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www.fokus-media.at
Österreich ₏ 4,– t P.b.b. Verlagspostamt A-1140 Wien t Zlg.-Nr. 06Z036886 M
WIRTSCHAFTSSTANDORT
NIEDERĂ–STERREICH NiederĂśsterreich Ăśffnet TĂźren. ecoplus. Ăśffnet standorte.
Die schĂśnsten FrĂźhlingswohnungen. www.wohnung.at
EDITORIAL
LIEBE LESER! WIRTSCHAFTSSTANDORT. In kaum einem österreichischen Bundesland ist die Landschaft des Immobilienmarktes so heterogen und facettenreich wie in Niederösterreich. Das größte Bundesland Österreichs zählt heute zu den Top-Standorten für Unternehmen aller Art. Stabilität und Dynamik bilden exzellente wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Aktuelle Entwicklungen, Marktberichte und Gespräche mit Experten aus dem Bundesland runden das Thema ab.
„Wenn Sie auf den Mond zielen und Sie treffen ihn nicht, landen Sie noch immer bei den Sternen.“
INTERNATIONAL. Die MIPIM an der Côte d’Azur war auch heuer wieder Bühne für erstklassige
Henry Ford
Investorenkontakte und diente als Treffpunkt für den Aufbau von Geschäftsbeziehungen sowie dem Austausch von Erfahrungen. Das heurige Ehrengastland war die Türkei. „Willkommen in Istanbul!“ heißt es nunmehr auch in Salzburg, auch ein interessantes Indiz dafür, dass TURKISH AIRLINES eine der am schnellsten wachsenden Fluggesellschaften der Welt ist. LEISTBARER WOHNBAU. Wir widmen uns in den kommenden Ausgaben der Frage nach Wegen und Ansätzen, wie Bauen kostengünstiger und Wohnen wieder leistbarer gemacht werden können – und sollten. Einleitend haben wir dazu Dipl.-Ing. Wilhelm Sedlak besucht, der es wie folgt auf den Punkt bringt: „Es muss an allen Rädchen gedreht werden“, und in seinen Ausführungen einen breiten und authentischen Bogen spannt vom Hinterfragen überzogener gesetzlicher und technischer Anforderungen, den Gründen und Kostentreibern, warum generell zu teuer gebaut wird, über ein notwendiges und sinnvolles Umdenken in der Stadtpolitik bis hin zu Trends der Barrierefreiheit, Nutzergewohnheiten und den Perspektiven für den Wohnbau. FERTIGHAUS. FOKUS sprach mit Kommerzialrat Suter, Geschäftsführer von Hartl Haus und
Präsident des Österreichischen Fertighausverbandes, über Ausführungsqualität, geprüfte Materialien, Innovationen und neue Impulse. Die Mitglieder im Fertighausverband beschreiten eine entsprechende Qualitätsstrategie – Österreich ist zudem das einzige Land Europas, das über eine eigene Fertighausnorm, die ÖNORM B 2310, verfügt. Viel Vergnügen beim Lesen dieser Ausgabe wünscht Ihnen Ihr
Dr. Alexander Scheuch
ecoplus unterstützt Unternehmen bei allen Fragen rund um Ansiedlungs- und Erweiterungsprojekte in ganz Niederösterreich – egal ob Sie an einem bestehenden Standort investieren oder einen neuen entwickeln wollen. Dazu kommen 17 Wirtschaftsparks, die ecoplus als Eigentümer oder Partner betreibt. Was immer Sie unternehmen und wo immer Sie Platz für neue Ziele suchen: Niederösterreich öffnet Türen – mit ecoplus. www.ecoplus.at
INHALT
IMMOBILIEN 06
News & Infos Kurznachrichten aus dem Immobilienbereich.
18
Wa(h)re Wohngeschichten Immobilien in Film und Fernsehen.
22
Herausforderungen im Wohnbau FOKUS im Gespräch mit Dipl.-Ing. Wilhelm Sedlak und Dipl.-Ing. Elmar Hagmann, Bauunternehmen Sedlak.
26
Energieeffizienz von Gebäuden Deutliche Verschärfungen der Gebäuderichtlinie.
18
28
MIPIM 2013 Ehrengastland Türkei – Verleihung der MIPIM Awards.
32
Smart und sicher wohnen Immer mehr Hightech-Extras halten in das moderne Fertighaus Einzug.
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Holz Massiv Nachhaltig Angenehmes und gesundes Wohnen über viele Generationen.
38
Konsequente Qualitätsstrategie FOKUS im Gespräch mit KR Dir. Roland Suter, Geschäftsführer von HARTL HAUS und Präsident des Österreichischen Fertighausverbandes.
40
Wiener Immobilien Messe 2013 Ein optimaler Mix aus Angebot, Beratung und Marktplatz.
WIRTSCHAFTSSTANDORT NÖ 44
Der Traum vom Haus in Niederösterreich Fast jeder Zweite sucht ein Einfamilienhaus.
22 46
Facettenreich Ein Streifzug durch Niederösterreichs Immobilienlandschaft.
44 50
Alles aus einer Hand Die HYPO NOE Immo-Servicekette.
54
Festspiele Reichenau 2013 Die Erotik der Sommerfrische.
BUSINESS 56
Wirtschaftsmotor Flughafen Salzburg Der Salzburger Flughafen hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen.
4
FOKUS
APRIL 2013
58
Fliegen mit den Besten „Willkommen in Istanbul!“ heißt es, wenn TURKISH AIRLINES viermal pro Woche Salzburg mit Istanbul verbinden wird.
62
Zutrittskontrolle
16
Die Karte als virtuelles Netzwerk.
68
58
Im Fokus FOKUS immer hautnah am Geschehen ...
72
WIRTSCHAFT & FINANZEN 72
News Kurznachrichten aus der Welt der Wirtschaft.
74
Vielseitige Finanzinstrumente Anleihen sind aus dem modernen Staats- und Wirtschaftsleben nicht mehr wegzudenken.
76
Vitamin-C-Dusche Die Zukunft des Wohnens.
LIVING & LIFESTYLE 78
News Neues und Interessantes auf dem Markt.
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Julian Rachlin Ein Star, der am Boden blieb.
86
Balkonien Die grüne und blühende kleine Oase zum Gärtnern und Entspannen.
90
Sonne – Freund & Feind Besonders in der heißen Jahreszeit ist Sonnenschutz angesagt.
92
Urlaub mit Fun und Action Cluburlaube sind auch heuer wieder die Trend-Ferienform.
98
88
Gewinnspiel FOKUS verlost tolle Urlaubspreise.
Medieneigentümer, Herausgeber- und Chefredaktionsanschrift ÖWG Werbeagentur und Verlags GmbH, Bergmillergasse 5/Stiege 2/2. DG, A-1140 Wien, Tel. +43 (0)1/813 03 46-0, office@fokus-media.at, www.fokus-media.at Herausgeber und Geschäftsführer Dr. Alexander Scheuch Verlagsleitung Walter Thomas Chefin vom Dienst Ingeborg Zauner Grafik MG, André Unger, Leopold Engelmann Office Ingeborg Zauner, Sabine Reiterer Mitarbeiter dieser Ausgabe Hansjörg Preims, Dr. Alexander Scheuch, Walter Thomas, Dipl.-Ing. Peter Matzanetz, Mag. Andreas Besenböck, Ingeborg Zauner, Gabriella Mühlbauer, Rosemarie Liermann, Mag. Elfi Oberhuber, Dr. Stephan R. Eberhardt, Christian Prenger, Mag. Gerhard Schillinger, Dr. Gerhard Gangelberger, Margot R. Dimi, Michael T. Landschau, Josef Metzger Anzeigen Wolfgang Schebek, Sonja Auer, Renate Hofbauer, Sylvia Kalinka Coverfoto ecoplus Vertrieb Medien für Med Freier Vertrieb und Messen Medien für Med, Post AG, FOKUS APRIL 2013
FOKUS
5
IMMOBILIEN
Text Hansjörg Preims
NEWS PORR
MIT BAU DES STYRIA TOWERS BETRAUT Q Der Styria Tower, eines der aktuell größten Hochbauprojekte in der
FOTO: ESMC GRAZ GMBH
Steiermark, wird der neue Sitz der Styria Media AG in Graz. Nach jahrelanger Planung geht das Projekt nun in die Realisierung und wird dem Grazer Messequadranten eine neue architektonische Note verleihen. Die PORR wurde als Generalunternehmer inklusive Ausführungsplanung mit dem Bau des prestigeträchtigen Projekts betraut. Generaldirektor Karl-Heinz Strauss zeigt sich über den anspruchsvollen Hochbauauftrag erfreut: „Es ist für uns auch ein großer Vertrauensbeweis in unsere Leistungsstärke und Kompetenz.“ In dem 60 Meter hohen Turm und den 14. Obergeschoßen sind neben den Büroflächen auch ein hochmoderner Newsroom, das Studio der Antenne Steiermark, eine Bank und ein Betriebskindergarten untergebracht. Die Fertigstellung ist für Ende 2014 avisiert.
ÖSW
FOTO: ÖSW
HOCH HINAUS UND EIN ZUHAUSE AUF ZEIT
Leopoldtower – bis 2015 entsteht in Wien-Leopoldau das CITYGATE.
Q Die ÖSW-Gruppe präsentierte auf der Wiener Immobilien-
messe am 16. und 17. März ihre neuen Immobilienprojekte. Der Schwerpunkt lag auf den spannenden neuen Projekten room4rent und dem Leopoldtower. Unter dem Namen room4rent entstehen 63 Wohneinheiten am Storchengrund und 190 im Messecarrée Nord. Ob Student, Neuankömmling, Wiener auf Zeit oder Pendler – die servicierten Apartments von room4rent sollen für alle eine komfortable Lösung bieten. Fünf Firmen, ein Tower: Bis 2015 entsteht in Wien-Leopoldau ein neues Stadtviertel, das CITYGATE. Ein modernes Einkaufszentrum bildet das Zentrum 6
FOKUS
room4rent. Unter dem Namen room4rent entstehen 63 Wohneinheiten am Storchengrund (Bild) und 190 im Messecarrée Nord.
des neuen Grätzels direkt an der U1-Station Aderklaaer Straße. Die ÖSW-Gruppe bietet dort für jeden Geschmack das passende Projekt: von der smarten frei finanzierten Mietwohnung der ÖSW AG über die kompakten Eigentumswohnungen der Wohnungseigentum GmbH bis hin zu den großzügigen Sky View Apartments der immo 360° ab dem 19. Stock und ein tolles Penthousegeschoß – ebenfalls im frei finanzierten Eigentum. Auch der Projektpartner 6b47 bietet in den letzten neun Geschoßen schöne Eigentumswohnungen. room4rent wird auch in diesem Projekt mit rund 100 Kurzzeitapartments ein Zuhause auf Zeit anbieten. APRIL 2013
ALLPLAN
FÜR AUSGEZEICHNETEN IFC-EXPORT ERNEUT ZERTIFIZIERT
Q Der internationale Zusammenschluss buildingSMART hat die BIM-Lösung (Building Information Modeling) Nemetschek Allplan in Bezug auf den IFC-Export – und damit auf die Unterstützung des Open BIM-Prozesses – intensiv getestet und erneut zertifiziert. Damit ist Allplan eines von vier Produkten auf dem AEC-Markt, das diese Auszeichnung auf dem internationalen buildingSMART Meeting in Waltham, USA, am 12. März 2013 verliehen bekommen hat. Nemetschek Allplan unterstützt IFC als Industriestandard und die Entwickler kooperieren mit anderen Unternehmen der AEC-Branche, um auch beim Thema Open BIM-Austausch weiter führend zu bleiben. Die Industry Foundation Classes (IFC) sind ein offener Standard im Bauwesen zur digitalen Beschreibung von Gebäudemodellen. Abgebildet werden die logischen Gebäudestrukturen (zum Beispiel Fenster – Öffnung – Wand – Geschoß – Gebäude), zugehörige Eigenschaften (Attribute) sowie optionale Geometrie. Damit lassen sich unter anderem komplexe 3D-Planungsdaten mit Bauelementen und beschreibenden Attributen zwischen verschiedenen Bausoftwaresystemen austauschen. APRIL 2013
CONWERT
ERGEBNIS 2012 ALS SOLIDE BASIS
1010 Wien Verfassungsgerichtshof
1020 Wien Casino Admiral, Prater
Gumpoldskrichen Novomatic Zentrale
Johannes Meran,
FOTO: CONWERT
Q Die im österreichischen ATX gehandelte conwert Immobilien Invest SE hat das Geschäftsjahr 2012 erfolgreich abgeschlossen. „Im vergangen Jahr hat conwert wichtige strategische und operative Meilensteine für weiteres Wachstum gesetzt“, sagte Johannes Meran, Vorsitzender des Verwaltungsrats der conwert. „Wir haben unsere Bilanz im Zuge der strategischen Refokussierung aufgeräumt und damit eine solide Basis für die Weiterentwicklung als langfristig orientierter Bestandshalter von Wohnimmobilien in Österreich und Deutschland geschaffen.“ Unter Berücksichtigung von außerordentlichen Einmaleffekten sowie der positiven Effekte aus der Neubewertung des Wohnimmobilienportfolios in Österreich und Deutschland im vierten Quartal 2012 hat conwert das Ziel eines EBT von 50 Mio. € für das Geschäftsjahr 2012 erreicht. Die Umsatzerlöse sanken im Vergleichszeitraum von 852,9 Mio. € um 26,7 % auf 625,1 Mio. €, bedingt vor allem durch die planmäßig geringeren Veräußerungserlöse von 409,6 Mio. € (2011: 613,3 Mio. €). Die hierbei erzielten Margen lagen mit durchschnittlich 9,2 % jedoch über dem IFRS-Buchwert am oberen Ende des für 2012 angestrebten Korridors von 5 bis 10 %. Die Vermietungserlöse gingen aufgrund eines insgesamt deutlich kleineren Gesamtportfolios von 210,0 Mio. € um 10,4 % auf 188,1 Mio. € zurück. Die Bewirtschaftungseffizienz wurde jedoch weiter gesteigert, wodurch die NRI-Marge (NRI: Net Rental Income) auf 58,7 % (2011: 56,7 %) anstieg. Die Dienstleistungserlöse lagen mit 27,3 Mio. € aufgrund geringerer Verkaufsaktivitäten und -provisionen leicht unter den Vorjahreswert von 29,5 Mio. €.
Vorsitzender des Verwaltungsrats der conwert.
1140 Wien Hotel Royal Palace
1060 Wien EKZ Gerngross
FACILITY-MANAGEMENT
21. ATGA FACILITY KONGRESS POWERED BY FMA
FOTO: ATGA
Q Am 5. und 6. Juni 2013 trifft sich die Facility Management Branche zum 21. ATGA
Markus Aschauer rief das Event 1995 ins Leben.
Facility Kongress powered by FMA erstmals in der neuen Location Schloss Laudon, Wien. Neu ist dieses Jahr auĂ&#x;erdem das Workshopmodell und die EinfĂźhrung zweier weiterer Kategorien bei den Austrian FM Awards. Der ATGA Facility Kongress hat sich zu einer der grĂśĂ&#x;ten nationalen Plattformen im Bereich Facility Management entwikkelt. Ziel des Facility Kongresses ist es einerseits den Dialog Ăźber neue Entwicklungen zu fĂśrdern, und andererseits auch Raum zum Networking und Erfahrungsaustausch zu bieten. Das neue Workshopmodell und die bewährten Networking Games bringen die TeilnehmerInnen zusammen. Der Kongress findet 2013 bereits zum 21. Mal statt und kann auf eine spannende Geschichte zurĂźckblicken. Folgende Schwerpunkte werden dieses Jahr in zahlreichen Vorträgen diskutiert: „Safety“, „FM und Recht“, „FM und Technik“, „FM Know How in der Errichtung“, „Gebäude“ und „Entwicklung und News in der FM Branche“. Der ATGA Facility Kongress hat sich zu einer der grĂśĂ&#x;ten nationalen Plattformen im Bereich Facility Management entwickelt. Ziel des Kongresses ist es, den Dialog Ăźber neue Entwicklungen zu fĂśrdern sowie Raum zum Networking und Erfahrungsaustausch zu bieten. Markus Aschauer, der 1995 das Event ins Leben rief: „Der Kongress ist im Laufe der Zeit viel strategischer geworden. Es geht heute weniger um die operative DurchfĂźhrung als vielmehr um langfristige und nachhaltige Strategien im FM Bereich.“
ENTWARNUNG
Ă–STERREICH DROHT KEINE IMMO-PREISBLASE
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FOTO: SHUTTERSTOCK
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Q ImmobilienScout24 hat fĂźr die Ăśsterreichischen Landeshauptstädte seinen „Bubble-Indikator“ berechnet, der Auskunft Ăźber drohende Ăœberhitzungen gibt. Das Ergebnis: Trotz teilweise massiv steigender Immobilienpreise in Ballungszentren gibt es in Ă–sterreich derzeit keine Anzeichen fĂźr eine gefährliche Blasenbildung auf dem Immobilienmarkt. Vereinzelt lassen sich aber regionale Ăœberhitzungen beobachten. „Regionale PreisĂźbertreibungen ja, Immobilienblase nein! Dass Immobilienpreise im Zuge des allgemeinen Booms derzeit in vielen Städten steigen, ist unbestritten. Von Blasenbildung kann aber keine Rede sein“, so Dr. Patrick Schenner, GeschäftsfĂźhrer von ImmobilienScout24 in Ă–sterreich. „FĂźr die Bildung einer Blase bedarf es unterschiedlicher Voraussetzungen, nicht alle sind aber in Ă–sterreich gegenwärtig gegeben.“
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GRUNDSTÜCKE
VON SPEKULATIONSWELLE ERFASST
FOTO: SHUTTERSTOCK
Q Die Nachfrage nach unbebauten Grundstücken ist in Österreich allein seit Beginn 2011
um knapp ein Viertel gestiegen. Das ergibt eine aktuelle Studie Österreichs größter Immobilienplattform IMMOBILIEN.NET. Der Trend zur „grünen Wiese“ als Spekulationsobjekt hat auch die Preise stark ansteigen lassen. Österreichweit verteuerten sich Grundstücke in den vergangenen fünf Jahren im Schnitt um knapp 22 Prozent auf 105 Euro pro Quadratmeter. Damit liegen die Wertzuwächse etwa beim Doppelten der Inflation im selben Zeitraum. Immobilienexperten sehen die Möglichkeiten zu erheblichen Wertsteigerungen als Hauptgrund für den Anstieg von Nachfrage und Preisen. „Grund und Boden sind in vielen Regionen in Österreich immer noch stark unterbewertet. Mit weiteren Preiszuwächsen in den kommenden Jahren ist zu rechnen. Dass Grundstücke keine Erhaltungskosten wie Häuser oder Wohnungen verursachen, ist für Investoren zusätzlich sehr attraktiv“, erklärt Alexander Ertler, Immobilienexperte von IMMOBILIEN.NET. Die stärksten Preisanstiege gab es seit 2008 in Oberösterreich mit über 31 Prozent, dicht gefolgt von Tirol mit 25 Prozent. Auch in Wien und Salzburg stieg der Wert von Grundstücken im Schnitt um 23 bzw. 21 Prozent. Die Steiermark gehört mit knapp 18 Prozent Preissteigerung ebenfalls zu den Gewinnern dieser Entwicklung. Unterhalb der Inflation blieben in den vergangenen fünf Jahren vor allem Vorarlberg und Niederösterreich. In Niederösterreich gab es einen Anstieg um etwa 6 Prozent, im Burgenland und in Kärnten lagen die Wertveränderungen mit 10 und 11 Prozent in etwa gleichauf mit der Inflation. Die höchsten Preise für den Quadratmeter Boden bezahlt man in Österreich in den Wiener Villenbezirken Döbling und Hietzing.
BAUMIT
FASSADE DER UNBEGRENZTEN MÖGLICHKEITEN Innovationen 2013. Umweltminister Niki Berlakovich lässt sich von Georg Bursik (rechts), Geschäftsführer der Wopfinger Baustoffindustrie GmbH, die Baumit-Innavotionen des Jahres 2013 – Baumit HardTop
FOTO: BEIGESTELLT
und Baumit CreativTop – erläutern.
Q Baumit präsentierte auf der diesjährigen Bauen&Energie
Messe in Wien mit Baumit HardTop und Baumit CreativTop die Fassade der unbegrenzten Möglichkeiten. Moderne Objekte zeichnen sich durch eine klare Architektur und vielfältige Ober-
flächen aus. Das neue Wärmedämmverbundsystem Baumit HardTop greift diesen Trend auf und ergänzt ihn durch seine individuelle Note. Baumit HardTop betont dabei jeden gewünschten Teil der Fassade oder unterteilt Gebäudeabschnitte in eigene Bereiche. Prägnante Bauteile werden so in Szene gesetzt. Im Gegensatz zu den aufwendigen vorgehängten Plattensystemen werden die Baumit HardTop Boards direkt auf das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) aufgeklebt. Mit dem neuen Baumit CreativTop wird Handwerk zum Kunstwerk. Dieser vielseitig gestaltbare pastöse Oberputz lässt sich nicht nur in 758 möglichen Tönen einfärben und kreativ modellieren bzw. kombinieren, sondern vervielfacht die Kombinationsmöglichkeiten durch Licht- und Schatteneffekte der Oberflächenstrukturen. Mit Baumit CreativTop ist auf WDVS bestens geeignet.
FOTO: CBRE
MAKLER. VERWALTER. BAUTRÄGER
APRIL 2013
FOKUS
11
WIENERBERGER
Q Wienerberger unterstützt die unabhängige Plattform und setzt sich damit für gesunde Luft in Innenräumen ein. Seit März ist der Ziegelproduzent Wienerberger als neuer Partner mit an Bord und setzt sich künftig gemeinsam mit MeineRaumluft.at für eine verstärkte Bewusstseinsbildung rund um
das Thema ein. „Wir freuen uns sehr, dass wir Wienerberger als neuen Partner gewinnen konnten. Als Ziegelproduzent stellt das Unternehmen eine ideale Ergänzung für unsere Plattform dar – schließlich haben Baustoffe und die Bauweise einen wesentlichen Einfluss auf die Luftqualität in Innenräumen“, so Plattformsprecher Thomas Schlatte. Die 2011 gegründete unabhängige Plattform MeineRaumluft.at hat sich zum Ziel gesetzt, die Öffentlichkeit für das Thema „Gesunde Raumluft“ zu sensibilisieren. Durch umfassende Aufklärung – zum Beispiel durch eigene Studien und Publikationen sowie öffentlichkeitswirksame Aktionen wie dem „Tag der guten Raumluft“ – will man zu einer spürbaren Verbesserung der Luftqualität in Innenräumen beitragen. Die Plattform stützt ihre Tätigkeit im Wesentlichen auf die Kooperation mit öffentlichen Institutionen, Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen, die einen entscheidenden Einfluss auf die Raumluft nehmen können.
SCHIEDEL
BUWOG & EHL
1. PASSIVHAUSZERTIFIZIERTES KAMINSYSTEM
WOHNUNGSMARKT WIEN 2013
Q Schiedel International stellt das erste passivhauszertifizierte Kaminsystem vor, den Schiedel „Xpert“. Damit trägt Schiedel einem Trend Rechnung, der sich bis 2020 noch verstärken wird: das Wohnen in hochenergieeffizien- Übergabe. Schiedel-CEO Dr. Frank ten Gebäuden - und Herrmann (re.), Prof. Dr. Benjamin Krick trotzdem mit Kamin. Hauptgründe sind die Behaglichkeit des Wohnraumklimas, aber auch die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen, wie Öl oder Gas. Dem Schiedel „Xpert“ wurde nun vom Passivhaus Institut Darmstadt die erste Zertifizierung für einen Kamin in diesem Segment verliehen. „Wir freuen uns, diese Weltneuheit in Österreich im Rahmen der Energiesparmesse Wels der breiten Fachöffentlichkeit zu präsentieren“, freut sich CEO Dr. Frank Herrmann.
Q Die BUWOG und EHL Immobilien präsentieren den 1. Wiener Wohnungsmarktbericht. Demnach wird die Angebotslükke tendenziell weiter wachsen. Bis 2015 soll die durchschnittliche Jahresproduk tion rund 10.000 Einheiten betragen – deutlich weniger als die Nettonachfrage nach zusätzlichen Wohnungen. Die Herausforderungen der nächsten Jahre: steigende Bevölkerungszahl und sinkende Haushaltsgrößen, immer weniger Geld für den geförderten Wohnungsneubau, schwierige Finanzierungen und und ein deutlich sinkendes Angebot an leistbaren Wohnungen. Die Eigentumspreise sieht man deutlich steigend, die Preise für Luxuswohnungen sollen sich auf hohem Niveau einpendeln. Der Mietpreisanstieg soll leicht über der Inflation liegen.
v.l.n.r.: FOTO: S BAUSPARKASSE
Christian Weinhapl, GF Wienerberger Ziegelindustrie GmbH, Alexandra Nagy, Head of International Marketing.
12
FOKUS
APRIL 2013
FOTO: SCHIEDEL, SHUTTERSTOCK
NEUER PARTNER DER PLATTFORM MEINERAUMLUFT.AT
LEICHTBAU
FOTO: BAU.GENIAL, SHUTTERSTOCK
ENERGIE- UND KOSTENEFFIZIENTER ALS MASSIVBAUTEN
Stefan Vötter, GF von BAU. GENIAL.
Kosten. Bei den Berechnungen für das Einfamilienhaus (Neubau) sind die Leichtbauweisen generell kosteneffizienter als Massivbauten.
Q „Bei der Kosten-Nutzen-Rechnung hat der Leichtbau eindeutig die Nase vorn“, ist Stefan Vötter, Geschäftsführer von BAU. GENIAL, überzeugt. Er beruft sich dabei auf die aktuelle Studie „Berechnung von kostenoptimalen Mindestanforderungen an die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden“, erstellt von der Austrian Energy Agency. Analog zu den Vorgaben der EU hat die Österreichische Energieagentur Referenzgebäude definiert und hinsichtlich ihres Preis-Leistungs-Verhältnisses in Bezug auf die Gesamtenergieeffizienz untersucht. Beim Neubau wurden zudem auch unterschiedliche Bauweisen untersucht: Ziegelmassiv-, Holz-
massiv- und Holzleichtbau. Bei den Berechnungen für das Einfamilienhaus (Neubau) weisen die Leichtbauweisen laut Studie die niedrigsten Kostenniveaus auf und sind generell kosteneffizienter als Massivbauten. Mit Ausnahme der Kompaktlüftungsvarianten liegt aus rein finanzieller Perspektive das Kostenoptimum aller betrachteten Systeme bei einem jährlichen Heizwärmebedarf von 52 kW/h pro Quadratmeter. Das entspricht den aktuellen Anforderungen der gültigen OIB-Richtlinie 6 an den Heizwärmebedarf beim Neubau von Wohngebäuden. Aus makroökonomischer Sicht ist jedoch ein Heizwärmebedarf von 15 kW/h als ideal zu sehen.
s geht um Vertrauen. Über die Jahre hat sich unser Portfolio stabil entwickelt – auf Basis einer langfristigen Strategie und der sorgfältigen Abwägung von Chancen und Risiken. Dem Vertrauen unserer Anleger gerecht zu werden, ist die Aufgabe, der wir uns täglich stellen. Hier investieren Sie in ehrliche Partnerschaft. Informationen über die S IMMO Aktie: www.simmoag.at
BEFRAGUNG
SO BAUT UND SANIERT ÖSTERREICH 2013 über die Bauvorhaben der Österreicher. Sanierung wird das TopThema sein, der Neubau bleibt auf niedrigem Niveau. Zu diesen Ergebnissen kommt Saint-Gobain ISOVER Austria nach einer Analyse der Beratungsgespräche auf der „Klagenfurter Häuslbauermesse“, der Salzburger „Bauen und Wohnen“ und der Wiener „Bauen und Energie“ 2013. „Die Absichtserklärungen der Bauherren sind absolut eindeutig. Selbst wenn diese Befragung keinen wissenschaftlichen Anspruch stellt, zeigt sie die Richtung unmissverständlich auf“, betont Mag. Monika Döll, Marketingleiterin bei Saint-Gobain ISOVER Austria. Wer sein Haus energetisch verbessern möchte, fängt damit meist ganz oben an: am Dach. 32,5 % der Befragten gaben an, dass sie die oberste Geschoßdecke dämmen wollen, 31 % wollen das Dach dämmen und 14,7 % beides. Da das Dach bei alten Häusern meist den größten Energieverlust verursacht – bis zu 30 % der Raumwärme verlassen hier das Haus –, ist diese Maßnahme auch außerordentlich sinnvoll. An der Fassade wollen nur 12,5 % der Befragten etwas ändern. Maßnahmen an der Kellerdecke haben sich nur 9,3 % vorgenommen.
FOTO: ISOVER
Q Die ersten Messen des Jahres 2013 geben ein Stimmungsbild
Feuchteschutz mit Isover VARIO KM Duplex.
MIETRECHT
MIT VIEL GLÜCK ZUM NEUEN EBIKE
LUDWIG URGIERT TRANSPARENZPAKET
FOTOS: BEIGESTELLT
FOTO: SHUTTERSTOCK
WIENERBERGER
Q Energiesparend und wohngesund bauen kann sich jetzt richtig auszahlen: Insgesamt verlost die Wienerberger Ziegelindustrie im Laufe des Jahres 2013 zehn eBikes an österreichische Häuslbauer. „Mit unserer neuen Ziegel-Generation, der Porotherm W.i-Produktlinie, schaffen wir die optimale Grundlage für energiesparendes Bauen. Der Porotherm 49 W.i kam daher auch bei der Errichtung des e4-Ziegelhaus 2020 im niederösterreichischen Zwettl zum Einsatz. Das in Niedriegstenergie-Bauweise konzipierte Einfamilienhaus erzeugt per Jahressaldo mehr Energie, als es verbraucht. Dieser Energieüberschuss kann beispielsweise für ElektroMobile genutzt werden. Mit unserem eBike-Gewinnspiel wollen wir smarten Bauherren, die auf die aktuellen e4-Bautrends und somit auch auf die Umwelt achten, belohnen“, so Mag. Christian Weinhapl, Geschäftsführer der Wienerberger Ziegelindustrie GmbH. Ziehungen von März bis Oktober 2013. 14
FOKUS
Q Wohnbaustadtrat Michael Ludwig bekräftigt seine Forderung nach einem dringend notwendigen Transparenzpaket für Mieten. „Wir stellen eine zunehmende Häufung unlauterer Praktiken bei der Vermietung am privaten Wohnungsmarkt fest“, so Ludwig: „Einerseits gibt es zwar klare gesetzliche Bestimmungen, welche Zuund Abschläge bei der Berechnung des Mietzinses geltend gemacht werden dürfen. Andererseits müssen diese aber nicht ausgewiesen und den Mieterinnen und Mietern offengelegt werden.“ Wohnungssuchenden fehle somit jede Möglichkeit zur unmittelbaren Überprüfung. Die mietrechtlichen Regelungen müssten vom Bundesgesetzgeber dringend reformiert werden, so Ludwig, denn die tägliche Praxis zeige, „dass das aufgrund der fehlenden Transparenz in der Regel Zuschläge willkürlich und ohne Grenzen nach oben verrechnet werden.“ Die Betroffenen seien dieser „konsumentenfeindlichen Praxis“ immer stärker ausgeliefert. APRIL 2013
BĂœROGEBĂ„UDE BRUCK/MUR
FOTO: MARKUS KAISER, GRAZ
NACHHALTIGES VORZEIGEPROJEKT
Q Saniert und erweitert, ist das Gebäude in Bruck/Mur, in dem
das Bezirksgericht, das Finanzamt und das Vermessungsamt eingemietet sind, nach fast eineinhalb Jahren Bauzeit kaum wieder zu erkennen. Die Fassade ist in hellem GrĂźn gehalten, der Vorplatz wurde mit Sitzgelegenheiten und GrĂźnflächen neu gestaltet. Das BĂźrogebäude hat sich aber nicht nur optisch verwandelt. Der aus den 1960er-Jahren stammende Altbau ist auch ein Vorzeigeprojekt im Bereich Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. „Schon bei der Planung gab es neben dem ,klassischen‘ Team aus Bauherrn, Generalplaner und Nutzer zusätzliche Fachplaner fĂźr Energieeffizienz und Nachhaltigkeit“, sagt Hans-Peter Weiss, GeschäftsfĂźhrer der ARE Austrian Real Estate, „rund 8,5 Millionen Euro wurden seitens der ARE in die Sanierung und Erweiterung investiert.“ Das Projekt
wurde auf seine Ükonomische, Ükologische und soziokulturelle Nachhaltigkeit ßberprßft und dahingehend optimiert umgesetzt. Das gesamte Gebäude mit einer Fläche (NGF) von rund 6.200 Quadratmetern wartet nun mit einer Biomasse-Fernwärmeheizung, einer Photovoltaikanlage und einer innovativen Solarwabenfassade auf, deren Luftpolster auf den Sonnenstand reagiert: Bei niedrig stehender Wintersonne heizt sich die Luft in den Waben auf, bei hohem Einstrahlungswinkel der Sommersonne verschatten die Waben und haben dadurch einen kßhlenden Effekt auf den Luftpolster im Element. Der Trakt des Bezirksgerichts wurde um rund 875 Quadratmeter erweitert und aufgestockt und erstrahlt auch innen in neuem Glanz. Helle Farben und Glaselemente prägen das Erscheinungsbild im Eingangsbereich, auf den Gängen, in den Bßros und Verhandlungssälen.
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Mexiko. Erster Engel & Völkers Shop eröffnet in Los Cabos
Neues Einkaufserlebnis im „Frunpark“, Eröffnung Herbst 2013.
Q Engel & Völkers baut seine weltweite Position weiter aus und bietet ab sofort hochwertige Wohnimmobilien in Mexiko an. Damit ist das global tätige Unternehmen zur Vermittlung von Wohn- und Gewerbeimmobilien sowie Yachten im PremiumSegment in 36 Ländern operativ. Der erste Engel & Völkers Wohnimmobilien-Shop Mexikos befindet sich in der Gemeinde Los Cabos, die an der südlichen Spitze einer Halbinsel im mexikanischen Bundesstaat Baja California Sur liegt. Los Cabos hat sich den späten 1950er Jahren zu einem Hotspot für Prominente aus der Film- und Finanzbranche entwickelt.
Q Am 5. März 2013 erfolgte im oberösterreichischen Asten bei Linz der Spatenstich für ein neues Einkaufserlebnis: Der „Frunpark“ wird rund 25 attraktive Geschäfte vereinen, darunter die Marken Müller, New Yorker, C&A, Fussl, Deichmann, BabyOne, Libro, Pagro, Tchibo, Takko, Depot, Intersport, Shoe4You, Futterhaus und viele mehr. Ergänzt wird das Angebot durch einen großen Lebensmittelhändler. Der verkehrstechnisch ausgesprochen günstig gelegene Standort verfügt über ein Einzugsgebiet von rund 155.000 Einwohnern. Die Eröffnung ist für Herbst 2013, rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft, geplant.
FOTO: ZUCHNA.AT
FOTO: ENGEL & VÖLKERS
ENGEL & VÖLKERS
S IMMO AG
STRATEGISCHE AUSRICHTUNG FÜR 2013 Q Nach Vermietungserfolgen in den wirtschaftlich weiterhin
FOTO: S IMMO
herausfordernden SEE-Märkten will die S IMMO AG 2013 das Immobilienportfolio weiter optimieren. Neben erfolgreicher Bewirtschaftung und Vermietung bedeutet dies auch, Chancen am Transaktionsmarkt zu nützen: So wurden 2012 Erlöse in Höhe von 130 Mio. Euro durch Verkäufe erwirtschaftet. Auch für 2013 ist die Veräußerung von ca. 5 % des Portfolios geplant. Andererseits plant die S IMMO AG für 2013, auch käuferseitig – vor allem in Deutschland – aktiv zu sein. Ernst Vejdovszky, Vorstand der S IMMO AG: „Wir rechnen damit, dass wir im Laufe des Jahres mehrere opportunistische Käufe in Berlin tätigen werden – dabei interessieren wir uns sowohl für fertige Objekte als auch für Grundstücke zur Entwicklung von Eigentumswohnungen.“ In Wien wird die S IMMO AG in den nächsten Jahren intensiv die Entwicklung des Quartier Belvedere Central am neuen Hauptbahnhof vorantreiben. Am Kapitalmarkt will sie die Rückkaufprogramme für Aktien und Genussscheine wie geplant fortsetzen. 16
FOKUS
APRIL 2013
HWB 32
WAGRAMERSTRASSE 123, 1220 WIEN
AM
GO
LF
PL
AT Z
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25 EIGENTUMSWOHNUNGEN
BAULOS 66 TYP A
BAULOS 67 TYP A
BAULOS 68 TYP A
BAULOS 69 TYP A
BAULOS 70 TYP A
HN
EN
BAULOS 65 TYP A
WO
HWB 42
65 | 319 m2
66 | 319 m2
67 | 319 m2
68 | 319 m2
69 | 319 m2
BAULOS 78 TYP B
70 | 317 m2
BAULOS 79 TYP B
HWB 43 78 | 400 m2
WEINGARTENALLEE 65-70 UND 78,79, 1220 WIEN
79 | 398 m2
8 EINFAMILIENHÄUSER
DAS NEUESTE PROJEKT VON HART & HARING. ORCHISGASSE 66, 1220 WIEN
16 Wohnungen
HWB in Arbeit
6 Doppelhäuser
HWB in Arbeit
9 Einfamilienhäuser
HWB in Arbeit
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IMMOBILIEN
Text Elfi Oberhuber Fotos Studiocanal Home Entertainment, RTL II, ATV/Kainerstorfer
IMMOBILIEN IN FILM UND FERNSEHEN
WA(H)RE WOHNGESCHICHTEN Was VOX, RTL II und ATV über das Bauen, Wohnen und Makeln publikumswirksam bringen, erzählten amerikanische Kultfilme schon vor 65 Jahren. Was ist das Erfolgsrezept dahinter?
New York 1949. Willy Loman (Dustin Hoffman mit Regisseur Schlöndorff und Autor Miller) klagt über die Wohnbedingungen.
„Wieso kannst du nicht wenigstens mal ein Fenster aufmachen, verdammt noch mal!“ schreit der 63-jährige Willy Loman seine Frau Linda im Nonstop-Sprachschwall an, während er aus dem Fenster ihres heruntergekommenen, eingezwängten Häuschens im New York der späten 1940er-Jahre blickt. „Wie sie uns hier eingepfercht haben, nichts als Fenster und Steine hier, Steine und Fenster!“ Linda: „Wir hätten das Grundstück gegenüber kaufen sollen.“ Willy: „Die ganze Straße steht voller Autos. Nicht mal einen Schluck frische Luft kriegst du hier. Es wächst kein Gras mehr. Du kannst keine Karotten ziehen in deinem Garten. 18
FOKUS
Es sollte ein Gesetz geben gegen diese verdammten Wohnblöcke!“ Es ist paradox, dass Willy Loman, Protagonist in Arthur Millers 1949 uraufgeführtem Theaterstück „Tod eines Handlungsreisenden“ – verfilmt von Volker Schlöndorff 1985 mit Dustin Hoffman in der Hauptrolle und heute als DVD von Arthaus/ Studiocanal vertrieben – über jene Stadt spricht, die 2013 laut Studie der TopImmobilienfirma Knight Frank vor London, Paris und Tokio die beliebteste Stadt für Superreiche auf Wohnungssuche ist. Linda: „Ja, Menschen müssen ja irgendwo wohnen.“
Willy: „Nein, es gibt immer mehr Menschen, hier!“ Linda: „Ich glaub nicht, dass es immer mehr Menschen gibt.“ Willy: „Doch! Es werden immer mehr Menschen! Das ist es, was dieses Land ruiniert. Die Bevölkerung gerät außer Kontrolle. Die Konkurrenz macht einen wahnsinnig. Riech bloß den Gestank in diesem Wohnblock! Und da drüben haben sie noch einen hingestellt!“ ARTHUR MILLER & MAKELN. Zwischen hoher Filmliteratur und trivialer Fernsehkultur kann es Gemeinsamkeiten geben! Sie machen sie zur Herzensangelegenheit APRIL 2013
Die Hassliebe des Menschen zum Bauen und Wohnen ist für Film und TV zeitlos brisant.
Deutschland 2013. Die Architekten Eva Brenner und John Kosmalla verhelfen verzweifelten Besitzern zu einem Bauwunder.
und zum Pflichttermin des Betrachters. Verblüffenderweise ist es nicht nur die verhasst-geliebte Landflucht, die der Kultfilm mit der Montag bis Freitag in 20 Folgen ausgestrahlten und von bis zu 1,91 Millionen Zuschauern pro Sendung verfolgten Doku-Soap „Mieten, Kaufen, Wohnen“ auf dem TV-Sender VOX teilt, sondern der gesamte darin vorkommende Komplex von Lebensraumqualität und -suche, Identität, Verkäufer und dessen Beziehung zur Gesellschaft. Themen, die den heutigen Menschen tangieren, weil sich jeder damit auseinandersetzen muss. Jeder muss wohnen und verkaufen. Die Frage ist nur: Wie? Das stetig wandelbare und zu erweiternde Bewusstsein darüber ist so drängend, dass die bei ihrer Arbeit mit der Kamera begleiteten Wohnungsvermittler zu den erfolgreichsten Eigenproduktionen des Senders gehören. Sie scheinen als selbstbewusste Typen das zu haben, wonach Willy Loman strebt, wenn er nach dem Wert und der Anerkennung des Menschen hinter dem Verkäufer fragt, der er als Außenhandelsvertreter neben dem Stadtbewohner ist: „Das Problem ist, Linda, die Leute nehmen mich nicht ernst! Ich rede zu viel. Ich mache zu viele Witze. Ich bin klein. Ich bin eine komische Figur. Sie machen sich lustig über mich. Ich kleide mich nicht vorteilhaft, vielleicht ...“ Das Selbstbewusstsein der Serienmakler ist insofern vorhanden, als dass sie sich gemäß APRIL 2013
der Provision, abgeleitet vom zu erwartenden Miet- oder Kaufpreis eines Kunden, präsentieren, wobei auch der durchschnittliche Quadratmeterpreis und das Image einer Stadt eine Rolle spielen: Da wäre der smarte Luxusmakler Alexander Posth, mit knappem Jäckchen und groß gewachsen, in engen Hosen stets ein wenig geckenhaft und doch geschmackvoll gekleidet, der seine zickigen Kunden mit charmanter Schlagfertigkeit durch die teuren Wohnungen Berlins führt. Für Mietpreise um die 600 Euro dagegen – in Berlin sind die Preise für eine Großstadt ja bekanntlich günstig – ist die lebhafte Denise Freidhof zuständig, die mit einer positiven Lebenseinstellung gerne redet. Das soll angeblich die ideale
Voraussetzung für ein Maklerdasein sein. Ähnlich offen, aber meinungsbetonter, gibt sich die im noch erschwinglichen Leipzig tätige Hanka Rackwitz, die hier eine Luxusimmobilie zu einem verhältnismäßig günstigeren Preis übergeben kann als etwa eine von gleichem Niveau in München. Indessen tritt der arrivierte Karl-Heinz Dettner so auf, wie man sich einen waschechten Hamburger vorstellt: kompetent, großväterlich zuhörend, seriös. Diese Auswahl an Verkäufern ist das, was sie darstellt: authentisch. Anders als Willy Loman, der mit 63 Jahren entlassen wird. Sein Freund Charley sagt zu ihm: „In dieser Welt zählt nur, dass du verkaufen kannst. Und das Komische ist, dass du Verkäufer bist und nicht mal das weißt. Willy: „Ich habe immer versucht, es anders zu sehen, verstehst du? Ich dachte immer, wenn ein Mensch Eindruck macht und beliebt ist ... Charley: Wieso willst du immer bei allen Leuten beliebt sein? War Jean P. Morgan beliebt oder beeindruckend? Im Dampfbad sah er aus wie ein Metzger, aber wenn er seine Taschen anhatte, da war er beliebt.“ Die Authentizität macht jene Makler noch nicht beliebt. Sie verkaufen lediglich ihre Produkte gut. Selbst wenn die Ziele der meisten lauten, „die Augen der Kunden nach unterzeichnetem Vertragsabschluss zum Leuchten zu bringen“ oder „ihre Kunden so glücklich zu machen, dass sie wieder kommen und sie weiterempfehlen“, und oft nach getaner Arbeit eine bleibende Freundschaft zwischen Kunde und Makler entsteht. Für den Zuschauer sind nur jene wirklich beliebt, die zu „ihm“ passen. Allerdings kann es die Beliebtheit erhöhen,
Österreich 2013. Bausachverständiger Günther Nussbaum bekämpft auf ATV „Pfusch am Bau“.
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wenn ein Makler besonders oft vorkommt. Damit wird die Behauptung bestätigt, dass diese, auch im realen Leben echten Makler nach einem Drehbuch agieren, wo Schauspieler und Prominente die Wohnungssuchenden mimen. Manchen Fan und Maklerkollegen entrüstet das. Doch im Filmgeschäft zählt nur, ob etwas möglichst echt und lebensnah geschrieben ist – das gilt für die hohe wie für die triviale Kunst. Was sie unterscheidet, ist die reflektierende, hinterfragende Ebene durch Zweideutigkeit, die im erwähnten Miller-Stück andauernd
da ist. In der Soap ist man mitten im Geschehen einer Pseudorealität, wo im zwischenmenschlichen Bereich ein Quäntchen Übertreibung in der emotionalen Reaktion für Extraunterhaltung oder eine Portion Vorurteil und Provokation für Spannung sorgen. Wie etwa im Fall des schwulen Maklers Axel Hartmann, der im Kameragespräch mit dem „Zuschauer“ für seinen attraktiven Wohnungssuchenden in Düsseldorf schwärmt, bis auch jener sagt: „Ganz schön spitz, der Bursche!“ Und jeder weiß, da wird es gleich funken. Die Vorurteile richten sich meist gegen Familien mit kleinen Kindern, gegen Tänzerinnen, Partyleute, Künstler, Musiker, Arbeitslose, sprich solche Randgruppentypen, die für ein unruhiges Haus, Kurzzeitmieten und 20
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Unordnung sorgen könnten, was vom Eigentümer unerwünscht ist. Am Ende wird das Vorurteil aber stets relativiert und ein passendes Objekt für den Kandidaten gefunden. Weil diese Makler eben einfühlsamer und wohlwollender sind als die meisten Menschen. Besonderes Vertrauen gewinnen die Makler aber, weil sie jeweils zwei gut ausgewählte Wohnungen zeigen, die tatsächlich zum Verkauf oder zur Vermietung stehen. Über Online-Direktanbieter sind solche erst nach 50 Besichtigungen zu finden. Als Einschaltimpuls für die Sen-
dung gilt generell der Blick in die Wohnungen und der Wunsch zu wissen, welche Qualität wie viel kostet. Deshalb legen die Makler großen Wert darauf, dass die finanziellen Einschätzungen in puncto Miete und Kaufpreis der jeweiligen Marktlage entsprechen. Dabei bildet sich der Zuschauer eine Sicherheit darüber, was er künftig haben will, wenn er sich einmal etwas „Besseres“ leisten kann ... Und schließlich ist es auch immer wieder horizonterweiternd, von den Hürden bei der Kaufentscheidung zu erfahren: Sei es, dass es möglich ist, ein teures Haus zu kaufen und dennoch eine Grundstückserbpacht von 440 Euro pro Monat auf 99 Jahre zahlen zu müssen. Oder dass man beim Hauskauf die Infrastruktur der Gegend beachten
soll, die möglicherweise durch Verbesserung zu einer Wertsteigerung führt. Dass man dabei Grunderwerbssteuer, Nebenkosten, Grundbucheintragung und Maklerkosten von drei Prozent zu zahlen hat. Oder dass man einfach nur einen Grund kaufen und selbst ein Haus bauen sollte, wenn es einem wirklich gefallen muss. Oder man kauft ein altes Haus, aus dem man etwas Eigenes machen kann. Denn das Selbermachen gleicht einer Selbstfindung: „Wir hatten viele schöne Tage“, sagt Sohn Biff bei Willy Lomans Beerdigung. „Wenn er von einer Reise zurückkam oder sonntags beim Arbeiten am Haus an der Treppe, beim Ausbau des Kellers, der Adaptierung des neuen Badezimmers oder beim Mauern der Garage. Weißt du, ich glaube, in der Veranda steckt mehr von ihm als in all seinen Verkäufen, die er je gemacht hat. Ja, mit seinem Handwerkszeug war er durchaus ein glücklicher Mann.“ CARY GRANT & BAUEN. Arthur Miller war zu seiner Zeit nicht der Einzige, der sich mit der wenn schon nicht lebenslangen, dann zumindest substanzraubenden Verpflichtung „Eigenheim“ auseinandersetzte. 1948 war die ScrewballKomödie mit Cary Grant „Nur meiner Frau zuliebe“ nach dem Roman „Mr. Blandings Builds His Dream House“ ein wahrer Kassenschlager. Heute gibt es sie als DVD noch immer unter „Cary Grant Edition 3“ bei Studiocanal/Kinowelt. Darin kauft sich der vierköpfige New Yorker Familienvater und Werbemann Jim Blandings ein 200 Jahre altes Bauernhaus in Connecticut, weil es ihm ad hoc vernünftiger erscheint, für 10.000 Dollar ein Haus samt Grund in der Umgebung der Stadt zu kaufen, anstatt für 7.000 seine viel zu enge, nur gemietete Innenstadtwohnung umbauen zu lassen. Nachdem er unwissenderweise allein für den üblichen Quadratmeterpreis das Dreifache bezahlt hat, kommt er mit seiner Frau Muriel und Freund Bill Cole, einem Rechtsanwalt, zur Besichtigung beim Haus an. Da fällt ein Ziegel vom Dach: Bill: „Ihr seid ja zwei, da kann es einer stützen, sonst fällt es noch um. Was hat denn der Architekt festgestellt, als er das Dach geprüft hat?“ APRIL 2013
Jim: „Was soll denn ein Architekt hier? Ein Neubau ist es ja nicht.“ Bill: „Nein, aber ziemlich baufällig. Ich würde dir einen Gefallen tun: Einer meiner Klienten ist der Konstruktionsarchitekt Joe Apollonio. Er hat die George-Washington-Brücke praktisch allein gebaut. Jim: „Ich danke dir sehr, aber wir brauchen keine Brücke.“ Bill: „Apollonio hat der Regierung geraten, das Wrack der ,Normandie‘ nicht zu heben. Hätte man auf ihn gehört, wäre die Stadt um fünf Millionen reicher.“ Jim: „Du hast mein Wort. Hebe ich jemals die ,Normandie‘, kommt kein anderer in Frage als Apollonio.“ Jim betritt das Haus, man hört einen Balken herabfallen. Er ruft: „Muriel, Muriel!“ Muriel: „Es ist doch besser, du schickst uns Mr. Apollonio.“ Die professionellen Ratgeber und Fachleute sind es, die die Doku-Serien „Zuhause im Glück“ auf RTL II mit bis zu 10 Prozent Marktanteil bei den 12- bis 49-jährigen Sehern in Deutschland und „Pfusch am Bau“ auf ATV mit durchschnittlich 9,4 Prozent Marktanteil
Apollonio: „Hm.“ Jim: „Äh, was ist Ihre fachmännische Meinung?“ Apollonio schaut mit dicker Zigarre auf das Haus: „Einreißen.“ Jim: „Einreißen?!“ Apollonio: „Das Holzwerk ist schlecht und die Tragbalken sind schlecht. Ich rate Ihnen, stecken Sie kein Geld mehr in das Haus. Reißen Sie es ab!“ Jim: „Ich danke Ihnen vielmals!“ Apollonio: „Hat nichts zu sagen, ich schicke Ihnen meine Rechnung ins Büro.“ PFUSCH. Fast dasselbe musste ein 62-jäh-
riger Wiener Bauherr vom Bausachverständigen Günther Nussbaum in „Pfusch am Bau“, ab 22. April 2013 wieder auf ATV, zur Kenntnis nehmen, der einen „so seriös wirkenden jungen Mann“, der mittlerweile im Gefängnis sitzt, ohne Vergleichsoffert eines Zweitanbieters um 150.000 Euro mit der Entkernung seines Hauses in Richtung wärmegedämmten Großraums beauftragt hatte. Beim Innenausbau war er dann stutzig geworden und holte sich schon vor dem ATV-Prüfer ein Gutachten bei der Firma Rigips ein, wo er von einem Profi erfuhr:
Die Makler agieren nach Drehbuch. Echt sind die Wohnungen und ihr Preis. Aber was ist schon „echt“? – Dass Menschen verkaufen müssen! VOX-Serienhit: die Makler-Doku-Soap „Mieten, Kaufen, Wohnen“
in Österreich zu wahren Quotenrennern machen. „Schnäppchenhäuser“, wo sich die Leute wie Jim Blandings mit kleinem Budget alte Häuser kaufen, um sie amateurhaft, aber mit viel Leidenschaft und Kämpferwillen selbst zu sanieren, ist dagegen ein Sorgenkind von RTL II. Dabei sind die privaten Schicksale und Geldsorgen der Hauskäufer und Sanierer bei der Erfüllung des Traums vom geliebten Eigenheim mindestens so dramatisch wie bei den bei den Erfolgsserien. Muriel: „Das Haus ist hübsch, nicht wahr, Mr. Apollonio?“ Apollonio: „Hmhm.“ Jim: „Ich möchte, dass die Veränderungen, die man durchführt, möglichst nicht den ländlichen Charakter stören.“ Apollonio: „Hmhm.“ Muriel: „Aber sie müssen ja sein.“ APRIL 2013
„So einen Scheiß haben ich noch nie gesehen. Sie sind gestraft genug. Ich verrechne Ihnen nichts, weil ich dafür so lange schreiben müsste, dass Sie noch mal 2.500 Euro zahlen könnten.“ Das Dilemma all dieser geprellten Häuslbauer ist ja, dass für sie nur ein Sachverständiger von Nutzen ist, wenn dessen Gutachten über einen Rechtsanwalt zu einem Schadenersatz führt. Geht die Pfuschfirma in Konkurs oder ist sie unauffindbar, sind die Ausgaben verloren. Deshalb siegt für den Zuschauer die Erkenntnis, nur auf Firmen mit erstklassigem Leumund und Preisvergleich zu setzen und sich selbst vorab sehr genau mit dem Bauwesen zu befassen. Learning by doing beim Hausneubau betreibt hingegen Jim Blandings und wird dabei von den zusätzlichen Kosten und unprofessionellen Arbeitern in
den Wahnsinn getrieben – so sehr, dass ihn die offenen Rechnungen, Hypotheken und Ratenzahlungen längerfristig sogar arbeitsunfähig machen. Er schreit nur noch: „Ich hasse dieses Haus.“ Jeder Mensch, der sich ein Haus baut, ist verrückt! Vom ersten Tag an, stehst du auf einer Liste der Gimpel und Idioten. Du denkst, du wirst dir ein Haus bauen, und endest im Armenhaus. Und wenn es mir schon so geht: Was machen die Menschen, die nicht so viel verdienen? Was machen junge Menschen, die ein Heim gründen wollen? Es ist eine Verschwörung gegen jeden jungen Mann und jedes junges Mädchen, die verliebt sind! Etwas von einem erlösenden Lotteriegewinn hat für die gestraften Romantiker unter den hilflosen Hausbesitzern daher jedes Happy-End in „Zuhause im Glück“: Wenn die liebevolle Innenarchitektin Eva Brenner und der sympathische Architekt John Kosmalla als Retter in der Familiennot auftreten, indem sie die in Schimmel, Rohbau oder unbeheizten Häusern lebenden Menschen für acht Tage ausquartieren und währenddessen in Windeseile mittels Computerentwurfs persönlichkeitsnah gestaltete Wunderräume zwischen Schönheit und Funktionalität schaffen. Für den Zuschauer spannend sind die Vorher-Nachher-Verwandlung sowie die neuesten Tipps, wie man etwas gestalten und verbessern kann. Allein in einer Sendung ist zu erfahren, wie sich Wände abreißen und neben neuen Fluren einziehen, wie sich NischenzimmerHighlights mit Metalltapeten und Fotodrucken setzen lassen, wie man Kinderräume durch Trennwände in farbenfrohe thematische Erlebniszonen verwandelt, dass man neue Türen einschäumt statt sie zu montieren, wozu aber wieder alte Türöffnungen vergrößert werden müssen, dass Gegenstände wie ein Globus zu Lampen werden können, wie eine barrierefreie Luxusdusche mit Kieselwandfliesen gegossen werden muss, damit das Wasser abfließen kann, und dass mit Strom betriebene Infrarotheizwände, die auch noch einen nützlichen Designschmuck wie einen Spiegel oder eine Schreibtafel abgeben, günstiger und energieeffizienter sind als Gas und Öl. Bei so viel Glück weint die beschenkte Familie meist am Ende. Übrigens: Auch Mr. Blandings wird noch ein richtig zufriedener Mensch in seinem letztendlich schönen, geliebten Heim. Schon vor 65 Jahren! Q FOKUS
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IMMOBILIEN
Text Hansjörg Preims Fotos FOKUS, Shutterstock
WOHNBAU
„ES MUSS AN ALLEN RÄDCHEN GEDREHT WERDEN“ FOKUS im Gespräch mit Dipl.-Ing. Wilhelm Sedlak und Dipl.-Ing. Elmar Hagmann, Bauunternehmen Sedlak, über Wege und Ansätze, wie Bauen kostengünstiger und Wohnen leistbarer gemacht werden könnte – und sollte.
Zur aktuellen Diskussion um den Wohnbau, leistbares Wohnen in Wien und zur Frage, wie für die Zukunft mehr Wohnraum sichergestellt werden kann: Wie beurteilen Sie den Status quo? Gibt es vernünftige Entwicklungen und Tendenzen? Wo erwarten Sie Chancen und Entwicklungspotenziale, wo auch der Nutzer beziehungsweise der Bewohner à la longue profitieren kann? Derzeit wird zu teuer gebaut. Die Ursachen beginnen bei der Flächenwidmung, 22
FOKUS
der immer noch viel zu aufwendigen Planung, besonders hinsichtlich der Struktur – immer ungünstiger werdendes Verhältnis Allgemeinflächen zu Wohnnutzflächen – und der Fassadengestaltung. Darüber hinaus sind die gesetzlichen und technischen Anforderungen wie zum Beispiel die OIB-Richtlinien, die erzeugerlastigen ÖNORMEN sowie darüber hinausgehende „selbsterfundene“ Kostenfaktoren zu diskutieren: Die Anzahl der Pkw-Stellplätze im Rahmen der
Stellplatzverpflichtung, die ausschließliche Verwendung von Holz-Alu-Fenstern, die ausufernden und generellen Auflagen des barrierefreien Bauens und die überzogenen Anforderungen im Bereich des Energiesparens wie etwa das Beispiel „Passivhaus“. Des Weiteren verteuern unterschiedlichste Konsulentenleistungen wie zum Beispiel „Öko-Zertifikate“ und aufwendige Baustellenlogistiksysteme den Baupreis. Im letzten Jahr konnte eine Entwicklung und StimAPRIL 2013
„Wenn die Bereitschaft aller am Bauvorhaben Beteiligten da ist, kommt man auch zu sehr guten Ergebnissen.“
mungslage bei allen im geförderten Wohnbaubereich tätigen Fachleuten beobachtet werden, die durchwegs die Erfüllung der überzogenen Auflagen in Frage stellen. Es muss an allen Rädchen gedreht werden, um Wohnen wieder leistbar zu machen. Diese Aussage gilt in etlichen Bereichen auch für den frei finanzierten Wohnbau. Wie kann die Wiener Stadtpolitik aktiv dazu beitragen? Es gibt Anzeichen einer Trendwende, die in diese Richtung geht. Die Stadtgestaltung und die künstlerische Freiheit bei der Wohnhausplanung hat sich den Erfordernissen der Leistbarkeit unter Beibehaltung der Ästhetik und der einwandfreien Nutzung unterzuordnen. Kompakte, energieeffiziente Baukörper, größere Geschoßzahlen beim Neubau und in der Nachverdichtung zum Beispiel auch in großen Höfen der Gemeindebauten und durch Aufstockungen sind die Herausforderungen der nächsten Jahre. Zu kleine Grundstücke? Ab welcher Grundstücksgröße kann man überhaupt effizient bauen, wo wird es unrentabel? Die Grundstücksgrößen beziehungsweise die Anzahl der Geschoße, die man errichten kann, beeinflussen maßgeblich die Baukosten. Bei kleineren Baulosgrößen ist festzustellen, dass sich erstens die Baustellengemeinkosten des Bauvorhabens schlechter umlegen und zweitens eine ineffizientere Baustellenabwicklung durch die Kleinräumigkeit gegeben ist. Der Bebauungsplan gibt mit den Bebauungsbestimmungen die baulichen Nutzungsrechte einer Liegenschaft vor. Die sich daraus ergebenden Volumina spiegeln vielfach die Bebauungsdichte der Umgebung wieder. Häufig führen diese Nutzungsbeschränkungen zwangsläufig zu extrem hohen, unwirtschaftlichen Baukosten. Zu den Chancen und Potenzialen im freien und im geförderten Wohnbau: Ist jetzt ein guter Zeitpunkt sowohl für das eine wie auch andere Geschäftsfeld? Aus der Sicht der Bauunternehmen ist für APRIL 2013
Erfahrung. Dipl.-Ing. Wilhelm Sedlak.
den geförderten Wohnbau jetzt die denkbar schlechteste Zeit. Auf der einen Seite fehlen die Mittel beziehungsweise ist die Leistbarkeit in der Zukunft in Frage gestellt, auf der anderen Seite werden immer mehr kostentreibende Anforderungen an den geförderten Wohnbau gestellt. Diese Kosten werden, von einigen Ausnahmen abgesehen, von den ausführenden Bauunternehmen, die dort Verluste erleiden, getragen. Die Chancen liegen derzeit eindeutig beim frei finanzierten Wohnbau, wobei auch hier einige der vorgenannten Kostenfaktoren eine Rolle spielen. Der Hauptvorteil des frei finanzieren Wohnbaus ist die rasche und
unkomplizierte Bauvorbereitung und Bauabwicklung. Der Erwerb von Wohnungen gilt bei Kunden als besonders sichere Wertanlage – was auch für die Qualität des frei finanzierten Wohnbaus spricht. Da die Zukunft des geförderten Wohnbaus nicht vorauszusagen ist, stellt sich weiters die Errichtung von preisgünstigen Wohnungen als zukunftsträchtiges Geschäftsmodell für die nächsten Jahre dar. Was sind, zusammengefasst, die größten Kostentreiber im Wohnbau? Abgesehen von den Bebauungsbestimmungen, die die Planung stark determinieren, die Planung selbst. > FOKUS
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Passivhauses leider in der Praxis nicht nachvollziehbar, da die Mehrkosten gegenüber dem ohnedies bereits exzellenten Niedrigstenergiehaus sehr hoch sind. Unberücksichtigt hierbei sind noch die Kosten für die aufwendige Wartung der Komfortlüftungen.
Es gibt einen Kriterienkatalog, anhand dessen eine Planung auf deren Wirtschaftlichkeit leicht untersucht werden kann. Dieser Katalog ist das Ergebnis von diversen Untersuchungen unzähliger Bauvorhaben unterschiedlichster Größe und Struktur im geförderten Bereich der letzten Jahre und wurde durch Universitätsprofessoren der TU Wien evaluiert. Anhand weniger Verhältniszahlen ist die Kosteneffizienz der Planung leicht zu ermitteln, ohne auf die Ausstattung Rücksicht zu nehmen. Hinzuweisen ist auf den Umstand, dass Planungen, die nach diesem Modell kosteneffizient sind, auch zugleich thermisch im günstigen Bereich
liegen. Je größer die Oberfläche in Bezug zur Wohnnutzfläche, also je weniger Vorund Rücksprünge (Kühlrippen) das Wohnhaus hat und je kleiner die nach Süden gerichteten Glasfassaden sind, umso günstiger ist das Bauvorhaben im Hinblick auf die Ökonomie und auf die Energieeffizienz. In vielen Fällen ist auch die Stellplatzverpflichtung ein Kostentreiber. Besonders dann, wenn teure Baugrubensicherungen durchgeführt werden müssen. Ineffizient wird es dann, wenn diese Stellplätze mangels Interesses nicht verkauft oder vermietet werden können. Auf der energetischen Seite sind die ursprünglich angenommenen Vorteile des
Erläuterungen. Dipl.-Ing. Wilhelm Sedlak und Dipl.-Ing. Elmar Hagmann zu aktuellen Themen und Herausforderungen im Wohnbau. 24
FOKUS
Wie schlägt sich der Bereich der Barrierefreiheit baukostenmäßig nieder? Hinsichtlich der Auflagen der Barrierefreiheit sind einige Punkte zu hinterfragen. Benachteiligte Personen werden oftmals auf Rollstuhlfahrer reduziert. Dieser ist maßgebend für die Wendekreise vor Türen, in Aufzügen und so weiter. Der damit einhergehende Flächenverlust steht somit im Widerspruch zu den tatsächlichen Bedürfnissen der gehbehinderten Menschen. Rollstuhlfahrer zum Beispiel hätten viel mehr davon, wenn man ihnen das Öffnen der großen Hauseingangstüre oder auch der Wohnungstüre mit einem automatischen Türöffner erleichtern würde. Solche Dinge würden auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität helfen. Mit dem Geld, das im Gießkannenprinzip für die Herstellung aller barrierefreien Einrichtungen verwendet wird, wäre individuelle Hilfe entsprechend der besonderen Behinderung deutlich zielführender. Thema Altbausanierung: Wie weit ist das bautechnisch sinnvoll, kostengünstig machbar und statisch überhaupt umsetzbar? Aufgrund der neuen ÖNORM B1966 kann man nun Bestandsobjekte besser beurteilen. Tatsächlich ist es fraglich, ob man Bausubstanz, die nicht mehr in Ordnung ist, unter großem technischem und finanziellem Aufwand instandsetzt, ohne den Anforderungen, die heute an Wohnimmobilien gestellt werden, zu genügen. Durch die angespannte Situation bei Ländern und Bund kommt es zu massiven Auftragseinbrüchen in diesem Bereich, überhaupt ist das wirtschaftliche Umfeld derzeit eher instabil. Wir steuern Sie Ihr Unternehmen unter diesen Gegebenheiten durch die nächsten Jahre? Unsere Unternehmensführung verfolgt in der gegenständlichen Aufgabenstellung zwei Wege: Auf der einen Seite mit dem APRIL 2013
frei finanzierten und auf der anderen Seite mit dem geförderten Wohnbau. Beim geförderten Wohnbau versuchen wir, durch einen Schulterschluss mit den externen Projektentwicklern effiziente Planungen herbeizuführen. Dies ist uns etwa bei einem Bauplatz in der Seestadt Aspern gut gelungen. Es war deswegen möglich, da der Planer seine Aufgabe einfach darin gesehen hat, für den Bauherrn ein Produkt herzustellen, das möglichst gut nutzbar und kostengünstig herstellbar ist. Dieses Beispiel zeigt: Wenn die Bereitschaft aller am Bauvorhaben Beteiligten da ist, kommt man auch zu sehr guten Ergebnissen. Welche Trends sehen Sie bezüglich Wohnoder Nutzergewohnheiten, Planung der Wohnungen und der Raumaufteilung, auf die man Zukunft Rücksicht nehmen muss? Die Idee, Nutzfläche zu sparen und die Wohnungen ein bisschen kleiner zu machen, wenn das Wohnen zu teuer wird, scheint natürlich naheliegend. Dies widerspricht allerdings der Tatsache, dass eine Wohnung in der Herstellung als Einzelprodukt relativ teurer wird, je kleiner sie ist. Es muss zwar etwas weniger an Fläche hergestellt werden, jedoch ist die Infrastruktur, bestehend aus ElektroversorAPRIL 2013
Die Gesprächsrunde. Walter Thomas und Dr. Alexander Scheuch, FOKUS, Dipl.-Ing. Wilhelm Sedlak und Dipl.-Ing. Elmar Hagmann, Redakteur Hansjörg Preims, FOKUS (v.l.n.r.).
gung, Bad-, WC- und Küchenanschlüssen, immer herzustellen. Daher ist es fraglich, ob man wirklich an dieser Schraube drehen sollte. Ein bisschen anpassen ja, aber die Lösung des Problems kann das nicht sein. Besonders wenn man an zukünftige Wohn- und Arbeitssituationen denkt, wie zum Beispiel zunehmende Heimarbeit. Hinsichtlich der Ausstattung ist das steigende Sicherheitsbedürfnis ein großes Thema, für manche Bauträger ist das derzeit sogar schon ein Kernpunkt. Das „Smart-Haus“ wird sich unserer Einschätzung nach auf ein vernünftiges Maß einpendeln. Übertriebene Spielereien werden wohl etwas zurückgefahren, es wird nicht mehr alles und jedes gesteuert, weil es den Nutzer am Ende überfordert. Weiters ist der Trend zum Außenraum, sprich Balkon, Loggia oder Garten, ein großes Thema, auch für die Vermarktung der Wohnungen. Ein leidiges und sehr schwierig zu bewältigendes Thema ist das banale Bedürfnis nach Stauraum. Deswegen funktionieren Self Storage oder ähnliche Geschäftsmodelle auch so sensationell. Wir sind mitunter gezwungen, den Stauraum
einzusparen beziehungsweise zu reduzieren, weil er über die Wohnnutzfläche nicht finanzierbar ist. Andererseits ist es den Menschen aber sehr wichtig. Jeder von uns kennt die Situation, spätestens nach der Rückkehr vom ersten Skiurlaub. Generell und zusammenfassend wird es künftig – und das bestätigen die Zukunftsforscher –, egal, wo, wann, wie und was wir arbeiten, noch wichtiger sein, wo und wie wir wohnen. Q
BAUUNTERNEHMEN SEDLAK Dipl.-Ing. Wilhelm Sedlak ist Geschäftsführer des Familien-Bauunternehmens Dipl. Ing. Wilhelm Sedlak Gesellschaft m.b.H., das seit über 60 Jahren in Wien tätig ist und für öffentliche und private Auftraggeber unter anderem Leistungen im Hoch-, Tief- und Industriebau sowie der Sanierung erbringt. Dipl. Ing. Wilhelm Sedlak G.m.b.H. A-1100 Wien, Quellenstraße 163 Tel. +43 (0)1/604 32 82-0 office@sedlak.co.at www.sedlak.co.at
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IMMOBILIEN
Text Stephan Eberhardt Fotos Shutterstock, Beigestellt
NEUES AUS DEM BAU & IMMOBILIENRECHT
VORGABEN FÜR DIE ENERGIEEFFIZIENZ VON GEBÄUDEN Mit den europarechtlichen Vorgaben für die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden ergibt sich ein Anpassungsbedarf der österreichischen Bauordnungen. So dürfen ab dem Jahr 2020 nur mehr Niedrigstenergiegebäude gebaut werden. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch die Verschärfung der Vorschriften betreffend den Energieausweis. Die praktischen Auswirkungen der Neuerungen bleiben abzuwarten. deren Verweisungsregelung in einen nicht nach dem Vorlagezweck im Bauverfahren einerseits oder beim Verkauf bzw. bei der Vermietung andererseits differenzierenden Ausnahmekatalog hat zu einer landesrechtlich sehr großzügigen Ausnahmevorschrift geführt (z. B. hinsichtlich der Berücksichtigung des Wiener Althausbestandes), die aus gemeinschaftsrechtlicher Sicht wohl als zu weitläufig schien. NEUERUNGEN DURCH GEBÄUDERICHTLINIE 2010. Nunmehr ist die neue
EUROPÄISCHE GEBÄUDERICHTLINIE.
Nach einem jahrelangen auch in Österreich eher pragmatischen Zugang zur Umsetzung der Gebäuderichtlinie 2002 über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (Richtlinie 2002/91/EG) wurden im Jahr 2010 mit einer neuen Gebäuderichtlinie deutliche Verschärfungen beschlossen. Das vormalige Regelungswerk wurde 26
FOKUS
hierzulande größtenteils in Form von bautechnischen Bestimmungen in den Bundesländern unter Beteiligung des Österreichischen Instituts für Bautechnik (OIB) umgesetzt. Das Thema des fehlenden Einflusses des für die zivilrechtliche Umsetzung zuständigen Bundesgesetzgebers bei der inhaltlichen Ausgestaltung der Energieausweisvorschriften sowie
EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden in Kraft getreten (RL 2010/31/EU), die die vormalige Gebäuderichtlinie 2002/91/EG ersetzen soll. Hierdurch sollen die Vorgaben für die Energieeffizienz von Gebäuden in den künftigen Jahren zur Erreichung der Energieeinsparungsziele deutlich gesteigert werden. Demnach müssen sämtliche neuen Gebäude ab 2020 nahezu energieautark, das heißt Fast-Nullenergie-Gebäude auf Grundlage des Primärenenergieeinsatzes, sein, indem entsprechend hohe Energieeffizienzstandards sowie der Einsatz von dezentralen erneuerbaren Energieträgern vorgeschrieben werden. Dem öffentlichen Bereich soll hier eine Vorbildfunktion zukommen, da die Vorgaben bereits ab dem Jahr 2018 gelten sollen. Dabei wird das APRIL 2013
Deutliche Verschärfungen der Gebäuderichtlinie.
Erfordernis für öffentliche Gebäude, ab der eine Ausstellungs- und Aushändigungspflicht eines Energieausweises gilt, von 1.000 m² auf 500 m² und nach fünf Jahren dann auf 250 m² herabgesetzt. Hinsichtlich Sanierungen fällt auch die 1.000-m²-Grenze für die erforderlichen thermischen Standards bei Sanierungs-
haftung des Ausweiserstellers als Folgen der Energieausweisvorlage sowie auch Rechtsbehelfe in Form der Leistungsklage bzw. Ersatzvornahme bei unterlassener Vorlage des Energieausweises vorgesehen. Die rechtliche Vermutung einer dem Alter und der Art des Gebäudes entsprechenden Gesamtenergieeffizienz bei
„Dem öffentlichen Bereich soll hier eine Vorbildfunktion zukommen.“ vorhaben von mehr als 25 Prozent der Gebäudehülle, Eigenheime eingeschlossen. Die qualitativen Anforderungen an thermische Sanierungen sollen durch kostenoptimales Benchmarking angehoben werden, bei denen unterschiedliche Sanierungstiefen auf Grundlage der Lebenszykluskosten gegenüberzustellen sind. Schließlich wird ein Sanktionssystem sowie die Verpflichtung zur Angabe von Indikatoren für die Energieeffizienz in Verkaufs- oder Vermietungsanzeigen eingeführt. Die zu begrüßenden Neuerungen und auch Verbesserungen gegenüber der vormaligen Gebäuderichtlinie sind aber auch nicht unumstritten, können doch höhere Mindestanforderungen auch höhere Investitionen bei der Gebäudeerrichtung oder -sanierung verheißen. Aber auch Auswirkungen auf die Wohnbauförderungen werden diskutiert. MELDEPFLICHT. Der Berechnungsmodus für die Ermittlung der Kosteneffizienz von Gebäuden wird gleichfalls europarechtlich vorgeschrieben, wobei die Resultate der Berechnung mit den gültigen Mindeststandards für die Gebäudegesamtenergieeffizienz zu vergleichen sind. Bei geringerer Energieeffizienz der gültigen Mindeststandards als die ermittelten kostenoptimalen Mindestanforderungen hat der jeweilige EU-Mitgliedsstaat eine solche Differenz unter gleichzeitiger Vorlage eines Beseitigungsplans zu rechtfertigen. VERSCHÄRFUNG BEIM ENERGIEAUSWEIS. Gleichzeitig wurde die bisherige
Fassung des Energieausweis-Vorlage-Gesetzes verschärft: Nunmehr wurden Gewährleistungsansprüche und SchadensAPRIL 2013
Verletzung der Vorlagepflicht gilt weiter, wonach der Verkäufer bzw. Bestandgeber gewährleistungsrechtlich für eine zumindest durchschnittliche energietechnische Qualität – bezogen auf das Alter und die Art des Gebäudes – einzustehen hat. Nach der Gesetzesnovelle gelten die im vorgelegten Energieausweis angeführten Energiekennzahlen als bedungene Eigenschaft im Sinne der allgemeinen gewährleistungsrechtlichen Vorschriften des Zivilrechts. Jedoch wird die zivilrechtliche Haftung dadurch eingeschränkt, dass sich bei der Energiekennwerteermittlung bei sorgfältiger, dem Stand der Technik entsprechender Erhebung durch den dazu befugten Ausweisersteller (z. B. Baumeister oder Ziviltechniker) Unschärfen nicht ganz vermeiden lassen. Beispielsweise dürfen bei der Berechnung Standards wie etwa bestimmte U-Werte bei Kastenfenstern im Altbau angenommen werden, da sonst im Einzelfall zeitund kostenintensive materialtechnische Prüfungen erforderlich wären. Innerhalb einer bestimmten Bandbreite ist der ermittelte Energiekennwert deshalb als technisch richtig sowie damit der energietechnische Gebäudezustand nicht als mangelhaft zu betrachten. Zu beachten ist freilich auch, dass die Vorschrift keine Garantie für einen bestimmten Energieverbrauch mit sich bringt, da dieser vor allem vom Nutzerverhalten sowie von Witterungsbedingungen abhängt. Auch können die gewährleistungsrechtlichen Wirkungen außerhalb des konsumentenschutzgesetzlichen Anwendungsbereichs innerhalb der allgemeinen Sittenwidrigkeitsgrenzen durch Vertrag geändert bzw. abbedungen werden. Darüber hinaus
wird eine unmittelbare Haftung des Ausweiserstellers gegenüber allfälligen Vorlageberechtigten im Hinblick auf durch einen unrichtigen Energieausweis verursachte Schäden geregelt. Der vorlageberechtigte Käufer oder Bestandnehmer eines Gebäudes ist damit bei Vorliegen der übrigen schadensersatzrechtlichen Anspruchsvoraussetzungen zur Geltendmachung einer Dritthaftung neben den gewährleistungsrechtlichen Ansprüchen gegenüber dem Vertragspartner berechtigt. Die Wirkung der Ausweisvorlage sowie der Verletzung von Vorlage- und Aushändigungspflichten des Energieausweises ist zwingend, abweichende Vereinbarungen unwirksam. Die praktischen Auswirkungen der Neuerungen auf den österreichischen Immobilienmarkt bleiben jedoch abzuwarten. Q
DER AUTOR Dr. Stephan R. Eberhardt ist Rechtsanwalt (RAK Wien; RAK Nürnberg) und Head of Real Estate bei LANSKY, GANZGER + partner Rechtsanwälte GmbH. Er ist auf Immobilienrecht und Baurecht spezialisiert. Dr. Stephan R. Eberhardt Rechtsanwalt und Head of Real Estate bei LANSKY, GANZGER + partner Rechtsanwälte GmbH A-1010 Wien, Biberstraße 5 Tel. +43 (1) 533 33 30-0 eberhardt@lansky.at www.lansky.at FOKUS
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IMMOBILIEN
Text Peter Matzanetz Fotos FOKUS, pia.pink
DIE MIPIM AN DER CÔTE D’AZUR GILT ALS DIE BEDEUTENDSTE IMMOBILIENMESSE EUROPAS
REAL ESTATE IM PALAIS DES FESTIVALS Cannes wandelte sich auch heuer wieder im März von der Filmmetropole in einen Schauplatz für Immobiliengeschäfte ganz großen Formats. Der Festpalast, in dem sonst die Filme präsentiert werden, hat der Verleihung der MIPIM Awards als Schauplatz gedient. In den Hauptrollen fanden sich diesmal die zahlreich angereisten Immobilienfachleute aus aller Welt.
AUFWÄRTSBEWEGUNG. Liest man sich das Kommuniqué der MIPIM zum Tagungsende durch, könnte man den Eindruck gewinnen, dass wieder mehr Immobilienprojekte neu errichtet werden. 258 Milliarden Euro an frischem Kapital werden heuer in Europa in jenem Sektor gewerblich investiert werden, prognostiziert der international tätige Consulter DTZ. 20.000 Immobilienprofis aus 79 Ländern hatten sich heuer wieder zur größten Gewerbeimmobilienmesse Europas eingefunden und 4.300 davon waren Investoren, die sich in Frankreich nach lohnenden Zielen umsahen. Die Misere von 2008 ist also endgültig vergessen und die Immobilienwirtschaft hat sich neu 28
FOKUS
aufgestellt. Laut Vermietungsspezialist Cushman & Wakefield sollte global gesehen die Flächennachfrage gleich um mehr als 20 Prozent anziehen. Eine Dynamik, die auch wirtschaftliche Entsprechungen hat, kann man den Märkten nur wünschen und zumindest scheint ein Schub Optimismus die Vermietungsleistung anzukurbeln. Investitionsseitig war auf der MIPIM steigendes Interesse von Investmentfonds wie auch von institutionellen Investoren verzeichnet worden, sich aus strategischen Gründen mit Immobilien einzudecken. Immerhin hatten 60 der größten Fondsgesellschaften die MIPIM heuer nach den rechten Investitionszielen abgegrast. Am österreichischen Gemeinschaftsstand
eröffneten sich einmal mehr die Anblicke des Jachthafens und der Altstadt. Freuen konnten sich die internationalen Besucher am Stand auch über die zweisprachige Sonderausgabe des FOKUS Europe. KNOW-HOW GEFRAGT. Für den österreichischen Wirtschaftsdelegierten in Frankreich Herbert Preclik war dies die Basis für weiterführende Zwecke. „Es geht darum, die Kompetenzen unserer Unternehmen nach außen zu tragen, also was die Region CEE betrifft, und hier insbesondere die Möglichkeit der umfassenden Abwicklung von Immobiliengeschäften“, gab sich der Botschaftsangehörige überzeugt vom gesamtösterreichischen APRIL 2013
Ehrengastland Türkei, eines der bevölkerungsreichsten Länder Europas.
Messeauftritt. Im Vergleich mit dem Gastgeberland Frankreich sah Preclik einen wichtigen Vorsprung im Baugewerbe: „In Bezug auf Nachhaltigkeit kann man in Frankreich wirklich viel von unseren Unternehmen lernen.“ Eine Ökologisierung der Bauvorschriften sei dort erst 2009 vonstatten gegangen und beim diesbezüglichen Know-how klaffe daher eine entsprechend große Lücke.
aber keinen Serviceexport erhoffen, wie ein Firmenvertreter gegenüber dem FOKUS meint. Als leibhaftiges Schweizbild trat auch heuer wieder eine lebensgroße rote Kuhstatuette in Erscheinung. Die deutschen Nachbarn präsentierten sich, obwohl für kleinere Firmen auch ein deutscher Gemeinschaftsstand existiert, entsprechend der Marktmacht mit großen regionalen Repräsentanzen. Angesprochen
„Es geht darum, die Kompetenzen unserer Unternehmen nach außen zu tragen.“ Herbert Preclik, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Frankreich
NACHBARLÄNDER. In diesem Sinn ist es
am internationalen Parkett ein nicht zu unterschätzender Faktor, zu wissen, wo die Stärken liegen. Darauf wies man auch am schweizerischen Stand hin, der nicht unweit vom österreichischen rund 30 Firmen eine Außenpräsenz bot. „Wir geben eine Standortberatung ab, wo im Land Schweiz welche Unternehmen gut aufgehoben sind“, beschrieb der Geschäftsführer des Immobilienmarketers Swiss Circle Roman Bolliger seinen aktiven Tätigkeitsrahmen. Die wirtschaftliche Vernetzung und die steuerliche Komponente spielen dort dem Vernehmen nach die Hauptrolle. Leute, die sich informieren, würden ganz im Gegensatz zur Situation in Österreich APRIL 2013
darauf, ob es auf der MIPIM „die Größe machen würde“, äußerte sich der deutsche Vertreter einer Immobilienbank Oliver Pleiner diplomatisch abwehrend: „Es geht letztlich um die Professionalität, und da sind keine Ressentiments gegenüber kleinen Ländern angebracht.“ POLITISCHE BÜHNE. Auffallend war, dass
viele Landes- und Regionalvertreter die MIPIM als Plattform genutzt hatten, um städtische oder regionale Entwicklungen vorzustellen oder diese voranzutreiben. Am Stand Münchens konnte man beispielsweise Zeuge einer tiefgründigen Podiumsdiskussion zum Wohnthema werden, an der ein Lokalpolitiker, ein WohnFOKUS
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Atemberaubender Ausblick von der Terrasse des Palais des Festivals. Treffpunkt von hochkarätigen Gästen und Top-Entscheidern aus aller Welt. In angenehmem Ambiente und mit vorzüglichem Catering veranstaltete APCOA einen Empfang auf ihrem Schiff, bei denen das Netzwerken an oberster Stelle stand.
v.l.n.r.: Leiter der AH-Stelle Dr. Herbert Preclik, Bgm. der Landeshauptstadt St. Pölten Mag. Matthias Stadler, Verlagsleiter Walter Thomas und Herausgeber Dr. Alexander Scheuch, beide FOKUS, mit Dr. Herbert Preclik, Verbindungen mit Qualität, Mag. Armin Partl, Comm.ag, Walter Thomas.
hier wurde den Zuhörern die Umwandlung von Büros in Wohnungen als Impuls mitgegeben. Was die Region London betrifft, hatte wieder einmal dessen Oberbürgermeister Boris Johnson bei einem Vortrag den ihm eigenen grenzenlosen Optimismus in der Immobilienlobby verbreitet. Brillanter Auftritt. pia.pink und WKO im Fokus – professionell und engagiert.
bauvertreter und ein Finanzexperte teilnahmen. Wie es um die Lage am Wohnungsmarkt bestellt sei, wurde angesprochen. Die Dynamik konnte sich so auf das Standpublikum übertragen und
PROFITVERSPRECHEND. Aufsehen er-
regten auch Regionen, deren Immobilienvorhaben ganze Zelte nahe der azurblauen Riviera füllten. Die Türkei, das „Ehrengastland“ der MIPIM 2013 und eines der bevölkerungsreichsten Länder Europas, war gut positioniert und wird künftig einer der beliebtesten Immobilien- und Investmentmärkte sein. Die positve und wirtschaftliche Entwicklung spiegelt sich auch am Immobilienmarkt wider. 190 Firmenvertreter aus dem
Boomland waren angereist, und sie durften sich über positive Entwicklungszahlen freuen, die am Rande der MIPIM verlautet wurden. 4,3 Prozent an Wirtschaftswachstum und ein stark wachsender Warenkonsum wurden prognostiziert. Die russische Region Krasnodar zeigte sich als Austragungsgebiet der kommenden Winterolympiade und hatte vor allem Tourismusprojekte anzubieten. Im Fall Russland wurde die Messe auch gleich benutzt, um Deals medial an die große Glocke zu hängen. Einen 200Millionen-Dollar-Deal etwa hatte eine russische Bank hier bekanntgegeben. Für den Zeitraum der nächsten zehn Jahre haben dabei die Projektpartner ihr Geld auf Shopping und Entertainment gesetzt. Die großen Geschäfte werden also wieder getätigt ... Q
MIPIM: LOGISTIKIMMOBILIEN IM FOKUS Logistikimmobilien werden in eigene Fonds gepackt und finden so ihre Abnehmer. Für neue Nachfrage im Logistiksegment sorgen Innovationen und neue Nachfrager aus dem Internethandel. Die MIPIM in Cannes bot Gelegenheit, die internationalen Entwicklungen unter die Lupe zu nehmen – und hier findet sich Österreich als Ost-West-Drehscheibe wieder.
LOGISTIKFONDS. Die heurige MIPIM in
Cannes war von einem asiatischen Investmentfonds der Mitsubishi Company als 30
FOKUS
Trittbrett benutzt worden, um einen neuen Fonds mit 230 Millionen Euro an Einlagevermögen zu platzieren. Der sogenannte
Dream Logistic Funds ist der dritte seiner Art und der erste, der auch für europäische Investoren zur Beteiligung offen ist. Jenes APRIL 2013
Beispiel ist nur eines von vielen, die signalisieren, dass Logistikimmobilien international stark im Kommen sind. Beim weltweit tätigen Entwickler und Betreiber von Logistikparks Prologis, der auch in Himberg südöstlich von Wien ein Logistikzentrum hat, schätzt man aktuell das Investitionsrisiko in der Branche als gering ein. „Auch Pensionsfonds treten als Käufer auf“, brachte die Marketingbeauftragte der Logistikgruppe für Europa Janneke Leegstra begründend vor. Der FOKUS nahm den auf der Gewerbeimmobilienmesse zur Schau gestellten Optimismus der Branche zum Anlass, um herauszufinden, worauf der aktuelle Logistiktrend beruht. MARKTLAGE ÖSTERREICH. Beim Österreich-Gemeinschaftsstand konnten dem Besucher zwei Logistikinformationen ins Auge stechen. Zum einen präsentierte sich der Vienna Airport mit seinen Cargoflächen als Umschlagplatz von Welt und Vermark-
Mietpreisen befindet sich Wien mit durchschnittlich 72 Euro pro Jahr und Quadratmeter im europäischen Spitzenfeld, noch vor der Handelsmetropole Hamburg. Dies wird von Experten als Indiz gewertet, dass ein Flächenzuwachs nicht zu wesentlichen Leerständen führen dürfte, zumal der Leerstandsrate auf niedrige drei Prozent eingeschätzt wird. Das Investormagazin Property EU weist Logistikimmobilien in einem Ranking im gesamteuropäischen Kontext derzeit auch als bedeutsamste Immobilienkategorie aus. Die unglaublich umfangreiche Projektliste des australischen Developers Goodman, der in chinesischem Fondsbesitz steht, macht das rasche und globale Wachstum der Branche deutlich. Mit einer Logistikfläche von 4,5 Millionen Quadratmetern war das genannte Logistikunternehmen zuletzt das mit dem größten Projektumfang weltweit. Auch die eingangs erwähnte Prologis hat in nur drei Jahren rund 680.000 Quadratmeter an Flächen in Europa zu
Das Investitionsrisiko wurde von verschiedenen Stimmen auf der MIPIM als gering eingestuft. ter von immerhin 170.000 Quadratmetern Fläche sowie dem Zukunftsprojekt Fischamend, bei dem 140.000 Quadratmeter Hallenfläche entwickelt werden sollen. Andererseits hatte Otto Immobilien in Cannes seinen 3. Logistikmarktbericht aufliegen. Darin wird stark auf Eigennutzer und Frächter hingewiesen, die in Österreichs Metropolregionen großflächig Umschlagplätze benötigen würden. Eine Vielzahl von Flächen sei zuletzt im Gesamtausmaß von rund 100.000 Quadratmetern Hallenfläche in Österreich hinzugekommen, heißt es in dem Bericht. Vor allem was hoch entwickelte Projekte mit modernen Anlagen betrifft, hat man tiefgrünes Licht signalisiert. Die Nachfrage wurde hier als hoch eingestuft. FLÄCHENZUWÄCHSE. Ein näherer Blick auf das aktuelle Marktgeschehen macht deutlich, dass seitens der Projektentwickler reagiert wird. Wien und Umgebung, ist – zumindest was konkrete Vorhaben betrifft –, kein unbearbeitetes Pflaster, wie ja eine Bestandsaufnahme im FOKUS-Business-Heft „Europe“ ergeben hat. Bei den erzielten APRIL 2013
ihrem Bestand hinzuaddiert. In Deutschland, dem größten westeuropäische Wachstumsmarkt, ist im abgelaufenen Jahr laut den Analysten von Jones Lang LaSalle von der Branche insgesamt die Summe von 1,7 Milliarden Euro in Logistikimmobilien veranlagt worden. Die deutsche Garbe Logistic AG kann hier beispielhaft für die Marktdynamik stehen. Das Unternehmen hat vor, mit seinem Fonds die Einlagesumme heuer auf 400 Millionen Euro nahezu verdoppeln. NACHFRAGETREIBER. Gefragt nach dem Grund für so viel Feuereifer verweist man beim angesprochenen Developer auf das vorgefundene Investoreninteresse infolge von attraktiven Renditeentwicklungen. Das Investitionsrisiko wurde von verschiedenen Stimmen auf der MIPIM hingegen als gering eingestuft. Als Begründungen schwingt mit, dass die Nachfrage nach modernen Logistiksystemen bei den Nachfragern hoch sei. Auch wäre das Adaptieren alter, bereits am Markt befindlicher Flächen nur beschränkt möglich. Kräftige Entwicklungen beim Internethandel würden neuen Bedarf
aufkommen lassen, umso mehr, als hier viel Fläche auf einmal benötigt wird. In Erfurt befindet sich beispielsweise mit 128.000 Quadratmetern Hallenfläche das in Europa größte Verteilerzentrum für den InternetHandelsriesen Zalando in Bau. „In Deutschland hat das Thema erst begonnen, interessant zu werden“, heizt Stefan Wundrak, Leiter des Research bei Henderson Global Investors, die Aufbruchstimmung noch an. FORTSCHRITTLICHES. Internationale Verkehrsströme sind natürlich dem Logistikgeschäft zuträglich und in der französischen Atlantikhafenmetropole Calais möchte man im wahrsten Sinn des Wortes auf den Logistikzug auf springen. In der Stadt, die bislang mehr als Umsteigeort für nach England reisende Personen bekannt war, stehen zwei Hallen mit je 50.000 Quadratmetern Fläche unmittelbar vor der Errichtung. „Wir werden einen neuen Verladestandard haben, der vollautomatisch funktionieren wird“, meint der Projektmanager Marc Legrand im Gespräch mit dem FOKUS. Das intermodal angelegte Projekt soll dabei dank der angesprochenen modernen Umladetechnik namens CargoBeamer weit mehr sein als nur eine weitere Logistikhalle. Tempo und ein direkter Bahnanschluss auf dem Gelände sollen helfen, das Projekt von Anfang an auf Erfolg zu trimmen. 3,2 Millionen Lastwagen, die den Ort jährlich passieren, hat man ja schon. Nun werden 25 Millionen Euro investiert und am Ende sollen auch 1.000 Arbeitsplätze entstehen. Frachtunternehmen sind beim CargoBeamer-Projekt in Calais als Mieter von Anfang an mit an Bord, und dies dürfte generell der Schlüssel zum Logistikerfolg sein. Die Nutzbarkeit für Dritte muss berücksichtigt werden, liest im Otto-Immobilien Report – als Potenzialbringer. Am Prologis-Stand bei der MIPIM hat sich im Gespräch dann auch herausgestellt, dass sich dort Projekte einfach aus dem Expansionsdrang von Kunden ergeben haben. „Sie wollen einfach an bestimmten neuen Standorten auf Flächen zurückgreifen“, meint Leegstra, und dann stünden auch gleich Mieter an neuen Standorten fest. Solchen Verbindungen in den Markt ist es letztlich zu verdanken, dass das Risiko der Logistik-Projektentwicklungen letztlich zufriedenstellende Größenordnungen annimmt. Q FOKUS
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IMMOBILIEN
Text Hansjörg Preims Fotos Österreichischer Fertighausverband, Hanlo-Haus, Hartl Haus, Energy home
FERTIGHAUS
SMART UND SICHER WOHNEN Der österreichische Fertighausbau fährt traditionell eine sehr konsequente Qualitätspolitik. Es gibt auch kaum mehr Gebäudekategorien, die nicht durch werkseitig vorgefertigte Bauelemente mit einem sehr hohen Vorfertigungsgrad realisierbar sind.
Ausführung „Modernline“ von Energy home
FIXPREIS UND QUALITÄTSSICHERUNG.
Schneller und unkomplizierter Hausbau – dafür steht das Fertighaus. Vorbehalte bezüglich Instabilität und Hellhörigkeit sind längst passé. Fast ein Drittel aller österreichischen Ein- und Zweifamilien-Häuslbauer entscheiden sich inzwischen für einen Fertigbau, Tendenz weiter steigend. Denn neben der kurzen Bauzeit und den individuellen Gestaltungsmöglichkeiten, die mit dem „Haus von der Stange“ der 70erJahre nicht mehr vergleichbar sind, punktet das moderne Fertighaus mit Kostentransparenz, Fixpreis- und Fertigstellungsgarantie, Qualitätssicherung durch „Alles aus einer Hand“ sowie mit standardisierter und erprobter Haustechnik. Und die Entwicklung ist noch lange nicht zu Ende. Etwa 85 Prozent im Einfamilienhaus-Bereich des Fertighausmarktes sind Holzbauweisen, wo die Hersteller laufend daran arbeiten, 32
FOKUS
Hartl Haus „Avantgarde“
den in der Regel schichtweisen, variabel gestaltbaren Aufbau der Außenwand weiter zu optimieren, um einen möglichst schlanken Wandaufbau und dennoch hervorragende Dämmwerte zu erzielen. Das ist sozusagen „daily business“. WOHLFÜHLEN
UND
CONVENIENCE.
Darüber hinaus wird am Hightech-Haus der Zukunft getüftelt. Schließlich will man mittel- bis langfristig gewisse Extras speziell im Bereich der Hausautomation quasi serienmäßig, ohne Aufpreis, mitliefern können. Lichtdämmung, Musikbeschallung, „mitdenkende“ Gerätetechnologie, die sich gegebenenfalls am Smartphone meldet, oder vom Handy aus die Heizung einschalten – Smart living, Wohlfühlen und Convenience ist das eine. Die zwei anderen Bereiche, auf welche die Fertighausentwickler und -hersteller den Innovations-
fokus richten, sind Energieeffizienz und Sicherheit. Sicherheit nicht nur im Sinne von Einbruchsicherheit, sondern auch im Hinblick auf das Bewohnen des Hauses. Zum Beispiel indem das Haus, so die Vision, erkennt, dass sich eine Person, obwohl sie im Haus ist, längere Zeit nicht bewegt hat – etwa infolge eines Sturzes. „Eines von vielen Beispielen, wo ich mir durchaus vorstellen kann, dass man irgendwann den Kunden nicht mehr fragen muss, ob er die entsprechenden Installationen, Sensoren und Steuerungen haben möchte, sondern dass dies – außer er will es nicht nutzen – einfach mit angeboten wird“, sagt Mag. Christian Murhammer, Geschäftsführer des Österreichischen Fertighausverbandes. ZUKUNFTSTHEMA ENERGIEEFFIZIENZ.
Die für die Kunden wohl wichtigste Entwicklung ist auch beim Fertighaus im BeAPRIL 2013
Immer mehr Hightech-Extras halten in das moderne Fertighaus Einzug.
reich Energieeffizienz zu erwarten. Zwar bieten erst wenige Hersteller tatsächlich ein Passivhaus an, aber in allen Entwicklungsabteilungen hat man das große Potenzial in diesem Bereich längst erkannt und ist intensiv am Tüfteln. Künftig soll ein Fertighaus „serienmäßig“ und zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis jene Anlagen beinhalten, die für die Erreichung der Anforderungen des Jahres 2020 erforderlich sind. Stromgewinnung, Lüftung, Heizung und Warmwasserbereitung sollen, ideal aufeinander abgestimmt, fast ausschließlich durch das Haus selbst geleistet werden. „Was sich systemintegriert bereits sehr gut
heute aufgerufen, speziell diesen Bereich weiter zu forcieren. Photovoltaik dürfe nicht nur ein großes Thema sein, sondern müsse auch tatsächlich aufs Haus. Am besten bereits von der Planung weg. „Was erstens architektonisch wesentlich vorteilhafter ist und zweitens natürlich effizienter im Hinblick auf den Bau selbst. Denn statt nachträglich auf das fertige Dach noch PhotovoltaikPaneele draufzusetzen, könnten diese gleich die Aufgabe des Baumaterial für das Dach – die Ziegel – ersetzen und noch dazu Energie produzieren. Das sollte noch viel stärker und intensiver mit berücksichtigt werden“, betont Murhammer.
nicht durch werkseitig vorgefertigte Bauelemente mit einem sehr hohen Vorfertigungsgrad realisierbar sind.“ Für den Bauträger oder die Baugenossenschaften bedeutet das nicht zuletzt ein übersichtliches Kostenmanagement. Und für die Anrainer hat es den großen Vorteil, dass der Bau flott vonstatten geht und Unannehmlichkeiten wie Verkehrsbeeinträchtigungen, Lärm, Staub und Schmutz in einem geringeren Maß gehalten werden können. Als sehr vorteilhaft erweist sich der Fertigbau weiters auch im Bereich Zu-, An- und Aufbau. Beispiel Schulen, etwa wenn um einen Turnbereich erweitert beziehungs-
Hartl-Doppelhaus
durchgesetzt hat und sehr gut funktioniert, ist die Nutzung nachhaltiger Energiequellen wie Wärmepumpe und Solarthermie – zur Warmwasserbereitung, aber auch zur Heizungsunterstützung“, sagt Christian Murhammer. PHOTOVOLTAIK NOCH AUSBAUFÄHIG.
Ein noch etwas stiefmütterliches Dasein, was die Verbreitung betrifft, friste hingegen die Photovoltaik. Stromerzeugen am eigenen Haus sei zwar für viele interessant, „aber“, so Murhammer, „wir merken auch, dass das noch ein klassischer Streichposten bei der Konzeption des Hauses ist, nach dem Motto, die Photovoltaik könne man auch irgendwann später noch einbauen.“ Zum Unterschied von der Wärmepumpe oder Solarthermie falle die Photovoltaik also sehr häufig noch dem Sparstift zum Opfer. „Umso mehr sei die Fertigbaubranche APRIL 2013 2013
ÜBERSICHTLICHES KOSTENMANAGEMENT. Immer stärker setzt die Fertighaus-
branche auch auf das Potenzial außerhalb der Ein- und Zweifamilienhäuser. Mit denen hatte die Entwicklung des Fertighauses begonnen. Dann folgte die Reihenhausanlage. In weiterer Folge kam – im engen Konnex mit der Liberalisierung der Baugesetzgebungen – der großvolumige beziehungsweise mehrgeschoßige Wohnbau speziell in Holzfertigbauweise hinzu. Die nächste Stufe waren kommunale Einrichtungen in Fertigbauweise. In Graz steht sogar eine Kirche, gebaut aus Fertigteilen, in Kärnten ein Gemeindeamt, weiters Altenheime, Schulen, Kindergärten, Autobahnraststätten und Hotels bis hin zum Universitätscampus. Murhammer: „Es gibt heute eigentlich keine wie immer geartete Einschränkung mehr für die Fertigbauweise und kaum mehr Gebäudekategorien, die
weise angebaut werden muss. Oder wenn generell modernisiert und dies auch mit einer Optimierung der Energieeffizienz verbunden wird. Hier bietet sich der Fertigbau als optimale Lösung an, denn innerhalb der zwei Monate Schulferien ist das Ding fertig. NACHVERDICHTUNG UND RENOVIERUNG. Erfahrung gesammelt und Know-
how haben Fertighausfirmen zum Teil auch schon bei Aufstockungen im innerstädtischen Bereich. Bei dieser Art der Nachverdichtung kann der Fertigbau, zumal in Wien, vor allem damit punkten, dass die auf den Bestand aufgesetzten Fertigteile ein sehr geringes Eigengewicht aufweisen. Und obwohl zum Teil noch in einem Versuchsstadium, ist auch der kleinste Bereich des Fertigbaus erwähnenswert: die Renovierung mit Wandelementen. Die zu renovierende Fassade wird genau vermessen, demFOKUS
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gemäß wird ein Wandelement im Werk gefertigt und dann auf Fassade aufgebracht. Die alte Bausubstanz wird praktisch mit Fertigteilen ummantelt und wärmege-
Ansprechpartner wollen, der auch für die Gewährleistung verantwortlich ist.“ Zum anderen würden Häuser auch durch die Anforderungen an die Energieeffizienz zuneh-
Hanlo-Fertighaus der Hommage-Serie
Wie wird die Entwicklung in den nächsten Jahren aussehen? Murhammer: „Große Unternehmen stehen mit dem Export, dem Inlandsgeschäft und großvolumigen öffentlichen Aufträgen auf drei Standbeinen. Geht eines zurück, steigt in der Regel das andere. Es gleicht sich also, wie man auch zuletzt gesehen hat, immer aus, sodass die Unternehmen sehr gut durchkommen.“ GESCHICKTE
dämmt. Was auch den Vorteil hat, dass in diesen Elementen Leitungsführungen, zum Beispiel für Be- und Entlüftung, eingebaut werden können. Auch Photovoltaik kann man integrieren. „Eine äußerst effiziente Form der Renovierung“, so Verbandsgeschäftsführer Murhammer. Fenster sind schon im Element eingebaut und kommen vorne auf die Fassade drauf, hinten werden die alten Fenster herausgenommen, es ist absolut dicht – und es geht schnell. ALLES AUS EINER HAND. Der großvolumige Wohn- sowie der kommunale Fertigbau, wo der Bauherr eher Generalunternehmer ist, wird in der Regel natürlich schlüsselfertig übergeben. Beim klassischen Fertighaus variiert die Verteilung der Ausbaustufen zwar von Jahr zu Jahr etwas, als ungefähre Größenordnung ist sie laut Murhammer aber wie folgt relativ stabil: 20 Prozent „Ausbauhaus“, 50 Prozent „Belagsfertig“ und 30 Prozent „Schlüsselfertig“. Vor 15 Jahren, als die belagsfertige Stufe so noch nicht definiert war, hatte das „Ausbauhaus“ die Nase vorn. Das hat sich mittlerweile gedreht –„Belagsfertig“ und „Schlüsselfertig“ haben das „Ausbauhaus“ weit überflügelt. „Was zum einen am zunehmenden Convenience-Denken liegt“, so Murhammer – „sprich: daran, dass heute sehr viele Fertighaus-Kunden nur einen 34
FOKUS
mend komplizierter im Bau – und vor allem in der Abstimmung der einzelnen eingebauten Elemente zueinander. „Deshalb wollen auch viele keine drei, vier wechselnde Professionisten mehr, sondern einen, der alles macht, das Haus, die Wärmepumpe, die Heizung – also das gesamte Paket.“ KONSEQUENTE QUALITÄTSPOLITIK. Im
österreichischen Fertighausbau wird traditionell eine äußerst konsequente Qualitätspolitik gefahren. Schon vor über 30 Jahren wurde das Gütezeichen Fertighaus für die Mitglieder des Verbandes geschaffen. Vor Kurzem wurden die Überwachungsrichtlinien noch einmal verschärft. Diese konsequente Qualitätspolitik ist sicher ein Grund dafür, dass das österreichische Fertighaus international sehr stark nachgefragt wird und weltweit einen ausgezeichneten Ruf genießt. Das zeigen zum einen die steigenden Exporte von Einfamilienhäusern und großvolumigen Fertigbauten, zum anderen besteht starkes Interesse ausländischer Delegationen, etwa aus Kanada, Russland oder China, sich österreichische Produktionen anzuschauen und sich hinsichtlich Güteüberwachung genau zu informieren. Österreich ist auch das einzige Land Europas, wo die drei Ausbaustufen des Fertighauses vom Normeninstitut jeweils genormt sind – in der ÖNORM B 2310.
NISCHENSTRATEGIEN.
Kleine Unternehmen wiederum haben es sehr geschickt verstanden, sich in ganz speziellen Nischen zu positionieren, etwa dem Kleingartenhaus. „Oder sie haben spezielles ökologisches Know-how oder punkten mit ganz individueller Planung“, so Murhammer. „Denn die Zeiten, wo das klassische Typenhaus 1:1 wie im Prospekt abgebildet oder wie es im Fertighauszentrum zu sehen ist, verkauft wurde, sind vorbei. Die individuelle Ausführung ist zunehmend angesagt.“ Wenn das alles konsequent so weitergeführt werde, komme die Fertighausbranche auch in wirtschaftlich schlechteren Zeiten gut über die Runden. Wobei es für Murhammer auch noch genug Hausaufgaben zu erledigen gibt: „Ich erinnere an die serienmäßige Ausstattung von Objekten mit gewissen Extras. In diese Richtung wird die Entwicklung auch gehen, nämlich dass das Fertighaus noch mehr zum Gesamtobjekt wird, aus einer Hand geplant, mit Generalunternehmer, und wo in einem Gesamtpaket möglichst viel zum Wohle der Bewohner enthalten ist.“ Und das bei einem auch sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Wenn das gelinge, schaue es für die Zukunft sehr gut aus. SMART EXPO. Quasi als „Shoppingcenter“ für Fertighäuser fungieren Ausstellungsparks wie das Fertighauszentrum Blaue Lagune in Wiener Neudorf, das vergangenes Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feierte und das sich mittlerweile „Smart Expo“ nennt. Das Konzept beinhaltet neben einer Vielfalt an interessanten Präsentationen – mehr als 100 Ausstellerfirmen sind vor Ort vertreten – vor allem auch individuelle TopBeratung und unkompliziertes „Alles aus einer Hand“-Service. Dabei geht es nicht nur um den Kauf eines neuen Hauses mit allen ergänzenden Produkten wie Keller, Garten, Garage & Co., sondern auch um die Sanierung, Renovierung oder ModernisieAPRIL 2013
rung eines bestehenden Domizils. Auch einzelne Ausstattungen und Systeme für optimale Energieeffizienz, umfassenden Einbruchschutz, bequemen Alltag oder gemütliches Relaxen finden sich in der Smart Expo. „Und besonders wichtig ist das Vertrauen zu dem jeweiligen Berater der Fertighausfirma, das ist das Um und Auf bei einer solchen Investition fürs Leben“, betont Mag. (FH) Silvia Gronau, Kommunikation und Social Media für die Blaue Lagune. Auch die vor vier Jahren von der Blauen Lagune eröffnete „Energiewelt“ heißt infolge einer Namensänderung aufgrund des ständig sich verbreiternden Spektrums inzwischen „Technologiewelt“. Denn dort werden nicht nur die unterschiedlichsten Energiesysteme präsentiert, von der Wärmepumpe über die Pelletsheizung und Photovoltaik bis hin zu Innovationen wie etwa einer neuen Möglichkeit, mit Photovoltaik gewonnenen Strom zwischenzuspeichern, sondern auch Ausstattungen zum Smart home wie funkgesteuerte Automationstechniken.
ZUKUNFTSWELTEN. Und schon bald werden in der Smart Expo der Blauen Lagune weitere zukunftsträchtige Themen inszeniert. „So macht zum Beispiel die Tatsache, dass die Menschen immer älter werden und dennoch möglichst lange zu Hause wohnen möchten, die Entwicklung einer ,Generationenwelt‘ mit allen Facetten rund um dieses soziologisch bedeutungsvolle Thema sinnvoll“, so Gronau. Oder die Entwicklung eines Zentrums mit Immobilienangeboten für all jene, die sich für eine Eigentums-, Ferien- oder Vorsorgewohnung interessieren („Welt der Immobilien“). Eine weitere Erlebniswelt könnte sich dem Interior Design widmen, in der es sich um die individuelle Innenausstattung des maßgeschneiderten Zuhauses dreht („Welt des Wohnens“). Aber auch Welten zu spezifischen Ausstattungen wie Kachel- und Kaminöfen („Welt des Feuers“), hochwertige Bäder („Welt des Bades“) oder Fenster- und Haustüren („Welt des Fensters“) sind in der Pipeline. Speziell für den Gewerbebau soll es ein eigenes Informations- und Bera-
tungszentrum rund um das große Potenzial des Baustoffes Holz geben – denn Holz wird in Zukunft für den Städtebau und großvolumigen Objektbau eine noch viel größere Rolle spielen.
Mag. Christian Murhammer, Geschäftsführer des Österreichischen Fertighausverbandes: „Es schaut gut aus für die Zukunft.“
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IMMOBILIEN
Text Hansjörg Preims Fotos Schachnerhaus, Tom, Furgler
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SCHACHNERHAUS Gerade als Familienbetrieb ist es Schachnerhaus ein Anliegen, Häuser zu bauen, die durch die verwendeten Materialien und Baustoffe ein angenehmes und gesundes Wohnen über viele Generationen ermöglichen.
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1 1 Individuelles Schachnerhaus in kubusförmiger Bauweise. Durch das zurückgesetzte Obergeschoß ergeben sich laubengangähnliche Terrassen. 2 Das „Haus Ski Austria“ wurde für die Ski-WM 2013 in Schladming errichtet. Während der WM wurde dieses Haus mit einer Nutzfläche von 240
Quadratmetern vom ÖSV als Kommunikationszentrum genutzt. Nach der WM wurde es wieder abgebaut und wird nun einer anderen Nutzung zugeführt. 3 Über den Dächern: Dachgeschoßaufbau mit vier Wohnungen auf zwei Gründerzeithäusern in Wien. Der komplette Dachstuhl wurde abgetragen und nach einer Bauzeit von rund 6 Monaten waren die vier Wohnungen bezugsfertig.
REKORDVERDÄCHTIG. Als am 4. Februar 2013 als erster offizieller Akt im Rahmen der Ski-WM in Schladming das „Haus Ski Austria“ feierlich eröffnet wurde, konnte sich einer bereits als erster Sieger für sein Team fühlen: Friedrich Schachner – in der Disziplin „Schnelles Hausbauen“. Innerhalb von nur zehn Tagen hatte man das Österreich-Haus bereits so weit aufgebaut, dass das Geschirr für den Gastronomiebetrieb eingeräumt werden konnte. Man war aber nicht nur rekordverdächtig schnell, sondern, wie das Statement von ÖSV-Generalsekretär Dr. Klaus Leistner zum Ausdruck brachte, auch richtig gut: „Mit der Firma Schachner konnte ein kompetenter Partner gewonnen werden, der uns dem Wunsch, das beste ,Haus Ski Austria‘ aller Zeiten zu organisieren, einen großen Schritt näher gebracht hat.“ Nach der WM wurde der Massivholz-Fertigbau der Marke Schachnerhaus in drei Tagen wieder abgebaut, 36
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wechselte den Eigentümer und wird von diesem woanders wieder aufgebaut – nachhaltiger geht es kaum. FIRMENGESCHICHTE. Die Geschichte
des Familienbetriebs Schachner begann im Jahr 1984 mit der Gründung einer Einzelfirma – einer Zimmerei mit Sägewerk, die dann, nachdem man 1986 mit der Produktion von Blockhäusern begonnen hatte, 1991 in die Schachnerhaus GmbH umgewandelt wurde. Im selben Jahr produzierte Schachner auch das erste Fertighaus, das als Musterhaus in der „Blauen Lagune“ in Vösendorf errichtet wurde. Aufgrund stetig steigender Nachfrage auch aus dem Ausland erfolgte 1994 die Gründung der Firma Schachnerholz Vertriebs-GmbH in Bad Wildungen in Deutschland. Der Exportanteil stieg auf bis zu 40 Prozent des Gesamtumsatzes, und neue Musterhäuser wurden in Bad Wildungen, Graz, Salzburg, München und
Vösendorf errichtet. Heute werden im Werk im steirischen Niederöblarn mit einem bis zu 70-köpfigen Mitarbeiterstab – darunter auch drei Holzbaumeister und sehr gut ausgebildete Techniker – 80 bis 100 Fertigteilhäuser im Jahr gefertigt, und zwar fast ausschließlich MassivholzFertigbauten in hochwertigen, individuellen Ausführungen. Seniorchef Friedrich Schachner: „Wir fertigen kaum noch Typenhäuser, sondern planen alles individuell mit unseren Architekten.“ Sohn Jürgen Schachner führt die Geschäfte. INDIVIDUALITÄT. Die Firmenphilosophie von Schachnerhaus wird seit Anfang an von „Individualität beim Hausbau“ bestimmt. Beispiel Einfamilienhaus: Der Kunde wird zunächst einmal durch einen der architektonisch ausgebildeten Schachner-Mitarbeiter eingehend beraten. Aufgrund der Kundenangaben und -wünsche und unter Berücksichtigung der BebauAPRIL 2013
„Mit der Firma Schachner konnte ein kompetenter Partner gewonnen werden, der uns dem Wunsch, das beste ,Haus Ski Austria‘ aller Zeiten zu organisieren, einen großen Schritt näher gebracht hat.“ Dr. Klaus Leistner terstand zumindest zu halten und den Umsatz jährlich etwas zu steigern – die Zufriedenheit der Kunden steht im Mittelpunkt“, so der Seniorchef. „Wichtiger, als jedes Jahr stark wachsen zu wollen, ist uns vielmehr, die Qualität kontinuierlich zu verbessern, das Individuelle noch besser ausbauen, die werkseitige Vorfertigung noch konsequenter zu vertiefen.“ So wird in Zukunft etwa die ganze Elektrik inklusive Steckdosen schon im Werk installiert, um so wenig wie möglich auf der Baustelle verlegen zu müssen. Auch die Wasserinstallationen werden überwiegend schon im Werk eingebaut, Photovoltaikanlagen bereits zur Gänze.
Massivholzhaus. Mit versetzten Pultdächern, großer Terrassenfläche und Keller.
ungsbestimmungen entsteht dann ein erster Entwurf vom Haus. Dieser wird in Abstimmung mit dem Kunden gegebenenfalls noch nachgebessert oder angepasst, und dann wird, nachdem man auch preislich übereingekommen ist, nach Plan gefertigt. Und zwar mit einem innovativen, patentierten Produktionssystem, das es ermöglicht, aus einem Stück Massivholzbohle nach individueller Maßgabe Wände, Dekken und Dach zu fertigen. „Dabei ist es uns gerade als Familienbetrieb ein Anliegen, Häuser zu bauen, die durch die verwendeten Materialien und Baustoffe ein angenehmes und gesundes Wohnen über viele Generationen ermöglichen“, lautet ein Leitsatz im Hause Schachner. Deshalb sei es auch wichtig, die neuesten Techniken in der Herstellung anzuwenden und ein besonderes Augenmerk auf eine nachhaltige Haustechnik zu legen. ÖKOLOGISCH UND NACHHALTIG. Aus
ökologischer Sicht ist allein die Verwendung von Massivholz heimischer Herkunft schon ein sehr hoher Qualitätsfaktor. Schließlich bindet ein Kubikmeter Holz im Laufe seines Wachstums eine Tonne CO2. Und durch den Einsatz als Baustoff wird dieses CO2 langfristig gebunden. Nachhaltigkeit soll aber eben auch in der Haustechnik ihre Fortsetzung finden und eine zunehmend wichtigere Rolle spielen. Jedes Schachnerhaus ist mindestens ein Niedrigenergiehaus. Und die Bewohner sollen so energieunabhängig wie möglich APRIL 2013
sein. Die entsprechende Ausstattung reicht von der Wärmepumpe über einen sehr hohen Anteil an Photovoltaik bis zu Solaranlagen, die fast auf jedem Schachnerhaus schon zu finden sind. „Und wir versuchen“, so Friedrich Schachner, „auch immer mehr, mit intelligenter Steuerung der Haustechnikgeräte den Verbrauch mit Stromeigenerzeugung zu decken.“ Etwa mit einer Steuerung, durch die sich die Waschmaschine dann einschaltet, wenn die Photovoltaikanlage am meisten Strom liefert, in der Regel um die Mittagszeit. UMFASSENDES PORTFOLIO. Neben dem Einfamilienhaus ist Schachnerhaus auch im Tourismusbau stark aktiv. Ein großer Teil davon sind die so genannten Hüttendörfer, die touristisch betrieben werden. Hotelbau, das Mehrfamilien-Wohnhaus und der Bürobau runden das Fertighaus-Portfolio ab. Darüber hinaus nutzt Schachnerhaus auch das große Potenzial, das sich für den Fertigteilbau aus der innerstädtischen Nachverdichtung ergibt, Stichwort Dachgeschoßaufbauten, sehr viele davon natürlich in Wien. In diesem Bereich kann der Fertigteilbau vor allem mit der schnellen Bauzeit und dem geringen Eigengewicht der aufgesetzten Fertigteile punkten, gerade in Wien mit seinen strengen Vorschriften bezüglich Dachausbau „schwer“.
VERDIENSTE FÜR DIE BRANCHE. Schon seit Langem macht sich Friedrich Schachner auch weit über sein Unternehmen hinaus für die Fertighausbranche verdient. Im Österreichischen Fertighausverband war er lange Leiter der Technischen Kommission und ist seit über zehn Jahren im Verbandsvorstand, wo er momentan die Funktion des Vizepräsidenten bekleidet. Weiters ist er Vorsitzender der Berufsgruppe Bau im Fachverband der Holzindustrie. Friedrich Schachner war immer auch für die Lehrlingsausbildung sehr engagiert und hat den noch jungen Lehrberuf Fertigteilhausbauer wesentlich mitgestaltet. Selbst bildet Schachnerhaus mindestens drei Lehrlinge im Jahr aus.
Ing. Jürgen Schachner, Geschäftsführer.
Friedrich Schachner, Gesellschafter und Gründer.
KONTAKT Schachnerhaus GmbH A-8960 Niederöblarn Niederöblarn 106 Tel. +43/(0)3684/28 96
DIE WEITEREN ZIELE. Welche weiteren
info@schachnerhaus.com
Ziele hat Schachnerhaus im Visier? „Unser wirtschaftliches Ziel ist, diesen Mitarbei-
www.schachnerhaus.at
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IMMOBILIEN
Text Hansjörg Preims Fotos HARTL HAUS
FERTIGHAUS
KONSEQUENTE QUALITÄTSSTRATEGIE FOKUS im Gespräch mit KR Dir. Roland Suter, Geschäftsführer von HARTL HAUS und Präsident des Österreichischen Fertighausverbandes.
HARTL HAUS. Modell Liberty
HARTL HAUS hat 2012 mit 42,5 Millionen Euro ein Umsatzplus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr erwirtschaftet. Welche Erfolgsstrategie und Unternehmensphilosophie steckt hinter diesen – trotz wirtschaftlich instabilen Umfelds – guten Verkaufsergebnissen? KR Suter: HARTL HAUS steht für Qualität, Sicherheit und Beständigkeit, denn wir blicken auf eine über 115-jährige Erfolgsgeschichte zurück und in gerade wirtschaftlich unsicheren Zeiten sind dies zentrale Kriterien für die Wahl des Partners, um den Traum vom eigenen Haus zu verwirklichen. HARTL HAUS gilt nicht umsonst als der Qualitätsführer im Fertighausbau mit Zufriedenheitsgarantie, denn bei uns stehen seit jeher der Bauherr und seine individuellen Wünsche im Vor38
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dergrund, ebenso höchste Ausführungsqualität, beste und geprüfte Materialien sowie biologische und energiesparende Bauweise. Zudem bieten wir unseren Kunden nicht nur alles aus einer Hand, sondern sogar alles aus eigener Hand an, von Türen, Holz-Alu-Fenstern, Balkonen, Wintergärten, Möbel, Küchen und so weiter an. Kurz gesagt, bieten wir höchste Qualität zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis an – und der Erfolg gibt uns recht. Sie haben für 2013 angekündigt, „weiterhin Innovationen und neue Impulse in der Fertighausbranche zu setzen“. Welche Innovationen und Impulse darf sich der Kunde da konkret erwarten? Viele Meilensteine am Fertighausmarkt sind auf Innovationen von HARTL HAUS
zurückzuführen, denn als Qualitätsführer ist es unsere Pflicht, ständig am Puls der Zeit zu agieren und vor allem in ökologischer Hinsicht immer wieder neue Impulse zu setzen. Ein zentrales Thema ist natürlich die Energieversorgung. Aktuell bieten wir unseren Kunden ein Photovoltaik-Paket an, das einen besonders einfachen und wirkungsvollen Einstieg in die moderne und umweltfreundliche Photovoltaik-Technologie ermöglicht – und mit der über 50-prozentigen Förderung von HARTL HAUS sogar einen besonders günstigen Einstieg. Jedes Haus wird auf Wunsch mit einer hochwertigen 2-kWpeak-Photovoltaik-Anlage ausgestattet und die Anlage mit über 50 Prozent der Anschaffungskosten gefördert. Über 50 Prozent unserer Kunden haben sich bereits für das Photovoltaik-Energiepaket entschieden. Aber wir arbeiten ständig an der Verbesserung der Gebäudeautomatisation hinsichtlich Wohnkomfort, Sicherheit, Energieanlagensteuerung und vielem mehr. Fertighaus und Ökologie, Passiv-/Niedrigenergiehaus – wie ist da der Stand der HARTL HAUS-Technik? Welches Marktpotenzial sehen Sie in diesem Bereich? Wenn man sich die allgemein veröffentlichten Zahlen ansieht, dann ist das Passivhaus rückläufig. Die Idee des Passivhauses ist grundsätzlich gut, aber andererseits sind alle HARTL-Häuser Niedrigenergiehäuser und in der Grundausstattung so gut und qualitativ hochwertig gebaut, dass der Kunde zehn Prozent Mehrkosten beim Bau offenbar nicht in Kauf nehmen will. Man muss APRIL 2013
Der grundsätzliche Trend geht ganz klar in Richtung Ökologie und Ökonomie.
aber abwarten, ob sich diese Entwicklung fortsetzen wird. Der grundsätzliche Trend geht aber ganz klar in Richtung Ökologie und Ökonomie, sprich: Die heutigen Kunden möchten energiesparende Häuser in Kombination mit einer intelligenten Hausplanung bauen, um auch die Kraft der Sonne zu nützen. HARTL HAUS bietet aufgrund seiner optimierten Wandtechnologie und des Einsatzes biologischer Gipsfaserplatten Niedrigstenergiehäuser an, die hervorragende Energiewerte erzielen. Frage an den Präsidenten des Fertighausverbandes: Die Fertighausbranche setzt – laut einer Studie von Interconnection Consulting – immer stärker auch auf das Potenzial außerhalb der Ein- und Zweifamilienhäuser. In welchen Bereichen kann hier Potenzial genutzt werden? In Fertigbauweise können mehrgeschoßige Wohnhausanlagen und Reihenhäuser ebenso gebaut werden wie Bürogebäude, kommunale Einrichtungen, etwa Schulen und sonstige Gebäude wie Betriebsanlagen, Praxisgemeinschaften, Autobahnraststätten oder Hotels. In Graz steht sogar eine Kirche, gebaut aus Fertigteilen. Das alles wäre im Bereich Neubau anzuführen. Erwähnen möchte ich aber auch die Zu-, An- oder Aufbaumöglichkeiten. Fertighausfirmen haben hier zum Teil schon viel Erfahrung gesammelt, etwa bei Aufstockungen im innerstädtischen Bereich. Bei dieser Art der Nachverdichtung kann der Fertigbau deshalb punkten, weil die aufgesetzten Fertigteile ein sehr geringes Eigengewicht aufweisen. Auch Zubauten, etwa bei Schulen, werden gerne in Fertigbauweise realisiert, weil die Fertigstellung vor Ort sehr rasch geht und die Nutzer der Gebäude oder die Anrainer dadurch weniger gestört werden. Welches Markpotenzial für die Branche sehen Sie im Bereich Objektbauten? Der Fertigbau verzeichnet im großvolumigen Bau kontinuierlich Zuwächse. Von 2011 auf 2012 haben die Mitglieder des Österreichischen Fertighausverbandes in diesem Sektor um acht Prozent zulegen können. Da der heimische Fertighausbau zu einem überwiegenden Teil in einer der Holzbauweisen ausgeführt wird und die APRIL 2013
Akzeptanz dieses ökologischen Baustoffes bei Wohnbaugenossenschaften, Bauträgern und Kommunen merklich zunimmt, sind weitere Steigerungen zu erwarten. Wichtig war auch, dass in den letzten zehn Jahren die Novellen der Bauvorschriften das großvolumige Bauen in einer Holzfertigbauweise deutlich leichter gemacht haben. Wohin geht der Trend bezüglich „Ausbaustufen“ des Fertighauses? In den letzten Jahren hat sich ein sehr deutlicher Trend zu den schlüssel- beziehungsweise belagsfertigen Ausbaustufen gezeigt. Die geringste Ausbaustufe, das Ausbauhaus, rangiert bei einem Anteil von rund 20 Prozent, belagsfertig werden etwa 50 Prozent der Fertighäuser errichtet und der Rest entfällt auf die Stufe schlüsselfertig. 2012 hat das Ausbauhaus zwar erstmals seit Langem wieder etwas mehr an Bedeutung gewonnen, in Summe dominierten aber auch im vergangenen Jahr die höheren Ausbaustufen. Was macht österreichische Fertighausqualität im internationalen Vergleich aus? Dass österreichische Fertighausqualität international sehr stark nachgefragt wird, zeigen zum einen die steigenden Exporte von Einfamilienhäusern und großvolumigen Fertigbauten, wobei die Wertschöpfung durch die Vorfertigung in den österreichischen Produktionshallen im Inland erzielt wird. Zum anderen merken wir am starken Interesse ausländischer Delegationen, etwa aus Kanada, Russland oder China, dass die heimische Fertigbaubranche weltweit einen ausgezeichneten Ruf genießt. Das Kerninteresse der ausländischen Interessenten sind Technologietransfers. Zu verdanken ist diese Entwicklung sicher zu einem Großteil der konsequenten Qualitätsstrategie, der sich die Mitglieder des Österreichischen Fertighausverbandes verschrieben haben. Sie machen den Löwenanteil der heimischen Branche aus, und die Fremdüberwachungen, welche die Voraussetzung für das Gütezeichen Fertighaus sind, garantieren hervorragende Qualität. Österreich ist zudem das einzige Land Europas, das über eine eigene Fertighausnorm, die ÖNORM B 2310, verfügt.
Wie wird sich die österreichische Fertighausbranche aus Ihrer Sicht in den nächsten Jahren entwickeln? Zukunftsprognosen sind immer ein wenig schwierig. Aus meiner Sicht werden bei den großen Herstellern die drei Standbeine inländische Privatkunden, Export und großvolumiger Bau sich noch deutlicher ausprägen und damit die Unternehmen absichern. Kleinere Betriebe werden sich zunehmend in speziellen Nischensegmenten, etwa im Bereich Kleingartenhaus, positionieren. Beide Entwicklungen versprechen mittel- bis langfristig eine Sicherung der Unternehmen und der Arbeitsplätze, trotz immer noch angespannter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Inwieweit die Branche in den nächsten Jahren Innovationen, etwa bei der Gebäudeautomatisation oder der Ökologie, bieten wird, bleibt abzuwarten, ich bin jedoch sehr optimistisch, dass aus diesen Bereichen künftig vieles „serienmäßig“ in Fertighäusern zu finden sein wird. Q
ZUR PERSON KR Dir. Roland Suter ist geschäftsführender Gesellschafter der HARTL HAUS Holzindustriegesellschaft m.b.H. und Präsident des Österreichischen Fertighausverbandes. Die Geschäftsführung von HARTL HAUS – in dieser Funktion ist er verantwortlich für Verwaltung, Marketing und Export – teilt er sich mit seinem Bruder, Dir. Peter Suter, der für Technik und Werk verantwortlich zeichnet. www.hartlhaus.at
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Text Peter Matzanetz Fotos FOKUS
IMMOBILIEN
Volle Ränge bei der Eröffnung. FOKUS-Herausgeber Dr. Alexander Scheuch im Experten-Talk mit Komm.-Rat Michael Pisecky, Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der Wirtschaftskammer Wien (rechtes Bild).
GEWINNENDES KONZEPT
ALLES NEU: 1. WIENER IMMOBILIENMESSE Die Premiere und das Angebot der „WIM“ war auf den boomenden Immobilienmarkt im Großraum Wien, Niederösterreich und Burgenland ausgerichtet. Ein optimaler Mix aus Angebot, Beratung und Marktplatz.
AUFTAKT. Die „WIM“ ist eine neue Messeplattform, die speziell auf den Bedarf von Immobilien-Privatkunden, also auf all jene, die Wohnimmobilien anbieten oder suchen, zugeschnitten ist. Das Immobilienangebot umfasste sowohl Wohnungen in der Stadt (Miete und Kauf) als auch Häuser oder Grundstücke sowie einen eigenen Bereich für Kunden, die nach passenden Immobilienmaklern suchen. An der Erstausgabe hatten sich viele namhafte Unternehmen beteiligt, darunter BUWOG, Mischek Bauträger, sREAL, Raiffeisen evolution, BIP Immobilien, SÜBA, FLAIR, DURST-BAU oder BAWAG P.S.K. sowie die Österreichische Notariatskammer. Drei der „IMMY“Preisträger 2012 waren ebenfalls mit an Bord: Mag. Pfeifer Immobilien, EHL Immobilien und SEG. Insgesamt sei es ein interessanter Publikumsmix aus Anlegern, jungen Familien, zahlungskräftigen Besuchern und Eigentümern gewesen, die Immobilien anzubieten haben und dafür 40
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einen Makler suchen. Der Messe-Hauptinitiator der neuen Wiener Wohnbaumesse Harald Schippl, der auch mit einem eigenen Wohnbauunternehmen als Messeaussteller vertreten war, bestätigte Tage nach der Veranstaltung den Erfolg: „Unter den Ausstellern war man von der Menge und der Qualität des Publikums begeistert.“ Seine „Initiative Aktive Immobilienwirtschaft“ hätte den Ruf nach dem neuen Messeformat innerhalb der Branche erhört und dieses dann gemeinsam mit Reed Exhibtions Messe Wien umgesetzt. „Das Messekonzept ist sowohl auf die Endverbraucher als auch auf die Branchenvertreter abgestimmt“, meint Schippl. Vor allem die großen Wiener Wohnungserrichter und Maklerbüros waren anwesend und hatten hier bis zu 30 verschiedene Projekte in Vermarktung. Für FOKUS als Medienpartner und etabliertes Leitmedium in der Branche auch in Zukunft ein relevanter Marktplatz mit Potenzial. Q APRIL 2013
Das Glorit-Management im Fokus (li.). IMMY-Seriengewinner Mag. Michael Pfeifer und sein Team (re.).
Initiatoren. Harald Schippl, WKO WienPräsidentin Komm.Rätin Brigitte Jank und Dr. Silvia Wustinger-Renezeder, SEG Wien (re.).
"IMMY"-Preisträger Mag. Pfeifer und Team.
Vielfalt. Raiffeisen evolution, Eresnet, DURST-BAU, ITH Schantl, Fachgruppe Wien, immo-humana.
Gelungener Auftritt von IMMOfair mit eigener FOKUS-Covermutation aus Anlass der 1. „WIM“ (re.).
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Text Hansjörg Preims
ENGEL & VÖLKERS
VÖSENDORF
WOHNIMMOBILIEN-SHOP IN MÖDLING ERÖFFNET
CRANPOOL ERÖFFNETE NEUEN STANDORT
Ausstellungsfläche. Auf über 1.000 m2 präsentiert Cranpool in Vösendorf sein umfangHelfried Mück
reiches Sortiment.
Q Engel & Völkers baut sein Netzwerk im Raum Wien weiter
Q Cranpool, der Spezialist auf dem Gebiet Pool- und Saunabau,
aus. Nach Wien Zentrum und Wien Döbling eröffnet der geschäftsführende Gesellschafter Helfried Mück einen weiteren Wohnimmobilien-Shop in Mödling. „Damit verstärken wir unsere Präsenz im Umland der österreichischen Hauptstadt und freuen uns, potenziellen Suchkunden auch hier das Netzwerk und den Service von Engel & Völkers anzubieten“, sagt Mück. Der neue Shop befindet sich in einem historischen Haus am Freiheitsplatz 2. Engel & Völkers Mödling wird erstklassige Villen und Einfamilienhäuser als auch repräsentative Eigentums- und Dachgeschoßwohnungen, Penthäuser und Grundstücke in den besten Lagen vermitteln. „Die Nachfrage nach exklusiven Wohnimmobilien ist in den Randgebieten von Wien enorm hoch. Wir bieten unseren Interessenten eine umfangreiche, professionelle Beratung an, ob sie nun eine Liegenschaft kaufen oder mieten möchten, sich über Preise informieren wollen oder eine Immobilienbewertung benötigen. Derzeit gibt es viele Möglichkeiten, hochwertige Objekte zu erwerben“, so Mück.
eröffnete am 4. April 2013 seinen neuen Standort in Vösendorf. Auf einer Fläche von über 1.000 Quadratmetern präsentiert Cranpool sein umfangreiches Sortiment: Gezeigt werden vier verschiedene Pools im Echtbetrieb – und für all jene, die bereits ihr eigenes Schwimmbad oder eine Sauna besitzen, wird in der 80 Quadratmeter großen Verkaufszone das notwendige Zubehör, angefangen von Pflegemittel, Filter, Gegenschwimmanlagen, automatischen Bodensaugern, Scheinwerfer bis hin zu Ersatzteilen wie Dichtungen und andere Verschleißteile der Schwimmbadtechnik angeboten. Cranpool ist bereits seit über 40 Jahren erfolgreich im Geschäft tätig und verkauft pro Jahr über 800 Pools. „Wir freuen uns sehr, dass so viele Gäste gekommen sind, um gemeinsam mit uns die Eröffnung unseres neuen Shops und damit auch den Auftakt der Poolsaison zu feiern“, so Mag. Wolfgang Grabner, Geschäftsführer Cranpool & Vizepräsident im Schwimmbadverband Österreich.
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FOKUS
APRIL 2013
FOTO: CRANPOOL
FOTO: ENGEL & VÖLKERS
WIRTSCHAFTSSTANDORT NIEDERÖSTERREICH
HYPO NOE REAL CONSULT
NEU AUFGESTELLT INS JAHR 2013 Bis dahin legte die HYPO NOE Real Consult ihren Fokus vor allem auf den Bereich Projektabwicklung und gegründeten HYPO Immobilienmanagement. Für den NOE-Tochter HYPO NOE Schwerpunkt Projektabwicklung Immobilienmanagement aufGeschäftsführerebene zeichnete bis 1. April 2013 Merten Trompler verantwortlich. Aufgrund seiner bevorstehenden Pensionierung schied er mit Ende März aus der HYPO NOE Real Consult aus. Ihm folgt der Baufachmann Kurt Rusam nach. Der seit mehreren Jahren bei der HYPO NOE Gruppe im Bereich Beteiligungsmanagement tätige Jurist Jürgen Nageler komplettiert das Dreiergespann – als Geschäftsführer in den Bereichen Finanzen, Recht und Organisation der HYPO NOE Real Consult. Nageler folgt Günther Fuchsbauer nach, der künftig als Geschäftsführer der 2013 neu gegründeten HYPO NOE Immobilienmanagement GmbH - ebenfalls einer Tochter der HYPO NOE Gruppe – verantwortlich zeichnet. Günther Fuchsbauer,
FOTO: HYPO NOE
Geschäftsführer der neu
v.l.n.r.: Die neue Dreier-Geschäftsführung der HYPO NOE Real Consult Kurt Rusam, Simone Selden und Jürgen Nageler
Q Die HYPO Niederösterreich Tochter HYPO NOE Real Consult GmbH hat mit April 2013 eine neue Dreier-Geschäftsführung. Neben der bereits 2012 in die Geschäftsführung eingestiegenen Simone Selden sind seit März 2013 auch Jürgen Nageler sowie seit April 2013 Kurt Rusam Mitglieder der Geschäftsführung des auf die Bereiche Projektentwicklung und -management sowie Immobilienbewirtschaftung spezialisierten Unternehmens.Simone Selden wurde zur Verstärkung der Geschäftsführung für den Bereich Projektentwicklung an Board geholt.
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LD : NEWA
Geförderte Reihenhäuser und Wohnungen
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Q Der international tätige Polymerverarbeiter REHAU aus Guntramsdorf stellte auf der diesjährigen ISH, der Weltleitmesse für innovatives Baddesign, energieeffiziente Heizungsund Klimatechnik und erneuerbare Energien, den neuen Raumregler Nea zur Temperaturregelung von Flächenheizungssystemen, vor. Neben dem modernen, attraktiven Design überzeugt das Geräte durch einfache Bedienung, unkomplizierte Montage und komfortablen Funktionen. Drei Varianten werden ab Mitte des Jahres 2013 erhältlich sein: Heizen (H), Heizen mit Zeitschaltprogramm (HT) sowie Heizen/Kühlen mit Zeitschaltprogramm (HCT). Der Regler wird in den Varianten 230 V und 24 V angeboten.
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www.gedesag.at | Tel. 02732 / 833 93
Bahnzeile1 | 3500 Krems / Donau
WIRTSCHAFTSSTANDORT NIEDERÖSTERREICH
Text Andreas Besenböck Fotos Shutterstock
DER TRAUM VOM HAUS IN NIEDERÖSTERREICH
FAST JEDER ZWEITE SUCHT EIN EINFAMILIENHAUS Ein eigenes Haus samt Garten – davon träumen auch die Niederösterreicher. Die Erfüllung dieses Traums ist in Niederösterreich aufgrund der niedrigen Preise und des großen Platzangebots leichter möglich, denn hier liegen die Preise deutlich unter dem österreichischen Durchschnitt.
NACHFRAGE. In Niederösterreich gibt es traditionell einen starken Trend zum Einfamilienhaus. Nach einem leichten Auf und Ab liegt die Nachfrage nach den eigenen vier Wänden mit Grundstück aktuell bei 45 Prozent. Hintergrund dafür sind die im österreichweiten Vergleich relativ günstigen Preise und das große Platzangebot, etwa im Gegensatz zu Tirol. Deutlich weniger gefragt sind Mietwohnungen mit 19 Prozent. Eigentumswohnungen liegen mit 15 Prozent an dritter Stelle. Mit knapp 10 Prozent 44
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liegen Grundstücke auf Platz vier. Neben dem Wunsch, das eigene Traumhaus zu bauen, spielt hier mittlerweile auch der Gedanke an eine sichere Investition eine Rolle. „In Niederösterreich ist das Einfamilienhaus im Grünen die am meisten nachgefragte Immobilienart. Beinahe jeder Zweite sucht aktuell nach einem eigenen Haus. Grund dafür sind vor allem die geringen Anschaffungskosten und das große Angebot an Einfamilienhäusern. Aber auch in Niederösterreich hat die Suche nach einer sicheren Geld-
anlage in den vergangenen Jahren die Immobilienpreise hochgetrieben“, so Alexander Ertler, Immobilienexperte und Geschäftsführer von IMMOBILIEN.NET. PREISE – HINTERGRUNDINFOS. Niederösterreich gehört traditionell eher zu den günstigeren Bundesländern. Vor allem bei Eigentumswohnungen, aber auch bei Einfamilienhäusern liegt das größte österreichische Bundesland deutlich unter dem österreichischen Durchschnitt. Besonders hohe Preise muss APRIL 2013
Niederösterreich wird eine positive Entwicklung auf dem Immobilienmarkt erleben.
man in der Umgebung von Wien, in Bezirken wie Mödling oder Wien-Umgebung bezahlen. Landesweit muss man für Eigentum im Durchschnitt mit 1.600 bis 1.800 Euro pro Quadratmeter rechnen. PREISE – FAKTEN. Die Preise für Eigentumswohnungen sind in den vergangenen zwölf Monaten relativ stark gestiegen, insbesondere in den Bezirken Scheibbs, Waidhofen an der Thaya und Wiener Neustadt. Dort gab es Preissteigerungen im zweistelligen Bereich. Im Durchschnitt muss man mit 1.650 Euro pro Quadratmeter bei gebrauchten Wohnungen in Niederösterreich rechnen. Bei neuwertigen Wohnungen liegt der Durchschnitt bei ungefähr 2.800 Euro pro Quadratmeter. Die Preise für EinfamilienhäuAPRIL 2013
ser liegen nur knapp über denen für gebrauchten Eigentumswohnungen. Für die eigenen vier Wände mit Grundstück zahlt man nach einem Anstieg von 5,7 Prozent im vergangenen Jahr niederösterreichweit im Schnitt 1.800 Euro. Grundstücke liegen im österreichweiten Vergleich relativ gleichauf. Nach einem geringen Anstieg von knapp 3 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten liegt der Preis für den Quadratmeter in Niederösterreich ungefähr bei 98 Euro im Durchschnitt. Erfreuliche Nachrichten gibt es für Mieter. Auf dem freien Mietwohnungsmarkt gab es nur einen leichten Preisanstieg von 1 Prozent, also unterhalb der Inflationsrate. Mit 7,7 Euro im Schnitt liegen die Mietpreise in Niederösterreich etwa zwei Euro unterhalb des österreichweiten Durchschnitts.
Alexander Ertler: „Wohneigentum bleibt in Niederösterreich sehr beliebt. Aber auch hier hat der Trend zur sicheren Wertanlage die Preise mitunter stark steigen lassen. Vor allem in den Bezirken rund um Wien gab es stärkere Preisentwicklungen nach oben. In einigen abgelegenen Gegenden mit unterdurchschnittlicher Infrastruktur gibt es aber auch Preisrückgänge. Die Preisanstiege bei Eigentum, gekoppelt mit relativ günstigen Mietpreisen, werden in den kommenden Monaten und Jahren einen Anstieg bei der Nachfrage und dem Preis für Mietwohnungen bringen. Insbesondere die Landeshauptstadt St. Pölten mit der neuen und schnelleren Bahnanbindung nach Wien und moderner Infrastruktur wird eine positive Entwicklung auf dem Immobilienmarkt erleben.“ Q FOKUS
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WIRTSCHAFTSSTANDORT NIEDERÖSTERREICH
Text Hansjörg Preims Fotos mss Vorlaufer, P. Görgl, aufsichten.com, commons. wikimedia.org, Edlauer
ST. PÖLTEN IM AUFWIND
FACETTENREICH In kaum einem österreichischen Bundesland ist die Landschaft des Immobilienmarktes so „durchwachsen“ wie in Niederösterreich. Korneuburg. Sehr stabiler Markt mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.
STEILES PREISGEFÄLLE. Hier das Um-
land von Wien, überstrapazierterweise auch Speckgürtel genannt, der vor allem südlich der Bundeshauptstadt durch den starken Zuzug aus der Großstadt in den vergangenen 20 Jahren reichlich angefüttert wurde und entsprechend hochpreisig ist. Dort das strukturschwache Waldviertel mit Niedrigstpreisen für Grundstücke. Und in der Mitte St. Pölten, obwohl Landeshauptstadt des größten österreichischen Bundeslandes, nach wie vor eine der preisgünstigsten. In kaum einem österreichischen Bundesland ist die Landschaft des Immobilienmarktes so heterogen und facettenreich wie in Niederösterreich. LEBENSWERTES ST. PÖLTEN. In einzelnen Segmenten hat St. Pölten im letzten Jahr zwar Eisenstadt überholt, aber über alle Segmente hinweg, sowohl bei Grundstücken wie auch bei Einfamilienhäusern oder Zinshäusern, ist es eine sehr günstige 46
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Landeshauptstadt. Wobei dies freilich zu dem Umstand in Relation zu setzen ist, dass St. Pölten erst 1986 zur Landeshauptstadt erhoben wurde – seitdem konnte nämlich in allen Bereichen zugelegt werden. Alle wichtigen Institutionen haben ihren Standort für Niederösterreich nach St. Pölten verlegt. Auch zahlreiche Firmen haben hier seither Fuß gefasst beziehungsweise die bestehenden Standorte im Stadtgebiet beträchtlich ausgebaut. „St. Pölten ist wahrscheinlich eine der lebenswertesten Landeshauptstädte“, sagt Georg Edlauer, Fachgruppenobmann der NÖ Immobilienund Vermögenstreuhänder. „Es gibt hier nicht nur ein gutes Angebot an Arbeitsplätzen, sondern auch sehr schöne Freizeitangebote – und neuerdings, dadurch, dass man mit der Bahn in 23 Minuten in Wien ist, einen weiteren großen Benefit.“ ZEICHEN AUF WACHSTUM. Für St. Pöltens Bürgermeister Mag. Matthias Stadler
stehen jedenfalls „alle Zeichen auf Wachstum und kontinuierliche positive Entwicklung“. Allerdings unter zwei Voraussetzungen: Die positive Entwicklung der Stadt werde in der Zukunft davon abhängen, wie es gelinge, zum einen den Pendlerstrom von und nach St. Pölten sinnvoll zu lenken, „damit die hohe Lebensqualität nicht unter die Räder kommt“, und zum anderen entsprechenden Wohnraum bereitzustellen, so das Stadtoberhaupt. Der Wohnbau müsse stärker vorangetrieben werden. Deshalb fordert Stadler auch die Wiedereinführung der Zweckbindung für Wohnbaufördergelder. Georg Edlauer traut St. Pölten in den nächsten Jahren eine ähnliche Entwicklung zu wie etwa den Städten Korneuburg und Stockerau, wo aufgrund der attraktiven Verkehrsanbindung an Wien in Kombination mit der Infrastruktur einer Bezirksstadt und dem Umstand, dass man südlich von Wien mit den Immobilienpreisen sehr oft schon hart an der Grenze des APRIL 2013
Mit der Bahn in 23 Minuten in Wien – ein weiterer großer Benefit für St. Pölten.
Leistbaren ist, sehr gerne gekauft wird. Genauso könnte St. Pölten zunehmend in den Fokus derer rücken, „die nicht in Wien bleiben wollen oder sich ihre gewünschte Wohnform in Wien nicht leisten können“, so Edlauer. Zumal die Entfernung zum Ballungszentrum Wien jetzt weniger durch Kilometer bestimmt werde als vielmehr durch die Fahrzeit. SUCHERMARKT UM WIEN. Südlich von
Wien sieht auch Peter Weinberger, Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien, die Grenzen des Leistbaren vielfach erreicht. Deshalb gebe es eine Nachfrageverschiebung beziehungsweise insofern eine Neuorientierung, als man sich leistbarere Grundstücke suche – und diese nördlich von Wien noch finde. Hauptsächlich in Korneuburg bis Stockerau, aber auch im Hinterland von Klosterneuburg, das laut Weinberger immer interessanter wird. „Aber wir haben generell einen Suchermarkt rund um APRIL 2013
Wien und somit ein geringes Angebot – was noch sichtbarer wäre, wenn es auch so viele Angebote wie Nachfragen gäbe. Aber man kommt mit dem Bauen nicht nach“, so Weinberger. „Es gibt mittlerweile auch viele Anleger, die von Wien nach Niederösterreich ausweichen, weil es auch in Wien nicht viele Anlegerobjekte gibt.“ Dadurch sei der Anlegermarkt auch rund um den Speckgürtel wesentlich interessanter geworden. Und werde sich noch verstärken. Im Zusammenhang mit der Preisentwicklung sei in Niederösterreich auch ein größerer Mietmarkt entstanden. „Weil Wohnungen und Häuser einfach immer teurer, immer weniger leistbar werden“, so Weinberger. Sehr stabile Märkte mit einem guten PreisLeistungs-Verhältnis sind für Weinberger die Gegenden Tulln und Korneuburg. „Dort ist man zwar auch schon auf einem sehr hohen Niveau, aber es ist eine weitere Preissteigerung zu erwarten – weil die Zuwande-
rungsrate dort sehr hoch ist und somit die Nachfrage stabil hoch bleibt.“ Genauso gut schaue es vom Preis-Leistungs-Verhältnis her in Gegenden wie Hainburg oder Bruck aus: „Durch den Zuzug, der dort eher vom Ausland kommt, ist die Nachfrage sehr hoch, und die Preise sind korrekt.“ ÜBER DER DONAU. Eine Interessenver-
lagerung vom Süden Wiens ins nördliche Umland beobachtet auch Ing. Christine Weber von Immobilien Weber, Klosterneuburg. „Dadurch, dass die Grundstücke ja nicht nachwachsen und aufgrund der guten Verkehrsanbindung an Wien legt die Gegend über der Donau – Korneuburg, Bisamberg – massiv zu“, so die Expertin. Und genauso werde sich in Zukunft der Markt auch verstärkt in Richtung Tulln entwikkeln – aufgrund der Verkehrssituation, Stichwort neue Bahn. Auch im Raum Klosterneuburg sei die Nachfrage für Wohnungen gut, vor allem aber für EinfamilienFOKUS
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High Speed. Der neue Bahnhof Tullnerfeld soll die Weichen für einen großen Aufschwung in der Region stellen.
häuser und Grundstücke. Auf Angebotsseite gebe es derzeit aber nicht sehr viel am Markt, auch nicht mehr viele Grundstücke. „Die Interessenten sind aber auch extrem wählerisch geworden“, konstatiert Weber. Einzelne Parameter wie zum Beispiel Lärm beziehungsweise Ruhelage fielen bei der Bewertung zunehmend mehr ins Gewicht. Lärm sei ein absolut negatives Kriterium, viel schlimmer als früher, detto eine nordseitige Lage oder eine Wohnung in Klosterneuburg ohne Balkon oder Terrasse. AUFSCHWUNG DURCH HL-BAHN. Als
aufstrebende Region gilt auch das Tullnerfeld, also die Region zwischen Krems und dem Riederberg und von Wagram im Norden bis zum Wienerwald im Süden. Insbesondere von dem Bereich südlich von Tulln bis hin zum Flachberg und Riederberg erwartet man sich in den nächsten Jahren einen großen Aufschwung. Buchstäblich die Weichen dafür stellen soll der neue Bahnhof Tullnerfeld im Dreieck zwischen Pixendorf, Judenau und Langenrohr als die einzige Station der neuen Hochleistungsbahn zwischen Wien und St. Pölten – schließlich ist man dann in 15 Minuten in Wien und in 20 Minuten in Niederösterreichs Hauptstadt. Diese für das Tullnerfeld völlig neue Dimension der Verkehrsanbindung an die Ballungszentren hat den Plan konkret werden lassen, in unmittelbarer Nähe zum neuen Bahnhof den Wohnpark Tullnerfeld entstehen zu lassen. Das Ange48
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bot im Wohnpark umfasst Bauparzellen, Doppelhäuser und Eigentumswohnungen. 23 der 48 Einfamilienparzellen wurden bereits verkauft, einige der Einfamilienhäuser sind bereits errichtet und schon bewohnt. Verkaufsstart für die Eigentumswohnungen wird Anfang bis Ende Mai 2013 sein. Mit der Errichtung der Wohnhausanlage wird Ende des Jahres begonnen. WOHNPARK TULLNERFELD. Laut Sylvia Schwarzenauer von der für Vertrieb und Marketing des Wohnparks Tullnerfeld zuständigen auritas finanzmanagement gmbh besteht sehr großes Interesse, sich dort niederzulassen. Nicht zuletzt eben durch die Bahnhofsnähe, aber auch aufgrund verschiedener Aspekte wie Fernwärme, kostenlose Parkplätze im Wohnpark wie auch auf dem gesamten Bahnhofsareal, viele verschiedene Einkaufsmöglichkeiten rund um den neuen Bahnhof und weiterführend neben dem Wohnpark wählbare Grundstücksgrößen wie auch eine frei wählbare Bebauung. Zusätzlich machen ein eigener Rad- und Fußgängerweg und die darauffolgende rasche Verbindung nach Wien und St. Pölten Lust auf Wohnen am Land – nicht mehr Stadt oder Land, sondern sowohl als auch. „Aus ökologischer Sicht sind durch die eigens errichtete Biomasse-Fernwärme die hohen Förderungen des Landes Niederösterreich sehr interessant“, so Schwarzenauer. „So soll jeder hier ansässigen Person ein energieeffizientes Leben mit höchstem
Grad an Lebensqualität garantiert werden.“ Welche Infrastruktur ist für die Bewohner des Wohnparks Tullnerfeld vorgesehen? Und welches Wertentwicklungspotenzial sieht Schwarzenauer für diese Region? „Die Wohnqualität im Tullnerfeld ist durch das hervorragende Freizeit-, Kultur- und Bildungsangebot in nächster Nähe sehr gut. Die Infrastruktur für den Wohnpark wird mit der Errichtung eines Betriebsgebäudes – Büroflächen, Lebensmittelhändler, Trafik, Apotheke, Einkaufmöglichkeiten – neben dem Tullnerfelder Bahnhof zusätzlich zum ausgewogenen Angebot in Langenrohr, sechs Minuten von Pixendorf entfernt, optimal abgedeckt. Eine eigene Bushaltestelle für den Wohnpark Tullnerfeld erleichtert in Zukunft zusätzlich den Alltag, zum Beispiel Schulbusse.“ Aufgrund der Hochleistungsstrecke habe das Tullnerfeld jedenfalls ein enormes Wertentwicklungspotenzial, ist Schwarzenauer überzeugt. WALDVIERTEL. Als niederösterreichisches Sorgenkind am Immobilienmarkt gilt das Waldviertel. Wiewohl: „Es steigen zwar dort die Preise nicht, aber es ist seit Jahren ein sehr stabiler Markt“, sagt Peter Weinberger von Raiffeisen Immobilien, selbst ein Waldviertler. Und der begehrte Zweitwohnsitz im Waldviertel werde wieder interessanter. So gesehen sei es ein stabiler Nachfragemarkt, aber eben auf einem sehr niedrigen Niveau. „Spürbar ist wie in ganz Niederösterreich auch im Waldviertel, dass wieder APRIL 2013
Gute Nachfrage. Korrekte Preise in Hainburg.
mehr ältere Gebäude gekauft und saniert werden“, so Weinberger. „Weil die Baukosten für ein Neugebäude meistens doch um einiges höher sind als die Sanierung.“ Vor allem könne man die Sanierung auch schrittweise durchführen, zunächst einmal die Fenster und in einigen Jahren dann das Dach. ABGESCHWÄCHTER TREND ZUM EIGENTUM. Unmittelbar im Nachhang zur
Finanzkrise gab es wie fast überall auch in Niederösterreich einen sehr starken Anstieg der Nachfrage für Anlageobjekte. „Bei Eigentumswohnungen beispielsweise hat die Nachfrage das Angebot bei Weitem überstiegen“, sagt Fachgruppenobmann Edlauer. Dieser ganz große Hype flache jetzt aber wieder etwas ab. Jene, die investieren wollten, hätten das mittlerweile schon getan, und vom Angebot her sei man derzeit eher zurückhaltend. „Es verkauft einer ja auch nicht, wenn er nicht unbedingt muss oder keine Alternativinvestition vorhat.“ Der Trend zum Eigentum sei aber nach wie vor gegeben – wenngleich etwas abgeschwächt, „bedingt auch durch die Unsicherheiten hinsichtlich dessen, was den Vermieter in Zukunft auf der rechtlichen Ebene erwartet, und hinsichtlich der Frage, welche Erschwernisse der Gesetzgeber noch vorhat“, so Edlauer. EINFAMILIENHAUS-LAND. Wohnwunsch
Nummer 1 der Niederösterreicher ist jedenfalls nach wie vor das EinfamilienAPRIL 2013
haus. „Wobei dies aber oft an der Finanzierbarkeit scheitert“, so Edlauer. Deshalb begnüge man sich oft mit einem Kompromiss, etwa in Form eines Reihenhauses. Oder: „Insbesondere bei jüngeren Paaren muss dieser Wunsch oftmals ein paar Jahre zurückstehen, die Alternative ist dann die Miete.“ Grundsätzlich aber sei der typische Niederösterreicher „einer, der sehr gern sein Haus mit Garten hat“. Auch laut RE/MAX-ImmoSpiegel 2012 ist Niederösterreich das klassische Einfamilienhaus-Land. Aber auch mit 4.045 Wohnungen liege Niederösterreich an zweiter Stelle hinter Wien, wenngleich die Anzahl im Vergleich zu 2011 um 5,3 Prozent zurückgegangen sei, heißt es. Die meisten Wohnungen seien in den Bezirken Mödling (641), Wien-Umgebung (536) und Baden (452) gehandelt worden. ENORME PREIS-BANDBREITE. Die Woh-
nungspreise werden vom RE/MAX-ImmoSpiegel 2012 wie folgt ausgewiesen: Typischerweise kostete eine Wohnung in Niederösterreich 110.558 Euro oder 1.489 Euro pro Quadratmeter – im BundesländerVergleich die drittbilligsten Wohnungen und die zweitbilligsten Quadratmeterpreise. Der Unterschied kommt daher, dass die Wohnungen die zweitgrößten im Bundesgebiet sind. Die Preise sind zum Vorjahr minimal gefallen, nämlich um 0,3 Prozent pro Wohnung. Die Bandbreite der Wohnungspreise ist aber enorm: Der Bezirk
Fachgruppenobmann Georg Edlauer. Er traut St. Pölten in den nächsten Jahren eine ähnliche Entwicklung zu wie den Städten Korneuburg und Stockerau.
Mödling liegt mit 167.855 Euro über dem Wiener Preisniveau und knapp darunter findet sich Wien-Umgebung (Klosterneuburg, Purkersdorf) mit 152.107 Euro. Im Bezirk Gmünd beträgt das Preisniveau etwa 33.134 Euro oder 46.204 Euro in Horn. Die Landeshauptstadt St. Pölten liegt mit 78.418 Euro nur knapp über Eisenstadt, der billigsten Landeshauptstadt Österreichs, aber weit hinter alle anderen Landeshauptstädten. Zugelegt haben die Wohnungspreise in den Bezirken Amstetten (+11,9 %), Hollabrunn (+12,4 %), Horn (+15,6 %), Krems Stadt & Land (+15,8 %), Mistelbach (+25,4 %) und St. Pölten Land (+13,7 %), St. Pölten Stadt (+11,25 %) und Wien Umgebung (+11,1 %). Nachgelassen haben dagegen unter anderem die Bezirke Bruck/Leitha (–8,2 %), Lilienfeld (–2,8 %) und Neunkirchen (–12,4 %), Tulln (–4,3 %) und Wiener Neustadt (–2,7 %). Bei Einfamilienhäusern erwarten RE/MAXMakler aus Niederösterreich eine Preissteigerung von 2,7 %, bei Baugrundstücken 2,4 %. Eigentumswohnungen in zentralen Lagen sollen um 5,8 %, an Stadträndern um 1,9 % steigen und in Landgemeinden um 2,3 % sinken. Mietwohnungen in zentralen Lagen sollen um 5 % steigen, an Stadträndern um 2 % und in Landgemeinden um 1,1 % sinken. „Wie so oft ist es in den Zentren also teuer, an der Peripherie günstiger und in einiger Entfernung geradezu billig“, so der abschließende Kommentar der RE/ MAX-Makler. Q FOKUS
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WIRTSCHAFTSSTANDORT NIEDERÖSTERREICH
Text Hansjörg Preims Fotos HYPO NOE
ALLES AUS EINER HAND
DIE HYPO NOE IMMO-SERVICEKETTE die Experten auf die Ressourcen und das Netzwerk des gesamten Konzerns zurück. Die Dienstleistungen gehen weit über die einfache Entwicklung und Finanzierung hinaus. Durch das umfangreiche Tätigkeitsportfolio kann die HYPO NOE Gruppe schnell, gut vernetzt und flexibel reagieren sowie für nahezu jeden Bedarf ein maßgeschneidertes, individuelles Gesamtangebot erstellen. FINANZIERUNG. Der Schwerpunkt der
Gemeinsam mit ihren Tochterunternehmen bietet die HYPO NOE Gruppe die gesamte Servicekette rund um Immobilienprojekte an. Ein "Best Practice" Beispiel bildet dabei die neu errichtete HYPO NOE-Konzernzentrale in St. Pölten (Foto). KUNDENBETREUUNG. Ihre Kunden bei Immobilienprojekten noch intensiver als bisher betreuen – das ist das Ziel der HYPO NOE Gruppe. Durch den Zukauf der EVN-Tochter first facility GmbH durch die NÖ Hypo Beteiligungsholding GmbH konnte dieses Ziel 2012 umgesetzt werden. Beginnt eine Kundenbeziehung oder ein konkretes Immobilienprojekt eines bestehenden Kunden traditionell mit der Finanzierungsanfrage, deckt die Betreuungsleistung der HYPO NOE Gruppe nun die gesamte Servicekette eines Immobilienprojekts ab. Mit ihren Töchtern HYPO NOE Real Consult, HYPO NOE First Facility, HYPO NOE Valuation & Advisory und HYPO NOE Immobilienmanagement begleitet die HYPO NOE Gruppe nach der Finanzierung ihre Kunden auch beim Faci50
FOKUS
lity Management und den Facility Services, ebenso wie bei der Projektentwicklung, der Projektsteuerung, der Makelei und der Immobilienbewertung. PROJEKTENTWICKLUNG. Erfolgreiches Immobilienmanagement bedeutet, bereits im Entwicklungsstadium steuernd eingreifen oder begleiten zu können. Die HYPO NOE-Tochter Real Consult verfügt über ausgewiesene Experten im Immobilienbereich, die komplexe Bau- und Immobilienprojekte planen und umsetzen können. Mit seinem interdisziplinären Kompetenzzentrum ist die HYPO NOE in der Lage, für ihre Kunden moderne und innovative Projektmodelle zu erarbeiten und unternehmerische Sicherheit sowie höchste Umsetzungsqualität zu garantieren. Dabei greifen
Immobilienfinanzierungen liegt für die HYPO NOE Gruppe naturgemäß in Österreich, wo sie auch einer der erfolgreichsten Anbieter ist. Aber auch im CEE-Raum und in Deutschland vertrauen immer mehr Bauträger, Immobilienentwickler und Investoren auf die Real Estate Finance-Experten der HYPO NOE Gruppe. Kurze Entscheidungswege und hohe Verlässlichkeit stehen neben der Finanzstärke und der fachlichen Kompetenz im Vordergrund. Zusätzlich zur klassischen Kredit- oder Leasing-Finanzierung legt die HYPO NOE Gruppe ihr Augenmerk auf eine Begleitung der Kunden, die weit über eine reine Finanzierungstätigkeit hinausgeht – mit innovativen Produkten wie zum Beispiel Zinssicherungsgeschäften im Rahmen des Immobilieninvestment-Banking. Flexible Gestaltung der Finanzierungen je nach individuellen Kundenbedürfnissen hat für die HYPO NOE Gruppe einen sehr hohen Stellenwert. Zu den wesentlichsten Finanzierungsformen, die die HYPO NOE Gruppe ihren Kunden anbieten kann, zählen: Q Senior-Finanzierungen Q Finanzierungen mit fixer oder variabler Verzinsung Q Langfristige Finanzierungen oder Zwischenfinanzierungen Q Besicherte Immobilienfinanzierungen APRIL 2013
Flexible Gestaltung der Finanzierungen je nach individuellen Kundenbedürfnissen.
Q Bau-/Projektfinanzierungen Q Vorfinanzierungen von Entwicklungsprojekten Q Public Loan-Finanzierungen Q Leasing-Finanzierungen Die HYPO NOE Gruppe legt bei ihren Immobilienprojekten höchste Standardmaßstäbe an. Neben der Immobilienprüfung und -bewertung zählen auch der Track Record des Managements oder die Loan-toValue Ration zu den Auswahlkriterien für Projekte. Die Laufzeiten für kommerzielle Finanzierungen liegen im Durchschnitt bei fünf Jahren. Derzeit befinden sich die finanzierten Immobilienportfolios vor allem in den Märkten Deutschland, Slowakei, Polen und Tschechien. Bevorzugt werden die Anlageklassen Zinshäuser, Bürogebäude, Retailobjekte, Hotels in Zentrumslagen und Logistikobjekte. Der Großteil der vergebenen Kredite im Jahr 2012 ging an die öffentliche Hand mit Besicherung durch Kommunalpfandbriefe. Bei der Finanzierung von Projekten im öffentlichen Sektor lag der Schwerpunkt 2012 weiterhin auf Österreich. PROJEKTSTEUERUNG. Bei der Entwick-
lung und Umsetzung von Immobilienprojekten steht das Tochterunternehmen HYPO NOE Real Consult begleitend zur Seite. Hier übernimmt die HYPO NOE die Aufgaben der Projektleitung als Bauherrnvertretung, aber auch der Projektsteuerung. Dazu zählen neben den operativen Tätigkeiten der Budgetplanung und Führung des Projekts auch die Kostenverfolgung, die Beschaffung von erforderlichen Konsulenten, die Ausführung von Vergabeverfahren und die Termin- und Planungskontrolle. UMFASSENDER IMMOBILIENDIENSTLEISTER. Die HYPO NOE Real Consult ist
als Tochter der HYPO NOE Gruppe ein umfassender Immobiliendienstleister und bei der Betreuung von Immobilien ein kompetenter und unabhängiger Partner über den gesamten Lebenszyklus. Die langjährigen Erfahrungen in den Bereichen Baumanagement und Immobilienbewirtschaftung garantieren eine effiziente und ganzheitliche Abwicklung von Bauprojekten sowie ein nachhaltiges wertschöpfendes ManageAPRIL 2013
ment über die gesamte Bestandsdauer von Immobilien. Dabei ist die HYPO NOE Real Consult als Treuhänder erfolgreich für die öffentliche Hand und öffentlich-nahe Institutionen, aber auch für private und institutionelle Investoren tätig. HAUSVERWALTUNG, MAKELEI UND BEWERTUNG. Beim Betrieb von Immo-
bilien bietet die Tochter HYPO NOE Real Consult u.a. die Hausverwaltung an. Der Bereich Makelei wird von der HYPO NOE Immobilienmanagement abgedeckt. Derzeit werden rund 215 Objekte von der HYPO NOE laufend betreut und die Immobilien wirtschaftlich optimal verwertet. Das Angebotsportfolio des Tochterunternehmens HYPO NOE Valuation & Advisory umfasst weiters die Dienstleistung der Immobilienbewertung.
Banken und Versicherungen zusammen. Prominente Kunden sind unter anderen die Raiffeisen Gruppe, die Uniqa, DEKA und die EVN. Zu den Kunden aus dem öffentlichen Bereich zählen die Landeskliniken Holding, der WWFF und das Land Niederösterreich. Dieses umfassende Portfolio an Dienstleistungen für das erfolgreiche Management von Immobilien zeichnet die HYPO NOE Gruppe mit ihren Tochterunternehmen vor dem Mitbewerb aus. Die HYPO NOE Gruppe bietet ein breites Spektrum an Leistungen konform zum Lebenszyklus eines Immobilienprojekts und begleitet ihre Kunden entlang der gesamten Wertschöpfungskette ihrer Immobilien. Q
INFORMATION Die HYPO NOE IMMOBILIENSERVICEKETTE
FACILITY-MANAGEMENT UND FACILITYSERVICES. Die 2012 neu erworbene Tochter
HYPO NOE First Facility offeriert den Kunden der HYPO NOE Gruppe nun sämtliche Dienstleistungen für den Betrieb von Immobilien. Das Management von Immobilien hat sich in den letzten Jahren zu einer komplexen Herausforderung entwickelt. Mit ihren umfangreichen Erfahrungen und Referenzen trägt die HYPO NOE First Facility maßgeblich zum Werterhalt der Immobilien ihrer Kunden bei. Zu den Leistungen aus dem Bereich Facility-Management und Facility-Services zählen Betriebsführung, Instandhaltung, Störungsdienst, Umbauten, gesetzliche Prüfungen, Sicherheit und Reinigung. Darüber hinaus bietet die First Facility unter anderem Beratungsprojekte in den Bereichen Energieeffizienz, Ausschreibungen von Infrastrukturellen Dienstleistungen und dem professionellen Aufbau von Facility Management Organisationen und Prozessen bis hin zur Systemunterstützung durch modernste CAFM Software auf Basis langjähriger praktischer Erfahrung an. Derzeit betreut die HYPO NOE First Facility rund 215 Immobilienobjekte in Österreich und weitere 44 Objekte in den CEELändern. Weitere neun Tochter- und Beteiligungsunternehmen befinden sich in Österreich und den CEE/SEE-Ländern. Das Privat-Kundenportfolio der First Facility setzt sich aus internationalen Fonds,
HYPO NOE Gruppe Dr. Peter Wendlinger, MRICS Head of Real Estate Finance E-Mail: peter.wendlinger@hyponoe.at HYPO NOE Real Consult: Geschäftsführer Dipl. Ing. Simone Selden, MRICS E-Mail: simone.selden@hyponoe.at Bmst. Dipl. Ing. Kurt Rusam, EUR ING. E-Mail: kurt.rusam@hyponoe.at Mag. Dr. Jürgen Nageler E-Mail: juergen.nageler@hyponoe.at HYPO NOE First Facility: Geschäftsführer Dr. Christoph Rauch E-Mail: christoph.rauch@firstfacility.at Susanne Schindler, MBA E-Mail: susanne.schindler@firstfacility.at HYPO NOE Valuation & Advisory: Ansprechpartner in der Geschäftsführung Dipl. Ing. Bernhard Nefischer, IPE (EIPOS) E-Mail: bernhard.nefischer@hyponoe.at HYPO NOE Immobilienmanagement Ansprechpartner in der Geschäftsführung Günther Fuchsbauer E-Mail: guenther.fuchsbauer@hyponoe.at www.hyponoe.at
FOKUS
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FULL SERVICE
GEBALLTE IMMOBILIENKOMPETENZ AUS NIEDERĂ–STERREICH Im FOKUS-Interview Dr. Peter Wendlinger und Mag. Johannes Karner Bereichsleiter Immobilien der HYPO NOE Gruppe
v.l.n.r. Johannes Karner und Peter Wendlinger
Die HYPO NOE Gruppe bietet die Betreuung des gesamten Lebenszyklus einer Immobilie aus einer Hand an – Was bedeutet das? Dr. P. Wendlinger: Was bisher in der Immo-Branche eher wenig bekannt war, ist, dass die HYPO NOE, neben ihrer Real Estate Finance-Kompetenz, mit ihrer Tochter HYPO NOE Real Consult zusätzlich zur Immobilienfinanzierung auch
die Bereiche Projektentwicklung, -management sowie Hausverwaltung im Haus abdecken kann. Uns hat in unserer Immo-Servicekette jedoch noch ein Glied gefehlt, um in den kompletten Lebenszyklus einer Immobilie involviert zu sein. Gemeinsam mit unserer neuen Tochter, der HYPO NOE First Facility, sind wir hier seit Sommer 2012 nun komplett.
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FOKUS
Gibt es bereits ein Beispiel, bei dem ein „Full Service“ aus einer Hand zur Anwendung kommt? Mag J. Karner: Das beste Beispiel ist unsere neue Konzernzentrale in St. PĂślten. Entwicklung und Errichtung wurden von der Real Consult verantwortet. Nach Fertigstellung im Herbst 2012 hat die First Facility die Betreuung und Wartung der Immobilie Ăźbernommen. Dadurch wird beispielsweise der Werterhalt der Immobilie sichergestellt. Was bei diesem Bauvorhaben natĂźrlich besonders hervorzuheben ist – wir haben mit Terminen und Kosten eine Punktlandung hingelegt.
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Was macht die Immo-Kompetenz der HYPO NOE Gruppe aus? Dr. P. Wendlinger: Durch unseren neuen „Full-Service-Ansatz“ im Immo-Bereich bieten wir unseren Kunden eine GesamtlĂśsung aus einer Hand – also eine gemeinsame Beratungs- und Servicestelle fĂźr alle Bereiche – und somit Werterhalt der Objekte sowie Sicherheit Ăźber die geQ samte Lebensdauer. APRIL 2013
WIRTSCHAFTSSTANDORT NIEDERÖSTERREICH ECOPLUS
FULL SERVICE Seit 50 Jahren ist ecoplus, die Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, der Ansprechpartner für alle Unternehmen, sie sich in Niederösterreich ansiedeln oder ihren Betrieb erweitern möchten. UMFASSENDE BETREUUNG. In den 50 Jahren ihres Bestehens entwickelte sich die ecoplus von einer reinen Wirtschaftsparkbetreuung zu einer umfassenden Wirtschaftsagentur, von einer regionalen Entwicklungsagentur zu neuen Themen und neuen Aufgaben. Heute bietet ecoplus den Unternehmen Begleitung und Beratung bei der Suche nach geeigneten Betriebsstandorten, Beratung zu Förderung und Finanzierung, Betriebsflächen plus perfekte Infrastruktur sowie Betriebsobjekterrichtung in den eigenen Wirtschaftsparks. „ONE-STOP-SHOP“. Das Team des Investorenservice der ecoplus agiert für Unternehmer als „One-Stop-Shop“ – als Drehscheibe, Schnitt- und Servicestelle zwischen Wirtschaft und Politik, Unternehmen und Verwaltung, Investoren und Initiatoren von Projekten, national und international. Jahrzehntelange Erfahrung, ein hochspezialisiertes Team und ein weitreichendes Netzwerk gewährleisten eine optimale Serviceleistung, die auch in den Geschäftsbereichen der ecoplus abgebildet sind: Q Standort & Service Q Regionalförderung Q Technologie & Forschung Q Cluster Niederösterreich Q Internationalisierung STANDORT & SERVICE. In diesen Ge-
schäftsbereich sind die beiden Bereiche Wirtschaftsparks und Investorenservice integriert. Dieser ecoplus-Unternehmensbereich unterstützt Unternehmen bei allen Fragen rund um Ansiedlungs- und Erweiterungsprojekte in ganz Niederösterreich, egal ob es darum geht, in einen bestehenden Standort zu investieren oder einen neuen zu entwickeln. Die Unterstützung reicht hier von der Vermittlung von Kontakten und Informationen zu Förderungen über F&E-Schwerpunkte, Technologie- und APRIL 2013
ecoplus International unterstützt speziell kleine und mittlere Unternehmen mit einem umfassenden Servicepaket beim Schritt in Auslandsmärkte. Die Büros von ecoplus International in Budapest, Bratislava, Prag, Sofia, Temeswar und Warschau bieten individuelle Beratung und Begleitung bei Markteintritt und -aufbau. Topmodern. Die ecoplus Wirtschaftsparks finden sich in allen Landesteilen Niederösterreichs genau an den Punkten, wo Infrastruktur, Marktpotenziale und Branchenbedürfnisse zu maßgeschneiderten Standorten gebündelt werden. Im Bild der ecoplus Wirtschaftspark IZ NÖ-Süd.
Gründerzentren bis hin zur datenbankgestützten Abfrage für Betriebsflächen. Mit Unterstützung von ecoplus siedelten sich in den letzten zehn Jahren rund 750 Unternehmen in Niederösterreich an oder erweiterten ihren Standort. Mehr als 18.000 Arbeitsplätze wurden damit neu geschaffen oder gesichert. MODERNSTE INFRASTRUKTUR. ecoplus
betreibt in ganz Niederösterreich 17 Wirtschaftsparks (acht im Eigentum): aufgeschlossene und im laufenden Betrieb gemanagte Betriebsgebiete mit modernster Infrastruktur, optimaler Verkehrsanbindung und flexiblen Expansionsmöglichkeiten. Zusätzlich führt ecoplus eine Datenbank über Betriebsgebiete und -objekte in ganz Niederösterreich. WIRTSCHAFT & FORSCHUNG. An drei Technopolen in Krems, Tulln und Wiener Neustadt finden Sie Ausbildungs- und Forschungsstätten sowie Hightech-Unternehmen unter einem Dach. Hier arbeiten Forschung und Unternehmen zusammen. In den modernen Technologiezentren finden Unternehmer den idealen Standort.
FLEXIBLE NETZWERKE. Für die, die ihr
Netzwerk erweitern wollen: Die Cluster Niederösterreich sind flexible Wirtschaftsnetzwerke zu regionalen Stärkefeldern. Sechs Themenfelder werden betreut: nachhaltiges Bauen & Wohnen, Lebensmittel, Logistik, Kunststoff, Mechatronik und Elektromobilität. Im Zentrum der Arbeit steht die Unterstützung innovativer Kooperationsprojekte. REGIONALFÖRDERUNG. Weiters unterstützt die ecoplus-Regionalförderung wirtschaftsnahe Infrastrukturprojekte wie etwa Technologiezentren, Betriebsgebiete, regionale touristische Angebote oder die Umfeldentwicklung von touristischen Leitbetrieben. Die Unterstützung reicht von der Beratung, der Umfeldentwicklung bis hin zur Investitionsförderung mit Einbindung von EU-Mitteln. SERVICES FÜR GEMEINDEN. Als Spezialist für die Entwicklung, den Betrieb und die Vermarktung von Wirtschaftsparks unterstützt ecoplus seit Jahrzehnten Gemeinden bei der kommunalen und interkommunalen Standortentwicklung zur Schaffung wettbewerbsfähiger Betriebsgebiete. So können in Regionen, wo ecoplus keine eigenen Wirtschaftspark-Standorte betreibt, die Gemeinden dennoch das Knowhow der ecoplus-Profis nutzen. Man setzt hier auf eine spezifische Gemeindebetreuung, um die Regionen noch wettbewerbsfähiger zu machen. Q FOKUS
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WIRTSCHAFTSSTANDORT NIEDERÖSTERREICH
Text Michael T. Landschau Fotos „Festspiele Reichenau“, Carlos de Mello
DIE EROTIK DER SOMMERFRISCHE
FESTSPIELE REICHENAU 2013 Seit mehr als 25 Jahren erweckt das Intendantenpaar Renate und Peter Loidolt das niederösterreichische Reichenau an der Rax in den Sommermonaten zum Leben. Den ansonsten verträumten Ort beglücken die beiden mit einem erstklassigen Bühnenfest – getrieben von unbändiger Lust und Liebe zum Theater und Publikum. So erwartet uns ab 3. Juli bis 4. August wieder eine Fülle an theatralen sowie musikalischen Kostbarkeiten und Köstlichkeiten.
Stefanie Dvorak mit Michael Dangl und André Pohl
SCHNITZLER UND NESTROY ALS FIXGRÖSSEN. Was wäre Reichenau ohne
Schnitzler oder Nestroy – Reichenau bietet heuer beide. Arthur Schnitzlers „Der einsame Weg“ unter der Regie von Hermann Beil wird von Julia Stemberger, Joseph Lorenz, Rainer Frieb, Regina Fritsch und Miguel Herz-Kestranek beschritten. Genau genommen sind es verschiedene Wege, doch alle führen sie ins Dunkel, gepflastert mit Lügen, Ängsten und Egoismus. Nicht beklemmend düster, jedoch ebenfalls kompliziert verhält es sich bei Nestroys „Einen Jux will er sich machen“. Allerdings überhöhte Nestroy seine Posse mit Gesang bis zur herrlich komischen Absurdität. Ulrike Beimbold, Toni Slama, Wolfgang Hübsch und Nicolaus Hagg, der auch Regie führt, stellen sich dieser Herausforderung. KULTURELLE SOMMERFRISCHE MIT QUALITÄTSGARANTIE. „Es ist diese
Authentizität, welche den Festspielen Reichenau ihren ganz besonderen Charme verleiht“, schwärmt Renate Loidolt. „Wir drängen dem Ort mit unserer Stückauswahl und unseren Inszenierungen nichts Fremdes auf, sondern lassen Reichenau durch eine gewollt kunsthistorische Anbindung förmlich erblühen.“ Dennoch sind die Festspiele Reichenau kein verstaubtes, gestriges Festival – ganz im Gegenteil. Sehr geschickt und klug werden aktuelle Themen aufgegriffen und in höchster Qualität auf die Bühne gebracht. So verwundert es kaum, dass schon 54
FOKUS
APRIL 2013
Es ist die Authentizität, welche den Festspielen Reichenau ihren ganz besonderen Charme verleiht.
Ulrike Beimpold mit Nicolaus Hagg und Toni Slama
Julia Stemberger, Miguel Herz-Kestranek, Regina Fritsch, Joseph Lorenz
vor dem offiziellen Verkaufsstart mehr als 21.000 Eintrittskarten – wohlgemerkt zum Vollpreis – verkauft wurden. Da lohnt es sich, Mitglied des „Fördervereins der Festspiele Reichenau“ zu sein. WER STÜTZT DIE GESELLSCHAFT?
Noch vor Kurzem bewunderte Vorbilder der Gesellschaft, erfolgreich, geachtet und beneidet, verliert die Familie des Schiffsreeders Karsten Bernick plötzlich ihren Glanz und vor allem ihre Glaubwürdigkeit. Verstrickt in Intrigen und Skandale, beginnt die Fassade zu bröckeln, tiefe Risse kommen zum Vorschein. Henrik Ibsens Zeitstück „Die Stützen der Gesellschaft“ aus dem Jahre 1877 könnte dabei nicht aktueller so manche politische oder wirtschaftliche Schlagzeile kommentieren. Unter anderem spielen Marcello de Nardo als Familienoberhaupt, Chris Pichler als dessen Gattin sowie Jürgen Maurer, Therese Affolter und Martin Schwab. EMMA BOVARYS AUFSTIEG UND FALL.
„Reichenau strahlt diese subtile Erotik der Sommerfrische des 19. Jahrhunderts aus. Und das machen wir uns auch mit den großen Frauendramen, wie beispielsweise letztes Jahr mit ,Anna Karenina‘ zunutze“, so Peter Loidolt. Heuer steht „Madame Bovary“, mit der großartigen Stefanie Dworak in der Titelrolle, auf dem Programm. Nicolaus Hagg wagt sich damit wieder an eine Bühnenfassung eines großen APRIL 2013
Romans für die Festspiele Reichenau. Gustave Flauberts Sittendrama erzählt die Geschichte einer Romantikerin, die den moralischen und gesellschaftlichen Zwängen der Gesellschaft entfliehen möchte – schlussendlich aber scheitert und untergeht. In weiteren Rollen beispielsweise Marianne Nentwich, Wanda Worch, André Pohl, Michael Dangl und der wunderbare Peter Matic. Regie führt Michael Gampe.
Chris Pichler, Marcello de Nardo, Therese Affolter, Jürgen Maurer, Julius Hagg, Emese Fay
Rudolf Buchbinder und der russische Starpianist Oleg Maisenberg geben sich 2013 ein Stelldichein. Q Weitere Informationen finden Sie unter: www.festspiele-reichenau.com
ZU DEN „LOIDOLTS“ KOMMT MAN GERNE. „Das Geheimnis der Festspiele
und das Schöne für das Publikum ist, dass wir immer bestrebt sind, Schauspielerinnen und Schauspieler zusammenzubringen, die vielleicht ansonsten nicht gemeinsam spielen könnten. Dabei suchen wir immer nach den Besten und wir freuen uns, dass diese auch sehr gerne zu uns nach Reichenau kommen“, schwärmt Renate Loidolt, nicht ganz frei von Stolz. Anders ist es auch nicht zu erklären, dass selbst die vermeintlichen Nebenrollen in Reichenau wirklich immer hochkarätig besetzt sind – Stars vom Burgtheater über das Theater in der Josefstadt bis hin zum Volkstheater verbringen ihre Sommerfrische, wenn auch arbeitenderweise, in Reichenau. Es geht auch kaum besser, wenn man die Gästeliste der musikalischen Programmpunkte betrachtet: Angelika Kirchschlage, eine der international gefragtesten Mezzosopranistinnen, der geniale Konzertpianist und Intendant von Grafenegg
ZU DEN PERSONEN Renate und Peter Loidolt Das Ehepaar begründete 1988 die Festspiele Reichenau. Mithilfe des Landes Niederösterreich bauten sie das alte Theater in Reichenau an der Rax in eine technisch funktionstüchtige Bühne um. Sie leiten die Festspiele in Eigenverantwortung und zeichnen für alle künstlerischen, organisatorischen und finanziellen Belange verantwortlich. Peter Loidolt erstellt darüber hinaus auch die Bühnenbilder für die Theaterinszenierungen, und Renate Loidolt ist die Geschäftsführerin der Festspiele Reichenau GmbH.
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BUSINESS
Text Gabriella Mühlbauer Fotos Flughafen Salzburg
DURCHSCHLAGENDER ERFOLG
WIRTSCHAFTSMOTOR FLUGHAFEN SALZBURG Der Salzburger Flughafen hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Man kann mit gutem Recht sagen, dass er die Wirtschaft in der gesamten Region ankurbelt. HOHE WERTSCHÖPFUNG. Jüngste Wirtschaftsanalysen, die von arbeitsmarkt- und wirtschaftspolitischen Experten durchgeführt wurden, ergaben, dass die regionalwirtschaftliche Bedeutung des Salzburger Flughafens bei rund einer Milliarde Euro pro Jahr liegt. Berücksichtigt wurden bei diesem erfreulichen Ergebnis die Produktions-, Nachfrage- und Umsatzeffekte des Standorts Flughafen und die Ausgaben der Fluggäste im Land Salzburg, dem südostbayrischen Raum und den angrenzenden Gebieten in Tirol und Oberösterreich. Aber auch wenn man die Wertschöpfung allein für das Bundesland Salzburg betrachtet, erkennt man, wie wichtig der Flughafen für diesen Teil Österreichs ist. Sie beträgt nämlich 462 Millionen Euro – das sind zwei Prozent der gesamten Wirtschafts56
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leistung Salzburgs, die durch den Flughafen und dessen Urlaubs- und Geschäftsreisende erwirtschaftet werden. Dazu meint Flughafengeschäftsführer Roland Hermann: „Die vorliegende Wirtschaftsanalyse bestätigt, dass der Flughafen in seiner strategischen Ausrichtung goldrichtig liegt. Um unser bestehendes Flugnetz zu halten und noch auszubauen, müssen wir besser und schneller als die anderen europäischen Regionalflughäfen sein. Mit kurzen Wegen, Top-Service, bester Infrastruktur und optimaler Erreichbarkeit können wir bei unseren Passagieren punkten. Heute Partner wie Turkish Airlines oder InterSky zu gewinnen, um neue Strecken ab Salzburg anzubieten, ist sehr wichtig, um auch entspannt in die Zukunft schauen zu können.“
NEUE ARBEITSPLÄTZE. Auch für die Schaffung von Arbeitsplätzen ist der Salzburger Flughafen von großer Bedeutung. So werden pro Jahr durchschnittlich 330 Personen beschäftigt und in der Wintersaison kommen rund 150 zeitlich befristete Arbeitsplätze dazu. Natürlich ist auch die Ansiedelung neuer Betriebe ein wichtiger Faktor. Das zeigt sich, wenn man das Beschäftigungspotenzial der rund 60 am Airport tätigen Unternehmen betrachtet, das mit 1.300 Arbeitsplätzen zu Buche schlägt. Weitere 1.800 Arbeitsplätze kommen dann im Rahmen der Wertschöpfungskette dazu. Und auch für den Tourismus wirkt sich der Salzburger Flughafen äußerst positiv aus. So geben die Urlaubsgäste im Jahresschnitt fast 370 Millionen aus, was zirka 4.200 Arbeitsplätze erfordert. „Unser FlugAPRIL 2013
Airport Salzburg – kurze Wege, Top-Service, beste Infrastruktur und optimale Erreichbarkeit.
Hamburg Berlin London
Düsseldorf Köln Frankfurt
Neben besten Anbindungen an wichtige internationale Drehkreuze, profitieren Fluggäste des Salzburger Flughafens von zahlreichen Point-to-Point-Destinationen, viele davon Sonnenziele rund ums Mittelmeer.
Wien
Zürich
Calvi
Olbia
Burgas
Istanbul
Bari Korfu
Palma de Mallorca Ibiza
Lamezia Terme Zakynthos Kos Enfidha
Dalaman
Antalya
Rhodos Heraklion
Teneriffa Las Palmas
Arrecife Fuerteventura
Sharm el Sheik Hurghada
hafen ist zur Lebensader für den Tourismus und die heimische Wirtschaft geworden. Wir schaffen Produktion, sichern Umsätze, erzeugen Nachfrage und kurbeln die gesamte Wirtschaft und den Tourismus in der Region an. Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag zum regionalen Bruttoinlandsprodukt“, freut sich Flughafengeschäftsführer Mag. Karl Heinz Bohl. INTERESSANTE DESTINATIONEN. Um für die Fluggäste interessant zu bleiben, muss ein Flughafen bei der Auswahl der anzufliegenden Destinationen überlegt vorgehen. Kein Problem für das Managementteam des Salzburger Flughafens. So können rasch und bequem die beliebtesten Sonnendestinationen wie etwa Ägypten (Hurghada, Sharm el Sheikh), Bulgarien APRIL 2013
(Burgas, Varna), Tunesien (Enfidha) und Türkei (Istanbul, Antalya, Dalaman), die Inseln Malta, Korsika, Sardinien, Mallorca, Ibiza, Menorca (via Palma), Fuerteventura, Lanzarote, Gran Canaria, Teneriffa sowie viele griechische Ziele (z. B. Kos, Korfu, Kreta, Rhodos und Zakynthos) erreicht werden. Aber Salzburg ist auch der ideale Abflugsort für Langstreckenziele wie etwa die USA, Kenia, Kuba, Mexiko, Thailand, die Dominikanische Republik oder die Vereinigten Arabischen Emirate. Dazu kommen die hervorragenden Anbindungen an die internationalen Drehkreuze Wien, Frankfurt, Düsseldorf, Berlin, London, Köln, Zürich und Istanbul. Sie haben Lust auf einen Tapetenwechsel bekommen? Dann holen Sie sich doch schon jetzt Tipps auf der Homepage des Salzburger Flughafens unter
www.salzburg-airport.com, denn der Salzburger Flughafen bietet sich als Ausgangspunkt für die nächste Reise geradezu an. Q
INFORMATION Salzburger Flughafen GmbH 5020 Salzburg, Innsbrucker Bundesstraße 95 Tel. +43 (0)662 8580-0 www.salzburg-airport.com
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BUSINESS
Text Walter Thomas Fotos Turkish Airlines, Franz Zussner
ÖSTERREICH-OFFENSIVE – FLIEGEN MIT DEN BESTEN
SALZBURG GOES ISTANBUL „Willkommen in Istanbul!“ heißt es ab 28. Mai 2013, wenn TURKISH AIRLINES, der türkische National Carrier mit Sitz in Istanbul und Mitglied der internationalen Luftfahrtallianz Star Alliance sowie Partner der Arab Air Carriers Organization, viermal pro Woche Salzburg mit Istanbul verbinden wird. DREHSCHEIBE. Eine topmoderne Boeing B737 der TURKISH AIRLINES wird Salzburg künftig mit der bevölkerungsreichsten Stadt der Türkei, Istanbul, verbinden. Damit ist Salzburg ab dem kommenden Sommerflugplan ganzjährig an das Verkehrsnetz von TURKISH AIRLINES angebunden und an den großen Drehscheiben-Airport in Istanbul. Gäste der Airline können somit nicht nur „point to point“ im Linienverkehr in die Türkei fliegen, sondern auch von dort 58
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weiter in die ganze Welt. Qualität steht bei TURKISH AIRLINES an erster Stelle. STARKOCH AN BORD. Beim Essen setzt man auf österreichische Qualität und hat Do & Co als Cateringpartner gewinnen können. Kulinarische Köstlichkeiten, zubereitet von fliegenden Chefköchen. „Top-Qualität, bester Service, gute Preise, ein weltweites Streckennetz mit viel Potenzial, modernste und umweltschonende
Fluggeräte, Gewinner von internationalen Preisen, dafür steht TURKISH AIRLINES. Die türkische Fluggesellschaft wird für die Salzburger Region und die EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land wichtige Impulse setzen. Mehr als 70.000 türkischstämmige und in Österreich lebende Bürger gibt es in Salzburg und den drei umliegenden Bundesländern. „Viele Geschäftsreisende aus unserer Region sind eng mit der türkischen Metropole verbunden und begrüßen eine NonAPRIL 2013
Reisen de luxe mit Europas bester Airline.
„Wir sind sehr glücklich mit unserem Markt Österreich und planen die Einführung von Flügen ab/bis Salzburg ab Sommer 2013.“ Dr. Temel Kotil, CEO TURKISH AIRLINES
stop-Ganzjahresverbindung in die Türkei. Natürlich wurde auch von den türkischen Gästen diese Verbindung lang ersehnt, denn Salzburg ist sowohl im Winter als auch im Sommer immer einen Besuch wert. Dies gilt auch für Gäste aus Asien, welche gerne die Mozartstadt Salzburg besuchen. Nach zähen, langjährigen Verhandlungen konnten wir diesen für Wirtschaft und Tourismus wichtigen Vertrag an Land holen. Die Signale aus diesen Bereich sind eindeutig, der SalzAPRIL 2013
burger Flughafen ist nach wie vor die Aorta für Touristen im Sommer und Winter und auch das Eingangstor für den wirtschaftlichen Erfolg der Region“, freut sich Roland Hermann, Geschäftsführer der Salzburger Flughafen GmbH, über das Ergebnis der jüngsten Verhandlungen für die Etablierung einer Ganzjahresverbindung nach Istanbul. WEITERFLUGMÖGLICHKEITEN. Über den Hub Istanbul bietet TURKISH AIRLINES
105 Flugverbindungen ab Salzburg zu internationalen Destinationen – vom Mittleren Osten über Indien, Pakistan, den Fernen Osten sowie Afrika bis Nordund Südamerika – an. DESTINATIONEN. Des Weiteren werden 36 Destinationen innerhalb der Türkei bedient. Mit dieser Anzahl an Destinationen ist TURKISH AIRLINES bereits die viertgrößte Fluggesellschaft der Welt, was das NetzFOKUS
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Genuss-Plus. Do & Co-„Flying Chefs“ verwöhnen Passagiere über den Wolken. „Fußballgott“ Lionel Messi und Basketballer Kobe Bryant an Bord von Europas bester Fluggesellschaft – TURKISH AIRLINES.
werk – und die drittgrößte Airline Europas, was die Zahl der beförderten Passagiere betrifft (Quelle AEA Jan.–Sept. 2012). TURKISH AIRLINES. Bereits 1933 wurde
TURKISH AIRLINES unter dem Namen Türkiye Devlet Hava Yollari gegründet. die Flotte bestand damals aus zwei Flugzeugen der Type Kingbird mit je fünf Sitzplätzen, zwei Junkers F 13 mit je vier Sitzplätzen und einer Havilland Dragon mit zehn Sitzen. Die Airline entwickelte sich rasch und die ersten Auslandsflüge wurden 1947 mit DC-3 Maschinen von Istanbul nach Athen abgefertigt. Das Jahr 2000 war gekennzeichnet durch eine massive Flottenaufstockung, schon damals setzte man auf Boeing und kaufte sieben zusätzliche Boeing B737-800 und einen Großraum-Airbus, einen A340. Anlässlich der Olympischen Sommerspiele in Sydney wurden die ersten Handelsflüge nach Australien aufgenommen und im selben Jahr begann das Frequent-Flyer-Programm „Miles & Smiles“ Fuß zu fassen. Mit der Einführung der Online-Tickets im 60
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Jahr 2003 und „Reisen ohne Flugschein“ war TURKISH AIRLINES einer der Vorreiter im internationalen Luftfahrtsektor. Mit dem Kauf der Langstreckenflugzeuge Boeing 777-300ER im Jahr 2008 bot TURKISH AIRLINES zum ersten Mal auch First-Class-Flüge (Singapur, Hong Kong, London, New York und Tokyo) an. Seit dem 1. April 2008 ist TURKISH AIRLINES Mitglied der 1997 gegründeten Luftfahrtallianz Star Alliance. Ein ganz besonderes Special von TURKISH AIRLINES ist das Live-Fernsehangebot auf Transatlantik- wie auch Langstreckenflügen, das ist weltweit einzigartig. Die Beschaffung neuer Flugzeuge mit modernster und umweltverträglicher Technologie hat neben dem wirtschaftlichen Aspekt durch etwa geringeren Kerosinverbrauch auch strategische Gründe. Mit der Aufnahme von Flügen zu neuen Flugzielen in Nord- und Südamerika sowie dem Fernen Osten beabsichtigt die türkische Airline, ihren Anteil an Langstreckenflügen deutlich zu erhöhen. So ist geplant, im Jahr 2013 Flüge nach San
Francisco, Boston, Houston, Mexico City, Caracas und Havanna neu einzuführen. FLOTTE. Neben modernen Boeing-Luft-
fahrzeugen wurde für die Flotte der Airline auch das Angebot von Airbus sehr interessant und 2005 wurden vier neue Modelle in Betrieb genommen (Airbus A320, A321 und der erste A330). Mittlerweile besteht die Flotte der TURKISH AIRLINES aus Maschinen der Typen A340 (7), A330 (18), A321 (35), A320 (28), A319 (14), Boeing 777 (12), Boeing 737-700 (14), Boeing 737-800 (65), Boeing 737-900 (10), Boeing 737-400 (3) und neun Frachtflugzeugen der Typen A310 (4) und A330 (5). Erst kürzlich wurde die neue Bestellung von 278 neuen Boeings und Airbussen im Wert von 38 Milliarden US-Dollar bekannt gegeben, die bis 2020 an die Gesellschaft geliefert werden. Das nähere Ziel der TURKISH AIRLINES ist es, bis zum Jahr 2023 mit mehr als 500 Flugzeugen zu operieren und 400 Destinationen anzufliegen. Mit heutigem Tag besteht die Flotte der APRIL 2013
MOZARTSTADT SALZBURG – DREHSCHEIBE ISTANBUL Turkish Airlines Branchenführer bei Premium Economy-Produkten. Die neue Klasse, die zwischen Economy und Business Class angesiedelt ist, ist unter anderem auf Flügen nach Peking, Shanghai, Guangzhou und Tokyo verfügbar.
Istanbul. Prosperierender Hub für weltweite Destinationen.
TURKISH AIRLINES aus 215 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 5,8 Jahren – eine der jüngsten Flotten in Europa. ISTANBUL – RÜCKBLICK AUF 2.600 JAHRE GESCHICHTE. Das Stadtgebiet
von Istanbul erstreckt sich entlang des Nordufers des Marmarameers auf beiden Seiten des Bosporus und ist damit die einzige Metropole der Welt, die sich auf zwei Kontinenten befindet. Die Architektur ist von antiken, mittelalterlichen, neuzeitlichen und modernen Baustilen geprägt und vereint Elemente der Griechen, Römer, Byzantiner, Osmanen und Türken miteinander. Die historische Altstadt ist einzigartig und wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Istanbul beherbergt rund 13,1 Millionen Einwohner und liegt damit auf dem vierten Platz unter den bevölkerungsreichsten Städten der Welt. Zwei zentrale Bahnhöfe, zahlreiche Busbahnhöfe, zwei große internationale Flughäfen und ein ausgeprägter Schiffsverkehr machen Istanbul zum größten Verkehrsknotenpunkt des Landes. Q APRIL 2013
Verbindungen mit Qualität. Murat Baydar, neuer Leiter von TURKISH AIRLINES in Salzburg, TURKISH AIRLINES-Wien-Chef Recep Emanet und Roland Hermann, Geschäftsführer Flughafen Salzburg (v.l.n.r.).
Neue Comfort Class als weltbestes Premium Economy Produkt ausgezeichnet Bei den „Skytrax World Airline Awards“ ist TURKISH AIRLINES als beste europäische Fluggesellschaft ausgezeichnet worden. Neben der Kategorie „Best Airline in Europe“ erhielt das Star Alliance-Mitglied den Award für den weltbesten Premium Economy ClassSitz. Nach 2009 und 2010 ging außerdem auch in diesem Jahr die Auszeichnung als „Beste Airline Südeuropas“ an TURKISH AIRLINES. Dr. Temel Kotil, CEO und Vorstandsmitglied von TURKISH AIRLINES, nahm die Awards im Rahmen der Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris entgegen.
Skytrax bewertet Service- und Qualitätsstandards von Fluggesellschaften auf Basis der größten Passagierumfrage der Welt. Sie spiegelt die Meinung von rund 18,8 Millionen Flugreisenden aus über 100 Nationen wider, die sich im zehnmonatigen Umfragezeitraum an der Untersuchung beteiligt haben. Die „Skytrax World Airline Awards“ gelten als Oscars der Luftfahrtbranche. TURKISH AIRLINES fliegt aktuell mit einer Flotte von 215 Flugzeugen 221 Destinationen in 98 Ländern an. Derzeit ist TURKISH AIRLINES die einzige Fluggesellschaft der Welt, die die meisten Länder anfliegt. In Österreich fliegt TURKISH AIRLINES 48 wöchentliche Flüge ab Wien und Salzburg in die Türkei und retour. TURKISH AIRLINES ist Mitglied der Star Alliance. Reservierung und Ticketausstellung: Tel. 0810 222849 Weitere Informationen unter www.turkishairlines.com www.salzburg-airport.com
Turkish Airlines ist eine der am schnellsten wachsenden Fluggesellschaften der Welt und hatte die neue Premium Economy Class unter der Bezeichnung „Comfort Class“ erst im Oktober 2010 eingeführt. Mit einem Sitzabstand von 116 cm in der Comfort Class ist
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BUSINESS
Text Hansjörg Preims Fotos Siemens, NF, Shutterstock
ZUTRITTSKONTROLLE
DIE KARTE ALS VIRTUELLES NETZWERK Die Sicherheitstechnik und mit ihr die Zutrittskontrolle durch „zeitgemäße“ Zugangssysteme wird zunehmend durch die Informationstechnik erschlossen.
BUCHSTÄBLICH „ZEITGEMÄSS“. Wo heute Zugangssicherheit strengstens geboten ist, hat der gute alte Schlüssel mehr oder weniger ausgedient. Vor allem in Büro- und Industriegebäuden mit hohen bis höchsten Sicherheitsanforderungen sind elektronische Zutrittssysteme wie Kartenleser, PIN-Code-Tastaturen oder biometrische Lösungen wie Fingerprint, Handvenenleser, Gesichtsfelderkennung oder Personenerkennung über Handflächengeometrie – bzw. Kombinationen daraus – nicht mehr wegzudenken. Auch in Hotels, Krankenhäusern oder Kindergärten muss für die individuelle Vergabe 62
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von Zutrittsberechtigungen kein herkömmlicher Schlüssel mehr ausgehändigt werden. Zudem bieten buchstäblich „zeitgemäße“ Zugangssysteme die Möglichkeit der zeitlichen Steuerung. Etwa für Hotelmitarbeiterinnen und Gäste, die damit nur zu vordefinierten Zeiten die Zutrittsberechtigung für bestimmte Bereiche bekommen. Der Koch erhält während seiner Arbeitszeit Zugang zu Küche und Kühlraum, das Reinigungspersonal zu gewissen Stunden Zugang zu den Zimmern, die Gäste je nach Buchung zu den SpaBereichen. Neben der vereinfachten Handhabung und Verwaltung ermögli-
chen moderne Zutrittssysteme auch die Nachvollziehbarkeit aller Zutritte sowie die Kombination mit einer Zeiterfassung. Der Sicherheitsmarkt verändert sich nicht nur mit immer sensiblerer und individualisierterer Technik, sondern auch dadurch, dass Technologien zusammenwachsen. Die Sicherheitstechnik und mit ihr die Zutrittskontrolle wird zunehmend durch die Informationstechnik erschlossen. Ein Beispiel für Zutrittskontrolle auf modernstem Stand der Technik: die Siemens City in Wien, schließlich entwickelt und vertreibt das Unternehmen selbst auch elektronische Sicherheits- und ZuAPRIL 2013
Elektronische Zutrittssysteme verschiedenster Art erfüllen höchste Sicherheitsstandards.
trittssysteme. Nach dem Eingang Drehsperren bzw. -kreuze mit Kartenlesern. Im Normalfall sind dies Ein- und Austrittleser, „hier aber wird das Hinausgehen nicht zum Identifizieren verwendet“, sagt Robert Jungmann MSc, Product & Solution Manager Access bei Siemens. Und es gebe – was eher nicht die Regel sei – auch keine Zeitaufzeichnungen darüber, wann Mitarbeiter ins Haus reinkommen. ONLINE – OFFLINE. Das ist einmal der normale Zutritt im Eingangsbereich, wo per Kartenleser die Zutrittsberechtigung kontrolliert wird. Mitarbeiter des Hauses haben dazu ihren Firmenausweis, Besuchern wird diese Berechtigung am Empfang im Eingangsbereich auf die Karte geschrieben. Das Nächste ist der Zugang zu den Büros, Beispiel 6. Stock: Die Gangtüren sind ab 7 Uhr geöffnet, um 17 Uhr werden sie automatisch wieder verriegelt. Außerhalb dieser Zeiten können die Zutrittsberechtigten mit ihrem Firmenausweis über ihre „offline-Rechte“ die Tür öffnen. „offline“ bedeutet hier: die Verbindung zu der mit offline-Beschlag ausgestatteten Tür über ein virtuelles Netzwerk – die Karte. Wer welche Berechtigung hat, wird immer über die Karte übertragen. Quasi im Gegenzug werden alle Zutrittsinformationen – welche Türen offlinemäßig benützt wurden – auf die Karte übertragen, um dann von der Karte weg in die Datenbank geschrieben zu werden. Genauso können gewisse Statusinformationen über die Beschläge, etwa der Batteriezustand, von der Karte heruntergenommen, über den Leser ins Zutrittssystem transformiert und dort im Zutrittsspeicher hinterlegt werden. Wird einem die Berechtigung entzogen, so wird das bei „offline-Türen“ erst beim nächsten Leser upgedatet und entsprechend zeitverzögert schlagend. Zum Unterschied von „online“, wo der Betroffene es sofort sieht. „online“ ist eine verkabelte Lösung, wo die Kontrolle, der Leser, direkt mit dem System verbunden ist. Alle Aufzeichnungen, die an der Tür erfolgen, werden automatisch ins System weitergegeben. Und auch den Zustand einer Tür oder einer Schleuse hat man gleich im System online, sodass damit APRIL 2013
Bereits gang und gäbe: Zutritt per PIN-Code.
zum Beispiel eine Alarmierung ausgelöst oder bei Störungen E-Mails weitergeschickt werden können. BESUCHERMANAGEMENT. „Grundsätzlich kann zutrittssicherheitstechnisch unterschieden werden: der normale Personenzutritt, wofür es diverse Arten von Drehkreuzen, Drehsperren und Personenvereinzelungen gibt, dann verschiedene Individuallösungen, zum Beispiel Parkplatzzufahrten, und – ein sehr wichtiges Thema – die Besucherverwaltung, sprich: wie man mit den Besuchern umgeht. Bei Siemens bekommen sie einen Ausweis mit aufgedrucktem Namen, die Karte kann dann wieder gelöscht und für den nächsten personalisiert werden – sowohl den elektronischen Inhalt mit Zutrittsrecht betreffend wie auch entsprechend neu bedruckt. Sehr modern, allerdings weniger für Bürogebäude als für Fertigungsstätten, werden Besuchermanagementsysteme mit interaktiven Prüfungssystemen verknüpft. Damit ist der Besucherausweis erst nach positiver Absolvierung einer Belehrung und einem darauffolgenden Frage-Antwort-Test freigeschaltet. UNTERSCHIEDLICHE SICHERHEITSGRADE. Ein Sicherheitskonzept für ein
großes Bürogebäude beinhaltet natürlich auch unterschiedliche Sicherheitsgrade für jeweils bestimmte Zonen, die entspre-
chend unterschiedliche Maßnahmen erfordern – bis hin zu den Hochsicherheitsbereichen wie der Vorstandsebene oder hochsensiblen EDV-Bereichen. Dort sind eher nicht offline-, sondern online-Leser die Lösung, denn da muss eine Karte auch beim Verlassen des Raumes gelesen werden, damit man sie zum Beispiel nicht beim Fenster hinausreichen kann, um einen anderen hereinzulassen. Der nächsthöhere Sicherheitsschritt könnte dann zum Beispiel die Kombination Karte plus PIN-Code sein, ein probates Mittel, das manchmal in Rechenzentren eingesetzt wird und auch nicht wirklich mehr kostet. Apropos Kosten: Laut Robert Jungmann kann man von einem online-Leser-Preis um die 350 Euro ausgehen, plus Controller, der etwa 2.000 Euro kostet. Eine kleine Firma mit zehn online-Türen kommt somit auf 5.000 bis 6.000 Euro für die Hardware. Mit einer moderaten Software kommen weiters rund 2.000 Euro dazu – alles noch ohne Verkabelung und Montage. Das heißt: „Die genannten Summen ungefähr mal zwei, und man hat eine fertige Anlage“, rechnet Jungmann. Eine offlineTür koste auch etwa 450 Euro, aber man brauche dann nichts mehr drumherum. BIOMETRISCHE LÖSUNGEN. Wenn online-Leser und PIN-Code nicht genügen, kommt die Biometrie ins Spiel. Ein großes Thema, das es mittlerweile auch schon seit etwa zehn Jahren gibt. Begonnen hat es FOKUS
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Verschieden Technologien. Personenerkennung über Handflächengeometrie, Gesichtsfelderkennung und Überwachungskamera.
mit den Fingerprint-Lesern, und die Begeisterung für die Möglichkeiten, die man sich von dieser Technologie erwartete, war am Anfang groß. „Dieser Hype ist dann aber wieder etwas abgeflaut“, sagt Jungmann, „die Leser haben am Anfang sehr viel gekostet, und die Resultate entsprachen nicht den Erwartungen.“ Der Techniker vergleicht: „Die Karte ist Digitaltechnik, der Leser erkennt die Signatur der Karte, und wenn das Zutrittsrecht passt, macht die Tür auf. Im Fall von Fingerprint sucht der Leser aufgrund seines Algorithmus in der Datenbank nach dem Richtigen für den, der vor der Tür steht. Wenn er aber keine annähernd prozentige Übereinstimmung findet, wird die Person abgelehnt. Oder wenn er den Print für eine andere Person erkennt, hat er sie fälschlicherweise hereingelassen.“ Es gebe hier eben Schwellenwerte, da es sich mehr um eine analoge Technik handle, die nach statistischen Rechenmodellen funktioniere. Und das sei am Anfang problematisch gewesen. Die Leser sind jetzt aber schon viel besser geworden, es funktioniert schon ganz gut“, sagt Jungmann. Ein kleines Problem gebe es aber nach wie vor damit: „Beim Fingerprint sind manche Personen, in Österreich etwa drei Prozent, nicht entrollbar.“ Was heißt das? Der Fingertip-Leser bildet aus dem Fingerabdruck sogenannte Minutien – er sucht die Brücken, Enden und Ecken. Daraus macht er ein geometrisches Muster und speichert es ab. Wenn nun eine Person diese Merkmale nicht in ausreichender Form aufweist, kann der Leser es nicht abspeichern. Kriminaltechnisch wäre ein solcher Fingerabdruck noch voll geeignet, aber nicht für die Elektronik. Deshalb musste man für jeden biometrischen Leser irgendeinen Ersatzmechanismus finden, um auch die Personen, die dieser nicht entrollen konnte, Zutritt zu ermöglichen. „Dafür gibt es auch schon sehr gute Lösungen“, sagt Jungmann. HANDVENENBILD FÜR HOCHSICHERHEITSBEREICHE. Dem Fingerprint folg-
ten weitere biometrische Systeme wie Handflächengeometrie und die Gesichtsfelderkennung, die allerdings – da es im 64
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Prinzip eine Kamera ist – im Außenbereich Probleme mit der Lichtempfindlichkeit bereitet. Das, so Jungmann, mache es erheblich schwieriger. „Es ist eben immer irgendwie eine Gradwanderung, die man bei der Biometrie geht, bei einem normalen Zutrittsleser ist es egal, ob er innen oder außen montiert ist.“ Biometrisch als besonders sicher, wesentlich sicherer als Fingerprint und vor allem Gesichtsfelderkennung, ist laut Jungmann der Irisscan anzusehen, weshalb diese Technik schon eher im Hochsicherheitsbereich eingesetzt wird, wie Jungmann von einem seiner Kunden berichtet. Von den Mitarbeitern werde er aber weniger gerne angenommen – „weil man sich doch nicht so gerne in die Augen schauen lassen möchte“. Sehr zufrieden ist man mit der letzten Entwicklung – dem Handvenenbild. Von der Handfläche wird das Venenbild abgenommen, das Hämoglobin wird über eine Wärmebildkamera in ein digitales Bild umgewandelt und damit biometrisch ausgewertet. Diese neue Technologie ist so zuverlässig, dass sie auch im Vorstandsbereich bei Siemens eingesetzt wird. DETEKTIERENDE VIDEOÜBERWACHUNG. Ein Schwenk zur Videoüber-
wachung: Diese entwickelt sich weiter in die Richtung, dass nicht nur Bilder aufgenommen werden, sondern dass Logarithmen, die dem Erkennen des Bildes hinterlegt sind, mehrere Informationen errech nen können beziehungsweise Bewegungen und das Umfeld auch detektiert werden. Sei es die Feststellung von Gegenständen, einem herrenlosen Gepäckstück zum Beispiel, oder Auffälligkeiten beim Verhalten von Personen, etwa wenn sich eine Person gegenströmig bewegt. Beispiel: Die U-Bahn ist in die Station eingefahren, alle Personen bewegen sich Richtung Ausgang, eine Person aber in die Gegenrichtung. Diese Auffälligkeit „poppt“ in der Sicherheitszentrale der Station hoch, und es kann personell darauf reagiert werden. Auch für Zählungen wird die Videotechnik immer häufiger eingesetzt. Dürfen zum Beispiel in einen Veranstaltungsraum
3.000 Personen hinein, können diese mit Videologarithmen gezählt werden, sodass eine Überfüllung des Raumes nicht mehr möglich ist. „Nicht mehr allein das Bild ist entscheidend, sondern auch die Bewegungen und das Umfeld“, erklärt Michael Zoratti, Geschäftsführender Gesellschafter der SecureLINE Sicherheitsges.m.b.H. „Das ist die Zukunft der VideoüberQ wachung.“
FACHLITERATUR-TIPP Robert Jungmann „Handflächen-Venenbiometrie als Zugangsmedium für Zutrittskontrollsysteme in mitteleuropäischen Unternehmen“ ISBN: 978-3-639-41441-7
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Texte Alexander Scheuch, Walter Thomas Fotos FOKUS
BUSINESS EIN ÜBERBLICK DER VERANSTALTUNGEN
IM FOKUS FOKUS immer mit dabei ...
RUSTLER GRUPPE
ERÖFFNUNG DES STANDORTES GRAZ Q Die Expansionsstrategie der Rustler Gruppe wird konsequent fortgeführt. Nach erfolgreichen Markteinführungen und Standorterweiterungen in Mödling, Linz und Rumänien steht nunmehr die steirische Landeshauptstadt im Fokus. Seit 1. März werden die Dienstleistungen wie Immobilienverwaltung, Facility-Management oder Immobilienvermittlung in gewohnter Rustler-Qualität in Graz angeboten. Das engagierte Team um Georg Habersatter und der neue Standort ermöglichen der Rustler Gruppe nun auch alle ihre Leistungen im Bereich der Südachse bis nach Klagenfurt anzubieten. Grund genug für das Traditionsunternehmen, Anfang April zur offiziellen 68
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Eröffnung des Standortes einzuladen. Zahlreiche Kunden, Geschäftspartner und Freunde des Hauses folgten der Einladung, brachten wunderbares Frühlingswetter mit und genossen einen kurzweiligen und überaus angenehmen Abend in den neuen Räumlichkeiten im Grazer Zentrum, stilvoll begleitet von der Musikgruppe „A Gentle Conversation“. Damit der Standort auch von stets positiven Einflüssen bedacht sein und sich gut entwickeln möge, wurden von Gemeinderat Mag. Andreas Molnar Grußbotschaften der Stadt Graz überbracht und die feierliche Segnung durch Diakon Dr. Bernhard Pelzl vorgenommen. APRIL 2013
FOKUS zu Gast bei der Eröffnung des neuen Standortes der Rustler Gruppe.
Grußbotschaften. Die Verantwortlichen der Gesellschaften und Sparten der Rustler Gruppe führten durch den entspannten Abend. Glückwünsche von Gemeinderat Mag. Andreas Molnar (li. mit Buch) und die feierliche Segnung des neuen Standortes durch Diakon Dr. Bernhard Pelzl rundeten die gelungene Veranstaltung ab. Das engagierte Team um Georg Habersatter freut sich auf die gemeinsame Aufgabe (unten re.).
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ERÖFFNUNG
PALAIS HANSEN KEMPINSKI WIEN
Hochkarätig. Die FOKUS-Redakteurinnen Ingeborg Zauner und Rosemarie Liermann freuten sich mit Dompfarrer Toni Faber, PORR-Generaldirektor Karl-Heinz Strauss, Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Generaldirektor Hans Olbertz (v. l.) über die Eröffnung des prachtvollen Ringstraßenhotels.
Q Das Ringstraßenjuwel Palais Hansen in Wien erstrahlt im neuen Glanz. Am 13. März 2013 feierte das neue Luxushotel seine Eröffnung mit Bürgermeister Michael Häupl und Dompfarrer Toni Faber, der das Haus segnete. Ursprünglich zur Weltausstellung 1873 als Hotel gebaut, wurde dieses aber nie als solches genutzt. „Mit dem Palais Hansen Kempinski Wien erfüllt sich die Kempinski-Gruppe den lang gehegten Traum eines Wiener Hauses“, freut sich Generaldirektor Hans
Olbertz. „Besonders freut uns, dass das historische Palais endlich seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt wird und wieder für Wiener und Gäste aus aller Welt zugänglich ist.“ Die Eigentümer und Entwickler, ein Konsortium aus Strauss & Partner Development, Warimpex, Wiener Städtische Versicherung und Wien Holding, sehen ihr Konzept bestätigt. PORR-Generaldirektor Karl-Heinz Strauss gratulierte dem Team zur gelungenen Umsetzung des Bauvorhabens.
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Q Die MIPIM 2013 in Cannes und der Blick auf europäische Immobilienmärkte standen im Mittelpunkt von Besprechungen mit internationalen Investoren. FOKUS recherchierte vor Ort in entspanntem, kultiviertem Ambiente die wichtigsten Trends
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und Investitionsmöglichkeiten. In diesem Zusammenhang gab es auch einen Erfahrungsaustausch mit internationalen Medienentwicklern. Den traditionellen Abschluss der Messereise bildeten auch heuer wieder Termine und Gespräche in Monaco.
APRIL 2013
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WIRTSCHAFT & FINANZEN
Text Christian Prenger Fotos Raiffeisen, ING-DiBa, PwC Österreich, Capgemini Österreich, willhaben.at, Shutterstock
NEWS ONLINE-BUSINESS
MARKETINGSTRATEGIE
SERVICEPOTENZIAL
IMAGESLALOM
Q Das ECC (E-Commerce-Center) an der FH Köln hat mit Unic und hybris Erfolgsfaktoren für den elektronischen Handel in Österreich sowie der Schweiz ermittelt. Resultat: Amazon erfüllt die Erwartungen der heimischen Online-Shopper am besten und sichert sich den ersten Platz – besonders durch die Qualitäten in der Kundenbindung. Die Plätze zwei und drei im Ranking gehören den Modeshops Esprit und bonprix. Wer auf virtuellen Absatz Wert legt, muss scheinbar intensiver gute Kontakte zur Zielgruppe pflegen: Austro-Online-Shops sollten nämlich aus Kundensicht das Serviceangebot weiter verbessern. Gerald Lanzerits, Vice President Eastern Europe, Middle East, Austria der Softwareschmiede hybris: „Gerade in Österreich besteht noch großes Potenzial in Sachen Online-Handel sowie Multichanneling. Jenen Unternehmen, die diese Chance erkennen, gehört der Erfolg in der Zukunft.“
Q Fans mögen sie, Unternehmen auch – Prominente als Markenbotschafter. Die Untersuchung „Österreichs Werbelieblinge 2013“ von Marketagent.com zeigt jetzt die Stars unter den Stars: Niki Lauda (76 Prozent), Hermann Maier (72 Prozent) und Armin Assinger (68 Prozent) wurden als die omnipräsentesten Testimonials genannt. SkiKönner Marcel Hirscher (8 Prozent) ist hingegen noch unverbraucht in Sachen Marktkommunikation, was ihn für so manchen Vertrag prädestiniert – seine Imagewerte sind erstklassig. In der Kategorie Sympathie rangiert er auf Platz vier hinter Entertainer Michael Niavarani (54 Prozent), ÖSV-Kollegin Anna Fenninger (49 Prozent) und Skispringer Gregor Schlierenzauer (47 Prozent). Das Rennen für den Faktor Coolness gewinnt der Weltcupsieger vor Fußballer David Alaba, Gregor Schlierenzauer und Extremspringer Felix Baumgartner. In Sachen Vertrauenswürdigkeit – jene Disziplin geht an ORF-Moderatorin Barbara Stöckl – belegt Hirscher Rang vier.
HANDELSTRENDS
STEINZEITDYNAMIK Q Das Beratungsunternehmen PwC blickt hinter die Kulissen des Einkaufens. So hat jeder dritte Online-Shopper schon einmal den Handel übersprungen und beim Markenartikler investiert. Andererseits kaufen fast 20 Prozent der Surfer nicht im Netz, sondern bevorzugen den Laden ums Eck. Shopping mit Tablet-PCs und Smartphones spielt dafür nicht jene dominierende Rolle, die viele erwarten, was auch für die gehypten Netzwerke wie Facebook und YouTube gilt. Sie sind zwar 72
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wichtig, aber zumindest noch nicht entscheidend für jüngere Käufer. Social Media wird zwar in vielen Ländern stark genutzt, fungiert aber kaum als entscheidender Frequenzbringer für virtuelle Umsätze. Andreas Plamberger, Head of IT Effectiveness bei PwC Österreich: „Direkter Kauf beim Hersteller wird in den nächsten fünf Jahren stark steigen und den Handel hart treffen. In zehn Jahren wirkt die heutige Kaufdynamik steinzeitlich.“
Andreas Plamberger, PwC Österreich
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VERSICHERUNGSZUKUNFT
ANLAGEFORM
ABWANDERUNGSTENDENZ SPARSTRUMPFMENTALITÄT Klaus Schmid, Capgemini Österreich
Q Offenbar herrscht einiger Handlungsbedarf bei den Assekuranzen. Denn nur jeder dritte Kunde weltweit hat den letzten Kontakt mit seiner Versicherung positiv in Erinnerung, warnt jetzt die Managementberatung Capgemini und die EFMA (European Financial Marketing Association) im neuen World Insurance Report 2013. Gute Ratschläge sind natürlich vorhanden: Um ihre Klientel zu halten, sollte künftig verstärkt in neue Vertriebskanäle und bessere Kundenerlebnisse investiert werden. Dabei könnten Services via Handy sowie Social Media punkten, die langsam von der Branche ernstgenommen werden. „Wenn Konsumenten neutrale oder negative Eindrücke sammeln, ergeben sich Möglichkeiten, diese Personen abzuwerben. Sie wechseln dann meist für einen minimalen Zusatznutzen“, weiß Klaus Schmid, Vorstandsvorsitzender von Capgemini in Österreich. „Da in Österreich nur 30 Prozent der Versicherten positive Erfahrungen gemacht haben, wird die Gefahr der Abwanderung schnell deutlich.“
Q Mehr als jeder fünfte Österreicher bewahrt Teile seines Ersparten in bar auf, entweder zu Hause oder im Bankschließfach. Das reicht im europäischen Vergleich für den vierten Platz, so das Ergebnis einer TNS-Umfrage für ING-DiBa. Häufiger tun dies nur Türken, Rumänen und Tschechen. Insgesamt halten 17 Prozent Erspartes in bar. Roel Huisman, CEO der ING-DiBa Direktbank Austria: „Möglicherweise führt die Wirtschaftskrise zum Revival der Piggy Bank. Aber Erspartes aufzuheben hat zwei große Nachteile: Bargeld verdient keine Zinsen und bei einem Einbruch gestohlenes Geld ist verloren. Hier gibt es keine Absicherung. Verunsicherung ist ein schlechter Ratgeber.“ Besonders junge Erwachsene füllen ihren Sparstrumpf. In Europa sind es 37 Prozent der unter 24-Jährigen, dagegen nur jeder Zehnte der Gruppe 55+. Kaum anders läuft es in Österreich: Ein knappes Drittel der 18- bis 24-Jährigen sowie 31 Prozent der 25- bis 34-Jährigen haben Reserven. Am wenigsten vertrauen 45- bis 54-Jährige auf Bargeld.
JOB-MARKT
UNTERNEHMERDENKEN Q Markus Zink, Leiter des Bereichs Job & Karriere der Plattform willhaben.at, hat die wichtigsten Job-Trends für 2013 analysiert. Dazu zählt die stärkere Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Web samt damit verbundener geografischer Unabhängigkeit. Mit Breitband und Telefon lässt es sich in vielen Branchen von überall aus arbeiten. Unternehmerisches Denken befindet sich gleichermaßen im Vormarsch, denn dieses passt genau in das aktuelle Anforderungsprofil von vielen Unternehmen, die solche Qualitäten bei Mitarbeitern APRIL 2013
entdeckt haben. Jene Stärke wird vermehrt eingefordert und bringt mitunter längere Arbeitszeit, aber auch mehr Flexibilität und Verantwortung. Ein weiterer Punkt betrifft Fachkräfte: Durch Internet und die zugehörige Ortsunabhängigkeit soll die Nachfrage nach kurzfristig verfügbaren Spezialisten steigen. In Sachen Einkommen wiederum macht die Entwicklung, Geld mit mehreren Jobs zu verdienen, auch vor Österreich nicht Halt. Weiters soll das Handwerk eine Renaissance erleben.
Markus Zink, willhaben.at
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WIRTSCHAFT & FINANZEN
Text Gerhard Gangelberger Foto Shutterstock
ANLEIHEN – EINE ÜBERSICHT
VIELSEITIGE FINANZINSTRUMENTE Anleihen sind aus dem modernen Staats- und Wirtschaftsleben nicht mehr wegzudenken. (Stückelung mal ausgegebene Stücke) bezeichnet das Gesamtnominale. Die der Stückelung entsprechenden Wertpapiere werden auch als Teilschuldverschreibung bezeichnet. Ausgabekurs, Tilgungskurs, Börsekurs und Kupon werden in Prozent vom Nennwert ausgedrückt. Der Ausgabekurs und der Tilgungskurs können genau dem Nennwert entsprechen (pari), unter dem Nennwert liegen (unter pari) oder über dem Nennwert liegen (über pari). Bei einem Kurs unter pari spricht man auch von einem Abschlag (Disagio), bei einem Kurs über pari von einem Aufgeld (Agio). GESCHICHTE DER ANLEIHEN. Anleihen entstanden bereits im
ANLEIHEN ALS FORDERUNGSPAPIERE. Ein Beteiligungs-
papier verschafft dem Inhaber ein Eigentumsrecht, er ist am Unternehmen beteiligt. Beträchtlichen Chancen auf Wertzuwächse steht das Verlustrisiko gegenüber. Ein Forderungspapier verbrieft das Recht auf Kapitalrückzahlung und Verzinsung. Der Käufer des Wertpapiers überlässt dem Gläubiger einen bestimmten Geldbetrag auf bestimmte Zeit. Der Ertrag ist beschränkt, gleichzeitig ist zumeist auch das Risiko geringer. Das typische Beteiligungspapier ist die Aktie, das typische Forderungspapier die Anleihe. Weitere Bezeichnungen für Anleihen sind Schuldverschreibungen, Obligationen, Rentenwerte oder Bonds. WESENTLICHE MERKMALE DER ANLEIHEN. Die meisten Anleihen haben eine im Vorhinein festgelegte Laufzeit. Zu Beginn der Laufzeit wird dem Emittenten, der die Anleihe begibt, durch die Investoren das Kapital zur Verfügung gestellt, indem die Investoren die Anleihe zeichnen. Während der Laufzeit wird die Anleihe verzinst. Am Ende der Laufzeit erfolgt die Rückzahlung (Tilgung) der Anleihe. Die Zahlung der Zinsen an den Investor findet bei den meisten Anleihen einmal jährlich statt (= jährlicher Kupontermin). Manche Anleihen weisen auch eine halbjährliche oder vierteljährliche Verzinsung auf. Die Stückelung einer Anleihe bezeichnet die kleinstmögliche Einheit, die gehandelt werden kann. Für Publikumsanleihen lautet die Stückelung meist auf 100, 500 oder 1.000 Euro, für Angebote an institutionelle Investoren oft 50.000 Euro oder darüber. Österreichische Bundesanleihen werden mit einer Stückelung von 1.000 Euro oder einem Vielfachen davon emittiert. Die Summe aller Stücke 74
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mittelalterlichen Italien. Italienische Staaten deckten so ihren kriegsbedingten Finanzbedarf. Venedig, Genua, Florenz, Mailand und andere verfügten über ein hochentwickeltes Bankwesen und auch der Adel war mehr kommerziell als feudal orientiert. In diesen Zentren der Hochfinanz konnten sich neue Formen der Staatsfinanzierung bevorzugt entwickeln. Mit Anleihen konnte auch das damals kirchliche, auch im weltlichen Recht verankerte Zinsverbot umgangen werden. Weiters mussten sich Staaten und Herrscher nicht mehr in Abhängigkeit von einigen wenigen Finanziers begeben, wie Karl V. in die der Fugger, und diesen Staatsvermögen, eigenes Familienvermögen und politische Macht übertragen, sondern konnten sich an ein größeres Publikum wenden. In der Neuzeit nahmen die Anleihen immer mehr zu, boten immer wieder neue Finanzierungsmöglichkeiten, führten aber auch zu immer stärkeren Staatsverschuldungen, aber auch zu Umschuldungen durch Begebung neuer Anleihen wie zu Staatsentschuldungen durch Staatsbankrott und Hyperinflation. RECHTLICHE GRUNDLAGEN. Allgemein gelten Kapitalmarktgesetz (KMG), Wertpapieraufsichtsgesetz (WAG), Bankwesengesetz (BWG), Börsegesetz (BörseG), Depotgesetz (DepotG), Finanzmarktaufsichtsbehördengesetz (FMABG) und Finanzmarktaufsichtsgesetz (FMAG). Für Bundesanleihen gilt das Bundesgesetz über die Verwaltung und Koordination der Finanzund sonstigen Bundesschulden, auch Bundesfinanzierungsgesetz. Auf Sonderformen der Anleihen beziehen sich Aktiengesetz (AktG), Hypothekenbankgesetz (HypBG), Pfandbriefgesetz (PfandbriefG) und Bankschuldverschreibungsgesetz. Die Mündelsicherheit ist im ABGB geregelt. APRIL 2013
Bundesanleihen und alle Anleihen, für die die Republik Österreich haftet, sind mündelsicher.
EINTEILUNG NACH EMITTENTEN. Die am meisten gehandelten
Anleihen sind sogenannte Government Bonds (Anleihen der öffentlichen Hand). Diese können Bundesanleihen der Republik Österreich, Länderanleihen und Gemeindeanleihen sein. Banking Bonds oder Bankanleihen werden von Kreditinstituten begeben. Die Kreditinstitute stellen das aufgebrachte Kapital ihrerseits Kreditnehmern zur Verfügung. Anleihen von Wirtschaftsunternehmen, auch Corporate Bonds, Unternehmensanleihen oder Industrieanleihen genannt, werden als Finanzierungsalternative bei Unternehmen zunehmend populärer. Für Unternehmen ist insbesondere vorteilhaft, dass bestehende Kreditlinien nicht belastet werden, das aufgenommene Kapital erst am Ende der Laufzeit zurückzuzahlen ist, aber gleichzeitig keine Unternehmensanteile abgegeben werden müssen. WEITERE EINTEILUNGSKRITERIEN. Zinsstruktur und Zinsfälligkeit: fix verzinste (Straight Bond) und variabelverzinsliche Anleihen (Floater), Nullkuponanleihen (endfällig). Verbriefte Rechte: Wandelanleihen, Optionsanleihen, Gewinnschuldverschreibungen. Emissionswährung und Ort der Emission: Doppelwährungsanleihen, Mischwährungsanleihen, Inlandsanleihen, Auslandsanleihen. Art der Sicherstellung: Anleihen, die mit einem Deckungsstock oder öffentlichen Haftungen unterlegt sind (fundierte/mündelsichere Wertpapiere), nicht fundierte Anleihen, nachrangige Anleihen. BUNDESANLEIHEN. Bundesanleihen werden von der Republik Österreich nach österreichischem Recht begeben, um den staatlichen Geldbedarf durch Fremdfinanzierung zu decken. Genauer gesagt, sie werden durch die Österreichische Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) im Namen und auf Rechnung der Republik Österreich begeben. Diese ist keine Behörde, sondern eine GmbH, die sich zu 100 Prozent im Eigentum der Republik Österreich befindet. Bundesanleihen stellen am Kapitalmarkt die am meisten gehandelte Anleihenart dar. Auch im Vergleich zu Aktien spielen heimische Bundesanleihen eine wichtige Rolle. Das im Umlauf befindliche Volumen an Bundesanleihen übersteigt sogar die Marktkapitalisierung inländischer Aktien per Mitte 2011 um nahezu das Doppelte. Sie bieten die höchste Sicherheit und befinden sich zu rund drei Viertel in ausländischem Besitz. Das unterstreicht das große Vertrauen der ausländischen Investoren in die ausgezeichnete Bonität Österreichs. SONDERFORMEN DER ANLEIHEN. Gewinnschuldverschrei-
bungen verbriefen eine Beteiligung am Gewinn des emittierenden Unternehmens. Die Gewinnbeteiligung wird meist mit einer festen Verzinsung gekoppelt. Wandelanleihen gewähren dem Zeichner neben einer fixen Verzinsung das Recht, die Schuldverschreibung während ihrer Laufzeit gegen eine Aktie oder andere Wertpapiere umzutauschen. Der Inhaber der Wandelanleihe hat folgende Wahlmöglichkeiten: Er kann die Schuldverschreibung bis Ende der Laufzeit behalten und sie dann einlösen oder zu einem im Vorhinein fixierten Termin die Anleihe gegen Aktien tauschen oder vor Ende der Laufzeit die Anleihe verkaufen. Die APRIL 2013
Optionsanleihe verbrieft zusätzlich zu den Forderungen gegen den Emittenten die Option auf den Erwerb bestimmter Wertpapiere zu einem im Vorherein fixierten Preis. Über Schuldverschreibung und Optionsschein kann einzeln verfügt werden. Pfandbriefe sind in der Regel festverzinsliche Schuldverschreibungen, zu deren Deckung Pfandrechte an Liegenschaften bestimmt sind. Diese Hypotheken dienen den Pfandbriefzeichnern als Deckungsstock. Neben den von der Republik Österreich begebenen Bundesanleihen gibt es noch von dazu konzessionierten Kreditinstituten ausgegebene Kommunalobligationen, die im Unterschied zu Pfandbriefen durch Kredite an inländische Körperschaften des öffentlichen Rechts (Bund, Land, Gemeinde) oder an andere Personen gegen eine Haftung solcher Gebietskörperschaften gedeckt sind. SICHERHEIT DER ANLEIHEN. Bundesanleihen und alle Anlei-
hen, für die die Republik Österreich haftet, sind immer mündelsicher. Pfandbriefe und Kommunalobligationen sind mündelsicher, wenn sie alle dazu im ABGB angeführten Kriterien erfüllen. Fundierte Bankanleihen (mit einem Deckungsstock unterlegt) sind mündelsicher, wenn dieser Deckungsstock unbelastet ist und ausschließlich aus mündelsicheren Wertpapieren besteht. Sonstige Bank- und Industrieanleihen sind nicht mündelsicher. Sie bieten jedoch mehr Sicherheit als Aktien, da im Falle eines Konkurses die Inhaber von Anleihen anteilig aus der Konkursmasse befriedigt werden, während die Aktionäre leer ausgehen. Q
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WIRTSCHAFT & FINANZEN
Text Christian Prenger Fotos Shutterstock. Beigestellt
ZUKUNFT DES WOHNENS
VITAMIN-C-DUSCHE Umdenken bei Investitionen für Wohnraum: Die eigenen vier Wände sollen sich laut Zukunftsforschern stark verändern. Das Motto lautet: Maximale Flexibilität in allen Lebenslagen, das Heim wird an jede Situation angepasst. NEUE FLEXIBILITÄT. Die altbekannte „Drei Zimmer, Küche, Bad und nicht mehr ausziehen“-Doktrin dürfte schon bald Immobiliennostalgie sein. Mit dem überall stattfindenden gesellschaftlichen Wandel ändert sich auch das Wohnen: Neue Modelle bestimmen die Zukunft, verlautbart das Zukunftsinstitut in Kelkheim (D). Wer es pragmatisch mag, muss mit neuen Verhältnissen rechnen – der Weg geht jetzt in Richtung maximale Flexibilität in allen Lebenslagen. Es sind Faktoren wie steigende Mobilität, Individualität oder neue Technologien, die bei Investments offenbar für Veränderung sorgen werden. Wer sich für eine innovative Wohnform entscheidet, kann dann seine monetären Vorstellungen und eine optimale persön76
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liche Form der Existenz unter einen Hut bringen – was möglicherweise gleichermaßen zusätzliche Finanzierungsmodelle bringt. Oder Zusatzeinnahmequellen für Vermieter, Architekten oder Baufirmen mit stimmigen, umsetzbaren Konzepten. Die Studie des Zukunftsinstituts spannt jedenfalls mit fünf Trendfeldern einen Bogen von heute bis zum Jahr 2050. Die Essenz scheint klar zu sein: Veränderte Werte sowie moderne Ansprüche generieren alternative Szenarien, geprägt von Entwicklungen einer Welt zwischen Social Media, Nachhaltigkeit und ökosozialer Verantwortung. Eine Option lautet Collaborative Living und bezeichnet jene Perspektive, bei der Qualität nicht mehr über die Größe und Ausstattung definiert wird,
sondern über zusätzliche Nutzungsoptionen innerhalb von Häusern und Quartieren. So wie etwa den Gebrauch eines Gemeinschaftsgartens, einer Küche für alle oder eines Kinos. Es geht um Zugang und Verfügbarkeit statt um Besitz. Shareconomy, der hippe Überbegriff für trendiges Teilen von Ressourcen, wie etwa auch beim Car-Sharing, wird auf Wohnen übertragen. Was sich nach romantischer Kollektivglückseligkeit ohne realistische Basis anhört, bestätigen bereits andere Studien: Solche Optionen gewinnen stark an Popularität. Wohl nicht zuletzt aufgrund einer wenig erbaulichen Wirtschaftslage. Die konkrete Folge ist eine räumlich dezentrale Kultur, die auf intensivem Gemeinschaftssinn aufbaut. Nicht APRIL 2013
Veränderte Werte generieren alternative Szenarien im Wohnbereich.
jeder muss wie in früheren – besseren – Zeiten einfach alles selbst haben, durch Serviceleistungen und kollaborative Angebote gewinnt das Leben dann deutlich an Flexibilität, das meinen jedenfalls besagte Experten. OFFENE GRUNDRISSE. Im Fall von Con-
ceptual Living wiederum wird Wohnen fließend, Zonen lösen starre Strukturen ab. Früher war die Nutzung von Räumen eindeutig definiert, heute hingegen dient das Wohnzimmer unter anderem ganz selbstverständlich gleichermaßen als Home Office. Welche Fläche wofür genutzt wird, avanciert zur ganz eigenen Entscheidung. Offene Grundrisse und modulare Elemente erlauben es dem Nutzer, durch Möbel die Räume selbst in spezifische Abschnitte zu untergliedern. Das Starre und Schwere wird von leichten, kombinierbaren Regalen abgelöst. Dies untermauert die dominierende Denkhaltung: Offenbleiben für Veränderung. Die mächtige Schrankwand gehört damit schon zu den Auslaufmodellen. Stattdessen sind Teppiche oder Tapeten wieder hoch im Kurs – weil sie Räumen Identität verleihen. Aus diesem Grund ist ein Comeback des Interior-Designs zu erwarFuture Home: Die Trendfelder
Quelle: Zukunft des Wohnens, Zukunftsinstitut GmbH. 2013
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ten. Bei Smart Being erweist sich Wohnen sogar als Medizin, geprägt vom stetig steigenden Gesundheitsanspruch. Dabei steht die Natur als Ausgangspunkt im Mittelpunkt. Sei es nun in Form einer Vitamin-C-Dusche oder der ganz besonderen Wandfarbe, die nach dem Prinzip der Photokatalyse Schadstoffe aus der Luft filtert. An die Stelle der Technologie tritt die Ökologie als Zukunftsversprechen. Das sogenannte Urban Gardening, also der eigene kleine Gemüseanbau beispielsweise auf dem Balkon, ist ebenfalls Ausdruck jener Entwicklung. Die Industrie dürfte schon erste kommerzielle Saat ausstreuen: Philips hat den Trend mit dem Konzept „Microbial Home“ aufgegriffen. Es beinhaltet unter dem Namen „Bio-Digester Kitchen Island“ eine Kücheninsel, mit der man die Abfälle in Methangas umwandeln und als Brennstoff für Leuchten nutzen kann. URBANER SAUERSTOFF. Trendfeld vier lautet Health Environment – Stadtluft macht gesund, selbst wenn das auf den ersten „Geruch“ nicht alle glauben werden. Der urbane Lebensraum wird künftig zu einem Umfeld, das seinen Bürgern Energie gibt, statt sie auszulaugen. Hier
herrscht großer Bedarf, denn städtische Realität bedeutet dem Klischee nach meist viel Stress und Lärm. Mit durchaus dramatischen Folgen: Das Schizophrenierisiko ist bei Stadtbewohnern doppelt so hoch wie bei Landbewohnern. Das Risiko, an einer Depression zu erkranken, ist etwa 1,4-fach so hoch. Zukunftsfähige Metropolen werden ihren Bewohnern vor allem eine schwer greifbare und kaum messbare Komponente liefern müssen: ein Gefühl der Zugehörigkeit sowie identitätsstiftende Orte, denen man sich verbunden fühlt. Eine integrative Stadt gibt ihren Bewohnern somit die ebenfalls psychologisch fassbare Sicherheit eines funktionierenden sozialen Netzwerks. Third Place Living verfolgt letztlich ähnliche Prinzipien wie Cloud Computing, dem Beziehen von IT-Diensten aus der Wolke des Internets. Immer mehr Funktionen des Alltags werden dabei ausgelagert. Ob Angebote wie eine externe Küche für gelegentliche Kochorgien, wohnzimmerartige Salons oder Co-Working-Spaces: Besondere dritten Orte bieten diverse attraktive Gestaltungsräume, die sich in den flexiblen Alltag des urbanen Individualisten einflechten. Gerade solche Modelle dürften auch Geldpotenzial in Aussicht stellen, denn Auslagern steht bei Unternehmen nicht zuletzt im Zeichen von Einsparungen, wie Berater und Analysten immer wieder betonen. Leicht denkbar also, das solche gezielten Vorgehensweisen jungen Menschen in manchen Fällen leistbares Wohnen ermöglichen und auf der anderen Seite bislang unbekannte Geschäftsideen auf den Plan rufen, wo externe Profis Dienste anbieten können. Letztlich läuft es auf ein verändertes Lebensgefühl heraus: „Ich fühl mich zu Hause!“ ist eine Aussage, die sich dann nicht mehr nur auf die private Wohnung beschränken dürfte. Das gilt insbesondere für die Zielgruppe der 20- bis 30-Jährigen, die häufig und gerne Serviceangebote in Anspruch nimmt. Outsourcen wird von ihnen als echte Steigerung der Lebensqualität gesehen. Spezialisierte externe Plätze steigen zu aktiven Knotenpunkten im individuellen Network auf. Dann muss sich die bunte Theorie nur noch in wohnbare Wirklichkeit verwandeln ... Q FOKUS
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LIVING & LIFESTYLE
Text Rosemarie Liermann Fotos Beigestellt
Frühlingserwachen beim Leiner. www.leiner.at/home
Grillen und Chillen: gesehen bei Tchibo. www.tchibo.de
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01> ROMY HUBEGGER Schals und Krawatten für jeden Anlass. www.hubegger.com 02> CIRE TRUDON Die Königin unter den Raumdüften kommt von CIRE TRUDON und verleiht neben dem Duft auch wohlige Atmosphäre. www.zweigstelle.com 03> MADELEINE Schmuck, mit dem man überall Furore macht. www.madeleine-mode.at 04> LA PRAIRIE WUNDERSERUM CELLULAR POWER SERUM ist ein tägliches Schutzschild gegen die Hautalterung. Es bietet Schutz und Energie für jeden Tag. Mit den Fingerspitzen auf Gesicht und Hals auftragen – das Ergebnis gleicht einem Wunder. www.laprairie.com
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SISLEY
AUGENKONTUR Q PHYTO-CERNES ECLAT ist eine innovative Pflege für die Augenkontur mit sichtbarer Wirkung gegen Augenringe. Das Produkt ist in drei Farben erhältlich. www.sisley-cosmetics.com
KENWOOD
MUT ZUR FARBE Q KENWOOD hilft mit farbenfrohen Küchengeräten dem Frühling auf die Sprünge. Ob Pürieren oder Mixen – das Kochen wird ganz einfach zum Vergnügen. www.kenwoodaustria.at
ACQUA COLONIA ANNEMARIE BÖRLIND
BODY-ERLEBNIS Q Trockene Haut kann aufatmen. Die reichhaltige Körpercreme BODY lind von Annemarie Börlind enthält Aloe Vera, Feigenextrakt und Kamelienöl. Das Ergebnis danach ist samtig weiche Haut.www.boerlind.com
4711 Q Pink Pepper & Grapefruit Eau de Cologne Splash & Spray bereichert die Range von ACQUA COLONIA. Der Duft verleiht jeder Frau den besonderen Touch. www.4711.com
LIVING & LIFESTYLE
Text Ingeborg Zauner Fotos Beigestellt
DOLOMITEN RESIDENZ SPORTHOTEL SILLIAN
HOCH HINAUS IM OSTTIROLER HOCHPUSTERTAL Q Hoch hinaus und tief beeindruckt: Mit dem gratis Gipfelticket Osttirol haben Wanderurlauber in der Dolomiten Residenz**** Sporthotel Sillian die schönsten Berge auf der Alpensüdseite in der Tasche. Kostenlos und allzeit bereit für die Sommerbergbahnen im Skizentrum Hochpustertal, im Großglockner Resort KalsMatrei, im Skizentrum St. Jakob sowie am Mölltaler Gletscher, hat das Gipfelticket „bergige“ Eindrücke drauf. Ein ebenso unverzichtbarer Begleiter ist der Hoo-Rucksack, gefüllt mit köstlichen Osttiroler Schmankerln und Wanderkarten. Nur 150 Meter vor der Hoteltür schwebt die ganze Familie mit der hoteleigenen Seilbahn auf 2.400 Meter: Auf dem Gipfel des Thurntalers sind die Villgrater Berge zum Greifen nah. Wer gern in professioneller Begleitung unterwegs ist, schließt sich einmal pro Woche einer geführten Erlebniswanderung an. Bei gemütlichen Familienrunden, anspruchsvolleren Bergtouren knapp unter die Dreitausendergrenze oder „steilen“ Kletterpartien liefern die Lienzer und die Südtiroler Dolomiten sowie der Karnische Kamm im Süden und der Großglockner im Norden das grandiose Panorama dazu. Den entspannenden Teil des Wandertags verbringen viele Gäste in der 3.000 m² großen Vitalresidenz
Schloss Heinfels: Dort und im Naturbadeteich senkt man sein Schritttempo gegen Null und floatet der totalen Entspannung entgegen. Eine Ganzkörper-Sportmassage mit Latschenkieferöl oder der Gang in die 90-Grad-Celsius Latschensauna versprechen wohltuende Lockerungsübungen. Nicht ohne Grund nennen die Osttiroler die Latschenkiefer auch „Bergsegen“. Spätestens beim 5-Gänge-Dinner mit vier Wahlmöglichkeiten ist man schon wieder zur Tat bereit – und hat ein Naturerlebnis für den nächsten Tag im Visier. Überdurchschnittlich viele Sonnentage und 1.200 Kilometer Wanderwege bringen Wanderer im Osttiroler Hochpustertal hoch hinaus. www.sporthotel-sillian.at
BERGERLEBEN
SONNENHOF
DER HIMALAYA LÄSST GRÜSSEN
VOM ANTRAG BIS ZUR HOCHZEITSNACHT
Q Wer das asiatische Hochgebirge ohne vorherige Klettererfahrung entdecken möchte, ist beim zweiwöchigen Abenteuer auf dem Dhampus Peak genau richtig. Teilnehmer der Wanderung beginnen dieses ganz besondere Erlebnis gemeinsam mit einem Reiseleiter und Bergführer in Tukuche und überwinden dann 3.500 Höhenmeter entlang des Westgrats zum Dhampus-Pass, wo das Hochlager aufgebaut wird. Von dort geht es auf den Gipfel für einen fantastischen und unvergesslichen Ausblick auf den Himalaya. Kostenpunkt pro Person: etwa 1.092 Euro. www.getyourguide.de
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Q Heiraten ist im Idealfall eine einmalige Angelegenheit. Deshalb soll auch der Schritt ins Leben zu zweit ein einzigartiges Erlebnis sein, am liebsten an einem so märchenhaft schönen Ort wie dem Park Hotel Sonnenhof in Vaduz. Inmitten eines kunstvoll angelegten Parks liegt das 4-Sterne-Superior-Boutique Hotel mit 29 individuell eingerichteten Zimmern und Suiten – vom Zimmer im Kolonialstil über die Armani- bis zur Hochzeitssuite. Doch bevor man diese bezieht, muss man erst die Frage aller Fragen stellen: Willst du? Im Sonnenhof steht das Team des Hotels bei der Inszenierung des Heiratsantrags mit guten Ideen zur Seite. So kann man zum Beispiel in einer Szenerie wie 1001 Nacht um die Hand der/des Liebsten anhalten, wenn man während der „Hotelbesichtigung“ plötzlich am zauberhaft mit Blumen und Lichtern geschmückten Pool allein gelassen wird. Oder man genießt in der eigenen Suite ganz „privatissimo“ ein Menü aus der mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Küche, serviert von einem Butler. Ist das Jawort erst errungen, kann man sich an die Planung der Hochzeitsfeier machen – auch dafür ist der Sonnenhof der perfekte Ort. Eine „Nacht zum Verzaubern“ inklusive Gourmet-Halbpension, einer Flasche Champagner „Laurent Perrier“ und Sonnenhof-Wohlfühlprogramm ist ab 648 CHF für zwei Personen buchbar. www.sonnenhof.li APRIL 2013
HOTEL STEINER IN OBERTAUERN
GROSSER SPASS FÜR KLEINE LEUTE – FAMILIENSOMMER AUS DEM BILDERBUCH
Q Wer 4-Sterne-Ferien macht bei Familie Steiner, hat viel zu erzählen. Etwa vom gemeinsamen Fischen mit dem Papa, der Familienwanderung, wo sogar der Kinderwagen mitdarf, oder von einem Zauberer, der hoch oben am Berg kleinen Trotzköpfen zeigt, wie viel Spaß die Schule machen kann. Gemeinsam heißt hier die Devise – denn für Kids und Eltern gibt es auch im Urlaub viel zu tun. Natürlich nur, was Spaß macht. Vom Spielplatz geht daher direkt „das große Krabbeln“ los, zu den Almen – auch gern mit dem Kinderwagen – oder zum neuen Outdoor-Almpark zwischen Ober- und Untertauern. Dann gibt’s noch die schlauen Leute, die gern mit Groß und Klein in den Wald gehen und viel zu erzählen haben über die Tiere, die Steine und die Pflanzen. Und weil Männer auch
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mal unter sich sein müssen, haben die Steiners das Vater-Sohn-Fischen erfunden. Bei Erfolg wird die schuppige Beute auf Wunsch vom Koch gebraten. Die Großen relaxen nach Wandern und Biken im Tauern-Spa auf mehr als 1.000 m², im Pool mit Panoramablick, Dampfbad, Jacuzzi, Sauna und Kristallgrotte oder bei einer der vielen Massagen und BeautyAnwendungen. Kids spielen und finden neue Freunde im Kinderparadies bei Tischtennis, Basteln, Playmobil oder Lego. Teens haben ihre eigene Lounge mit allem, was Spaß macht: Mega-Flat-TV, Spielkonsolen, Tischfußball, Billardtisch, Internetzugang und jede Menge Platz zum Chillen. Full-Baby-Service, Kinderanimation und Outdoor-Highlights vom Goldwaschen bis zur Kinderolympiade: Für die Sommerferien haben sich die
Steiners ein ganz besonderes Familienprogramm ausgedacht, mit Bergen voll Spaß. Den gibt’s sogar zum Mitnehmen. Irgendwann sind nämlich auch die schönsten Ferien vorbei und die Schule beginnt wieder. Für Hansguckindieluft und Träumelieschen, die während des Schuljahres nicht immer so gut zuhören, was der Lehrer erzählt, kommt der Nachhilfelehrer Martin Reindl sogar auf den Berg. Im Rucksack hat er ein innovatives Konzept mit vielen neuen Ideen und Ansätzen zum Thema Lernen – ob in kleinen Gruppen oder individuell, zu drei Terminen von Juli bis Ende September. So lernen die Kids, Hindernisse zu überwinden, und die Eltern, ihnen dabei zu helfen. Und im neuen Schuljahr gibt’s eine extra Portion Spaß für alle. www.hotel-steiner.at
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LIVING & LIFESTYLE
Text Josef Metzger und Rosemarie Liermann Fotos Julia Wesely
JULIAN RACHLIN
EIN STAR, DER AM BODEN BLIEB Das Treffen mit einem österreichischen Weltstar der klassischen Musikszene als Violinvirtuose ist reinstes Vergnügen. Er spricht weniger über seine Lieblingskomponisten Brahms und Mozart, viel mehr und noch lieber über seine Fußballidole – die Barcelona-Stars von einst und jetzt, sprich Hans Krankl und Lionel Messi. Und verrät voll Hobbykicker-Stolz, dass es dank Krankl und dem deutsch-spanischen Bertelsmann-Boss Fernando Carro gelungen war, ein Dinner zu viert mit dem FC Barcelona-Präsidenten Sandro Rossell zu arrangieren. Für Julian ein Erlebnis wie für Geigen-Fans ein Rachlin-Konzert.
EIN WIENER WELTBÜRGER. Wenn von
Wunderkind die Rede ist, winkt er ab. „Das haben die Medien erfunden!“ Und in einem Atemzug dementiert Julian auch, dass er – wie Skistars mit Brettln – quasi mit der Geige auf die Welt gekommen wäre, „Stimmt so nicht“, korrigiert Rachlin, der sich als Wiener Weltbürger fühlt, aber in
Vilnius, Litauen, als Sohn von Musikern („Mama Sophie Pianistin und Dirigentin, Papa Michael Cellist, unter anderem bei den NÖ-Tonkünstlern“) geboren wurde, ehe er als Dreijähriger mit den Eltern nach Wien übersiedelte. „Mein Lieblingsinstrument als Kleinkind war das Cello – zur Geige bin ich nur durch eine Lüge gekommen!“
REGENSCHIRM ALS CELLO. Wie es dazu kam, schildert Julian anschaulich: „Bei uns daheim ist immer die Platte mit dem berühmten Cellokonzert von Dvorak aus 1976 unter Karajan und mit Rostropowitsch als Solisten gelaufen. Und weil mich das so fasziniert hat, hab ich einen Regenschirm als Cello genommen und einen Stecken als Bogen, so hab ich wie ein Verrückter auf und ab gespielt. Stumm, eh klar, weil aus einem Regenschirm kriegst ja keinen Ton raus!“ Weil die Großeltern, übrigens keine Musiker, dem kleinen Musikus eine große Freude machen wollten, schenkten sie ihm eines Tages und der Größe wegen eine Geige mit den Worten: „Da hast du jetzt dein Cello!“ Natürlich nahm’s Julian dankend an, glaubte es auch, ohne nachzufragen. Später, als er es schon wusste, griff er auch zur Viola oder Bratsche, der etwas größeren Geigenvariante, „die dem Cello am nächsten kommt“. Auch das alternative Geigeninstrument beherrscht Rachlin, wie man sich bei einem Konzert im Theater an der Wien überzeugen konnte, wie aus dem Effeff. „Bei den Feinheiten sind die Unterschiede aber groß“, erklärt Julian. „Die Techniken sind verschieden, die Klangfarbe ist anders – wie Mezzosopran und Sopran!“ EMPFANG BEI DER KÖNIGIN. Damit beschäftigte sich Jung-Rachlin trotz Geigenstunden aber kaum in den Teenager-
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„Bei der ersten Probe mit einem Orchester entscheiden die ersten drei Minuten, ob man akzeptiert wird.“
jahren. „Da war ich ein normaler Bub aus der Lacknergasse in Hernals, der Fußball gespielt hat am Post-Sportplatz bei den Schülern von Post SV mit der Nr. 10, technisch gut, aber langsam – trotzdem hat sich der Sportklub für mich interessiert!“ Nichts wurde aus Profifußball, dafür schlug dem Musikprofi in spe anno 1988 die große Stunde. Erst gewann Julian die interne ORF-Ausscheidung im Funkhaus Argentinierstraße, dann fiedelte Rachlin am 30. Mai beim Eurovision Classic Contest in Amsterdam, dem Klassikpendant zum Songcontest, die europäischen Finalgegner virtuos ab, wurde zum „Young Musician of the Year“ gewählt, mit 15.000 D-Mark (7.500 Euro, „damals ein Batzen Geld für mich!“) prämiert und schließlich, buchstäblich die Krönung des Abends, in der Royal Box von Königin Beatrix von Holland und Prinzgemahl Claus empfangen. Alles live gezeigt in den meisten großen Eurovisionsländern von Deutschland bis England, Spanien bis Italien, nicht aber im ORF, „der erst fünf Tage später eine Aufzeichnung gesendet hat“. Was nichts am unaufhaltsamen Aufstieg von Julian änderte. „Amsterdam war der Kickoff zur Weltkarriere!“ DER KRANKL-FAN. Dem Künstler-Tri-
und der große Star („Im Mantel, ich erinnere mich noch gut daran!“) mit dem kleinen Noch-Nobody-Geiger ein Spielchen machte. Wer weiß, vielleicht wirkte der kleine Triumph als Mutinjektion für den ganz großen …?
umph war ein Fan-Erfolgserlebnis vorangegangen, in dem (noch unwissentlich) eine starke Zukunftsbande stecken sollte. Fürs Präsentationsvideo zum Amster-
IN MEMORIAM BERNSTEIN. Als Eurovisionsklassiker 1988 buhlten nicht nur Agenturen und Plattenfirmen um das
„Weil ich 200 Tage aus dem Koffer lebe, ist mir mein eigener Wohnraum sehr wichtig.“ dam-Contest hatte sich Julian als Kicker und Krankl-Fan gewünscht, dass ihn ein ORF-Kamerateam dabei filmt, wenn er mit seinem Rapid-Idol, damals allerdings Sportklub-Spieler-Trainer, gemeinsam am Platz der Dornbacher spielt. Weil sich der „Hans-Fan“ immer wieder dort herumgetrieben hatte, wollte ihn der Platzwart am vereinbarten Tag X vertreiben, erst recht, als Julian erklärte, er warte auf Krankl und ein Fernsehteam. Er hielt das für ein Notlüge, staunte aber nicht schlecht, als nach Krankl auch der ORF auftauchte – APRIL 2013
Geiger-Starlet – auch Granden der Branche bekamen Augen und Ohren für Rachlin. Wie etwa Lorin Maazel, Opernchef und Stardirigent, unter dem Julian am 5. September 1988 bei einem Berliner Konzert aufgeigen durfte. „Ich war mit meinen 13 der jüngste Solist damals – Cellist Horschovsky mit 105 Jahren der mit Abstand älteste!“ Wieder so ein Meilenstein einer Blitzkarriere, dem der nächste auf dem Fuß folgte: jüngster Solist bei den Wiener Philharmonikern im Oktober 1990 als 15-Jähriger im Musikvereins-
saal. „Darauf war ich mächtig stolz“, gesteht Julian, der aber hinzufügt. „Es war in memoriam Leonard Bernstein, dem ich noch vorspielen hab dürfen. Wir hatten einen gemeinsamen Abend geplant, dann wurde meine Premiere mit den Philharmonikern zum Gedenkkonzert für mein großes Idol …“ DER JÜNGSTE PROFESSOR. Im Schat-
ten des Todes „a star was born“. Viele rissen sich um ihn, nur wenige bekamen ihn – wie Sony, Rudi Buchmann, Columbia Artist, IMG oder Askonas Holt, auf Klassiker spezialisiert. Je gefragter Rachlin wurde, desto mehr regierte Fernunterricht in Schule und Konservatorium, wo er wieder Geschichte schreiben sollte mit 25 – „als jüngster Professor, den es je gab. Gestern noch Student, morgen Professor!“ Die Diplomprüfung fand nicht etwa im Dermota-Saal der Privat-Uni statt wie gehabt, sondern auf Anregung des Konservatoriumchefs Gerhard Track so unkonventionell wie noch nie. Wie, wo, wann? Julian: „Als ich ein Brahms-Konzert gab im Konzerthaus. Die Jury saß unter den 2.500 Zuschauern im Publikum. Sie hatte aber alle Eintragungen über mich schon in einem schön gebundenen roten Buch FOKUS
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Leistung abzurufen, hilft dir im Ernstfall auf der Bühne keiner. Das ist nicht anders als im Sport!“ EIGENER WOHNRAUM IST WICHTIG.
gesammelt, das sie mir dann mit dem Professorentitel überreicht haben.“ Unglaublich, aber wahr – wie die Tatsache, dass der Weltstar Rachlin auf der Welt mitunter bekannter ist als in seiner zweiten Heimat Österreich, wo er immerhin nicht nur in Konzerten aufgeigt, sondern auch in Festivals wie auf der Rosenburg, wo ihm – wie beim langjährigen DubrovnikFestival Rachlin & Friends – sogar Superstars wie James-Bond-Filmlegende Roger Moore die Aufwartung machten. Und auch beim LA-Gastspiel ließ Hollywood den Wiener aus Vilnius grüßen.
Wie Thomas Muster, mit dem er als „Rado-Uhrenbotschafter“ als Sportfanatiker auch beim French Open in Paris zu Gast war. Und um als Hobbykicker mit der Trikot-Nr. 10 des Spielmachers gute Figur zu machen, hat er sich so getrimmt, dass er so schlank und fit ist wie noch nie. Im Sport so wichtig wie bei Konzerten, in denen Julian mit Smoking und Fliege das Letzte aus sich herausholt. Im Schweiße seines Angesichts. Mitunter wie in Trance – selbst erlebt als Geburtstagsgeschenk mit der 10-Minuten-Version von „Carmen Fantasia“.
VIELE BEKANNTE GRÖSSEN ALS FREUNDE. Ehe Julian zur Fixgröße auf-
ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN. Alles selbstverständlich und Routine? „Nein“, gesteht Julian. „Ich mach mir vor Konzerten immer noch vor Lampenfieber fast in die Hose!“ Auch nach 25-Bühnenjahren fühle er sich „wie ein Baby, das noch viel lernen muss. Und als Dirigent bin ich noch ein Lehrbub, der zur Mama in die Vorschule gehen muss, bevor er zum Meister Mariss Janssons kommen darf!“ Natürlich hingen ihm tägliche Proben von vier, sechs bis acht Stunden oft beim Hals heraus („Ist ja nicht so, dass du dir sagst: Super, darf ich morgen wieder so viel üben?“), aber da setze dann die Motivation zur Überwindung ein, die ganz einfach so zu erklären sei: „Die Angst vor dem Versagen. Wenn du nicht übst, die Top-
stieg, war er selbst seinen Idolen nachgelaufen. Nicht nur Krankl, dem Kicker, auch Udo Jürgens, den er unbedingt kennenlernen wollte. Ja, Rachlin hätte viel gegeben, hätte es Udo-Intimus Hannes Jagerhofer, beim Do&Co darauf angesprochen, tatsächlich vermittelt. Aber erstens kam es anders, zweitens als Julian dachte. „Bei meinem Konzert bei den Salzburger Festspielen verriet mir meine Mama zur Pause, dass der Udo da ist.“ Diese Gelegenheit packte der Jung-Geiger beim Schopf, um den musikalischen Evergreen zu treffen. Inzwischen sind sie Freunde. Wie Graf Dumba. Wie Niki Lauda. Wie Roman Hagara. Wie Skender Fani. 84
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Das sei in seiner Branche ganz wichtig, „weil bei der ersten Probe mit einem Orchester die ersten drei Minuten entscheiden, ob du akzeptiert wirst“. Wenn nicht, dann verbreite sich das wie ein Lauffeuer „von Tokio bis New York. Die Klassik-Szene ist weltweit vernetzt, aber funktioniert wie ein Dorf!“ Und je besser der Ruf, je bekannter der Name, desto mehr ist der Star zur Spitzenleistung verdammt. Immer und überall, ob in der Carnegie Hall in Manhattan, ob in Covent Garden London, ob im Konzerthaus oder Musikvereinssaal, ob in Luxemburg, Châlons-en-Champagne, Miami, Warschau oder Vilnius wie zuletzt. „Weil ich 200 Tage aus dem Koffer lebe, ist mir mein eigener Wohnraum so wichtig. Für mich ist er wie ein Nest, in dem ich auch meinen Akku wieder aufladen kann!“ Nicht allein, sondern mit Mariella Theiner, seiner Freundin, die ihn auch auf Reisen begleitet, so oft es geht. Darum kokettiert er auch damit, sich neben der wunderschönen Wohnung in der Wiener Innenstadt womöglich auch in einem New Yorker Apartment einzunisten. Dort, wohin es ihn immer wieder so hinzieht wie nach Wien. Nicht zuletzt deshalb, weil er als unerkannter Unbekannter in der 10-Millionen-Metropole als Jung-Twen mit Selbstzweifel und Krisen das Wunderkind ausgetrieben hatte. Nach der süßen Jugend, wie er zugibt, „vier harte Jahre, die mich stark und zu dem gemacht haben, was ich bin.“ Nachsatz, der sein Stardasein relativiert: „Ich bin ja nur der Diener großer Komponisten der Geschichte. Ohne sie wäre ich nämlich nichts!“ Q
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LIVING & LIFESTYLE
Text Margot R. Dimi Fotos Peter Raider/blv Buchverlag
DIE GRÜNE UND BLÜHENDE KLEINE OASE ZUM GÄRTNERN UND ENTSPANNEN
PLATZ IST AUCH AM KLEINSTEN BALKON Besonders nach einem so langen Winter wie in diesem Jahr ist die Sehnsucht nach dem Frühling besonders groß. Verbunden wird der Frühling ganz selbstverständlich mit bunten Blumen, vielleicht auch mit dem Vorziehen von Obst und Gemüse. Wer „nur“ einen Balkon oder eine Terrasse zu Verfügung hat, muss nicht auf das private Gartengefühl verzichten, auch auf kleiner Fläche lassen sich Gartenträume verwirklichen. Oft ist es sogar einfacher, weil überschaubarer, auf kleiner Fläche zu gärtnern. Allerdings hat man es auf Balkon und Terrasse immer mit Extremsituationen zu tun.
DAS PASSENDE BEHÄLTNIS. Die Erde
muss grundsätzlich in mehr oder weniger beengte Behältnisse gefüllt werden. In seltenen Fällen, etwa auf einer Dachterrasse, kann man sie flächig „am Boden“ aufbringen, aber auch dann hat man nur eine geringe Bodentiefe und damit eingeschränktes Bodenleben. Somit muss während der Pflanzsaison unbedingt zusätzlich gedüngt werden und in kleineren Töpfen die Erde nach der Pflanzsaison ausgetauscht werden. Inzwischen gibt es ein reichhaltiges Angebot an biologischen Düngemitteln und selbst Kompostieren ist mit kompakten Schnellkompostern auch auf kleinstem Raum möglich. Entgegen der Vorurteile stinkt Kompost nicht, probieren Sie es also ruhig aus, Ihre organischen Küchenabfälle in umweltverträgliches Pflanzenfutter umzuwandeln! WÜSTENÄHNLICHES
MIKROKLIMA.
Wenn Ihre Terrasse südseitig liegt, können Sie sie besonders früh und besonders spät im Jahr immer noch zum Sitzen im Freien nutzen, für Pflanzen wird es allerdings besonders in den Sommermonaten extrem heiß. Am besten, Sie nehmen schon bei der Auswahl der Pflanzen darauf Rücksicht. Es gibt zum Beispiel mediterrane Kräuter, die mit Hitze nicht nur sehr gut zurechtkommen, sondern im Gegenteil bei hohen Temperaturen erst so 86
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Der Traum vom eigenen Garten lässt sich auch auf Balkon oder Terrasse verwirklichen.
„Willst du dich am Ganzen erquicken, so musst du das Ganze im Kleinsten erblicken.“ Johann Wolfgang von Goethe
richtig aromatisch werden. Allerdings brauchen auch diese hitzeverträglichen Pflanzen ausreichend Wasser und wenn sie in Pflanzbehältnissen gefangen sind, können sie sich nicht an Grundwasser laben. Sorgen Sie also unbedingt für ausreichende Bewässerung! Wenn Sie abends gießen, haben die Pflanzen die kühlere Nacht über Zeit, das Wasser aufzunehmen. Gießen Sie morgens, wird die Sonne zum Wasserräuber und Sie brauchen mehr Wasser, um den Pflanzen dieselben Voraussetzungen zu bieten. Wenn Sie den Luxus eines Wasseranschlusses auf Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse haben, überlegen Sie die Installation einer automatischen Bewässerung. Passende Systeme gibt es inzwischen auch für diesen kleinen Rahmen und nicht nur für Parks und Gärten. Eine automatische Bewässerung spart nicht nur Zeit, sie versorgt Ihre Pflanzen auch in Ihrer Abwesenheit, ohne dass Sie eine vertrauenswürdige Person finden und bitten müssen. In den Sommermonaten kann schon ein Wochenende ohne Wasserversorgung ausreichen, um Ihren Kleingarten nachhaltig zu zerstören! Für das lange Wochenende gibt es aber auch einfache Bewässerungsmöglichkeiten, im Notfall tut es auch eine wassergefüllte und auf den Kopf gestellte Wasserflasche in jedem Topf, um das Überleben zu sichern. HÄNGENDE GÄRTEN VON BALKONIEN.
Die Grundfläche Ihres Balkons oder Ihrer Terrasse erscheint Ihnen viel zu klein, um sie auch noch mit Pflanztrögen zuzustellen? Werden Sie kreativ und arbeiten Sie in der Vertikalen! Sie können Töpfe an Wänden aufhängen, dafür gibt es im Gartencenter eine Auswahl an Übertöpfen mit passender Aufhängevorrichtung, sie APRIL 2013
können aber auch handwerklich aktiv werden und Regale oder Aufhängevorrichtungen basteln. Denken Sie aber auch hier immer an Abflussöffnungen oder die Möglichkeit, die Übertöpfe bequem entleeren zu können, wenn es eine längere Regenphase gibt. Staunässe ist für die meisten Pflanzen mehr als ungesund. Wenn Sie keine passenden Wände haben oder die Wände nicht anbohren können oder wollen, können Sie Paravents aufstellen und mit Töpfen behängen. Auch ausgediente Europaletten lassen sich
zweckentfremden und bepflanzen. In Online-Foren, auf facebook oder bei Pinterest finden Sie mit Sicherheit jede Menge Inspiration. NASCHGARTEN ODER AUGENWEIDE?.
Wie im klassischen Garten auch, haben Sie die Wahl zwischen einem Terrassengarten für Augen und Nase und dem für kulinarische Genüsse. Besonders mediterranes Gemüse fühlt sich bei hohen Temperaturen sehr wohl und wenn Sie einen überdachten Balkon haben, bieten sich FOKUS
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optimale Voraussetzungen für Paradeiser! Die mögen nämlich Nässe von oben gar nicht gerne und müssen hierzulande im Garten oft genug mit Folienhäusern geschützt werden. Mit Feuerbohnen haben Sie nicht nur Ihren pflückfrischen Vorrat an Fisolen griffbereit, die farbenprächtigen Blüten sorgen auch für optischen lang blühenden Aufputz. Gleichzeitig nutzen Kletterbohnen wieder die Vertikale und können sogar als sommerlicher Sichtschutz zum Nachbarbalkon genutzt werden. Seit einigen Jahren gibt es Hängeerdbeeren zu kaufen, die sich sehr gut als Bepflanzung für Töpfe an der Wand eignen. Da die Schneckenplage auf Balkon und Terrasse kein Thema ist, eignet sich auch Salat als „Zuchtobjekt“. Dabei gibt es jede Menge Sorten vom alternativen bis zum klassischen Kopfsalat. Für Einoder Zweipersonenhaushalte eignen sich Pflücksalate, Stichwort Rukkola, besonders, da man immer nur genau die Menge ernten muss, die man auch tatsächlich braucht. Gleichzeitig eignen sich diese Salate auch als Unterwuchs und verkleinern die offene Erdoberfläche und damit die Verdunstungsfläche. Wer rechtzeitig Wintersalate zieht, kann den Balkon das ganze Jahr über beernten. Wer die Augenweide bevorzugt, findet ebenfalls eine große Auswahl an geeigneten Pflanzen, egal, ob kletternd, hängend oder klassisch. Wenn der Platz zum Überwintern fehlt, eignen sich einjährige Pflanzen bestens. Wenn die Saison zu Ende ist, können Sie ungeniert in den Biomüll oder Komposter wandern und man erspart sich die 88
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oft mühsame Überwinterung in zu warmer und trockener Wohnungsluft. Ein dankbarer und ausdauernder Blüher ist zum Beispiel die Kapuzinerkresse, die es in verschiedenen Farben, Formen und Größen gibt. Sie blüht verlässlich bis zum ersten Frost. Das Wandelröschen erfreut mit schillerndem Farbenspiel und ist ebenfalls ein ausdauernder Blüher bis zum Frost. Fuchsien eignen sich auch für den schattigen Balkon, brauchen allerdings auch einen kühlen und frostsicheren Ort zum Überwintern. WÜRZIGE KRÄUTER. Wem das alles zu
bunt ist, der greift zu Kräutern, die mit würzigen Duftnoten erfreuen. Auch hier gibt es wieder die Wahl zwischen einjährigen wie Bohnenkraut, Dill oder Basilikum und mehrjährigen, die sich allerdings in winterfeste (Schnittlauch, Salbei, Thymian) und nicht winterfeste (Rosmarin, Lorbeer) aufteilen. Wer es scharf mag, findet übrigens unter Chilipflanzen eine große Auswahl an Sorten, die nicht nur schmecken, sondern auch das Auge erfreuen! Die Sorte Chinese Five Colours etwa blüht lilafarben und die Früchte wechseln mehrmals die Farbe von hellem Gelb über Orange und Rot bis zu einem satten Violett. Überwintern ist hier theoretisch möglich, praktisch kann man nur selten die optimalen Bedingungen zur Verfügung stellen und die Pflanze ist spätestens im Februar Opfer von Läusen. Es empfiehlt sich also, die Pflanze in Form von Samenkörnern zu überwintern und im späten Winter neu vorzuziehen. Q
BUCHTIPP
DER GENUSSBALKON Kulinarisches und Kreatives für draußen Michael Breckwoldt, Gabriele Lindmeir Der Ratgeber aus dem blv-Verlag bietet einen guten Einstieg für alle, die ihren Balkon nicht nur zum Sonnen benutzen wollen, sondern ganz im Trend von „Urban Gardening“ auch beernten wollen. Das Buch ist in Kapitel zu den vier Jahreszeiten untergliedert – ja, auch im Winter kann Balkonien beerntet werden! Jede Jahreszeit untergliedert sich nochmals in den Bereich Pflanzen (Aussaat, Pflanzen, Pflege), Rezepte, Gestaltungstipps und Ideen für Feste. Leider sind die Bezugsquellen im Anhang des Buches sehr auf Deutschland bezogen, doch im Zeitalter des Internets ist die Recherche nach lokalen Anbietern ein Leichtes. Gebundene Ausgabe, 141 Seiten Verlag: blv Buchverlag (Februar 2013) ISBN-10: 3835411225 ISBN-13: 978-3835411227 Größe: 24 x 23,2 x 1,6 cm Preis: 17,50 Euro
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DIE ZUKUNFT DER ARKTIS? PROBEBOHRUNGEN GEFÄHRDEN GERADE DIE ARKTIS. GEMEINSAM KÖNNEN WIR DIE ÖLKONZERNE NOCH STOPPEN: SaveTheArctic.org
LIVING & LIFESTYLE
Text Gabriella Mühlbauer Fotos Valetta, Somfy, Soliday
SONNE – FREUND & FEIND
(N)O SOLE MIO Sonnenschein ist wichtig, denn ohne ihn gibt es kein Leben. Allerdings bringt die Sonne auch unerwünschte Wärme, oft Hitze in unsere Häuser und Wohnungen, was sich – besonders in der heißen Jahreszeit – unangenehm bemerkbar macht: Dann ist Sonnenschutz angesagt!
„Die Sonne ist die Universalarznei aus der Himmelsapotheke.“ August von Kotzebue
FRÜHLINGSLAUNE. Nach einem langen
und kalten Winter freuen wir uns auf die ersten wärmenden Sonnenstrahlen und können es kaum erwarten, dass sich diese ihren Weg bis in unsere Wohnräume bannen. Allerdings sollte schon jetzt an passenden Sonnenschutz gedacht werden, um die Sommerzeit so angenehm wie möglich zu überstehen. Herkömmliches Isolierglas lässt nämlich die Wärme durch, sodass es leicht zu einer Überhitzung kommt. Dann ist es zwar angenehm hell, 90
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zugleich aber unerträglich heiß. Die wirksamste Möglichkeit ist der außen liegende Sonnenschutz, weil so die Hitze bereits vor dem Glas abgefangen und eine Aufheizung verhindert wird. Etwa mit Rollladen, die aus diversen Lamellen zusammengesetzt sind und händisch oder mit einem Elektromotor bei Bedarf aus- und wieder eingerollt werden. Sie bieten zwar keine Verbesserung der Dämmwirkung, jedoch einen gewissen Schutz vor Einbrechern. Nicht weil sie so schwer aufzubre-
chen sind, sondern weil es meistens mit viel Lärm verbunden ist – allerdings unterbinden sie den Lichteinfall. Sogenannte Raffstores werden auch außen angebracht und sind eine massive Version einer Jalousie. Sie können nicht nur auf und ab bewegt, sondern auch gewendet werden. Lassen also – genau wie eine Jalousie – bei Bedarf Licht in den Wohnraum. Allerdings sind sie, da Wind und Wetter ausgesetzt, ziemlich verschleißanfällig. Weitere außen liegende SonnenAPRIL 2013
Sonnenschutz ist heute wichtiger denn je.
schutzvorrichtungen sind Markisen, lichtbrechende Gewebe oder Sonnensegel. Das Sonnenschutzglas etwa verfügt über eine geringere Lichtdurchlässigkeit. Allerdings ist es auch eine dauerhafte Maßnahme, die sich besonders im Winter negativ auswirkt. EINFACH DAZWISCHEN. Um dem natür-
lichen Verschleiß durch äußere Einflüsse entgegenzuwirken, wird Sonnenschutz oft ins Glas oder zwischen die einzelnen Scheiben verlagert. So werden etwa Jalousien gerne in den Scheibenzwischenraum platziert. Hier sind sie vor Verschmutzungen und Verschleiß geschützt. Sie sind manuell oder elektrisch zu bedienen und auch hier kann der Lichteinfall geregelt werden. Meistens befindet sich der Sonnenschutz jedoch im Innenbereich. Die Vorteile: Die Anbringung ist relativ einfach und auch nachträglich möglich und die Anschaffungskosten sind gering. Allerdings ist dieser Sonnenschutz deutlich weniger wirksam als außen liegende Maßnahmen. Beliebt sind Innenjalousien, die am Fensterflügel angebracht werden, Rollos, bei denen der Stoff auf einer Rolle aufgewickelt ist oder Vertikaljalousien. Sie bestehen aus senkrecht montierten Textilbahnen. Geführt werden sie in einer Schiene über dem Fenster und werden mit einem Bedienmechanismus zur Seite geschoben.
Integriert. Ein Sonnensegel von Soliday bringt erholsamen Schatten.
Stylish. Der Iso Roll Raff von Valetta punktet mit zeitgemäßem Sonnenschutz.
AUTOMATISCH WOHLFÜHLEN. Behaglichkeit in den eigenen vier Wänden hängt vor allem davon ab, dass Jalousien, Stores & Co. zum richtigen Zeitpunkt aktiviert werden. Also in den frühen Morgen- und Abendstunden kühlen und durchlüften. Der Sonnenschutz muss allerdings nach dem Schließen der Fenster sofort die Scheiben beschatten. Auf Nummer sicher geht man dabei mit automatisch gesteuerten Anlagen, bei denen zu einem festgelegten Zeitpunkt die Rollladen oder Raffstores in ihre Beschattungsposition gefahren werden. Aktuell ist die io-homecontrol von Somfy, die leicht installierbar ist und über ein Display bedient wird. Mit der Bedienoberfläche TaHoma kann sie mittels Smartphone oder iPad auch von unterwegs bedient werden. Q APRIL 2013
Flexibel. Blendenden Sonnenstrahlen wird mit einem Sonnendach der Kampf angesagt.
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LIVING & LIFESTYLE
Text Gerhard Schillinger Fotos Beigestellt
URLAUB MIT FUN & ACTION
WILLKOMMEN IM CLUB! Cluburlaube sind auch heuer wieder die Trend-Ferienform. Allerdings mit feinen Unterschieden bei den Anbietern. Vergessen Sie alte Vorurteile – die Clubs neuer Prägung sind individuell, sportlich und ausgesprochen kinderfreundlich. URLAUB MIT HEIMVORTEIL BEI MAGIC LIFE. Die Magic Life Clubs segeln zwar
seit einigen Jahren unter der Fahne der TUI, sind aber die „österreichischen“ Clubs geblieben. Typisch ist die unkomplizierte Atmosphäre, Top-Verpflegung sowie ein großes Sport- und Unterhaltungsangebot. In den Family Clubs wird – neben Annehmlichkeiten wie speziellen Familienzimmern mit extra Schlafraum für den Nachwuchs – in verschiedenen Altersgruppen bis 16 Jahre jede Menge Unterhaltung und Betreuung angeboten. Inklusive ist so ziemlich alles – Essen und Trinken, die Snacks zwischendurch, Liegen mit Badetüchern, Aktivitäten von Gymnastik bis zum Kampftraining. Dazu opulente Shows oder die Vorstellungen vieler Prominenter. Neben den bekannten 92
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Anlagen in Griechenland, der Türkei, in Tunesien, Ägypten und Spanien kommt in der heurigen Saison auch Neues hinzu. Magic Life Komfort wartet dann auch am Traum-Sandstrand von Kos auf neue Urlauber.
Dazu gehören Tennis und Golf genauso wie Wassersport. Besonders attraktiv: die Robinson Clubs auf Fuerteventura und am griechischen Peloponnes. Traumhafte Sandstrände, glasklares Wasser und viel Platz zur Selbstverwirklichung warten.
ROBINSON UND ALDIANA – TOP IN SPORT UND WELLNESS. Die Clubs von
LEISTBARER LUXUS IN DEN GULET HOLIDAY CLUBS. Für Familien leistbar
Robinson und Aldiana stehen nur an den schönsten Plätzen, bieten herausragende Sportangebote und besonderes Körperbewusstsein. Das „Wellfit“-Konzept bei vielen Robinson-Clubs basiert etwa auf den Säulen Gruppen-Fitness, Personal Training, FeelGood, Body&Mind sowie WellFood mit entsprechendem Speisenangebot. Sport nimmt traditionell einen großen Raum bei beiden Marken ein.
sind die 15 Gulet Holiday Clubs in der Türkei, Tunesien, Ägypten und Griechenland. Das Pegasos World in Side ist auf 160.000 Quadratmetern purer Familienspaß und lässt die Herzen großer und kleiner Gäste höher springen. Die riesige Poollandschaft mit feuerspeiendem Vulkan, Geysir und Wasserrutschen ist ein Paradies für alle kleinen und großen Planscher. Bis frühmorgens werden Urlauber APRIL 2013
Cluburlaube bieten jede Menge Action, aber auch viele individuelle Möglichkeiten, um sich zu erholen.
mit Essen und Getränken verwöhnt und am Sandstrand kommen Sonnenanbeter so richtig auf ihre Kosten. Auch Sport wird großgeschrieben. Tennis, Ballsportarten oder Bogenschießen stehen am Programm und wer will, kann danach bei Massagen, im türkischen Hamam oder der Aromatherapie entspannen und so richtig relaxen. Sehr familienfreundlich präsentieren sich auch die Anlagen in Griechenland. An einem wahren Traumstrand liegt etwa der Club Caravia Beach auf der Insel Kos. Bunte Lebensfreude, viel kulinarische Vielfalt und Wasserspaß im Meer und an der Poollandschaft sorgen für die richtige Urlaubsstimmung. UNABHÄNGIG UND ECHT ÖSTERREICHISCH AUF BRAC. Der Süden Dal-
matiens ist sicher einer der schönsten Abschnitte der kroatischen Küste. Glasklares Wasser, feinkiesige Strände und viele unverbaute Buchten für Robinsons auf Zeit sind nur einige der Attraktionen. Unzählige Inseln wie Brac, Hvar oder Korcula brauchen selbst den Vergleich mit Griechenland nicht zu scheuen. Vor allem seit die Hotels mit großem finanziellem Aufwand auf modernsten Standard gebracht und die Erreichbarkeit durch die neue Küstenautobahn bis Split und auch die Flugverbindungen deutlich verbessert wurden. Sie wollen es gerade ganz österreichisch und in Top-Qualität? Am schönsten Strandabschnitt Bols, genau zwischen
dem Goldenen Horn und den kleinen Buchten, liegt das unter österreichischer Leitung stehende Hotelresort Bretanide von Gruber Reisen. Mit neun Millionen Euro Aufwand wurde die gesamte Anlage auf neuesten Stand gebracht und ist heute eine der besten im All-inclusive-Stil des Landes. Durch diese Eigentümerschaft kann Gruber die eigenen und selbst gesetzten Qualitätsstandards garantieren. Das kroatische Personal wurde teilweise in Österreich geschult. Neue Standards bei der Unterbringung setzt der Zubau eines eigenen Trakts mit großzügigen Suiten. Die Investitionen dafür betragen weitere rund sieben Millionen Euro. Direkt vor dem aus landestypischem weißem Stein gebauten Hotel liegt der von duftenden Kiefern flankierte Feinkiesstrand mit kostenlosen Liegestühlen und einem Wassersportcenter für Surfen, Tauchen oder Wasserski. Die 260 Zimmer gruppieren sich um den solarbeheizten Pool und die Piazzetta in einer großen Parkanlage mit üppiger mediterraner Vegetation. Für Familien gibt es dankenswerterweise auch zahlreiche Familieneinheiten mit Extra-Schlafraum für den Nachwuchs. Ein Miniclub und Teenagertreff sorgen zudem für einige Stunden in trauter Zweisamkeit der Mamas und Papas. Die kinderfreie Zeit lässt sich etwa im hoteleigenen Wellness- und Beautyzentrum bei Massagen oder Schönheitsanwendungen genießen. Aktivere perfektionieren ihre
Rückhand auf einem der 25 Tennisplätze des Resorts. Jogger können viele Kilometer dem Meer entlang und unter Kiefern auf stillen Wegen ihre Kondition verbessern. Oder man nimmt an den geführten Radausflügen, Wanderungen und Nordic Walking-Touren ins Hinterland der Insel Brac teil. Dieses ist in jedem Fall einen Abstecher vom Strand wert. Bis zu 778 Meter ragen die Berge in die Höhe und bilden eine ideale Kulisse für Aktivsportler. Vom Gipfel des Vidova Gora entschädigt der prachtvolle Panoramablick über ganz Brac bis weit über die Adria zu den Nachbarinseln Hvar und Korcula für die Mühen des Aufstiegs. Zurück im Hotel hat man dank All-inclusive-Konzept dann die Qual der Wahl beim kulinarischen Abschluss des Tages. Gleich drei Möglichkeiten stehen neben dem Hauptrestaurant zur Verfügung um den Gaumen zu erfreuen. Man hat sich’s schließlich auch hart verdient ... Q
URLAUB IM CLUB Magic Life Clubs gibt es in Ägypten, Griechenland, Spanien, Tunesien und der Türkei. Höchster Komfort und Top-Qualität bei Küche und Unterhaltung. Viele Zimmertypen für unterschiedliche Bedürfnisse. www.magic life.com – www.bentour.at Ideal für Strandfanatiker. Der Robinson Club Esquinzo Playa auf Fuerteventura bietet einen Traumstrand über Kilometer hinweg und Panoramalage über dem Meer. www.robinson.com Passionierte Golfer finden im Aldiana Andalusien ihr Paradies. www.aldiana.de Die 15 Anlagen der Gulet Holiday Clubs sind voll auf die Bedürfnisse von Familien eingestellt. Traumstrände, Pools, Kinderbetreuung und viel Platz für Spiel und Unterhaltung. www.gulet.at Alle Vorzüge Kroatiens sind im Sport & Wellnessresort Bretanide auf Brac vereint. Viel Komfort, gleich zwei Traumstrände mit türkisem Wasser und eine außergewöhnlich gute Küche mit viel Abwechslung für den Gaumen sorgen für entspannte Tage. Unbedingt an einem der rad- oder Wanderausflüge ins Hinterland oder zur Nachbarinsel Hvar teilnehmen. Es lohnt sich! www.bretanide.at – www.gruber-reisen.at
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LIVING & LIFESTYLE
Text Ingeborg Zauner Fotos Beigestellt
THERMENHOTEL PUCHASPLUS****
IHR RUHE- UND ERHOLUNGSHOTEL Entspannung und Erholung direkt an der Therme Stegersbach.
AUSGEZEICHNET. „Leiste mehr, als der
Gast erwartet“: Diese Erfolgsformel hat dem Thermenhotel PuchasPLUS**** zum zweiten Mal in Folge die Auszeichnung zum „HolidayCheck Top Hotel“ eingebracht (2012 und 2013). Das familiäre Hotel mit seinen 50 Hotelzimmern bietet seinen Gästen Ruhe, Erholung und Entspannung pur. 36 m2 große Zimmer mit größeren, höheren und breiteren Betten aus gesundem Zirbenvollholz, Gesundheits-Antiallergie-Nichtraucherzimmer und ein hauseigenes Heilmassagezentrum mit Naturkosmetikabteilung sind nur einige der 94
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zahlreichen Vorteile, die den Gästen geboten werden. Das Thermenhotel PuchasPLUS ist zu 100 Prozent barrierefrei und bietet Rollstuhlfahrern optimale Bedingungen für einen erholsamen Thermenurlaub. Alle Zimmer sind mit Zirbenvollholzmöbeln, einer 4-Stern-Ausstattung mit Flat-TV und großem Kühlschrank sowie Balkon oder Sonnenterrasse ausgestattet. Die besonderen ätherischen Öle des Zirbenholzes beruhigen den Herzschlag in der Nacht und sorgen für eine Entlastung des Herzens und damit für einen erholsamen, ruhigen und vor allem traumhaften Schlaf. Für ein spezielles Schlaferlebnis sorgt das zubuchbare Wasser-Gelbett, das den Körper optimal abstützt und spürbar Rückenschmerzen lindert. Über den kurzen beheizten und außergewöhnlichen Erlebnisgang oder den direkten Freizugang gelangen die Hotelgäste direkt und völlig wetterunabhängig in die Therme Stegersbach und können
dort das gesunde Thermalwasser und die vielen Angebote inklusive der Saunalandschaft genießen. Für sportlich aktive Gäste steht die größte Golfschaukel Österreichs (50 Loch) in unmittelbarer Nähe zur Verfügung. Die sanfte hügelige Landschaft erkunden Aktive am besten bei einer Fahrradtour. Top ausgestattete Fahrräder und E-Bikes stehen im Hotel zur Verfügung. Das hoteleigene Heilmassage-Therapiezentrum überzeugt mit Naturprodukten und einem hochqualifiziertem Therapeutenteam. Besonderes Augenmerk wird auf die Behandlung von Rückenbeschwerden gelegt. Neu ist das Medizinisch-Therapeutische Trainingszentrum in Stegersbach, das von den Gästen gratis genützt werden kann und therapeutisches Training nach operativen Eingriffen, Fitness und Gesundheitstraining, spezielles Krafttraining für Senioren und vielfältige Kurse – wie zum Beispiel Pilates, Yoga, Zumba und vieles mehr – bietet. Q
THERMENHOTEL PUCHASPLUS A-7551 Stegersbach, Thermenstraße 16 Tel. +43/(0)3326/533 10 urlaub@puchasplus.at www.puchasplus.at
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Text Ingeborg Zauner Fotos Beigestellt
LIVING & LIFESTYLE Text Ingeborg Zauner Fotos Beigestellt
URLAUB „AM SONNENBALKON“ VON ZELL AM SEE
EINFACH KREATIV SEIN! Der Schmittenhof**** liegt am Fuße der Schmittenhöhe – und damit ideal für die verschiedensten Aktivitäten rings um Zell am See. der Hotelchefin, 100 m vom Hotel entfernt, nicht nur Muskeln, sondern auch den Geist „aufbauen“ - beim Töpfern. Hier können Anfänger und Fortgeschrittene, Kinder und Erwachsene ihre kreative Seite ausleben das findet in unserer schnellebigen und leistungsorientierten Welt großen Anklang. Das Arbeiten mit Ton, das Archaische und Sinnliche der uralten Töpferkunst, bringt eine neue, nachhaltige Qualität in den Urlaub. So werden aus dem erdigen Material ganz persönliche Urlaubserinnerungen geknetet und geformt und schon nimmt jeder sein „Stück Urlaub“ mit nach Hause. Q
AUSSICHTSREICH. Die Lage am Fuße der Schmittenhöhe „am Balkon“ über dem Zeller See und ein Hotel, das viele Möglichkeiten bietet: Der Schmittenhof in Zell am See ist das 4-Sterne-Domizil von Axel und Martha Zillner, in dem Golfer, Wanderer, Mountain-, Elektro- und Motorbiker eine perfekte Ausgangssituation haben. Verantwortlich dafür ist neben der Lage zwischen Berg und Tal auch die Infrastruktur des Hauses, welche für viele Freizeitinteressierte gerüstet ist. Nicht zu vergessen der APRIL 2013
mediterrane Wellnessbereich, der von Hotelchef Axel Zillner liebevoll als „Tiny Spa“ bezeichnet wird: Keine 500 m2 groß, trotzdem ist alles da, was man(n)/frau wirklich braucht. Die persönliche Note des Hauses, die maßgeblich von Hotelchefin Martha Zillner geprägt ist, kann man hier ebenso spüren wie in der Lobby, im Restaurant, in den Zimmern und Suiten. AKTIVURLAUB. Seit dem letzten Jahr
DER SCHMITTENHOF**** A-5700 Zell am See Schmittenstraße 109 Tel. +43/(0)6542/703 64 www.schmittenhof.at
kann man auch in der neuen Waldwerkstatt FOKUS
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LIVING & LIFESTYLE
Text Ingeborg Zauner Fotos Verein Lechweg, Gerhard Eisenschink, Archiv MTG stevehaider.com, Otto Leiner
AUF SCHUSTERS RAPPEN
DIE MAGIE DES GEHENS Wanderurlaub wird immer beliebter. Der neue Katalog von „Österreichs Wanderdörfer“ präsentiert jede Menge Vorschläge und Urlaubspakete für den perfekten Wanderspaß. PER PEDES. „Österreichs Wanderdörfer“ haben soeben ihren neuen Katalog für 2013 herausgegeben. „Die Magie des Gehens“ präsentiert 42 elementare Naturerlebnisse, die etwa beim Wandern durchs wilde Gelände auf der Soboth entstehen oder beim Beobachten von Steinadlern im Karwendel. Der Natur und ihren Elementen begegnet man aber ebenso bei einem Sonnenaufgang mit Bergfrühstück am Wilden Kaiser oder beim Durchwandern des größten Canyons Österreichs im Mostviertel. In Summe findet der Leser im Katalog 42 solche „Elementaren Naturerlebnisse“ zwischen dem Arlberg im Westen und dem Semmering im Osten, dem Waldviertel im Norden und dem Klopeiner See im Süden. Damit verbunden sind ganz konkrete Wanderurlaubspakete und Übernachtungsbetriebe, die mit dem österreichischen Wandergütesiegel ausgezeichnet wurden. Zusätzlich gibt es Tourentipps mit detaillierten Erlebnislandkarten und Bildmaterial: etwa zum neuen Lechweg, dem prominenten Alpe-Adria-Trail, dem traumhaften Königsweg oder dem aussichtsreichen Panoramaweg Südalpen. 96
FOKUS
Ideal für die Wanderurlaubsplanung in Österreich sind auch die Angaben zur umweltschonenden Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu den wichtigsten Veranstaltungsterminen rund um Brauchtum, Kulinarik und Kultur in den Regionen. Der über 100 Seiten starke Katalog „Die Magie des Gehens“ kann im Internet kostenlos angefordert werden: www.wanderdoerferkatalog.at
werden umfassende Informationen zum Wandern in Österreich zur Verfügung gestellt, darunter über 2.000 Routentipps mit Tourenblättern. Q
DER IDEALE PARTNER, WENN’S UMS WANDERN GEHT. In über 20 Jahren hat
der Verein „Österreichs Wanderdörfer“ ein umfassendes touristisches Know-how zum Thema Wanderurlaub aufgebaut. Damit ist er der kompetente Partner, wenn es um ursprüngliche, intensive und elementare Naturerlebnisse in der Alpenrepublik geht. Derzeit zählt „Österreichs Wanderdörfer e. V.“ 42 Mitgliedsregionen zwischen Vorarlberg im Westen und Niederösterreich im Osten. Neu im Programm sind die Wanderregionen Ötztal und der Sonnenwinkel Kärntens mit dem Lavanttal, der Carnica-Region Rosental sowie dem Klopeiner See. Unter www.wanderdoerfer.at
INFORMATION Österreichs Wanderdörfer e. V. A-9500 Villach Unterwollanigerstraße 53 Tel. +43/(0)4242/25 75 31 office@wanderdoerfer.at www.wanderdoerfer.at
APRIL 2013
LIVING & LIFESTYLE Text Ingeborg Zauner Fotos Beigestellt
Text Ingeborg Zauner Fotos Falkensteiner
ALL INCLUSIVE LIGHT 3 Nächte ab nur 228 Euro p. P.* 2 Kinder bis 6,9 Jahre GRATIS!** * gültig vom 02.–22.06.13 und 07.–28.09.13 ** im Zimmer der Eltern
Saison B
FAMILIENURLAUB IN DEN FALKENSTEINER HOTELS KATSCHBERG
17.05.–02.06.13, 22.–29.06.13 und 28.09.–25.10.13 ab nur 240 Euro p. P.
MEHR ALS NUR ALPINURLAUB Der Falkensteiner Club Funimation Katschberg bringt pure Lust auf Urlaub zum fairen Preis und ist ein wahres Paradies für Familien. Von der Verpflegung über das Freizeitprogramm bis zur Kinderbetreuung – dem perfekten Urlaub mit ganz Kleinen
Weitere tolle Kinderermäßigungen und Saison- sowie Zimmerpreise auf Anfrage. Babyausstattung, Babysitter-Service (gegen Entgelt). Q 3 Nächte im Familienzimmer Klassik (2-Raum-Wohneinheit) Q All inclusive light – Frühstücksbuffet mit Bioecke, Mittagssnack im Restaurant und abends umfangreiches Themenbuffet inkl. Restaurantgetränke Q Tägl. Kinderbetreuung (ab 3 J.) im 1.000 m2-Falkyland und umfangreiches Sportprogramm (mit
und Kids steht nichts im Wege.
geführten Wanderungen) für Groß und Klein
FAMILIENFREUNDLICH. Das All-inclusive-light-Clubangebot ist umfassend – vom Frühstücksbuffet über den Mittagssnack bis zum Abendbuffet mit Tischwein, Bier und alkoholfreien Softdrinks. Für die Kleinen gibt es ein eigenes FalkyRestaurant mit Buffetecke und Saftbar. Auch im Wellnessbereich ist für alle Familienmitglieder gesorgt: Im Falkensteiner Club Funimation ist die Benützung des 2.000 m2 großen Acquapura Spa bereits APRIL 2013
inkludiert. Die kleinen Katschberg-Urlauber sind in der Falky-Acqua-World ganz in ihrem Element. Ein weiteres „Incl.“ bei Falkensteiner ist das Falkyland, in welchem Kinder ab drei Jahren von einem Betreuerteam die ganze Woche mit Spiel, Sport und Spaß unterhalten werden. Für die ganz Kleinen gibt es eine umfangreiche Babyausstattung zum Leihen. Dazu kommen großzügige Kinderermäßigungen, die den Familienurlaub auch in Sparzeiten ermöglichen – die kleinen Falkys sind im Familienzimmer der Eltern bis 6,9 Jahre (!) gratis. Täglich wird ein umfangreiches Sport- und Animationsprogramm mit Wandern, Klettern oder Biken (auch mit E-Bikes) geboten. Weiter Highlights am Katschberg: Österreichs größter Adventurepark (über 170 Stationen), die „Pony Alm“ oder die NaturErlebniswelt Katschhausen. WELCOME HOME! Q
Q Top-Aussicht in der 2.000 m2 Acquapura Spa Wellness- und Wasserwelt Q Indoor-Kletterwand und Falky-Acqua-World mit Riesenrutsche
INFO UND BUCHUNG Falkensteiner Club Funimation Katschberg Tel. +43/(0)4734/319-801 res.funimation@falkensteiner.com www.katschberg.falkensteiner.com
FOKUS
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FOKUS VERLOST TOLLE URLAUBSPREISE!
inen e t z Jet von
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N E S I RE ! P P TO gewinnen
GEWINNSPIEL Mit etwas Glück zählen vielleicht auch Sie bald zu den GewinnerInnen. Viel Spaß!
So einfach geht’s: Bis 7. Mai 2013 eine Postkarte an FOKUS, Kennwort „April-Gewinnspiel“, mit der entsprechenden Kennzahl (Nummer des Preises), Bergmillergasse 5/Stiege 2/ 2. DG, 1140 Wien, schicken – und mit etwas Glück einen unserer tollen Preise gewinnen! Oder Sie senden uns eine E-Mail an gewinnspiel@fokus-media.at – mit Ihrer Adresse, der Kennzahl und dem Kennwort. Wir drücken Ihnen die Daumen!
RUHE- UND ERHOLUNGSHOTEL
PUCHASPLUS
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Im 4-Sterne-Hotel direkt an der Therme Stegersbach erwarten Sie drei Nächte für zwei Personen inklusive Halbpension. Besonderen Augenmerk wird auf das hoteleigene Heilmassage-Therapiezentrum gelegt, wo mit Naturprodukten gearbeitet wird. Auch kann man gratis das Medizinisch-Therapeutische Trainingszentrum in Stegersbach nutzen. www.puchasplus.at
HOLIDAYS FÜR FAMILIEN
PREIS
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PURE URLAUBSLUST Im Falkensteiner Club Funimation wartet ein wahres Paradies auf den Urlaubsgast. Gewinnen sie drei Nächte für zwei Personen inklusive der AllInclusiv-Light-Leistungen. Von der Verpflegung über das Freizeitprogramm – hier erwartet den Gast Urlaub zum fairen Preis. Auch die Kleinen kommen voll auf ihre Rechnung. www.katschberg.falkensteiner.com
KREATIVURLAUB
PREIS
DER SCHMITTENHOF
Nr. 3
Wer gerne seine Urlaubstage kreativ gestaltet, ist im Schmittenhof richtig. Dort kann man nicht nur seinen Geist, sondern auch die Muskeln aufbauen – beim Töpfern in der hoteleigenen Waldwerkstatt. Gewinnen Sie drei Nächte für zwei Personen und lassen Sie sich vom Material Ton inspirieren. www.schmittenhof.at
PER PEDES
WANDERURLAUB
PREIS
Nr. 4
Auf Schusters Rappen die Welt erobern: Das können Sie bei einem Aufenthalt in einem der Partnerhotels der Wanderdörfer. Verbringen Sie drei Nächt inklusive Halbpension für zwei Personen und lassen Sie sich von der Magie des Gehens verzaubern. Erleben Sie unverfälscht die Natur! www.wanderdoerfer.at
MÄRZ-GEWINNSPIEL: GRATULATION DEN GEWINNER(INNEN)! Unvergessliche Urlaubstage im Hotel Cristallo hat Mag. Elisabeth Bogenreither aus 1010 Wien gewonnen. Kraft tanken im Raurisertal wird Maria Stradel aus 3452 Atzenbrugg. Über gepflegte Gastlichkeit kann sich Hannelore Wogowitsch aus 6850 Dornbirn freuen.
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FOKUS
APRIL 2013
Nur 6 Autominuten westlich von Wien entsteht soeben das
FLAIR Green Village Mauerbach
...daheim in der Natur am Rande der Stadt! +LHU ¿QGHQ 6LH :RKQXQJHQ XQG +lXVHU - verschiedenste Grundrisse - im Eigentum: z.B.: 146 m² Penthouse, 4 Zi., eine Ebene mit Lift in die Wohnung und 3 Terrassen
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