Heritage
REINHOLD SAHL
Der Burghauptmann
NUTZUNGSKONZEPTE
Historische Gebäude können mehr
DER BLICK DER ARCHITEKTIN
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Inhalt 04 06 08
VORWORT REINHOLD SAHL VORWORT PHILLIPP KAUFMANN PROGRAMM DES KONGRESSES
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BEWAHREN UND BETREIBEN
Sofiensäle VOM BADEHAUS ZUM WOHN- UND KULTURORT
Interview mit Reinhold Sahl und Gerald Wagenhofer
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NICHT MEHR ZEITGEMÄSS Interview mit Barbara Neubauer
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ROUND TABLE Ideale Nutzung gesucht
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RUNDBLICK
NATIONAL TRUST SLOVAKIA
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MUSEUMSQUARTIER
Treffpunkt der Kulturen
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HISTORIC URBAN LANDSCAPE Konfliktzone der Interessen
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KULTURTOURISMUS Balance zwischen Erbe und Modernität
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FRIEDENSPALAST IN DEN HAAG Ein lebendiges Symbol
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STIFT MELK Vielfalt unter einem Dach
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SOFIENSÄLE Vom Badehaus zum Wohn- und Kulturort
44 DIE KÖNIGLICHEN HOFREITSCHULE Erbe der Portugiesischen Reitkunst
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NATIONAL TRUST IN GROSSBRITANNIEN Die größte Organisation für Kultur- und Naturschutz in Europa
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IN JAHRZEHNTEN DENKEN Interview mit Clemens Biffl
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ERBE DER EUROPÄISCHEN ROMANTIK Schloss Monserrate und das Chalet der Gräfin von Edla
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CARNUNTUM Versunkener römischer Schatz wird gehoben
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BEHUTSAME WEITERENTWICKLUNG Die „Zwiebeltreter-Stadt“ Bamberg
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DAS PALAIS SCHWAB Zu neuem Leben erweckt
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KLEINODE SICHTBAR MACHEN Die ARGE „Kleine historische Städte“
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DER BLICK DER ARCHITEKTIN Historische Gebäude sind in ihrer Grundidee erhaltenswert
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SCHLÖSSERLANDS SACHSEN Neue Wege in der Nutzung
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MUSEUMSQUARTIER Einzigartiges Kulturviertel in imperialem Erbe
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DER NARRENTURM IN WIEN Ein merkwürdiges Juwel der Medizingeschichte
84 AUFGABEN DER BURGHAUPTMANNSCHAFT 86 RUNDBLICK
Heritage 2015 | ImmoFokus
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Vorwort Reinhold Sahl
Bewahren & Betreiben
Reinhold Sahl, Burghauptmann Hofrat
H
istorische Gebäude werden nicht akzeptiert, wenn sie unter einem Glassturz stehen. Die Kunst ist es, die richtige Nutzung für den jeweiligen Haustyp zu finden. Aus diesem Grund stehen auch die Nutzungskonzepte im Mittelpunkt des 4. Europäischen Kongress über die Nutzung, Bewirtschaftung und Erhaltung historisch bedeutender Gebäude.
Ziel der Kongresse ist es aufzuzeigen, dass historische Gebäude mehr können, als man denkt. Man muss manchmal neue innovative Wege gehen. Ein Developer entwickelt, baut und gibt dann das Projekt an einen Dritten weiter. Wir sind gekommen um zu bleiben. Wir bewirtschaften und nutzen. Wir haben auch einen gesellschafspolitischen Auftrag, die bestmögliche und nicht die gewinnmaximierende Nutzung zu finden. Eines ist klar: Wenn man das Falsche hineingibt, dann funktioniert es nicht. In diesem Punkt gibt es keinen Unterschied zwischen modernen und historischen Gebäuden. Vor nunmehr drei Jahren haben wir diese Kongressreihe ins Leben gerufen und wir
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ImmoFokus | Heritage 2015
sind stolz darauf, dass sich der Kongress in so kurzer Zeit als internationale Wissensdrehscheibe etabliert hat. Dies zeigt auch die große Zahl an internationalen Teilnehmern bei den ersten Tagungen, bei denen Energieeffizienz, Barrierefreiheit in historisch bedeutenden Gebäuden im Mittelpunkt standen. Der Kongress dient dem Gedankenaustausch, dem Vernetzen über Landesgrenzen hinaus. Was uns vereint ist, dass wir Kulturgüterschutz betreiben. Wir bewahren kulturelle Identität. Das ist nicht immer einfach. Wir wollen von den anderen lernen, wir wollen uns mit den anderen messen. Die Burghauptmannschaft Österreich hat in Österreich kein Gegenüber, der als „Sparringpartner“ dienen könnte. Keine andere privatrechtlich oder staatliche Organisation ist mit ähnlichen Problemstellungen konfrontiert. Aus diesem Grund ist Vernetzung mit den wesentlichsten Playern für uns von so großer Bedeutung. Gemeinsam können wir viel voranbringen. n
Preserving & Managing
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istoric buildings face little acceptance if they become protected relics of the past, locked away under a bell jar. The challenge is to find the appropriate use for the respective type of building. This is why utilisation concepts present the main focus of the 4th European Congress on the use, management and preservation of historically significant buildings.
The congress aims to illustrate that historic buildings are able to deliver more than might first meet the eye - it merely takes new, innovative approaches. A property developer generates ideas, oversees construction and finally hands over the project to a third party. We are here to stay, we manage properties and find the best uses for them. Ours is also a sociopolitical mission: To find the best-possible use rather than the one yielding the highest profits, which only works if the structure in question lends itself to the intended use. In this regard, there is no difference between modern and historic structures.
We initiated this congress series 3 years ago and it fills us with pride to see that it has established itself as an international platform for know-how so quickly. This manifests itself in the high ratio of international participants during the first session, where energy efficiency and accessibility in connection with historic buildings were the prime focus. The congress facilitates knowledge exchange and the creation of transnational networks. We are united in our goal of protecting cultural assets and preserving cultural identity, a major challenge. We wish to learn from others as well as to compare with them directly. The Burghauptmannschaft Ă–sterreich has no comparable ‚sparring partner‘ within Austria; no other organisation, either public or private, is faced with similar challenges. Therefore, the creation of a transnational network which includes all significant players is of vital importance - a lot can be achieved together.
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Vorwort Philipp Kaufmann
Bestand ist der bessere Neubau Nachhaltigkeit: nur mit dem Bestand
„Visionen ohne Umsetzung bleiben geträumt.“
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ichts ist schöner als die Eröffnung eines neuen Gebäudes. Dafür rücken Politiker aller Couleurs und jeglichen Rangs aus, um Eröffnungsreden zu halten und Bänder durchzuschneiden. Diese Immobilien werden gefeiert und zelebriert. Gerade wenn ein Bauherr auf der grünen Wiese baut, ist es ein Leichtes den Energiebedarf zu optimieren und mit dem Neubau beeindruckende Benchmarks zu setzen. Wie grau ist im Vergleich dazu der Bestand, wie unaufgeregt und unspektakulär.
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ImmoFokus | Heritage 2015
Im Jahr 2009, genauer am 29.09.2009, haben sich in Österreich 125 Gründer zusammengefunden, um eine NGO zu gründen, welche das Ziel hat, die Bau- und Immobilienbranche auf dem Weg des Paradigmenwechsels hin zur Nachhaltigkeit zu begleiten. Ich darf seither als Gründungspräsident ein Stachel in der Gesellschaft sein und mit der ÖGNI ein Motor für längst überfällige Veränderungen. Unsere Branche ist immer noch eine Branche der Brüche und allzu selten wird über längere Zeiträume geplant und agiert. Eine Kernaufgabe der ÖGNI war es gleich zu Beginn, mit einem Zertifizierungssystem Gebäudequalitäten sichtbar zu machen und somit bessere Immobilien auszuzeichnen. Natürlich war es leichter, diese Übung zuerst am Neubau zu entwickeln und erstmals anzuwenden. Somit gebe ich offen zu, dass auch ich in die Neubau-Falle getappt bin. Zur Ehrenrettung sei erwähnt, dass wir uns auch gleich um den Bestand gekümmert haben und nunmehr mit der BlueCARD ein leistungsfähiges System haben. Wir können ähnlich dem Typenschein für ein Auto ein Gebäude laufend dokumentieren und zertifizieren. Die Bau- und Immobilienbranche ist eine Branche, die für bis zu 50 Prozent des Ressourcen- und 40 Prozent des Endenergieverbrauchs sowie 30 Prozent der CO2-Emissionen und 20 Prozent der Krankheitsbilder verantwortlich ist – wir müssen daher Verantwortung für unser Handeln übernehmen. Wir bauen weniger als 1 Prozent jährlich neu und es ist logisch: das nachhaltigste Haus ist jenes, welches schon vor langer Zeit gebaut und noch immer genutzt wird.
Es ist nicht alles Gold was glänzt
Der Bestand wird aber immer noch unterschätzt und hier vor allem historische Gebäude – genau aus diesem Grund ist es notwendig sich damit im Detail auseinanderzusetzen. Auf diesem Weg sollen folgende Gedanken Anstöße liefern: • Die richtigen Benchmarks: der Bestand hat es verdient, wenn wir andere Kennzahlen als Grundlage für unsere Entscheidungen heranziehen. Im Neubau ist es leichter, zB den Heizwärmebedarf zu optimieren und wenn daran alles gemessen wird – langfristige auch der Wert einer Immobilie, schaut es für den Bestand duster aus. Noch schlimmer wird es, wenn ein Unternehmen nur eine bestimmte (meist sehr geringe) Fläche pro Mitarbeiter bereitstellen möchte. Gehen sich diese Grundrisse dann überhaupt im Bestand aus? Dabei bleibt aus Betrachtung, dass beim historischen Bestand die Infrastruktur oft gegeben ist. Diese Gebäude einen enormen gesamtwirtschaftlichen Mehrwert schaffen; ich denke hier nur an die Hofburg. Wir sind somit aufgefordert, für die Branche neue Rahmenbedingungen zu definieren, an denen wir dann alle Gebäude (ob auf der grünen Wiese oder im historischen Zentrum) vergleichen können. • Aus- und Weiterbildung: wir lernen viel über den Neubau und wenig bis nichts über den Bestand. Dabei ist die Beschäftigung mit vorhandenen Immobilien die komplexere Aufgabenstellung. Wir brauchen daher neue Angebote. • Und abschließend: wir brauchen eine Lobby für unser Kulturerbe, für unsere historischen Gebäude und somit für unseren Bestand. n
Inventory is the better construction
T
here’s nothing better than the opening of a new building. For this event politicians of every hue and all ranks are marching out to hold opening speeches and cut ribbons. These properties are being hailed and celebrated. Particularly when a contractor builds on a greenfield site it is easy to optimise the energy consumption and to set impressive benchmarks with the new building. How grey in comparison are existing properties, how unagitated and unspectacular. Sustainability: only with existing buildings
In 2009, or to be precise, on 29 September 125 founders got together in Austria to establish an NGO. Its aim is to accompany the construction and real estate industry via a paradigm shift to sustainability. As founding president, I have the privilege to be a thorn in society’s side and to be a motor for long overdue changes together with ÖGNI. Our industry is still one of discontinuity and not enough times planning and subsequent actions are spanning longer periods of time. Already at the beginning a core task of ÖGNI was to make building qualities visible with a certification system and through it label better properties. Of course it was easier to first develop this exercise with new buildings and apply it to them first. So I openly admit that even I fell into the “new building” trap. But in defence of my honour I have to add we were dealing with existing properties from the beginning. And now we have a powerful system with BlueCARD. Similarly to vehicle registration cards we can document and certify a building continuously. The construction and real estate industry is responsible for up to 50% of resource consumption, 30% of CO2 emissions, 20% of disease patterns and it uses 40% of the end-
consumer energy. Therefore we have to take responsibility for our actions. The number of new constructions annually only amounts to 1%. It is logical: The most sustainable building is the one having been built a long time ago and which is still in use. Not all that glitters is gold
But existing buildings are still being underestimated - especially historic buildings. This is why it is necessary to look into this topic in detail. The following thoughts might help put things in motion: • The right benchmarks: existing buildings deserve different benchmarks as basis for our decisions. In new buildings it is easy to e.g. optimise the energy consumption. And if this is used as the only standard then the property value also improves. This is bad news for existing properties. Things are even worse when a company only wants to allocate a (mostly very small) space per employee. Are the floor plans even going to fit into the existing building? But it is often overlooked that those often already have the infrastructure. And these properties generate an enormous added value for the whole economy. Take the Hofburg, for example. It is our duty to define a new framework for the industry in which we can compare all buildings – be they on a green field or in a historic centre. • Education and training: We are learning a lot about new constructions and little to nothing about existing properties. But dealing with the latter is a complex task. Therefore we need new curricula. • And finally: We need a lobby for our cultural heritage, for our historic buildings - in short for buildings that already exist.
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Programm
Congress Day 1: 8 October 2015 Planning and Implementing Appropriate Use and Representation of Historic Buildings – International Experiences
09:00 – 10:00
Reception + Registration
10:00 – 10:15
Opening by the Patron; Welcome Speech by the Burghauptmann, Mr. Reinhold Sahl
10:15 – 10:45
3H Spot (Historic House Hot Spot): National Trust Slovakia Michaela Kubikova / NT Slovakia
10:45 – 11:15
Historic Urban Landscape Dennis Rodwell /Architect-Planner
11:15 – 12:00
Tourism Strategy and Cultural Heritage Elisabeth Udolf-Strobl / Ministry of Science, Research and Economy (BMWFW)
12:00 – 1:30
LUNCH BREAK AND NETWORKING
1:30 – 3:55
WORKSHOP SESSIONS: Stream 1: Examples for Buildings WS 1.1: The Peace Palace in The Hague Jacobine Wieringa WS 1.2: The Royal Horse Ring at Lisboa – Its future use Pedro Vaz WS 1.3: Appropriate Design, Use and Representation of Sofiensäle (Soravia Groupe) Michael Baert Stream 2: Examples for Building portfolios WS 2.1: Development of Gärtnerstadt Bamberg – Part of the World Heritage Site „Old Town of Bamberg“ Diana Büttner / Municipality of Bamberg WS 2.2: Appropriate Design, Use and Representation of National Trust buildings Rory Cullen MSc / Paul Wankiewicz WS 2.3: Appropriate Design, Use and Representation of Historic Palaces in the City Centre of Vienna (ÖRAG) Josef Jakob Stream 3: Examples in Open Spaces (Squares/Gardens/Parks) WS 3.1: Sintra Parks
Antonio Nunes Pereira
WS 3.2: Archeological Park Carnuntum Dr. Markus Wachter WS 3.3: The Use and Representation of Cultural Heritage Sites by Esterhazy-Stiftung Dr. Stefan Ottrubay
08
3:55 – 4:15
BREAK
4:15 – 5:00
Planning and Implementing Appropriate Design, Use and Representation of Melk Abbey Brother Martin
5:00 – 5:30
Appropriate Design, Use and Representation and Conservation - Mirrored against Standards, Guidelines and Architectural History Walter Hauser / BDA
5:30 – 6:00
Summary of Workshops: Stream-Leads
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Congress Day 2: 9 October 2015 Planning and Implementing Appropriate Use and Representation of Historic Buildings – An Organisational Perspective 09:00 – 09:15
Opening
09:15 – 10:00
Tourism Strategies and Historic Buildings – The Example of “Small Historic Towns in Austria” Eva Pötzl / Small Historic Towns in Austria
10:00 – 10:45
Reconciling Appropriate Use and Representation of Historic Buildings with Architecture Susanne Zottl
10:45 – 11:00
BREAK
11:00 – 12:00
Planning and Implementing Appropriate Use and Representation of Historic Buildings Sylvia Wagner / Schlösserland Sachsen Peter Dietz / Sächsisches Immobilien- und Baumanagement
12:00 – 12:30
Presentation EU Projects of BHOE Reinhold Sahl / BHOE Gerald Wagenhofer / UBW
12:30 – 14:00
LUNCH BREAK
14:30 – 17:00
VISITS: Practical Example 1: Planning and Implementing Appropriate Use and Representation of Museumsquartier Vienna (museum district) / MQ Errichtungs- und Betriebsgesellschaft Dr. Christian Strasser Practical Example 2: Planning and Implementing Appropriate Use and Representation of Narrenturm / NHM Wien (Museum of Natural History Vienna) Eduard Winter
Impressum: Medieneigentümer: Fokus-media House GmbH, 4020 Linz, Breitwiesergutstraße 10, Tel. +43.1.813 03 46-0, office@fokus-media.at, www.fokus-media.at Redaktionsanschrift: Handelskai 94-96, A-1200 Wien Geschäftsführer: Ronald Goigitzer, MMag. Philipp Kaufmann, Mag. Michael Neubauer Chefredaktion: Mag. Michael Neubauer Design&Layout: Caroline Abl Lektorat: Ulrike Riedl Autoren dieser Ausgabe: Mag. Priska Koiner, MMag. Philipp Kaufmann Übersetzung: Mag. Barbara Ottawa Anzeigen: Ronald Goigitzer, Ferdinand Neubauer Fotos: wenn nicht anders angegeben: www.cityfoto.at Druck: Niederösterreichisches Pressehaus Der ImmoFokus wendet sich im Sinne der Gleichstellung gleichermaßen an Frauen und Männer. Aus Gründen der Übersichtlichkeit und Verständlichkeit kann es bei den Beiträgen vorkommen, dass nur die maskuline Ansprechform verwendet wird.
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Programm
1. Kongresstag: 8. Oktober 2015 Nutzungskonzepte für historische Gebäude – internationale Erfahrungsberichte
09:00 – 10:00
Empfang + Registrierung
10:00 – 10:15
Grußworte Schirmperson, Begrüßung HR Mag. Reinhold Sahl
10:15 – 10:45
3H Spot (Historic House Hot Spot): National Trust Slovakia Michaela Kubikova / NT Slovakia
10:45 – 11:15
Historic Urban Landscape Dennis Rodwell /Architect-Planner
11:15 – 12:00
Tourismusstrategie und Kulturerbe SC Mag.a Elisabeth Udolf-Strobl / BMWFW
12:00 – 13:30
MITTAGSPAUSE INKLUSIVE NETWORKING
13:30 – 15:55
WORKSHOP SESSIONS: Stream 1: Umsetzungsbeispiele Gebäude WS 1.1: Friedenspalast Den Haag Jacobine Wieringa WS 1.2: The Royal Horse Ring at Lisboa – Its future use Arq. Pedro Vaz WS 1.3: Nutzungskonzept Sofiensäle (Soravia Gruppe) DI Michael Baert Stream 2: Umsetzungsbeispiele Gebäudeportfolios WS 2.1: Entwicklung der Gärtnerstadt Bamberg – Teil des Weltkulturerbes „Altstadt von Bamberg“ DIin Diana Büttner / Stadt Bamberg WS 2.2: Appropriate Design, Use and Representation of National Trust buildings Rory Cullen MSc / Paul Wankiewicz WS 2.3: Nutzungskonzepte für historische Palais in der Wiener Innenstadt (ÖRAG) Arch. Mag. arch. Josef Jakob Stream 3: Umsetzungsbeispiele Areale (Plätze/Gärten/Parks) WS 3.1: Sintra Parks Arq. Antonio Nunes Pereira WS 3.2: Archäologischer Park Carnuntum Dr. Markus Wachter WS 3.3: Die Nutzung historischer wertvoller Kulturdenkmäler durch die Esterhazy-Stiftung Dr. Stefan Ottrubay
15:55 – 16:15
PAUSE
16:15 – 17:00
Nutzungskonzept Stift Melk - Alles unter einem Dach Bruder Martin / Stift Melk
17:00 – 17:30
Nutzungskonzepte und Denkmalpflege im Spiegel von Standards, Richtlinien und Bauhistorie DI Walter Hauser / BDA
17:30 – 18:00
Zusammenfassung der Workshops: Stream-Leads
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2. Kongresstag: 8. Oktober 2015 Nutzungskonzepte für historische Gebäude – aus organisatorischer Sicht
09:00 – 09:15
Begrüßung
09:15 – 10:00
Tourismuskonzept und historische Gebäude am Beispiel der Kleinen historischen Städte in Österreich Eva Pötzl / Kleine historische Städte Österreichs
10:00 – 10:45
Nutzungskonzepte und Architektur Mag.a arch. M. arch. Susanne Zottl / Architektin
10:45 – 11:00
PAUSE
11:00 – 12:00
Entwicklung und Umsetzung von Nutzungskonzepten Sylvia Wagner / Schlösserland Sachsen Peter Dietz / Sächsisches Immobilien- und Baumanagement
12:00 – 12:30
Vorstellung EU-Projekte BHÖ HR Mag. Reinhold Sahl / BHÖ Mag. Gerald Wagenhofer / UBW
12:30 – 14:00
MITTAGSPAUSE
14:30 – 17:00
PRAXISBEISPIELE: Praxisbeispiel 1: Nutzungskonzept Museumsquartier Wien / MQ Errichtungs- und Betriebsgesellschaft Dr. Christian Strasser Praxisbeispiel 2: Nutzungskonzept Narrenturm / NHM Wien Eduard Winter
Bewahren und betreiben
Bewahren und betreiben Historische Gebäude können mehr, als man denkt. Historische Gebäude werden nicht akzeptiert, wenn sie unter einem Glassturz stehen. Die Kunst ist es, die richtige Nutzung für den jeweiligen Haustyp zu finden, meinen Burghauptmann Hofrat Mag. Reinhold Sahl und Mag. Gerald Wagenhofer im Interview mit dem ImmoFokus-Heritage. Das Gespräch führte: Michael Neubauer
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ImmoFokus | Heritage 2015
Das Bewahren allein steht also nicht im Mittelpunkt? Reinhold Sahl: Historische Gebäude werden nicht akzeptiert, wenn sie unter einem Glassturz stehen. Die Kunst ist es, die richtige Nutzung für den jeweiligen Haustyp zu finden. Es gibt nicht die eine Nutzung historischer Gebäude. Wir haben Büros, Museen, Theater, gewerbliche Nutzung, Veranstaltungen und Kongresse – wir haben ein breit gefächertes Portfolio. Aber man muss die Raumstruktur so nehmen, wie sie ist. Wenn man das Falsche hineingibt, dann funktioniert es nicht. Das ist aber bei modernen Gebäuden nicht anders.
Fotos: Fotolia
Historische Gebäude müssen den Vergleich mit Neubauten nicht scheuen? Reinhold Sahl: Auf keinen Fall. Es wäre aber ein Fehler, Kennzahlen für den Neubau auf historische Gebäude einfach umlegen zu wollen. Wir beleben historische Gebäude. Wenn Sie als Maßstab 12 Quadratmeter pro Mitarbeiter anlegen, dann wird der Benchmark einfach schlecht. Wenn man Räume zwanghaft teilt, verlieren die Objekte an Atmosphäre. Auf der anderen Seite darf man auch mehr Raumreserve haben. Organisationen verändern sich schneller als Objekte. Da ist natürlich der Neubau im Vorteil. Hier ist in der Re-
gel mehr Veränderung möglich – wenn auch unter Umständen mit hohen Kosten verbunden. Diese Veränderungen sind im historischen Bestand nicht möglich beziehungsweise nicht gewollt. Wir streben nach konstanter Nutzung, das ist auch besser für die Substanz. Stabilität macht schon einigen Sinn. Man muss für die richtige Nutzung den richtigen Mieter finden. Eines darf man aber nie außer Acht lassen: Die Nutzung von heute entspricht nicht der in der Vergangenheit. Gerald Wagenhofer: Die Burghauptmannschaft ist auch nach ISO 14001 umweltzertifiziert und bildet eigene Auditoren aus. Es geht dabei nicht nur um bauliche Aspekte, sondern um den Betrieb an sich. Dabei sind auch die Nutzer zu beraten. Es geht darum, es besser zu machen. Best-Practice-Möglichkeiten mitnehmen und präsentieren. Dabei sollen auch Handlungsbedarfe oder -möglichkeiten aufgezeigt werden. Gibt es auch Wünsche seitens der Mieter, die man nicht erfüllen kann? Sahl: Das kommt natürlich vor. Wenn wir aber bei der Auswahl der Nutzer aufpassen, dann können wir dieses Problem minimieren. Wir lernen von unseren Mietern und können dabei den Betrieb optimieren.
Preserving & Managing
Historic buildings are more than meets the eye. The challenge is to find the appropriate use for the respective type of building, a view shared by Burghauptmann Hofrat Mag. Reinhold Sahl and Mag. Gerald Wagenhofer in an interview with ImmoFokus-Heritage. The objective is not solely preservation, is it? Reinhold Sahl: No, indeed. One needs to find the right use for a building, there is no universal use for a historic structure and it would be wrong to apply modern standards to historic buildings. Adaptation of historic structures is often not possible and, in most cases, not intended. Gerald Wagenhofer: The Burghauptmannschaft is certified according to ISO 14001 and trains auditors in-house in structural aspects
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Bewahren und betreiben
Wo liegt der wesentliche Unterschied zu anderen Betreibern? Sahl: In erster Linie im bestmöglichen Mitteleinsatz. Wir stehen über allen Nutzer-Interessen und haben kein Eigeninteresse. Wir sind von keinem Renditedenken getrieben. Man darf aber den volkswirtschaftlichen Wertschöpfungsgrad nicht übersehen. Es mag pathetisch klingen, aber wir denken in volkswirtschaftlichen Dimensionen. Wir generieren touristischen Background, ohne den der Tourismus nicht das wäre, was er ist. Wir haben auch einen kulturpolitischen Auftrag. Wir bewahren unsere Geschichte und Kultur. Wie man sie bewertet und damit umgeht, das ist eine andere Frage. Wir denken über den Betrieb nach. Ein Developer entwickelt, baut und gibt dann das Projekt an einen Dritten weiter. Andere Immobilienunternehmen leben vom An- und Verkauf, wir von Erhaltung und Betrieb. Wo-
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bei jede Nutzung einzigartig ist. Wir haben in Summe 1.100 unterschiedliche Nutzer. Das ist historisch gewachsen. Darunter gibt es Museen, Bibliotheken, Ministerien, Private, das Techniker-Cercle oder die Altkalksburger. Nicht immer ist die Nutzung optimal. Manchmal gibt es auch eine Nutzung, die man nicht will. Wir suchen aber den Ausgleich. Wagenhofer: Das ist nicht immer einfach. Historische Gebäude stellen auch an den Bauprojektleiter sowie Facility Manager andere Anforderungen. Denken Sie nur allein an die Pflege der unterschiedlichen historischen Materialien. Aus diesem Grund wird nun unter Federführung der Burghauptmannschaft an einer europaweiten Zertifizierung für Bauprojektleiter mit dem Schwerpunkt Historische Gebäude gearbeitet. Die Zertifizierung soll zeigen: „Der kennt sich mit den speziellen Anforderungen von historischen Gebäuden aus.“
and in actual operation. We advise the tenants and present best-practise examples. Have there been cases where you could not meet the tenant‘s wishes? Sahl: Naturally. We cannot accommodate all requests. What is the difference between you and other operators? Sahl: First and foremost in the optimum use of our funds combined with a touristic background. Our primary focus is the management of our assets. We have over 1100 tenants and of course we cannot always find the ideal use for every object. Wagenhofer: Historic buildings demand different approaches from project and facility managers.This is why the Burghauptmannschaft is a leading contributor to establishing a European certification for project managers with historic buildings as the key area. We
„Historische Gebäude werden nicht akzeptiert, wenn sie unter einem Glassturz stehen. Die Kunst ist es, die richtige Nutzung für den jeweiligen Haustyp zu finden.“ Reinhold Sahl
Ab wann wird es die Zertifzierung geben? Wagenhofer: Diese Zertifizierung wird im Rahmen von MODI-FY, einem durch Erasmus+ geförderten Projekt, gemeinsam mit 8 weiteren Partnern aus 6 EU-Staaten entwickelt. Die Ergebnisse und damit die Zertifizierung sollen mit August 2017 vorliegen. Sahl: Damit schaffen wir auch die Grundlage, um in Zukunft neue Mitarbeiter der Burghauptmannschaft besser und strukturierter auf ihre Aufgaben vorzubereiten. Das hätten wir zwar auch ohne diese Förderungen machen müssen, jetzt fließen aber die Erfahrungen von Partnern ein wie z.B. dem National Trust of England, Wales and Northern Ireland. Wagenhofer: Übrigens ein Grundprinzip für alle Einreichungen zum Erhalt einer EU-Förderung. Nur Projekte oder Themen, die die Burghauptmannschaft zu bearbeiten hat, werden als Inhalte dieser Projekte
herangezogen. Dies gilt auch für das zweite gerade laufende EU-Projekt OrbEEt. Worum handelt es sich dabei? Wagenhofer: Hier wird, unterstützt durch eine Förderung aus dem Forschungsprogramm Horizon 2020, untersucht, ob durch Geschäftsprozessoptimierung und einer damit zusammenhängenden Verhaltensänderung der Nutzer der Energieverbrauch in Bürogebäuden gesenkt werden kann. Das Pilotobjekt ist dabei die Hofburg Innsbruck. Sahl: Nicht nur, dass wir uns dafür mit unseren Prozessen auseinandersetzen müssen, erhalten wir zusätzlich neue Erkenntnisse im Zusammenhang mit der Energieeffizienz unserer historischen Gebäude und der Unterstützung von Verhaltensänderungen durch neue Technologien. Also können historische Gebäude wirklich mehr, als man denkt? Sahl: Unbedingt! n
are cooperating with 6 EU member states and hope to offer the certification by August 2017. Sahl: Working with partners such as the National Trust of England, Wales and Northern Ireland. Wagenhofer: We are also part of a another EU project, OrbEEt, which assesses whether energy costs can be reduced by optimisation, is funded by Horizon 2020 and the pilot project is the imperial palace in Innsbruck. Sahl: The unique aspect of these programmes constitutes a raised awareness of energy efficiency in historic buildings and behavioural changes through new technology. So, historic buildings can deliver more than one might think? Sahl: Absolutely!
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Nicht mehr zeitgemäß
Nicht mehr zeitgemäß Tropfen auf den heißen Stein. Die Finanzierung von Denkmalschutz gehört neu diskutiert und die Eigentümer gehören darin gestärkt, dass sie ein öffentliches Interesse wahrnehmen, meint die Präsidentin des Bundesdenkmalamtes Barbara Neubauer. Das Gespräch führte: Michael Neubauer
In allen Ministerien regiert der Rotstift. Ist auch das Bundesdenkmalamt von Einsparungsmaßnahmen betroffen? Barbara Neubauer. Unser Budget für Förderungen beträgt 13 Millionen Euro. … für ganz Österreich? Ja, die 13 Millionen sind für ganz Österreich. Mit diesen 13 Millionen können wir denkmalpflegerische Mehrleistungen fördern. Wenn wir bei einem Projekt zehn Prozent dieser Mehrleistungen bei einer Instandsetzung fördern können, ist das schon viel. Ganz ehrlich gesagt: Diese Art der Förderung ist nicht zeitgemäß. Bereits bei der Beschlussfassung des Denkmalschutzgesetzes im Jahr 1923 hat man erkannt, dass für Eigentümer, die denkmalgeschützte Objekte sanieren und damit ein öffentliches Interesse wahrnehmen, dies auf die eine oder andere Art ausgeglichen werden muss. Man konnte sich aber trotz langer Diskussionen nicht einigen, wie dies aussehen soll. Man hat dann den einfachsten Weg gewählt: Man vergibt Förderungen, also Subventionen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Das Thema ist in den vergangenen 50, 60 Jahren immer wieder diskutiert worden. Geändert hat sich aber nichts. Wir sollten uns aber überlegen, wie wir den Eigentümern noch besser helfen können.
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„Nicht jeder, der ein Denkmal besitzt ist, ist Millionär.“ Das derzeitige Modell reicht nicht aus? >> Nein, das ist bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein. Denkmalschutz kann eine Belastung sein. Der Eigentümer kann ein denkmalgeschütztes Objekt nicht einfach wegreißen, es aber auch nicht so einfach entwickeln. Wir sind jedenfalls intensiv bestrebt, dazu beizutragen, dass denkmalgeschützte Bauten nicht leer stehen, sondern genutzt werden. Unsere Aktivitäten bewirken grundsätzlich, dass denkmalgerecht saniert wird und dass damit Altsubstanz langfristig Bestand hat. Schnelles Sanieren mit falschen oder billigen Materialien und Techniken bringt vielleicht schnellen Profit, hat aber auch schnelle Abnützung oder Schäden durch Fehlbehandlung zur Folge. Denkmalgerechte Sanierung bedeutet für das Gebäude Qualitätssicherung und damit Wertkonstanz und langfristig gesehen eine Wertsteigerung der Immobilie. Eines steht fest: Die Subventionen, die wir vergeben können, sind in aller Regel ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Finanzierung von Denkmalschutz gehört neu diskutiert und die Eigentümer gehören darin gestärkt, dass sie ein öffentliches Interesse wahrnehmen. Das muss abgegolten werden – und nicht nur mit ein paar tausend Euro. Das muss man sich einmal vorstellen: Da nimmt ein Eigentümer öffentliches Interesse wahr. Investiert und dann kann es pas-
sieren, dass er steuerlich in die Liebhaberei hineinfällt: Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Ich will ein komplett anderes System. Wie könnte dies aussehen? >> Zum Beispiel eine Mehrwertsteuer-Gutschrift. Kann der Eigentümer nachweisen, dass Renovierungsarbeiten von Professionisten mit entsprechendem Fachwissen ausgeführt wurden, soll er sich die Umsatzsteuer zurückholen können. Welche Rolle spielt die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Eigentümers? >> Nicht jeder, der ein Denkmal besitzt ist, ist Millionär. Aber jemand, der im 1. Bezirk ein gut vermietetes Objekt hat oder vielleicht sogar das Goldene Quartier besitzt, wird von uns mit Sicherheit keine Förderung bekommen. Wobei ich schon sagen muss, auch René Benko nimmt ein öffentliches Interesse wahr. Auch er würde sich über Anerkennung, auf welche Art auch immer diese gegeben werden könnte, freuen. Wir hatten vor Jahren ein Otto Wagner Zinshaus in Wien, das war ausschließlich zum Friedenskronenmietzins vermietet. Wie hätte der Eigentümer jemals die Fassade herrichten können – ich kann es ihm nicht zur Gänze zahlen. Aber es kann auch nicht sein, dass ich ihm die Fassaden-Untersuchung um 5.000 Euro zahle – und das war’s dann.
T
he Austrian Federal Monuments Office, the “Bundesdenkmalamt” (BDA), has a budget of 13 million Euros for supporting measures that add preservation value anywhere in Austria. “Support amounting to 10% of that added value is already a lot – this system is not up-to-date,” says BDApresident Barbara Neubauer. It has been in place since the heritage law was passed in 1923.
According to her the current model is “at best a drop in the ocean”. She knows that listed buildings can be a burden and stresses the BDA is “intensively seeking to help” to put such properties to new use. She wants to find a way “how to better help the owners” because they are preserving public interests and might even be facing tax disadvantages. “I want a completely different system.” One possible solution might be a VAT voucher: If owners can proof the renovation works were done by professionals with the necessary knowledge they should be able to get a tax refund. Neubauer points out there are some European countries where more money for property heritage is available but then there are those which spend less: “There is no panacea and we could develop something completely new – because to put it bluntly: Austria makes a substantial living from its cultural heritage.”
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Nicht mehr zeitgemäß
In anderen EU-Ländern ist mehr Geld da? >> Es gibt natürlich in Europa das eine oder andere Modell, das anders ist, wo mehr Geld da ist, dann gibt es aber auch wieder welche, wo weniger da ist, die haben dann aber andere Konstruktionen, zum Beispiel mit Stiftungen. Es gibt keine Patent-Lösungen. Das heißt ja nicht, dass man nicht etwas ganz Neues, Innovatives entwickeln könnte. Es geht um unser kulturelles Erbe – und das muss man jetzt ganz klar sagen: Österreich lebt ganz wesentlich davon. Das Bundesdenkmalamt wird als Hemmschuh, als Nein-Sager empfunden. Ein richtiger Eindruck? >> Lassen Sie mich das angebliche Problem Denkmalschutz in Zahlen fassen: Es stehen nur 1,8 Prozent der Substanz in Österreich unter Schutz. Das ist so gut wie gar nichts. International sind das mindestens 4 Prozent. In Deutschland gibt es Denkmallisten. Da wird einmal alles „Denkmalschutzverdächtige“ auf die Liste gesetzt. Erst wenn ein Bauherr ein Objekt angreifen will, entscheidet das Denkmalamt, ob es sich tatsächlich um ein Denkmal handelt oder nicht. Bei uns werden Objekte mit einem Verwaltungsverfahren unter Schutz stellen. Wir hatten in Vergangenheit diese sogenannten §2-Listen, wo alles im öffentlichen Besitz automatisch unter Denkmalschutz stand. Das hat dazu geführt, dass jede Kieshütte unter Schutz stand. Das wurde dann bereinigt. Aktuell haben wir einen konsolidierten Denkmalbestand von 37.000 Objekten. Wir stellen pro Jahr zwischen 200 bis 300 Objekte unter Schutz, das machen wir sukzessive, es hängt auch ein bisschen von unseren Möglichkeiten ab, denn eines ist auch klar, Verwaltungsverfahren werden zunehmend aufwändiger, das ist einfach ein Zug der Zeit. Wird grundsätzlich für den Denkmalschutz genug getan? Wird ausreichend unter Schutz gestellt? >> Ja. Wir müssen uns nur an die Bestimmungen und Vereinbarungen halten. Viele Diskussionen sind überflüssig. Zum Beispiel die Diskussion um das neu zu gestaltende Areal rund um den Wiener Eislaufverein. Dieses Gebiet ist vom UNESCO-Welterbe Historisches Zentrum von Wien erfasst. Diese Auszeichnung gibt es nicht umsonst, die ist mit Auflagen verbunden. An diese muss man
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sich halten. Oder man will diesen Status eben nicht. Da kommt noch nicht einmal der Denkmalschutz ins Spiel. Beim UNESCOWelterbe gibt es eine Kernzone und Pufferzonen. Diese Vereinbarungen müssten in den Flächenwidmungsplan. Dann kann auch der dümmste Investor nicht mehr kommen – und da ist egal, ob ich von Wien, Graz oder Dresden spreche – und ganz überrascht tun, wenn ihm jemand sagt, dass dort ein Turm nicht sein darf.
Critics have called the BDA a nay-sayer and stumbling block but Neubauer explains the problem with figures: Only 1.8% of Austrian properties and sites is listed. “This is almost nothing.” Internationally the average is at 4%. In Germany every building that might be worth preserving is put on a list and only when someone wants to refurbish or change it the federal monument office decides whether the building is actually listed or not.
„Dass Denkmalschutz ein Hemmnis für Bauaktivitäten ist, ist hierzulande immer noch ein weit verbreitetes Klischee.“ Hier ist grundsätzlich ein Denkfehler vorhanden. Dass Denkmalschutz ein Hemmnis für Bauaktivitäten ist, ist hierzulande immer noch ein weit verbreitetes Klischee. In anderen europäischen Ländern oder in Übersee gilt der Schutzstatus des jeweiligen Kulturerbes schon als Auszeichnung und Qualitätssiegel. Konflikte mit dem Denkmalamt entstehen, wenn die Denkmalschützer vor vollendeten Tatsachen stehen und sich zu Recht über den Tisch gezogen fühlen. Das Bauen im Bestand erfordert grundsätzlich eine ausreichende Planungszeit. Wenn wir nur „Nein“ sagen, dann könnte ich gleich die Hälfte der Mitarbeiter einsparen. Das grenzt schon an üble Nachrede. Es soll mir irgendeiner irgendein Objekt zeigen, bei dem der Denkmalschutz darauf gedrungen hat, es unverändert zu erhalten. Selbst im Stephansdom haben wir Änderungen zugelassen. Sehen Sie: Nur ein genutztes Objekt ist ein gutes Denkmal. Wird es nicht genutzt, verfällt es. Die Ansprüche an so ein Objekt müssen sich halt an das Objekt anpassen. Umgekehrt wird es manchmal schwierig. n
In Austria objects are listed via administrative proceedings. In the past all public buildings were automatically listed. “This led to every gravel hut being listed.” But this law was changed. Currently there are 37,000 listed buildings and sites and another 2,000 to 3,000 are added each year. This depends on our capacities because the administrative proceedings are getting more complex. She stresses it is important to respect regulations and agreements. “Many discussions are unnecessary”, Neubauer is convinced. One case in point is the fact that the are around the Wiener Eislaufverein is part of the UNESCO World Heritage Site “Historic Centre Of Vienna” and this was linked to various conditions. “Every investor should know that you cannot simply put up a tower in such an area.” Neubauer explains in Austria listings were seen as impediments for buildings activities while in other countries they were seen as quality label. Potential conflicts arise when the monument’s office is not informed early enough. “We even allowed changes to St. Stephen’s Cathedral – because only an object that is in use is a good monument.”
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Round Table
Ideale Nutzung gesucht Nachhaltig bewirtschaften. ImmoFokus-Heritage Burghauptmann Reinhold Sahl, ÖRAG Vorstand Peter Scharinger, die Präsidentin des Bundesdenkmalamtes Barbara Neubauer und ÖGNI-Gründungspräsident Phillipp Kaufmann zum Gedankenaustausch.
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ür Burghauptmann Reinhold Sahl steht fest: „Historische Gebäude können mehr, als man ihnen zutraut. Es kommt auf die ideale Nutzung an. Es gibt viele unterschiedliche Zugänge und Ideen. Ziel unseres Kongresses ist es auch zu sehen, wie das die anderen machen. Schauen Sie sich unsere Hofburg an, da gibt es im Gegensatz zu neuen Gebäuden keine monokulturelle Nutzung. Wir haben Büros, Museen, Gastronomie … Für die Präsidentin des Bundesdenkmalamtes Barbara Neubauer ist gerade dies ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal. „Der
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Neubau ist zumeist auf eine Nutzung fokussiert. Das bringt neben den unbestritten vorhandenen Vorteilen auch einen entscheidenden Nachteil: Bei einer womöglich notwendigen Nachnutzung ist man stark eingeschränkt.“ Aus einem Büroturm könne man nur schwer Wohnungen oder ein Hotel machen. „Da sind so viele Vorschriften und Normen zu berücksichtigen, dass man das kaum hinbringt. Denken Sie allein an Barrierefreiheit, Arbeitnehmerschutzbestimmungen – da rechnet sich ein Projekt schnell nicht. Dann bleibt manchmal nur der Abriss. Unter Nachhaltigkeit verstehe ich etwas anderes.“ Diese sei dem Altbau auf den Leib
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or the last 4 years, the Burghauptmannschaft has arranged an annual congress about historic buildings in Vienna.
In the offices of the Burghauptmann, the president of the Austrian federal monuments office, Barabra Neubauer, is already expecting me. Also present are ÖRAG managing director Peter Scharinger and ÖGNI founding president Philipp Kaufmann. Our host Reinhold Sahl fires away immediately: „Historic buildings offer more than people might expect. Just look at the palace, there is no monocultural usage here that you see
geschrieben. „Die Bausubstanz ist in der Regel von höchster Qualität. Viele Gebäude sind 100 bis 150 Jahre alt.“ Doch eines steht für Neubauer fest: „Jedes Objekt hat eine Nutzungsüberforderung. Wer diese Grenze überschreitet, bürdet dem Gebäude zu viel auf und zerstört es.“ „Nachhaltigkeit wird zu oft nur unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit gesehen“, wirft ÖRAG Vorstand Peter Scharinger (Liegenschaftsverwaltung, Baumanagement) ein. „Das greift zu kurz.“ Flächeneffizienz sei in Neubauten kein Problem, in Altbauten nicht immer optimal zu realisieren. „Sie können in Altbauten kaum Mauern versetzen, Flächen können nicht so einfach geteilt oder neuen Entwicklungen angepasst werden.“ In diesem Bereich sei auch ein Umdenken notwendig. „Im Büro sprechen wir ausschließlich von Kosten pro Quadratmeter.“ Die Ziffer, auf die es aber ankomme, wären „Kosten pro Arbeitsplatz“. „Rechnen Sie alle Personalkosten zusammen, da fallen ab einer gewissen Unternehmensgröße die Kosten für die Bürofläche kaum ins Gewicht.“ Oft sind auch die vielen Normen ein Hemmschuh. „Es gibt zu viele Normen“, übt Scharinger Kritik. „Viele davon sind bei Altbausanierungen nicht umsetzbar – in einigen Fällen sogar widersprüchlich.“
Präsidentin Neubauer kann hier mit einem kuriosen Beispiel aufwarten. „Es gibt eine nur mit Pickel und Seil erreichbare Schutzhütte. Dem Betreiber wurde nicht nur das Anbringen eines höheren Geländers, sondern auch, aus Gründen des Brandschutzes, eine Fluchtstiege vorgeschrieben.“ Die Normen dürfen nicht zum Selbstzweck werden. „Das Austrian Standards Institut lebt davon, Normen zu machen. Die Produktion von Normen wurde zum Geschäftsmodell – das ist unsinnig“, mahnt Philipp Kaufmann, Gründungspräsident der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI). Sahl: „Es immer eine Frage der Nutzung, aber auch der Phantasie, was aus einem Gebäude zu machen ist.“ Die Einstellung zu alten Gebäuden habe sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verändert. „Ende der 70er Jahre wollte man das Palais Ferstel abreißen“, blickt Neubauer zurück. Das Palais an der Freyung in der Wiener Innenstadt wurde als Nationalbank- und Börsengebäude errichtet. Nach dem Krieg schwerbeschädigt diente der große Börsensaal als Basketballplatz. Erst Bürgerproteste machten den Abrissplänen einen Strich durch die Rechnung. „Auch dank Robert Dornhelm und Peter Patzak, die sich mit einem Film gegen den Abriss stellten“.
with modern buildings. We have offices, museums, gastronomy...“ For Barbara Neubauer this fact constitutes a unique selling point. „A new structure focuses on single use. The main disadvantage comes with a possible subsequent use - an office block does not lend itself to conversion into flats or a hotel.“ Peter Scharinger (real estate management and development) agrees that any approach must be sensitive. Spatial efficiency is a concern in old buildings. Mr Sahl adds that „we need to think outside the box. It is not so much cost per square meter we should focus on but cost per workstation. All you need is a little imagination.“ Phillip Kaufmann proposes that imagination is sometimes not enough. „Not every castle is a candidate for a museum, apart from the
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fact there‘s no market for it. And you have to identify with historic buildings. A penthouse lover will not be convinced by historic features.“ Another point where imagination is key would be the support of those who own listed buildings. Old buildings fall to ruin, while a few metres along a new structure is built. Mr Sahl believes that owners who revitalise historic buildings should be eligible for public funding. And regulations should not restrict usage.
Dass das Bundesdenkmalamt in der Öffentlichkeit oft als Hemmschuh bei neuen Nutzungen wahrgenommen wird, daran stößt sich die Präsidentin nicht. „Sehen wir die Sache realistisch – In Österreich stehen im Vergleich zu anderen EU-Ländern vergleichsweise wenig Gebäude unter Denkmalschutz. Das ist schon ziemlich eingedampft. Die Highlights sind zu erhalten. Österreich lebt davon. Es geht auch um unsere kulturelle Identität und unser kulturelles Erbe.“ Nicht ohne Grund habe die EU 2018 zum Jahr des kulturellen Erbes ausgerufen. Philipp Kaufmann, Gründungspräsident der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI): „Bei der Nutzung stößt man auf Grenzen. Stellt sich die Frage: Wie findet man die ideale Nutzung.? Allein die vielen Auflagen, zum Beispiel in der Gastronomie, lassen sich kaum alle erfüllen. Bei Büros ist die Flächeneffizienz das Zünglein an der Waage.“ Für Kaufmann stellt sich die Frage, ob hier die Eigentümer nicht in eine Betreiberrolle gedrängt werden. In nicht jedem Schloss kann ein Museum einziehen. Vor allem aber: Dafür gibt es keinen Markt: „Ich habe noch kein Inserat gesehen: Habe Objekt, suche Museum.“ Vor allem Erben hätten es schwer. Professionelle Käufer wissen in der Regel, was sie zu tun haben und was sie können. Erben fehlt dieses Fachwissen. Vor allem aber - mit einem Altbau muss ich mich identifizieren können. Es wird schwierig einem Penthouse-Fan zu erklä-
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ren, dass es sich auch in einer Beletage gut leben lässt. Entweder es sieht jemand die Qualitäten oder er sieht sie eben nicht. Fehlt das Nutzungskonzept oder der Wille bzw. die Expertise eines umzusetzen, bleibt häufig nur der Verkauf. Auch Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl hat Schloss Puchenau, das Verwaltungszentrum der Bauhütte Leitl-Werke verkauft. Das Schloss wurde nach 2009 grundlegend renoviert und umgestaltet. Dabei wurden im Gebäude Wohnungen und Gewerbeflächen geschaffen. Zudem befindet sich im Schloss
The monuments office is often perceived as a stumbling block for new uses in historic buildings. Ms Neubauer brings up the point that, compared to other countries, very few structures are listed in Austria. Furthermore, there are no tax breaks for investment or restoration that other countries have already introduced. The final point is the training of future architects. „There is almost no attention on old buildings and restoration at university level“, both Mr Sahl and Ms Neubauer agree. The focus needs to shift towards sustainability and subsequent use, because „after five years an new building is already regarded as ‚old‘ „, as Mr Sahl concludes.
der Trausaal der Gemeinde Puchenau, der auch für weitere kulturelle Zwecke genutzt werden kann. „Also wenn Sie in der Salzburger Altstadt ein Objekt auf den Markt werfen, ist es in zwei, drei Monaten weg. Am Land ist es wohl schwieriger“, wirft Scharinger ein. Obwohl: „Größere Objekte in exponierter Lage, die eine besondere Nutzung brauchen, sind relativ günstig zu haben“, so der ÖRAG Vorstand. „Die Privaten bekommen viel zu wenig Unterstützung“, klagt Neubauer. „Wir haben immer wieder ohne Erfolg – zum Beispiel eine steuerliche Absetzbarkeit von Aufwendungen durch Sanierungsmaßnahmen im Denkmalschutz – mehr Hilfestellung für private Bauherren durchzusetzen versucht.“ Es sei einfach kein Geld da. „Eine verkürzte Abschreibung – mehr kriegt man nicht – ist einfach zu wenig.“ In Deutschland hingegen gebe es ein ganzes Büchlein mit Hinweisen für steuerliche Begünstigungen. „In Österreich reicht dafür ein Blatt Papier“, bringt es Kaufmann auf den Punkt. „Wer ein denkmalgeschütztes Objekt in Schuss hält, leistet einen Dienst an der Allgemeinheit. Dies sollte – gerade in einem Tourismusland – deutlich mehr als bisher Berücksichtigung finden“, mahnt Sahl und zieht Parallelen zur Landwirtschat. „Für die Pflege der Kulturlandschaft bekommt der
Landwirt auch nichts.“ Dies führe zu der paradoxen Situation, dass vorhandene Gebäude unter Umständen verfallen, und ein paar Meter weiter auf der grünen Wiese ein Neubau entsteht. Ein Beispiel gefällig: Ein Schönheitschirurg möchte in einem Ort eine Ordination eröffnen und plant einen Neubau, obwohl im Ort ein – vielleicht auch durch teuren Umbau – adaptierbares Objekt vorhanden wäre. „In diesem Fall wäre doch eine finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand gerechtfertigt.“
„Wer ein denkmalgeschütztes Objekt in Schuss hält, leistet einen Dienst an der Allgemeinheit.“ Reinhold Sahl
Ausbildung zielt auf Neubau
Sahl und Neubauer sind sich sicher, dass man aus dem Altbestand – egal ob unter Denkmalschutz oder nicht – noch viel mehr herausholen könnte. „Die Architekturausbildung zielt auf den Neubau ab. Altbau und Sanierung finden auf der Uni kaum statt.“ Ein Umstand, der auch von Kaufmann kritisiert wird. „Wir haben beim Neubau einen Zuwachs von einem Prozent pro Jahr, gemessen am Bestand, ein bis zwei Prozent des Flächenbestandes werden jährlich saniert.“ Ein großes Manko, wie auch Sahl meint, denn: „Auch wenn alle auf den Neubau schauen. Jeder Neubau ist spätestens nach fünf Jahren ein Altbau.“ Es wäre an der Zeit, auch bei Bauprojekten wieder zu beginnen, langfristiger zu denken. „Das Problem Nutzungskonzepte wird uns in Zukunft immer stärker beschäftigen“, betont Kaufmann. n
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National Trust Slovakia
Treffpunkt der Kulturen
Die Slowakei liegt in Zentraleuropa - dort, wo Ost und West, byzantinische und antike Kulturen aufeinander getroffen sind. Das Erbe des Landes besteht zumindest aus 12.000 Gebäuden und Denkmälern. National Trust Slovakia kümmert sich an der Seite des Staates um Nutzungskonzepte und noch viel mehr.
Michaela Kubikova , verantwortet als Direktorin des National Trusts der Slowakei den Erhalt und die nachhaltige Nutzung historischer Gebäude. Zusätzlich ist sie Mitglied der internationalen Organisation INTO (International Trusts Organisation) und Abgesandte für Kulturerbe von NGOs in der slowakischen Regierung. is director of the National Trust of Slovakia and responsible for the preservation and sustainable utilisation of historic buildings. She is also a member of INTO (International Trusts Organisation) and envoy for the cultural heritage of NGOs in the Slovak government.
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ieben UNESCO Welterbe Gegenden, 28 Denkmalschutzgebiete (18 Städte und 10 ländliche Regionen), 88 Denkmalzonen sowie Schutzgebiete, die sich meistens rund um historisch herausragende Denkmalschutzgebäude befinden, zählt die Slowakei heute. Auch diesem Staat fehlen Ressourcen, sich aller Erbestätten anzunehmen. Mehrere NGOs wie der 1996 gegründete National Trust Slovakia übernehmen hier wichtige Aufgaben in Vermarktung,
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Bewusstseinsschaffung sowie Beratung der Regionen und Ortschaften. Dazu gehören auch touristische Angebote, wie beispielsweise ein Eisenschmelzen im Frantisek Eisenverarbeitungsbetrieb, in dessen Hochofen von 1836 bis 1862 Eisen geschmolzen wurde. Oder das Veranstalten von Adventkonzerten, Gartenwochenenden und Gemeinschaftstagen am Landgut von Kardinal Imrich Csaky in Velky Biel, das eines der schönsten Barockschlösser des Landes ist.
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even UNESCO World Heritage regions, 28 conservation areas (18 cities and 10 rural areas), 88 monument zones as well as protection areas, mostly found around historically exceptional heritage buildings can be found in Slovakia today. This country is also lacking the resources to take care of all heritage sites. Several NGOs like the National Trust Slovakia founded in 1996 undertake important marketing tasks, as well as creating awareness and advising regions and
KEMPINSKI HOTEL. Der Finanzkonzern J&P kaufte die alte Heilanstalt in Strbske Plesa in der Hohen Tatra und erhielt das Erbe mit der Neunutzung als Hotel.
Fotos: National Trust Slovakia
Herausforderungen der (Neu)Nutzung
Die zentrale Frage, die sich bei Nutzungskonzepten immer stellt, ist, ob die ursprüngliche Funktion oder aber eine Neunutzung anzustreben seien. Viele historische Gebäude in der Slowakei werden heute als Museen, Gallerien, Hotels oder Restaurants, Büros, Banken oder Shops, Schulen, Krankenhäuser oder Sportstätten genutzt. „Eines der besten Nutzungskonzepte stellt die Nutzung in der ursprünglichen Funktion dar“, ist Michaela Kubikova, Direktorin des National Trust Slovakia, überzeugt. So ist beispielsweise die Münzprägerei in Kremnice seit 680 Jahren in Betrieb und druckt derzeit Euromünzen. Seit 2006 ist zusätzlich eine Ausstellung über die Münzprägung für Besucher geöffnet.
Zahlreiche Grenzen
Die Nutzungsfrage steht immer zwischen ökonomischen Interessen und einer Folgenabschätzung des Erbes. „Trotz der Tatsache, dass es viele erfolgreiche Beispiele der Neunutzung von historischen Gebäuden gibt, müssen wir bereit sein, den Preis der neuen Verwendung zu bezahlen. Mit Funktionen und Nutzungskonzepten des 21. Jahrhunderts geht der teilweise oder komplette Verlust von Authentizität einher“, sagt Michaela Kubikova. Man stößt an Grenzen der Notwenigkeit, der örtlichen Gegebenheiten, der finanziellen, beruflichen oder personellen Kapazitäten des Besitzers, der Zugänglichkeit, der Interessen der Gemeinde oder der technischen Möglichkeiten.
municipalities. This also includes touristic offers or the organisation of various events. Challenges in (new) utilisation
The central question in utilisation concepts is whether the original function should be retained which Michaela Kubikova, director of the National Trust Slovakia, thinks is “one of the best concepts”. Many historic buildings in Slovakia are today used as museums, galleries, hotels or restaurants, offices, banks or shops, schools, hospitals or sport facilities. The mint for example has been operative for 680 years and is currently producing Euro coins. The utilisation question is always between economic interests and impact assessment of the heritage. “Although there are many successful
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National Trust Slovakia
DIE ZIELE DES NATIONAL TRUST SLOVAKIA
FRANTISEK IRON WORK. Ein Industrieerbe ist das Frantisek Iron Work, dessen Hochofen von 1836 bis 1862 glühte. Heute finden dort Eisenschmelz-Tage statt für Interessierte statt.
Die non-profit und Nicht-Regierungs-Organisation „National Trust Slovakia“ nimmt sich seit 1996 des Kultur- und Naturerbes des Landes an. Bei allen Aktivitäten kommen die Prinzipien der Edinburgh-Deklaration zum Einsatz. 1. Nachhaltiger Erhalt und Gebrauch des historischen Erbes. 2. Weiterbildung und öffentlicher Zugang zu Welterbe 3. Vermarktung, Interpretation und Präsentation des reichen und einzigartigen Erbes der Slowakei. 4. Die Vernetzung von Experten und Freiwilligen, um historische Gebäude und Stätten so gut als möglich zu erhalten und zu verwenden. 5. Beratende Unterstützung bei Bewusstseinsbildung, Schutz, Nutzung und Wert schätzung des historischen Erbes auf Gemeindeebene
viele andere ohne diesen Status. 47 von den unter Schutz stehenden drohen zu verfallen, Denkmalschutz befindet sich ebenfalls im wie beispielsweise Cunovo, Devin oder JelSpannungsfeld zwischen den Interessen von sava. Im Laufe der letzten 50 Jahre sind 34 Eigentümern und Öffentlichkeit. Obwohl Schlösser einfach verschwunden. Komplexe Gesetze den Schutz eindeutig regeln und de- Besitzverhältnisse sind einer der Gründe finieren, tauchen in der Praxis Probleme auf. dafür. Beispielsweise bei Schloss Pallfy in So stehen 437 Schlösser und Landgüter unter Smolenice gibt es 125 Eigentümer, die zum Denkmalschutz. Abgesehen davon gibt es Teil nicht in der Slovakei leben. Im Spannungsfeld zwischen Eigentümer und Öffentlichkeit
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examples of putting historic buildings to new use we have to be prepared to pay the price. In 21st century utilisation concepts authenticity gets lost partly or completely”, says Kubikova. There are limits in local conditions, financial or personal capacities of the owner, accessibility, community interests or technical possibilities. Conservation can also generate tension between owner and the public. Although it is clearly regulated problems might arise during implementation. 437 castles and country estates have the heritage status while several others do not. 47 of the former are dilapidated.
Um den traumhaften Sitz des Cardinal Imrich Csaky in Velky Biel zu erhalten, bis Sponsoren für die teure Restaurierung gefunden sind, veranstaltet National Trust Slovakia hier Adventkonzerte, Gemeinschaftstage oder Gartenwochenenden.
„In unserer fortschreitenden Globalisierung sind der Schutz, der Erhalt und der sensible Umgang mit unserer historischen Umgebung eine Herausforderung für die ganze Gesellschaft.“ Michaela Kubikova
Rückenwind durch Tourismus und kluge Investoren
Kulturtourismus kann zum Erfolg auch beitragen. Das funktioniert bei UNESCO Welterbestätten sehr gut, bei Gebäuden von regionalem Wert wären eine breitere Streuung von Tourismusangeboten und das gezielte Vernetzen Möglichkeiten für die Zukunft. Tendenziell steigt das Prestige von historischem Erbe und Firmen erkennen die Werte. So nimmt etwa Pavel Pelikan,
CEO des Finanzkonzerns J&T-, den Erhalt von historischem Erbe sehr ernst. Doch das wachsende Interesse an der Renovierung von Gebäuden ist nicht ein Privileg großer Immobilienentwickler. Immer häufiger kümmern sich auch kleinere Unternehmen darum. „In unserer fortschreitenden Globalisierung sind der Schutz, Erhalt und sensible Umgang mit unserer historischen Umgebung eine Herausforderung für die ganze Gesellschaft“, blickt Kubikova in die Zukunft. n
HISTORISCHER ÜBERBLICK Lange Tradition des Denkmalschutzes in der Slowakei 1749: Maria Theresias erste Verordnung zum Denkmalschutz 1881: erstes Gesetz zum Schutze von Denkmälern (ungarisch) 1958: die Slowakische Republik erneuert das Gesetz 1987: Neufassung 2001: Inkrafttreten des neuen Denkmalschutzgesetzes, Registrierung von kulturellen Denkmälern
Over the last 50 years 34 castles have just vanished. Others have over 100 owners some of which live abroad. Culture tourism can be part of the solution. This works well with UNESCO Heritage Sites. Local attractions need a wide selection of tourism offers and targeted networking. The prestige of historic heritage is increasing and companies are recognising its value – and not only large real estate developers but also SME.
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Historic Urban Landscape
Historic Urban Landscape nachhaltig entwickeln Wer kulturelle Identität erhält, begibt sich in eine Konfliktzone der Interessen. Denn Denkmalschutz und Ökonomie verfolgen völlig andere Ziele. Dennis Rodwell sieht einen klaren Weg, heute Historic Urban Landscape zu verwirklichen.
„Historische Städte besitzen einen Riesenvorteil: ihre einzigartige, kulturell vererbte Identität. Wird diese Einzigartigkeit verloren, ist alles verloren.“
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elten sieht man die Einzelteile eines Stadtbildes zueinander in einer Beziehung. So etwa das Hafengebiet von Liverpool, das eine Aneinanderreihung moderner Gebäude ist, die nichts mit der ursprünglichen Geschichte des Stadtteils zu tun haben. Der dänische Architekt Jan Gehls bezeichnet dies als „Vogelkot-Architektur“, die zufällig aus drei Kilometern Höhe fiel. Doch diese totale Zerstörung muss nicht sein, wenn der Motor regionaler Planungspolitik die Erhaltung von Erbe im Sinne eines systemischen, interdisziplinären Ansatzes wird.
„Historische Städte besitzen in unserer zunehmend globalisierten und im Wettbe-
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werb stehenden Welt einen enormen Vorteil: ihre einzigartige kulturelle Identität. Wird diese Einzigartigkeit verloren, ist alles verloren“, sagt Dennis Rodwell, renommierter, internationaler Berater, Architekt und Stadtplaner. Diese Einzigartigkeit macht den wesentlichen Unterschied aus, den Marketingexperten als USP (unique selling point) bezeichnen. Das erhält eine Stadt am Leben und macht sie attraktiv. Parallel dazu erwies sich das Management der Veränderung von Städten lange als Konfliktzone zwischen Denkmalschutz und Ökonomie. Bei Betrachtung der Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Pole kann das Fundament einer Konfliktlösung freigelegt werden.
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he new travel guide “Austria Classic Tour” is sending motorcyclists on a tour of cultural, culinary and scenic delights. The idea came from the ARGE Kleine historische Städte Österreichs (KHS), the association of small historic cities. It was founded in 1994 at a time “when tourist promotion was focussing on the capitals of the nine provinces,” explains managing director Eva Pötzl. The KHS offers its 15 member cities targeted promotion via travel guides, an annual catalogue, a website, vouchers and press activity.
LIVERPOOL. Das Liverpooler Hafengebiet zeigt die komplette Zerstörung eines historisch gewachsenen Gebiets. Der dänische Architekt Jan Gehls nennt dies „Vogelkot-Architektur“, die zufällig aus drei Kilometern Höhe fiel.
Denkmalschutz bleibt massiv hinter den erreichbaren Zielen
Jahr 2050 existieren werden, heute schon gebaut sind. Damit bleibt es die Hauptaufgabe in Europa, bestehende Bauwerke zu restaurieren, zu bewahren und kreativ neu zu nutzen.
Fotos: Credits
Für eine nachhaltige Entwicklung braucht es das holistische Verstehen der Historic Urban Landscape, die sich auf die vorhandenen Werte Ressourcen, Nutzen, GesellAm Weg zu den richtigen Zielen schaft und Kultur beziehen. Das heutige Mit einem koordinierten und interdisWelterbe-Verständnis orientiert sich ziplinären Ansatz können Ziele erreicht ausschließlich an Kultur – und das nur in werden, die die Teilbereichen. Wie Historic Urban die Praxis zeigt, ist „Am Ausgangspunkt der Landscape in ihrer die Erhaltung als Gestaltung eines historischen Einzigartigkeit ein eigenständiger, erhalten. Dazu gelinearer Prozess Stadtteils müssen Qualität und hören der Aufbau der Identifikation, visueller Charakter stehen – einer Beziehung Intervenion und und erst in zweiter Linie soziale, zwischen historiVollendung einer ökonomische und ökologische schem Stadtkern vorgezeichneten und seinem moAufgabe nicht Argumente.“ dernen Gegenüber, genug. Vom Start Integration und bis zur Umsetzung Respekt, gut geplante kleinsstrukturierte wird höchst selektiv vorgegangen, sodass Mischnutzungen mit integrierten KünstlerDenkmalschutz massiv hinter den erreichaktivitäten sowie der Schutz der ansässigen baren Zielen zurück bliebt. Was es eigentGemeinschaften und Interessensgruppen. lich braucht, sind dynamische Systeme, Richtlinien und Praxis sind dann ziefühdie vielfältige Erkenntnisse sichern. Etwa rend, wenn Sie klare Ziele definieren und jene, dass 80 Porzent der Gebäude, die im
They remained unique
Any place with town privileges can become a member on three conditions: It has to have a listed area, under 70,000 inhabitants and offer at least 300 guest beds in the three- or four-star category. Additionally it has to have a professional tourism organisation and must not be a member of the ARGE Städte, the associations of Austrian cities. The annual membership fee is €750 plus a marketing contribution of €5,980. All 15 members are historic gems from times long gone but they are not stuck in the past. Marketing support
To make the cultural gems more attractive, the KHS’ main instrument is the annual catalogue published in German, Italian and English. Additionally there is an advent catalogue, vouchers, folders and a group handbook. In close cooperation with the Austrian tourism board exclusive campaigns are implemented. For 2015 and 2016 the focus was put on Germany and Switzerland. All
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Historic Urban Landscape
SIBIU. BU: Ein Musterbeispiel der Stimmigkeit ist in Sibiu, Rumänien (piata Mare), gelungen. Der internationale Denkmalrat ICOMOS bewertet das Projekt als „herausragend“ und „makellos“. Von 2000 bis 2010 wurde das historischen Zentrum Stück für Stück erneuert, begleitet von ökonomischen und kulturellen Maßnahmen.
vor allem eines ausschließen: die Dominanz der Touristen. Rodwell ist überzeugt: „Am Ausgangspunkt der Gestaltung eines historischen Stadtteils müssen Qualität und visueller Charakter stehen – und erst in zweiter Linie soziale, ökonomische und ökologische Argumente.“ Um all dies zu erreichen muss von einem linearen Denken zu einem Systemdenken umgestiegen werden, das Facetten und Aspekte dynamisch verbindet. Wie soll das gehen? In der rumänischen Stadt Sibiu ist dies gelungen. Das historische Zentrum wurde innerhalb von zehn Jahren begleitet von vielfältigen ökonomischen und kulturellen Maßnahmen erneuert. Die Stadt hat ihre kulturell vererbte Identität erhalten. Makellos und herausragend. n
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participating cities are presented at press conferences, workshops, editorial tours, via newsletters and mailings. The success of KHS cannot be measured in the number of bookings but only in the continuous participation of the members and the ads of all four-star accommodations in particular, explains Pötzl. Because: When hoteliers and caterers are investing more, more money will more likely land in their cashiers. n
Dennis Rodwell ist international tätiger Berater, Architekt und Stadtplaner für kulturelles Erbe. Der Schotte publizierte für UNESCO und ICOMOS. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt in Förderung und Management von Best Practice Beispielen in aller Welt. Dennis Rodwell is a consultant architect-planner. He works internationally in the field of cultural heritage, focused on the promotion and achievement of best practice in the management of the broadly defined historic environment. He has been rapporteur and author to UNESCO and ICOMOS events and publications focused on the Historic Urban Landscape initiative. He writes and publishes widely on the theme of conservation and sustainability in historic cities. Further information including a bibliography of publications may be found on: www.dennisrodwell.co.uk/
TIPPS FÜR DIE PRAXIS PRACTICAL TIPS
Das Kernziel ist bedeutsamer als Details. Denn die Umsetzung findet je nach Land und Stadt andere gesetzliche, finanzielle und politische Rahmenbedingungen vor. Ziele sind die wahren Grundprinzipien. Beispielsweise: Wollen die Bürger eine Lebens-Stadt oder eine Touristen-Stadt? Erwarten die Bewohner Entwicklungsschübe in den sensiblen, historischen Stadtteilen oder eine Balance zwischen Innenstadt und Peripherie? Wahlmöglichkeiten werden nicht verstanden. Das ist die Ironie der Globalisierung. Erfolg in der Welt der Globalisierung meint Wettbewerbsvorteil durch Unverwechselbarkeit und nicht das Streben nach der Kopie einer anderen Stadt. Man soll nicht vergessen, dass nichts unvermeidbar ist. Vor allem dann, wenn es um das Klonen oder den Verlust von Individualität geht. Auch das ist eine Entscheidung, und keine gute.
The core objective is more important than details. The implementation is faced with different legal, financial and political frameworks according to each country and city. Targets are the real basic principles. For example: Do citizens want a new city for living or for tourists? Do they expect development boosts in the sensitive, historic parts of the city or a balance between inner city and periphery? Choices are not understood. This is the irony of globalisation. Success in the world of globalisation is all about competitive advantage via uniqueness. It is not about trying to become the copy of another city. One should not forget that everything can be prevented. Especially when its about cloning or the loss or individuality. This is also a decision, and not a good one.
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Kulturtourismus
EHEMALIGE KAISERRESIDENZ. Magnetisch zieht es Besucher in die ehemalige Kaiserresidenz in Wien, um Prunkräume, Kaiserappartements, Sisi Museum und die Silberkammer zu bestaunen.
Balance zwischen Erbe und Modernität Kulturtourismus boomt in Österreich. Von 131,9 Millionen Nächtigungen pro Jahr bezeichnet sich im Winter jeder zweite Besucher als Kulturtourist, im Sommer immerhin jeder achte. Die österreichische Kulturpolitik unterstützt den Besucherstrom durch den Erhalt des kulturellen Erbes, denn immerhin werden dabei volkswirtschaftliche Effekte generiert.
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SCHLOSS HOF In Schloss, Garten und Gutshof des Schloss Hof in Niederösterreich tauchen Besucher in die Welt des Barock.
HOFBURG INNSBRUCK. Die kaiserliche Hofburg in Innsbruck wurde von den Habsburgern errichtet, war Residenz und lockt mit Prunkräumen Jahr für Jahr Touristen aus aller Welt an.
N Fotos: BHÖ/Friedl Murauer, Hertha Hurnaus, ÖW/Diejun
ach Österreich reist man der Kultur wegen. Das bestätigt sich allein schon durch die Zahlen der Besucher-Hotspots. So besuchten im Jahr 2014 rund 3 Millionen Menschen das prächtige Schloss Schönbrunn, das auch auf der Welterbeliste der UNESCO zu finden ist und anno dazu mal Kaiserin Maria Theresia als Sommersitz diente. 2.5 Millionen flanieren durch den dazugehörigen Tiergarten im Park, den ältesten noch bestehenden Zoo der Welt. Auch das Salzburger Wahrzeichen, die Festung Hohensalzburg, und das Wiener Belvedere von Prinz Eugen von Savoyen besuchten im Jahr 2014 je 1 Million Gäste. „Das ruhmreiche Kulturerbe Österreichs generiert wichtige volkswirtschaftliche Effekte, ist Wertschöpfungs- und Beschäftigungsmotor sowie wichtige Zukunftsinvestition“, sagt
Elisabeth Udolf-Strobl, Leiterin der Sektion Tourismus und historische Objekte des österreichischen Bundesministeriums (BMWFJ). Der Kulturtourismus bietet einem kleinen Land wie Österreich, das seinen Wettbewerbsvorteil konsequent pflegt, mannigfache Vorteile. Die Reisen finden saisonal unabhängig statt und sind krisenresistent. Zusätzlich sind Kulturtouristen in entspannter und großzügiger Stimmung. Sie geben pro Kopf und Tag 167 Euro aus, 42 Euro mehr als der Durchschnitt der Reisenden. Billigangebote und der Trend zu Qualitätstourismus unterstützen das. Eine Strategie mit vielen Säulen
Kulturerbe und Tourismus gehören in Österreich schon aus Tradition untrennbar
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ulture is the main reason to travel to Austria. This is confirmed by the numbers in visitor hotspots: In 2014, around 3 million people visited Schönbrunn Palace. 2.5 million took a stroll in the associated zoo in the park. Also the Hohensalzburg Fortress and the Belvedere in Vienna were visited by one million guests each last year.
The glorious Austrian cultural heritage is generating important economic effects. “It is a motor for creating value as well as jobs and it is an important investment into the future,“ says Elisabeth Udolf-Strobl, head of the tourism and historical objects section of the Austrian economy ministry BMWFJ. Cultural tourists come throughout the year and even in times of crisis. Additionally they are more relaxed. On average they spend 167 Euros per person per day, 42 Euros more than the average traveller.
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Kulturtourismus DIE BELIEBTESTEN ZIELE VON ÖSTERREICHISCHEN KULTUR TOURISTEN 2014
WER WIRKLICH VON INVESTITIONEN IN KULTURTOURISMUS PROFITIERT
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Schloss Schönbrunn – 3 Millionen
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Tiergarten Schönbrunn – 2,5 Millionen
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Belvedere – 1 Million
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Festung Hohensalzburg – 1 Million
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Basilika Mariazell - 700.000
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Hofburg/Kaiserappartements, Sisi Museum und Silberkammer – 670.000
zusammen. Den Ruf als Land des kulturellen Erbes hat man sich erarbeitet. Die ruhmreiche und prächtige Habsburger Geschichte bietet dazu unzählige Anknüpfungspunkte. So setzt folgerichtig die Tourismusstrategie des Bundesministeriums neben den Alpen und der Donauregion aus vier Gründen bei Kultur und Städten an. • Historische Sehenswürdigkeiten sind zentrale Imageträger und Teil der nationalen Identität des Landes. • Österreich verfügt durch sein einzigartiges kulturelles Erbe über einen unschätzbaren Wettbewerbsvorteil, der im Tourismusmarketing eingesetzt wird.
Wenn das Ministerium in Restaurierung, Erhalt und Revitalisierung von historischen Gebäuden investiert, wird deutlich mehr als ein Gebäude oder Areal gefördert. Tourismus generiert Umwegrentabilität. Sowohl die umliegende Wirtschaft als auch der Standort erfahren eine Aufwertung. Am stärksten profitieren Wirtschaftszweige wie Hotellerie und Gastronomie, aber auch Baugewerbe, Energieversorger sowie der umliegende Einzelhandel. Kurz gesagt: Es werden wichtige volkswirtschaftliche Effekte ausgelöst, die Beschäftigung und Wertschöpfung antreiben.
Austria“ als Dachmarke führender Leitbetriebe das Ziel, zwischen authentischem Bewahren des Erbes und zeitgemäßer Präsentation eine Balance herzustellen. Virtuell und multimedial präsentiert die zweite Initiative namens „Welt der Habsburger“ die mehr als 600-jährige bewegte Geschichte der Habsburger. Der Zusammenschluss „Creative Austria“ ergänzt das klischeehafte Österreichbild um moderne und zeitgenössische Aspekte. Indirekte Förderung findet seit 2011 statt, indem der „Filmstandort Austria“ gezielt Filme fördert und damit seither bereits 31 Millionen Euro Wertschöpfung generieren konnte. Zu guter Letzt startete
Attraktiv durch zeitgemäße Förderinitiativen
Um wichtige volkswirtschaftliche Einnahmequellen zu unterstützen, betreibt das Ministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend fünf Initiativen, die auch Modernität und Attraktivität in das kulturelle Erbe bringen. So verfolgt die Initiative „Imperial
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• Historical sights are central images and part of the national identity • Austria’s cultural heritage is an invaluable competitive advantage used in tourism marketing. • Cultural tourism is important on a national but particularly on a regional level: local festivals, events and historical sights are attracting more and more tourists. • Culture is attracting more and more guests from far away: already one in ten culture tourists are from the USA, China, Japan or the Arabic region.
• Kulturtourismus hat österreichweite, aber vor allem regionale Bedeutung: Lokale Festspiele, Veranstaltungen und historische Sehenswürdigkeiten entwickeln sich immer mehr zu Tourismusmagneten. • Kultur lockt Gäste aus den Fernmärkten an: Bereits jeder zehnte Kultururlauber stammt aus den USA, China, Japan oder dem Arabischen Raum, Tendenz steigend.
Therefore, the federal ministry is focussing its tourism strategy not only on the Alps and the Danube region but also on culture and cities. The main four reasons are:
Increasing historical attractiveness
Elisabeth Udolf-Strobl ist Leiterin der Sektion Tourismus und Historische Objekte des österreichischen Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend. Sie ist zuständig für die Tourismuspolitik und alle historischen Objekte, die sich im Besitz des Bundes befinden. Das sind derzeit 111 Liegenschaften, 456 Gebäude und 390 Objekte wie Brunnen oder Denkmäler.
The BMWFJ has started five initiatives to add modern elements to the cultural heritage and increase its attractiveness. As an umbrella brand for leading companies, the “Imperial Austria” initiative aims to create a balance between authentic preservation of the heritage and up-to-date presentation. The second initiative “World of Habsburgs” presents the over 600-year history of the dynasty virtually and via a multimedia approach. “Creative Austria” is adding modern aspects to the clichée-like image of Austria. Since 2011 the “Filming location Austria” was able to generate 31 Mio. Euro
WOHER KOMMEN UNSERE GÄSTE?
VERTEILUNG DER NÄCHTIGUNGEN NACH BUNDESLÄNDERN
„Das ruhmreiche Kulturerbe Österreichs generiert wichtige volkswirtschaftliche Effekte, ist Wertschöpfungs- und Beschäftigungsmotor sowie wichtige Zukunftsinvestition.“ heuer das Markenkonzept der Österreich Werbung mit dem Kulturthema „Österreich. Treffpunkt Europas“. Ausgehend vom Europäischen Song Contest, den Conchita Wurst moderierte, wird speziell Musik gefördert. Zur Strategie gehören selbstverständlich Investionen dazu, die direkt den Wert von Gebäuden erhalten. So finanziert das Wirtschaftsministerium laufend Sanierungen und Erneuerungen. Nur zwei Beispiele: Zwischen 1999 und 2005 wurde in der Grafischen Sammlung Albertina der Altbestand generalsaniert und ein Zubau für Studiengebäude, Tiefspeicher und Wechselausstellungshalle mit 57 Millionen Euro unterstützt.
Für das moderne 21er-Haus in der Nähe des Hauptbahnhofes flossen 11,3 Millionen Euro für die erste Bauphase. Das Ministerium verwaltet 111 Liegenschaften sowie 390 Objekte im ganzen Land. Warum lohnen sich diese Investitionen? „Österreichs Kultur ist eine der drei Säulen in der Tourismusstrategie des Bundes. Städte- und Kulturtourismus haben eine wichtige „Türöffnerfunktion“. So sind Städte die erste Anlaufstelle für unsere Gäste und davon profitieren auch umliegende Regionen“, weiß Sektionsleiterin Elisabeth Udolf-Strobl. Damit das so bleibt, gilt es eine attraktive Balance zwischen Tradition und Moderne, Erbe und Zukunft sowie Vergangenheit und Gegenwart zu halten. n
added value. Lastly, there is the brand concept of “Austria Tourism” with the cultural topic “Austria - Europe’s Meeting Point”, particularly promoting music. Of course the strategy includes investments directly maintaining the value of buildings. The economy ministry is continuously financing renovations and renewals in the 111 properties and 390 objects it is managing in total throughout the country. “Austria’s culture is an important pillar in the federal tourism strategy,” says Udolf-Strobl. “In order to sustain this trend, an attractive balance between tradition and modernity, heritage and future as well as past and present has to be upheld.”
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Friedenspalast in Den Haag
Ein lebendiges Symbol Der Friedenspalast in Den Haag ist heute Arbeitsstätte, Denkmal und Touristenmagnet. Eine seiner Hauptaufgaben besteht darin, so sieht es auch die Carnegie Stiftung, seine Geschichte zu erzählen.
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m 28. August 1913 gab es einen guten Grund für feierliche Stimmung. Sechs Jahre nach Baubeginn wurde der Friedenspalast in Den Haag feierlich eröffnet. Schon damals, am Vorabend des Ersten Weltkriegs, war er ein Symbol der sich etablierenden Friedensbewegung. Bei der Eröffnung des roten Backsteinbaus waren deshalb auch der US-amerikanische Unternehmer und Mäzen Andrew Carnegie sowie die holländische Königsfamilie anwesend. Friede war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts keine Selbstverständlichkeit. Die europäischen Länder investierten in diesen Zeiten massiv in den Aufbau ihrer Armeen. Die modernen – industriellen Zeiten zeigten ihr hässliches Gesicht in den riesigen Waffenlagern, die einzig auf Vernichtung abzielten. Vor diesem Hintergrund keimte eine Friedensbewegung in Europa und Amerika. Hunderte Friedensorganisationen wurden gegründet und inspirierten in weiterer Folge europäische Schriftsteller und Intellektuelle. Der Traum vom Weltfrieden gipfelte in den Den Haager Friedenskonferenzen 1899 und 1907. Die Experten sprachen sich für die Regulierung des Rüstungswettlaufs und die Beilegung von internationalen Streitigkeiten durch Mediation und Schiedsverfahren aus. Zerbrechlicher Friede
Doch die Euphorie wurde von der historischen Realität eingeholt. 1914, ein Jahr nach der feierlichen Eröffnung des Friedenspalasts, brach der Erste Weltkrieg in Europa aus. Das Bauwerk blieb verschont und ist heute noch Zeichen dieser Geschichte. Immerhin hatten zur Innenausstattung Länder aus der ganzen Welt beigetragen. Aus Italien kam der Marmor für Flure und die prächtige Foyertreppe. Brasilien und USA steuerten Holz für die Wandtäfelungen bei. Die geschmiedeten Zäune stammen aus Deutschland.
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Aber auch außen mischen sich vielfältige Einflüsse. Architekt Lous M. Cordonnier verwirklicht im Palast einen arkardenreichen Stil. Klassizistische und gotische Elemente wurden eingebaut. Die Fenster im Erdgeschoss und die Kacheln der Wände stammen aus Delft. Manche Kritiker meinen, diese Anhäufung wirke eklektisch, ja fast willkürlich. Dieser Eindruck mag entstehen, wenn man auf die monumentale, byzantinisch anmutende Eingangshalle blickt. Hier mischt sich mit wertvollen Elementen wie dem goldenen Kronleuchter, rossettenverzierten Boden und weißer Marmortreppe. Vielfalt wurde hier zu einer Einheit verschmolzen.
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n 28 August 1913 there was a good cause for celebration: The opening of the Peace Palace in The Hague. Already then it was a symbol of the peace movement that was beginning to form. Therefore the US-entrepreneur Andrew Carnegie as well as the Dutch royal family were also present at the opening ceremony. The dream of World Peace culminated in the Peace Conferences in 1899 and 1907 held in The Hague. The experts recommended to regulate the arms race and to solve international disputes via mediation and arbitration.
Standhaftes Symbol der Völkervielfalt
Heute noch ist diese weltweite Vielfalt Hauptthema des Palastes. Das Gebäude beherbergt den Sitz des Internationalen Gerichtshofs, des Ständigen Schiedshofes, der Haager Akademie für Völkerrecht und eine bedeutsame Bibliothek für Völkerrecht. Im Besucherzentrum befindet sich eine permanente Ausstellung über die Geschichte der Friedensbewegung und der im Palast tätigen Institutionen. „In den letzten hundert Jahren ist der Friedenspalast weltweit zum Symbol für Frieden und Gerechtigkeit geworden“ weiß Jacobine Wieringa, Koordinatorin der Kunstsammlung und der Archive der Carnegie Stiftung. Sie entwickelte das Europäische Welterbe Label mit und begleitete die Umsetzung diese Auszeichnung für den Friedenspalast in Den Haag.
„In einer Welt, wo kriegerische Auseinandersetzungen an der Tagesordnung stehen, ist es wichtig jedem bewusst zu machen, dass Konflikte friedlich gelöst werden können.“ Historische Gebäude wie diese, erfüllen wichtige Rolle. „Der Friedenspalast ist zweifelsfrei
Fragile Peace
But the euphoria was choked by reality. The Peace Palace survived World War I and remains a symbol for this part of history. Countries from all over the world had contributed to the interior design: Marble for the hallways and the stairway came from Italy, wood for the wall panelling from Brazil and the US and forged fences from Germany. Various influences also characterise the exterior. Architect Lous M. Cordonnier realised a style with a lot of archways and included classical as well as gothic elements. The windows on the ground floor and the tiles on the walls are from Delft. Some critics think this accumulation is eclectic, almost random. And one might get that impression looking at the monumental entrance hall in a Byzantine style. Various elements like a golden chandelier, rosette-covered floors and a white marble stairway melt into one. Unwavering symbol of diversity
Today the building houses the International Criminal Court, an arbitration court and an important library for international law. In the visitor’s centre there is a permanent exhibition on the history of the peace move-
DAS EUROPEAN HERTIAGE LABEL Auf Initiative mehrerer nationaler Regierungen wurde 2011 das Europäische Heritage Label gegründet. Die Marke steht für das heutige Europa, seine Werte und seine Geschichte. Sehenswürdigkeiten mit dieser Auszeichnung erhalten keine finanzielle Unterstützung, werden aber in ihrer Kommunikation von der EU unterstützt. Zusätzlich erhalten sie die Möglichkeit am Netzwerk teilzunehmen und Erfahrungen auszutauschen. Seit 2013 werden Jahr für Jahr Sehenswürdigkeiten in die Liste aufgenommen. Dazu gehören neben dem Friedenspalast in Den Haag beispielsweise auch das antike Zentrum von Athen in Griechenland, das slowenische Partisanenlazarett in Franja, die franzöische Abtei von Cluny und die Bibliothek der Universität von Coimbra, Portugal. Die monumentale, byzantinisch anmutende Eingangshalle verbindet Vielfalt zu Einheit.
ein Erbe. Und Erbe bedeutet den Blick zurück in die Vergangenheit zu wagen und die Wurzeln freizulegen.“ Darauf hinzuweisen ist angesichts der politischen Weltlage wichtiger denn je, denn das Konzept Europa ist auf dem Fundament des friedlichen Zusammenlebens gebaut. Und soll es auch bleiben. n
Weitere Informationen: http://one-europe.info/initiative/the-european-heritage-label
ment and the institutions in the palace. “Over the last one hundred years the Peace Palace has become a symbol for peace and justice globally,” says Jacobine Wieringa, mapping the art collection and the archives of the Carnegie Foundation. She co-developed the European World Heritage Label.
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Nutzungskonzept Stift Melk
Vielfalt unter einem Dach Seit mehr als tausend Jahren ist Stift Melk ein geistliches und kulturelles Zentrum. Heute ist das UNESCO Welterbe unter anderem Kloster, Schule und Museum. Pater Martin, Leiter von Kultur und Tourismus, bringt Leben in das Ensemble, das eng mit der Geschichte Österreichs verbunden ist.
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eit mehr als tausend Jahren ist Stift Melk ein geistliches und kulturelles Zentrum. Heute ist das UNESCO Welterbe unter anderem Kloster, Schule und Museum. Pater Martin, Leiter von Kultur und Tourismus, bringt Leben in das Ensemble, das eng mit der Geschichte Österreichs verbunden ist.
Seit Anfang September bevölkern wieder 900 Schüler und 100 Lehrer das Stift Melk. Eine halbe Million Touristen besuchen pro Jahr das Stiftsmuseum, die ehrwürdige Bibliothek oder den prachtvollen Mar-
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morsaal. Ganz abgesehen von Hochzeiten, Taufen und Gottesdiensten. Pater Martin, der sich mit viel Elan für das größte Barockensemble Europas engagiert, ist buntes Treiben ein Anliegen: „Unser Ziel ist es, in einem streng geschützten, historischen Rahmen Vielfalt so unterzubringen, dass nicht ein musealer, sondern ein lebendiger Charakter entsteht.“ Mehr als tausend Jahre Geschichte
Museal könnte dieser historische Ort sehr leicht sein. Die Geschichte des Stift Melks begann vor mehr als tausend Jahren, als
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or more than 1,000 years, Stift Melk has been a religious and cultural centre. Pater Martin, head of culture and tourism, brings life to the ensemble tightly linked to Austria’s history.
Since the beginning of September, 900 pupils and 100 teachers are again populating the
Fotos: Augustin Baumgartner
STIFT MELK. Europas größtes, lebendiges Barockensemble zieht jährlich eine halbe Million Besucher an.
Leopold I im Jahr 976 in die damalige Burg seine Residenz verlegte. Seine Nachfolger sammelten wertvolle Schätze und Reliquien und fanden hier auch ihre letzte Ruhestätte. Bereits 1089 übergab Markgraf Leopold II. die Burg den Benediktinermönchen. Die Handschriftenbibliothek und eine Schule folgten noch im 12. Jahrhundert. Wesentlich jünger dagegen ist sein heutiger herrschaftlicher Anblick, denn der Barockbau wurde „erst“ 1701 von Jakob Prandtauer errichtet. In dieser langen Geschichte war Zeitgemäßheit jedoch immer ein Thema. Umbauarbeiten und Erweiterungen im 19. Jahrhundert brachten etwa Infrastruktur wie Kanalisation, elektrisches Licht und Wasserleitungen. Auch heute werden laufend neue Räume erschlossen, wie jüngst der Barockkeller oder die Bastei. Pater Martin resümiert: „Es gibt keinen der 497 Räume, der nicht mit Leben erfüllt ist.“ n
UNESCO World Heritage. Each year, half a million tourists are visiting the monastery’s museum, the library or the marble hall. There are also weddings, baptisms and services. Pater Martin: “Our aim is to bring diversity into a strictly protected historic framework and generate a vivid character rather than a museum.” The history of Stift Melk started over 1,000 years ago, when Leopold I. moved his residence into the castle. In 1089, margrave Leopold II. presented the Benedictine monks with the castle. The baroque building was “only” erected in 1701. Conversion work and additions in the 19th century brought infrastructure like sewerage, electrical light and water pipes. Still today, new rooms are constantly opened up. Pater Martin: “All of the 497 rooms are filled with life.”
Pater Martin Pater Martin ist Wirtschaftsrat und Leiter der Bereiche Kultur und Tourismus im Stift Melk. Er verantwortet mit seinem Team die Bewirtschaftung und Verwertung der größten barocken Klosteranlage in Österreich. is economic council and head of culture and tourism at Stift Melk. With his team he is responsible for managing the largest baroque monastery in Austria.
Sofiensäle
Vom Badehaus zum Wohn- und Kulturort
Imperiale Dinnershows, kulinarische Gala, Wahlkampfauftaktveranstaltungen und vieles mehr – der Festsaal der Wiener Sofiensäle pulsiert wieder. Drumherum ist Wohn- und Lebensraum entstanden. Die Rettung des bei einem Brand im Jahr 2001 schwer beschädigten Kulturerbes ermöglichte das Bauherren modell der Linzer ifa AG.
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SOFIENSÄLE.
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ach dem verheerenden Brand der Wiener Sofiensäle am 16. August 2001 herrschte neun Jahre Stillstand. Nur noch die Grundmauern waren vom prächtigen Gebäude und Festsaal übrig geblieben, das seit mehr als 160 Jahren mit dem Leben in Wien verbunden war. Was soll geschehen mit dem bis auf die Grundmauern abgebrannten Erbe? Wie ist eine denkmalschutzgerechte Sanierung finanzierbar? Ursprünglich als noble Badeanstalt 1831 von Franz Morawetz beauftragt und genutzt, diente es von 1914 bis 1918 als Rekonvaleszenz-Ort für Verwundete des k.u.k. Infanterie-Regiments Hoch- und Deutschmeister Nummer 4. Zwischenzeitlich wurde es für nationalsozialistische Massenveranstaltungen genutzt und die vorwiegend jüdischen Besitzer enteignet. Nach dieser traurigen Phase in der Geschichte des Gebäudes wurde restauriert und eine neue Nutzung gefunden.
die Rock-, Jazz- und Pop-Szene diesen Ort, sodass Falco, Dave Brubeck oder Randy Newman hier auf der Bühne standen. Ab den 90er-Jahren zog die Clubbing und Eventszene hier ein. Reparaturarbeiten am Dach lösten das verheerende Feuer aus. Wien war unter Schock. Erst neun Jahre später erwarb das Institut für Anlagenberatung ifa AG das Gebäude und errichtete unter den strengen Auflagen des Denkmalschutzes die Sofiensäle neu. Die Arbeiten dauerten drei Jahre. Bei der feierlichen Eröffnung freute sich der Wiener Bürgermeister Michael Häupl über die gelungene Finanzierung: „Wien bekommt mit den neuen Sofiensälen eines seiner traditionsreichsten Baujuwelen zurück. Die neue ‚Sofie’ zeigt eindrucksvoll, wie es gelingen kann, historisches – und stark beschädigtes – Kulturgut zu neuem Leben zu erwecken.“
Hier tanzte Wien
Kultur- und Wohnraum
Nach der Eröffnung des prachtvollen Festsaals am 13. November 1948 begann die Tanz- und Musikgeschichte der Sofiensäle. Hier tanzte Wien auf prachtvollen Bällen. Später nahmen die Wiener Philharmoniker hier unter der Leitung von Herbert von Karajan, Sir Georg Solti, Leonard Bernstein oder Karl Böhm Opern und Symphonien auf. In den wilden 70er-Jahren entdeckte
Auf 12.000 Quadratmetern wurde nicht nur der Festsaal wieder hergestellt, sondern auch Wohn- und Lebensraum geschaffen. 68 Wohnungen, ein Gastronomiebetrieb, ein Hotel sowie ein Fitnesscenter und 125 Plätze in der Tiefgarage wiederbelebten das Erbe. „Wir haben für die Sofiensäle in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Wien und dem Bundesdenkmalamt ein
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ollowing the devastating fire on 16 August 2001 the Vienna Sofiensäle went into hibernation for nine years. Only the foundation walls were left of the splendid building and banqueting hall which had been linked to life in Vienna for over 160 years. Originally built in 1831 as noble bathing facility it was used during World War I as reconvalescence centre for soldiers. Later it was appropriated by the Nazis. This is where Vienna danced
After the war and renovations it was re-opened with a splendid banqueting hall on 13 November 1948. This is where Vienna danced. Later the Vienna Philharmonic Orchestra recorded operas and symphonies together with famous conductors. In the 70s rock jazz and pop moved in and in the 90s parties and events were held here. Repair works on the roof caused the fire. Vienna was shocked. Nine years later the investment
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Sofiensäle
BAUSTELLE SOFIENSÄLE.
neues Konzept entwickelt, mit dem wir sowohl die historischen Räumlichkeiten zu neuem Leben erwecken konnten, als auch dringend benötigten Wohnraum für Wien geschaffen haben, eingebettet in hochwertige Infrastruktur-Angebote“, so Erwin Soravia, CEO der ifa AG und Initiator des Sanierungsprojektes. „Besonderer Dank gebührt dabei den 109 Investoren für das Projekt, ohne die diese Sanierung nicht realisierbar gewesen wäre. Wir freuen uns riesig darüber, dass es gelungen ist, hier in der,Sofie’ Wohnen, Kultur und Freizeit im Herzen der Stadt in einem attraktiven Umfeld zusammenzuführen.“ Mehrwert für Stadt und Anrainer
Dem internationalen Trend folgend, wurden in der Marxergasse 17 private Veranstaltungen die Auslastung der traditionellen und nun mit allen technischen Finessen einer hochmodernen Kunst- und Kulturort im Herzen von Wien ausgestatteten Sofiensäle erhöhen. Der neue Festsaal bietet dabei die Möglichkeit für Galadiners bis zu 400 Personen. Darüber hinaus können auch das historische Foyer
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sowie der Salon im 3. Obergeschoß, mit prachtvollem Ausblick auf den Festsaal, für unvergessliche Abende genutzt werden. Der Ausbau der Sofiensäle als vielseitige Kulturinstitution wurde von der Stadt Wien mit rund zwei Millionen Euro aus der Kulturförderung unterstützt. Mit dem Restaurant „The Room“, einem John Harris Fitness-Studio und einem Hotel der neuen Ruby Hotelkette entstand neue städtische Infrastruktur, die auch den Anrainern zur Verfügung steht. Einzigartiges Bauherrenmodell
Das Bauherrenmodell, ein Spezialbereich der in Linz ansässigen ifa AG, hat die Revitalisierung der Sofiensäle erst möglich gemacht: Es investierten rund 109 Investoren in das Projekt, welches von der ifa AG entwickelt wurde. Die ifa AG ist Pionier im Bereich Bauherrenmodelle und seit mehr als 35 Jahren der Spezialist für Sachwertanlagen. Seither wurden rund 400 Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 1,6 Milliarden Euro realisiert. Seit 2008 ist die ifa AG eine 100-prozentige Tochter der Soravia Group. n
advisors ifa AG bought the building and reconstructed the Sofiensäle following the strict guidelines of preservation. The work took three years. At the opening Vienna’s mayor Michael Häupl was glad about the successful financing: “The new ‘Sofie’ is an example how historic cultural heritage can be revived.” Culture and living space
On 12,000 sqm the banqueting hall was reconstructed and living space was created. 68 flats, one restaurant, a hotel and a fitness centre as well as 125 parking spaces underground revived the heritage. “Special thanks goes to the 109 investors of the project,” says Erwin Soravia, CEO of ifa AG and initiator of the renovation project. The company is a pioneer in participation models. Since 2008 it is a 100% daughter of the Soravia Group. Following the international trend private events will increase the utilisation of the traditional Sofiensäle. The new hall also offers space for gala dinners with up to 400 people. Additionally, the historic foyer as well as the salon on the third floor – with a splendid view onto the banqueting hall – can be rented.
FACTSHEET ZU DEN SOFIENSÄLEN Investor: Miteigentümergemeinschaft Sofiensäle vertreten durch ifa AG Institut für Anlagenberatung, ein Unternehmen der Soravia Group Investitionsvolumen: rund 50 Millionen Euro (durch ifa AG) Nutzfläche gesamt: 12.000 m2 Nutzfläche Festsaal: 700 m2 Nutzfläche „Bar“: 150 m2 Nutzfläche „Salon“ 170 m2 Wohnungen: 68 Stück auf insgesamt 5.250m2 (davon 47 gefördert und 21 frei finanziert). Die Wohnungen werden ab September bezogen. Garagenplätze: 125 Stellplätze auf zwei Tiefgeschoßen Infrastruktur: Neben den Veranstaltungsräumlichkeiten und Wohnungen wird ein Restaurant, ein Fitnesscenter (John Harris) und ein Hotel (Ruby) errichtet. Lage: Marxergasse 17, 1030 Wien Verkehrsanbindung: U3, U4, S-Bahn, City Airport Train sowie zahlreiche Bus- und Straßenbahnlinien Neueröffnung: November 2013
AN DER REVITALISIERUNG BETEILIGTE UNTERNEHMEN Architekt außen: Albert Wimmer ZT GmbH Architekt Saal: Söhne & Partner Architekten ZT GmbH Generalplaner: L-Bau-Engineering GmbH Abbruch und Erdaushub: Fa. Koller GmbH Generalunternehmer: ARGE: STRABAG AG – DYWIDAG GmbH –ÖSTU-STETTIN GmbH Restaurationsarbeiten: ARGE: Fa. Denkmalpflege GmbH – Hollnbuchner GmbH – Radic Bau GmbH
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Die königliche Hofreitschule
Die Zukunft der königlichen Hofreitschule steht zur Diskussion „Nach hundert Jahren besteht die einmalige Möglichkeit einem historischen Gebäude seine ursprüngliche Funktion zurück zu geben. Wir können das Erbe der Portugiesischen Reitkunst fördern und zurück zum Ursprung gehen.“
WIENER HOFREITSCHULE.
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ien und Lissabon verbindet eine Gemeinsamkeit, die nicht unterschiedlicher sein könnte. Beide beherbergen im historischen Stadtkern die nationale Hofreitschule. Wien als nationales Symbol. Lissabon als Museum, das aus Platzgründen im Mai 2015 ausgezogen ist. „Nach hundert Jahren besteht die einmalige Möglichkeit einem historischen Gebäude seine urspüngliche Funktion zurück zu geben. Wir können das Erbe der Portugiesi-
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schen Reitkunst fördern und zurück zum Ursprung gehen“, sagt Pedro De Brito Nunes Vaz Serra. Diese Idee ist nicht neu. Schon 1985 titelte eine Ausstellung „Von Reitschule zu Museum, von Museum zu Reitschule“ und versammelte eine signifikante Gruppe von Anhängern. Doch auch die Sichtweise des Erhalts als Museum hat Rückendeckung durch die Experten des Istuto Centrale del Restauro (ICR) und des Portuguese National Laboratory of Civil Enginee-
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ienna and Lisbon both have Court Riding Schools in the middle of the historic town centre - but the differences could not be greater. The institution in Austria upheld traditions and is now attracting an uncountable number of tourists. In Lisbon, royal carriages were initially housed in the Balam Palace but it soon became too small and a new museum eventually opened in Mai 2015.
Fotos: Augustin Baumgartner
Schmucklos und klar präsentiert sich die Hofreitschule in der Wiener Hofburg, die Jahr für Jahr ein Besuchermagnet ist und in Österreich ein Symbol der Nation geworden ist.
ring (LNEC). Eines ihrer Argumente ist, dass der präkere Zustand der Leinwände durch Ausdünstungen von Pferden und Besuchern das Raumklima empfindlich verändere und somit eine Rückführung die Integrität des Gebäudes zerstört. Dazu kommen hygienische Bedenken. Tatsache ist: Im jetzigen Zustand kann der Palast nicht bleiben. Die dringend notwendige Restaurierung muss gleich bei welcher Nutzung bauliche Eingriffe wie Fluchtwege, behindertengerechte Zugänge, Toiletten, Klimatisierung und Lüftung vornehmen. Ob ein international herausragendes innerstädtisches Erbe von ökonomischen und sozialem Wert geschaffen wird, bleibt abzuwarten. n
Now, the Belem Palace is empty and experts are divided over its future. Some want to create a museum. Others, among them Pedro Vaz, think differently: “After 100 years there is the unique opportunity to return a historic building to its original use. We can promote the heritage of the Portuguese art of riding.” Critics argue the precarious state of the canvasses will be worsened by the utilisation as a riding hall because of the horses and visitors. But the state of concentration during a performance mostly prevents the horses from defecating or urinating. A renovation is desperately needed as are modern adaptations like barrier-free access, toilets, air conditioning and escape routes.
Pedro De Brito Nunes Vaz Serra lehrt Architketur an der Unviersität von Lissabon. Seit 2006 ist der renommierte Architekt Mitglied der portugiesischen Regierung und zeichnet verantwortlich für alle baulichen Maßnahmen und Projekte im Land. teaches architecture at the University of Lisbon. Since 2006, he is member of the Spanish government responsible for all constructional measures and projects.
National Trust in Großbritannien
Bewahrt für die Zukunft Der National Trust in Großbritannien ist die größte Organisation für Kultur- und Naturschutz in Europa. Am Beispiel der Nebengebäude von Hardwick Hall zeigen Rory Cullen und Paul Wankiewicz, wie ein Gebäude der Vergangenheit heute genutzt werden kann und für die Zukunft bereit ist.
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as Vereinigte Königreich ist ein äußerst beliebtes Reiseziel für Touristen. Hauptgrund dafür ist die reiche und bunte Vergangenheit, die in Gebäuden, Bauwerken, Denkmälern und Stätten ihren Ausdruck findet. Rory Cullen, Leiter der Gebäude, und Paul Wankiewicz, ChefBegutachter des National Trust, kümmern sich um Erhalt, Nutzung und Revitalisierung von 28.000 Denkmälern.
Ein Musterbeispiel des Bewahrens und Neunutzens ist das Great Barn Restaurant in Hardwick. Dieses Nebengebäude gehört zum elisabethanischen Landsitz Hardwick Hall in England, das der Öffentlichkeit zugänglich ist. Das auf den ersten Blick unscheinbare Häuschen wurde um 1610 als Scheune errichtet und diente seit seinem Bau sehr unterschiedlichen Zwecken. Eine Zeitlang wurde die Scheune sogar als Schlachthaus für bei der Jagd erlegten
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Tiere verwendet. „Da die Nutzungen des Great Barn im Laufe der Geschichte sehr variierten, kam ein modernes Nutzungskonzept in Frage“, sagt Rory Cullen, Leiter der Gebäude des National Trust. Nun, nach der Revitalisierung, befindet sich dort ein modernes Restaurant mit einem Außenbereich auf der Südseite. Doch allein der Gebäudeerhalt wäre zu wenig. Denn vergangenes Wissen um Getreideproduktion wurde gesammelt und in Form von einstigen Fachausdrücken an die Wände geschrieben. So ist beispielsweise links vom Tresen das Wort „Collecting“ zu finden, das nach dem Dreschen und Aussortieren des Getreides die Aufbewahrung in der Kornkammer meinte. National Trust ist eine gemeinnützige Organisation, die den Erhalt von historisch wertvollem Erbe systematisch und mit hohen Standards vorantreibt und letztendlich diese Stätten der Öffentlichkeit zugänglich macht. n
Rory Cullen ist seit 2002 in verschiedenen Funktionen beim National Trust in Großbritannien tätig, dessen Präsident Prinz Charles ist. Als Leiter der Gebäude verantwortet er 28.000 Denkmäler. Er ist Vorsitzender des Chartered Institute of Building Maintenance, Adaption, Refurbishment & Conservation (MARC) und Mitglied des Insititute of Historic Buildings.
Fotos: National Trust
Alt trifft Neu im Great Barn Restaurant, das in der Scheune der Hadwick Hall installiert wurde.
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ourists come to the United Kingdom mainly for its rich and colourful past visible in buildings and sites. Rory Cullen, Head of Building, and Paul Wankiewicz, Regional Building Manager at the National Trust, are in charge of preservation, utilisation and revitalisation of 28,000 monuments.
A prime example for preservation and modern utilisation is the Great Barn Restaurant in Hardwick. The building is an annex of the Elizabethan country estate Hardwick Hall, which is open to the public. The unimposing building was erected as a barn around 1610 and had various uses over the centuries. After the revitalisation it houses a modern restaurant with an outside area on the South side. In addition, old knowledge about crop production was collected and old technical terms were written on the walls. National Trust is a non-profit organisation promoting the preservation of historically valuable heritage at a high standard. Eventually, it is opening these sites to the public.
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In Jahrzenten denken
„Architekten ticken einfach anders.“
In Jahrzehnten denken
Der ImmoFokus Heritage traf den Leiter Esterhazy Immobilien Clemens Biffl im neueröffneten Burgrestaurant Grenadier auf Burg Forchtenstein zum Gedankenaustausch. Das Gespräch führte: Michael Neubauer
Warum treffen wir einander hier im Burgrestaurant Grenadier auf Burg Forchtenstein und nicht in Eisenstadt im Schloss Esterhazy? Das Restaurant Grenadier ist ein sehr gutes Beispiel, wie wir bei Esterhazy mit alter Bausubstanz umgehen. Vor genau 200 Jahren, anlässlich des Wiener Kongresses 1814/1815, wurde die Burg als einer der ältesten Museumsstandorte Mitteleuropas auf Wunsch des Fürsten Nikolaus II begründet. Zwei dieser Räume sind bis zum heutigen Tag erhalten und werden für Ausstellungen genutzt. Um den gestiegenen Bedürfnissen der vielen
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Besucher aus dem In- und Ausland gerecht zu werden, war der Neubau eines modern ausgestatteten Restaurants notwendig. Welche Rolle spielt die Barrierefreiheit bei den Sanierungen? >> Natürlich spielt auch die Frage der Barrierefreiheit bei den Nutzungskonzepten eine wesentliche Rolle. Wenn ich mich so umsehe, dann gibt es viele Museen – egal ob diese privat oder von der Öffentlichen Hand geführt werden – die keine richtige Antwort darauf haben. Wir sind stets darum bemüht,Verbesserungen betreffend die Zu-
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e are meeting Clemens Biffl, head of Esterhazy Immobilien, in the new Castle Restaurant Grenadier in Forchtenstein. He chose the location because it is “a good example how we at Esterhazy handle historic structures”. The castle was turned into a museum in 1814/1815 and two of those rooms can still be visited today. “The large number of visitors made it necessary to add a new, modern restaurant”, says Biffl. The biggest challenge was “not to interfere too much”, notes Biffl. The exaggerated concept: “The restaurant has to yield to the castle.” This means that the interior of the Grenadier is dominated by wood and the integrated rough castle wall. Old wood used for the ceiling, mas-
gänglichkeit zu machen. Wie man auch hier bei diesem Lokal sieht, ist es an allen Stellen barrierefrei zugänglich – und zwar auf sämtlichen Ebenen. Was war dabei die größte Heraus forderung? >> Nicht zu stark einzugreifen. Bei diesem Restaurant hatten wir mehrere Wettbewerbsbeiträge, deren Entwürfe den Fokus zu stark auf das Restaurant und den Neubau gelegt haben. Anmerkung: im Absatz kommt zweimal „in Konkurrenz stehen“. Sie wollten sich in ihrem Projekt wiederfinden. Auf der anderen Seite gibt es hier die Burg. Die Burg ist so stark – und sie soll auch so stark bleiben. Das Restaurant ist jetzt erst dazugekommen und darf nicht in direkter Konkurrenz zur Burg stehen. Überspitzt formuliert, das Restaurant muss sich der Burg unterordnen. Was darf man darunter verstehen? >> Im Inneren des Grenadiers definieren Holz und die integrierte raue steinerne Burgmauer die Atmosphäre der klar strukturierten Räume. Die Decke des Gastraumes ist mit Altholz verschalt und erinnert so an historische Räume der Burg. Massive Eiche, die für Sitzbänke und Böden gewählt wurde, verstärkt diesen Charakter. Küche, Serviceund Sanitäreinheiten sind mit handgeschlagenen Keramikkacheln verkleidet. Alle verwendeten Oberflächen des Restaurants sind von der historischen Burg abgeleitet.
Esterházy hat mit dieser Vorgehensweise schon viel positive Erfahrung. Ein gutes Beispiel sind die Büroräumlichkeiten für die Esterhazy Betriebe GmbH im Zentrum von Eisenstadt. Das von Architekt Johann Henrici Ende des 18. Jahrhunderts errichtete Gebäude wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt zu einem modernen Bürohaus umgestaltet. Alle strengen Auflagen des Denkmalschutzes wurden ein-
sive oak benches and floors reminds guests of historic rooms in the castle. Esterhazy has followed this approach successfully several times. For example for the Esterhazy Betriebe GmbH office spaces in the centre of Eisenstadt for which an 18th century building was modernised under supervision by the Federal Monuments Office. The new winery Esterházy, on the other hand, is modern
Fotos: Roland Wimmer, Paul Szimak
Schloss Esterhazy „Eines unserer Ziele ist zum Beispiel die Stärkung des Schlossbezirkes. Ein Ziel von Esterhazy ist, Leute ins Zentrum zu bringen, damit auch die Frequenz im Schlossbezirk erhöht wird.“
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In Jahrzenten denken Eisenstadt oder den Steinbruch St. Margarethen geflossen - rund 11 Millionen Euro davon in die Erhaltung und Adaptierung rund um das Schloss Esterhazy.
gehalten. Dennoch spricht der 1790 gebaute Komplex mit nunmehr über 1.500 Quadratmetern Nutzfläche eine unverkennbar moderne Formensprache. Kompromisslos modern hingegen ist das neue Weingut Esterhazy: Da die Räumlichkeiten des 350 Jahre alten Traditionsweingutes im Schloss heutigen Ansprüchen nicht mehr genügten, war ein Neubau die logische Konsequenz. Es kommt immer auf die Nutzung an. Dass der behutsame Umgang mit alter Bausubstanz nicht gerade kostengünstig ist, liegt auf der Hand. Allein der Neubau des Restaurants auf Burg Forchtenstein hat sich mit einem Investitionsvolumen von 2,3 Millionen Euro zu Buche geschlagen. Das kann aber der normale Burgbetrieb ja kaum einspielen? >> Die gute Ertragslage der Stiftungen - der ordentliche Betriebsgewinn lag im Forst-, Landwirtschafts- und Naturmanagementbereich bei rund 7,6 Millionen Euro und für den Bereich Immobilien bei 4,2 Millionen Euro - erlaubte es auch 2014 wieder, namhafte Mittel in die Stärkung der Wirtschaftsbetriebe und in die Substanz der großen historischen Denkmäler zu investieren. Seit Bestehen der Stiftungen sind rund 32 Millionen Euro in die Erhaltung und Adaptierung rund um die historischen Denkmäler wie Burg Forchtenstein, das Schloss Esterhazy in
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Das heißt, der größte Teil des erwirtschafteten Gewinnes wird reinvestiert? >> Alles, was von den Wirtschaftsbetrieben erwirtschaftet wird, dient dem Erhalt der wertvollen historischen Baudenkmäler und Bauwerke. Dazu zählen neben der Burg Forchtenstein die Schlösser in Eisenstadt und Lackenbach sowie die Ruine Landsee. Außerdem Meierhöfe, alte Wohnhäuser, aber auch kulturelle Aufführungsstätten wie der Steinbruch in St. Margarethen. Daneben gilt der Erforschung, Aufarbeitung, Restaurierung und Konservierung der bedeutenden Esterhazy‘schen Sammlungen das größte Engagement. Die Rendite steht nicht unmittelbar im Fokus. Wir sind jetzt gerade dabei, neue Konzepte zu entwickeln, und haben schon ein konkretes Projekt am Sulzhof in St. Margarethen. Das war früher ein Esterhazy-Meierhof und wird jetzt zu einer Ferienliegenschaft für 23 Parzellen, die wir versuchen, über die grüne Schiene mit „Selbsternte“ – das Leben am Land und in der Ruhe – zu attraktivieren. Hier muss man natürlich langfristig denken, denn für sämtliche Infrastrukturmaßnahmen, die man hier
GRENADIER.
without compromises. “It all depends on the utilisation”, notes Biffl. He adds the careful handling of historic structures “is not cheap”. Money for the preservation of historic sites like Forchtenstein Castle, Lackenbach Castle, Esterházy Palace in Eisenstadt, the quarry in St. Margarethen, the Landsee Castle Ruins, as well as old farming and residential estates comes from foundations. Those, in turn, are financed by income from forest, agriculture and nature management and real estate. “All profits generated by the enterprises is used for the preservation”, confirms Biffl. “The rate of return is not our focus”. One of the current projects is the Sulzhof St. Margarethen, which has been converted to a vacation residence with 23 plots and a selfgardening concept.” Other than most real estate managers Biffl is not a lawyer but an architect. He is “not sure whether every architect enjoys working with another architect as the contractor. I haven’t had any bad experiences but you can see that the ways of thinking differ completely.” Asked what is missing in Eisenstadt, Biffl points out there are too few rooms available to house larger congresses or other events.
ALTE BAUSUBSTANZ. Im Inneren des Grenadiers definieren Holz und die integrierte raue steinerne Burgmauer die Atmosphäre der klar strukturierten Räume. Die Decke des Gastraumes ist mit Altholz verschalt und erinnert so an historische Räume der Burg.
am Anfang setzt, braucht man schon einen langen Atem, um das auch bis zum Schluss durchzuhalten. Bei Esterhazy ist das aber Gott sei Dank - möglich. Eines unserer Ziele ist zum Beispiel die Stärkung des Schlossbezirkes. Ein Ziel von Esterhazy ist, Leute ins Zentrum zu bringen, damit auch die Frequenz im Schlossbezirk erhöht wird. Viele Immobilienmanager sind Juristen. Sie hingegen sind Architekt. Ticken Architekten anders als Juristen? >> Ja, ganz anders. Ich denke auch, dass ein Jurist ein anderer Bauherr ist als ein Architekt. Ich bin mir nicht sicher, ob es auch für jeden Architekten angenehm ist, mit einem Architekten als Auftraggeber zusammenzuarbeiten, weil er auf ganz andere Dinge schaut. Ich habe zwar noch keine schlechten Erfahrungen gemacht, aber man merkt, dass
men, dass viele Interessen der Stadt Eisen-
der Zugang anders ist. Ich habe schon die
stadt und der Stadtentwicklung mit unseren ident sind.
Aussage bei diesem Restaurant gehört, dass es drei Architekten gäbe, und ich meinte dann: Ich kenne aber nur zwei. Zur Antwort bekam ich dann: Der dritte sind ja Sie. Ich bemühe mich aber, mich nicht allzu sehr in den Entwurf einzumischen. Man muss einfach über den Tellerrand hinausschauen. Man muss sich auch ansehen, wie sich Eisenstadt, wie sich die Region entwickelt, welches Tourismus- und Flächenangebot es gibt und woran es in Eisenstadt mangelt. Ich bin jedenfalls draufgekom-
Woran mangelt es in Eisenstadt? >> Was auf jeden Fall fehlt, ist ein Beherbergungsbetrieb, der mehrere Betten aufnehmen kann. Für unsere Klassik-Formate im Schloss Esterhazy oder größere Kongresse ein wesentlicher Hemmschuh. Wir könnten viel mehr und größere Kongresse bzw. Veranstaltungen im Schloss haben, wenn wir dazu die Bettenkapazität hätten. Derzeit sieht es dahingehend in Eisenstadt leider ziemlich mager aus. n
Clemens Biffl, Leiter Esterhazy Immobilien
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Erbe der europäischen Romantik
Erbe der europäischen Romantik
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intra ist eine bezaubernde Stadt. Umgeben von landschaftlicher Pracht ist es ein Reich der Romantik mit dichten Wäldern, märchenhaften Palästen und majestätischen Anwesen. Diese Kulturlandschaft wurde 1995 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Darin befinden sich das Chalet der Gräfin von Edla und das Schloss Monserrate, die beide unter der Verwaltung der Gesellschaft Parques de Sintra stehen und noch wenig bekannt sind. „Nach der Restaurierung und dem Wiederaufbau suchen wir neue Nutzungen, sodass die
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Denkmäler attraktiver für Besucher werden“, sagt Antonio Nunes Pereira, Direktor von Schloss Pena in Sintra.
SCHLOSS MONSERRATE. Die märchenhafte Außenansicht des Schloss Monserrate in den Sintra Parks.
Beiden Bauten stammen aus der Epoche der europäischen Romantik, jedoch aus anderen Kulturkreisen. Sie blieben lange Zeit geschlossen, verfielen oder wurden zerstört. Das Chalet der Gräfin von Edla ist Teil der spanischen Königsgeschichte, war Liebesnest und Luxus-Chalet der Einwanderin, die König Ferdinand II zum Altar führte. 1999 fielen große Teile einem Brand zum Opfer.
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intra is an enchanting city. This cultural landscape was granted the status of UNESCO World Heritage in 1995. It comprises the Chalet of the Countess of Edla and the Castle Monserrate, both administered by the Parques de Sintra society.
Foto: José Pessoa / PSML
Dem Schloss Monserrate und dem Chalet der Gräfin von Edla in den Parks der UNESCO Kulturlandschaft Sintra mangelt es noch an Attraktivität. Antonio Nunes Pereira beschreibt ihre Historie und diskutiert für diese Denkmäler neue Möglichkeiten.
Während der Restaurierung wurde es 2011 wieder für Touristen geöffnet. Das Schloss Monserrate dagegen gleicht einem indischen Palast und wurde im 19. Jahrhundert vom englischen Millionär Francis Cook mit einem Park der Gartenbaukünste umgeben. „In der ersten Häfte des 20. Jahrhunderts wurden beide Ausstattungen versteigert, von den Bauten entfernt und sind heute entweder verloren oder in – noch – unbekanntem Besitz“, sagt Pereira. Er arbeitet nun die Geschichte, kulturelle Bedeutung und den Zerstörungsgrad der beiden Kulturdenkmäler auf. n
“We are looking for new utilisations to make the monuments more attractive for visitors”, says Antonio Nunes Pereira, director of Castle Pena in Sintra. The Chalet is part of the Spanish royal history. After a fire in 1999, it was restored and re-opened for tourists in 2011. The Castle Monserrate, on the other hand, resembles an Indian palace. Pereira is currently looking into the history and cultural importance of the two monuments.
Antonio Nunes Pereira ist seit 2010 Direktor von Schloss Pena in Sintra. Seit 2015 verantwortet er zusätzlich Schloss Monserrate sowie das Chalet der Gräfin von Edla. Gleichzeitig unterrichtet er seit 2003 an der privaten IADE Creative University in Lissabon. is director of Castle Pena. In 2015, he was also put in charge of Castle Monserrate and the Chalet of the Countess of Edla. He is teaching at the IADE Creative University in Lisbon.
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Carnuntum
Ein versunkener römischer Schatz wird gehoben Carnuntum ist ein Glücksfall der Archäologie. Einst internationale antike Metropole, Handels- und Militär zentrum wurde sie nach vier Jahrhunderten verlassen. Sie versank. Anderthalb Jahrtausende später wird der Kulturschatz unter grünen Feldern der Donau. gehoben – mit einem einzigartigen Präsentationskonzept.
THERME IM FREILICHTMUSEUM PETRONELL. Wie einst: Die römische Therme in Carnuntum wird das ganze Jahr über mit Wasser versorgt und beheizt.
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antiken Bautechniken reversibel drei Gebäude mit originalem Interieur. Römische Technik in Betrieb
Die herausragende technische Meisterleistung war einst und ist auch heute die funktionierende Wasserversorgung von Therme, Bürgerhaus und Villa. Die Topographie vor Ort ließ keinen Bau von großdimensionierten Wasserleitungen zu, wie die Römer dies anderswo machten. Deshalb griffen die Wasserleitungen auf kleine Grundwasservorkommen zu und versorgten einzelne Häuserblöcke. Heute ist dieses System in den
Markus Wachter leitet seit 2001 die Geschäfte des Archäologieparks PetronellCarnuntum und erhielt die österreichische Denkmalschutzmedaille. Sein Konzept des Archäologieparks erhielt 2014 von der Europäischen Kommission das erste europäische Kulturerbesiegel. has been in charge of running the archaeological park PetronellCarnuntum and has been awarded the Austrian monument conservation medal. His concept for the park achieved the first European Cultural Heritage Label in 2014.
Fotos: AKP Atelier Olschinsky
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it möglichst großem Detailreichtum lassen wir die Besucher ein römisches Stadtviertel mit drei funktionsfähig rekonstrurierten Gebäuden der römischen Antike entdecken, was so wirkt, als würden die Bewohner jeden Augenblick zurückkommen“, sagt Markus Wachter, Geschäftsführer des Archäologieparks Carnuntum. Die Präsentation ohne Schautafeln und ist weltweit einzigartig und lockt jährlich 160.000 interessierte Touristen an. Aus archäologischen Spuren der römischen Antike errichteten die Experten ab 2003 mit
Schauhäusern wieder intakt. Genauso wie die Küche, in der nach römischer Art und Weise gekocht wird, oder die Fußbodenheizung unter den händisch verlegten Mosaikziegeln. Das Projekt startete 2003 im Rahmen eines Konservierungsprojekts und begleitet von einem internationalen Fachbeirat. Ein weiteres wird folgen. „Ab 2016 werden wir mit Forschungsgrabungen die schon erschlossenen Flächen weiter optimieren, Privaträume rekonstruieren und so dieses einzigartige antike Erbe erhalten“, blickt Wachterer in die Zukunft. n
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ith rich details we let the visitors explore a Roman city quarter in three functionally reconstructed buildings,” says Markus Wachter, managing director of the archaeological park Carnuntum. The presentation without displays is unique and attracts 160,000 tourists per year. Roman technology in use
The exceptional technical feat is still the working water supply of the spa, the town
house and the villa. Because of the local topography the water pipelines were fed by small reservoirs supplying single blocks. Today, the system has been reinstalled in the show houses - as are the Roman style kitchen and the floor heating under the hand-laid mosaic tiles. From 2016, private chambers will be reconstructed and already developed areas will be optimised to preserve this unique antique heritage.
„Ab 2016 werden wir mit Forschungsgrabungen die schon erschlossenen Flächen weiter optimieren, Privaträume rekonstruieren und so dieses einzigartige antike Erbe erhalten.“
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Behutsame Weiterentwicklung
Behutsame Weiterentwicklungen Gartenbau prägt seit Jahrhunderten das Stadtbild und die Werte der „Zwiebeltreter-Stadt“ Bamberg. Wie materielle und immaterielle Werte im Modellprojekt „Urbaner Gartenbau“ in die Zukunft geführt werden, zeigt Projektmanagerin Diana Büttner.
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itten in Bamberg ist urbaner Gartenbau noch heute lebendig. Nicht nur die große Anzahl an Gärtnerfamilien, innerstädtischen Anbauflächen und die religiösen Gärtnerbräuche zeugen davon. 1993 wurde Bamberg als materielles Erbe in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Seit 2014 ist die „Bamberger Gärtnerei“ auf der Bayerischen Landesliste des immateriellen Erbes. Das Modellprojekt „Urbaner Gartenbau“ zeigt, wie diese kulturellen Werte erhalten werden können. „Bewahrung hat nichts mit Stillstand zu tun, sondern kann wie in Bamberg zu einer Weiterentwicklung durch maßgeschneiderte Lösungen führen“, sagt Diana Büttner.
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„Das Projekt eröffnet den Gärtnern und der Stadt auch ein Stück Zukunft in materiellem und immateriellem Sinn“, sagt Diana Büttner. Denn es bildeten sich bereits Zusammenschlüsse wie die ‚Interessengemeinschaft Bamberger Gärtner’, der Verein ‚Bamberger Sortengarten – Grünes Erbe Bamberg’ und die ‚Süßholz-Gesellschaft’, die das Alte bewahren aber auch behutsam weiterentwickeln. n
is project manager at the Centre World Heritage Bamberg, responsible for the implementation of the UNESCO World Heritage Convention, coordinating the pilot project “Urban Gardening”.
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n Bamberg, urban gardening is still alive as can be seen in the large number of gardeners’ families, inner-city cultivation areas and religious gardening customs. In 1993, Bamberg gained UNESCO World Heritage status. Since 2014, the “Bamberg Nursery” is recognised as immaterial heritage by Bavaria. The pilot project “Urban Gardening” helps preserve these cultural values. “Preservation is not about stagnation”, says Diana Büttner. Commercial horticulture was on the decline in Bamberg, inner-city spaces lay fallow. A gardening museum was established to protect knowledge about old craftsmanship and help build awareness. Additionally old local vegetables are being preserved. The strategic marketing of gardening strengthens the traditional gardeners and they are now creating networks.
Fotos: Jürgen Schraudner, Roland Rinklef
Die für die Gärtnerstadt Bamberg charakteristischen Grünflächen sind erhaltenswert und Teil des UNESCO-Welterbes „Altstadt von Bamberg“; das Projekt „Urbaner Gartenbau“ kümmert sich behutsam darum.
Der Erwerbsgartenbau drohte in Bamberg zurückzugehen und innerstädtische Flächen zu Brachen zu werden. Das Modellprojekt steuert dieser Entwicklung entgegen. Ein liebevoll eingerichtetes Gärtner- und Häckermuseum sowie ein Rundweg mit Aussichtsplattform bewahren nicht nur das Wissen um die alte Kunst, sondern schärfen das Bewusstsein dafür. Zusätzlich zur Arbeits- und Lebensweise werden alte lokale Gemüsesorten wie der Spitzwirsing, die Kartoffelsorte „Bamberger Hörnla“ oder das Süßholz als Beitrag zur Sortenvielfalt bewahrt. Von der strategischen Vermarktung des Gartenbaus gehen die ansässigen traditionsreichen Gärtnereien wirtschaftlich gestärkt hervor und bieten moderne Dienstleistungen wie die Betreuung von Gräbern und Privatgärten an.
Diana Büttner … Diana Büttner ist Projektmanagerin des Zentrums Welterbe Bamberg. Sie verantwortet die Umsetzung der UNESCOWelterbekonvention und koordiniert das Modellprojekt ‚Urbaner Gartenbau’.
Das Palais Schwab
Zu neuem Leben erweckt Das Palais Schwab. Knapp zehn Jahre stand das Palais in der Weihburggasse leer. Nach einer Generalsanierung erstrahlt es nun in neuem Glanz.
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ie stark das Palais Schwab in der Weihburggasse 30 auch heute noch emotionalisiert, beweist eine kleine Episode im Vorfeld. Wie immer bin ich einige Minuten vor der vereinbarten Zeit am Treffpunkt. Eine kleine Gedenktafel in rund 2,2 Metern Höhe zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Zugegeben, stark kurzsichtig habe selbst ich Mühe, die kleine Schrift zu entziffern, die die wechselhafte Geschichte des Hauses zusammenfasst. Eine vorbeilaufende Passantin merkt nur spitz an, dass diese Tafel ursprünglich noch viel höher hing. „Das haben die Eigentümer sicher mit Absicht getan. Die wollen mit der Geschichte des Hauses nichts zu tun haben“, sprach’s und lief weiter.
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Doch das Gegenteil ist der Fall, wie ÖRAGVorstand Stefan Brezovich später während des Rundgangs durch das Haus anmerkt. „Die Tafel hing früher noch höher. Der Eigentümer ließ sie sogar nach unten versetzen.“ Nicht nur das. Der neue Eigentümer habe auch die Aufarbeitung der Geschichte des Hauses in Auftrag gegeben. Die zwischen Ronacher und Stadtpark gelegene Immobilie ist ein Zeuge der historischen Verwerfungen der letzten eineinhalb Jahrhunderte. Es war der aus Prag stammende jüdische Textilindustrielle Gottlieb Schwab, der sich mitten im GründerzeitBoom der frühen 1870er Jahre von Architekt Wilhelm Stiassny ein Innenstadtpalais
To this day Palais Schwab located at Weihburggasse 30 in Vienna evokes strong emotions. While waiting in front of the building I noticed a small plaque around 2.2 metres above street level. Being short sighted I have problems deciphering the small letters which are telling the turbulent history of the house. A passer-by comments that the pla que had originally been attached much higher. “I bet the owners did this on purpose because they did not want to have anything to do with the history of building,” she said before walking on. But this is far from the truth as ÖRAG-chairman Stefan Brezovich tells me later while showing me around the house: “The owners had the plaque put much lower.” And they also had the building’s past reappraised.
„Sind vorsichtig mit
der alten Bausubstanz umgegangen.“ Stefan Brezovich ÖRAG-Vorstand
PRUNKVOLLES ENTRÉE. Durch den stark gegliederten Eingang eröffnet sich über Prunktreppen der Zugang zur Beletage.
bauen ließ, einen repräsentativen Wohnsitz, der den Aufstieg der Schwabs in die tonangebenden Kreise Wiens auch architektonisch dokumentieren sollte. 1938 wurden Flora und Heinrich Schnabl, die damaligen Besitzer, an die Schwab verkauft hatte, von den Nazis zum Verkauf ihres Hauses gezwungen. Mit 250.000 Reichsmark war der „Kaufpreis“ nicht nur sehr niedrig, sondern er wurde auch nur zum Teil ausbezahlt. Käufer war die „Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung Berlin“. Wien setzt auf Kontinuität
Wie in vielen Fällen gab es auch hier nach 1945 Kontinuität. Das Gebäude blieb im Besitz des Arbeitsamtes, nur eben jetzt nicht mehr des reichsdeutschen, sondern des österreichischen, das später in „Arbeitsmarktservice“ (AMS) umbenannt wurde. Statt eine Rückerstattung des Gebäudes voranzutreiben, entschied sich die Republik Österreich 1957 dazu, Heinrich und Flora Schnabl 618.000 Schilling (was etwa 10 Prozent des damaligen Marktwerts entsprach) auszuzahlen und das Verfahren damit für beendet zu erklären. Erst im November 2003 entschied die Schiedsinstanz beim Allgemeinen Entschädigungsfonds, dass das Objekt seinen rechtmäßigen Besitzern zurückzugeben ist. Damit wurde
erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik einem Antrag auf Naturalrestitution entsprochen. Man merkt es gleich. Brezovich, ÖRAGGeschäftsführer Reinhard Prüfert und der Leiter der Abteilung Architektur & Generalplanung Josef Jakob sind sichtlich stolz darauf, „ihr Gebäude“ präsentieren zu können. „Sie müssen sich unbedingt zuerst das Foyer ansehen“, rät Architekt Jakob – und Recht hat er. „Das Foyer, auf das wir besonders stolz sind, wurde vom griechischen Künstler Panagiotis Papadopoulos gestaltet.“ Das offene Foyer im Innenhof erweitert das zentrale Verbindungselement zwischen der historischen Einfahrt, den im Ringstraßenstil reich ausgestatten Räumen der Beletage und den darüber liegenden, modern und funktional ausgestatten Geschoßen. Für ausreichend Licht sorgt eine Glasdecke. Eine Malerei (Acryl auf Kalkzementputz) bildet einen starken Kontrast zur historischen Substanz. Die Malerei besteht aus Zitaten „Da finden sich Texte von Falco bis Bukowski“, so Brezovich.
The property situated between Ronacher and Stadtpark is witness to the historic upheavals of the last century and a half. It was the Prague-born Jewish textile industrialist Gottlieb Schwab, who commissioned architect Wilhelm Stiassny to build him a palais in the city centre during the “Gründerzeit”-boom of the 1870s. In 1938, the successive owners Flora and Heinrich Schnabl were forced by the Nazis to sell. The purchase price was very low at 250.000 Reichsmark and it was not even paid in full. Buyer was Reich’s job centre in Berlin. Continuity in Vienna
Like in many cases there was continuity after 1945. The new Austrian job centre, which later was renamed AMS, became the owner of the building. Instead of pushing for the restitution of the building the republic of Austria decided in 1957 to pay out 618.000 Schilling to Heinrich and Flora Schnabl, which was about 10 percent of the market price at the time, and closed the case. Only in November 2003, the restitution fund decided the property has to be returned to the previous owners. This was the first time since World War II in Austria that a request for restitution of property was granted.
Blick bis in den Wienerwald
Die Beletage lassen wir - noch - links liegen. Mit dem Aufzug geht es ins Dachgeschoß. In den neu errichteten Dachgeschoßwohnungen entstanden großzügige, lichtdurchflu-
And ÖRAG is clearly proud to be able to present “its building”, especially chairman Brezovich, managing director Reinhard Prüfert and the head of the department for architecture and
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Das Palais Schwab GRÖSSTMÖGLICHE FLEXIBILITÄT. Die Büroräumlichkeiten wurden den modernen Erfordernissen ent sprechend angepasst.
ALT TRIFFT NEU. Die Malerei (Acryl auf Kalkzementputz) bildet einen starken Kontrast zur historischen Substanz.
tete Maisonetten. Diese spielen alle Stückerl und bieten Luxus pur. „Jedes Geschoß verfügt über Terrassen. Von der oberen Dachebene haben Sie von den Sonnendecks freien Blick auf den Wienerwald und den Stephansdom.“ Dieser Blick - aber auch der Blick in eine der Wohnungen - bleibt mir verwehrt. „Alle Wohnungen sind bereits vermietet.“ Jetzt geht es zu Fuß durch das renovierte Stiegenhaus weiter. „Wir konnten das alte Stiegenhaus erhalten. Die Stufen sind - wie man sieht - abgenutzt, aber original.“ Erhalten sind auch die zum Spannen der Teppiche vorgesehenen Haken. Auf die Teppiche selbst musste man wegen des Brandschutzes verzichten. Die Büroetagen sind in ihrer Grundrissgestaltung flexibel geplant und mit der neuesten Haustechnik ausgestattet. Die Raumhöhen betragen 3,70 bis 4,80 Meter, die Heizung/Kühlung erfolgt über Fan-Coils, die EDV-Kabelkanäle laufen unter massiven Parkettböden, eine
Lüftungsanlage mit hoher Wärmerückgewinnung sorgt für angenehmes Raumklima. Was besonders auffällt, ist die angenehme Akustik – selbst im noch leeren Großraumbüro. Pawlatschen dienen als Verbindungsgänge zwischen den Gebäudeflügeln. „Was uns besonders freut, ist, dass das Gebäude mit dem „Green Building Zertifikat“ der europäischen Kommission ausgezeichnet wurde“, unterstreicht Prüfert die Nachhaltigkeit der Renovierungsmaßnahmen.
general planning, Josef Jakob. The foyer is a particular eye catcher. It is the central connecting element between the historic driveway, the rooms in the Beletage that are richly decorated in the Ringstraßen style and the modern, functional levels above. A glass ceiling ensures there is enough light. A painting serves as a contrasting element to the historic elements. It is made up of quotes. “You can find texts from Falco to Bukowski,” says Brezovich.
Das AMS war ein Glücksfall
The new light-flooded maisonettes under the roof offer pure luxury. “Every level has two balconies. From the top roof level you have an undisturbed view of the Vienna woods and St. Stephen’s Cathedral”. I cannot see any of this because all flats are already rented out.
View of the Vienna woods
„Die Weihburggasse ist mit
dem „Green Building Zertifikat“ ausgezeichnet.“ Reinhard Prüfert GF ÖRAG Immobilienvermittlung
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Aufwendiger gestaltete sich das Renovieren der Prunkräume, der Beletage. „Dass das Arbeitsmarktservice jahrzehntelang eingemietet war, darf als Glücksfall bezeichnet werden“, so Architekt Jakob. Dem AMS habe immer das Geld gefehlt, durch Renovierung und Adaptierungen Schäden an der Bausubstanz zu verursachen, wie es bei anderen Palais der Fall war. „Wir konnten die Generalsanierung in 18 Monaten realisieren“, blickt Brezovich zufrieden zurück. „Die Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt lief problemlos ab“, so Jakob. „In
Walking down the stairs, Brezovich tells me they were “able to preserve the old staircase”. The steps are worn but original and they still have the hooks used to hold the carpets. Those could not be put back in because of fire regulations. The office levels have flexible floorplans and are issued with the latest building services.
Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt haben wir viele Originalelemente restauriert und rekonstruiert.“ So wurden zum Beispiel einige Wandtapeten nachgewoben. Vorhandene Materialien wurden sorgsam renoviert - wie der Steinboden - oder wiederverwendet. So findet sich der alte Handlauf des Treppengeländers als Griff bei den Türen wieder. Jeder Raum der 353 Quadratmeter großen Beletage hat sein besonderes Flair. Da gibt es den vertäfelten ehemaligen Speisesaal. In seine Holzkassettendecke sind zwei Gemälde des deutschen Historienmalers Julius Frank eingearbeitet. Sie zeigen eine Kahnfahrt und eine Tafelszene. Im Ecksalon sind kassettierte Türen mit Goldgrotesken und Puttenreliefs in den Supraporten erhalten. Bemerkenswert sind auch hier die Deckenbilder der Stuckkassettendecke. Sie stellen im Mittelteil Allegorien von Musik, Poesie und Tanz dar. In den Ecken befinden sich fünfeckige Ölbilder von Julius Frank mit Märchenmotiven aus Rotkäppchen, Aschenputtel, Dornröschen und Schneewittchen. Auch das Wohnzimmer sowie einige kleinere Räume sind reich mit Deckengemälden, Stuckkassetten und Holzverkleidungen ausgestattet. Die Geheimtreppe
Die Beletage hat aber auch mit einem ganz besonderen Gustostückerl aufzuwarten – einem durch eine Geheimtreppe erreichbaren Saal im Soutterrain. An einer Längswand befindet sich eine Nische. Man vermutet, dass es sich um den Versammlungssaal einer Freimaurerloge gehandelt hat. n
The rooms are between 3.7 metres and 4.8 metres, fan coils regulate heating and cooling, the IT cables are running underneath the massive parquet flooring. An airing system with a high heat recovery ensures a good indoor climate. I immediately notice the agreeable acoustics – even in the still empty open-planned office. Galleries serve as connecting corridors. Prüfert is particularly happy that the buildings received the European Commission’s “Green Building Certificate” confirming the sustainability of the renovation measures.
BELEUCHTUNG. Die neu angefertigten Luster fügen sich nahtlos in das Ambiete ein.
The AMS was a stroke of luck
The renovation of the state rooms was more complex. “It was a stroke of luck that the AMS was using the building for decades,” says architect Jakob. The AMS never had the money to cause damage to the historic elements by renovations or adaptations, he explains. The complete renovation was done within 18 months without any glitches in the cooperation with the federal heritage agency (BDA). Original elements were restored and reconstructed, Every room in the 353 square metre Beletage has a distinctive flair. There is the panelled former dining room. In the corner salon there are panelled doors with golden grotesques and cherub reliefs in the sopraportas. Also the living room and a few smaller rooms are richly decorated with painted ceilings, stucco panels and wooden panelling. The secret stairway
The Beletage also has a very special gem – a hall in the basement reachable via a secret stairway. It was probably a meeting place for Freemasons. n
„Die Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt lief problemlos ab. Wir mussten viele Originalelemente restaurieren und rekonstruieren “ Josef Jakob ÖRAG Leitung Architektur & Generalplanung
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Kleinode sichtbar machen
Kleinode sichtbar machen Kulturelles Erbe ist in Österreich in vielen kleinen Städten verstreut. Die ARGE Kleine historische Städte bündelt seit 20 Jahren die Marketingaktivitäten dieser historischen Perlen, schafft dabei internationale Aufmerksamkeit, lockt Besucher an und entwickelt laufend neue Themen.
MARIAZELL HAUPTPLATZ Die obersteirische Kleinstadt Mariazell ist das geistige Zentrum der katholischen Völker im Donauraum. Zahlreiche internationale Pilgerwege führen zur Gnadenstatue Magna Mater Austriae.
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BLUDENZ ALTSTADT STURNENGASSE. In den Gassen der Altstadt von Bludenz finden sich mehr als 300 Jahre alter Häuser.
„Das Ziel ist es, gemeinsam touristisch aufzutreten und den Bekanntheitsgrad der Mitglieder im In- und Ausland zu fördern.“ Eva Pötzl, Leiterin des Steyrer Tourismusverbandes
I Fotos: TVB Mariazeller Land, Carola Eugster
n 80 Tagen kann man um die Welt reisen. Für die schönsten Motorradrouten durch Österreich genügen 15 Tage, das beweist das jüngst erschienene Tourenbuch „Austria Classic Tour- Traumstraßen durch Österreich“. Die 3.500 Kilometer führen Biker in Tagesetappen bis zu Dreitagestouren durch alle Bundesländer zu kulturellen, lukullischen und landschaftlichen Genüssen. Die Initiative für den außergewöhnlichen Reiseführer kam von der ARGE Kleine historische Städte Österreichs – kurz KHS, die damit ihren 15 Mitgliedern eine Promotion der besonderen Art bietet.
Die Gründung der ARGE liegt 20 Jahre zurück und fußt auf einer bestechend einfachen Idee. „Bis 1994 wurde Städtetourismus nur für Landeshauptstädte durch die Österreich Werbung und Kulturtourismus durch die
ARGE Städte aktiv beworben. Dadurch sind kleine Städte in keine groß angelegten Werbeaktivitäten eingebunden gewesen“, sagt ARGE-Geschäftsführerin Eva Pötzl. Durch die Kooperation werden nicht nur über Tourenbücher, sondern auch über den Jahreskatalog, eine Website, Gutscheinaktionen und Presseaktivitäten gezielt Marketingaktivitäten für die Mitgliedsstädte durchgeführt.
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he new travel guide “Austria Classic Tour” is sending motorcyclists on a tour of cultural, culinary and scenic delights. The idea came from the ARGE Kleine historische Städte Österreichs (KHS), the association of small historic cities. It was founded in 1994 at a time “when tourist promotion was focussing on the capitals of the nine provinces,” explains managing director Eva Pötzl. The KHS offers its 15 member cities targeted promotion via travel guides, an annual catalogue, a website, vouchers and press activity.
Sie haben ihre Einzigartigkeit bewahrt
Mitglied kann jede Stadt mit Stadtrecht werden, die einen denkmalgeschützten Bereich hat, mindestens 300 Gästebetten in der Drei- oder Viersterne-Kategorie anbietet und höchsten 70.000 Einwohner hat. Zusätzlich muss eine professionelle Tourismusorganisation vor Ort sein und es darf keine Mitgliedschaft bei der ARGE Städte bestehen. Mit einem jährlichen
They remained unique
Any place with town privileges can become a member on three conditions: It has to have a listed area, under 70,000 inhabitants and offer at least 300 guest beds in the three- or four-star category. Additionally it has to have a professional tourism organisation and must not be a member of the ARGE Städte, the associations of Austrian cities.
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Kleinode sichtbar machen
LIENZ HAUPTPLATZ.
BUMMERLHAUS.
Am Lienzer Hauptplatz wurde Ende des 12. Jahrhunderts die Stadt gegründet. Die dominante Liebburg wurde im 17. Jahrhundert erbaut und dient seit 1988 als Rathaus.
Das Bummerlhaus in Steyr ist im Inneren ein Prunkstück gotischer Profan architektur und beherbergt eine der schönsten Hauskapellen dieser Zeit.
Mitgliedsbeitrag von 750 Euro und einem Marketingbeitrag von 5.980 Euro ist man dabei. 2015 zählt die Kooperation fünfzehn kleine historische Städte. Dazu gehören die Vorarlberger Alpenstadt Bludenz, die für ihre Keramik bekannte Stadt Gmunden oder Österreichs kleinste Statuarstadt Rust
im Burgenland, die gerade einmal 1.929 Einwohner zählt. Ihnen allen gemeinsam ist, dass die Städte historische Kleinode aus längst vergangenen Zeiten sind, die ihre Einzigartigkeit bewahrten und trotzdem nicht in der Vergangenheit stecken geblieben sind. So etwa in Lienz: Seit der Bronzezeit haben Siedlungstätigkeiten in der Osttiroler Stadt stattgefunden, später kamen die Römer und im 11. und 12. Jahrhundert wurde bereits erweitert, wovon Schloss Bruck und das Karmleiterkloster heute noch zeugen. Das heute lebhafte Treiben am Hauptplatz prägt die Liebburg, die im 17. Jahrhundert errichtet wurde. Unterstützt in Kommunikation und Marketing
Eva Pötzl ist Leiterin des Steyrer Tourismusverbandes sowie Geschäftsführerin der ARGE Kleine historische Städte. Regelmäßig organisiert sie regionale Kulturfestivals wie beispielsweise „Schubert at Steyr“ und das „Musikfestival Steyr“.
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Um kulturelle Kleinode attraktiv zu machen, setzt die ARGE Kleine historische Städte nicht nur die Initiierung eines Motorradführers ein. Das Hauptinstrument ist der jährliche Katalog, der in den drei Sprachen Deutsch, Italienisch und Englisch erscheint. Zusätzlich entsteht ein Adventskatalog, Gutscheine und dazugehörige Folder sowie ein Gruppenhandbuch.
The annual membership fee is €750 plus a marketing contribution of €5,980. All 15 members are historic gems from times long gone but they are not stuck in the past. Marketing support
To make the cultural gems more attractive, the KHS’ main instrument is the annual catalogue published in German, Italian and English. Additionally there is an advent catalogue, vouchers, folders and a group handbook. In close cooperation with the Austrian tourism board exclusive campaigns are implemented. For 2015 and 2016 the focus was put on Germany and Switzerland. All participating cities are presented at press conferences, workshops, editorial tours, via newsletters and mailings. The success of KHS cannot be measured in the number of bookings but only in the continuous participation of the members and the ads of all four-star accommodations in particular, explains Pötzl. Because: When hoteliers and caterers are investing more, more money will more likely land in their cashiers.
RUST. Rust, die kleinste Statuarstadt Österreichs, ist für Störche und Wein bekannt. Das historische Stadtzentrum steht unter dem Schutz der Haager Konvention und wurde 2001 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.
15 KLEINE HISTORISCHE STÄDTE Die Mitglieder der ARGE Kleine historische Städte profitieren von gemeinsamen, internationalen Kampagnen.
In enger Kooperation mit der Österreich Werbung realisiert man Exklusivkampagnen, die 2015 und 2016 den Schwerpunkt nach Deutschland und in die Schweiz legen. Alle teilnehmenden Städte werden nicht nur dargestellt, sondern auch präsentiert bei Pressekonferenzen, Workshops, Redaktionstouren, durch Newsletter und Mailings. Zusätzlich werden sie in der Pressearbeit laufend unterstützt. „Das Ziel ist es, gemeinsam touristisch aufzutreten und den Bekanntheitsgrad der Mitglieder im In- und Ausland zu fördern“, sagt Eva Pötzl. Fotos: Karl Heinz Ruber, TVB Mariazeller Land, Hochhauser
Der Erfolg der KHS lässt sich nicht in Buchungszahlen messen, sondern nur in der andauernden Teilnahme der Mitglieder. Denn Urlaubsentscheidungen, weiß Geschäftsführerin Pötzl, können nicht einzelnen Kanälen oder Kooperationen zugeordnet werden. Der Reisende liest hier einen Zeitungsartikel, sieht dort einen Film und hält zufällig mal eine Broschüre in der Hand. Ein deutlicherer Gradmesser für Pötzl sind die kontinuierlichen Inserate aller Vier-Sterne-Häuser der Städte. Denn: Wenn Hoteliers und Gastronomen investieren, wird vermutlich auch mehr in ihren Kassen landen. n
Vorarlberg: Feldkirch – Gaukler, noble Weine und der Zauber der Geschichte Bludenz - Alpenstadt Osttirol: Lienz – Sonnenstadt zwischen Drau und Isel Salzburg: Hallein – Mittelalterlicher Stadtkern mit imposanten Bürgerhäusern Radstadt – Alte Stadt im Gebirge Oberösterreich: Braunau – Mediterranes Flair Gmunden – Am Gemünde der Traun Steyr – Hundertjährige Romantikstadt Schärding – Junges Leben in alten Mauern Steiermark: Mariazell - Ein Geschenk des Himmels Bad Ischl – Des Kaisers große Liebe Judenburg – Venezianischer Charme und steirische Kaufleute Bad Radkersburg – Nach den Regeln der alten Handwerkszunft Niederösterreich: Baden bei Wien – Stadt der Rosen und Gartenkultur Burgenland: Rust – Stadt der Störche und des edlen Weines
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Der Blick der Architektin
Zottl WB Angewandte(linkes Foto) Der Entwurf von Susanne Zottl und Eric Owen Moss Architects für die geplante Erweiterung der Universität für angewandte Kunst schreibt Architekturvisionen weiter. Unterschiedliche Stilepochen prägen das historische Gebäude, der Entwurf schreibt Architekturvisionen weiter (Wiederholung!?). Denn die nächste Entwurfsvision ist schon immer im Entstehen begriffen und Architekturdiskussion ist eben nie abgeschlossen
Der Blick der Architektin Historische Gebäude sind in ihrer Grundidee erhaltenswert. Susanne Zottl, Wiener Architektin, hat sich darauf spezialisiert, die fortlaufende Geschichte der Form und Nutzungen von Gebäuden in der Gegenwart weiter zu schreiben. Ihr Anliegen ist: Sensibilität und Sprache für Gebäude zu schärfen.
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WB UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK. Im Entwurf des Foyergebäudes am Campus der Universität für Musik und darstellende Kunst weicht Susanne Zottl bewusst von der strengen, kartesischen Ordnung der Anlage ab. Besucher aus allen Richtungen lädt dieser auffällige Komplex ein, neue Durchblicke zu genießen. Das Grundthema des Entwurfes lautet ja auch Offenheit für die Vielfalt.
Susanne Zottl Susanne Zottl ist Architektin in Wien. 2010 nahm sie an der 12. Internationalen Biennale in Venedig „Austria under construction“ teil. Ihr zentrales Architekturthema ist die vielschichtige und sensible Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. is a multiple award-winning architect in Vienna. 2010 she participated in the 12th International Biennale in Venice titled “Austria Under Construction”. Her central architectural topic is the multi-layer and sensitive combination of past, present and future.
D Fotos: Buda, Rendering: Kerbler/Zottl
en Blick der Architektin auf Erbe begleitet die Zukunft. „Es braucht Sensibilität, Vielschichtigkeit und ein Vokabular, das aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft die sich verändernde Architekturvision lesbar und gestaltbar macht“, sagt Susanne Zottl. Die sensible Wiener Architektin bringt moderne Blickwinkel in historische Gebäude, wie etwa das Atelier Augarten, die Orangerie Unteres Belvedere, das Saalgebäude Augarten, die Universitätsbibliothek der Universität für Musik und darstellende Kunst oder die Universität für angewandte Kunst.
Altes aufnehmen, interpretieren und weiterführen
Im Wettbewerbsbeitrag zur Erweiterung der Universität für Angewandte Kunst zeigt sie das in spektakulärer Weise. Beim ersten Hinsehen auf die Architekturzeichnung sieht das Gebäude wie ein unfrisierter Berggeist aus. Auf den zweiten Blick erschließt sich mehr. Auf dem k.u.k. Backsteingebäude von Heinrich von Ferstl ist die Zukunft gelandet. Moderne Materialien, Stahlkonstruktionen und verdrehte Kuben schaffen neue Innenräume, der gläserne Baldachin einen Außenraum. Das Neue
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n architect’s view of heritage is always accompanied by the future. “It needs sensitivity, multi-layer approaches and a vocabulary which makes the changing architectural visions from past, present and future readable and designable”, says Susanne Zottl. The sensitive Viennese architect brings modern viewpoints to historic buildings like the Atelier Augarten, the Burghauptmannschaft (castle and fortress authority), the Zentralfriedhof (central cemetery), the entrance area of the Silver Collection at Hofburg Wien, the venerable university library or the University for Applied Arts.
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Der Blick der Architektin
„Bei historischen Objekten kommen andere und äußerst sensible Parameter zum Tragen, die nicht rein kausal sondern im Objekt an sich begründet sind.“
SCI-ART GALLERY. Auf Einladung des Southern California Institute of Architecture gestaltete Susanne Zottl eine Installation zum Thema „Dicke Wand“ in der Galerie der Universität. Das Objekt namens “A styrofoam lover with (e)motions of concrete“ beschäftigt sich mit der historischen Mauer, die durch nachträgliche Applikation von heute üblicher Wärmedämmung „flach und eben“ wird. Die Installation holt die dicke Außenwand nach innen, nimmt neue Nutzungen bereits vorweg und verwendet Styropor, das gängigste Dämmmaterial.
ist dabei deutlich abgegrenzt vom Bestand, was auch gut begründbar ist. Denn die ursprüngliche Errichtung als Kunstgewerbemuseum ist längst überholt. Später war sie Ausbildungsstätte für Kunsthandwerk und heute bildet sie als Universität zukünftige Architekten und auch Medienkünstler aus. Zottl ist überzeugt: „Altes soll nicht als Altes bloß erhalten werden, sondern mit Neuem so verbunden sein, dass aufgenommen, interpretiert und weitergeführt wird.“ Ehrfurcht vor der fortlaufenden Geschichte
Historische Gebäude fordern Susanne Zottl in ganz besonderer Weise heraus: „Das Projekt, das in der Gegenwart bearbeitet wird, wird eingeklinkt in eine längere Zeitspanne, die das Objekt schon überdauert hat und noch überdauern wird.“ Die Grundsätze der Arbeit betreten die Philosophie. So finden Raum und Programm bei der Arbeit mit Erbe gleichzeitig statt. Denn anders als bei Neubauten besitzen bestehende Räume eine Geschichte, die jede Weiterentwicklung
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und Neunutzung beeinflussen. Die Zeit spielt überhaupt eine ganz besondere Rolle beim Umgang mit historischer Bausubstanz. Denn historische Bauten haben eine meist langwährende Geschichte, die über die Lebenszeit von Planern und Architekten hinausgeht. Jegliche Neu- oder Umplanung findet somit nur zu einem zufälligen Augenblick statt und ist Teil einer länger andauernden Baugeschichte. Bei der großen Bedeutung von Geschichte ist es die Aufgabe der Architektur die Objekte als lebendige Strukturen zu erhalten. Dieser Anspruch ist leichter gesagt, als getan. Denn es braucht Mut, die Ehrfurcht vor der Geschichte und der Charta von Venedig – nach der Struktur und Gestalt der Denkmäler nicht verändert werden dürfen - sensibel zu überwinden. Denn das ginge einen Schritt über die erwünschte Umsetzung heutiger Standards, wie Barrierefreiheit, Energieeffizienz oder Museumstechnologie, hinaus. Zusätzlich lernen wir heute von
Pick up old, interpret and continue
She demonstrates this in a spectacular way in the most recent competition entry for the expansion of the University for Applied Arts: modern materials, steel constructs and twisted cubes create new interior spaces, the steel canopy an exterior room. “The old should not only be preserved but connected to the new in a way that picks it up, interprets and continues it,” says Zottl. Awe in the face of history
Historic buildings are challenging Zottl in a very special way: “A current project links into a longer timeline which it has already gone through and which it will still go through.” Other than new constructions, existing rooms have a history influencing further development and new utilisation. Any re-planning is happening at a random moment. Given history’s important role it is the architect’s task to preserve objects as living
SAALGEBÄUDE AUGARTEN. Der Barocktrakt der Wiener Porzellanmanufaktur Augarten erstrahlt und bietet Platz für neue gastronomische Nutzungen Bei Umbau und Sanierung des Saalgebäudes Augarten, dessen älteste Bausubstanz bis vor das Jahr 1670 zurückreicht, lässt Architektin Zottl die ursprüngliche im ältesten erhaltenen Grundrissplan von 1862 festgehaltene großzügige Gliederung des Mitteltrakts wieder neu aufleben. Zusätzlich wurden neue Nutzungen - Museumsbetrieb und Gastronomie – parallel zu Verkauf und Büro angesiedelt.
„In der Architektur geht es darum, abgesehen von Kernfakten wie Quadratmetern und Kubaturen, Verständnis für die Vielschichtigkeit zu wecken.“ der historischen Bausubstanz etwas ganz wesentliches: die Auseinandersetzung, die neue Betrachtungsweisen bringt. Vielschichtigkeit verstehen
structures. But it takes courage to sensitively overcome the awe in the face of history. According to article five of the Venice Charta structure and design of landmarks can and may be altered. And this is one step further from implementing modern standards like ensuring accessibility, energy efficiency or installing museum technology.
„In der Architektur geht es darum, abgesehen von Kernfakten wie Quadratmetern und Kubaturen, Verständnis für die Vielschichtigkeit zu wecken“ sagt Zottl. Dies lässt sich an jedem ihrer Projekte zeigen. Die Installation einer “Dicken Wand“ beispielsweise in der Galerie des Southern California Institute of Architecture nahm das Thema Alt und Neu in den Fokus. Das Objekt namens „A styrofoam lover with (e)motions of concrete“ beschäftigt sich mit der historischen Mauer, die durch nachträgliche Applikation von heute üblicher Wärmedämmung „flach und eben“ wird und holt die dicke Außenwand nach innen. Dabei wird das Dämmmaterial Styropor so gestaltet, dass die neue Nutzungen bereits vorweg genommen sind.
“Architecture is about creating understanding for complexity aside from core facts like square metres and cubage,” says Zottl. This is visible in each of her projects, like the installation “Wall” in the gallery of the Southern California Institute of Architecture. Or the object named “A Styrofoam Lover with (E)motions of Concrete” which is about the historic wall becoming “flat and level” through modern insulation. It brings the thick outside wall to the inside.
Susanne Zottl arbeitete in internationalen Architekturbüros, wie COOP Himmelb(l)au Jean Nouvel und in Kooperationen mit Eric Owen Moss. n
Susanne Zottl was working together with international architects and teams like coop himmelblau, Jean Nouvel and Eric Owen Moss.
Understanding complexity
PROJEKTE UND WETTBEWERBE Ein Auszug aus der Projektliste von Susanne Zottl: §§ Bibliothek der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien §§ IST Austria §§ Porzellanmanufaktur Augarten §§ Eingangsbereich Silberkammer der Hofburg Wien §§ Infopoint und Bestattungsmuseum am Zentralfriedhof Wien §§ Orangerie Unteres Belvedere Wien §§ Empfang Burghauptmannschaft Wien §§ Atelier Augarten
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Schlösserland Sachsen
Neue Wege Erbe wirtschaftlich nützen stellt Eigentümer und Betreiber vor Herausforderungen. Peter Dietz und Sylvia Wagner zeigen am Beispiel des Schlösserlands Sachsen, wie mit Prioritätensetzung und neuen Richtlinien Genehmigungsverfahren und Nutzungskonzeptionen erfolgreich verändert wurden.
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here is a lot changing in Saxony. Over the last years, the process from an idea to implementing the utilisation of cultural heritage has been speeding up. Today, the procedure to get a cultural heritage from the concept stage to implementation only takes 50 months, which is four years and two months. In the past it was 80 months.
“By setting priorities and using a new, binding process management embedded in the guidelines Saxony has successfully set a new course,” says Peter Dietz, founder of the building division Saxony. The creation of an operating company in 2012 helped to synergise differences in interests between owner and operator. Finding and combining synergies
On the bottom line, building and subsidising by official entities is based on granted requirements and earmarked budgets. In Saxony, there are various regulations and directives for these processes. Once financing concepts like the European Regional Development Fund (ERDF) also come into play everything becomes a little more dense and complex.
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n Sachsen veränderte sich vieles. Im Freistaat beschleunigten sich in den letzten Jahren die Prozesse von der Idee bis zur Umsetzung der Nutzung von kulturellem Erbe. Das ist erfreulich. Denn früher dauerte das reine Verfahren, um ein kulturelles Erbe von der Konzeption bis zur Umsetzung zu bringen, rund 80 Monate, das sind 7 Jahre und 8 Monate. Heute dagegen genügen 50 Monate, also 4 Jahre und 2 Monate. „Mit Prioritätensetzung und einem neuen, bis in die Richtlinien verankerten, verbindlichen Prozessmanagement werden in Sachsen erfolgreich neue Wege beschritten“, sagt Peter Dietz, Gründer des Baureferats Sachsen. Durch die Errichtung einer Betreibergesellschaft im
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Jahr 2012 wurde es unterstützt, dass Interessensunterschiede von Eigentümer und Betreiber synergetisch in Richtlinien und Prozesse umsetzbar wurden. Synergien erkennen und zusammenführen
Was ist die Ausgangslage? Nüchtern betrachtet, basiert Bauen und die Förderung durch offizielle Einrichtungen auf genehmigtem Bedarf und bereitgestellten Haushaltsmitteln. Entsprechende Regularien und Richtlinien schreiben hierfür in Sachsen und vielerorts das Verfahren vor. Kommen dann noch zusätzliche Finanzierungskonzepte wie beispielsweise der europäische Fonds für regionale Entwicklung
Additionally, different interests of owners and operators are clashing. For the owner it is economically important to market a unique selling point the best possible way. In the castle state Saxony this is the magnificent and eventful history of the palaces, castles and gardens. From an operator’s point of view it is revenues and securing the structural cultural heritage that count. In the Free State Saxony a synergy between the different interests has been created. Escaping the time and cost trap
In 2012, the owner – the Free State of Saxony – and the operator were separated. The founding
Augustuszimmer-II Einst feierte August der Starke in diesem prächtigen Saal rauschende Feste. Das Augustuszimmer wird nun restauriert und 2016 finden hierin wieder standesamtliche Trauungen statt.
Schlösserland Sachsen Das Schlösserland Sachsen hat zahlreiche Schlösser in seinem Portfolio.
„Nutzungskonzeptionen sind strategische Instrumente mit dem Ziel, ein nachhaltiges Portfoliomanagement zu generieren.“ Peter Dietz, Auslandsbauangelegenheiten
(EFRE) dazu, wird die Sache nochmals dichter und komplexer. Für eine erfolgreiche Einreichung, Genehmigung und Förderung sind baufachliche, wirtschaftliche, tragfähige und haushalterisch genehmigungsfähige Unterlagen ein Muss.
die Sache anders aus: für ihn zählen die Erträge sowie die Sicherung des baulich kulturellen Erbes. Die Frage stellt sich: Ist eine Synergie dieser unterschiedlichen Interessen zu schaffen? Dies gelang im Freistaat Sachsen.
Dabei treffen zusätzlich unterschiedliche Interessen von Eigentümern und Betreibern aufeinander. So ist es für den Betreiber aus wirtschaftlichem Interesse wichtig, ein Alleinstellungsmerkmal bestmöglich zu vermarkten. Im Schlösserland Sachsen ist dies die prachtvolle und bewegte Geschichte der Schlösser, Burgen und Gärten. Aus der Sicht des Betreibers hingegen sieht
Aus der Zeit- und Kostenfalle aussteigen
2012 wurden der Eigentümer – Freistaat Sachsen – und der Betreiber getrennt. Durch die Gründung der Schlösser, Burgen und Gärten Betriebs gGmbH wurde letztendlich forciert, die zentrale Richtlinie des Landes zu überarbeiten und das Prozessmanagement neu aufzusetzen. Statt Bedarfsorientierung wurde nun ein neues Konzept erstellt, das
of the “Schlösser, Burgen und Gärten Betriebs GmbH forced the renewal of central directives and the implementation of a new process management. The focus was placed on utilisation rather than demand orientation. Setting priorities and a new process management in the directive can help to eventually save on time and costs. Because before, the vicious circle went like this: The waiting period for permissions was longer than the implementation phase. This led to an increase in the approved costs because of necessary adaptations. Projects were chronically at risk of suffering from a lack of time and a cost explosion.
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Schlösserland Sachsen
„Wir verpflichten uns mit der Baustrategie 2025+ des Schlösserlands Sachsen die Zukunft der Geschichte im Blick zu behalten.“ Sylvia Wagner, Leiterin der Baukoordination im Schlösserland Sachsen
den Schwerpunkt auf die Nutzung legt. „Nutzungskonzeptionen sind strategische Instrumente mit dem Ziel, ein nachhaltiges Portfoliomanagement zu generieren“, sagt Peter Dietz. Durch das Setzen von Prioritäten und einem neuen Prozessmanagement in der Richtlinie können letztendlich Zeit und Kosten gespart werden. Denn der Teufelskreis lief bis dahin so: Die Wartezeiten für Genehmigungen überstiegen die Laufzeiten der Umsetzung. Infolgedessen stiegen durch inhaltlich und quantitativ notwendige Anpassungen weiter die bereits genehmigten Kosten. Aus dem Haushalt wurden andere Mittel für weitere bauliche Maßnahmen eingesetzt. So drohten Projekte chronisch an Zeitmangel und Kostenexplosionen zu leiden. Ansprüche an Leitbild, Marketing und Besucherführung
Von Seiten des Betreibers wird nun natürlich Neues gefordert. Statt Stellenplänen und Kapazitätseinheiten geht es vorrangig um inhaltiche Qualität. Bedarfsanforderungen und Ermittlung der Baunutzenkosten werden ergänzt um diverse Dokumentationen, Anleitungen und Handbücher für den Betrieb. Das Aufsetzen einer langfristigen Strategie ist dabei ein zentraler Faktor. So sagt Syliva Wagner, Koordinatorin der Betreibergesellschaft: „Wir verpflichten uns mit der Baustrategie 2025+
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ImmoFokus | Heritage 2015
des Schlösserlands Sachsen die Zukunft der Geschichte im Blick zu behalten.“ Diesem Schluss ist ein Prozess der Formulierung der Mission, des Leitbildes, der Vision vorangegangen. n
Sylvia Wagner ist Historikerin und Pädagogin und leitet die Stabstelle Baukoordination im Schlösserland Sachsen. In dieser Funktion verantwortet sie die baustrategische Ausrichtung sowie die Entwicklung und Umsetzung von Nutzungskonzepten.
Peter Dietz gründete 2003 das Baureferat des Schlösserlands Sachsen und war Projektmanager für Hochschulbau und Bundesbau in Dresden. Seit Oktober 2015 verantwortet er die Auslandsbauangelegenheiten des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit in Bonn.
is a historian and educator and heads the field office for construction coordination in Saxony. She is in charge of setting the direction for construction strategies as well as the development and implementation of utilisation concepts.
Standards for mission, marketing and visitors
founded the building division of Saxony in 2003 and was project manager for constructions of universities and federal buildings in Dresden.
Of course the operator now demands something new. The focus is placed on content quality rather than head count and capacities. Various documentation as well as instructions and manuals for operating a building are added to requirement requests and calculations of costs of utilisation.
Since October 2015 he is in charge of the foreign building affairs of the Federal Ministry for the Environment, Nature Conservation and Nuclear Safety (BMU).
“With the building strategy 2025+ of the castle state Saxony we are committing to keep the future of history in sight,” says Sylvia Wagner, coordinator at the operating company.
WAS IST NEU? Anpassungseffekte in der Richtlinie SBG (Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gemeinnützige GmbH) durch die Betonung der Nutzungskonzeption: 1. Entfallen: Vorlage Stellenplan, Angabe nutzerspezifischer Kapazitätseinheiten, bedarfsbegründende Angaben zum Flächenbestand. 2. Qualitätsverbesserung mit gestiegenen Anforderungen an den Inhalt: qualitative Bedarfsanforderungen künftiger Nutzung, Sicherheitskonzept, Museumskonzeption, betriebswirtschaftliche Ist- und Bedarfsanalyse, erweiterte baufachliche Grundlagen wie Konzepte für Brandschutz/TVE, denkmal pflegerische Rahmenzielstellung sowie zusammenfassende Ermittlung der Baunutzungskosten. 3. Zusammenführung der Planungsschritte „Erstellung ES“ und „EW“ von Planungsbeginn bis zur Kostenschätzung. 4. Fokussierung auf Wirtschaftlichkeit ab der Bedarfsformulierung. Dadurch werden Planungs- und Genehmigungsprozesse beschleunigt. Gebaut wird in Bauabschnitten und nicht mehr in Haushalts abschnitten. 5. Erweiterung der Richtlinie um diverse Dokumentationen, Anleitungen, Angebote und Handbücher für den Betrieb.
BAUSTEINE EINER NUTZUNGSKONZEPTION Diese Bestandteile benötigt eine Nutzungskonzeption, nach der RLBau-SBG 2013 und der RLBau Sachsen 1. Leitbild der Gesamtliegenschaft 2. Marketinganalyse und Marketingkonzeption 3. Flächenangaben zu verpachteten Bereichen 4. Darstellung der bestehenden Nutzungszwecke 5. Darstellung der beabsichtigten Nutzungszwecke 6. Formblatt mit qualitativen Bedarfsanforderungen der künftigen Nutzung 7. Gesamtsicherheitskonzept 8. Besucherführung im Freianlagenbereich 9. Museumskonzeption 10. Betriebswirtschaftliche Ist- und Bedarfsanalyse
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Museumsquartier
Einzigartiges Kulturviertel in imperialem Erbe Das Wiener Museumsquartier pulsiert. Ehemals als Hofstallungen angelegt ist das Viertel heute eines der weltweit größten Kulturareale, das jährlich mehr als vier Millionen Touristen und Wiener anzieht. Wie gelingt das? Durch einen bunten Mix an Gebäuden und Nutzung.
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„Kunstschaffen und Kunsterleben machen das MQ zu einem Kultur wohnzimmer im Herzen der Stadt.“ Christian Strasser, Direktor Museumsquartier Wien
Vom Reitstall zum Kulturviertel
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lt trifft neu. Das ist wohl das Erfolgsrezept des Wiener MuseumsQuartiers. Von außen betrachtet ist die magnetische Spannung schwer erkennbar. Doch hinter dem 400 Meter langen Barocktrakt von Fischer von Erlach erwartet den Besucher ein Feuerwerk an Kunst, Mode, Architektur und lebendiger Lebenswelt. „Mit 90.000m² und rund 60 kulturellen Einrichtungen ist das MuseumsQuartier Wien nicht nur eines der weltweit größten Kulturareale für zeitgenössische Kunst, sondern bildet mit seiner Mischung aus historischen Gebäuden und moderner Museumsarchitektur auch ein einzigartiges architektonisches Ensemble“, sagt Christian Strasser, seit 2011 Direktor des MuseumsQuartiers Wien.
Das Viertel im Zentrum von Wien ist über 300 Jahre zu dem geworden, was es heute ist: Kunstraum, Schaffensraum und Lebensraum in imperialem Erbe. Im Jahr 1713 beauftragte Kaiser Karl V den Bau der Hofstallungen hier und setzte damit den Grundstein. Wenig später kamen noch Sommer- und Winterreitstall sowie eine Zirkusmanege als eigenständige Bauwerke hinzu. Rund hundert Jahre später zog die Messe Wien ein, die mit einer Unterbrechung zwischen 1940 und 1945 bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts den Komplex als Messepalast nützte. Schon in den frühen 1980er-Jahren keimte die Idee auf, aus dem Areal einen Ort der Kultur zu machen. Kulturkonzepte wurden entwickelt, verändert, erweitert und manches wie beispielsweise der Leseturm auch wieder verworfen. 1996 beschloss der Bundesdenkmalrat eine „offene Besiedelung“ mit einem bunten Mix an alter und neuer Kultur, alten und neuen Gebäuden.
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ld meets new. That seems to be the recipe of success of the MuseumsQuartier in Vienna. From the outside the magnetic tension is hard to see. But behind the 400 metre long baroque wing by Fischer von Erlach visitors can expect fireworks of art, fashion, architecture and vivid living spaces. “With 90,000 square metres and around 60 cultural institutions the MuseumsQuartier Vienna not only is one of the world’s largest areas for contemporary art. With its mixture of historic buildings and modern museum architecture it is also a unique architectural ensemble,” says Christian Strasser, director of MuseumsQuartier Vienna since 2011. Riding stables turned cultural quarter
The quarter in the centre of Vienna has taken over 300 years to become what it is today: art, creativity and living space in an imperial heritage. In 1713, Emperor Charles V commissioned
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Museumsquartier
STREETARTPASSAGE. Knallig und schräg: Die Streetartpassage ist einer von fünf gestalteten Durch- und Eingängen des Areals.
KAISER FRANZ JOSEPH I. Der Balkon des Kaisers Franz Joseph I. im modernen Foyer der Halle E und G setzt Kontraste. CAFÉ RESTAURANT CORBACI. Die moderne Gestaltung des Café Restaurant Corbaci stammt von den französischen Architekten Anne Lacaton und Jean Philippe Vassal.
Imperiale Architektur trifft moderne
Somit starteten parallel die Renovierung und Revitalisierung des Areals. Neben der Restaurierung der alten Gebäude wie der Fassade des Fischer von Erlach Trakts, dem Reitstall und den barocken Räumen entstanden moderne Gebäude. Als dominante Gebäude im Haupthof entstanden das kalksteinfarbige Museum Leopold sowie das gegenüberliegende Museum moderner Kunst, kurz mumok. Moderne Freitreppen, moderne Zubauten und Innengestaltungen folgten. In den historischen Räumen mieteten sich Restaurants, Cafés und Beisln ein. Mitten in dieser neuen Lebendigkeit stehen auch 40 Privatwohnungen und 8 Artist-inResidence Studios zur Verfügung.
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Das MuseumsQuartier ist mehr als ein architektonisch herausragendes Ensemble. Sechzig Kultureinrichtungen bieten das ganze Jahr Kunst, Architektur, Musik, Mode, Theater sowie modernen Tanz, Literatur, Kinderkultur bis hin zu Game Culture, Street Art, Design und Fotografie. Die Höfe des Ensembles bieten Performances, Lesungen, DJ-Lines sowie Filmfestivals. Neben diesen Angeboten wird hier aber auch Kunst geschaffen und produziert. Kulturinitiativen im Q21 produzieren digitale Kunst, Performances bis hin zu Mode. „Kunstschaffen und Kunsterleben machen das MQ zu einem Kulturwohnzimmer im Herzen der Stadt“, sagt Direktor Strasser.
the construction of the court stables. Around 100 years later, the Vienna Fair moved in and stayed – except between 1940 and 1945 – until the middle of the 20th century. Already in the early 1980s the idea arose to turn the area into a location for culture. In 1996, the Federal Monuments Office decided on an “open tenancy” with a colourful mix of old and new cultural, old and new buildings. Imperial meets modern architecture
Then began the parallel renovation and revitalisation of the area. Alongside the old structures modern ones were built. The limestone-coloured Museum Leopold as well as the Museum of Modern Art (mumok) opposite became the
HISTORIE DES MQ Kaiserin Elisabeth lässt eine Manege errichten
1713
Kaiser Karl VI beauftragt den Bau eines Hofstallgebäudes am Glacis
Spatenstich mit verkleinertem und adaptiertem Konzept.
Auftrag für ein Konzept als Kulturforum.
1874
1997
1983 Die Neubauten Leopold Museum, mumok, Kunsthalle Wien und Halle E+G werden eröffnet.
Bei der Belagerung durch Napoleon I dient das Gebäude als Bollwerk
1809
Die Wiener Messe nützt den Komplex als „Messepalast“
2001
Der Name „Museumsquartier“ fällt erstmals.
1921
1989
1946 1850
Die Wiener Messe kehrt zurück
Kaiser Franz Joseph I. erweitert den Komplex durch eine Winterreitschule und eine Sommerreitbahn
1996 Ein „offenes Besiedelungskonzept“ mit einem bunten Nutzungsmix wird beschlossen.
19401945
2015
60 Kultureinrichtungen, 4 Millionen Besucher pro Jahr
Propagandaveranstaltungen finden statt
1995 Die Wiener Messe übersiedelt auf das Pratergelände. Erste Pilotprjekte zur kulturellen Nutzung starten.
MQ EINGANG – MARIAHILFERSTRASSE. Vom Trubel der belebten Shopping-Zone Mariahilferstraße kommend führt dieser Eingang in eine andere Welt
Das strategische Konzept „Kunstraum – Schaffensraum – Lebensraum“ geht auf. Von Anfang an begleitet durch den Bundesdenkmalrat wurde imperiales Erbe nicht nur erhalten, revitalisiert und mit moderner Architektur zu verbunden. Neue Ideen und Initiativen bringen ständig neues Leben. So etwa das seit 2008 unter freiem Himmel eingerichtete Lesewohnzimmer StadtLesen, das unter der Schirmherrschaft der Österreichischen UNESCO Kommission steht. Sitzmöbel, Matratzen und Bücherregale laden Passanten ein sich niederzulassen, ein Buch in die Hand zu nehmen und zu genießen. Direktor Christian Strasser ist erfreut über die „vollkommen neue Kategorie eines urbanen Viertels“: „Das MQ steht mit der Mischung von alt und neu sowie der Symbiose von Kunst-, Schaffens- und Lebensraum für das kreative Wien im klassischen Wien.“ n
dominant buildings in the main court. Modern outside staircases, modern additions and interior designs followed. Restaurants and cafés became tenants in the old buildings. The new vivid space also houses 40 private flats and eight artist-in-residence studios. The MuseumsQuartier is more than an architecturally outstanding ensemble. Sixty cultural facilities are offering art, architecture, music, fashion, theatre, as well as modern dance, literature, children’s culture all the way to gaming culture, street art, design and photography. In the courts performances, readings, DJ lines and film festivals are presented. In these spaces art is also created and produced. Cultural initiatives in the Q21 are creating digital art, performances and also fashion. “Creating and experiencing art make
the MQ a culture living room in the heart of the city”, says Strasser. The strategic concept “art space – creative space – living space” works. From the start, the imperial heritage was not only preserved – with the help of the Federal Monuments Office. It was also revitalised and connected to modern architecture. New ideas and initiatives are continuously bringing new life. One example is the open air reading room “StadtLesen” established in 2008 under the patronage of the Austrian UNESCO commission. Seating furniture, mattresses and bookshelves invite passengers to sit down, grab a book and enjoy. Director Strasser: “With its mixture of old and new as well as the symbioses of art, creativity and living space the MQ represents the creative Vienna in the classical Vienna.”
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Der Narrenturm in Wien
Ein merkwürdiges Juwel der Medizingeschichte Der Narrenturm in Wien verfällt. Aber nicht mehr lange. Der 1784 von Kaiser Josef II mit revolutionärem Konzept erbaute Turm für psychisch Kranke wird nun rückgebaut in seinen ursprünglichen Zustand. Mit Umsicht und Feingefühl für das medizingeschichtliche Erbe, die bestehende Sammlung und moderne Ansprüche.
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DES KAISERS DACHBODEN. Die marode Treppe führt zum Zimmer des Kaisers im Dachboden.
NARRENTURM. Ursprünglich hatte der Narrenturm eine Spitze, wie an dieser historischen Zeichnung zu sehen ist.
D
er Wiener Narrenturm ist in der gesamten europäischen Museumslandschaft sicher die merkwürdigste Institution. Der „Guglhupf“, wie die Wiener ihn wegen der Formgleichheit mit ihrer Lieblingssüßspeise benannten, beherbergt das größte pathologische Museum der Welt. Die Sammlung umfasst mittlerweile mehr als 50.000 Humanpräparate. „Die Sammlung und das Gebäude sind untrennbar zusammengewachsen“, sagt Eduard Winter, Leiter der pathologisch-anatomischen Sammlung. Heute verursacht das Museum den meisten Menschen ein dezentes Grauen. Vielleicht auch, weil Krankheit und Tod aus unserer Gesellschaft ausgegrenzt werden. Humanitäre Psychiatrie
Dabei war der Bau von Reformkaiser Josef II eine Revolution in der Medizingeschichte. Bis 1784 wurden psychisch kranke Menschen
in Sonderzimmern von Spitälern meist angekettet untergebracht. Das Konzept in Wien wollte jedoch nicht Verwahranstalt sein wie etwa das für grausame und menschenunwürdige Zustände bekannte Bethlem Royal Hospital in London, sondern humanitäres „Krankenhaus“. Das bedeutete: rund um die Uhr anwesende Ärzte, Behandlungspläne und regelmäßige Untersuchungen. Kaiser empfängt im Dachboden des Narrenturms
Der aufgeklärte Kaiser finanzierte den Turm aus privater Kasse, während der von ihm ebenfalls initiierte Bau des Allgemeinen Krankenhauses noch in Gang war. Der Turm besteht aus fünf Stockwerken mit je 28 Zellen, die zwölf Quadratmeter messen. Jede dieser ringförmig angelegten Zellen war mit einer Türe und einem kleinen, hochgelegenen Fenster ausgestattet. Im Mitteltrakt waren Sekundararzt und Un-
T
he so-called “Narrenturm” (Fools’ Tower) in Vienna is definitely the most remarkable institution among all European museums. The “Guglhupf” - as it was named by the Viennese because it looks like their favourite cake – contains the largest pathological museum in the world. The collection now comprises more than 50,000 human specimens. Today, the museum causes most people to shiver. Maybe also because illness and death are excluded from our society, notes Eduard Winter, head of the pathological-anatomical connection. Humanitarian psychiatry
The construction commissioned by emperor Joseph II was a revolution in medical history. Until 1784 people with mental illnesses were mostly chained to the walls in special rooms in hospitals. Vienna wanted to be a humanitarian hospital with doctors being present around the clock and regular examinations.
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Der Narrenturm in Wien
BUNDESMUSEUM. Diese schmiedeeiserne Tür stammt aus den 1970er-Jahren.
Die runden Gänge nützt das pathologischanatomische Museum für Vitrinen. Die Türen zu den Zimmern erzählen die Geschichte des Gebäudes.
„Die Bedeutung der Sammlungs objekte als Spurenträger künftigen Wissens ist auch in der heutigen Medizin nicht zu unterschätzen.“ tersuchungszimmer untergebracht. Aus der Vogelperspektive betrachtet, sieht das Gebäude wie das Rad einer Maschine aus, das mystisch interpretiert als Zahnrad zum Kosmos gesehen wurde und wird. Manche Experten meinen, Joseph II ließ östliche Zahlenmystik auch beim Oktogon am Dachboden einfließen. Dorthin zog sich der Reformkaiser häufig zurück und hielt Privataudienzen ab. Fast hundert Jahre war die Psychiatrie ein Symbol und Magnet. 1869 wurde die Anstalt geschlossen. Die weitere Nutzung blieb vorerst unklar. Arbeiterwerkstätten für das AKH, Notfallzimmer und Studienzimmer ließen sich mehr zufällig oder aus Platznot hier nieder. Im Jahr 1905
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fiel eine Entscheidung und man nützte es nach kleineren Umbauten als Wohnheim fürKrankenschwestern. Beispielsweise wurden die von außen zu öffnenden Durchreichen der Türen vernagelt oder ersetzt. Man vergrößerte die Fenster und modernisierte. Sammlung und Narrenturm vereint
1971 zog das pathologisch-anatomische Museum mit den Humanpräparaten in den Narrenturm ein. Die Sammlung ist renommiert und gilt als Meilenstein in der Medizingeschichte. „Die Bedeutung der Sammlungsobjekte als Spurenträger künftigen Wissens ist auch in der heutigen Medizin nicht zu unterschätzen“, sagt Leiter Eduard Winter. Trotzdem kommen nur selten
Eine Abteilung widmet sich speziell den Elektrounfällen.
Imperial reception room under the roof
The enlightened emperor paid for the construction of the tower with his own money while work on the General Hospital was still under way. The tower consists of five levels with 28 cells each, all of which had 12 square metres, a door and a small window. In the adjacent wing were the doctors and examination rooms. From above, the tower looks like the wheel of a machine – mystically interpreted as the cog to the universe. Some experts think Joseph II also used Eastern mysticism of numbers for the octagon under the roof where he often withdrew to and held private audiences. In 1869 the asylum was closed. Over the years, it was used by various institutions in need of space. In 1905, it was decided to use the tower as a dormitory for nurses after small adaptations and modernisations.
HISTORIE DES NARRENTURMS 1784:
Kaiser Josef II beauftragt den Bau des Narrenturms bei Architekt Josef Gerl. Es war die erste psychiatrische Anstalt mit einem Krankenhauskonzept.
1796:
Kaiser Franz II gründet das Museum des Pathologisch-anatomischen Instituts, erste Adaptierungen wie Fenster und Toiletten
1869:
Schließung der Anstalt
ab 1905:
Parallel zum Museum wird ein Wohnheim für Krankenschwestern des AKHs (Allgemeinen Krankenhauses) betrieben
1939 – 1945: Narrenturm diente als Bunker 1971:
Die Sammlung erhält ihren Sitz im Narrenturm
1974:
Übergabe an Bundesmuseen
1993:
Krankenschwestern ziehen aus
2012:
Eingliederung in die wissenschaftliche Anstalt Naturhistorisches Museum Wien (NHM)
Medizinstudenten hierher. Seit 2012 wird der Bestand aufgenommen, untersucht und analysiert, da der Beschluss fiel, das Gebäude als Erbe zu erhalten. Seit 1993 die Krankenschwestern ausgezogen sind, dient der Narrenturm einzig der Sammlung und dem Museumsbetrieb. „Nur selten kommen Medizinstudenten in ihrer Ausbildung hierher, aber vielleicht werden es künftig wieder mehr“, hofft Eduard Winter. Denn eines ist ihm wichtig: „Der Narrenturm und die Sammlung gehören untrennbar zusammen, was als Erbe gemeinsam erhalten werden soll.“ Dann behält das medizinhistorische Erbe auch seinen Wert für die Zukunft, wie es eine Inschrift am Torbogen - nur etwas altmodischer - sagt: „Hier ist der Ort, an dem sich der Tod freut, dem Leben zu helfen.“ n
Collection and tower united
In 1971, the pathological-anatomical museum with its human specimens moved into the Narrenturm. In 1993, the nurses moved out and the building is now solely used for the collection and as a museum. The collection is famous and considered a landmark in medical history. Its “importance as source for traces of future knowledge should not be underestimated even in modern medicine”, says Winter. Nevertheless only few medical students are visiting. Since 2012 the inventory is being catalogued, examined and analysed. “The Narrenturm and the collection are inseparable and should be maintained as joint heritage,” stresses Winter. Only then it can preserve its value for the future – a concept expressed in a more old-fashioned way in the writing above the doorway: “This is the place where death is happy to help life.”
„Der Narrenturm und die Sammlung gehören untrennbar zusammen, was als Erbe gemeinsam erhalten werden soll.“ Eduard Winter, Leiter der pathologisch-anatomischen Sammlung
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Advertorial
Facility Management im historischen und denkmalgeschützten Gebäude Energiecomfort bietet seit 1978 Energie- und Facility Dienstleistungen an und konzentriert sich nunmehr ausschließlich auf Facility Management. Wir sprachen mit Geschäftsführerin Martina Jochmann und Herrmann F. Kolar, Geschäftsbereichsleiter Business Technologies, über die Besonderheiten bei der Betreuung und Pflege historischer und denkmalgeschützter Gebäude.
E
nergiecomfort legt den Fokus auf Facility Management, und wir treten deshalb ab sofort mit unserer neuen Marke FACILITYCOMFORT auf“, erzählt Martina Jochmann, Geschäftsführerin von Energiecomfort: „unser Expertenteam – spezialisiert auf den Bereich Denkmal-, Fassadenund Gebäude-Service – übernimmt die Gesamtbetreuung von historischen Gebäuden von Grund auf und deckt die Bereiche technisches, infrastrukturelles sowie kaufmännisches Facility Management ab.“ Energiecomfort zählt heute mit zahlreichen Vorzeigeobjekten in Österreich zu den Top drei Anbietern im Facility Management. Jochmann: „Mit unserer großen Bandbreite an Leistungen, unserer jahrelangen Erfahrung und unseren hervorragenden Mitarbeitern haben wir die besten Voraussetzungen, um unsere Kunden optimal zu unterstützen.“ „Energiecomfort unterstützt auch Anstrengungen Anderer für einen effizienten Energieeinsatz in Form des FM-Awards. Große Freude hatten wir mit dem Sieger der Energy Environment Challenge 2013“, freut sich Jochmann. Die Oesterreichische Kontrollbank betreibt mit dem 1851 erbauten Palais Montenuovo ein Vorbild der gebäudetechnischen Umsetzung von nachhaltigen Standards. Das Green-Building setzt auf einer Netto-Grundfläche von 18.010 m2 Projekte um, die zu gut nutz-, betreibbaren und energieeffizienten und umweltschonenden Systemen führen.
zienzsteigerung ein Heizenergieverbrauch von 41 kWh/m² im Jahr. Dieser Wert liegt unter dem eines neuen Niedrigenergiehauses!“ Effizienz und Nachhaltigkeit sind also auch in historischen Bauten bis zu einem gewissen Grad möglich – auch ohne Komfortverlust und Gefährdung der Substanz. So lässt sich auch der Nutzwert des Gebäudes steigern. Mit einer sensiblen Sanierung eines Altbaus lassen sich auch modernste Energieeffizienz und Corporate Social Responsibility unter einen Hut bringen, wenn man alle wesentlichen Aspekte des Gebäudebetriebes und des Einkaufs – also alle Aspekte des Facility Managements aufeinander abstimmt. Facility Services: Module zur Auswahl
Die Kernkompetenzen von Energiecomfort sind gleichzeitig auch große Zukunftsthemen: Lösungsorientiertes Handeln, insbesondere bei komplexen Herausforderungen, Energiedienstleistung sowie energiebewusstes Facility Management. Hermann F. Kolar, Bereichsleiter Business Technologies bei Energiecomfort und Spezialist für den Technisches FM, sagt dazu: „Energiecomfort bietet sowohl Einzelleistungen als Facility Services aus dem Baukastensystem wie auch maßgeschneiderte, all-inclusive-Komplettlösungen in Form von Facility Solutions für die umfassende Betreuung von Immobilien. Alles erbracht von einem Inhouse-Expertenteam, das sämtliche Aufgaben rund um ein Gebäude im Griff hat.“ Facility Solutions: Rundum Sorglos Paket
Jochmann: „Die Oesterreichische Kontrollbank hat bewiesen, dass sensible Sanierung eines Altbaus und modernste Energieeffizienz vereinbar sind. Das Palais Montenuovo liegt in der Schutzzone der Inneren Stadt, und doch steht an der Spitze dieser konsequenten Energieeffi-
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„Die Immobilie soll reibungslos ‚funktionieren‘ und gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden – das sind meist die wichtigsten Ziele eines Immobilienbetreibers“, weiß Kolar aus langjähriger Erfahrung, „und natürlich sollen Betriebskosten stabil gehalten oder ge-
senkt werden, und gleichzeitig der Wert der Immobilie erhalten und gesteigert werden. Unsere Services und Solutions unterstützen unseren Kunden darin – so kann sich jeder auf sein Kerngeschäft konzentrieren: Die Betreiber von historischen Bauten auf das Wohnen oder die die wirtschaftliche Nutzung, wir als Facility Dienstleister auf das reibungslose Funktionieren eines Gebäudes und die Sauberkeit. Das senkt Kosten und steigert gleichzeitig Produktivität und Komfort.“ Nachhaltigkeit
Nachhaltiges FM setzt besondere Anforderungen an Betrieb, die bei historischen Gebäuden sehr langen Lebenszykluskosten und Energieeffizienz, die im täglichen Betrieb durch den Facility Manager umgesetzt werden müssen. Auch Nachhaltigkeit ist im Management von historischen oder denkmalgeschützten Immobilien schon lange kein leeres Schlagwort. Kolar: „Facility Management stellt Anforderungen an viele Bereiche: beispielsweise an die
ökologische Qualität zum Schutz der Umwelt und zur Schonung der natürlichen Ressourcen oder an die ökonomische Qualität zur Senkung der Lebenszykluskosten und zum Erhalt der ökonomische Werte oder an die soziale, kulturelle und funktionale Qualität zur Sicherung von Sicherheit und Behaglichkeit. Ein menschengerechtes Umfeld hält soziale und kulturelle Werte aufrecht und unterstützt vor allem die Kernprozesse in der Erhaltung wertvoller historischer Substanz.“ Nutzen für Betreiber
Grundsätze der Nachhaltigkeit betreffen nicht nur technische, sondern auch kaufmännische Prozesse und helfen, diese zu optimieren. In der Verwaltung von Krankenanstalten lässt sich eine nachhaltige Managementstrategie verfolgen, die auf langfristigen Werterhalt bei stabil laufendem Kerngeschäft abzielt. Facility Management auch im Denkmalwesen mit ganzheitlichem Blick auf den hier sehr langen Lebenszyklus der Immobilie ist prädestiniert, Nachhaltigkeit nicht nur punktuell zu schaffen, sondern langfristig sicherzustellen. Die Umsetzung hilft nicht nur der Umwelt, sondern ist auch wirtschaftlich sinnvoll.
„Eigennutzer wie Immobilieninvestoren können daher nur ermutigt werden, sich mit den Grundsätzen der Nachhaltigkeit zu beschäftigen und sich am FM-Markt professionelle Unterstützung zu holen. Damit stellen Sie sicher, Ihr Know-how sinnvollerweise auf Ihr Kerngeschäft zu konzentrieren und gleichzeitig das Funktionieren der Facilities in die Hände professioneller Experten mit Erfahrung zu legen und somit stets die beste Lösung zu erhalten“, meint Jochmann abschließend. n
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Aufgaben der Burghauptmannschaft
Die Burghauptmannschaft Österreich (BHÖ) The Burghauptmannschaft (BHÖ)
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m Zuge der Umstrukturierungen des Bundeshochbaus im Jahr 2000 wurden sämtliche zivilen bundeseigenen Liegenschaften der Bundesimmobilienges.m.b.H. (BIG) ins Eigentum übertragen. Nicht übertragen wurden rd. 65 bedeutende und einzigartige historische Bauwerke, die zum kulturellen Erbe Österreichs zählen bzw. bei denen eine besondere Verbundenheit zu der Republik Österreich gegeben ist (z.B. Hofburg in Wien, Hofburg zu Innsbruck, Festung Hohensalzburg, Kunsthistorisches Museum, Staatsoper, Schönbrunner Tiergarten).
Viele dieser Objekte weisen auf Grund ihrer baulichen Beschaffenheit (beispielsweise Gebäude mit sehr niederen oder großen Raumhöhen, Denkmäler) eine eingeschränkte Nutzbarkeit auf, unterliegen bestimmten völkerrechtlichen oder gesetzlichen Verpflichtungen (u.a. gegenüber kirchlichen Einrichtungen, internationalen Organisationen) oder werden von den Obersten Organen des Bundes für staatspolitische oder hoheitliche genutzt (u.a. Bundespräsident, Bundeskanzler, Verfassungs- und Verwaltungsgerichtshof) und wurden daher nicht der BIG übertragen, sondern verblieben im Eigentum der Republik Österreich. Diese Objekte unterliegen strengen Denkmalschutzbestimmungen. Auf Grund der baulichen Gegebenheiten sind sie einer marktkonformen Bewirtschaftung nicht zugänglich waren. Eine Refinanzierung
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der baulichen Maßnahmen über ein marktkonformes Mietenmodell oder eine rentable Verwertung dieser Objekte ist nicht möglich. Die BHÖ erbringt neben herkömmlichen Leistungen einer Hausverwaltung, auch die gesamte Baubetreuung und eine Vielzahl an Sonderleistungen wie z.B. erhöhter Brandund Objektschutz, Verwaltungs- und Kulturmanagement (u.a. Großkundgebungen, Demonstrationen auf öffentlichen Plätzen). Durch die umfassende Wahrnehmung dieser Aufgaben von einer einzigen staatlichen Dienststelle werden hohe Synergieeffekte erzielt und ist nur so gewährleistet, dass diese Kulturgüter optimal verwaltet werden. Eine Vergabe dieser Leistungen an private Unternehmen ist auf Grund der strengen Sicherheitsanforderungen, des hohen Spezialisierungsgrades und der unverhältnismäßigen Kosten für diese Leistungen am „freien Markt“ nicht zweckmäßig. In vielen der in der Verwaltung der BHÖ stehenden Objekte sind ehemalige staatliche Dienststellen bzw. Betriebe (Bundesmuseen, Tiergarten Schönbrunn, Spanische Hofreitschule etc.) untergebracht. Auf Grund der mangelnden Selbstfinanzierung dieser Betriebe, wurden diesen neuen Organisationen die Gebäude nicht ins Eigentum übertragen, sondern wurden diesen Nutzungsrechte (Miete, Pacht, Fruchtgenuss) an den Objekten bzw. Liegenschaften eingeräumt, wofür die BHÖ für die Republik Österreich Entgelte vereinnahmt. n
In the course of major restructuring in 2000, all civil federal properties were transferred to the ownership of the BIG (Federal Real Estate Agency). Approximately 65 other structures remained in the ownership of the republic, encompassing buildings of outstanding architectural and cultural heritage (eg. Imperial Palace Vienna, Imperial Palace Innsbruck, Castle Hohensalzburg, Art History Museum Vienna, State Opera House, Schönbrunn Zoo). Many of these objects offer restricted use due to structural conditions (very low or high ceilings, use as memorials), international and national law (ecclesiastic institutions and international organisations) or governmental and sovereign requirements (President, Chancellor, Administrative and Constitutional High Courts). The buildings are subject to stringent restrictions on historical preservation and were therefore not suitable for usage in keeping with the market. A cost-effective letting of these properties was not possible. Apart form the usual tasks of property management, the BHÖ also oversees all aspects of management and provides special services like increased fire- and property protection, administration and cultural management (demonstration, large-scale events). By pooling all these tasks in one organisation, synergy effects were capitalised on. Tendering these services to private companies proved impractical due to increased security requirements, the degree of specialisation and high cost. Many of the objects attended to by the BHÖ house former state-owned organisations (federal museums, zoo, Spanish riding school) and these were given lease or rent agreements rather than proprietory rights to ensure stable financial bearings.
Bauen mit Tradition.
Fassadensanierung - Zu- und Umbauten – Thermische Sanierung – Aufzugsein- und Umbau
Rundblick
Rundblick Variantenreich. Ein kleiner Auszug aus den jüngsten Sanierungsprojekten der Burghauptmannschaft Österreich.
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ISBÄRENWELT SCHÖNBRUNN
Nur noch rund 25.000 Eisbären leben laut neuesten Schätzungen in den Polargebieten, Tendenz sinkend. Durch die Eisschmelze verlieren die Eisbären ihren Lebensraum, finden nur unzureichend Nahrung und ziehen weniger Nachwuchs auf. Um ein wichtiges Zeichen für den Artenschutz zu setzen, ist die Eisbärenanlage im Tiergarten Schönbrunn zur neuen Eisbärenwelt Schönbrunn „Franz Josef Land“ umgebaut worden. Die neue, 1700 Quadratmeter große Anlage soll durch vielfältige Standorte Aufschlüsse
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über Unterwasserbereiche und die Außenanlage bieten, verglasungslose Einblicke und die Raumtemperaturabsenkung im polaren Zentrum binden die Besucher mitten ins Geschehen ein. Der „Polardom“ dient als interaktives Info-Zentrum und gleichzeitig als Ausgangspunkt für den Besuchertunnel quer durch die Außenanlagen. In der „Besucherhöhle“ können die Eisbären durch tiersichere Verglasungen beobachtet werden. Die Außenanlage kann über mobile „Klappbrücken“ in zwei etwa gleich große Bereiche unterteilt werden, um so die stressfreie Haltung vom Muttertier und ihrem Nachwuchs - getrennt vom Vater - über einen längeren Zeitraum zu ermöglichen. Auch haustech-
Polar bear enclosure Schönbrunn
Only 25.000 polar bears remain in the wild. To take a stance on species protection, Schönbrunn zoo has created the new polar bear enclosure „Franz Josef Land“. Covering 1700 square meters, the new facility illustrates life under water and in the open while viewing areas without glass and a lower temperature in the polar centre create an authentic experience for visitors. A tunnel leads to the outside which can be split into two areas to enable mothers to raise their young separated from the father.
nischen Anforderungen ist ein besonderes Augenmerk zugekommen: Die getrennte Wasseraufbereitung für Salz- und Süßwasser (Brunnenwasser) soll Korrosionsprobleme minimieren, die diversen Pumpensysteme werden durch eine 7kWp Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Polardom-Zentrums mit Energie versorgt. Die PV-Elemente dienen auch der Beschattung des Lichtdaches über dem Polardom, um einer Überhitzung dessen vorzubeugen. Die ersten Bewohner der neuen Eisbärenwelt „Franz Josef Land“ im Tiergarten Schönbrunn werden das Weibchen Lynn und das Männchen Ranzo sein, die im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) gemeinsam aufwachsen sollen.
DIe ÖsterreIchIscheN BuNDesgärteN garteNkuNst seIt JahrhuNDerteN Werden Sie Patin/Pate Ihrer Lieblingsrose oder Ihres Lieblingsbaumes im Schlosspark Schönbrunn.
Fotos: Credits
Nähere Informationen Direktionssekretariat Österreichische Bundesgärten Schönbrunn, A-1130 Wien Tel. +43-1-877 50 87-0, Fax +43-1-877 50 67 office@bundesgaerten.at bundesgaerten.at
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Rundblick
Das Finanzministerium befindet sich seit 1848 im ehemaligen Winterpalais des Prinzen Eugen von Savoyen, in der Wiener Himmelpfortgasse. Gemeinsam mit dem Palais Questenberg-Kaunitz in der Johannesgasse und den Gebäuden in der Himmelpfortgasse 6 und 8b bildet sich ein bauhistorisch bedeutender, denkmalgeschützter Gebäudekomplex heraus. 2001 ist ein EU-weiter Wettbewerb zur Generalsanierung von der Burghauptmannschaft Österreich ausgeschrieben worden, den der Architekt Strixner ZT GmbH 2002 für sich entscheiden konnte. Das Bauvorhaben ist von 2007 bis 2013 abgewickelt und im Februar 2013 an den Bauherrn übergeben worden. Im Zuge der Generalsanierung, die neue Elemente mit modernen, zeitgemäßen Materialien gestalten sollte, ist der „Galgenhof“ zu einer zentralen Erschließungsfläche umgewandelt worden, der vertikale Erschließungsknoten verbindet über eine freilaufende Stiegenanlage mit zwei Aufzügen alle Ebenen. Die „Neue Feststiege“ und der angrenzende Multifunktionsbereich werden mit einer Glas-Stahl-Konstruktion umschlossen, eine Verbreiterung des bestehenden Hofes führt zu lichtdurchflutetem Lebensraum. Auch die Büroflächen sind gemäß der Innovation des Architekten, eine moderne
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Arbeits- und Kommunikationswelt zu schaffen, zu neuen Bürostrukturen umgestaltet worden, die Rückzugsmöglichkeiten - „Denkerboxen“ - und abgetrennte Raumbereiche für Besprechungen gleichzeitig bieten. Historische Raumfigurationen, wie etwa die Rückführung der Sala Terrena im Winterpalais, sind wiederhergestellt worden, um so zukunftsorientierten Arbeitsraum mit denkmalgeschützter Bausubstanz kombinieren und für die nächste Generation bewahren zu können.
General refurbishment of the Ministry of Finance
After an EU-wide tender, architects Strixner ZT GmbH wre charged with revitalisation of the Ministry of Finance. Construction took place from 2007-2013 and included revitalisation of the central courtyard, new staircases and elevators, the enclosure of the grand staircase with steel and glass and the creation of office spaces that reflect modern usage - „thinking boxes“ as well dividable rooms for meetings. Historic statues and other furniture combines with modern design to preserve the unique building for coming generations.
Fotos: Image Industry/Erich Hussmann, Mario Buda
Generalsanierung Bundesministerium für Finanzen
Generalsanierung Hofkammerarchiv, Grillparzerhaus, Literaturmuseum
Der österreichische Dramatiker Franz Grillparzer, der bis 1856 als Direktor des k.k. Hofkammerarchivs amtierte, dient seit 2015 als Namensgeber für das „Grillparzerhaus“, das im denkmalgeschützten, ehemaligen k.k. Hofkammerarchiv nahe dem Winterpalais des Prinzen Eugen entstanden ist. Das k.k. Hofkammerarchiv ist 1843/44 nach Plänen von Paul Sprenger errichtet worden und bis 2006 vom Österreichischen Staatsarchiv genutzt worden. Nach längerem Leerstand sollte durch die ARGE Wehdorn step in Abstimmung mit der Burghauptmannschaft Österreich und dem Bundesdenkmalamt ein zeitgemäßes Literaturmuseum geschaffen werden. Das Erdgeschoß ist für Veranstaltungszwecke, Vorträge und Lesungen im Rahmen von maximal 100 Personen konzipiert worden, die erforderlichen Nebenräume sind im ersten Untergeschoß untergebracht worden. Die beiden Wände der historischen Einfahrt sind in Pfeilerstellungen in Glasportalen aufgelöst worden, der alte Lift im Stiegenauge der historischen Wendeltreppe ist aufgelassen und durch eine neue Aufzugsanlage in einem Seiten-
General refurbishment court archives, Grillparzerhaus, Literary Museum
Austrian dramatist Franz Grillparzer lent his name to the new court archive, which was constructed in 2015 and also includes a literary museum. The ground floor features premises for events, such as lectures and readings, with ancillary rooms in the basement. The museum houses exhibitions on two floors, while offices occupy the 4th floor. The museum was designed by BWM Architekten & PLANET ARCHITECTS and Franz Grillparzer‘s original study presents the centre piece of the building.
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Rundblick
raum ersetzt worden. Das vierte Obergeschoß besticht durch eine neue Bürostruktur. Das neue Literaturmuseum stellt auf zwei Ebenen österreichische Literatur vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart aus, die dritte Ebene steht für Wechselausstellungen zur Verfügung. Das Museum ist von der Wiener Arbeitsgemeinschaft BWM Architekten und PLANET ARCHITECTS gestaltet worden, die ausgestellten Objekte stammen aus den Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek und anderen Institutionen. Das Arbeitszimmer von Franz Grillparzer ist bis heute übrigens im Originalzustand erhalten und ein wichtiger Bestandteil des Hauses. Das neue Besucher- und Informationsforum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen soll die Erinnerung an jene Periode der österreichischen Geschichte, in der mehr als 200.000 Personen aus ganz Europa im KZ Mauthausen inhaftiert und etwa die Hälfte jener Menschen dort ermordet worden sind, wachhalten und deren Opfer gedenken. Seit 2004 wird die Gedenkstätte Mauthausen von der BHÖ in einzelnen Bauphasen unter größtmöglicher Schonung der Bausubstanz und pietätvoller Rücksichtnahme saniert. Das neue Besucher- und Informationsforum
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der KZ-Gedenkstätte Mauthausen soll das Lager als Gedächtnisort mit notwendigen funktionellen Einrichtungen für Besucher bzw. wissenschaftlich Interessierte verknüpfen. Das zweigeschossige Besucherforum liegt außerhalb der eigentlichen KZ-Gedenkstätte und ist durch seine unterirdische Lage, die klare Gebäudeform und die Verwendungen von einfachen und schmucklosen Materialien bewusst als neutrale, historisch bedeutungsfreie Einrichtung inszeniert worden. Von Häftlingen bearbeitete Granitsteine sowie Reste einer Stützmauer sollen sichtbare Erinnerungsspuren entlang der Fassade zum Parkplatz aufzeigen. Dem wachsenden Interesse an der Geschichte des Ortes wird mit neuen Einrichtungen wie Archiv, Bibliothek und Medienraum, Besuchervorbereitung, Filmvorführ- und Seminarräumen sowie Ausstellungsflächen entsprochen. Das Gebäude ist behindertengerecht ausgestattet und bietet neben den erforderlichen Sanitärbereichen auch einen Bookshop und eine einfache gastronomische Einrichtung. Die Verwaltung der Gedenkstätte befindet sich nun ebenfalls in den neuen Räumlichkeiten, die das Gedenken und Erinnern an die Opfer des KZs Mauthausen mit der Wissensvermittlung und Wissensvertiefung durch Forschung verbinden sollen. n
New visitor‘s centre at the concentration camp memorial Mauthausen
The memorial at Mauthausen serves as reminder for a period in Austrian history that saw 200.000 people form all over Europe incarcerated at the concentration camp. 100.00 were killed. Since 2004, a new visitor‘s centre has been built by BHÖ. It is located outside the actual memorial area to stress its neutral viewpoint and offers an archive, library and media room, screening- and seminar facilities as well as exhibition areas. The building is fully accessible and features a bookshop, toilets and gastronomy.
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