigen Zeit fast noch Steinzeit“, so Maeder. Das seien gute Argumente, um die Unternehmensspitze dazu zu bringen, mehr zu investieren.
Qualität Global betrachtet stehen die „üblichen Verdächtigen“ an der Spitze. In Europa sind das die skandinavischen Länder und Dänemark. „Da werden Sachen gemacht, die in Österreich derzeit undenkbar sind.“ Auch die asiatischen Länder darf man nicht außer Acht lassen. Dort herrschen jedoch weit andere Rahmenbedingungen vor. Vieles geht schneller voran,
beispielsweise im Bereich der Baugenehmigungen. Es sei nicht so basisdemokratisch. Ein gutes Beispiel ist für Brigitte Schaden der Terminal 4 am Singapur Airport. Die Anforderungen wurden definiert, deren Umsetzung freigestellt. Dadurch wurde der Kreativitätsfaktor durch die Beteiligten voll ausgeschöpft. Den angelsächsischen Raum kann man für die Einführung digitaler Planungstools beispielhaft heranziehen. Das Rechtssystem in dem Planung passiert, ist jedoch ein anderes. „Wir haben im Raum DACH eine Tradition, dass wir baubegleitend weiter planen und die Sphären der Planung und Ausführung meist strikt getrennt sind. Baubegleitende Planung bringt andere Schnittstellen und ganz andere Risiken, als es das angelsächsische System kennt. Dort könnte man sich unsere Vorgehensweise kaum vorstellen. Da gibt es schon auch mal Schwierigkeiten beim gegenseitigen Verständnis und Erklärungsbedarf. Und übertragbar sind die innovativen Methoden aus diesen Gründen auch nicht eins zu eins. Sie müssen angepasst werden und wir sollten über die Anpassung und Weiterentwicklung unserer Methodik nachdenken“, so Maeder. Projektmanagement ist ein freies Gewerbe, das in der Theorie jeder ausführen kann. Umso wichtiger ist es, die hohe Relevanz von PMKompetenznachweisen, zum Beispiel durch Zertifizierungen, aufzuzeigen. Als unabhängige Kompetenznachweise geben PM-Zertifikate dem Auftraggeber die Sicherheit, dass der Projektleiter für ein Projekt dieser Komplexität und dieses Umfangs qualifiziert ist. n
„Für die große Zahl an komplexen Projekten gibt es aber zu wenige Menschen, die das Projektmanagement wirklich beherrschen.“ Brigitte Schaden
Projekt Management Austria (pma) pma ist mit 1.200 Mitgliedern die größte österreichische Projektmanagement-Vereinigung. In den 60er Jahren gegründet und seit 1973 als eingetragener Verein tätig, stellt pma heute eine etablierte Plattform für Kommunikation, Austausch und Weiterbildung dar. Ziel von pma ist die Qualitätssicherung von Projektmanagement und die Anerkennung des Berufsbilds "Projektmanager*in". pma ist offizielle IPMA-Zertifizierungsstelle für Projektmanager*innen. In Österreich sind derzeit mehr als 15.000 Personen nach IPMA® zertifiziert, Tendenz steigend. www.pma.at
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BranchenService
Hoffnung für Top-Arbeitgeber Fachkräftemangel. Wer das Beste erreichen will, muss mit den Besten arbeiten. Autor: Nadja Luze
„Keine Branche und kein Ort hierzulande bleibt vom Fachkräftemangel verschont.“
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N
achwuchssorgen kosten die Baubranche gehörig Umsatz – bis dato greifen Gegenstrategien eher ins Leere. Nicht alle Unternehmen strahlen Attraktivität für hochqualifizierte Kandidaten aus. Vor allem der Mittelstand leidet empfindlich darunter. Tendenz steigend: Der Anteil jener Unternehmen, die einen Mangel an qualifiziertem Personal als Gefahr sehen, wuchs innerhalb eines Jahres von 48 auf 59 Prozent. Rund die Hälfte der Befragten beklagte bereits Umsatzeinbußen, denn immer wieder können Aufträge nicht mehr angenommen werden, wie eine aktuelle Studie des Beraters EY belegt. Rund die Hälfte
der Befragten beklagte bereits Umsatzeinbußen. Immer öfter können Aufträge nicht mehr angenommen werden. Laut EY senkt der Fachkräftemangel nicht nur in der Alpenrepublik signifikant das Wirtschaftswachstum. Top-Personal ist heiß begehrt und würde jederzeit mit offenen Armen empfangen: 35 Prozent würden die Belegschaft noch bis Jahresmitte aufstocken wollen, mehr als je zuvor seit Beginn der EY-Umfrage vor zehn Jahren. Keine Branche und kein Ort hierzulande bleibt vom Fachkräftemangel verschont, gut ausgebildete Fachkräfte könnten sich die Jobs aussuchen.
Vor allem kleinere Betriebe haben das Nachsehen, denn sie können im Wettbewerb um Mitarbeiter in vielerlei Hinsicht nur schwer mit bekannten, börsennotierten Konzernen mithalten. Bei näherer Betrachtung offenbart sich ein starkes Ost-West-Gefälle: Haben in Salzburg 39 Prozent der Firmen „große“ und weitere 49 Prozent „eher große“ Probleme, sind es in Tirol 37 bzw. 46 Prozent, in Vorarlberg 32 bzw. 56 Prozent. Am besten ist die Situation noch in Wien. Nach Branchen betrachtet sind Transport, Bau- und Industrieunternehmen am stärksten betroffen.
ten und Besten an? Das ist zur Zeit eine der Gretchenfragen der Branche. Talentierte und bestqualifizierte Nachwuchskräfte, die ein Team wirklich verstärken, scheinen selten geworden zu sein. Es tobt ein Kampf um die besten Köpfe, bei dem „Employer Branding“ zu einer Schlüsselkompetenz wird. Den gefragtesten Young Professionals geht es dabei zunehmend nicht nur ums Geld, sondern um ein Rundum-Paket. Unternehmen müssen sich klar positionieren und Alleinstellungsmerkmale entwickeln. Die Branche leidet nicht selten an einem schlechten Ruf – auch wenn sie sich oft als weit besser erweist als ihr
Ruf, gerade für Auszubildende. Das deutsche PR- und Benchmarking-Projekt „Top Job“ zeigt etwa die Attraktivität der Baubranche als Arbeitgeber auf. Gemeinsam mit der FH St. Gallen wies man nach, dass diese weit größer ist, als allgemein gedacht.
Einsteigen zum Aufsteigen? Es herrsche weit öfters ein durchaus positives, leistungsförderndes Arbeitsklima und inspirierende Führungsarbeit, stellten die Experten fest. Dies dringt aber leider nicht oft genug nach außen: Wer seinen Weg einmal ins Bauwesen geschafft hat, sieht sein Jobum-
In Sachen Rekrutierung zeigen sich die Unternehmen eher konservativ: 71 Prozent setzen auf Mund-zu-Mund-Propaganda, 44 Prozent auf Werbung in Online- und Printmedien. Mehr als ein Drittel ist auch in sozialen Medien aktiv.
Sanierungen gehen zurück Grundsätzlich ist die Baukonjunktur robust, die Produktion hat sich 2017 um weitere 5,5 Prozent auf 39,8 Milliarden Euro erhöht. Der Fachkräftemangel wird aber immer stärker spürbar, so mancher nennt ihn bereits „dramatisch“. Das hat auch Auswirkungen auf Sanierungen, die im Gegensatz zum Neubau stagnieren – mangels Personal.
Fotos: SFIO CRACHO; Impact Photography; boonchok
Generell gibt es in der Branche eine Produktivitätssteigerung trotz Fachkräftemangel. Trotz höherer Bauleistung sank die Zahl der Beschäftigten in der Baubranche 2017 um 2,4 Prozent auf 342.000, die Zahl der offenen Stellen kletterte um 52,9 Prozent auf 3.781. Allein zehn Berufsgruppen auf der Mangelberufsliste des Sozialministeriums zählen zur Baubranche. Akut fehlen etwa Zimmerer, Dachdecker, Spengler, Elektroinstallateure, Schlosser, Tischler sowie Boden- und Fliesenleger.
Großkonzerne haben mehr Möglichkeiten Große Unternehmen behelfen sich unter anderem mit der Rekrutierung von Arbeitern aus dem Ausland – die EU-Entsenderichtlinie macht´s möglich. Kleinere Firmen hingegen nehmen diese Möglichkeit so gut wie gar nicht wahr. Ein Patentrezept hat keiner – aber es zeigt sich, dass es sich lohnt, sich am Arbeitsmarkt von den Mitbewerbern abzuheben. Rekrutierung – wie zieht man die Klügs-
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BranchenService
Möglichkeiten beim Rekruting
feld recht positiv und fühlt sich emotional am stärksten mit seinem Arbeitgeber verbunden, sagt die Studie. Diese Verbundenheit kann man aktiv steigern: Faire Bewerbungssituationen mit realistischen Versprechungen und Erwartungen im Bewerbungsprozess zu schaffen und in den ersten Tagen aktiv an Commitment und sozialer Integration jedes neuen Mitarbeiters zu arbeiten, sollte Standard sein. Ein konkretes Einarbeitungsprogramm erleichtert dies. Klare Ziele und Aufgaben, gute Briefings und bei Bedarf Hilfestellung und Feedback schaffen Vertrauen, Zufriedenheit – Basis für gute Zusammen- und Teamarbeit. Leistung und Gegenleistung müssen stimmen – das Gehalt spielt dabei eine, jedoch nicht die einzige Rolle. Mitarbeiterbeteiligung in Sachen Ideen und Veränderungsprozesse vermitteln Sicherheit und Perspektive.
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Gesundheit und Erschöpfungsgrad der Belegschaft sollte stets im Auge behalten werden. Ein positives Arbeitgeberimage und ständiger aktiver Kontakt wirken sich auf Leistung und Commitment aus.
Austria´s got Talent Auch die oft hohen körperlichen Anforderungen schrecken so manchen jungen Bewerber ab, der eine langfristige Perspektive sucht. Nicht selten wird die Branche als unbeständig gesehen, was an einer Übernahme nach der Lehre oder einer längerfristigen Beschäftigung bei einem Arbeitgeber Zweifel aufkommen lässt. Attraktiv macht eine vielfältige Palette an Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten, die es zu kommunizieren gilt. Das nimmt auch ein wenig die Angst vor Billigkonkurrenz. Familienfreundliche Rahmenbedingungen runden die Pole Position im Kampf um die besten Köpfe ideal ab. n
• Standardformulierungen bei Stellenausschreiben locken niemanden hinter dem Ofen hervor. Einzigartigkeit ist Trumpf. • Arbeitgebereigenschaften muss man eruieren, bevor man sie kommunizieren kann. • Dabei gilt es, trotzdem authentisch, glaubwürdig und attraktiv zu bleiben. Immobilienunternehmen sind immer Marken, deren Image optimiert werden sollte. • Alleinstellungsmerkmale beschreiben die sogenannte Employer Value Proposition (EVP), die der Unique Selling Proposition (USP) entsprechen. Nur gilt es, nicht Kunden, sondern Mitarbeiter zu überzeugen. • EVP müssen klar mit den Zielen und Wünschen der Zielgruppe abgeglichen werden. Das macht meist eine entsprechende Marktforschung notwendig. • Schnittstellen zwischen Bewerbervorstellungen und Unternehmensstärken gilt es explizit herauszufiltern, um sie hervorheben zu können und die Gesuchten zu überzeugen. • Leider passiert gerade in der Immobilienbranche häufig eines: Erkenntnisse werden leider nur teilweise angewendet. So optimiert man zwar Stellenausschreibungen, die Inhalte auf der Webseite aber nicht. Aber: Employer Branding muss stets auch online Einzug finden.
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Ausbildung
The European Heritage Academy Beitrag zur Professionalisierung in der Baudenkmalpflege. Europa verfügt über eine faszinierende Geschichte und zahlreiche historische Stätten, die imperiale Größe und Macht repräsentieren und jedes Jahr viele TouristInnen dazu veranlassen, diese zu besuchen, deren Erhaltung aber auch eine große Herausforderung darstellt.
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Fotos: mRGB (Fotolia); romanple (Fotolia); photo 5000 (Fotolia)
HOFBURG
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ahlreiche Gebäude werden als historisch wertvoll betrachtet, die Kriterien der Bewertung sind aber teilweise unterschiedlich. Gemeinsam ist diesen Gebäuden, dass einerseits deren Pflege und Instandhaltung Geld kostet, andererseits müssen sie für moderne Bedürfnisse und kommerzielle Zwecke angepasst werden. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass in der Zusammenarbeit aller Stakeholder (Beteiligte wie EigentümerInnen, BetreiberInnen, NutzerInnen, Ausführende, AnrainerInnen etc.) deutliche Effizienzpo-
tenziale liegen, die sich positiv auf die Lebenszykluskosten auswirken. Die Verantwortlichen für die Erhaltung solcher Gebäude benötigen besondere Kenntnisse und Fähigkeiten, um sicherzustellen, dass historische Gebäude wie zum Beispiel die Hofburg Wien (Trägerin des Europäischen Kulturerbe-Siegels und Teil des Weltkulturerbes Innere Stadt Wien) und Schloss Schönbrunn auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben – gleichzeitig aber für unterschiedliche Zwecke verwendet werden
können, um die Kosten zu decken. Heute findet man Büros, Wohnungen, Museen, Geschäfte, Cafés und Restaurants und viele andere Nutzungsmöglichkeiten in diesen Gebäuden.
Der Wirtschaftsfaktor Kulturerbe Eine durchgeführte Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts in Wien zeigt, dass 95% der TouristInnen ein historisches Ambiente als wesentlichen Faktor ihrer Entscheidung betrachten, eine bestimmte Stadt zu besuchen. Investitionen in historische
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Ausbildung BELVEDERE
Objekte in Österreich sichern direkt 1.960 Vollzeit-Arbeitsplätze und indirekt weitere etwa 27.000 Vollzeit-Arbeitsplätze. Der erwartete Mehrwert wird nur für Österreich auf 1,65 Milliarden Euro geschätzt. Das historische Erbe ist z.B. in England der größte Motivator für lokalen und internationalen Tourismus; dies liefert den fünftgrößten Beitrag zum BIP und hat eines der höchsten Wachstumspotentiale aller Bereiche.
vidual Skills of Project Managers: Fostering European Heritage and Culture for Years to come“ eingereicht und genehmigt bekommen. Dabei ging es um die Entwicklung einer innovativen Berufsbildung für Projektmanager im Bereich der Erhaltung von baukulturellem Erbe. Das Projekt umfasste v.a.:
Die Akademie
• Die Entwicklung und den Test eines konventionellen und Online-Lernangebots für ProjektmanagerInnen und AssistentInnen von ProjektmanagerInnen • Die Entwicklung und den Test einer Trainthe-trainer Ausbildung für SpezialistInnen auf dem Gebiet der Erhaltung historischer Objekte • Die Einführung eines europäischen Zertifikats, ausgestellt durch die ECQA - European Certification and Qualification Association
The European Heritage Academy basiert auf einem EU-Projekt, welches im erasmus+ Programm gefördert wurde. Die Burghauptmannschaft Österreich hat mit weiteren acht Partnern 2014 das Projekt „MODI-FY Maintaining Historic Buildings and Objects through Developing and Up-grading Indi-
The European Heritage Academy ist eine international zertifizierte Weiterbildungsinitiative, die von der Burghauptmannschaft Österreich (BHÖ) in Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt | Informations- und
Die Bedeutung von Kulturerbe als Wirtschaftsfaktor wird am 7. Europäischen Kongress über die Nutzung, Bewirtschaftung und Erhaltung historisch bedeutender Gebäude am 14. und 15. November 2018 in der Hofburg Wien thematisiert (www.burghauptmannschaft-kongress.at).
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Die Träger
Weiterbildungszentrum Baudenkmalpflege in der Kartause Mauerbach umgesetzt wird. Das Interesse der BHÖ an dieser Initiative liegt in einer Verkürzung der Einführungsphase neuer MitarbeiterInnen und in der Möglichkeit, die Zertifikate im Ausschreibungsprozess als Qualitätskriterium zu nutzen. Die Kartause Mauerbach als Weiterbildungsplattform für die Baudenkmalpflege dient hier sowohl als Seminarzentrum als auch als Trainingsgelände für praktische Umsetzungen. Der Regelbetrieb der European Heritage Academy startete mit den ersten Modulen im Dezember 2017.
Das Trainingsangebot Im gemeinsamen Lehrangebot werden alte (durch Anerkennung) und neue Fähigkeiten (durch Zertifizierung) zu einer standardisierten Anforderung zusammengefasst, die auf gegenwärtige und zukünftige MitarbeiterInnen der Partnerorganisationen wie auch deren LieferantInnen und SubunternehmerInnen zugeschnitten ist. In Zusammenarbeit mit ECQA (www.ecqa.org) wird diese Weiterbildung FacharbeiterInnen und Freiwillige mit den erforderlichen zertifizier-
ten Fähigkeiten ausstatten und damit den verantwortlichen Organisationen helfen, das Überleben europäischer historischer Schätze und des geschützten Erbes zu sichern.
Die Zielgruppen Das Trainingsangebot richtet sich grundsätzlich an alle Personen, die mit der Erhaltung von historischen Gebäuden zu tun haben, dazu zählen: • EigentümerInnen (öffentlich und privat) • BetreiberInnen (öffentlich und privat) • NutzerInnen (wie Museen, Theater, sonstige Kultureinrichtungen, öffentliche Institutionen)
• Planende (wie ArchitektInnen, DesignerInnen, PlanerInnen, StatikerInnen, BeraterInnen zu Nutzungsfragen) • Ausführende (wie Bauhandwerker, Poliere, Baustellen-MitarbeiterInnen, RestauratorInnen, KunsthistorikerInnen, BauforscherInnen, StuckateurInnen) • Projektverantwortliche für Bauprojekte im historischen Umfeld (wie BauleiterInnen, Baustellen-KoordinatorInnen, Beauftragte für Energie, Barrierefreiheit und Brandschutz) • MitarbeiterInnen in Kommunalverwaltungen, die mit Bauvorhaben in historischen Gebäuden (auch mit Denkmalschutzfragen) zu tun haben
• Freiwillige MitarbeiterInnen bei verantwortlichen Körperschaften
Das Resümee Durch das Angebot einer zertifizierten Weiterbildung, anerkannt durch ECQA und verknüpft mit ECVET und dem Europäischen Skills Pass, unterstützt The European Heritage Academy die verantwortlichen Körperschaften und Organisationen, den Fortbestand europäischer historischer Schätze zu garantieren und das Erbe zu sichern. So können auch künftige Generationen das eindrucksvolle Erbe der europäischen Länder in all seiner Großartigkeit genießen. n
Infobox Termine: 23.-25.10.2018 (WS2018M1.1): Modul 1: Prozess Baudenkmalpflege Projektmanagement und nationale/internationale Richtlinien 5.-8.11.2018 (WS2018M2.1): Modul 2: Praxis Baudenkmalpflege Materialien und Techniken der Erhaltung
WIENER MUSIKVEREIN
4.-6.12.2018 (WS2018M3.1): Modul 3: Vertiefung Baudenkmalpflege 1 Brandschutz, Energieeffizienz und Barrierefreiheit in historischen Gebäuden 15.-17.1.2019 (WS2018M4.1): Modul 4: Vertiefung Baudenkmalpflege 2 Kommunikation, Stakeholder-Management und Vermittlung Kulturerbe
Anmeldungen sind unter training@european-heritage-academy.eu möglich. Detaillierte Informationen zu Trainingsinhalten, Prüfung und (Re-)Zertifizierung erhalten Sie unter UNIVERSITÄT FÜR ANGEWANDTE KUNST
www.european-heritage-academy.eu.
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Zu Tisch mit …
Karl Weidlinger
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Karl Weidlinger ist Brückenbauer mit Herz und Seele. So richtig ins Schwärmen kommt er, wenn die Rede auf sein Hobby, die Imkerei, kommt. „Ein Management kann viel von den Bienen lernen“, erklärt der Swietelsky-Chef. Das Gespräch führte: Birgit Salomon
W
ir treffen einander im Stadtwirt in der Untere Viaduktgasse im 3. Wiener Gemeindebezirk. Obwohl der Firmensitz in Linz ist, ist der Swietelsky-Chef im Durchschnitt zwei Tage in der Woche in Wien. So kommt er auch heute aus seinem Wiener Büro in der Wiedner Hauptstraße zu unserem gemeinsamen Abendtermin. Wir starten mit ein wenig Verspätung. Ein Regenguss machte es uns allen unmöglich, trocken pünktlich zu sein. Unsere Fotografin hatte es am schlimmsten erwischt. Im 3. Bezirk zu Hause, ist sie mit dem Rad gekommen. Ein schneller Blick in die Speisekarte – und der Fahrplan für den heutigen Abend steht fest. Die Vorspeise lassen wir beide aus. Mein Gegenüber wählt Tafelspitz mit den klassischen Beilagen Spinat und Rösti. Meine Wahl fällt – Spargelzeit – auf ein Spargelrisotto. Dazu gibt’s Ingwer-Zitronenlimonade. „Beim Essen bin ich nicht heikel. Am liebsten habe ich aber klassische Hausmannskost“, so Weidlinger. Selbst steht der Swietelsky-Chef nicht am Herd. „Dafür kocht meine Frau viel zu gut. In der Studentenzeit habe ich manchmal selbst gekocht – die Speisekarte war aber überschaubar. Ich bin dafür für das Grillen am Wochenende zuständig. Das ist nach wie vor nicht gegendert.“ Auch wenn Hausmannskost beim Ranking ganz oben steht, zu Hause in Oberösterreich wird beim Kochen auf ausgewogene Ernährung
geachtet. „Gemüse und Obst vom eigenen Garten steht je nach Jahreszeit immer im Vordergrund. Da weiß man genau: Das ist Natur pur“. Schon mit 13 stand der Berufswunsch fest. „Der Landwirtschaftslehrer meines Bruders hat mich bei einem Besuch bei uns am Bauernhof gefragt, was ich eigentlich werden möchte. Schon damals stand für mich fest: Ich möchte Brücken bauen. Brückenbau hat mich immer fasziniert.“ Und dabei ist es auch geblieben. Nach der HTL hat Weidlinger Bauingenieurwesen mit Vertiefung Konstruktiver Ingenieurbau studiert. „Also nicht das, was ich heute mache.“ Als ich das Studium fertig hatte, habe ich mir gesagt, um planen zu können, muss ich erst sehen, was sich auf der Baustelle am besten umsetzen lässt. Ich hatte das Glück, dass ich ab dem zweiten Arbeitstag auf einer Brückenbaustelle tätig sein durfte. Ich war dann 12 Jahre lang Brückenbau-Bauleiter. Eine Kläranlage ist auch dazwischen gerutscht. Aber sonst nur Brückenneubauten und Sanierungen, sehr viele davon auf der Westautobahn. Das mit dem Zivilingenieurberuf war dann zweitrangig, ich habe gemerkt, wie schön es auf einer Baustelle ist.“ Seine erste Brücke steht noch, weiß Weidlinger zu berichten. „Bis auf eine stehen alle noch, diese eine war bei ihrer Sanierung bereits 45 Jahre alt.“ Mittlerweile wurde sie abgebrochen. Natürlich ist nicht jedes Projekt optimal gelaufen. Aber ich habe nie ein Objekt gehabt, wo ich
KARL WEIDLINGER GF SWIETELSKY Von 1972 bis 1977 besuchte Karl Weidlinger die Höhere Technische Bundeslehranstalt für Tiefbau in Krems. Nach dem Präsenzdienst studierte er von 1978 bis 1983 Bauingenieurwesen an der TU Wien. Anschließend war er bis 1991 als Bauleiter bei der Firma Ferro-Betonit Werke AG in Linz beschäftigt. „Ich empfand es als großes Glück, bei dieser namhaften Firma mit Tätigkeiten betraut zu werden, die mir lagen, da ich so die Möglichkeit hatte, mich zu entwickeln. Hier konnte ich aber karrieremäßig nicht weiterkommen, daher folgte der Wechsel zur Firma Swietelsky, wo ich bis 1995 Bauleiter war. 1991 absolvierte ich die Ziviltechnikerprüfung und 1996 die Baumeisterprüfung." Ab September 1995 war Weidlinger Niederlassungsleiter für Oberösterreich bei der Firma Alpine Bau GmbH. 2004 wurde Weidlinger in die Geschäftsführung der Alpine Bau GmbH berufen. 2009 kehrte er zur Firma Swietelsky zurück und übernahm dort die Geschäftsführung. Es gelang ihm 2013 nach dem Konkurs der Alpine Gruppe mehr als 1000 seiner ehemaligen Mitarbeiter aufzunehmen. Der in Utzenaich geborene heute 60-Jährige ist verheiratet und Vater von vier Kindern: Susanna (1985), David (1987), Magdalena (1992) und Constanze (1999).
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sage müsste, das ist aus der Bahn gelaufen. Das nicht. Auch jetzt gibt es immer wieder Projekte, die nicht ganz rund laufen oder wo es mitunter auch Fouls gibt. Es kommt auf den guten Mix an.“ Ob es sich beim Einspruch der STRABAG gegen den Zuschlag beim heiß umkämpften Brenner Basistunnel an den Bestbieter PORR um ein solches Foul handelt, will Weidlinger nicht kommentieren. „Ich kann nicht sagen, ob das ein Foul war oder nicht. Es hat jeder das Recht, um einen Auftrag zu kämpfen.“ Weidlinger pflegt regelmäßigen Kontakt zu seinen Studienkollegen. „Einer ist sogar Geschäftsführerkollege. Vorige Woche hat es ein 40-Jahres-Treffen gegeben, da war ich aber leider verhindert. Seit 10 Jahren treffen wir einander einmal jährlich. Davor waren die Zeitabstände größer.“ Erholung findet daher (fast) ausschließlich am Wochenende statt. „Nur selten nehme ich mir Arbeit ins Wochenende mit, dafür sitze ich während der Woche manchmal sehr lange im Büro. Da herrscht dann die erforderliche Ruhe, um schwierigere Dinge minutiös aufzuarbeiten.
In seiner spärlichen Freizeit ist Weidlinger Fernwärmebetreiber und Imker. Seine Hobbys. Gut gesagt. Für andere ist das ein FulltimeJob. Denn Weidlinger ist geschäftsführender Gesellschafter der GTS-Geothermie in St. Martin im Innkreis. „Die Anlage in St. Martin hat 450 Hausanschlüsse. Die zweite Anlage in Mehrnbach 170. Beides sind Geothermieanlagen mit Bohrungen von ca. 2.500 m Tiefe. Die erforderlichen Tätigkeiten werden auf das Wochenende verlagert.“ Doch wie wird man Betreiber einer Geothermieanlage? Weidlinger lacht: „Beim Eisstockschießen. Beim Essen nach einem Eisstockschießen sagt auf einmal der Bürgermeister von St. Martin: Wisst ihr eh, dass wir da auf heißem Wasser sitzen? Da war eine Gruppe von Leuten dabei, die gesagt haben: Aha, interessant, dem gehen wir nach. Wir haben dann ähnliche Anlagen besichtigt. Ich bin in einer Gegend daheim, wo sich geologisch die österreichisch-bayerische Molassezone befindet. Das ist eine wasserführende Schichte aus Kalk-Malm. In Geinberg, Haag am Hausruck, Altheim, Obernberg und im bayrischen Bäderdreieck hat es Geothermieanlagen bereits gegeben. Also haben wir mit 25 Gesellschaftern das für die Förderbohrung
notwendige Risikokapital in Höhe von zehn Millionen Schilling zusammengetragen, und gehofft, ausreichend Wasser vorzufinden. Wir hatten Glück. Bereits mit der ersten Bohrung hat es geklappt, nachdem wir eine Ablenkung in der Tiefe vorgenommen haben. Dann haben wir die zweite Bohrung gemacht, um das Wasser wieder zurückführen zu können. Dann ist es fünf Jahre wirtschaftlich mehr schlecht als recht gegangen, bis durch Industrieansiedlungen die entsprechende Abnehmerstruktur gegeben war. Diese Anlage existiert jetzt bereits seit 19 Jahren. Bei der zweiten Geothermieanlage bin ich vom Initiator angesprochen worden, ob ich mein Knowhow einbringen will, da habe ich natürlich zugesagt." „Das zweite wichtige Hobby ist meine Imkerei. Man muss ja auch von was leben, sag ich da immer“ und lacht dabei. Weidlinger nennt drei Stöcke sein Eigen. „2017 war ein Traumjahr. Pro Bienenvolk lag der Honigertrag bei 50 bis 60 Kilo. Es gab aber schon Jahre mit 15 Kilo. Mit dem Verkauf von Honig könne man aber nicht reich werden“, schmunzelt Weidlinger. „Sie kommen auf einen Stundenlohn von zwei bis drei Euro. Geothermieanlage können Sie
„Das zweite wichtige Hobby ist meine Imkerei. Man muss ja auch von was leben, sag ich da immer.“ Karl Weidlinger
sich damit keine leisten.“ Weidlinger kommt jetzt so richtig ins Schwärmen. „Bienen bringen Höchstleistungen, da könnten sich die Menschen viel abschauen.“ Und der Hobby-Imker hat auch gleich zwei Beispiele parat. „Zum Beispiel die Leistungsfähigkeit der obersten Frau, der Königin. Diese legt pro Tag bis zu 2.000 Eier und vermisst vorher die Zelle, um dann je nach Größe der Zelle entweder ein Ei aus dem eine Arbeiterin oder ein Ei aus dem eine
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Drohne wird abzusetzen. Die Königin ist ein Wunderwerk der Natur, wie auch das gesamte Bienenvolk. Allein wie ein Bienenvolk reagiert, wenn es merkt, dass die Königin schwach wird. Dann wird durch das Bienenvolk selbst durch spezielle Ernährung mit Gelée Royale aus einem ganz normalen Arbeiterinnen-Ei eine neue Königin geschaffen.“ „Man ist sich nicht sicher, ob das Volk ein Organismus ist oder ob jede Biene ein eigener Organismus ist. Da streiten sich die Wissenschaftler. Oder das Meldesystem für Nahrung. Ich hatte da eine interessante Beobachtung. Bei einem Bienenstock hatten die nach Hause kommenden Bienen alle gelbe Pollenhöschen, beim 50 cm daneben aufgestellten alle orange. Da ist nichts dem Zufall überlassen. Die einen Späher sind an einem Ort fündig geworden und haben ihr Volk dorthin geschickt und die anderen eben anderswo. Im Prinzip könne sich jede Organisation viel von den Bienen abschauen. Diese Selbsterhaltung, dieses Einstehen füreinander ist einfach beispielhaft. Jetzt zeigen Sie mir mal etwas Vergleichbares bei uns Menschen. Wenn eine Hornisse in einen Bienenstock eindringt, dann wird diese übermächtige Gegnerin von dutzenden Bienen so eng umgeben bis diese an Überhitzung stirbt. Das dauert nur ein paar Minuten.“ Jetzt ist Weidlinger nicht mehr zu halten. Man spürt, hier sitzt ein leidenschaftlicher Imker – er schwärmt von Schwärmen. Auch hier könne man Lehren für die eigene Organisation ziehen. „Die Gefahr des Schwärmens besteht nur wenige Wochen im Jahr, meistens wenn in der Vollblüte die Bienenanzahl stark zunimmt und dadurch zu wenig Platz im Stock ist oder die Königin schwach wird und vom Volk eine neue herangezogen wird. Beobachtungsgabe des Imkers und zeitgerecht zusätzlich Raum zu geben ist hier sehr wichtig.“ Mit besonderer Freude zeigt Weidlinger ein Foto auf seinem Handy von einem zurückgeholten Bienenschwarm von zirka 10 Liter Volumen. Die Leidenschaft für die Imkerei ist anscheinend genetisch bedingt. „Mein Großvater hatte Bienen und meine älteste Tochter hat sich für Bienen interessiert. Unser Imker, bei dem wir damals unseren Honig bezogen haben, wollte sich verkleinern und ihr wegen ihres Interesses ein Volk schenken. Stand also die Frage im Raum, wer kümmert sich um die Bienen, wenn die Tochter wieder zum Studieren in Wien ist. Meine Frau hat sich dazu bereit erklärt, nachdem ich klargemacht habe, dass ich dafür keine
Zeit habe. Im Zuge der Anlernphase hatte dann einmal meine Frau gerade keine Zeit und ich bin eingesprungen. Das war der entscheidende Moment. Ab diesem Zeitpunkt habe ich das als meine alleinige Aufgabe gesehen.“ Das Thema Fachkräftemangel sei aktuell und werde die Bauwirtschaft auch in nächster Zukunft begleiten, ist Weidlinger überzeugt. Eine Entspannung sei nicht in Sicht. „Das ist eigentlich sehr schade, denn in der Bauwirtschaft werden Unikate erzeugt und das laufend Neue hat seinen besonderen Reiz. Ich erinnere mich heute noch gerne zurück wenn ich über die Brücken fahre, die ich mit meinem Team bauen durfte. Die Herausforderung besteht darin, hohe Qualität zu einem wettbewerbsfähigen Preis anbieten zu können. Wer mehr Hirnschmalz hineinsteckt, geht als Sieger vom Platz.“ Großes Potential sieht Weidlinger in der Baustellenlogistik. „Vor kurzem habe ich in einer Studie gelesen, dass 70 Prozent der Zeit auf der Baustelle mit Transport von Material vergeudet wird. 70 Prozent – nur um Dinge von A nach B zu transportieren. Das bestärkt mich in meiner Überzeugung, dass mit einer guten Arbeitsvorbereitung das meiste Geld zu sparen ist. Doch nicht immer bleibe genug Zeit dafür.
„Bauherr und Planer haben oft lange Zeit, um ein Bauwerk zu kreieren und auszuschreiben. Während sich die eine Seite oft mehr als ein Jahr lang den Kopf zerbrechen kann, was sie haben möchte, müssen wir innerhalb von wenigen Wochen berechnen, was es kostet. Dann aber dauert es meist wieder ein bis vier Monate, bis der Bauherr sich entscheidet und der Zuschlag erteilt wird. Da rede ich noch gar nicht von irgendwelchen Einsprüchen, die das Verfahren zusätzlich verlängern können. Viele Bauherren erwarten dann aber, dass man 14 Tage später mit dem Bau beginnt. Das ist nicht wirklich sinnvoll verteilt.“ Das Thema bringt uns dann weiter zur optimalen Baudauer. „Eine kurze Bauzeit ist oft wirtschaftlicher als eine lange. Aber eine zu kurze ist noch viel teurer als eine zu lange, weil bei einer zu kurzen Bauzeit oft sehr teuer forciert werden muss. Bei privaten Investoren steht sehr oft der möglichst kurze Kapitaleinsatz bis zum Vermietungsbeginn oder Verkauf im Mittelpunkt. Deshalb wird die Bauzeit oft sehr kurz vorgegeben. Öffentliche Bauherren sind bei der erforderlichen Bauzeit realitätsnahe, jedoch eher an verkehrstechnische Rahmenbedingungen gebunden und deshalb in ihren Vorgaben auch nicht wirklich frei.“
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Zurück zur Auseinandersetzung PORR gegen STRABAG. Kann man als Familienbetrieb am Markt anders agieren als ein börsennotiertes Unternehmen? „Wir können vor allem wesentlich ruhiger agieren und müssen nicht ständig medial präsent zu sein. Familienunternehmen haben den Vorteil, dass man auf Mittel- und Langfristigkeit achten kann und nicht schnelle Gewinne gefordert sind, um Kurspflege zu betreiben. Lieber kaufen als leasen. Lieber Substanz aufbauen als Dividenden ausschütten. Das entspricht dem menschlichen Bedürfnis nach Sicherheit. Umsatzrenditen sind wesentlich wichtiger als Umsatzzuwächse. Wenn man die letzten zehn Jahre Revue passieren lasse, sehe man, dass die Umsatzzuwachskaiser meist nur unzufriedene Renditen ausweisen.“ „Für den wirtschaftlichen Erfolg sind bei Swietelsky viele Faktoren entscheidend. Flache Hierarchien mit sehr selbstständig agierenden Mitarbeitern, denen wir auch den entsprechenden Freiraum lassen. Diese Mitarbeiter tragen in ihrem Umfeld auch die entsprechende Verantwortung. Jeder Bauleiter agiert so als wenn sein Bereich seine eigene Firma wäre. Er wird auch in der Prämienermittlung in dieser Art behandelt, ohne dass vorher Umlagen für Overhead abgezogen werden. Dieses Prinzip zieht sich auch für die darüber liegenden Hierarchieebenen durch das ganze Unternehmen und spornt entsprechend zusätzlich an." Der Facharbeitermangel sei derzeit überall groß. Das beginne schon bei der Lehrlingssuche. „Wenn ich mich zurückerinnere, dann haben wir noch vor 10 Jahren allein in Taufkirchen a. d. Pram im Innviertel, wo wir aktuell 250 Mitarbeiter beschäftigen, immer rund 45 Bewerbungen für eine Lehrausbildung gehabt. Da waren Burschen dabei, die hatten in der Hauptschule fast nur Einser und Zweier. Wir haben jedes Jahr 20 Lehrlinge ausgewählt und aufgenommen. Wir hatten fast nur sehr gute und ausgezeichnete Erfolge und konnten damit guten Facharbeiternachwuchs sicherstellen. Jetzt ist es so, dass wir dort zum Beispiel nur noch 15 Bewerbungen haben. Ein Drittel davon hat nicht einmal einen Hauptschulabschluss. Das ist das Thema. Es wird uns nichts anderes übrigbleiben als zu automatisieren, um überhaupt noch Bauwerke errichten zu können. Die Digitalisierung vernichtet Arbeitsplätze, aber ohne sie werden wir die
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Arbeit nicht mehr machen können. Wir können diese Arbeitsplätze nicht mehr besetzen.“ Eines steht für Weidlinger fest: „Man muss den Facharbeiterberuf attraktiver machen. Speziell in städtischen Bereichen würden – oft unterstützt mit viel Nachhilfe - die Kinder von den Eltern angehalten, Mittelschulen zu besuchen und zu studieren. Die Wertschätzung des Facharbeiterberufes muss in Zukunft wesentlich gesteigert werden. Aus meiner Sicht muss ein Facharbeiter, der ja wirklich etwas kann, auch mehr Geld ausbezahlt bekommen als ein einfacher Mittelschulabgänger. Das hört sich jetzt politisch unkorrekt an. Aber wir brauchen keine Unmengen an Ägyptologen, Publizisten oder Politologen." Was man auch sagen muss, man hat als interessierter Facharbeiter wirklich die Möglichkeit zum Aufstieg zum Polier, Techniker oder Bauleiter. Der Weg nach oben ist bei entsprechendem Einsatz also auch über ein Handwerk gut möglich. Oft werden aus Facharbeitern sogar die besseren Bauleiter, weil sie wissen, wie es in der Praxis wirklich ist. Kommen wir zurück zur Digitalisierung, wir haben da auch das Problem, dass die HTLs, die Schulen, die Unis, die FHs gefordert
sind, die Lehrpläne auch auf das Thema Digitalisierung auszurichten. Wenn Digitalisierung und BIM flächendeckend angewendet werden soll, so benötigen wir die entsprechend ausgebildeten Leute und dabei müssen wir berücksichtigen, wie lange dauert es, bis wir sie dort haben, wo wir sie brauchen. Das erfordert auch die entsprechende Umstellung der Lehrpläne und die Ausbildung der Lehrer." Work-Life-Balance bekommt einen immer höheren Stellenwert. Für Weidlinger stellt sich die Gegenfrage: „Ist Arbeit nicht Leben? Für viele ist Arbeit pfui und Highlife ok. Für mich ist es auch Leben, wenn mich Arbeit erfüllt. Ich glaube, ein Teil der Jugend, die jetzt nachkommt, denkt anders als noch unsere Generation. Bei Ö3 dreht sich alles ums Wochenende. Freitag „Juhu“ und Montag „Oje“. Wir haben auch zunehmend eine Generation der Erben. Wir mussten noch sparen, damit wir uns ein Haus oder eine Wohnung leisten konnten.“ Eines aber sei auch für Weidlinger klar. „Man braucht Enthusiasmus, um so leben zu wollen. Seit ich in den Beruf eingestiegen bin, war ich meist immer nur am Wochenende zuhause, abgesehen von ein paar Jahren, als ich zur Alpine
gewechselt habe.“ Ob er, wenn er von vorne beginnen könnte, wieder dieselbe Berufslaufbahn einschlagen würde? „Ja, weil ich weiß, was man daraus machen kann und wie interessant es tagtäglich ist. Im Privatleben muss man natürlich Zugeständnisse machen: Aber ich kann nur sagen, dass ich in meiner Ehe sehr glück-
„Die Digitalisierung vernichtet Arbeitsplätze, aber ohne sie werden wir die Arbeit nicht mehr machen können. Wir können diese Arbeitsplätze nicht mehr besetzen.“ Karl Weidlinger
lich bin. Wir haben vier tolle Kinder. Es bedarf natürlich einer sehr tüchtigen Frau wenn man nicht täglich zu Hause ist. Und ich denke man steigert die Qualität des Beisammenseins und freut sich noch mehr aufeinander wenn man einander nicht täglich sieht.“ Nachtisch fällt aus. Nicht jedoch Kaffee. Auch heute bleibt Weidlinger in Wien. „Morgen geht es um das Thema Digitalisierung.“ Wobei für Weidlinger das Thema Digitalisierung viel mehr ist als BIM. „Da geht es um Systemimplementierung die es ermöglicht die Schnittstellen zwischen Baustelle, Einkauf, Abrechnung, Personal- und Rechnungswesen, Controlling, Geräteverwaltung, etc. optimal zu gestalten und die bereits vorhandenen Apps der Baustellenabwicklung und Dokumentation einzubinden. Wenn man hier zu oberflächlich agiert, passieren auf Dauer gesehen sehr kostenintensive Fehler.“ Wie weit man bei der Digitalisierung bei Swietelsky sei? „Wir stehen nicht am Anfang, sind aber auch noch lange nicht fertig damit, sofern es einen solchen Zustand überhaupt geben kann. Mit BIM-Planung machen vor allem unsere eigenen Bauträgerprojekte, einerseits, um Referenzprojekte zu schaffen und zu sehen, wo Probleme auftreten können. Auch einzelne Projekte im Generalunternehmerbau
WORDRAP mit Karl Weidlinger Welcher Radiosender läuft im Auto? Ö3. Ausschließlich? Fast. Klassische Musik? Konzerte? Oper? Manchmal. Wenn - dann Ballett. Weil zwei meiner Töchter auch eine Ballettausbildung an der Wiener Staatsoper genossen haben. Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen? Führung leben: Praktische Beispiele - praktische Tipps - praktische Theorie. Lieblingskomponist? Mozart. Nicht ohne Grund heißt eine meiner Töchter Constanze. Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einen Abend verbringen? Mit meiner Frau. Wie kann man Sie aus der Fassung bringen? Mit Ungerechtigkeit. Wenn jemand unfair agiert. Was muss man anstellen, damit bei Ihnen die Tür zu ist? Im Normalfall gibt es eine zweite Chance: Die zweite Chance aber wieder zu verbocken, das ist das Aus. Wenn es ein Problem gibt, dann gehört die Wahrheit auf den Tisch. Egal, ob das betriebsintern ist oder nicht. Lieblingsessen? Cordon Bleu. Kardinalschnitte. Wohin reisen Sie gerne? Ich bin kein großer Reiser. Ich entdecke die Schönheit der Heimat sehr gerne. Wir sind fünf Ehepaare, die fünf Tage Wanderurlaub in Österreich machen, da suchen wir uns eine Destination aus. Man sieht einfach, was wir für eine schöne Gegend haben. Sie sind viel mit dem Auto unterwegs. Wieviel Kilometer legen Sie im Jahr zurück? Rund 65.000. Das sind in etwa 800 bis 900 Stunden. Wenn man das als Arbeitszeit rechnet, ein halbes Arbeitsjahr. Fahren Sie selbst? Teilweise fährt das Auto selbst. E-Klasse.
in Deutschland werden mit BIM abgewickelt. Ich glaube, dass jene Firmen, die sagen, dass sie schon 70 Prozent mit BIM umsetzen, 70 Prozent von den paar Großbaustellen, die sie haben, meinen“, schmunzelt Weidlinger. Österreich sei beim Thema BIM leider etwas hinten nach. „Der gesamte deutschsprachige Raum hat noch riesigen Aufholbedarf.“ In Deutschland aber seien die richtigen Maßnahmen gesetzt worden: „Die
Deutschen haben zum Beispiel in ihrer Agenda, dass die öffentlichen Auftraggeber bis 2020 verpflichtend BIM anzuwenden haben. Speziell die Deutsche Bahn ist hier sehr aktiv. Die ÖBB lehnt sich hier bereits an die DB an. Im öbv arbeiten wir innerhalb der Plattform 4.0 intensiv daran, dass eine BIM-Richtlinie und eine Roadmap herauskommen. Österreich darf hier den Anschluss einfach nicht verlieren.“ n
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Bauteilaktivierung – erprobtes Werkzeug Gebäude als Energiespeicher. In Salzburg ist man dieser Frage wissenschaftlich auf den Grund gegangen, als erstes Ergebnis ist ein Basis-Berechnungstool samt Leitfaden für Planer und Baumeister herausgekommen. Autor: Erika Hofbauer
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ie Liste an Möglichkeiten, Energiesysteme für die Gebäudeklimatisierung zu nutzen, ist enden wollend: Aus den fossilen Energiequellen sollten wir raus, bei der Wasserkraft ist in Österreich kaum mehr etwas ausbaufähig und ein Blick auf die Preise bei Biomasse-Lösungen zeigt, dass es auch hier eng mit einer Weiterentwicklung wird. Was bleibt, sind Wind und Sonne. „Das Heikle an diesen Quellen ist ihre Fluktuation: Einmal geht ein Wind oder es scheint die Sonne, dann wieder nicht“, fasst Gunther Graupner zusammen. Der Baumeister
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ist Geschäftsführer des Salzburger Kompetenzzentrum Bauforschung (KBF) und hat als Leiter des Forschungsprojektes „Bauteilaktivierung – solares Heizen und Kühlen mit Beton“ eine besondere Situation für die Branche vorgefunden: Für eine beständige Energieversorgung eines Gebäudes zu Heiz- oder Kühlzwecken sind volatile Energiequellen schwierige Voraussetzungen. Zudem entscheidet der notwendige Ausgleich zwischen zeitlich vorhandenem Energieangebot und realem Bedarf künftig über die energetische Zukunftstauglichkeit von Gebäuden. Im Rahmen des Forschungs-
projektes, das von der ARGE Bauteilaktivierung in Auftrag gegeben wurde, sollte sich am Ende das Gebäude als Energiespeicher herausstellen.
Aller Anfang ist schwer
„Wenn man technisch einigermaßen begabt ist, kann man sich die Energieeffizienz nun selbst ausrechnen.“ Gunther Graupner, KBF-Geschäftsführer
Fotos: KBF
Man startete hinsichtlich der Datenlage zunächst bei Null, erinnert sich Graupner an die Anfangszeit, wiewohl das Interesse der Branche an einem standardisierten Rechenverfahren für eine sinnvolle Energieplanung groß war. Jedoch: „Baumeister haben zwar vereinzelt in der Praxis mit Bauteilaktivierung und mit ihren eigenen Berechnungen gearbeitet, aber als wir nach verwertbaren Daten, die wissenschaftlich haltbar sein sollen, gefragt haben, wurden die Angebote immer dünner.“ Konfrontiert mit dieser Situation ging die Forschungsgruppe nun daran, einen eigenen so genannten Rechenkern (Modell zur Berechnung von Syste-
men wie z.B. Speicherfähigkeit) zu entwickeln. Dazu wurde zunächst ein Simulationsraum auf dem Gelände der Bauakademie Salzburg errichtet, um systematische Messungen durchführen zu können. Die Grundlagen zum Rechenkern wurden vom praktischen Experten der ARGE, dem bauteilaktivierungs-erfahrenen Energietechniker Harald Kuster, und Forschern der TU Wien geschaffen. „Wir erhielten einen Rechenkern, in dem die Speicherfähigkeit von Gebäuden erstmals nachgewiesen werden konnte – ein tolles Ergebnis“, freut sich Graupner. Das war aber den Forschern noch zu wenig. Zwar konnte man Interessierten den Rechenkern als Excel-Tabelle, die z.B. in jegliche Simulations-Software eingearbeitet werden konnte, zur Verfügung stellen, „das war aber noch ein bisschen zu kompliziert“, so der Projektleiter. In Zusammenarbeit mit der öster-
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Im Brennpunkt: Energie & Energieeffizienz
reichischen Zementindustrie wurde daraufhin ein Planungsleitfaden entwickelt, wo das Zahlenmaterial über Formeln dargestellt werden konnte: „Wenn man technisch einigermaßen begabt ist, kann man sich die Energieeffizienz nun selbst ausrechnen.“ Das so geschaffene Datenkonstrukt richtet sich an Baumeister oder Architekten, die diese Erkenntnisse in ihre Berechnungen einfließen lassen können: „Wir geben das Grundwerkzeug mit, um Gebäude künftig energieeffizient berechnen und errichten zu können.“ Diese systematisierte Darstellungsform hat der ARGE Bauteilaktivierung den Energy Globe Award 2018 des Bundeslandes eingebracht.
Unabhängige Energiequelle Eine weitere Besonderheit des Planungsleitfadens, erläutert Graupner, ist auch die Offenheit des Systems: „Welche Energiequelle der Bauherr verwenden will – Sonne oder Wind –, bleibt ihm überlassen. Über den Leitfaden ist jede dieser Möglichkeiten nach Belieben ableitbar.“ Die Bauteilaktivierung wird bislang hauptsächlich in Kombination mit einer thermischen Solaranlage eingesetzt. Aber auch in Verbindung mit Windenergie ließe sich die Bauteilaktivierung gut verwenden, weiß der Energieexperte
„Für eine beständige Energieversorgung eines Gebäudes zu Heiz- oder Kühlzwecken sind volatile Energiequellen schwierige Voraussetzungen.“ Gunther Graupner
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von einem Versuch im Waldviertel (wo es ja bekanntlich starke Windspitzen gibt), bei dem seit einiger Zeit getestet wird, ausschließlich mit Windüberstrom zu heizen. Mit dieser Datenbasis und den (raschen und unkomplizierten) Rechenlösungen im Hintergrund können nahezu simpel Gebäude auf Basis der Bauteilaktivierung (BTA) umgesetzt werden, resümiert Graupner. Denn auch die Errichtungskosten hielten sich in Grenzen: „Rein vom Rohrleitungsaufwand kommt diese Variante dem Verlegen einer Fußbodenheizung nahe. Vielleicht braucht man an der einen oder anderen Stelle fünf Zentimeter mehr Beton.“ So setzt das Gemeindezentrum in Hallwang das BTA-Konzept schon um, erzählt Graupner: „Das Gebäude braucht keine Energie von außen zum Heizen und Kühlen. Es ist auch zusätzlich derart mit dem benachbarten Hotel ‚verschränkt‘, dass die Überschüsse des Sommers zum Hotel ‚verschoben‘ werden können. Dort wird die Energie für die Warmwasseraufbereitung verwendet.“ Für große Produktionshallen, wo ein ständiges Kommen und Gehen herrscht, ist es schwierig, ein angenehmes Raumklima zu halten. In der Blechfertigungshalle von GMT Wintersteller in Kuchl
ist dies durch Bauteilaktivierung gelungen. In Kombination mit der Nutzung von Abwärme konnten sogar 80 Prozent Energie eingespart werden. Auch im Bestand bzw. bei Sanierungen gibt es erste Schritte, Bauteilaktivierung umzusetzen, erzählt Graupner von einem Projekt im Anfangsstadium in Hallein: „Wir überwachen erst einmal die ersten Ergebnisse – aber es sieht vielversprechend aus.“
Gewerbe und Wohnbau Freilich funktioniert die Speicherfähigkeit im Bestand noch nicht ganz so gut wie im Neubau, weil ja der Zustand der Gebäudehülle zu berücksichtigen ist. Prinzipiell geht die BTA-Initiative vom gewerblichen Sektor aus, erzählt Graupner von den LandesberufsschulWerkstätten in Kleßheim und Bruck, auch Fertigteilwerke sowie Schauräume könnten mittels Bauteilaktivierung energieautark klimatisiert werden. Vereinzelt schafft es das System auch in den Wohnbau, wobei es im großvolumigen Bereich noch nicht so viele Projekte gebe. Der Bauforscher hat auch gleich eine Begründung zur Hand: „Im gemeinnützigen Wohnbau ist ja der Kostendruck sehr stark, da gibt es weniger Fußboden-Heizsysteme, sondern eher den klassischen Heizkör-
per. Aber, so leicht man die Energieeffizienz nun berechnen kann, das System muss man schon auch einbauen können.“
Innovationen vorantreiben Dem Forscher geht es vor allem darum, Innovationen voranzutreiben. „Wir haben lange den Fehler gemacht, diese Technologie über die Behaglichkeit zu verkaufen. Dabei hat sich herausgestellt, dass der Argumentationshebel der war, Energie zu speichern, aber auch die Möglichkeit, über BTA Räume zu kühlen.“ Denn gibt es einen Erdkollektor, eignen sich die Betonwände auch dafür. Im Simulationsraum habe man auch das untersucht. Wenn in einem Bauteil einmal Leitungen verlegt sind, stellen sich auch die umliegenden Wände als Speicher dar. Graupner: „Zwischen den beheizten und unbeheizten Bauteilen haben wir nur zwischen 0,5 bis 0,7 Grad Unterschied gehabt. Das heißt konkret: Hat der beheizte Bauteil 22,7 Grad, dann haben die anderen Bauteile 22 Grad.“ Und das Beste daran, freut sich Graupner, sei, dass man von der Speicherfähigkeit leben könne: Im Test ist es gelungen, etwa fünf bis sechs Tage ohne zusätzliche Energiezufuhr die gleiche Temperatur zu halten. n
„Das Gebäude braucht keine Energie von außen zum Heizen und Kühlen. Es ist auch zusätzlich derart mit dem benachbarten Hotel ‚verschränkt‘, dass die Überschüsse des Sommers zum Hotel ‚verschoben‘ werden können.“ Gunther Graupner
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Coole Lüftung Forschung. Natürliche Nachtlüftung und tageslichtoptimierte Verschattung – diese Kombination birgt hohes Potential, Gebäude energieeffizient zu kühlen. Diese Variante existiert bereits, wird aktuell jedoch meist nur manuell gesteuert und damit nicht optimal genutzt. Ein neues Projekt will dies nun ändern. Autor: Erika Hofbauer
D „Die Umsetzung des Konzepts scheiterte bislang neben Hemmnissen bezüglich Einbruch- und Regenschutzes vorwiegend aufgrund des hohen Engineering-Aufwands für Planung und Umsetzung der Automatisierung.“ Daniela Trauninger, Leiterin des Zentrums für Bauklimatik und Gebäudetechnik Donau-Uni Krems
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ie Anzahl der Hitzetage, die über 30 Grad plus liegen, wird stetig zunehmen, sind sich Klimaexperten einig. Diese Entwicklung hat auch die Nachfrage nach ökologischen und zugleich (energie)effizienten Methoden zur Gebäudeklimatisierung in den vergangenen Jahren stark steigen lassen, heißt es vonseiten der Klimatisierungs-Lösungsanbieter. Am Department für Bauen und Umwelt der DonauUniversität Krems nimmt man sich dieser Thematik nun im Rahmen eines Forschungsprojektes an. Das Projekt CoolAIR, verantwortet von Daniela Trauninger, Leiterin des Zentrums für Bauklimatik und Gebäudetechnik, wurde mit Jahresbeginn gestartet und läuft bis Mitte 2020. CoolAIR beschäftigt sich mit der Entwicklung einfach umzusetzender Maßnahmen zur passiven Kühlung von Gebäuden mittels natürlicher Nachtlüftung („ventilative cooling“) in Kombination mit einer tageslichtoptimierten Verschattung. Wirklich neu ist das Thema an sich nicht, erläutert Trauninger, denn das hohe Kühlpotential der ventilativen Kühlung ist sowohl durch unzählige Forschungsarbeiten als auch erfolgreiche Praxisbeispiele hinreichend bestätigt: „Diese energie- und kosteneffiziente Kühlmaßnahme wird in der Praxis kaum angewandt. Denn die Umsetzung scheiterte bislang neben Hemmnissen bezüglich Einbruch- und Regenschutzes vorwiegend aufgrund des hohen Engineering-Aufwands für Planung und Umsetzung der Automatisierung.“ Eine leicht zu installierende,
dezentrale Lösung würde dieses Problem umgehen und einen wesentlichen Beitrag für eine Verbreitung dieser energieeffizienten Kühlart leisten, ist sich die Bauphysik-Expertin sicher.
Grundlagen erarbeiten Das Projekt CoolAIR setzt genau hier an. Eine Forschungsgruppe erarbeitet nun die regelungstechnische Grundlage für eine abgestimmte Nachtlüftungs- und Verschattungssteuerung, die ohne vorhergehende Simulation und ohne Engineering-Aufwand in der Installation nach dem Plug & Play Prinzip möglichst simpel umgesetzt werden kann. „Dazu wird die Lüftung lediglich durch die Nutzung und teilweise Automatisierung bereits vorhandener Lüftungsöffnungen wie Fenster, Brandrauchentlüftungen oder Türschlitze gewährleistet“, erzählt Trauninger. „Sensoren werden soweit wie möglich minimiert und die Regelstrategie selbst erfolgt raumautonom und soll sich je nach bauphysikalischen und raumgeometrischen Bedingungen automatisch und selbstlernend mittels Machine Learning anpassen.“ Das Projekt, das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) beauftragt wurde, befindet sich erst in der Konzept- und Entwurfsphase, erklärt Trauninger: „Derzeit sind wir dabei, Büroräumlichkeiten der Donau-Universität Krems, die uns für Messungen zur Verfügung stehen, mit Motoren, Verschattungseinrichtungen und Sensorik auszustatten, sodass mit den ersten Messreihen spätestens im Juni diesen
WINDTURM DUBAI Das Prinzip der ventilativen Kühlung wurde bereits in der traditionellen arabischen Architektur in Form von Windtürmen eingesetzt.
Fotos: pixabay; CoolAir
Jahres gestartet werden kann.“ Diese Messungen werden dann zum Test der in Entwicklung befindlichen Algorithmen und zur Validierung der Simulationsprogramme herangezogen. In einem ersten Workshop im April konnten die Forscher, darunter auch Albert Treytl vom Department für integrierte Sensorsysteme, interessierten Unternehmen und Stakeholdern erste Informationen dazu geben: „Im Zuge dieses Transferworkshops konnten wir zusätzliche Praxisanforderungen aufnehmen und waren vom sehr großen Interesse an dem Projekt durchaus überrascht. Wir hätten den Bedarf eher langfristiger gesehen“, bestätigt Treytl.
Praktischer Einsatz Zielsetzung des Projekts ist zwar nicht die Produktentwicklung selbst, dennoch soll die technische Grundlage für Systeme geschaffen werden, die ohne großen bautechnischen als
auch fachmännischen Aufwand installiert und betrieben werden können. Die Forscher glauben an großes Potenzial, denn: „Dadurch ergeben sich bei entsprechenden Randbedingungen wie ausreichend großen Lüftungsöffnungen zur Be- und Entlüftung als auch nutzbaren Querlüftungs- und Kamineffekten durch z.B. Überstromöffnungen vielfältige Einsatzmöglichkeiten.“ Das größte Kühlpotential kann dabei sicher bei Neubauten erzielt werden, wo eine Planung der optimalen Lüftungsquerschnitte und Öffnungsverteilungen sowie der Verschattungsmaßnahmen bereits in der Entwurfsphase erfolgen kann, betont Treytl. Durch den selbstlernenden, dezentralen und vor allem minimal invasiven Ansatz ist das System aber auch und vor allem für die nachträgliche Ausstattung von Bestandsgebäuden bis zu historischen Gebäuden bestens geeignet. Bislang waren in solchen Gebäuden
CoolAir CoolAIR beschäftigt sich mit der Entwicklung einfach umzusetzender Maßnahmen zur passiven Kühlung von Gebäuden mittels natürlicher Nachtlüftung („ventilative cooling“) in Kombination mit einer tageslichtoptimierten Verschattung.
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reicht werden können, verweist Experte Treytl auf den weiteren Nutzen: „Zur Ausschöpfung des vollen Potentials der ventilativen Kühlung müssen deshalb in den zu kühlenden Räumen zu öffnende Lüftungsöffnungen vorhanden sein, die idealerweise miteinander über Oberlichten oder Lüftungsschlitze verbunden sind, sodass entsprechend hohe Luftwechselraten über Querlüftungsmaßnahmen und Kamineffekte erreicht werden.“
„Das größte Kühlpotential kann sicher bei Neubauten erzielt werden, wo eine Planung der optimalen Lüftungsquerschnitte und Öffnungsverteilungen sowie der Verschattungsmaßnahmen bereits in der Entwurfsphase erfolgen kann.“ Albert Treytl, Department für Integrierte Sensorsysteme Donau-Uni Krems
Marktreife „Aktuell befinden wir uns in der Forschungsphase, ein Produkt als solches gibt es daher noch nicht auf dem Markt“, zieht Trauninger eine erste Bilanz. Mit Fenstermotorenherstellern und Firmen, die Belüftungssysteme verbauen, habe man aber potentielle Produzenten an Bord. „Wir denken, dass Fenstermotoren- und Verschattungshersteller, aber auch HKLS und MSR-Komponentenhersteller realistische Hersteller eines zukünftigen Produktes sind“, bestätigt Treytl. Aus Praxissicht sei es jedoch viel entscheidender, ein einfaches System zu schaffen, das gewerkeübergreifend agiert und den Planungs- und EngineeringAufwand minimiert. So könne vermieden werden, dass auf Grund zu hoher Aufwände
und Missverständnisse zwischen Gebäudebetreibern, Architekten, HKL und MSR-Planern, ausführenden Gewerken bis zu den Komponentenherstellern ein Einsatz dieser neuen Technologie scheitere.
Aktuelle Projekte Das Prinzip der ventilativen Kühlung wurde bereits in der traditionellen arabischen Architektur in Form von Windtürmen rein auf physikalischen Prinzipien basierend eingesetzt. „Vereinzelt wird auch heute das Konzept zumeist als hybrides System in Verbindung mit Lüftungsanlagen umgesetzt. Die Entwicklung von simplen, dezentralen und gut aufeinander abgestimmten Einheiten aus Sensor, Regeleinheit und Stellantrieb als auch der Bedarf in der Systemintegration der Mess-Regel-Steuertechnik ist jedoch evident“, erklärt Treytl. In einer Vorstudie an der Donau-Universität wurde selbst mit einer einfachen regelbasierten Steuerung bereits die Wirksamkeit demonstriert, wenn auch das Potential noch keinesfalls ausgeschöpft wurde, räumen die Forscher ein. Unter günstigen Umständen konnten so an heißen Sommertagen die Wärmespitzen bereits deutlich unter denen der Referenzbüros gehalten werden. n
andere Kühlstrategien aufgrund ihrer Komplexität und ihrer massiven Eingriffe in die Bausubstanz oft nur schwierig bis gar nicht umsetzbar, argumentieren die Forscher.
Bauliche Voraussetzungen Neben den klimatischen Randbedingungen (ausreichende Nachtabsenkung der Temperaturen) müssen vorrangig die inneren und äußeren Gebäudelasten gering gehalten werden, was sowohl durch entsprechende Verschattungsmaßnahmen als auch durch die Verwendung energieeffizienter Leuchtmittel und Geräte erfolgt. „Zudem müssen diese tagsüber anfallenden Wärmelasten zwischengespeichert werden können, um die Temperatur in den Räumen auch tagsüber angenehm zu halten“, erläutert Bauklimatik-Forscherin Trauninger. Die Speicherung kann dabei entweder über entsprechend massive Bauteile oder über speicherfähige Materialien (z.B. phase change materials) erfolgen. Durch die Nachtlüftung wird die zugeführte Energie in den Speichermassen dann wieder entladen, wozu entsprechend hohe Luftwechselzahlen benötigt werden, die mit einer herkömmlichen mechanischen Lüftungsanlage nur mehr schwer er-
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Systembild mit prädiktiver Regeleinheit, adaptivem Raummodell, Aktuatoren und Luftströmungen © Projekt CoolAir
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Nach mehr als zehn Jahren Energieausweis: „B“ ≠ „B“! Energieausweise gibt es in Österreich seit zwölf Jahren. Seit der Umsetzung des EnergieausweisVorlage-Gesetzes 2006 (EAVG 2006) wird der Immobilienmarkt mit Energieausweisen überschwemmt.
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nergieausweise gibt es in Österreich seit zwölf Jahren. Seit der Umsetzung des Energieausweis-VorlageGesetzes 2006 (EAVG 2006) wird der Immobilienmarkt mit Energieausweisen überschwemmt. Ein Grund für die Einführung von Energieausweisen war, die Gesamtenergieeffizienz eines Hauses zu beurteilen und damit die Einsparungspotenziale sichtbar zu machen. Die systematische Aufarbeitung der wichtigsten
Kennwerte wie Heizwärmebedarf, Primärenergiebedarf, CO2-Emissionen und Gesamtenergieeffizienzfaktor sollten letztlich auch einen Vergleich der Gebäudeenergieeffizienz der am Markt erhältlichen Immobilien ermöglichen. Außerdem bietet der Energieausweis eine kompakte Zusammenstellung der Gebäudedaten, die für Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind.
Kosten des Energieausweises Die Kosten für die Ausstellung eines Energieausweises sind nicht reglementiert und von der Größe und Komplexität des Gebäudes, vom Umfang der Datenaufnahme sowie von der Genauigkeit der Datenerhebung abhängig. Zu tragen sind sie vom Gebäudeeigentümer. Grundsätzlich gilt: Je genauer die vorhandene Datenbasis, desto geringer sind Kosten und Aufwand.
Vergleichbarkeit nur bedingt gegeben Nach mehr als zehn Jahren zeigt sich, dass die Vergleichbarkeit der Energieausweise aber nur sehr eingeschränkt möglich ist. Änderungen bei der Berechnung und Erstellung u.a. aufgrund der Novellierungen der OIB-Richtlinie 6 führten seither zu teils erheblichen Auswirkungen: So ist die Effizienzklasse eines mittleren „B“ zu einem schwachen „B“ geworden und kann unter Umständen sogar zu einem „C“ werden, ohne dass es Veränderungen am Gebäude gegeben hätte!
Bei Neubauten kann es vorkommen, dass seitens des Bauwerbers eine Energieeffizienzklasse gefordert, diese dann auch geplant und baurechtlich bestätigt und das Gebäude ohne Abweichungen errichtet wurde, aber bei Fertigstellung nur mehr mit der Effizienzklasse „B“ bewertet wird, weil sich der Stand der Technik in der Zwischenzeit geändert hat. Natürlich ist das alles erklärbar, aber die Glaubwürdigkeit gegenüber dem Kunden fördert dies nicht. Die gewünschte Transparenz und Vergleichbarkeit auf dem Immobilienmarkt ist jedenfalls nur sehr eingeschränkt gegeben.
Fachwissen ausschlaggebend Ein Laie wird mit diesen Abweichungen und Unzulänglichkeiten leben müssen, verstehen wird er sie nur schwer, außer einer der Vertragspartner ist Energieausweisspezialist. Der Aussteller muss allerdings aufpassen: Er haftet für die Richtigkeit der angegebenen Energiekennzahlen! Folglich muss er stets auf dem aktuellen Stand der Gesetzes- und Normenlage sein! Dabei hilft ihm das Standardwerk zum Energieausweis: „Der Energieausweis und die Energieeffizienz von Gebäuden“. Hier werden nicht nur die Berechnung Schritt für Schritt erklärt, sondern auch alle Problemfelder erläutert und Lösungsvorschläge unterbreitet. Es ist sicher das beste Werk am Markt! Zu bestellen unter https://forum-verlag.at oder 01/728 54 84. n
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PSYCHIATRISCHE KLINIK, SLAGELSE Das Lichtkonzept für die Psychiatrische Klinik in Slagelse, Dänemark, nutzt das Tageslicht bestmöglich und integriert biologisch wirksames Licht in den Klinikalltag. Licht, das dem natürlichen Tagesverlauf folgt, unterstützt den SchlafWach-Rhythmus des Menschen und wird nicht zuletzt deswegen in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen immer wichtiger. Dort verbringen nämlich Patienten und Mitarbeiter mehr Zeit in geschlossenen Räumen als der Durchschnitt. Architekten: Karlsson Arkitekter/VLA Auszeichnungen: 2. Preis Dänischer Lichtpreis 2016, AR Healthcare Award 2016, MIPIM Award 2017 Fotos: Jens Lindhe
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Die Lichtversteher Mensch im Mittelpunkt. Innovationen der Lichttechnik rücken neben der besseren Energieeffizienz den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Ausdruck findet dies in der zunehmenden Bedeutung des Themas Human Centric Lighting. Mit der Umstellung auf LED ist in den vergangenen Jahren einer der größten Umbrüche in der Geschichte des Leuchtendesigns vollzogen worden. Autor: Erika Hofbauer
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as vor einigen Jahren aus Umweltgründen EU-weit verordnete Aus für die Glühbirne zeitigte nicht nur Hamsterkäufe verunsicherter Konsumenten. Das Verbot forderte die Lampenhersteller heraus, sich so rasch wie möglich Gedanken über Innovationen in Technik und Design zu machen. Nach einem kurzen Aufflackern des Halogen-Lagers sind Hersteller und Designer beim LED-Status angelangt – inklusive kreativer Lösungen. Aber nicht nur Design und Kreativität stehen im Fokus, auch ökonomische und Umweltaspekte gilt es zu berücksichtigen. Stromverbrauch und Heizwärmeausstoß der Beleuchtungskörper birgt Optimierungspotenzial. Bei Philips Lighting hat man die Beeinflussung von Beleuchtungssystemen auf andere Energieträger wie z.B. Heizwärme erkannt. Die Leistung der Beleuchtung trägt dazu bei, dass Gebäude erwärmt werden und somit weniger Heizenergie benötigt wird. Dabei gilt: Je höher die Beleuchtungsstärke, desto höher der Heizwert. Das von der Leuchte abgestrahlte Licht wird komplett in Wärme umgewandelt, hinzukommt die Eigenerwärmung der Leuchte z.B. durch Treiber und bei LED durch die Module. Zwar muss im Sommer die von der Beleuchtung erzeugte Wärme gekühlt werden, wird eine Beleuchtungsanlage jedoch saniert, verbraucht diese im Endeffekt weniger Energie, weiß man bei Philips Lighting anhand eines Fallbeispiels: So wurde
einmal für ein großes Modegeschäft der Energieverbrauch vor und nach einer Beleuchtungssanierung berechnet. Dabei kam heraus, dass zwar im Winter mehr geheizt werden musste, dass aber durch die geringeren Kühlungskosten im Sommer eine Energieeinsparung von 8 Prozent erreicht werden konnte.
Energieeffizienz bei Beleuchtungen „Das Thema Energieeffizienz ist bei Zumtobel ein großes Thema“, erklärt etwa Daniel Lechner, Director Global Marketing, des Vorarlberger Herstellers: „Durch den Umstieg auf LED kann der Stromverbrauch um bis zu 80 Prozent gesenkt werden. Mit einem intelligenten Lichtsteuerungssystem im Hintergrund fällt es leicht, kontinuierlich Energie zu sparen.“ Arbeitszeiten, Anwesenheit und vor allem das Tageslicht eröffnen ein breites Spektrum an Einsparmöglichkeiten, erklärt Lechner: „Damit verbunden sind CO2-Reduktionen, mit denen ein Gebäude Punkte für begehrte Umweltzertifizierungen sammelt."
Intelligente Business Lösungen Ähnlich argumentiert auch Thorsten Müller, Leiter der Innovation bei Osram, wiewohl der deutsche Hersteller keine Lampen mehr als Produkt im Privathaushalt produziert: „Moderne LED-Lampen sparen etwa 80 Prozent Strom im Vergleich zu Glühlampen. Gemes-
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EIGENES REFERENZPROJEKT Für eine entspannte Atmosphäre im Skygarden sorgen Lunis Downlights und Wallwasher in warmer Lichtfarbe, Lichtvouten mit flexiblen LED-Strips entlang der Wände sowie Traxon Allegro RGB LED-Linearleuchten, die sowohl Decke als auch Untersicht orange beleuchten.
„Mittlerweile spielt biologisch wirksames Licht und die Möglichkeit, die Lichtfarbe anzupassen, in beinahe jedem Lichtkonzept und Bauprojekt eine wichtige Rolle.“ Christian Bartenbach, Bartenbach
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BauTecFokus
sen am Stromverbrauch typischer Haushalte lassen sich durch moderne LED-Lösungen etwa 8 Prozent des Strombedarfs einsparen.“ Im industriellen und gewerblichen Umfeld sowie in der öffentlichen Außenbeleuchtung ist der Anteil der Beleuchtung am Stromverbrauch höher als im Privathaushalt. Dort wurden seit jeher meist effizientere Beleuchtungen als Glühlampen eingesetzt, zum Beispiel Leuchtstoffröhren, erinnert sich Müller. Dennoch lassen sich auch hier bis zu 90 Prozent Strom sparen, da zusätzlich noch mit Bewegungsmeldern bzw. Präsenzsensoren Licht intelligent angesteuert werden kann – also die Leuchten nur bei Bedarf eingeschaltet werden. „So haben wir jüngst nachgewiesen, dass sich etwa 60 Prozent Strom durch Umrüstung von Leuchtstoffröhren auf LED sparen lassen – und mittels intelligenter Ansteuerung die Stromersparnis auf 90 Prozent ausgeweitet werden kann.“ In der Praxis umgesetzt hat Osram die intelligente Vernetzung von Lichtsteuerungssystemen für den gewerblichen bzw. betrieblichen Sektor für VW. Seit 2016 konnte der Autohersteller in seinem Mitar-
beiterparkhaus in der Nähe von Kassel mithilfe intelligenter Lichtsteuerung zwei Drittel des Stromverbrauchs bei der Beleuchtung sparen. Durch die Plug&Play-Lösungen sind der elektrische Anschluss und die Inbetriebnahme der Steuerung durch das Fachpersonal einfach realisierbar. In Abhängigkeit vom Tageslicht wird die Steuerung durch einen Dämmerungsschalter unterstützt. Befindet sich niemand im Erfassungsbereich des Sensors, läuft die Anlage im reduzierten Betrieb, der in diesem Fall auf 20 Prozent der regulären Beleuchtungsstärke eingestellt ist.
Tageslichtplanung bleibt wichtig Auch für Lichtplaner wie das österreichische Unternehmen Bartenbach sind LED-Leuchten mittlerweile Standard, vor allem in Fragen der Energieeffizienz, wie Geschäftsführer Christian Bartenbach erzählt: „Mit Lichtsystemen, die auf LED-Technologie basieren, stehen bereits sehr effiziente Beleuchtungssysteme zur Verfügung. Bei der Frage nach dem Energiebedarf eines Gebäudes spielt aber auch die Tageslichtplanung eine wesentliche Rolle. Wie
viel Tageslicht kommt ins Gebäude? Wie sieht der Sonnenschutz, wie der Wärmeeintrag aus? Werden bei den ersten Sonnenstrahlen die Screens nach oben gefahren und das Kunstlicht eingeschaltet? Wie hoch ist der Heiz- und Kühlbedarf durch solaren Eintrag? All diese Faktoren beeinflussen den Energiebedarf eines Gebäudes wesentlich. Deswegen ist es wichtig, Tages- und Kunstlicht ganzheitlich zu planen.“ Um auch in frühen Entwurfsphasen Aussagen zum späteren Energiebedarf eines Gebäudes machen zu können, hat Bartenbach
Research & Development gemeinsam mit der Universität Innsbruck und Zumtobel Lighting das Online-Konzeptanalysetool DALEC entwickelt. „Dieses Online-Tool soll schon in frühen Konzeptphasen unkompliziert Aussagen zu Themen wie Heizen, Kühlen oder Kunstlicht zulassen“, so Bartenbach.
Human Centric Lighting Aber nicht nur auf den Strom- und Energieverbrauch wirken sich moderne Lichtsysteme aus. Das Wohlbefinden der in einem Gebäude
Licht im Gebäude: Hohes Einsparpotenzial ALTER DER BELEUCHTUNGSANLAGE IN JAHREN
ANTEIL LICHT AM STROMBEDARF
MÖGLICHES EINSPARPOTENTIAL IN AGU % ALTER TECHNOLOGIE
Lager
17,2
60 - 80 %
= 70 %
Einzelhandel, Textil
10,6
bis 80 %
= 50 %
Büro-, Verwaltungsgebäude
9,2
30 - 50 %
= 70 %
Schulen
13,1
30 - 50 %
> 50 %
Hotel
11,7
30 - 40 %
= 80 %
Krankenhäuser
12,9
20 - 30 %
> 40 %
Einzelhandel, Lebensmittel
12,2
bis 25 %
> 50 %
Industrie
11,7
bis 15 %
= 50 %
Wohnhäuser
9,8
bis 10 %
= 80 %
Thorsten Müller, Osram
VW PARKHAUS BAUNATAL Hochauflösende Sensoren und eine professionelle Steuerungstechnik ermöglichen es, die Leuchten etagenweise in Abhängigkeit von Bewegung und Tageslicht zu steuern.
Fotos: Philips; Osram; Bartenbach
Quelle: Philips
„Wir haben jüngst nachgewiesen, dass sich etwa 60 Prozent Strom durch Umrüstung von Leuchtstoffröhren auf LED sparen lassen. Mittels intelligenter Ansteuerung kann die Stromersparnis auf 90 Prozent ausgeweitet werden.“
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Im Brennpunkt: Energie & Energieeffizienz
Jährliche Kosten einer Lichtanlage pro m2 LED / JAHR
EINSPARUNG PRO JAHR / %
ca. 16 W / m2 = 9 € / m2
ca. 5 W / m2 = 1,5 € / m2
83 %
15 - 20 Jahre, 4000 Std / J, 300 Lux
ca. 10 W / m = 8 € / m
ca. 2 W / m2 = ca. 1,6 € / m2
Shop
10 Jahre, 3000 Std / J, 500 - 5000 Lux
Logistik
10 - 15 Jahre, 4000 Std / J, 200 Lux
ANWENDUNG
ERNEUERUNGSZYKLUS
ALTANLAGE / JAHR
Büro
15 Jahre, 2700 Std / J, 500 Lux
Industrie
2
2
80 %
ca. 15 - 30 W / m = 9 - 18 € / m
2
ca. 5 - 10 W / m = 3-6 € / m
67 %
ca. 7 W / m2 = 5,5 € / m2
ca. 1,5 W / m² = ca. 0,8 € / m²
79 %
2
2
2
Strompreis 0,20 € / kwH // Werte nicht proportional zwischen den Applikationen, da unterschiedliche LED Produkte zur Anwendung kommen // Best - Leuchten einschließlich Lichtsteuerung Quelle: Philips
befindlichen Menschen rückt zusehends in das Blickfeld der Beleuchtungsexperten: Stichwort Human Centric Lighting (HCL). „In modernen Bauprojekten steht der Mensch im Mittelpunkt – und das betrifft auch die Beleuchtung“, führt Zumtobel-Manager Lechner aus. Dynamische Lichtlösungen nach dem Human Centric Lighting-Ansatz werden von den Menschen als besonders angenehm empfunden, wenn sie dem Rhythmus des Tageslichts als deren Vorbild folgen. „Über eine Veränderung von Intensität, Lichtfarbe und -richtung zum passenden Zeitpunkt, abgestimmt auf die jeweilige Aktivität, bringen Lichtlösungen die Dynamik des natürlichen Lichts zurück, verweist Lechner auf die tunableWhite-Technologie von Zumtobel. Dadurch kann die Veränderung
der Lichtfarbe in die Lichtplanung integriert werden, indem kaltweiße Lichtstimmungen nur zur Tagesmitte hin und am frühen Nachmittag, gegen Abend jedoch wärmeres Licht in einer niedrigeren Intensität ausgegeben werden. Auch Osrams Innovations-Chef Müller erkennt, dass bei größeren Neubauprojekten immer öfter HCL-Lösungen nachgefragt werden. Ein eigenes Referenzprojekt wurde im neuen Hauptverwaltungsgebäude von Osram Opto Semiconductors am Standort in Regensburg realisiert. Dort wurden die Büro- und Besprechungsräume mit einem LED-basierten HCL-Konzept ausgestattet. Dabei setzte das Lichtkonzept schwerpunktmäßig auf hohe vertikale Beleuchtungsstärken im aktivierenden Modus, dynamisch weiße Farbtemperaturen
Human Centric Lighting Eine HCL (Human Centric Lighting) orientierte Beleuchtungslösung versucht, den biologischen Prozess der Hormonsteuerung zu unterstützen bzw. die fehlende Sonneneinstrahlung, die diesen natürlichen Vorgang aktiv unterstützt, zu simulieren. Dass die meisten Menschen den Einfluss der Sonne nur selten zu spüren bekommen, kann zu Problemen wie Schlaflosigkeit, Ermüdung und sogar Depressionen führen. Eine biologisch ausgerichtete Leuchte folgt hinsichtlich der Lichtfarbe dem Verlauf der Sonne und sorgt so für eine gesündere Beleuchtungslösung. Dabei müssen allerdings ebenso die Aspekte Lichtintensität und Lichtrichtung berücksichtigt werden, um die Wirkung einer solchen Anlage entsprechend zu maximieren. Die Sonne hat Beleuchtungsstärken zwischen 3.000 Lux (trüber Wintertag) und 100.000 Lux (direkte Sonneneinstrahlung). Auch die Lichtrichtung spielt hier eine Rolle. So nimmt z.B. diffuses Himmelslicht einen erheblichen Teil im Sichtfeld des Menschen ein. Eine großflächige Beleuchtung im oberen Halbraum ist demnach wünschenswert, da diese die untere Hälfte der Netzhaut, in der sich die meisten lichtsensitiven Zellen befinden, am besten erreicht. Alle drei Faktoren (Lichtfarbe, Lichtintensität und Lichtrichtung) müssen bei einer anspruchsvollen und seriösen HCL-Beleuchtungsplanung berücksichtigt werden, um der Wirkung des Sonnenlichtes möglichst nahe zu kommen.
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BauTecFokus
sowie eine dynamische Lichtsteuerung mit der Möglichkeit von Szenen- und Echtzeitprogrammierungen. Im gesamten Gebäude wurden mehr als 1.000 HCL-fähige Leuchten verbaut.
Steuerbare Lichtstimmung Die Bedeutung des HCL-Konzepts bestätigt auch Lichtplaner Bartenbach: „Mittlerweile spielt biologisch wirksames Licht und die Möglichkeit, die Lichtfarbe anzupassen, in beinahe jedem Lichtkonzept und Bauprojekt eine wichtige Rolle. Denn einerseits wirken die nicht-visuellen Effekte des Lichts positiv auf die Gesundheit und unseren circadianen Rhythmus. Dies ist besonders wichtig für Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Andererseits unterstützen Lichtstimmungen auch
HCL IM OFFICE Scriptus erfüllt alle funktionalen und ästhetischen Maßstäbe von Human Centric Lighting im Büro.
„Die große Herausforderung wird aber sein, eine Balance zu finden zwischen dem, was technisch möglich ist, und dem, was für Gebäudenutzer sinnvoll ist.“ Christian Bartenbach, Bartenbach
BÜROGEBÄUDE GEISLINGER, BAD ST. LEONHARD IM LAVANTTAL, ÖSTERREICH Biologisch wirksames Licht im neuen Bürogebäude der Firma Geislinger steigert nicht nur Wohlbefinden und Konzentrationsfähigkeit der Mitarbeiter, es unterstützt auch ihren circadianen Rhythmus. Um die optimale Raumwirkung zu erzielen, verschwinden die Lichtquellen großteils unsichtbar in der Akustik-Gipskartondecke. Die von Bartenbach entwickelte LFO-Linse bündelt den Lichtstrahl in einer nur acht Millimeter großen Öffnung in der Decke. Architekt: Atelier Volkmar Burgstaller Fotos: Angelo Kaunat
die Atmosphäre und Wahrnehmung eines Raums. Eventräume können so der Veranstaltung angepasst werden, Wohnräume sich im Laufe des Tages verändern.“ Für die Innovationen in der Lichttechnik heißt dies, dass man idealerweise in kompakten Optiken zwei LEDs platzieren kann. Bartenbach: „So kommt kaltweißes und warmweißes Licht direkt aus einer Lichtquelle. Wir setzen hier auf kompakte, entblendete Systeme, die exakte Lichtlenkung ermöglichen und sich optimal in die Architektur integrieren lassen.“ In der Planung wiederum sei es wichtig, den gesamten Raum und seine Oberflächen miteinzubeziehen. „Der so genannte ‚Weiße Raum‘ in der Bartenbach-Lichtwelt ist zum Beispiel als ‚aktivierender‘ Besprechungsraum konzipiert. Prinzipien der Lichttherapie werden so in den Alltag integriert.“ Neben biologisch wirksamem Licht, das je nach Tageszeit verändert werden kann, sorgen Textil-AluPaneele an den Wänden für konzentriertes Seitenlicht und hohe Vertikalhelligkeit.
Zusätzliche Funktionen Die Entwicklung in der intelligenten Lichtsteuerung wird künftig auch zahlreiche andere Funktionen übernehmen, die mit der Beleuchtung nichts mehr zu tun haben,
nennt Lichtplaner Christian Bartenbach zum Beispiel Aufgaben für das Facility Management und die Gebäudeautomation. „Die große Herausforderung wird aber sein, eine Balance zu finden zwischen dem, was technisch möglich ist, und dem, was für Gebäudenutzer sinnvoll ist. Neben entsprechenden Steuerungskurven und Sensorik, die eine
effiziente Zuschaltung des Kunstlichts und die Änderung der Lichtfarbe regelt, braucht es leicht bedienbare Nutzerschnittstellen, die es dem Nutzer erlauben, steuernd einzugreifen. Oberstes Ziel sollte sein, den dauerhaften Betrieb von komplexen Licht- und Steuerungssystemen durch anwenderfreundliche Bedienung sicherzustellen.“
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Im Brennpunkt: Energie & Energieeffizienz
GREENWAREHOUSE VON PHILIPS Mit „GreenWarehouse“ bietet Philips eine Beleuchtungslösung mit Einsparpotenzial für Logistikzentren, denn dieses Beleuchtungskonzept vereint energieeffiziente LED-Leuchten mit einem interaktiven Lichtmanagement.
Messe-Innovationen
„In modernen Bauprojekten steht der Mensch im Mittelpunkt – und das betrifft auch die Beleuchtung.“ Daniel Lechner, Zumtobel
Beleuchtungshersteller Philips Lighting präsentierte jüngst Lampen, die den Umstieg auf LED-Beleuchtung erleichtern sollen. Die TrueForce LED Road ist – nach eigenen Angaben – die weltweit erste SON-T LED-Retrofitlösung für die Straßenbeleuchtung. Mit ihr lassen sich bestehende Installationen zur Außenbeleuchtung leicht auf LED umrüsten, ohne die Leuchte ersetzen zu müssen. Die CorePro LED Tube Universal T8 wiederum ist die Bezeichnung einer Reihe preiswerter Röhrenlampen für Kunden des Elektrogroßhandels, die den Umstieg auf LED-Beleuchtung einfach machen. Mit der MASTER LEDtube Universal T8 bietet Philips Lighting einen LED-Ersatz für Leuchtstofflampen an, der sich zum leichten Umstieg auf nachhaltige LED-Beleuchtung eignet. Typische Einsatzbereiche sind unter anderem Bürogebäude und Bildungseinrichtungen, Einzelhandelsflächen und Lagerhallen, die bislang mit Leuchtstofflampen beleuchtet wurden.
Kabellose Steuerung Neben den LED-Leuchtenserien und LEDLampen fokussiert man bei Philips auch auf Innovationen im Bereich vernetzter, intelligenter Beleuchtungssysteme. So verbindet das Konzept „Green Parking“ Sicherheit mit Sehkomfort bei gleichzeitig 80 Prozent Energieeinsparung. Das vernetzte LED-
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BauTecFokus
Beleuchtungssystem Pacific Green Parking ist ein patentiertes Lichtkonzept, das robuste, hocheffiziente LED-Leuchten mit kabelloser Steuerung und Anwesenheitsdetektion verbindet. Das funkgesteuerte Sensor-System macht eine Neuverkabelung mit Steuerleitungen überflüssig. Es kann ohne zusätzliche Kosten, mit nur geringem Montageaufwand, installiert werden.
80 Prozent Energieeinsparung Weiters bietet dieses LED-System bei geringerem Energieverbrauch die gleiche Lichtleistung wie herkömmliche Leuchtstofflampen, jedoch bei deutlich längeren Wartungsintervallen. Der konkrete Mehrwert für den Betreiber ist eine Energieeinsparung von bis zu 80 Prozent und für den Nutzer eine Beleuchtung, die zur rechten Zeit für Sicherheit und Komfort sorgt. Mit „GreenWarehouse“ bietet Philips ebenfalls eine Beleuchtungslösung mit Einsparpotenzial für Logistikzentren, denn dieses Beleuchtungskonzept vereint energieeffiziente LED-Leuchten mit einem interaktiven Lichtmanagement. Das heißt: Alle Leuchten im GreenWarehouse System sind mit einer Steuerungseinheit mit Bewegungssensor und Wireless Controller ausgestattet. Jüngst bestückt mit diesem System wurden Werke der Pöttinger Landtechnik GmbH.
„Mit LITECOM infinity hat Zumtobel das Lichtmanagement der Zukunft entwickelt“, freut sich Daniel Lechner, Director Brand Management bei Zumtobel. Basierend auf einem AppKonzept, lässt sich jedes Lichtmanagementsystem individualisieren. LITECOM ist eine der Plattformen, die die Welt der Beleuchtung mit der IT-Welt vernetzt, so Lechner: „Unsere Schwestermarke ZGS hat dazu eigene Konzepte entwickelt. Zum Einsatz kommen dabei Komponenten wie Präsenz- und Bewegungsmelder, Tageslichtsensoren, Thermostate oder Signalgeber. Über eine cloud-basierte Datenauswertung werden relevante Informationen aus dem Lichtsteuerungssystem gewonnen.“ Die Lichtlösungen sind alle mit LITECOM kompatibel und können mit integrierten Sensoren diese Zusatzfunktion erfüllen. Mit „Lightelligence“ setzt man auch bei Lichtkonzern Osram auf Software. „Wir etablieren uns mit unserer Technologie immer stärker als Raumversteher“, so Thorsten Müller. „Leuchten sind in jedem Gebäude überall vorhanden und haben einen Stromanschluss. Das sind per-
fekte Voraussetzungen, um durch Kombination mit Sensoren wertvolle Daten über Raumnutzung und Betriebsbedingungen zu erheben und auszuwerten.“ Man wolle die StandardPlattform für smarte Lichtsteuerungen werden, weshalb man bei Osram auf ein gänzlich offenes System setzt, so Müller: „Produkte und Software anderer Hersteller – also auch von direkten Konkurrenten – lassen sich ebenso problemlos einbinden wie komplette andere Plattformen. Wo es noch keine IoT-Infrastruktur gibt, bieten wir Funktionalität: Gebäudemanagement, Smart-City-Anwendungen, Gewächshaussteuerungen – all das lässt sich integrieren.“ Wo schon andere Spezialsysteme, etwa für Smart Buildings, vorhanden sind, kann sich die Plattform auf die Rolle eines Domänenspezialisten beschränken und nur die Beleuchtung steuern, aber vernetzt mit der Gebäudesteuerung, erläutert Müller: „Lightelligence wird sozusagen das Windows der Lichtindustrie, einige Office-Anwendungen kommen von uns, andere von Fremdherstellern. Und ein App-Store für Programmierer und Anwender ist auch gleich integriert." n
„Wir etablieren uns mit unserer Technologie immer stärker als Raumversteher.“ Thorsten Müller, Osram
OSRAM GREEN LED Gesteigerte Effizienz bei grünen LED
ANWENDUNG LIGHTELLIGENCE Beleuchtete Hinweisschilder für Notausgänge können Leben retten. Regelmäßige Kontrollen sind daher Vorschrift. Die manuelle Wartung der Hinweisschilder ist aber zeit- und kostenintensiv.
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Im Brennpunkt: Energie & Energieeffizienz
Vom Winde verweht Windkraftanlagen. Österreich ist, wenn es um Windkraft geht und nach der Einwohnerzahl gerechnet, eine Großmacht in Europa. Doch die Anlagen entwickeln sich nicht immer zur Freude der Anrainer.. Autor: Reinhard Krèmer
W
ährend Windräder in anderen Ländern wie in Holland seit Jahrhunderten zum Landschaftsbild gehören, waren sie in Österreich rar gesät. Nur an wenigen Standorten, wie zum Beispiel in Retz, haben sie Tradition. Wenn die Dinger dann noch „neumodisch“ aussehen und nicht zum Mahlen von Getreide, sondern zur Stromerzeugung verwendet werden, klinken sich manche mental aus. Und so ist es kein Wunder, dass ihr Siegeszug den Windkraftanlagen zur Stromerzeugung in der Alpenrepublik quasi nicht in die Wiege gelegt war: Erste Anläufe zu Beginn der
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BauTecFokus
1990er Jahre stießen auf weitläufiges Unverständnis, vor allem auf Seiten der Behörden. Die machten das umständliche Bewilligungsverfahren zu einem wahren Spießrutenlauf – oder anders formuliert zum Kampf gegen Windmühlen. Trotzdem ging die erste Windkraftanlage Österreichs 1994 ans Netz.
Das österreichische Glaubensbekenntnis Neben dem im österreichischen Beamtentum früher fest verankerten Credo „Do kennt jo a jeder kumman“ gab es dann noch Gegenwind aus der Wissenschaft: Denn bis vor etwa 20 Jahren waren manche Meteorologen der Meinung, dass es hierzulande nicht genügend Wind gäbe, um damit in großem Stil Strom
zu erzeugen. Wer jemals im Herbst im Marchfeld war, weiß, dass das Mumpitz ist. Denn dort gibt es Wind oft im Übermaß und den braucht die Maschine: Die Bewegungsenergie des Windes bringt die drei aus glas- oder kohlefaserverstärktem Kunststoff gefertigten Rotorblätter zum Drehen. Ein Umwandler oder Generator wandelt die Bewegungsenergie der Rotorblätter und des Getriebes in Elektrizität um; Sensoren steuern und überwachen den Anlagebetrieb. Private Pioniere ließen sich jedenfalls von den Blockierern hierzulande nicht entmutigen, konstruierten mit eigener Hand erste Windkraftanlagen und führten auf eigene Faust
Förderung Ökostromgesetz In Österreich ist die Förderung von erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung im Ökostromgesetz 2012 geregelt. Dieses sieht vor, dass Kraftwerke die Strom aus erneuerbaren Energiequellen erzeugen mittels Einspeisetarifen gefördert werden können. Die Dauer dieser Einspeisetarife (Tariflaufzeit) beträgt für rohstoffabhängige Anlagen wie Biomasse oder Biogas 15 Jahre, für die anderen Technologien (z.B. Photovoltaik und Windkraft) 13 Jahre. Einspeisetarife Den Einspeisetarif bekommen die Ökostromerzeuger von der Ökostromabwicklungsstelle OeMAG. Die OeMAG zahlt einen fest bestimmten Geldbetrag pro gelieferter Kilowattstunde Strom. Den Strom verteilt die OeMAG dann an die österreichischen Stromhändler. Die Höhe des Einspeisetarifs wird mittels Verordnung vom Wirtschaftsminister erlassen. Für das Jahr 2016 betrug dieser für die Windenergie 9,04 Cent pro erzeugter Kilowattstunde Strom, 2017 waren es nur mehr 8,95 Cent. In den Jahren 2018 und 2019 sanken die Tarife für Ökostrom weiter auf 8,20 Cent und 8,12 Cent pro Kilowattstunde. Tariflaufzeit Die Dauer der Tariflaufzeit für Windkraftanlagen beträgt 13 Jahre. Nach dieser Förderzeit muss der Windkraftbetreiber den erzeugten Strom am Strommarkt verkaufen. Während der Laufzeit der Ökostromförderung kann der Windkraftbetreiber aber keinen Windstrom an jemand anderen als an die OeMAG verkaufen.
Windmessungen durch, die zeigten, dass die Hügel des Alpenvorlandes ebenso wie die Ebenen Ostösterreichs sogar hervorragend für die Nutzung von Windenergie geeignet sind. Fotos: visualpower (Fotolia); ROBERTO ZILLI (Fotolia); thirdkey (Fotolia)
Der Lockruf des Geldes Es wurden allerorten Anlagen gebaut; immerhin war damit auch Geld zu verdienen. Durch die lukrativen Förderungen via erhöhte Einspeistarife der erzeugten Energie von Bund und Land nach der Jahrtausendwende schossen die Anlagen wie Pilze aus dem Boden. Doch als der Staat sparen musste und die Zuwendungen kürzte, brach der Markt ein und kam zwischen 2007 und 2010 fast zum Erliegen. Erst mit der Rückkehr von höheren Förderungen ab dem Jahr 2011 wurde wieder gebaut und ab 2012 war der Boom schließlich zurück. Heute erzeugen insgesamt 1.260 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 2.844 Megawatt sauberen und umweltfreundlichen
Strom für über 1,9 Millionen Haushalte in Österreich – das sind mehr als 50 Prozent. Ein Elektroauto könnte damit 41 Milliarden Kilometer weit fahren – das ist 1.000.000 Mal rund um den Globus. Die meisten Windkraftanlagen, nämlich rund 700, standen zum Ultimo 2017 in Niederösterreich, 426 im Burgenland (fast alle im Windpark Parndorf), 100 in der Steiermark, 30 in Oberösterreich, neun in der Bundeshauptstadt und Schlusslicht ist Kärnten mit nur zwei Anlagen.
Grüner Strom bezwingt Atom Mit der kumulierten Windstromproduktion können jährlich 4,3 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden, meldet die IG Windkraft. Ein einziges der modernen Drei-Megawatt-Windkraftwerke spart jährlich so viel CO2 ein wie 2.000 PKWs in Summe ausstoßen. Heuer soll die Ausbauphase der Windkraft etwas gebremst weitergehen, dann werden nämlich rund 68 Windkraftanlagen mit mehr als 210 Megawatt
Leistung neu dazukommen. Die österreichische Windbranche wird damit in nur einem Jahr rund 350 Millionen Euro investieren. Doch trotz all dieser positiven Zahlen und des Arguments, dass sich Österreich durch die Windenergie ein Atomkraftwerk ersparen konnte, erfolgt die Errichtung einer Windkraftanlage selten ohne Emotionen: Als in der kleinen Ortschaft Groißenbrunn im östlichen Zipfel der Republik, nahe Schloß Hof, eine Anlage in Betrieb genommen worden war, beschwerten sich Anrainer über das Rauschen der Rotorblätter, das ihren Schlaf störte. Immer wieder fallen auch Vögel den Rotorblättern zum Opfer; angeblich sollen auch schon einige Exemplare der unter strengstem Naturschutz stehenden Adlerpopulation so ihr Ende gefunden haben. Landschaftsschützer monieren die Zerstörung idyllischer Ecken, wie zum Beispiel im
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Im Brennpunkt: Energie & Energieeffizienz
Weinviertel. Dort gab es kräftige Kontroversen, als die ersten Pläne für einen größeren Windpark, der heute zum Teil fertiggestellt ist, präsentiert wurden. Gegner warfen dem Errichter EVN vor, den Einwohnern einer Gemeinde nur Modelle zu zeigen, die ausschließlich ihr eigenes Gemeindegebiet betrafen. Alle Flächen zusammengelegt würden erst die Scheußlichkeit und das Ausmaß der Landschaftszerstörung zeigen, meinten sie.
Auf die Größe kommt es an Dieses Argument führte auch dazu, dass sich Weikendorf, nach Einwohnern bemessen ein Winzling, aber nach Fläche ein Schwergewicht im Marchfeld, bis heute beharrlich weigert, eine Windkraftanlage zu genehmigen. Nicht ganz zu Unrecht, meinen viele: In der Nacht werde der Schrecken der Anlagen so richtig bewusst, wenn alle im Gleichklang ihre roten Warnlichter an der Spitze blinken lassen und man die Verbauungsdichte begreift, die tagsüber oft nicht auffällt. Auch der Blick vom beliebten Ausflugsziel Rochuskapelle in Mannersdorf an der March über die Weingärten Richtung Wien ist durch die Vielzahl der Anlagen nicht mehr ungestört. Da spielt auch die Höhe der Masten eine Rolle, denn die Größe der Windkraftanlagen ist von Bedeutung und hat sich mit dem Fortschritt der Technik deutlich verändert. Im Jahr 1960 maßen Türme in Europa noch 24 Meter. Gut 40 Jahre später waren sie bereits 114 Meter hoch. Mit zunehmender Größe werden auch die Windgeneratoren effizienter: Mit einer Höhe von 40 bis 65 Metern und einem Rotordurchmesser von 40 bis 55 Metern werden um die 600 Kilowatt Nennleistung generiert. Eine Windkraftanlage mit einer Höhe von 130 Metern und einem Rotordurchmesser von 112 bis 126 Metern schafft dagegen bis zu 6.000 Kilowatt Nennleistung.
windanlage erfolgt auf einem Mast im Garten, in der Regel weniger als 20 Meter hoch.
Baustellen. Sie können leicht auf- und wieder abgebaut werden. Der Nachteil: Sie haben einen deutlich geringeren Leistungsbeiwert als Anlagen mit horizontaler Achse. Während nach dem aktuellen Stand der Technik Horizontalläufer einen Leistungsbeiwert von rund 50 Prozent erreichen können, liegt die Leistungsausbeute von Vertikalläufern bei maximal 40 Prozent.
Vom Boot bis zur Baustelle
Weil so ein Mast aber nicht jedermanns Sache ist, haben sich vife Tüftler Alternativen einfallen lassen: So wird von manchen Anbietern die Montage auf dem Dach empfohlen. Hier kann der Mast deutlich kürzer ausfallen und der Strom wird auf kurzem Wege ins Hausnetz eingespeist. Der Guss eines Fundamentes entfällt. Doch kann der Gebäudekörper die Ausbeute an Windenergie deutlich reduzieren und Körperschallübertragungen können zu lästigen Geräuschen im Gebäude führen.
Die Technik wird inzwischen in zahlreichen Varianten eingesetzt: Von Stromerzeugern auf Booten mit einem Rotordurchmesser von 40 Zentimetern – auch auf Baustellen mobil einsetzbar, aber mit geringer Ausbeute – bis zu Windkraftanlagen fürs Eigenheim wird alles angeboten. Letztere haben meist eine Leistung bis maximal fünf Kilowatt mit einem Rotordurchmesser von maximal fünf Metern. Die Installation einer solchen Klein-
Eine inzwischen beliebte Alternative zu gängigen Windrädern sind vertikale Kleinwindkraftanlagen mit einem sehr geringen Schallpegel, bei denen Lamellen in einer vertikal aufgestellten Trommel den Wind einfangen. Sie benötigen deutlich weniger Platz als ihre ausladenden Kollegen und eignen sich so auch zur Stromerzeugung auf
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BauTecFokus
Horizontal oder vertikal?
Eine Musterrechnung des TÜV sieht so aus: Zwei 6-Kilowatt-Kleinwindanlagen mit vertikaler und horizontaler Rotorachse kosten beide pro Kilowatt Leistung 5.000 Euro – Gesamtpreis somit 30.000 Euro. Betrachtet man vom TÜV geprüfte Jahreserträge bei einer mittleren Jahreswindgeschwindigkeit von 5 m/s auf einem guten Standort im Binnenland, so ergeben sich für die vertikale Kleinwindkraftanlage mit 6 Kilowatt rund 3.900 Kilowattstunden pro Jahr. Ihr horizontaler Cousin bringt es aber auf rund 9.500 Kilowattstunden pro Jahr. n
Färöer Inseln 18
INSTALLIERTE WINDKRAFTLEISTUNG
Finnland 2.113 Norwegen 1.162 Schweden 6.691
Litauen 493 Weißrussland 3
< 1000 MW < 5000 MW
Irland 3.127
> 5000 MW
Portugal 5.316
Estland 310 Lettland 66
Großbritannien Niederlande Polen 18.872 4.341 6.397 Ukraine Belgien Deutschland 593 2.843 56.132 Tschechien Luxemburg 308 Slowakei 120 3 Ungarn Frankreich Schweiz Rumänien 70 Slowenien 329 13.759 3.029 3 Serbien Kroatien 18 Bulgarien 631 BIH 0 691 Italien Mazedonien 9.479 37 Spanien Türkei 23.170 6.857 Griechenland 2.651 Zypern 158
ÖSTERREICH GESAMT 1.260 ANLAGEN 2.844 MW
Niederösterreich 693 Anlagen 1.535,1 MW Oberösterreich 30 Anlagen 47,3 MW
Wien 9 Anlagen 7,4 MW
Burgenland 426 Anlagen 1.026,1 MW Kärnten 2 Anlagen 1,3 MW
Steiermark 100 Anlagen 227,0 MW
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Im Brennpunkt: Energie & Energieeffizienz
Abstandsregelung In Österreich sehen verschiedene Gesetze zwingend Abstände zu Wohngebieten vor. Die Abstände sind je nach Bundesland verschieden. Die zwingenden Mindestabstände in Österreich zählen weltweit zu den strengsten Regelungen. Aber auch ohne Mindestabstände hätte die Errichtung von Windrädern durch das strenge gesetzliche Genehmigungsverfahren kaum Auswirkungen auf die AnrainerInnen, da Themen wie Schall und Schattenwurf im Genehmigungsverfahren detailliert und streng geprüft werden. n
Oberösterreich
Burgenland
Niederösterreich
Rechtsgrundlage: §30 Abs4 ROG; §12 Abs2 OÖElWOG Widmung: Sonderwidmung Grünland Mindestabstand zu überwiegend für Wohnzwecke genutzten Gebäuden im Grünland, zu gewidmetem Bauland, zu Flächen, die als künftiger Baulandbedarf festgelegt sind (neu mit dem Windmasterplan ab Herbst 2017). • Bis zu 30 kW: 100 m • 30 kW bis 0,5 MW: 500 m • über 0,5 MW: 800 m
Rechtsgrundlage: Burgenländisches Raumplanungsgesetz; Bgld Planzeichenverordnung Widmung: Grünfläche – Windkraftanlage (§ 13 und § 16 Abs 2 RplG) • Abstände: 1.000 m zu Siedlungsgebiet Ausgewiesene Eignungszonen: Regionales RO-Konzept, das von der Landesregierung beschlossen wurde und auf welches sich Fachdienststellen des Landes im Verfahren beziehen
Kärnten
Steiermark
Rechtsgrundlage: § 5 Abs 6 Kärntner Windkraftstandorträume-Verordnung Widmung: Sonderwidmung Grünland § 5 GplG oder Sonderwidmung Bauland § 3 Abs 10 • Abstände: Entfernung von Windparks zu ständig bewohnten Gebäuden und zu gewidmetem Bauland: 1.500 m, dieser Abstand ist reduzierbar, wenn eine „unzumutbare Belastung von ständig bewohnten Gebäuden“ vermieden werden kann.
Rechtsgrundlage: §25 ROG, § 26 Abs 7, § 32 Abs 3 Z 1 ROG Widmung: Freiland mit Sondernutzung Energieerzeugungsanlagen • Abstände: keine rechtlichen Regelungen zu Mindestabständen
Rechtsgrundlage: §19 Abs2 Z19 ROG, §19 Abs 3a ROG Widmung: Grünland Windkraftanlage Eine neue Windkraftanlage muss in Niederösterreich mindestens 1.200 Meter von Wohnbauten entfernt sein. Für die Widmung von Windkraftanlagen sind folgende Abstandsregelungen vorgesehen: • 1.200 m zu gewidmetem Wohnbauland und Bauland-Sondergebiet mit erhöhtem Schutzanspruch, z.B. Krankenhaus, Schule, Altersheim • 750 m zu landwirtschaftlichen Wohngebäuden und erhaltenswerten Gebäuden im Grünland, Grünland Kleingärten und Grünland Campingplätzen • 2.000 m zu gewidmetem Wohnbauland, welches nicht in der Standortgemeinde liegt. Mit Zustimmung der betroffenen Nachbargemeinde(n) kann der Mindestabstand von 2.000 m auf bis zu 1.200 m reduziert werden.
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BauTecFokus
Quelle: IG Windkraft
Ă&#x153;ber den Raumcontroller wird wie gewohnt die Einzelraumregelung durchgefĂźhrt.
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Im Brennpunkt: Energie & Energieeffizienz
BETONKERNAKTIVIERUNG IM WOHNBAU PROJEKT KUGELMANNGASSE WIEN 10
Moderner Klimawandel Innovativ kühlen. Die Gebäudekühlung wird im Wohnbau, aber auch in gewerblichen und industriellen Gebäuden ein immer wichtigeres Thema. Im Vergleich zum Heizenergiebedarf verschieben sich laut Experten sogar die Verhältnisse. Neben Klimatisierungsoptionen wie ausreichenden Speichermassen oder passiven Kühlstrategien (Verschattung, Nachtlüftung) rücken auch innovative Konzepte wie Fernkälte oder Bauwerksbegrünung ins Blickfeld von Planern und Bauträgern. Autor: Erika Hofbauer
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er Klimawandel ist in Österreich präsenter denn je: Laut Daten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wurde in den vergangenen Jahren in den österreichischen Alpen ein höherer Temperaturanstieg als im globalen Vergleich gemessen. Eine Zunahme der Niederschlagsmenge im Winter geht einher mit einer gleichzeitigen Abnahme der Regenmenge im Sommer. Eine Folge davon ist, dass Sommertage oder überhaupt heiße Tage in Zukunft zunehmen werden. Vor allem der Osten Österreichs wird überdurchschnittlich betroffen sein. Kli-
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BauTecFokus
mamodelle simulieren, dass im Winter hohe und im Sommer niedrige Windgeschwindigkeiten leicht zunehmen werden.
Steigender Energieverbrauch Diese Wetterveränderungen bedingen auch Veränderungen im Energieverbrauch – sowohl von Menschen als auch Gebäuden. So stieg von 1990 bis 2015 in Österreich der gesamte Energieverbrauch (gemessen in Rohöleinheiten RÖE) laut Eurostat-Daten aus 2016 von 25 auf über 33 Millionen Tonnen RÖE. Der Energieverbrauch der österreichi-
schen Haushalte und Unternehmen ist 2015 um 2,8 Prozent gestiegen. Ein Teil dieses Energieverbrauches ist auch auf den Einsatz von notwendig gewordenen Klimatisierungsmaßnahmen in Gebäuden zurückzuführen. So steigt mit höheren Außentemperaturen, dem erhöhten Komfortanspruch und fehlenden Speichermassen im Leichtbau sowie Südorientierung der Gebäude ohne ausreichende Verschattung der Anteil der Klimaanlagen, erläutert Energieexpertin Susanne Formanek, Präsidentin des Österreichischen Instituts für Baubiologie und Bauökologie (IBO) und Mitarbeiterin des Innovationslabors des Bauwerksbegrünungsverbandes GrünStattGrau. „Obwohl laut Bauordnung der Kühlenergiebedarf durch ausreichende Speichermassen und passive Kühlstrategien wie Verschattung oder Nachtlüftung minimal sein muss, nimmt der Einbau von Klimageräten kontinuierlich zu. Das bedeutet, dass der Stromverbrauch pro Haushalt ebenfalls stark steigt.“ Zwar kosten die kleinen Klimaanlagen bzw. mobilen Klimageräte im Bestandsgebäude zwar in der Anschaffung nicht viel, so Formanek, verbrauchen aber
im Hochsommer viel zusätzlichen Strom: „Dadurch können durchaus Mehrkosten von über 400 Euro jährlich entstehen.“
Technologieunterstützung notwendig Die starke Nachfrage nach Abkühlung im Sommer und Wärmeversorgung in Winter kann aber auch mit Alternativen erfüllt werden. „Betrachtet man die Ursachen des Klimawandels, so sollte es unser gesetztes Ziel sein, gänzlich ohne den Einsatz energieintensiver Klimatisierung Anpassung zu betreiben“, ist Formanek überzeugt: „Wenn es in Regionen eine nächtliche Abkühlung unter 20 Grad Celsius gibt, besteht ein begrenztes, aber nutzbares Potenzial zur ‚natürlichen‘ Wärmeabfuhr, das jedenfalls ausgeschöpft werden sollte. Die ‚klimaneutrale Methode‘ kann eine natürliche Lüftung mit einem effektiven Luftwechsel schaffen.“ In den Ballungsräumen und überall dort, wo mit einem deutlichen Anstieg der Anzahl der Tropennächte zu rechnen ist, werde man jedoch ohne Technologieunterstützung nicht auskommen, glaubt die IBO-Präsidentin. Jedoch kann eine gute und umsichtige Planung bereits sehr viel Kühlenergie einsparen.
„Betrachtet man die Ursachen des Klimawandels, so sollte es unser gesetztes Ziel sein, gänzlich ohne den Einsatz energieintensiver Klimatisierung Anpassung zu betreiben.“ Susanne Formanek, Präsidentin des Österreichischen Instituts für Baubiologie und Bauökologie (IBO)
Fotos: Mischek; Roland Halbe; Schlotterer; Wien Energie; Schwabl
WIEN ENERGIE TECHNIKER BEI ARBEITEN IN DER FERNKÄLTE SPITTELAU
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Im Brennpunkt: Energie & Energieeffizienz
LOUVRE IN ABU DHABI
Natürliche und technologische Kühlmaßnahmen 1) Lüftungsanlagen: Sie sind mittlerweile technisch ausgereift und können sowohl bei Neubau wie auch bei Bestandsgebäuden relativ problemlos eingebaut werden. Bei Passivund Niedrigenergiehäusern sind sie schon vielfach in Anwendung. Dort setzen sie den Einbau von Komfortlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung voraus. Der weltweit tätige deutsche Hersteller von Belüftungssystemen Trox stattete unlängst den neu gebauten Louvre Abu Dhabi mit passiven Kühlbalken aus. Dieses Luft-Wasser-System ist besonders geeignet für die Abfuhr hoher Wärmelasten bei niedrigem Energieverbrauch. Durch den thermischen Auftrieb strömt die warme Raumluft nach oben, wird durch den Wärmeübertrager gekühlt und strömt mit niedriger Geschwin-
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BauTecFokus
digkeit nach unten in den Aufenthaltsbereich. Dadurch soll ein angenehmes Raumklima bei niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten gewährleistet werden. 2) Beschattung: Solare Einträge liefern im Sommer meist den größten Beitrag hinsichtlich der Erwärmung. Dieser Wärmeeintrag kann durch geeignete Beschattungsmaßnahmen wie Jalousien und Rollos deutlich reduziert werden. Der österreichische Hersteller Schlotterer, der außenliegenden Sonnenschutz „Made in Austria“ produziert, entwickelte bereits einige innovative Lösungen wie beispielsweise Tageslichtraffstoren. Besonders effektiv sind dabei Konstruktionen, über die beispielsweise die Schlotterer-
Variante „RETROLux“ verfügt, bei der die Lamelle aus zwei Teilstücken besteht. Das äußere reflektiert die Sonnenstrahlen zurück in den Himmel und hält die Hitze draußen, das innere lenkt hingegen das Tageslicht blendfrei über die Decke in den Raum. Dadurch kann ganzjährig Energie für künstliche Beleuchtung und im Sommer für Kühlung gespart werden. Die kontinuierliche Änderung der Lamellenneigung über die Behanghöhe passt die Durchsicht den Anforderungen des Nutzers an: Im oberen Behangteil liegen die Lamellen flacher, so dass aus der Raumtiefe eine horizontale Durchsicht gewährleistet ist. Nach unten hin stellen sich die Lamellen schrittweise steiler ein, so dass keine Blendung entsteht.
Die Raffrollo kann mit Elektromotor ausgestattet und somit automatisch gesteuert werden. Dafür sind lediglich eine ganz normale 230 V Spannungsversorgung und entsprechende Wandschalter notwendig. Bei Einsatz von Funkhandsendern können die Wandschalter entfallen. Sollte eine Spannungsversorgung nicht möglich sein, kann der Raffstore mit Kurbelstange manuell bedient werden. Solche Sonnenschutzlösungen senken den Energieverbrauch für Heizen, Kühlen und Beleuchten und können damit zur Verbesserung der Gesamtenergiebilanz eines Gebäudes beitragen, heißt es bei Schlotterer: Rund 30 Prozent des Gesamt-Energieverbrauchs durchschnittlicher Großraumbüros könne mithilfe von Tageslichtraffstoren eingespart werden. Denn durch diese Beschattungsvariante werden die direkten Sonnenstrahlen erst gar nicht an die Fensterscheiben herangelassen. Dadurch reduziert sich die Raumtemperatur gegenüber unbeschatteten Räumen um bis zu 10 Grad Celsius und in Folge auch die Kosten für eine energie-
BLENDFREIE DURCHSICHT Das von den RETROLux-Lamellen gelenkte Tageslicht erhellt den Raum ohne Wärmeeintrag durch direkte Sonneneinstrahlung.
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aufwändige mechanische Kühlung der Räume. Ganzjährig senkt der Tageslichtraffstore die Stromkosten für künstliche Beleuchtung – und das um bis zu 80 Prozent, heißt es weiter.
„Das eigene Haus wird zur Batterie. Im Sommer wird die Wärme gespeichert und im Winter zum Heizen verwendet.“ Sebastian Spaun, Geschäftsführer der Vereinigung der österreichischen Zementindustrie (VÖZ)
3D MODELL - ENERGIESPEICHER BETON
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3) Einsatz von speicherwirksamer Masse: Gebäude mit leichter Bauweise reagieren rascher auf nächtliche oder wetterbedingte Abkühlung, wärmen sich aber auch leichter auf. Mit dem Trägheitseffekt der speicherwirksamen Masse (abhängig vom Baumaterial) wird die Reaktionszeit des Gebäudes auf Temperaturschwankungen beeinflusst. Das Konzept der Bauteilaktivierung arbeitet nach diesem Prinzip, wie Sebastian Spaun, Geschäftsführer der Vereinigung der österreichischen Zementindustrie (VÖZ), die Idee dahinter erläutert: „Das eigene Haus wird zur Batterie. Im Sommer wird die Wärme gespeichert und im Winter zum Heizen verwendet.“ Bei der Errichtung eines Gebäudes wird in großflächige Bauteile aus Beton ein Rohrsystem eingelegt, durch das je nach Bedarf warmes (ca. 26°C) oder kühles (ca. 20°C) Wasser geleitet wird. Ideal sind für diese Systeme etwa Geschoßdecken, die dann als Speichermasse und Übertragungsfläche thermisch aktiviert werden. Die Betonbauteile werden so zu Flächenkollektoren, die Strah-
lungswärme wird gleichmäßig abgegeben und die Oberflächentemperatur bleibt relativ gering. Spaun: „Dadurch empfinden wir diese Wärme als besonders wohltuend.“ Bei der Kühlung von Räumen wird die aktivierte Decke einfach abgekühlt, sie führt überschüssige Raumwärme ab. Diese Selbstregulierung, die nach den Gesetzen der Thermodynamik abläuft, ist die zentrale Funktionsweise der Thermischen Bauteilaktivierung (TBA), so Spaun weiter: „Die Bauteilaktivierung unterscheidet sich von anderen Flächenheizungen durch die Einbettung der Rohrregister in ein sehr gut wärmespeicherndes und gut wärmeleitfähiges Material, nämlich Beton.“ Was braucht es an baulichen Voraussetzungen, aber auch haustechnischer Infrastruktur, um die Bauteilaktivierung sinnvoll einzusetzen? „An haustechnischen Voraussetzungen braucht es einen Stromanschluss, eine Wärmepumpe, die zum Beispiel Erdwärme nutzt und möglichst mit Umweltenergie betrieben wird, weiters eine Regeltechnik und dann eben die Rohrregister, die vorrangig in der Betondecke verlegt werden. Baulich ist eine sehr gute Dämmung der Gebäudehülle Voraussetzung.“ Im gut gedämmten Neubau entstehen durch den Einsatz der TBA gegenüber konventionellen Heizsys-
SCHRÄGDACHBEGRÜNUNG IN EINER WOHNHAUSANLAGE
temen keine Mehrkosten. Im Bestand kann die TBA auch angewendet werden, „ist aus unserer Sicht dort jedoch noch nicht wirtschaftlich durchführbar“, so Spaun. Die Bauteilaktivierung ermöglicht hohen Nutzerkomfort zu geringen Kosten und macht weiters die Nutzung von erneuerbarer Überschussenergie durch die Speicherung von z.B. Windstrom in massiven Bauteilen möglich, erläutert der VÖZ-Geschäftsführer: „Aktuelle Daten des Monitorings eines gut gedämmten, bauteilaktivierten Einfamilienhauses zeigen, dass sich die verbrauchte Wärme zum Heizen und das nötige Warmwasser für zwei Personen in einem Jahr mit 365 Euro Energiekosten zu Buche geschlagen haben.“ 4) Bauwerksbegrünung: Neben Wohnraumlüftung, Bauweise, Gebäudegeometrie, Heiztechnik und Beschattung sowie Speichermasse und Bauteilaktivierung hat auch eine Bauwerksbegrünung positiven Einfluss auf den Energiehaushalt eines Gebäudes. Wien hat eine Gesamtfläche von rund 41.000 Hektar. Das Flächenpotential
für Dachbegrünungen wird auf rund 1.800 Hektar geschätzt, während das Potential für Fassadenbegrünung in Wien bei rund 12.000 Hektar liegt. Vera Enzi und Susanne Formanek vom Verband für Bauwerksbegrünung „GrünStattGrau“ erläutern die Prinzipien der grünen Außenwände und Dächer: „Die Funktionsweise ist immer ähnlich, wobei man bei der großen Bandbreite erfolgreicher Begrünungen von Fassaden und anderen vertikalen Flächen grundsätzlich zwei unterschiedliche Bauweisen mit jeweils mehreren Varianten unterscheidet. Da sind zunächst die bodengebundenen Begrünungstechniken mit Kletterpflanzen und die fassadengebundenen Begrünungstechniken.“ Entscheidend ist immer die an das regionale Klima angepasste Technik, gute Planung und Abstimmung mit den Gewerken, ausreichend Wurzelraum sowie eine Zuführung und Speicherfähigkeit von (Regen-)Wasser und Nährstoffen. Integrierte Planung ist ein Muss, so die Expertinnen: „Die interdisziplinäre Vereinbarkeit von Architektur, aktiver und passiver Energiegewinnung, Landschaftsarchitektur und Botanik sind Bestandteile des Konzepterfolges.“
„Die Funktionsweise ist immer ähnlich, wobei man bei der großen Bandbreite erfolgreicher Begrünungen von Fassaden und anderen vertikalen Flächen grundsätzlich zwei unterschiedliche Bauweisen mit jeweils mehreren Varianten unterscheidet.“ Vera Enzi, Verband für Bauwerksbegrünung „GrünStattGrau“
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Im Brennpunkt: Energie & Energieeffizienz
FERNKÄLTEZENTRALE SPITTELAU
Die natürliche „grüne Klimaanlage“ absorbiert Sonnenstrahlung, die auf die Pflanzen trifft, die wiederum beginnen, Sauerstoff zu produzieren. Pflanzen „schwitzen“ und durch die entstehende Feuchtigkeit verdampft und kühlt die Umgebung. Die Oberflächentemperatur eines Blattes übersteigt kaum die Umgebungslufttemperatur und verursacht so nur wenig Wärmestrahlung, erklärt Enzi. Im Vergleich dazu erreichen Blech- und Schwarzdächer an einem heißen Sommertag manchmal sogar über 80 Grad Celsius. Dachbegrünungen können mit unterschiedlichen Konstruktionstypen kombiniert werden. Und diese Kombinationen erlauben Vorteile in der Energiegewinnung einerseits und Einsparungen andererseits, betont Formanek: So bringt die Begrünung von Dächern Vorteile beim Betrieb von Photovoltaikanlagen. Erklärt wird dies dadurch, dass Solar-
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module elektrische Bauteile sind, bei denen die Leistung mit steigender Temperatur abnimmt, weil der elektrische Widerstand steigt. Die Leistungssteigerung beziffert sie zwischen 4 und 8 Prozent. Energie kann weiters auch durch die Reduktion der Primärenergie beim Sonnenschutz eingespart werden. Auch durch die Verdunstungskälte kann Energie im Ausmaß von 280 kWh pro Tag eingespart werden. Zum Vergleich: Eine Waschmasche in einem Einfamilienhaus mit 2 Personen verbraucht 250 kWh/Jahr. Insgesamt, betont Formanek, haben Begrünungen einen langfristigen Wert und sind auch als Wertanlage genau berechenbar und eine attraktive Investition, die sich rechnet: „Der Wiederverkaufswert einer Immobilie erhöht sich nur durch grüne Umgebung bereits um bis zu 5 Prozent, sind sichtbare Wasserflächen in der Umgebung, gar um 8 Prozent.“
5) Fernkälte: Auch die Fernkältegewinnung heftet sich auf die Fahnen, deutlich umweltfreundlicher im Vergleich zu herkömmlich erzeugter Kälte zu sein. Die Produktion von Fernkälte verbraucht gegenüber konventionellen Klimatechniken ein Drittel weniger Primärenergie und weist eine 50prozentige Ersparnis an Kohlendioxid (CO2) auf. Energieanbieter wie z.B. Wien Energie setzen auf das Konzept der Fernkälte. Dabei wird – grob gesprochen – aus der Abwärme, die beim Verbrennen von Müll und in Kraftwerken entsteht, Kühlenergie gewonnen. Allein in Wien wächst der Bedarf von Fernkälte im Jahr durchschnittlich um 15 Prozent, heißt es. Das entspricht 10 bis 20 Megawatt oder 200.000 bis 400.000 Quadratmetern klimatisierter Fläche. Heute betreibt Wien Energie 13 Fernkältezentralen in ganz Wien, die Firmengebäude mit
einer Gesamtfläche von 200 Fußballfeldern kühlen. Die 120 Megawatt Fernkälteleistung entspricht etwa 1,2 Millionen Kühlschränken. In den nächsten Jahren soll diese Leistung bis 200 Megawatt ausgebaut werden. Die Erzeugung der Fernkälte erfolgt zu einem großen Teil in sogenannten Absorptionskältemaschinen, für deren Antrieb anstelle von Strom Wärme verwendet wird. Der Rest der Kälteerzeugung wird über elektrische Kältemaschinen erzeugt. Von den Fernkältezentralen gelangt das etwa 6 Grad kalte Wasser über ein eigenes Kältenetz zu großen Abnehmern in der Stadt und wird schließlich dort in die kundeneigenen Kühlsysteme eingespeist.
Wien Energie bietet zwei Formen der Fernkälteversorgung an: Über zentrale Großkältezentralen wie Spittelau oder Schottenring können Gebäude in der Umgebung direkt an das Fernkältenetz angeschlossen werden. Wenn kein Fernkältenetz vorhanden ist, dann wird direkt im Gebäude vor Ort eine Kältezentrale von Wien Energie eingerichtet. Hier wird über das Fernwärmenetz Fernwärme eingespeist und als Antriebsenergie für die Absorptionskältemaschinen genutzt. Ein Gebäude benötigt, um Fernkälte nutzen zu können, eine Kaltwasserverteilung im Haus und eine Integration der Kälte in das Lüftungssystem bzw. entsprechende Endgeräte wie Fan-Coils, Deckenkühlung oder eine
Betonkernaktivierung. Diese Systeme werden im gewerblichen Neubau standardmäßig gebaut, können aber auch in Bestandsgebäuden nachgerüstet werden. Die Fernkältezentralen argumentieren nicht nur mit der Ökologie, sondern auch mit Platzeinsparungen: Wenn ein Gebäude an das Fernkältenetz angeschlossen wird, sind weder Kühltürme noch Trafostation und Kältezentrale nötig. Das spart wertvolle Nutzfläche. Auch ein Kostenargument wird angeführt: Es gebe, heißt es bei Wien Energie, kein Kostenrisiko für Wartung, Betriebsführung und Betriebsmittel wie Kältemittel, Öl und Chemikalien. Und auch das Investitionsrisiko bei n trägt zum größten Teil Wien Energie. n
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Advertorial Advertorial
VLNR. CORNELIA DANIEL MIT IHREN KOLLEGEN VON TAUSENDUNDEIN DACH MARTIN LACKNER UND CLAUS BAUMGARTNER
Tausendundein Dach Hinter einer erfolgreichen Frau stehen viele blaue Dächer. Solarpionierin Cornelia Daniel will innerhalb der nächsten zwei Jahre 1001 Unternehmen mit einer Photovoltaikanlage ausstatten. Autor: Martina Schwarz
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er sich auch nur ein wenig mit der neuen österreichischen Energieszene beschäftigt, stößt irgendwann auf sie. Cornelia Daniel, Solarpionierin der ersten Stunde mit einer großen Mission: Auf jedem heimischen Unternehmensdach eine Photovoltaikanlage. Als sie 2011 ihre Solarberatung Dachgold gründete, war diese Vision so weit weg wie 1978 Bill Gates Idee, dass auf jedem Tisch einmal ein Computer stehen sollte. 1978 eine Utopie, 20 Jahre später die Normalität. Cornelia Daniel ist ebenfalls überzeugt, dass sich ihre Vision innerhalb von 20 Jahren erfüllen wird, und wie Bill Gates sorgt sie selbst dafür, dass es so kommt.
Ökonomisch sinnvoll Mit der Initiative Tausendundein Dach hat sie sich gemeinsam mit dem Photovoltaikan-
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lagenbauer 10hoch4 ein hohes Ziel gesetzt. Nämlich 1001 Unternehmensdächer bis 2020 mit einer Photovoltaikanlage auszustatten. Dann, meint sie, sei es nur mehr eine Frage von wenigen Jahren, bis alle anderen Unternehmen nachziehen und es den ersten 1001 Unternehmen nachtun, da es ökonomisch einfach Sinn macht, günstigen Strom am eigenen Dach zu erzeugen, und uns auch die Klimaziele dazu zwingen werden, jeden verfügbaren Quadratmeter Dachfläche zu verbauen. All das passiert abseits der großen Energieversorger, die ebenfalls versuchen, in diesen Markt zu kommen, aber nicht so richtig vom Fleck kommen. Vielleicht auch, weil nicht ganz so viel Leidenschaft, sondern eher „Leiden“ bei den Großen im Vordergrund steht. Wer mit Cornelia Daniel spricht, merkt: Sie meint es ernst. Begonnen hat alles vor zehn Jahren mit einer
Diplomarbeit über Solarenergie in Australien und einer Freundschaft zu einem der Solarpioniere in Deutschland, Hermann Scheer, der leider kurz vor ihrer Unternehmensgründung gestorben ist. Der Rest liest sich wie aus dem Lehrbuch einer Unternehmergeschichte, auch wenn sie selbst es laut eigenen Aussagen ganz und gar nicht so sieht.
Dem Eigenverbrauch gehört die Zukunft Schon 2011 hat sie sich als erste mit gewerblichen Photovoltaikanlagen beschäftigt, nachdem sie in Italien und Spanien für die Projektierung von Großanlagen zuständig war. Ihr war sehr früh klar, dass die großflächigen Anlagen, welche nur mit Einspeisetarifen funktionieren, kein langfristiges Erfolgsmodell darstellen. „Dem Eigenverbrauch in Unternehmen gehört die Zukunft“, war sie schon damals überzeugt.
Nach einigen Jahren der Beratung und Zusammenarbeit mit verschiedenen Anlagenbauern kam sie mit den Gründern von 10hoch4 in Kontakt und gemeinsam realisierten sie Projekte, bis sie irgendwann zu dem Schluss kamen, dass eine Kooperation im Gewerbesegment sehr sinnvoll sein könnte, um die Bedürfnisse von Unternehmerkunden, die vor allem keine Zeit haben, zu bedienen.
„Dem Eigenverbrauch in Unternehmen gehört die Zukunft.“ Cornelia Daniel
Solarstrom vom Dach meistens günstiger als vom Netz Mit Tausendundein Dach wurde ein Projekt gestartet, dass es Unternehmern mit wenig Zeit erlaubt, sehr schnell eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu bekommen, um zu prüfen, ob eine Anlage Sinn macht und ob der Strom vom Dach günstiger ist als jener vom Netz. Mittlerweile ist dies bei 90 Prozent der Unternehmen der Fall, was mit den massiv gesunkenen Anlagenpreisen zu tun hat. Mit dem eigens programmierten Flachdachchecker (www. flachdachchecker.at) und dem Gestehungskostenrechner (www.gestehungskostenrechner. com) kann jedes Unternehmen sein Solarpotenzial schnell und einfach selbst prüfen und falls man es nicht selbst ausrechnen will, einen Termin für den Quick-Check anfordern.
Fotos: Tony Gigov
Der Erfolg gibt ihnen Recht. Obwohl Gewerbekunden zum schwierigsten Kundensegment in der Photovoltaik zählen, geht bald Dach #200 ans Netz. Zu den Kunden zählen sowohl große Industrieunternehmen, wie Berndorf oder Trafomodern, als auch erfolgreiche Familienunternehmen, wie die LDS Lederer Gebäudereinigungs GmbH oder Schubbauer Industrieböden. Sogar McDonalds und einige Kircheninstitutionen haben kürzlich die ersten Dächer beauftragt. Alle Kunden bekommen nach Fertigstellung eigene Urkunden und Badges, mit denen die Zugehörigkeit zu diesem Netzwerk bestätigt wird. Das Netzwerk ist laut Daniel überhaupt ein zentraler Bestandteil der Initiative. Die „Solarhelden“, wie sie ihre Kunden nennt, sollen sich auch abseits der Anlagen kennenlernen, da nur erfolgreiche Unternehmen heute schon eine Anlage besitzen und jeder vom anderen profitieren kann. Außerdem werden so die nächsten strategischen Schritte vorbereitet, bei denen es um virtuelle Kraftwerke, Solarwährungen und Direktverkauf von Überschussstrom an die Mitarbeiter geht. Die Visionen gehen ihr offensichtlich auch nach den 1001 Dächern nicht aus. n
FAUSTENHAMMER ERZEUGT RUND 100.000 KWH PRO JAHR
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Rubrik Advertorial
„Die Sonne macht die Dächer zu Kraftwerken – mitten in der Stadt!“
Kraftwerke mitten in der Stadt Am Land begegnet man ihnen häufig: Solaranlagen. In der Stadt spielt Photovoltaik noch wenig Rolle, denn bisher durfte Sonnenstrom von Mehrparteienhäusern nur für Gemeinschaftsflächen wie Stiegenhaus oder Außenbeleuchtung, nicht aber in den Wohnungen selbst genutzt werden. Mit der Novelle des Ökostromgesetzes 2017 können auch Stadtbewohner ihren Sonnenstrom direkt vom eigenen Dach nutzen.
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ie ersten Projekte starten nun in Wien. In Zusammenarbeit mit der WBV-GPA errichtet Wien Energie in der Donaustadt die erste Gemeinschafts-Photovoltaikanlage der Stadt. Dazu wird auf 400 Quadratmeter eine PhotovoltaikAnlage am Hausdach errichtet, die rund 60.000 Kilowattstunden Solarstrom im Jahr erzeugen wird. Wien Energie selbst investiert knapp 80.000 Euro in dieses Projekt. Für die Mieterinnen und Mieter fallen weder Investitions- noch laufende Fixkosten an. Der lokal erzeugte Sonnenstrom wird den BewohnerInnen als Tarif angeboten und ist durch den teilweisen Wegfall von Netzgebühren und Abgaben besonders günstig. Bei
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normalem Verbrauchsverhalten kann jeder Haushalt rund 30 Prozent seines Jahresstrombedarfs vom eigenen Hausdach decken.
Photovoltaik auf dem Zinshaus „Wien Energie bietet hier ein attraktives Komplettangebot, das es Hauseigentümern ganz einfach ermöglicht, ihren Bewohnerinnen und Bewohnern eigenen Sonnenstrom anzubieten“, so Geschäftsführer Michael Strebl. Wien Energie pachtet die Dachfläche vom Hauseigentümer, plant, errichtet und wartet die Anlage und übernimmt auch die Aufteilung des Stroms auf die einzelnen Parteien und die Abrechnung. Voraussetzung
sind neben der passenden Ausrichtung und Größe des Dachs auch Smart Meter oder vergleichbare Strom-Messgeräte für die dynamische Aufteilung des Stroms. Laut Statistik Austria gab es 2011 in Wien rund 154.000 Wohnhäuser. Davon sind rund 68.000 Mehrfamilienhäuser. „Eine Gemeinschafts-Photovoltaik-Anlage lohnt sich aus unserer Sicht auf bis zu 10 Prozent dieser Mehrfamilienhäuser. Das sind bereits bestehende Wohnhäuser, wie Gemeindebauten, Genossenschaftsanlagen oder klassische Zinshäuser, aber natürlich bieten vor allem Neubauten entsprechend hohes Potential“, so Strebl.
Auch für Gewerbe und Industrie sehr interessant In jedem Sonnenstrahl steckt wertvolle Energie, die jetzt auch Unternehmen nutzen können. Ohne technisches oder wirtschaftliches Risiko kann Ökostrom erzeugt und im eigenen Betrieb genutzt werden, überschüssige Energie kann verkauft werden. Wien Energie unterstützt bei der Photovoltaik-Förderung, trägt die Investitions- und Betriebskosten, betreibt und wartet die Anlage über Fernwartung und zentrale Betriebsführung. Während der Laufzeit von 25 Jahren sind Kosten und Erträge klar berechenbar, danach baut Wien Energie die Anlage ab und entsorgt sie. Auf Kundenseite ist keinerlei Know-how nötig. Umgesetzt wurde das Produkt „SolarKraft“ unter anderem mit LGV Frischgemüse. Die PVAnlage mit 855 kWp auf 9.000 Quadratmetern deckt den Strombedarf der gesamten Sortierlogistik und Kühlung des Gemüselagers und somit knapp 2/3 des gesamten Strombedarfs am Standort Simmering. In Wien Mitte wurde die bislang größte Solaranlage in der Wiener Innenstadt errichtet. Sie liefert aus 356 kWp rund 324 MWh/Jahr für die Eigennutzung in den Büro- und Geschäftsflächen. n
Vorteile für ... ... Haus-Eigentümer: • Aufwertung einer Immobilie durch das Angebot von lokal erzeugtem Ökostrom an die BewohnerInnen • günstiger PV-Strombezug für die BewohnerInnen durch teilweisen Wegfall der Netzgebühren • Fixpreis für jeden verpachteten Quadratmeter der Dachfläche • kein Aufwand für die Planung, Errichtung und den Betrieb der Anlage • keinerlei bürokratischer Aufwand für die Aufteilung und Abrechnung des erzeugten Stroms und die Pflege der Schnittstelle zum Netzbetreiber • Sowohl Bestands- als auch Neubauten sind für Photovoltaik-Anlagen geeignet. ... Unternehmer: • • • •
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Kontakt: 0800/510 821 pvstrom@wienenergie.at www.wienenergie.at/business
Im Gespräch mit Michael Strebl, Geschäftsführer Wien Energie Rechnet sich Ökostrom-Erzeugung in der Stadt? >Theoretisch ist jede mit Sonne bestrahlte Fläche für Photovoltaik einsetzbar. In der Praxis jedoch lohnt sich nur ein Teil dieser Flächen. In Wien sind das knapp 7.000 Mehrfamilienhäuser, also 10 Prozent des Gesamtbestands. Wien ist eine Sonnenstadt – man kann mit etwa 1.100 Voll-Laststunden (2.200 Sonnenstunden) pro Jahr rechnen. Das ist im Bundeslandvergleich ein sehr guter Wert. Als Wien Energie schauen wir uns an, wo können wir Sonnenstrom auch für Wohnhäuser und Unternehmen wirtschaftlich sinnvoll umsetzen.
Fotos: Ian Ehm; Ludwig Schedl
Warum gerade Photovoltaik? >Keine andere Form der erneuerbaren Energie eignet sich so gut für den urbanen Raum, denn das Potential liegt unmittelbar am Hausdach. Die Ökostromnovelle 2017 hat dabei eine Katalysatorfunktion für den Ausbau der Solarerzeugung in Städten. Die Möglichkeit, Solarstrom unter den Hausparteien aufzuteilen, eröffnet uns ganz neue Geschäftsmodelle, mit denen wir den Photovoltaik-Ausbau in Wien enorm voranbringen werden. Bis zum Jahresende möchten wir 1.000 Wienerinnen und Wiener mit hausgemachtem Sonnenstrom versorgen. Ihre Erfahrung mit erneuerbaren Energieträgern? Wien Energie ist der größte Sonnenstromerzeuger Österreichs. Wir starten aus einer Pole-Position eine Solaroffensive und installieren bis 2030 zusätzlich 600 Megawatt Photovoltaikleistung. Das entspricht einer Fläche von 1.300 Fußballfeldern oder zehnmal dem Bezirk Mariahilf. Allein in den nächsten 5 Jahren investieren wir dafür 100 Mio. Euro.
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Klimaneutral ohne Grenzen Energieeffizient. Heimisches Knowhow im Bereich nachhaltiges Bauen und erneuerbare Energien ist weltweit sehr gefragt. Die nachhaltigsten Leistungen aus Österreich wurden nun erstmals mit dem „Austrian Green Planet Building Award“ ausgezeichnet.
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m Rahmen des Internationalen Baukongresses „Future Building“ 2018 im Mai dieses Jahres wurde erstmals der „Austrian Green Planet Building Award“ für nachhaltiges Bauen aus Österreich vergeben. „Aufgrund seiner Langlebigkeit ist der Gebäudesektor ein Schlüssel für langfristig wirksamen Klimaschutz und daher auch ein wichtiges Zugpferd unserer #mission2030. Was global viele vor große Herausforderungen stellt, setzt Österreich bereits erfolgreich um“, betonte Elisabeth Köstinger, Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus, anlässlich der Feierlichkeiten. Für die vom BMNT, dem BMVIT sowie der Wirtschaftskammer Österreich getragene Auszeichnung werden ausschließlich österreichische Unternehmen und ihre internationalen Bauherren vor den Vorhang geholt. Der Preis soll die rot-weiß-rote Innovationskraft beim energieeffizienten Bauen entsprechend wür-
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digen. Neben der richtigen Planung und Materialauswahl für einen energieeffizienten Bau braucht es auch fachliche Expertise, um diese innovative Architektur in allen Bauweisen umzusetzen – egal ob im konsequenten Holzbau, bei Ziegelbauwerken, der Stahlbetonbauweise oder im Umgang mit historisch wertvoller Bausubstanz, betonen die Ministerien. Energieeffizienz, nachhaltige Bauqualitäten und innovative Architektur – diese und andere höchste Standards werden von den vier Vorzeigeprojekten bedient. „Die vier ausgezeichneten Projekte zeigen eindrucksvoll, dass heimische Unternehmen die global relevanten Themen vorantreiben“, sagte Ulrike RabmerKoller, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich. Schon die Bandbreite an Nutzungen und die geografische Streuung der ersten ausgezeichneten Projekte zeigt auf, dass österreichisches Knowhow und österreichische Technologien weltweit reüssieren.
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Die ausgezeichneten Gebäude
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Herausforderung in der Wüste
Eine zentrale Herausforderung beim Bauen in heißen Klimaregionen ist die Kühlung. Wie schon das architektonische Konzept dazu beitragen kann, den Kühlbedarf maßgeblich zu reduzieren, zeigt das Desert Learning Center. Das Gebäude wurde in die Tiefe gebaut – ein Drittel der Kubatur liegt unterhalb des Terrains. Die Gebäudeeingangszone ist nach Norden ausgerichtet. Durch den geringen Wärmedurchgangskoeffizienten und die hohe Speichermasse der Außenhülle, die durch
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massive Betonwände mit einer gedämmten und hinterlüfteten Sandsteinfassade erreicht wurden, konnte der Kühlbedarf des Gebäudes entscheidend verringert werden. Der Bau hat einen überdachten Innenhof sowie einen schattigen Hof im Außenbereich, wodurch eine weitere Klimaregulierung bewirkt wird. Einen wichtigen Beitrag zur Verringerung des Kühlbedarfs leisten auch die tiefen Laibungen der Fenster und die Dachvorsprünge vor den großen Glasfassaden, die den Einfall des direkten Sonnenlichts minimieren. Dennoch wird ausreichend Tageslicht in das Gebäude gelenkt, so dass in Kombination mit dem innovativen Lichtkonzept für eine energiesparende Ausleuchtung der Innenräume gesorgt ist. Das Sheikh Zayed Desert Learning Center ist ein nahezu energieautarkes Gebäude, das dank Solarthermie, Erdkühlung und Photovoltaik die Grundlast bei-
nahe durchgehend zu 80 Prozent selbst über erneuerbare Energien bereitstellen kann. Durch die sinnvolle Kombination von aktiver und passiver Solarenergienutzung sowie den Einsatz von wasser- und energiesparenden Systemen konnte das Gebäude im Bereich Nachhaltigkeit höchste Kriterien erfüllen. n
Energie- und Umweltaspekte: • Solarthermie/Geothermie für Kühlung 352 kW • PV-Anlage 150 kWp • Effiziente Lichttechnik LED • Dynamische Gebäudesimulation • Wassersparende Vakuumtechnologie, Regenwasseraufbereitung, Brauchwassernutzung • Optimiertes Gebäudekonzept zur Reduktion thermischer Lasten • Verwendung lokaler Baustoffe Gebäudelabel LEED™ Platinum, ESTIDAMA 5 Pearls
Fotos: CHALABI Archtitects
Sheikh Zayed Desert Learning Center in Al Ain, Vereinigte Arabische Emirate. Das Learning Center ist eines der energieeffizientesten und ambitioniertesten Gebäude in der gesamten Golfregion. Österreichisches Bau-Knowhow begleitete das Projekt von der Planung bis zur Umsetzung und ermöglichte höchste Ansprüche bei der Lichtgestaltung, Haustechnik und nachhaltigen Kälteerzeugung. Darüber hinaus komplettieren große Photovoltaikanlagen am Dach des Lernzentrums, Museums und Zentralgebäudes des gleichnamigen Zoos das Vorzeige-Beispiel nachhaltiger Architektur.
Sheikh Zayed Desert Learning Center Bauherrenschaft • AWPR Zoo and Aquarium Public Institution Planung • Architektur und Generalplanung: Chalabi Architekten und Partner ZT GmbH • Tragwerk: Bollinger Grohmann- Schneider ZT GmbH Wien • Haustechnik: iC consulenten Ziviltechniker GesmbH • Lichttechnik: Bartenbach GmbH • Solarthermie: S.O.L.I.D. Gesellschaft für Solarinstallation und Design mbH Graz • Gebäudesimulation: AIT Austrian Institute of Technology Ausführung • Generalunternehmer Al Ain: Ed Züblin GmbH, Abu Dhabi – Tochtergesellschaft der STRABAG AG • Generalunternehmer Gebäudetechnik: STRABAG International GmbH • Photovoltaik: ertex solartechnik GmbH Forschungszentrum, Museum, Bürogebäude Fläche: 14.000 m² Gesamtinvestition: 56 Millionen EUR
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Im Brennpunkt: Energie & Energieeffizienz
Botschaft in Bangkok Gebäudeeigentümer Bundesministerium für Europa, Integration, Äußeres Planung Architektur und Generalplanung: HOLODECK architects Tragwerksplanung: Gmeiner Haferl Zivilingenieure ZT Gmbh Bauphysik, Gebäudesimulation: IPJ Ingenieurbüro P. Jung GmbH
„Die Verwendung lokal verfügbarer Ressourcen wurde kombiniert mit moderner Architektur.“
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BauTecFokus
Österreichische Botschaft in Bangkok, Thailand: Das neue Botschaftsgebäude entspricht aufgrund seiner Energieeffizienz und seiner großen Photovoltaikanlage einem „PlusEnergie-Gebäude“, hat im Jahresbetrieb also eine positive Energiebilanz. Es setzt höchste Ansprüche an die Materialqualität: Die Verwendung lokal verfügbarer Ressourcen wurde kombiniert mit moderner Architektur und höchsten Anforderungen an die Behaglichkeit. Die rund 600 Quadratmeter große Photovoltaikanlage erfüllt zwei Funktionen: Einerseits produziert sie mehr Strom, als ganzjährig im Gebäude gebraucht wird. Da der erzeugte Strom zu 100 Prozent vorort genutzt werden kann, wird hohe Wirtschaftlichkeit erreicht. Andererseits ist sie auch Teil des
Lüftungs- und Kühlungskonzepts: Sie spendet Schatten und sorgt für eine angenehme Umspülung des Bauwerks mit kühlerer Luft. Als "Null-Energie-Gebäude" im Ganzjahresbetrieb wurde hinsichtlich der Energieperformance ein Leuchtturmprojekt realisiert. Eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt für Behaglichkeit, in den Fenstern sind Überstrom-Flügel angebracht, die auch zur Nachtkühlung und vor allem auch zum Feuchteabtransport verwendet werden. Das Gebäude ist beispielhaft für die gesamte Region und findet bereits große positive Resonanz in der Architektur- und Planungsszene. n
Fotos: HOLODECK Architects - Ketsiree Wongwan
„Null-Energie“-Embassy
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Im Brennpunkt: Energie & Energieeffizienz
Energie und Umwelt • Photovoltaik 240 MWh Produktion/Jahr • Effiziente Beleuchtung • Dynamic Building Simulation Stark optimiertes Gebäudekonzept zur Reduktion des Wärmebedarfs durch optimierte Wärmebrücken, erhöhte Dämmstandards (z.B. 4-fach-Verglasung), effiziente Lüftungsanlage mit 75 Prozent Wärmerückgewinnung reduzieren den Heizwärmebedarf auf rund 35 Prozent des vorort sonst üblichen Bedarfs.
Die Yryskeldi Qaji Ata Mehiti in Astana, Kasachstan, ist die weltweit erste Moschee, die eine positive Strombilanz aufweist: Umfangreiche Photovoltaikanlagen rund um das gesamte Gebäude sorgen für deutlich mehr Ertrag, als im Gebäude elektrische Energie benötigt wird. Auch der Heizwärmebedarf konnte dank österreichischer Kompetenz auf 35 Prozent des in Kasachstan sonst üblichen Werts reduziert werden. n
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BauTecFokus
Fotos: Schöberl & Pöll,
Erste energieautarke Moschee
Premiere in China
Yryskeldi Qaji Ata Mehiti Gebäudeeigentümer Spiritual Administration of Muslims of Kazakhstan Planung • Energiekonzept, Optimierung: NEUE BAUPHYSIK UND ENERGIEDESIGN GMBH – NEUBAU • Lüftungssystem: Das Leitwerk GmbH • Gebäudesimulation: IPJ Ingenieurbüro P. Jung GmbH Ausführung • Umsetzung vorort: Weissenseer JV Ost GmbH • Photovoltaik: Kärnten Solar | Ingenieurbüro Jaindl&Garz GmbH • Fertigstellung 2018. Fläche: 4.000 m² • Investment: 400.000 EUR (ausschließlich für Energiesystem)
Fotos: Schöberl & Pöll, HOLODECK Architects - Ketsiree Wongwan, Kärnten Solar, David Michulec NEUBAU
Passivaus Zhuozhou in Zhuozhou, China. Das Bürogebäude mit angeschlossenen Betriebswohnungen ist das allererste Gebäude in China, das nach den strengen Passivhaus-Kriterien offiziell zertifiziert wurde. Mit der Hilfe österreichischer Experten konnten niedrigste Energieverbräuche für Wärme, Warmwasser und Betrieb umgesetzt werden. n
Energie und Umwelt • Erstes zertifiziertes Passivhaus in China • Geothermie für Heizen und Kühlen • Wärmepumpen • Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung
Passivhaus Zhuozhou Bauherrenschaft Hebei Xinhua Curtain Wall Co. Ltd. Planung • Bauphysik, Energieoptimierung: Schöberl & Pöll GmbH • Steuer- und Regeltechnik: DP-Regeltechnik GmbH • Haustechnik: BPS Engineering GmbH • David Michulec, Konsulent Energiemonitoring Bürogebäude mit angeschlossenem Wohnbau • Fertigstellung 2015. Fläche: 4.000 m²
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Im Brennpunkt: Digitalisierung AUSSTELLUNG Die Ausstellungsfläche vor den Veranstaltungsräumen bot nicht nur rund 100 Ständen Platz. Hier nutzten die Kongressteilnehmer die Zeit zwischen den Sessions auch zum Austausch und zum Netzwerken.
Bauen wird digital BAUKONGRESS 2018. Für alle, die sich fürs Bauen in all seinen Facetten interessieren, ist der von der Österreichischen Bautechnik Vereinigung (öbv) veranstaltete Baukongress in Wien seit vielen Jahren ein Fixtermin im Kalender.
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enn sich Entscheidungsträger von öffentlichen und privaten Auftraggebern, Ingenieurbüros und Bau- sowie Baustoffunternehmungen anlässlich des BAUKONGRESSES im Vienna International Center treffen, geht es für zwei Tage um den aktuellsten Stand der Bautechnik und technisch beeindruckende Vorzeigeprojekte. Dieses Jahr stand außerdem eine revolutionäre digitale Technik im Zentrum des Interesses. Sie wird die Branche in den nächsten Jahren stark verändern. Auch heuer war der Andrang ungebrochen. Rund 2.000 Gäste aus 13 Ländern, erstmals mit einer eigenen öbv-Kongressapp auf ihren Smartphones ausgestattet, strömten ins Vienna International Center, um einen der über 50 Vorträge zu hören, zum Netzwerken und um sich im Rahmen
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BauTecFokus
einer Ausstellung mit rund 100 Ständen über Produktneuheiten zu informieren. „Ich freue mich, dass sich der Baukongress in den fast 70 Jahren seines Bestehens zu einem der wichtigsten Bauevents im deutschsprachigen Raum entwickelt hat und heute als die wohl neutralste Plattform für alle am Bau Beteiligten fungiert“, erklärte deshalb Michael Pauser, der Geschäftsführer der öbv, zu Beginn. Diese Behauptung stützen auch die Besucherzahlen: Während andere Großevents eine Hauptzielgruppe im Blick haben, besuchen den Baukongress Bauherren (24 Prozent) ebenso wie Baufirmen (30 Prozent). Abgesandte von Ingenieurbüros (17 Prozent) füllen die Hallen des Austria Center genauso wie jene von Zulieferfirmen (14 Prozent) und Universitäten sowie FHs (15 Prozent).
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Im Brennpunkt: Digitalisierung
„Ich führe diese hohe Akzeptanz auch darauf zurück, dass wir uns als Österreichische Bautechnik Vereinigung allein dem Erarbeiten und Verbreiten des Letztstandes der Bautechnik und auch neuen digitalen Techniken für das Bauwesen widmen. Diesen Fokus aufs Inhaltliche wissen unsere Mitglieder und die Gäste des Baukongresses sehr zu schätzen“, versicherte der öbv-Vorstandsvorsitzende Peter Krammer.
Baustoffindustrie gemeinsam erarbeitet wird und damit die Akzeptanz nach außen garantiert ist,“ unterstrich der öbv-Vorstandsvorsitzende Krammer in seinem Eröffnungsvortrag nochmals, wie wichtig BIM für die öbv ist.
Fachwissen im Stundentakt Was heute alles im Bereich der Bautechnik möglich ist, zeigten nach der Eröffnung die
vielen Fachvorträge in den einzelnen Sessions. Dort ging es beispielsweise um eine Stadtentwicklung im Großmaßstab, wie das Eurogate 2.0, bei dem bis zu 300.000 Quadratmeter Geschoßflächen geschaffen werden. Weiters ging es auch um Bauen im Quartier Belvedere auf 19 Meter hohen Stelzen, um Erfahrungen beim größten Wohnungsbau in Holzbauweise in der Schweiz, um eine Hoch-
Die Digitalisierung erreicht die Baustelle Was Krammer damit konkret meint, zeigten auf dem diesjährigen Baukongress eine eigens für den Kongress entwickelte öbvKongressapp und die Vorträge zum Building Information Modeling (BIM) in der erstmalig abgehaltenen Vortragssession „Planen, Bauen und Betreiben mit BIM“. Diese neue Technologie hat das Potenzial, die Baubranche zu revolutionieren. Deshalb haben viele Akteure weltweit großes Interesse daran, die Standards dafür in ihrem Sinne zu definieren. Die im Herbst erscheinende öbv-Richtlinie „BIM in der Praxis“ ist für die Umsetzung von BIM in der täglichen Praxis besonders wichtig, da sie vom entscheidenden Gremium, nämlich von Bauherrn, Ausführenden, Planern und ÖBV-VORSTANDSVORSITZENDER PETER KRAMMER BEI DER ERÖFFNUNGSREDE Der Vorstandsvorsitzende der öbv Peter Krammer führt in seiner Eröffnungsrede die hohe Akzeptanz der Österreichischen Bautechnik Vereinigung bei den Baufachleuten auf die Richtlinienarbeiten, praxisgerechte Seminare und Forschung zurück und geht auf BIM ein. Ein digitaler Prozessablauf, der das Potenzial hat, die Baubranche zu revolutionieren.
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gebirgsbaustelle in 3.000 Metern Höhe oder auch den Bau der Metro in Doha.
Ausklang bei A NIGHT AT BIM
ÖBV-GESCHÄFTSFÜHRER MICHAEL PAUSER Der GF Michael Pauser betonte während der Eröffnung vor allem die Funktion des Baukongresses als neutrale Wissensplattform für Bauherren, Baufirmen, Planer, Baustoffindustrie und FHs sowie Universitäten.
Nach diesem dichten Programm belohnten sich viele Teilnehmer zum Abschluss mit dem von der öbv organisierten Abendevent A NIGHT AT BIM in der Remise, dem Verkehrsmuseum der Wiener Linien. Dort konnte man vieles über die 150jährige Geschichte der Wiener Linien, angefangen von der Pferdetramway bis hin zur selbstfahrenden U-Bahn, erfahren und Kulinarisches genießen, begleitet von Magie- und Samba Acts. n
ASFINAG Bauherrnunternehmungen wie die ASFINAG nutzten die Ausstellung, um ins Gespräch zu kommen.
BAUSTOFFINDUSTRIE
FCP
Die Baustoffindustrie darf natürlich bei der Ausstellung nicht fehlen.
Auch Planer wie die FCP nutzen immer mehr die Ausstellung zum Präsentieren ihrer Leistungen.
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Im Brennpunkt: Digitalisierung
Mit- und weniger Gegeneinander KOOP AWARD. Die Baubranche fördert besonders kooperative Projekte. Anlässlich des BAUKONGRESSES am 19./20. April 2018 wurde im Vienna International Center heuer zum zweiten Mal der KOOP AWARD für kooperative Projektabwicklung an zwei Teams aus den Bereichen „Hochbau“ und „Infrastruktur“ vergeben.
M
ehr Mit- und weniger Gegeneinander, mehr direkte Kommunikation, weniger Anwaltspost: So lässt sich die Intention des KOOP AWARD und des öbv-Merkblatts, das die Basis für seine Verleihung ist, auf den Punkt bringen. Denn egal ob ein Großprojekt ausgeschrieben ist oder private Bauvorhaben umgesetzt werden, am Bau wird viel gestritten. Das liegt an der hohen Komplexität, den vielen Beteiligten und den immer höheren technischen Anforderungen an moderne Bauwerke.
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BauTecFokus
Aber auch am Kostendruck und der großen Konkurrenz im Bausektor.
Zeichen für mehr Miteinander In ihrem Zusammenspiel haben diese Faktoren dazu geführt, dass vor allem Großprojekte kaum noch ohne Rechtsstreitigkeiten unter den beteiligten Firmen, Planern und Bauherren auskommen. „Mit dem KOOP AWARD wollen wir nun ein Zeichen setzen, wie es mit mehr Kooperation sowohl besser als auch ökonomischer geht“, erklärte der Geschäftsführer der Österreichischen Bau-
KOOP-PREISVERLEIHUNG Während des mit knapp 2.000 Teilnehmern besuchten BAUKONGRESSES 2018 wurde der KOOP an die kooperativsten Projektteams im Hochbau und in der Infrastruktur erstmals vergeben.
„WHA IN DER WIESEN SÜD“ Das Siegerteam des Hochbauprojekts „ WHA In der Wiesen Süd“ im 23. Wiener Bezirk (bwsg, Architektin Prohazka und Porr) überzeugte die Jury vor allem durch die Pufferzeiten, die sowohl bei der Planung als auch bei der Bauausführung eingeplant wurden.
Fotos: Nadine Studeny Photography
technik Vereinigung (öbv) Michael Pauser anlässlich der Verleihung an die beiden Siegerprojekte „Umbau Knoten Prater“ und „WHA In der Wiesen Süd“ beim diesjährigen BAUKONGRESS vor rund 2.000 Gästen.
Merkblatt für jede Baustelle Deshalb hat Österreichs wichtigste unabhängige Vereinigung für bauspezifisches Praxiswissen ein Merkblatt entwickelt, das wesentliche Kriterien und Anleitungen für gute und kooperative Zusammenarbeit bei großen Bauvorhaben zusammenfasst. Die-
ses bereits im vergangenen Mai erschienene Werk, das man auch von der Webseite www. bautechnik.pro herunterladen kann, bildete nun die Grundlage für die Entscheidung der Jury. Neben einigen Best Practices zeigten vor allem zwei Projekte, wie die theoretischen Vorgaben in der Praxis mit Leben gefüllt werden können.
Die Siegerprojekte Im Rahmen des Projekts „WHA In der Wiesen Süd“ wurde aus den knappen budgetären Rahmenbedingungen lt. Vorgabe der Wohn-
bauförderung ein optimaler Konsens aus architektonischer Qualität, Ausgestaltung und Angebot an Freiräumen und Gemeinschaftsund Erholungsflächen gefunden. Ungewöhnlich war der erstmals angewandte Prozess, mit Einbindung von Anrainern, Stadtplanung und Fachleuten in mehreren Stufen moderierter Workshops die Projektentwicklung vorzubereiten. „Sowohl für die Planung als auch die Ausführungsphase wurden in die Zeitpläne Pufferzeiten eingeplant. Es wurden die jeweils besten Lösungen für das Gesamtprojekt gesucht und nicht "Einzelinteressen" in den Vor-
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Im Brennpunkt: Digitalisierung
dergrund gestellt,“ erläuterten die Architektin Elsa Prochazka und David Janda (PORR).
Herausforderung Umbau Knoten Prater Der Knoten Prater stellt einen der wichtigsten Knoten Österreichs im hochrangigen Straßennetz dar. Aufgrund der hohen Verkehrsbelastung, mit 200.000 Fahrzeugen pro Tag, müssen während der Bauphase die gesamte Anzahl an Fahrspuren aufrechterhalten werden. Mit dem KOOP AWARD in der Kategorie „Infrastruktur“ honorierte die Jury nun, dass es dabei im Projektteam aus Auftraggebern, ausführenden Firmen, Planern und Bauaufsicht sehr gemeinschaftlich zuging und daraus auch ein volkswirtschaftlicher Nutzen erzielt wurde. Die Detailplanung war bereits zur Ausschreibung fertig, die Vorbereitungszeit zwischen Vergabe und operativem Baubeginn wurde mit 4,5 Monaten gezielt gesetzt, um einen geordneten Bauablauf zwischen Bauherr, Planer und Unternehmer abstimmen zu können. „Es gab innovative Vorschläge durch den Auftragnehmer, die eine Verkürzung der Gesamtbauzeit von einem Jahr bewirkten und die auch für den AN mit Bonusregelungen abgegolten wurden,“ unterstrichen Brigitte Müllneritsch als Vertreterin der ASFINAG und Peter Jungbauer von der HABAU. n
„WHA IN DER WIESEN SÜD“ Im Rahmen des KOOP-Siegerprojekts „WHA In der Wiesen Süd“ wurde aus den knappen budgetären Rahmenbedingungen lt. Vorgabe der Wohnbauförderung ein optimaler Konsens aus architektonischer Qualität, Ausgestaltung und Angebot an Freiräumen und Gemeinschafts- und Erholungsflächen gefunden.
„UMBAU KNOTEN PRATER“ Großes Projekt, großes Team: Der KOOP AWARD wird an ein Projektteam aus Vertretern von Auftraggeber, Auftragnehmer, Planer und örtlicher Bauaufsicht (Asfinag, Habau, Porr, Öhlinger, pcd, step, Tecton und Metz) vergeben. Bei einem Megaprojekt wie dem Umbau Knoten Prater wird es da selbst auf der Bühne des Austria Center eng. BAUPROJEKT „UMBAU KNOTEN PRATER“ Durch eine „kooperative Projektabwicklung“ sind innovative Vorschläge durch AN, die eine Verkürzung der Gesamtbauzeit von einem Jahr bewirkten und die auch für den AN mit Bonusregelungen abgegolten wurden, hervorgegangen.
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BauTecFokus
Gut geplant von Beginn an
Mit der ersten Ausgabe des BauTecFokus beginnt eine neue Ära und wir gratulieren dem gesamten Team zum gelungenen Magazin für die Bauwirtschaft. Wir sind von Beginn an dabei, so wie wir von Beginn an unsere Bauherren auf ihrem Weg begleiten. Diese können sich auf uns verlassen. Gemeinsam entstehen Gebäude für Generationen, welche optimal für ihre Nutzer geplant und gebaut sind. Nachhaltigkeit, Lebenszyklus, Wirtschaftlichkeit und Aufenthaltsqualität sind bei unser Arbeit keine Lippenbekenntnisse. Starten auch wir gemeinsam durch!
www.kaufmann.at
• Architektur • Bauleitung • Projektsteuerung • Projektentwicklung • Projektmanagement Sommer 2018
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Advertorial
Geld und Daten – zwei problematische Werte? A Map for the Road to Go. Wir brauchen Werte! Immer wieder reden wir davon. Haben wir als Menschen an Wert verloren, weil wir dem Geld zu viel Wert beimessen? Und dazu kommt nun noch die neue Diskussion über den Wert der Daten. Autor: Wilhelm Reismann
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aten sind die Werte von morgen, wird allen Immobilienentwicklern und Betreibern eingebläut. Erhebe sie. Erfasse und analysiere sie. Standardisiere und dokumentiere sie. Attributiere und modelliere. Baue dein Lebenszyklusmodell.
"Zum Sachverstand können wir beitragen. Zum Charakter nur bedingt. Immer nur zum eigenen." Wilhelm Reismann
Werden die Daten zu Lebenszyklusmodellen der Bauten oder der Menschen? Machen die Daten unsere Immobilien zu noch wertvolleren Anlagen? Machen die Daten uns Menschen zu wertlosen Nummern? Berechtigte Fragen. Antworten entstehen am besten aus einer Kombination von Sachverstand und Charakter. Zum Sachverstand können wir beitragen. Zum Charakter nur bedingt. Immer nur zum eigenen.
Daten-Sachverstand Wahrscheinlich ist das ein Schlüsselwort für die Digitalisierung, nicht nur von Planen, Bauen und Betreiben. Dass die Daten künftig allgegenwärtig sein werden, ist Faktum. Welthistorische technologische Entwicklungen kann man nie rückgängig machen. Deren Auswirkung kann man steuern und beherrschen. Verstand impliziert Verstehen, also die Grundlage jeder vernünftigen Diskussion.
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BauTecFokus
Sachverstand erleichtert (ermöglicht?) das gegenseitige Verstehen, weil eine sachliche Diskussionsgrundlage viele unsachliche Argumente ausschließt. So weit das halt möglich ist. Unter Menschen. Da wären wir dann wieder beim Charakter. Nähern wir uns dem Thema Daten in Planung, Bau und Betrieb sachlich und beispielsweise, denn eine umfassende Darstellung sprengt diesen Rahmen und das Thema überhaupt. Zu vage, zu unbestimmt sind manche Entwicklungen und Erwartungen in der Digitalisierung, die uns noch lange mit Fragen und Überraschungen beschäftigen wird. Was ist heute möglich? Was erwartet uns morgen? Wo liegen die Vorteile und wo Herausforderungen? Nähern wir uns von zwei Seiten: Was bietet uns die Technologie? Wie sollte die Politik handeln?
Technologie Die Technologie bietet uns neue Werkzeuge (digitale Tools) und zugehörige Prozesse: • Planung mit BIM, Building Information Modeling, mit direktem Übergang in den Betrieb • Erfassung und ingenieurmäßige, technischwirtschaftliche Analyse des Bestandes • Permanente Dokumentation aller Phasen und Prozesse bis hin zum As-Built-Modell
Fotos: Robert Kneske (Fotolia); Andy Dean (Fotolia)
• Visualisierung heutiger und künftiger Zustände über Augmented Reality • Digitale Simulation als Basis komplexer Entscheidungen in fast allen Fachbereichen • intelligente Sensorik in Projekten zur permanenten Erfassung und Optimierung des Betriebs • digitale Checks und Routinen anstatt aufwändiger technisch-rechtlich-wirtschaftlicher Prozesse • Automatisierung von Fertigungs- und Prüfprozessen • Rückkopplung und digitale Regelkreise als Prognose- und Planungsinstrumentarien • Selbstlernende Systeme und Internet of Things • Neue Formen von Erfahrungsweitergabe und Wissensmanagement, bessere Lernkurven • u.v.a.m. ohne dass wir heute genau wüssten, was, wann, wie Die Technologie wird unsere Planungs-, Fertigungs- und Betriebsprozesse revolutionieren.
Auch am Bau, obwohl viele das für schwierig halten, weil der Bau so anders sei, als andere Industrien. Lassen wir uns überraschen. Die Technologie wird Vorteile mit sich bringen, wenn wir es klug anstellen. Beispielsweise • werden wir über die Daten den Lebenszyklus von Bauten besser kennenlernen • können wir die Lebenszykluskosten planen, kontrollieren, optimieren • wird sich die allseits geforderte frühe Einbindung von Betrieb und Bau realisieren lassen • werden wir Due Diligences im Sinne digitaler Routinechecks kostengünstig abwickeln • wird über Sensorik der Betrieb erfasst und optimiert werden können • werden Planungsprobleme früher erkannt und ohne großen Mehraufwand beseitigt • werden Prozesse in Bauvorbereitung und Ausführung digital optimiert
• werden digital organisierte, standardisierte „BIM libraries“ neue Einkaufsmöglichkeiten bieten • gelingt die Abstimmung der Projektbeteiligten besser über klug eingesetzte Plattformen • wird die Automatisierung auch auf Baustellen Einzug halten und Routinen optimieren • sollten sich die Projekt-Abwicklungsmodelle den neuen Möglichkeiten anpassen und damit • die komplexen, vielgliedrigen, oft internationalen Wertschöpfungsketten besser steuern lassen • können wir viele Fehlentwicklungen früher und besser erkennen, beheben, künftig vermeiden • kann aus richtig gelebter Transparenz Reibung und Streit bewusst vermieden werden. Das „Klug anstellen“ wird uns noch oft zum Problem werden. Wenn wir nicht ebenso radikal, wie die Technologie sich entwickelt,
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Advertorial
Zentrale Empfehlung ist eine national abgestimmte Vorgangsweise mit Blick über den Tellerrand. Politik für eine zukunftsorientierte Wirtschaft, die uns auch morgen gut leben lässt. Fünf Logos trägt die Roadmap: • Plattform 4.0 – Planen.Bauen.Betreiben – Arbeit.Wirtschaft.Export • buildingSMART Austrian Chapter • Österreichische Bautechnik Vereinigung • Österreichischer Ingenieur- und Architekten-Verein • TU Wien, Institut für interdisziplinäres Bauprozessmanagement als Herausgeber Auf einer Studie des Institutes, beauftragt von • BMVIT – Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie • WKO – Wirtschaftskammer Österreich, Geschäftsstelle Bau • Bundesinnung Bau und Fachverband der Bauindustrie
unsere menschlich dominierten Prozesse weiterentwickeln, werden sich die Vorteile nicht, nur bedingt, viel später oder nur für andere ergeben. Denn wir sind nicht allein auf der Welt und die Technologie drängt weltweit. Gerade beim Hinweis auf die Fehlentwicklungen muss uns klar sein, dass immer WIR Menschen die Fehlentwicklungen erkennen und vermeiden müssen. Die Daten helfen uns nur dabei. Und fast alle Fehlentwicklungen können erfahrene ExpertInnen, auch heute, immer schon erkennen, ganz ohne Daten, nur mit dem Hausverstand. Und die Ursache sind fast immer WIR selbst. Die Menschen. Sind wir ehrlich genug, Fehlentwicklungen zuzugeben, wenn sie uns betreffen? Sind wir offen genug, Probleme an der Wurzel zu packen, wenn wir die Wurzel sind?
empfehlungen an die Führenden in Politik und Wirtschaft enthält.
Wertvolle Daten Das „Klug anstellen“ erfordert kluge Rahmenbedingungen für einen Wirtschaftraum. Dabei meinen wir Österreich mit all seiner Einbettung in die Nachbarländer, die EU und die Welt. Die Handlungsempfehlungen sind in folgende Bereiche gegliedert R politische und rechtliche Rahmenbedingungen P Prozesse in Unternehmen und Projekten A AVVA- Ausschreibung, Vergabe, Vertrag, Abrechnung S Werkzeuge, Interoperabilität von Softwarelösungen F Forschung und Entwicklung, Pilotprojekte, Wissenschaft
Politik Genau hier setzt die Politik ein. Genau an dem Punkt ist sie gefordert, stehen konkrete Handlungen an. Genau dafür wird eine ROADMAP herausgegeben, die Handlungs-
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beruhen viele Handlungsempfehlungen der Roadmap.
Die Roadmap beginnt mit einer kurzen Darstellung von Grundlagen und Nutzen und schließt mit der Empfehlung, einen Stufenplan herauszugeben.
für ein besseres Planen, Bauen und Betreiben und damit bessere, gelungene Projekte werden wir also nur gewinnen, wenn • die Führenden in der Politik die richtigen Rahmenbedingungen schaffen • die Führenden in der Wirtschaft, in Industrie und Gewerbe, die Zeichen der Zeit erkennen • wir die gesellschaftlichen Herausforderungen der Datenflut balanciert meistern • die Praktiker offen kommunizieren und ihre Fortschritte und Rückschläge ehrlich einbringen • die Wissenschaft dazu beiträgt, praktische Erkenntnisse zu ermöglichen und zu erhärten • die Auftraggeber immer wieder überschaubare Pilotprojekte umsetzen und auswerten • wir alle die Digitalisierung als Chance nutzen, auch „nicht digitale“ Probleme anzupacken Gelungene Projekte werden wir nur dann haben, wenn wir die Maxime „Mensch vor Daten“ nie vergessen. n
„Die Zukunft hat jedenfalls schon begonnen. Genau jetzt.“ sagt unser Gründer und Weichensteller Dr. Werner Siblik
Siblik SmartHome Jedes Zuhause ist anders. Jedes Büro und jeder Zweckbau auch. Denn Architektur, Ausstattung und Funktion folgen bestimmten Vorlieben und Maßgaben. Verwirklichen Sie Ihre eigene Idee von Komfort, Effizienz und Nachhaltigkeit. smarthome.siblik.com
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BranchenService
Der denkende Ziegelstein Internet of Things. Anfang April standen beim XChange Digital Fragen der Digitalisierung und ihrer Folgen für die Immobilienwirtschaft im Mittelpunkt interessanter Vorträge und Diskussionen. Über 120 Gäste waren der Einladung von KONE, ImmoFokus und BauTecFokus gefolgt und verlebten einen kurzweiligen, spannenden Nachmittag im 57 RESTAURANT & LOUNGE des Meliá Vienna im DC Tower. Autor: Andreas Altstädter
„Nicht neue Technologien sind gefragt, sondern neue Ideen und Abläufe.“ Alexander Redlein, Vorstand des IFM-Instituts an der TU Wien
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BauTecFokus
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ach einer spannenden Einführung von Alexander Redlein, Vorstand des IFM-Instituts an der TU Wien, zum Thema „Stand der Forschung zum Impact der Digitalisierung in der Immobilienbranche“, in der Redlein auch aktuelle Umfragedaten präsentierte, gab Marcus Kottinger (Cognitive Solutions Unit at IBM) in seiner Keynote „Mit Artificial Intelligence und Cognitive Computing zu Kognitiven Gebäuden“ einen Überblick, wie neue Technologien Unternehmen und Gesellschaft verändern werden. Den Bogen in die Praxis spannten Gregor Schob (Direktor Kundendienst KONE) mit Ausführungen zu den Themen „Kognitive Wartung – Die Revolution der Anlagenwartung“ und „Fully Customized Contracts“ sowie KONE Vorstandsvorsitzender Gernot Schöbitz zu „Smart Home-Lösungen – Komfort für Bewohner und Verwaltung“. Den Abschluss bildete eine von
ImmoFokus Chefredakteur Michael Neubauer geleitete Podiumsdiskussion über „Veränderungen für die Immobilienbranche“.
Digitalisierung in der Immobilienbranche Wer nutzt die Chancen? Es sind nicht immer die Branchenteilnehmer, wie Alexander Redlein in seiner Keynote feststellte und gleich mit ein paar Beispielen belegte: „Der größte Vermieter weltweit AirBnB besitzt bisher keine Immobilie, der aktuell größte Logistikanbieter Uber kein Fahrzeug.“ Eines steht für Redlein fest: Die Digitalisierung wird die Immobilienbranche verändern, die Veränderungen kommen aber nicht notgedrungen aus der Immobilienbranche selbst. Regulatorien werden diese Veränderungen nicht aufhalten können. Vor allem aber: Die Digitalisierung hat längst eingesetzt und rechnet sich bereits. So zum Beispiel bei der Prozessautomation, wie etwa
digitale Rechnungsprüfung oder automatische Finanzbuchhaltung. Internet of Things ist längst den Kinderschuhen entwachsen und beginnt, unseren Alltag zu bestimmen. Die Digitalisierung ändert nicht nur das Kerngeschäft. Im Bereich Immobilien bedeutet das einerseits neue Arbeitswelten und andererseits Effektivitätssteigerung im Betrieb.
Bedarfsorientierter Service
Jahren werden sich diese auch wirtschaftlich einsetzen lassen, da die für viele Applikationen notwendigen Sensoren immer günstiger werden. Aber, und darauf legt Redlein besonderen Wert: „Nicht neue Technologien sind gefragt, sondern neue Ideen und Abläufe. Die neuen Technologien werden sich nur durchsetzen, wenn der Kundennutzen deutlich erkennbar ist. Es geht um den Wow-Effekt beim Kunden“, so Redlein.
Internet of Things hat insgesamt den Vorteil, dass die Geräte direkt mit dem Betriebspersonal kommunizieren können. Im Servicefall kann zusätzlich direkt der Techniker verständigt werden. Das kann die CAFM Branche regelrecht revolutionieren. Bedarfsorientierter Service ist das Thema der Zukunft. Die nächsten Technologien, wie zum Beispiel Augmented/Virtual Reality oder Blockchain, stehen schon in den Startlöchern. „In drei bis zehn
Watson von IBM werde, ist Marcus Kottinger, Cognitive Solutions Unit IBM, überzeugt, helfen diesen Wow-Effekt zu entwickeln. Watson ist ein Computerprogramm aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz. Es wurde von IBM entwickelt, um Antworten auf Fragen zu geben, die in digitaler Form in natürlicher Sprache eingegeben werden. Das nach Tho-
Watson bringt den Wow-Effekt
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BranchenService
mas J. Watson, einem der ersten Präsidenten von IBM, benannte Programm wurde als Teil des DeepQA-Forschungsprojektes entwickelt. Zur Demonstration seiner Leistungsfähigkeit konkurrierte das Programm in drei vom 14. bis 16. Februar 2011 ausgestrahlten Folgen der Quizsendung Jeopardy! mit zwei menschlichen Gegnern, die in der Show zuvor Rekordsummen gewonnen hatten. Watson ging als Sieger vom Platz. „Watson kann Sprache verstehen und selbst sprechen lernen“, so Kottinger. „Mit Werkzeugen wie Watson entstehen neue Geschäftsmodelle, neue Organisationen und neue Unternehmen“, ist der IBM-Entwickler überzeugt. „Kognitive Systeme verstehen Bilder, Sprache und andere unstrukturierte Daten ähnlich wie wir Menschen. Sie schlussfolgern, erfassen die zugrundeliegenden Konzepte, formulieren Hypothesen und können Ideen ableiten und extrahieren. Mit jedem Datenpunkt, jeder In-
teraktion und ihrem Ergebnis entwickeln und schärfen sie ihre Expertise weiter, so dass sie niemals aufhören zu lernen. Sie können auch helfen, Facility-Management-Strategien an den rasanten Wandel anzupassen.“
Individualisierbares Serviceportfolio Diesen Wandel hat KONE bereits eingeläutet, wie Schob und Schöbitz in ihren Ausführungen darlegten. Mit KONE Care werde ein individualisierbares Serviceportfolio angeboten, das Kunden die Möglichkeit gibt, verschiedene Optionen rund um die Wartung je nach ihren Anforderungen miteinander zu kombinieren. Um herauszufinden, welcher Wartungsumfang zu einem Aufzug, einer Rolltreppe oder einer Tür passt, werde jede Anlage gemeinsam mit dem Kunden analysiert. Wie wird das Gebäude genutzt? Welche Rolle spielt die Anlage dabei? Und hat sich die Nutzung eines Gebäudes – und damit auch der Anlage – im Laufe der Jahre geändert? „Sobald diese Fragen beantwortet sind, können wir eine passgenau zugeschnittene Wartungslösung anbieten, die die Wünsche des Kunden und der Nutzer optimal abdeckt“, so Schob, „Wartungsverträge können somit viel gezielter auf individuelle Kundenanforderungen abgestimmt werden.“ Hinzu kommen „24/7 Connected Services“, die auf der Internet-of-Things-Technologie „Watson“ von IBM basieren. Sie lassen u.a. verbesserte Analysen und Ferndiagnosen zu – und tragen so zur Optimierung der Leistungsfähigkeit sowie zur höheren Verfügbarkeit von Anlagen bei. Unter Berücksichtigung geltender Datenschutzrichtlinien sammelt und analysiert das cloud-basierte System Daten von einer Vielzahl von Anlagensensoren, um in Echtzeit Informationen über den Status von Anlagen zu liefern. Daran lässt sich beispielsweise ablesen, wie hoch die Auslastung von Aufzügen und Rolltreppen ist oder ob Ausfälle drohen. „Betreiber haben jederzeit eine Übersicht über den Status ihrer Anlagen und unsere Servicetechniker können noch vorausschauender reagieren, um Ausfälle zu vermeiden und Stillstandzeiten zu minimieren. So bleibt in Gebäuden stets ein optimaler Personenfluss gewährleistet“, so Schob. „Mit den 24/7 Connected Services starten wir in ein neues digitales Zeitalter.“
Probleme proaktiv beheben „24/7 Connect ermöglicht, Probleme proaktiv zu beheben, bevor sie entstehen. Die Analyse von Trends und Symptomen minimiert Aus-
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fälle und erhöht die Verfügbarkeit der Anlage. Ermöglicht wird dies, da das System ununterbrochen mehr als 200 kritische Parameter überwacht, den Anlagenzustand analysiert und mögliche Probleme voraussagt. Die Vorteile: „Die Anlagenbetreiber erhalten detaillierten Einblick in den Status ihrer Anlagen und Vorschläge für den zukünftigen Betrieb. Servicetechniker bekommen die richtigen Informationen zur richtigen Zeit und können rechtzeitig eingreifen – im Idealfall bevor noch höherer Schaden eintritt.“ Nun schön. Aber wie sieht das in der Praxis aus? Schöbitz hat gleich ein Beispiel parat: „Ein signifikanter Anstieg der Tür-Wiederöffnungen zeigt ein mögliches Problem am Lichtvorhang an. Die Fehlermeldung ermöglicht nun eine präventive Störungsbehebung.“
Digitalisierung bringt Komfortsteigerung Die Digitalisierung kann aber auch zur Komfortsteigerung herangezogen werden, wie Schöbitz am Beispiel Residential Flow erklärt. Durch die Nutzung mobiler Technologien und CloudLösungen werden Automatiktüren, Aufzüge, Informationskanäle und Gegensprechanlagen mittels App miteinander verbunden. „Um Residential Flow zu entwickeln, haben wir mehr als 200 Facility Manager, Projektentwickler und Gebäudebewohner weltweit befragt, um ihre Wünsche und Herausforderungen betreffend den Personenverkehr im Wohnbereich in den Fokus zu rücken. Dabei haben wir herausge-
funden, dass es oft die Kleinigkeiten sind, die eine große Auswirkung auf den Komfortlevel der Bewohner haben: Eine Tür zu öffnen, wenn man die Hände voller Einkaufstaschen hat, oder eine Lieferung annehmen zu wollen, wenn man nicht zu Hause ist. Residential Flow entschärft diese Alltagssituationen und macht das Nachhause kommen wieder einfach.“ Access kontrolliert und öffnet Gebäudetüren und ruft automatisch einen Aufzug, um den Bewohner zu seinem Stockwerk zu befördern – all das ohne einen klassischen Schlüssel verwenden zu müssen. Visit inkludiert eine vernetzte Gegensprechanlage, die es Bewohnern ermöglicht, Besucher zu empfangen und ihnen per Smartphone App Zutritt zu gewähren. Hier bringt der Aufzug den Besucher ebenfalls direkt in das gewünschte Stockwerk. Bewohnern ist es zudem möglich, Zutrittsrechte in das Gebäude per Fernzugriff zu erteilen, was wiederum sehr hilfreich für Situationen wie Paketzustellungen ist. Das Online-Schlüsselmanagement unterstützt auch Hausverwaltung und Einsatzbereiche wie beispielsweise Kurzzeitvermietung. „Auch für Gebäudeeigentümer und Facility Manager bringt die Lösung mehr Flexibilität und Komfort mit sich, denn Gebäudeinformationen können leichter geteilt werden und Zutrittsrechte überall und jederzeit verwaltet und vergeben werden. Mit Residential Flow wird Ihr Gebäude zum smartesten im Wohnbezirk und steigert so automatisch seinen Wert“, so Schöbitz. n
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Rubrik
BIM ist ein Gedankenwechsel Alle reden davon, erst wenige wenden es. Die Rede ist von BIM - Building Information Modeling. Eine digitale Herausforderung, an der die Branche nicht vorbeikommt. Ausbildung hilft sie zu meistern.
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er Wechsel von Handzeichnung in den Computer, also die Einführung von CAD-Programmen in den Architekturbüros hat rund zehn Jahre gedauert. Und so war man der irrigen Meinung BIM geht in der halben Zeit. Ein großer Fehler, wie man jetzt weiß. Damals war es eigentlich nur ein Digitalisieren des Zeichnens, bei BIM geht es um einen Wechsel in der eigentlichen Vorgangsweise. BIM ist modellieren,
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simulieren, prüfen, koordinieren usw… schlichtweg ein Gedankenwechsel, eine neue Methodik“, erklärt Alfred Hagenauer, Geschäftsführer von der A-Null Bausoftware GmbH. BIM ist weit mehr als eine Software-Lösung.
Managementpläne für das gesamte Projekt. Auch Energieversorgungs-, Beleuchtungs-, Brandschutz- oder Gebäudemanagementdaten werden berücksichtigt.
Auf Grundlage von 3D-Daten werden Bauprozesse unterstützt. Dazu zählen PlanungsDaten, geometrischen Daten aller Baubestandteile sowie Zeit-, Kosten-, und Facility
Da die ausführenden Firmen in BIM-Projekten gleichzeitig einen Teil zur Gesamtplanung beitragen, ist es für Architekten, Ziviltechniker und Bauunternehmen wichtig, über Software-
Schnittstellen-Verunsicherung
Der BIMProzess begleitet ein Gebäude über den kompletten Lebenszyklus. Alfred Hagenauer, Geschäftsführer A-Null Bausoftware
Regelsätze auf Knopfdruck
Fotos: hurca.com (Fotolia)
Produkte zu verfügen, mit denen sie ihre Planungsdaten in das 3D-Modell exportieren und auch für die Umsetzung aus dem Modell importieren können. „Hier herrscht große Verunsicherung in der Branche.“ so Hagenauer. Es gehe darum Schnittstellen aufzubauen und „Schnittstellen werden leider oft negativ angesehen.“ Ein gemeinsames Projekt verlangt jedoch eine für alle Beteiligten zugängliche Datenbasis. Die Planungsgrundlagen sowie die Planungsergebnisse müssen in Form von allgemein verfügbaren und dokumentierten Datei- und Datenbankformaten zur Verfügung stehen. Diese Daten sind keine Echtzeitdaten, sondern werden aus der jeweiligen Planungssoftware heraus, zur aktuellen Planungsphase via geeigneter Schnittstelle in ein offenes BIMFormat exportiert, erläutert der IT-Experte.
Qualitätskriterien im BIM-Projekt Die Qualität eines BIM-Modells lässt sich durch den Einsatz der entsprechenden Software gewährleisten. Die von A-Null angebotenen Lösungen wie ARCHICAD, können längst Daten im offenen IFC- und BCF-Standard im- und expor-
tieren, darstellen und verarbeiten. Damit sind Architekten und Planer heute schon BIM-fähig. Der Solibri Model Checker ist beispielsweise eine hilfreiche Lösung im Bereich der Qualitätssicherung im BIM-Planungsprozess. (siehe Kasten). BuildingOne unterstützt bei der komplexen Datenverwaltung im BIM-Projekt oder ArchiPHYSIK erstellt normkonforme Bauphysikgutachten und Energieausweise, um nur einige zu nennen. Planungsbüros und Unternehmen sollten ihre Organisation, ihre Mitarbeiter und die Arbeitsweise auf die neuen Anforderungen einstellen. Ausbildung und Schulung sind ein Grundstein für erfolgreiche BIM-Projekte. „Alle wollen sich einen BIM-Guru holen, der ihnen sagt wie das funktioniert. Das ist der falsche Weg. Man sollte intern im eigenen Team schauen, wer dafür geeignet wäre und ihn dann dahingehend ausbilden. Der- oder diejenige weiß, wie die eigene Firma funktioniert und das ist sehr entscheidend für erfolgreiche Projekte“, meint Hagenauer. n
Der Solibri Model Checker überprüft anhand von Regelsets alle Werte, die mathematisch und logisch erfassbar sind. Die OIB-Richtlinien, die aus der Harmonisierung der bautechnischen Vorschriften in Österreich entstanden sind, eignen sich dafür in großen Teilen. Die OIB- Richtlinien 2 (Brandschutz), 2.2 (Brandschutz bei Garagen, überdachten Stellplätzen und Parkdecks), 3 (Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz) und 4 (Nutzungssicherheit und Barrierefreiheit) lassen sich durch ihre konkrete Definition als Regel im Solibri Model Checker abbilden. Die aufwändige Arbeit der Regelerstellung hat A-NULL Bausoftware den Anwendern abgenommen und das OIBRegelset für den Solibri Model Checker entwickelt. Auf Knopfdruck überprüfen über 120 Regelsätze die erforderlichen Klassifizierungen im BIM-Modell. In nur wenigen Augenblicken werden alle Problemstellen in der bestehenden Planung aufgezeigt, die dann an den jeweiligen Planungspartner zur Korrektur zurückgespielt werden können. Das Regelset ist in jeder Planungsphase einsetzbar, von der Machbarkeitsstudie bis zur Einreichplanung.
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Kuppelsaal statt Gerichtssaal Plattform 4.0. Gerald Goger und Wilhelm Reismann setzen mit ihrer „Roadmap Digitalisierung von Planen, Bauen und Betreiben in Österreich“ ein deutliches Zeichen. Autor: Rudolf Preyer
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bergeordnetes Ziel der Roadmap Digitalisierung sei, so Reismann bei der Präsentation im Rahmen eines Kolloquiums im Dachgeschoß „Karlsplatz 13“, scherzhaft: „Kuppelsaal statt Gerichtssaal“. Gerald Goger stellte seinen Ausführungen ein Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach voran: „Immerwährender Fortschritt ist nur um den Preis immerwährender Unzufriedenheit zu erkaufen.“ Die „Roadmap Digitalisierung“ enthält Handlungsempfehlungen an „Politik & Wirtschaft“. Anstatt an einer chronischen Depression an den bestehenden Zuständen zu leiden, müsse jetzt gehandelt werden. Mit der TU-Initiative „Plattform 4.0“ wurde hierzu der Rahmen geschaffen. Die Plattform ist eine Schwestern-
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organisation von „building SMART“, Kooperationen gibt es auch mit der Österreichischen Bautechnik Vereinigung (ÖBV) und dem Österreichischen Ingenieur- und ArchitektenVerein (ÖIAV). Konkret gibt es mit der ASFINAG bereits ein Pilotprojekt, in das auch ein Planungsbüro und ein ausführendes Unternehmen eingebunden sind.
Goger schlug – angelehnt an Checklisten in der Luftfahrt – ein „Safety2“-Konzept für den Baubetrieb vor. Dazu gehören: Individualität schadet, Checklisten gehören entlastet, Anweisungen müssen wiederholt werden, Unfit to build („Achtung! Ich brauche Unterstützung!“) und: „aufeinander aufpassen“.
„Safety2“-Konzept für den Baubetrieb
Shervin Haghsheno, Karlsruhe Institute of Technology (KIT), plädierte für eine „Kultur des Fragens“ anstatt einer „Kultur des Wissens.“ Wir haben, so Haghsheno, gelernt, mit der „Brille der Verschwendung“ zu schauen, stattdessen sollten wir uns aber für Lean Management bzw. Lean Construction entscheiden. Das Lean Prinzip wurde zuerst am Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt und
Austrian Lean Construction Institute Dekan Ronald Blab: „Die Wertschöpfungskette von Bauwerken wird durch die Digitalisierung in den nächsten Jahren einen wesentlichen Produktivitätsschub erfahren. Neben dem entsprechenden Werkzeug, beispielsweise BIM, braucht es freilich auch neue Formen der Logistik, neue Formen des Planens und auch neue Formen des Erhaltens und Bauens.“
hat seinen Ursprung in der Toyota-Produktion der 80er-Jahre. Zuallererst gehe es beim Lean Prinzip um die Prozessoptimierung, so der Bauingenieur, der sich ein österreichisches Lean-Institut wünscht. In seiner KolloquiumsConclusio wird Goger später mitteilen, dass demnächst das Austrian Lean Construction Institute ins Leben gerufen werden wird. Die ÖBB seien laut Marcus Frantz, KonzernCIO aufgrund des Prinzips „Long View, Big Bang“ herausgefordert: „Es wird sehr lange dauern, bis Änderungen der Digitalisierung bei uns greifen, aber wenn, dann so richtig. Ohne Digitalisierung würde es die ÖBB in der heutigen Form nicht mehr geben.“ Simplify, connect und act sind laut Frantz Grundsätze der ÖBB, um gleich stolz die „technische Meisterleistung“ zu verkünden: „Wir haben – entgegen anderslautender Stimmen – auf der Westbahnstrecke WLAN vollausgebaut.“
„Digitale Zwillinge & Soll-Zustände“ Christoph Eichler (ode - office for digital engineering) erklärte in seinem Praxisvortrag: „BIM ist eine neue Sprache für die Bauwirtschaft.“ Bei der CAD-Planung sei eine „abstrakte Planstruktur“ gegeben, bei der Digitalisierung hingegen werden Entwicklungsschritte definiert. Eichler spricht in diesem Zusammenhang vom „digitalen Zwilling“: Der BIM-Zwilling habe der Wirklichkeit zu ähneln – so sehr, dass auch später im Betrieb die Gebäudetechnik damit arbeiten könne.
Änderungen und Varianten des Objekts in einem digitalen Zwilling nachzuvollziehen und vorab durchzusprechen.“ Und, in Richtung Haghsheno: „Bei der Strabag wird auf den Baustellen bereits Lean Construction eingesetzt.“ Krammer konzediert freilich „Wir müssen unsere 55-jährigen Poliere, die naturgemäß keine Digital Natives sind, überzeugen, dass die Digitalisierung am Bau wichtig ist.“ Hierfür entwickle die Strabag eigene „Baustellen-Apps“.
Neben digitalen Fortschritten werde es auch zu einer „massiven Aggregation von Daten auf umfangreichen Baudatenbanken“ kommen – gemäß dem Motto „The Winner Takes It All“: Den Mehrwert wird jener erzielen, so Krammer, der aus den Datenmengen das beste Geschäftsmodell entwickeln kann. Matthias Rant plauderte am Beispiel Skylink aus dem „juristischen Nähkästchen“. Rant
Bewertungskriterien Innovation und Technologie: In welchem Sinne ist das Projekt durch neue Ideen im Kontext der Digitalisierung zu sehen, inwieweit können Zukunftsfragen dadurch beantwortet werden? Wissenschaftlichkeit: Welche Forschungswerkzeuge wurden bei der Konzeption und Ausarbeitung der Forschungsarbeit bzw. des Projektes angewandt? Welche Forschungsfragen wurden behandelt? Umsetzungsrelevanz: In welcher Art und Weise wird die Arbeit für konkrete Projekte angewendet bzw. kann angewendet werden? Wie trägt das Projekt zum künftigen Erfolg des Wirtschaftsstandorts Österreich bei? Kontext Wissenschaft/Wirtschaft: Wurden bei der Entwicklung der Forschungsarbeit bzw. des Projektes konkrete Inputs von Unternehmen und externen Fachexperten eingearbeitet? Start-up-Potential: Gibt es in diesem Bereich bereits Unternehmen in Österreich, die in dieser Branche arbeiten? Welches Potential kann durch Unternehmensgründung ausgeschöpft werden?
Fotos: Klaus Ranger; Nikolai Titov (Fotolia); Igor (Fotolia)
Apropos Wirklichkeit. Im Rahmen der Enquete kam Wilhelm Reismann gegenüber dem BauTecFokus auf diese zu sprechen, um gleich einen Schlenkerer Richtung Soll-Zustand zu machen: Motivation der gemeinsamen Arbeit mit Goger, die „Roadmap Digitalisierung von Planen, Bauen und Betreiben in Österreich“ zu entfalten, sei auch gewesen, dass die Politik den Kontakt zur Wissenschaft suche, um sich entsprechend beraten zu lassen – und dann in weiterer Folge klare Vorgaben zu erlassen: „Zuletzt haben wir eine Pressekonferenz dazu abgehalten – das ist auch über das Kabinett gelaufen. Das Ministerium hat erkannt: Es gibt Themenfelder, die es zu bearbeiten gilt.“
„The Winner Takes It All“ Peter Krammer, Strabag, blies ins gleiche Horn wie Eichler: „BIM und 5D-basierte Entwürfe ermöglichen den Baubeteiligten, sämtliche
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war vom Gericht als Sachverständiger mit der Beweissicherung beauftragt worden: „Wenn ich die Fotos aneinandergereiht hätte, wären es 43 Kilometer gewesen.“ Rant mahnte eine gründliche Dokumentation bereits im Vertragsprozess ein – aber: Die ersten Schritte punkto einer „Baudokumentation 4.0“ seien bereits erfolgt. „Wollen Sie lieber von diesem Roboter-Juristen im Hintergrund vertreten werden – oder durch mich?“, diese Frage stellte Anwalt Georg Karasek (Karasek Wietrzyk RA), um gleich abzuwinken: „Eine Maschine wird den Sachverhalt niemals herausfiltern können“, denn, so Karasek, diesen ermittle er gemeinsam mit den Klienten. Maria Wittmann-Tiwald, Präsidentin des Handelsgerichts Wien, und Michael Kunz, Richter des Oberlandesgerichts Wien, beschlossen den juristischen Part des Kolloquiums mit einer Vorstellung von „Justiz 3.0“ – konkret mit dem „Integrationsportal“.
allem auch für den Wirtschaftsstandort Österreich aufzeigen. Die Siegerin des PINT-Preises 2018, Meliha HONIC, durfte sich über ein Stipendium in Höhe von 2.500 Euro freuen. Zur Verfügung gestellt wird das Stipendium von der Plattform 4.0, der Geschäftsstelle Bau der WKO und dem Alumni Club der TU Wien. Sabine Seidler, Rektorin der TU Wien, hält die Vergabe dieses Preises für wichtig: „Innovation und die Etablierung der dafür nötigen Rahmenbedingungen begleiten die Forschungs- und Lehrtätigkeit an der Technischen Universität Wien täglich. Umso positiver ist es, wenn insbesondere Unternehmenspartner über eine solche Auszeichnung junge Techniker motivieren, Innovationen im Bereich der Digitalisierung voranzutreiben.“ Wilhelm Reismann, Sprecher der Plattform 4.0, steht der
„PINT“, Preis für Innovation und Technologie. Im eindrucksvollen bautechnischen Ambiente des Kuppelsaals der TU Wien fand zum Abschluss der Enquete die erstmalige Verleihung des Preises „PINT“, Preis für Innovation und Technologie, statt. Dieser wurde gemeinsam vom Alumni Club der TU Wien, der Plattform 4.0 und der WKO ausgelobt. Zielsetzung ist die Auszeichnung der Leistungen von Studierenden, Alumni und Start-ups, welche die positive Wirkung der Digitalisierung vor
Die Jury Mag. Ulrike Rabmer-Koller (o.l.), Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich Univ.Prof. DI Dr.techn. Gerald Goger (o.r.), Forschungsbereich Baubetrieb und Bauverfahrenstechnik am Institut für Interdisziplinäres Bauprozessmanagement Hon.Prof. DI Dr.techn. Wilhelm Reismann (r.), Leitung der Plattform 4.0 Planen.Bauen.Betreiben – Arbeit.Wirtschaft.Export und Initiator von „the better way"
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Zusammenarbeit und gemeinsamen Vergabe des Stipendiums äußerst positiv gegenüber. Für Reismann ganz klar: „Genau hier werden wir in Zukunft ansetzen, um das Beste aus den Kompetenzen der einzelnen Institute zu fördern und für die Weiterentwicklung von Ideen zu nutzen.“ Ulrike Rabmer-Koller, Vizepräsidentin der WKO, hält die Förderung des Nachwuchses im Bereich Innovation und Digitalisierung für besonders wichtig: „Forschung und Entwicklung sind notwendige Voraussetzung für den Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit. Die Preisträger zeigen eindrucksvoll die Entwicklungspotenziale im Bereich der Digitalisierung, die es von der Wirtschaft zu nutzen gilt.“ Alles in allem lässt sich sagen: Die Digitalisierung von Planen, Bauen und Betreiben in Österreich ist auf Schiene – Pardon – auf der Roadmap – und die wird nun Station für Station abgearbeitet. n
Die Preisträger 1. Meliha Honic , Thema: „BIMaterial Prozessdesign für einen BIM-basierten materiellen Gebäudepass“ 2. Benjamin Kromoser, Thema: „Wildbrücke AM2 – Zweifach gekrümmte Betonflächen: „Pneumatic Forming of Hardened Concrete (PFHC)“
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3. Patrick Jaritz, Thema: „ARIOT BIM2FIM BIM-IoT“ (Facility Management 4.0: BIM und IoT als Grundlage für den Digitalen Zwilling im Gebäudebetrieb)
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Nachgefragt bei Professor Goger Worum geht es bei der Roadmap? Die Roadmap ist ein Prozess – es geht um eine Bündelung der Kräfte: es muss nämlich etwas geschehen. Die Road Map beschreibt, in welche Richtung es gehen sollte. Konkret gibt es fünf Handlungsempfehlungen: Neben einer Bündelung der Kräfte geht es um die Prozesse in den Unternehmen, um AVVA: Ausschreibung, Vergabe, Vertrag, Abrechnung, als fünftes um die Werkzeuge, also etwa um die Softwarelösungen, und schließlich ist der Bereich Forschung und Entwicklung für uns von zentraler Bedeutung. Wie soll die Umsetzung angegangen werden? >> Hierzu haben wir einen nationalen Stufenplan mit klar definierten Maßnahmenpaketen, Teil- und Gesamtzielen sowie eine vorgegebene Zeitschiene entwickelt. Eine regionale
Ausgewogenheit ist anzustreben, es sollten abgestimmte Forschungsaktivitäten in allen Bundesländern gesetzt werden. Haben Sie eine Idealvorstellung – wohin die Reise also gehen sollte? >> Einen Idealzustand kann es nicht geben. Aber: Wir haben ein konkretes Pilotprojekt mit der ASFINAG. Involviert sind hier schon ein Planungsbüro und ein ausführendes Unternehmen. Mit dem Betreiber schauen wir hier: Wo gibt es Schnittstellen? Und wo gibt es Probleme? Wir wünschen uns das Szenario einer engen Vernetzung zwischen Wissenschaft und Praxis. Gibt es ein Musterbeispiel für die Roadmap? >> Musterbeispiele in unserem Sinne sind Skandinavien und Großbritannien, dort ist man
mindestens einen Schritt weiter als wir. Zuletzt haben wir mit Institutsmitarbeitern eine Bildungsreise nach England angetreten – wir haben gesehen: Dort gibt es einen anderen Zugang zur Materie. Dort geht man es „entspannter“ an – und sucht Lösungen und sieht nicht ständig nur die Probleme. Aber: Dort wird auch nur mit Wasser gekocht. Jedenfalls haben diese Länder Vorbildwirkung für uns. Warum haben Sie die Roadmap kreiert? >> Unsere Motivation ist auch, dass die Politik den Kontakt zur Wissenschaft sucht, dass diese sich entsprechend beraten lässt – und dann in weiterer Folge klare Vorgaben gibt. Zuletzt haben wir eine Pressekonferenz dazu abgehalten – das ist auch über das Kabinett gelaufen, das Ministerium hat erkannt: Es gibt Themenfelder, die es zu bearbeiten gilt. n
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Punktgenau am Ball Stadionbau mit BIM. Wenn im Juni der Startschuss für die Fußball-Weltmeisterschaften 2018 fällt, erwartet die Zuschauer neben dem virtuosen Ballsport auch Stadionbaukunst der Meisterklasse.
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ls eines der ersten Sportstadien erhielt die Mordovia Arena in Saransk im April 2018 die Genehmigung für den Spielbetrieb. Das anspruchsvolle Bauprojekt zeugt von einzigartiger Geometrie und komplexen Metallstrukturen. Der lokale Stahlproduzent LLC BelenergomashBZEM nutzte modernste Fertigungs-, Diagnose- und Steuerungstechnologien, einschließlich der BIM-Software Tekla Structures,
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um die anspruchsvollen Stahlkonstruktionen des Stadions rechtzeitig für das Bauprojekt zu entwerfen, herzustellen und zu liefern.
Schönheit mit herausfordernder Struktur Die für 45.000 Zuschauer geplante Mordovia Arena ist eines der zwölf Stadien, in denen die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Russland im Juni 2018 ausgetragen wird. Die Basis des Stadions besteht aus 88 G-förmigen Zusam-
Fotos: Эрзянин; Mordovia-Arena
menbauten von 40 Metern Höhe – bei einer Gesamthöhe von 49 Metern. Die Lage der Schüssel über einem zweistöckigen Stylobat erzeugt ein Gefühl der Leichtigkeit. Alle Konsolen bestehen aus Stahlrohren, wodurch das Gesamtgewicht der Dachkonstruktionen nur etwa 6.000 Tonnen beträgt. Nach der Idee der Architekten ähnelt seine Schale einer strahlend roten Sonne – eines der Symbole der Republik Mordwinien.
Stahlfertigung mit 10 mm Genauigkeit Belenergomash-BZEM fertigte die komplexen Metallstrukturen des Stadions mit einer Toleranz von 10 mm über 60 Meter Spannweite einschließlich einer großen Anzahl von Schweißverbindungen. Der Projektplan ließ keine Verzögerungen zu und die Stadionstruktur wurde planmäßig fertiggestellt.
TEKLA STRUCTURES
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„Komplexe Metallstrukturen mit einer Toleranz von 10 mm über 60 Meter Spannweite.“
„Die BIM-Technologie half dabei, einen transparenten Workflow zu organisieren und ein produktives Zusammenspiel aller am Projekt Beteiligten sicherzustellen. Wir haben die technischen Fertigungsbedigungen individuell entwickelt und mit den am Bau der Anlage beteiligten Planungsunternehmen abgestimmt. Um den Start des Projekts vorzubereiten, haben die Spezialisten der Produktionsstätte mehrere Monate lang die Montage- und Schweißprozesse anhand von Prototypen erarbeitet“, so Dmitry Dolzhenkov, CAD-Support-Spezialist bei Belenergomash-BZEM. Beim Bau von Sportanlagen hat höchste Genauigkeit in allen Projektphasen oberste Priorität, so der Experte. Dies beginne bereits bei der Planung eines Bauprojektes. Hier spielt
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die richtige BIM-Software eine wichtige Rolle. Laut Dodge Data & Analytics können korrekt ausgewählte Software-Lösungen die Kosten eines Bauprojekts um fünf Prozent reduzieren und zu einer verkürzten Ausführungszeit führen. Auch die Produktivität der Arbeit lässt sich damit um 25 Prozent erhöhen. Eine Software, die eine ausführungsreife Planung mit hohem LOD (Level of Development) ermöglicht, hilft bei der Entwicklung der erforderlichen Elemente mit dem höchsten Detaillierungsgrad (LOD 500) im Modell. Aufgrund ihrer Genauigkeit wurde die Tekla-Software nach eigenen Angaben in acht der zwölf für die FIFA-Weltmeisterschaft 2018 vorgesehenen Stadien eingesetzt. Übrigens: Auf dem 105 mal 68 Meter großen Geläuf in Saransk werden vier Vorrunden-Partien ausgetragen. n
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Der Grundstein für die Architektur der Zukunft. Building Automation von Beckhoff. TEKLA STRUCTURES
Skalierbare Steuerungstechnik Das modulare Steuerungssystem von Beckhoff bietet Lösungen vom leistungsstarken Industrie-PC oder Embedded-PC als Gebäudeleitrechner bis zum dezentralen Ethernet-Controller.
Der Automatisierungsbaukasten Das Beckhoff-Busklemmensystem für die Anbindung der Datenpunkte unterstützt mit 400 verschiedenen I/O-Klemmen alle gängigen Sensoren und Aktoren.
www.beckhoff.at/building Trimble Buildings Tekla Structures ist eine Lösung aus dem Portfolio von Trimble Buildings, einem Teil der Trimble-Unternehmenssparte Engineering and Construction. Die Lösungen von Trimble Buildings optimieren den gesamten Gebäudelebenszyklus, vom Entwurf über den Bau bis zum Betrieb von Gebäuden. Trimble hat das Ziel, die Bauindustrie maßgeblich zu verändern. Die Lösungen sollen die Kommunikation und Zusammenarbeit verbessern, um die Produktivität zu steigern, Ausschüsse zu reduzieren und Zeitpläne und Budgets zu optimieren. In mehr als 150 Ländern weltweit will Trimble Buildings die Art, wie Gebäude und Infrastrukturprojekte entworfen, gebaut und genutzt werden, verändern.
Mit PC- und Ethernet-basierter Steuerungstechnik von Beckhoff lassen sich alle Gebäudefunktionen softwarebasiert realisieren. Das durchgängige Automatisierungskonzept mit Hard- und Softwarebausteinen für alle Gewerke bietet maximale Flexibilität bei geringen Engineeringkosten. Die Automatisierungssoftware TwinCAT beinhaltet alle wesentlichen Gebäudefunktionen sowie eine standardisierte Systemintegration über Ethernet, BACnet/IP, OPC UA oder Modbus TCP. Der Beckhoff Baukasten erfüllt eine Gebäudeautomation nach Energieeffizienzklasse A.
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Bauen mit Abfall und Recyclingmaterial Konsequentes Kreislaufkonzept. Ein Wohnmodul, das sortenrein aus wiederverwendbaren, wiederverwertbaren oder kompostierbaren Materialien konstruiert ist: An dieser Prämisse orientiert sich die neueste Unit im NEST, dem modularen Forschungs- und Innovationsgebäude von Empa und Eawag in Dübendorf. Autor: Andreas Altstädter
Fotos: Zooey Braun; Wojciech Zawarski
„Wir müssen künftig mit sehr viel weniger Materialien für sehr viel mehr Menschen bauen.“ Werner Sobek, Leiter des Instituts für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren der Universität Stuttgart
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nfang Februar 2018 wurde die NEST-Unit „Urban Mining & Recycling“ eröffnet und bietet fortan zwei Studierenden ein Zuhause. Gleichzeitig soll sie als belebtes Labor dazu dienen, den Wandel der Bauindustrie in Richtung Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen. Immer knapper werdende Ressourcen und der daraus abgeleitete Wunsch, der heutigen Wegwerfmentalität den Rücken zu kehren, führen dazu, dass sich die Baubranche vermehrt Gedanken über die Mehrfachnutzung und Rezyklierbarkeit von Materialien sowie über alternative Konstruktionsmethoden machen muss. Die neueste NEST-Unit «Urban Mining & Recycling» setzt diese Ideen konsequent um: Entstanden ist ein Wohnmodul, dessen Strukturen und Materialien nach
dem Rückbau vollständig und sortenrein wieder- oder weiterverwendet, rezykliert oder kompostiert werden können. Das Konzept dazu stammt von Werner Sobek mit Dirk E. Hebel und Felix Heisel. Werner Sobek ist Leiter des Instituts für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren der Universität Stuttgart und Gründer der gleichnamigen Unternehmensgruppe. Dirk E. Hebel ist Leiter und Felix Heisel Forschungsverantwortlicher des Fachgebiets Nachhaltiges Bauen am KIT Karlsruhe und des Future Cities Laboratory am Singapore-ETH Centre. „Das nach wie vor anhaltende Wachstum der Weltbevölkerung sowie zur Neige gehende Ressourcen erfordern dringend ein Umdenken im Bauwesen“, so Werner Sobek. „Wir müssen künftig mit sehr viel weniger Materialien für sehr viel mehr Menschen bauen.“
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Eine zentrale Rolle auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Bauwirtschaft spielt deshalb der Kreislaufgedanke: „Die verwendeten Materialien werden nicht verbraucht und dann entsorgt; sie sind vielmehr für eine bestimmte Zeit aus ihrem Kreislauf entnommen und werden später wieder in diesen zurückgeführt“, erklärt Dirk E. Hebel das Konzept. In der NEST-Unit „Urban Mining & Recycling“ kommen dementsprechend verschiedenste, seriell verarbeitete Bauelemente zum Einsatz, deren unterschiedliche Materialien sortenrein und rückstandsfrei in ihre jeweiligen Stoffkreisläufe zurückgeführt werden können. Unter anderem werden neuartige Dämmplatten aus Pilz-Myzelium, innovative Recyclingsteine, wiederverwertete Isolationsmaterialien sowie geleaste Teppichböden verwendet.
Reversible Materialverbindungen als Voraussetzung für sortenreine Trennung Das Tragwerk und große Teile der Fassade bestehen aus unbehandeltem Holz. «Hier liegt die Innovation in den Verbindungen», erklärt Felix Heisel vom KIT. «Sämtliche Verbindungen können einfach rückgängig gemacht werden, weil die Materialien beispielsweise nicht verklebt, sondern gesteckt, verschränkt
oder verschraubt sind.» Das eingesetzte Holz wird zudem so verwendet, dass eine sonst übliche chemische Behandlung nicht nötig ist und damit die sortenreine Wiederverwertung oder eine rein biologische Kompostierung möglich wird. Zusätzlich zum Holz besteht die Einfassung der Fassade aus wiederverwendeten Kupferplatten, die zuvor das Dach eines Hotels in Österreich deckten, bzw. aus Platten, die aus eingeschmolzenem, wiederverwertetem Kupfer gefertigt wurden. Die komplette Unit wurde im Werk vorfabriziert und innerhalb eines Tages ins Forschungsgebäude auf dem Empa-Campus in Dübendorf eingebaut. In Kürze werden zwei Studierende in die Dreizimmerwohnung einziehen und sich mit den beteiligten Forschern regelmäßig über ihre Alltagserfahrungen austauschen. «Mit der Umsetzung und der Demonstration des konsequenten Kreislaufkonzepts in einem realen und bewohnten Bauprojekt, erhoffen wir uns natürlich, das wir ein Umdenken im Bauwesen anstoßen können», sagt Enrico Marchesi, verantwortlicher Innovation Manager im NEST. „In Zukunft sollen Gebäude nicht nur Wohn- und Arbeitsraum bieten, sondern gleichzeitig auch als Materiallager für die nächste Generation dienen.“
„In Zukunft sollen Gebäude nicht nur Wohn- und Arbeitsraum bieten, sondern gleichzeitig auch als Materiallager für die nächste Generation dienen.“ Enrico Marchesi, Innovation Manager im NEST
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„Urban Mining & Recycling“ Bauherrschaft: Empa, Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt, Dübendorf, Schweiz Konzeption, Entwurf und Objektplanung: Werner Sobek mit Dirk E. Hebel und Felix Heisel, Stuttgart und Karlsruhe, Deutschland Tragwerksplanung und Generalunternehmer: Kaufmann Zimmerei und Tischlerei GmbH, Reuthe, Österreich
NEST – Gemeinsam an der Zukunft bauen Im Bau- und Energiebereich ist es schwierig, neue Technologien und Produkte schnell auf den Markt zu bringen. Heute besteht oft eine große Lücke zwischen Technologien, die im Labor funktionieren, und dem Markt, der zuverlässige, ausgereifte Produkte verlangt. NEST (Next Evolution in Sustainable Building Technologies) beschleunigt den Innovationsprozess, indem es eine Plattform bietet, auf der Neues unter realen Bedingungen validiert, verbessert und demonstriert werden kann. Das modulare Forschungs- und Innovationsgebäude von Empa und Eawag
besteht aus einem zentralen Rückgrat – dem «Backbone» – und drei offenen Plattformen, auf denen einzelne Forschungs- und Innovationsmodule nach einem «Plug-&Play»-Prinzip installiert werden. In diesen Units wird gearbeitet und gewohnt – und gleichzeitig sind sie belebte Versuchslabors. Im NEST arbeiten nationale und internationale Forscherteams aus Universitäten und Fachhochschulen, Architekturbüros und innovative Firmen aus der Baubranche zusammen. Gemeinsam erschaffen Forschung, Wirtschaft und öffentliche Hand die Zukunft des Bau- und Energiebereichs. n
HLSKE und MSR: Amstein-Walthert AG, Zürich, Schweiz Sprinkler: NBG Ingenieure AG, Bern, Schweiz; JOMOS Feuerschutz AG, Balsthal, Schweiz Brandschutz: Balzer Ingenieure AG, Chur, Schweiz Bauphysik: Weber Energie und Bauphysik, Schaffhausen, Schweiz
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Wie Perlen auf der Gummischnur Erfolgreiches Pilotprojekt. Die erste dehnfugenlose Brücke, die Satzengrabenbrücke, hat ihren ersten Winter überstanden. Die Messergebnisse zeigen, dass die neue Technik bestens funktioniert.
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er im Auto mit flottem Tempo über eine Brücke fährt, spürt es sofort: Meist rumpelt man am Anfang und am Ende der Brücke über eine Dehnfuge, die dort eingebaut werden muss, weil sich die Brücke je nach Temperatur ausdehnt und zusammenzieht. Gerade diese Fugen sind teuer und wartungsintensiv. An der TU Wien wurde daher eine Brückenvariante entwickelt, bei der auf diese
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Dehnfugen verzichtet wird. Die Technik wurde von der ASFINAG beim Bau der Satzengrabenbrücke an der Nordautobahn erstmals eingesetzt. Nun hat die dehnfugenlose Brücke ihren ersten Winter überstanden. Die Messergebnisse zeigen, dass die neue Technik bestens funktioniert.
Drohende Winterschäden „Kleinere Distanzen überbrückt man gerne mit sogenannten integralen Brücken – das
sind monolithische Bauwerke, bei denen es keine getrennten Teile gibt, die sich gegeneinander verschieben könnten“, erklärt Prof. Johann Kollegger vom Institut für Tragkonstruktionen der TU Wien. Bei längeren Brücken ist das normalerweise nicht möglich, denn der Beton kann sich abhängig von der Temperatur ausdehnen oder zusammenziehen. Bei einer Brücke mit einer Länge von 100 Metern ergeben sich schon einige Zentimeter Längen-
unterschied zwischen Sommer und Winter, rechnet Kollegger vor – und das ist zu viel. Besonders im Winter, wenn sich der Beton zusammenzieht, können schwere Schäden in der Asphaltfahrbahn entstehen. Im Sommer ist die Gefahr geringer, weil das Material bei höheren Temperaturen formbarer wird. Mit Dehnfugen lässt sich das Problem beheben: Die Brücke besteht dann aus mehreren Teilen, die sich in einem gewissen Ausmaß frei gegeneinander verschieben können – doch diese Dehnfugen sind ein typischer Schwachpunkt moderner Brückenbauten. Sie brauchen immer wieder Wartung, müssen manchmal ausgetauscht werden und sind die Ursache für etwa 20 Prozent der Brücken-Instandhaltungskosten. „Da sind allerdings die volkswirtschaftlichen Schäden noch gar nicht
mitberücksichtigt, die durch Umleitungen, Staus und Verkehrsbehinderungen anfallen“, fügt Kollegger hinzu.
Betonelementen kleine Spalten – allerdings nur im Millimeterbereich, sodass diese keine Gefahr für die Asphaltfahrbahn darstellen.
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Der fugenlose Fahrbahnübergang wurde von der TU Wien mit Unterstützung durch ihre Abteilung „Forschungs- und Transfersupport“ patentiert. Maßgeblich beteiligt an der Entwicklung war auch Bernhard Eichwalder, der mehrere Jahre lang im Team von Johann Kollegger forschte und im Jahr 2017 den FSV-Preis für seine Dissertation erhielt.
Daher entwickelte man an der TU Wien eine Alternative: Statt die Verformung in einzelnen Fugen am Anfang und am Ende der Brücke aufzunehmen, verteilt man diese auf einen größeren Bereich. 20 bis 30 Betonelemente werden hintereinander aufgereiht und mit Seilen aus einem speziellen GlasfaserWerkstoff miteinander verbunden. Die Konstruktion ähnelt einer Kette von Perlen, die auf einem Gummiband aufgefädelt sind: Wenn daran gezogen wird, erhöht sich der Abstand zwischen allen Perlen gleichmäßig im selben Ausmaß. Wenn sich die Brücke im Winter verkürzt, entstehen zwischen benachbarten
Wichtig war außerdem, eine passende Asphaltmischung zu entwickeln, mit der man die Betonelemente bedecken kann. Sie muss flexibel genug sein, um die millimeterkleinen Bewegungen mitzumachen, ohne dabei rissig zu werden. Diese Aufgabe übernahm das
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„Kleinere Distanzen überbrückt man gerne mit sogenannten integralen Brücken – das sind monolithische Bauwerke, bei denen es keine getrennten Teile gibt, die sich gegeneinander verschieben könnten.“ Johann Kollegger, Institut für Tragkonstruktionen der TU Wien
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Team von Prof. Ronald Blab vom Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien.
Pilotprojekt in Niederösterreich Die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-AG ASFINAG war von Beginn an am Projekt beteiligt und war somit auch der erste Bauträger, der die neuen Erkenntnisse umsetzen durfte: Als Teil der Nordautobahn A5 zwischen Schrick und Poysbrunn im Norden Niederösterreichs wurde die 112 Meter lange Satzengrabenbrücke errichtet – die nun längste integrale Brücke Österreichs. Nachdem es sich um ein erstes Pilotprojekt handelte, entschied man sich dafür, ein
umfangreiches Monitoringprogramm zu installieren. So können wertvolle Erfahrungen gesammelt werden. Nun, nachdem die kälteste Zeit des Jahres vorüber ist und die Daten ausgewertet wurden, lässt sich eine positive Bilanz ziehen: „Unsere theoretischen Berechnungen zur Aufteilung der Verformungen auf die einzelnen Betonelemente konnten durch die Messungen bestätigt werden“, berichtet Michael Kleiser, der zuständige Experte für Brückenbau bei der ASFINAG. So steht nun dem Einsatz der neuen Technik für weitere Brückenbauten nichts mehr im Weg. Das Team hofft, dass sich die neue Methode nicht nur in Österreich, sondern auch in anderen Staaten bald durchsetzt. n
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Roboter kooperieren im Holzbau Integrierte Bauweise. Forschende der ETH Zürich überführen ein neues digitales Holzbauverfahren erstmals von der Forschung in die Praxis. Das Projekt vereint Architektur mit Robotik und Handwerk. Autor: Birgit Salomon
Verändert sich etwas im Gesamtprojekt, kann das Computermodell laufend an die neuen Anforderungen angepasst werden.“ Matthias Kohler, Professor für Architektur und Digitale Fabrikation an der ETH Zürich
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ie Digitalisierung hat im Holzbau Einzug gehalten: Ganze Bauelemente werden bereits heute mit computergestützten Anlagen gefertigt. Dabei wird das Rohmaterial zwar von Maschinen zugeschnitten, danach jedoch meist manuell zu einem ebenen Rahmen verbaut. Dieser Fertigungsprozess schränkte die geometrische Gestaltungsfreiheit bis anhin stark ein. Im Rahmen des Nationalen Forschungsschwerpunktes (NFS) Digitale Fabrikation haben Forschende der Professur für Architektur und Digitale Fabrikation der ETH Zürich nun ein neues, digitales Holzbauverfahren entwickelt. Es erweitert die Möglichkeiten der traditionellen Holzrahmenbauweise, indem es erlaubt, geometrisch komplexe Holzmodule effizient zu realisieren. Spatial Timber Assemblies wurde in enger Zusammenarbeit mit der Erne AG Holzbau entwickelt und wird im DFAB HOUSE auf dem Forschungs- und Innovationsgebäude NEST der Empa und Eawag in Dübendorf erstmals eingesetzt. Gleichzeitig handelt es sich um das erste Mal, dass ein großmaßstäbliches Architekturprojekt mit den Baurobotern des neuen Robotic Fabrication Laboratory (RFL) an der ETH Zürich umgesetzt wird.
Mit robotischer Präzision In einem ersten Schritt nimmt ein Roboter einen Holzbalken auf und führt ihn einer Säge für den Zuschnitt zu. Nach einem automatisierten Werkzeugwechsel bohrt ein zweiter Roboter die erforderlichen Löcher für
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die Anschlüsse zu den verbindenden Balken vor. Abschließend kooperieren die beiden Roboter und ordnen die Balken gemäß Computerentwurf präzise im Raum an. Damit es beim Positionieren der einzelnen Holzbalken nicht zu Kollisionen kommt, haben die Forschenden einen Algorithmus entwickelt, der den Bewegungspfad für die Roboter anhand des Baufortschritts fortlaufend neu berechnet. Handwerker verschrauben die Balken anschließend manuell.
Nachhaltiger und individueller bauen Im Gegensatz zur traditionellen Holzrahmenbauweise kann bei Spatial Timber Assemblies auf Verstärkungsplatten zur Aussteifung verzichtet werden, denn die erforderliche Steifigkeit und Tragfähigkeit resultiert aus der geometrischen Anordnung. Das spart nicht nur Material, sondern eröffnet auch gestalterisch neue Möglichkeiten. Insgesamt sechs räumliche, geometrisch individuelle Holzmodule werden auf diese Weise erstmals vorfabriziert. Lastwagen bringen sie dann auf die Baustelle des DFAB HOUSE auf dem NEST in Dübendorf, wo sie zu einer doppelstöckigen Wohneinheit mit einer Fläche von mehr als 100 Quadratmetern zusammengefügt werden. Die komplexe Geometrie des Holzbaus wird dereinst hinter einer lichtdurchlässigen Membranfassade sichtbar bleiben.
Integrierte digitale Bauweise Die Informationen darüber, wie die Holzbalken zugeschnitten und angeordnet werden
müssen, beziehen die Roboter aus einem computergestützten Gestaltungsmodell. Dieses wurde eigens ihm Rahmen des Projektes entwickelt und hat auf Basis verschiedener Eingabeparameter eine Geometrie aus insgesamt 487 Holzbalken generiert.
Fotos: ETH Zürich
Dass bei Spatial Timber Assemblies nicht nur digital fabriziert, sondern auch entworfen und geplant wird, ist für Matthias Kohler, Professor für Architektur und Digitale Fabrikation an der ETH Zürich und Projektinitiant des DFAB HOUSE, ein entscheidender Vorteil: „Verändert sich etwas im Gesamtprojekt, kann das Computermodell laufend an die neuen Anforderungen angepasst werden.
Robotic Fabrication Laboratory (RFL) Das Robotic Fabrication Laboratory (RFL) ist die weltweit erste Forschungsplattform im Bereich großmaßstäblicher, roboterbasierter Fabrikation in der Architektur. Als deckenmontiertes Portalsystem deckt das RFL die gesamte Laborhalle ab und kann ein Volumen von insgesamt 45 x 17 x 6 Metern mit vier kooperierenden Industrierobotern bearbeiten. Dies erlaubt es, Experimente im Bereich der robotischen Fabrikation in der Architektur von bislang unbekannter Dimension durchzuführen und neue Forschungsfelder zu erschließen. Das RFL ist ein integraler Bestandteil des neuen Arch_Tec_Lab des Instituts für Technologie in der Architektur (ITA) und wurde in enger Zusammenarbeit mit den Firmen ABB und Güdel realisiert. Beteiligte Industriepartner ABB Schweiz AG, Güdel Schweiz AG, Bachmann Engineering AG
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Diese integrierte digitale Bauweise überwindet die Distanz zwischen Entwurf, Planung und Ausführung.“
Erne AG Holzbau zusammen. Im Rahmen von Spatial Timber Assemblies fließt nun erneut Holzbauwissen des Unternehmens in die ETH Forschung mit ein.
Erfolgsrezept Wissensaustausch Bereits beim robotergebauten Holzdach des Arch_Tech_Lab auf dem Campus Hönggerberg arbeitete die ETH Zürich erfolgreich mit
Kohler ist vom Synergieeffekt dieser Zusammenarbeit überzeugt: „Die digitale Fabrikation ist auf das enorme Wissen, das im Handwerk
steckt, angewiesen. Umgekehrt kann die Digitalisierung das Handwerk aufwerten und neue Möglichkeiten eröffnen.“ Dass die wissenschaftlichen Disziplinen Hand in Hand mit der Industrie arbeiten, sei außerdem ausschlaggebend dafür, dass Technologien nach so kurzer Zeit bereits in die architektonische Anwendung überführt werden können, so Kohler. n
DFAB HOUSE – digital entworfen, geplant und gebaut Acht Professuren der ETH Zürich bauen gemeinsam mit Industriepartnern das DFAB HOUSE, eine dreigeschoßige Wohneinheit auf der Forschungs- und Innovationsplattform NEST der Empa und Eawag in Dübendorf. Mit der Fabrikation der „Mesh Mould“ Wand erfolgte im Mai 2017 der Startschuss für dieses weltweit erste Gebäude, das gleich mehrere neuartige, digitale Bauprozesse unter einem Dach vereinigen wird. Seither wurden zwei weitere, ebenfalls digital geplante und fabrizierte Gebäudekomponenten zur Produktionsreife gebracht und digital mit dem Gesamtprojekt koordiniert. Mit dem automatischen GleitschalungsSystem „Smart Dynamic Casting“ wurden an der ETH bereits individuell dem Lastfall angepasste Fassadenpfosten aus Beton für die Glasfassade des Gebäudes vorfabriziert. In Vorproduktion befindet sich zudem ein sogenannter „Smart Slab“, eine statisch optimierte Geschoßdecke aus Beton, für deren Schalung Forschende großformatigen 3D-Sanddruck verwenden. Im Zusammenspiel mit Spatial Timber Assemblies gehen diese Elemente im DFAB HOUSE – das im Herbst 2018 eröffnet wird – eine einzigartige Verbindung ein.
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Energiekosten senken, Umwelt schützen mit enelteco Energie-Consulting Berater-Honorare oder Wechselge- VERLÄSSLICH bühren fallen bei enelteco keine an. Durch langjährige Erfahrung und Das Service ist kostenlos. direkte Verträge mit österreichiDie Bündelung zahlreicher Abneh- schen Partnern sowie konsequente mer macht‘s möglich: „Wir sind auf Marktbeobachtung kann enelteco Energieversorgung spezialisiert, immer den optimalen Preis bieten. nehmen unseren Kunden alles ab, VERGLEICHBAR was damit zu tun hat. Sie können sich dadurch auf ihre eigentliche Ge- Laufendes Reporting und Auswerschäftstätigkeit konzentrieren - und tung der Kosten und des Verbrauchs von unseren Konditionen profitie- ergänzen das Angebot von enelteren,“ erklärt enelteco-Gründer und co, das demnächst weiter ausgebaut wird: E-Monitoring-Systeme werden Geschäftsführer Paul Durstmüller. den Vergleich zwischen Gebäuden Im enelteco-Energiepool sind mitt- und Anlagen ermöglichen, auch der lerweile Unternehmen mit einem Energieverbrauch von Fahrzeugen Gesamtverbrauch von vielen Millio- wird so überwacht werden können. nen Kilowattstunden vertreten. DaIng. Paul Durstmüller, BSc durch können entsprechend attrakti- UMWELTFREUNDLICH Geschäftsführer Seit Anfang 2017 liefert enelteco ve Konditionen erzielt werden. Energiemanagement und Beratung, ausschließlich Strom aus 100 ProSeit 2012 wurden tausende Firmen das bietet die 2012 in Wien gegrünzent Wasserkraft und damit CO2 in Österreich und Deutschland beradete Firma enelteco. neutral. Auf Wunsch wird auch ten, in Sachen Beschaffung und Aus100% Ökostrom angeboten. Und sie verspricht und liefert - je schreibung von Strom und Gasliefenach Region - bis zu 30 Prozent nied- rungen sowie beim Tarifvergleich für enelteco Energie-Consulting GmbH rigere Energiepreise für Strom und Gas, Strom und Fernwärme wieder- Richard Strauß Straße 15 Gas, wobei im Osten Österreichs kehrende Energiemarktanalysen für A-1230 Wien mehr „zu holen“ ist als im Westen. www.enelteco.eu alle wichtigen Commodity-Märkte.
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Positionen & Meinungen CHRISTOPH PRAMBÖCK UND BERND WINTER
„Wir haben ein funktionelles, hochwertiges und schönes Gebäude bezogen und haben es funktionell und auch hochwertig bespielt.“ Bernd Winter
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Glücklich am QBC Option auf Expansion. Die BDO Partner Bernd Winter, Leiter Branchencenter Immobilienunternehmen, und Christoph Pramböck, Leiter Competence Center Immobilienbewertung, sind überzeugt: „Der Standort ist top.“ Das Gespräch führte: Michael Neubauer
Was waren die wichtigsten Punkte, die für den Standort QBC sprachen? Bernd Winter: Wir haben einen Standort gesucht, der sowohl von der Erreichbarkeit bzw. der Verkehrslage als auch von der Infrastruktur her erfüllt, was man von einem modernen, funktionellen und gut organisierbaren Bürostandort erwartet. Und ich glaube, dass wir das hier im QBC gefunden haben. Wir haben ein funktionelles, hochwertiges und schönes Gebäude bezogen und haben es funktionell und auch hochwertig bespielt. Christoph Pramböck: Für uns war bei der Standortsuche das Kriterium öffentliche Er-
reichbarkeit ganz wichtig. Das ist hier – ebenso wie die Parkplatzsituation – auch ein Riesenvorteil gegenüber der Innenstadt. Wir waren jedenfalls nach der Erste Bank die Ersten, die Flächen in der QBC bezogen haben. Auf uns sind viele gefolgt. Das war am Anfang, als wir die Entscheidung getroffen haben hierherzuziehen, noch nicht absehbar. Winter: Wir wussten natürlich vorab, dass die Signa hier in der Nähe das Icon errichtet. Oder dass rundherum Büro-, Gewerbe-, Hotel- und Wohnflächen gebaut werden. Somit lag es auf der Hand, dass das QBC ein sehr attraktiver Standort wird – sowohl für unsere Mitarbeiter als auch für
unsere Klienten. So oder so war es für uns klar, dass wir einen neuen Standort suchen mussten. Hätten Sie den Mietvertrag am alten Standort theoretisch verlängern können oder wollte das die Vermieterseite auch nicht mehr? Winter: Theoretisch hätten wir schon verlängern können. Das hätte aber das Problem nicht gelöst, dass wir am alten Standort nicht alle unsere Mitarbeiter unterbringen können. Pramböck: Wir hätten in der City um mehrere Stockwerke aufstocken müssen – durchaus auf Höhe des Stephansdoms (lacht) – um dort bleiben zu können.
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Positionen & Meinungen
„Die einzelnen Räume sind so ausgerichtet, dass darin bis zu sechs Personen sitzen können.“ Christoph Pramböck
Wie ist der Standortwechsel von den Mitarbeitern aufgenommen worden? Pramböck: Von unseren Mitarbeitern wurden der neue Standort und das neue Büro sehr gut angenommen. Winter: Das Feedback war sogar extrem gut. Das wissen wir, weil wir ja im Vorfeld von einer Beratungsfirma eine Mitarbeiterbefragung durchführen haben lassen. Dabei wurde auch erörtert, wie sich jeder Einzelne sein neues Büro vorstellt. Das haben wir versucht, entsprechend umzusetzen. Hat sich in der Befragung etwas ergeben, wo Sie gesagt haben, das müssen wir unbedingt machen? Winter: Der Trend der Zeit geht ja eindeutig in Richtung Großraumbüro mit Konzepten wie Desk-Sharing. Aus der Befragung hat sich ergeben, dass das keiner will. Rund 90 % der Mitarbeiter haben dazu ganz klar „nein“ gesagt. War es eine Überlegung, in ein Großraumbüro zu ziehen? Winter: Natürlich war es eingangs eine Überlegung – auch weil das Konzept derzeit sehr gehypt wird. Sie ist allerdings sehr schnell zerschellt. Ich persönlich frage mich mittlerweile, ob das Thema nicht von Leuten gehypt wird, die dann nicht drinnen arbeiten müssen. Desk-Sharing und Großraumbüros sind einerseits eine Kulturfrage. Andererseits spielt aber auch eine Rolle, was ein Unternehmen macht. Ich kann mir das sehr gut bei sehr kreativen Berufen – vielleicht im Marketing oder der Werbung vorstellen. Wenn ich allerdings einen Aktenvermerk ausarbeiten und sehr konzen-
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triert arbeiten muss, ist es verständlich, dass man dafür eine gewisse Ruhe benötigt, um konzentriert arbeiten zu können. Spannend ist sicherlich auch, dass diverse Studien belegen, dass die neuen Arbeitsplatzkonzepte nicht wirklich viel Platzersparnis mit sich bringen. Pramböck: Unser wichtigstes Kapital sind unsere Mitarbeiter. Wenn wir sie nicht glücklich machen, wird unser Unternehmen weder mittel- noch langfristig funktionieren. Ich habe bis jetzt keine Studie gelesen, die wirklich belegt, dass man mit den neuen Arbeitsplatzkonzepten Flächen einsparen kann.
Sie werden dann halt anders verwendet, aber die Möglichkeit, Flächen einzusparen, liegt in dem Sinn nicht vor. Winter: Auch weil man diese Rückzugs- und Ruhezonen erst wieder benötigt. Wie Christoph schon gesagt hat, sind unsere Mitarbeiter unser Kapital. Wenn wir jetzt im Vorfeld eine Studie machen und dann genau das Gegenteil umsetzen, wäre das völlig absurd und dazu noch vollkommen demotivierend. Das ist das eine. Das zweite ist, dass wir auch in Summe versucht haben, den Standort sehr mitarbeiterorientiert einzurichten. Das beginnt mit einem sehr großen Veranstaltungs- und
Schulungsraum nach dem neuesten Stand der Technik, mit Videokonferenz- und Übertragungsmöglichkeiten zu unseren anderen Standorten in Graz, Linz etc. Wichtig war uns aber auch, andere Bedürfnisse der Mitarbeiter zu adressieren. Dazu gehören etwa Kantine, Betriebskindergarten und Silent Rooms, wo man die Möglichkeit hat, bei Bedarf ungestört zu telefonieren. Einen Betriebskindergarten gab es vorher nicht? Winter: Nein. Es gab weder ein Restaurant noch einen Betriebskindergarten. Beides wird übrigens sehr gut angenommen.
Pramböck: Sehr gut angenommen werden auch Dinge wie höhenverstellbare Tische. Wichtig war für uns aber auch, über Kapazitäten für neue Mitarbeiter zu verfügen. Die einzelnen Räume sind so ausgerichtet, dass darin bis zu sechs Personen sitzen können. Bis der vorhandene Platz wirklich ausgenützt werden wird, wird es noch etwas dauern.
„Unsere Mitarbeiter sind unser Kapital.“ Bernd Winter
Derzeit arbeiten rund 500 Mitarbeiter am neuen Standort. Wie viele könnte man hier insgesamt – im Falle einer Vollbelegung – unterbringen? Winter: Über 800. Wir haben hier also noch ein bisschen Luft nach oben.
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Sie könnten hier in den nächsten beiden Jahren mit prognostiziertem Wachstum also noch Mitarbeiter unterbringen? Winter: Ja definitiv, diese Platzreserven sind vorhanden, ebenso ist die derzeitige Untervermietung zeitlich so gestaltet, dass unserem erwarteten Wachstum Rechnung getragen wird. War es von vornherein geplant, Flächen unterzuvermieten – etwa um die Kosten zu minimieren – oder hat sich das aufgrund der Standortwahl ergeben? Winter: Über Platz für Wachstum zu verfügen, war für uns von Anfang an ein wichtiges Kriterium bei der Standortwahl. Es ist natürlich schwierig abzuschätzen, wie schnell wir künftig wachsen werden. Bisher sind wir sehr, sehr rasant gewachsen. Wie ich in die Firma eingetreten bin, waren wir insgesamt 55 Mitarbeiter. Jetzt sind wir hier am Standort fast 500. Wir blicken also auf eine tolle Entwick-
lung zurück. Und wir haben eigentlich bisher immer deshalb unseren Standort gewechselt, weil wir schlichtweg nicht die notwendigen räumlichen Kapazitäten hatten, um zu wachsen. Hätten wir uns jetzt für einen Standort entschieden, an dem 600 Mitarbeiter Platz gefunden hätten, so wäre das nicht langfristig und zukunftsorientiert. Daher haben wir auch eine entsprechend große Kapazität gesucht. Hier verfügen wir jetzt über 17.000 Quadratmeter an Nutzfläche. Mit Kindergarten und Restaurant fällt natürlich einiges weg. Trotzdem haben wir hier eine große Entwicklungsmöglichkeit. Am Innenstadtstandort hatten wir etwas über 6.000 Quadratmeter. Wir haben also unisono gesagt, dass für uns ein Standort mit weniger als 9.000 Quadratmetern nicht in Frage kommt, da wir sonst in unserem Wachstum limitiert wären. Ich kann mir vorstellen, dass es immer schwieriger wird, mit so vielen Mitarbeitern einen Standort zu suchen. Winter: Wir wurden von EHL Immobilien toll unterstützt, die uns eine gute Angebotslandkarte aufgezeichnet haben. Gemeinsam haben wir vieles durchbesprochen. Pramböck: Zwischen der Entscheidung, den Standort zu wechseln, und dem tatsächlichen Umzug hatten wir eine Vorlaufzeit von zwei Jahren. Das muss auch gesagt werden. Über eine entsprechende Vorlaufzeit zu verfügen, ist auch ganz besonders wichtig. Grundsätzlich werden ja laufend Projekte realisiert. Aber dass zu einem gewissen Zeitpunkt an einem Standort ein Projekt mit der richtigen Größenordnung fertig wird, ist meistens ein Zufall. Winter: Wir haben uns im Vorfeld schon einiges überlegt. Vor allem, was für unsere Mitarbeiter einen guten Standort ausmachen würde. Ganz wesentliche Punkte waren dabei Infrastruktur und Verkehrsanbindung. Wie wichtig ist für Sie, dass ihr Gebäude eine Zertifizierung – in diesem Fall von der ÖGNI – aufweist? Winter: Das ist wichtig. Alleine schon mit Hinblick auf die Wertigkeit des Gebäudes bzw. den Wiederverkaufswert. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass es ein moderner Bürostandort ohne entsprechende Zertifizierung schwer haben wird. Nachhaltige Gestaltung war für uns von Anfang an ein zentrales Anliegen.
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„Den guten Infrastruktur-Standort Hauptbahnhof wird es noch in hundert Jahren geben. Daher wohl auch die Überlegung, dass man ein Haus baut, das lange hält.“ Christoph Pramböck
Wir haben beispielsweise auch gesagt, dass, wenn man lange Stunden konzentriert arbeiten muss, die Beleuchtung stimmen muss. Daher haben wir sehr viel Wert auf gutes Licht gelegt. Hier haben wir durchgehend LED-Beleuchtung mit 3.500 Lumen, was wir als ideal empfinden. 3.000 Lumen wären zu warm gewesen. Da würde man eher rascher ermüden. Wer hat sich um die Inneneinrichtung gekümmert? Winter: Das Atelier Heiss. Dazu haben wir noch als Bauherrenvertreter DI Stephan Fuld zur Unterstützung hinzugenommen, was sehr positiv war. Beides hat sehr gut funktioniert. Strauss & Partner war bekanntlich der Developer. Der Architekt war Jabornegg & Palffy. Die Einrichtung stammt va von neudoerfler und Wittmann. Weiters involviert: ursprünglich S Immo, Porr, Strauss & Partner. Für mich ist unser Gebäude eigentlich das schönste im gesamten QBC. Das ist jetzt nur eine Kleinigkeit, aber die Fenster kann man überall einen Spalt öffnen. Man hat also immer das Gefühl, frische Luft reinlassen zu können. Pramböck: Und durch die Sogwirkung kommt auch wirklich frische Luft rein. Winter: Das ist unglaublich angenehm für die Mitarbeiter und uns alle – auch für mich, ich schätze das sehr.
In vielen Büros ist einer der Hauptkritikpunkte – auch wenn die Klimatechnik und der Luftaustausch funktionieren – dass man die Fenster nicht öffnen kann. Winter: Insofern ist das Gebäude auch richtig gut durchdacht. Pramböck: Wir verfügen hier über Deckenkühlung, was eigentlich eh schon fast überall Standard ist. Weiters haben wir Radiatoren, also keine Klimaanlagenheizung. Zur Bautechnik kann man noch sagen: Den sehr guten Infrastruktur-Standort hier beim Hauptbahnhof wird es auch noch in einigen hundert Jahren geben. Der zentrale Hauptbahnhof wird
jetzt nicht mehr so schnell umgebaut oder abgesiedelt werden. Auch eine Rücksiedelung zum Westbahnhof scheint unrealistisch. Daher wohl auch die Überlegung, dass man ein Haus baut, das lange hält. Winter: Dieser Standort ist sicherlich einer der allerletzten stadtnahen Entwicklungsgebiete Wiens. Für uns war also relativ schnell klar, dass das eine richtig gute Sache wird. Das hat für uns auch die Entscheidung hierher zu kommen entsprechend leicht gemacht. Wenngleich wir auch geschaut haben welche Möglichkeiten es im 1. Bezirk gibt – aber nicht fündig geworden sind. n
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Bauen & Technik DIE REFERENTEN Architekt Robert Angst, Umweltkonsulent Arne Ragoßnig, Firmenchefin und Vermessungsexpertin Michaela RagoßnigAngst sowie Rainald Löscher von der MA 37 (v.l.)
Planen ohne Fallen Wissen rund um das Bauen. Von Bauträgern, Bauherren und Projektleitern wird kompaktes Knowhow verlangt, denn Planungsfallen lauern überall. Im Rahmen einer Fachveranstaltung der Angst Group wurden häufige Planungsfehler und relevante Aspekte beleuchtet.
N
ehmen Sie nicht immer alles so ernst, was Magistrats-beamten sagen.“ Mit diesen launigen Worten eröffnete Rainald Löscher von der Wiener Baubehörde seinen Vortrag. „Planen ohne Fallen“ lautete das Motto einer Fachveranstaltung der Angst Group und zahlreiche Kunden, allen voran Bauträger, folgten der Einladung in die Wiener Firmenzentrale. Löscher entschuldigte sich `höflich´ bei den Anwesenden, weil in der „Baubehörde oft vergessen wird, dass Bauträger ja ein viel umfassenderes Arbeitsgebiet zu meistern haben als die 140 Paragraphen der Bauordnung.“ Es gebe aber immer wieder Fehler, Irrtümer, die sich in der Praxis wiederholen und zu einem langwierigen, im schlimmsten Fall ne-
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gativen Bewilligungsverfahren führen. Zum Beispiel, dass der Bauplatz nicht vorhanden ist. Wenn ja, passen die Fluchtlinien mit den Grenzen überein? Gibt es gefestigte Grenzen zu den Nachbarn? Ist das Grundstück im Grenzkataster? Was ist etwa mit den gemeinsamen Feuermauern an der Grundstücksgrenze und wie sehen diese aus? All diese Fragen gehören von Anbeginn geklärt. Für Unmut bei der Behörde sorgen bei der Einreichung die „überfrachteten Architektenpläne“ mit Ausstattungsdetails wie Kücheneinrichtung, Wohnzimmerbelag oder Angaben, wo der Fernseher steht. Das interessiert die Behörde überhaupt nicht, aber „die exakte Gebäudehöhe, die bebaute Fläche, der Geländeanschluss schon“. Diese bedeutenden Details fehlen mitunter und wenn vorhanden, passieren auch immer wie-
der Fehler in den CAD-Anwendungen. Die am Plan angegebenen Maßeinheiten stimmen in der jeweiligen Summe sehr oft nicht. „Bitte vor der Einreichung nachrechnen und kontrollieren“, lautet sein Appell. Schließlich sorgt auch der Paragraph 69 Ausnahmebestimmungen immer wieder für Diskussionen. Die Baubehörde erwartet sich eine Begründung für das Ansuchen. „Je mehr die Formulierung mit Argumenten gefüllt wird, desto erfolgsversprechender“, sagt Löscher.
Altlasten und Schlüsselnummern Ein Standort für das Bauvorhaben ist gefunden und dem Kauf des zukünftigen Baugrunds oder Objekts steht nichts mehr im Wege. Vielleicht doch? Sehr oft befinden sich verdeckte, nicht auf den ersten Blick erkenn-
„Die AbfallverzeichnisVerordnung kennt 1700 unterschiedliche Abfallarten.“ Arne Ragoßnig, Umweltkonsulent
bare, unerwünschte Hinterlassenschaften auf dem Standort, die heute längst nicht mehr den umweltgesetzlichen Bestimmungen entsprechen. Solche Altlasten müssen dann teuer saniert oder entsorgt werden. Das ist manchmal so kostspielig, dass sich das Projekt nicht mehr rechnet oder gar unfinanzierbar wird. „In der Abfallwirtschaft spielt der Baubereich eine immer größere Rolle“, erklärt Umweltkonsult Arne Ragoßnig dem Publikum. Bei den Planern werde das Thema aber vielfach noch unterschätzt. Wie kann ich vermeiden, eine Altlast zu kaufen, beziehungsweise welche Verpflichtungen entstehen, wenn das Grundstück/Objekt kontaminiert ist? Ganz einfach: „Frühzeitig eine abfallwirtschaftliche Expertise einholen“, so Ragoßnig. Er leitet innerhalb der Angst Group den Bereich Umwelttechnik und berät Bauherren von der Analyse über Genehmigungsverfahren und Gutachten bis hin zur Beweissicherung. Die Einhaltung der Baustoffrecycling-Verordnung darf auf keinen Fall vernachlässigt werden. In der Praxis kann die Behörde eine Abrissmaßnahme einstellen, wenn sie beispielsweise entdeckt, dass Schadstoffe wie alte Leuchtstoffröhren, die als gefährlicher Abfall gelten, nicht ordnungsgemäß mit befugten Abfallentsorgern beseitigt werden. Zudem gibt es auch eine Trenn- bzw. Wiederverwertungspflicht für nichtgefährliche Materialien. Wie soll ich wissen, was ein gefährlicher Abfall ist und
was nicht? Welche Materialien muss ich der Recyclingwirtschaft zuführen? Es empfiehlt sich, immer einen Experten hinzuzuziehen, um unvorhergesehene Probleme und Kosten zu vermeiden. „Die AbfallverzeichnisVerordnung kennt 1.700 unterschiedliche Abfallarten, die nach Schlüsselnummern geordnet sind“, so Ragoßnig. Abfall-Behandlungsunternehmen haben jedoch unterschiedliche „Schlüssel“-Berechtigungen. Man muss also im Vorfeld genau wissen, wer was behandeln darf. Erdaushub gilt bei Zutreffen einer Entledigungsabsicht rechtlich als Abfall und man benötigt immer eine Abfallbeurteilung des Bodenaushubs. Im Vorfeld eines Ankaufs macht es natürlich Sinn, „detailliertere chemische Analysen des Bodens einzuholen, einerseits um keine Altlast zu erwerben bzw. andererseits um die Kosten des Aushubs exakt kalkulieren zu können“. Erde darf auch wiederverwertet werden – für Geländeanpassungen etwa, allerdings muss das behördlich im Einreichverfahren bereits genehmigt worden sein. Ragoßnig verweist in diesem Zusammenhang auf die Wichtigkeit der genauen Kubatur-Angabe des bewegten Erdreichs: „Sonst kommt der Zoll und hebt Altlastensanierungsbeiträge ein. Aktuell 78 Euro pro Tonne.“ Schon schmerzhaft.
Das richtige Maß „Vermesserin ist eine ganz unglückliche Bezeichnung für meinen Beruf“, meint Michaela Ragoßnig-Angst, Chefin der Angst Group. Schließlich gehe es doch darum: „Wie kann ich messen, ohne mich zu vermessen?“ Im Lebenszyklus eines Gebäudes entfallen nur 3 Prozent der Kosten auf die Planungsphase. Es mache wenig Sinn, hier zu sparen, vor allem in Anbetracht dessen, was in der Realisierungsphase an Kosten und Ärger hinzukommen, wenn die Planung fehlerhaft ist. Eine Grundlagenerhebung vom gewählten Standort mit Flächenwidmung, Grundbuchsauszug, Grundstücksverzeichnis, digitaler Katastermappe, Teilungsplänen und alten Urkunden gehören professionell beurteilt. Vorsicht ist geboten bei den in Wien im Internet abrufbaren Flächenwidmungsplänen. „Daraus ist kein Rechtsanspruch ableitbar“, erklärt Ragoßnig-Angst. In der Praxis ist der gedruckte Plan manchmal anders abgebildet als die Onlineversion. Bei der digitalen Katas-
tralmappe etwa ist der Grundsteuer-Kataster nicht rechtsverbindlich, der Grenzkataster von den Grenzverläufen her schon. Sind Grundstücksgrenzen noch nie verhandelt worden, ist besondere Vorsicht geboten, vor allem zeitlich, da die Anrainerverhandlungen miteingerechnet werden müssen. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der oft vergessen wird: Ist die Liegenschaft noch verbaut, können Vermesser die genauen Grenzen nicht bestimmen. Auch, dass Bescheide zeitlich ablaufen, wird vielfach nicht beachtet. Beim Wiener Vermessungsamt sind es 18 Monate und bei der MA 64 zwei Jahre. Das heißt, wenn nicht innerhalb dieser Fristen die Änderungen im Grundbuch eingetragen worden sind, muss oft neu eingereicht werden. Der Architekt der Unternehmensgruppe Robert Angst, auch als Projektentwickler, Immobilienvermittler und Hausverwalter tätig, sieht im exakten Briefing viel Einsparungspotenzial. Architekten agieren als „Schnittstelle“ zwischen Bauherren, Planern und Behörden. Genaue Vorgaben und Details sind das Um und Auf. Allerdings sollten diese Vorgaben stimmen und dann auch halten. Wenn es während eines Projekts laufend heißt „zurück an den Start“, weil Wohnungsgrößen, Wandaufbauten oder Ausstattungswünsche x-mal umgeändert werden, so ist das nicht zielführend. Der Zeitaufwand ist enorm und der Architekt verliert den Spaß. n
„Aus der digitalen Flächenwidmung im Internet ist kein Rechtsanspruch ableitbar.“ Michaela Ragoßnig-Angst, Firmenchefin und Vermessungsexpertin
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KONTAKTLOSER STURZSENSOR Fearless hat die Größe einer 1-Liter-Flasche.
Hilfreiche Technologie Intelligenter Sturzsensor. Fearless, eine Entwicklung des jungen Unternehmens cogvis, vereinfacht das Leben älterer Menschen. Autor: Birgit Salomon
„Fearless kann problemlos in bestehende Notrufsysteme integriert werden.“ Rainer Planinc, cogvis
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BauTecFokus
Demografische Herausforderung: Der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung und die Lebenserwartung steigen stetig an. Umfasste die Gruppe der über 65-Jährigen im Jahr 2000 noch knapp 16 Prozent, so wird sie sich bis zum Jahr 2050 verdoppeln. Die Forschung läuft auf Hochtouren, um mit technischen „Helferleins“ das Leben im Alter zu erleichtern. Allen voran sind es Entwicklungen wie altersgerechte Assistenzsysteme, die für zusätzliche Sicherheit und Unterstützung sorgen. Sie helfen auch, den Pflegeaufwand für Angehörige und Staat zu reduzieren. Ein High-Tech Start-up, das intensiv hinsichtlich Sturzvermeidung sowie schnelle Hilfe bei Stürzen erfolgreich geforscht hat, ist cogvis. Das Spin-off-Unternehmen der TU-Wien hat
seine 3D-Sensortechnologie unter dem Produktnamen „fearless“ soeben zur Marktreife gebracht. „30 Prozent der Personen über 65 Jahre stürzen einmal pro Jahr. Abgesehen von dem hohen Gesundheitsrisiko bei sturzgefährdeten Personen entstehen dem Gesundheitssystem Kosten, die durch Assistenzsysteme wie fearless verhindert werden können“, erklärt Rainer Planinc, CEO der Firma cogvis. Fearless wird in Pflegeheimen bereits erfolgreich eingesetzt. Bei der Technologie kommt ein D-Sensor zum Einsatz, der die menschlichen Bewegungen analysiert und bei Abweichungen wie einem Sturz Alarm schlägt. Dabei werden keine Bilder von Personen gemacht. „Das ist hinsichtlich Datenschutz von großer Bedeutung“, betont Planinc. Das
ALTERSGERECHTE ASSISTENZSYSTEME Altersgerechte Assistenzsysteme werden in unserer Gesellschaft immer wichtiger, gerade in Hinblick auf den demografischen Wandel. Gemeint sind technische Möglichkeiten, die Menschen im fortschreitenden Alter oder auch Personen mit Handicaps unterstützen. Auch für Unternehmen der Baubranche bieten sich hier neue Geschäftsmodelle..
System basiert auf einem hochkomplexen Algorithmus und die ausgeklügelte Sensorik misst nur die Reflexionen der Menschen und Objekte im Raum. Daraus entsteht dann eine 3D-Abbildung. „Das System ist so exakt, dass es Stürze von anderen bodennahen Bewegungen unterscheiden kann. Auch wenn Möbel und Gegenstände die Person verdecken“, erläutert Planinc. Fearless kann auch erkennen, wenn jemand vom Bett aufsteht, und das Licht automatisch dazuschalten.
Optisch wie eine Lampe Das Gerät mit dem 3D-Sensor ähnelt optisch einer Lampe und wird wie eine solche an der Wand oder Decke montiert. Ein einzelner Sensor kann Räume mit einer Fläche bis zu 20 Quadratmetern abdecken. Für die Installation
ist nur ein Stromanschluss und eine Internetanbindung erforderlich. „Fearless kann problemlos auch in bestehende Notrufsysteme integriert werden", so Rainer Planinc, der gemeinsam mit den Gründern Michael Brandstötter und Martin Kampel das Unternehmen leitet. Sie wollen neben Pflegeeinrichtungen und privaten Haushalten auch die Baubranche für das Thema sensibilisieren.
Breites Interesse „Vorrausschauend und nachhaltig bauen bedeutet auch, hinsichtlich Gebäudetechnik an altersgerechte Assistenzsysteme zu denken“, so Planinc. Der derzeitige Bestand an Pflegeheimen oder Wohnungen ist für die Installation technischer Assistenzsysteme oft nicht geeignet und es müssen zusätzlich bauliche
Anpassungen vorgenommen werden. Fearless wurde bereits durch das Förderungsprogramm „benefit” der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und durch das AAL Joint-Programm der Europäischen Union gefördert. Kürzlich investierte ein privates Investorenkonsortium 700.000 Euro. Das gibt uns als kleinem Unternehmen in einem rasch wachsenden Markt die Möglichkeit, Fuß zu fassen und fearless zu pflegebedürftigen Menschen zu bringen“, so Planinc. Der Fokus des Unternehmens wird dabei weiterhin auf dessen Kernexpertise liegen: „Wir möchten in erster Linie ein Technologieunternehmen bleiben und wollen zukünftig auf Kooperationspartner setzen, die unser Produkt nachhaltig am Markt implementieren“, so Planinc zur längerfristigen Ausrichtung von cogvis. n
Zum Unternehmen
Fotos: cogvis
Cogvis wurde 2007 als Spin-off der Technischen Universität Wien (TU Wien) von Martin Kampel und Michael Brandstötter gegründet. Seit dem ersten Tag arbeitet cogvis intensiv am Technologietransfer und vermarktet neueste Forschungsergebnisse aus der Computer Vision in den entwickelten Produkten. Die Kompetenz bei der Analyse von 3D-Daten und -Bildern basiert auf langjähriger Forschungstätigkeit in den Bereichen Computer Vision, Machine/Deep Learning, Artificial Intelligence und 3D-Daten-Verarbeitung.
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Bauen & Technik GOTTFRIED JUNG
Intelligente Wartung Zuverlässigkeit. Aufzüge zählen zu den Produkten, von denen man am wenigsten möchte, dass sie ausfallen. Innovative digitale Service-Lösungen minimieren das Risiko.
GOTTFRIED JUNG ILLUSTRIERT SCHINDLER DOORSHOW
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b Büroturm oder Wohnkomplex, durch die Beförderung großer Menschenmengen nehmen Aufzugsanlagen schon lange eine Schlüsselrolle im Gebäude ein. Die rasant fortschreitende Digitalisierung eröffnet auch der Aufzugsbranche eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten und effizienten Services. „Der Aufzug wird zunehmend intelligenter und in die gesamte Kommunikation integriert", sieht Gottfried Jung, Existing Installation Director von Schindler Österreich, die Entwicklung. Kürzlich hat der Aufzugs- und Fahrtreppenhersteller seine neue Technik-Plattform Schindler Ahead Core vorgestellt. „Damit ist das Internet der Fahrstühle oder „Internet of Elevators and Escalators“, wie wir es
als Aufzugsfirma nennen, bereits jetzt Realität“, erklärt Jung. Das System ermöglicht einen vorausschauenden Service. Durch die Anbindung über eine Closed-Loop-Plattform können alle relevanten Informationen in Echtzeit analysiert und Probleme bereits vor dem Auftreten behoben werden. „So lassen sich Stillstandszeiten verringern und Betriebskosten senken, da der Aufzug mögliche Defekte auch in Echtzeit auf die Smartphones der Servicetechniker sendet“, erläutert Jung. Betreiber und Gebäudemanager können ebenfalls über entsprechende Apps Statusmeldungen zu ihren Anlagen abrufen. Zahlreiche im Aufzug verbaute Sensoren kontrollieren permanent die Betriebszustände der Anlagen und durch die Anbindung an das Schindler
„Der Aufzug wird zunehmend intelligenter und in die gesamte Kommunikation integriert.“ Gottfried Jung, Existing Installation Director Schindler Österreich
Global Control Center könne auch ein optimaler Wartungsplan für jede Anlage entwickelt werden. 24 Stunden sieben Tage die Woche ist die Anlage mit dem Schindler Kundenservice verbunden, wo jederzeit Fachkräfte sofort weiterhelfen.
Ob prädiktive Wartung, elektronische Überwachung oder die permanente Bereitstellung der wichtigsten Daten - mit Schindler Ahead Core werden Aufzüge zukünftig zu intelligenten Maschinen.
Digitales "Schwarzes Brett"
Fotos: Schindler
Die Plattform dient darüber hinaus als Basis für smarte Dienste: „Wir geben den Hausverwaltungen auch die Möglichkeit, mit ihren Mietern und Eigentümern zu kommunizieren“, so Jung. Ein kleiner Bildschirm, genannt „Black Board“, platziert vor oder in den Aufzugsanlagen, ersetzt das analoge klassische „Schwarze Brett“, das derzeit üblicherweise im Eingangsbereich von Gebäuden zu finden ist. Werbung, wichtige Termine bis hin zu „Informationen vom Greißler ums Eck“ können online bespielt werden. Wer großflächig Aufmerksamkeit erregen will, der kann auf die „Doorshow“ zurückgreifen. Auch eine Innovation, die Schindler neu im Portfolio hat. Ein netzwerkfähiger Beamer projiziert Texte und Bilder auf die Außenflächen von Aufzugstüren. Durch die riesige Informationsfläche könnten Gebäudebetreiber durch die Einbindung von Werbepartnern mittelfristig sogar Erlöse erzielen. Die Technologie ermöglicht die Nutzung aller gängigen Formate (Video, Audio, Gif, JPEG). Ein zentraler Server verteilt die Inhalte an die jeweiligen Projektoren beziehungsweise Aufzugtüren. n
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Thema Umfrage
Talking Heads Gebaut wird immer, die Frage ist bloß wie. Wir bauen für die Gesellschaft von morgen und neben der lauten Diskussion um Digitalisierung und BIM spielt auch die demografische Entwicklung sowie die Schonung der Ressourcen zunehmend eine Rolle. Der BauTecFokus wollte Einblicke aus der Praxis und hat im Vorfeld des Erscheinens zu einer Video-Interviewrunde mit Entscheidungsträgern der Branche geladen. Sie erzählten viel, vor und abseits der Kamera. Ein kleiner Auszug mit ausgewählten Antworten. (Die Videos dazu finden Sie auf www.bautecfokus.at). Die Fragen stellte: Birgit Salomon
DIE FRAGEN Zukunft des Bauens? Wohin geht der Trend?
Inwieweit prägt der technologische Fortschritt die Planung und das Bauen? Stichwort Digitalisierung oder BIM?
Das Thema Nachhaltigkeit und die Bedeutung in Ihrem Bereich?
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Wie könnte man Lebensräume Ihrer Meinung nach lebenswerter gestalten?
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Welchen Stellenwert hat Wohnen für Sie persönlich? Haben Sie Ihr Traumdomizil schon gefunden?
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BauTecFokus
DIE ANTWORTEN
Wir sehen - durch die Urbanisierung und den Trend des nachhaltigen Bauens – GipskartonKonstruktionen im Vormarsch. Sie sind einfach eine leichte, schnelle und nachhaltige Bauweise. Ob Schallschutz, Brandschutz, von der Formgebung bis hin zum Wasserthema, sie bieten alle bauphysikalischen Vorteile.
Wir betreiben aktiv Baustoff-Recycling. Wir bieten Firmen eigene Sammelbehältnisse auf der Baustelle, wo die durch den Zuschnitt der Platten anfallenden Reste wieder ins Werk rückgeführt und wiederverwertet werden. Auch im Rückbau haben wir schon Projekte. Wir machen aus dem Gipskern, der sich zwischen den beiden Kartonschichten befindet, wieder neue Platten. Das ist mit relativ wenig Energieaufwand möglich und sehr energieeffizient.
Unsere Wand- und Deckenkonstruktionen können wir mittlerweile als BIM-Objekte in den verschiedenen Programmen und Datenbanken zur Verfügung stellen. In den skandinavischen Ländern oder England ist BIM bei öffentlichen Aufträgen schon verpflichtend. Wir sehen, dass Österreich hier noch nicht soweit ist, die Nachfrage ist gering, wir können aber unseren Architekten, Planer und Bauherrn mit den erforderlichen digitalen Daten versorgen. In den nächsten paar Jahren wird das Thema BIM auch hierzulande anspringen.
Michael Allesch Saint-Gobain RIGIPS
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Wohnraum in den Städten ist knapp, daher werden Lebensräume multifunktioneller und damit meine ich adaptiver, um auch leistbar zu sein. Jedes Zimmer wird als Wohnraum mehr leisten müssen. Das adaptive Bauen wird die Haustechnik fordern, den Grundriss, aber auch die Baustoffe, damit man smarte Technologien implementieren kann. Akustik, Licht, Heizung etc. Wir werden vielleicht in zehn bis 15 Jahren ein modulares Kinderzimmer auf willhaben.at finden. Warum nicht ein Zimmer, wenn ich es nicht mehr benötige, weil die Kinder ausgezogen sind, der Nachbarwohnung zur Verfügung stellen? Ich denke, der modularen Bauweise gehört die Zukunft.
Ich wohne in einem Domizil, in dem ich mich sehr wohl fühle, wo vor allem die Kinder einen Garten und Auslauf haben. Meer ist keines in der Nähe, aber als Österreicher ist dieser Traum wohl keinem zu erfüllen – zumindest als Hauptwohnsitz.
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Thema Umfrage
Wir müssen künftig Immobilien bauen, die für alle Lebenszyklen geeignet sind. In diesem Zusammenhang wird auch die Hausautomation immer wichtiger. Untersuchungen und Studien belegen, dass ein überwiegender Prozentsatz der Bevölkerung – zwischen 60 und 80 Jahre alt – digitale Assistenzsysteme akzeptiert, wenn ihnen die Lösungen helfen, in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Auch das Thema Barrierefreiheit wird oft fälschlicherweise mit Behinderung assoziiert. Aber auch eine Mutter mit Kinderwagen oder ein dreijähriges Kind wollen keine Hindernisse oder Stolperfallen. Man muss endlich beginnen, generationenübergreifend zu bauen.
Ich halte grundsätzlich sehr viel von der Digitalisierung, man muss sich aber sehr genau ansehen, wo macht sie Sinn und wo nicht? Ich habe beispielsweise eine Baudokumentations-App gemeinsam mit einem Kooperationspartner entwickeln lassen, die von Beginn an von der Planung über die Bemusterung bis hin zum laufenden Betrieb alles erfasst. Die Lösung informiert beispielsweise dann nach drei Jahren die Bewohner, dass das Außenholz zu streichen wäre, nur um ein Beispiel zu nennen. Häuser werden gebaut, genutzt und dann wieder verkauft. Eine durchgehende Hausdokumentation kann sogar wertsteigernd sein.
Erich Benischek Blaue Lagune
Global gesehen ist Nachhaltigkeit für mich nicht nur das Thema Energie oder C02 alleine. Es geht um die gesamten Ressourcen.
Für mich ist Wohnen sehr wichtig, ich will aber die Dinge, die mir Wohnen bietet, auch brauchen und nutzen. Ich bin ein großer Befürworter der Hausautomation, entsprechend meinen Bedürfnissen.
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Die Veränderung ist durch den gesellschaftlichen Wandel getrieben. Aus den Grundbedürfnissen des Menschen ergeben sich die Trends. Zum einen haben wir die Überalterung der Gesellschaft mit Wohnen und sehr viel Pflege. Zum anderen die Urbanisierung, wo sehr viel Wohnraum benötigt wird und das in sehr kurzer Zeit. Das Thema der Migration erfordert ebenso eine rasche Wohnraumbeschaffung. In Zeiten des Sparens wird sich die Art und Weise des Bauens verändern. Wir brauchen billigeren Wohnbau. Dafür werden neue Techniken, neue Materialien und Prozesse zum Einsatz kommen. Und: Schließlich macht auch die Digitalisierung vor dem Bauen nicht halt.
BIM ist ein wunderschönes Thema. Alle rennen los und keiner weiß wohin. Das ist systembedingt, aber wir sind auf einem guten Weg. Relativ gesehen – zur Vergangenheit und im Vergleich zur IT-Branche – ist die Baubranche eher traditionell als innovativ. Wir bauen beispielsweise immer noch mit Ziegeln, die es schon vor tausend Jahren gegeben hat. Getrieben durch die Digitalisierung hat die Baubranche jedoch einen kräftigen technologischen Schub erhalten.
Stefan Graf Leyrer + Graf
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BauTecFokus
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Ich wohne im wunderschönen Waldviertel in einem größeren Haus, das ich selber geplant habe – mit einem großen Garten. Das Land ist für mich ein echter Rückzugsort und Ausgleich zum herausfordernden Arbeitsleben.
Vernetzung total. Alle Welten wie BIM, Gebäudeinfrastruktur, GIS, Smart Cities usw. werden zusammenwachsen. Dafür müssen wir aber noch das Problem des Datentransfers lösen. Derzeit planen wir etwas und weisen uns selber nach, dass es eh möglich ist. Der langfristige Weg in der Zukunft wird sein, dass alles dynamisch funktioniert. Wenn ich dann in der Sekunde, wo ich am Bildschirm etwa eine Wand drehe oder verschiebe, gleich feststellen kann, welche Auswirkungen das hat. Auf allen Ebenen: bautechnisch, energetisch, produktbezogen etc.
Wenn in Zukunft die Simulation perfekt funktioniert, unterstützt BIM sicherlich das Thema Nachhaltigkeit. Ich sehe beispielsweise künftig bei der Planung sofort, ob und wie sich eine Veränderung auf die Energieeffizienz des Gebäudes auswirkt. Im Bereich Baustoff-Recycling helfen IT-Lösungen, um zu analysieren, welche Ressourcen in so einem Gebäude, wenn es abgerissen wird, stecken. Auf diesem Gebiet gibt es derzeit eine Menge Forschungsprojekte.
Lars Oberwinter Plandata
Ich bin ja auch ein bisschen Architekt, habe das mal studiert. Ich glaube, hier in Wien sollten wir die Erdgeschoßzonen mehr beachten. In den Stadtentwicklungsgebieten passieren hier aus meiner Sicht schlimme Dinge.
Die Lage meiner Wohnung im zweiten Wiener Gemeindebezirk ist perfekt. Ich wohne schlicht und basic, eigentlich „un-smart“. Traumdomizil? Von der Lage her schon. Ich würde gerne höher hinauf.
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Es wird uns vor allem das Thema Digitalisierung beherrschen und hier geht es darum, sie nicht als Selbstzweck zu sehen, sondern positiv zu nutzen. Im Bereich Sensorik zum Beispiel. Stichwort Frequenzmessungen oder auch Raumkonditionen, damit Dienstleistungen besser an den Nutzer angepasst werden können. Der Bau- und Facility-Management-Bereich hat in letzter Zeit ja nicht wirklich durch Innovationen geglänzt. Jetzt hat sich die Situation geändert. Digitale Services werden zunehmend nachgefragt, allerdings sollte man aufpassen bzw. wissen, wo sie wirklich einen Mehrwert für das Unternehmen bringen.
Manuel Radauer ISS Austria
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Lebensräume? Den Menschen wieder in den Mittelpunkt des Geschehens rücken.
Wohnen ist sehr wichtig. Wir haben schon ein Grundstück gekauft und sind gerade in der Planungsphase unseres Traumdomizils. Im Herbst soll der Spatenstich erfolgen.
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Thema Umfrage
Weniger das Development Business, sondern das Baubusiness steckt bei Innovationen immer noch in den Kinderschuhen. Wenn ich mir ansehe, wie Autos heute produziert werden und wie das vor 50 Jahren war. Die Baubranche ist immer noch dort, in der Einzelfertigung. Wir als Buwog sehen uns mit unterschiedlichen Partnern das Thema serielle Fertigung an. Spannend, was schon an Qualitäten bei der Herstellung von Bauteilen in den Fabriken möglich ist – im Vergleich zur Baustelle, wo ganz einfach die Arbeitsbedingungen ganz andere sind. Dieses Thema werden wir als Buwog, gestützt durch den Vonovia-Konzern, weiterentwickeln. Vor allem im Mietwohnungsbau ist das Thema wegen der Zeitersparnis besonders interessant. Wenn wir Eigentumswohnungen bauen, haben wir ungefähr 18 Monate Bauzeit und meist auch 18 Monate Verwertungszeit. Wenn ich hier schneller beim Bauen bin, gewinne ich eigentlich nichts. Wenn ich Mietwohnungen baue und zwölf Monate früher mit dem Objekt fertig bin, habe ich zwölf Monate mehr Miete. Das serielle Bauen ist daher für unser eigenes Portfolio sehr spannend.
Daniel Riedl
In Bezug auf „Smart Home“ sind die Leute zum Teil noch überfordert. Mit diesem Thema muss man sehr behutsam umgehen. Wir haben keine besonders guten Erfahrungen gemacht, die Wohnungen bis hin zum Concierge-Dienst komplett zu vernetzen. Gewisse Dinge wie etwa Heizungssteuerung via App sind jedoch hoch praktisch. Solche Tools werden wir weiterhin einsetzen.
Buwog
Energieeffizienz spielt bei großen Projekten eine wichtige Rolle. Wir bauen – wie etwa gerade in 50 Grad Berlin, wo 1000 Wohnungen entstehen – schon ein eigenes Nahversorgungsnetz. Oder wir schauen, dass wir mit Solarenergie Stromtankstellen bedienen können. Es ist aktuell noch nicht so, dass die Leute bereits explizit nach der Energieeffizienz fragen, aber in der Vermarktung ist es sicherlich kein Nachteil.
Es geht immer um das Multidimensionale. Eine Monokultur ist immer langweilig. Wenn sie ein Wohnobjekt ausschließlich auf Effizienz trimmen, kommt meist nichts Spannendes heraus. Wenn wir große Projekte entwickeln, legen wir Wert darauf, dass architektonische Vielfalt entsteht. Und wir haben immer einen Mix aus Eigentums-, Miet- und Sozialwohnungen.
Wohnen ist für mich extrem wichtig. Wohnen ist zu Hause fühlen, ein zu Hause haben. So einen Ankerpunkt im Leben zu haben, ist für jeden wichtig, glaube ich.
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Es gibt viele Trends, aber der, den wir bemerken, ist, dass der vermeintlich ärmere Osten und Südosten des Kontinents sich stark in Richtung Qualität bewegt. Hin zu hochqualitativen Immobilien. In der Türkei oder Bulgarien, wo beispielsweise ein Trend zum Naturstein bemerkbar ist. Das erfordert eine gänzlich neue Handwerkskunst mit neuen Materialien. Eine weitere Tendenz, die wir nicht so sehr in Europa, aber in Fernost bemerken, ist der Bereich „Prefabricated Products“, also Vorfertigung der Bauteile. Man verlagert die Bautätigkeit weg von der Baustelle hin zur Produktionsstätte. Die aktive Zeit an der Baustelle wird somit kürzer.
Im Bereich Digitalisierung, vor allem bei den Social-Media-Kanälen, sind wir durchaus Weltspitze. Wir bespielen dieses Segment, weil das Thema Fachkraft von großer Bedeutung ist. Der junge Handwerker von morgen informiert sich anders als der heutige Mittvierziger.
Ich bin beruflich bedingt Vielreisender, daher ist Wohnen für mich sehr wichtig. Das Heimkommen ist das wichtige Element. Ich liebe freizügiges Wohnen mit Raumüberhöhen, das habe ich in Linz, in einem ruhigen Stadtteil. Darüber hinaus bin ich gerne an meinem kleinen „Fluchtort“ am Traunsee mit Blick auf den Dachstein.
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Gunther Sames Ardex Österreich
Ich denke, die Art und Weise, wie gebaut wird. Wenn man etwa nach China schaut, die bauen in Wochen, was wir in Monaten bauen. Wir haben schon sehr enge Gerüste hier in Österreich hinsichtlich Arbeitszeit und Auflagen. Twenty-four seven ist kein digitales System, sondern sollte durchaus auch im Hochbau ein Thema sein. Wir werden schlichtweg schneller arbeiten müssen.
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Gernot Schöbitz Kone AG Österreich
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Wir haben durch die Digitalisierung die Möglichkeit, die Gebäudesteuerung – von Zutritt über Aufzug, Klima bis hin zu Beleuchtung – in Abhängigkeit dessen, was die Menschen gerade benötigen, zu steuern. Dafür ist es notwendig, viel zu messen, zu regeln und auszuwerten. Die Tools und Anwendungen entwickeln sich sehr vielfältig.
Wir sind als Konzern vielfach ausgezeichnet und haben unsere Produkte entsprechend auf Energieeffizienz ausgerichtet. Wir hatten mit dem Wiener Donauturm den ersten A-Klasse zertifizierten Aufzug in Europa und kurz danach den ersten A-Klasse zertifizierten im Wohnbau. Das ist viel schwieriger zu erreichen, weil ein Aufzug im Wohnbau viel mehr steht. Das heißt er verbraucht im Stillstand mehr als im Fahrbetrieb. Seit letztem Jahr sind wir als Kone Österreich klimaneutral gestellt, das heißt wir haben unseren ökologischen Fußabdruck messen lassen und die entsprechenden Zertifikate erhalten.
Für Kommunikation zu sorgen. Es ist kein Lebensraum, wenn jemand abgeschottet wohnt. Lebensraum heißt für mich, miteinander zu wohnen. Es geht auch gesellschaftlich darum, niemanden auszugrenzen. Vom architektonischen und bautechnischen Aspekt: viel Grün, viel Luft, viel Blick, viel Bewegungsfreiheit. Das ist natürlich im urbanen Bereich, wo wenig Quadratmeter zur Verfügung stehen, sehr schwierig zu gestalten. Ich bin froh, dass ich kein Architekt oder Stadtplaner bin, das ist wirklich eine echte Herausforderung.
Wohnen ist für mich extrem wichtig. Allerdings bin ich ein Mensch, der nicht gerne drinnen ist. Sobald es die Jahreszeit erlaubt, ist die Terrasse unser Wohnzimmer. Was ist ein Traumdomizil? Man könnte sagen, ein abbezahltes Domizil ist ein Traumdomizil, insofern habe ich es gefunden. Ich fühle mich sehr wohl, dort wo ich wohne.
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Thema Umfrage
Wir spüren deutlich das erhöhte Verkehrsaufkommen. Für uns ist die große Herausforderung, zu bauen und gleichzeitig den Verkehrsfluss in Gang zu halten. Dafür brauchen wir verlässliche Partner, die gute und innovative Konzepte entwickeln, damit möglichst wenige Staus und Behinderungen entstehen. Jedes Projekt hat seine Eigenheiten. Ein besonders gelungenes Beispiel war die Wiener Südost-Tangente, wo wir den Bauschutt über das Wasser, sprich die Donau, abtransportierten, damit keine Verkehrsbehinderungen durch zusätzliche LKW entstehen. Auf eine gute Planung kommt es definitiv an.
Betrifft uns sehr stark. Wir haben ja mittlerweile die digitale Vignette sowie digitale Verkehrsinformationssysteme. Wir wollen auch stärker beim Planen und Bauen digitalisieren. Stichwort BIM. Es gibt bei uns auch schon BIM-Projekte, weil es hier darum geht, die Schnittstelle Planung und Bau näher zusammenzubringen. Der Karawankentunnel ist so ein Beispiel, wo BIM in Teilbereichen zum Einsatz kommt. Es ist aber noch ein Lernen auf beiden Seiten.
Karin Zipperer ASFINAG AG
Auch wenn es viele nicht glauben wollen, Autobahnbetreiber und Klimaschutz passen sehr wohl gut zusammen. Wir setzen auf nachhaltige Mobilität. Bis Ende des Jahres errichten wir österreichweit 23 Elektro-Schnell-Ladestationen. Energieeffizienz im eigenen Bereich ist uns auch sehr wichtig. 60 Prozent unseres Energieaufwandes benötigen wir im Tunnelbereich. Hier setzen wir auf erneuerbare Energien. Mittlerweile versorgen schon viele Photovoltaikanlagen Tunnelanlagen mit Strom.
Es gilt abzuwägen, was wird als Infrastruktur und was als Ausgleich für Umwelt und Klima benötigt. Bei den neuen Projekten fallen ein Drittel der Kosten auf Ausgleichsmaßnahmen für Flora und Fauna. Grünbrücken für Wildwechsel, Amphibien- und Fledermaustunnel oder Waldflächen als Ausgleichsflächen zur Autobahn.
Wohnen ist sehr wichtig. Das ist der Rückzugsort. Ich habe auch schon mein Traumdomizil in einem Wiener Außenbezirk gefunden. Es ist ein älteres Haus, wo ich ein wenig umgebaut habe, – ein richtiger Wohlfühlort.
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Sicher Wohnen in Wien 570 Jahre Wiener Rauchfangkehrer. Sie überprüfen regelmäßig die Feuerstätten der Bürger. Erst so wurde ein komfortables Wohnen und sicheres Leben in der Stadt möglich.
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echnologische Entwicklungen haben Warmwasseraufbereitung und Heizen effizienter und umweltschonender gemacht. Die Wiener Rauchfangkehrer aus rund 100 Betrieben stehen beim Wechsel auf neue Systeme beratend zur Seite und ermöglichen einen sicheren Betrieb.
© Weinwurm
„Die jährliche Luftverbundmessung hat das Wohnen sicherer gemacht. Im Vorjahr gab es erstmals keinen tödlichen CO-Unfall.“ Christian Leiner, IM Rauchfangkehrer Wien
Regelmäßig messen Vor allem das geruchsneutrale, unsichtbare und ab einer gewissen Menge hochgiftige Kohlenmonoxid, werde meist unterschätzt. „Im Vorjahr entdeckten wir im Zuge der Hauptkehrungen in Wien über 6.000 Anlagen, die ein so großes Sicherheitsrisiko darstellten, dass wir diese sperren mussten. Mehr als 4.600 davon konnten nur dank der Luftverbundprüfung ausfindig gemacht werden“, zieht Innungsmeister Leiner Bilanz. Verzeichne man 2010 noch sieben tödliche Unfälle, gab es im letzten Jahr glücklicherweise keinen einzigen. Vor allem die jährliche Überprüfung des Luftverbundes hat die Sicherheit in den Wohnungen wesentlich erhöht. Trotzdem reagieren manche Menschen verärgert über diese Sicherheitsmaßnahme: Leiner: „Es fehlt oft das Gefahrenbewusstsein.“
Mobile Klimaanlagen „Kaum jemandem ist bewusst, welche Auswirkungen mobile Klimaanlagen auf den Lufthaushalt haben“, zeigt sich der Innungsmeister der Wiener Rauchfangkehrer besorgt. Nach den vielen Hitzetagen vergangener Jahre kaufen sich zunehmend mehr Menschen mobile Klimageräte für ihre Wohnungen. Doch beim Einsatz ist ein sorgfältiger Umgang empfehlenswert. Denn der Betrieb kann im schlimmsten Fall zu einer tödlichen Kohlenmonoxidvergiftung führen. Problem „Luftstoppel“ „An heißen Tagen kann sich im Rauchfang ein sogenannter Luftstoppel bilden. Ist die Außenluft heißer als die Abgase, können diese nicht abziehen, die Luftzirkulation kann zum Stillstand kommen. „Dichte, geschlossene Fenster lassen auch keine Sauerstoffzufuhr von außen zu. Ist hier ein mobiles Klimagerät in Betrieb, steigen die CO-Werte bedrohlich an und es kann zu Lebensgefahr kommen“, warnt Leiner. Sicherheitsoffensive Im Frühjahr wurde mit „Sicher Wohnen“ eine neue Infokampagne gestartet. In speziell zu diesem Zweck produzierten Broschüren, wird auch alles rund um den Einbau von Heizund Warmwassergeräten erklärt. Ebenso finden sich darin wertvolle Tipps und Hinweise, welche Befunde einzuholen sind und worauf geachtet werden muss, um diese Geräte sorglos zu benutzen. Fluchtwege freihalten Ein besonderes Anliegen ist den Rauchfangkehrern die Freihaltung von Fluchtwegen und Dachböden. Viele Menschen nutzen Stiegenhäuser und Dachböden als erweitertes Vorzimmer für Schuhablagen, Fahrräder, Kinderwägen oder Pflanzen. „Stiegenhäuser sind Fluchtwege. Sind diese verstellt, ge-
Infofolder besorgen! Wissenswertes zu den Themen Abgasmessung, Befundungen und Fluchtwegen. Download: www.rauchfangkehrer.wien
fährden die Bewohner sich selbst, aber auch ihre Nachbarn und die Rettungskräfte“, sagt Christian Leiner, Innungsmeister der Wiener Rauchfangkehrer. „Bricht ein Feuer aus, nimmt der Rauch in kürzester Zeit Sicht und Orientierung. Das kleinste Hindernis im Stiegenhaus kann tödlich sein“.
zum Glück seit 1447
Tipps für den Sommer
Vorsicht bei Hitze Hauptkehrung: Die persönliche Anwesenheit der Bewohner ist wichtig. Der direkte Kontakt mit ihrem Rauchfangkehrer lässt viele Probleme oft gar nicht entstehen. Wartung: Durchlauferhitzer oder Therme: immer von einem Installateur-Fachbetrieb oder dem Kundendienst des Geräteanbieters durchführen lassen. Fenster öffnen: Duschen, Geschirrabwaschen, etc. sobald das Gerät in Betrieb genommen wird, Fenster bzw. Türe zu anderen Räumen mit offenem Fenster öffnen. Auf Vollbäder möglichst verzichten. Klimageräte: Vor Inbetriebnahme unbedingt Rauchfangkehrer-Befund für Lufthaushalt erstellen lassen.
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Im Fokus
Das größte Tunnelbauprojekt Österreichs Jetzt wird wieder gebohrt. Gemeinsam mit ihrer im vergangenen Jahr erworbenen Tochter Hinteregger und Joint Venture Partnern aus Italien hat sich die PORR Baulos H51 Pfons-Brenner mit einer Länge von rund 18 Kilometern gesichert.
BAULOS BBT H51 PFONS-BRENNER ARGE: PORR Bau GmbH, G. Hinteregger & Söhne Baugesellschaft m.b.H., Società Italiana per Condotte d’Acqua S.p.A., Itinera S.p.A Fertigstellungsfrist: 74 Monate Projekttyp: Planen und Bauen Vertragswert: rd. 966 Mio. Euro
U
nter der Leitung PORR/Hinteregger werden die Arbeiten im Frühsommer 2018 starten. Die Fertigstellung ist für 2024 geplant. Das Auftragsvolumen beträgt rund eine Milliarde Euro. „Mit dem Bau des größten Tunnelprojekts in Österreich beauftragt worden zu sein, sehen wir als Wertschätzung unserer Expertise. Der Projektumfang, die wechselhaften geologischen Gegebenheiten und die beschränkten Platzverhältnisse der Baustelleneinrichtung stellen besondere Herausforderungen dar.
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Bei anspruchsvollen Großprojekten wie beim Bau der U-Bahnlinie „Green Line“ in Doha haben wir bewiesen, dass wir auch äußerst komplexe Aufgaben in der versprochenen Zeit und Qualität – und im Budget – meistern. Das kam uns bei der Vergabe des Brenner Basistunnels sicherlich zugute“, erklärt PORR CEO Karl-Heinz Strauss. Der Bauabschnitt H51 umfasst die Errichtung von zwei Haupttunnelröhren zwischen Pfons und Brenner, rund neun Kilometer Erkundungsstollen sowie die Nothalte- und Überleitstelle bei St. Jodok. Die beiden eingleisigen
Haupttunnelröhren werden hauptsächlich mit Tunnelbohrmaschinen mit einem Ausbruchsdurchmesser von 10,37 Metern aufgefahren – damit lässt sich eine Strecke von bis zu 30 Metern pro Tag und Tunnelbohrmaschine vortreiben. Der Ausbruch des geplanten Erkundungsstollens erfolgt durch Sprengvortrieb mit Spritzbetonsicherung. Die Versorgung findet über einen einzigen Zugangsstollen statt. Die PORR verfügt über Erfahrung von mehr als 600 km Tunnelvortrieb und hat bereits für den Brenner Basistunnel mehrere Erkundungsund Zugangstunnel gebaut. n
SECURITY SERVICES
ACILIT Y ED F T S A R
VIC ER ES
INT EG
SUPPORT SERVICES
TECHNICAL SERVICES
CLEANING SERVICES
CATERING SERVICES
ISSWORLD.AT
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Projekt im Fokus
Shanghai-Nantong Yangtze River Bridge Brücke der Weltrekorde. In der chinesischen Provinz Jiangsu, nördlich von Shanghai, entsteht die größte Schrägseilbrücke der Welt, die Shanghai-Nantong Yangtze River Bridge. Künftig hat sie nicht nur die längste Spannweite der Welt (1.092 m), sondern auch die höchsten Pylone mit 325 Metern.
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rücken sind in China oftmals Bauwerke der Superlative und konnten bereits einige internationale Auszeichnungen gewinnen. Die Shanghai-Nantong Yangtze River Bridge wird sich nach der Fertigstellung 2019 in die Liste der Megabrücken einreihen. Mit einer Gesamtlänge von 11.072 Metern ist die Brücke in zwei Abschnitte – eine sechsspurige Autobahn und eine viergleisige Eisenbahnstrecke – unterteilt. Die Südbrücke ist eine Schrägseilbrücke aus Stahlfachwerk, die über den Hauptkanal des Flusses Jangtse verläuft. Die nördliche Brücke, die über den Kanal des Tiansheng Hafens führt, hat einen starren Träger und einen flexiblen Bogen mit einer Hauptspannweite von 336 Metern. Die Brücke wird künftig nicht nur die größte Schrägseilbrücke der Welt sein, sondern auch die längste Eisenbahnstahlbrücke. Der Stahlbogen wiegt 32.400 Tonnen, was dem Gewicht von etwa drei Eiffeltürmen entspricht. Die Pylone entstehen in einem der größten und tiefsten (115 m) Wasserbeckenfundamente der Welt, vergleichbar mit 12 Basketballfeldern. Insgesamt werden knapp über 147.000 Kubikmeter Beton für einen Pylon verwendet.
Nebel und schlechte Wetterbedingungen „Die größte Herausforderung auf dieser Baustelle ist die Höhe von über 300 Metern in Verbindung mit Nebel und schlechten Wetterbedingungen”, betont Herr Yuan Bo, Leitender Ingenieur von China Railway Bridge Bureau. Aus diesem Grund entschieden sich die Bauverantwortlichen für das Doka Selbstkletterschalungssystem SKE100 plus, das selbst bei extremen äußeren Bedingungen einen reibungslosen Baufortschritt garantiert. Ein hydraulisches Aggregat V140 ermöglicht das gleichzeitige Klettern der 30 Selbstklettereinheiten an jedem Fuß und erfüllt höchste Sicherheitsanforderungen. Mit einer Hubkraft von 10 Tonnen je Klettereinheit eignet sich das System insbesondere für die Struktur der Pylone und den hohen Anteil an Bewehrungsmaterial. Das Selbstklettersystem wird mit der Trägerschalung Top 50 kombiniert, die dem Beton seine Form gibt. n
MARINA ONE SINGAPUR Standort: Nantong, China Bauwerksart: Schrägseilbrücke Spannweite: 1.092 m Länge: 11.076 m Höhe Pylon: 325 m Bauauftraggeber: MBEC No.4, No.2
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Bauausführende Firma: MBEC No.4, No.2 Architekt: China Railway Major Bridge Engineering Group Baubeginn: Juni 2016 Fertigstellung: Ende 2019 Schalungsplanung: Doka China, Engineering (HQ Amstetten)
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Alfred Watzl Neu im Führungsteam. Der 47-jährige Manager folgt bei der STRABAG auf Hannes Truntschnig, der auf eigenen Wunsch in den Ruhestand tritt.
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it Alfred Watzl verjüngt sich der Vorstand ein weiteres Mal. Ausschlaggebend für seine Wahl waren neben seiner umfangreichen Bau- und Konzernerfahrung sowie seinen Erfolgen seine hohe Sozialkompetenz und seine ausgeprägten Führungsqualitäten – und nicht zuletzt die starke Identifikation mit den Konzernwerten, in deren Zentrum die Partnerschaftlichkeit steht“, streut der Vorsitzende des Aufsichtsrats der STRABAG SE Alfred Gusenbauer dem neuen Vorstandsmitglied Rosen. Watzl folgt auf Hannes Truntschnig, der nach 23 Jahren im Holding-Vorstand der STRABAG SE bzw. ihrer Vorgängergesellschaften in den Ruhestand tritt. Watzl wird das jüngste Vorstandsmitglied sein und mit dem Segment Nord + West betraut werden, das Deutschland, Polen, die Benelux-Länder, Skandinavien und den Spezialtiefbau beinhaltet.
Bereits in seinem Praktikumssemester war Watzl bei der Firma STRABAG in Katowice, wo er 1999 auch seine berufliche Zukunft als Bauleiter begann. Nach verschiedenen Managementstationen in diesem Unternehmen – unter anderem als technischer Direktionsleiter für Hoch- und Ingenieurbau – trug er dort seit 2013 als Vorstandsmitglied die Verantwortung für die polnischen Aktivitäten des Konzerns. In seiner Zeit als Student war Watzl Semestersprecher und gründete den studentischen VDBau, den Verein Deggendorfer Bauingenieure. Den Kontakt zur THD ließ der erfolgreiche Bauingenieur auch über die Jahre nie abreißen und zeigte sich der Fakultät stets verbunden. Als Teilnehmer am 20-jährigen Jubiläum der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik betonte Watzl die Wichtigkeit einer breit angelegten, anspruchsvollen Ingenieursausbildung für die gesamte Bauindustrie.
Alfred Watzl aus Neureichenau im Bayerischen Wald war im Wintersemester 1995 Student des ersten Jahrgangs im Studiengang Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). 1999 schloss er dort sein Studium ab.
Thomas Birtel, seit Januar 2006 im Vorstand und seit Juni 2013 dessen Vorsitzender, wurde in seinem Amt bestätigt. Ebenso wurden seine Kollegen, Finanzvorstand Christian Harder, Peter Krammer und Siegfried Wanker wiederbestellt. n
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Advertorial
Erfolg aus Herzblut Die Menschen mit ihren Anliegen, Sorgen und Wünschen zu verstehen. Das ist wohl eine jener Eigenschaften, die Reinhard Götze zu einem der erfolgreichsten Makler Österreichs machten.
Vom Kopfrechenknirps zum strategischen Broker Nr. 1 in Österreich: Die Eltern von Reinhard Götze (Jg. 1957) betrieben in der Vorarlberger Gemeinde Lauterach bei Bregenz einen Kiosk, einen Holzhandel, eine Frächterei und eine Landwirtschaft. Unternehmergeist wurde Reinhard Götze quasi in die Wiege gelegt. Während Mutter Anna als Lauteracher Institution Fremdenzimmer und die Tabaktrafik managte, saß der Junior oft im Verkaufsraum. Er rechnete die getätigten Transaktionen bereits im Kopf durch, um seine Ergebnisse von der Kasse bestätigt zu wissen. Das enorme Gedächtnis hat sich Reinhard Götze als „Datenbank für tausende Details“ bis heute bewahrt. Auch im digitalen Zeitalter kann er sich getrost auf diesen Kopfspeicher verlassen, er hat ihm stets bei der idealen Zusammenführung von Interessent und geeignetem Objekt gedient.
schen 1982 und 1993 arbeitete der exzellente Netzwerker bei einer Vorarlberger Spedition als Prokurist, um 1994 in die Baubranche umzusteigen. Bei einem Vorarlberger Traditionsunternehmen baute er die dortige Immobilienabteilung auf, bevor er seine Talente im eigenen Unternehmen Götze Immobilien einbrachte und 2008 einen großen Schritt setzte: Seither gehört er dem Maklernetzwerk RE/MAX mit seinen Vorarlberger Büros an. In seinem Unternehmen RE/MAX Immowest eilt Götze von Erfolg zu Erfolg. Seit Jahren wird er regelmäßig als bester Makler Österreichs ausgezeichnet oder führte – obwohl im kleinsten Bundesland beheimatet – bereits die „Spur der Besten“ für den österreichweit höchsten RE/MAX-Monatsumsatz mehrmals an. Selbst in Europa-Rankings erreicht er immer wieder sensationelle Platzierungen unter den ersten fünf.
Menschenkenntnis und Geschäftssinn
Filmlocationfinder und Kosmopolit
Bei der angesehenen Familie verkehrten in den 60er und 70er Jahren rund um die Uhr Gäste der Frühstückspension, Arbeiter oder Kunden. Sich einen Überblick verschaffen, zupacken und zu Ende bringen – das war ein Prinzip im Hause Götze. Die kaufmännische Schulbildung erwarb Reinhard Götze an der Handelsakademie, die er 1976 mit der Matura in der Tasche verließ. Drei Jahre später emanzipierte er sich vom väterlichen Betrieb und wurde selbständiger Spediteur. Zwi-
Das Netzwerk, das sich der erfolgreiche Gründer in- und außerhalb des Landes aufgebaut hat, ist legendär. Wenn in Vorarlberg eine Filmproduktion von Rang und Namen auf der Suche nach geeigneten Immobilien ist, wendet man sich vertrauensvoll an Reinhard Götze. Dasselbe gilt, wenn jemand eine Premium-Immobilie kaufen oder verkaufen möchte. Der Immobilienprofi mit dem markanten weißen Schnurrbart wickelt luxuriöse Eigenheim-Deals im Millionenwert
Reinhard Götze, Geschäftsführer RE/MAX Immowest
ebenso gekonnt ab, wie Industrie-Flächen oder eine kleine Mietwohnung für Singles. Neben seinen Hobbies Skifahren, Reisen und Golf hat der Vielbeschäftigte gemeinsam mit Ehefrau Cornelia die Erinnerung an die Familie vornehm bewahrt: Die alte Trafik und die legendären Fremdenzimmer wurden stilvoll modernisiert, daneben eine elegante Gartenoase gestaltet und ein hochkarätiges Seminarzentrum errichtet. Dieses trägt in Erinnerung an Götzes Mutter den Namen „ANNA“ und ist eines der neuesten Projekte von Vorarlbergs Makler Nr. 1. Denn: „Erfolg wird“, so Götze „von Herzblut befeuert!“ n
Firmensitz RE/MAX Immowest Schulgasse 3, 6900 Bregenz +43 5574 534 34 vorarlberg@remax-immowest.at Kontakt Reinhard Götze Geschäftsführer RE/MAX Immowest +43 664 443 70 58 r.goetze@remax-immowest.at
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r e d n i e i S n e s e L : e b a g s u A n e t s h c nä i der Errichtung gen be
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n laufend – gena auch von Bauwerken steige i An- und Zufahrt, aber be n ne rIn ze ut N r de Garagen bis hin e di er sichtlich der Mobilität üb ng ru fe ie nl n der Betona refreiim Gebäude selbst. Vo n Vorgaben von Barrie de d un en m te ys its zu Rolltreppen und Le e Interview mitx…xx oß gr as D … it m h sc heit.- Zu Ti TERMIN:
NGS U N I E H C S R E HEINUNGSTERMIN: September 2018 ERSC
Coming soon …
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www.bautecfokus.at
Das Magazin fĂźr Innovation, Benchmarks, Trends in Bau & Technik
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Bauordnung für Wien Kommentierte Gesetzesausgabe Heinrich Geuder, Gerald Fuchs 1140 Seiten ISBN: 978 370 733 8447 5. Auflage | 2018 Linde Verlag 108,00 Euro
Buchtipps
Kommentierte Gesetzesausgabe
Bauordnung für Wien Die neue und aktualisierte Auflage reicht vom Baugesetzbuch über die Bautechnikverordnung und das Kleingartengesetz bis hin zum Kanalgesetz. Die 5. Auflage bietet umfassende Anmerkungen, legistische Neuerungen in den Nebengesetzen und umfangreiche Judikatur der Höchstgerichte.
EDITOR´S CHOICE: Lesenswert!
Neu aufgenommen wurden: • das Wiener Heizungs- und Klimaanlagengesetz 2015 • das Wiener Feuerpolizeigesetz • das Wiener Reinhaltegesetz • die Wiener Brennstoffverordnung • der IG-L-Maßnahmenkatalog 2005.
ÖNORM B 1300:2018 und ÖNORM B 1301:2016 richtig anwenden
Praxisbuch für Bauindustrie und Baugewerbe
Objektsicherheitsprüfung in der Praxis
Arbeitsrecht in der Bauwirtschaft
Ivo Lager 132 Seiten ISBN: 978-3-85402-346-3 1. Auflage | 2018 Austrian Standards 22,63 Euro
Christoph Wiesinger 256 Seiten ISBN: 978-0-000-00000-0 3. Auflage | 2018 Linde Verlag 49,00 Euro
Die regelmäßige Kontrolle eines Gebäudes auf Schäden und Gefahrenquellen gehört zu den Pflichten eines Gebäudeeigentümers bzw. seines Gebäudeverantwortlichen. Die ÖNORMEN B 1300:2018 "Objektsicherheitsprüfungen für Wohngebäude – Regelmäßige Prüfroutinen im Rahmen von Sichtkontrollen und zerstörungsfreien Begutachtungen– Grundlagen und Checklisten" und B 1301:2016 "Objektsicherheitsprüfungen für Nicht-Wohngebäude – Regelmäßige Prüfroutinen im Rahmen von Sichtkontrollen und Begutachtungen – Grundlagen und Checklisten" bieten dafür mittels standardisierter Verfahrensregeln eine Orientierungshilfe, um die erforderlichen und zumutbaren Vorkehrungen in der Objektsicherheitsprüfung treffen zu können.
Reinhold Lindner 114 Seiten 1. Ausgabe | März 2018 BMÖ
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BauTecFokus
Das für die gesamte Bauwirtschaft geltende Arbeitsrecht in einem Band behandelt die Neuauflage Arbeitsrecht in der Bauwirtschaft. Es werden u.a. das BauarbeiterUrlaubs- und Abfertigungsgesetz, Lohn- und Sozialdumping oder das Bauarbeiter-Schlechtwetterentschädigungsgesetz behandelt. Neben den auch sonst für Arbeitsverhältnisse geltenden Gesetzen und Verordnungen informiert dieses Buch über die Sondergesetze der Bauwirtschaft (insbesondere das BUAG) und die Regelungen in den beiden Kollektivverträgen.Das Kapitel zu den Haftungsbestimmungen für Entgelt von Bauarbeitern ist neu in der 3. Auflage. Ebenso werden Lohn- und Sozialdumping näher betrachtet. Verknüpfungen von Gesetz und Kollektivvertrag bieten einen guten Überblick.
Sorgfältig geplant | richtig ausgeführt
Kellerbauen Keller oder Bodenplatte?– Bauherren erwarten sich von Experten Antworten. In diesem Werk finden Architekten, Planer oder Baumeister eine Entscheidungshilfe. Worauf kommt es beim Kellerbau überhaupt an und was muss bauphysikalisch beachtet werden? Technisches Knowhow wird gemeinsam mit anschaulichen Beispielen und wertvollen Tipps vermittelt. Der Autor Reinhold Lindner ist selbst Bauphysiker und weiß daher, worauf es in der Praxis ankommt. Er präsentiert den Keller als wertvolle Nutzfläche, nimmt die Kosten sowie die Konstruktion unter die Lupe und rückt Themen wie die thermische Aktivierung, den Brandschutz oder die Abdichtung des Kellers in den Fokus.
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Energiespeicher Beton Innovativ, zukunftssicher und nachhaltig.
In der Decke integrierte Rohrleitungen speisen den Betonspeicher und sorgen für eine effiziente Raumtemperierung.
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Beton ist ein hervorragender Wärmespeicher und ein sehr guter Wärmeleiter. Eine thermisch aktivierte Geschoßdecke aus Beton sorgt für wohlige Wärme im Winter und angenehme Frische im Sommer.