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Herbst 2016
STURM, DRANG & ERFAHRUNG
Peter Ulm
IMMOBILIENSTANDORT ÖSTERREICH
SPECIA EXPO L: REAL Das He f im Heft t
Gutes Leben bleibt urban www. laendyard.com Erdberger Lände 26 Wien 3
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XXX 2016 | ImmoFokus
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Rubrik
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ImmoFokus | XXX 2016
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XXX 2016 | ImmoFokus
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202 Inhalt 010 VOM HERAUSGEBER 012 EDITORIAL 014 KURZ & BÜNDIG
Im Fokus 026 DIE ZWEI 040 SENKRECHT 044 DIE BEWEGTE IMMOBILIENWIRTSCHAFT 116 VOX FEMINA 198 ZU TISCH MIT... 180 ÜBER DEN TELLERRAND 205 DIE AKADEMISCHE SEITE 208 DER SCHREIBTISCH VON... 220 DER TOP DEAL 222 AUFSTEIGER/ABSTEIGER 226 IMMOBILIE IM FOKUS
Im Brennpunkt: Officemarkt Schweiz 058 ZÜRICH Ein schwieriges Umfeld
063 GENF Zyklische Abkühlungsphase
068 LAUSANNE Fokus auf Zentrum
071 BERN Öffentliche Hand mietet
074 BASEL Große Flächen fehlen
Positionen & Meinungen 028 DIE ENTSCHEIDUNG KOMMT VOR DER TAT Interview mit Peter Ulm
078 SHE DOES IT HER WAYI Interview mit Caroline Palfy
084 IM BESTAND HALTEN Interview mit Peter Czapek
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FAMILIENFREUNDLICHKEIT Interview mit Sophie Karmasin
Kommentare 026 KAUFMANN 042 PISECKY 048 ENGERT 050 BAUERNFEIND 137 KREMER
Finance & Investment 188
REAL CIRCLE
Immo-Service 038 IMMOFAKTEN 202 CRADLE TO CRADLE 210 IMMOFOKUS XCHANGE 212 RÜCKBLICK 224 IMMOBILIEN ERLESEN 225 VORSCHAU 225 IMPRESSUM
SPECIA EXPO R L: EAL Das Hef t im Heft
Expo Real 2016 096 STANDORT ÖSTERREICH Abgesandelt und ramponiert
106 DICHT GEFÜLLTE PIPELINE Interview mit Markus Schafferer
162 RETAIL Identität, Einzigartigkeit, Flair
176 EIN NEUER STANDARD Interview mit Alexander Bosak
124 CHANCEN & RISKEN 134
Experten-Umfrage
Kommentare
INVESTMENT & OFFICE
104 PRUNBAUER 118 ULREICH 120 FLÖDL 147 ARNOLD 157 LÖCKER 167 GOIGITZER
Rekordjagd
142 WOHNEN Das Angebot hinkt hinterher
148
TEMPORÄRES WOHNEN Trend zu Kurzzeit-Apartments
154 HOTEL Ein Markt in Bewegung
158 08 ImmoFokus | Herbst 2015
ÖSTERREICHER IN DEUTSCHLAND Die Kuchenschneider
148 Die Entscheidung kommt vor der Tat THAT SMELLS LIKE AN OPPORTUNITY. Interview mit Peter Ulm
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Zu Tisch mit... REINHARD PRÃœFERT
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Was Sie über uns wissen sollten!
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or drei Jahren hat eine neue Mannschaft den ImmoFokus übernommen und ein neues Kapitel begonnen. Unsere große Aufgabe war es zu Beginn, das Magazin neu zu positionieren und einen Relaunch durchzuführen. Wir haben von monatlichem auf quartalsweises Erscheinen umgestellt und kein Stein ist auf dem anderen geblieben. Mit der Herbstausgabe ist uns unsere erfolgreichste Ausgabe gelungen. Sie halten ein Heft in Händen, das in jeglicher Hinsicht Rekorde bricht und neue Maßstäbe setzt: Es gab nie eine breitere Themenwahl, erstmals haben wir eine Bundesministerin im Interview, wir greifen Themen auf und bieten eine Vielfalt, die hoffentlich Ihnen genauso viel Spaß macht wie mir. Auch wirtschaftlich gab es nie mehr Inserate. Wir sichern damit den Erfolg des Unternehmens ab und sagen Danke. Diese Leistung ist das Verdienst meiner Freunde und Partner Michael Neubauer als Chefredakteur und Ronald Goigitzer als Verlagsleiter. Mit ihnen und unserem Team haben wir all diese Leistungen erreichen können. Next Level Journalismus
„Visionen ohne Umsetzung bleiben geträumt.“
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ImmoFokus | Herbst 2016
Der Erfolg lässt uns aber nicht ausruhen. Wir setzen weiter Maßstäbe und haben ein Redaktionsstatut verabschiedet, damit die Unabhängigkeit unseres Journalismus gewährleistet bleibt. Mir ist es ein Anliegen, auch in einem Fachmagazin Standards zu setzen, welche das bestmögliche Lesevergnügen ermöglichen. Ich will keine Ansammlung von Presseaussendungen, keine „gekauften“ Berichte und keine News, bei denen sich die Leser nur fragen, wozu sie das lesen sollten. Wir machen ein Magazin für Leser und haben Respekt vor dem höchsten Gut, der Zeit unserer Rezipienten.
Genau aus diesem Grund setzen wir auf eine ImmoRedaktion, bei der fixe Angestellte an den besten Geschichten dranbleiben können. Unsere Journalisten müssen nicht mit zig Nebenberufen ihr Geld verdienen, sondern können sich auf unseren ImmoFokus konzentrieren. Diese Kernmannschaft wird ergänzt um die besten Köpfe der freien Journalisten, die aber nicht unreflektiert für Sie schreiben. Das Team wird laufend geschult und Aus- und Weiterbildung bildet die Basis für die tägliche Arbeit. Wir halten journalistische Fähigkeiten, die allzu oft in Vergessenheit geraten sind, hoch: Wir recherchieren unsere Fakten, wir machen einen Check, einen Re-Check und oftmals einen Doppel-Re-Check, damit Sie sich auf das Geschriebene verlassen können. Und schlussendlich wollen wir jungen Journalisten eine Chance bieten. Der ImmoFokus setzt auf Praktikumsplätze und die Arbeit mit jungen Menschen hält uns und unser Produkt jung und lebendig. Warum wir das alles machen? Damit Sie, liebe Leser, das bestmögliche Produkt in Händen halten. Jetzt und in der Zukunft. Dies liegt mir am Herzen. Ich wünsche abwechslungsreiche, spannende und hoffentlich auch überraschende Lesestunden.
Herzlichst
Philipp Kaufmann
REAL ESTATE BUSINESS DEPENDS ON EXPERIENCE
RBI is one of the leading real estate financiers in Central and Eastern Europe (CEE) and has a long track-record of successful projects with Western and local investors and developers. RBI‘s real estate experts provide on the ground presence and contacts combined with in-depth product know-how and vast experience. They aim for individual and taillor-made solutions meeting both, the sensitivity of business and markets as well as the high demand of customers. www.rbinternational.com If you need further information, please contact for Real Estate Business in Austria: Eva Aschauer, eva.aschauer@rbinternational.com, Tel: +43-1-717 07- 3853 and for any other countries: Michael Weitersberger, michael.weitersberger@rbinternational.com, Tel.: +43-1-717 07- 3034 Raiffeisen Bank International – YOUR BUSINESS PARTNER.
Editorial
Auf der Erfolgswelle Achtung. Viel Geld sucht Veranlagung - die Investoren nehmen wieder mehr Risiko - vielleicht sogar zu viel.
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eit Jahren schwimmt die Immobilienbranche auf einem Hoch. Die Zinsen sind im Keller. Die Investoren können zusehen wie ihr Geld auf den Bankkonten immer weniger wird – oder sie investieren. Mangels alternativer Investments in Immobilien. Ob das à la longue der Branche gut tut, wird sich weisen. Langsam mehren sich die Stimmen, die zur Vorsicht mahnen. Man möge es nicht übertreiben. Es sollte aber zu denken geben, wenn auf einmal die ImmobilienGazetten voll sind von Berichten über Investments in Micro-Micro-Wohnungen, Garagen, ServicedAppartements und – selbst in Österreich – Logistikimmobilien. Diese Spezial-Assetklassen hatten immer schon ihre Käufer. Es ist aber so viel (billiges) Geld im Markt – dass verzweifelt nach Anlage sucht. Selbst dann wenn das Risiko höher wird. Das billige Geld heizt den Immobilienmarkt so richtig an. Die gesamtwirtschaftlichen Wirkungen des Quantative Easing (QE) sind in der Eurozone im Vergleich zu den USA bisher bescheiden ausgefallen. Wissen Sie wieviel Geld. Bis Ende März 2017 wird die EZB unter Führung von Mario Draghi Hypothekenpapiere, Pfandbriefen, Regional- und Firmenbonds im Wert von insgesamt 1,7 Billionen Euro gekauft haben. Jetzt geht es einmal zur Real Expo nach München. Ein Pflichttermin für die Immobilienbranche. Keine Frage: Der BREXIT – kommt er/oder kommt er doch nicht – wird wohl eines der unvermeidlichen Hauptgesprächsthemen beim Small-Talk an den vielen Ständen sein. Alle stellen sich die Frage: „Wird nicht so heiß gegessen, wie gekocht. Aber wie sieht die Zukunft Europas bei einer nationalen Abschottung aus? Denn nicht nur die Briten stehe der
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Europäischen Union mit einer immer größer werdenden Skepsis gegenüber. Mit Spannung dürfen daher die Ausführungen von Top-Gast dem US-Ökonom Nouriel Roubini erwartet werden. Der US-Ökonom sagte als einer der wenigen das Platzen der Immobilienblase 2007 vorher. Für heiße Diskussionen wird auch Murray Cox sorgen, Gründer der Website „Inside Airbnb“. Er analysiert die neuen Social-Portale im Wettbewerb zum Hospitality- und Wohnungsmarkt. Auch wir vom ImmoFokus haben unsere Hausaufgaben gemacht und heimische Immobilienmanager nach ihrer Einschätzung der Auswirkungen des BREXIT auf die heimische Immobilienwirtschaft befragt. Das Ergebnis: „Das Glas ist halb leer - wir werden nicht profitieren“ und „Das Gals ist halbvoll – wir werden vom BREXIT nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.“ Also — suchen Sie sich ihre passende Antwort aus. Keine Antwort habe ich auf die Frage, ob die Regierung es in dieser Legislaturperiode noch schaffen wird ein neues Mietrecht auf den Weg zu bringen. Ehrlich gesagt. Ich glaube nicht daran.
Mag. Michael Neubauer Chefredakteur
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Kurz & Bündig > Wohnen C&P Immobilien AG
Rekordergebnis n Für die C&P Immobilien AG ist das erste Halbjahr 2016 von rekordverdächtigen Erfolgen geprägt - nach nur sechs Monaten konnte bereits der Verkaufsumsatz des Vorjahres übertroffen werden. Einen maßgeblichen Beitrag dazu hat das bisher größte Projekt der C&P – das Brauquartier Puntigam – geleistet: Der Verkauf des kompletten Bauabschnittes 02 mit 185 Wohnungen und 450 Quadratmetern Gewerbeflächen an ein österreichisches Immobilienunternehmen stellt nicht nur einen herausragenden Verkaufserfolg dar, sondern auch einen Vertrauensbeweis in das gesamte Bauvorhaben. Dieses Objekt im Brauquartier Puntigam wird in Partnerschaft mit der steirischen Immola Projektentwicklungs-GmbH realisiert, die auch einen wichtigen Anteil am Verkaufserfolg und an der Umsetzung des Bauabschnittes 02 mitträgt. Zusätzlich liefern die Projekte in Berlin eine äußerst positive Verkaufsbilanz und zeigen deutlich auf, dass sich das Erfolgskonzept der C&P Immobilien AG auch grenzübergreifend bewährt hat.
Gleichenfeier n Die Casa Leben im Alter GmbH eröffnet im Juni 2017 ein Pflegewohnhaus nach dem bewährten Casa Hausgemeinschaftsmodell. Mit der Gleichenfeier ist der nächste Meilenstein für das Projekt erreicht. 78 Einzelzimmer und 3 Doppelzimmer in 6 Hausgemeinschaften entstehen derzeit im Sonnwendviertel. Nach Fertigstellung finden Senioren aller Pflegestufen hier kompetente Langzeit-, Kurzzeit bzw. Urlaubspflege und liebevolle Begleitung im Alltag.
Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig +
Jakobus Schlager gehört seit Juni 2016 zum Team von Arnold Immobilien und wird dort die Abteilung Objektakquise weiter ausbauen.
Sabine Skokanitsch verstärkt die Anwaltsgruppe Eversheds in Österreich. Ihre Schwerpunkte sind Miet- und Wohnrecht sowie Prozessrecht.
Martina Jankoschek ist neue Prokuristin der Raiffeisen Immobilien Vermittlung Ges.m.b.H in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland.
News Ticker Deutschland: Vermieter umgehen Mietpreisbremse durch möblierte Wohnungen. Mietrecht I: Regierung kommt zu keiner Einigung – Immobilienfachleute befürchten weniger Investoren und mehr Wohnungsleerstände. Mietrecht II: Der Präsident des Verbandes der Immobilieninvestoren fordert ein Überdenken des ganzen Systems.
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ImmoFokus | Herbst 2016
Fotos: Eversheds, Arnold Immobilien,
Casa Sonnwendviertel
Kurz & Bündig > Wohnen Kolingasse 19
Das schönste Haus n Die 6B47 Real Estate Investors AG widmet sich mit der Neugestaltung der Kolingasse 19 im neunten Wiener Gemeindebezirk einer ganz besonderen Immobilie. Die Liegenschaft kann nicht nur auf eine außergewöhnliche Geschichte zurückblicken, das Wohnhaus aus der Hochblüte der Gründerzeit (1871/1872) wird von 6B47 nun auch durchgreifend revitalisiert und renoviert. Dabei entstehen 25 Wohneinheiten und zwei einzigartige Penthouses über den Dächern Wiens. Im Erdgeschoß wird es drei Kleinwohnungen (ca. 45 Quadratmeter) und im ersten bis fünften Geschoß 20 großzügige, sanierte Altbauwohnungen (110 bis 350 Quadratmeter) geben. Die beiden Penthouses verfügen über ca. 300 bzw. 400 Quadratmeter. Ebenso sind 26 PKW-Stellplätze und drei Motorradstellplätze vorhanden. Die Wohnnutzfläche des gesamten Hauses beträgt etwa 4.000 Quadratmeter.
ARE Development
„Rosenhöfe“ fertiggestellt n Vor kurzem hat die ARE Austrian Real Estate Development die Wohnhausanlage „Rosenhöfe“ in Graz Geidorf fertiggestellt. Jetzt laufen die Übergaben an die neuen Eigentümer. Das Projekt besteht aus zwei Gebäuden mit den Adressen Rosenberggürtel 15 bzw. 29 und insgesamt 53 Wohneinheiten. Das Haus am Rosenberggürtel 15 besteht aus Erdgeschoß, sechs Regelgeschoßen und einer Penthouse-Etage. Die Wohnungsgrößen liegen zwischen 40 Quadratmetern und 140 Quadratmetern, die beiden Penthouse-Apartments verfügen über rund 130 Quadratmeter bzw. 150 Quadratmeter Wohnfläche. Das zweite Gebäude mit der Adresse Rosenberggürtel 29 besteht aus 18 Wohnungen, verteilt auf Erdgeschoß, fünf Regelgeschoße und eine Penthouse-Etage. Im Erdgeschoß und den Regelgeschoßen liegen die Wohnungsgrößen zwischen 66 Quadratmetern und 111 Quadratmetern. Das Penthouse-Apartment bietet rund 173 Quadratmeter Wohnfläche und ist noch verfügbar. Beide Gebäude sind mit Abstellräumen für Fahrräder und Kinderwägen sowie mit Tiefgaragen ausgestattet. Das Stadtzentrum ist nur rund 20 Gehminuten entfernt. Zudem ist der Rosenberggürtel sehr gut an das öffentliche Verkehrs- und Radwegnetz angebunden. Die Pläne für die „Rosenhöfe“ stammen von Gangoly & Kristiner Architekten aus Graz. Fast alle Wohnungen sind mit Loggien oder Balkonen ausgestattet. Der Verkauf wird über die Hammerl GmbH & Co KG abgewickelt.
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Kurz & Bündig > Hotel Vienna House
Das Easy Konzept n Vienna House Easy Limburg ist das vierte Hotel von insgesamt 12 Hotels in Deutschland, das dieses Jahr gemäß dem neuen Easy Konzept komplett umgebaut wurde. Von den Zimmern über die öffentlichen Bereiche, vom Frühstücksrestaurant im Bäckereistil bis zu den Besprechungszimmern wurde rundum alles erneuert. Rupert Simoner, CEO Vienna House: „Das Easy Konzept passt durch sein weites Service- und Komfortangebot, wie sich hier sehr gut zeigt, zu unterschiedlichen Zielgruppen.“ Insgesamt verfügt das Hotel über 99 Zimmer in zwei Zimmerkategorien: Easy Rooms und Lounge Rooms. Easy Rooms überzeugen mit bequemen Boxspringbetten und einem coolen Loungesessel. Die Lounge Rooms sind zusätzlich mit großen Loungesofas ausgestattet. Zudem stehen Wasserkocher, Kaffee und Tee auf den Zimmern bereit. Kostenfreies Highspeed WLAN, ein mobiler Concierge, digitale Zeitungen und Magazine, ein mobiler Check-in/out Service und eine Flasche Mineralwasser gehören in allen Zimmerkategorien zur Grundausstattung.
Hotelneubau n Für Deutschland war 2015 ein hervorragendes Tourismusjahr. Es konnten sowohl hinsichtlich Übernachtungs- als auch betreffend Ankunftszahlen neue Rekorde erzielt werden. Dies führte auch zu Reaktionen in der Immobilien- und Hotelbranche. So ist eine anhaltend hohe Bautätigkeit zu erkennen, die weiterhin von der Kettenhotellerie dominiert wird. Die höchste Zahl fertiggestellter Hotelzimmer wurde in München erreicht. Apartementhotels gelten als Nische, liegen aber im Trend.
Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig +
Albert Fladnitzer wechselt von der Motel One Group in Wien in die familiengeführte Hotel-Gruppe Lindner Hotels & Resorts.
Christian Kölling wechselt vom – von der Hotel-Gruppe Lindner geführten – Hotel Am Belvedere in das 25hours Hotel in Wien 7.
Petra Schönhart hat die Leitung des Renaissance Wien Hotels von Sonja Bohrer, die zum Area General Manager aufsteigt, übernommen.
News Ticker Innovation: Das neue Hotelkonzept von b(l)ackhome City Apartments in Tirol kommt ganz ohne Rezeption aus - alles wird automatisiert von dem 24h-Check-In-Automaten abgewickelt. Harry’s Home: Ende 2018 soll die österreichische Hotelgruppe auch in Zürich/Wallisellen ein neues Hotel mit 123 Studios eröffnen.
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ImmoFokus | Herbst 2016
Fotos: Pestana CR7 Hotel, Vienna House Easy, Ranaissance Wien Hotel
Deutschland
Kurz & Bündig > Hotel Cristiano Ronaldo & Dionisio Pestana
Kooperation n Weltfußballer, Champions-League-Sieger, Werbestar – und Marketingprofi: Cristiano Ronaldo hat sein Kürzel CR7 (für alle Nicht-Fußballer: Cristiano Ronaldo spielt mit der Rückennummer 7) als globale Marke etabliert. In Kooperation mit Dionisio Pestana von Portugals größter Hotelgruppe hat Ronaldo in Funchal auf seiner Heimatinsel Madeira das erste Pestana CR7 Hotel eröffnet – und dabei rund 40 Millionen Euro investiert. Drei weitere Resorts (in Lissabon, wo seine Profikarriere begann, in Madrid, Heimat seines aktuellen Teams Real, und in New York) werden folgen. Die Lage des ersten Hauses ist für die Leiter des Projekts Dionisio Pestana und Cristiano Ronaldo symbolisch, da beide dort geboren sind. Das Pestana CR7 Funchal verfügt insgesamt über 49 Zimmer: 25 CR Zimmer, 23 Superior Suiten und eine CR CR7 Suite. Alle Zimmer verfügen über unter anderem Apple TVs, 49 Zoll SmartTVs, Bildschirmsynchronisation für Apple und Android Geräte. Die CR CR7 Suite bietet darüber hinaus eine PlayStation 4 mit Virtual Reality Brille sowie Geräte für Cardio-Training und einen Pool auf der Dachterrasse. Nach der Eröffnung des Pestana CR7 Funchal folgt die Eröffnung des Hotels in Lissabon, die für das 3. Quartal des Jahres geplant ist. Die Eröffnungen in Madrid und New York sind für 2017 vorgesehen. Die Anteile an der Partnerschaft sind zu gleichen Teilen aufgeteilt. Insgesamt beläuft sich das Investment für alle vier Hotels auf 75 Millionen Euro.
Immobilienbewertung und -beratung Beratung für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Bauherrenvertretung
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Kurz & Bündig > Office Immofinanz
myhive n Nach Etablierung ihrer beiden Retailmarken STOP SHOP und VIVO! führt die IMMOFINANZ nun auch ein internationales Markenkonzept für Büroimmobilien ein: myhive. Dies steht für ein umfangreiches Qualitäts- und Serviceversprechen. Die myhive Büros sollen mit zahlreichen Serviceleistungen sowie bester Infrastruktur punkten und bieten Platz für ein kommunikatives und lebendiges Miteinander der Mieter. myhive soll im ersten Schritt 20 Bürotürme der IMMOFINANZ in sechs Ländern (Österreich, Deutschland, Tschechien, Polen, Rumänien und Ungarn) unter dem Markendach vereinen. In die Konzeption der neuen Büromarke flossen auch Anregungen und Wünsche aus Mieterbefragungen ein. Insgesamt wurden fünf Kategorien ausgearbeitet, die charakteristisch für jedes myhive-Büro sein sollen. Diese sind: freundliche und lebendige Atmosphäre, aufmerksame Mitarbeiter, beste Infrastruktur und Services, idealer Ort zum Networken und die gute Erreichbarkeit mit einer zeitgemäßen Mobilität.
Officefirst
Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig +
Börse angestrebt
Officefirst CEO Michiel Jaski will die Tochter von Deutschlands ehemals größtem börsennotierten Immobilienunternehmen IVG an die Börse bringen.
Michael Saddei erweitert seit Anfang September als Associate Director das Berliner Investment-Team von Colliers International.
Abigail Dean ist als Head of Sustainability bei CC TH Real Estate für die Weiterentwicklung und Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie verantwortlich.
News Ticker CA Immo: CA Immo vermietet rund 15.000 m² Bürofläche in Budapest. IG Immobilien: IG Immobilien: Rekordauslastung von 100 Prozent bei Bürohochhaus Váci 33 in Budapest. PORR: Die Bauarbeiten am neuen Büro- und Werkstättengebäude des ABB in Wiener Neudorf schreiten zügig voran - davon konnte man sich bei der Gleichenfeier überzeugen.
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ImmoFokus | Herbst 2016
Fotos: DELTA, Colliers
n Officefirst, Tochter von Deutschlands ehemals größtem börsennotierten Immobilienunternehmen IVG, plant den Börsengang. Ein Komplettverkauf des Portfolios scheint vom Tisch. Das Emissionsvolumen soll zwischen 800 und 900 Millionen Euro betragen. Der Immobilienkonzern würde sich geschätzt von 40 bis 60 Prozent seiner Anteile trennen. Aktuell beträgt der Wert von Officefirst 3,3 Milliarden Euro. Zuletzt wurde über ein Angebot von Blackstone spekuliert.
Kurz & Bündig > Office ecocenter Wolkersdorf
Bestandszertifizierung gewinnt an Bedeutung
Ausbau
Nutzer wollen zertifizierte Gebäude
n Mit dem ecocenter Wolkersdorf wurde vor einem Jahr im ecoplus Wirtschaftspark Wolkersdorf das erste Mehrmieterobjekt eröffnet. Jetzt wurde ein weiterer Ausbau beschlossen - die Planungen für den Bauteil 2 laufen auf Hochtouren. Mit dem ecocenter Wolkersdorf wurde 2015 eine moderne Immobilie eröffnet, die jede Art von Unternehmen mit Bürobedarf und Neugründung vorantreiben sollte. Mittlerweile sind 21 Betriebe mit insgesamt 45 Mitarbeitern im ecocenter Wolkerdorf angesiedelt - sechs davon sind Start-ups. Vor allem für Jungunternehmer sind durch die Schaffung von flexiblen Mietflächen ideale Rahmenbedingungen geboten. Nun ist ein zweiter Büroteil mit rund 1.500 Quadratmetern Nutzfläche und eine weitere Halle mit 1.000 Quadratmetern geplant. Ebenso soll ein kleiner Bistrobereich entstehen. Um die Infrastruktur für den gesamten Wirtschaftspark Wolkersdorf zu erhöhen, werden zusätzliche Tankstellen geplant. Auch ein Shuttlebus steht den Mitarbeitern seit Juni 2016 zur Verfügung. Innerhalb weniger Tage hat sich die Anzahl jener, die öffentlich in den Wirtschaftspark zur Arbeit fahren, verdreifacht.
n Der zertifizierte Büroflächenbestand der Big 7 ist abermals gestiegen. Zum Ende des ersten Halbjahres 2016 betrug er eine halbe Million Quadratmeter mehr als Ende 2015, damit insgesamt knapp 6,3 Millionen Quadratmeter. Dies entspricht einem Anteil am gesamten Büroflächenbestand von 7 Prozent (Ende 2015: 6,5 Prozent). Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle CESAR („Certification and Sustainability Radar“) von JLL. Alle sieben Städte verzeichneten in den ersten sechs Monaten 2016 Zuwächse an zertifizierten Flächen. Nach wie vor an erster Stelle steht Frankfurt - sowohl beim Anteil (über 18 Prozent) als auch absolut mit nunmehr über 2 Millionen zertifizierten Quadratmetern (2,15 Millionen Quadratmeter). „Der Großteil des Zuwachses ist auf die Fertigstellung von Büroneubauten zurückzuführen“, so Martin Hofmann, bei JLL Head of Project & Development Services Germany. Von den über 500.000 Quadratmetern Büroflächen, die im ersten Halbjahr 2016 in den Big 7 errichtet wurden, wurden 62 Prozent zertifiziert (2015: 46 Prozent), darunter das DGNB-zertifizierte SkyLoop in Leinfelden-Echterdingen, der sanierte HVB Tower
im Münchner Arabellapark (LEED) und das Frankfurter Hochhaus Taunusanlage 8, das ein LEED- und ein DGNB-Zertifikat erhalten hat. Vom gesamten Flächenumsatz in den Big 7 im ersten Halbjahr 2016 von 1,79 Millionen Quadratmetern wurden 241.000 Millionen Quadratmeter (13,5 Prozent) in zertifizierten Bürogebäuden angemietet. Damit liegt der Anteil am Flächenumsatz sowohl höher als im gesamten Vorjahr (2015: 11 Prozent) als auch nach wie vor deutlich höher als der Anteil der zertifizierten Flächen insgesamt. Großflächige Anmietungen gab es in Hamburg durch die AXA-Versicherung, die im zweiten Bauabschnitt des mit DGNB-Gold zertifizierten Fleet Offices knapp 10.000 Quadratmeter angemietet hat. Die Douglas Holding AG hat einen Mietvertrag über rund 8.000 Quadratmeter Bürofläche im Düsseldorfer „Duo“ (LEED Gold) im Teilmarkt Grafenberg-Ost unterzeichnet. Der OnlineHändler Westwing Group GmbH wird seinen Unternehmenssitz in das „H2O“ im Münchner Norden verlagern, das sich gerade im Bau befindet und über eine LEED Gold - Zertifizierung verfügt.
IMMY Preisträger 2015 Ausgezeichnet für besondere Maklerleistungen in den Bereichen Kundenorientierung und Qualitätsstandards
Ausgezeichnet. Die wichtigste Auszeichnung sind unsere zufriedenen Kunden. Darauf sind wir stolz. Weil dann wieder glasklar ist, dass sich persönlicher Einsatz und Leidenschaft für Immobilien ausgezahlt haben. Der Immy ist Beweis für die Qualität unserer Leistung. Und auch darauf sind wir stolz. Steindl & Herzel Immobilien OG, Palais Palffy, Josefsplatz 6, 3. Stock, Top 301, 1010 Wien Tel.: + 43 1 336 09 32, Fax: + 43 1 336 09 32-99, E-Mail: office@steindl-herzel.at, www.steindl-herzel.at
Kurz & Bündig > Investment/Tax & Law Ärztekammer Steiermark
Portfolioverkauf
Konversion: Aus einem Distributionslager werden Wohnungen
600 Wohneinheiten n Die formart GmbH & Co. KG hat zwei neue Grundstücke für die Realisierung von geplanten 600 Wohneinheiten erworben. Auf einem Areal am Niederkasseler Lohweg zwischen Düsseldorf-Lörick und dem „Seestern“ plant formart ein neues Quartier mit ca. 250 Wohnungen inklusive Wohnhochhaus. Das Grundstück wurde von der Deka Immobilien GmbH veräußert. Darüber hinaus beabsichtigt formart, das ehemalige REWE-Distributionslager in DüsseldorfUnterbach in ein heterogenes Wohnquartier mit über 300 Eigentums- und Mietwohnungen sowie Einfamilien- und Reihenhäusern umzuwandeln. Mit dem Ankauf der beiden rund 8.000 und 53.000 Quadratmeter großen Grundstücke setzt formart den angestrebten Wachstumskurs auch im bevölkerungsstärksten Bundesland fort. Beide Projekte basieren auf dem seit 2013 geltenden Düsseldorfer „Handlungskonzept Wohnen“.
Gewerbekreditverkäufe
Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig +
n Im 1. Halbjahr 2016 wurden laut einer Erhebung von Deloitte in Europa gewerbliche Immobilienkredite mit einem Nennwert von 21,6 Milliarden Euro verkauft. Das sind fast zwei Drittel des Volumens, das im gesamten Vorjahr umgesetzt wurde. Die Deal-Pipeline ist wohl gefüllt. Deloitte geht von einem Volumen von 7,1 Milliarden Euro aus. Verkaufte Wohnimmobilienkredite summierten sich auf 1,5 Milliarden Euro, weitere 7,8 Milliarden Euro sind aber in der Vermarktung.
Robert Snincák ist nun Fondsmanager bei CBRE in der Region Zentral- und Osteuropa. Er folgt in dieser Funktion Martin Sabelko.
Starkes Halbjahr
Das Board of Directors der ADO Properties S.A. hat Florian Goldgruber per 1. Juli 2016 zu dessen neuem Chief Financial Officer ernannt.
Clemens Bärenthaler verstärkt seit September als Partner das CEE Real Estate Team der internationalen Sozietät Taylor Wessing.
News Ticker Zukauf: GxP German Properties AG erweitert Portfolio durch Zukauf mehrerer Büroimmobilien im Wert von rund 30 Millionen Euro. Projekt: EBZ (Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft) baut neues Schulungs- und Forschungszentrum in Bochum. Der Spatenstich ist bereits erfolgt.
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ImmoFokus | Herbst 2016
Fotos: CBRE Global Investors, Properties, Taylor Wessing
n Die Ärztekammer Steiermark hat ihren Anteil an einem Berliner Immobilienportfolio an ein führendes deutsches Wohnimmobilienunternehmen verkauft. JointVenture-Partner Kronberg International bleibt weiter investiert. Der Verkaufspreis liegt deutlich über den Buchwerten und soll in neue Immobilienprojekte reinvestiert werden. Die Transaktion umfasst 32 Objekte mit 969 Mieteinheiten. Die Nutzfläche beläuft sich auf rund 70.000 Quadratmeter. Die Joint-Venture-Partner Ärztekammer Steiermark und Kronberg International bleiben auch nach dem Teilverkauf des Immobilienportfolios am Berliner Immobilienmarkt aktiv. So verfügen sie gemeinsam über einen Immobilienkomplex mit rund 150 Wohn- und Gewerbeeinheiten. Zukäufe ausgewählter Immobilien in Berlin werden aktuell geprüft. Dr. Herwig Lindner, Präsident der Ärztekammer Steiermark: „Die uns zufließenden Mittel können wir nun erneut dafür verwenden, nachhaltige Wert- und Ertragssteigerungen für die soziale und Altersabsicherung unserer Mitglieder zu erwirtschaften.
Kurz & Bündig > Investment/Tax & Law
Verstärkung bei RE/MAX Commercial Group
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ie RE/MAX Commercial Group (RCG) hat sich verstärkt und mit Mag. Stefan Krejci, MRICS, einen profunden und dynamischen Gewerbeprofi an Bord geholt. Er war zuvor 12 Jahre lang bei der Nationalbank-Tochter IG Immobilien und dort für Retail und Auslandsgeschäfte verantwortlich. Die RCG verbindet optimal professionelles Gewerbeimmobilien-Know-How und österreichweite Marktkenntnis von 110 Büros und 500 Maklern. Dabei fungiert die RCG für Auftraggeber als Full-Service-One-Stop-Shop und nutzt die Flächendeckung des gesamten RE/MAX Netzwerks. Die Haupttätigkeitsfelder der RCG: • Vermarktung von Gewerbeimmobilien (Retail, Büro und Logistik/Industrie) und großvolumigen WohnInvestments (Eigentums-, Miet-, Vorsorgewohnungen) • Consulting bei Immobilien-Investments
300 Millionen Euro - Wohnimmobilien-Spezialfonds
Deutsche Investment kauft zu n Die Deutsche Investment hat für ihren zweiten WohnimmobilienSpezialfonds Investments in Hamburg für insgesamt rund 55 Millionen Euro gesichert. Mit den bereits getätigten Investitionen in Berliner Wohnimmobilien in Höhe von 240 Millionen Euro beläuft sich das Gesamtinvestitionsvolumen des Fonds auf ca. 300 Millionen Euro. Das Fondsvolumen wurde damit gegenüber der ursprünglichen Planung um weitere 55 Millionen Euro aufgestockt – ausschlaggebend waren die gute Investitionspipeline und die hohe Nachfrage der bereits im Fonds investierten institutionellen Investoren. Bei dem Ankauf in Hamburg handelt es sich um ein Wohnquartier im Stadtteil Rahlstedt im Osten der Hansestadt. Der Preis für die 200 Wohnungen lag bei rund 35 Millionen Euro. Durch Aufstockung und Nachverdichtung plant die Deutsche Investment, in Hamburg-Rahlstedt weitere 20 Millionen Euro zu investieren und rund 100 zusätzliche Wohnungen zu errichten. In Summe umfasst das Fondsportfolio 34 Liegenschaften mit rund 1.720 Wohneinheiten.Bei der Transaktion wurde die Deutsche Investment im Rahmen der Technischen Due Diligence von Axel Funke und seinem Unternehmen acht+ Baumanagement und Immobilienberatung GmbH betreut.
• Immobilien-Serviceleistungen wie Bewertungen und Hausverwaltung In den letzten Monaten haben namhafte Filialisten, Industriebetriebe und Büronutzer die Service- und Ergebnisqualität der RCG genutzt. Die letzten Highlights: ein Industriegrundstück für Huppenkothen, einem führenden, in 14 Ländern aktiven Anbieter von Baumaschinen, die Übersiedlung der RE/MAX Europa-Zentrale oder mehrere neue Standorte für Pagro. Aktuell evaluiert die RCG Vermittlung unter anderem geeignete Flächen in Wien für einen Concept Store eines international bekannten Sportartikelherstellers, während die RCG Consulting Immobilienprojekte wie die Gewerbeflächen im Marina Tower oder jene der Bank Austria Real Invest konzeptiv betreut. n
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Kurz & Bündig > Investment/Tax& Law 300 Millionen öffentliche Parkplätze und 48.000 Parkhäuser
Parkhaus-Investments im Fokus n Investments in Parkhäuser dürften nach Einschätzung einer Catella-Analyse für Investoren zunehmend spannend werden. Aktuell liegen die durchschnittlichen Ankaufsrenditen in Europa bei rund 6,5 Prozent, also deutlich über denen der traditionellen Investmentvehikel „Büro“ und „Einzelhandel.“ „Die Trends zu Carsharing, Elektrofahrzeugen und hochautomatisiertem Fahren sind kein Nachteil für die Investition in Parkhäuser. Im Gegenteil: Sie verstärken eher die Nachfrage nach bezahltem Parkraum“, sagt Thomas Beyerle, Head of Group Research bei Catella. Der in der Regel hohe Nachfrageüberhang stärkt die Marktmacht der Betreiber und macht tendenziell höhere Preise durchsetzbar.
Kreditklemme bei den Alten
Vier Wohnportfolios n Die Wohnimmobilienkreditrichtlinie bremst die Bauwirtschaft und könnte den Immobilienmarkt ins Wanken bringen. Das geht aus einer Studie der britischen Großbank HSBC hervor. Seit März müssen Banken bei der Immobilienfinanzierung prüfen, ob der Kreditnehmer in der Lage ist, seine Schulden im Laufe des Lebens aus seinem laufenden Einkommen zu begleichen. Der IVD kritisierte jüngst, dass dadurch kaum jemand über 60 Jahre noch Kredit bekomme. Die Analysten sehen darin ein Risiko für den florierenden deutschen Wohnungsmarkt. Die verschärften Vergabekriterien hätten zu einem Abwärtstrend bei der Neuvergabe von Krediten geführt. Das Volumen der Neukredite lag im Juli etwa 20 Prozent unter dem Vorjahreswert. Chefökonom Schilbe geht davon aus, dass sich die neuen Konditionen auch demnächst in den Immobilienpreisen niederschlagen werden. Die Vergangenheit hätte gezeigt, dass die Preise immer mit einem Jahr Verzögerung auf den Rückgang der Neukredite reagieren. Das könnte zu einer empfindlichen Kettenreaktion führen.
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Immobilien jetzt größtes Crowdfunding-Segment
Crowdfunding-Segment n Im ersten Halbjahr 2016 wurden deutschlandweit insgesamt über 10,5 Millionen Euro Kapital für Immobilienprojekte über Crowdfunding eingeworben. Damit sind Immobilien das stärkste CrowdfundingSegment. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Studie von iFunded.de. Seit den ersten Immobilienprojekten, die zum Teil von der Crowd finanziert wurden, hat sich das jährlich eingesammelte Kapital bis 2015 mehr als verzwölffacht. Bis heute hat die Crowd in ganz Deutschland Immobilienprojekte im Gesamtvolumen von 424 Millionen Euro mitfinanziert. Im Erhebungszeitraum entspricht das einem eingesammelten Crowd-Kapital von 41 Millionen Euro. 13,3 Millionen Euro davon entfielen auf Hamburg, 7,4 Millionen Euro auf Berlin. Zwischen Hanse- und Hauptstadt postiert sich auf Platz zwei der Standort Weißenhaus in Schleswig-Holstein. Der dortige Ausbau eines Luxushotels ist mit 7,5 Millionen Euro das bisher größte Immobilienprojekt, das in Deutschland durch den Schwarm finanziert wurde. Mit über 30 Millionen Euro oder circa 75 Prozent entfiel der Löwenan-
teil des von der Crowd eingeworbenen Kapitals bislang auf Wohnimmobilien. Rund 11,5 Millionen Euro entfielen auf Gewerbeimmobilien. Gegenüber den drei Gewerbeobjekten, die durch Crowdfunding finanziert wurden, sind die erfassten Wohnobjekte deutlich kleinteiliger. Auf insgesamt 32 Objekte entfielen hier im Mittel rund 800.000 Euro. Bei der Betrachtung des Gesamtinvestitionsvolumens sind Wohnimmobilienprojekte noch deutlicher vorne: Während die Crowd Wohnimmobilien im Wert von 328 Millionen Euro mitfinanziert hat, waren es bei Gewerbeimmobilien nur 97 Millionen Euro. Mit 27 Millionen Euro wurde das eingesammelte Geld von der Crowd für Neubauprojekte verwendet, die ein Gesamtinvestitionsvolumen von 219 Millionen Euro haben. Elf Millionen Euro wurden bisher für Sanierungs- oder Revitalisierungsprojekte im Immobilienbereich eingesetzt. Bei diesen Projekten lag das Gesamtinvestitionsvolumen bei 134 Millionen Euro. In reine Bestandsimmobilien mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 72 Millionen Euro hat die Crowd bisher nur 3,3 Millionen Euro investiert.
Kurz & Bündig > Investment/Tax& Law Patrizia: Immobilienfonds für Privatanleger
Boomendes Geschäft n Das Geschäft mit Immobilienfonds für Privatanleger wächst bei der Patrizia Immobilien AG weiter. Nachdem der erste Immobilienfonds für Privatanleger bereits nach nur vier Monaten vollständig platziert war und der zweite im Mai in den Vertrieb ging, schickt Patrizia zwei weitere geschlossene Fonds für Privatanleger in den Vertrieb: den „Patrizia Grundinvest Kopenhagen Südhafen“ und den „Patrizia Grundinvest Den Haag Wohnen“. „Die beiden neuen Fonds bilden den Auftakt der Serie „Wohnen Europa“, mit der wir Privatanlegern die Möglichkeit bieten, vom Wachstum europäischer Metropolen zu profitieren“, erläutert Andreas Heibrock, Geschäftsführer der Patrizia GrundInvest. „Insgesamt wollen wir für beide Fonds ein Eigenkapital von rund 50 Millionen Euro bei privaten Anlegern einsammeln“, so Heibrock. Der Einstieg ist bereits ab 10.000 Euro möglich. Für den Privatanlegerfonds „Patrizia GrundInvest Den Haag Wohnen“ konnte ein Portfolio mit 84 Wohnungen erworben werden. Geplant sind jährliche Erträge von durchschnittlich 5,0 Prozent vor Steuern. Der Publikumsfonds „Patrizia Kopenhagen Südhafen“ investiert in ein neues Gebäudeensemble direkt am Wasser mit 127 Wohneinheiten. Diese variieren in ihrer Größe von 60 bis 148 Quadratmetern. Das Anlageobjekt entsteht bis zum Jahresende auf der Halbinsel Teglholmen im ehemaligen Südhafen Kopenhagens nur rund zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Für diesen Fonds werden jährliche Erträge von durchschnittlich 4,0 Prozent vor Steuern prognostiziert.
Deutschland
Logistikflächen werden knapp n Same-Day- und Same-Hour-Delivery wird, so Colliers International, die Flächenverknappung in den deutschen Logistikregionen weiter verschärfen. Neue, moderne Logistikimmobilien in Citylage sind sehr gefragt, aber ein seltenes Produkt auf dem Markt, weshalb Bestandsimmobilien verstärkt in den Fokus der Logistiknutzer rücken. Das drückt die Preise bei Bestandsimmobilien nach oben. Erst kürzlich ging Amazon mit seinem neuen Schnelllieferservice „Prime Now“ erstmalig in Berlin und München an den Start, der sich dafür kleine Warenverteilzentren in Innenstadtlage einrichtete. Das neue City-Lager ist Amazons dritter Logistikstandort im Großraum München. Bereits im vergangenen November eröffnete Amazon ein 7.500 Quadratmeter großes Verteilzentrum in Olching bei München, um auf die steigende Nachfrage für die Next-Day- und SameDay-Belieferung zu reagieren. „Mit dem steigenden Onlinehandel wird die innerstädtische Logistik weiter wachsen. Dabei entstehen neue Liefermodelle, die sich an den städtischen Herausforderungen orientieren. Verkehrsstaus, enge Straßen und strenge Umweltauflagen sind für Transportdienstleister nur einige von vielen Hürden, die bei der letzten Meile überwältigt werden müssen“, so Peter Kunz, Head of Industrial & Logistics Germany bei Colliers International.
Kurz & Bündig > Retail St. Pölten
Fachmarktzentrum n Der ehemalige Baumax in der Porschestraße in St. Pölten-Spratzern steht seit dem vorigen Jahr leer. Nun fest, dass auf dem Gelände ein neues Fachmarktzentrum entsteht. Laut SP-Gemeinderat Walter Hobinger ist eine Ansiedlung von Lidl, DM und Tedi geplant. Auch ein neuer Eurospar mit 1.200 Quadratmetern Fläche soll entstehen, bestätigte Spar-Pressesprecher Hannes Glavanovits. Die Bauarbeiten sind bereits angelaufen. Noch dieses Jahr soll das Fachmarktzentrum fertiggestellt werden.
Rückgang
Flächenwidmungen
n Seit 2013 sinkt in Österreich die Verkaufsfläche im stationären Einzelhandel. Im Jahr 2015 wurde ein Rückgang um zwei Prozent auf 13,8 Millionen Quadratmeter verzeichnet. Auch die Zahl der Einzelhandelsgeschäfte sank um vier Prozent auf 38.500. Der Umsatz pro Quadratmeter Verkaufsfläche ist im letzten Jahr jedoch um drei Prozent gestiegen.
PlusCity Erweiterung - Lifestyle & Entertainment Center
Das 140 Millionen Euro - Investment n Ab sofort spielen wir in der Champions League der europäischen Shoppingcenter! Die PlusCity, Österreichs modernstes und innovativstes Shoppingcenter, setzt mit der Eröffnung des Erweiterungsbaues am 1. September 2016 völlig neue Zukunftsdimensionen nicht nur in der österreichischen, sondern in der europäischen Handelslandschaft und präsentiert sich ab 1. September als das „Lifestyle & Entertainment Center“. „Wir haben keinen Stein auf dem anderen gelassen und eine neue Zeitrechnung begonnen. Nur so werden wir die Herausforderungen des Internet meistern können.“ Mit diesen Worten meldete PlusCity-Chef, Direktor Ernst Kirchmayr, ganz deutlich seinen Führungsanspruch in der heimischen Shoppingszene an. Mit dem 20.000 Quadratmeter großen Erweiterungsbau bietet die PlusCity als der Trendsetter im heimischen Handel nicht nur architektonische, sondern auch, was den Branchenmix betrifft, für Österreich einzigartige Highlights. Dabei ist es nunmehr gelungen, die führenden internatio-
nalen Marken mit „Flagships“ in die PlusCity zu lotsen. Aber auch führende regionale Unternehmen sind in der PlusCity vertreten. „Der Umbau erfolgte bei laufendem Betrieb ohne Umsatzverluste – also eine Operation am „offenen Herzen“ “, so der PlusCity-Chef. Internationale Benchmarks gehen in solchen Bauphasen von einem Umsatzrückgang von rund 25 bis 30Prozent aus. Insgesamt investierte die PlusCity in den Erweiterungsbau, das neue Straßenbahnterminal, die Straßenanbindung und das neue Parkhaus rund 140 Millionen Euro. Ernst Kirchmayr: „Sowohl die 4-spurige Straßenanbindung als auch das Straßenbahnterminal hat die PlusCity zu 100 Prozent aus eigenen Mitteln finanziert!“ Auf 70.000 Quadratmetern Verkaufsfläche mit 220 Betrieben werden künftig 3.500 Mitarbeiter beschäftigt sein. Allein Primark startet am 1.9. mit 297 Mitarbeitern. Die PlusCity ist inzwischen der bedeutendste Arbeitgeber im Bezirk Linz-Land und einer der größten Arbeitsgeber in Oberösterreich überhaupt.
M7
EREIP I-Fonds n Der Investor und Asset Manager im Bereich Multi-Let-Immobilien M7 Real Estate hat mit dem Erwerb von 23 deutschen Einzelhandelsimmobilien mit in Summe ca. 50.000 Quadratmetern Mietfläche die vierte Akquisitionsrunde für den Fonds M7 European Real Estate Investment Partners I (EREIP I) abgeschlossen. Bei den getätigten Investitionen handelt es sich um zwei Portfolio- und zwei Einzeltransaktionen mit einem Gesamtumfang von 43 Millionen Euro. Das Gesamtvolumen des EREIP I steigt auf 90 Millionen Euro – er ist vollständig investiert.
Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig +
Christoph Ecker ist neuer Senior Consultant in der Abteilung Retail Agency von CBRE Österreich.
Patrick Osterbauer, Gründer der Premium Fitness Kette Speedfit, eröffnet Ende Oktober das Businessbase Westside in Wien Auhof.
Christian Marth und Team (Vavrovsky Heine Marth Rechtsanwälte) berieten TH Real Estate beim Kauf des Fachmarktzentrums Stadlau.
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Fotos: CBRE
News Ticker Markteintritt: SES holt slowenischen Sportnahrungs-Trendsetter nach Österreich. Shoppingcity-Seiersberg-GmbH: Obwohl der Verfassungsgerichtshof die Bewilligung der Shoppingcity Seiersberg gekippt hat, wird in der Gemeinde der Neubau eines Fachmarktzentrums verhandelt. Bauwerber: die Shoppingcity-Seiersberg-GmbH.
Kurz & Bündig > Retail Neue Mieter für Fachmarktzentrum Gerasdorf
Expansion
Weiterentwicklung des Mietermix
STOP SHOP
n ECE und EHL Immobilien konnten in den vergangenen Monaten für das Fachmarktzentrum Gerasdorf drei neue Mieter gewinnen und insgesamt ca. 1.500 Quadratmeter Geschäftsfläche neu vermieten. Der Vermietungsstand des Fachmarktzentrums konnte dadurch deutlich gesteigert werden und erreicht mit 76,4 Prozent einen neuen Höchststand. Der niederländische Non-Food-Discounter Action ist seit Ende August mit einem 900 Quadratmeter großen Shop in Gerasdorf vertreten. Insgesamt betreibt Action damit bereits vier Filialen in Österreich. Der Fensterhändler Adek Fenster eröffnete im Mai 2016 einen Schauraum. Guardi, der führende Hersteller von Zäunen, Toren, Balkonen und Carports aus Aluminium, mietete im April 2016 ca. 180 Quadratmeter Fläche an.
n Die Immofinanz setzt die Expansion ihrer Retailpark-Kette STOP SHOP fort: Kürzlich wurde in der polnischen Stadt Szczytno der 57. Standort eröffnet. Nach Niš in Serbien und Świnoujście in Polen ist das die dritte Projektfertigstellung innerhalb von zwei Monaten. Im Frühherbst folgen Standorte in der serbischen Stadt Valjevo, in Polen laufen bereits die Vorbereitungen für Retailparks in Pultusk und Gdynia. „Mit unserer Marke STOP SHOP setzen wir auf eine rasche Expansion in Zentral- und Osteuropa und bieten unseren Retail-Kunden damit eine breite Marktabdeckung in mehreren Ländern. In den kommenden rund fünf Jahren wollen wir unser STOP SHOPPortfolio verdoppeln und werden dann mit mehr als 100 Standorten der führende Retailpark-Betreiber in der Region sein“, so Immofinanz-CEO Oliver Schumy.
Insgesamt verfügt das Fachmarktzentrum über gut 8.200 Quadratmeter Verkaufsfläche. Es profitiert von der unmittelbaren Nähe zum etablierten Einkaufszentrum G3 und der daraus resultierenden hohen Kundenfrequenz. Beide Standorte sind im Eigentum des ECE European Prime Shopping Centre Fund I und werden durch die ECE gemanagt und vermietet. „Mit diesen Neumietern ist die ECE in Kooperation mit EHL eine wichtige Weiterentwicklung unseres Mietermix gelungen, der den nachhaltigen Erfolg des Fachmarktzentrums sichert“, lässt Christoph Augustin, Österreich-Geschäftsführer von ECE, via Aussendung mitteilen. Auch EHL-Einzelhandelsexperte Jörg Bitzer zeigt sich über die Neumieter erfreut: „Die neuen Mieter werten - nach einer langen Leerstandszeit den Gesamtstandort deutlich auf und werden zu einer weiteren Steigerung der Kundenfrequenz beitragen.“
Warburg-HIH Invest
Erfolgreicher Verkauf n Warburg-HIH Invest hat aus dem Österreich Fonds Nr. 1 zwei Objekte veräußert. Käufer der beiden Gewerbeimmobilien in Wiener Neudorf ist die Bena Business Center GmbH. Der 2002 aufgelegte Fonds investiert in Retail-, Büro- sowie Logistik-Pobjekte in Wien und den Bundesländern Österreichs im Bereich Core und Core plus. „Die Objekte in Wiener Neudorf haben einen sehr guten Beitrag zur Gesamtperformance geleistet. Wir freuen uns, dass wir sie zu einem optimalen Zeitpunkt im Marktzyklus verkauft haben“, sagt Andreas Tintemann, Head of Valuation und Fund Management Services der Warburg-HIH Invest. „Über ein aktives Asset Management haben wir es geschafft, die Performance des Fonds trotz turbulenter Marktphasen stabil zu halten. Der Verkauf ist ein wichtiger Baustein für die Gesamtabwicklung des Österreich Fonds Nr. 1“, ergänzt David Moese, Head of Investment Austria bei TH Real Estate. Beide Objekte befinden sich im Gewerbegebiet Industriezentrum Niederösterreich Süd in der Gemeinde Wiener Neudorf. Der Standort gehört zu einem der bedeutendsten Betriebsstandorte Österreichs und ist über den Zubringer B11 sehr gut an die A2 angebunden. Bei dem Objekt am Ricoweg handelt es sich um einen zweistöckigen Bürotrakt sowie eine angrenzende Lagerhalle mit zusammen 6.900 Quadratmetern Mietfläche. Das Gebäude in der Gewerbestraße umfasst eine eingeschoßige Halle inklusive zweigeschoßigen Büround Nebenräumen mit insgesamt 2.000 Quadratmetern Mietfläche.
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Die Zwei
Gedankensplitter zum ImmoMarketing in Theorie und Praxis.
Den Kunden zum Empfehler machen Regelmäßiger Kommentar: Alexander Bosak & Philipp Kaufmann
n Im klassischen Marketing wird zwischen der einstufigen und der zweistufigen Kommunikation unterschieden. Bei der einstufigen Kommunikation trifft zB eine aktive Werbeschaltung eines Marketers auf ein passives Publikum. Bei Gefallen tritt dieses direkt mit dem Sender der Botschaft in Kontakt. Wenn die Botschaft ansprechend war, wird diese auf analogem Wege jemandem anderen weiterkommuniziert. Auf Marketingdeutsch heißt das „Mundpropaganda“ – zweifelsohne die wirkungsvollste Form des Marketings. Bei der zweistufigen Kommunikation bedient sich der Entscheider eines Expertenmediums, nämlich des Meinungsbildners. Er nutzt also den „Informationsselektierer“ und spricht diesen speziell an; dieser gibt in weiterer Folge die Informationen in seinem Umfeld weiter und verbreitet somit die Botschaft in der relevanten Zielgruppe. Die Meinungsführer, die sich erwiesenermaßen durch ihr Informationsverhalten (größere Aufmerksamkeit sowie mehr Information) auf ihrem Gebiet besser auskennen, informieren also das „passive Publikum“ (Relaisfunktion) oder verstärken aufgrund ihrer anerkannten Glaubwürdigkeit übermittelte Informationen. In der Regel werden diese beiden Kommunikationsformen parallel durchgeführt.
Massenmedien aktive" Person "
Massenmedien
Massenkommunikation
passives" Publikum "
passives" " Publikum
Meinungsführer persönliche Kommunikation
Disruptive neue Möglichkeiten So weit, so gut! Mit Hilfe von Social Media wird nun die typische einstufige Kommunikation im B2C Bereich (Werbeschaltung trifft passives Publikum) mittels der "Teilen-Möglichkeit" auch gleichzeitig zur indirekten, da der Empfänger die Botschaft, sofern sie ihm gefällt, bequem weiterleiten und "liken" kann. Das bedeutet, dass der Empfänger zum "Experten" bzw. zum "Empfehler“ wie bei der zweistufigen Kom-
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Um diesen Prozess in Gang zu setzen, bedarf es natürlich einer gelungenen Kombination aus einer guten Botschaft und einem Bild bzw. einem Video.
Botschaft
Massenkommunikation persönliche Kommunikation
munikation wird. Es entsteht dadurch eine digitale Mundpropaganda, die den Wirkungskreis der klassischen Mundpropaganda bei weitem übertrifft, da die versendete Botschaft bei Gefallen zumeist an alle Freunde weitergeleitet wird, von denen wiederum einige davon diese wieder an ihre Freunde weiterleiten. Bei Gefallen kann eine große Anzahl an potentiellen Leads generiert werden, die dann direkt die Website des ursprünglichen Senders der Botschaft aufsuchen. Die Formen zwischen einstufig und zweistufig verschwimmen und der Marketer kann im Netz nicht mehr unterscheiden, wer ist nur Empfänger und wer entpuppt sich auch als Meinungsführer.
Eine Spezialform dieser Disziplin ist das sogenannte „Seeding“, bei dem Inhalte über gezielte PR an Multiplikatoren und Meinungsbildner weitergeleitet werden in der Hoffnung, dass diese dann digital an potentielle Kunden weiterverteilt werden. Dafür muss aber die Botschaft so aufbereitet sein, dass es auch deren engste Freunde bzw. Bekannte weiterleiten würden. Bei Immobilientransaktionen handelt es sich sehr oft um Lebensentscheidungen, die aufgrund der Besonderheiten der Immobilie mit einem hohen Risiko verbunden sind. Das bedeutet, dass die Meinung anderer, insbesondere von Experten, eine wichtige Rolle im Kaufprozess spielt. Die digitale Empfehlung kann dabei sehr hilfreich sein und öffnet völlig neue Möglichkeiten – willkommen im disruptiven Kommunikationsprozess!
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„Die Entscheidung kommt vor der Tat“ „That smells like an opportunity." Bei jedem Investment müssen zuerst einmal die Zahlen stimmen, dann aber entscheidet der Bauch mit, meint 6B47 Vorstand Peter Ulm im Interview mit dem ImmoFokus. Das Gespräch führte: Michael Neubauer
Wie sind Sie in die Immobilienbranche gekommen? Peter Ulm: Der Einstieg war relativ pragmatisch: Ich bin studierter Jurist und Betriebswirt. Ich habe das Gerichtsjahr gemacht. Da war mir klar, die Juristerei per se ist nicht wirklich meines. Die Schwester eines Freundes hat damals bei der Personalagentur Neumann gearbeitet - die habe ich angerufen. Da wurde ich gefragt, was mich interessiert. Ich habe gesagt: „Schwierig. Ich möchte in die Dienstleistungsbranche. Ich möchte mit Menschen zu tun und flache Hierarchien haben. Ich möchte nicht irgendwo sitzen und nie rauskommen. Vielleicht im Bereich Finanzen? Aber Wien muss es sein. Dann fragt sie mich, ob ich die Immorent kenne - die suchen jemanden. Warum gerade Wien? >> Ich wollte immer raus aus Graz. Ich wollte schon in Wien studieren. Das war immer klar, dass ich nach dem Studium eine Zeit nach Wien gehe – oder gleich ins Ausland. Ich bin dann zu einem Bewerbungsgespräch gefahren. Das war Mitte März und nach dem zweiten Gespräch hieß es, wenn ich am 1. April beginne, kann ich den Job haben. Am 1. April 1993 habe ich meinen Job angetreten und dort zwei tolle Dinge kennengelernt. Erstens wie viel der Wohlfühlfaktor und das soziale Klima im Unternehmen ausmachen. Wir waren eine super Truppe. Jeder war für jeden da. Das hat die Leistung extrem gefördert.
Alle waren total motiviert und haben mitgezogen. Die Immorent war damals sowohl im Bereich Leasing als auch Projektentwicklung einer der Marktführer. Zweitens: Ich habe in meinen sieben Jahren bei der Immorent alles über Projektfinanzierung, -entwicklung und das Bauträgergeschäft gelernt. Das war einfach eine super tolle Grundlage. Die flachen Hierarchien haben sich dort auch bewahrheitet. Diese flache Hierarchie leben wir auch bei 6B47. Wie versuchen so eine Art „Business-Family-Stimmung“ zu kreieren. Wir verbringen im Büro so viel Zeit gemeinsam. Weit mehr als mit unserer Familie. Und ich glaube, das macht irrsinnig viel aus, wenn man mit einer gewissen Freude in der Früh ins Büro reingeht. Hatten Sie einen Mentor? >> Der damalige Immorent-Vorstandsvorsitzende Matthias Pölleritzer war ein gefürchteter, strenger Chef, aber er hat mich sehr unterstützt. Das war für mich ein toller Einstieg ins Berufsleben. Haben Sie noch Kontakt zu Studienkollegen aus Graz? >> Ja. Daniel Jelitzka zum Beispiel ist ein Grazer Studienkollege. Es gibt gar nicht so wenige. Aber ich habe wahrscheinlich mehr Freunde aus Schulzeiten als aus Studienzeiten. Wir waren 27 Leute in der Maturaklasse und sehen uns immer noch regelmäßig.
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Haben Sie den Schritt in die Immobilienbranche jemals bereut? >> Nein, überhaupt nicht.
„Die Steuer- und Wirtschaftspolitik ist derzeit nicht zwingend investitionsfreundlich.“
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Können Sie sich noch an Ihr erstes Projekt erinnern? >> Da sind mir zwei Projekte stark in Erinnerung: Eine Milliarden-Projektfinanzierung für ein Kraftwerk für die nicht mehr verstaatlichte Industrie, wo wir nach relativ kurzer Zeit auf Vorstandsebene eine riesen Projektfinanzierung gemeinsam im Team auf die Beine gestellt haben. Das war irrsinnig motivierend. Das zweite Projekt war nicht weniger spannend. 1995 hat die Immorent das gesamte Betriebsareal der ehemaligen Elin in der Brünner Straße übernommen – ein 150.000 Quadratmeter großes Grundstück. Gemeinsam mit der Elin haben wir die ganze Liegenschaft entwickelt. Das war von der Dimension ein gewaltiges Ding. Mit EKZUmwidmungen, Ausbau der Shuttleworthstraße und teilweiser Erhaltung von denkmalgeschützter Substanz. Da habe ich an einem Projekt die ganze Bandbreite erlebt. Ich stehe mit meinem Vis-à-vis der Elin bis heute in engem Kontakt. Das waren meine ersten prägenden Projekte.
Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen? Womit kann man Sie aus der Fassung bringen? >> Stärken sind Leidenschaft und Begeisterung. Ich kann mich lange in Dinge reinbeißen. Ich tue mir wahnsinnig schwer, wenn ich unehrlichen Menschen gegenüber sitze. Man kann ein guter Geschäftsmann sein, ein geschickter Geschäftemacher. Aber immer mit offenem Visier. Wenn ich das Gefühl habe, jemand ist unehrlich zu mir, dann geht bei mir der Rollbalken runter. Ganz egal, ob auf privater oder beruflicher Ebene. Wenn Sie im Berufsleben auf jemanden treffen, der mit unehrlichen Karten spielt – ist der für Sie dann auch für Projekte gestorben? >> Das ist eine gute Frage. Wenn ich es vermeiden kann, würde ich kein Geschäft machen. In manchen Fällen kann man es aus Zwängen heraus nicht vermeiden. Aber es raubt mir einfach wahnsinnig viel Energie. Man muss ständig aufpassen und verwendet viel Zeit darauf, Fallschlingen auszuweichen, anstatt sich auf das Projekt zu konzentrieren. Wenn beide Seiten an einem Strang ziehen, kommt auch für beide mehr heraus.
Was ist der USP von 6B47 gegenüber anderen Developern? >> Eine spannende Paarung von erfahrenen Führungskräften und jungen, motivierten Mitarbeitern. Die Mischung zwischen Jungen, die stürmen und drängen, und den erfahrenen Leuten ist gut gelungen. Wir haben viel Neugierde an neuen Dingen. Und das Dritte, was uns auszeichnet: Dass wir es über die Jahre geschafft haben, durch unseren Real Estate Club viel Finanzkraft hinter uns zu sammeln, dass wir auch große Tickets heben können. Große Tickets? Wie viele Mitglieder hat der Real Estate Club? >> Das Projektvolumen beläuft sich auf 1,3 Milliarden Euro – das mit Kapital von 6B47 und des Real Estate Clubs finanziert worden ist.
Wieviel Kapital aus dem Real Estate Club steckt in den Projekten? >> Rund 200 Millionen Euro. Unsere Geschäftspartner sind nicht einfach Investoren, sondern Teil der 6B47-Familie. Wir legen hohen Wert auf eine persönliche und intensive Betreuung der Real Estate Club-Mitglieder. Sie sind bei allen Projekten von der Planung bis zur Umsetzung direkt und mit hoher Transparenz eingebunden. Als Projektentwickler investiert 6B47 selbst in jedes Projekt und bietet den Real Estate Club-Mitgliedern die Möglichkeit, gemeinsam mit Immobilienprofis in Projekte zu investieren. Diese entscheiden selbst, bei welchen Projekten sie sich beteiligen wollen, und können gemeinsam mit den anderen Investoren von Anfang an mitentscheiden und auch Ihre Ideen einbringen.
NEUBEWÄHRT. TPA setzt als eines der führenden österreichischen Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen ein neues, starkes Zeichen. Mit einem neuen Logo sowie einer klaren und eigenständigen Ausrichtung bleibt TPA seinen österreichischen Wurzeln treu und bietet seinen Kunden auch weiterhin grenzüberschreitendes „Face to Face Business“ in Mittel- und Südosteuropa.
Es bleibt also alles neubewährt: bewährtes Unternehmen, bewährte Ansprechpartner, neue Möglichkeiten.
Steuerberater Wirtschaftsprüfer Unternehmensberater Herbst 2016 | ImmoFokus 31 www.tpa-group.at
Positionen & Meinungen
Es entsteht viel Vertrauen durch den Umstand, dass wir bei jedem Projekt eigenes Geld investieren. Denn wenn ein Projekt schief geht, leiden wir mindestens genauso. Wir sind kein Service-Developer, dem es egal ist, was mit dem Projekt passiert. Wer sind diese Co-Investoren, diese Real Estate Club-Mitglieder? >> Das ist eine gute Gruppe an österreichischen High-Net-WorthIndividuals, die Interesse an solchen Investments haben. Woran wir aktuell arbeiten, ist, die Club-Idee nach Deutschland zu tragen. Dort sehen wir noch Potenzial. Um den Einstieg in Deutschland zu schaffen, muss man auch genug Referenzen haben. Mittlerweile haben wir viele Projekte in Deutschland erfolgreich abgewickelt und werden langsam auch dort wahrgenommen. Es ist auch schon ein bisschen Lokalcharakter entstanden. Die S Immo trennte sich vor kurzem von 1.500 Wohnungen in Berlin. Immer häufiger warnen Stimmen vor einer Immobilienblase in Deutschland? >> Das ist, als ob sie mich nach einer Wettervorhersage fragen. Ich kann die Entscheidung der S Immo, das aktuelle Marktumfeld und die hohen Preise aus zu nutzen, nachvollziehen. Auch wir sehen keine weiteren Preissteigerungen. Ich glaube, dass wir preislich ziemlich am Plafond sind. Auf der anderen Seite fließt immer noch sehr viel Geld in die Immobilienwirtschaft - was dafür sprechen würde, dass es noch einen kleinen Preisruck nach oben gibt. Wenn er passiert, werden wir uns freuen. Wir rechnen aber nicht damit. Das Wort Blase kann ich nicht unbedingt hören.
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6B47 setzt stark auf Secondary Cities. Städte mit funktionierender Infrastruktur, mit Wirtschaftskraft, mit steigender Bevölkerungszahl, überdurchschnittlichen Kaufkraftstärken und teilweise noch starker Unterversorgung in den Segmenten Wohnung sowie Büro. Ich orte dort mittelfristig mehr Geschäftschancen als in den Top Seven. Berlin ist massiv gehypt. Ich denke aber trotzdem, dass Berlin noch leicht Potenzial nach oben hat. Auf der anderen Seite muss man sich fragen: Wo kommt die Wirtschaftskraft in Berlin nachhaltig her? Klar, der Tourismus ist beeindruckend, als High-Tech-Stadt wird sie auch platziert. Aber wir fühlen uns in den Sekundärstädten nicht minder wohl. Weil Sie gesagt haben, es sind keine eklatanten Preissprünge mehr drinnen – heißt das, Ihre Investoren werden sich in Zukunft mit geringeren Renditen begnügen müssen? Unsere Top-Projekte haben eine Eigenkapitalrendite von 16 Prozent p.a. erzielt. Was wir wollen, ist, zweistellige Eigenkapitalrenditen zu erreichen. Wir sind noch mehr gefordert im Einkauf, aber ein gewisser Margendruck ist da. Gutes Land Banking betrieben in Wien? >> Das haben wir. Allein in Wien haben wir Landreserven für 250.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche. Auch in Frankfurt haben wir Landreserven, wo wir noch bauen können. Wir haben noch einiges, woraus wir schöpfen können. Die Städte wachsen weiter. Unsere Branche hat keinen Grund, in Panikstimmung zu verfallen. Städte wachsen, der Bedarf an Immobilien ist da. Wir sollten nur nicht in eine übertriebene Euphorie fallen. Aber ich glaube einfach, dass gerade die Österreicher, die
„Institutionelle Investoren haben das Anlageprodukt Hotel liebgewonnen.“ 2008 gesehen haben, dass die Party auch vorüber sein kann, die den Kater von damals noch spüren, etwas gelernt haben.
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Die 250.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche sind für Wohnen reserviert oder werden auch Büroobjekte realisiert? >> Ich würde sagen drei Viertel Wohnen, ein Viertel gewerblich. Der Fokus ist stärker auf Wohnen. Für ein Büroprojekt in Wien müssen alle Rahmenbedingungen perfekt passen. Das heißt nicht, dass es keine Nachfrage gibt. Aber es gibt Märkte, wie München oder auch Berlin, wo ich für den Büromarkt euphorischer bin als für den Wiener Büromarkt. Wir bauen in Deutschland vier Hotelprojekte, das
läuft sehr gut. Da ist auch noch viel Aufholbedarf in Sekundärstädten. Was für uns sehr positiv ist: Die institutionellen Investoren haben auch das Anlageprodukt Hotel liebgewonnen. … mangels Alternativen? Office ist ja nicht mehr der Burner, Hotel bedeutet aber auch mehr Risiko? >> Vor einigen Jahren haben alle von Mietverträgen mit 15 Jahren Laufzeit mit Siemens, der Deutschen Bank oder der öffentlichen Hand geträumt. Mit solchen Mietern – glaubten viele – hätten sie das ultimative Veranlagungsprodukt in Händen. Alle haben gekauft wie verrückt, die Renditen sind bis auf fünf Prozent runter-
das so? Was hat das Burgenland, was andere Regionen nicht haben? Das Burgenland ist eine dynamische Wirtschaftsregion. Die Bedingungen für Unternehmen wurden im Burgenland im letzten Jahrzehnt sukzessive mit Infrastruktur-, Technologie- und Bildungsinitiativen verbessert. Aber auch durch Entbürokratisierung bzw. durch Intensivierung grenzüberschreitender Aktivitäten zu den Nachbarländern Ungarn, Slowakei und Slowenien. Das Ergebnis sind Standorte, die vielen Unternehmen Wettbewerbsvorteile schaffen und fit für die Zukunft machen.
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Burgenland - ein Platz an der Sonne für Unternehmen Das Burgenland ist das sonnigste Bundesland Österreichs. Über 2.000 Sonnenstunden werden hier durchschnittlich im Jahr gezählt. Unternehmen haben natürlich ganz andere Beweggründe, sich im Burgenland anzusiedeln. Trotzdem fallen sie hier häufiger als anderswo auf die Sonnenseite des Wirtschaftslebens vom Start weg erfolgreich. Warum ist und sind
Erfolg - auch eine Frage des Standortes In der prosperierenden Region stechen drei Standorte besonders heraus. Die Businessparks Kittsee, Parndorf / Neusiedl am See und Heiligenkreuz bieten alles, was man braucht, um erfolgreich zu sein: zentrale Lage im Herzen Europas, hochwertige Infrastruktur, internationale Absatzmärkte, qualifizierte und hochmotivierte Mitarbeiter. Businesspark Heiligenkreuz Im Businesspark Heiligenkreuz finden Unternehmen auf insgesamt 680.000 m2 alle
PETER ULM Vorsitzender des Vorstands Als Vorsitzender des Vorstands von 6B47 ist Peter Ulm für die Strategie, die Unternehmensstruktur, den Finanz-, Personal- und Rechtsbereich sowie die Märkte Deutschland und Polen verantwortlich. Peter Ulm startete seine Karriere 1993 bei der IMMORENT AG, einem Tochterunternehmen der Erste Bank Group. 2000 wurde er Vorstand der Zwerenz & Krause AG und war von 2003 bis 2007 Partner der Akron Gruppe. Von 2008 bis 2011 war er als Berater für Immobiliendevelopments und Entwickler von Fachmarktzentren aktiv. Seit 2011 leitet er als Vorsitzender des Vorstands die 6B47 Real Estate Investors AG.
Rahmenbedingungen vor, die für einen Erfolg notwendig sind. Das sind vor allem vollaufgeschlossene Gewerbeflächen in allen Größen gewidmet und zukunftstauglich. Der Businesspark verfügt aber auch über einen eigenen Gleisanschluss sowie eine eigene Zollstation. Zudem wird direkt im Businesspark „Green Energy“ produziert und eine autarke Strom- und Wärmeversorgung sowie günstige Energiepreise garantiert. Das alles schätzen Unternehmen. Vom Start-up bis zu internationalen Leitbetrieben. Die Lenzing Fibers GmbH ist eines davon. Der Weltmarktführer in Segment botanische Spezialfasern ist vom Standort Heiligenkreuz so überzeugt, dass er nun 70 Mio. Euro in den Ausbau der Produktionskapazitäten investiert.
ein Unternehmen der WiBUG – Wirtschaft Burgenland GmbH
Businessparks Burgenland Tel + 43 (0) 5 9010 – 2327 office@businessparks-burgenland.at www.businessparks-burgenland.at Herbst 2016 | ImmoFokus
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Positionen & Meinungen
„Ich selbst finde auch Multi-Tenant Office Buildings spannend.“
gegangen. Dann aber sind die ersten 15-jährigen Mietverträge ausgelaufen und viele Investoren sind draufgekommen, in welchem Risiko sie stehen. Wenn das Büro nicht nachhaltig, nicht gut geplant oder die Lage nicht so toll war, hat’s schlecht ausgesehen. Ich selbst finde auch Multi-Tenant Office Buildings spannend, da das Risiko der Nachvermietung reduziert ist. Manche erinnern sich noch an die vielen deutschen geschlossenen Fonds und wie viele Anleger da bluten mussten. Wenn ich in Wohnungen investiere und ich einen Block mit 300 Mietwohnungen habe, werde ich, selbst wenn die Mieten einmal zehn, fünfzehn Prozent nachgeben und ich vorrübergehend einen strukturellen Leerstand von zehn Prozent habe, mit meinem Investment nicht untergehen. Zurück zum Hotel: Ein innerstädtisches Hotel plane ich so, dass ich, wenn mir der Hotelbetreiber wegfällt, zur Not aus dem Hotel ein Appartementhaus machen kann. Ich glaube, dass dies eine Risikoabsicherung nach unten ist.
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ImmoFokus | Herbst 2016
Sie haben kürzlich in Breslau ein Wohnprojekt gestartet. Ist Wohnen in Polen im Kommen? >> In Polen setzen wir auf Wohnbau in den Städten Breslau, Krakau, der Tricity Gegend und Warschau. Alle diese Wohnungen betreffen das mittelpreisige Segment - unter 2.000 Euro pro Quadratmeter. Beim Projekt Julius-Tandler-Platz haben Sie ein ein kooperatives Planungsverfahren in Gang gesetzt. Wenn wir uns die Vorkommnisse bei den Projekten Danube Flats oder Wiener Eislaufverein in Erinnerung rufen: Ist die Politik paktfähig? >> Sie wissen, dass ich nur eine diplomatische Antwort geben kann. (lacht) Wir sind gefordert, mit der Politik zu kooperieren. Mit dem Kopf durch die Wand geht es nicht. Es ist ein guter Ausgleich zwischen privaten und öffentlichen Interessen zu finden und wir haben mit dem Julius-Tandler-Platz ein richtiges, Innerstädtisches Großprojekt.
„Es geht nicht so sehr um Größe, sondern einfach darum ein Full-ServiceAnbieter zu sein.“
6B47 REAL ESTATE INVESTORS AG
>> Es geht wirklich nur, wenn wir einander unterhaken und sagen: Wir wollen gemeinsam etwas erreichen. Ich glaube schon, dass der Julius-Tandler-Platz – mit der Infrastruktur von Schnellbahn, U-Bahn, Straßenbahn und dem Lichtensteinpark – eine echte Chance ist, innerstädtisch hochwertigen, multifunktionalen Lebens- und Arbeitsraum zu schaffen. Da orte ich schon, dass Bezirk und Stadt die gleichen Interessen haben wie wir. Nehmen Sie gern Risiko? >> Ich bin schon zu alt, um sinnloses Risiko einzugehen. Aber eine gewisse Risikofreude brauche ich. Weil Sie von Mentoren gesprochen haben: Wir haben Anfang der 2000er für einen großen englischen Fonds in Österreich und Ungarn Projekte entwickelt. Der Fonds-Initiator hat sich vor jeder Entscheidung einfliegen lassen, sich auf das Grundstück gestellt, die Nase in den Wind gehalten und gesagt: „That smells like an opportunity.“ Und das war seine Entscheidung. Es mussten zuerst alle Hard Facts passen, aber die allerletzte Entscheidung war sein Bauchgefühl. Das ist auch Teil unserer Entscheidungen in der Projektentwicklung: Phantasie, Vorstellungskraft und Einfühlungsvermögen. Sind Sie ein Bauchmensch? >> Ich glaube, ich bin so, wie ich es damals auch von diesen Engländern gelernt habe. Es müssen zuerst die Zahlen stimmen. Papier ist geduldig, das wissen wir alle – und wenn die stimmen, bedarf es trotzdem noch eines Bauchgefühls, ob das funktionieren kann. Das ist das Risiko, das man nehmen muss.
Die 6B47 Real Estate Investors AG ist als Immobilienentwickler in Zentraleuropa, mit Büros in Wien, Düsseldorf und Warschau, tätig. Das Unternehmen entwickelt und verwertet Immobilienprojekte mit einem Wert von derzeit mehr als 1,3 Milliarden Euro. Die durchschnittliche Investmentdauer der 6B47 Projektentwicklungen liegt bei 36 bis 48 Monaten. Aktuelle Projekte sind unter anderem in Österreich Living Kolin, Althan-Park, Park Flats 23, Beatrix Spa oder Philipp‘s sowie in Deutschland CASCADA, INTower, Goldstück Pforzheim, Westpark oder Green Gate und in Polen Zyndrama 2.0. Der Name 6B47 (gesprochen „six before seven“) entstand in Ableitung aus der Numerologie und der Bedeutung einzelner Zahlen. So steht die „6“ für die „Entscheidung“ und die „7“ für die „Tat“. Übersetzt heißt 6B47: „Die Entscheidung kommt vor der Tat.“ Dahinter steht die Vernunft als Prämisse der Handlungsweise. 6B47 beobachtet demografische Entwicklungen, gesellschaftliche Entwicklungen, Nutzungsbedürfnisse und das Potenzial von möglichen Objekten genau. Haben sie ein attraktives Objekt gefunden, das ihren Investmentkriterien entspricht, treffen sie eine positive Projektentscheidung und setzen diese um.
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Positionen & Meinungen
Wie sehen Sie die aktuelle politische Situation… Mietrecht, Steuerrecht? >> Die Steuer- und Wirtschaftspolitik ist derzeit nicht zwingend investitionsfreundlich. Es gibt keine Politik, die davon getrieben ist, Investitionen zu animieren. … weniger Kapital aus dem Ausland - ein paar Konkurrenten weniger? >> Nein, das sehe ich nicht so. Aus der Sicht des reinen Projektentwicklers ist das internationale Kapital, das reinkommt und dann als Endinvestor Dinge kauft, sehr willkommen. Sämtliche politischen Maßnahmen, die ausländische Investoren schrecken, sind auch zum Schaden der heimischen Immobilienwirtschaft. Das ist eine Klimafrage und da ist die Politik auch sehr gefordert, weniger in Form von Regulierungen, sondern mehr im Sinne einer Investitionsunterstützung zu denken.
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ImmoFokus | Herbst 2016
Ich bin ein begnadeter Optimist und auch der Überzeugung, dass die Politik lernfähig ist. Ich glaube auch wirklich, dass wir an einem Punkt angelangt sind, wo ein Umdenken passiert. Kann Bundeskanzler Christian Kern seine Regimenter zurückpfeifen? >> Wenn ich mir die aktuellen Diskussionen und das neue Mietrecht anhöre, habe ich ernsthafte Bedenken. Aber auf der anderen Seite halte ich ihn für einen Menschen mit viel Durchsetzungskraft. Deswegen bin ich optimistisch. Mal schauen, ob er das wirklich auf den Boden bringt. Ich sehe viele Chancen, auch deswegen, weil mittlerweile alle begriffen haben, dass man durch Nichtstun diesen rechtspopulistischen Ruck nicht verhindern kann.
Wenn man noch einmal sieben Jahre dazurechnet – wo steht 6B47 dann? >> Das Big Picture ist, dass wir in der Wertschöpfungskette breiter aufgestellt sein wollen. Wir haben begonnen, die Hausverwaltung und Vermarktung ins Unternehmen zu holen. Wir wollen unseren eigenen Immobilienbestand aufbauen. Wir wollen die gesamte Bandbreite an Services rund um die Immobilie abdecken können. Da geht es nicht so sehr um Größe, sondern einfach darum, ein Full-Service-Anbieter zu sein, der in Österreich, Deutschland und zumindest einem weiteren westlichen Land etabliert ist. Ich denke weniger an Wachstum, sondern mehr an ein solides Fundament. Wir sehen uns nicht als High-Flyer. Wir sind gekommen, um zu bleiben. n
Peter Ulm ganz persönlich Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch? Meistens lese ich Falstaff, A la Carte oder irgendwelche Bergsteigerzeitschriften. Was ich gerade gelesen habe – „Die Macht des Geldes“ von Christoph Fromm. Wenn Sie im Auto das Radio aufdrehen – welcher Sender läuft? Je nach Tageslaune. Es gibt Tage, wo Radio Stephansdom läuft, weil es einer der wenigen Sender ist, wo man klassische Musik ohne Unterbrechung hören kann. In der Früh immer Ö3-Wecker und beim Heimfahren meistens Superfly. Haben Sie Ihre persönliche Traumimmobilie schon gefunden? Ich habe sie deshalb noch nicht gefunden, weil ich die persönliche Traumimmobilie immer als Lebensabschnitts-Immobilie sehe. Ich glaube, dass jeder Lebensabschnitt seines eigenen Wohnraums bedarf. Ich bin seit 1993 acht Mal übersiedelt, aktuell zuletzt im September 2015 - es war sicher noch nicht das letzte Mal. Mit welcher lebenden oder bereits verstorbenen Person würden Sie gerne Abendessen gehen? Ein Gespräch mit Angela Merkel wäre durchaus reizvoll, oder mit dem blinden Südtiroler Bergsteiger Andi Holzer. Ein extrem faszinierender Mensch, weil er ohne Augenlicht Dinge im Leben sieht, an denen wir ständig vorbeistolpern. Ihr größter Erfolg, Ihre größte Niederlage? Ich bin wirklich stolz darauf, was uns in knapp sieben Jahren mit 6B47 gelungen ist. Das war nicht selbstverständlich. Das erfüllt mich mit viel Stolz. Ein großer Erfolg ist aber auch, dass ich drei Kinder erfolgreich großziehen konnte. Was mich immer auf der beruflichen Seite ein bisschen schmerzt, ist, dass ich die Entwicklung 2008 ein bisschen spät gesehen habe. Im Nachhinein gab es viele Indikatoren, aber es gab damals auch so viel Euphorie am Markt. Ihre Hobbys? Sehr stark sportlastig. Skifahren, und zwar fanatisch! Radfahren, Golf spielen. Ich bin begeisterter Oldtimer- und Classic-Rallye-Fahrer. Ich gehe gerne in die Oper. Und ich habe ein großes Faible für Wein. Was ist Ihre Lieblingsoper? Ich bin ein großer Wagner-Fan. Ich mag auch italienische Opern wahnsinnig gern. Ich bin schon öfter in meinem Leben in Verona gesessen. Lieblingsoper – das ist schwer zu sagen. Viel leichter fällt mir zu sagen, was ich nicht mag: Operetten und Musicals. … und die Liebe zum Wein? Mit 18 habe ich einen Bekannten von mir, der ein schönes Restaurant in Graz besessen hat, in der Steiermark auf seinen Einkaufstouren begleitet. So habe ich langsam die besten Winzer aus Österreich, dem Friaul der Toscana und dem Bordeaux kennengelernt. Ich freue mich immer maßlos, wenn ich etwas mit tollem Preis-Leistungs-Verhältnis entdecke.
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Rubrik
WIRTSCHAFTS- & BRANCHENENTWICKLUNG 3
GRUNDSTÜCKS- UND WOHNUNGSWESEN 16Q2 0,6%
Konjunktur real
BRUTTOINLANDSPRODUKT 16Q2 -
15Q3 bis 16Q2
15Q3 bis 16Q2
BAUWESEN 16Q2
2012 bis 2016
0,6%
Konjunktur real
0,3%
PREISE & KOSTEN BAUWIRTSCHAFT 1
15Q3 bis 16Q2
WOHNIMMOBILIENPREISE 1, 2
HAUSPREISINDEX HPI (2010) 16Q1
VERBRAUCHERPREISE Aug 16 VPI (2010)
Nov 15, Feb 16, Mai 16, Aug 16
HPI gesamt
13,4%
Neuer Wohnraum
6,7%
Bestehender Wohnraum
14,7%
Bestehende Häuser
11,3%
Bestehende Wohnungen
16,3%
2011 BIS 2015
15Q2 BIS 16Q1
2011 BIS 2015
2010 bis 2015
0,6%
BAUPREISINDEX BPI (2010) 16Q2 Hoch- und Tiefbau
1,2%
Hochbau
1,7%
Tiefbau
0,5%
15Q3 bis 16Q2
2011 bis 2015
EIGENTUMSWOHNUNGEN 16Q1
BAUKOSTENINDEX BKI (2010) Aug 16
Nov 15, Feb 16, Mai 16, Aug 16
2011 bis 2015
Wien – gesamt
7,4%
Wien – gebraucht
7,0%
Wien – neu
10,3%
Österreich ohne Wien – gesamt
8,3%
Wohn- und Siedlungsbau
0,7%
Österreich ohne Wien – gebraucht
8,1%
Straßenbau
-1,5%
Österreich ohne Wien – neu
9,6%
38
15Q2 BIS 16Q1
ImmoFokus | Herbst 2016
EINFAMILIENHÄUSER 16Q1 Wien
-7,9%
Österreich ohne Wien
10,8%
15Q2 BIS 16Q1
2011 BIS 2015
INVESTITIONEN & FINANZIERUNG WOHNBAU 2
BAUGRUNDSTÜCKE EIGENHEIM 16Q1
15Q2 BIS 16Q1
Wien
-18,4%
Österreich ohne Wien
0,2%
2011 BIS 2015
WOHNBAUINVESTITIONEN 16Q2
MIETEN
Gesamt 16Q1
15Q2 BIS 16Q1
2011 bis 2015
2,1%
2011 BIS 2015
WOHNBAUKREDITE AN PRIVATE HAUSHALTE
Wien – gesamt
5,9%
Österreich ohne Wien – Wohnungen
4,9%
Österreich ohne Wien – Einfamilienhäuser
-6,7%
16Q2
BAUGRUNDSTÜCKE EIGENHEIM 16Q2 laut VPI (Verbraucherpreisindex)
15Q3 bis 16Q2
15Q3 BIS 16Q2
2011 BIS 2015
Kreditvolumen
5,0%
Neukreditvergabe
4,9%
15Q3 bis 16Q2
2011 bis 2015
„WOHNBAUKREDITE AN PRIVATE NICHTBANKEN (FIRMEN UND ORGANISATIONEN)“ 16Q1
2,8% Kreditvolumen
15Q2 bis 16Q1
2011 bis 2015
3,8%
„ZINSSÄTZE FÜR WOHNBAUKREDITE AN PRIVATE HAUSHALTE“
INVESTMENT 4
16Q1 Insgesamt (alle Zinsbindungsfristen)
15Q2 bis 16Q1
2011 bis 2015
-2,3%
„WOHNBAURELEVANTE ASPEKTE DER BANKENREFINANZIERUNG“ INVESTMENTVOLUMEN 15Q2 bis 16Q1
16Q1 Gewerbeimmobilienmarkt
1 2
68%
Quelle: Statistik Austria Quelle: ÖNB Österreichische Nationalbank
16Q1
3 4
2011 bis 2015
Wohnbauanleihen
0,0%
Einlagen bei Bausparkassen
-2,0%
Quelle: WIFO Österreichisches Wirtschaftsforschungsinstitut Quelle: CBRE GmbH
15Q2 bis 16Q1
2011 bis 2015
Q = Quartal Veränderung zu Vorjahresperiode in % (Vorjahresmonat, Vorjahresquartal, Vorjahr)
Herbst 2016 | ImmoFokus
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Ä Senk recht
Wien ist angekommen Kommentar: Walter Senk Die unabhängige Immobilien-Redaktion
n Die eine Voraussetzung begann man bereits vor 25 Jahren zu schaffen, die andere kommt jetzt dazu. Damit steigt Wien in die Liga der europäischen Investmentmetropolen auf. Es war einmal der erste Bezirk, der lange Zeit als das Zentrum von Wien galt. Sehr lange. Anfang der 90er Jahre allerdings wurden in Wien die ersten neuen Stadtteile, die eine gemischte Nutzung aus Wohnen, Arbeiten und Freizeit vorsahen, konzipiert und schließlich entwickelt. So sind in den vergangenen 25 Jahren zahlreiche neue Quartiere entstanden. Mit unterschiedlichen und durchdachten Konzepten und Ideen grenzen sich die neuen Quartiere voneinander ab und versuchen, Unternehmen und Bewohner anzuziehen. Dabei wird in fast allen Fällen das Umfeld miteingebunden, was eine Erweiterung des Einzugsgebietes bedeutet. Wien ist auf dem Weg, wieder zu einer Zwei-Millionen-EinwohnerStadt zu werden (2030 könnte es bereits soweit sein), und eine Stadt dieser Größe benötigt nicht nur ein, sondern mehrere Zentren. Die Monostruktur in Wien, die zum Beispiel in Berlin nicht gegeben ist, löst sich auf – vielleicht ist sie noch im Kopf der Wiener und Wienerin-
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ImmoFokus | Herbst 2016
nen, aber Tatsache ist: Wien hat mittlerweile, wie es in europäischen Metropolen üblich ist, mehr als ein Zentrum. Lange hat es gedauert, aber jetzt ist es soweit. Bereits im Jahr 2013 begann das Vienna Research Forum (VRF) unter dem Vorstandsvorsitzenden Alexander Bosak mit dem Aufbau einer neuen Datenbank von Wiener Büroimmobilien nach einer internationalen, modernen Klassifikation. Das Besondere daran: Die am Wiener Büroimmobilienmarkt führenden Kanzleien BAR, CBRE, Colliers, EHL, ÖRAG, OTTO, Spiegelfeld sind Mitglieder von VRF und sind damit maßgeblich daran beteiligt, dass der Markt nach internationalen Maßstäben transparenter wird. Der neue VRF–Standard identifiziert Büroflächen nach definierten Qualitätskriterien, die künftig Wien, im internationalen Kontext, besser vergleichbar machen. Der neue Bewertungsstandard wirft zwar kurzfristig alle bereits bestehenden Analysen über den Haufen, aber das ist schnell wieder vergessen, sobald die internationalen Investoren den Wiener Markt als transparenten und attraktiven Investmentstandort wahrnehmen.
Von Ihnen die Geschäftsidee. Von uns die Immobilie.
IMMOBILIEN VERMITTLUNG
LIEGENSCHAFTS VERWALTUNG
ARCHITEKTUR BAUMANAGEMENT
FACILITY MANAGEMENT
1010 Wien, Herrengasse 17, T +43 (1) 534 73-0 Herbst 2016 | ImmoFokus
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Freiheit und was davon bleibt! Kommentar: Michael Pisecky Fachgruppenobmann der Wiener Immobilientreuhänder
n Wollen wir wirklich alles regeln - und immer mehr die Folgen von Handlungen konsequenzlos machen? Sie werden sich fragen, was ich damit meine: Ein überzogener Konsumentenschutz führt dazu, dass unterschrieben oder bestellt werden kann, was immer man möchte. Gefällt es nicht oder kann man es sich nicht leisten, gibt man es zurück bzw. löst den Vertrag auf. Die Konsequenzen trägt meist das Unternehmen. Ein gutes Beispiel für überzogenen Konsumentenschutz sind die Erhaltungspflichten im neuen WGG. Diese besagen, dass für Schäden, die ein einzelner Mieter verursacht, die Mietergemeinschaft aufzukommen hat. Oder: Wenn es keine Gebühren für den Verlust und die Neubestellung z.B. einer Kreditkarte gibt, dann werden die Kosten alle Kreditkartenbesitzer gemeinsam bezahlen müssen. Sie kennen sicher selbst viele weitere Beispiele, bei denen das Verursacherprinzip nicht mehr gilt. Bei Handlungen, deren Folgen manchmal mit Unannehmlichkeiten, Zeitverlust, Verletzungen oder Schlimmerem verbunden sind, ist immer die erste Frage: Wer haftet dafür? Wenn wir das weiterhin übertreiben und sich immer wieder Politiker oder Interessensvertreter finden, die meinen, dass alles geregelt werden sollte, fürchte ich, dass wir eines Tages die Alpen sperren werden: Denn wenn keiner hinaufgeht, ist sichergestellt, dass keiner runterfällt. Was ich befürchte, ist der gänzliche Verlust der persönlichen Freiheit. Die Bemühungen der Obrigkeit, zu wissen und vorzuschreiben, was gesund ist und wie man zu leben hat, sind rund um uns. Eine aktuelle Quelle an Vorschriften sind die neuen Zigarettenpackungen. Ich bin gespannt, wie es mit Bier, Wein und Schweinsbraten weitergeht,
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ImmoFokus | Herbst 2016
deren Beitrag zur Gesundheit auch umstritten ist. Hinweise und Kennzeichnungspflichten sind sicher zu begrüßen, aber es bleibt immer die Frage, wann die Übertreibung beginnt und vom Alltag Besitz ergreift. Zum Verlust der persönlichen Freiheit kommt die Tatsache, dass wir uns das alles eigentlich gar nicht leisten können. Der Staat, der 44% unserer Wirtschaftsleistung erhält und disponiert, kommt mit seinem Geld bei weitem nicht aus. Nun ist er aber mit Abstand größter Unternehmer, von dem immer mehr Menschen und Unternehmen abhängig sind. Der Einfluss der öffentlichen Hand ist bereits so groß, dass alle politischen Bemühungen dem Machterhalt gelten und Eigeninteressen über Gemeinschaftsinteressen gestellt werden. Auch international sieht es nicht anders aus. Die Notenbanken finanzieren durch Aufkauf der Staatsanleihen immer stärker die Staaten. Gleichzeitig kaufen die Notenbanken mittlerweile auch Unternehmensanleihen und Aktien. So ist die japanische Notenbank bereits bei einigen Unternehmen der größte Einzelaktionär. Der Vorwurf, dass Großkonzerne zu mächtig sind, gilt dadurch auch für einzelne Staaten. Früher nannte man Systeme, bei denen die ganze Macht beim Staat liegt, Kommunismus. Die Frage, wieviel Staat notwendig ist, ist rasch beantwortet: Weniger Regulierung und wieder mehr Verantwortung für alle Bürgerinnen und Bürger! Werte wie Leistung, Ethik, Eigentum, persönliche Freiheit, aber auch die Bereitschaft, die Konsequenzen seiner Handlungen zu tragen und dafür einzustehen, würden so wieder zentrale Bedeutung erlangen. Beginnen wir jetzt!
Vision trifft Realisierung.
Dr. Heinrich Schaller Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ
Die Verwirklichung innovativer Immobilienprojekte braucht Kompetenz und einen starken Partner. Bei Ihren Immobilienprojekten begleitet Sie die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich als kompetenter Partner mit umfangreichem Know-how und maßgeschneiderten Bankdienstleistungen. Profitieren Sie dabei nicht nur von einem zentralen Ansprechpartner und der Fachkompetenz unter einem Dach, sondern vor allem von raschen Entscheidungen. Experten entwickeln individuelle Finanzierungskonzepte und unterstützen bei Bedarf die Bauleitung für einen reibungslosen Projektablauf. Neben der Unterstützung großvolumiger Finanzierungsvorhaben in Österreich, Deutschland und Tschechien stellen wir Ihnen auch unser ausgezeichnetes Netzwerk an Konsortialpartnern zur Verfügung.
Raiffeisen Landesbank Oberösterreich
www.rlbooe.at
Herbst 2016 | ImmoFokus
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Die bewegte ImmoWirtschaft Regelmäßige Kolumne über Fakten und Inhalte, die verändern und prägen
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Wer den "War for Talents" gewinnen wird. Kommentar: Philipp Kaufmann Herausgeber des ImmoFokus
n 86 Prozent der Österreicher wünschen sich eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, während die Situation aktuell von nur 24 Prozent als sehr gut oder gut empfunden wird. Damit Unternehmen im immer härter werdenden (internationalen) Wettbewerb reüssieren können, müssen sie Anreize schaffen, um die besten Köpfe für sich zu gewinnen. In diesem „War for Talents“ werden Unternehmen, welche die Chancen erkennen, heute noch unvorstellbare Möglichkeiten vorfinden. Nicht nur in der Bau-und Immobilienbranche sind Fachkräfte und Führungskräfte bereits Mangelware. In absehbarer Zeit werden sich die „Besten der Besten“ das Unternehmen aussuchen können, für das sie arbeiten wollen. Familienfreundlichkeit ist längst nicht mehr nur eine Frage des sozialen Engagements und von Sonntagsreden, sondern von elementarer Bedeutung für den unternehmerischen Erfolg – für den ökonomischen Gewinn! Höhere Motivation und Mitarbeiterbindung sowie weniger Fluktuation und Krankenstände sind dabei nur einige Aspekte, die sich durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf erreichen lassen. Eine Tatsache, die Unternehmen wachrütteln sollte. Die Bau- und Immobilienbranche ist kein Vorreiter bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Herausfordernde Arbeitszeiten oder die zahlreichen in der Branche üblichen Beschäftigungen auf Werksvertragsbasis erschweren die Familienfreundlichkeit erheblich. Mit 87 Prozent ist es jener Berufszweig mit dem höchsten Männeranteil und zugleich mit der niedrigsten Teilzeitquote (12,5 Prozent). Frauen in Führungspositionen gehören nicht nur bei jeder Branchenveranstaltung zur Ausnahme, sondern auch in der unternehmerischen Realität. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen zB bei den Arbeitszeiten entsprechen schon längst nicht mehr der gelebten Praxis und den gewünschten Möglichkeiten der involvierten Menschen. Ehrlich gesprochen ist jeder Unternehmer bei den österreichischen Arbeitszeitvorgaben und Lohnverrechnung mit einem Fuß im „Kriminal“.
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ImmoFokus | Herbst 2016
Familienfreundlichkeit: Jetzt starten wir durch Der Handlungsbedarf ist gewaltig und es geht um unser Österreich. Wir brauchen Rahmenbedingungen, die nicht mehr geprägt sind von ideologischen Grabenkämpfen, von Vorstellungen des letzten Jahrtausends, sondern die den heutigen Anforderungen und Lebensrealitäten gerecht werden: Ich selber gehöre zur „Sandwich-Generation“. Wir bekommen spät Kinder und dürfen uns somit als erste Generation gleichzeitig um unseren Nachwuchs kümmern und unsere Eltern pflegen. Bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie handelt unsere Politik und arbeitet, wie wir uns dies erwarten können. Bundesministerin Sophie Karmasin setzt klare Ziele und will Österreich zum familienfreundlichsten Land machen. Was für ein schönes, ehrgeiziges Ziel! Um dies zu erreichen, sind wir alle aufgefordert mitzuhelfen, denn wir sollten nicht alleine auf die Politik vertrauen, sondern in unserem eigenen Bereich Taten setzen. Ich lade alle ein, hier mitzuwirken und unsere Branche zur familienfreundlichsten zu machen. Dabei sind zum einen unsere Unternehmen selbst gefordert, zum anderen stellt sich die Frage, wie Immobilien und Stadtquartiere familienfreundlicher werden können. Lange vorbereitet, hat die Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) ein Positionspapier erarbeitet und lädt alle ein, hier mitzuwirken. Stellen wir uns der Verantwortung und leben wir familienfreundlich!
MASSNAHMEN DER INITIATIVE 1. Selbst mit gutem Beispiel vorangehen 2. Vereinbarkeit zum Thema machen und interessante Aspekte aufzeigen 3. Immobilien und Stadtquartiere familienfreundlicher machen 4. Unternehmen für das Audit begeistern
SQUARE PLUS DAS BÜRO MIT DEM GEWISSEN PLUS 1190 Wien, Leopold-Ungar-Platz | Muthgasse
– Flexible Büroflächen in erstklassigem Umfeld – Modernste Ausstattung – Mieteinheiten ab ca. 210 m² – Direkte Anbindung an U4 und S-Bahn (Bahnhof Heiligenstadt) – Niedrigenergiehaus mit geringen Betriebskosten – ÖGNI Vorzertifizierung in Platin – Geplante Fertigstellung: Herbst 2017
Raiffeisen evolution project development GmbH
T 01-71706-111 buero@raiffeisenevolution.com
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Advertorial
Steuerfalle Feriendomizil Feriendomizile in touristisch beliebten Regionen Österreichs boomen. Sieht man von der Steuerbelastung beim Kauf oder Verkauf des Feriendomizils ab (dh idR Grunderwerbsteuern, Eintragungsgebühr, Umsatzsteuer, ImmoESt), sind für Inländer idR keine weiteren steuerlichen Implikationen zu erwarten. Autoren: Beate Reithofer & Gernot Ressler
„Für ausländische HNIs ist ein planmäßiges Vorgehen beim Erwerb unabdingbar.“ Mag. Reithofer Beate Berufsanwärterin bei LeitnerLeitner Wien
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E
rwirbt ein Ausländer (EU/Drittland) ein Feriendomizil, könnte es allerdings zu steuerlichen Überraschungen kommen: Nach österreichischem Recht liegt nämlich auch beim Feriendomizil ein steuerlicher Wohnsitz vor (§ 26 BAO). Dabei kommt es weder auf den melderechtlichen Status (zB Zweitwohnsitz) noch auf die tatsächliche Verwendung an. Vielmehr reichen bereits objektive Umstände aus, die es ermöglichen, das Domizil dauerhaft als Wohnsitz zu nutzen. Liegt ein Wohnsitz vor, unterliegt man grundsätzlich ertragsteuerlich mit dem Welteinkommen (!) der sog. „unbeschränkten Steuerpflicht“ in Österreich. Wurden keine ausreichenden
Vorkehrungen getroffen, kann dieser Umstand bei ausländischen sog. High Net Worth Individuals („HNI“) empfindliche Folgen haben. Abhilfe dagegen schafft zunächst die Anwendung eines Doppelbesteuerungsabkommens (DBA). Kann man dokumentieren, dass der tatsächliche Mittelpunkt der Lebensinteressen nicht in Österreich liegt, kann Österreich aufgrund des DBA nicht auf die im Ausland erzielten Einkünfte zugreifen. Der Mittelpunkt der Lebensinteressen besteht in jenem Staat, zu dem man die engeren persönlichen und wirtschaftlichen Beziehungen hat. Dabei geht es neben gesellschaftlichen, persönlichen und
sozialen Aktivitäten der Familie auch um die beruflichen Tätigkeiten und die Höhe der Einkünfte in den betreffenden Staaten. Liegt kein DBA vor (bspw Monaco oder Gibraltar), kommt alternativ noch die so genannte „Zweitwohnsitz-Verordnung“ in Betracht. Wird das Feriendomizil weniger als 70 Tage im Kalenderjahr benutzt und der Mittelpunkt der Lebensinteressen liegt im Ausland, greift die Besteuerung Österreich nur auf jene Einkünfte zu, die aus österreichischen Quellen erzielt wurden (beschränkte Steuerpflicht). Sofern die Kriterien der Zweitwohnsitzverordnung erfüllt sind, unterliegen nach Verwaltungspraxis auch Zuwendungen an eine ausländische Stiftung keiner Stiftungseingangssteuer (2,5 – 25%).
Fotos: Franz Helmreich, Matthias Nemmert
Entscheidend ist eine ausreichende Dokumentation: Der Nachweis des Nicht-Überschreitens der 70-Tages-Grenze erfordert ein Verzeichnis. Es werden nur Anwesenheiten im Feriendomizil einbezogen und nicht der Aufenthalt in Österreich per se (zB in einem Hotel). Besitzt man mehrere Ferienhäuser, werden die Aufenthalte addiert, wobei auch Aufenthalte des Ehepartners im Feriendomizil bei der Berechnung einzubeziehen sind. Unabhängig von der Einhaltung der 70-TagesFrist sind jedenfalls auch Meldeverpflichtungen nach § 121a BAO zu beachten. Schenkungen von Kapitalvermögen, Beteiligungen,
sowie Sachvermögen unter Lebenden sind demnach dem Wohnsitzfinanzamt zu melden, wenn der Erwerber oder Zuwendende im Inland einen Wohnsitz hat, wobei zwischen Zuwendungen unter nahen Angehörigen (Zuwendungen von EUR 50.000 innerhalb eines Jahres) und Nichtangehörigen (Zuwendungen von EUR 15.000 innerhalb von fünf Jahren) unterschieden werden muss. Wird eine solche Meldeverpflichtung vorsätzlich unterlassen, liegt eine Finanzordnungswidrigkeit gem § 49a FinStrG vor, die mit einer Geldstrafe von bis zu 10% des gemeinen Werts des übertragenen Vermögens geahndet wird. Fazit: Erwirbt ein (Steuer-)Ausländer ein Feriendomizil in Österreich, birgt dies durchaus weitreichende steuerliche Implikationen. Soll die Urlaubsidylle nicht empfindlich gestört werden, ist ein planmäßiges Vorgehen bereits beim Erwerb zu empfehlen. Dr. Gernot Ressler ist Steuerberater und Director bei LeitnerLeitner in Wien und Lehrbeauftragter am Institut für Österreichisches und Internationales Steuerrecht an der Wirtschaftsuniversität Wien. Mag. Beate Reithofer ist Berufsanwärterin bei LeitnerLeitner in Wien. Die Tätigkeitsschwerpunkte der Autoren liegen im Bereich Transaktionen und Restrukturierungen mit Schwerpunkt auf Immobilien. n
„ Wie so oft gilt: Dokumentation ist die halbe Miete.“ Dr. Ressler Gernot Steuerberater | Director bei LeitnerLeitner Wien
LeitnerLeitner Wirtschaftsprüfer Steuerberater Am Heumarkt 7 A-1030 Wien Tel: +43/1/718 98 90 - 0 Fax: +43/1/718 98 90 - 804 e-mail: wien.office@leitnerleitner.com
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Standort Österreich oder „Ist die Globalisierung tot?“ Kommentar: Peter Engert CORSOR GmbH
n Krisen haben auch gute Seiten. Der Weinskandal katapultierte die österreichischen Weißweine in international ausgezeichnete Qualitätshöhen. Die Ölkrise leitete die Entwicklung sparsamer Motoren in Europa ein. Die guten Seiten des jetzigen Krisenfuriosos aus Wirtschafts-, Finanz-, EURO-, Flüchtlings- und Klimakrise wird Geschichte schreiben. Einige Entwicklungen sind aber schon erkennbar. Diese Entwicklungen hängen zusammen, es gibt einen roten Faden. Tatsache ist, dass wir uns wieder auf unsere Region, auf unseren Bekanntenkreis konzentrieren. Neuer Biedermeier oder Cocooning, wie auch immer man dazu sagen will, wohler fühlen wir uns neuerdings in vertrauter Gesellschaft und Umgebung. Urlaub in Österreich oder daheim, Bekanntes dem Neuen vorziehen, das sind auch Reaktionen auf nicht rational zu begründende Ängste, denn es ist alles viel komplizierter, undurchschaubar geworden. Zurückziehen ins Nest, es schön haben daheim, nette Nachbarschaft, partizipatives Zusammenleben, gemeinsame Aktivitäten wie z.B. gemeinsam zu gartl´n (Urban Gardening). Weg aus der Anonymität, sich auskennen, erkannt und gegrüßt werden – ländliche Werte in der Stadt – glücklich die Käufer der Wohnungen, deren Projektentwickler schon früh diese neuen alten Werte in ihren Projekten umgesetzt haben. Wertsteigerung oder zumindest Erhalt ist bei diesen Wohnungen garantiert. Dieses Gefühl macht nicht in den eigenen vier Wänden halt, es wirkt auch auf die internationale Politik. TTIP und CETA werden, ohne dass der Inhalt auch nur in Bruchstücken bekannt wäre (außer einigen wenigen Bürokraten und Verhandlern) in der neuen Aufgeregtheit der sozialen Medien verteufelt, nicht nur von einigen Weltrettern, sondern von einer satten Mehrheit der europäischen Bevölkerung. Wir wollen beschützt werden vor der Globalisierung, unsere Regale
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sollen frei bleiben von in Chlor gebadeten Hühnern, die wir dann, aus einem permanenten Anfall von „Geiz ist geil“ doch ob des niedrigen Preises kaufen würden. Die Finanz- und Wirtschaftskrisen haben gezeigt, das strikt zentral geführte, globalisierte Unternehmen nicht lange funktionieren. Die Krisen haben auch den selbst verliebtesten Managern gezeigt, dass man ein internationales Unternehmen nicht deutsch oder amerikanisch erfolgreich führen kann, Dezentralisierung ist angesagt. Was der Einzelhandel oder der Tourismus schon lange wussten, ist jetzt auch bei Banken und Industrie angekommen. Produkte und Dienstleistungen aus der Region sind gefragt und da die „Geiz ist geil“-Einstellung der Vergangenheit viele unserer Gewerbebetriebe vernichtet und z.B. hübsche Fachmarktzentren geschaffen hat, müssen sich nun die Großkonzerne ins enge regionale Dirndl zwängen. Wir Österreicher sind glückliche Menschen. Wir leben in einem der lebenswertesten Länder der Welt, wir müssen nicht wegfahren, wenn wir nicht wollen. Cocooning in Österreich ist schön und bietet ein wertvolles Leben. Es gibt sogar die Chance, aus unserer Standortqualität ein dynamisches Element unserer Wirtschaftspolitik zu machen. Mit einer Entrümpelung unseres Gewerberechts, mit einer Redimensionierung der WK auf ihre Aufgaben als Interessensvertreter, mit einer Intensivausbildung der Arbeiterkämmerer unter dem Titel „Unternehmer sind nicht automatisch Verbrecher“ und einer Sozialkompetenz-Schulung für Finanz-, Gesundheits-, Arbeits- und alle anderen Inspektoren könnte es gelingen, attraktive und zukunftsträchtige Unternehmen in Österreich anzusiedeln. Die Chance ist dank BREXIT gerade jetzt sehr groß. Die Globalisierung ist nicht tot. Neue Player drängen mit China und Indien auf den Markt – neue internationale Konzerne werden entstehen und werden die gleichen Fehler wie ihre Vorgänger machen. Eines können wir aber aus der Geschichte lernen: Wir brauchen uns nicht zu fürchten.
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Ist der Wirtschaftsstandort Österreich für Immobilieninvestoren interessant? Kommentar: Sandra Bauernfeind Geschäftsführung - EHL Immobilien Management GmbH
n Wien hat es nach dem Fall des Eisernen Vorhangs als Chance gesehen, als Drehscheibe zwischen West- und Osteuropa zu fungieren und damit eine wesentliche Stellung als europäischer Wirtschaftsstandort einzunehmen. Aufgrund der Krisen in Osteuropa und der Tatsache, dass diese Länder noch nicht an ihre Bedeutung vor 2009 anschließen konnten – politische Unsicherheiten in den Ländern wie z.B. derzeit in Ungarn, tragen nicht unbedingt zur Stabilisierung bei - hat auch Österreich nicht Fall des Eisernen Vorhangs profitiert. Aber ist Österreich für internationale Investoren überhaupt interessant? Bei der Nachfrage nach Gewerbeimmobilien sehen wir sehr wohl, dass internationale Investoren bereits am österreichischen Markt aktiv und kauffreudig sind. Österreich gilt im internationalen Vergleich als wenig spannender, dafür aber sicherer Investmentmarkt, der nur wenig Kopfschmerzen bereitet. Etwas anders stellt sich das Bild am Wohnungsmarkt dar. Die von internationalen Kunden so oft gesuchten Objektvolumina in der Größe von mehreren hundert Wohnungen sind in Österreich nicht, ja nicht einmal in Wien, häufig zu finden. Investitionen in Zinshauspakete scheitern sehr oft an der Undurchschaubarkeit des Mietrechtsgesetzes, das ja auch für nationale Branchenteilnehmer oft nur schwer zu verstehen und absolut nicht mehr zeitgemäß ist. Auch die derzeitige schier nicht enden wollende Diskussion um ein neues Mietrecht und der Vorschlag einer Regierungspartei, der am Tisch liegt, zeugt nicht von Rechtssicherheit, sondern verunsichert völlig unnötig mögliche Investoren. Generell sollten hier eher Maßnahmen getroffen werden, die dazu dienen, die privaten Investitionen in den Wohnbau anzu-
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kurbeln (siehe Deutschland und das interessante Modell der hohen Abschreibungsmöglichkeiten), anstatt potenzielle Kunden zu verunsichern. In der ganzen Situation stellt sich natürlich auch die Frage, ob Österreich – und hier natürlich im Besonderen Wien – vom Brexit profitieren könnte. Da nun noch nicht einmal feststeht, wann genau die Briten die EU verlassen werden, sind hier noch keine Auswirkungen zu bemerken. Generell werden höchstens andere Finanzzentren wie zum Beispiel Frankfurt – wenn überhaupt – von einem Umzug von Unternehmen profitieren können, für Wien sehe ich hier am gewerblichen Vermietungsmarkt diesbezüglich leider keine Chancen. Nur eine gewisse Verunsicherung auf den Kapitalmärkten und die daraus resultierende Flucht in Immobilien und damit Grundbuch kann positive Effekte auf den Investmentmarkt haben. Von international agierenden Kunden ist auch immer wieder zu hören, dass Österreich doch deutlich überreguliert ist, so sprechen wir derzeit von neun vorhandenen Bauordnungen, neun Fördersystemen für den Wohnbau und in etwa 3.000 Normen, die auf die Bau- und Immobilienwirtschaft anzuwenden sind. Dieser Föderalismus in seinen Auswüchsen ist bei Immobilieninvestitionen ein nicht zu unterschätzender, aber leider nicht abschätzbarer Kostenfaktor, der ebenso einen Hemmschuh darstellt. Österreich ist ein wunderschönes und sehr lebens- und liebenswertes Land, allerdings wären so manche Maßnahmen bereits überfällig, um im beinharten internationalen Wettbewerb weiterhin eine nennenswerte Rolle spielen zu können.
www.gross-gross.eu
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Sanfte Landung Im Brennpunkt: Schweiz
Vertreibung aus dem Paradies. Über zehn Jahre lang herrschten an den Schweizer Immobilienmärkten schon fast paradiesische Zustände: kontinuierlich steigende Preise und Mieten, eine boomende Nachfrage und tiefe Leerstände im Kielwasser tiefer Zinsen. Der Büroflächenmarkt hat sich trotz des anhaltenden Wirtschaftswachstums der letzten Jahre in eine Situation des Überangebots manövriert. Autor: Harry Weber
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Im Brennpunkt: Schweiz
Grüäzi!
K
äse, Banken, Geld, Berge“ ist die spontane Antwort, fragt man einen Zwanzigjährigen nach seinem Bild von der Schweiz. Mit wenigen Variationen und in abweichender Reihenfolge dürfte das der allgemeinen Meinung entsprechen. Das Staatsgebiet unserer westlichen Nachbarn entspricht mit 41.100 Quadratkilometern der Hälfte des österreichischen und ist Heimat für 8,3 Millionen Einwohner, also nur knapp weniger als Österreich. 48 Prozent der Landesfläche – die Schweiz kann 48 Gipfel über 4.000 Meter vorweisen – sind den Hochalpen zuzurechnen. Die nicht alpinen Flächen der 26 Kantone zwischen Genfer- und Bodensee sind entsprechend dicht besiedelt. Die fünf wichtigsten Agglomerationen sind Zürich mit 1,3 Millionen, Genf mit 570.000, Basel mit 540.000 und Bern sowie Lausanne mit jeweils 400.000 Einwohnern.
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ImmoFokus | Herbst 2016
In der Welt von heute stellt die Schweiz ein globales Finanzzentrum dar, charakterisiert durch Reichtum, Stabilität und Innovation. Aber gerade die globalen Verflechtungen bringen es mit sich, dass die Schweiz zunehmend auch zu Konzessionen bereit sein muss, so wie etwa der Lockerung des Bankgeheimnisses im Steuerstreit mit den USA und der EU, eine Vielzahl von bilateralen Verträgen betreffend Warenhandel oder die Reisefreiheit und Ansiedelungsrechte für Bürger der europäischen Länder. Das bringt die Schweiz den Märkten zwar näher, schafft aber auch Abhängigkeiten von globalen Wirtschaftsentwicklungen. Nachdem die Schweizerische Nationalbank im Januar 2015 die Untergrenze des Euro gegenüber dem Franken aufgehoben und einen Negativzins für Einlagen auf Ihre Girokonten eingeführt hat, schwächte sich das Wirtschaftswachstum von zwei Prozent im Jahr 2014 auf einen Wert von 0,9 Prozent im Jahr 2015 ab. Für das laufende
und das nächste Jahr wird mit jeweils einer leichten Verbesserung gerechnet. Niedere Zinsen und unsichere Schwankungen auf den Anlagemärkten führen, wie auf allen europäischen Märkten zu einer steigenden Nachfrage nach Immobilieninvestitionen. Anleger suchen ihre bestehenden Portfolios sinnvoll zu ergänzen. Der Investmentmarkt
Das letzte Jahrzehnt war der Schweizer Immobilienmarkt von hoher Nachfrage, stetig steigenden Mieten und Preisen und geringen Leerständen geprägt. Doch damit ist vorerst Schluss.
2014 hatte der Schweizer Büromarkt mit rund 2,25 Millionen Quadratmetern verfügbarer Fläche innerhalb von sechs Monaten einen langjährigen Höchststand erreicht. Da die Investoren rechtzeitig auf die Bremse stiegen, setzte 2015 eine Gegenbewegung ein. Mit noch 1,74 Millionen Quadratmetern verfügbarer Fläche bewegte sich das Angebot sehr deutlich nach unten. Der Leerstand sank von 5,6 Prozent auf 4,3 Prozent. Dieser Normalisierungstrend zeigte sich sogar im – von einem starken Überangebot geprägten – Wirtschaftsraum Zürich: Die verfügbaren Flächen gingen von 827.000 Quadratmeter auf 727.000 Quadratmeter zurück. Die durchschnittlich zu zahlenden Mietpreise im Büromarkt des Wirtschaftsraums Zürich stiegen 2015 in den allermeisten Gebieten aufgrund des sinkenden Angebots leicht an. Die Topmieten landesweit werden weiterhin im Zürcher Central Business District mit 850 Franken pro Quadratmeter und Jahr sowie im Genfer Zentrum mit 900 Franken pro Quadratmeter bezahlt.
Für 2016 und 2017 erwartet CSL Immobilien auf dem Büromarkt landesweit einen weiteren moderaten Rückgang der Leerstandsquoten. Eine Ausnahme ist der Wirtschaftsraum Zürich. Insbesondere in Zürich Nord werden bald neue, größere Büroliegenschaften wie das Ambassador House auf den Markt kommen. Das Überangebot wird sich dadurch wieder akzentuieren, wodurch der Druck auf die Mietzinsen steigt. Die Eigentümer werden jedoch den Mietern weniger auf dieser Ebene entgegenkommen als durch eine verstärkte Incentivierung mit zum Beispiel mietfreien Einstiegsmonaten und Beiträgen an den Mieterausbau. Die rekordtiefen Hypothekarzinsen sorgen für eine ungebrochen starke Nachfrage nach Wohneigentum. Da die Banken die Tragbarkeit von Hypothekarkrediten jedoch weiterhin mit einem kalkulatorischen Zinssatz von fünf Prozent prüfen, würde ein moderater Zinsanstieg die Nachfrage im Wohnmarkt nicht stark tangieren.
Fotos: Fotolia
In den vergangenen Quartalen tendierte der Wohnmarkt zu gleichbleibenden oder leicht sinkenden Preisen. Auf dem Büromarkt gingen vielerorts die Leerstände zurück, während gleichzeitig die Preise leicht anzogen. Trotz allem eine sanfte Landung. Der rekordtiefe Referenzzinssatz stellt allerdings ein Risiko für die Stabilität des Wohnmarkts dar. Steigt der Zinssatz künftig rasch an, geraten sowohl Mieter als auch Investoren in Zugzwang, wie CSL Immobilien in ihrem Immobilienmarktbericht Schweiz 2016 festhält.
2015: das Jahr der Gegenbewegung
NEUVERTRAUT. TPA setzt als eines der führenden österreichischen Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen ein neues, starkes Zeichen. Mit einem neuen Logo sowie einer klaren und eigenständigen Ausrichtung bleibt TPA seinen österreichischen Wurzeln treu und bietet seinen Kunden auch weiterhin grenzüberschreitendes „Face to Face Business“ in Mittel- und Südosteuropa.
Es bleibt also alles neuvertraut: vertrautes Unternehmen, vertraute Ansprechpartner, neue Möglichkeiten.
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Im Brennpunkt: Schweiz
Anders sieht es im Mietwohnungsmarkt aus. Der hohe Nachfragedruck seitens der Investoren hat die Renditen erodiert (siehe unten). Insbesondere bei neu erstellten Mietwohnungen äußert sich dies in nach oben ausgereizten Mietzinsen. Dies wiederum könnte bei einem raschen Steigen des Referenzzinssatzes Mieter, aber auch Eigentümer in Zugzwang bringen. Mieter könnten sich gezwungen sehen, in günstigere Wohnungen auszuweichen. Die Eigentümer müssen sich deshalb angesichts drohender Leerstände gut überlegen, ob sie Erhöhungen des Referenzzinssatzes vollumfänglich weitergeben wollen. Vorausschauende Eigentümer reizen in der jetzigen Situation das Ertragspotenzial ihrer Liegenschaften nicht zu 100 Prozent aus, sondern antizipieren den früher oder später steigenden Referenzzinssatz. Sinkflug der Renditen geht weiter
Im Investmentmarkt macht sich zurzeit weiterhin der durch mangelnde Alternativen gestützte Anlagedruck bemerkbar. Für Büroliegenschaften in bester Lage (Lageklasse A) sind die Investoren mit einer Nettorendite von 2,75 Prozent zufrieden. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 3,2 Prozent. In Lageklasse B ist die Renditeerwartung von 4,2 Prozent auf 3,5 Prozent und damit noch deutlicher gesunken. Einzig bei den Klasse-C Liegenschaften resultierte aufgrund des steigenden Risikos einer solchen Investition eine Zunahme der Renditeerwartung
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auf 6,75 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Wohnimmobilien. Für eine Wohnüberbauung der A-Klasse wird im Schnitt nur noch eine Nettorendite von 2,25 Prozent erwartet. Als dominante Akteure am Markt treten traditionell Schweizer institutionelle Investoren, wie Pensionskassen und Versicherungen, auf, vermehrt werden auch Privatinvestoren aktiv und können einzeln oder in Gruppen beachtliche Summen anlegen. Zunehmend kommt es auch zu Markteintritten großer internationaler Investoren, die aus tieferen Renditen anderer hochentwickelter Märkte fliehen. Auf dem Immobilienmarkt der Schweiz lassen sich auch für Core-Objekte noch deutlich positive Renditen finden. Die Nachfrage konzentriert sich auf Wohn- und Bürogebäude im „Core-Segment“, wo sie auf ein limitiertes Angebot trifft. Trotz Spitzenpreisen führen immer härter werdende Bieterprozesse zu geringeren Renditen in diesem Bereich. Die große Nachfrage nach Investitionsmöglichkeiten am Markt schafft neue Produkte. Neben Logistik, Retail und Hotellerie wird vermehrt in Alters- oder Studentenwohnheime investiert. Der Wohnungsmarkt
Nach Jahren starker Nachfrage, getrieben von stetig sinkenden Zinsen und starkem Bevölkerungswachstum, scheint sich der Markt aufgrund abnehmender Zuwanderung – aus-
Nettorenditeerwartungen 2016 Basel
Genf
Zürich
Prime
3,0 - 3,5%
3,0 - 3,5%
2,75 - 3,25%
Secondary
3,5 - 4,0%
3,25 - 3,75%
3,25 - 3,75%
3,25 - 3,75%
3,0 - 3,75%
3,0 - 3,5%
4,5 - 5,0%
4,25 - 4,75%
4,25 - 4,75%
5,5 - 7,5%
5,5 - 6,5%
5,5 - 7,0%
Prime
4,5 - 5,0%
4,25 - 5,0%
4,0 - 4,75%
Secondary
5,5 - 7,0%
5,25 - 6,0%
5,0 - 6,0%
4,5 - 5,25%
4,25 - 5,0%
4,25 - 5,0%
Value Add
5,5 - 6,5%
5,5 - 6,25%
5,25 - 6,25%
Opportunistic
6,5 - 9,0%
5,5 - 7,25%
5,5 - 8,0%
Trend
WOHNEN
BÜRO Core Value Add Opportunistic SHOPPINGCENTER
INDUSTRIE & LOGISTIK Core
HOTEL Prime
4,5 - 5,25%
4,0 - 5,0%
4,0 - 5,0%
Secondary
5,5 - 6,75%
5,0 - 6,25%
5,0 - 6,0%
ländische Haushalte machen etwa die Hälfte des Zuwachses aus – und in den letzten Jahren stetig gestiegener Schaffung von Wohnraum zu beruhigen. Im Zuge gestiegener Nachfrage und sinkender Zinssätze war der Neubau von Wohnungen laut Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) zwischen 2002 und 2013 von jährlich knapp 29.000 auf rund 50.000 angestiegen. Mangels Alternativanlageformen bleibt die Bautätigkeit trotz Nachfragerückgang auf diesem Niveau, was wiederum eine leicht steigende Leerstandsquote und einen sich stabilisierenden Mietpreisindex mit sich bringt. Die leichte Entspannung am Wohnungsmarkt wird aber längst nicht überall spürbar werden. Große regionale Unterschiede halten den Markt vor allem in den Ballungsräumen der Regionen Bern/Thun und Zürich knapp, in den Regionen Genfer See, Mittelland und Basel hat sich die Situation im Vergleich zu den Vorjahren deutlich entspannt. In der Ostschweiz und im Tessin ist das Angebot ausreichend groß. Entwarnung kann aber laut Einschätzung des BWO insofern nicht gegeben werden, als neben der Problematik der regionalen
Perspektive auch nach Arten der Immobilien unterschieden werden muss. Der Engpass bei Mietwohnungen im unteren Preissegment ist nach wie vor groß, da die Entspannung der Situation hauptsächlich im oberen Angebotssegment stattfand. Die Nachfrage nach billigem Wohnraum, vor allem zur Miete, ist gleichbleibend groß. Das Bundesamt für Wohnungswesen erwartet aufgrund weiterhin sinkend prognostizierter Zinsen und der allgemeinen Teuerungssituation sowie der leichten Entspannung auf dem Mietwohnungsmarkt ein Jahr mit relativ stabilen Mietpreisen. Nachdem die Angebotspreise in allen Wohnungsmarktsegmenten seit der Jahrtausendwende mehr oder weniger konstant gestiegen waren, ist nach zweimaliger Verschärfung der Kreditvergabebestimmungen und Erreichen eines hohen Preisniveaus bei Eigenheimen die Preisentwicklung am oberen Wendepunkt angelangt. Ebenso scheint bei den Angebotsmieten aufgrund des großen Angebots der Zenit vielerorts erreicht oder bereits überschritten.
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Im Brennpunkt: Schweiz
Zürich Ein schwieriges Umfeld.. Für 2017 ist mit „eher sinkenden“ oder „sinkenden“ Mietpreisen zu rechnen.
A
uf dem Zürcher Büromarkt erholt sich die Nachfrage leicht dank einer Konsolidierung der Projekte. Speziell kleinere Einheiten in guten Lagen werden von kleinen und mittleren Unternehmen nachgefragt. Bei der leicht steigenden Aktivität der Suche nach größeren Objekten muss abgewartet werden, ob es sich nicht nur um firmeninterne Zusammenlegungen handelt, die im Endeffekt wenig Auswirkungen auf das Angebot haben. Das Angebot, speziell in den zentralen Lagen und kleinerer Einheiten, ist spürbar gestiegen, von 0,6 auf 5,2 Prozent. Dies bringt eine Angleichung der Spitzenmieten von 800 Franken (732 Euro) auf 750 Franken (686 Euro) pro Quadratmeter und Jahr mit sich. In anderen Lagen des Zürcher Büromarktes verhalten sich Nachfrage und Angebot in Summe mehr oder weniger unverändert auf niederem Niveau, die durchschnittliche Miete im Gebiet von Zürich verharrt bei 320 Franken (293 Euro) pro Quadratmeter und Jahr.
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i l ü ü h c S schön!
ImmoFokus | Herbst 2016
2020
2019
2018
2017
2016
2015
2014
2013
2012
0
Angebot & Leerstandsquote Bautätigkeit Bautätigkeit Fertigstellungen in 1.000 m22 Fertigstellungen in 1.000 m
250 250
2020 2020
2019 2019
2018 2018
2017 2017
Leerstandsquote (%) Leerstandsquote (%)
20 20
4.5
10 10
4.0
2016 Q2Q2 2016
2015 2015
2014 2014
2013 2013
2012 2012
2011 2011
2010 2010
2009 2009
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
-10
-20
-30
2015
2014
2013
Quelle: JLL, Statistik Stadt Zürich
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Q2 2016
2015
2014
2013
2012
2011
2009
2010 2011
2012
Q2 2016
-30 -30
2010
200 200
2.5 2009
-20 -20
3.0
2007
400 400
5-Jahresdurchschnitt
3.5
2008
-10 -10
Wachstum (%) Wachstum (%)
600 600
2008 2008
2008
Spitzenanfangsrendite
0 0
0
0
Spitzenmiete (Franken/m² p.a.) Spitzenmiete (Franken/m² p.a.)
800 800
2007 2007
Als positive Überraschung ist in diesem Jahr der eher zunehmende Flächenbedarf zu verzeichnen. Gleichzeitig 600 haben sich die Vermietungsaktivitäten zum Vorjahr deut400 Auch die Preissensitivität der Nutzer macht lich erhöht. Vermarktern und Eigentümern das Leben nicht leichter. 200ist die Preissensitivität bei den Eigentümern weDagegen niger stark ausgeprägt. 2007
2016 Q2Q2 2016
2015 2015
2014 2014
2013 2013
2012 2012
2011 2011
2010 2010
2009 2009
2008 2008
2007 2007
2 2 .000 in in .000 m2m
6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 0 0
10
Veränderung im Büromarkt 800
Spitzenrendite
1.000 1.000 Spitzenmiete Spitzenmiete
20
1.000
1.200 1.200
Spitzenrendite
0
BeiJährliches knapp Mietwachstum der Hälfte aller Abschlüsse wurde laut denp.a.) Spitzenmiete (Franken/m² CSL-Experten mietfreie Zeit gewährt. Diese betrug bei einer Mietdauer von fünf Jahren im Mittel 3,8 Monate. 1.200 Die Incentives machten in Bezug auf die vereinbarte Mietdauer gut sechs Prozent des Mietzinses aus.
Leerstandsquote % Leerstandsquote %
Spitzenrendite
1
Mietvertragsverhandlungen
Spitzenmieten & Mietwachstum Spitzenmieten & Mietwachstum
0 0
2
Spitzenmieten & Mietwachstum
Angebot & Leerstandsquote Angebot & Leerstandsquote
Jährliches Mietwachstum Jährliches Mietwachstum
3
Spitzenmiete
2016 2016
2015 2015
2014 2014
2013 2013
2012 2012
50 50
500 500 400 400 300 300 200 200 100 100 0 0
4
300
2007
100 100
Rendite (%)
2 2 .000 in in .000 m2m
150 150
Leerstand total Leerstand total
5
Das Wachstum von Unternehmungen als Ursache für die 200 Nachfrage hat einen historischen Tiefpunkt erreicht. 2016 100 Nachfrage auf eine Standortoptimierung (36 ist die größte Prozent) 0zurückzuführen, gefolgt von räumlicher Optimierung und Kostensenkung (je 31 Prozent). Wie auch im Vorjahr ist die Nachfrage nach Flächen bis 250 Quadratmeter am stärksten. Jedoch werden auch größere Flächen zwischen 1.000 Quadratmetern und 3.000 Quadratmetern nachgefragt.
200 200
0 0
6
Q2 2016
Vermietete Fertigstellungen Vermietete Fertigstellungen
in .000 m2
Leerstehende Fertigstellungen Leerstehende Fertigstellungen
In Zürich sind im Gegensatz zum Standort Basel keine doLeerstand total Leerstandsquote % minanten Nachfrager auszumachen. Auch hier zeigt sich die Verteilung der Nachfrage aus den Branchen mit geringen500 Abweichungen gegenüber dem vorigen Jahr. Das Segment der Ausbildung konnte nochmals etwas zulegen 400 und erscheint als stärkste Nachfragegruppe.
Mietpreisnivea
Im Brennpunkt: Schweiz
Spitzenmiete
Angebot
Leerstandsquote
Ø-Miete
285.000 m²
3,8%
324 Franken m² p.a.
Leerstandsquote
285.000 m² Ø-Miete3,8% Angebot und
324 Franken m² p.a.
900
Ø-Miete
1.000 800
Angebot und Ø-Miete
360 380
350 250
340 360
300 200
320 340
250 150 200 100
300 320
150 50
280 300
1000
260 Q1 14 Q2 14 Q3 14 Q4 14 Q1 15 Q2 15 Q3 15 Q4 15 Q1 16 Q2 16 280
50 0
700 500 600 400 500 300 400 200 300 100 2000 100 0
Quelle: CBRE, Q2 2016
260 Q1 14 Q2 14 Q3 14 Q4 14 Q1 15 Q2 15 Q3 15 Q4 15 Q1 16 Q2 16
Quelle: CBRE, Q2 2016
Angebot in den größten Marktgebieten CBD
West
Nord
Altstetten
Angebot in den größten Marktgebieten Wiedikon & Binz Zürich (gesamt) CBD West 400 Ø-Miete Wiedikon & Binz
324 Franken m² p.a.
Altstetten
Ø-Miete Zürich (Stadt)
350 400
1.000 900
200
Limmattal
100
Quelle: CBRE, Q2 2016
Quelle: CBRE, Q2 2016
ImmoFokus | Herbst 2016
Quelle: CBRE, Q2 2016
Q2 2016
2015
2014
2013
0
260
4 Q1 15 Q2 15 Q3 15 Q4 15 Q1 16 Q2 16
60
Limmattal
300
2012
280
Q1 12 Q2 12 Q3 12 Q4 12 Q1 13 Q2 13 Q3 13 Q4 13 Q1 14 Q2 14 Q3 14 Q4 14 Q1 15 Q2 15 Q3 15 Q4 15 Q1 16 Q2 16
0
300
400
2011
0 50
320
500
2010
50 100
340
600
2009
100 150
360
700
2006
380
200 250
Miete (Franken/m² p.a.)
800
250 300
Q1 12 Q2 12 Q3 12 Q4 12 Q1 13 Q2 13 Q3 13 Q4 13 Ø-Miete (Franken/m² p.a.) Q1 14 Q2 14 Q3 14 Q4 14 Q1 15 Q2 15 Q3 15 Q4 15 Q1 16 Q2 16
Angebot inAngebot .000 m²in .000 m²
300 350
150 200
Ø-Miete CBD
Spitzenmiete
Zürich (gesamt)
2008
%
Nord
Mietpreisniveau Zürich
2007
tandsquote
2007
Angebot inAngebot m2 in m2
400 300
800 600
2006
Ø-Miete
350
900 700
Miete (Franken/m² p.a.) Miete (Franken/m² p.a.)
380
Ø-Miete (Franken/m² p.a.) Ø-Miete (Franken/m² p.a.)
400 Angebot
2006
Angebot
Spitzenmiete 1.000 Ø-Miete Zürich (Stadt)
Ø-Miete
2007
Angebot
Mietpreisniveau Ø-Miete Zürich (Stadt
Prime Tower
Oper
Mietmarktindikatoren im Büromarkt Zürich Die Anzahl der Neubauprojekte beurteilen zwei Drittel der Experten als eher rückläufig, während sich die Qualität jedoch für wiederum rund zwei Drittel verbessert hat. Die Vorvermietungsquote für die Auslösung kommerziell genutzter Projekte lag durchschnittlich bei 43 Prozent.
Übersichtsstatistik
Q2 2016
Q-o-Q
Y-o-Y
Leerstand (m²)
410.000
3%
2%
5.4
15 bps
8 bps
CHF 790
-1.25%
-4%
Markterwartungen für das kommende Jahr
Spitzenrendite (% )
Dem nächsten Jahr schauen die Experten in Zürich mit überraschend einstimmigen Erwartungen entgegen. Knapp die Hälfte geht von einer eher sinkenden Nachfrage nach Büronutzflächen aus, nochmals ein Drittel von einer schwachen Nachfrage. Folglich wird auch von 91 Prozent der Befragten ein zunehmender Leerstand erwartet. Analog dazu verhalten sich auch die Erwartungen an die Mietpreisentwicklung.
Leerstandsquote (% ) Spitzenmieten (pro m²) Kapitalwert (CHF/m²)
CHF 25.500
-1%
3%
2.8
0 bps
-20 bps
12 Monate Ausblick
* % Veränderung der Spitzenmiete und Kapitalwert basierend auf lokaler Währung Quelle: JLL
Je knapp die Hälfte der Experten erwarten „eher sinkende“ oder „sinkende“ Mietpreise für das Jahr 2017. Noch deutlicher sind die Meinungen über die Verhandlungspositionen im kommenden Jahr: Bis auf eine Person erwarten alle Experten weiterhin eine Marktentwicklung zu Gunsten der Mieter.
NEUBEKANNT. TPA setzt als eines der führenden österreichischen Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen ein neues, starkes Zeichen. Mit einem neuen Logo sowie einer klaren und eigenständigen Ausrichtung bleibt TPA seinen österreichischen Wurzeln treu und bietet seinen Kunden auch weiterhin grenzüberschreitendes „Face to Face Business“ in Mittel- und Südosteuropa.
Es bleibt also alles neubekannt: bekanntes Unternehmen, bekannte Ansprechpartner, neue Möglichkeiten.
Steuerberater Wirtschaftsprüfer Unternehmensberater Herbst 2016 | ImmoFokus 61 www.tpa-group.at
Mietpreisniveau Zürich Ø-Miete CBD
Spitzenmiete Ø-Miete Zürich (Stadt)
Büromarkt Zürich
1.000
Leerstand
Miete*
Ø-Miete*
5,2 %
350 - 700
502
Zürich West
Angebot 900 96.000 m2 800 11.000 m2
1%
250 - 390
329
Altstetten
70058.000 m2
6,5 %
170 - 330
232
60063.000 m2
5,9 %
200 - 350
275
50032.000 m2
5,5 %
190 - 390
260
400 3.000 m2
1,6 %
250 - 330
299
300 9.000 m2
2,6 %
270 - 430
337
200
1,2 %
240 - 480
348
040.000 m2
8,4 %
140 - 240
178
2006
Limmattal (Dietikon, Schlieren, Urdorf) Airport (Kloten, Rümlang, Opfikon/ Glattbrugg, Wallisellen) Zürich (gesamt)
112.000 m2 285.000 m2
Quelle: CBRE, Q2 2016
12,4 % 3,8 %
150 - 300
Q2 2016
343
2015
280 - 380
2014
0,7 %
2012
Weitere kleinere Märkte
3.000 m2
100 11.000 m2
2013
Langstrasse & Werd
2011
Oberstrass & Unterstrass
2010
Hard & Sihlfeld
2009
Wiedikon & Binz
2007
Zürich Nord
Miete (Franken/m² p.a.)
CBD
2008
Marktgebiete
190 - 390
230 324
* in Franken pro Quadratmeter p.a. Quelle: CBRE
Airport
further sub-markets
Altstetten Limmattal
Zürich Nord
Oberstrass Zürich West Unterstrass Langstrasse Hard Werd Sihlfeld CBD Wiedikon, Binz
further sub-markets
62
ImmoFokus | Herbst 2016
further sub-markets
Grossmünster
Genf Zyklische Abkühlungsphase. Das Angebot an großen modernen Büroflächen ist trotz des jüngsten Anstiegs der Leerstände nach wie vor knapp.
Der Genfer Büromarkt befindet sich derzeit in einer zyklischen Abkühlungsphase. Die angebotenen Flächen stiegen im letzten Jahr um etwa 7,2 Prozent auf 170.000 Quadratmeter an, was einer Angebotsquote von 5,1 Prozent entspricht, und die Spitzenmiete fiel um 5,4 Prozent auf 875 Franken (800 Euro) pro Quadratmeter pro Jahr. Neben der zyklischen Betrachtung lohnt sich auch die Analyse langfristiger Trends. In Genf ist das Angebot an großen modernen Büroflächen trotz des jüngsten Anstiegs der Leerstände nach wie vor knapp. Dies führt dazu, dass die Angebotsmieten auch an nicht zentralen Lagen für ältere Flächen selten unter 400 Franken (366 Euro) pro Quadratmeter pro Jahr liegen. Es wird bei den Mietangaben in den Inseraten und in den Mietverträgen in Genf aber oft nicht zwischen Rohbaumieten und Ausbaukosten unterschieden. Die effektiven Mieten, das heißt unter Berücksichtigung von Mietanreizen wie mietfreien Zeiten und Ausbaufinanzierung, sind in Einzelfällen bereits auf 300 Franken (274 Euro) pro Quadratmeter gefallen.
Angebot
Leerstandsrate
Ø-Miete
164.000 m²
6,3%
456 Franken m² p.a.
Angebot Genf (Stadt)
Angebot Genf (Region)
Ø Miete Genf (Stadt)
Ø Miete Genf (Region)
300,000
600
250,000
500
200,000
400
150,000
300
100,000
200
50,000
100
0
Ø-Miete (Franken/m² p.a.)
Angebot in m2
Angebot und Ø-Miete
0 Q1 16
Q2 16
Source: CBRE, Q2 2016
Herbst 2016 | ImmoFokus
63
Q1 16
Q2 16
Source: CBRE, Q2 2016
Im Brennpunkt: Schweiz
Angebot in den größten Marktgebieten
2%
0
0%
Source: CBRE, Q2 2016
Lancy
10.000
Carouge
4%
Airport
20.000
Vernier
6%
West
30.000
Acacias/La Praille
8%
Plainpalais
40.000
Eaux-Vives-Lac
10%
Champel-Florissant
50.000
International
12%
CBD right bank
60.000
Leerstandsrate (in %)
Leerstandsrate
CBD
Angebot in m²
Angebot
Im Gegensatz zur Region ist die Verfügbarkeit in der Stadt Genf leicht gefallen, die Leerstandsrate liegt nun bei knapp über sechs Prozent. Die hohe Verfügbarkeit in den anderen Genfer Lagen, vor allem in der Flugplatzumgebung und Vernier, bringt Meyrin die Mieten jedoch unter Druck und führt zu Angleichungen. Die durchschnittliche Miete in Genf ist dadurch signifikant gefallen, von 530 Franken (485 Euro) auf 460 Franken (421 Euro) pro Quadratmeter und Jahr. Die Mieten bleiben auf Grund des Flächenüberangebotes und der schwachen Nachfrage weiterhin unter Druck, die Spitzenmieten stehen jedoch bei 880 Franken (805 Euro) pro Quadratmeter und Jahr stabil. Die Nachfrage konzentriert sich im zentralen Bereich vorwiegend auf kleinere Büroflächen bis 300 Quadratmeter, nur vereinzelt werden Flächen in der Größenordnung von 1.000 bis 5.000 Quadratmeter vergeben.
Mietpreisniveau Genf Ø-Miete CBD
Spitzenmiete
Ø-Miete
1.000 900 Miete (Franken/m² p.a.)
800 700 600 500 400 300 200 100
Source: CBRE, Q2 2016
64
ImmoFokus | Herbst 2016
Q2 16
Q1 16
Q4 15
Q3 15
Q2 15
Q1 15
Q4 14
Q3 14
Q2 14
Q1 14
0
Chateau de Chillon
Mietmarktindikatoren im Büromarkt Genf Übersichtsstatistik
Q2 2016
Q-o-Q
Y-o-Y
Leerstand (m²)
167.000
0%
1%
5
-1 bps
-1 bps
CHF 850
0%
-8%
CHF 24.500
2%
5%
3,1
-10 bps
-30 bps
Leerstandsquote (% ) Spitzenmieten (pro m²) Kapitalwert (CHF/m²) Spitzenrendite (% )
12 Monate Ausblick
* % Veränderung der Spitzenmiete und Kapitalwert basierend auf lokaler Währung Quelle: JLL
Alles bleibt beim Neuen! TPA setzt als eines der führenden österreichischen Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen ein neues, starkes Zeichen. Mit einem neuen Logo sowie einer klaren und eigenständigen Ausrichtung bleibt TPA seinen österreichischen Wurzeln treu und bietet seinen Kunden auch weiterhin grenzüberschreitendes „Face to Face Business“ in Mittel- und Südosteuropa.
Es bleibt also alles beim Neuen: gleiches Unternehmen, gleiche Ansprechpartner, neue Möglichkeiten.
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m² p.a.
Mietpreisniveau Genf Ø-Miete CBD
Spitzenmiete
0
Flughafen Grand-
Source: CBRE, Q2 2016 Saconnex & Meyrin)
Genf (gesamt)
Angebot
Leerstand
Miete*
Ø-Miete*
51.000 m2
7,0 %
600 - 870
640
33.000 m2
10,4 %
500 - 750
579
25.000 m2
4,3 %
360 - 500
454
15.000 m2
9,9 %
450 - 700
483
16.000 m2
8,2 %
450 - 600
458
356
6.000 m2
3,3 %
250 - 490
370
13.000 m2
6,3 %
330 - 460
349
23.000 m2
8,0 %
250 - 450
343
9,0 %
200 - 360
314
41.000 m2
8,9 %
300 - 500
380
164.000 m2
6,3 %
300 - 840
456
2.000 m2
Q2 16
426
320 - 500
Q1 16
350 - 500
7,8 %
Q4 15
2,2 %
Q3 15
7.000 m2 11.000 m2
Q2 15
Q1 15
Vernier
Q4 14
100
Q3 14
200
Q2 14
300
1.000 Marktgebiete 900 CBD 800 CBD rechtes Ufer 700 International 600 Eaux-Vives-Lac 500 Champel-Florissant 400 Plainpalais 300 West 200 Acacias 100 Lancy 0 Carouge Q1 14
400
Ø-Miete (Franken/m² p.a.)
500
Büromarkt Genf
Miete (Franken/m² p.a.)
600
Die Entstehung neuer Subzentren wird in Genf wie in anderen Städten zusammen mit der Entwicklung des öffentlichen Verkehrsnetzes einhergehen. Zum einen werden die Frequenzen auf dem bestehenden Netz erhöht. Zum anderen soll bis Ende 2019 die Bahnstrecke Cornavin – Eaux-Vives – Annemasse (CEVA) fertiggestellt werden. Das Projekt mit einer Gesamtlänge von über 16 Kilometern umfasst neben dem Gleisbau den Aus- bzw. Neubau von fünf Haltestellen zwischen Cornavin und Annemasse. An den Haltestellen werden zahlreiche begleitende Immobilien- und Infrastrukturprojekte realisiert, wodurch neue urbane Zentren entstehen können. Die Projekte beinhalten einen Mix neuer Wohn- und Geschäftsflächen, aber auch kulturelle Einrichtungen wie die Nouvelle Comédie in Eaux-Vives.
Ø-Miete
* in Franken pro Quadratmeter p.a. Quelle: CBRE
Airport
Leerstandsrate (in %)
Meyrin
Grand Saconnex
International
Vernier CBD Rechtes Ufer St Jean/Charmilles Acacias/La Praille
Eaux-Vives-Lac CBD Plainpalais Champel-Florissant
Lancy Carouge
66
ImmoFokus | Herbst 2016
Bautätigkeit Fertigstellungen in 1.000 m2 Leerstehende Fertigstellungen
Spitzenrendite
Vermietete Fertigstellungen
Spitzenanfangsrendite
80
4.5 Rendite (%)
60 40 20
4.0 3.5
Q2 2016
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2007
2020
2019
2018
2017
2016
2015
2014
2013
2009
3.0
0
2008
000 m2
5-Jahresdurchschnitt
Quelle: JLL
Angebot & Leerstandsquote Leerstand total
Leerstandsquote %
200
6 5
150
4
100
3 2
50
1
Leerstandsquote (%)
in .000 m2
Im Bürobereich plant die SBB die Entwicklung von ca. 4.500 Quadratmetern Nutzflächen an der Haltestelle Eaux-Vives und von rund 4.100 Quadratmetern Nutzflächen an der Haltestelle ChêneBourg bis ins Jahr 2020.
0 Q2 2016
2015
2014
2013
2012
2011
2009
2010
0
Spitzenmieten & Mietwachstum
200
-10
0
-15
Spitzenrendite
Der Kanton will zudem mit dem Masterplan „Praille-Acacias-Vernets“ (PAV) um das Projekt Pont-Rouge herum langfristig einen neuen Stadtteil entwickeln. Auf einer Fläche von insgesamt 230 Hektar sollen zwischen 2020 und 2060 hunderttausende Quadratmeter neuer Wohnungen und kommerzieller Flächen entstehen.
Q2 2016
-5
2015
400
2014
0
2013
600
2012
5
2011
800
2010
10
2009
1.000
2008
15
Wachstum (%)
Spitzenmiete (Franken/m² p.a.)
1.200
2007
Spitzenmiete
Jährliches Mietwachstum
Die bedeutendsten Neubauprojekte sind aber um den Bahnhof Lancy-Pont-Rouge vorgesehen. Das SBB-Projekt Pont-Rouge sieht den Bau von rund 100.000 Quadratmetern neuer Büroflächen etappenweise über die nächsten zehn Jahre vor. Dies entspricht etwa drei Prozent des aktuellen Gesamtbestands an Büroflächen im Marktgebiet Genf. In einer ersten Etappe werden 30.000 Quadratmeter Büroflächen bis Ende 2018 realisiert, wovon ca. 50 Prozent bereits vorvermietet sind. Die angebotenen Nettomieten für Büroflächen in den Pont-Rouge-Gebäuden bewegen sich mehrheitlich zwischen 420 Franken (384 Euro) pro Quadratmeter und 520 Franken (476 Euro) pro Quadratmeter pro Jahr. Neben den Büroflächen beinhaltet das Projekt ein Hotel, medizinische Einrichtungen, Wohnungen und zahlreiche Verpflegungs- und Einkaufsmöglichkeiten.
Herbst 2016 | ImmoFokus
67
Q2 2016
2015
2014
2013
2012
2011
2010
-15 2009
0 2008
-10
2007
200
Im Brennpunkt: Schweiz
Lausanne Fokus auf Zentrum. Die Nachfrage konzentriert sich auf Spitzenlagen im Zentrum Lausannes, während sich anderswo schwer Mieter finden lassen. Neue große Bauprojekte, die den Büromarkt langfristig prägen könnten, dürften erst im neuen Jahrzehnt in Angriff genommen werden.
Kathedrale Notre-Dame
In der Region Lausanne sind zu Beginn des zweiten Quartals 2016 insgesamt 107.000 Quadratmeter Büroflächen verfügbar, zur Hälfte in der Stadt Lausanne selbst, zur Hälfte in der Region der umliegenden Küstenstädte Renens, Morges, Rolle, Gland und Nyon. Im Bezug zum Bestand entspricht das einer Leerstandsrate von vier Prozent. Internationale Firmen und Sportinstitutionen bilden die größten Kunden am Büromarkt. Die Nachfrage konzentriert sich auf Spitzenlagen im Zentrum Lausannes, während sich anderswo schwer Mieter finden lassen, abhängig von Lage und Verkehrsanknüpfung. Die durchschnittliche Miete in zentraler Lage von Lausanne liegt bei 330 Franken (302 Euro), die Spitzenmiete bei 450 Franken (412 Euro) pro Quadratmeter und Jahr. Der erwartete Neuzugang von Büroflächen in den nächsten zwei bis drei Jahren ist begrenzt. Bis 2018 dürften nur Neubauten mit jeweils 2.500 bis 3.000 Quadratmetern neuer Büroflächen im zentralen Marktgebiet von Lausanne fertiggestellt werden (z. B. Pallin 4 in Pully, Projekte im Quartier Le Flon im CBD oder Rhodanie 58 in Vidy). Neue große Bauprojekte, die den Büromarkt langfristig prägen könnten, dürften erst im neuen Jahrzehnt in Angriff genommen werden. Die Mobimo Holding AG möchte z. B. in Zusammenarbeit mit der SBB auf dem Areal Rasude (La Poste), das an den Bahnhof Lausanne angrenzt und ca. 19.000 Quadratmeter groß ist, ein großes neues Geschäftszentrum mit einem breiten Mix von Nutzungsarten entwickeln. Die aktuelle Planung sieht dabei den Bau von an die 50.000 Quadratmeter Büroflächen vor. Der Baubeginn ist auf ca. 2020 angesetzt und die Bauzeit dürfte drei bis fünf Jahre betragen. Angesichts der sehr guten Lage des Areals Rasude dürfte diese neue Konkurrenz andere Standorte in Lausanne langfristig unter Druck setzen.
68
ImmoFokus | Herbst 2016
Angebot
Leerstandsquote
Ø-Miete
55.000 m²
2,9%
280 Franken m² p.a.
Angebot
Leerstandsquote
Ø-Miete
55.000 m²
2,9%
280 Franken m² p.a.
Angebot & Ø-Miete
Spitzenmiete
Spitzenmiete 400 Miete (Franken/m² p.a.) Miete (Franken/m² p.a.)
Angebot & Ø-Miete
300
70.000
Ø-Miete Stadt Lausanne
Angebot 60.000 70.000 50.000
300 200
60.000 40.000
250 150
Ø-Miete (Franken/m² p.a.) Ø-Miete (Franken/m² p.a.)
250
50.000 30.000
200 100
40.000 20.000 30.000 10.000
150 50
20.000 0
100 0 Q2 16
10.000
Ø-
Mietpreisniveau 450
Ø-Miete Stadt Lausanne
Angebot
Angebot in m2Angebot in m2
Palais de Rumine
Mietpreisniveau
Ø-
350 450 300 400 250 350 200 300 150 250 100 200 50 150 0 100 50
Quelle: CBRE, 1. Halbjahr 2016
0
Quelle: CBRE, 1. Halbjahr 2016
50
Quelle: CBRE, 1. Halbjahr 2016
0
0 Q2 16
Quelle: CBRE, 1. Halbjahr 2016
Angebot in den größten Marktgebieten
dsquote
Mietpreisniveau Lausanne
Ø-Miete
Spitzenmiete
28030.000 Franken m² p.a.
Angebot in den größten Marktgebieten
450
25.000 30.000
300
LS-West LS-Süd
250 200
L
LS-Zentru
150
LS-Süd
0 Rolle
Renens
Nyon
Morges
Gland
Rolle
Quelle: CBRE, 1. Halbjahr 2016
Rolle
Renens
Nyon
Morges
Gland Gland
LS-Ost
LS-West
Q2 16 LS-Nord/Ost LS-Nord/Ost
Quelle: CBRE, 1. Halbjahr 2016
LS-Zentru
300
50
LS-Ost
Q2 16
0
LS-CBD
50
LS-CBD
0 100 5.000
LS-West LS-Nord
Renens
100
LS-West
5.000 150 10.000
LS-Nord
10.000 15.000 200
LS-Süd Ø-Miete (Franken/m² p.a.) LS-Nord
15.000 20.000 250
0
LS-Nord
Renens
350 Miete (Franken/m² p.a.)
20.000 25.000
Ø-Miete CBD
400
LS-Süd
Angebot in m²Angebot in m²
ausanne
Ø-Miete
Nyon
Rolle
Gland
Quelle: CBRE, 1. Halbjahr 2016
NEUBEWÄHRT.
Nyon
TPA setzt als eines der führenden österreichischen Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen
arktgebieten ein neues, starkes Zeichen. Mit einem neuen Logo sowie einer klaren und eigenständigen Ausrichtung bleibt TPA seinen österreichischen Wurzeln treu und bietet seinen Kunden auch weiterhin grenzüberschreitendes „Face to Face Business“ in Mittel- und Südosteuropa.
LS-Nord Es bleibt also alles neubewährt: bewährtes Unternehmen, bewährte Renens Ansprechpartner, neue Möglichkeiten.
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LS-Nord/Ost
www.tpa-group.at
L
Im Brennpunkt: Schweiz Mietpreisniveau Lausanne Spitzenmiete
Ø-Miete
Ø-Miete CBD
450 400 Büromarkt Lausanne
Lausanne-CBD Lausanne-Süd Lausanne- West Lausanne-Nord Lausanne- Nord-Ost
Miete (Franken/m² p.a.)
Marktgebiete
350
Angebot
Leerstand
Miete*
Ø-Miete*
300
26.000 m2
3,4 %
260 - 430
334
17.000 m2
5%
250 - 420
321
<500 m2
0,2 %
190 - 260
215
6.000 m2
3,5 %
200 - 290
237
200 - 300
206
250 200 150
<500 m2
0,1 %
Lausanne- Ost
100
5.000 m2
11,6 %
200 - 310
242
Renens
50
9.000 m2
5%
190 - 280
228
Morges
0
11.000 m2
8,3 %
240 - 320
250
7.000 m2
11,3Q2 % 16
200 - 320
271
Rolle Gland
15.000 Quelle: CBRE, 1. Halbjahr 2016m2
16 %
190 - 300
275
Nyon
4.000 m2
4,7 %
200 - 370
280
55.000 m2
2,9 %
200 - 410
280
Lausanne (gesamt) * in Franken pro Quadratmeter p.a. Quelle: CBRE
LS-Nord/Ost
LS-Nord
Renens
LS-West LS-Zentrum LS-Süd
LS-Ost
Morges
Rolle Gland Nyon
70
ImmoFokus | Herbst 2016
Bern Öffentliche Hand. Der Büromarkt Bern ist geprägt durch Konsolidierungen von Bundesämtern und staatsnahen Betrieben in moderne Bürogebäude in periphereren Lagen.
In der Hauptstadt Bern sind moderne Büroflächen in guten Lagen gefragt. Bei älteren Bürogebäuden herrscht ein signifikanter Überschuss. Eine verfügbare Fläche von 98.000 Quadratmetern ergibt eine Leerstandsrate von knapp unter vier Prozent zum Bestand, wobei große Unterschiede zwischen zentralen Lagen mit unter zwei Prozent und über elf Prozent in angrenzenden Bezirken bestehen, wo große moderne Flächen reichlich freistehen. Hauptnachfrager ist zurzeit der Kanton Bern selbst, der unter anderem ein neues Hauptquartier für die Polizei – in diesem Fall – in Zentrallage sucht. Weiters suchen IT- und Beraterfirmen die Nähe öffentlicher Institutionen wie der Schweizer Post, der SBB oder der Swisscom. Die Spitzenmieten liegen bei 400 Franken (366 Euro) pro Quadratmeter und Jahr, die Bandbreite in der Stadt Bern reicht von 140 bis 360 Franken (128 bis 329 Euro). Für die folgenden Perioden wird ein leichter Anstieg der Mieten in allen Bereichen erwartet.
Angebot
Leerstandsrate
Ø-Miete
98.000 m²
3,7%
245 Franken m² p.a.
Angebot und Ø-Miete Ø-Miete
120.000
250
Angebot in m2
100.000
200
80.000 150 60.000 100 40.000 50
20.000 0
Ø-Miete (Franken/m² p.a.)
Angebot
0 Q2 16
Quelle: CBRE, 1. Halbjahr 2016
Berner Münster
Herbst 2016 | ImmoFokus
71
Quelle: CBRE, 1. Halbjahr 2016
Im Brennpunkt: Schweiz
Angebot in den größten Marktgebieten
Mietpreisniveau Bern Spitzenmiete
50.000 45.000
400
35.000
350
30.000
300
25.000
Angebot in m²
Angebot in m²
Ø-Miete CBD
450
40.000
20.000 15.000
250 200
Länggasse
50 Mattenhof
0 Kirchenfeld & Schosshalde
100
Breitenrain
5.000
Bümpliz
150
CBD/Innere Stadt
10.000
Quelle: CBRE, 1. Halbjahr 2016
0 Q2 16 Quelle: CBRE, 1. Halbjahr 2016
Breitenrain/ Lorraine
Länggasse/Felsenau
CBD/Innere Stadt Bümpliz/Oberbottigen
72
Ø-Miete
ImmoFokus | Herbst 2016
Mattenhof/ Weissenbühl
Kirchenfeld/ Schosshalde
Angebot in den größten Marktgebieten
10.000 5.000
Angebot
Leerstand
Miete*
Ø-Miete*
11.000 m2
1,9 %
230 - 380
321
1,5 %
180 -270
229
7.000 m2
1,6 %
180 - 330
231
Kirchenfeld/ Schosshalde
40.000 m2
11,5 %
180 - 250
223
Mattenhof/ Weissenbühl
19.000 m2
2,4 %
140 - 300
247
Bümpliz/ Oberbottigen
16.000 m2
8,8 %
140 - 230
187
Bern (gesamt)
98.000 m2
3,7 %
140 - 360
245
Marktgebiete
CBD/Innere Stadt
Breitenrain/Lorraine
Quelle: CBRE, 1. Halbjahr 2016
5.000 m2
Länggasse
Mattenhof
Büromarkt Bern 0
Länggasse/ Felsenau
0
Marazzi und der Krankenkasse KPT. Mit der Fertigstellung von „twistagain“ wird die Entwicklungsphase 1 von Wankdorf City abgeschlossen sein. Die zweite Entwicklungsphase soll mehr Wohnnutzungen umfassen. Dennoch sind ebenfalls Neubauten im Bürobereich vorgesehen. Zum Beispiel plant die SBB ein weiteres Dienstleistungsgebäude für etwa 1.800 Mitarbeiter im IT-Bereich.
15.000
Kirchenfeld & Schosshalde
50
35.000 Mitte 2016 wird voraussichtlich der Neubau „twistagain“ in Bern Wankdorf bezugsbereit 30.000 sein. Die Büroflächen von insgesamt 16.500 25.000 sind zu 90 Prozent vorverQuadratmetern mietet mit den Hauptmieterinnen Losinger 20.000
Breitenrain
100
40.000
Bümpliz
150
der Neubauten und Umzüge werden die Leerstände im50.000 Büromarkt Bern in den nächsten Jahren spürbar 45.000ansteigen, insbesondere bei Bestandsimmobilien.
CBD/Innere Stadt
200
Ø-Miete (Franken/m² p.a.)
250
Der Büromarkt Bern ist geprägt durch Konsolidierungen von Bundesämtern und staatsnahen Betrieben in moderne Bürogebäude in periphereren Lagen. Im letzten Jahr bezog die Post ihren neuen Hauptsitz mit rund 34.000 Quadratmetern Büroflächen in Bern Wankdorf und das Bundesamt für Gesundheit ein neues Verwaltungsgebäude mit rund 36.000 Quadratmetern in Köniz. Sie folgten damit der Swisscom und der SBB, die im Jahr 2014 in Büroneubauten in Ittigen bzw. Bern Wankdorf umzogen. Geplant sind zudem in den nächsten Jahren der etappenweise Bau eines Verwaltungszentrums von 100.000 Quadratmetern auf dem Areal des ehemaligen Eidgenössischen Zeughauses in Wankdorf und der Neubau von zwei Verwaltungsgebäuden mit 900 Arbeitsplätzen in Ittigen. Aufgrund
Angebot in m²
ken m² p.a.
* in Franken pro Quadratmeter p.a. Quelle: CBRE
Breitenrain/ Lorraine
Länggasse/Felsenau
CBD/Innere Stadt Bümpliz/Oberbottigen
Mattenhof/ Weissenbühl
Kirchenfeld/ Schosshalde
Herbst 2016 | ImmoFokus
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Im Brennpunkt: Schweiz
Große Flächen fehlen. Von allen Schweizer Städten hat die Pharmaindustriestadt Basel mit leicht über zwei Prozent die geringste Leerstandsrate. Dieser Mangel entwickelt sich für Basel zusehends zum Standortnachteil.
Leerstandsquote
Ø-Mie
50.000 m²
2,2%
232
Potentielle Um- und Neuansiedelungen scheitern an der Verfügbarkeit von Büroflächen. Roche und Novartis projektieren eigene Bauvorhaben zur Deckung ihres Bedarfs. Aus diesem Grund plant die Stadt Basel in einem großen Gebiet im Bezirk Rosental die Schaffung von verfügbaren Büroflächen in den kommenden fünf bis zehn Jahren. Auch in anderen innerstädtischen Gebieten existiert Potential für Neuentwicklungen, der benötigte Zeitrahmen von über fünf Jahren bis zur Fertigstellung ist aber zu lange, um akute Nachfrage zu decken.
Keine Überraschung ist, dass auch in Basel die größte Nachfrage die StandortoptiAngebot undaufØ-Miete mierung der Unternehmen zurückzuführen ist. Im Vorjahr stellte überwiegend noch die Angebot Ø-Miete Kostensenkung den Hauptnachfragegrund dar. Das Wachstum als Ursache der Nach55.000 frage spielt mit sechs Prozent eine ähnlich 50.000 unbedeutende Rolle wie im Vorjahr. Flächen 45.000 sind weiterhin besonbis 250 Quadratmeter 40.000 ders gesucht. Jedoch werden auch größere Flächen über 35.000 3.000 Quadratmeter wieder vermehrt nachgefragt. 30.000
Im Vergleich zu anderen Schweizer Städten und der Angebots- und Nachfragesituation sind die Mieten im Basler Raum immer noch moderat. Spitzenmieten von 370 Franken (338 Euro) und eine Durchschnittsmiete im Zentrum von 230 Franken (210 Euro) pro Quadratmeter und Jahr bei einer Bandbreite von 140 bis 355 Franken (128 bis 325 Euro) lassen auf leicht steigende Mieten in Zukunft schließen.
Gegenüber dem Vorjahr haben sich die 20.000 Vermarktungsaktivität und die Anzahl der 15.000 Vermietungsmandate ebenso erhöht wie die 10.000 Preissensitivität der Nutzer. Hier deuten die Anzeichen zwar5.000 auf einen Mietermarkt hin, 0 der Flächenbedarf scheint sich jedoch positiv Q1 16 zu entwickeln.
Angebot in m2
Basel
Angebot
25.000
Quelle: CBRE, Q2 2016
Bei rund 59 Prozent der Mietvertragsabschlüsse gewähren die Eigentümer mietfreie
Angebot in den größten Marktgebieten Angebot
Leerstandsquote
Ø-Miete
50.000 m²
2,2%
232 Franken m² p.a.
18.000
Angebot und Ø-Miete
15.000
Ø-Miete
150 100
15.000 10.000
50
5.000 0
3.000 0
0 Q1 16
Quelle: CBRE, Q2 2016
ImmoFokus | Herbst 2016
Q2 16 Quelle: CBRE, Q2 2016
Ost
25.000 20.000
6.000
West
30.000
200
Nord
250
35.000
9.000
Süd
Angebot in m2
40.000
Ø-Miete (Franken/m² p.a.)
300
Kleinbasel, Clara, Rosenthal
50.000 45.000
74
12.000
350
CBD
55.000
Angebot in m²
Angebot
Q2 16
Q1 16
Q2 16
Altstadt CBD
West
Mietpreisniveau Stadt Basel
Angebot
Leerstand
Miete*
Süd Ø-Miete*
CBD
18.000 m2
2,8 %
190 - 350
260
400
Kleinbasel Altstadt, Clara, Rosental
6.000 m2
3,1 %
190 - 290
238
350
Süd
12.000 m2
1,8 %
150 - 350
257
300
Nord
13.000 m2
2,3 %
110 - 250
183
West
< 500 m2
0,4 %
130 - 250
199
Ost
< 500 m2
0,4 %
150 - 240
188
50.000 m2
2,2 %
140 - 350
232
Miete (Franken/m² p.a.)
Spitzenmiete
p.a.
Büromarkt Basel
Ø-Miete
Ø-Miete CBD
250 200
Marktgebiete
Basel (gesamt)
* in Franken pro Quadratmeter p.a. Quelle: CBRE
150 100 50
Ø-Miete (Franken/m² p.a.)
Q2 16
Q1 16
0
Quelle: CBRE, Q2 2016
Zeit. Sie liegt in der Regel bei knapp über drei Monaten. Incentives machen bei einer Mietvertragslaufzeit von fünf Jahren gut fünf Prozent des Mietzinses aus.
Bei der Auslösung von kommerziell genutzten Projekten liegt die Vorvermietungsquote im Mittel bei 48 Prozent und damit etwas höher als in der Wirtschaftsregion Zürich mit 43 Prozent. Dem nächsten Jahr schauen die Experten in Basel nicht allzu pessimistisch entgegen. 56 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen zwar von einer eher abnehmenden Nachfrage aus, dagegen erwarten jedoch 17 Prozent eine leicht reisniveau Stadt Basel steigende Nachfrage auf dem Büromarkt. Im Hinblick auf die Leerstandsentwicklung im Ø-Miete CBD miete Ø-Miete kommenden Jahr zeichnet sich eine klarere Position der Marktteilnehmer ab: 73 Prozent erwarten eher eine Zunahme des Leerstands auf 00 dem Büroflächenmarkt. Knapp drei Viertel der 350 Experten erwarten bei der Mietpreisentwicklung jedoch keine Veränderung. Knapp zwei 00 Drittel der Befragten rechnen für das kommende Jahr mit einer weiteren Entwicklung zu 250 Gunsten der Mieter. Immerhin gut ein Viertel 00 erwarten eine neutrale Entwicklung weder zu Gunsten der Mieter noch der Vermieter.
Nord
Rosenthal, Clara, Kleinbasel Altstadt
Ost
CBD
West
Süd
150
00 50
Q1 16
Q2 16
0
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Advertorial
Millennium City & Millennium Tower: Weiterentwicklung auf höchstem Niveau Im Interview spricht Mag. Hermann Jahn (Gesamtverantwortung Center- und Office-Management Millennium City und Millennium Tower) über neue Herausforderungen, Inhouse-Hotel und gelungene Investitionen.
Mag. Hermann Jahn Center- und Office-Management Millennium City und Millennium Tower
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ImmoFokus | Herbst 2016
Sie sind seit 2015 schon Center Manager der Millennium City und haben vor kurzem auch die Gesamtverantwortung für den Millennium Tower übernommen. War das eine logische Konsequenz? Die Millennium City und der Millennium Tower sind zwar baulich eng miteinander verbunden, stellen aber zwei grundsätzlich verschiedene Immobilien und Konzepte dar: Die Millennium City ist eines der renommiertesten Einkaufszentren in Wien. Der Millennium Tower stellt nach wie vor ein architektonisches Highlight dar, das seit Ende der Neunziger Jahre die Wiener Skyline maßgeblich beeinflusst. Hinzu kommt das Setup: Auf 50 Geschoßen umfasst der Tower eine Bruttofläche von mehr als 47.000 m², wovon rund 38.000 m² als Bürofläche genutzt werden. Das ist eine Herausforderung, auf die ich mich als verantwortlicher Manager schon sehr freue.
Mit welchem Angebot kann der Millennium Tower punkten? Der Wettbewerb um Büroflächen ist hierzulande ja sehr intensiv. Die Büroräumlichkeiten im Millennium Tower sind dennoch heiß begehrt. Im Millennium Tower sind rund 120 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen eingemietet, darunter große internationale Unternehmen, die von hier aus ihre osteuropäischen Märkte betreuen. Neben State-of-the-ArtBüros gibt es einen 24/7-Sicherheitsdienst und umfassenden Portierdienst, sehr geschmackvoll gestaltete Geschäfts- und Konferenzzentrum, eine zentral gelegene Eingangs- und Empfangshalle sowie einen barrierefreien Zugang zu neun Hochgeschwindigkeitsaufzügen. Und nicht zu vergessen unser Inhouse-Hotel: Harry’s Home mit 97 Zimmern für Kurz- und Langzeitaufenthalte, was den Millennium Tower einen großen logistischen Vorteil verschafft und von den Firmen im Haus und deren Businesspartnern gerne genutzt wird.
Trotz dieser tollen bestehenden Infrastruktur wurde seitens der Eigentümer Morgan Stanley und CC Real weiter investiert. Was wurde in der Millennium City neu gemacht? Die Plaza – das Herzstück der Millennium City – wurde umgestaltet, einschließlich einer grundlegenden Umstrukturierung zur besseren Lenkung der Besucherströme in diesem Bereich. Hinzu kam auch eine moderne Fassade für die neue Millennium Plaza. Auch der Food Court wurde neu ausgerichtet mit Fokussierung auf einen zusätzlichen Wohlfühlfaktor. Und beim Millennium Tower? Es gibt jetzt zwei neue Eingänge für das Hotel und auch die Büros. Neu sind auch die Vorräume bei den Aufzügen. Zusätzlich punktet der Eingangsbereich zu den Büros mit innova-
tivem Beleuchtungskonzept und maßgefertigtem Mobiliar und Empfangstresen. Wir setzen hier noch weitere Akzente, indem wir auch ein neues Ausbaukonzept die Büroräume anbieten. Vor allem der Eingangsbereich des Millennium Towers ist jetzt ein weiteres Design-Highlight. Darauf wurde besonders viel Wert gelegt. In den vergangenen Wochen blieb kein Stein auf dem anderen. Die komplette Neugestaltung verbindet jetzt Zweckmäßigkeit mit futuristischen Designelementen. Das Ergebnis ist ein imposantes State of the Art-Portal. Massive Glasflächen durchfluten den Bereich mit Sonnenlicht. Ein einheitliches Farbkonzept in Schwarz-, Weiß- und Grautönen und hohe, durch Stahlkonstruktionen gestützte Decken schaffen ein urbanes, offenes Flair. Zusätz-
lich laden bequeme Sitzgelegenheiten und Info-Screens zum Verweilen ein. Büromitarbeiter und Besucher des Millennium Towers können ab sofort jeden Tag aufs Neue das außergewöhnliche Look & Feel des Eingangsbereichs genießen. Es scheint, als wären Millennium City und Millennium Tower für die Zukunft bestens gerüstet? Das Erfolgsrezept heißt kontinuierliche Weiterentwicklung. Diesen Weg sind wir in den vergangenen Monaten konsequent gegangen und haben sowohl für die Millennium City als auch für den Millennium Tower neue Akzente gesetzt. Davon profitieren künftig Mieter, Besucher sowie die Firmen und deren Mitarbeiter gleichermaßen. n
Herbst 2016 | ImmoFokus
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Zu Gast bei …
She does it her way Volle Power. Es ist ein wirklich verdammt heißer Sommertag, an dem ich mich mit unserer Fotografin ins Burgenland aufmache. Ein Besuch bei Caroline Palfy, der cetus Baudevolopment Geschäftsführerin, steht an. Also auf nach Rust am Neusiedlersee. Autor: Michael Neubauer
N
ach knapp einer Stunde Fahrzeit sind wir am Ziel und werden bereits von der Hausherrin erwartet. „Ich bin auch erst vor Kurzem gekommen.“ Termine in Wien hätten dann doch etwas länger gedauert als gedacht. Aber daran sei man in diesem Business ja gewöhnt. Palfy fährt jeden Tag in ihr Büro in der Wiener Innenstadt am Parkring. „Ich kann – Gott sei Dank – meine Termine so steuern, dass ich nicht fahren muss, wenn alle fahren.“ Das heißt, es wird entweder besonders früh oder ein wenig später ins Büro oder ins Burgen-
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ImmoFokus | Herbst 2016
land gefahren. „Mails kann ich auch zu Hause beantworten, da muss ich nicht unbedingt im Büro sein.“ Die Fahrt wird für Telefonate genutzt. „Alle meine Mitarbeiter haben meine Mobilnummer – und wissen, dass ich während der Fahrten am besten zu erreichen bin.“ Das Pendeln sieht Palfy nicht als Belastung. „Der Blick auf den Neusiedlersee kurz vor Rust beim Nachhausekommen entschädigt für manche Strapazen.“ Die Ruhe am Land auch. „Hier kann ich mich perfekt erholen. Auch wenn es beim Haus immer etwas zu tun gibt.“ Vor allem dann, wenn man seine ganz
persönlichen Vorstellungen verwirklichen will. Kompromisse sind nicht das ihre - weder beruflich noch privat. So auch bei der Suche nach DER Immobilie. „Ich wollte ein Haus im Grünen. Am Anfang konzentrierte ich meine Suche auf den Speckgürtel von Wien. Ich habe aber bald einsehen müssen, dass sich mein Wohntraum rund um Wien mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln nicht realisieren lässt.“ Der Suchradius wurde erweitert. Schlussendlich ist sie auf ein Angebot in Rust gestoßen. „Ein altes, stark renovierungsbedürftiges Haus. Aber ich wusste gleich: Das ist es.“ In einem kühlen Weinkeller wurde der Deal mit dem Vorbesitzer perfekt gemacht. Durchs Reden kommen d‘Leut zam, bestätigte sich auch hier. „Ich habe das Haus ein wenig günstiger bekommen“, erklärt die Baumeisterin nicht ohne Stolz. Beim Renovieren kannte und kennt sie - siehe oben – keine Kompromisse. „Ich habe genaue Vorstellungen, die ich exakt umsetzen möchte. In vielen Fällen muss man gar nicht so viel Geld in die Hand nehmen. Gefragt sind vor allem Kreativität und Engagement.“ Dass bei der Renovierung ein Profi am Werk war und
ist, ist deutlich zu spüren. Es sind die kleinen Details, die einem ins Auge springen. Ganz stolz ist Palfy zum Beispiel auf ein horizontal geteiltes Küchenfenster, wobei der untere Teil nach oben geschoben werden kann. Neu und Alt gehen in diesem Haus eine gelungene Symbiose ein. Auf den ersten Blick lässt sich nicht erkennen, ob man im neu angebauten oder im historischen Teil des Bauernhauses steht. Im Erdgeschoß dominieren das großzügige Wohnzimmer mit einem direkten Ausgang auf die Terrasse und Blick zum Garten und eine Küche, die das Herz jedes ambitionierten Hobbykochs höherschlagen lässt. „Ich koche gerne für Familie und Freunde.“ Im Wohnzimmer fällt sofort ein Flügel ins Auge. „Ich kann nicht Klavier spielen, aber ich wollte immer schon einen Flügel haben. Er passt perfekt hierher“, so Palfy. „Ich weiß nicht einmal, ob er gestimmt ist.“ Wir haben es nicht kontrolliert. Um den Blick auf den Garten zu ermöglichen, musste ein Teil des alten Stalls weichen. „Der Garten ist mir besonders wichtig“, betont Palfy. „Gartenarbeit ist die perfekte Erholung und Ausgleich. Hier hole ich mir die Kraft zurück.
Das Klima rund um den Neusiedlersee - starke Hitze untertags, kühle Nächte im Hochsommer – ist für jeden Garten perfekt.“ So findet sich auch ein Feigenbaum im Garten. Stolz präsentiert Palfy eine alte Ziegelwand. „Diese habe ich selbst mit einer Drahtbürste bearbeitet.“ Wenn man selbst Hand anlegen kann, kann man beim Renovieren richtig viel Geld sparen. Dass man als Baumeisterin vom Fach ist, hilft auch bei den Handwerkern. „Ein "geht nicht" gibt’s nicht.“ Apropos Ziegel. Palfy setzt auf Nachhaltigkeit und dazu gehört auch wiederverwerten, was nur geht. Alle beim Abbruch angefallenen Wappenziegel warten, sorgsam an einer Hauswand geschlichtet, auf eine weitere Verwendung. „Einen Teil davon habe ich für den Fußboden in der Sommerküche verwendet. Für den Rest wird mir sicher noch etwas einfallen.“ Wenn sich Ideen nicht gleich realisieren lassen, dann wird gewartet. „Ich habe mir beim Renovieren Zeit gelassen. Ich habe mich finanziell auch nach der Decke strecken müssen“, blickt die alleinerziehende Mutter von Zwillingen zurück. War Geld da, wurde am
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Zu Gast bei …
„Ein Haus wird niemals fertig.“ Caroline Palfy cetus Baudevolopment
Haus gearbeitet, bei größeren Investitionen musste eben gewartet werden. „Es war natürlich auch eine Frage der Zeit. Jeder, der neben seinem Job ein Haus renoviert, weiß ein Lied davon zu singen.“ Es habe Wochen gegeben, da sei nichts Wesentliches weitergegangen. „Manche Nachbarn haben wahrscheinlich schon geglaubt: Jetzt ist ihr das Geld ausgegangen." Doch: „Ein Haus wird niemals fertig.“ So muss der japanische Garten noch auf seine Vollendung warten. „Der kommt als nächstes dran - und dann der Pool.“ Dass das Haus mit dem modernen Zubau bei den Nachbarn nicht gleich auf Gegenliebe gestoßen ist, wundert Palfy nicht. „Jeder, der etwas anderes, der etwas Neues macht, fällt auf.“ Darin hat Palfy Erfahrung. Denn Palfy gilt als Erfinderin des Projektes HoHo in Wien Aspern.
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Palfy kann nicht verbergen, dass das HoHo ihr berufliches Herzensprojekt ist: „Eine innovative, zukunftsweisende Immobilie wie das HoHo Wien zu entwickeln, ist nicht nur baulich, anlagentechnisch und organisatorisch eine Herausforderung.“ Es ist eine einmalige Chance, Neues zu schaffen. Günter Kerbler war für das Projekt sofort Feuer und Flamme. „Aber er hat ja schon immer neue, teilweise auch verrückte Ideen unterstützt – auch wenn diese in der Ausführung dann etwas teurer kommen. Wir haben zwar Mehrkosten von zehn Prozent, jedoch eine kürzere Bauzeit als bei konventionellen Bauten. Ob die Kosten dann im Endeffekt wirklich höher sind, können wir noch nicht sagen, weil es ja bis dato kein vergleichbares Projekt gibt.“
CAROLINE PALFY Caroline Palfy wurde 1979 in Wien geboren und ist hier aufgewachsen. Nach dem HTL-Kolleg und der Geburt ihrer Zwillingstöchter 2000, arbeitete sie in verschiedenen Architekturbüros. 2004 wechselt sie in die Immobilienbranche bzw. Althaussanierung zu Günter Kerblers conwert Immobilien Invest SE. Bis zuletzt hatte Palfy die Leitung des Baumanagements und die Funktion als Prokuristin in der Conwert Baudevelopment GmbH inne. 2012 absolviert sie erfolgreich die Baumeisterprüfung. Sie ist seit 2013 Projektentwicklerin in der Kerbler Gruppe. Im selben Jahr gründete sie mit Günter Kerbler die cetus Baudevelopment GmbH, die sich auf nachhaltige Entwicklung von Bauprojekten spezialisiert hat. Als Geschäftsführerin der Entwicklungsgesellschaften der Aspern Seestadt Baufelder konzipiert sie federführend das weltweit erste 24-geschoßige, vor der Realisierung stehende Hochhaus in Holzbauweise.
Nichts erfunden – „nur“ neu gedacht
„Wir haben nichts neu erfunden, sondern nur neu gedacht.“ Was war die größte Herausforderung? „Beim Wohnbau hat sich der Holzbau bereits etabliert. Es ist aber auch wesentlich leichter, einen auch großvolumigen Hausbau in Holz zu errichten“, erklärt die gelernte Baumeisterin. „Dabei übernehmen zahlreiche kleine Holzboxen die Versteifung. Diese Möglichkeit habe ich beim gewerblichen Bau nicht. Da brauche ich größere durchgehende Flächen.“ Palfy ist sich aber sicher, dass die Mehrkosten durch die Vorteile des Holzbaus, wie die verkürzte Bauzeit und den Flächengewinn gegenüber einer Betonkonstruktion, wettzumachen sind. Der Spatenstich für das HoHo erfolgt am 13. Oktober. „Gebaut wird das HoHo vom Holzbau-Profi Handler Bau. Wenn alles gut geht, sind wird im Spätsommer 2018 fertig.“ Es wäre nicht Palfy, hätte sie nicht auch bei der Vermarktung neue Wege beschritten. Mit einem ausgefeilten Marketingkonzept will die Projektentwicklerin einem Leerstand im HoHo Wien zuvorkommen. Auf Basis der östlichen Elementen-Lehre entwickelte sie ein ganzheitliches Marketingkonzept, welches die sieben Elemente Feuer, Wasser, Luft, Erde, Holz, Metall und Leere berücksichtigt. „Man muss einfach neue Wege gehen.“ n
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Advertorial
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ImmoFokus | Herbst 2016
WIEN MITTE THE MALL VOM KAISERLICHEN HAFEN ZUM MODERNSTEN SHOPPING CENTER IN DER MITTE WIENS
Es war einmal: Ein Hafen in Wien Mitte
Anfang des 19. Jahrhunderts befand sich an der Stelle des heutigen Bahnhofs Wien Mitte und dem Einkaufszentrum WIEN MITTE The Mall, der Hafen des Wiener Neustädter Kanals. Der Kanal wurde unter Kaiser Franz II. errichtet, so dass die Wiener Neustädter Steinkohlegesellschaft die in Sopron gewonnene Steinkohle auf effiziente und kostengünstige Weise nach Wien transportieren konnte. Im Laufe der Zeit überholte die Eisenbahn die Schifffahrt und das damals verschuldete Kaiserreich verkaufte den Kanal. 1857 wurde das Hafenbecken zugeschüttet und an seine Stelle trat der heutige Bahnhof Wien Mitte. Innovativer Standort – heute mehr denn je
Heute befindet sich genau dort mit WIEN MITTE The Mall das Shopping Center Nummer 1 in Wien. Das ergab der unabhängige Shop-
ping Center Performance Report 2016. „Wir sind natürlich sehr glücklich über diese tolle Bewertung, noch dazu weil wir das innerhalb der ersten drei Betriebsjahren geschafft haben!“, erörtert Center Manager Florian Richter begeistert. „Es spricht für sich, dass wir eine fast 100%ige Verwertung der Flächen vorweisen können. WIEN MITTE The Mall zeichnet sich durch Multifunktionalität aus, denn wir haben nicht nur zufriedene Shop-Mieter, sondern zählen auch in der Büroflächen-Vermietung große Unternehmen, wie MONDI, booking. com oder den Wiener Tourismusverband zu unseren zufriedenen Partnern.“ Eine überzeugende Kernkompetenz von WIEN MITTE The Mall ist für Mieter der knapp 100.000 m² Büro-, Gastronomieflächen und Shops gleichermaßen, die zentrale Lage am Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs. Zwei
U-Bahnlinien (U3, U4), fünf S-Bahnlinien (S1, S2, S3, S7, S15), der City Airport Train (CAT), sowie die Straßenbahn Linie O und die Buslinie 74A führen zum modernsten Shopping Center im Herzen Wiens. Auch für Autofahrer ist WIEN MITTE The Mall eine optimal erreichbare Destination und dank der rund 470 Garagenplätzen stellt das Parken kein Problem dar. Für die Mitarbeiter der eingemieteten Unternehmen und die Center-Besucher ist neben der optimalen Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel, das gehobene GastronomieAngebot zu moderaten Preisen ein positives Asset, das WIEN MITTE The Mall von anderen Centern unterscheidet. Eine Frequenz von rund 50.000 Besuchern pro Tag unterstreicht diese Erfolgsgeschichte.
DATEN & FAKTEN • 30.300m² Geschäfts- und Gastronomiefläche, 60.000m² Bürofläche • Über 60 Shops, darunter H&M, Müller, Media Markt, Interspar Hypermarkt, McShark, Libro, Swarovski, Vapiano und HENRY – the art of living u.v.a. • 470 Auto-Stellplätze • Verkehrsknotenpunkt mit zwei U-Bahnlinien, fünf S-Bahnlinien, CAT (City Airport Train), Straßenbahn Linie O und Buslinie 74A • Eigentümervertreter: Morgan Stanley Group, Objektmanagement der gesamten Immobilie: CC Real • www.wienmitte-themall.at
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Positionen & Meinungen
Nicht traden, sondern im Bestand halten Gut gefüllte Pipeline. Bis 12 Euro pro Quadratmeter lassen sich die Wohnungen rasch vermieten - darüber wird es schwer, erzählt Real Invest CEO Peter Czapek beim Rundgang durch das jüngste Projekt in der Hopfengasse in Wien Floridsdorf. Das Gespräch führte: Michael Neubauer
Mit welcher Rendite rechnen Sie beim Projekt Hopfengasse? Peter Czapek: Rendite ist natürlich ein wichtiges Thema. Die Immobilie soll ja auch etwas erwirtschaften, sich erhalten und im Wert steigen. Keine Frage: Die Renditen sind im Umfeld der niedrigen Zinsen im Vergleich zu vor fünf Jahren geringer geworden. Für uns gibt es bei der Rendite de facto schon eine Untergrenze. Aber - und das ist uns ganz wichtig - wir unterscheiden, ob es sich dabei um ein Büro-, Wohn- oder Retailprojekt handelt. Für uns ist wichtig: Ist das Gebäude nachhaltig? Glauben wir daran? Wir sind nicht jemand, der verkauft, weil er am nächsten Tag eine Wertsteigerung realisieren kann. Wir wollen Objekte im Bestand haben.
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ImmoFokus | Herbst 2016
Für uns zählt: Wo liegt das Grundstück, welches Gebäude ist es, welchen Ertrag kann ich nachhaltig erwirtschaften? Es gibt bei uns nichts, wo niedergeschrieben steht, dass wir keine Projekte unter einer Rendite von X angreifen. Natürlich müssen wir wirtschaftlich denken. Ein Projekt muss sich rechnen. Es macht einen Unterschied, ob ich bei einer Wohnung eine Rendite von 4,75 Prozent oder 4,0 Prozent erwirtschafte. Aber in diesem Bereich sollte sie schon liegen. Der Real Invest Austria konzentriert sich auf Wien? >> Schwerpunkt ist defintiv Wien. Wir sind aber in ganz Österreich aktiv. Mit einigen Entwicklungsobjekten haben wir uns strategisch in Graz positioniert. Wir haben auch Bestands-
objekte in Graz eingekauft. Graz entwickelt sich rasant, die Wirtschaft funktioniert, die Zuwanderung ist ähnlich wie in Wien. Wir prüfen derzeit auch andere Städte – Linz ist hier im Fokus, Innsbruck sehen wir uns auch an. Das sind die Schwerpunkte, die wir angehen. Sind in Graz höhere Renditen erzielbar? >> In Graz gehen sich ein paar Basispunkte mehr Rendite aus als in Wien. In Wien ist der Konkurrenzkampf sicher größer, aber auch die Objekte sind größer. Ein gutes Stichwort. Wo liegt für Sie die ideale Projektgröße? >> In Wien suchen wir Objekte zwischen 25 Millionen Euro und 60 Millionen Euro - da gibt es nicht so viele. In Graz liegen die Projekte zwischen 10 Millionen Euro und 40 Millionen Euro. Bei diesen Projektvolumina ist der Konkurrenzkampf nicht so groß, weil es weniger Entwickler gibt, die diese Projektgrößen stemmen können. Im vergangenen Jahr haben Sie betont, der Real Invest Austria müsse keine Werbung machen, da genügend Geld vorhanden sei, das investiert werden muss. Hat sich an der Lage etwas geändert? >> Was den Real Invest Austria betrifft: Voriges Jahr waren wir bei einem Fondsvolumen von ca. 2,6 Milliarden Euro. Heuer haben wir das Volumen von drei Milliarden überschritten. Der Fonds ist seit zwölf Jahren attraktiv. Wir haben im Kalenderjahr 2015 eine Rendite von 3,0 Prozent erzielt. Im Vergleich zu anderen Fonds ein sehr gutes Ergebnis. Die Rendite wird heuer etwas nachgeben. Seit Jahresbeginn 2016 haben wir regelmäßige Zuflüsse von bisher insgesamt rund 400 Millionen Euro. Wir sind sehr attraktiv für Anleger. Die Strategie, mit dem Fonds in erster Linie Privatkunden anzusprechen, bleibt. Damit sind wir bisher gut gefahren und sind auch
NEUVERTRAUT. TPA setzt als eines der führenden österreichischen Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen ein neues, starkes Zeichen. Mit einem neuen Logo sowie einer klaren und eigenständigen Ausrichtung bleibt TPA seinen österreichischen Wurzeln treu und bietet seinen Kunden auch weiterhin grenzüberschreitendes „Face to Face Business“ in Mittel- und Südosteuropa.
Es bleibt also alles neuvertraut: vertrautes Unternehmen, vertraute Ansprechpartner, neue Möglichkeiten.
Steuerberater Wirtschaftsprüfer Unternehmensberater Herbst 2016 | ImmoFokus 85 www.tpa-group.at
Positionen & Meinungen
„Es ist nicht unser Ziel, Immobilien zu kaufen und nach nur zwölf Monaten zu verkaufen, um einen möglichst hohen Ertrag zu erzielen.” überzeugt, dass wir auch weiterhin damit gut fahren werden. Es ist nicht unser Ziel, Immobilien zu kaufen und nach nur zwölf Monaten zu verkaufen, um einen möglichst hohen Ertrag zu erzielen. Wir sind auf Bestand ausgerichtet. Was wir aber tun, ist eine Portfoliooptimierung: Dabei tauschen wir kleinere Immobilien gegen größere aus. Wo liegt der Vorteil aus Sicht des Fonds, wenn keine großen institutionellen Investoren mitmischen? >> Große institutionelle Anleger bringen den Fonds unter großen Druck, wenn sie ihr Kapital spontan abziehen. Das kann auch für den Kleinanleger zum emotionalen Thema werden. Der denkt, es ist etwas im Busch und die anderen wissen mehr. Wenn Kleinanleger rausgehen, dann meistens mit 10.000 bis 30.000 Euro. Das ist von der Liquidität machbar. Wir haben neben der gesetzlichen Liquidität auch eine hohe freiwillige Liquidität. Bei Großinvestoren
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mit 80 Millionen Euro oder 100 Millionen Euro im Fonds geraten viele Fonds in Schwierigkeiten, wie die Vergangenheit gezeigt hat. Die Fokussierung des Fonds auf private Investoren ist eines der Erfolgsgeheimnisse des Real Invest Austria. Welche Wohnung kann man im Moment am besten vermieten? >> Als bekannter, gut gemanagter Fonds sind wir auf leistbares Wohnen fokussiert. Wir sind für die breite Masse da. Wo wir nicht unterwegs sind, sind Luxuswohnungen. Sie werden uns nicht im 1. Bezirk finden. … zu teuer? >> Ich glaube, dass wir es grundsätzlich könnten. Wir konzentrieren uns aber, wie hier in der Hopfengasse, auf leistbaren Wohnraum, den sich viele Österreicherinnen und Österreicher leisten können.
Die Bandbreite des „Sich-leisten-Könnens“ ist dehnbar. Der Eine kann sich 7 Euro pro Quadratmeter, der andere 12 Euro pro Quadratmeter locker leisten. Wenn ich – wie hier in der Hopfengasse – freifinanziert unterwegs bin, liegen die Mieten zwischen 9,50 Euro pro Quadratmeter und 12 Euro pro Quadratmeter. Alles, was darüber liegt, ist in der Vermietung schwierig. Grundsätzlich sind es Familien, die suchen und das geht sich finanziell meist nicht aus. Auf der anderen Seite Singleobjekte? >> Genau. Unsere Erfahrung zeigt: Der Trend geht in Richtung kleinere Einheiten. Da hat sich in der Architektur sehr viel getan. Die Wohnungen sind wesentlich besser geschnitten, effizienter, geräumiger – man verliert gegenüber älteren Bestandsimmobilien kaum an nutzbaren Flächen, obwohl die Wohnungen deutlich kleiner sind. Es geht in die Richtung 45 bis 65 Quadratmeter. Natürlich haben
wir darauf geachtet, dass wir auch in der Hopfengasse diese Wohnungen anbieten können. Sie sind leichter zu vermieten. Die Mieten bewegen sich in der Größenordnung zwischen 600 und 750 Euro. … in Summe kommt man dann aber auch auf knapp unter 10 Euro pro Quadratmeter – netto, ohne Betriebskosten? >> Nicht billig – aber leistbar. Diese Einheiten sind für zwei Normalverdiener leistbar und in diesen gut geschnittenen Wohnungen kann man auch zu zweit gut leben. Wo liegen die am stärksten nachgefragten Gebiete? >> Einmal vorweg: Der Fonds hat kein Klumpenrisiko. Wien ist groß. Wir sind nicht im 1. Bezirk, wir schaffen es auch nicht in Hietzing oder Döbling. Aber wir sind im 20., 21. und 22. Bezirk, im 10. und 11. Bezirk und im 3. Bezirk vertreten. Da tut sich einiges. Das sind Entwicklungsgebiete, in denen die Stadt Wien den Bauträgern den Freiraum lässt, Objekte wie die Hopfengasse zu realisieren.
„Die Wohnungen werden deutlich kleiner. Es geht in die Richtung 45 bis 65 Quadratmeter.”
Wie finden Sie Ihre Grundstücke? Werden Grundstücke nicht langsam knapp? >> Viele Bauträger kommen mit ihren Projekten auf uns zu und fragen, ob das etwas für uns ist. Von der Größenordnung sind wir bei Wohnbauprojekten in der Lage, Projekte bis 80 Millionen Euro zu stemmen. Wir haben gut eingekauft – unsere Pipeline ist bis 2019/2020 gut gefüllt. Wenn das Zinsniveau weiter so bleibt, wenn die Stadt weiterhin wächst, aber auch wenn die Zinsen steigen, wird der Real Invest Austria weiter Projekte entwickeln.
Welchen Anlegertyp sprechen Sie mit dem Real Invest Austria an? >> Wir sprechen in erster Linie Privatanleger an. Die Hauptzielgruppe sind Privatkunden und Anleger, die nicht über die notwendigen Mittel oder das Know-how verfügen, um in eigene Immobilien investieren zu können. In Wirklichkeit investiert hier jemand in ein gemanagtes Produkt, in das er das Vertrauen hat, dass gute Immobilien gekauft und gut bewirtschaftet werden. Am Jahresende kommt ein bestimmter Betrag heraus.
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Positionen & Meinungen
Obwohl wir viele Anfragen haben, werden wir den Fonds nicht für Großanleger öffnen. Denken Sie an 2008, 2009 zurück. In Deutschland mussten viele offene Fonds geschlossen werden, weil Großinvestoren ihr Geld abzogen haben. Psychologisch bedingt stiegen dann auch Kleinanleger aus und viele holten in einer Art Kettenreaktion ihr Geld aus den Fonds. Damit wurde die Liquidität zu einem Problem. Großanleger und Privatanleger vertragen einander nicht. Diese Interessen muss man trennen. Sehen Sie in nächster Zeit eine Zinserhöhung? >> Ich rechne für die nächsten drei bis fünf Jahre mit keiner Erhöhung in der Eurozone. Die Amerikaner diskutieren seit Jahresbeginn über eine Zinserhöhung. Haben aber bis jetzt nichts gemacht. Aber: Durch die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken ist viel Geld, vielleicht sogar schon zu viel Geld am Markt. Alternative Anlagemöglichkeiten fehlen. Betongold als letzte Rettung. Bewegt sich der Markt Richtung Blase? >> In Deutschland gibt es schon Aussagen, dass es heiß werden könnte. Wir sind nicht im deutschen Markt tätig, da habe ich keine Expertise. In Österreich sehe ich zurzeit keine Blasengefahr. Ich gehe davon aus, dass
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derzeit viel Eigenkapital in den Projekten steckt. Auch weil die Banken immer genauer schauen, wen sie wie lange und zu welchen Konditionen finanzieren. Die Nachfrage übersteigt das Angebot. Wir fallen bei verschiedenen Projekten raus, weil wir nach unserer Kalkulation schon am Limit sind, wo andere dann noch locker 20 Basispunkte runterreißen und sagen: „Wir machen das“. Die Frage ist nur, wie es bei diesen Objekten in drei bis fünf Jahren aussieht. Die Immobilie muss ja auch betrieben werden und will man verkaufen, muss man einen finden, der die Immobilie auch kauft. Blicken wir zurück: Wir kennen die Situation, wir haben es erlebt – irgendwann bleibt einer darauf sitzen. Wie zufrieden sind Sie mit dem ersten Halbjahr? >> Wir hatten ein gutes Jahr 2015. Auch 2016 läuft bestens, wir sind gut in unserer Zielbandbreite unterwegs. Das heißt, unser Portfolio halten wir. Objekte, die wir derzeit benötigen, bekommen wir am Markt. Wir werden als verlässlicher Partner geschätzt, die Treue der Kunden ist da. Ich bin auch sehr optimistisch, dass es 2017 so weitergeht – auch, dass wir unsere führende Rolle beibehalten. Wir sind und bleiben mit Abstand die Nummer 1. n
PETER CZAPEK Peter Czapek startete seine Karriere 1976 in einer Filiale der Länderbank – einem Vorgängerinstitut der Bank Austria. Es folgten verschiedene Führungspositionen im Bereich Marketing- und Produktstrategie für Privatkunden, Klein- und Mittelbetriebe. Czapek – der 2002 berufsbegleitend den „BA-CA General Management Course“ an der Donauuniversität Krems abschloss – war als Leiter des Privatkundengeschäftes in der Bank Austria mit Schwerpunkt Produkt- und Marketingstrategie und in dieser Funktion u.a. auch für den erfolgreichen Vertrieb der Real Invest Produkte verantwortlich. Seit Jänner 2013 ist Czapek CEO und Sprecher der Geschäftsführung der Bank Austria Real Invest Immobilien-Management GmbH, des Kompetenzzentrums der Bank Austria für Immobilienveranlagungen mit Fokus auf Privatkunden sowie institutionelle Investoren. Seit Mai 2015 ist er auch CEO der Bank Austria Real Invest Immobilien-Kapitalanlage GmbH.
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Österreich – Wirtschaftsstandort
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Kurz & Bündig > International Wohnimmobilienmarkt
CBRE-Report
Hines
Wohnpark Südkreuz n Erstmals realisiert der Immobilieninvestor Hines ein Wohnquartier auf einem 21.500 Quadratmeter großen Grundstück in Deutschland. In einem Joint-Venture mit einem deutschen Spezialfonds entstehen in Berlin-Schöneberg auf einer Geschoßfläche von ca. 53.000 Quadratmetern rund 530 Mietwohnungen unterschiedlicher Größe. Im „Wohnpark Südkreuz“ sind neben einer Kindertagesstätte und Einheiten für altersgerechtes Wohnen auch Gewerbeflächen vorgesehen. Die Projektgesellschaft Wohnpark „Südkreuz“ Berlin-Schöneberg GmbH hat das Grundstück veräußert. Hines investiert 120 bis 130 Millionen Euro in das Projekt. Die Fertigstellung ist für 2019 geplant.
BECKEN Asset Management
Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig + Kurz & Bündig +
n Die BECKEN Holding GmbH hat im zweiten Quartal das Jahresziel des avisierten Verkaufsvolumens erreicht und Immobilien um mehr als 112 Millionen Euro veräußert. „Einerseits dienen die Verkäufe der Portfoliobereinigung mit der Intention neue, besser zur Strategie passende Objekte zu arrondieren, andererseits folgen sie einer klaren Exit-Strategie, die für bestimmte Portfolien in Gänze vorgesehen ist,“ so Geschäftsführer Karsten Dill. Weitere Verkäufe sind geplant.
NAS Invest, Immobilieninvestor und Asset Manager, hat Julian Reinecke ab Oktober zum Geschäftsführer der NAS Real Nord-Ost bestellt.
Verkauf
Palmira Capital Partners hat sein Team um Alexander Karl erweitert. Karl übernimmt die Leitung des Asset Managements in Deutschland.
Stefan Geissler übernimmt als Senior Construction Manager und Prokurist der Bayern Projekt GmbH die Gesamtprojektleitung des Bavaria Towers.
News Ticker Studentisches Wohnen: International Campus AG verkauft zwei Studentenwohnhäuser an Württembergische Lebensversicherung AG und wird Generalmieter. Brexit: Immobilienbranche rechnet mit Verstärkung des Immobilienbooms in Deutschland. CORESTATE: Ralph Winter kauft Anteile an CORESTATE Capital Group von Intershop Holding AG zurück.
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Fotos: Palmira, NAS Real Nord-Ost
n Trotz der fortschreitenden Globalisierung des Immobiliensektors und des zunehmenden grenzüberschreitenden Zusammenspiels der Immobilen- und Kapitalmärkte sind die nationalen Wohnmärkte noch immer durch nationale und regionale Charakteristika geprägt. Daraus resultieren grundlegende Unterschiede in den Investitionsbedingungen, dem Angebot an Wohnunterkünften sowie der Nachfrage nach Miet- und Eigentumswohnungen. Dies ist das Ergebnis des Reports zum Wohnimmobilienmarkt der Region EMEA, den CBRE erstmalig veröffentlichte. Die Analyse zeigt, dass die sich verändernden sozioökonomischen Rahmenbedingungen sowie die demographischen Trends einen komplexen und tiefgreifenden Strukturwandel der verschiedenen Wohnungsmärkte hervorrufen. Die Bedeutung institutioneller Investoren und die Größe des privaten Vermietungsmarktes unterscheiden sich in den einzelnen Ländern erheblich und haben großen Einfluss auf die Verfügbarkeit von Wohneinheiten.
Kurz & Bündig > International Österreichische Architektur
Werftdreieck n Nach den internationalen Spitalsbauten in Luxemburg und Freiburg kann das Atelier Albert Wimmer einen neuen großen Erfolg für Österreichs Architektur vermelden: Das Architekturatelier konnte sich in einem internationalen Architekturwettbewerb gegen 16 Mitbewerber durchsetzen und plant nun gemeinsam mit der Londoner Landschaftsarchitektin Martha Schwartz den Neubau des Rostocker Wohnviertels „Werftdreieck“ mit 700 neuen Wohnungen. Das neue Stadtviertel für 1500 Bewohner soll ein Leuchtturmprojekt der Architektur werden und mit seinem innovativen Konzept ein grüner, urbaner und generationenübergreifender Wohnraum mit höchster Lebensqualität werden. Die Grundstruktur besteht aus vierbis siebengeschoßigen Quartiersblöcken mit zahlreichen Gärten, Plätzen, Kinderspielbereichen und Infrastruktur wie Bäckereien oder Fahrradwerkstätten.
„DISKRETION UND DURCHSETZUNGSVERMÖGEN SIND BASIS UNSERES ERFOLGS.“ Dr. Anton Bondi de Antoni Geschäftsführender Gesellschafter
UNSER LEISTUNGSSPEKTRUM UMFASST ALLE DIENSTLEISTUNGEN RUND UM IMMOBILIEN: § Grundstücksbeschaffung, Bedarfsfeststellung und Ablauforganisation sowie Planung § Errichtung und schlüsselfertige Übergabe von Immobilien
§ Projektmanagement und Controlling § Due Diligence-Prüfungen von Objekten oder Portfolios im Auftrag von Investoren § Strukturierung, Verhandlung und Abwicklung von An- und Verkäufen. Herbst 2016WWW.BONDICONSULT.COM | ImmoFokus 91
Kurz & Bündig > International - EXPO München
M Square verkauft n Die Real I.S. erwirbt für den ImmobilienSpezial-AIF Real I.S. BGV VI das Büroensemble „M Square“ im Münchner Westend. Die zwei Gebäude mit insgesamt rund 25.000 Quadratmetern Bürofläche sind voll vermietet. Der Komplex in der Elsenheimerstraße 61 – 67 verfügt über insgesamt 318 PKW-Stellplätze – 230 davon in einer hauseigenen Tiefgarage. Hauptmieter sind die Munich Business School, das Software- und Beratungsunternehmen MSG Life und das auf Finanzverwaltung spezialisierte Unternehmen Computershare. Verkäufer ist die Office Park Westend GmbH & Co. KG, Grünwald, ein Joint Venture der Robert Hübner Unternehmensgruppe und Competo Capital Partners. „Besonders wichtig ist uns bei diesem Investment, dass sich das Objekt nach der Sanierung nicht nur zu einem hochwertigen und topmodernen, sondern auch nachhaltigen und energieeffizienten Bürogebäude entwickelt hat“, sagt Real I.S. Vorstand Jochen Schenk. „Die Auszeichnung mit dem GreenBuilding-Zertifikat in LEED Gold zeigt, dass sich Nachhaltigkeit und Ertragssteigerung hervorragend in Einklang bringen lassen.“
Vom Altenheim zum Mikro-Apartmenthaus
Tourismusboom
Polnischer Hotelmarkt n Polens Hotelmarkt erfreut sich seit einigen Jahren eines stabilen Wachstums. 2015 konnte das Land im Vergleich zu 2006 einen Angebotsanstieg von 79 Prozent auf insgesamt 2.316 Hotels verbuchen. „Die gehobeneren Segmente wachsen zwar weiterhin, allerdings gibt es einen Mangel an Budget-Hotels in Polen. Hier ergeben sich attraktive Chancen für visionäre Investoren und Betreiber“, erklärt Adam Konieczny, Country Head Poland bei Christie & Co.
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n AviaRent Capital Management S.à r.l. hat für den Fonds MikroQuartier I das vierzehnte Objekt erworben. Mit einem Gesamtkaufpreis von 14,5 Millionen Euro hat sich der Fondsmanager das Apartmenthaus in der Gebrüder-Coblenz-Straße gesichert. „Die Apartments in KölnDeutz sind sehr gefragt. Zurzeit haben wir eine Auslastung von 91 Prozent“, sagt Dan-David Golla, CEO. Als spezialisierter Asset Manager mit einer Milliarde Euro under Management konzentriert sich AviaRent auf „nachhaltige und ethisch unbedenkliche Immobilien mit gesellschaftlichem Mehrwert.“ Das Gebäude aus dem Jahr 1964 war vor einigen Jahren noch eine Seniorenresidenz, wurde komplett umgebaut und revitalisiert und dient seit dem 1. August 2015 als Mikro-Apartmenthaus. Die energetische Sanierung erfolgte nach dem Kfw55 Standard und bietet somit ein umweltbewusstes Wohnen. Auf einer Wohnfläche von ca. 3500 Quadratmetern verfügt das L-förmige Gebäude über 99 Apartments, die auf insgesamt fünf Stockwerke verteilt sind. Im Erdgeschoß verfügt das Objekt über zwei Vier-Zimmer WGs, diese sind rollstuhl- und behindertengerecht ausgestattet. Die Apartments sind nicht möbliert, verfügen aber über eine Küche und ein eigenes Badezimmer.
Fotos: Fotolia, Roland Weegen Photos
Gesellschaftlicher Mehrwert
Kurz & Bündig > International Boom auf dem Berliner Büroimmobilienmarkt:
Bilfinger SE
Startups brauchen Platz
Verkauf an EQT abgeschlossen
n Der Berliner Büroimmobilienmarkt boomt: In der Hauptstadt könnten die Büroflächen bald knapp werden. Denn laut der Studie „Marktprognose 2020 – Berlins Büronutzer von morgen“, die von der TLG Immobilien AG bei der bulwiengesa AG in Auftrag gegeben wurde, wird sich die Zahl der Bürobeschäftigten in Berlin bis 2020 um 62.000 Personen bzw. 8,7 Prozent auf rund 775.000 erhöhen. Das entspricht einem Anteil von 40 Prozent aller Beschäftigten in der Hauptstadt. Die Zahl der Beschäftigten ist in Berlin mit einem Plus von 24 Prozent zwischen 2005 und 2015 stärker gestiegen als in London Central (plus 23 Prozent). Getragen ist diese positive Entwicklung von Startups und großen Digitalunternehmen. Der Boom auf dem Berliner Büroarbeitsmarkt wird auch positive Auswirkungen auf den Büroimmobilienmarkt haben. Die Berliner Büromieten werden in den nächsten Jahren weiter ansteigen, sind sich Marktexperten einig. Zudem entsteht durch den Anstieg der Beschäftigtenzahl in Berlin bis zum Jahr 2020 ein zusätzlicher Büroflächenbedarf von bis zu 1,6 Millionen Quadratmetern. Spekulative Büroflächenentwicklungen werden zunehmen. Gregor Drexler, Bereichsvorstand Asset Management der CA Immo, sieht diese Entwicklung ähnlich: „Die Nachfrage und somit die Mieten werden in den Berliner Büro-Hotspots weiter steigen. Zudem werden spekulative Büroflächenentwicklungen zunehmen. Dies ist jedoch projektabhängig und wird eher an besonders gefragten Standorten stattfinden.“ Die hohe Nachfrage, verbunden mit einem geringen Leerstand, hat aus Sicht von Drexler die Neubaufertigstellungen stark zunehmen lassen: „Diese reichen aber nicht aus, um den Bedarf zu decken. Aus unserer Sicht ist eine jährliche Neuentwicklung von 350.000 bis 450.000 Quadratmetern Bürofläche in Berlin nachhaltig.“
n Die Bilfinger SE hat den Verkauf des Segments Building and Facility an EQT vollzogen. Der Verkaufspreis beläuft sich auf rund 1,2 Milliarden Euro, was einem Enterprise Value von rund 1,4 Milliarden Euro entspricht. Die Vereinbarung beinhaltet zwei Kaufpreiskomponenten, die von EQT spätestens bei Weiterveräußerung des Geschäfts zu zahlen sind. Zum einen stundet Bilfinger dem Erwerber einen Teil des Kaufpreises in Höhe von 100 Millionen Euro, der sich endfällig mit 10 Prozent pro Jahr verzinst. Zum anderen wird ein weiterer Teil des Kaufpreises in Höhe von rund 200 Millionen Euro in ein Earn-out-ähnliches Instrument umgewandelt. Dadurch ist Bilfinger mit 49 Prozent am Wiederverkaufserlös von EQT beteiligt und partizipiert in entsprechender Höhe an der Entwicklung des veräußerten Geschäfts. Auf Konzernebene verbleibt vom Verkaufspreis ein Gewinn von rund 500 Millionen Euro in der Bilanz. „Mit dem Verkaufserlös werden wir uns im Industriebereich strategisch weiterentwickeln und unsere Geschäfte organisch und durch Zukäufe gezielt ausbauen. Wir stellen uns zudem transparenter und effizienter auf“, sagt Vorstandsvorsitzender Tom Blades. Bilfinger hat bei seiner Neuausrichtung Investitionen in Zukunftsfelder im Blick - beispielsweise im Bereich Digitalisierung. Das Unternehmen plant zudem, sich in Wachstumsmärkten wie Pharma oder Chemie stärker zu positionieren. Bilfinger konzentriert sich dabei auf Ingenieur- und Serviceleistungen. Im Zuge des laufenden Strategieprozesses wird die Wachstumsstrategie weiter präzisiert, sie soll im vierten Quartal vorgestellt werden. Im Zuge des Verkaufs wechselt Jochen Keysberg, der seit 2012 im Vorstand für dieses Segment zuständig war, zu EQT und übernimmt mit sofortiger Wirkung die Funktion des CEO für das neue Unternehmen.
Es gibt viel zu erzählen. Kommen Sie auf der Expo auf einen Kaffee vorbei und erfahren Sie mehr über unsere aktuellen Projekte in Berlin. www.simmoag.at/berlin
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Rubrik
FOCUS ON ARCHITECTURE AND TOP QUALITY CONSTRUCTION The private project developer S+B Gruppe AG will be presenting its projects at EXPO REAL 2016 from 4 – 6 October this year at the Neue Messe Munich. The developer team from S+B Gruppe explains why the focus in Vienna is on residential construction and why it is worth taking a look at Eastern Europe. VIENNA: Situated right alongside the New Danube with optimal links to the urban transport network a completely new type of quality living by water will develop over the next few years: the DANUBE FLATS residential area – a project by the S+B Gruppe in partnership with the Soravia Group which will involve a 150 m residential tower and a large terrace building with a total of 600 residential units. Development will take place at the site of the former Cineplexx cinema, close to the Vienna Reichsbrücke bridge and directly alongside the Donau City office and residential complex.
and ideal transport connections. A perfectly devised 26,000 m2 business location will be created here by 2018, leaving no wish unfulfilled. WARSAW: The kro.LEW.ska project is situated in the innermost business centre of the city, close to the Central Business District. Top quality real estate is being created here, with particular focus on functionality, design and quality. Office and business space will be developed over an area of 6,000 m², meeting the highest of standards and with a high quality façade as a finishing touch. S+B Gruppe AG, an international project developer in Vienna, Prague, Bucharest and Warsaw, has been implementing complex projects across Europe as an investor and general contractor for over 30 years. The team specialises in the planning, construction management, commercial management and marketing of high quality construction projects. Numerous large-scale projects are currently being developed across Central and Eastern Europe. Real estate offering 1,000,000 m² of usable space has been created with an investment volume of over 3 billion euros.
PRAGUE: Close to the historic centre of Prague, the S+B Gruppe is developing high quality office and business space with its TRIMARAN and ELEMENT projects. This ideal location in Prague’s 4th business district impresses in particular with its optimal visibility, numerous infrastructural facilities nearby www.sb-gruppe.at
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ImmoFokus | XXX 2016
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XXX 2016 | ImmoFokus
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Wirtschaftsstandort Österreich
Abgesandelt und ramponiert Faktencheck. „Österreich ist abgesandelt und ramponiert!“ Dass sein Sager drei Jahre lang in aller Munde bleiben würde, damit hat Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer, nicht gerechnet, als er 2013 in Alpbach seiner Wut Luft machte. Doch hat er recht?
Ö „Der Osten der EU hat seinen Abstand zu Westeuropa beinahe aufgeholt. Vor allem im Ausbildungsgrad der jungen Leute stehen sie (Ost-EU-Staaten) uns um nichts mehr nach.“ Marcus Scheiblecker, WIFO
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ImmoFokus | Herbst 2016
sterreich musste in den letzten Jahren den Gürtel deutlich enger schnallen. Seit dem Jahr 2011 liegt das Gesamtwirtschaftswachstum jährlich unter einem Prozent, damit kommt Österreich nur mehr auf Platz 15 in der Eurozone. Auch das Wachstum der Konsumausgaben und der Investitionen fiel in den letzten Jahren zurück und blieb in vielen Fällen unter den Erwartungen; einzig der Außenhandel hielt mit vier Prozent Wachstum im Jahr 2015 den Kurs. Allerdings tut sich ein Licht am Ende des Tunnels auf und nach einer längeren Stagnationsphase scheint es, als ob Österreich der Anschluss an seine Euro-Partner wieder gelingen würde. Für das Jahr 2016 erwartet die ÖNB ein BIP-Wachstum von 1,6 Prozent und auch die Konsumausgaben und die Investitionen sollen kräftig anziehen (2,0 Prozent; 3,2 Prozent). Das WIFO kommt, laut Marcus Scheiblecker, dem Kopf hinter den neuen WIFO Wachstumsprognosen, welche Ende September öffentlich präsentiert werden sollen, auf ähnliche Zahlen. „Wir sehen ein BIP-Wachstum von 1,6 Prozent als durchaus realistisch an und würden im Bereich der Bruttoeinlageninvestitionen sogar etwas optimistischer prognostizieren.“
Weitaus besser sieht es für Österreich im Bereich Innovation und Forschung aus. Der jährlich erscheinende Bericht der Beratungsfirma Deloitte „Deloitte Radar 2016“ stellt Österreich ein gutes Zeugnis im Bereich „Innovation, Forschung und Technologie“ aus. Dass die Richtung stimmt, bestätigt auch der „Global Innovation Index 2016“ (INSEAD), in dessen Ranking Österreich um zwei Plätze besser abschneidet (Platz 18) als noch im Jahr davor (20). Besonders positiv wird von beiden Berichten die Forschungsquote von drei Prozent hervorgehoben, die in dieser Höhe Euro-weit den Spitzenplatz besetzt. Auch als F&E (Forschung & Entwicklung) Standort macht Österreich von sich hören. Mit einer Quote von 16,4 Prozent an Auslandsinvestitionen im F&E-Bereich steht der heimische Standort ebenfalls auf dem ersten Platz im europäischen Vergleich. Hervorgestrichen werden außerdem die Änderungen im Neugründungs-Förderungsgesetz und die „Gründungsland-Strategie“ des BMWFW mit dem ambitionierten Ziel, in den nächsten drei Jahren 50.000 Neugründungen in Österreich zu schaffen.
Fotos: AK-Wien
Autor: Jakob Kramar-Schmid
Nachholbedarf gibt es im Bereich der Digitalisierung. Hier fällt Österreich, wie der „Deloitte CIO Survey 2015“ aufzeigt, international im Ranking zurück. Auch die Innovationsbereitschaft der Unternehmen schwächelt im Vergleich zu anderen Ländern, woran, laut der Studie, unter anderem die österreichischen Datenschutzvorgaben schuld sein sollen; außerdem fehlt es weiterhin an Risikokapital und geeigneten Rahmenbedingungen, um solches effektiv einzusetzen. „Tor zum Osten“?
Im Bereich der Infrastruktur kann Österreich immer noch punkten und landet im weltweiten Spitzenfeld. Im „World Competitiveness Yearbook 2016“ (IMD-Ranking) landet der heimische Standort auf Platz 12. Auch der „Deloitte Radar 2016“ bestätigt die Topqualität des heimischen Straßen-, Bahnund Mobilfunknetzes und reiht Österreich sogar im Bereich Infrastruktur unter die Top-10 der Welt ein. Vor allem die effiziente Energieversorgung, die einen hohen Anteil an erneuerbarer Energie aufweist, wird positiv hervorgehoben: Beispielsweise müssen Konsumenten jährlich nur mit 33 Minuten ungeplanter Nichtverfügbarkeit der Stromversorgung rechnen, womit Österreich auf Platz vier der EU-Länder liegt.
Allerdings hat der heimische Standort den Ausbau seiner Infrastruktur in den letzten Jahren in einigen Bereichen auch vernachlässigt – Projekte wie der Brennerbasistunnel oder der Donaukorridor harren einer Erledigung. Ein großer Minuspunkt ist auch die oft beschworene Breitbandinitiative, die viel zu langsam in die Gänge kommt. Sein geografisches Potenzial nutzt Österreich aber immer noch gut. Der heimische Standort gilt immer noch als stabiles Sprungbrett für Aktivitäten in Osteuropa, was sich in den Firmenansiedlungen widerspiegelt: 16.000 bereits existierende Joint-Ventures und rund 1.000 Osteuropa-Koordinationszentralen internationaler Konzerne schaffen ein fruchtbares Know-how-Umfeld für CEE-Aktivitäten. „Die Aufholjagd ist allerdings vorüber“, prognostiziert Marcus Scheiblecker nüchtern: „Der Osten der EU hat seinen Abstand zu Westeuropa beinahe aufgeholt. Vor allem im Ausbildungsgrad der jungen Leute stehen sie (Ost-EU-Staaten) uns um nichts mehr nach.“ Lebensqualität
gute Abschneiden des heimischen Standortes ist weiterhin ein hoher materieller Wohlstand. Die Netto-Kaufkraft von Herr und Frau Österreicher liegt bei 20.396 Euro und damit immer noch 28 Prozent über dem EU-Schnitt. Schwachpunkt ist die Gesundheitsversorgung – nicht wegen der Qualität, sondern wegen der laut OECD ineffizienten und teuren Strukturen sowie des starken Fokus auf stationäre Behandlung. Auf die Zufriedenheit mit dem heimischen Gesundheitssystem hat diese Kritik allerdings keinen Einfluss. Laut dem „Gesundheitsbarometer 2016“ sind 85 Prozent der Österreicher mit dem System „sehr zufrieden“. Als Begründung wird der leichte Zugang zum heimischen System und die hohe Bettenzahl (7,7 Spitalsbetten pro 1.000 Einwohner) angeführt. Außergewöhnlich gut schneiden die heimischen Ballungsräume im internationalen Vergleich ab. Nicht nur Wien – das sich weiterhin die Stadt mit der weltweit höchsten Lebensqualität nennen darf – macht immer wieder von sich hören, sondern auch Graz, Innsbruck und Salzburg.
Den Titel „Insel der Seeligen“ verteidigt Österreich weiterhin erfolgreich und punktet hier in allen Rankings. Hauptgrund für das
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Wirtschaftsstandort Österreich
„Es gibt jährlich hunderte erfolgreiche Kollektiv-verhandlungen. Diese Erfolge werden als selbstverständlich gesehen, das macht es sehr schwer, die Sozialpartnerschaft öffentlich zu bewerben.“ Markus Marterbauer, AK-Wien
Einen weiteren Pluspunkt verdient sich Österreich im Bereich „Sicherheit“. Der „Global Peace Index 2016“ reiht Österreich weiterhin als drittsicherstes Land der Welt ein. Nicht nur aufgrund seiner verfassungsgebenden Neutralität und seiner politischen Stabilität punktet Österreich in den Rankings, sondern auch soziale Sicherheit ist ein Motor für die gute Platzierung. Als Beispiel gilt hier das Modell der „Sozialpartnerschaft“, das weltweite Anerkennung findet: Das „World Competitiveness Yearbook 2016“ reiht Österreich auf Platz 5 im Ranking „Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeit-
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nehmer“. In kaum einem Land wird weniger gestreikt als in Österreich. Zwei Streiktage pro Jahr je 1.000 Beschäftigte weist der Index auf, nur in der Schweiz wird noch weniger gestreikt. „Die Sozialpartnerschaft funktioniert vor allem unter der Wahrnehmungsschwelle sehr gut“, meint der AK-Wien-Experte. „Es gibt jährlich hunderte erfolgreiche Kollektivverhandlungen und diese Erfolge werden als selbstverständlich gesehen, das macht es sehr schwer, die Sozialpartnerschaft öffentlich zu bewerben.“ Erschwernisse
Hier kann – und muss – Österreich seine Standortqualität deutlich heben. International vergleichende Berichte und Rankings zeigen klar: Die übermäßige Bürokratisierung ist ein Hemmschuh für das österreichische Wirtschaftswachstum. Im „Wirtschaftsbarometer 2016“ der WKO geben 57 Prozent der befragten Unternehmer an, dass eine massive
Verwaltungsvereinfachung notwendig wäre, um Investitionen anzustoßen. Weitere 52 Prozent meinen, dass die Verwaltungskosten eine Bremse darstellen. Tatsächlich liegen die ProKopf-Verwaltungskosten in Österreich bei 1.270 Euro laut den aktuellen Eurostat-Zahlen und damit 50 Prozent über dem EU-Schnitt! Obwohl das Problem politisch erkannt wurde, harren bereits ausgearbeitete Gegenmaßnahmen immer noch einer gesetzlichen Umsetzung. Ein weiteres Manko im internationalen Standortwettbewerb ist die hohe Steuerbelastung. Laut dem „Deloitte Radar 2016“ liegt Österreich bei der Körperschaftssteuer zwar im europäischen Durchschnitt, doch die hohen Lohnnebenkosten – immerhin 49,4 Prozent – sind das größte Problem am heimischen Standort. Dazu kommen schwer durchschaubare steuerliche Ausnahmebestimmungen. n Foto: WIFO
„Ich habe immer wieder in Studien die Erfahrung gemacht, dass Großunternehmer sich sehr genau ansehen, wie es um die Lebensqualität an einem Standort steht“, betont Markus Marterbauer von der AK-Wien: „Öffentlicher Nahverkehr spielt hier zum Beispiel eine ganz essenzielle Rolle.“
Austria in international location rankings Word Competitiveness Scoreboard Austria
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Quelle: http://www.imd.org/wcc/news-wcy-ranking/ (19.September 2016; 61 countries)
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Quelle: Global_Competitiveness_Report_2015-2016.pdf (19.September 2016; 140 countries)
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Quelle: http://www.heritage.org/index/ranking, (19.September 2016; 178 countries)
Economic Freedom of the World Austria
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Quelle: http://www.freetheworld.com/reports.html, (19.September; 157 countries)
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Wirtschaftsstandort Österreich
Kapitalmarkt kapital! Zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes braucht es Wachstum. Dieses garantiere ein gut funktionierender Kapitalmarkt. Wirtschaftsforscher Christian Keuschnigg nennt in seiner jüngsten Studie zehn Punkte, wie man den rot-weiß-roten Finanzplatz in Schwung bringt. Autor: Franziska Kirchner
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it entsprechenden Kapitalmarktreformen könnte Österreichs Wirtschaft bis 2030 deutlich stärker wachsen. „Wenn Österreich über 15 Jahre um 0,5 Prozent schneller wächst als der Durchschnitt der Eurozone, könnten die kumulativen Wachstumsgewinne das Bruttoinlandsprodukt 2030 relativ zur Eurozone um acht Prozent steigern“, berechnet Christian Keuschnigg, Universität St. Gallen und Wirtschaftspolitisches Zentrum Wien. Denn: „Um Arbeitsplätze zu schaffen braucht es Investitionen. Dafür benötigt es Finanzierungen, die ein wettbewerbsfähiger Finanzmarkt sicherstellt“, so der Wirtschaftsprofessor. In seiner jüngsten Studie im Auftrag der Initiative „Finanzplatz Österreich“ nennt er zehn Punkte, die den heimischen Kapitalmarkt nach vorne bringen könnten. Sie betreffen die Bereiche Regulierung, Besteuerung und institutionelle Reformen:
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1.) Eine verbesserte Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung der Banken und die Umsetzung der Baselregulierung, um die Institute für Krisen fit zu machen. Viel sei hier schon getan worden. 2.) Vollendung der Bankenunion mit einer einheitlichen Aufsicht und einer harmonisierten Einlagensicherung. „Damit trägt der Bankensektor die gesellschaftlichen Kosten seiner Bankgeschäfte künftig auch selbst“, so Keuschnigg. 3.) Österreich brauche nicht noch rigidere Eigenkapitalanforderungen und strengere Vorschriften für die Neukreditvergabe, als sie die EU ohnedies einfordere, mahnt der Finanzexperte. Das gefährde die Wettbewerbsfähigkeit. 4.) Abschaffung von Lenkungssteuern wie die Stabilitäts- beziehungsweise Bankenabgabe. Sie sei kontraproduktiv. Die Regulierungen
„Ohne einen funktionierenden Kapitalmarkt gibt es keine Investitionen. Ohne Investitionen kein Wachstum.“ hätten ohnedies einen Lenkungseffekt. Keuschnigg begrüßt, dass die Regierung die Abgabe mit 2017 von 640 auf 100 Millionen Euro pro Jahr reduziert. „Was schmerzt, ist allerdings die hohe einmalige Abschlagzahlung von einer Milliarde Euro, die die Banken aufbringen müssen“, beklagt Franz Rudorfer, Geschäftsführer der Bundessparte Bank und Versicherung der Wirtschaftskammer (WKO). 5.) Man dürfe nicht, wie es die Unternehmensbesteuerung derzeit macht, Fremdkapital steuerlich bevorzugen: Zinsen auf Fremdkapital sind steuerlich abzugsfähig, Kosten des Eigenkapitals nicht. 6.) Riskante Anlagen wie Aktien und Unternehmensbeteiligungen werden derzeit steuerlich diskriminiert. Damit Anleger Risiko eingehen, sollte man Verluste an der Börse oder bei Beteiligungen voll ausgleichen und auch vortragen können. 7.) Moderater Ausbau der kapitalgedeckten Pensionsvorsorge (zweite und dritte Säule) Das würde die Wiener Börse mit neuem Kapital befeuern, sie auch für große institutionelle Investoren wie Pensionskassen attraktiv machen. 8.) Mehr Investorenschutz, um das Vertrauen der privaten Anleger zurückzugewinnen. 9.) Privates Beteiligungskapital sollte ebenso forciert werden wie Technologietransfer und Gründungen, denen oft zu viele bürokratischen Steine in den Weg gelegt würden. Gerade junge Technologieunternehmen brauchen Wagniskapital. 10.) Mehr Finanzschulung für Privatanleger. Gerade in der Niedrigzinsphase müsse man für eine bessere Ertrags- und Risikomischung die Österreicher über Alternativen zum Sparbuch informieren.
Fotos: Fotolia
Ein robuster Finanzsektor federe zudem Risken besser ab, betont der Wirtschaftsprofessor. Auch könne er Konjunkturschwankungen glätten. Rezessionen könnten um ein bis zwei Prozent milder ausfallen.
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Wirtschaftsstandort Österreich
Gefahr einer Immobilienblase? Wie gesund ist der österreichische Immobilienmarkt? Wie sinnvoll ist die Wohnbauförderung? ImmoFokus erkundigte sich beim Wirtschaftsforscher Christian Keuschnigg.
Österreichs Privathaushalte verwenden ihre Bankkredite zu 64 Prozent für Immobilienkäufe. Wie groß ist die Gefahr einer Immobilienblase in Österreich? Könnten bei einem Anstieg der Zinsen die Wohnkredite wie schon 2007/2008 eine neuerliche Finanzkrise auslösen? Christian Keuschnigg: Immobilienblasen sind grundsätzlich eine Gefahr für das Finanzsystem, aber die letzte Krise ist nicht von Österreich ausgegangen. Es mag in Wien gewisse Anzeichen für eine Immobilienpreisblase geben, aber nicht in einem Ausmaß, das bei solider Finanzierung nicht weggesteckt werden könnte. Außerdem ist es schwer auseinanderzuhalten, ob ein Preisanstieg auf optimistischem Überschwang mit Blasenbildung beruht oder eben eine Knappheit im Angebot widerspiegelt. Insgesamt sehe ich aber hier in Österreich kein besonderes Problem. Viel wichtiger ist, dass Haushalte, Unternehmen und Banken solide mit genügend Eigenmitteln finanziert sind. Die Haushalte müssen genügend Eigenmittel ansparen, damit die Kredite für den verbleibenden Teil auch in schwierigen Zeiten tragbar bleiben. Welche Bedeutung hat die Börse für den Wohnbau? Wie groß ist die Bedeutung? >> Die Börse kommt für große Unternehmen in Frage, um sich von neuen Investoren Eigenkapital zu beschaffen oder Anleihen als Alternative zum Bankkredit aufzunehmen. Das ist auch eine Finanzierungsmöglichkeit für große Immobiliengesellschaften und Unternehmen der Bauwirtschaft als Anbieter auf dem Wohnungs- und Immobilienmarkt, die man stärker kultivieren sollte. Könnte man sich damit Wohnbauförderung ersparen? >> Wohnbauförderung soll eher ein Finanzierungsproblem auf der Nachfrageseite lösen, indem man damit die Wohnungen etwas verbilligt. Mehr Markt wäre aber besser anstatt mehr Subventionen. Der Staat sollte die Mietpreisdeckelung aufgeben, damit private Wohnbauinvestitionen sich besser rentieren. Mietpreissteigerungen sind notwendig, um Knappheit anzuzeigen und damit an die Privatwirtschaft ein Investitionssignal auszusenden. Es ist besser, den ärmeren Haushalten höhere Einkommenszuschüsse zu zahlen, um ihre reale Kaufkraft zu erhalten, wenn die Mietpreise steigen. Preiseingriffe richten mehr Schaden an, als sie nützen. Sie dienen der Umverteilung... >> Umverteilen tut man ganz gezielt und daher treffgenauer und sparsamer mit dem SteuerTransfer-Mechanismus, damit die Unterstützung wirklich dort ankommt, wo sie am dringendsten gebraucht wird.
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„Innovative Länder brauchen ein hochentwickeltes Finanzsystem.“
KLEINER FINANZPLATZ ÖSTERREICH IN ZAHLEN
• Der Wert aller Aktiva am Finanzplatz Österreich beträgt das Fünffache des Bruttoinlandsprodukts (469 Prozent). Ähnliche Bedeutung hat der Kapitalmarkt in Deutschland (463 Prozent). Das ist aber deutlich unter dem Durchschnitt der Eurozone (624 Prozent). In den Niederlanden betragen die Aktiva das Vierzehnfache des BIP. 27 Prozent der Finanzaktiva der gesamten Europäischen Union (EU 28) vereint Großbritannien. • Das Finanzvermögen der Österreicher lag 2014 mit 593 Milliarden Euro bei 180 Prozent des BIP, in der Eurozone sind es 209 Prozent. • Von den vermögendsten fünf Prozent der Haushalte halten 68 Prozent Unternehmensbeteiligungen, von der ärmsten Bevölkerungshälfte nur zwei Prozent. • Österreichs Kleinunternehmen finanzieren sich zu 43 Prozent mit Bankkrediten, Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern nur zu 11 Prozent. Sie haben Zugang zum Kapitalmarkt, die Eigenkapitalquote nimmt mit der Größe zu. • Die Bilanzsumme des österreichischen Bankensektors liegt bei 288 Prozent, in Deutschland bei 268 Prozent, in der Schweiz bei 461 Prozent, in den USA nur bei 88 Prozent des BIP. • Die Bankaktiva bestehen in Österreich zu 74 Prozent aus Forderungen für ausstehende Kredite. Der Anteil der notleidenden Kredite lag 2015 bei 6,9 Prozent (EU-Schnitt bei 5,8 Prozent) . • Die Kreditzinsen liegen seit mehr als einem Jahrzehnt teilweise um mehr als einen Prozentpunkt unter dem Schnitt der Eurozone. • Die Eigenkapitalquote der Banken stieg von 2008 auf 2015 von 7,7 auf 11,6 Prozent. Der EU-Schnitt liegt bei 15 Prozent. • Die Versicherungen verwalten Aktiva in der Höhe von 42 Prozent des BIP, davon fallen 5,6 Prozent auf Pensionskassen. In der EU sind die Pensionskassen mehr als dreimal so groß. In Dänemark verwalten sie 72 Prozent des BIP. • Die Börsenkapitalisierung liegt in Österreich mit 26 Prozent des BIP weit unter dem Schnitt der Eurozone (59 Prozent).
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70 Jahre Österreichischer Haus- und Grundbesitzerbund! Kommentar: Martin Prunbauer Präsident des Österreichischen Haus- und Grundbesitzerbundes (ÖHGB)
n Im Frühjahr 1945 glich Wien wie auch eine Reihe anderer Städte in Österreich einem Trümmerfeld. Am 13. Mai 1945 erschien im „Neues Österreich“ ein Bericht über die Kriegsschäden in Wien: „Rund ein Viertel der Wiener Wohnhäuser, ungerechnet der übrigen Bauten, ist entweder völlig zerstört oder beschädigt. Zehntausende Wohnungen sind vollständig vernichtet.“ In der Folge war Österreich intensiv mit der Beseitigung der katastrophalen Folgewirkungen des zweiten Weltkriegs beschäftigt. Viele der durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogenen Häuser wurden mit Fleiß und vereinten Kräften aufgebaut, um den Menschen wieder ein Dach über dem Kopf zu bieten. Nicht minder erfolgreich waren die dem Wiederaufbau folgenden Jahre: Es galt, den Hausbestand zu erhalten, das Wohnungsangebot durch Neubau zu erhöhen, aber auch Wohnungen und Häuser den stetig steigenden Erfordernissen für einen angemessenen Lebensstandard anzupassen und dorthin zu führen, wo Österreich heute steht: Das vielgerühmte Orts- und Stadtbild, welches jährlich Magnet für tausende Touristenströme bildet und die hohe Lebensqualität in unserem Land ist unbestritten zu einem Großteil auf das Engagement privater Eigentümer zurückzuführen. Die Bedingungen und Umstände, unter denen private Eigentümer in den vergangenen Jahren Investitionen in den Hausbesitz tätigten, gestalteten sich unter Zugrundelegung der zur Verfügung stehenden Mittel und Möglichkeiten und abhängig von den jeweiligen rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen. Der aufgrund von Notsituationen ins Leben gerufene Mieterschutz sowie diverse Mietpreisbegrenzungen erwiesen sich dabei als maßgebliche Investitionshürden. Sukzessive steuerliche Verschlechterungen - zuletzt die
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zum Großteil auf dem Rücken der Immobilieneigentümer finanzierte Steuerreform - stellen mehr denn je Belastungsproben für das Überleben privater Haus- und Wohnungseigentümer dar und entpuppen sich zudem als erhebliche Marktbremse. Die unmittelbar nach Kriegsende vorherrschenden schwierigen Umstände waren ein Grund, warum sich im Jahr 1946 die in den einzelnen Bundesländern ansässigen Haus- und Grundbesitzerverbände zu einem österreichweiten Dachverband, dem Österreichischen Haus- und Grundbesitzerbund, zusammenschlossen. Seit diesen schicksalshaften Krisenzeiten sind nun 70 Jahre vergangen. Wie ich meine, ein passender Anlass für den Verband, einen Rückblick zu tätigen, aber auch einen Ausblick in die Zukunft vorzunehmen: Haus- und Wohnungseigentümer können zu Recht stolz und mit gesundem Selbstvertrauen auf die von ihnen erbrachten Leistungen blicken. Die private Immobilienwirtschaft ist ein wichtiger und verlässlicher Konjunkturmotor für die heimische Politik und Wirtschaft. Investitionen schaffen kontinuierlich Arbeitsplätze und unterstützen vornehmlich die lokale Wirtschaft aus dem Bau- und Baunebengewerbe. Von den positiven Einflüssen auf die Umwelt und einem ansehnlichen Orts- und Stadtbild ganz zu schweigen. Um den künftigen Herausforderungen positiv zu begegnen, müssen im Wohn- und Baurecht sowie im Steuerrecht von der Politik Rahmenbedingungen geschaffen werden, welche die ins Stocken geratenen Investitionen in unserem Land wieder ankurbeln. Das ist eine große Chance für die Politik, die Immobilienwirtschaft, Vermieter und Mieter – man muss sie nur zu nutzen!
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Dicht gefüllte Pipeline Expansion. Mit Bruno Ettenauer hat sich PEMA-Chef Markus Schafferer einen Kenner der Wiener Szene als Verstärkung ins Boot geholt, verrät er im Interview mit dem ImmoFokus. Das Gespräch führte: Michael Neubauer
Wie sind Sie in die Immobilienwirtschaft gekommen? Markus Schafferer: Durch Zufall. Ich habe mein Jurastudium durch Kunsthandel im Hochpreissegment finanziert. Da war ich sehr viel in der Schweiz, in Norditalien, Südtirol und natürlich auch in Österreich unterwegs. Kunst ist ein sehr intimes Gebiet. Aus dem Geschäft heraus haben sich auch Freundschafen entwickelt. Um 2001/2002 haben wir begonnen, gemeinsam Immobilien, zuerst in Ungarn, dann in Tschechien und Ostdeutschland – hier vor allem in Leipzig – zu kaufen und zu verkaufen. Wir haben ausschließlich in Häuser in zentralen Lagen investiert.
„Der Kauf des PORR-Towers war ein absolut gelungenes Einstiegsprojekt in den Wiener Markt.“
So um 2004/2005 ist die Idee immer konkreter geworden, selbst ins Development einzusteigen. In Deutschland war das zu diesem Zeitpunkt ein Bombengeschäft. Dadurch hat sich auch die Gründung der PEMA ergeben. Aktuell liegt unser Projektvolumen bei 750 Millionen Euro. Dazu kommen noch ein paar hundert Millionen Euro, die wir für Stiftungen verwalten dürfen. Warum haben Sie nicht Kunst studiert? >> Kunst ist nach wie vor mein Hobby. Ich sammle sehr gerne. Momentan eher moderne Kunst, aber auch Zeitgenössisches…
PEMA – woher kommt der Name? Hat er eine tiefere Bedeutung? >> PEMA ist ein rein kreativer Name, er hat keinen Hintergrund. Wo sehen Sie den USP gegenüber Ihren Mitbewerbern? >> Wir versuchen, schlank zu bleiben – und kaufen Dienstleistungen zu. Dadurch können wir rasch reagieren. Kurze Entscheidungswege halte ich für einen ganz wesentlichen Erfolgsfaktor in einem Unternehmen. Wir sind als Know-how-Träger breit aufgestellt. Wie wichtig ist Ihnen Kunst am Bau? >> Wir wollen mit unseren Projekten einen urbanistischen Mehrwert für die Stadtentwicklung leisten. Das ist sicher ein kreativer Input. Am Areal Amraser Straße in unmittelbarer Nachbarschaft zu „Headline“ errichten wir auf knapp 19.000 Quadratmetern Fläche mit dem PEMA 2 ein ebenfalls 50 Meter hohes multifunktionales Geschäfts- und Wohngebäude. Im Sockel entsteht auf über 4.000 Quadratmetern die neue Stadtbibliothek von Innsbruck. Die Stadt Innsbruck hat diese Fläche um über 16 Millionen Euro von der PEMA-Gruppe gekauft. Im Turm – er soll Mitte 2018 fertiggestellt sein – entstehen 173 Studentenwohnungen, die etagenweise an Großinvestoren verkauft werden. Bei der Planung war
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Andreas Braun – langjähriger Geschäftsführer der von André Heller geplanten Swarovski Kristallwelten und bis Mitte der 1990er-Jahre Chef der Tirol Werbung – mit an Bord.
Wie hoch sind die Investitionskosten für das P3? >> Wir investieren an diesem Standort über 45 Millionen Euro.
Es ist unser erklärtes Ziel, immer etwas Besonderes zu schaffen. Die Standorte vom PEMA-1Turm „Headline“, dem ersten Hochhaus in der Innsbrucker Innenstadt seit den Olympischen Spielen 1976, und P2 waren vor unseren Investments Schandflecke. Jetzt sind bzw. werden diese Plätze eine Bereicherung für die Stadt. Dasselbe haben wir mit unserem Projekt P3 vor. Der Baubeginn für das P3 ist für Sommer, spätestens Herbst kommenden Jahres geplant. Das Gebäude wird eine Fläche von ca. 15.000 Quadratmetern haben. Wir haben bereits einen Architekturwettbewerb für eine Fläche von über 15.000 Quadratmetern ausgeschrieben. Mit der Motel-One-Gruppe ist auch der größte Ankermieter für diesen Standort beim Innsbrucker Hauptbahnhof fix. Geplant ist ein Hotel mit über 250 Zimmern.
Die PEMA-Gruppe ist auch mit über 30 Prozent am Outlet Center Brenner beteiligt … >> Ein 44 Millionen Euro Projekt direkt an der alten Grenze zwischen Österreich und Italien. Das Outlet Center, in dem 60 internationale Marken angesiedelt sind, entwickelt sich ausgezeichnet. Das Thema Grenzkontrollen am Brenner ist ja vorerst vom Tisch … >> Gott sei Dank. Generell sind wir mit der Entwicklung zufrieden. Dass die Politik in dieser speziellen Zeit besondere Maßnahmen treffen muss, verstehe ich natürlich auch. Als überzeugter Europäer und Tiroler hoffe ich, dass das auch so bleibt.
„Wir sind wesentlich konservativer als andere Investoren – und das ist gut so.“
In Wien wurde die PEMA-Gruppe erstmals 2014 durch den Kauf des PORR-Headquarters aktiv … >> Der Kauf des PORR-Towers war ein absolut gelungenes Einstiegsprojekt in den Wiener Markt. Beim Kauf hat die PORR den Mietvertrag bis zum Jahr 2030 verlängert. Erst kürzlich haben wir unsere Beteiligung am Tower an die Familienstiftung des ehemaligen Kika/LeinerChefs Herbert Koch verkauft. Ich sehe Wien neben Tirol als zweiten wichtigen Standort für die PEMA. Um diesen Markt besser bearbeiten zu können, haben wir uns erst kürzlich verstärkt. Ich bin stolz, dass mit dem Ex-CA Immo Chef Bruno Ettenauer einer der anerkanntesten Manager der Branche uns künftig federführend unterstützt, die PEMAGruppe in Wien noch besser zu positionieren und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Da derzeit der Markt sehr umworben ist, werden wir aber nur dort einkaufen, wo wir eine Phantasie für einen Mehrwert für die Projektentwicklung sehen. Wir kaufen nicht – wie viele andere – um das Rad am Laufen zu halten. Diesen Stress haben wir nicht. Können Sie etwas über konkrete Pläne verraten? >> Wir werden in den nächsten vier Wochen nach der Expo Real bekannt geben, welches Projekt wir in Wien machen werden. Details kann und darf ich hier nicht verraten. Aber Sie können sicher sein – es wird etwas Großes. Keine Chance auf ein kleines Detail? >> Keine Chance.
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Was zeichnet aus Ihrer Sicht eine gelungene Projektentwicklung aus? >> Wenn wir ein neues Projekt in Angriff nehmen, ist es uns besonders wichtig, eine moderne und kreative architektonische Lösung zu schaffen, die unseren hohen ästhetischen Ansprüchen gerecht wird. Erfolgreich ist eine Immobilienentwicklung aus meiner Sicht, wenn nach der Fertigstellung eines Gebäudes ein Mehrwert für die Mieter, die Investoren und die Bürger am jeweiligen Standort realisiert wurde. Für das Headline-Projekt wurde eine zehnjährige Anleihe mit 52,8 Millionen Euro aufgelegt. Sind weitere Anleihen geplant? >> Wir achten bei jedem Projekt auf eine transparente Finanzierung. Ein Umstand, den auch unsere Partner sehr schätzen. Grundsätzlich finanzieren wir mit mindestens 30
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bis 40 Prozent Eigenkapital. Der Rest kommt über Fremdfinanzierungen. Anleihen sind ein probates Mittel. Unsere zehnjährige Anleihe mit einem 3,75 Prozent Coupon hat ein Creditreform-Rating A+. Für uns war die Anleihe auch ein Test, um zu sehen, ob uns der Kapitalmarkt auch will oder nicht. Wir haben gute Erfahrungen gemacht. Es spricht nichts dagegen, dass wir auch in Zukunft auf das Finanzierungsinstrument Anleihen setzen. Sehen Sie die Gefahr einer Immobilienblase? >> Definitiv nicht. Wir unterlegen jede unserer Finanzierungen mit einem Eigenkapital von zumindest 30 bis 40 Prozent. Wir sind hier wesentlich konservativer als andere Investoren – und das ist gut so. n
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Advertorial
Schindler myPORT: die Zukunft bereits heute Innovationspionier Schindler - die intelligente Lösung für intelligente Städte. Schindler Geschäftsführer DI (FH) Peter Schnieper über die Produktneuheit myPORT.
Herr Schnieper, Schindler führt myPORT am österreichischen Markt ein? Worum geht es bei diesem Produkt? DI Peter Schnieper: Schindler myPORT ist eine Produkterweiterung der bereits in Österreich sehr stark etablierten Schindler PORT Technologie. Mit dieser Smartphone-basierten App kann man sich problemlos durch sämtliche Sicherheitsschranken eines modernen Gebäudes bewegen. Und das auf einem Level höchster Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit. Wie funktioniert dieses System im Detail? >> Sobald ein myPORT-Benutzer das Foyer betritt, wird er vom PORT System erkannt und erhält einen Code auf sein Smartphone. Nach Eingabe seines Pincodes oder einer biometrischen Erkennung kann der Besucher die Sicherheitsschranke passieren. Sicherheit auf
Der Park Tower in Zug (Schweiz) ist mit Schindler myPORT ausgestattet.
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dem Level von E-Banking ermöglicht die einwandfreie Identifizierung der Besucher bei sämtlichen Sicherheitsschranken im Gebäude. Türen werden automatisch aufgesperrt und zieloptimierte Aufzüge bereitgestellt. Dabei erlebt man eine absolute Bewegungsfreiheit im gesamten Büro- oder Wohnhaus. Was passiert mit Besuchern, die myPORT nicht installiert haben? >> Gastgeber können über das myPORT System Einladungen anfordern, die als Textmessage mit Link an den Besucher verschickt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieser die myPORT App installiert hat. Betritt der Besucher das Gebäude und klickt auf den zugesendeten Link, erhält er ein spezielles Video, das an der Pforte eingelesen wird. Diese farbverschlüsselten Videos können nicht kopiert werden.
DI (FH) Peter Schnieper, Schindler Österreich Geschäftsführer: Schindler befördert weltweit täglich über 1 Millarde Menschen.
Gleichzeitig bekommt der Gastgeber eine Textnachricht über die Ankunft des Besuchers und mit welchem Aufzug dieser eintreffen wird. Grenzenlose Kommunikation via Tablet und Handy von jedem beliebigen Ort.
Muss der Bewohner zwingend zu Hause sein, um die Tür zu öffnen oder die Einladung zu versenden? >> Die Kommunikation via Tablet und Handy zu den Terminals an der Garage, der Lobby oder Eingangstür kann von jedem beliebigen Ort erfolgen, egal ob von der Couch im Wohnzimmer, dem Büro oder sogar dem Urlaubsort. Dieses System wirkt auf den ersten Blick recht einfach? >> Was für den Nutzer äußerst einfach erscheint, basiert in Wirklichkeit auf einem Sicherheitssystem, das dem des E-Bankings ähnlich ist und höchsten Sicherheitsstandards entspricht. Dieses arbeitet mit einer Kombination aus Zeit, Gebäudetypologie und der Auswertung verschiedener Datenkanäle. Damit wird sichergestellt, dass der Besitzer des Smartphones auch tatsächlich die Berechtigung hat, sich im Gebäude aufzuhalten. Die Bewohner können Türen mit dem Smartphone öffnen oder auch den vorprogrammierten Aufzug rufen. Bewohner und Besucher können sich somit deutlich schneller und einfacher im Gebäude bewegen. All dies ist möglich, ohne das Smartphone aus der Tasche nehmen zu müssen.
Mit der Schindler myPORT Smartphone-App bewegen sich Bewohner sicher, problemlos und komfortabel durch sämtliche Sicherheitsschranken im Gebäude. Der Innovationspionier Schindler setzt hier neue Maßstäbe in den Bereichen Mobilität und Sicherheit.
Auch das neue Schindler Bürogebäude am Wienerberg wird mit myPORT ausgestattet.
Wieso ist myPORT von Schindler so besonders? >> MyPORT stellt die Erweiterung des bisherigen Transports dar, weil hier der vollständige Verkehrsfluss betrachtet wird. Nicht nur der Lift alleine steht nunmehr im Fokus, sondern der Bewegungsvorgang vom Betreten des Gebäudes bis zum Arbeitsplatz. Darüber hinaus spielt auch die Sicherheit eine wesentliche Rolle, denn die Aufzugssysteme übernehmen immer mehr die Funktionen einer Zutrittskontrolle. Gibt es bereits Referenzobjekte, die Schindler mit myPORT ausgestattet hat? >> Der 88 Meter hohe Park Tower im schweizerischen Zug ist eine aktuelle Referenz aus dem privaten Wohnbau, wo myPORT nicht nur für vertikale Mobilität, sondern auch für höchste Sicherheit sorgt.
Ist myPORT von Schindler nur für den privaten Wohnbau gedacht? >> Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und reichen vom Wohnhaus bis zum Bürogebäude. Weitere Objekte mit myPORT von Schindler finden Sie aktuell in Warschau, Ascona, Lugano, Hong Kong und bald in Wien. Aufzugshersteller sind somit zu Bewegungs- bzw. Transportspezialisten geworden. Der Horizont endet nicht beim Fahrstuhl, sondern betrachtet das gesamte Gebäude vom Eingang oder der Garage bis zum Wohnzimmer. Welche Bedeutung hat das Thema Forschung und Entwicklung bei Schindler? >> Der wichtigste Innovationstreiber bei Schindler ist die Forschung. Dabei geht es dem Unternehmen nicht nur um den schnellen Erfolg, sondern man strebt langfristig neue Konzepte an. Wir sind uns dabei sehr wohl bewusst, dass große Schritte auch ihre Zeit brauchen. In einem Golf finden sich Innovationen, die aus der Formel 1 gekommen sind. Das hat aber Jahre gedauert. Vielleicht geht das heute ein bisschen schneller. Die Ergebnisse des Solarflugzeuges Solar Impulse, dessen Weltumrundung wir unterstützt haben, werden sicher in unsere zukünftigen Entwicklungen einfließen.
Wieso investiert Schindler in die Produkte PORT oder myPORT? >> Innovative Firmen wie Schindler werden die Grenzen neu abstecken. Sie bedienen sich neuer Technologien oder betrachten Aufzüge nicht mehr alleine als geschlossenes System. Auf jeden Fall müssen Aufzugsysteme smarter und intelligenter werden. Da geht es um Zutrittskontrollen, Sicherheit und Effizienz. Auch das Thema Datentransfer wird eine Rolle spielen. Das ist schon jetzt bei unseren Verkehrsmanagementsystemen PORT und myPORT der Fall. Deshalb investieren wir in Forschung. Es gilt also bereits heute zu entscheiden, ob wir die Zukunft mitgestalten wollen oder nur zusehen werden. Schindler hat sich dafür entschieden, schon heute zukunftsprägend zu sein. n
www.schindler.at
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Entgeltliche Einschaltung
ROSENHÖFE Die Rosenhöfe in Graz wurden nach den Plänen von Gangoly & Kristiner Architekten ZT GmbH errichtet. Foto: Alexander Gebetsroither
ARE baut auf Wohnungen Bis 2020 investiert die ARE Austrian Real Estate rund zwei Milliarden Euro in den heimischen Wohnbau. Damit entstehen bis zu 10.000 neue Wohnungen für ganz Österreich.
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m Vorjahr startete der ARE Konzern eine Wohnbauinitiative im Umfang von rund zwei Milliarden Euro. Bis 2020 bringt das Unternehmen gemeinsam mit unterschiedlichen Geschäftspartnern der Immobilienwirtschaft bis zu 6.000 neue Mietwohnungen und 4.000 Eigentumswohnungen in Bau. Mit der Wohnbauinitiative wird dringend benötigter Wohnraum geschaffen und ein wichtiger wirtschaftlicher Impuls gesetzt. Eineinhalb Jahre nach dem Startschuss fällt die Zwischenbilanz erfreulich aus: Mehrere hundert Wohnungen wurden bereits an die neuen Mieter oder Eigentümer übergeben. Darunter das MILESTONE Studentenapartmenthaus in Graz, die Seniorenresidenz Mödling sowie die Wohnhäuser "Rosenhöfe" in Graz, "Wohndelta Alte Donau" und "M²" in Wien. Der Löwenanteil des Programms steht aber noch bevor. Die Projektpipeline ist prall gefüllt.Im Frühjahr 2017 starten die Bauarbeiten für das Hochhaus-Ensemble "TrIIIple" in Wien Landstraße nach den Plänen von Henke Schreieck. Gemeinsam mit der Soravia Group errichtet die auf Projektentwicklungen spezialisierte ARE
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DEVELOPMENT drei Wohntürme mit rund 500 Eigentums-, Miet- und Vorsorgewohnungen. Zusätzlich ist ein Bürohochhaus mit rund 12.000 Quadratmetern geplant. Mit TrIIIple entsteht eine ganz neue Qualität für die stressfreie Verbindung von Wohnen, Arbeiten und Leben. Davon profitieren nicht nur die zukünftigen Bewohner, sondern das gesamte Umfeld. Denn allein rund zehn Millionen Euro werden in die Erweiterung der bestehenden Infrastruktur, wie zum Beispiel den Ausbau des Kindergarten- und Schulangebots, sowie die Verbesserung des Verkehrskonzepts investiert. Läuft alles plangemäß, ziehen die ersten Bewohner 2020 ein. Ein weiteres Stadtentwicklungsprojekt setzt die ARE DEVELOPMENT gemeinsam mit PREMIUM Immobilien um. Ab Frühjahr 2017 beginnen an der Erdberger Lände 36 - 38 die Bauarbeiten für rund 800 freifinanzierte Miet- und Eigentumswohnungen samt 7.000 Quadratmetern Parkanlage. Die neue Nutzung des rund 3,1 Hektar großen Projektareals bringt für die Anrainer des Stadtteils positive Impulse. So ist künftig über einen Fußgänger- und Radweg ein direkter Zugang zum Naherholungsgebiet
Donaukanal sichergestellt. Darüber hinaus sind ein Kindergarten und ein Supermarkt auf dem Areal vorgesehen. Laut derzeitigem Planungsstand erfolgt die Fertigstellung 2020. Neben der Entwicklung ganzer Stadtteile setzt die ARE auch eine Vielzahl kleinerer Projekte um. So errichten ARE DEVELOPMENT und Raiffeisen evolution bis 2019 am Grazer Hilmteich bis zu 24 Eigentumswohnungen. Viel Grün mitten in der Stadt verspricht auch das ARE Projekt in Klagenfurt am Wörthersee. Ab Frühjahr 2017 entstehen in der Enzenbergstraße 91 Wohnungen sowie rund 600 Quadratmeter Geschäftsfläche. Fast zeitgleich fahren in der Wiener Engerthstraße die Bagger auf. Dort wird eine Mietwohnanlage samt Kindergarten mit 162 Wohnungen errichtet. Voraussichtlich noch 2016 erfolgt ein Baustart in Wien Neubau. In der Seiden- bzw. Schottenfeldgasse baut die ARE DEVELPOPMENT zwei ehemalige Finanzamtsgebäude zu Eigentumswohnungen um.
Foto: Erdberger Lände 36 – 38 Projektentwicklungs GmbH
ERDBERGER LÄNDE 36 – 38 Zehn Wohnhäuser und acht Architekten setzen neue Impulse an der Erdberger Lände 36-38. Bis 2020 entstehen hier rund 800 Wohnungen.
ÜBER DIE ARE
WOHNDELTA ALTE DONAU Gemeinsam mit Raiffeisen evolution hat die ARE DEVELOPMENT am Naherholungsgebiet Alte Donau 138 freifinanzierte Eigentumswohnungen nach den Plänen der Archimedia ZT GmbH errichtet.
Die ARE Austrian Real Estate GmbH, kurz ARE, ist eine auf Büro- und Wohnimmobilien spezialisierte Tochter der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). Das Portfolio der ARE besteht aus rund 600 Liegenschaften im Gesamtwert von rund 2,3 Milliarden Euro. Die ARE kauft, errichtet und vermietet Top-Standorte in ganz Österreich. Die ARE DEVELOPMENT ist eine Tochter der ARE und auf Projektentwicklungen mit Fokus auf Wohnen spezialisiert. Informationen zur Vermarktung der ARE Wohnprojekte sind unter www.are.at oder www.are-development.at verfügbar.
DIE ARE IN ZAHLEN Anzahl Liegenschaften: 572 Vermietbare Fläche: 1,7 Mio. m2 Mieterlöse: 154,7 Mio. € Vermietbarer Leerstand: 3,5 % Verkehrswert Immobilien: 2,3 Mrd. € Mitarbeiter: 55 Foto: Günter Menzl
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Wieviel Weiblichkeit braucht eine Messe? Kommentar: Dr. Ingrid Fitzek Präsidentin des Salon Real
n Seit vielen Jahren bin ich Besucherin und zumeist mit den Unternehmen, bei denen ich beschäftigt bin, auch Ausstellerin auf der Expo Real in München. Die wichtigste Messe für uns alle in der österreichischen Immobilienbranche, knapp gefolgt von der Mipim in Cannes. Die Bilder sind immer ähnlich: Wesentlich mehr Männer in dunklen Anzügen streifen durch die Gänge und Hallen, telefonieren geschäftig und sind Teil des Ganzen. Hin und wieder taucht ein Farbtupfer auf, selten sieht man eine größere Ansammlung von Frauen. Obwohl sich – zugegebenermaßen – die Situation in den letzten Jahren verbessert hat und der Frauenanteil langsam, aber stetig im Steigen begriffen ist, zeigt es sich auch hier ganz deutlich, dass wir Frauen es immer noch nicht ganz geschafft haben, aufzurücken und uns den Platz zu erobern, den wir eigentlich verdienen. Oft werde ich gefragt, wieso es in unserer Zeit notwendig ist, ein Frauennetzwerk zu haben. Die Expo Real macht es deutlich. Immer noch sind wir Frauen in der Branche unterrepräsentiert, haben nicht die gleichen Chancen und Möglichkeiten wie unsere männlichen Kollegen. Der gläserne Plafond, der uns aufhält, ganz nach oben zu kommen, ist immer noch nicht durchbrochen. Seit Generationen gibt es männliche Vereinigungen, die auch dazu beigetragen haben, dass es eine stark männerdominierte Domäne in der Berufswelt allgemein und speziell in den Führungsetagen gibt. Die Immobilienwirtschaft stellt hier keine Ausnahme dar. Diverse Frauennetzwerke, wie auch der Salon Real, haben damit nicht nur den Auftrag, ihren Mitgliedern die Möglichkeit zur Vernetzung und
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zum fachlichen Austausch zu bieten. Sie sind auch dazu angehalten, Seilschaften zu bilden und sich gegenseitig beim beruflichen Weiterkommen zu unterstützen. Im Salon Real haben wir schon viel erreicht. Wir sind seit dem Jahr unserer Gründung stetig gewachsen, decken quasi sämtliche Bereiche in der Branche ab und haben zahlreiche Frauen aus Führungsetagen in unseren Reihen. Wir haben Kooperationen mit anderen Frauennetzwerken, wie z.B. den deutschen Immobilienfrauen, sind auch in anderen Berufsverbänden tätig und versuchen uns, wo es geht, zu unterstützen und den Rücken zu stärken. Eben genau so, wie es seit Jahrzehnten von Männervereinigungen gemacht wird. Und auf der Expo Real werden wir auch dieses Mal wieder „Farbe" bekennen. Wir werden uns nicht nur unseren beruflichen Anforderungen stellen und in unseren Jobs unsere „Frau" stehen. Und im Gegensatz zu den meisten Männern kommunizieren wir Frauen dann doch auf einer zusätzlichen Ebene. Denn Farben sprechen schließlich auch eine Sprache. Nicht immer direkt, aber immer indirekt. Und Kommunikation steht doch bei einer Messe im Mittelpunkt! Wir werden – gleich unseren männlichen Pendants – fachsimpeln, Gespräche suchen und uns in Gruppen zusammenfinden. Die Farbkleckse in der einheitlich grauschwarzen Menge werden mehr und damit wird auch die Vielfalt an Ideen und Möglichkeiten größer, bunter und interessanter.
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Der soziale Wiener Wohnbau ist tot und kein Gewinn!! Kommentar: Hans Jörg Ulreich Ulreich Bauträger GmbH Obmann der IGPI (Interessensgemeinschaft Private Immobilienwirtschaft)
n Es ist kein Geheimnis, dass der Wiener Wohnungsmarkt explodiert, die Preise steigen und ein neues Mietrecht wieder ein Stück mehr in die Ferne gerückt ist. Doch die Branche blockiert den MRG-Entwurf nicht, weil die Privaten dadurch „noch mehr Mieteinnahmen“ wittern – so wie es gerne von SPÖ Politikern, besonders in Wien, dargestellt wird. Was uns als private Immobilienwirtschaft durch die Kenntnis der Materie klar ist, ist mittlerweile auch den Kunden, also den Mietern, und der Bevölkerung durchaus bewusst: Mietzins- und Wohnbaumaterie sind viel komplexer und Preisregulierungen haben viel größere und negative Auswirkungen auf alle! Wir wollen kein knappes Angebot, wir wollen investieren, bauen, Arbeitsplätze und Wohnraum schaffen. Dafür braucht es einen fairen Interessensausgleich zwischen Vermietern und Mietern, umfassende Investitionsanreize und das Ende des Mietadels in privaten wie in öffentlichen Wohnbauten. Diese Punkte blieben im MRG-Entwurf unberücksichtigt. Dagegen müssen wir antreten! Und wir müssen uns gegen einen weiteren wesentlichen Missstand in Wien geeint erheben: Der von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig überall viel gepriesene soziale öffentliche Wohnbau ist nämlich keiner! Und darin liegt auch die „Krux“ in der Mietpreisdiskussion! Der öffentliche Wiener Wohnbau – der niemals alleine die aktuelle Nachfrage stemmen kann – fördert nicht die sozial Schwachen in unserer Gesellschaft, sondern den gehobenen Mittelstand. Nur eine von zehn Wohnungen wird an Bedürftige übergeben! Zugangsbeschränkungen aller Art tragen dazu bei, dass bereits heute mehr als 50% der sozial Schwächsten in Wien privat wohnen! Ein Blick in die Hochglanzbroschüren der Genossenschaften zeigt, dass es ein gehobenes Einkommen braucht, um sich dort eine Wohnung leisten zu können. Bestandswohnungen, der mit Abstand günstigste öffentliche Wohnraum, werden überhaupt ohne jede Einkommensüberprüfung übergeben. Die Folgen auf die Privatwirtschaft sind verheerend: Um politisch nicht alles, vor allem das soziale Image, zu verlieren, koppelt man daher mit aller Kraft privaten Wohnraum an soziale Mietpreise. Wiener Richtwertmieten sind Wiener Gemeindebaumieten.
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Lassen Sie es mich noch klarer verdeutlichen: Das ist so, wie wenn man einen staatlich geförderten Sozialsupermarkt eröffnet, die Kundenkarten an den Mittelstand verteilt und in Folge die privaten Handelsketten, die jedem offen stehen, zwingt, Sozialmarktpreise nicht zu überschreiten. Richtig! Eine klare Wettbewerbsverzerrung – mit allen fatalen Konsequenzen! Mit dieser Meinung stehen wir nicht allein. Die EU-Kommission bzw. die Generaldirektion stuft die Praxis der Wiener Wohnbaupolitik als wettbewerbsverzerrend ein und hinterfragt bereits die EU-Rechtskonformität. Das Argument der Stadt, damit „soziale Durchmischung“ in sozialen Wohnbauten zu gewährleisten, ist – mit Verlaub – ein Witz. Es gäbe hinreichend Modelle, dafür zu sorgen, dass öffentlicher Wohnraum zu keinem Ghetto wird. Zum Beispiel mit der Schaffung eines einkommensabhängigen Mietzinsmodelles im öffentlichen Bereich und einem privaten Wohnungsmarkt mit Investitionsanreizen, der sich durch Angebot und Nachfrage selbst regelt! Uns Privaten aber die Last des sozialen Wohnbaus und des sozialen Mietzinses umzuhängen, ist nicht nur eine Frechheit, sondern höchstwahrscheinlich auch nicht rechtskonform. Dass die Politik hier umdenkt, wird jedoch unsere Aufgabe sein! Durch breite Aufklärung und durch Aufzeigen dieses Missstandes! Die Lobgesänge auf die Wohnbaupolitik in breiten Anzeigen und Medien dürfen von uns nicht unkommentiert bleiben! Denn eines ist klar: Mit dieser Wiener Praxis bleiben nicht nur sozial Bedürftige, sondern alle ganz klar auf der Strecke! Wir Privaten lassen uns jedenfalls nicht mehr die Schuld in die Schuhe schieben! Und sozialer Wohnbau ist wohl nicht unsere Aufgabe!
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Wo ist der „New Deal“ geblieben? Kommentar: Georg Flödl ÖVI Präsident
n Der Sommer ist vorbei, die Verhandlungen über ein neues Mietrecht dauern nach der Anfang August überraschend und kurzfristig abgesagten gemeinsamen Pressekonferenz der Bautensprecher wohl noch länger an. Die angekündigte Einigung über eine Mietrechtsnovelle scheint damit einmal mehr in die Ferne gerückt zu sein, von einem neuen, die Wirtschaft ankurbelnden Stil, den die beiden Regierungsparteien nach ihrer Abstrafung bei den Bundespräsidentenwahlen angekündigt haben, ist leider nichts zu bemerken. In den vergangenen zehn Jahren waren alle Mietrechtsnovellen von Belastungen der Vermieterseite geprägt. Seit der WRN 2006 gab es de facto im Zweijahresrhythmus immer wieder einseitige, in bestehende Verträge eingreifende Mietrechtsänderungen zu Lasten des Vermieters, so etwa die Ausweitung der Erhaltungspflichten oder die gesetzlich verordnete Aussetzung vertraglich vereinbarter Wertsicherungen. (Leistbarer) Wohnraum wird in den Ballungsräumen knapp – allein in Wien wächst der Bedarf jährlich um mindestens 10.000 Wohnungen, gebaut werden aber weitaus weniger. Dieser Entwicklung kann nur mit einer Vergrößerung des Wohnungsangebots entgegengewirkt werden. Anstatt privaten Investoren, die Wohnraum schaffen, auch ausreichend Anreize und Rechtssicherheit zu bieten, haben die Maßnahmen der Steuerreform 2015/2016 – wie der ÖVI in seiner jüngsten Studie mit der Ökonomin Agnes Streissler-Führer eindrucksvoll nachweisen konnte - leider einen gegenteiligen Effekt. Neues Regieren sollte mit alten Denkmustern brechen. In einem Land wie Österreich, wo ohnehin 60 Prozent aller Mietverhältnisse
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im geförderten und kommunalen Wohnbau durch den Steuerzahler gestützt werden, geht es darum, die soziale Treffsicherheit zu fokussieren. Bekommen wirklich jene die Unterstützung, die diese dringend benötigen? Wie kann das Angebot weiter ausgebaut werden? Ein neues Mietrecht ist nur erfolgreich, wenn ein fairer Ausgleich zwischen Mietern und Vermietern hergestellt wird. Diskussion hinter verschlossenen Türen Während für Deregulierungen im Mietrecht keine Einigung gefunden werden kann, soll die Anzahl der regulierten Gewerbe in der Gewerbeordnung reduziert werden. Aus hunderten verschiedenen freien Anmeldungsgewerben soll eines werden. Aber auch die Anzahl der regulierten Gewerbe soll deutlich verringert werden. Die Diskussion darüber wird wieder einmal hinter verschlossenen Türen des Wirtschaftsministeriums geführt. Für die Immobilienwirtschaft wird als typisch österreichische Lösung kolportiert, dass anstelle der drei Befähigungen nur noch eine, nämlich der Immobilientreuhänder als regulierter Beruf hervorgeht. Und das just zu dem Zeitpunkt, zu dem die langjährige Forderung des IVD, Berufszulassungsregelungen für gewerbliche Immobilienmakler und -verwalter nach österreichischem Vorbild in Deutschland zu implementieren, endlich zu einem Gesetzesentwurf geführt hat. Die Zugangsbeschränkungen für Immobilientreuhänder gibt es mit gutem Grund, denn nur Kompetenz gewährleistet Qualität in der Immobilienbranche und den Schutz der Konsumenten. Ein Downgrade wäre hier wohl der falsche Weg!
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Advertorial
Die Airport City am Flughafen Wien Immobilienstandort mit Potenzial
Rund 22,8 Mio. Reisende haben den Flughafen Wien im Jahr 2015 frequentiert und mit zahlreichen Destinationen in Osteuropa ist der Airport das führende Drehkreuz in diese Region. Das spielt vor allem für Österreichs Wirtschaft eine wichtige Rolle: Unternehmen, die hier ihr Headquarter für ihre Geschäfte in Osteuropa betreiben, setzen auf den Flughafen Wien als leistungsfähige Anbindung an die internationale Wirtschaft. Das schafft Wertschöpfung und Jobs: Derzeit sorgen 20.000 MitarbeiterInnen in über 230 Unternehmen für den reibungslosen Ablauf der Services am Airport. Damit ist der Standort Flughafen Wien schon jetzt der größte Arbeitgeber Ostösterreichs. Mehr als 4000 Beschäftigte arbeiten alleine bei der Flughafen Wien AG bzw. Tochterunternehmen.
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Immobilienentwicklung als wichtiger Bestandteil der Airport-Strategie
Diese Zahlen belegen das hohe Potenzial des Airports als Immobilienstandort: Über 1200 Hektar Fläche stehen im Besitz des Flughafen Wien. Das bietet viele Chancen zur gewerbsmäßigen Nutzung: So eignet sich beispielsweise eine Gewerbefläche bei Fischamend im Ausmaß von über 140.000 m² ideal für Unternehmen, die eine unmittelbare Nähe zum Flughafen brauchen, wie zum Beispiel Logistikanbieter. Die Nähe zur größten Verkehrsdrehscheibe Ost-Österreichs mit all ihren Dienstleistungsangeboten, kurze Distanzen zu Nahversorgungsinfrastruktur in Fischamend und am Airport und die Nähe zur Autobahn A4 und Bundesstraße B9 machen dieses Gewerbegebiet zu einem perfekten Standort für Betriebsansiedlungen. In enger Koordination und mit Unterstützung
der Stadtgemeinde Fischamend adressiert die Flughafen Wien AG vor allem Unternehmen, die auf die Nähe zum Flughafen setzen. Mit cargo-partner und Makita Österreich haben sich zwei Unternehmen auch schon angesiedelt. Und auch die Airport City am Flughafen Wien wächst weiter: Kühne & Nagel haben kürzlich ihr Headquarter hierher verlegt, ein großes Fitness-Studio und Büros von Titan Machinery, Eurowings, EVA Air und Air India haben eröffnet. Ebenfalls neu ist seit kurzem eine Filiale der Post und eine KFZ-Zulassungsstelle. Alleine dadurch entstehen hier 500 neue Arbeitsplätze. Bis Ende 2017 wird das Air Cargo Center erweitert und bis Ende 2019 entsteht ein vierter Office Park am Flughafen Wien. Airport bietet attraktive und topausgestattete Büroflächen und Conferencing-Räume
Der Flughafen wird zur „Airport City“
Der Trend geht klar in Richtung „Airport Cities“: Flughäfen bieten längst nicht nur Infrastruktur zur Abfertigung von Flugzeugen und Passagieren an, sondern auch zahlreiche andere Dienstleistungen – von vielfältigen Einkaufs- und Gastronomiemöglichkeiten über Conferencing-, Veranstaltungs- und Nächtigungsmöglichkeiten bis zu neuen Services, wie Ärztezentren oder Fitnesscenter. Dorthin soll sich auch der Flughafen Wien
entwickeln. Bereits heute kommt ein Drittel des Umsatzes aus dem Non Aviation-Segment, wie Parken, Vermietung von Werbeflächen und Shopping/Gastronomie. Gerade in der Region Ostösterreich gibt es noch großes Wachstumspotenzial und das gilt es auszuschöpfen. Die Flughafen Wien AG legt dabei großen Wert auf Nachhaltigkeit. So wurde vor kurzem die Zertifizierung nach dem europäischen Umweltmanagementsystem EMAS gewährt und eine deutliche Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen erreicht. Die Zertifizierung durch den ÖGNI, der Green & Blue Building Award und der 4-Star-Award von Skytrax als Anerkennung für die Service-Qualität belegen, dass die Flughafen Wien auf dem richtigen Weg ist. n
Fotos: viennairport
Auch auf dem Bürosektor bietet der Flughafen Wien attraktive Möglichkeiten: in den Office Park-Gebäuden bieten wir topausgestattete Büroflächen und Conferencing-Räume,
die sich gut für Meetings und Firmenveranstaltungen eignen. Der Gesamtbestand an Bürofläche am Flughafen Wien liegt bei rund 84.000 m². Um dafür auch eine optimale Nächtigungs-Infrastruktur anzubieten sollen die Hotelkapazitäten am Flughafen ausgebaut werden. So wird Moxy Hotels, die neue trendige Marke von Marriott International, am Flughafen Wien ihr erstes Hotel in Österreich mit 400 Zimmern eröffnen. Das neue Hotel soll Anfang 2017 in Betrieb gehen.
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Chancen & Risken Der Blick in die Glaskugel. Nach wie vor boomen die Immobilienmärkte. Wie lange wird die Geldpolitik der EZB die Märkte mit billigem Geld versorgen? Wie lange der dadurch entstehende Kapitaldruck und damit verbunden der Druck auf die Renditen noch anhalten? Was bedeutet diese Entwicklung für langfristige Investments? Welche Auswirkungen hat der BREXIT langfristig auf den heimischen Immobilienmarkt? Der ImmoFokus hat sich bei den Immobilienprofis umgehört. Autor: Michael Neubauer
DIE FRAGEN: Nach wie vor boomen die Immobilienmärkte. Doch immer öfter stellt sich die Frage, wie lange der Kapitaldruck und damit verbunden der Druck auf die Renditen noch anhalten wird. Was bedeutet diese Entwicklung für langfristige Investments?
In welche Assetklassen, in welchen Regionen würden Sie aktuell investieren?
BREXIT – Welche langfristigen Folgen erwarten Sie für die heimische Immobilienwirtschaft?
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Langfristige Investments sind – wie der Name schon sagt – langfristig. Daher muss man bei solchen Investments auch einmal einen Zyklus durchtauchen können. Grundlage dafür sind Objekte, die neben einer sehr guten Lage eine hohe Qualität aufweisen. Die Produkte dafür werden immer weniger, daher auch der Druck auf die Renditen, der aber meiner Ansicht nach noch länger anhalten wird.
Aktuell ist Deutschland sicher DER Hotspot, obwohl bereits Überhitzungsmerkmale zu bemerken sind. Dazu zählt mangelnde Verfügbarkeit von fachlich gutem Personal, geringer Rücklauf von Angeboten bei Ausschreibungen und vieles andere mehr. Wir haben das in CEE in den Jahren 2006 – 2008 bereits einmal erlebt – wenn auch unter anderen makroökonomischen Prämissen.
Gerald Beck Managing Director Raiffeisen evolution
Warten wir einmal ab, wie dieser BREXIT aussehen wird. Nach den ersten schnellen Reaktionen im Markt wird es meiner Meinung nach zu einer Beobachtungsphase kommen und am Ende des Tages werden die Auswirkungen - insbesondere auf die österreichische Immobilienwirtschaft - gering sein. Da werden globale Entwicklungen wesentlich mehr Einfluss haben.
Der Anstieg hat sich unserer Beobachtung nach bereits verlangsamt. Eine Umkehrung der Entwicklung ist derzeit nicht in Sicht, aber eine gesamtwirtschaftliche Schieflage könnte die Situation rasch ändern. Solange das Zinsniveau so niedrig bleibt und alternative Investments nicht attraktiver werden, wird der Run auf Immobilien anhalten. Renditeerwartungen treten bei privaten Investoren in vielen Fällen gegenüber dem Wunsch nach Substanzwertabsicherung weiter in den Hintergrund. Preisanstiege, die auf eine Sachwertinflation zurückgehen, die längst im Gange ist, sollten daher nicht missinterpretiert werden. Für institutionelle Investoren, deren Geschäftsmodell nicht auf dem Weiterverkauf basiert, wird es zunehmend schwieriger, auf lange Sicht eine attraktive Rendite der Anlegergelder sicherzustellen.
Grundsätzlich haben wir Märkte im Fokus, die eine entsprechende Transparenz bieten und eine relevante Größe haben. Dazu gehören primär Wohnimmobilien und Bürogebäude. Über ersteren hängt in Österreich das Damoklesschwert einer Mietrechtsreform, die noch umfassendere regulatorische Eingriffe vorsehen könnte. International sind vor allem die florierenden Wirtschaftszentren Europas spannend, insbesonders jene, die glaublich vom Brexit profitieren werden, so voraussichtlich Paris, Berlin, Wien …
Stefan Brezovich Sollten die Institutionen der EU das Warnsignal des Brexit verstanden haben, sehen wir vorläufig keine relevanten kritischen Einflüsse auf die heimische Immobilienwirtschaft. Falls sich die EU in weiten Bereichen vor allem als aufgeblähter Selbstverwaltungskörper und Lobbying-Anlaufstelle für Großkonzerne zeigt, ist das Risiko eines Zerbröselns der EU gegeben. Kurzfristig würde diese Entwicklung noch mehr Kapital in die Immobilienmärkte bringen. Langfristig würde ein Zerfall der EU massiv nachteilige Auswirkungen für die europäische und die heimische Wirtschaft bringen. Letztlich wirkt sich ein Wirtschaftsabschwung immer negativ auf die Immobilienmärkte aus, weil die Nutzer (Firmen und Private) der Immobilien über weniger Einkommen verfügen. Das schwächt den nachhaltigen Ertrag der Objekte und damit deren Wert.
Vorstand ÖRAG
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Noch ist keine Änderung der Zinspolitik der EZB absehbar, sodass Immobilien sehr stark im Fokus der Investoren bleiben werden. Da die anderen Veranlagungen wie insbesondere Anleihen aktuell nicht performen, wird weiterhin viel Liquidität in die Immobilienmärkte fließen und der Renditedruck erhalten bleiben.
Von den Assetklassen her würde ich einerseits auf Wohnen setzen, da die demographische Entwicklung einen fundamentalen Bedarf an zusätzlichem Wohnraum auslöst, von dem das Wohnungssegment überdurchschnittlich profitieren wird. Regional würde ich auf die großen Städte und da vor allem auf Wien setzen, da Zentren nicht nur gefragter sind, sondern im Vergleich zur Peripherie auch höhere Liquidität und schnelleres Wachstum bieten. Unabhängig davon ergeben sich vor allem auch in Österreich laufend sehr interessante Investitionsmöglichkeiten in revitalisierungswürdige Büros und Retailobjekte, welche mit entsprechendem Know-how auch langfristig gut vermietbar und bewirtschaftbar sind und eine entsprechend höhere Rendite in Aussicht stellen.
Michael Ehlmaier Wie aus den zahlreichen Medienberichten seit der Abstimmung über den BREXIT zu entnehmen ist, überlegen viele internationale Unternehmen mit Headquarter in London eine Übersiedlung nach Kontinentaleuropa. Wie stark dieser Trend tatsächlich sein wird, kann erst beurteilt werden, wenn die Bedingungen des BREXIT zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU geklärt sind. Jedenfalls sehe ich auch große Chancen auf uns zukommen.
Geschäftsführer EHL Immobilien
Aufgrund der nach wie vor unsicheren Lage bei allen anderen Investments wird sich auch mittelfristig am Trend, in Immobilien zu investieren, nichts ändern. Es geht immer mehr darum, Kapital sicher zu parken und dieses für die nächste(n) Generation(en) abzusichern, die Rendite ist dabei derzeit zweitrangig.
Attraktive Immobilien in den Großstädten sind Mangelware, weshalb immer mehr in Bezirkshauptstädte mit guter Verkehrsanbindung ausgewichen wird. Auch die von uns betreuten Bauträger sind immer häufiger in diesen Regionen tätig.
Johann Gross Geschäftsführer GROSS Versicherungsmakler
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In dem Segment, in dem wir tätig sind, wird sich dadurch für unsere Klienten und uns nichts ändern – jedenfalls nicht negativ. Allgemein gesehen könnte sich der eine oder andere Investor anders orientieren.
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Wir bei DPC Immobilien sind der Meinung, dass, solange die Zinsen niedrig gehalten werden, auch die Renditen unter Druck bleiben. Immobilien gelten nach wie vor als eine der sichersten Geldanlageformen und dies haben sie in Österreich, besonders in Krisenzeiten, eindrucksvoll bewiesen. Langfristig sehen wir gewisse Unsicherheiten – wie z.B. den Ausstieg Großbritanniens aus der EU – auf die Märkte zukommen, jedoch erwarten wir kurz- bis mittelfristig keine Veränderung bei den Zinsen.
Österreich, insbesondere Wien, gehört sicher zu den traditionellen Top-Standorten, auch wenn die Renditen fallen. Jedoch sind auch die V4-Staaten + Slowenien wieder stark im Kommen. Aufgrund der stabilen politischen Situationen in Tschechien, der Slowakei und Slowenien würden wir diese Regionen für Investments empfehlen.
Nach dem ersten Schock direkt in Folge des Referendums haben sich die Märkte wieder beruhigen können. Es wird auch sicherlich noch bis Ende `17 dauern, bis GB den Artikel 51 aktiviert und damit die Austrittsverhandlungen beginnen. Wir sehen keine großen Risiken oder Chancen für die heimische Immobilienwirtschaft, jedoch bleibt bis zum Abschluss der Verhandlungen sicherlich eine gewisse Unsicherheit.
Richard Lemon Geschäftsführer Danube Property Consulting
Solange die Zinsen nicht steigen werden und solange man Immobilien so unglaublich günstig finanzieren kann, so lange wird weiterhin sehr viel Geld in Immobilien fließen. Und in absehbarer Zeit scheint niemand in Europa eine Zinssteigerung zu erwarten, die wohl erst dann käme, wenn die europäische Wirtschaft längere Zeit boomen würde, wonach es aber nicht wirklich aussieht.
Es scheint zumindest zwei klare Megatrends zu geben: • Der Siegeszug von Online-Shopping wird anhalten, dadurch wird der Bedarf einerseits an großen Logistikflächen an zentralen Orten und andererseits an Verteilerzentren in der Nähe von Großstädten steigen. • Die Bevölkerung in Großstädten wird stark wachsen und der Bedarf an leistbaren Wohnungen wird dort stark steigen.
Andreas Ridder Managing Director CBRE GmbH
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Im CEE Raum scheinen noch Ungarn und Rumänien großes Potential zu haben. Und wenn man sehr mutig ist: Moskau ist im Moment unglaublich günstig!
Es ist einerseits noch kaum absehbar, was der Brexit wirklich konkret bedeutet und wie er gestaltet wird, und andererseits ist es weiter gut möglich, dass zu dem Zeitpunkt der BrexitKlarheit die britische Bevölkerung das kleinere Übel wählt und dann doch lieber bei der EU bleiben wird. Somit sind die Folgen für die heimische Immobilienwirtschaft überhaupt fraglich und jedenfalls in weiter Ferne. Da aber nicht zu erwarten ist, dass größere Verwaltungszentren von London nach Wien kommen werden, wird der Brexit wohl bei uns kaum spürbar sein.
Alexander Scheuch Geschäftsführer RUSTLER Immobilientreuhand
Dem heimischen Immobilienmarkt ist grundsätzlich ein positiver Befund auszustellen. Preisexplosionen sind trotz internationaler Unterbewertung Österreichs bei Mietund Kaufpreisen nicht zu erwarten, was ein weiteres gesundes Wachstum ermöglichen sollte. Mit Ausnahme von Büroflächen finden wir auch keine nachteiligen Überkapazitäten am Markt vor.
Ich sehe den Wohnimmobilienmarkt in Ballungsräumen aufgrund des ungebrochenen Bedarfs an Wohnraum positiv. Wichtig ist dabei die Schaffung von Wohnungen, die für Kunden finanzierbar sind, denn das Luxussegment repräsentiert nicht den breiten Mieter- und Käufermarkt. Unterschätzt ist der Bereich der Handelsimmobilien, den ich als sehr interessant für Investments erachte. Hier gibt es spannende Renditen bei nicht zwingend höheren Risiken.
„Der Kern unserer Philosophie lässt sich am deutlichsten an unseren Projekten selbst erkennen.“ Im Vordergrund stehen bei allen Projekten immer die Architektur, der Bezug zur Umwelt und ein gesamtheitliches, harmonisches Ganzes. Die Projekte wählen wir sorgfältig aus. Neben der Revitalisierung des klassischen Zinshauses in exklusiven Wiener Innenstadtlagen, konzentrieren wir uns auf außergewöhnliche Immobilien- Entwicklungsprojekte wie die ehemalige Zentrale der Post im 1. Bezirk oder das Areal rund um das Hotel InterContinental Wien.
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Die österreichische Politik verabsäumt es leider seit Jahren, Österreich und Wien als interessanten Standort für internationale Unternehmen und Investoren zu positionieren und internationale Verschiebungen zu nutzen. Was uns im Handel und Tourismus gelingt, schaffen wir in der Immobilienwirtschaft nicht. Hier sind uns andere europäische Städte deutlich voraus, das ist schade.
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Druck wird es immer geben … Dennoch sollte man auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einmal genau analysieren, denn: Die Immobilienmärkte boomen deswegen, weil – speziell in Deutschland bzw. in Zentraleuropa - die derzeitige Wirtschaftsentwicklung, aber auch der Ausblick robust und stabil sind. Die Zinsen sind niedrig wie nie, die Bevölkerung wächst sehr stark und somit habe ich gerade für langfristige Investments einen stabilen Ausblick.
Es ist keine Überraschung, dass SIGNA in ihren Kernmärkten Deutschland, Österreich und Norditalien sehr aktiv ist und wir weiterhin fleißig und großvolumig investieren. Alleine in Wien haben wir derzeit vier Projekte im Bau bzw. in Vorbereitung und sind mit Gesamtinvestitionskosten von weit über 1 Milliarde Euro sicherlich einer, wenn nicht der größte private Immobilienentwickler im Land.
Christoph Stadlhuber Am wenigsten erwarten wir für die heimische Immobilienwirtschaft negative Folgen aufgrund des BREXIT. Natürlich ist die Unsicherheit noch groß betreffend die allgemeinen wirtschaftlichen Auswirkungen – aber gerade für die Immobranche bei uns bin ich zuversichtlich, dass wir eher gestärkt werden. Viele Firmen überlegen einen Umzug in den Euroraum und gleichzeitig könnte das Pfund weiter schwächeln – alles Argumente, die für uns bzw. für unseren Standort sprechen.
Manfred Ton CHSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati
CEO SIGNA Prime Selection AG
Wir gehen davon aus, dass der Druck kurz- bis mittelfristig anhalten oder sich sogar verschärfen wird. Für langfristige Investments bedeutet dies, dass Renditen – und wohl auch Finanzierungskosten – vorerst weiterhin niedrig bleiben werden. Bei künftig steigenden Renditen könnte es freilich zu Verlusten bei der Wiederveräußerung kommen. Andererseits würden anhaltend niedrige Renditen bei gleichzeitig steigenden Finanzierungskosten die Profitabilität so manchen Investments negativ beeinflussen.
Für private Investoren halten wir Investments in Wohnimmobilien in gut aufgeschlossenen Wiener B-Lagen für attraktiv. Institutionellen Investoren würden wir zu Investments in gut entwickelte Büroimmobilien raten.
Investoren, die bisher in England investiert waren, könnten verstärkt in Festlandeuropa und damit auch in Österreich investieren. In Österreich würden solche Investoren derzeit jedoch auf einen Verkäufermarkt treffen. Ein Auftreten weiterer Investoren würde somit die Position der Verkäufer weiter stärken.
Peter Vcelouch Head of Real Estate & Construction CHSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati
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Speziell in Österreich und Deutschland sieht 6B47 ein großes Interesse an Immobilieninvestitionen. Durch diese langanhaltende Nachfrage bei einem reduzierten Angebot sind die Grundstückspreise stark gestiegen. Als Projektentwickler ist 6B47 gefordert, Produkte zu entwickeln, welche für Endkunden leistbar und für Investoren ertragreich sind. Derzeit wird von einer mittelfristig konstanten Entwicklung ausgegangen, wodurch die Renditen der klassischen Immobilieninvestments weiterhin niedrig bleiben werden. Mit dem Real Estate Club bietet 6B47 eine alternative Veranlagungsform mit der Möglichkeit, in die Projektentwicklung einer Immobilie zu investieren.
Aufgrund der Preissteigerung in Großstädten weichen Investoren immer öfter auf B-Städte aus. In Deutschland hat 6B47 den Fokus auch auf speziell ausgewählte B-Städte gelegt. Neben dem stark gefragten Wohnbau entwickelt 6B47 derzeit Hotel- und Gewerbeimmobilien, oft als Kombination in einem Projekt. In Österreich plant 6B47, seine Tätigkeiten neben Wien und Graz auch auf weitere Städte auszudehnen. In diesem Zusammenhang ist die Grundstücksbevorratung eine der wichtigsten Grundlagen für zukünftige Entwicklungen.
Peter Ulm Vorstandsvorsitzender 6B47 Real Estate Investors AG
Die Folgen des BREXIT für die Immobilienwirtschaft sind derzeit noch nicht vorhersehbar und stehen sehr stark im Zusammenhang mit den Gesetzesänderungen im Zuge des Austritts. London gilt derzeit als gut entwickelter und transparenter Immobilienmarkt. Neben der Entscheidung, Investitionen in einem vergleichbaren europäischen Immobilienmarkt zu veranlagen, muss auch der Effekt einer Abwanderung auf den Marktpreis berücksichtigt werden. Durch einen Preissturz könnten Investoren dazu angehalten sein, ihr Immobilienvermögen weiter zu behalten. Die mögliche Absiedlung großer Konzerne von London nach Zentraleuropa kann ein wesentlicher Faktor für die Immobilienwirtschaft sein. Um von dieser Entwicklung profitieren zu können, ist die heimische Politik gefordert, Anreize für den Unternehmensstandort Österreich zu schaffen.
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Immobilien unterliegen Zyklen und es ist unsere Aufgabe als Immobilieninvestor, diese Zyklen zu kennen, zu antizipieren und zu nutzen. Das bedeutet zum Beispiel, im richtigen Moment Gewinne zu realisieren oder in einen neuen Markt einzusteigen. Es wird immer Märkte geben, in denen man zu einem guten Preis einkaufen und gute Renditen erwirtschaften kann. Wichtig ist es, das nachhaltige Potenzial eines Marktes genau zu prüfen und so zu einer soliden Entscheidung zu kommen.
Unser Fokus liegt zurzeit eindeutig auf Gewerbeimmobilien in Deutschland, also vor allem Büroobjekte. Hier sehen wir allen voran in Berlin großes Potenzial. Aber auch Wohnimmobilien in anderen großen deutschen Städten, in denen das Preisniveau noch nicht so hoch ist, liefern stabile Erträge. In Osteuropa zeigt Rumänien gerade die stärkste Performance, die Indikatoren sprechen für eine nachhaltige Erholung. Auch hier lohnt es sich wieder zu investieren.
Ernst Vejdovszky Vorstandsvorsitzender S IMMO AG
Die umfassenden Auswirkungen des Brexits abzuschätzen, ist zu diesem Zeitpunkt noch schwierig. Grundsätzlich kann aber wahrscheinlich davon ausgegangen werden, dass Anlegergelder verstärkt nach Deutschland fließen und das Investitionsvolumen – nicht zuletzt auch in Berlin – steigt.
Nach wie vor dominiert die globale Niedrigzinsphase die größten Volkswirtschaften. Daher wird auch der Druck auf die Renditen anhalten. Gerade in Zeiten komplexer Systeme, deren Indikatoren selbst für viele institutionelle Investoren nicht mehr durchgängig kalkulierbar sind, gelten umso mehr klassische, althergebrachte Regeln. Die Lage, die Qualität und die Nachhaltigkeit einer Immobilie sind und bleiben auch in Zukunft entscheidende Kriterien. Nur bei Berücksichtigung dieser Parameter sind auch langfristige Investments sichere Ertragsbringer.
In Österreich genießt das Thema Wohnen weiter Priorität, wobei die großen Preissteigerungen der vergangenen Jahre - sowohl im Eigentumssegment als auch bei der Miete – eher der Vergangenheit angehören werden. Auch am Büromarkt ist eine stetige Aufwärtsentwicklung, zumindest in guten Lagen und bei neuen Produkten, erkennbar. Die Nachfrage nach modernen Büroflächen steigt wieder, die Vermietungsleistung zieht an und insbesondere „Prime Produkte“ erfreuen sich großer Beliebtheit bei Investoren.
Generell befindet sich Europa aufgrund der Migrationsbewegung, Brexit-Entscheidung sowie mehrerer Terroranschläge in einer politisch höchst sensiblen Phase. Unsicherheit bremst die Bereitschaft zu investieren. Gleichzeitig ist das so genannte Betongold traditionell eine sichere Anlage. Immobilien bleiben also sehr gefragt. Allerdings kommt es laufend zu Verschiebungen von Teilmärkten oder bevorzugten Assetklassen. So hat auch die Entscheidung des Referendums in Großbritannien relativ schnell zu Kapitalabfluss bei britischen Immobilienfonds geführt. Kurzfristig könnten von dieser Entwicklung sicher Länder wie Deutschland, Frankreich, aber auch Österreich bzw. deren Immobilienmärkte profitieren. Mittel- und langfristig sind die Auswirkungen des BREXIT auf den heimischen Immobilienmarkt aber vermutlich vernachlässigbar.
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Hans-Peter Weiss Bundesimmobiliengesellschaft BIG
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Rekordjagd Preise gehen durch die Decke. Wenn ein Großteil der Deals, die aktuell in der Pipeline sind, realisiert werden, könnte 2016 das Rekordvolumen von 3,45 Milliarden Euro aus 2015 übertroffen werden. Autor: Andreas Altstädter
I „Durch das hohe Investmentinteresse und -volumen sind die Spitzenrenditen bei Büros um 30 Basispunkte gesunken“ Georg Fichtinger, CBRE
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m ersten Halbjahr wird traditionellerweise weniger investiert als im zweiten – diesem Trend folgt auch das Jahr 2016, in dem in Österreich bisher rund 1,3 Milliarden Euro investiert wurden, ungefähr dasselbe Volumen wie im Rekordjahr 2015. Mehr als die Hälfte der Investoren, rund 57 Prozent, kommen aus dem Ausland, wobei der Anteil der deutschen Investoren mit acht Prozent stark rückläufig ist.
Mit dem Verkauf des IZD Towers an CBRE Global Investors im ersten Halbjahr 2016 konnte das zweitgrößte jemals registrierte Büroimmobilieninvestment am österreichischen Markt abgeschlossen werden. Verkäufer war die Signa Holding. Auch der Floridotower in Floridsdorf, der Stafa Tower in der Mariahilfer Straße sowie der Tech Gate Tower in der Donaustadt erhielten neue Eigentümer.
Büroimmobilien sind mit ca. 55 Prozent wieder die stärkste Assetklasse, während auf den in den letzten Jahren sehr starken Retailbereich im ersten Halbjahr 2016 nur rund vier Prozent entfielen. Vor allem durch die zwei großen Hoteldeals – Hotel Imperial und Hotel Hilton am Stadtpark – war auch der Hotelsektor im ersten Halbjahr 2016 mit ca. 25 Prozent stark. Dominiert wurden die Investmentdeals vom Verkauf mehrerer Tower in Wien.
„Durch das hohe Investmentinteresse und -volumen sind die Spitzenrenditen in allen Assetklassen gesunken, am stärksten – nämlich um 30 Basispunkte – bei den Büros“, so Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE. Die höchsten Spitzenrenditen in Österreich sind nach wie vor bei Fachmarktzentren festzustellen, wo sie zu Halbjahresende 2016 bei 5,6 Prozent lagen. „Investoren konzentrieren sich auf Core-Lagen und setzen auf Sicher-
Vermietungsleistung in Wien Q2 2016 gesamt: 61.000 m²
12% 31% 2%
Vermietungsleistung nach Mietersektor im Q2 2016
Vermietungsleistung nach Lagen im Q2 2016 CBD Prater Hauptbahnhof Norden
Finanzdienstleistung Dienstleistung Handel/Infrastruktur/Freizeit Industrie/Gewerbe Computer/Hi-Tech Öffentlicher Bereich
Donau City Erdberg Wienerberg Westen
4% 2%
„Früher hatte Wien den Ruf, sehr teuer zu sein, das hat sich in den letzten Jahren jedoch geändert und die Preise in Wien gelten als attraktiv.“
11% 9%
28%
Vermietungsleistung in Wien Q2 2016 gesamt: 61.000 m²
Vermietungsleistung in Wien Q2 2016 gesamt: 61.000 m²
12% 31%
18%
12%
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Andreas Ridder, CBRE Österreich
13%
21%
1%
Vermietungsleistung nach Mietersektor im Q2 2016
Quelle: CBRE Research, Q2 2016
Finanzdienstleistung Dienstleistung Handel/Infrastruktur/Freizeit heit und Stabilität. Da Österreich beides zu bieten hat, gehenIndustrie/Gewerbe wir davon chische Immobilien fließt, gibt es auch verstärktes Interesse von neuen, aus, dass der Markt auch in der zweiten Jahreshälfte attraktiv bleibt. bisher noch nicht am österreichischen Markt vertretenen Anlegern. MiComputer/Hi-Tech Öffentlicher Wenn alle bzw. ein Großteil der Deals, die zurzeit in der Pipeline sind Bereich chael Ehlmaier, geschäftsführender Gesellschafter von EHL Immobilien, und von denen wir wissen, realisiert werden, könnte 2016 ein neues spricht sogar von einer „Globalisierung“ des heimischen InvestmentRekordjahr werden“, so Fichtinger. marktes: Denn immer öfter kämen die Käufer aus dem Ausland, etwa aus Australien, Asien und Nordamerika. Besonders gefragt seien bei ihnen 13% 21% da Es kommen wieder neue Investoren nach Österreich. „Es gab Jahre, große Volumina über hundert Millionen Euro. Bereits im ersten Halbjahr wurde in Österreich – mit einigen Ausnahmen - fast nur von Österreichern 2016 kamen 41 Prozent der Investments durch ausländische Investoren und Deutschen investiert. Das hat sich sehr verändert“, so Andreas Ridder, (exklusive18% Deutschland) zustande – ein Rekordwert, der zuletzt im ersten Vermietungsleistung Geschäftsführer CBRE Österreich. Neben asiatischem Geld, das in österreiHalbjahr 2008 erreicht wurde. in Wien Q2 2016 gesamt: 61.000 m²
12%
35%
1%Neuflächenproduktion in m2
Büromarkt Wien 2008 - 2016
Quelle: CBRE Research, Q2 2016
Nachfrage in m2 *Prognose
300.000 m2 300.000
8%
270.000
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
6%
5% 60.000
0 2008
230.000
200.000
220.000
130.000
75.000 m2
7%
120.000
170.000
260.000 180.000
210.000
180.000
220.000
185.000
250.000
190.000
150.000 m2
220.000
225.000 m2
Leerstandsrate (%)
4%
2016*
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50%
Büromarkt Wien kommt in Bewegung
Büro CBD Spitzenmieten und Spitzenrenditen 30
7,00% 27
50%
26
26
26
26
26
6,50%
EUR/m²/Monat
22
6,00%
23
5,50% 20 5,00% 4,50%
15
4,00% 3,50%
10 H1/11
H2/11
H1/12
H2/12
H1/13 H2/13
H1/14 H2/14
H1/15
H2/15
H1/16*
• Nachfrage nach Top Büroobjekten ist weiterhin sehr stark
Büro non CBD Durchschnittsmieten undÖsterreich Spitzenrenditen • Renditen bleiben unter Druck, Office auch wenn diese schon auf sehr niedrigem Niveau sind Investmentmarkt • Sehr liquide Investoren aus dem asiatischen Raum treiben die Entwicklung an • Vermietungsmarkt hinkt dem Investmentmarkt noch etwas hinterher Büro CBD 16 Spitzenmieten und Spitzenrenditen
7,00%
30 Quelle: EHL
7,00% 6,75%
14
27
27
27
26
EUR/m²/Monat EUR/m²/Monat
00%
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00%
0%
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26
25 12 22
6,25% 5,50%
10 20
6,00% 5,00%
12
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8 H1/11
H2/11
H1/12
H2/12
H1/13 H2/13
H1/14 H2/14
H1/15
H2/15
H1/16* 3,50%
10 H1/11
H2/11
H1/12
H2/12
H1/13 H2/13
H1/14 H2/14
H1/15
Nachfrage nach Top Büroobjekten ist weiterhin sehr stark Renditen bleiben unter Druck, auch wenn diese schon auf sehr niedrigem Niveau sind Sehr liquide Investoren aus dem asiatischen Raum treiben die Entwicklung an Vermietungsmarkt hinkt dem Investmentmarkt noch etwas hinterher
Quelle: EHL
136
Zurzeit verfügtH1/11 die Bundeshauptstadt überH1/13 H2/13 H1/ H2/11 H1/12 H2/12 rund 10,85 Millionen Quadratmeter Büroflächen, die 2016 um etwa 70.000 Quadratmeter erweitert werden. Schon 2017 sollen weitere rund 120.000 Quadratmeter hinzukommen, 2018 ist die Fertigstellung Büro non CBD Durchschnittsmieten und Spitzenrenditen von mehr als 300.000 Quadratmetern neuer Büroflächen geplant. Die Experten 16 gehen unisono davon aus, dass der Büromarkt spätestens 2018 wieder in Bewegung kommt. Dann kommen einige Projekte auf 14 den Markt, mit denen die Nachfrage der Mieter befriedigt werden kann.
5,50% 4,00%
6
• • • •
6
5,75% 4,50%
15
50%
6,50% 6,50% 6,00%
23
8
00%
EUR/m²/Monat
Investmentmarkt Office Österreich
Die Aktivitäten am Wiener Büromarkt sind durch das aktuell sehr limitierte Angebot an neuen bzw. generalsanierten Büroflächen recht reduziert, die Vermietungsleistung die Leerstandsrate Büro non CBDstagniert, Durchschnittsmieten und Spitzenrenditen sinkt; vielversprechend dürften die Jahre ab 2017 bzw. vor allem 2018 werden, wenn 16 interessante neue Projekte auf den Markt kommen. „Seit Beginn unserer Aufzeichnungen wurden noch nie so wenige neue 14 oder generalsanierte Flächen fertiggestellt wie 2016. Das führt zu einer Stagnation am Wiener Büroimmobilienmarkt. Allerdings 12 sollte sich die Lage 2017, aber vor allem 2018, wenn einige sehr interessante Projekte realisiert werden, ändern“, so Ridder. 10 Die Leerstandsrate liegt aktuell bei etwa 6,1 Prozent. Die Spitzenmiete hat sich im ersten Halbjahr 2016 leicht nach oben bewegt 8 in der Inneren Stadt in Wien und liegt nun bei 26,00 Euro pro Quadratmeter - dort sollte sie auch per Jahresende liegen.
EUR/m²/Monat
0%
EXPO REAL 2016
ImmoFokus | Herbst 2016
H2/15
H1/16*
6 H1/11
H2/11
H1/12
„Besonders gefragt sind große Volumina über hundert Millionen Euro.“ Michael Ehlmaier, EHL Immobilien
H2/12
H1/13 H2/13
H1
Investment Top-Deals 2016 Objekt
Ort
IZD Tower
Nutzungsart
Nutzfläche
Käufer
Verkäufer
1220 Wien
Büro
~ 64.500 m2
Signa
CBRE Global Investors
Graz Wien Flughafen
Logistik/Industrie
~ 49.000 m2
Aviva Investors
Tristan Capital Partners
Tech Gate
1220 Wien
Büro
~ 27.000 m2
Konsortium um Wiener Städtische
STRABAG
Karl Popper Straße 4
1100 Wien
Büro
~ 16.723 m2
UBM Development AG
BDO
Neue Mitte Lehen
Salzburg
Büro
~ 9.476 m2
UBM Development AG
Semper Constantia
Immofinanz Paket
Wien div.
Büro
~ 6.863 m2
Immofinanz AG
Privatinvestor/Family Office
Bürohaus R30
1120 Wien
Büro
~ 4.180 m2
KGAL
Privatinvestor/Family Office
Triesterstrasse 282-284
1230 Wien
Einzelhandel
~ 3.689 m2
Immofinanz AG
Privatinvestor/Family Office
Hilton Stadtpark Wien
1030 Wien
Hotel /Einzelhandel
579 Zimmer
Raiffeisen Zentralbank
Villagio Group
La Stafa
1070 Wien
Hotel /Einzelhandel
186 Zimmer
Richard Schöps & Co AG
CBRE Global Investors
Hotel Imperial
1010 Wien
Hotel
138 Zimmer
Starwood Gruppe
AI Habtoor Group
Aviva Logistik Portfolio
Quelle: EHL Market Research | Q3 2016
Im zweiten Halbjahr wird die Vermietungsleistung voraussichtlich einen Anstieg erleben, da sich einige Mietvertragsverhandlungen mit großen Interessenten im fortgeschrittenen Stadium befinden. Erwartet wird eine Gesamtvermietungsleistung für 2016 von rund 230.000 Quadratmetern, das entspricht einem Plus von ca. 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Leerstandsrate ist im ersten Halbjahr von 6,5 auf 6,4 Prozent gesunken, die weitere Tendenz ist leicht fallend.
Verantwortlich für die Belebung des Marktes ist in erster Linie der Rückstau von teilweise bereits länger geplanten Umzügen, die nun tatsächlich durchgeführt werden. Das attraktive Angebot an hochwertigen Neubauprojekten (z.B. messecarrée Wien, DENK DREI, ORBI Tower, QBC, THE ICON VIENNA, Euro Plaza 6, Square Plus), für die bereits ein bis zwei Jahre vor Fertigstellung Mietverhandlungen laufen, motiviert Unternehmen zur Übersiedlung in neue Objekte.
Großvermietungen 1. Halbjahr 2016
BDO
10.500 m2
1100, QBC 4, Karl Popper Straße 4
Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA)
3.500 m2
1030, MGC Office Park
WKO Inhouse
3.500 m2
1100, QBC 4, Karl Popper Straße 4
TTTech Computertechnik AG
2.500 m2
1040, Operngasse 21
Sigmund-FreudPrivatuniversität
2.400 m2
1030, Kelsenstraße 2
Regus
1.800 m2
1200, Millennium Tower
Finderly
1.700 m
1220, Tech Gate
REWE International IT
1.500 m
Heta Asset Resolution AG
1.400 m
1010, Börse
SIKA Österreich GmbFI
1.400 m
1220, BIG BIZ
Strabag SPFS
1.400 m
1030, MGC Office Park
Knötzl, Haugeneder, Netal & Rechtsanwälte
1.300 m2
1010, Herrengasse 1
Merchandising
1.200 m2
1120, Euro Plaza
WPI Medien
1.100 m
1010, Renngasse 5
Angelini Pharma
1.000 m
1220, PIER 50
Grüner Kreis
1.000 m
1110, Doc Eleven
VHS
1.000 m2
1020, Kleine Stadtgutgasse
2 2 2 2 2
2 2 2
1120, Euro Plaza 5
„Erfahrung in allen Immobilienangelegenheiten ist durch nichts zu ersetzen.“
137 www.spiegelfeld.eu
Herbst 2016 | ImmoFokus
EXPO REAL 2016
Mieten in ausgewählten Wiener Bürolagen (€/m2 /Monat) 1
NORDEN
Innere Bezirke (CBD) Bürogebäude
13.50-26,00
Bürotürme
15,50-26,00
Miete: Preisentwicklung: Nachfrage: Angebot:
15,0-26,0 stabil
INNERE BEZIRKE (CBD)
DONAU CITY LASSALLESTRASSE (NORDOSTEN)
7 1
2 7
2
stabil leicht sinkend
2 3
WESTEN
4
4
3
PRATER
8 6 3 4
HAUPTBAHNHOF
1
ERDBERG-ST. MARX (OSTEN)
5
WIENERBERG (SÜDEN)
5 6
NORDEN
WESTEN
WIENERBERG (SÜDEN)
HAUPTBAHNHOF
Bürogebäude
11,00-14,00
Bürogebäude
10,50-13,90
Bürogebäude
10,75-15,10
Bürogebäude
11,00-16,10
Bürotürme
13,50-17,50
Bürotürme
13,50-17,50
Bürotürme
13,25-18,75
Bürotürme
13,75-21,00
Miete: Preisentwicklung: Nachfrage:
11,0-15,5 stabil
Miete: Preisentwicklung: Nachfrage: Angebot:
10,0-14,5 stabil
Miete: Preisentwicklung: Nachfrage: Angebot:
11,5-18,0 stabil
Miete: Preisentwicklung: Nachfrage: Angebot:
15,0-20,0 steigend
Angebot:
leicht steigend steigend
ERDBERG (OSTEN) | NEU MARX
stabil leicht sinkend
leicht steigend leicht steigend
LASSALLESTRAßE (NORDOSTEN)
PRATER
Bürogebäude
11,00-14,00
Bürogebäude
12,75-15,90
Bürogebäude
11,50-14,50
Bürotürme
13,25-18,25
Bürotürme
13,25-21,25
Bürotürme
13,25-23,00
Miete: Preisentwicklung: Nachfrage: Angebot:
11,5-18,5 stabil
Miete: Preisentwicklung: Nachfrage: Angebot:
12,0-17,0 leicht steigend
Miete: Preisentwicklung: Nachfrage:
12,0-17,0 leicht steigend leicht steigend steigend
leicht steigend leicht steigend
leicht steigend leicht steigend
Angebot:
steigend steigend
VIENNA DC | UMGEBUNG Miete: Preisentwicklung: Nachfrage: Angebot:
12,5-22,0 stabil leicht steigend leicht sinkend
CBRE
138
ImmoFokus | Herbst 2016
EHL
Fertigstellungen 2016
Nachfrage / Angebot 2016*
Objekt 1. Smart Campus* 2. Hörbiger Headquarters*
Größe 30.000 m2 10.000 m2
Adresse 1110, Guglgasse 1220, Seestadtstraße
3. Telegraf 7
5.600 m2
1060, Lehargasse
4. AK2 Arbeiterkammer*
4.000 m
1040, Plößlgasse
2
Größe
Adresse
1. SQUARE PLUS
38.000 m
1190, Leopold-Ungar-Platz 2 und 3
2. DENK 3, Viertel Zwei
23.000 m
1020, Vorgartenstraße | Trabrennbahnstraße
2 2
3. ORBI Tower, TownTown
21.600 m2
1030, Thomas-Klestil PIatz 13
4. QBC 4, Quartier Belvedere Central
1 7.000 m2
1100, Karl Popper Straße 4
5. EURO PLAZA, Baustufe 6
12.700 m2
1120, Wienerbergstraße 41
6. QBC 3, Quartier Belvedere Central
7.800 m
1100, Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße 3
7. messecarrée
4.600 m2
1020, Ausstellungsstraße 50
2
1. Austria Campus
230.000 m2
Neuflächenproduktion
stark sinkend
Vermietungsleistung
leicht steigend
Leerstand
leicht sinkend
Mietpreisniveau Durchschnittsmieten
leicht steigend
Spitzenmieten
leicht sinkend
Spitzenrendite
unter Druck
Büromarkt / Wien aktuell 10.925.000 m2
Leerstandsrate Größe
Adresse
200.000 m2
1020, Lassallestraße 1
85.000 m2
1040 / 1100, Wieder Gürtel, Getrude-Fröhlich-Sandner-Str. 3
3. QBC 1 +2, Quartier Belvedere Central
43.200 m2
1100, Wiedner Gürtel 3, 5 und 7
13.000 m2
1030, Erdberger Lände 26-28
5. Silo Plus
11.000 m2
1 230, Lemböckgasse 57-59
6. Silo Next
9.000 m2
1230, Lemböckgasse 57-59
7. HoHo
4.500 m2
1220, Seestadt Aspern
8. HBF 1
4.200 m
1100, Gertrude-Fröhlich-Sandner-Str.
* voll vermietet | eigengenutzt
2
6,4 %
Spitzenmiete (in EUR / m / Monat)
25,5
2
2. THE ICON VIENNA
4. VIE | Lände 3
Vermietungsleistung
Gesamtbestand
Fertigstellungen 2018 Objekt
60.000 m2
Marktindikatoren
Fertigstellungen 2017 Objekt
Neuflächenproduktion
* Prognose ** EHL-Mietpreisspiegel von 100 neu errichteten bzw. generalsanierten Bürogebäuden an verschiedenen Standorten
Quelle: EHL Market Research | Q3 2016
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Herbst 2016 | ImmoFokus
139
EXPO REAL 2016
Der Markt für Bestandsflächen entwickelt sich ebenfalls sehr positiv. Mietinteressenten, welche 2016 bezugsfertige Flächen suchen, entscheiden sich oft für hochwertig sanierte Zweitbezugsflächen (z.B. Euro Plaza, space2move). Diese weisen eine topmoderne Ausstattung auf, werden aber im Schnitt um ca. zehn Prozent günstiger angeboten als die Neubauprojekte. Alte Büros werden zu Wohnungen
Die starke Nachfrage nach Wohnraum motiviert immer mehr Investoren, freiwerdende Objekte nicht aufwendig für eine Neuvermietung als Büro zu renovieren, sondern Konvertierungen in Wohnanlagen vorzunehmen. Damit werden schwer vermietbare und das Mietniveau negativ beeinflussende Flächen vom Markt genommen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist z.B. das ehemalige Philips-Haus auf der Triester Straße. Projekte, die als Büroturm geplant waren, werden teilweise als Wohntürme realisiert, wie z.B. der Marina Tower. Der österreichische Retailmarkt wird von Erweiterungen bestehender Einkaufszentren dominiert, während der Markt für Fachmarktzentren weitgehend gesättigt sein dürfte. Die Umsatzveränderungen sind branchenabhängig, insgesamt ist ein leichtes Plus von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Steigend sind auch die Pro-Kopf-Ausgaben internationaler Touristen im Handel.
Einzelhandelsbereich stagnieren und liegen in Geschäftsstraßen – nach wie vor top ist das „Goldene U bzw. H“ in Wien – bei 310 Euro pro Quadratmeter, in Einkaufszentren bei 115 Euro und in Fachmarktzentren bei 14 Euro pro Quadratmeter.
Je nach Nutzungsart sind sie gegenüber der Jahresmitte 2015 zwischen 15 und 35 Basispunkte gefallen. „Internationale Investoren schätzen – einmal mehr – die Stabilität des österreichischen Marktes und die relative Attraktivität der Renditen. In den meisten deutschen Städten sowie in London, Paris und Mailand liegen die Renditen in der Zwischenzeit schon unter Wien. Früher hatte Wien den Ruf, sehr teuer zu sein, das hat sich in den letzten Jahren jedoch geändert und die Preise in Wien gelten als attraktiv“, so Ridder. n
Renditen geben nach
Die Renditen in Österreich geben leicht nach, sind im internationalen Vergleich allerdings relativ stabil. Die Spitzenrenditen zur Jahresmitte in Österreich liegen für Büroobjekte bei 4,10 Prozent und für Einzelhandelsobjekte zwischen 5,80 Prozent (Fachmarktzentren) und 3,60 Prozent (High Street Retail).
Vermietungsleistung nach Branchen Unternehmens- & Wirtschaftsberatung Bildungs- & Schulungseinrichtung Banken- & Versicherungssektor Serviced Office
2%
5% 6% 6%
Das Volumen an neueröffneten Retailflächen in Österreich sollte sich 2016 auf ähnlichem Niveau bewegen wie im Vorjahr - ca. 115.000 Quadratmeter waren es 2015, 2016 sollten es rund 112.000 Quadratmeter werden. Der Hauptanteil der neu eröffneten Retailflächen entfällt auf Einkaufszentren – während Fachmarktzentren stark zurückgehen. Zu den größten Neueröffnungen bzw. Erweiterungen im ersten Halbjahr 2016 zählen das „huma eleven“ in Wien mit ca. 30.000 Quadratmetern und die Erweiterung des „Traisenparks“ in St. Pölten um rund 13.500 Quadratmeter. Die Spitzenmieten im
140 ImmoFokus | Herbst 2016
Infrastruktur & Verkehrstechnik Bauwirtschaft & Einrichtungsplanung Soziale Beratungseinrichtung Pharma & Medizintechnik
35%
8%
16% 22%
Quelle: EHL
Advertorial
DAUERBRENNER IMMOBILIENVERKAUF UND UMSATZSTEUER In der Praxis kommt es in Bezug auf die Umsatzsteuer beim Verkauf von Immobilien häufig zu Kommunikationsschwierigkeiten und Missverständnissen zwischen Verkäufer und Käufer. Es stellt sich regelmäßig die wichtige Frage: Wird MIT oder OHNE USt verkauft?
Asset Deal vs. Share Deal Ein Immobilienverkauf kann sowohl als Share Deal, bei dem die Anteile an der immobilien besitzenden Gesellschaft verkauft werden, als auch als Asset Deal, bei dem die Immobilie selbst übertragen wird, ausgestaltet sein. Sowohl der Verkauf von Gesellschaftsanteilen als auch der Verkauf von Immobilien erfolgt grundsätzlich ohne Umsatzsteuer. Beim direkten Immobilienverkauf (Asset Deal) besteht je doch die Möglichkeit, zur Umsatzsteuer zu optieren und somit Umsatzsteuer zu verrechnen. Umsatzsteuerlich gestaltbar ist somit nur die zweite Variante: der Asset Deal.
Mag. Bernd Winter Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Partner der BDO Austria GmbH Leiter Branchencenter Immobilien bernd.winter@bdo.at
Dr. Christoph Pramböck Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Partner der BDO Austria GmbH Leiter Competence Center Immobilienbewertung christoph.pramboeck@bdo.at
01
ImmoFokus | Investment 2016
Asset Deal mit oder ohne USt? Der Nachteil eines Verkaufes ohne USt kann beim Verkäufer darin bestehen, dass ein Teil der in der Vergangenheit geltend gemachten Vorsteuerbeträge an das Finanzamt zurückgezahlt werden muss. Dies kann selbst Investitionen und Renovierungen betreffen, die bis zu 19 Jahre zurückliegen. In diesem Fall wird der Verkäufer den Kaufpreis um seinen Vorsteuerschaden erhöhen. Falls hingegen in der Vergangenheit keine Vorsteuern geltend gemacht wurden zB bei Eigennutzung, keine Investitionen in den letzten 9 bzw. 19 Jahren (je nachdem, wann die Investitionen durchgeführt wurden) ist immer ein Verkauf ohne USt empfehlenswert. Die Option zur umsatzsteuerpflichtigen Behandlung des Verkaufes kann aber einen etwaigen VorsteuerKostenfaktor des Verkäufers beseitigen: Bei einem Verkauf mit Um satzsteuer tritt beim Verkäufer kein Vorsteuerschaden ein. Andererseits ist auf Käuferseite zu beachten, dass die Umsatzsteuer nicht immer als Vorsteuer geltend gemacht werden kann: Beim Käufer ist auf die Verwendung des Objektes zu achten. Ein Vorsteuerabzug steht nur dann zu, wenn die Immobilie fast ausschließlich (hierunter werden mindestens 95% verstan den) für Umsätze verwendet wird, die zum Vorsteuerabzug berechtigen. Da dieses Prinzip auch auf Mietverträge anzuwenden ist, ergibt sich hierbei im Falle der Vermietung an nicht vorsteuerabzugsberechtigte Geschäftsraummieter (Versicherungen, Banken, Arztpraxen etc) ein Problem: In diesen Fällen wird eine allenfalls verrechnete USt zum Kostenfaktor beim Erwerber, wodurch ein Ankauf ohne USt günstiger sein kann. Weiters ist zu beachten, dass eine verrechnete USt auch die Bemessungsgrundlage für die Grunderwerbsteuer und die Eintragungsgebühr im Grundbuch erhöht.
BDO-Tipp: Der Verkäufer sollte regelmäßig 2 Verkaufspreise anbieten: mit und ohne Umsatzsteuer. Im Endeffekt sollte dann eine Einzelfallbetrachtung mit einer entsprechenden Vorteilhaftigkeitsberech nung durchgeführt werden, damit eine für beide Seiten steueroptimale Lösung erzielt werden kann. Bei diesbezüglichen Fragen helfen Ihnen unsere Experten gerne.
Herbst 2016 | ImmoFokus
141
EXPO REAL 2016
Das Angebot hinkt hinterher Seitwärtsbewegung. Mangels Angebots gehen die Preise für Immobilien nach wie vor in die Höhe. Zugleich wird zu wenig gebaut. Autor: Michael Neubauer
B „Mit Preissprüngen
ist in absehbarer Zeit in Wien nicht zu rechnen.“ Bernhard Reikersdorfer, RE/MAX
isher wurde von Experten von einem jährlichen Bevölkerungswachstum für Wien von rund 25.000 bis 30.000 Personen ausgegangen. Aktuelle Zahlen der Statistik Austria sprechen aber sogar von einem Anstieg der Wiener Bevölkerung im Jahr 2015 von über 43.000 Personen, die auf den Wohnungsmarkt drängen. Dadurch entsteht in Anbetracht der bisherigen Bauleistung in Wien eine zusätzliche Nachfrage von mindestens 6.000 Wohnungen. „In der aktuellen Situation kann die zusätzliche Nachfrage jedenfalls nur mit wirklich großen Wohnungsprojekten gedeckt werden“, erklärt Buwog-CEO Daniel Riedl. „Derzeit können das nur die Bauträger schaffen, die auch Projekte mit wirklich großen Stückzahlen realisieren können.“ So hat die Buwog ihre Development-Pipeline im Geschäftsjahr 2015/16
BEVÖLKERUNGSPROGNOSE WIEN 1.781.042
2014 - 2075
2.273.041
2.000.000
343.687
0 - 19 Jahre
304.140
> 65 Jahre
1.149.510 20 - 64 Jahre
1.750.000
1.500.000
142
Vor Kurzem hat die Buwog in der Vorgartenstraße 98 im 2. Wiener Gemeindebezirk am alten Nordbahnhof-Areal ein mehr als 6.000 Quadratmeter großes Grundstück erworben. Als Teil des neuen Stadtentwicklungsgebiets Nordbahnhof und im Rahmen der Wiener Wohnbauinitiative wird dort ein Projekt für rund 170 Mieteinheiten geplant: In unmittelbarer Nähe zum rund 31.000 Quadratmeter großen Rudolf-Bednar-Park soll „Raum für leistbares Wohnen” entstehen. Die Projektpipeline in der österreichischen Bundeshauptstadt ist damit auf fast 4.000 Einheiten
BEVÖLKERUNG 1.1.2015 NACH ALTERSGRUPPEN
Bevölkerung
1.250.000
durch den Kauf von acht Grundstücken massiv ausgebaut und liegt derzeit bei 8.121 Einheiten bzw. einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 2,5 Milliarden Euro.
1981
1990 2000 2010 2014 2020 2030 2040 2050 2060 2075
ImmoFokus | Herbst 2016
Jahr
gestiegen. „Damit setzen wir eindrucksvoll ein Zeichen, welchen hohen Stellenwert das Property Development innerhalb unseres Geschäftsmodells hat“, so Riedl.
PRIVATHAUSHALTE: PROGNOSE DER EIN- UND MEHRPERSONEN-HAUSHALTE IN WIEN
Österreichweit sind laut RE/MAX Austria im Jahresvergleich Jänner bis Juni die Wohnungspreise im Schnitt für eine typische Wohnung auf 178.790 Euro, also um 4,9 Prozent gestiegen. Das ist nach der Verschnaufpause im Vorjahr (minus 2 Prozent) um 2,8 Prozent mehr als 2014 und um 30,6 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Jede vierte Wohnung kostete heuer weniger als 104.130 Euro. Damit überschreitet die Preisschwelle des unteren Preisviertels im Halbjahresvergleich erstmals die magische 100.000-Euro-Grenze pro Wohnung. Am anderen Ende der Preisbandbreite, nämlich im oberen Preisviertel, investierten die Käufer in den Wohnungskauf mindestens 246.554 Euro und mehr. Das ist immerhin eine Steigerung um 6,1 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 und „zeigt, dass bei Eigentumswohnungen im oberen Preissegment die Bewegung wieder spürbar zunimmt“, so Reikersdorfer.
2014-2060 Einpersonen-Haushalte
Haushalte in %
Mehrpersonen-Haushalte
60 50 40
54,7 % 45,3 %
53,1 % 46,9 %
30 20 10 0
2014
2060
Jahr
Quadratmeterpreise 6,7 Prozent im Plus
Ein typischer Quadratmeter Wohnfläche kostete in Österreich im ersten Halbjahr 2016 bundesweit 2.901 Euro und damit um 6,7 Prozent mehr als 2015 und um 38,7 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren (2.091 Euro pro Quadratmeter). Die Bandbreite der Quadratmeterpreise in Österreich: Ein Viertel aller Wohnungen wurde um weniger als 1.998 Euro pro Quadratmeter (plus 6,5 Prozent) und ein weiteres Viertel um mehr als 3.718 Euro pro Quadratmeter (plus 7,6 Prozent) vermarktet. Alle anderen Quadratmeterpreise lagen dazwischen. „Mit Preissprüngen ist in absehbarer Zeit in Wien nicht zu rechnen, wir erwarten aufgrund der aktuellen Marktsituation weitgehend stabile Preise. Daran wird sich auch in den nächsten Monaten – vorausgesetzt, die derzeitigen Rahmenbedingungen bleiben gleich – nichts ändern “, so Reikersdorfer. In ihrer gemeinsamen Marktstudie „Neubau-Projekte Eigentums- und Vorsorgewohnungen in Wien 2016" zählen Standort + Markt und bulwiengesa 21.507 Wohnungen in 394 Neubauprojekten im freifinanzierten Eigentums- und Vorsorgewohnungssegment. In den Bauvorhaben wurden Eigentumswohnungsprojekte oder Vorsorgeprojekte ab zehn Wohneinheiten und mehr in der Phase zwischen Mai 2015 und Ende 2020 eingebunden. In den Bezirken Donaustadt, Floridsdorf und Liesing herrscht, wie in den vergangenen Jahren, die höchste Bautätigkeit. „Der Grund dafür ist das besonders starke Bevölkerungswachstum in den Wiener Außenbezirken, was zugleich für eine hohe Nachfrage nach Wohnraum sorgt. Schon seit Jahren wird in diesen Bezirken aufgrund der vergleichsweise noch günstigen Grundstückspreise sowie der größeren Flächenreserven besonders intensiv gebaut“, erläutert Roman Schwarzenecker, der federführend bei Standort + Markt die Untersuchung leitet.
IMMOBILIEN ALS INVESTMENT
Der rechnerische Durchschnittskaufpreis der ausgewerteten Informationen beträgt in Wien 4.810 Euro pro Quadratmeter, was einem Anstieg von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die höchsten Durchschnittspreise wurden in den bevorzugten Wohnlagen Innere Stadt, Wieden, Josefstadt und Döbling dokumentiert. Dagegen wurden die niedrigsten Durchschnittspreise in den ehemals stark von der Indus-
MAKLER.RUSTLER.EU INVESTMENT@MAKLER.RUSTLER.EU Herbst 2016 | ImmoFokus 143 TEL. 01 894 97 49
EXPO REAL 2016
„Die Nachfrage nach Neubauwohnungen in Wien ist besonders stark, was aufgrund des derzeit begrenzten Angebots zu einem Anstieg der Kaufpreise führt.“ Thomas Voßkamp, bulwiengesa
Wohnungsmieten und Kaufpreise Wien
Mietniveau (€/m2) Preisniveau bei Eigentumswohnungen (€/m2)
16
16.000
12
12.000
8
8.000
4
4.000
0
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k.A.
20.000
k.A.
20
102
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0
Quelle: EHL Market Research | Jänner 2016
106
0
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1110
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123
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0
Die angegebenen Durchschnittsmieten im Wohnungsbereich beziehen sich auf Mieten, die nicht dem Richtwert unterliegen.
trie geprägten Bezirken Simmering, Liesing, Donaustadt und Favoriten erzielt. Zwar wurde in den vergangenen Jahren die Bautätigkeit erhöht, dennoch reicht das aktuelle Fertigstellungsvolumen nicht aus, um die gestiegene Nachfrage zu bedienen. Die Nachfrage nach Wohnraum wird daher weiter größer bleiben als das vorhandene Angebot. „Wir haben nach wie vor einen Nachfrageüberhang am Wohnungsmarkt, der sich beschleunigen wird“, sagt EHL-ImmobilienChef Michael Ehlmaier. Das hält die Immobilienpreise auch 2016 auf hohem Niveau stabil - es seien aber „keine weiteren übermäßigen Anstiege“ zu erwarten. Keinen Preisanstieg gibt es nur im absoluten Luxussegment über 10.000 Euro pro Quadratmeter, obwohl sich auch hier die Nachfrage nach einem Rückgang infolge der Russlandsanktionen und der Ukrainekrise wieder stabilisiert hat. Im
144 ImmoFokus | Herbst 2016
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gehobenen Preisbereich für hochwertige Wohnungen in den Bezirken innerhalb des Gürtels sind die Preise im Vorjahr um rund 2 Prozent gestiegen. „Die Nachfrage nach teuren Wohnungen ist weiterhin gut, es gibt kaum Leerstände, neue Objekte sind meist bereits bei Fertigstellung zum Großteil verwertet und ein Quadratmeterpreis von rund 4.000 Euro für hochwertige Wohnungen wird mittlerweile bestens akzeptiert“, so Bauernfeind. Hauptverantwortlich für diese Aufwärtsentwicklung ist aber die große Dynamik in den unteren und mittleren Segmenten, die über Verdrängungseffekte indirekt auch den gehobenen Preisbereich beeinflussen. „Wenn die Preise für Wohnungen mit durchschnittlichem Wohnwert so hoch sind wie vor wenigen Jahren noch für sehr gute Wohnungen, dann muss für höhere Qualität natürlich entsprechend mehr bezahlt werden“, so Bauernfeind.
Umnutzung von Objekten in Wohnungen
Die Attraktivität des Wohnungsmarkts im Vergleich zu anderen Teilmärkten führt dazu, dass der Trend zur Umnutzung von Objekten in Wohnungen stärker wird. Bemerkenswert ist auch, dass an Hochhausstandorten immer öfter Wohnhochhäuser statt Bürotürmen geplant werden sowie ursprünglich für Büros vorgesehene Türme für Wohnungen umgeplant werden. „Hier entsteht ein für Wien weitgehend neues Marktsegment im oberen Preisbereich, das eine interessante Alternative zur typischen Neubauwohnung darstellt“, so Bauernfeind. Eine derartige Nutzung werde beispielsweise für den Marina Tower am Wiener Handelskai diskutiert. Aber nicht nur in Wien wird kräftig gebaut. Mitte September, wurde der Grundstein für das Brauquartier Puntigam gelegt, das als das bisher größte Bauvorhaben der C&P Immobilien
AG gilt. Es ist nicht nur als neuer Stadtteil im Bezirk Puntigam in Graz konzipiert, sondern auch ein Projekt internationalen Maßstabs. Der Gedanke der Vernetzung und Nachhaltigkeit wird dabei besonders in den Vordergrund gestellt und garantiert somit eine optimale Lebensqualität. Es bietet künftig auf insgesamt 65.000 Quadratmetern Platz für bis zu 2.000 Menschen mit rund 800 Wohnungen, Büround Gewerbeflächen und 5.000 Quadratmeter Dach-Grünfläche. „Unsere Intention ist es, unterschiedlichen Zielgruppen und Generationen nicht nur ein ‚Nebeneinander‘, sondern vor allem ein ‚Miteinander‘ zu bieten. Das Brauquartier Puntigam ist ein einzigartiges Projekt mit einem noch nie dagewesenen Konzept, welches das Leben in der Gemeinschaft fördern soll“, so C&P Vorstandsvorsitzender Markus Ritter.
„Besonders starkes
„Ein Quadratmeter-
Bevölkerungswachstum in den Wiener Außenbezirken.“
preis von rund 4.000 Euro für hochwertige Wohnungen wird mittlerweile bestens akzeptiert.“
Roman Schwarzenecker, Standort + Markt
Sandra Bauernfeind, EHL Immobilien
Der neue Trend: Mikrowohnungen
In der aktuellen Debatte um die Wohnungsknappheit in den Ballungszentren wird auch dem Thema Mikrowohnungen eine immer größere Bedeutung beigemessen. Das Segment des Mikrowohnens bewegt sich dabei oftmals im Spannungsfeld zwischen Wohnen und Beherbergung und umfasst beispielsweise Wohnapartmenthäuser, Studentenwohnanlagen, aber auch Serviced Apartments. Insbesondere letztere bewegen sich aufgrund ihrer vielfältigen Serviceangebote bereits im Beherbergungs- und Hotelsegment. Am Investmentmarkt ist feststellbar, dass die Nachfrage nach Mikro-Wohnanlagen in den letzten zweieinhalb Jahren deutlich zugenommen hat, vor allem nach Studentenwohnanlagen. Weltweit betrachtet floss angesichts eines Transaktionsvolumens von rund 16,5 Milliarden Euro noch nie so viel Kapital in MikroWohnanlagen wie im letzten Jahr. Das Zinshaus boomt und boomt …
Im Jahresvergleich mit 2014 legten die Zinshauspreise 2015 um bis zu 8,3 Prozent zu. In der Innenstadt wurden weiterhin Höchstpreise von bis zu 9.000 Euro pro Quadratmeter erzielt, in den Bezirken innerhalb des Gürtels wurden die Spitzenpreise in Bestlagen des 8. Bezirks mit 4.000 Euro pro Quadratmeter erreicht; außerhalb des Gürtels wurden in Währing und Döbling Spitzenpreise von 3.900 bzw. 4.500 Euro pro Quadratmeter bezahlt.
Verwertung von Zinshäusern durch Abverkauf
Der Preisanstieg bei gleichzeitiger Limitierung der Mieteinnahmen durch das im MRG festgelegte Richtwertsystem führt dazu, dass der Trend zur Verwertung von Zinshäusern durch Abverkauf von Eigentumswohnungen weitergeht. War dies in der Vergangenheit vor allem in den Innergürtelbezirken der Fall, so wird diese Möglichkeit von Investoren mittlerweile auch in guten Lagen von Meidling, Rudolfsheim-Fünfhaus oder Ottakring immer öfter genutzt. Insbesondere gilt das für Objekte in der Nähe von U-Bahn-Stationen. In diesen Lagen werden auch immer häufiger Dachböden ausgebaut, da für gute Dachgeschoßwohnungen auch außerhalb des Gürtels mittlerweile Quadratmeterpreise von 4.200 Euro und mehr erzielt werden und der Ausbau daher wirtschaftlich sinnvoll geworden ist. Für 2016 und in weiterer Folge 2017 hat der Zinshausmarkt sehr positive Perspektiven. Das Transaktionsvolumen wird voraussichtlich das Vorjahresniveau von 1,35 Milliarden Euro deutlich übertreffen, im Jahresvergleich wird je nach Bezirkslage ein Anstieg der Quadratmeterpreise um drei bis zehn Prozent erwartet. Ein Ende des Aufwärtstrends ist jedenfalls so lange nicht zu erwarten, solange die aktuelle Niedrigzinspolitik bei gleichzeitig hoher Eigenkapitalquote bestehen bleibt und die Wohnbauleistung das Bevölkerungswachstum nicht ausgleichen kann.
„Die Ursachen für den Anstieg von Share Deals sind ganz unter-schiedlich; steuerliche Vorteile sind dabei nur einer der Gründe, die dafür sprechen können.“ Markus Arnold, Arnold Immobilien
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EXPO REAL 2016
Auffallend ist der starke Anstieg bei Transaktionen mit Zinshausanteilen. „Diese spezielle Art wird beim Immobilienkauf jetzt wesentlich häufiger als noch vor fünf Jahren gewählt“, erklärt Markus Arnold, Gründer und Eigentümer von Arnold Immobilien. Da ein Share Deal nicht im Grundbuch aufscheint, ist der seit Jahren boomende Wiener Zinshausmarkt auch entsprechend höher einzuschätzen, als vielfach kolportiert wird. „Die Ursachen für den Anstieg von Share Deals sind ganz unterschiedlich; steuerliche Vorteile sind dabei nur einer der Gründe, die dafür sprechen können“, erwartet Arnold einen weiteren Anstieg von Share Deals auch in den kommenden Jahren. „Jeder Share Deal muss als Einzelfall betrachtet und durch einen Rechtsanwalt bzw. Steuerberater sorgfältig geprüft werden“, rät Dominik Lauda, Jurist und Investmentmakler bei Arnold Immobilien. „Ein Share Deal kann steuerliche Vorteile bringen, muss aber nicht zwingend immer die optimale Lösung für den Kunden sein.“ Der rasante Anstieg bei den Share Deals ist laut EHL-Investmentexperte Franz Pöltl auch auf die teilweise stark gefallenen Renditen bei Zinshausinvestments zurückzuführen. „Da die Quadratmeterpreise bei Zinshausanteilen um bis zu 25 Prozent niedriger liegen, sind auch entsprechend höhere Renditen möglich, sodass Investments in Zinshausanteile für
„Da die Quadratme-
„Unsere Intention ist
terpreise bei Zinshausanteilen um bis zu 25 Prozent niedriger liegen, sind auch entsprechend höhere Renditen möglich.“
es, unterschiedlichen Zielgruppen und Generationen nicht nur ein ‚Nebeneinander‘, sondern vor allem ein ‚Miteinander‘ zu bieten.“
Franz Pöltl, EHL-Immobilien
Marcus Ritter, C&P
renditeorientierte Investoren zunehmend attraktiv werden. Zum anderen ist die, durch den anhaltenden Trend zur Parifizierung, ganz allgemein immer geringere Verfügbarkeit von Zinshäusern im Alleineigentum ein Grund, als Alternative in einen Zinshausanteil zu investieren“, so Franz Pöltl. n
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Das Zinshaus – ein Dauerbrenner Kommentar: Markus Arnold Arnold Immobilien
n Die Erfolgsgeschichte geht weiter. Die alte Bekannte, die das Stadtbild seit mehr als hundert Jahren unvergleichlich prägt, hat wieder ein Rekordjahr vor sich. Das Transaktionsvolumen steigt in den letzten Jahren stetig, oder bleibt zumindest gleich. Unkt man schon seit Jahren über mangelndes Angebot zeigt der Abgleich der Zahlen jedoch, dass dies ein lebendiger Markt bleibt. Und ein Ende ist in den nächsten Jahren nicht abzusehen. Die Faszination, die einerseits durch das qualitativ einzigartige Wohngefühl und andererseits durch die Schönheit der Gebäude entsteht, bleibt bestehen. Auch die steigenden Preise die die große Nachfrage mit sich bringt hält die Vielzahl an neuen Käufern nicht ab in diesen Markt einzusteigen. Im Gegenteil, es ist für die vermögenden Familien Österreichs beinahe Pflicht geworden, oder gehört es schon zum „guten Ton“ eine Wohnimmobilie im Portfolio zu halten. „Gewohnt wird immer“ hilft bei der Entscheidungsfindung in diese Assetklasse zu investieren. Und dies trotzdem der Gesetzgeber es dieser Branche nicht leicht macht das Vertrauen in dieses Investment zu halten. Hier wird Populismus mit Wählerwünschen (wer will nicht gern wenig ausgeben?) vermischt, der nicht zu begründen ist. Nur knapp 30.000 Häuser zählt Wien an Altbauten – bei über 170.000 Gebäuden der Landeshauptstadt. Richtwertdebatten, Mietzinsobergrenzen, Abschläge und für jedes Bundesland verschiedene Mietzinshöhen erschweren das nachhaltige Kalkulieren des Investments.
Prag hatte ebenso Mietzinsregulierungen aus dem Beginn des letzten Jahrhunderts .War ja ein für damalige Zeiten ein gute Idee, den Kriegswitwen ihr Dach über dem Kopf leistbar zu erhalten. Man hat dies schlichtweg 2015 abgeschafft um dem Verfall der Allgemeinteile der Häuser entgegenzuwirken. Wo keine Einnahme, da keine Investition. Hat weder zu sozialen Unruhen noch vermehrter Obdachlosigkeit geführt. Und einen solch drastischen Schritt wagt hier ohnehin niemand auf geplagter Eigentümerseite zu fordern. Weiters hat die Öffentlichkeit hat ja im gesamten etwas davon, dass in die heimische Immobilie investiert wird. Wer sich an das graue Wien der späten 90er erinnern kann und heute durch Wien spaziert kommt da schon manchmal ins Staunen. Wird auch einen Grund haben weswegen die Nächtigungszahlen in Wien in den letzten Jahren um beinahe 20 % gestiegen sind. Die Touristen kommen ja nicht nur wegen des Schnitzels. Die Käufer am heutigen Markt sind immer mehr die sich ein Markt wünschen muss- Langfristige Investitionen, die in der Familie weitergegeben werden sollen und mit viel Aufmerksamkeit und auch Stolz behandelt werden. Man kann nur hoffen, dass dies auch seitens der Politik erkannt wird –sonst könnte die Aktie eines japanischen Autoherstellers als Anlage bald wieder sexier werden. Das gab es ja vor 2008 schon und hat im Land keinen erkennbaren Nutzen gehabt.
Anstatt wie in anderen Ländern über die hohen Kosten der Erhaltung und Instandsetzung im Sinne auch für den Investor nachzudenken wird dem Hauseigentümer, der in Österreich Geld in seine Immobilie steckt die Freude am Investment und der ökonomische Nutzen vertan.
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Temporäres Wohnen
Wohnen auf Zeit
ORCHIDEENPARK
Trend Kurzzeit-Apartments. Flexibilisierung der Arbeitswelt, steigende Mobilität in Ausbildung und Beruf befeuern eine junge Assetklasse: Die Palette reicht von Serviced Apartments über Kurzzeit-Wohnungen bis zu Mikro-Apartments. Autor: Erika Hofbauer
D „Die zunehmende Flexibilisierung der Arbeitswelt verlangt hohe berufliche Mobilität, das wiederum führt zu einem Bedarf an neuen Wohnlösungen.” Hermann Klein, IG Immobilien
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ie Experten sehen – von Wien bis in die Bundesländer – enormes Potenzial und viele Gestaltungsmöglichkeiten bei Wohnformen auf Zeit. Gleichwohl ist der Fokus dieser Modelle stark urban ausgerichtet. „Sowohl am österreichischen als auch am internationalen Markt besteht großes Potenzial für temporäre Wohnprodukte mit starkem Servicecharakter“, beschreibt etwa Christian Farnleitner, Geschäftsführer des Viertel Zwei-„Erfinders“ IC Development, den Trend: „Studieren wird immer internationaler und die Studenten werden immer mobiler. Dadurch steigt die Nachfrage nach studentischen Wohnangeboten in allen Segmenten - von klassischen Studentenheimen bis zu Premium-Apartments.“ Zu einem ähnlichen Befund kommt auch Hermann Klein, Geschäftsführer von „Campus Lodge“Entwickler IG Immobilien: „Die zunehmende Flexibilisierung der Arbeitswelt verlangt hohe berufliche Mobilität, das wiederum führt zu einem Bedarf an neuen Wohnlösungen. Wohnen auf
Zeit in einem Zuhause auf Zeit hat sich etabliert, weil z.B. Geschäftsreisende, Wochenendpendler oder Expats, die sich über einen längeren Zeitraum in einer anderen Stadt befinden, möglichst ihren gewohnten Lebensstil beibehalten wollen – individuell den Tag planen, in den eigenen vier Wänden kochen und Freizeit zuhause verbringen.“ Die Flexibilität, die fertig möblierte und jederzeit bezugsfertige Apartments hier bieten, kommt diesem Bedarf optimal entgegen, erklärt Klein die „erwartungsgemäß große Nachfrage“: Besonders am international interessanten Standort Wien sei Wohnen auf Zeit deshalb gefragter denn je und die Anzahl der Anbieter in diesem Segment sei in den letzten Jahren stark gestiegen, berichtet der IG ImmobilienGeschäftsführer. Wichtiger denn je sei daher die Preisgestaltung: „Die Kunden - auch von großen Firmen – sind preissensibler geworden, weil die Expat-Budgets nicht mehr in derselben Höhe wie früher gegeben sind.“ Das heißt: Heute ist es wesentlich, das Raumangebot ansprechend,
dabei aber kompakt und leistbar zu halten. Klein: „Stark bewährt hat sich auch das bei uns eingeführte dynamische Pricing, also je länger man wohnt, desto günstiger wird es. Darüber hinaus sind unsere Serviced Apartments durch zusätzliche Serviceleistungen wie etwa einen Concierge, der als persönlicher Ansprechpartner vor Ort bereitsteht, besonders interessant.“ Interessant für Mieter und Investoren
Bei IG Immobilien sieht man das Thema Serviced Apartments als wichtige Alternative zu herkömmlichen Übernachtungsformen. Klein: „Serviced Apartments sind mittlerweile auch für Privatpersonen als ZwischenWohnlösung zunehmend interessant geworden. Für Investoren wiederum gilt, dass das Risiko bei Leerständen für den kleinteiligeren Wohnraum sinkt, denn Ein- bis ZweiZimmer-Apartments können in den meisten Fällen sehr schnell wieder vermietet werden.“ Auch Helga Mayer, Marketingleiterin beim Österreichischen Siedlungswerk (ÖSW), die unter anderem als „room4rent“-Anbieter am Markt auftreten, kommt zu positiven Befunden: „Der ansteigende Bedarf an Wohnraum auf Zeit geht eng einher mit den Effekten der demografischen Entwicklung, den Verschie-
bungen von Strukturen am Arbeitsmarkt und dem steigenden Mobilitätsbedarf.“ All diese Veränderungen der letzten Jahre haben beim ÖSW dazu geführt, diesen Trend anzunehmen, erzählt Mayer: „Wohnen, Leben und Arbeiten in Einklang gebracht, ergaben das Konzept von room4rent und ist als Antwort auf die geänderten Bedingungen in den unterschiedlichen Lebensbereichen zu verstehen.“ Das Konzept, so Mayer, biete sowohl für Private wie auch für Businesskunden eine komfortable Lösung: „Wohnen auf Zeit zu leistbaren Konditionen mit einem Serviceangebot, das nach individuellen Bedürfnissen zusammengestellt werden kann. Gerade für jene, die schnell verfügbare, kostengünstige, möblierte sowie servicierte Apartments für einen Zeitraum ab zwei Monaten bis zu zwei Jahren suchen, gibt es perfekte Möglichkeiten“, bewirbt Mayer die hauseigenen Objekte. Die Nachfrage nach derartigen Wohnprojekten, mit entsprechendem Serviceangebot, wie beispielsweise einem zur Verfügung stehenden Concierge, sei immer noch steigend, freut sich die ÖSW-Marketingchefin. Dabei handle es sich schon seit längerem nicht ausschließlich um hochpreisige Immobilien, so Mayer.
Laufend neue Projekte
Gestartet hat das ÖSW mit reinen Privatbuchungen am Standort Storchengasse im 15. Wiener Gemeindebezirk: „Zunehmend haben wir den steigenden Bedarf im BusinessSegment mit unterschiedlichen Ansprüchen wahrgenommen. Daher haben wir ein eigenes Buchungstool für Firmen entwickelt, das das Eingehen auf unterschiedliche Gegebenheiten, Bedürfnisse und Wünsche weitestgehend möglich macht“, beschreibt Mayer die Entwicklung. Zudem würden seitens des ÖSW zunehmend Serviced Apartmenthaus-Projekte realisiert, die eine gemischte Nutzung aufweisen, sprich keine reine Nutzung zum Thema Wohnen auf Zeit. Das besondere Plus, so die Marketingleiterin: „Die Serviceleistungen wie Fitness & Wellness oder Apartmentreinigung können von allen Bewohnern gebucht und in Anspruch genommen werden - auch jene des Concierge.“ Auch Thomas Landschreiber ist in Österreich äußerst zufrieden. Der Chief Investment Officer des deutschen Studentenwohnungs-Spezialisten Corestate Capital Group, die in Wien mit dem Linked Living-Projekt vertreten ist, konstatiert, dass sich Mikro-Apartmenthäuser oder Studentenwohnanlagen immer größerer Beliebtheit erfreuen – kein
Fotos: IG Immobilien/ Sven Posch
APARTMENT ORCHIDEENPARK
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Temporäres Wohnen Urbaner Fokus
Tatsächlich gibt es schon eine gut sortierte Auswahl an Serviced Apartments, Studentenwohnungen oder Mikro-Einheiten. So hat IC Development im Bereich Student Living bereits vor einigen Jahren das Produkt „Milestone“ entwickelt, erzählt Geschäftsführer Christian Farnleitner von den Anfangserfolgen: „Milestone ist Student Living im Premium-Segment. Das All-In-Konzept bietet funktionale Apartments mit Designermöbeln, Küche, Bad und Internet sowie großzügige Communityflächen wie Fitness- und Partyraum, Washing Lounge und Study Rooms. Eine perfekte Kombination aus studentischer Atmosphäre und den ersten eigenen vier Wänden.“ Neben den bestehenden Häusern in Wien und Graz werden im kommenden Jahr mehr als 850 Apartments an drei neuen Standorten in Budapest, Leoben und Wien eröffnet, berichtet Farnleitner. Im „Viertel Zwei“ im 2. Wiener Gemeindebezirk entsteht derzeit außerdem mit „Studio Zwei“ ein neues Wohnprodukt: „Mikro-Apartments, die auf einer Wohnfläche von 32 Quadratmetern durch die innovative Einrichtungsplanung dennoch alle Möglichkeiten und Funktionen einer Zwei-Zimmer-Wohnung bieten. Der Lebensraum endet dabei aber nicht an der eigenen Wohnungstür, sondern erstreckt sich durch Sharing-Angebote, wie etwa einer gemeinsamen Dachterrasse mit Grillplatz oder einer Lounge mit Bar im Erdgeschoß, über das gesamte Haus.“
LEOPOLDTOWER
Wunder, wie er betont: „Die anhaltende Urbanisierung, ein dynamischer Arbeitsmarkt und steigende Studentenzahlen führen zu einer hohen Nachfrage. Allein in Wien gibt es mehr als 160.000 Studenten, in ganz Österreich sind es über 381.000 – Tendenz steigend.“ Die Metropole sei beliebt bei in- und ausländischen Studenten, bei Berufsanfängern und Trendsettern, weiß Landschreiber. Gleichzeitig sei der Wohnraum wie in allen Metropolen knapp…
„Die Nutzer wollen gut betreut werden und eine Ansprechperson vor Ort vorfinden.“ Helga Mayer, Österreichisches Siedlungswerk (ÖSW)
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Aufgrund dieser Entwicklungen und dem stärker werdenden Renditedruck hat sich der europäische Student-Living-Markt in den vergangenen Jahren rasant entwickelt, beschreibt der Corestate-Manager die Trends aus seiner Sicht: „Serviced Apartments, MikroApartments oder Studentenapartments sind schon lange kein Nischenprodukt mehr. Die Assetklasse ist interessant für institutionelle Investoren geworden.“ Hinzu komme die Konjunkturunabhängigkeit dieser Assetklasse: „Das ermöglicht den Anlegern eine langfristige Planbarkeit.“
Im Jahr 2007 startete IG Immobilien im Bereich Serviced Apartments damals mit dem Projekt „OrchideenPark“ im 19. Wiener Gemeindebezirk. 2013 entstanden im 2. Wiener Gemeindebezirk nahe der Wirtschaftsuniversität mit der Campus Lodge weitere Apartments dieser Art, erzählt Geschäftsführer Klein. Mittlerweile verfüge IG Immobilien über 62 voll ausgestattete und servicierte Apartments zur Kurzzeitmiete: „Der exklusive Standort in Döbling wurde 2015 einem Refurbishment unterzogen, dabei wurden alle Apartments rundum erneuert und mit einem neuen Raum-in-Raum-Konzept versehen.“ Neben moderner Ausstattung und exklusiver Lage seien die IG Serviced Apartments „bestens auf die Bedürfnisse modernen, urbanen Wohnens zugeschnitten“, so Klein weiter. Mittlerweile gibt es auch drei Wiener Standorte für Wohnen auf Zeit von room4rent. Ein im September 2015 eröffnetes, mit 107 Apartments bestücktes Projekt befindet sich im Leopoldtower im 21. Wiener Gemeindebezirk - im
neuen Grätzl Citygate in der Leopoldau, erzählt ÖSW-Marketingverantwortliche Mayer von einer praktische Lage in Nachbarschaft zu Shoppingcenter und U-Bahn-Station. Schon seit einigen Jahren bespielt ÖSW mit den Serviced Apartments im Messecarrée Nord (2. Bezirk) und in der Storchengasse (15. Bezirk) den Markt für Kurzzeit-Wohnungen. Die nächsten rund 100 Serviced Apartments der Marke room4rent werden im Projekt „HOCH 33“ in Monte Laa realisiert. Corestate-CIO Thomas Landschreiber freut sich, dass man pünktlich zum Wintersemester 2015/2016 das Neubauprojekt Linked Living mit 589 voll möblierten Mikro-Apartments, zahlreichen Community Spaces wie Learning, TV- und Washing Lounges sowie einer großzügigen Dachterrasse mit Panoramablick auf Wien fertiggestellt habe. Zusätzlich befinden sich auf rund 1.800 Quadratmetern Gewerbefläche ein Café, ein Burger Restaurant, ein Wok Imbiss, ein Fitnessstudio sowie ein Shop für Active Outdoor Wear. „Mit knapp 600 Apartments auf 11 Geschoßen gilt Linked Living als das größte Student Living Projekt in Österreich“, zeigt sich Landschreiber stolz: Nach nur 18 Monaten Bauzeit konnte man die Projektentwicklung innerhalb des Budgetrahmens erfolgreich fertigstellen.
servicierte Apartments im urbanen Umfeld. Vor allem die Nachfrage nach kleinen Apartments mit hohen Ausstattungs- und Qualitätsstandards hat sich spürbar erhöht. Es wird viel Wert auf gute Lage, Infrastruktur, Qualität, Komfort und Service gelegt.“ Auch als Unterbringung für Verwandte, als Übergangslösung aufgrund von Sanierung, Umbau, gesundheitlichen Problemen oder einer persönlichen Veränderung bieten komplett möblierte Serviced Apartments die nötige Flexibilität, beschreibt Klein die festgestellte Entwicklung. High Speed Internet und WLAN sowie anmietbare Büros und Besprechungszimmer machen das Wohnkonzept für unterschiedliche Zielgruppen wie Geschäftsreisende, Expats, Studenten oder gastierende Künstler interessant. Klein: „Die Anforderungen an Wohnungen, in denen man nur auf Zeit wohnt, unterscheiden sich aber in vielen Punkten kaum von den Ansprüchen an eine dauerhafte Unterkunft. Helle Räume und eine gute Aufteilung der Wohneinheit sind ebenso wichtige Parameter für zufriedene Mieter wie die Lage, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis oder die
„Die Menschen erwarten, dass sich ihr unmittelbarer Lebensraum an die jeweiligen Lebensumstände anpasst und nicht umgekehrt.“ Christian Farnleitner, IC Development
MESSECARRÉE NORD Wohin geht es?
Fotos: Querkarft Architekten - Lukas Dostal, Renée Del Missier
Wohin entwickeln sich laut den Experten die Wünsche und Vorstellungen der Kurzzeitbewohner? IC Development-Geschäftsführer Farnleitner: „Modernes städtisches Wohnen braucht vor allem Flexibilität – die Menschen erwarten, dass sich ihr unmittelbarer Lebensraum an die jeweiligen Lebensumstände anpasst und nicht umgekehrt.“ Ebenso wird Zeit immer wertvoller und sie soll den lästigen Tätigkeiten des Alltags so wenig wie möglich zum Opfer fallen, weiß Farnleitner. Hier liege der Fokus auf ergänzenden Serviceleistungen, die das Leben leichter machen. Im Grunde, so Farnleitner, müssen die Wohnprodukte von morgen eine Balance zwischen Individualität und dem sozialen Austausch, zwischen der Möglichkeit zum Rückzug und der Chance zum offenen Miteinander der Wohngemeinschaft schaffen: „Und das alles natürlich bei höchster Qualität in Architektur und Ausstattung.“ Das Thema Alltag ortet auch IG ImmobilienGeschäftsführer Klein, wenn er die Trends beschreiben soll: „Kurzfristige Standortwechsel – beruflich oder privat – sind für viele Menschen Alltag. Besonders gefragt sind für Kurzzeitwohnen vollmöblierte und
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Temporäres Wohnen LINKED LIVING
Schnell und flexibel
Für Helga Mayer, Marketingleiterin des ÖSW, steht eines im Vordergrund: „Die Nutzer wollen gut betreut werden und eine Ansprechperson vor Ort vorfinden.“ Die Apartments für diese Zielgruppe erlauben den Einzug mit nur einem Gepäcksstück, garantieren jedoch einen angenehmen Aufenthalt und bieten ein heimeliges Zuhause auf Zeit, so Mayer: „Bedeutend ist für unsere Kunden: Gute Infrastruktur rund um den Standort und dass die Wohneinheiten zentral bzw. an einer UBahn gelegen sind, um die Wege in der Stadt
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so kurz und effizient wie möglich gestalten zu können.“ Auch die individuell buchbaren Zusatzleistungen haben Potential, den Alltag einfachst zu gestalten. Das heißt aber auch, bei der Planung für derartige Projekte entsprechende Räumlichkeiten zu berücksichtigen, die ein größtmögliches Maß an Privatsphäre, aber auch Networking zulassen. Mayer: „Es muss beides ermöglicht werden: Entspannen und Großes schaffen, Freizeit und Arbeit, Ruhe und Aktivität. All das heißt es in einem solchen Gebäude zu vereinen.“ Corestate-Manager Landschreiber beschreibt die Trends ähnlich: “Die Zielgruppe Student oder Berufsanfänger sucht für eine gewisse Zeit, manchmal auch nur für ein Jahr, eine passende Wohnlösung – das aber bitte universitäts- oder zentrumsnah, mit optimaler Flächenausnutzung und eigener Küche und Bad. Wichtig sind kurze Wege, eine gute Versorgungslage und eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.“ Die Mieter, so Landschreiber, wollen ihre Privatsphäre wahren und zugleich auf ein gewisses CommunityFeeling nicht verzichten: „Sie legen also auch Wert auf Gemeinschaftsräume wie Lern- und TV-Lounges, große Aufenthaltsräume und Wasch-Lounges.“ Erleichterung existiert auch bei der Kostenübersicht, so Landschreiber: „Bei Linked Living gibt es eine Flat-Rate-Miete inklusive aller Nebenkosten wie Internet, TV und Strom.“ n
„Die anhaltende Urbanisierung, ein dynamischer Arbeitsmarkt und steigende Studentenzahlen führen zu einer hohen Nachfrage.“ Thomas Landschreiber, Corestate Capital Group Fotos: CORESTATE Capital Group
öffentliche Verkehrsanbindung.“ Neben der erhöhten Nachfrage nach Apartments, die Services rund um den Alltag bieten, ist generell zu erkennen, dass kleinere Wohneinheiten mit ausgelagerten Bereichen zur gemeinschaftlichen Nutzung im Bedarfsfall im Trend liegen, weiß der IG Immobilien-Chef. Auch deshalb, weil die Kosten fürs Wohnen immer effizienter eingesetzt werden müssen: „Der Wunsch nach Komfort muss mit den finanziellen Möglichkeiten vereinbar sein. Die Nähe zur Natur hat, wie der Wunsch nach ökologischen Wohnformen und einer nachhaltigen Bauweise, unübersehbar an Bedeutung gewonnen und wird in den nächsten Jahren bestimmt für immer mehr Mieter ein zusätzliches Auswahlkriterium für ihr Zuhause – ob dauerhaft oder auf Zeit.“
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Ein Markt in Bewegung Boom. Österreich gewinnt an Attraktivität am Hotelinvestitionsmarkt und widersetzt sich somit dem europäischen Trend. In Wien liegt die Nachfrage deutlich über dem Angebot an verfügbaren Hotelimmobilien. Autor: Patrick Baldia
W „In West- und Zentraleuropa hat es noch nie so viele Deals gegeben.“ Martin Schaffer, Managing Partner beim Hotelimmobilienexperten MRP Hotels
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ährend Österreich im ersten Halbjahr 2016 am Gesamtinvestitionsvolumen Europas einen Anteil von ca. 1 Prozent aufweist, macht das österreichische Hotelinvestitionsvolumen ca. 5 Prozent des Hotelinvestmentmarktes Europas aus. Mit 346 Millionen im ersten Halbjahr 2016 verzeichnete Österreich im Vorjahresvergleich einen Anstieg um ca. 146 Prozent. Die im 2. Quartal 2016 abgeschlossenen Hoteltransaktionen in Höhe von insgesamt 75 Millionen Euro erreichten zwar nicht den Rekordwert des 1. Quartals 2016 (271 Millionen Euro), übertrafen jedoch das Investitionsvolumen des Vergleichszeitraumes 2015 um ca. 116 Prozent. Vorjahresvolumen bereits übertroffen
Die investmentfreudige Stimmung in Österreich im Jahr 2015 hat sich laut Christie & Co auch in den ersten Monaten 2016 eindrucksvoll fortgesetzt. Alleine im ersten Halbjahr wurden Hoteltransaktionen im Gesamtvolumen von knapp 440 Millionen Euro verzeichnet. Damit wurde bereits im Juni das Volumen des gesamten letzten Jahres deutlich übertroffen. Grund dafür sind einige große Trophy-Transaktionen, wie zum Beispiel der Verkauf des Hotel Imperial oder des Hilton Vienna, welches gleichzeitig den größten Hoteldeal in der Geschichte Österreichs darstellt.
„Der Hotelinvestmentmarkt des ersten Halbjahres 2016 war durch mehrere sehr eindrucksvolle Einzeltransaktionen gekennzeichnet. Noch deutlicher als in den Jahren zuvor konzentrierten sich die Transaktionen auf die Hauptstadt Wien“, erklärt Lukas Hochedlinger, Managing Director Germany, Austria & CEE bei Christie & Co. Zwei große Deals
Eröffnet wurde das Jahr mit der Trophy-Transaktion des Hotel Imperial Wien (138 Zimmer), welches von Starwood Hotels & Resorts an die Al Habtoor Gruppe, einen Investor aus dem arabischen Raum, für umgerechnet um 78,8 Millionen Euro veräußert wurde. Starwood bleibt auch nach dem Verkauf weiterhin der Betreiber dieses Luxushotels. Trotz der eindrucksvollen Summe gab es kurz darauf eine noch größere Transaktion, als das Hilton Vienna (579 Zimmer) von den Eigentümern des Shoppingcenters Parndorf Erwin Krause und Franz Kollitsch für etwa 200 Millionen Euro übernommen wurde. Im zweiten Quartal verkaufte außerdem die Schöps Gruppe das ehemalige LaStafa Gebäude auf der Mariahilfer Straße, in dem sich seit Jahresende 2015 das Hotel Ruby Marie mit 186 Zimmern befindet. Erst kürzlich wechselte zudem das renommierte Hotel Goldener Hirsch in der Salzburger Getreidegasse seinen Eigentümer. „Auch
2017 werden wir in Österreich den einen oder anderen Deal sehen“, prognostiziert Felix Neuwirther, Real Estate Counsel bei Freshfield Bruckhaus Deringer. „Derzeit stehen noch einige bekannte Hotels in Österreich kurz vor dem Verkauf“, ergänzt Hochedlinger. „Einige davon, zum Beispiel das Sofitel Wien, werden sich dabei – sofern verkauft wird – in die Riege der Top-Deals des Jahres einreihen“, prophezeit der Marktexperte. Das Hotel Meliá im DC Tower könnte in naher Zukunft ebenfalls zum Verkauf stehen, heißt es in Expertenkreisen.
Das Luxushotelsegment in Wien hält Neuwirther jedenfalls für gesättigt. Bei MRP Hotels sieht man Wachstumspotenzial im Budgetbereich – und zwar nicht nur am Wiener Markt, sondern auch bei Ferienhotels in den Bundesländern. Konzepte wie das Adeo Alpin – von den Ex-Skirennläufern Herrmann Maier und Rainer Schönfelder – würden sich durchsetzen. „Die Investoren haben in diesem Bereich überwiegend einen regionalen Bezug – wer Erfolg hatte in einer Region, wird weiterhin in diese investieren“, erklärt Schaffer.
„Noch deutlicher als in den Jahren zuvor konzentrieren sich die Transaktionen auf die Hauptstadt Wien.“ Lukas Hochedlinger, Managing Director Germany, Austria & CEE bei Christie & Co
Fotos: Fotolia
Dass es rund um den Hauptbahnhof Wien bereits ein Überangebot gäbe, bestreitet Martina Maly-Gärtner, Managing Director Michaeler & Partner Wien. „Der Standort ist direkt neben dem Hauptbahnhof und in diesem Stadtentwicklungsgebiet eine A-Lage.
Ich glaube eher, dass Projekte bzw. Hotels, die in einer nicht so präferierten Lage sind, Nachteile verspüren werden. Am Standort Hauptbahnhof Wien hat man es geschafft, einen sehr guten Mix an Produkten zu entwickeln. Gesamtheitlich gesehen: Derzeit übersteigt der Nächtigungszuwachs in Wien noch den Angebotszuwachs."
Alles bleibt beim Neuen! TPA setzt als eines der führenden österreichischen Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen ein neues, starkes Zeichen. Mit einem neuen Logo sowie einer klaren und eigenständigen Ausrichtung bleibt TPA seinen österreichischen Wurzeln treu und bietet seinen Kunden auch weiterhin grenzüberschreitendes „Face to Face Business“ in Mittel- und Südosteuropa.
Es bleibt also alles beim Neuen: gleiches Unternehmen, gleiche Ansprechpartner, neue Möglichkeiten.
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EXPO REAL 2016
Wellness- und Resortbereich
Bewegung gab es auch abseits der Bundeshauptstadt. Hier wurden vor allem im Wellness- und Resortbereich einige nennenswerte Transaktionen getätigt. So zeichnete Christie & Co im Auftrag des Verkäufers für die Vermittlung der beiden ehemals im Eigentum der Erste Bank befindlichen Falkensteiner Hotels Balance Resort Stegersbach sowie Hotel & Spa Bad Leonfelden (gesamt 259 Zimmer) an einen Privatinvestor aus Österreich verantwortlich. Beim Verkauf der Grimming Therme inklusive Hotel Aldiana Bad Mitterndorf (166 Zimmer) wurde der Käufer ebenfalls von Christie & Co identifiziert. Doch auch Stadthotels waren abseits der Bundeshauptstadt gefragt. Im ersten Quartal wurde mit dem Hilton Innsbruck (176 Zimmer) ein weiteres Hilton Hotel veräußert. Als Käufer trat hier das Land Tirol auf, welches das Hotel zu einem Bürogebäude für diverse Landeseinrichtungen adaptieren will. Im Vergleich zum Vorjahr konnte das Transaktionsvolumen im ersten
Halbjahr mit rund 440 Millionen Euro mehr als verdreifacht werden. Als Käufer traten dabei überwiegend Investoren aus Österreich auf. „Einige dieser Hotels waren schon länger auf dem Markt“, weiß Hochedlinger. „Dass diese Transaktionen nun abgeschlossen wurden, untermauert die Attraktivität Wiens und Österreichs gleichermaßen für lokale wie internationale Investoren.“
„Am Standort Hauptbahnhof Wien hat man es geschafft, einen sehr guten Mix an Produkten zu entwickeln.“
In eine wachsende Branche investieren
„In West- und Zentraleuropa hat es noch nie so viele Deals gegeben“, sagt Martin Schaffer, Managing Partner beim Hotelimmobilienexperten MRP Hotels. Das starke Investoreninteresse führt er auf eine Reihe von Faktoren zurück – allen voran die starke Entwicklung des weltweiten Tourismus. In den vergangenen Jahren seien jährliche Steigerungsraten von rund 6 Prozent verzeichnet worden. „Investoren können also in eine wachsende Branche investieren“, bringt es der Experte auf den Punkt. n
Martina Maly-Gärtner, Michaeler & Partner Wien
Hoteltransaktionen 2016 Hotel
Zimmer
Verkäufer
Käufer
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Stegersbach
Balance Resort Stegersbach
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Hotel & Spa Bad Leonfelden
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S-Tourismusfonds
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Wien Loipersdorf Innsbruck Wien Bad Mitterndorf
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Starwood
Al Habtoor Group
Club Aldiana & Grimming Therme
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Insolvenz
Aldiana
Wachsende Übernachtungszahlen sorgen für gute Stimmung Kommentar: Martin Löcker UBM Development AG
n Für das Hotel zählt vor allem eines: der Kunde – Geschäftsort für die einen, Freizeitort für die anderen. Die Mobilität der Kunden nimmt zu, die Nachfrage nach zeitgemäßen und erstklassigen Hotels steigt. Das führt zu wachsenden Übernachtungszahlen u.a. in Mitteleuropa. Vor allem in den städtischen Destinationen boomen Hotels wie nie zuvor. In Wien ist die Nachfrage nach hochwertigen und modernen Hotels aller Kategorien sehr hoch. Auch in den meisten deutschen Städten steigen die Nächtigungen stärker als die Zimmerkapazitäten. Polen zählt zu den Gewinnern Neben Deutschland zählt eindeutig Polen zu den gewinnenden Märkten. Die Hotelumsätze sind im letzten Jahr im zweistelligen Bereich gewachsen. Grund für die positive Performance des polnischen Hotelmarkts ist die dynamische Entwicklung der polnischen Wirtschaft. Dies führt nicht nur zu einem erhöhten Aufkommen an heimischen und internationalen Geschäftsreisenden, sondern dank des steigenden Wohlstands zu mehr Mobilität der Polen im eigenen Land. Polen hat es geschafft, sich als touristische Destination zu etablieren, vor allem für Kurztrips und Städtereisen u.a. nach Krakau, Danzig, Breslau. Dies belebt den Hotelmarkt. Hotel als Investment bringt höhere Renditen als Office und Retail Der Hotelmarkt verändert sich, seine positive Entwicklung schreitet voran. Damit gewinnt diese Assetklasse, besonders als Investmentalternative zu den traditionelleren Segmenten Büro, Einzelhandel und
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Logistik, an Attraktivität. Das Hotel, welches vom Markt als Investmentmöglichkeit lange unterschätzt wurde, etablierte sich in den letzten Jahren als eine bedeutsame und professionelle Assetklasse. Dies liegt nicht zuletzt an den immer noch höheren Renditen im Vergleich zu anderen Immobilieninvestments. Ein Stadthotel in guter Lage mit langfristigem Pachtvertrag erzielt für den Investor zumeist eine bis zu ein Prozent höhere Rendite als ein vergleichbares Büro oder Retailobjekt. Dabei bringt ein professionell betriebenes Hotel eine Reihe von Vorteilen für den Investor: (I) Langfristige Pachtverträge mit vergleichsweise hohen Sicherheiten (II) i.a. keine Incentives an Pächter, daher kein Unterschied zwischen „Headline Rent“ und „Effective Rent“ (III) Der Pächter ist i.a. für den Erhalt der Ausstattung auf „Market Standard“ zuständig und verpflichtet sich zur Bildung von entsprechenden Reservefonds. Erfolg braucht mehr als die Lage Die wachsende Anzahl an Hotels in den Städten steigert den Wettbewerb. Die Lage des Hotels ist längst nicht mehr Erfolgsgarant für viele Jahre. In der richtigen Kombination aus Lage, Marke, Architektur, Design und Service liegt der Schlüssel zu einer gewinnbringenden Investition. Dabei sollen Profis am Werk sein und der Blick für das Ganze im Mittelpunkt stehen. Es gilt ähnlich wie in einer Hotelküche: Gute Zutaten und ein guter Koch zaubern mit Erfahrung und Herzblut die besten Menüs. Das ist auch unser Motto beim Entwickeln von Hotels.
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Die Kuchenschneider Klein, aber oho. Oft lassen große Nachbarn kleine Länder verhungern – im Falle Österreichs ist das anders. Dort schneiden sich die Kleinen in vielen Bereichen ein ordentliches Stück vom Kuchen ab. Das gilt auch und besonders für den Bau- und Immobilienbereich. Autor: Reinhard Krémer
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er Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum EWR 1994 war für heimische Lebensmittelunternehmen im Vorfeld ein Horrorszenario. Man fürchtete ein Überrollen durch den großen deutschen Bruder, der mit – für heimische Begriffe – riesigen Stückzahlen billigst anbieten konnte. Die Konsumenten, so war die Befürchtung, werden nach der Marktöffnung zu jenem Produkt greifen, dass das Börsel am meisten schont – und die Österreicher werden vor die Hunde gehen. Die Geschichte zeigt: Das Gegenteil war der Fall. Die germani-
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schen Produkte wurden oft zu Ladenhütern, auch, weil man hierzulande lieber zum vertrauten Namen griff. Rewe kann davon ein trauriges Lied singen. Und weil die Preise auch für österreichische Grundnahrungsmittel durch den EWR in den Keller rasselten (was heute gerne vergessen wird – ein Kilo Mehl oder ein Liter Milch kosten heute fast genauso viel wie vor dem Beitritt) wurde der Hang zum Patriotismus um einiges leichter. Und so kam es, dass Dom-Pudding der Vergessenheit anheimfiel, man aber Mannerschnitten in so gut wie jedem deutschen Supermarkt kaufen kann.
Mit Hirn und Geschick erfolgreich
Einen ähnlichen Siegeszug haben rot-weißrote Unternehmen aus dem Bau- und Immobilienbereich hinter sich – das zeigt auch die aktuelle „Projektentwicklerstudie Deutsche A-Städte“ von bulwiengesa, die die sieben größten deutschen Städte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart unter die Lupe nahm.
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Volumenstärkster Projektentwickler ist die deutsche Zech Group mit etwa 680.000 Quadratmetern gefolgt von der NCC/Bonava mit 554.000 Quadratmetern Fläche und an dritter Stelle formart mit 432.000 Quadratmetern. Dann folgt schon die CA Immo mit 428.000 Quadratmetern. Im Bürosegment sind die Österreicher noch stärker: Die Zech Group belegt mit 285.000 Quadratmetern die Spitzenposition, dann wird’s mit der CA Immo mit 236.000 Quadratmetern und der Strabag mit 198.000 Quadratmetern schon ordentlich rot-weiß-rot.
Die Zahlen belegen den Sturm der Österreicher nach Deutschland. Und so ist es völlig klar, dass sich auch der Riese Immofinanz, der jetzt mit seinem CEO Oliver Schumy die CA Immo unter seine Fittiche genommen hat, nach seiner Portfolio-Arrondierung vor allem beim Nachbarn umtut. Bis Mitte 2018 soll das deutsche Büroportfolio auf eine vermietbare Fläche von knapp 200.000 Quadratmetern mit jährlichen Mieterlösen von bis zu rund 40 Millionen Euro wachsen. Die Investitionskosten für die Eigenentwicklungen betragen knapp 650 Millionen Euro. Egal ob Innenstadtviertel…
So entsteht am ehemaligen Sitz des Gerling Versicherungskonzerns in Köln gleich ein ganzes Innenstadtviertel für hochwertigen Wohn- und Büroraum mit einer Nutzfläche von insgesamt rund 75.000 Quadratmetern. Es ist die größte deutsche Projektentwicklung der Immofinanz – und kein einfacher Job, denn die Bestandsgebäude stehen unter Denkmal-
schutz, das gesamte Quartier genießt einen Ensembleschutz. Das Gesamtinvestment in das Gerling-Quartier beträgt rund 400 Millionen Euro, der erste Bauabschnitt ist bereits fertig, der zweite soll dann Ende 2017 folgen. Ein weiteres Engagement der Immofinanz findet sich im Düsseldorfer Medienhafen: Dort entsteht für trivago, den weltweit größten Hotelsucher, ein neues Headquarter. Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 145 Millionen Euro. Das abgerundete sechsstöckige Gebäude wird im ersten Bauabschnitt rund 26.000 Quadratmeter Bürofläche bieten; die Fertigstellung ist für Mitte 2018 vorgesehen. Im zweiten Bauabschnitt können dann in einem 16-geschoßigen Gebäude gleich nebenan weitere Expansionsflächen mit bis zu rund 16.000 Quadratmetern realisiert werden. Die gesamten Investitionskosten belaufen sich dann voraussichtlich auf rund 200 Millionen Euro.
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...oder ein ganzes Stadtquartier…
Die CA Immo betreibt aktuell mit Hochdruck die Entwicklung des neuen Stadtquartiers Baumkirchen Mitte in München. Auf dem rund 131.000 Quadratmeter umfassenden Areal im Münchner Bezirk Berg am Laim entstehen ca. 525 Wohnungen für etwa 1.200 Bürger sowie ca. 350 Arbeitsplätze. Dagegen ist die Entwicklung am Mainzer Zollhafen mit 182 Ein- bis Fünfzimmerwohnungen fast schon Peanuts. Die CA Immo erstellt das Gebäude dort schlüsselfertig für einen von Aberdeen Asset Management verwalteten Immobilien-Spezialfonds. In Düsseldorf hat man mit dem Büro- und Geschäftsgebäude LaVista zusammen mit seinem Schwestergebäude Belmundo den städtebaulichen Auftakt zum neuen Quartier BelsenPark gesetzt. Das Gesamtinvestment von CA Immo in diese Gebäude liegt bei ca. 50 Millionen Euro.
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Die ehemalige Bahndirektion in Stuttgart – ein rund 13.400 Quadratmeter großes Areal unmittelbar am Bahnhof – wurde vor wenigen Monaten verkauft. Die CA Immo will damit die kontinuierliche Verwertung ihrer deutschen Liegenschaftsreserven sowie die Konzentration auf die Kernregionen Berlin, Frankfurt und München fortsetzen. Die Erlöse aus diesen Verkäufen fließen vor allem in die Entwicklung hochwertiger Büroimmobilien in den Kernmetropolen.
schwerstens denkmalgeschützt; also wird die Umsetzung sicher kein Spaziergang. Ebenfalls in der deutschen Hauptstadt, genau in BerlinLichtenberg, begann vor Kurzem der Bau des Wohnungsprojekts „Das Lichtenhain“. Dort entstehen mehr als 200 Wohneinheiten zum Verkauf an Selbstnutzer und Kapitalanleger. In Berlin-Grünau wiederum startete der Bau des „Ankerviertels“ mit insgesamt 86 barrierearmen Mietwohnungen mit einer Gesamtnutzfläche von 7.692 Quadratmetern, die sich auf insgesamt vier Gebäude verteilen.
...die Österreicher haben oft die Nase weit vorn
Fad wird auch dem Immofinanz-Spin-Off Buwog mit mehr als 51.000 Bestandseinheiten in Deutschland und Österreich beim Nachbarn nicht; man hat seine Schwingen vor allem über die germanische Kapitale ausgebreitet: So will man zum Beispiel in den ehemaligen GeyerWerken, der ältesten Filmfabrik Deutschlands, in Berlin-Neukölln gleich ein neues Stadtquartier errichten, das Wohnen und Arbeiten miteinander verbindet. Natürlich ist der Komplex
Quasi „nebenbei“ erhalten in BraunschweigStöckheim 90 Wohnungen eine energetische Wärmedämmung; die Buwog investiert dort mehr als 1,7 Millionen Euro. Auch die conwert ist natürlich in Deutschland umtriebig – und zwar so sehr und erfolgreich, dass sie sich ein deutscher Übernehmer, die Vonovia, einverleiben will. Sie wird daher in Kürze nicht mehr unter rot-weiß-roter Flagge segeln.
Architektur vom Feinsten
Auch die heimischen Baulöwen schlafen nicht: Da ist zum Beispiel die Strabag, die nicht nur weltweit bestens unterwegs ist – man baut mit rund 73.000 Mitarbeitern rund um den Globus – sondern beim germanischen Nachbarn nach Belieben wildert und fast schon im Monatstakt Unternehmen übernimmt. Die ersten großen Übernahmen erfolgten schon früh und es geht munter weiter. So holte man sich zum Beispiel 2011 gleich 100 Prozent der deutschen Josef Möbius Bau AG und baute damit das Engagement im Wasserbau weiter aus. Ein wichtiger Schritt erfolgte 2015, als die Strabag die deutsche Tochter Ed. Züblin ganz übernahm. Züblin zählt mit rund 14.000 Mitarbeitern und einer jährlichen Bauleistung von rund drei Milliarden Euro zu den führenden deutschen Baukonzernen und ist ihrerseits im Übernahmepoker aktiv. So wurde die Metsä Wood Merk GmbH, Tochter der finnischen Metsä-Gruppe, geschluckt. Züblin-Ziel ist es, mittelfristig im europäischen Ingenieurholzbaumarkt führend zu werden. Vor Kurzem wurde bekannt, dass auch der Axel-Springer-Neubau in Berlin von Züblin übernommen wird. Der Bau birgt
allerhand Prestige, denn das spektakuläre Architekturkonzept von Rem Koolhaas soll durch ein mehr als 30 Meter hohes Atrium bestechen, das sich durch das gesamte Gebäude zieht und sich zum bestehenden Verlagsgebäude von Axel Springer hin öffnen wird. Austrian Engineering
Heute gibt es kaum ein größeres Loch in germanischer Erde, wo nicht eine Schaufel der Strabag drinsteckt. Großbaustellen wie der Bahnhof Stuttgart 21 oder der Großflughafen Berlin-Brandenburg sind ohne Mitarbeit der Strabag nicht denkbar. Österreichs größter Baukonzern Strabag macht in Deutschland einen Umsatz von schätzungsweise fünf Milliarden Euro. Man diversifiziert auch in Bereiche, die man nicht unbedingt mit dem Bauhandwerk identifizieren würde: In Leutenberg/Probstzella plant die WSK PULS GmbH, eine Tochtergesellschaft der Wiener Strabag SE, ein Wasserspeicherkraftwerk. Man will damit nach dem Vorbild des heimischen Malta-Kraftwerks eine „Grüne Batterie“ errichten, bei der überschüssiger
Strom aus Sonne und Wind dazu verwendet wird, Wasser in den hochgelegenen Stausee zu pumpen. Wird Spitzenstrom benötigt, der sich teurer verkaufen lässt, lässt man das Wasser dann durch die Turbinen rauschen. Auch die Porr hat vor einigen Jahren beschlossen, in Deutschland zu wachsen. Der Gesamtmarkt sei rund 300 Milliarden Euro schwer; und davon will man sich ein Scheiberl abschneiden. In Österreich ist Porr die Nummer zwei - mit reichlich Abstand zur Strabag: „Wir wollen 2016 unter den ‚Top Five’ der Baukonzerne in Deutschland sein“, gab Porr-Boss Karl-Heinz Strauss die Richtung vor. Er wollte schon 2014 die Produktionsleistung in den nächsten Jahren von 593 Millionen Euro auf rund eine Milliarde Euro steigern. Die ehemalige Tochter tat das – nämlich wachsen – schon seit Jahren und war nicht nur im Hotelbereich äußerst erfolgreich. Die Rechnung dürfte aufgehen: Die Porr ist am großen Zukunftsmarkt Deutschland im Hochbau für 2016 und wahrscheinlich auch 2017 voll ausgelastet, vermeldete Strauss, Chef des 15.000-MitarbeiterKonzerns, heuer. Beim Nachbarn baut auch Swietelsky: Hier ist man auf den Straßenbau und vor allem schwierigere Einsätze spezialisiert und macht das, was man von einem Unternehmen mit alpinem Background erwarten würde, nämlich die Berge unter Kontrolle halten. So wurde in Oberstdorf eine Straße vor abstürzenden Felsen gesichert – Sprengung inklusive –, in Schwarzenfeld ein Hang gesichert. Und für die Deutsche Bahn wurden bei insgesamt sechs Tunnel über eine Strecke von rund 15 Kilometern Sanierungsarbeiten durchgeführt. n
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Identität, Einzigartigkeit, Flair Als selektiv könnte man den österreichischen Retailimmobilienmarkt beschreiben. Es wird zunehmend auf Refurbishment gesetzt und der Trend geht auch mehr Richtung Urbanisierung. Gastro und Entertainment werden zum wichtigsten Bestandteil. Autor: Erika Hofbauer
M „Wir sehen weiterhin einen augenscheinlichen Trend zur Urbanisierung und zum Refurbishment bestehender Handelsimmobilien.” Marcus Wild, Spar European Shopping Centers
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arcus Wild, CEO von Handelsimmobilien-Developer Spar European Shopping Centers (SES), sieht die Entwicklungsdimensionen bei Handelsimmobilien mehrschichtig: „Die Volatilität des Erfolgs im Einzelhandel ist gestiegen. Das heißt, manchen Händlern gelingt es exzellent, ihre Marke, ihren Store in den Dimensionen Umsatz und Produktivität zu entwickeln. Gleichzeitig kämpfen andere mit rückläufigen Umsätzen und verlieren gegenüber dem Wettbewerb – sowohl stationär als auch online.” Dieser Trend sei auch innerhalb einzelner Branchen feststellbar. Gründe dafür sieht Wild zunächst einmal im Kommunikationsverhalten: „Die tagesaktuelle Kommunikation und der Informationsaustausch über soziale Medien führt dazu, dass Marken, die vorher einen Hype erlebt haben, schneller aus der Mode geraten können.” Der zweite Aspekt für den SES-CEO: „Wir sehen weiterhin einen augenscheinlichen Trend zur Urbanisierung und zum Refurbishment bestehender Handelsimmobilien.” Darüber
hinaus diagnostiziert er, dass die Standortabhängigkeit im Zusammenhang mit der gesamten Entwicklung von Regionen zunimmt. „Sicherheit ist ein Gefühl, das der Konsument in der heutigen Zeit jedenfalls vermittelt bekommen muss. Das ist nicht vorrangig ein Thema der Sicherheitsdienste, sondern eines der Architektur, der Sauberkeit.” Es beinhalte auch die gesamthafte Kundenansprache durch die Betreiber großflächiger Handelsimmobilien, so Wild weiter: „Nur in Ganzheitlichkeit findet sich ein Gefühl der Sicherheit beim Kunden ein.” Fokus auf Bestlagen
Die Selektivität am Handelsimmobilienmarkt kann auch Jörg Bitzer, Leiter Einzelhandelsimmobilien von EHL Immobilien, bestätigen: „Der seit einigen Jahren zu beobachtende Trend zu ‚Good-Better-Best’ hat sich bei den Einzelhandelslagen im Laufe der letzten zwölf Monate nochmals verstärkt. Expandierende Einzelhändler fokussieren sich zunehmend auf wenige Bestlagen, statt
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breit gefächerte Expansion zu betreiben.” Da gleichzeitig zwischenzeitlich gut 11 Prozent des Einzelhandelsvolumens auf Onlinehandel entfallen, sinkt die Zahl der Verkaufsflächen trotz leicht steigenden Umsatzes im Einzelhandel in Österreich kontinuierlich, so Bitzer, allein 2015 um gut zwei Prozent. Das wirkt sich auch auf andere Bereiche aus: Während Spitzenlagen sowohl in Shoppingcentern, als auch auf den Top-Einkaufsstraßen unverändert stark nachgefragt sind und somit nach wie vor leicht steigende Mieten verzeichnen können, nehmen die Leerstände in B- und C-Lagen spürbar deutlich zu und es muss nach Alternativnutzungen (Gastronomie, Hotellerie, etc.) gesucht werden, zeichnet Retail-Experte Bitzer den Weg. Basierend auf diesem Umfeld habe auch die Neuentwicklung von Shoppingflächen deutlich abgenommen und die Aktivitäten fokussieren sich primär auf Refurbishments und allenfalls (wie z.B. bei der PlusCity in Linz) auf lang geplante Erweiterungen im Bestand, lautet Bitzers Bestandaufnahme.
Der aktuelle Befund zu Österreichs Handelsimmobilien-Welt fällt für Walter Wölfler, Head of Retail Austria & CEE bei CBRE Österreich, positiv aus: „Generell profitiert der Retailimmobilienmarkt in Österreich von der hohen Kaufkraft, der Nähe zum deutschen Markt und dem florierenden Tourismus und der daraus resultierenden Nachfrage nach Flächen.” Während die Gesamt-Retailfläche durch den Wegfall von Nebenlagen seit einigen Jahren rückläufig ist (derzeit rund 14 Millionen Quadratmeter), steigt der Bestand an Einkaufs- und Fachmarktzentren nach wie vor mit rund 100.000 Quadratmetern pro Jahr (derzeit ca. vier Millionen Quadratmeter), erläutert Wölfler. Und das, obwohl eine sehr restriktive Genehmigungspolitik dazu führt, dass darunter kaum noch substanzielle Neuprojekte sind, so der CBRE-Experte: „Vielmehr werden – dem internationalen Trend folgend – bestehende Objekte erweitert oder verbessert. DieTop-Einkaufsstraßen – Stichwort „Goldenes H” – sind nach wie vor sehr stark gefragt. Die Spitzenmieten sind in guten Lagen stabil, während Nebenlagen dagegen unter Druck stehen.”
„Vielmehr werden – dem internationalen Trend folgend – bestehende Objekte erweitert oder verbessert.“ Walter Wölfler, CBRE
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„Der seit einigen Jahren zu beobachtende Trend zu ‚Good-Better-Best’ hat sich bei den Einzelhandelslagen im Laufe der letzten zwölf Monate nochmals verstärkt.“ Jörg Bitzer, EHL Immobilien
E-Commerce als Treiber
Für Retail-Kenner Hannes Lindner reißt die Flächendynamik nicht ab. Der Geschäftsführer von Marktforscher Standort + Markt fragt: „Ist das Ende der Fahnenstange nun endgültig erreicht?” Das rapide Wachstum im Bereich der Shoppingcenter-Flächen lässt nach, konstatiert er, was wohl mehrere Gründe hat: „Einerseits liegt in Österreich eine nahezu flächendeckende Präsenz von Shoppingcentern vor, andererseits ist auch der Expansionsdruck aus dem Handel spürbar geringer geworden. Da mancherorts auch die Verödung von Stadtkernen massiv beklagt wurde, gilt es, auch raumordnungstechnisch im Fall eines Bauvorhabens die entsprechenden Hür-
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den zu meistern.” Ein wesentlicher weiterer Faktor macht sich nun allmählich auch bei Rentabilitätsaspekten bemerkbar, ist Lindner überzeugt: „E-Commerce ist kein zartes Pflänzchen mehr, sondern eine fixe Größe im Portemonnaie der Konsumenten. Fest steht auch: E-Commerce wird wohl kaum die Ertragslage der Shoppingcenter verbessern.” Nach zahlreichen Rent-Roll-Analysen im Zuge von Shoppingcenter-An- und Verkäufen wagt der Retail-Experte zu behaupten, dass die zukünftige Gefahr wohl kaum aus rückläufigen Umsatzmieterträgen resultieren wird: „Der Anteil jener Betriebe, die aufgrund ihrer Performance tatsächlich in der Umsatzmiete liegen, ist verschwindend
gering. Und wenn diese in die Umsatzmiete fallen, wird spätesten bei der nächsten Verhandlungsrunde die Basismiete nachgezogen.” Viel eher rücke für ihn die Rent-SalesRatio (RSR) in den Vordergrund: Sollte es zu deutlichen Abwanderungen der Umsätze in das Internet kommen, wird sich die RSR für manche Betriebe derart verschlechtern, dass eine wirtschaftliche Führung des Shops kritisch zu hinterfragen sein wird. Lindner: „Die Herausforderung wird darin liegen, neue Abrechnungsmodelle zu schaffen, die auch in Zeiten des E-Commerce einen Interessensausgleich zwischen Flächennutzer und Flächenbereitsteller herstellen.” Internationale Mieter
Welche Trends sehen die Retail-Experten in der heimischen Shoppingwelt? EHLFachmann Jörg Bitzer bleibt optimistisch: „Österreich bleibt - nicht zuletzt auf Grund der hervorragenden Entwicklung auch im frequenzbringenden Städtetourismus - mit seinen Primelagen grundsätzlich ein attraktiver Standort für Einzelhändler. Gleichzeitig wird im Zuge des – zwar nicht mehr ganz so schnell – wachsenden Onlinehandels die Fokussierung auf die Spitzenlagen weiter zunehmen.” Sein Resümee: Ansprechende Architektur, ein
attraktives Ambiente, ein Erlebnisumfeld und z.B. ein rasch steigender Anteil von Gastronomieflächen sind Faktoren, die künftig verstärkt über den Erfolg von Handelsflächen und Agglomerationen mitentscheiden werden, ist Bitzer überzeugt. Konzepte wie man sie heute bereits z.B. auf der Mariahilfer Straße in Wien oder auch bei Shoppingcenter-Erweiterungen wie dem Fischapark in Wiener Neustadt oder dem huma eleven in Wien erlebt.
Mieten Einkaufszentren / Q3 2016 Nettomiete Euro / m2 / Monat A-Lage
Preistrend 40 - 125
leicht steigend
SCS, Donauzentrum, Auhof Center etc. B-Lage
15 - 50
stabil
Q 19, Lugner City, BahnhofCity Wien West Bezirkszentren
6 - 13
leicht sinkend
Sonntagsöffnung
Für den innerstädtischen Einzelhandel in den touristischen Top-Zielen Wien oder auch Salzburg wäre darüber hinaus die Einführung von (international weit verbreiteten) Sonntagsöffnungen sicherlich ein zusätzlicher Pushfaktor, schätzt Bitzer. CBRE-Experte Wölfler ortet bei den Einkaufszentren (und teilweise auch bei den Fachmarktzentren) vermehrt den Trend, dass mehr Wert auf Aufenthaltsqualität sowie auf eine massive Stärkung des Angebotes an Unterhaltung sowie Essen und Trinken gelegt wird: „Diese Faktoren werden als Schlüssel gesehen, im Wettbewerb mit den Onlineplattformen erfolgreich zu bestehen.” Demgemäß ist die architektonische und konzeptionelle Qualität von Retailprojekten wesentlich wichtiger geworden, um auch nachhaltig erfolgreich zu sein. Wölfler: „Der Mieterbesatz in den Top-Einkaufsstraßen wird weiterhin verstärkt internationalisiert, insbesondere Wien ist ein ‚Top 10’-Ziel bei der Expansion internationaler Ketten nach Europa.” „Give me a reason to come back”, lautet die Kurzformel von Standort + Markt-Geschäftsführer Lindner, die er in jedes Stammbuch eines Einzelhandelsstandortes künftig eingetragen sieht. Wobei: „Die Umsetzung in Aktivitäten, die den Konsumenten dazu veranlassen, immer wieder dasselbe Einkaufsziel aufzusuchen, ist alles andere als einfach. Die Wahl des Standortes erfolgt seitens der Konsumenten heute nicht mehr primär über den Umfang des Angebotes und wohl nur mehr bedingt über die Erreichbarkeit des Centers.” Das Tablet am Couchtisch definiert die neue Dimension des Wegwiderstandes, beschreibt Lindner das Szenario: „Wenn der Besuchsanreiz des Centers nicht groß genug ist, ist es nicht mehr erforderlich, das Haus für Einkäufe zu verlassen. Aufenthaltsqualität, Lifestyle, Treffpunktfunktion, Vernetzungsmöglichkeiten aller Art, das scheinen die zukünftig besonders wichtigen Parameter – insbesondere in Bezug auf Shopping Malls – zu werden.” Wenig verwunderlich ist daher für Lindner,
dass hier insbesondere die größeren Center bereits gehörig und merkbar aufrüsten: „Dies hinterlässt auch Spuren im Branchenmix. Zwar noch nicht eindeutig in unseren Analysen erkennbar, aber bereits vielfach angekündigt, wird der Gastronomiebereich in den Centern immer wichtiger.” Aber Vorsicht, so der Retail-Experte: „Auch in diesem Bereich macht E-Commerce nicht halt – selbst Speisen können nun Anbieter übergreifend von entsprechenden Diensten online geordert und nach Hause geliefert werden.” Retail-Zone als Investmentprodukt
Identität, Einzigartigkeit und Flair könnten zukünftig ebenso zu sehr wichtigen Parametern der Konsumenten bei der Standortwahl werden. Vor diesem Hintergrund ist spannend zu beobachten, dass Retail-Zonen von Innenstädten als stabiles und auch im größeren Stil weiterentwicklungsfähiges Investmentprodukt eingestuft werden, schätzt Retail-Berater Lindner: „Muss es denn immer eine Shopping Mall sein oder kann es nicht auch einmal ein einzigartiges Stadthaus sein, das noch dazu zur Story und DNA des Händlers passt?” Für ihn sind daher „Town Center” im Kommen, auch wenn die Entwicklung steinig ist und wesentlich mehr Zeit in Anspruch nimmt als anno dazumal die Realisierung einer Mall an der Peripherie, ist Lindner überzeugt: „Die Konsumenten werden aber die Bemühungen mit hoher Wahrscheinlichkeit honorieren.” Was wird also auf die Branche – Betreiber, Errichter, Mieter oder Investoren – in den nächsten Jahren zukommen? Walter Wölfler, Head of Retail Austria von CBRE Österreich: „Internationale Ketten werden in Zeiten von ‚Multi-Channeling‘ bei der Standortpolitik selektiver und konzentrieren sich auf weniger Standorte, diese aber mit ‚Flagship’-Charakter.” Damit seien
„E-Commerce ist kein zartes Pflänzchen mehr, sondern eine fixe Größe im Portemonnaie der Konsumenten.“ Hannes Lindner, Standort + Markt
die Betreiber von Einzelhandelsimmobilien gefordert, ihre Objekte durch entsprechende Investitionen relevant zu halten. Weiters wird die Bedeutung eines professionellen Managements zunehmen, um sich durch Mietermix, Marketing und Innovationen gegenüber dem Mitbewerb zu positionieren, ist Wölfl überzeugt: „Die Nachfrage nach guten Objekten ist hoch, das Angebot allerdings beschränkt. Daher – und auch wegen der restriktiven Genehmigungspolitik – haben die Preise das All-Time-High der letzten 20 Jahre wieder erreicht.” Dies gelte für Einkaufs- und Fachmarktzentren und in besonderem Maße auch für Immobilien in den Einkaufsstraßen. Der Leiter der Einzelhandelsimmobilien bei EHL, Jörg Bitzer, ergänzt: „In den Spitzenlagen sowohl in den Innenstädten als
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Miete Top 10 Einkaufsstraßen / Q1 2016 Nettomiete E uro/m 2 / M Kohlmarkt
210 - 400
Graben
180 - 290
Kärntner Straße
130 - 250
Innere Mariahilfer Straße
40 - 120
Rotenturmstraße
30 - 110
Favoritenstraße
25 - 70
Neubaugasse
20 - 65
Landstraßer Hauptstraße
15 - 50
Meidlinger Hauptstraße
12 - 25
Thaliastraße
10 - 25
Quelle: EHL Market Research | Q1 2016
auch in den Top-Shoppingcentern wird es primär darum gehen, aktuelle Mietertrends zu erfassen und mit attraktiven Angeboten das Frequenzpotenzial auszuschöpfen.” Für die Sekundär- und Tertiärlagen gerade auch in Kleinstädten und im ländlichen Bereich, in denen oftmals der Postbote bereits wesentliche “Versorgungsaufgaben” des traditionellen Einzelhandels übernommen hat, werde es umso wichtiger, sich über alternative Nutzungsmöglichkeiten Gedanken zu machen, ist Bitzer überzeugt. Komplexes Investment
Für Hannes Lindner, Geschäftsführer Standort + Markt, naht „das Tal der Tränen”. Soll heißen: „Center, oder besser, jeder Handelsstandort, der nicht zur Top-Lage zählt, wird zukünftig besonders kritisch auf die Waagschale geworfen.” Wenn der Standort nicht zwingend benötigt wird, weil der Händler ohnedies mit einer stärkeren Abwanderung der Umsätze in den E-Commerce rechnet, wird so weit verhandelt, bis dem Eigentümer die Tränen kommen, erläutert Lindner seine Prognose. Bei Top-Immobilien wird hingegen der Spieß umgedreht: „Dort muss das an schlechten Standorten „Ersparte” zusätzlich dotiert werden, um den Standort abzusi-
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chern.” Es würde ihn daher wenig wundern, wenn an Top-Standorten das Bestreben der Eigentümer abnimmt, längerfristige Mieten einzugehen. Frei nach dem Motto: „Mehr Risiko in Form eines kürzeren Mietvertrags, dafür höherer Ertrag durch bessere Verhandlungsposition, sofern die Mieternachfrage groß genug ist.” Vor diesem Hintergrund erwartet er künftig eine noch stärkere Polarisierung des Marktes in Standorte, die richtig „heiß” und entsprechend nachgefragt sind, und in „lauwarme” Standorte, auf die unter Umständen verzichtet werden kann. Lindner: „Auf Eigentümerseite werden Einzelhandelsimmobilien damit immer komplexer, der Markt teilt sich merklich in eine Liga der Top-Player mit extremem Fokus auf Handelsimmobilien auf der einen Seite und Immobilienbesitzer, die eher Statthalter-Mentalität einnehmen.” Die einen investieren laufend, um die Marktposition abzusichern, die anderen überlegen oft erst Investitionsprogramme, wenn der Hut schon brennt und sich eine merkliche Abwärtsspirale abzeichnet, ist der Berater überzeugt. Hier stelle sich für ihn einmal mehr heraus, dass ein Shoppingcenter, egal ob Retail Park oder Mall, kein einmaliges einfaches Investment ist, sondern eine mittlerweile doch recht komplexe Unternehmung darstellt. n
Ein Hauch von einem zarten Lüfterl Kommentar: Stefan Goigitzer Head of Retail – Colliers International
n Auf Essen und Trinken verzichten Herr und Frau Österreich nur sehr ungern, modisch ist man hingegen des Öfteren eher hinten nach. Folgerichtig wächst der Lebensmittelhandel stetig, der stationäre Textilhandel hingegen stöhnt unter einem Rückgang von sieben Prozent. Interessantes und vor allem bemerkenswertes Detail am Rande: Insgesamt gingen in den letzten 3 Jahren 610.000 Quadratmeter Shoppingflächen verloren – dennoch liegt die Dichte an Einzelhandelsfläche in Österreich mit 1,59 Quadratmeter pro Einwohner weit über dem europäischen Durchschnitt. Der Lebensmittelhandel setzt seine Expansion mehr oder weniger ungebremst fort. Das liegt vor allem an den immer höheren Ansprüchen der Anbieter an die Flächen sowohl im Bereich der Effizienz als auch in technischen Belangen. Die Branche ist sehr kompetitiv und innovativ, was zu einer stetig notwendigen Erneuerung des Angebots führt. Der Trend wird sich auch noch weiter fortsetzen. In unsicheren Zeiten tendieren die Menschen dazu, in den eigenen vier Wänden und im gewohnten Umfeld zu bleiben – was gerade dem Lebensmittelhandel weiter in die Hände spielt. Leidtragende dieser Entwicklung sind hingegen die Gastronomen. Weniger Kunden gepaart mit immer neuen Auflagen (man denke an die Registrierkassenpflicht) führen zu einem immer schnelleren Sterben der Wirtshäuser.
Der Ausblick in die Highstreets von Österreich bleibt aber nach wie vor sehr spannend!! Hier sticht vor allem die Wiener Innenstadt – und das goldene U – hervor, die sich allen Unkenrufen zum Trotz nach wie vor prächtig entwickelt, getrieben durch die ständig steigenden Touristenzahlen. Die Mieten in Toplagen werden stabil bleiben bzw. leicht steigen. Betrachtet man auch hier die Nebenlagen, so ist dort ein leichter Abwärtstrend zu spüren. Die hohen Mieten aus den Boomjahren sind kaum mehr zu realisieren. Internationale Konzerne werden mit den Standorten für Flagship-Stores immer wählerischer und für lokale Größen ist in vielen Bereichen nicht mehr genug Geld zu verdienen. Faszinierend zu sehen ist gleichzeitig auch das ungebrochene Interesse an Investments im Retail-Bereich, wo mittlerweile dermaßen niedrige Renditen akzeptiert werden, wie sie noch vor wenigen Jahren bei potenziellen Käufern lautes Lachen hervorgerufen hätten. Retail ist und bleibt ein spannendes Thema! Wie man gegen den Strom schwimmt, zeigt eindrucksvoll die PlusCity in Linz, die Ihre Erweiterung mit einer sensationellen Show eröffnet hat. Bei diesem Center sieht man, was persönliches Engagement ausmachen kann. Hr. Kirchmayr hat gemeinsam mit der Pfeiffer Gruppe ein beeindruckendes Projekt umgesetzt. Auch wenn die SCS flächenmäßig größer ist und modernisiert wurde, würde ich die PlusCity als innovativstes, am besten gemanagtes Shoppingcenter Österreichs bezeichnen.
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Rubrik
Granary Island, Danzig Hotel mit besonderem Charme
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Immer am Puls der Zeit
Die UBM – ein Immobilienentwickler mit Tradition und Zukunft Mit einem beeindruckenden Track Rekord, einem top Management Team und einem fokussierten strategischen Ansatz hat sich die UBM eine klare Positionierung am europäischen Immobilienmarkt geschaffen. Als führender Immobilienentwickler von europäischem Format zeichnet sie sich durch hohe technische Kompetenz und langjährige Erfahrung aus. Seit Jahrzehnten realisiert die UBM beeindruckende Immobilienprojekte im In- und Ausland – vom Einzelprojekt bis zu ganzen Stadtvierteln und von der Grundstücksaufbereitung bis hin zur Schlüsselübergabe.
Optimale Marktkenntnis Lokale Expertise bei der Entwicklung ist ein zentraler Erfolgsfaktor der UBM. Mit ihren seit langem bestens vernetzten Tochtergesellschaften – allen voran MÜNCHNER GRUND in Deutschland sowie STRAUSS & PARTNER in Österreich – und oftmals bewährten Partnern vor Ort agiert sie als anerkannter Experte, der Vorhaben mit hohem lokalen Projekt-Know-how unter Einhaltung internationaler Standards umsetzt. Volle Pipeline mit ausgewogenem Risikoprofil Als einer der wenigen pure-play Immobilienentwickler mit Börsenräsenz gilt
© Foon
Der Rosenhügel, Wien Vom Filmstudio zum exklusivem Wohnpark
die UBM als Pionier. Der strategische Fokus liegt klar auf den drei Heimmärkten Deutschland, Österreich und Polen sowie den drei Assetklassen Hotel, Büro und Wohnen. Ein positives Immobilienumfeld und niedriges Zinsniveau unterstützen aktuell die Umsetzung dieser Strategie. Gleichzeitig strebt die UBM ein ausgewogenes Verhältnis zwischen zukünftiger Profitabilität und laufendem Risikoprofil an. Dazu gehört auch die Minimierung von allfälligen künftigen Risiken durch sogenannte „Forward Verkäufe“, bei denen mit Käufern bereits heute bestimmte Preise für erst in der Zukunft fertig gestellte Projekte abgeschlossen werden. Mit gezielten Investitionen in vielversprechende und aus heutiger Sicht sehr profitable Projekte hat die UBM auch ihre Projektpipeline weit über das Jahr 2017 hinaus gefüllt.
Nachhaltigkeit steht im Vordergrund Die UBM achtet auf Verlässlichkeit und exzellente Performance bei allen Projekten. Langfristige Wertsicherung und respektvoller Umgang mit Ressourcen stehen jederzeit im Vordergrund. Sorgfalt, Nachhaltigkeit, Architekturqualität und hochwertiges Bauhandwerk sichern den Erfolg des Unternehmens. Dieses Verantwortungsbewusstsein bestätigt sich u.a. durch die regelmäßige Zertifizierung von Projekten der UBM, unter anderem durch DGNB und ÖGNI. Hohen Wert legt die UBM auch auf eine mitarbeiterorientierte Unternehmensführung. Motivation und Zufriedenheit des fachlich höchst versierten Teams sind
die Voraussetzung für jede erfolgreiche Realisierung und damit für die kontinuierliche Optimierung der Qualität. Konsequente Kapitalmarktorientierung Seit 1873 ist die UBM an der Wiener Börse gelistet, ihr Streubesitz beläuft sich heute auf rund 61,2%. Mit dem Wechsel in den prime market, das höchste Segment der Wiener Börse, im August 2016 setzte UBM ein seit langem bestehendes Versprechen um. Mit diesem Schritt verpflichtet sie sich zur Einhaltung der höchsten Transparenz- und Publizitätsanforderungen an der Wiener Börse – ein klarer Vorteil für alle Aktionäre. Der Wechsel in den prime market
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Rubrik
mit 16.000 m2 Nutzfläche war im Frühjahr 2016, die Fertigstellung ist für Ende 2017 vorgesehen.
Hotel und Büro Leuchtenbergring, München Wegen großen Erfolges erweitert
soll die Visibilität der Aktie am Kapitalmarkt erhöhen. Darüber hinaus ist er ein wichtiger Meilenstein beim Bekenntnis der Gesellschaft zu noch mehr Kapitalmarkt-Orientierung. Attraktive Projekte in allen Heimmärkten Ob Hotel, Büro oder Wohnen – die UBM prägt mit ihren Projekten das jeweilige Stadtbild und entwickelt zukunftsweisende Bauwerke. Gemeinsam mit ihren bestens positionierten Tochterunternehmen und oftmals bewährten Partnern vor Ort entstehen so echte Landmarks in Österreich, Deutschland oder Polen. Der Rosenhügel Vom Filmstudio zum exklusivem Wohnpark Auf den Gründen der berühmten Rosenhügel-Studios in Wien entstehen rund 200 freifinanzierte Eigentumswohnungen in sieben Stadtvillen samt Nahversorgern und attraktiven Grünflächen. Sämtliche Wohnungen werden über großzügige Terrassen oder Eigengärten verfügen, das komplette Parkareal ist über Tiefgaragen erschlossen und daher gänzlich autofrei. So verbindet „Der Rosenhügel“ eine grüne Oase in einer der beliebtesten Wohngegenden Wiens mit allen Vorteilen der Stadt. Baubeginn für dieses Projekt
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Granary Island Hotel mit besonderem Charme Auf der Speicherinsel in Danzig plant die UBM die Entwicklung eines Hotels, das sich mit spannender Architektur und modernem Komfort in das traditionsreiche Umfeld einfügt. In einem weiteren Gebäude sollen Dienstleistungsflächen und Büros entstehen. Die Speicherinsel liegt in unmittelbarer Nähe zum historischen Stadtzentrum von Danzig. Im Zuge städtischer Entwicklungsmaßnahmen entsteht hier ein gemischt genutzter Stadtteil mit Wohnen, Shopping, Entertainment und Hotel. Der Baubeginn ist für das Q3 2016 geplant, die Fertigstellung soll 24 Monate später erfolgen. Hotel und Büro Leuchtenbergring Wegen großen Erfolges erweitert Weil sich das 2008 eröffnete angelo Hotel München Leuchtenbergring mit 146 Zimmern hervorragend entwickelt hat, wird es bis 2018 um 131 Zimmer erweitert. Angrenzend an das Hotel entsteht darüber hinaus ein sechsgeschossiges Bürogebäude mit rund 12.500 m2 Büro- und 8.350 m2 Einzelhandelsfläche im Erd- und ersten Obergeschoss. In zwei Untergeschossen stehen 385 Parkplätze zur Verfügung. Auf dem Dach der Einzelhandelsfläche ist ein begrünter Dachgarten als Kommunikations- und Relaxzone geplant, dazu wird eine Dachterrasse auf dem sechsten Obergeschoss einen Panoramablick über München bieten. Der Ankermieter der Einzelhandelsflächen wird „Zweirad-Center Stadler“ sein. Baubeginn war im Q2 2016, Fertigstellung ist Ende 2017/Anfang 2018.
Ein neues Großprojekt der UBM: Das Zalando Headquarter, Berlin
© Henn
zukunft entwickeln www.ubm.at
Die UBM Development AG ist ein führender österreichischer Immobilien-entwickler von europäischem Format, der sich durch hohe technische Kompetenz und umfangreiche Erfahrung auszeichnet. Ihr Fokus liegt auf den drei Heimmärkten Deutschland, Österreich und Polen sowie den drei Assetklassen Wohnen, Hotel und Büro. Mit dieser Strategie konnte die UBM zum Halbjahr 2016 das Rekordergebnis aus dem Vorjahr wiederholen. Sie erwirtschaftete eine Produktionsleistung von EUR 255,3 Mio. und ein EBT von EUR 15,3 Mio. Die Verkaufserlöse wurden dabei um 60 % gesteigert. Dies ist vor allem auf Wohnungsverkäufe in Deutschland zurückzuführen, wie etwa das Frankfurt-Central Living II oder das Berlin-Hohenzollern. Die UBM geht in einem unverändert boomenden Immobilienmarkt ihren erfolgreichen Weg konsequent weiter. Dazu gehört auch die Minimierung von zukünftigen Risiken durch Forward-Verkäufe, bei denen mit Käufern bereits heute bestimmte Preise für erst in der Zukunft fertig gestellte Projekte abgeschlossen werden. Ihre Projektpipeline reicht weit über das Jahr 2017 hinaus. Dabei achtet die UBM sehr genau auf die Ausgewogenheit zwischen künftiger Profitabilität und Risikoprofil.
erfolge realisieren
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Advertorial
Vienna via St. Pölten
Was passiert eigentlich, wenn man eine Mittelstadt mit gewachsener Industrie zur Landeshauptstadt katapultiert? .St. Pölten in Niederösterreich zeigt, wie das Ergebnis im besten Fall aussehen kann.
E
ntwicklungsbooms hat St. Pölten im Herzen Niederösterreichs so einige erlebt: Nach der Ansiedlung der Römer vor 2.000 Jahren etwa. Oder im Gefolge des Baus der Eisenbahn schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Aber der politische Knalleffekt 1986 stellte vieles in den Schatten: Die Stadt wurde kurzerhand zur Landeshauptstadt des größten Bundeslandes in Österreich erhoben. Die Wahl war wohlüberlegt gefallen: Auf einen Standort, der mit seiner verkehrsstrategischen Lage, seiner industriellen Tradition und seinen enormen Flächenreserven reiches Potenzial versprach. 30 Jahre später gilt die „St. Pölten-Story“ als Erfolgsgeschichte, die Standortentwickler auf Tagungen inzwischen auch international studieren. Die lebenswerte, aber lange unauffällige Mittelstadt hat sich zum Expansionsstandort und hot spot hinein in die Metropolregion Wien entwickelt.
West >> Ost mit Highspeed:
Ticket in die Metropolregion Wien Im Westen sind es 3,5 Stunden nach München, gegen Osten gerade eine halbe Stunde nach Wien. Dank der Lage direkt an Autobahn und Hochgeschwindigkeitsbahn (230 km/h) hat sich St. Pölten als leistungsfähiges Portal in die Metropolregion Wien (2,5 Mio. Einwohner) positioniert. Unmittelbar dahinter öffnet sich mit Prag, Bratislava und Budapest der Raum in die Europa-Region Centrope (ca. 7,0 Mio. Einwohner). Seit dem Beitritt der „neuen Länder“ in die EU liegt die Wirtschaftsdynamik in der Region konstant über dem europäischen Schnitt. Rund 1.000 internationale Unternehmen koordinieren ihr Osteuropa-Geschäft von Österreich aus. Der Körperschaftsteuersatz liegt bei einheitlich 25 Prozent, es fallen weder Vermögens- noch Gewerbesteuer an, die Ausfallzeiten durch Streiks sind die niedrigsten in der EU.
Im Profil: St. Pölten Lage
Am Verkehrskorridor Salzburg Wien, 60 Km von Wien
Stadtdaten
58.700 Einwohner, 108 km² Landeshauptsadt Niederösterreichs
Schwerpunkte Bildung & Forschung
• Höhere technische und kaufmännische Schulen mit Abitur • Health Economy: Schwerpunkt-FH und eine der modernsten Universitätskliniken Europas • Bahntechnologie: Nationaler Ausbildungscampus der Österreichschen Bundesbahnen, industrieller Innovationsführer vor Ort, Schwerpunkt-Lehrgänge FH. • Industriedesign: New Design University (Privatuniversität)
Investitionsprogramme
• 2,6 Mrd. Euro in modernste Bahninfrastruktur (2011–2017) • 510 Mio. Euro in den laufenden Neubau des Universitätsklinikums (bis 2021) • 312 Mio. Euro in den Bildungsstandort (laufend)
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Frische Ressourcen:
Innovation und Investition:
Qualität(en) after office:
Mit Bildung (Quadrat)Meter machen
Dynamik mit zwei I
Lebensfreude aus Weltoffenheit
Als „reichlich und relativ unverbraucht“ beschreiben Investoren die Ressourcen am Standort: Das größte Gewerbegebiet Niederösterreichs – gerade im Entstehen – bietet exzellent angebundene Flächen zu wirtschaftlichen Konditionen. Rund 60.000 Bildungsplätze in der „Bildungshauptstadt Niederösterreichs“, darunter eine FH und eine Privatuni, bringen vielfach Top-Kräfte aufs Tapet, ohne dass dazu der big pool im benachbarten Wien bemüht werden müsste. Im Wirtschaftsservice verbindet sich das persönliche Engagement einer Mittelstadt mit der Professionalität des Landeszentrums: Der städtische Wirtschaftsförderer ecopoint versteht sich als unbürokratischer first stop-shop für alle Belange. Alle Landesbehörden stehen vor Ort zur Verfügung.
Technologie-Startups rund um die Hochschulen, ein breiter und solide aufgestellter Mittelstand und eine Reihe internationaler Player – insgesamt rund 3.500 aktive Betriebe – prägen heute die wirtschaftliche Dynamik der Stadt. Eine Dynamik, hinter der zwei große I stehen: Innovation, wie sie am CoWorking-Space in der alten Garnfabrik St. Pöltens beginnt, mitten durch die Labs der Hochschulen am Standort läuft – und in der F&E von internationalen Technologieführern den Markt sucht und findet. Und I wie „Investitionen“ von öffentlicher und privater Seite rund um die junge Landeshauptstadt.
Exzellent verbunden mit 34 Städten aus 13 Ländern: Dass St. Pölten als Gründerstadt des „Netzwerks Europäischer Mittelstädte“ aufscheint, verdankt sie nicht dem Zufall, sondern einer Haltung: Menschen aus 102 Ländern leben heute in jener Stadt, die in Ausflugsweite Wiener Oper, Wachauer Wein und alpine Wildnis verbindet. Und sie leben gut hier, will heißen gesund: Radwege, Sportanlagen und zwei Badeseen am Stadtgebiet bieten reichlich Anreiz, die Gesundheit zu pflegen. Eine der modernsten Universitätskliniken Europas alle Möglichkeiten, sie wiederherzustellen. Lebensfreude und Gesundheit: Sie sind in St. Pölten nun einmal Haupt(stadt)sache.
KONTAKT Wirtschaftsservice ecopoint Magistrat St. Pölten, Rathausplatz 1, 3100 St. Pölten Tel. +43 2742 333-2900 ecopoint@st-poelten.gv.at www.ecopoint.info www.st-poelten.gv.at
Viel Raum in die Tiefe
Zug aufs Tor
„Gebrauchsanleitung für St. Pölten“ www.ecopoint.info/download
Coachingzone mit exzellenter Logistik
Spielfeldrand mit Lebensqualität
St. Pölten Als Standort spielen wir dort, wo mittlerweile auch unser Fußball spielt: Europa League. Als Tor in die Metropolregion Wien. Direkt an der Achse München Budapest. Zum erstklassigen Prei-Lage-Verhältnis. Für Ihren Spielaufbau: Wirtschaftsservice ecopoint www.st-poelten.gv.at Herbst 2016 | ImmoFokus 173 ecopoint@st-poelten.gv.at
Advertorial
Graz Mitte wird Smart City Wohn- und Lebensraum für 3.000 Menschen soll die neue „Smart City Graz Mitte“ bieten. AVL List und Raiffeisenlandesbank setzten dieses Projekt gemeinsam im Bereich der Helmut-List-Halle um.
N
ach Wien ist Graz mit 12 Prozent die am stärksten wachsende Stadt Österreichs. Die insgesamt 8,2 Hektar große Fläche ist im Eigentum der AVL List und der Raiffeisenlandesbank Steiermark. Auf 140.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche sollen 84.000 Quadratmeter an Wohneinheiten für jeden Geschmack entstehen – das Angebot reicht von Kleinwohnungen bis hin zu Penthouses und Lofts. Außerdem sollen auf 28.000 Quadratmeter auch Büros, Gastronomie, Nahversorger und Ärzte das Areal beleben. Raiffeisen-Generaldirektor Martin Schaller betont: „Die „Smart City Graz Mitte“ steht für kurze Wege und für einen hundertprozentig CO2-freien Energieeinsatz.“ Der neue Stadtteil steht für ökologisch hochwertiges Wohnen. Dafür werden sowohl Car- als auch Bike-Sharing, Strom-Tankstellen angeboten. Auch die neue
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Straßenbahn-Linie 6 geöhrt ab 2019 zum entstehenden Stadtteil, genauso wie ein Jahresticket für öffentliche Verkehrsmittel. Ebenso wurden an die Stadt Graz Flächen für ausreichend Rad und Gehwege abgetreten. Auch hochwertige Erholungsflächen sind am Areal vorgesehen. Durch das vielseitige Angebot sieht Nikolaus Lallitsch die Leute nicht nur zum Schlafen nach Hause kommen, „sie sollen leben, wohnen, einkaufen und sich erholen.“ Es soll ein neues Lebensgefühl entstehen, dass es so in einer Stadt noch nicht gegeben hat, betont Lallitsch. Dieses neue Lebensgefühl soll für die Bewohner aber auch leistbar sein. So soll es Kleinwohnungen bereits ab 99.000 Euro zu kaufen geben – es soll jedoch auch mieten möglich sein. Bis Ende 2018 sollen die ersten Wohnungen bezugsfertig sein. Der komplette Stadtteil
„Smart City Graz Mitte“ soll im Jahr 2022 fertiggestellt sein und voll in Betrieb gehen. Der nachhaltige Wohn- und Arbeitsstandort wurde als Standortkonzept Österreichs von der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) mit der höchsten Platin-Bewertung zertifiziert. Phillip Kaufmann, ÖGNI-Gründungspräsident, lobt das Konzept als Leuchtturmprojekt der Nachhaltigkeit und als internationales Best-PracticeBeispiel für die moderne Stadtentwicklung. ÖGNI-Auditor Reinhard Labugger betont, dass die Smart City Graz Mitte vollständig nachhaltig funktioniert. „Gebäude werden mehr Energie erzeugen, als sie selbst verbrauchen.“ In der Bewertung wurden von der ÖGNI alle essenziellen Bereiche des nachhaltigen Bauens und Bewirtschaftens geprüft. n
3 Fragen an: Nikolaus Lallitsch
Nikolaus Lallitsch Geschäftsführer ALPHA-BAU PlanungsProjektentwicklungs- und Baubetreuungs GmbH
Kommt Nachhaltigkeit beim Bauen nicht teurer als konventionelle Bauweise? Am teuersten kommt es, am falschen Ort zu bauen. Diese Fehlinvestition trifft nämlich einerseits den Bauherrn, der seine Objekte nicht vermarkten kann und andererseits die Allgemeinheit, deren Lebensqualität in Mitleidenschaft gezogen wird. Betrachtet man ausschließlich die Gebäudeerrichtungskosten als einmalige Ausgabe, ist ein konventioneller Bau wahrscheinlich die günstigere Bauweise. Wer aber nicht in Quartalen um an kurzfristige Erlösmaximierung denkt, der wird auf Nachhaltigkeit setzen! Ist das Konzept speziell an Graz angepasst, oder wäre es so auch in anderen Städten umsetzbar? Die Smart City Graz Mitte ist ein Glücksfall für die steirische Landeshauptstadt, denn hier wird mitten in der Stadt ein ehemaliges Schwerindustrieareal in einen Stadtteil der Zukunft umgewandelt. Die ursprünglichen Nachteile einer Lage neben dem Hauptbahnhof werden in die Vorteile bester Erreichbarkeit und kurzer Wege umgewandelt. Die Smart City Graz Mitte ist also kein Satellitenstadtteil aus der Retorte sondern versteht sich als ein in sich funktionierendes Quartier, in dem buntes Leben herrscht - Wohnen, Arbeiten, Genießen, Einkaufen, Erholen, Kunst, Kultur, Sport so etwas gibt es in Graz Mitte, anderswo würde es irgendwo weit draußen entstehen müssen. Was gefällt Ihnen am Konzept der Smart City Graz Mitte am besten? Was macht den USP zu anderen Quartiersentwicklungen aus? Diese gerade beschriebene Nutzungsdurchmischung halte ich für eine ganz besondere Qualität. Aber auch das Bekenntnis aller Projektbeteiligten zur höchsten Qualität ist ein riesen Plus. Wir werden in der Smart City Graz Mitte kein einziges Gebäude, keinen Platz und keinen Park haben, der nicht das Siegerprojekt von Architekten und Gestaltungswettbewerben ist. Das das Wohnen und Leben in diesem Stadtteil der Zukunft dennoch leistbar sein wird, ist eine Herausforderung, wird uns aber letztlich gelingen. Davon bin ich überzeugt.
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ImmoService
Ein neuer Standard Vergleichbarkeit. Für den Wiener Büroimmobilienmarkt gibt es nun einen international vergleichbaren Bewertungsstandard. Alexander Bosak vom Vienna Research Forum (VRF) erzählt im Interview mit dem ImmoFokus, warum es dafür schon höchste Zeit war. Das Gespräch führte: Angelika Fleischl
Sie haben einen neuen Bewertungsstandard für den Wiener Büromarkt geschaffen. Wie sind Sie auf die Idee gekommen? Alexander Bosak: Die bisher verwendeten Daten basierten auf einer Arbeitsstättenzählung der Statistik Austria. Die wurde zuletzt 1991 aktualisiert bzw. zwar ergänzt, aber ohne strukturierte Standards, die von Investoren für eine Orientierung gebraucht werden. Ein eindeutiges Zeichen, dass hier Änderungsbedarf gegeben war.
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markt: Barreal, CBRE, Colliers International, die Immobilienmakler GmbH, EHL Immobilien, die ÖRAG, Otto Immobilien und Spiegelfeld International.
Die bisherigen Daten haben auch Büroflächen von Schulen, Betriebsobjekten und sehr kleine Büroflächen erfasst und waren so einfach nicht mehr ausreichend für die Immobilienwirtschaft. Das wollten wir ändern.
Waren die Beteiligten sofort Ihrer Meinung oder hat es einiges an Überzeugungsarbeit bedurft? >> Die führenden Büromaklerunternehmen hatten sich schon lange ein international vergleichbares Tool gewünscht. Diese Branchenexperten bringen unabhängig voneinander und anonym Vertragsabschlüsse, Mieten, Leerstände und Baufertigstellungen der Wiener Büros in die Datenbank des VRF ein. Nachdem dieses Prozedere festgelegt war, konnten wir losstarten.
Wer ist „wir“? Wer ist mit an Bord? >> Initiator war der Verein zur Förderung der Qualität in der Immobilienwirtschaft (immQu). Beteiligt haben sich führende Kanzleien aus dem Wiener Büroimmobilien-
Wie lang hat die Entwicklung gedauert? >> Wir haben 2013 damit begonnen, eine neue Datenbank für die Wiener Büroimmobilien mit einer modernen und internationalen Klassifikation auf Submarktebene aufzubauen.
Stichwort internationale Vergleichbarkeit. Wie sieht es in anderen Großstädten aus? Haben die vergleichbare Bewertungsstandards? >> Ja. Beispielsweise in Warschau, Prag oder Budapest werden schon seit dem 2000er-Jahr Büroimmobilien nach diesem Standard bewertet und Marktberichte erstellt. Das heißt, Wien zieht hier „nur“ nach? >> In den genannten Städten wurden von Beginn an nur moderne Büroflächen auf Objektebene nach internationalem Standard erfasst, d.h. sie mussten diese Einstiegshürde nicht nehmen. In Wien mussten wir aus einem Gesamtmarkt den relevanten Teilmarkt moderner Büroflächen identifizieren, was eine sehr zeitintensive Phase und sicher einer der Hauptgründe war, dass es so lange gedauert hat. Was waren die größten Hindernisse bei der Erstellung? >> Die sogenannten Mühen der Ebene. Zur Illustration: Wir haben fünf Quartale vor der Veröffentlichung eine sogenanntes Trockentraining absolviert. Dabei wurde laufend der Prozess der Datenerfassung sowie die Datenbank und die Eingabemaske immer wieder optimiert. Ebenso wurden die Definitionen noch weiter geschärft bzw. ergänzt. Welchen Nutzen bringt dieser einheitliche Bewertungsstandard? >> Mit dem neuen VRF-Standard können Büroflächen nach genau definierten Qualitätskriterien vergleichbar gemacht werden. Nicht nur in Wien, auch im internationalen Kontext. Wir setzen also auch ein Zeichen für potenzielle Investoren und Unternehmen, die gerade neue Standorte für sich prüfen. Ein transparenter Markt birgt weniger Risiko und ist deshalb auch für Investoren interessanter. Um welche Qualitätskriterien handelt es sich dabei konkret? >> Dazu zählen Büroflächen, die ab 1990 gebaut oder generalsaniert worden sind. Qualitätskriterien, die wir überprüfen, sind zum Beispiel Klimatisierung, Lift oder der IT-Standard. Außerdem müssen bei Gebäuden mit gemischter Nutzung die Büroflächen mehr als 50 Prozent ausmachen. Auch Kriterien zum Gebäude selbst, der Lage oder zur Nachhaltigkeit werden nun erfasst. Warum fallen Gebäude, bei denen die Bürofläche weniger als 50 Prozent ausmacht, aus der Bewertung? Um wieviel Bürofläche handelt es sich dabei? >> Von den gemischt genutzten Büroobjekten entsprechen ungefähr 20 Prozent nicht dem VRF-Standard. Das sind Gebäude, wo die Büroflächen nicht überwiegen oder die Büroflächen weniger als 1.000 Quadratmeter ausmachen. Das sind in etwa 2,25 Millionen Quadratmeter Fläche. Oft befinden sich diese in Zinshäusern mit vorrangiger Wohnnutzung, die Büros sind kaum 250 Quadratmeter groß. Auch Büros, die vor 1990 gebaut wurden oder nicht den modernen Standards entsprechen, wurden nicht berücksichtigt. Für diese Flächen sind oft Umnutzungen vorgesehen und sie basieren großteils noch auf Arbeitsstättenzählung. Diese spielen für den modernen Büromarkt eher eine untergeordnete Rolle.
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ImmoService
Analyse Submärkte Wien Gesamtfläche in m2
Gesamtfläche in m2 Klasse A
Gesamtfläche in m2 Klasse B
Innere Bezirke (CBD)
2.192.216
937.572
1.254.644
Prater/Lassallerstraße
513.436
263.334
Donaucity
592.603
Erdberg - St. Marx (Osten)
Submartname
Leerstand m2 Stichtag 01.04.2016
Leerstandrate in %
Vermietungsleistung gesamt Q2 2016
91.651
4,18%
11.398
250.102
53.744
6,98%
11.250
491.215
101.388
41.338
10,47%
8.179
616.945
497.826
119.119
61.479
9,97%
6.554
Hauptbahnhof
427.489
284.188
143.301
27.336
6,39%
4.141
Wienerberg (Süden)
540.029
270.248
269.781
71.589
13,26%
4.030
395.731
178.706
217.025
21.815
5,51%
0
Norden Westen
255.989
140.693
115.296
20.767
8,11%
0
5.534.438
3.063.782
2.470.656
389.719
7,04%
45.552
* % Veränderung der Spitzenmiete und Kapitalwert basierend auf lokaler Währung Quelle: JLL
Also selbst bei großen gemischt genutzten Gebäuden mit zigtausend Quadratmetern Bürofläche werden diese nicht berücksichtigt, wenn die 50-Prozent-Marke nicht erreicht wird? Macht das Sinn? >> Also mir fällt spontan nur ein Gebäude mit „zigtausend“ Quadratmeter Fläche ein, das wir aufgrund der 50-Prozent-Hürde nicht aufgenommen haben, der Smart Campus der Wiener Netze. Aus Investorensicht handelt es sich hier um eine Sonderimmobilie mit einer sehr begrenzten Drittverwendungsfähigkeit. Die Büroflächen sind im Gesamtkomplex integriert und nicht separat als Investmentobjekt zu verkaufen. Was sind die wichtigsten Ergebnisse? >> Insgesamt gibt es in Wien knapp 11 Millionen Quadratmeter an Büroflächen – etwa die Hälfte davon entspricht dem neuen Bürostandard, der auch international vergleichbar ist. Es wurden auch nur diese den Submärkten zugewiesen. Die genauen Ergebnisse kann man in Zukunft unter www.viennaresearchforum.at einsehen. Nach dem VFR-Standard wurde in Wien im zweiten Quartal eine Leerstandsrate von sieben Prozent ermittelt. Das ist in Ordnung und auch durchaus wünschenswert. Fünf bis sieben Prozent Leerstand sind wichtig, um am Markt eine gewisse Flexibilität zu haben. Hier darf man auch nicht vergessen, dass von der Planung bis zur Fertigstellung einiges an
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Zeit vergeht – fünf bis zehn Jahre. Ist der Leerstand geringer, dann weist das darauf hin, dass nur eine geringe Bautätigkeit stattfindet und auch, dass das Vertrauen in den jeweiligen Markt fehlt. Außerdem wurde der Wiener Markt in acht Submärkte gegliedert: CBD (Innenbezirke), Donaucity, Prater/Lassallestrasse, Erdberg – St. Marx (Osten), Hauptbahnhof, Wienerberg (Süden), Norden und Westen. Diese sind nun geografisch genauestens abgegrenzt und festgelegt. Diese Unterteilung ist auch wichtig, da Investoren für ihren neuen Standort oft in bestimmten Bezirken oder Regionen suchen. Mit Ihrer Studie haben Sie den Wiener Büroimmobilienmarkt praktisch halbiert. Was sagt die Branche dazu? >> Unsere Aufgabe war es, jene Büroflächen zu identifizieren, die Kunden von Maklerunternehmen – vorwiegend Unternehmen und Investoren, die nach einem Standort suchen – nachfragen. Diese entsprechen einem modernen, internationalen Standard und machen etwa die Hälfte der Gesamtfläche aus. Damit senden wir ein wichtiges, positives Signal an Investoren. Gleichzeitig fördern wir damit Wien als modernen Bürostandort. Wir haben jetzt schon viel positives Feedback dazu bekommen und ich bin überzeugt, dass alle Branchenmitglieder davon profitieren werden. n
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IDEEN BRAUCHEN RAUM www.bai.at
Künstler zu „Ideen brauchen Raum” / Anna Jermolaewa, Becoming Concrete, 2016
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Über den Tellerrand
„Wipptiere sind die Favoriten“ Am Spielplatz ist Schluss mit Gendern. Mädchen haben andere Anforderungen als Buben. Autor: Erika Hofbauer
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as Investitionsvolumen kann sich sehen lassen: Die für die Gemeindewohnungen in der Bundeshauptstadt zuständige Organisation Wiener Wohnen investiert jährlich rund eine Million Euro – in Spielplätze. Die Anbieter von Geräten und Ausstattungen bieten mittlerweile clevere Konzepte für alle Zielgruppen unter den Spielbedürftigen an. Lebenswertes Wohnen – so eine Maxime des sozialen Wohnbaus – hört nicht bei der eigenen Haustüre auf. Dafür, heißt es bei Wiener Wohnen, gibt es in Wien auf 610 Hektar Grünfläche entsprechend gestaltete Erholungs- und Freiräume. Dabei sind diese Flächen, die 855 Fußballfeldern entsprechen, mit rund 67.000 Bäumen und knapp 1,8 Millionen Sträuchern nicht nur für Kinder und Jugendliche nutzbar, sondern stehen auch älteren Bewohnern („Generationenspielplätze“) zur Verfügung. Rund 1 Million Euro jährlich investiert die Stadt Wien bzw. Wiener Wohnen in die Kontrolle, Reinigung und die laufende Adaptierung ihrer Spielplatzanlagen. Und das sind aktuell nicht so wenige: 1.360 Spielplätze mit 3.500 Spielgeräten, das sind in etwa die Hälfte aller Spielplätze der Bundeshauptstadt und weit mehr als doppelt so viele Spielplätze wie in allen anderen acht Landeshauptstädten Österreichs zusammen, heißt es dazu bei Wiener Wohnen. Der Mehrwert für die Bewohner geht Hand in Hand mit einer logistischen Herausforderung für die Verwaltung, denn die Spielplätze müssen nicht nur errichtet, sondern auch gewartet werden. Dies geschieht bei den gemeindeeigenen Spielplätzen über einen eigenen, selbst entwickelten so genannten Spielplatzkataster, über den wichtige Daten zu laufenden Wartungs- und notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen effizient abgerufen werden können.
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ImmoFokus | Herbst 2016
„Soziale Kontakte sollten durch kommunikationsfördernde Gestaltung und Ausstattung unterstützt werden.“ Hans Heider Gemeinde Wien
Sinnliche Wahrnehmung
Fotos: Gemeinde Wien, KOMPAN
Worauf kommt es aber an, wenn ein Spielplatz errichtet werden soll? Hans Heider, Experte für Grünflächen & Spielplätze im Gemeindebau und Referatsleiter Gartentechnik, fasst die wichtigsten Punkte zusammen: „Bei der Wahl des Standortes des Spielplatzes sollte darauf geachtet werden, dass dieser gefahrlos und möglichst barrierefrei erreichbar sowie möglichst in Sicht- und Rufweite von den Wohnungen situiert ist.“ Konkret heißt das: geringe Immissionsbelastungen, keine besonderen Gefahren, keine feuchten Lagen, sonnige und schattige Bereiche, geringe Windexposition. Wenn diese Rahmenbedingungen abgesteckt sind, geht es ins Detail. Heider: „Die sinnliche Wahrnehmung der Außenwelt – Riechen, Schmecken, Fühlen, Hören, Sehen – sollte durch vielfältige Gestaltungs- und Ausstattungselemente gefördert werden. Lernerfahrungen, insbesondere haptische, sollten durch ein differenziertes Materialangebot sichergestellt werden.“ Das heißt, Rasen, Sand oder auch das Klettern auf Gebilden aus Holz, Metall, Tauwerk oder Steinen gehört zur Ausstattung. „Soziale Kontakte sollten durch kommunikationsfördernde Gestaltung und Ausstattung unterstützt werden“, erzählt der Spielplatzexperte von Spielgeräten für gemeinschaftliche Nutzung („Nestschaukel“) sowie Bereichen zum Zusammensitzen und Zuschauen. Seit Jahrzehnten, so Heider weiter, sind die Favoriten Wipptiere, Rutschen und Schaukeln.
Bei all der Konzentration auf Vergnügen darf ein Aspekt aber nicht vergessen werden, betont Spielplatzexperte Heider: „Die Spielstimmung bewirkt, dass Kinder ihre Umgebung oft nicht mehr aufmerksam wahrnehmen. Daher ist es erforderlich, zu gefährlichen Bereichen Abstände bzw. Abgrenzungen vorzusehen.“ Gefährliche Bereiche sind beispielsweise Straßen, Einfahrten in Tiefgaragen, Parkplätze. Ziel ist es, so Heider, den Kindern das Verlassen der Spielsituation bewusst zu machen. Unterschiedliche Anforderungen
Spielplätze zu errichten ist offensichtlich ein sehr ernsthaftes Geschäft, das eine gute Marktbeobachtung erfordert. Josef Langenwalter, Geschäftsführer des Anbieters Spielort, weiß, worauf es ankommt: „Bei der Planung eines öffentlichen Spielplatzes sind verschiedene Themen im Vorfeld abzuklären. Darunter z.B. Aspekte wie soziales Umfeld: Liegen die Spielplätze im Umfeld von Einfamilienhäusern oder von Wohnblöcken, ist der Bewegungsbedarf
in diesen Fällen total unterschiedlich.“ Auch die Altersstruktur der Nutzer ist wesentlich, so Langenwalter: „Man spricht hier zunächst vom Kleinkind zwischen 0 und 4 Jahren. Hier braucht man Federwipp-Elemente, Sandspiel, Wasserspiel oder Kleinkinderschaukeln. Kinder zwischen 5 und 11 Jahren benötigen schon abenteuerlichere Spielgeräte mit größeren Höhen, aber auch Action-Spielgeräte wie Seilbahnen, Hochschaukel, Vogelnestschaukel. Jugendliche ab 11 Jahren brauchen schon große Netzspielgeräte, Fun Courts, Skate Anlagen.“ Wie die Geräte beschaffen sind und welches Material verwendet wird, hängt von einer potenziellen Vandalismusbedrohung des Standortes ab, aber freilich auch von Budget und Geschmack des Kunden, erzählt der Spielort-Geschäftsführer. Christian Seidl setzt ebenfalls auf durchdachte und bewährte Konzepte. Der Geschäftsführer für Deutschland, Österreich und der Schweiz des Anbieters Kompan berichtet, dass sich jede neue Spielplatzidee an den hausintern
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Über den Tellerrand
„Wir haben für kleine Flächen bereits für Budgets von 6.000 bis 10.000 Euro komplette Spielplatzlösungen im Angebot.“ Christian Seidl Kompan-Geschäftsführer
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entwickelten sechs Grundsätzen für universelles und integratives Spielplatzdesign messen lassen muss: „Zugänglichkeit, Multifunktionalität, allseitige Bespielbarkeit, vielfache Spielideen, Klarheit in Farben und Spielsignalen, Speziallösungen für Spezialfälle.“ Davon abgesehen sollte sich der Auftraggeber durchaus bewusst sein, für welche Umgebung, für welche Ziel- und Altersgruppe er welche Art von Attraktivität umsetzen möchte, ergänzt Seidl: „Mädchen haben andere Anforderungen als Buben, Spiel- und Klettergeräte für 5-jährige Kindergartenkinder müssen anders gestaltet sein als jene für 12-jährige Schüler oder 15-jährige Teenager.“ Sind die Geräte frei zugänglich oder in einem geschützten Raum, soll nur frei oder auch geführt gespielt werden können, sind die Fragen, die es im Vorfeld zu klären gilt.
Herausforderungen der Zukunft
Die Demografie zeigt, dass wohl immer weniger Nachwuchs kommt. Macht sich das an der Auftragslage bemerkbar? „Die Marktsituation wird aufgrund immer schlechterer finanzieller Möglichkeiten der öffentlichen Hand zusehends schwieriger“, stellt Spielort-Geschäftsführer Langenwalter fest. Zu diesem nach wie vor größten Auftraggeber in diesem Bereich gesellen sich aber auch zusehends Interessenten aus der Hotellerie oder generell dem Tourismus, die ebenfalls in den Bereich Spielplatz investieren, erzählt Langenwalter. Ähnlich beschreibt auch Kompan Österreich-Chef Seidl die Marktsituation: „Die Hauptzielgruppen für unsere Produkte sind Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen, die öffentlichen Verwaltungen sowie die Wohnungswirtschaft
und die Tourismus- und Hospitality-Industrie. Große internationale Kunden sind auch Fast-Food- und Restaurantketten.“ Das bisherige Jahresgeschäft „bewegt sich im Rahmen unserer Planungen“, so Seidl, bislang gebe es weder einen großen Boom noch besondere Dellen beim Auftragseingang. In welcher Größenordnung bewegt sich die Errichtung eines durchschnittlichen Spieleparadieses? „Wir haben für kleine Flächen bereits für Budgets von 6.000 bis 10.000 Euro komplette Spielplatzlösungen im Angebot. Nach oben hin sind – entsprechend der vielen zu bedenkenden Parameter wie u.a. Fläche und Anforderungen an die Bespielbarkeit – kaum Grenzen gesetzt. Da können dann auch schnell sechsstellige Eurobeträge entstehen“, begründet Seidl die Kosten aufgrund des Einsatzes langlebiger und nachhaltiger Materialien. Die größten Herausforderungen der Zukunft für seine Branche beschreibt der Kompan Österreich-Geschäftsführer so: „Nachhaltigkeit und Inklusion entsprechend der UN-Behindertenrechtskonvention sind und bleiben wichtige Themen für pädagogisch wertvolle Spielplätze und -geräte.“ Und Spielort-Chef Langenwalter ergänzt mit der Herausforderung, die Budgetsituation der Gemeinden mit dem geforderten Spielwert in Einklang zu bringen. Er bleibt aber optimistisch: „Da sich die Spielgerätebranche in den vergangenen Jahrzehnten als extrem kreativ herausgestellt hat, werden sich diese Problemstellungen auch lösen lassen.“ Fotos: Stadt Wien - Wiener Wohnen -Dieter Steinbach, Spielort, KOMPAN
Karl-Marx-Hof, 19. Bezirk Wien
Die Anlage, in der etwa 3.000 Menschen leben, umfasst mehr als 150.000 Quadratmeter, von denen nur knapp 20 Prozent verbaut sind. Der Rest entfällt auf Grünflächen, Wege und Kinderspielplätze. Im Rahmen einer umfassenden Sanierung des Hofes wurde auch die Neugestaltung von drei Spielplatzanlagen beauftragt. Das Investitionsvolumen betrug 220.000 Euro. Für die Altersklasse 1+ gibt es Sandkiste, Spielhäuschen, Schaukel und mehrere Federwippen. An Vor- und Volksschulkinder richten sich mehrere Rutschentürme, Schaukelanlagen, ein Himmel-Hölle-Spiel sowie ein Klettergerüst. Neu ist ein Fitness-Parcour: Rudermaschine, Stepper und Beinmuskeltrainer sollen auch Erwachsene ansprechen.
„Die Marktsituation wird aufgrund immer schlechterer finanzieller Möglichkeiten der öffentlichen Hand zusehends schwieriger.“ Josef Langenwalter Spielort-Geschäftsführer
Generationenhof Franz-Koblizka-Hof, 20. Bezirk Wien
In diesem Hof gibt es seit mehr als zwei Jahren einen so genannten Generationenspielplatz: Stepper und Rudermaschine für die Erwachsenen, Ballspielplatz mit Flüsterbelag für Kinder und Jugendliche, Federwippen und Wasserspielzeug speziell für Klein- und Vorschulkinder wurden errichtet. Schattige Sitzgelegenheiten, fest integrierte Schachund Mühletische sollen von Großeltern und Enkel gleichermaßen genützt werden.
Alfred-Klinkan-Hof, 22. Bezirk Wien
Mehr als 1.000 Menschen leben hier in über 530 Gemeindewohnungen. Aufgrund unterschiedlicher Bedürfnisse bei der Nutzung des Freiraums kam es immer wieder zu Generationenkonflikten. Daher wurde gemeinsam mit Mietern, dem Nachbarschafts-Service wohnpartner, der Donaustädter Bezirksvorstehung sowie lokalen Jugendeinrichtungen ein Generationenhof für alle Altersgruppen entwickelt. Insgesamt umfasst das Areal ca. 3.900 Quadratmeter. Im südlichen Teil wurden ein Kletterspielgerät und eine Sitztribüne für Musik- und Tanzveranstaltungen mit einer Schallschutzeinrichtung errichtet. In der ehemals ebenen Fläche in der Mitte des Hofes findet man heute ein leicht hügeliges Gelände mit vielen Ruheund Bewegungszonen, in das unter anderem ein Wasserspielplatz, ein Trinkbrunnen sowie Kommunikationszonen integriert sind. Durch die Neugestaltung des Hofes wurden nun Lärmemissionen verringert. Zusätzlich wurden gemeinsam mit den verschiedenen Bewohnergruppen verbindliche Regeln für die Benützung des Generationenhofs erarbeitet. n
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Rubrik
Wettbewerbsfaktor Familienfreundlichkeit „Familie und Beruf“. Familienministerin Sophie Karmasin will Österreich zum familienfreundlichsten Land Europas machen. Wie sie dies schaffen kann, erzählt sie im ersten Interview eines Immobilienmagazins. Das Gespräch führte: Michael Neubauer
Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Schwerpunkt „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“? > Wir wollen Österreich zum familienfreundlichsten Land Europas machen. Mit der Initiative „Unternehmen für Familien“ verfolge ich das Ziel, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zur Selbstverständlichkeit zu machen – mit dem Wissen, dass Familienfreundlichkeit ein entscheidender Wirtschafts-, Standort- und Lebensfaktor der Zukunft ist.
Wir sind auf einem guten Weg und wissen, dass wir die Unternehmen mit auf dem Weg zum familienfreundlichsten Land Europas brauchen. Deshalb die Gründung dieser Initiative. Die Teilnahme ist möglichst einfach gehalten. Wir wollen die Unternehmen einladen, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.
Seit Start der Initiative im vergangenen Jahr haben sich österreichweit bereits mehr als 320 Partner aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung angeschlossen.
Familienfreundlichkeit ein Wettbewerbsfaktor? Ist sie das wirklich? >> Das ist sie. Nachgewiesenermaßen haben familienfreundliche Unternehmen weniger Krankenstände, geringere Fehlzeiten, längere Verweildauer im Unternehmen und bessere und umfangreichere Bewerberpotenziale. Es wirkt. Und es ist ein Maßnahmenbündel, das sehr effizient ist.
Familienfreundlichkeit ist längst nicht mehr nur eine Frage von sozialem Engagement, sondern von elementarer Bedeutung für den Wirtschafts-, Lebens- und Zukunftsstandort Österreich. Höhere Motivation und Mitarbeiterbindung sowie weniger Fluktuation und Krankenstände sind dabei nur einige positive Argumente, die sich durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf erreichen lassen.
… und ist es in jeder Branche umsetzbar? >> Jede Branche hat ihre spezifischen Aufgaben und Charakteristika. Der Bereich „Bau und Immobilien“ ist geprägt von herausfordernden Arbeitszeiten, Fachkräftemangel. Fluktuation stellt eine weitere Herausforderung dar. Eine nachhaltige Unternehmenspolitik und Familienfreundlichkeit sind zentrale Aufgabenstellungen.
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Gibt es Branchen, die bereits stark vertreten sind? >> Der Handel ist mit unter anderen REWE, Spar, Hofer, Lidl und Libro bereits gut – vor allem auch flächendeckend – vertreten. Aus der Bau- und Immobilienbranche treten namhafte Unternehmen wie die BIG, die Rhomberg Bau, die KaufmannGruppe oder die ASFINAG für mehr Familienfreundlichkeit ein und leisten dazu einen aktiven Beitrag – freiwillig, aus Überzeugung und unter Einbindung der Mitarbeiter. Das sind überwiegend größere Unternehmen. Wie hängt Familienfreundlichkeit mit der Größe von Unternehmen zusammen? Sind Familienunternehmen per se familienfreundlicher als die Großunternehmen? >> Am Anfang stehen die Großen im Fokus, das ist klar. Das Netzwerk ist natürlich auch für kleinere Unternehmen gedacht. Wir wollen in alle Regionen und in alle Unternehmensgrößen hinein. Es gibt auch schon genügend kleine Unternehmen, die dabei sind. Da gibt es unterschiedliche Zugänge. Für Familienunternehmen ist Familienfreundlichkeit so bedeutend, weil der Faktor Mensch oder Mitarbeiter noch viel wichtiger ist. Weil sie im Regelfall auch kleiner strukturiert sind. Familienunternehmen leben das auf einer sehr individuellen, flexiblen Basis. Wenn da ein Mitar-
beiter mit seinem Kind spontan zum Zahnarzt muss, dann ist das meistens kein Problem. In einem großen Konzern ist das schwieriger. Die haben dafür andere Maßnahmen. Vielleicht einen Betriebskindergarten, Teilzeitmodelle oder geteilte Führungsjobs. Klingt nach hohen Kosten … >> Familienfreundlichkeit lässt sich so einfach realisieren. Das Thema ist sehr wichtig, aber nicht wahnsinnig teuer. Es sind keine Maßnahmen, die Millionen Euro kosten. Es kommt auf die Haltung an: Bin ich flexibel, kann ich mich auf das Thema einstellen.Dann ermutige ich auch Männer, in Karenz zu gehen. Sie sind schon dankbar, wenn sich der Arbeitgeber informiert und Männerkarenz ermöglicht, dass man nicht nur als Arbeitskraft, sondern auch als Mensch gesehen wird. Für Unternehmen jeder Branche und Größenordnung ist es eine Herausforderung, qualifizierte Mitarbeiter zu rekrutieren. Es geht nicht nur um den Ruf, ein sympathisches Unternehmen zu sein. Unternehmen agieren nach ökonomischen Prinzipien. Es geht darum, mit dem Team und den Ressourcen die beste Leistung am Markt zu erzielen. Auch wenn Familienfreundlichkeit als Softfaktor gilt, bin ich überzeugt, dass sie in Wahrheit eine ganz wichtige Stellschraube ist. Viele Branchen haben trotz
Nr. 1 Unser Ziel:
hoher Arbeitslosigkeit mit einem Facharbeitermangel zu kämpfen. Fachkräfte, vor allem in der Bauwirtschaft, sind mehr als gefragt. Aufgrund der soziodemografischen Entwicklungen gehen sie zurück. Schon bald wird in Österreich – in Deutschland ist es schon so weit – ein Run auf Fachkräfte einsetzen. Dann zählen nicht nur Elemente wie Bezahlung und Karriere, sondern auch die Work-Life-Balance. Gerade bei jungen Menschen zählt nicht nur das Gehalt. Was mir besonders wichtig ist hervorzuheben: Für jede Branche und Größenordnung gibt es eigene Konzepte, eigene Herangehensweisen.
in Europa!
Mit dem Beitritt zum Netzwerk „Unternehmen für Familien“ bekennen sich Unternehmen und Gemeinden dazu, einen aktiven Beitrag für mehr Familienfreundlichkeit im eigenen Verantwortungsbereich zu leisten sowie Vorbild und Ansporn für andere zu sein. n
Sophie Karmasin wurde als Tochter von Helene und Fritz Karmasin geboren und trat 1995 in das Marktforschungsinstitut ihrer Eltern ein. Im Dezember 2013 wagte Sie den Sprung in die Politik und ist Bundesministerin für Familien und Jugend. Sie ist verheiratet und hat 2 Kinder.
„Für jede Branche und Größenordnung gibt es eigene Konzepte. Jetzt geht es auch um die Immobilienwirtschaft.“
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NETZWERKTREFFEN Ziel von „Unternehmen für Familien“ ist es, wesentliche Stakeholder miteinander zu vernetzen, Bewusstsein für relevante Themen zu schaffen und eine familienfreundliche Arbeits- und Lebenswelt noch mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu stellen. Familienfreundlichkeit soll zu einem Markenzeichen der österreichischen Unternehmen und Gemein-
www.unternehmen-fuer-familien.at den gemacht werden. Ein solches Vernetzungstreffen mit der Bau- und Immobilienbranche fand Ende September auf Einladung von BM Sophie Karmasin in Wien mit Unterstützung der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) statt und alle Teilnehmer zogen ein erfolgreiches Resümee. n
DABEI WAREN UNTER ANDEREM: Markus Arnold (Arnold Immobilien), Sandra Bauernfeind (EHL Immobilien), Gerald Beck (Raiffeisen evolution), Sabine Dorn (ÖGNI), Ingrid Fitzek-Unterberger (BUWOG), Ronald Goigitzer (GNK Media House ), Martina Jankoschek (Raiffeisen Immobilien Vermittlung), Daniel Jelitzka (JP Immobilien), Sophie Karmasin (Bundesministerium für Familien und Jugend), Philipp Kaufmann (KaBB), Mathilde Kraus (Familie & Beruf Management), Alexander Mäder (BIG), Christine Marek (CM Consulting), Michael Neubauer (GNK Media House), Diana Neumüller-Klein (STRABAG SE), Sigrid Niemeier (Calcon), Edith Peter (Kibis), Alexandra Pongratz (BMFJ), Elsa Prochazka (elsa prochazka), Thomas Schenk (Baumeister Schenk), Gernot Schöbitz (KONE), Karl Josef Weidlinger (Swietelsky), Elisabeth Wenzl (Familie & Beruf Management), Martina Wimmer (BUWOG), Doris Wirth (BLUESAVE), Sabine Wölbl (potenzialfinder.com), Michael Zöchling (BAR Real Estate Austria).
Das Thema wird den ImmoFokus die nächsten Ausgaben begleiten und in der kommenden Winterausgabe gibt es dazu einen ersten Schwerpunkt. Wir bleiben " dran!" , so Michael Neubauer.
„Aus dem Vernetzungstreffen nehme ich viele spannende Eindrücke und Vorschläge mit. Die heutige Diskussion bestärkt mich darin, dass wir mit den Zielen der Initiative auf dem richtigen Weg sind.“
„Der große Vorteil dieses Projektes ist das gemeinsame Erarbeiten von Lösungen im Unternehmen. Damit steigt auch die Akzeptanz und Motivation für die Umsetzung der Maßnahmen.“
Sophie Karmasin Bundesministerin
Sabine Wölbl potenzialfinder.com
„Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewinnt für Unternehmen in zunehmendem Maße an Bedeutung. Um hier im internationalen Wettbewerb nicht nachzustehen, sind Gesetzgeber und Sozialpartner gefordert, die geeigneten rechtlichen Rahmenbedingungen für zeitgemäße und familienfreundliche Arbeitsmodelle zu schaffen." Gernot Schöbitz KONE Österreich
„Leider steht auch hier wieder einmal der Begriff „Familie“ zu 90 Prozent für „Frau“. Frauen sind im beruflichen Alltag mit Schwierigkeiten und beruflichen Nachteilen konfrontiert, die sich zu einem guten Teil auch aus Karenz und daraus resultierender Teilzeit ergeben, die sich ein Mann kaum vorstellen kann." Ingrid Fitzek BUWOG AG
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Finance & Investment
Vorreiter oder Nachzügler? Real Circle 06. Schon zum sechsten Mal luden Facilitycomfort*, C/M/S und der ImmoFokus Experten der Immobilienbranche zum Austausch ins Park Hyatt. Diesmal zum Thema: „Wirtschaftsstandort Österreich“. Autor: Angelika Fleischl
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n den vergangenen Jahren wurden immer mehr Headquarters namhafter Unternehmen aus Österreich abgesiedelt. „Österreich ist als Wirtschaftsstandort auf dem absteigenden Ast“, erklärt Ronald Goigitzer, ImooFokus, gleich zu Beginn. Martin Fassl von ecoplus kann diese Aussage nicht ohne Widerspruch hinnehmen: „Der internationale Wirtschaftsstandort Österreich hat als Drehscheibe durchaus Zukunft.“ Gerade die EU-Märkte seien von Relevanz. Österreich als Markt zu klein
Gernot Schöbitz, KONE: „Vor allem nach der Öffnung des Vorhangs waren diese Kontakte, egal ob zu Ungarn, Rumänien oder dem Balkan, aber wesentlich wichtiger als heute.“ Die Frage wäre auch, ob in dieser vernetzten Zeit eine Drehscheibe überhaupt noch nötig sei. So habe die Bedeutung mit der Zeit deutlich abgenommen. Als reiner Wirtschaftsstandort sei Österreich als Markt zu klein. „So groß sind wir nicht, um große Konzerne zu Tisch zu bitten“, so Alen Music, Hauscomfort. Ein Trend sei auch, dass Firmensitze zunehmend nach Deutschland abwandern. Herwig Teufelsdorfer, Buwog, sieht dies als logische Entwicklung: „Durch die regionale Nähe ist die Arbeitsqualität Österreichs oft mit den östlichen Standards vermischt worden.“ „Auch im Bereich der Landwirtschaft ist Österreich stark abgefallen. Waren wir früher noch Marktführer, ist es jetzt Indien oder China“, so Music.
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„Hier müssen von der steuerlichen Seite Vereinheitlichungen geschaffen werden, um eine Attraktivität für den Standort Österreich zu schaffen.“ Johannes Hysek, CMS
* Österreich als Markt zu klein
Gernot Schöbitz, KONE: „Vor allem nach der Öffnung des Vorhangs waren diese Kontakte, egal ob zu Ungarn, Rumänien oder dem Balkan, aber wesentlich wichtiger als heute.“ Die Frage wäre auch, ob in diese
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Finance & Investment
„Der internationale Wirtschafts-
standort Österreich hat als Drehscheibe durchaus Zukunft.“ Martin Fassl, ecoplus
„Wir müssen aufpas-
sen, dass wir nicht überholt werden.“ „ Ein unaufgeregter
Markt mit keinen Top-, aber stabilen Renditen.“ Sandra Bauernfeind, EHL Immobilien
Martina Jochmann, Facilitycomfort
Politik wieder attraktiver machen
Eines der wesentlichen Dinge wäre, die Politik wieder attraktiver zu machen. „Niemand traut sich etwas zu entscheiden. Das ist es, was das Land umbringen wird!“, bringt es Teufelsdorfer auf den Punkt. „Das ganze Land ist schlicht unternehmerfeindlich.“ „Das Image ist keines von Professionalität“, so Schöbitz. Die wäre aber wichtig, wenn man Betriebe anlocken möchte.
was Wirtschaft ist und wie sie funktioniert. Auch müsse man den Dingen offener gegenüberstehen und mehr Selbstbewusstsein aufbauen. Christian Pillwein, Beckhoff, sieht den österreichischen Markt als gut und innovativ: „Aber die Zeit, in der wir als Hub Richtung Osten gegolten haben – der Zug ist abgefahren.“ Martina Jochmann, Facilitycomfort, fügt hinzu: „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht überholt werden.“
Regulierungswahn ist zu groß
„ Wenn Produkte aus anderen Ländern billiger sind als einheimisch produzierte, dann hinkt das System.“ Christian Call, Facilitycomfort
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Es muss bei der Politik beginnen, denn diese bildet den Rahmen. Der Regulierungswahn ist jedoch zu groß. Selbst wenn man etwas ändern will, hat man es mit Reformen nicht leicht: „Sie starten als Tiger und enden als Bettvorleger“, scherzt Fassl. „Natürlich spielt Mentalität hier auch eine Rolle“, so Music. „Der Karren muss erst gegen die Wand fahren, sonst passiert nichts“, tadelt Schöbitz. Man müsse dem Steuerzahler das Warum erklären – das sei die Basis eines jeden Veränderungsprozesses. Bildung sei hier ein wesentlicher Faktor – jungen Menschen beibringen,
Lebensqualität allein ist zu wenig
„Wenn die Vizebürgermeisterin sagt, wir haben die höchste Lebensqualität: Ja, stimmt. Aber von der Lebensqualität kommen keine Transaktionen nach Österreich“, kritisiert Philipp Kaufmann. Signifikante Zuzüge großer Unternehmen fehlen in den letzten Jahren, darunter leidet auch der Büromarkt. Jochmann sieht die hohe Lebensqualität, vor allem in Wien, dennoch als einen Pluspunkt, denn „es ist erstrebenswert, hierher zu kommen.“ Österreich als Wirtschaftsstandort hat reichlich Potenzial nach oben, darin ist sich die Runde einig. Viele Themen, wie das
„Die Frage ist, wie
man sich positionieren möchte – will man Vorreiter oder Nachzügler sein.“ Helmut Dietler, Vienna Estate Immobilien AG
Mietrecht oder die Gewerbeordnung, werden seit Jahren diskutiert, ohne zu Ergebnissen zu kommen. „Viele ruhen sich auf diesem bequemen Polster aus, der momentan vorhanden ist“, so Jochmann.
Johannes Hysek, CMS, stellt fest, dass ausländische Investoren, beispielsweise aus Deutschland, im Hinblick auf Steuern immer mehr jammern: „Hier müssen von der steuerlichen Seite Vereinheitlichungen geschaffen werden, um eine Attraktivität für den Standort Österreich zu schaffen.“ Bezüglich der Gewerbeordnung ist Hysek überzeugt, dass das Modell des „One Stop Shop“ sinnvoll wäre. Auch die Rechtsgeschäftsgebühr wird (erneut) angesprochen, diese sei vor allem für ausländische Investoren nicht nachzuvollziehen. Und auch die Grunderwerbssteuer bringe Nachteile für Investoren. „Die Industrie ist ebenso von gestern, wir sollten uns darüber Gedanken machen, was morgen ist!“ betont Stefan Sadleder, APCOA. Der Tourismus hilft, allein davon wird man aber nicht leben können. Die Bürokratie in Österreich ist eine weitere Erschwernis. Für Pillwein ist das Thema Internet ein wichtiger Faktor. „Schnelle Internetleitungen sind für große Unternehmen genauso wichtig wie Wasserleitungen.“ Auch in diesem Bereich hinkt Österreich hinterher.
„Wir glauben noch
immer, auf einer Insel der Seligen zu leben.“ Alfred Czech, Corporate Trust
Hysek spricht den Bildungsstandard an und erfährt Zuspruch von Jochmann: „Sowohl Leute zu finden, die Zusatzqualifikationen haben, als auch der Spagat zwischen Bildung und Soft Skills sind große Herausforderungen.“ Es sei wichtig, den Nachwuchs zu fördern. Intelligente Köpfe wandern derzeit
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„Wenn die Vizebür-
germeisterin sagt, wir haben die höchste Lebensqualität: Ja, stimmt. Aber von der Lebensqualität kommen keine Transaktionen nach Österreich.“ Philipp Kaufmann, ÖGNI Gründungspräsident
aber lieber ins Ausland. Um die Situation zu verbessern, sei es wichtig, Themen wie Ausbildung oder Steuern zu vereinfachen und eine sinnvolle Regulation zu finden. Die Problematik in der Politik fasst Sadleder konkret zusammen: „Bei uns zählt das Foul mehr als das Tor!“ Dabei wäre es einfach, Reibung zu vermeiden, wenn man kooperiert. Wo bleibt der One-Stop-Shop
„In Österreich dauert die Gründung eines Unternehmens durchschnittlich 25 Tage, bis es ins Firmenbuch eingetragen wird“, betont Nikolaus Weselik, Partner bei CMS, gleich zu Beginn. Generell gibt es in Österreich sehr komplexe gewerberechtliche Regelungen. „Das liegt vor allem daran, dass es nicht nur eine Behörde gibt, die für alles zuständig ist“, kritisiert Weselik. Wolfgang Scheibenpflug, Flughafen Wien, sieht das neue Baurecht mit seinen unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern als problematisch: „Für den ausländischen Investor ist es nur sehr schwer zu durchschauen.“ Um mithalten zu können, sei hier essenziell, eine Vereinheitlichung vorzunehmen.
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„Es geht letztlich um
einen Erfahrungsaustausch.“ Hermann Kolar, Facilitycomfort
Eine Flat Tax ist für Weselik nicht der richtige Ansatz, um neue Dynamik zu schaffen: „Sie würde sicher zu einer steuerlichen Vereinfachung führen, ist aber in Österreich politisch schlicht nicht umsetzbar.“ Christoph Pramböck, Partner bei BDO, ist sich sicher, dass eine Flat Tax nur zu einer Umverteilung führen würde. Er gibt zu bedenken: „Der Steuersatz selbst ist nicht das Problem, sondern die Bemessungsgrundlage.“
„Kein Wunder, dass Buwog & Co. lieber in Deutschland als in Österreich bauen.“
„Das Problem ist, es gibt zwischen Experten und Bauherren zu viele Ebenen.“
Alexander Pavlovic, Facilitycomfort
Kurt Kager, Siemens
Die Abgabenbelastung in Österreich ist die zweithöchste Europas. Pramböck betont auch, dass eine extrem hohe Rechtsunsicherheit vorliegt bezüglich der Änderungen in der Steuergesetzgebung. Dies erschwert es Investoren, aber auch Privatpersonen, in Be-
„Irgendwann müssen wir uns Gedanken darüber machen, wie wir Dinge wieder entsorgen.“ Christian Ofner, reamis
zug auf Österreich in die Zukunft zu planen. Pramböck: „Es ist wichtig, nicht nur von Wahl zu Wahl zu denken.“ „Hier ist die Frage, ob Österreich nicht getrieben ist durch eine Anlassgesetzgebung“, ergänzt Helmut Dietler, Vienna Estate Immobilien AG.
Oft werden auch über komplizierte Steuerstrukturen Steuerlasten (legal) ins Ausland verlegt – das ist volkswirtschaftlich nicht gerade optimal. So tut sich Österreich auch im internationalen Wettbewerb schwer, darin ist sich die Runde einig. „Man sollte nicht außer
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„Zu viele Mitsprache-
„Es ist wichtig, nicht
„Die Zeit, in der wir als
rechte verlängern die Projektdauer.“
nur von Wahl zu Wahl zu denken.“
Roland Pichler, Wohnkompanie
Christoph Pramböck, BDO
Hub Richtung Osten gegolten haben – der Zug ist abgefahren.“
Acht lassen, dass Österreich ein recht seliges Land ist, aber wir fallen immer weiter zurück“, so Willy Rader, Lenikus. Den USP herausstreichen
Doch wie bekommt man neues Geld oder Investoren ins Land? Hier spielen Anreize eine große Rolle. „Es ist notwendig, den USP herauszustreichen“, sagt Scheibenpflug. „Österreich hat viel zu bieten: Lebensqualität, sozialer Frieden. Da sind wir vorne mit dabei. Man muss aber auch etwas tun, damit das so bleibt.“ Die Attraktivität im kulturellen Bereich ist durchaus gegeben. Auch die soziale Sicherheit ist vorhanden. Positiv wird auch hervorgehoben, dass die Korruption in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern eher gering ist.
keiten, die den Diskutanten zum Thema „Immobilienstandort Österreich“ sauer aufstoßen. „Was will man im Office-Bereich mehr erwarten?“, stellt Bauernfeind eine rhetorische Frage in den Raum. Die internationalen Investoren hätten den Wiener Office-Markt als relevanten Investitionsstandort in Österreich längst entdeckt – allein es fehle an attraktiven Objekten. „Ein unaufgeregter Markt mit keinen Top-, aber stabilen Renditen“, bringt sie es auf den Punkt. „Auch das ist in Zeiten wie diesen gefragt“. Doch für die internationalen Investoren sind kaum geeignete Objekte auf dem Markt. „Investoren sind auf der Suche nach Tickets im hohen zwei- oder gar dreistelligen Millionenbereich, davon haben wir nicht viele. Aber der Markt funktioniert“, so Bauernfeind. Geltendes Mietrecht ein Hindernis
Auch wird ein Vergleich zu Deutschland gezogen: Österreich sei immer ein bisschen später dran als Deutschland, heißt es. Dies wird aber auch als Chance wahrgenommen. Man kann mit kleiner Verzögerung nachziehen und Dinge dann auch besser machen. „Die Frage ist, wie man sich positionieren möchte – will man Vorreiter oder Nachzügler sein“, äußert sich Dietler kritisch. Dennoch gibt es einige Bereiche, die aus österreichischer Sicht nachahmungswürdig wären.
Anders hingegen sieht es im Wohnbereich aus. Zwar sieht man ab und zu internationale Investoren am Parkett, doch „… das geltende Mietrecht ist für viele Investoren sicher ein Hindernis“, wirft Roland Pichler, DWK (Die Wohnkompanie), in die Diskussion ein. „Kaum ein Österreicher kennt sich hier aus – wie soll das dann auch ein Manager eines ausländischen Fonds verstehen?“ „Kein Wunder, dass Buwog & Co. lieber in Deutschland als in Österreich bauen“, wirft Alexander Pavlovic, Facilitycomfort, ein.
Mangel an attraktiven Objekten
„Summa summarum dürfen wir mit dem Immobilienstandort Österreich zufrieden sein“, erklärt EHL-Immobilienexpertin Sandra Bauernfeind. Doch es gibt schon ein paar Kleinig-
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Daran werde sich auch in den nächsten Jahren nichts ändern. Denn dass die amtierende Bundesregierung bis zum Ablauf der Regierungsperiode ein neues Mietrecht auf den
Christian Pillwein, Beckhoff
„Man sollte nicht außer
Acht lassen, dass Österreich ein recht seliges Land ist, aber wir fallen immer weiter zurück.“ Willy Rader, Lenikus
„Österreich ist als Wirtschaftsstandort auf dem absteigenden Ast.“ Ronald Goigitzer, Immobilien Fokus
Weg wird bringen können, daran glaubt kein Teilnehmer. „Ich sehe da keine Hoffnung“, so Alexander Pavlovic, Facilitycomfort. Ein Punkt, in dem sich die Gruppe einig ist. Für Pichler sind auch die vielen, für ihn zu vielen, Mitspracherechte ein Problem: „Bauvorhaben werden dadurch massiv verlängert.“ „ … und die Bauvorhaben, die verwirklicht werden, sind für internationale Investoren zu klein“, wirft Bauernfeind ein. „Wirklich große, für internationale Investoren interessante Stadtentwicklungen finden kaum statt.“ Freunderlwirtschaft und Korruption
Alfred Czech, Corporate Trust, sieht auch in der besonderen Mentalität ein Problem, diese werde nach wie vor im Ausland oft missverstanden. „Die liebliche Reblaus-Mentalität wird mit Freunderlwirtschaft und Korruption gleichgesetzt.“ Zudem gehe man im OfficeBereich mit dem Thema Sicherheit viel zu lasch um. „Wir glauben noch immer, auf einer Insel der Seligen zu leben – das ist aber grundsätzlich falsch.“ Warten auf die nächste Ostphantasie
Dass der Immobilienstandort Österreich kaum vom BREXIT profitieren werde können, darin ist sich die Runde schnell einig. Österreich werde wohl auf die nächste „Ostphantasie“ warten müssen.
Beim Thema Umwelt denkt Christian Ofner, reamis, schon, dass Österreich eine gewisse Vorreiterrolle hat. Als Beispiel nennt er das Energieeffizienzgesetz. Thomas Zhanel, Loytec, ergänzt: „Wir sind schon Vorreiter bei gewissen Dingen, aber wir haben manchmal nicht die Konsequenz, es bis zum Schluss durchzuziehen!“ Besonders bei der Gebäudetechnik werde hier so manches Potenzial nicht ausgeschöpft. Hermann Kolar, Facilitycomfort, ist überzeugt, dass man nur dann das volle Einsparungspotenzial ausschöpfen kann, wenn man während des Betriebes auf die Nutzer eingeht. „Optimieren ist ja nicht ein Prozess, der in zwei Wochen abgeschlossen ist. Das geht über Monate und Jahre.“ „Wo Österreich auf jeden Fall eine Vorreiterrolle hat, ist die Bewusstseinsbildung“, hebt Kurt Kager, Siemens, hervor. „Es geht letztlich um einen Erfahrungsaustausch“, so Kolar. Auch digitale Information ist ein guter Ansatz, jedoch kann diese die Mensch-zuMensch-Kommunikation nicht ersetzen. Es ist wichtig, Leute mit Betriebserfahrung in die frühe Phase der Planung mit einzubinden, um Nachhaltigkeit zu erzielen. „Das Problem ist, es gibt zwischen Experten und Bauherren zu viele Ebenen“, zeigt Kager auf.
„Das liegt vor allem daran, dass
es nicht nur eine Behörde gibt, die für alles zuständig ist.“ Nikolaus Weselik, CMS
„Natürlich spielt Mentalität hier auch eine Rolle.“ Alen Music, Hauscomfort
„Bei uns zählt das Foul mehr als das Tor!“ Stefan Sadleder, APCOA
„Es hapert an der Umsetzung“, so Zhanel. „Dann braucht man sich nicht wundern, dass auch bei Neubauten viel Potenzial verloren geht.“ Dazu gibt es Interessenkonflikte. „Der Eigennutzer hat hier ein stärkeres Interesse, Energie zu sparen“, so Kolar. „Das ist natürlich bei einem Konzern etwas anderes. Hier sind die Kosten um einiges höher“, ergänzt Kager. Durch neue Arbeitswelten und Großraumbüros könne man beispielsweise Flächen einsparen. Dennoch gehe der Trend wieder hin zu einzelnen, kleineren Einheiten.
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„Die neue Arbeitswelt mit flexiblen Arbeitsplätzen ist gescheitert – so gut wie – aber das Zusammenlegen mehrerer Standorte auf einen zentralen Campus macht schon Sinn“, fasst Call zusammen. Laut Zhanel könne man mit zwei Prozent der Baukosten 30 bis 40 Prozent der Funktionalität eines Gebäudes beeinflussen. Oft schrecken dann die Errichtungskosten ab, in dieser Momentaufnahme wird der Lebenszyklus nicht eingerechnet. „Es ist auch eine Sache des Gewöhnens und viele wollen das Gewohnte nicht verlassen.“
„Für den ausländi-
„ Der Karren muss
schen Investor ist es nur sehr schwer zu durchschauen.“
erst gegen die Wand fahren, sonst passiert nichts.“
Wolfgang Scheibenpflug, Flughafen Wien
Gernot Schöbitz, Kone
„Billig“ wird zu oft bevorzugt
Ofner spricht ein weiteres Problem an: „Irgendwann müssen wir uns Gedanken darüber machen, wie wir Dinge wieder entsorgen.“ Oft werden auch Materialen als umweltfreundlich empfunden, die in der Herstellung und bis sie am Bestimmungsort ankommen nicht mehr ganz so nachhaltig sind. Hier spielt auch der wirtschaftliche Faktor eine Rolle. Ein Problem sei auch, dass „billig“ oft bevorzugt wird. „Wenn Produkte aus anderen Länder billiger sind, als einheimisch produzierte, dann hinkt das System“, erklärt Christian Call, Facilitycomfort. Auch wird Österreich mit der Schweiz verglichen, „wo Nachhaltigkeit stark gelebt wird“ – sowohl aus monetärer Motivation als auch aus Umweltbewusstsein. „Vielleicht sind die die Vorreiter“, so Kolar. n
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„Wir sind schon Vor-
reiter bei gewissen Dingen, aber wir haben manchmal nicht die Konsequenz, es bis zum Schluss durchzuziehen!“
etwas zu entscheiden. Das ist es, was das Land umbringen wird!“
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Zu Tisch mit ...
Süßes ist mein Laster
Herausforderung. „Wenn man jemandem dazu verhelfen kann, die richtige Immobilie zu finden, dann ist das etwas, das Freude bereitet", meint ÖRAG-Geschäftsführer Reinhard Prüfert. Autor: Michael Neubauer
W
ir treffen einander im Entler in Wien Wieden. Warum gerade hier? „Zum Ersten wohne ich gleich in der Nähe und zum Zweiten gibt es hier modern interpretierte, traditionelle Hausmannkost“, erklärt Prüfert. „Außerdem stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis – das ist mir wichtig.“ Der ÖRAG-Geschäftsführer hat nicht zuviel versprochen. Beim Blick in die Speisekarte fällt einem die Auswahl schwer. Prüfert hat es wesentlich leichter. Er war erst vor zwei Tagen zum letzten Mal da: „Hochzeitstag. Essen mit meiner Frau.“ Der zweifache Familienvater – „Paul ist 6 und Theo 3 Jahre alt.“ – ordert Ziegenkäse mit Feige im Prosciuttomantel und Rucola. Ich kann mich nicht gleich entscheiden
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und schwanke: Schaumsuppe von dreierlei Kürbis mit Marillenkernöl? Oder doch gebackene Grammelknödel auf Rahmgurken mit Erdäpfeln und Marillenkernöl? Es werden die Grammelknödel – ich sollte es nicht bereuen. Als Hauptspeise wählt Prüfert Medaillons von der Truthahnbrust im Parmesanmantel gefüllt mit Salami und Mozzarella auf Basilikumsauce, Gnocchi und Melanzanistrudel. Mich lacht das Schweinefilet und Backerl mit gebratener Knödelbrotschnitte mit Kürbismousse und Portweinsauce an. Seit 15 Jahren im selben Grätzel
Der ÖRAG–Geschäftsführer wohnt seit mittlerweile 15 Jahren in diesem Grätzl. „Ein tolles Viertel. Wir schätzen die Stadtnähe,
die Nähe zum Kindergarten und zur Schule. Der Große hat diese Jahr mit der Volksschule begonnen, das erfüllt einen schon mit Stolz. Unglaublich, wie die Zeit vergeht! Mein Büro ist auch nicht weit weg. Ich brauche knapp 15 Minuten von Tür zu Tür.“ Seine Wohnung hat Prüfert direkt von einem Bauträger erworben. „Das war 2001. Damals hatte ich mit Immobilien noch nichts zu tun. Das war, wenn Sie so wollen, mein erster Berührungspunkt mit der Immobilienbranche.“ Da er schon seit 15 Jahren in dieser Wohnung lebt, drängt sich natürlich die Frage auf, ob dies bereits die Traumwohnung sei.
„Ich bin mit Leidenschaft Dienstleister.“ Studiert hat der 39-Jährige an der FH in Wiener Neustadt. „Die Situation damals ist mit der von heute nicht vergleichbar. Es gab nur zwei Lehrgänge. Meine Schwerpunkte waren Unternehmensrechnung, Revision und Personalmanagement. Immobilienmanagement wurde damals noch nicht angeboten.“ Ursprünglich wollte Prüfert Steuerberater werden. „Ich habe auch in einigen Unternehmen in diesem Bereich gearbeitet.“ Gewechselt hat er, weil er sich in den Firmen nicht wohlfühlte. „Bis ich realisiert habe, es ist nicht das Unternehmen, in dem ich mich nicht wohlfühle – es ist der Job.“ Die Konsequenz: Prüfert holte an der FH die nun mittlerweile angebotene Vertiefung „Immobilienmanagement“ berufsbegleitend nach – und wechselte in die Immobilienbranche. „Angefangen habe ich bei der ÖRAG-Tochter Friedrich & Padelek Immobilien. Im Kern eine Hausverwaltung mit einem kleinen Maklerteam. Auf den Punkt gebracht: Es gab zwei Makler – einer davon war ich.“ Nach einem Jahr erhielt Prüfert die Chance, in die ÖRAG zu wechseln. „ÖRAG-Vorstand Stefan Brezovich hat mich angerufen, ob ich nach wie vor Interesse hätte, zur ÖRAG zu kommen.“ Prüfert wollte und feierte im vergangenen Jahr sein zehnjähriges Firmenjubiläum. 2013 wurde er in die Geschäftsführung berufen. Makler spüren den Erfolg unmittelbar
Prüfert kann sich noch gut an seinen ersten Deal erinnern. „Das war noch bei Friedrich und Padelek in der Schönbrunner Straße 76. Ich kann mich deshalb so gut daran erinnern, weil der (zukünftige) Mieter der Wohnung ein Lehrer mit 45 bis 50 Jahren war. Bei der Besichtigung hat er mir erzählt, dass dies seine erste Wohnung ist und er erst jetzt von zu Hause auszieht. Das bleibt einem im Gedächtnis. Das Schöne am Makeln ist ja, dass man einen Erfolg unmittelbar spürt. Wenn man jemandem dazu verhelfen kann, die richtige Immobilie zu fin-
den, dann ist das etwas, das Freude bereitet. Das hat mir in meinem vorigen Job gefehlt. Dieser reine Bürojob war mir einfach zu trocken. Vielleicht war ich damals zu ungeduldig.“ Jede Immobilie hat ein Alleinstellungsmerkmal
Schwierige Objekte gibt es für ihn nicht. „Jede Immobilie hat ein Alleinstellungsmerkmal. Dies gilt für Wohnungen, Büroflächen und Anlageimmobilien. Natürlich gibt es Objekte, die herausfordernd sind, wo man sich überlegen muss, wer dafür in Frage kommt. Darin liegt die Herausforderung.“ „Am Wohnungsmietenmarkt haben wir die letzten zwei Jahre beobachten können, dass sich eine klassische Zwei bis Drei-Zimmer-Wohnung sehr rasch vermieten lässt. Wichtig ist, dass die Lage und die Infrastruktur passen. Zwei bis DreiZimmer-Wohnungen funktionieren in allen Bezirken gut. Zwischen 40 und 70 Quadrat-
meter, da ist die Nachfrage extrem groß und liegt bei weitem über dem Angebot.“ Neu errichtete Gebäude sollten einen guten Teil Wohnungen dieser Größe haben. „Man muss aber aufpassen, dass es ein gutes Verhältnis zwischen großen und kleineren Wohnungen gibt.“ Er erklärt: „Der Mieter schaut auf die Gesamtkosten. Er schaut auch nicht mehr auf Quadratmeter. Er schaut auf die Anzahl der Zimmer und den Schnitt der Wohnung.“ Durchgebeutelte Maklerbranche
Ob das Bestellerprinzip die ultima ratio für die Maklerbranche sei, darin ist sich Prüfert nicht sicher. „Die Maklerbranche ist in den letzten Jahren durchgebeutelt worden. Die Provisionen wurden von 3 auf 2 Bruttomonatsmieten gekürzt, dann kam der Energie-
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Zu Tisch mit ...
glauben – viel Arbeit. Vor allem die Erhebung der Immobilien und der Submärkte – wir waren für den 1. Bezirk verantwortlich. Ich glaube, dass ein gutes Ergebnis herausgekommen ist. Jetzt gibt es endlich eine genaue Definition. Es gibt klare Kriterien, welche Büros in die Bewertung hineinfallen. Das Ergebnis ist meiner Meinung nach international vergleichbar. Wir sind immer mit Ehrgeiz und Eifer hinter dem Projekt gestanden und sind froh, dass es so gut geworden ist.“
ausweis, den kaum ein Mieter versteht, und das Verbraucher-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (VRUG) – allein schon dieser Name.“ Die Erfahrungen aus Deutschland zeigen, dass in der Regel der Abgeber den Makler honoriert. Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass die Makler ihre Immobilien auf den Plattformen reduziert haben. Auf diese Weise will man sich offenbar die Chance bewahren, die Immobilie für sich zu behalten. „Ob das in Österreich funktionieren wird, weiß ich nicht. Was ich mir eher vorstellen könnte, wäre ein Multi-Listing-System. Ob man das in Österreich einführen kann und alle bereit sind mitzumachen, ist zwar fraglich, aber es wäre sicher einen Versuch wert." Dass die Immobilienbranche bei der Digitalisierung noch viel zu tun hat, steht für Prüfert außer Zweifel. „Da stehen wir erst am Anfang. Mit den Digital Natives sowohl auf der Vermieter- als auch auf der Mieterseite wird sich das
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Angebot deutlich verändern. Die ÖRAG war eines der ersten großen Immobilienunternehmen, die eine eigene App hatten“, berichtet Prüfert stolz.
Wie viele von der ÖRAG verwaltete OfficeFlächen, allein wegen der Größe, nicht in diesem Index abgebildet sind, weiß Prüfert aufgrund der komplexen Klassifizierung und ohne Datenbankzugang nicht. „Es sind natürlich doch einige Objekte – gerade im CBD – dabei, die diesen Standard nicht erfüllen. Das sind aber vorwiegend Gebäude mit Mischnutzung. Wenn ich in einem Palais 80 Prozent Wohnungen habe und nur 20 Prozent Büroflächen, ist das auch für einen Investor schwierig. Wo es kompliziert wird, ist die Klassifizierung B.
„Meine Lieblingsnachspeise ist die Kardinalschnitte. Das ist etwas Herrliches.“ Den vom Vienna Reseach Forum (VRF) vorgestellten neuen Bewertungskriterien für Office-Flächen kann Prüfert viel Positives abgewinnen – nicht nur, weil die ÖRAG als einer der sieben Makler an der Entwicklung mitgearbeitet hat. „Ich freue mich, dass wir das nach drei Jahren endlich auf den Weg gebracht haben. Es war – das können Sie mir
Es sind viele Häuser nicht enthalten, die noch saniert werden müssen. Gemessen am Gesamtflächenumsatz ist der CBD doch relativ groß.“ Ob bei der vielen Arbeit noch genug Zeit für die Familie bleibt? „Leider immer zu wenig. Meine Frau hat noch fast alle ihre Kinderbücher. Mein Sohn hat die Kinderbibel dort rausgesucht. Und
wenn ich am Abend rechtzeitig zu Hause bin, lesen wir gemeinsam in dieser Bibel. Er hört fasziniert zu. Es macht uns beiden Spaß, das zu lesen.“ „Wir leben unter der Woche in Wien und am Wochenende geht es – zumindest zwischen April und Oktober – ins Burgenland.“ Dort kann Prüfert abschalten. Dann bleibt die Arbeit in Wien. „Im Burgenland ist man gleich in einer anderen Welt. Unser Freundeskreis ist dort und man ist abgelenkt. Da geht das Abschalten besser als unter der Woche in Wien. Aber zum Leidwesen der Familie checkt man dann doch die Emails. Oft zählt auch einfach die Geschwindigkeit. Es ist wichtig, rasch zu reagieren.“ Ganz aufs Land ziehen will Prüfert nicht. „Ich bin kein Pendler.“ Im Burgenland wird oft gut gekocht und gegessen – vor allem lokale Produkte. Selbst steht Prüfert nicht in der Küche. „Meine Frau kocht sehr gut. Mir fehlt da ein bisschen die Muße und die Zeit dazu. Wenn man wirklich gut kochen will, muss man sich auch Zeit dafür nehmen.“ Was bei Prüfert nie auf den Tisch kommt: „Kaffee. Einmal probiert. Ist nicht mein Geschmack.“ Unter der Woche kommt Prüfert kaum dazu, gemütlich essen zu gehen. „Ich bin mit Leidenschaft Dienstleister. So lange es etwas zu tun gibt – und das ist den ganzen Tag so – fällt das Essen aus. Vielleicht gibt es zwischendurch ein Weckerl, aber das ist es dann auch." Für uns gibt es zum Nachtisch TopfenSauerrahm-Schmarrn mit Beeren und Reiseis. „Süßspeisen sind ein Laster von mir“, gesteht Prüfert. Was man ihm aber nicht ansieht. Denn wann immer es geht, schwingt sich Prüfert auf sein Rennrad. Gut 1.500 bis 2.000 Kilometer spult er jährlich mit seinem Rennrad herunter. Heuer ist er aber nicht so gut im Training, daher wird er an der CA-Immo-Radtour zur Expo Real nach München nicht teilnehmen. „Von Triest nach München in vier Tagen. Mit einer Etappe über 160 Kilometer mit 3.000 Höhenmetern – ein ambitioniertes Programm.“ Neben dem Radfahren steht im Sommer Segeln am Programm. „Meine Frau und ich lieben das Wasser, das Meer.“ Daher zählt auch Kroatien zu den beliebtesten Urlaubszielen. Aktivurlaub ist angesagt. „Einen Urlaub mit meiner Frau, wo wir nur faul im Liegestuhl liegen – den gibt es nicht.“ n
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Rückblick: „Cradle to Cradle“
Von der Wiege bis zur Wiege Kreislaufwirtschaft. Auf Einladung von Drees & Sommer und ImmoFokus hielt Prof. Michael Braungart, der Mastermind hinter der „Cradle to Cradle“-Idee, der heimischen Bau- und Immobilienindustrie einen Spiegel vor. „Es geht nicht darum, eine Welt ohne Abfall zu schaffen, sondern darum, den Abfall nutzbar zu machen!“ Autor: Jakob Kramar Schmid
S „Wenn ich Ihnen sage, schlagen sie Ihr Kind nicht zehn, sondern fünf Mal, dann würden Sie mich für verrückt halten!“
eit geraumer Zeit befindet sich die westliche Wirtschaftspolitik in einer Ideologiekrise. Grund dafür ist ein andauernder moralischer Konflikt zwischen Profitmaximierung und einem gesunden ökologischen Fußabdruck. Zwei Faktoren, die, wie die meisten glauben, nicht nebeneinander funktionieren können. Hohe Produktionsraten sind für Anbieter untrennbar verbunden mit einem umweltschädlichen Maß an Materialverbrauch, genauso ist ein hoher Güterverbrauch untrennbar verbunden mit einer horrenden Abfallmenge und Plastikinseln im Pazifik. Wie kann also eine zukünftige kapitalistische Marktwirtschaft, die auf Konkurrenz aufbaut, funktionieren, wenn wir sie in ihren Prinzipien blockieren? Das Wiederbeleben der Kreislaufwirtschaft wäre die Lösung.
sches Produkt verliert im Schnitt nach 5 Jahren bereits die Hälfte seiner Effizienz“, erklärt Professor Michael Braungart, während er ins Publikum schmunzelt: „Hersteller haben oft zu wenig Phantasie. Wenn ich kein Solarmodul verkaufe, sondern 20-Jahre-effizientes-LichtEinfangen, dann stellt sich die Frage beim Käufer, nach welchem Produkt er greift, nicht.“
„Ein deutsches Solarmodul hat im Durchschnitt nach 19 Jahren noch 93 Prozent seines ursprünglichen Wirkungsgrades. Ein chinesi-
Wenn Gebrauchsgüter nach ihrer Nutzung mit maximaler Effizienz in ihre Ausgangsstoffe zerlegt und danach wieder in den technischen
Die Idee hinter „Cradle to Cradle“ ist nicht neu. Schon vor Jahrhunderten wurde in der Landwirtschaft die Kreislaufwirtschaft praktiziert. „Schützen der Umwelt durch weniger Verbrauch ist nicht Umweltschutz, sondern nur weniger Zerstörung“, lautet Braungarts vernichtendes Urteil: „Wenn ich Ihnen sage, schlagen sie Ihr Kind nicht zehn, sondern fünf Mal, dann würden Sie mich für verrückt halten!“
Prof. Michael Braungart
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Alexander Riemer (AluKönigStahl), Michael Neubauer (Chefredakteur ImmoFokus) Peter Mösle & Marc Guido Höhne (beide Drees & Sommer) Prof. Michael Braungart.
Kreislauf zurückgeführt werden, so sind Produktionsraten oder ein hoher Güterverbrauch kein Thema mehr. Müll im heutigen Sinne gibt es nicht mehr, sondern nur noch nutzbare Nährstoffe. „Es geht nicht darum, eine Welt ohne Abfall zu schaffen, sondern darum, den Abfall nutzbar zu machen!“ So zumindest die Theorie. „Wir beschäftigen uns ständig mit den Themen Autos, Schiffs- und Flugverkehr, dabei verbringen wir 90 Prozent unserer Zeit in Gebäuden“, resümiert Alexander Riemer, AluKönigStahl, „und diese Gebäude sind für 40 Prozent des weltweiten Material- und Energieverbrauchs verantwortlich.“ Um ein marktweites System einzuführen, in dem Baumaterialien ideal in einem Kreislauf aus Produktion, Verbrauch, Demontage und Wiederverwertung zirkulieren, müssen diese Werkstoffe absolut frei von Schadstoffen sein. Davon muss allerdings auch der nächste Nutzer überzeugt sein. „Wir brauchen Zertifikate und Listen von verbotenen Materialien“, meint Riemer und verweist damit auf den Konzern Schüco, der 2017 komplett auf Kreislaufwirtschaft umsteigen möchte. „Verantwortung für ein Produkt kann natürlich nicht beim Endproduzenten
beginnen, sondern sie muss viel früher greifen. Hier profitiert allerdings nicht nur die Umwelt, sondern auch massiv die Qualität unserer Produkte.“
„Verantwortung für ein Produkt darf nicht beim Endproduzenten beginnen.“ Alexander Riemer, AluKönigStahl
Peter Mösle, Drees & Sommer in Stuttgart, skizziert die Idee, in Zukunft Gebäude auch als Rohstoffdepots betrachten zu können. Diese würden zur flexiblen Wertanlage werden. In der Theorie wäre es sogar möglich, Gebäude nach Belieben umzufunktionieren, ohne dabei Rohstoffe zu vergeuden. „In Deutschland beträgt die durchschnittliche Mietvertragsdauer 5,7 Jahre, wenn der neue Mieter reinkommt, wirft er den alten Innenausbau wieder hinaus. Was für eine Materialverschwendung“, greift sich Mösle an den Kopf. „Wenn wir das Material leasen würden, dann hätten wir erstens eine neue Marktlücke zu erobern und zweitens würden wir wesentlich nachhaltiger mit Rohstoffen und unserem Kapital umgehen.“ Man gehe selbst mit gutem Beispiel voran: „Wir haben zwar etwas länger gebraucht, aber im Prinzip ist unser gesamtes Headquarter in Stuttgart heute wiederverwertbar“, verrät Mösle ein Geheimnis.
„Gebäude als Rohstoffdepots betrachten.“ Peter Mösle Drees & Sommer in Stuttgart
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Rückblick: „Cradle to Cradle“
PROFESSOR DR.MICHAEL BRAUNGART Braungart ist Geschäftsführer von EPEA Internationale Umweltforschung GmbH in Hamburg, Mitbegründer und wissenschaftlicher Leiter von McDonough Braungart Design Chemistry (MBDC) in Charlottesville, Virginia (USA), und wissenschaftlicher Leiter des Hamburger Umweltinstituts (HUI). Braungart studierte Chemie und Verfahrenstechnik unter anderem in Konstanz und Darmstadt. In den 80er Jahren engagierte er sich bei der Umweltorganisation Greenpeace und baute dort ab 1982 den Bereich Chemie mit auf. 1985 übernahm er die Leitung der Abteilung und promovierte im gleichen Jahr an der Universität Hannover im Fachbereich Chemie. EPEA gründete er 1987. Seitdem ist er mit der Forschung und Beratung für öko-effektive Produkte befasst. Er leitet den Cradle to Cradle-Lehrstuhl für Innovation und Qualität an der Rotterdam School of Management der Erasmus Universität (RSM) und ist Professor an der Leuphana Universität Lüneburg und an der TU Delft. Im Rahmen der Exzellenzinitiative ist er Ehrenprofessor der TU München.
Alexander Riemer (AluKönigStahl) Marc Guido Höhne (Drees & Sommer)
Um ähnliche Projekte auch im großen Stil umsetzen zu können, wird man in Zukunft verstärkt auf vereinheitlichte Baustücke setzen müssen. Diese müssten zertifiziert und vor allem auf eine längere Haltbarkeit ausgelegt sein. Den Beweis, dass so ein System auch im großen Stil funktioniert, lieferte im Jahr 2011 die Reederei Maersk. Der auf Containerschiffe spe-
zialisierte Schiffsbauer konstruierte seine gesamte „Triple-E-Reihe“ nach C2C. Die Flotte aus 31 Schiffen, welche zu den größten ihrer Art gehören, ist komplett wiederverwertbar. Jedes einzelne Bauteil wurde so konstruiert, dass es problemlos einem Schiff entnommen werden kann, um in einem Schwesternschiff verbaut zu werden. n
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Akademische Seite
Hohe Qualität Kommentar: Gunther Maier
n Nachhaltigkeitszertifikate sind heute aus der österreichischen Immobilienwirtschaft nicht mehr wegzudenken. Seit ihrer Gründung vor sieben Jahren hat vor allem die ÖGNI maßgeblich dazu beigetragen, dass die Dimensionen der Nachhaltigkeit insbesondere bei Neubauprojekten von Anfang an bei den Entscheidungen der Developer mitgedacht werden. Das DGNB-System mit seinen fünf bzw. sechs Qualitäten – der ökologischen, ökonomischen, soziokulturellen und funktionalen Qualität, der technischen Qualität, der Prozessqualität sowie der nicht in die Endbewertung eingehenden Standortqualität – liefert den Entscheidungsträgern in der Branche einen umfassenden Orientierungsrahmen, an dem sie ihre Projektplanungen ausrichten können. Schaffen Sie es, alle diese Qualitäten in ausreichendem Maße in ihr Projekt einzubauen, so gibt es ein Zertifikat, das die besondere Qualität des Gebäudes auch nach außen dokumentiert. Aber führen die Nachhaltigkeitszertifikate am Ende des Tages auch wirklich zu besseren und nachhaltigeren Bauten? Bringen sie im Betrieb auch wirklich die besonderen Qualitäten zustande, die die Zertifikate versprechen? Zweifel sind durchaus angebracht. Denn immerhin werden die Auszeichnungen auf der Basis von Planungsunterlagen berechnet und lange vor der Fertigstellung des Gebäudes vergeben. Bewähren sich die „Blue Buildings“ im Betrieb dann auch tatsächlich? Diese Frage hat sich eine Gruppe von Studierenden meiner Immobilien-Lehrveranstaltung an der WU gestellt und versucht, eine Antwort darauf zu finden. Nach einem geeigneten Projekt mussten sie nicht lange suchen; immerhin sind ja alle Gebäude des neuen Campus der WU DGNB-zertifiziert. Besonders interessierte die Studierenden die „soziokulturelle und funktionale Qualität“. Bei dieser werden für das Zertifikat physikalische Parameter wie Temperaturverläufe, Schallausbreitung, Luftumschlag udgl. gemessen und simuliert. Im regulären Betrieb sind es aber die MitarbeiterInnen, die unter diesen Rahmenbedingungen arbeiten müssen. Ihnen sind die physikalischen Parameter herzlich egal. Sie sollten sich an ihrem Arbeitsplatz wohl fühlen. Daher haben sich die Studierenden an die MitarbeiterInnen der WU gewandt und sie zu
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ImmoFokus | Herbst 2016
ihrer Zufriedenheit mit den Gebäudebedingungen am neuen Campus befragt. Den Kriterien des Zertifikats folgend erstellten sie einen Fragebogen und erhoben so die Zufriedenheit mit der Raumtemperatur im Sommer, im Winter, der Akustik usw. Eine der beteiligten Studentinnen, Elisabeth Plank, hat die Befragung im Rahmen ihrer Bachelorarbeit im Detail ausgewertet. Die Ergebnisse liegen nun vor. Sie sind erfreulich positiv, aber auch teilweise verblüffend. Elisabeth Plank fasst zusammen, „dass die Umfrageergebnisse sehr gut ausgefallen sind und sich größtenteils mit dem Zertifikat decken“. Die soziokulturelle und funktionale Qualität ist beim Nutzer wirklich so spürbar, „wie im Zertifikat angegeben“. Über den gesamten Campus und alle Kriterien aggregiert, liefert die Befragung mit 73% der maximal möglichen Punktezahl exakt das gleiche Ergebnis wie die Zertifizierung. Bei einigen Kriterien liegen die Ergebnisse bei 80% oder knapp darunter. Kriterien, die in der Zertifizierung hoch bewertet wurden, erreichen tendenziell auch in der Befragung hohe Zufriedenheitswerte. Die Ergebnisse können über die verschiedenen Gebäude am Campus WU hinweg ausgewertet werden. Auch hier zeigt sich, dass Zertifikat und Zufriedenheit korreliert sind. Gebäude, die im Zertifikat bei einem Kriterium besonders gute Werte aufweisen, erreichen auch bei den dort tätigen MitarbeiterInnen besonders hohe Zufriedenheiten. Die Qualität der Gebäude kommt also bei den Nutzern an und schlägt sich in besonders hoher Zufriedenheit nieder. Schön für die WU und ihre MitarbeiterInnen. Schön aber auch für den Auditor des Projektes und die ÖGNI. Denn die Ergebnisse zeigen deutlich: Das Zertifikat kommt bei den Nutzern an.
Gunther Maier ist Professor an der Wirtschaftsuniversität Wien, Leiter des Forschungsinstituts für Raum- und Immobilienwirtschaft und gemeinsam mit Shanaka Herath Autor von „Immobilienbewertung mit hedonischen Preismodellen".
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EXPERTEN-FORUM ÖSTERREICHS EXPERTEN AUF DER EXPO REAL 2016 IN MÜNCHEN
Eine zukunftsfähige Immobilienwirtschaft braucht Experten und nicht viele Unternehmen sind in der Lage, die neuen Anforderungen zu erfüllen. Das ImmoFokus Experten-Forum bietet einen Überblick über ausgewählte Key-Player der österreichischen Immobilienwirtschaft.
„Hotelimmobilien haben sich in den letzten Jahren in Österreich und ganz Europa zur Top-Assetklasse entwickelt. Die Nachfrage an Hotels ist momentan sehr hoch und übersteigt das Angebot. 2016 erwarten wir beim Hoteltransaktionsvolumen neue Rekordwerte für Österreich.“ Lukas Hochedlinger
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„Mit der DELTA green line bieten wir unseren Kunden umfassende Leistungen für Nachhaltigkeit und Lebenszyklusorientierung. Mit der Kulturgestaltung in Bauprojekten und unserer Firma teambau haben wir uns darüber hinaus der Förderung von Wertschätzung und Fairness im Bauen sowie der damit einhergehenden Schaffung von Kosten- und Terminsicherheit verschrieben.“
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Dr. Kurt Rossmüller
„Die Spielräume für Immobilieninvestments in Europa verengen sich. Das Risiko einer Fehlallokation von Kapital nimmt im gleichen Maße zu, wie frisches Geld ungebremst in die Immobilienmärkte hineinströmt. Vorausschauend investieren, also die richtige Balance zwischen Rendite und Risiko zu finden, ist das Gebot der Stunde.“
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Mag. Julia Peier
„Das Faszinierende an der Immobilienbranche ist das Aufeinandertreffen von vielen unterschiedlichen Interessen. Der Markt erfordert gleichermaßen Flexibilität und Sicherheit, Individualität und Rechtsstandards. Umso wichtiger ist, strategische Entscheidungen in rechtlich wasserdichte Verträge zu packen, die alle Eventualitäten abdecken.“
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Dipl.-Ing. Markus Kaplan
„Neben der Ökonomie, Ökologie und sozialen Kriterien hat das Thema Nachhaltigkeit auch einen kulturellen Aspekt, welcher in der Immobilienentwicklung nicht außer Acht gelassen werden sollte. So besitzen kulturell nachhaltige Gebäude eine vielfältige Umnutzbarkeit und haben Bestand in der Zukunft.“
Dr. Christoph Urbanek
„Die Finanzierung von Immobilien ist im Umbruch, Banken sind seltener Kapitalgeber, es gilt die richtigen Investoren für das geeignete Projekt zu finden. Sind es Versicherungen, Fonds, Privatinvestoren oder einfach die Crowd? Es wird spannend, wer die großen Projekte mit welchem Partner umsetzen kann.“
Advicum Consulting GmbH
Matthias Ortner
„Advicum zählt zu den führenden Strategieberatungen der Immobilienwirtschaft. Im Zentrum unseres Handelns stehen nachhaltige, messbare Ergebnisse. Wir erleben, dass Immobilienunternehmen ohne klare strategische Positionierungen und darauf abgestimmte organisatorische Strukturen mit der anhaltenden Branchenkonsolidierung kämpfen.“
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Mag. Stefan Rust
„Die rechtlichen Themenstellungen bei Immobilienprojekten sind vielseitig. Neue Herausforderungen durch sich ändernde Rechtsprechung und Gesetzeslagen erfordern auch neue, innovative Lösungsansätze. Für uns im Vordergrund stehen dabei rasche und praxisnahe, auf das Projekt und den Klienten abgestimmte Lösungen.“
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Gernot Schöbitz
Der Schreibtisch
Der Netzwerker. Mehr als 15 Stunden ist der KONE-Manager nicht in seinem Büro anzutreffen. Auswärtige Termine und Besprechungen bestimmen seinen Alltag. Michael Neubauer
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enn Kone-Chef Gernot Schöbitz aus seinem Bürofenster in Wien Liesing blickt, kann er sich gleich an zwei Dingen erfreuen. Der Blick aus dem fünften Stock auf den Wienerwald ist einfach toll. Auf der einen Seite Perchtolsdorf, Gießhübl und die Hügel der Umgebung, auf der anderen Seite - bei gutem Wetter - freie Sicht auf den entfernteren Kahlenberg. Was ihn aber sicherlich noch mehr erfreut, ist der Blick auf den alten Sägespäne-Silo, den Namenspatron für das Officeprojekt der Immorent in Liesing, der derzeit zum Test- und Demonstrationsschacht umgebaut wird. Der Schreibtisch des Kone-Managers könnte in vielen Büros stehen. Persönliche Dinge
208 ImmoFokus | Herbst 2016
findet man keine. „Bilder der Familie habe ich am Mobiltelefon immer mit dabei. Ich bin viel unterwegs, da muss ich mir mein Büro nicht häuslich einrichten.“ Wie lange er pro Woche tatsächlich in seinem Büro anzutreffen ist? „Im Schnitt werden es wohl 15 Stunden pro Woche sein.“ Den Rest der Zeit ist er beruflich unterwegs - „oder im Haus bei Besprechungen.“ Auch Stöße an Arbeitspapieren sucht man am Schreibtisch vergebens. „Das papierlose Büro lässt sich nicht total verwirklichen. Ich vermeide aber Ausdrucke, wo immer es nur geht. In meinen eineinhalb Jahren bei Kone habe ich vielleicht 5 Kilogramm Papier verbraucht.“ n
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Herbst 2016 | ImmoFokus 209
Rückblick ImmoFokus XChange
Zukunftstrend Sicherheit Premiere. Der erste „ImmoFokus XChange“ war dem Thema „Sicherheit“ gewidmet. Die Vortragenden hatten für ihre Ausführungen jeweils nur 10 Minuten Zeit. Die Folge: ein ungemein spannender und zugleich intensiver Wissensaustausch. Autor: Angelika Fleischl
Gerald Beck
Josef Stadlinger
N Ronald Goigitzer
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ImmoFokus | Herbst 2016
ach der Begrüßung durch ImmoFokus-Verlagsleiter Ronald Goigitzer startete Keynote-Speaker Gerald Beck (Raiffeisen evolution) die Vortragsreihe. Er sieht als Zukunftstrends vor allem das Anwachsen von Großstädten und die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft und Gesellschaft. Letztere würde bereits jetzt durch eine Sharing-Kultur und den immer unachtsameren Umgang mit Daten ersichtlich. Daten sind auch das Stichwort für Josef Stadlinger (Siemens). Er fordert eine besser abgestimmte Planung, Kontrolle und ein durchdachteres
Teamwork bei Bauprojekten. Seine Lösung auf den Punkt gebracht: Building Information Modeling (BIM). Christian Wimmer (Schrack Seconet) widmete sich in seinem Statement der Sicherheitsund Gebäudetechnik. Johann Gross (Gross & Gross Versicherungsmakler) erachtet es als besonders wichtig, auch in der Versicherungsbranche eine Spezialisierung in bestimmten Fachgebieten anzustreben. Dies sei unumgänglich, so der Versicherungsprofi. Philipp Rotter (Global Security) präsentierte die Mög-
Christian Wimmer
Johann Gross
Philipp Rotter
lichkeit der architektonischen Raumabschirmung. Dabei sei der Begriff „Form Follows Funktion“ ein wichtiger Gestaltungsansatz. Günther Reisinger (Securiton) stellte ein umfassendes Sicherheitskonzept vor. Alfred Czech (Corporate Trust) beschäftigte sich - pointiert wie immer - mit der Identifikation von Risiken. Peter Schnieper (Schindler Aufzüge und Fahrtreppen) stellte mit myPort eine App für moderne Sicherheitsschranken in Gebäuden vor. Bei Marc Pohlmann (Sila-
Alfred Czech
Stephan Messner
Peter Schnieper
Podiumsdiskussion
Günther Reisinger
tec) stand die Präsentation eines Sicherheitsglases im Mittelpunkt. Thomas Zhanel (Loytec) ist der Wohlfühlfaktor bei Gebäuden ein Anliegen. Oft komme es zu Schwierigkeiten, wenn Theorie und Umsetzung nicht harmonieren. Den Abschluss der Vortragsreihe machte Stephan Messner (AluKönigStahl).
Marc Pohlmann
Thomas Zhanel
Nach einer kurzen Podiumsdiskussion mit Franz Pöltl (EHL Immobilien), Martin Troger (Rustler Gruppe), Peter Scharinger (ÖRAG) und Alois Reikersdorfer (RE/MAX) hatten die Teilnehmer des ImmoFokus XChange bei einem gemütlichen Get-Together im Rahmen von Themeninseln die Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu treten. n
Herbst 2016 | ImmoFokus
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Rubrik
25 JAHRE EHL
****** 02. JUNI
Zum 25-jährigen Jubiläum von EHL wurde gebührend gefeiert. Ein Höhepunkt des Abends war der Auftritt von Stargeigerin Lidia Baich, deren Darbietung nicht nur vom Gastgeber Michael Ehlmaier bejubelt wurde. Unter den Gratulanten waren u.a.: Gerald Beck (Raiffeisen evolution), Stefan Brezovich (ÖRAG), Peter Czapek (Bank Austria Real Invest), Michael Mitterdorfer (Amisola), Michael Möstl (Signa Development), Sigrid Oblak (Wien Holding), Daniel Riedl (BUWOG), Wolfgang Scheibenpflug (Flughafen Wien), Oliver Schumy (Immofinanz), Peter Ulm (6B47) sowie Thomas Winkler (UBM).
FIABCI GENERALVERSAMMLUNG
****** 13. JUNI
Bei der Generalversammlung am 13. Juni 2016 konnten 17 neue Mitglieder aufgenommen werden. Bei dieser Gelegenheit wurde ein Rückblick auf die zahlreichen Exkursionen zu spannenden nationalen und internationalen Immobilienschauplätzen sowie ein Ausblick auf die zukünftigen Aktivitäten der FIABCI Austria gegeben. Den Abschluss der Generalversammlung bildete der Impulsvortrag von Franz Schellhorn (Agenda Austria) „Mit Gratisgeld ins große Glück?“.
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ImmoFokus | XXX 2016
IMMO-SOMMERNACHT DIE WOHNKOMPANIE
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15. JUNI
Am Mittwoch, den 15. Juni 2016, lud die Wohnkompanie Wien als Partnerin der Zech Group zur „IMMO-SOMMERNACHT” im Wiener K47 ein. Bei strahlendem Sonnenschein und in stilvollem Ambiente präsentierte Geschäftsführer Roland Pichler das Unternehmen vor Vertretern der Immobilienbranche.
XXX 2016 | ImmoFokus
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Rubrik
PORR KUNDENGARTENFEST
****** 22. JUNI
Bei traumhaftem Wetter begrüßte der Geschäftsführer Karl-Heinz Strauss zum PORR Kundengartenfest. Der Einladung folgten u.a. Sandra Bauernfeind (EHL), Peter Neuhofer (Rohrdorfer Transportbeton), Hania Bomba (Regioplan), Michael Funke (DIBAUCO), Martin Hammer (Novotny Bauer & Partner) und Carmen Tomasch (Holzbauer & Partner Architekten).
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WILLHABEN SUMMERNIGHT
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27. JUNI Im Palmenhaus im Wiener Burggarten feierte die Immobilienplattform willhaben ihr traditionelles Sommerfest. Eine gute Gelegenheit, um zehn Jahre nach dem Launch eine Zwischenbilanz zu ziehen. Gekommen sind unter anderem: Michaela Orisich (Otto Immobilien), Silvia Wustinger-Renezeder (6B47), Christine Gumpoldsberger (Raiffeisen evolution), Reinhard Waltenberger (S IMMO), Julia Peier (Prochaska Havranek Rechtsanwälte), Stephan Weninger (SIVBEG) sowie Iris Einwaller (epmedia).
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Rubrik
SALON REAL „BACK TO WORK COCKTAIL“
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Im Salonplafond im MAK fand dieses Jahr der Salon Real „Back to Work Cocktail“ statt. Ingrid Fitzek, Obfrau des Salon Real, bedankte sich im Namen des Vorstandes in ihrer Begrüßungsrede bei Hauptsponsor BUWOG und allen weiteren Sponsoren Otto Immobilien, Realfinanz, S Real Immobilien, WISAG Facility Management, 6B47, Bondi Consulting, EHL, Erste Bank/s Bausparkasse, HBG, Immovate, TPA und willhaben. Mit rund 270 hochkarätigen Gästen der Immobilienbranche wurde bis weit nach Mitternacht genetworkt und gefeiert.
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SOMMERFEST CA IMMO
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08. SEP. Auch dieses Jahr luden Frank Nickel und Florian Nowotny zum traditionellen CA IMMO Sommerfest ein. Zahlreiche Gäste feierten in angenehmer Atmosphäre und bei schönem Wetter. Darunter: Franz Pöltl (EHL), Daniel Jelitzka (JPI), Peter Czapek (Real Invest), KarlHeinz Strauss (PORR) und Thomas Tischler (Österreichische Facility Management).
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Rubrik
20 JAHRE JPI
****** 15. SEP. 20 Jahre steirisch-persische Freundschaft - ein willkommener Anlass für JPI, das zu feiern. Ein Abend mit vielen unterhaltsamen Details begeisterte die Gäste. Die Geschäftsführer Daniel Jelitzka, Reza Akhavan und Martin Müller begrüßten u.a. Michael Ehlmaier, Franz Pöltl und Sandra Bauernfeind (EHL), Ernst Vejdovszky (S Immo), Stefan Brezovich und Peter Scharinger (ÖRAG), Karl-Heinz Strauss (PORR), Michael Mitterdorfer (Amisola) und Michael Zöchling (BAR).
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IMMOFINANZ
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15. SEP. Die Immofinanz stellte am 15. September ihre neue Office-Marke myhive vor. Oliver Schumy, Dietmar Reindl und Christian Traunfellner freuten sich über zahlreiche Besucher. Moderiert wurde der Abend von Bianca Schwarzjirg. Höhepunkt war die musikalische Darbietung von Louie Austen. Interessiert zeigten sich u.a. Michael Ehlmaier und Sandra Bauernfeind (EHL), Hania Bomba (Regioplan), Michael Zöchling (BAR), Andreas Ridder und Georg Fichtinger (CBRE), Christoph Urbanek (DLA Piper) und Reinhard Waltenberger (S Immo).
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Im Fokus
Big-Player
Top Deal
Überraschend kam das Übernahmeangebot nicht wirklich. Die Conwert wird seit geraumer Zeit als Übernahmeziel gehandelt. Zwei Versuche feindlicher Übernahmen konnte die Conwert in der Vergangenheit abwehren. Erst im Februar versuchte Conwert-Großaktionär Adler Real Estate das Ruder zu übernehmen. Adler wollte bei einer außerordentlichen Hauptversammlung drei von vier Verwaltungsräten neu besetzen.
Einheiten, davon 158.600 Wohnimmobilien, hat ja nicht geklappt. Für den nächsten Schritt musste er kleinere Brötchen backen. Vielleicht ging es auch nur darum, der Deutschen Wohnen zu zeigen, wer Übernahmen besser packt. Die Deutsche Wohnen, die Nummer zwei am deutschen Immobilienmarkt, war mit der Übernahme der Conwert gescheitert, die Übernahme, die Rolf Buch nun gelungen scheint. In trockenen Tüchern
Europas größter Wohnungsvermieter
Genaues wird man zum Ende der Angebotsfrist im November wissen. Aber alle Experten gehen davon aus, dass der 2,9 Milliarden Euro Deal bereits in trockenen Tüchern ist.
Vonovia ist mit rund 340.000 Wohnungen der größte Wohnungsvermieter in Europa. Mit den 24.500 Wohnimmobilien der Conwert wird die Vonovia wieder ein kleines Stück größer. Der große Wurf blieb dem Vonovia-Chef versagt: Die Übernahme der Deutschen Wohnen mit 160.800
Vonovia weiß dabei das Conwert-Management unter Konzernchef Wolfgang Beck hinter sich - früher übrigens selbst beim potenziellen Käufer tätig, als dieser noch unter Deutsche Annington firmierte.
220 ImmoFokus | Herbst 2016
Rund 28 Prozent an Conwert hat Vonovia schon sicher: Am 4. September 2016 haben Vonovia, Adler Real Estate AG und MountainPeak Trading Limited („MountainPeak“) eine Vereinbarung (Tender Commitment Agreement) abgeschlossen, aufgrund derer sich MountainPeak gegenüber Vonovia unwiderruflich verpflichtet hat, mit 26.160.921 Stück Stammaktien, was einem Anteil von rund 28 Prozent des derzeitigen stimmberechtigten Grundkapitals (unter Abzug eigener Aktien) entspricht, am Übernahmeangebot teilzunehmen und diese Stammaktien in das Angebot einzuliefern. Im Zuge der Integration plant Vonovia operative Synergien in Höhe von mindestens 7 Millionen Euro pro Jahr, die bis Ende 2018 vollständig realisiert werden sollen. Durch die teilweise Refinanzierung von Conwert plant Vonovia Finanzsynergien in Höhe von 5 Millionen Euro, die im Geschäftsjahr 2017 vollständig realisiert werden sollen. n
Fotos: Fotolia
M
an hätte es ahnen können. Da wird jemand Chef eines Immobilienkonzerns mit 190.000 Wohnungen – und verdoppelt dessen Bestände innerhalb von drei Jahren noch einmal nahezu, indem er sechs andere große Vermieter schluckt. So einer beendet die Expansion nicht, nur weil ihm einmal ein Plan misslingt. Schließlich lässt auch eine Katze das Mausen nicht, nur weil ihr einmal eine Maus entwischt.“ Treffender als das Deutsche Handelsblatt könnte man den Vonovia-Chef Rolf Buch nicht beschreiben.
Geboten werden 74 Vonovia-Aktien für 149 Conwert-Anteilsscheine. Alternativ können diese auch gegen eine Barzahlung von 14,20 Euro angedient werden. In Bezug auf den Volumen-gewichteten durchschnittlichen ConwertBörsenkurs der letzten sechs Monate von 14,20 Euro je Aktie beträgt die Prämie 23,8 Prozent.
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Im Fokus
Aufsteiger Absteiger
D
ass Crowdinvesting in Österreich boomt, zeigt auch die erst kürzlich veröffentlichte erste Jahresbilanz nach Einführung des Alternativfinanzierungsgesetzes (AltFG) im September 2015. Insgesamt sammelten die heimischen Crowdinvesting-Plattformen im Jahr 2015 8,1 Millionen Euro ein, davon entfielen auf Projekte der Plattform Conda stolze 5,4 Millionen Euro.
Der 100 Euro-Mann Wenn‘s die Masse macht. Der Gründer der Crowdinvesting-Plattform Daniel Horak hat es geschafft. Crowdinvesting ist bei den Immobilien angekommen.
Wie stark Crowdinvesting zu mobilisieren vermag, veranschaulicht das Wiener Derby Rapid : FK Austria. Nicht einmal zweieinhalb Monate nach dem Start des Conda Crowdinvesting-Projekts war die Finanzierung des Allianz Stadions, der neuen Heimat des Fußballklubs SK Rapid, auch schon wieder abgeschlossen. Innerhalb kürzester Zeit schöpften fast 1.500 Crowdinvestoren die maximale Investitionssumme von drei Millionen Euro gänzlich aus. Mit dem „Rapid InvesTOR“ hat Conda nicht nur zahlreiche Fußballfans ihrem Herzensklub noch ein Stück näher gebracht, sondern es stellt auch das erfolgreichste Crowdinvesting-Großprojekt Österreichs dar noch nie wurde auf einer österreichischen Crowdinvesting-Plattform eine höhere Summe eingesammelt. Auch Konkurrent FK Austria wollte da nicht nachstehen. Nicht einmal 30 Stunden, nachdem das Crowdinvesting-Projekt „Arena Invest“ von FK Austria Wien auf www.violacrowd.at und conda.at veröffentlicht wurde, haben 600 Fans und Anleger 1,5 Million Euro in die Generali-Arena 2018 investiert. Nie zuvor wurde in Österreich das Fundingziel so schnell erreicht und 1,5 Millionen Euro per Crowdinvesting in derart kurzer Zeit investiert. Endergebnis: 1:1. Aber Spaß beiseite. Mit dem Projekt THE SON hat Horak seine Plattform endgültig in der Immobilienwirtschaft positioniert. (Bei Redaktionsschluss – 4 Tage vor Ablauf – war die Fundingschwelle bereits erreicht und mit 135 Prozent deutlich überschritten.) THE SON wird wohl nicht das letzte Projekt bleiben. Horak konnte Peter Weinberger, Geschäftsführer der Raiffeisen Immobilien Vermittlung, Markus Ertler, Digital Pionier und Gründer von Immobilien.NET, Christian Ebner, Business Angel und Immobilienentwickler, Karin Fuhrmann, Steuerberaterin und Partner bei TPA, Franz Pöltl, Investmentexperte bei EHL Immobilien sowie Robert Feistritzer, Philipp Kaufmann und Heimo Kranewitter für das Advisory Board gewinnen. Wir dürfen auf die nächsten Projekte gespannt sein. n
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Miet- und Wohnrecht
Band I enthält: • Mietrechtsgesetz • maßgebliche Bestimmungen des KSchG • Richtwertgesetz • sonstige bestandrechtliche Vorschriften • Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz sowie • den im Wohnrecht anzuwendenden Teil des Außerstreitgesetzes und der ZPOBand II enthält • Wohnungseigentumsgesetz • Bauträgervertragsgesetz • Heizkostenabrechnungsgesetz und • Maklerrecht mit FAGG und EAVG
Handbuch Immobilienverwaltung in der Praxis Veronika Lang (Hrsg.) / Michael Klinger (Hrsg.) Handbuch Immobilienverwaltung in der Praxis 580 Seiten ISBN: 978-3-7073-3413-5 Linde Verlag | 2016 98,00 Euro
für Städte und Gemeinden
ANANAS: Leitfaden und Checklisten zur nachhaltigen Arealentwicklung
Dieses Handbuch stellt auch in der zweiten Auflage die verschiedenen Verwaltungsaufgaben anhand von zahlreichen Praxisbeispielen ausführlich dar. Es versteht sich als Ergänzungswerk zum „Handbuch Immobilienbewirtschaftung“. Für ein besseres Verständnis der gesamten Materie wird eine umfangreiche Themenvielfalt im kaufmännischen, steuerrechtlichen und auch technischen Bereich geboten, u.a.: • Berufsbild und Standesregeln der Immobilienverwalter • Verwaltungstätigkeiten und Steuergebarung während eines Verwalterjahres • Mietvertragsgestaltung • Sanierungs- und Förderungsmöglichkeiten im Althaus • Verwaltungsspezifische Konfliktlösungsansätze • Bautechnische Grundlagen • inkl. Wohnrechtsnovelle 2015 und Steuerreformgesetz 2015/2016 • mit vielen Tipps, Checklisten und Fallbeispielen
Stephan Eberhardt (Hrsg.) / Jürgen Klaubetz (Hrsg.) Handbuch Immobilienprojektentwicklung Grundlagen, Tätigkeitsbereiche, Beteiligte und Strategien, Praxistipps, Checklisten und Fallstudien 528 Seiten ISBN 978-3-7073-2754-0 Linde Verlag | 2016 98,00 Euro
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Margrit Hugentobler / Daniel Wiener (Hrsg.) ANANAS: Leitfaden und Checklisten zur nachhaltigen Arealentwicklung für Städte und Gemeinden 76 Seiten ISBN 978-3-7281-3755-5 vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich | 2016 42,00 Euro
Dieses Werk bildet einen Leitfaden und eine vielschichtig einsetzbare Grundlage für Städte und Gemeinden in Agglomerationsräumen, welche sich mit Strategien der Verdichtung und der nachhaltigen Siedlungs- und Arealsentwicklung auseinandersetzen. Städte und Gemeinden werden Möglichkeiten aufgezeigt, im Sinne des Raumplanungsgesetzes Angebote und Anforderungen zu schaffen, die Bauträger und Investoren ermutigen sollen, Wohnbauprojekte für Menschen zu realisieren, die an einem nachhaltigen Lebensstil festhalten.
Handbuch Immobilienprojektentwicklung Das Werk zeigt umfassend die wesentlichen Grundlagen und Tätigkeitsbereiche der Immobilienprojektentwicklung. Die interdisziplinären Prozesse und einzelnen Bausteine der Projektentwicklung stehen dabei besonders im Vordergrund. Eine vielschichtige Behandlung der Thematik wird durch die Ausführungen zahlreicher Praktiker und Spezialisten aus unterschiedlichen Bereichen der Immobilienbranche sichergestellt. Schwerpunkte sind: • Praktische Gestaltung der Nutzungskonzeption auf Basis des Immobilienstatus und des Immobiliensegmentes • Machbarkeitsanalysen im Rahmen der Vorprüfungen der Projektentwicklung, der Organisation und des Projektmanagements, der Finanzierungsgestaltung und steuerlichen Strukturierung • Verwertungsmöglichkeiten und -formen • Immobilienmarketing
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Immobilie im Fokus
Das Stadtquartier VIERTEL ZWEI. Nur Häuser zu bauen genügt den beiden value one Vorständen Michael Griesmayr und Andreas Köttl nicht. Sie wollen mit ihren Gebäuden das Stadtbild prägen. Sie lassen Orte entstehen, an denen sich Menschen einfach wohlfühlen – egal ob sie an diesen Orten wohnen, arbeiten oder Besucher sind.
Gleichzeitig tragen diese Pflanzen auch dazu bei, den Energiebedarf im Haus zu senken.“ Zukunftsorientierte Quartiere wie das VIERTEL ZWEI würden sich dadurch auszeichnen, dass sie einen ressourcenschonenden, energieeffizienten Bau und Betrieb mit einer hohen Lebensund Aufenthaltsqualität verbinden.
B
is zum Frühjahr 2017 entstehen auf dem Baufeld zwischen Trabrennbahn Krieau und dem Campus der WU Wien entlang der Trabrennstraße rund um einen zentralen Platz Wohnungen, Büros, Studentenapartments und Geschäftsflächen. Auf einer Grundfläche von 28.000 Quadratmetern werden mehr als 70.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche errichtet. Es entstehen 201 Terrassenwohnungen im Projekt RONDO, 92 Studios, 350 Milestone Studentenapartments und 21.000 Quadratmeter Premium-Büroflächen. In den Erdgeschoßzonen entsteht mit einem Supermarkt, einem Drogeriemarkt, einer Apotheke und einer Reinigung Infrastruktur für alle Anforderungen des Alltags.
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Die beiden value one Vorstände Michael Griesmayr und Andreas Köttl haben dabei ehrgeizige Ziele: „Nur Häuser zu bauen, genügt uns nicht. Wir prägen das Stadtbild. Wir lassen Orte entstehen, an denen sich Menschen einfach wohlfühlen – egal ob sie an diesen Orten wohnen, arbeiten oder Besucher sind.“
Michael Griesmayr hat es sich zum Ziel gesetzt, mit Bau und Bewirtschaftung des VIERTEL ZWEI neue Meilensteine in der Nachhaltigkeit zu setzen: „Wer sich ernsthaft mit Stadtentwicklung beschäftigt, kann aus meiner Sicht gar nicht anders, als sich auch mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen.“ Logische Konsequenz: Die IC Development hat erstmalig in Österreich ein Stadtquartier durch die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) nach DGNB zertifizieren lassen und dabei ein Vorzertifikat der höchsten Stufe „Platin“ erreicht. Erste Erfolge
Vielfalt und Innovation
Das VIERTEL ZWEI setzt in der Erweiterung vor allem auf Vielfalt und Innovation. Mit dem Projekt STUDIO ZWEI baut die IC Development Österreichs erstes ,vertical green‘ Gebäude. „Wir schaffen mit einer zusätzlichen, vor der eigentlichen Fassade liegenden Pflanzenebene einen erlebbaren grünen Freiraum für die Bewohner.
Noch sind die Bauarbeiten für das jüngste Bürohaus im Viertel Zwei, das Denk Drei, nicht abgeschlossen - und doch konnte Projektentwickler IC Development sein jüngstes Werk bereits verkaufen. Die privatwirtschaftlich orientierte Tochtergesellschaft der BIG, die ARE, hat das Objekt erworben. Und mit ihrer Mutter, der BIG, auch bereits einen ersten Mieter. n
Fotos: IC Projektentwicklung GmbH _ Johannes Zinner
Erste Stadtquartierszertifizierung Österreichs
* DER ORBI TOWER VON GRU N D AU F N EW W ORLD OF W O RK !
WILLKOMMEN in der Neuen Arbeitswelt! Der ORBI Tower in TownTown, 1030 Wien, mit 21.600 m 2 Bürofläche, ist von Anfang an so geplant, dass vom klassischen Großraumbüro bis zur modernen Arbeitswelt alle Voraussetzungen gegeben sind: „100 % New World of Work-kompatibel“.
DIE NR. 1 IN WIEN ERÖFFNET 2017. S IND S I E D A B E I ?
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