Formel-Woche 15/2014

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16. April

F1-TESTFAHRTEN

Mercedes wieder vorne - Wer sonst?

HISTORY

Daimler

Diese teaminternenen Duelle pr채gten die Formel-1

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Alles zu den Tstfahrten der GP3 & F3-EM Saisonauftakt der Nachwuchsserien


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Veränderte Ferrari-Spitze

Ausgabe empfehlen

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Die Nachricht verbreitete sich am Montag rasend. Zunächst ging über die sozialen Netzwerke, dass FerrariTeamchef Stefano Domenicali seinen Posten räumen würde. Schon gleich wurde aber auch der Name eines möglichen Nachfolgers in den Raum geschmissen. Wie richtig man damit lag, wurde nur wenige Stunden offiziell bekannt gegeben. Domenicali weg, dafür steht jetzt Marco Mattiacci an der Spitze der Scuderia. Bisher war man bei Ferrari äußerst wortkarg mit Informationen über den neuen Mann. In einer einzeiligen Mitteilung hieß es nur, dass Mattiacci, der bislang die US-amerikanische Abteilung des Konzerns leitetetw, von nun an die Gestione Sportiva, also den Rennsportbereich übernehmen würde. Die Arbeit Domenicalis wurde dagegen gewürdigt. Nicht zuletzt setzte der Italiener selbst mit seinem Statement ein Zeichen. Er übernehme die gesamte Verantwortung für die Situation, so wie er es in der Vergangenheit immer getan habe und nehme seinen Hut. Unter Domenicali gewann das Traditionsteam keinen Titel. Im November 2007 übernahm der 48-Jährige seine Funktion als Nachfolger von Jean Todt, der bei der Wahl zum FIA-Präsidenten antrat und diese gewann. Danach begann eine sportliche Talfahrt. Man erinnere sich nur einmal an die Jahre 2009 und 2011 als man jeweils nur einen Rennsieg feierte. Über die weiteren Entwicklungen hält Formel-Woche sie freilich auf dem laufenden. Daniel Geradtz Herausgeber Formel-Woche Ferrari

FORMEL-WOCHE 15/2014

Inhalt

Der Feind im eigenen Lager

Formel-1 Hamilton mit Nachschlag

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Der Feind im eigenen Lager

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Block: Keine Bahrain Neuauflage mehr

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Haas offiziell dabei: Einstieg mit Ford-Motoren

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WSBR Sainz Junior mit Machtwort

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Auto GP Gaststarter in Marokko vorne

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IndyCar Conway gewinnt turbulentes Rennen! 18

Super Formula Auftaktsieg geht an Duval Marco Mattiacci ist der neue Chef bei der Scuderia

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Inhalt

GP3

Volkswagen bestätigt Fortschritt

Carlin-Rookies in Topform

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F3 EM Volkswagen bestätigt Fortschritt 23

Nachwuchs Schweizer nicht zu stoppen

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F3-Nachwuchsserien

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News International

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Mehr zum Thema

Ausgabe 3/2014: Mehr Hintergründe zum neuen HaasTeam und ein Rückblick auf frühere US-Teams in der F1 6

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Jeff Wunrow

Siege gehen auf das Konto des Rennstalls, darunter auch der Triumph von Bobby Unser 1975 im Eagle Offenhauser. Von 1966 bis '68 betrieb AAR auch in England eine Mannschaft, die Eagle-F1-Rennwagen herstellten. Gurneys Sieg in Belgien blieb aber der einzige F1-Erfolg.

Haas war das letzte US-Team in der F1. Hier Sébastien Bourdais für das Team in der IndyCar

Auch das letzte US-Team hieß Haas Welche US-Teams gab es bereits im GP-Sport? Welche konnten gewinnen? Ein Rückblick. von Michael Zeitler eim Namen Haas dürfte es beim ein oder anderen eingefleischten F1-Fan noch klingeln. 1985 und '86 gab es bereits ein Haas-Team in der Formel-1, allerdings nicht von Gene Haas, sondern Carl Haas. Beide sind miteinander weder verwandt, noch verschwägert. Beide trafen auch im Rennsport nie aufeinander: Carl Haas betrieb seinen Rennstall hauptsächlich in der IndyCar, wo man stolze acht Meisterschaften und 105 IndyCar-Siege erzielen konnte. Für Haas wurden Fahrer wie Mario Andretti, Nigel Mansell und Sébastien Bourdais Meister.

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Das F1-Intermezzo von Carl Haas war nur von kurzer Dauer. Die Zutaten für ein erfolgreiches F1-Projekt waren aber durchaus vorhanden: Als Teamchef fungierte Teddy Mayer, der in den 70er Jahren schon das McLaren-Team zum Weltmeister machte. Die Boliden wurden nach der Rennwagenfirma Lola getauft, doch Lola selbst war im F1-Projekt gar nicht involviert: Die

Chassis ließ sich Haas in Europa bei FORCE entwickeln, wo die heute sehr bekannten Techniker Adrian Newey, Ross Brawn und Neil Oatley tätig waren. Mit dem Lola-Namen erhoffte sich der große Lola-Importeur Haas nur einen höheren Bekanntheitsgrad. Das wollte man auch mit der Rückkehr von Ex-Weltmeister Alan Jones erreichen, der neben Patrick Tambay als Fahrer an Bord kam.

US-Teams im GP-Sport. 1921 galt die gleiche Motorformel sowohl bei den europäischen GP-Rennen, als auch in der US-amerikanischen IndyCar. Viele europäische Teams machten sich in Gier nach Preisgeldern deswegen auch nach Amerika auf und umgekehrt. Jimmy Murphy hatte mit seinem von Albert Champion eingesetzten Duesenberg beim Frankreich GP auch Erfolg und gewann.

Doch Erfolg hatte das Team nie: Jones' vierter Platz beim Österreich GP 1986 war das höchste der Gefühle. Der geplante Ford-Turbo-V8 kam nicht, Haas musste mit den weniger konkurrenzfähigen Hart-Motoren Vorlieb nehmen und nachdem sich 1986 Hauptsponsor Beatrice Food zurückzog, musste Haas sein F1-Projekt wieder einstampfen – seither gab es kein US-Team mehr in der Formel-1!

Bis zum nächsten US-Sieg im GPSport dauerte es lange. Natürlich gehörte von 1950 bis '60 auch das Indy-500 zur Fahrermeisterschaft und obschon es auch ein paar F1-Piloten gab, die sich in Indy versuchten, war das Rennen de facto ein IndyCar-Lauf. Wir klammern also die Siege der amerikanischen Teams dieser elf Rennen aus. In Murphys Fußstapfen trat somit erst wieder Dan Gurney 1967 beim Belgien GP, der mit seinem eigenen All-American-Racers-Team gewann. Das US-Team war in der IndyCar über Jahre eine große Nummer. 21 IndyCar-

Erster GP-Sieg für Duesenberg Natürlich gab es auch erfolgreiche

Keine US-Equipe konnte bisher mehr als ein GP-Rennen für sich entscheiden. Aber es gab noch zwei weitere siegreiche Teams: Penske und Shadow. Heute ist Penske mit 179 Siegen (15 beim Indy-500) und 12 Meisterschaften das erfolgreichste Team in der IndyCar. Das Imperium von Penske umfasst weltweit 39.000 Mitarbeiter. In der Formel-1 mischte man immer wieder mit: 1962 meldete er sich selbst mit einem Lotus Climax beim USA GP und wurde Zwölfter. 1971 kam Penske mit einem McLaren-FordKundenwagen und Mark Donohue fallweise in die Formel-1 und erntete einen Podestplatz. 1974 bekannte man sich dann voll zur Formel-1. Mark Donohue war für Penske nicht nur Fahrer, sondern auch Ingenieur. Nach seinem CanAm-Titel 1972 wollte er seinen Helm an den Nagel hängen. Das F1-Projekt von Penske diente als Köder, um Donohue weiter bei der Stange zu halten. Die F1-Boliden wurden von Geoff Ferris in England in den Hallen entwickelt, in denen Graham McRae bereits erfolgreich seine F5000-Chassis auf Kiel legen ließ. Beim Österreich GP 1975 kam es dann zur Tragödie: Donohue erlitt einen Reifenschaden, kam von der Strecke ab, krachte gegen einen Pfosten und zog sich tödliche Verletzungen zu. Seine Frau verklagte daraufhin Goodyear auf Schadensersatz. Triumph und Tragödie für Penske Ausgerechnet in Österreich gelang dann ein Jahr danach auch der größte F1-Erfolg für Penske, als John Watson als Erster die schwarz-weiß-karierte Flagge sah. Nach der Saison zog sich Penske von der Formel-1 wieder zurück, ATS und Interscope setzten die Boliden in den folgenden zwei Saisons

US-Teams in der F1 weiter ein. 1979 entwickelte Penske in Auftrag von Hector Rebaque erneut einen F1-Boliden, der aber unter ferner liefen fuhr. 1995 arbeitete Penske mit McLaren zusammen und erwägte eine Übernahme des Erfolgsteams in Zusammenarbeit mit Mercedes. 1999 sprossen Gerüchte aus dem Boden, Penske würde zusammen mit Toyota das Minardi-Team kaufen, 2003 war er als Käufer des Jordan-Rennstalls im Gespräch, aber all das scheiterte genauso wie die von Ecclestone verkündeten F1-Pläne für 2008.

hauser-Motoren in der IndyCar baute, entwickelte einen eigenen 2,4-LiterReihen-4-Zylinder. Doch der Rennwagen war als Frontmotor-Wagen nicht mehr zeitgemäß. Mehr als ein zehnter Platz durch Chuck Daigh beim USA GP 1960 war nicht drin.

FORMEL-WOCHE 3/2014

FORMEL-WOCHE 3/2014

US-Teams in der F1

Zur Ausgabe

Beim Shadow-Rennstall handelt es sich um das Team von Don Nichols, der in Japan nicht nur Reifen verkaufte und Rennstrecken baute, sondern auch als CIS-Agent fungierte! Mit Alan Rees als Teamchef und Tony Southgate als Konstrukteur stellte sich Nichols eine schlagkräftige Truppe zusammen, mit der er 1973 in die Formel-1 kam. Mit 103 Rennen ist Shadow das Team mit den meisten WM-Rennen eines US-Teams. Alan Jones konnte 1977 in Österreich sogar eines davon gewinnen. Ende 1979 verkaufte Nichols das Team an den GP-Mäzen Teddy Yip. Teambesitzerin für F1 Neben diesen zumindest mittelmäßig erfolgreichen US-Teams gab es noch zahllose andere Projekte. Es gab viele Privatfahrer und auch einige richtige US-Teams, die aber heute keiner mehr kennt. Oder wussten Sie, dass Monisha Kaltenborn längst nicht die erste weibliche Teamchefin beziehungsweise Teambesitzerin in der Formel-1 ist? Die ehemalige Rennfahrerin Louise Bryden-Brown brachte 1961 und '62 ihre All American Equipe mit Kundenfahrzeugen von Lotus und Cooper in die Formel-1. Mehr als zwei elfte Plätze waren für Ian Burgees und Masten Gregory aber nicht drin. Dann gab es die F1-Versuche des Milliardär-Erben Lance Reventlow, der sich für die Saison 1960 von Dick Troutman und Dick Barnes einen F1Rennwagen konstruieren ließ. Leo Goosens, der die siegreichen Offen-

http://bit.ly/1mYPar5

Es gab das Mecom-Team von John Mecom, für das Graham Hill 1966 das Indy-500 gewann, das 1962 aber auch in der Formel-1 auftauchte. Es gab das Interscope-Team von Ted Field mit Kundenfahrzeuge von Penske und McLaren – und Danny Ongais am Steuer, ein gebürtiger Hawaiianer, der zunächst im Dragster-Sport von sich reden machte. Es gab das Camoradi-Team von Floyd Casner, das sich 1959 von Valerio Colotti sogar einen Rennwagen entwickeln ließ: Den Tec-Mec-Maserati, auf Basis eines Maserati-Sportwagens. Fritz d’Orey, ein Brasilianer deutscher Abstammung, ist damit F1-Rennen gefahren. Es gab das Scirocco-Team mit Eigenchassis von Hugh Powell. Es gab das Vels Parnelli Jones Team von Parnelli Jones und Velco Miletich, einem serbo-kroatischen Geschäftsmann in den USA. Al Unser gewann 1970 und '71 für die Truppe in einem Colt Ford das Indy-500. Von 1974 bis '76 versuchte man sich auch in der Formel-1. Mit den eigenen ParnelliChassis kam Mario Andretti 1975 beim Spanien GP sogar zu Führungsrunden und der Schnellsten Rennrunde, Rang vier beim Schweden GP 1975 war aber das beste Resultat. Und es gab auch das BS-Fabrications-Team von Bob Sparshott, das 1978 McLaren-Chassis einsetzte und den späteren dreimaligen F1-Weltmeister Nelson Piquet das F1-Debüt ermöglichte. Die Pläne eines eigenen Rennwagens für 1981 scheiterten und das Team engagierte sich stattdessen in der Formel-3000. Der Deutsche Christian Danner holte 1985 den Titel. Es war das erste Jahr der internationalen F-3000.

Mehr zum Thema

Ausgaben 17/2013 Die Geschichte von Roger Penske und seinem Team

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Daimler

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Mercedes

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Bahrain Testfahrten

Hamilton mit Nachschlag Lewis Hamilton fuhr die Bestzeit. Williams und Caterham testen für Pirelli, unter anderem auch ohne Heizdecken. Neue Teile bei vielen Teams. von Michael Zeitler n diesen Jahr wird auch wieder unter der Saison getestet. Trotz der Tatsache, dass die Testfahrten im unmittelbaren Anschluss an die jeweiligen GP-Rennen an gleichem Ort stattfinden und es auch nur vier Möglichkeiten gibtm lechzen die kleinen Teams. Force-India-Rennleiter Robert Fernley sagt, dass dies eine Mehrbelastung für die Mechaniker sei, schließlich befinde sich die Formel-1 derzeit ja auch auf einem Übersee-Marathon.

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McLaren ohne Testfahrer Die großen, reichen Rennställe erhoffen sich natürlich bei solchen Testfahrten, ihre Probleme auszumerzen. Welche Teile neu getestet wurden, darüber herrscht wie immer in der Formel-1 höchste Geheimhaltungsstufe. Durchgesickert ist aber, dass McLaren eine neue Radaufhängung getestet hat. Das Team aus Woking schmiss dafür den Fahrplan um: Statt den Testfahrern Stoffel Vandoorne und Oliver Turvey kletterte an beiden Tagen Stammkraft Kevin Magnussen ins Cockpit. Er kennt den Vergleich zu den Daten vom Wochenende. Andere Teams hatten ihre Testfahrer sehr wohl im Einsatz. Bei drei Teams

kamen ja schon im ersten Freitagstraining beim Bahrain GP welche zum Zug. Robin Frijns war dabei sogar schneller als Caterham-Stammfahrer Marcus Ericsson und auch Felipe Nasr (Williams) und Giedo van der Garde (Sauber) haben einen ordentlichen Eindruck hinterlassen. In der Testwoche war van der Garde auf Rang elf bester Sauber-Pilot. Mit Sergey Sirotkin kam auch der zweite Testfahrer zum Einsatz (er erfuhr sich die Superlizenz). Testfahrerin Simona de Silvestro wird Ende April ihre ersten F1-Runden in einem drei Jahre alten Sauber Ferrari in Fiorano absolvieren. Solche Testfahrten mit Gebrauchtwagen sind erlaubt, allerdings mit Sonder-Reifenmischungen. In Silverstone oder Abu Dhabi wird die Schweizerin dann auch im aktuellen Boliden bei offiziellen F1-Testfahrten fahren. Auch Nasr und Frijns durften diese Woche wieder ran. Beide testeten für Pirelli die neuen Reifen für 2015. Zuvor hatte die FIA bekannt gegeben, welche Teams wann einen Tag komplett für Pirelli-Reifentests reservieren müssen. In Barcelona sind das Sauber, Toro Rosso, McLaren und Force India, in Silverstone Ferrari, Lotus, sowie Ma-

russia und schließlich in Abu Dhabi Hondaabi alle Rennställe. Test ohne Heizdecken Bei Nasr probierte Pirelli auch aus, was 2015 eingeführt soll: Das Verbot der Heizdecken. Mit diesen werden die Reifen vorgewärmt und bieten damit sofort gute Haftung. Nasr zeigte sich nach dem Test durchaus beeindruckt, die erste Runde sei mit viel Rutscherei verbunden – obwohl es ja in Bahrain auch noch sehr heiß war und die Asphalttemperatur daher hoch lag. Bei kühlen Bedingungen wird das Aufwärmen der Reifen noch schwieriger. Pirelli spricht sich daher gegen ein Heizdecken-Verbot und für den Status quo aus. Die FIA will aus Kostengründen daran festhalten. Ansonsten zeigte sich in Bahrain das übliche Bild: Mercedes lag vorne, der Rest deutlich dahinter. Ferrari musste wegen eines defekten Chassis den Test bereits früher abbrechen, Lotus und Red Bull wurden wieder vom Defektteufel heimgesucht. Zuversichtlich ist man vor allem bei Toro Rosso. Jean-Eric Vergne raste auch auf Rang zwei. Aber wie immer sind Testzeiten wenig aussagekräftig.


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Bahrain Testfahrten

1:34,136 1:35,557 1:35,697 1:36,064 1:36,203 1:36,586 1:36,626 1:37,305 1:37,310 1:37,316 1:37,623 1:37,678 1:39,023 1:39,263 1:39,879 1:40,027 1:40,183 1:40,452 1:43,732

Ferrari

Mercedes Toro Rosso Renault Mercedes Force India Mercedes McLaren Mercedes Force India Mercedes Ferrari Williams Mercedes Red Bull Renault Marussia Ferrari Sauber Ferrari Marussia Ferrari Sauber Ferrari Caterham Renault Williams Mercedes Caterham Renault Lotus Renault Toro Rosso Renault Lotus Renault

Sauber

Alastair Staley/LAT

1. Lewis Hamilton 2. Jean-Eric Vergne 3. Nico Rosberg 4. Nico HĂźlkenberg 5. Kevin Magnussen 6. Sergio PĂŠrez 7. Fernando Alonso 8. Valtteri Bottas 9. Daniel Ricciardo 10. Jules Bianchi 11. Giedo van der Garde 12. Max Chilton 13. Sergey Sirotkin 14. Marcus Ericsson 15. Felipe Nasr 16. Robin Frijns 17. Pastor Maldonado 18. Daniil Kvyat 19. Romain Grosjean

Sakhir

Robin Frijns und Giedo van der Garde waren nur zwei der Testfahrer, die in Bahrain mitfahren durften

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Ergebnisse 2. Wintertests


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Der Feind im eigenen Lager Nico Rosberg und Lewis Hamilton kämpfen 2014 in einem Team um den WM-Titel. Das ist selten, kommt aber immer wieder Mal vor. Ein Blick auf historische Teamduelle. von Michael Zeitler Die Binsenweisheit im Rennsport: Den Fahrer, den man auf jeden Fall schlagen muss, ist der Teamkollege. Alle anderen Gegner haben meist andere Rahmenbedingungen. Bei Nico

Rosberg und Lewis Hamilton gilt dieser Leitsatz erst Recht, denn bei der Überlegenheit von Mercedes darf man durchaus die Prognose wagen: Wer sich in diesem Duell durchset-

zen wird, der gewinnt die WM. Beim Bahrain GP haben sie gegeneinander gekämpft wie nie zuvor. Bei so einem herzhaften Kampf stehen die Sieger aber ohnehin schon fest: Die Fans!

1950: Ein teaminterner Dreikampf Die Fahrerweltmeisterschaft wurde erstmals 1950 ausgetragen. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte sich langsam wieder eine Rennszene etablieren. Doch noch dominierte die Vorkriegs-Technik: Der Alfa Romeo 158 von 1938 war in der Saison 1950 kaum schlagbar.

Ferrari

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Historische Teamduelle

Giuseppe Farina wurde 1950 zum ersten Weltmeister. Seine Karriere begann aber schon vor dem Krieg: 1933 bestritt er erste Rennen, 1936 stieg er ins Werksteam von Alfa Romeo auf. Nur konnte der Italiener gegen die Übermacht der deutschen Hersteller Mercedes Benz und Auto Union nichts ausrichten. Beim Italien GP 1938 wurde er zum Beispiel Zweiter – aber schon eine Runde hinter Sieger Tazio Nuvolari im Auto Union zurück. Mit privaten Maseratis gelangen Farina 1940 beim Tripoli GP und 1948 beim Monaco GP die ersten großen Siege. 16 GP-Rennen gewann Farina, in der WM holte er sich bei 33 Rennen immerhin fünf Siege und ist bis heute der älteste Fahrer, der auf PolePosition eines Grand Prix stand: Beim WM-Lauf in Argentinien 1954 war er bereits 48 Jahre alt. Sein Widersacher Juan-Manuel Fangio tauchte erst nach dem Zweiten Weltkrieg auf, hinterließ aber sofort einen blendenden Eindruck: Der Argentinier gewann 1949 den San Remo GP, sein erstes Europa-Rennen! Fangio gewann fünf WM-Titel, schon 1958 fuhr er nur noch sporadisch in der F1 mit. MZ

Das Fahreraufgebot von Alfa Romeo sorgte bereits für erste Diskussionen. Nicht etwa die italienische GP-Hoffnung Alberto Ascari wurde nominiert, sondern neben den beiden Vorkriegs-Piloten Giuseppe Farina und Luigi Fagioli ein Argentinier: Juan-Manuel Fangio. Der Argentinier tauchte 1949 in Europa auf und gewann mit seinem Maserati gleich bedeutende GP-Rennen. Fangio wurde vom argentinischen Staat gefördert, in Argentinien war zu dieser Zeit auch die Temporada-Serie auch für europäische Rennfahrer sehr beliebt. Die Italiener wollten aber natürlich einen italienischen Meister bei Alfa Romeo sehen. Es dauerte nicht lange, da gab es wilde Spekulationen, ob Fangio nicht sabotiert werden würde. Die Zuverlässigkeit der Rennwagen war damals aber alles andere als gut, quasi in jedem Rennen gab es irgendwo technische Probleme. Weil nur sieben Läufe zur Weltmeisterschaft zählten (der Rest wurde ohne Punktevergabe abgehalten) und eines davon das Indy-500 war, zu dem kaum F1-Fahrer antraten, war natürlich auch etwas Glück erforderlich. Der Fahrer, der weniger oft von technischen Gebrechen heimgesucht wurde, hatte die besten Karten bei der Titelvergabe. Farina hatte am Ende das glücklichere Händchen, Fangio galt über weite Strecken als schneller. Das eine oder andere Mal konnte aber Farina Fangio unter anderem im Quali auch auf der Strecke schlagen. Nur Fagioli konnte den beiden nicht folgen, hatte jedoch die wenigsten Probleme, räumte konstant Punkte ab und hatte damit im Finale ebenfalls noch Titelchancen! Mit Farina holte sich ein Fahrer den Titel, der dafür wirklich kämpfte – für viele Konkurrenten auch etwas zu viel. Er galt im direkten Zweikampf als einer der Rücksichtslosesten. Er war auch in die tödlichen Unfälle von Marcel Lehoux 1936 und Laszlo Hartmann 1938 involviert. Fangio schlug in den folgenden Jahren zurück: Er wurde fünf Mal Weltmeister, gewann 38 GP-Rennen, in 51 WM-Rennen siegte er 24 Mal – eine bis heute unerreichte Quote. MZ


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Historische Teamduelle

Ferrari

Man reagierte damit auf die vielen Ausstiege. Die 1,6-Liter kamen zuvor in der Formel-2 zum Einsatz und sorgten dort für ein unterhaltsames Duell zwischen Ferrari und Porsche. Tatsächlich stieß Porsche 1961 auch in die WM dazu, aber nicht mit einem deutschen Aushängeschild wie Wolfgang Graf Berghe von Trips.

Bis 1966 fuhr er noch F1-Rennen, bei 47 WM-Rennen kommt er auf drei Siege. Wolfgang Graf Berghe von Trips war vor Michael Schumacher über Jahrzehnte das Rennsportidol schlechthin. Und er war für den deutschen Rennsport auch nicht ganz unwichtig: Er war es, der von Amerika die Karts nach Deutschland brachte. Die Würdigung seiner Taten in Form eines WM-Titels blieb ihm versagt, weil er bei einem der fürchterlichsten Unfälle in Monza sein Leben lassen musste. MZ

Sein Name wird immer mit Ferrari in Verbindung gebracht werden, denn von Trips fuhr die meisten seiner Rennen für die Scuderia. Dabei war er Mitte der 50er Jahre zunächst im Mercedes-Nachwuchsprogramm, doch nachdem 1955 der Rückzug von Mercedes erfolgte, konnte von Trips kein Mercedes-Held wie Rudolf Caracciola oder Hermann Lang vor dem Krieg werden. Sein Talent brachte ihn zu Ferrari, wo er immer wieder schwere Unfälle hatte. 1960 fuhr er deshalb viele WM-Rennen bereits mit Porsche-Rennwagen, 1961 erfolgte aber die Rückkehr zu Ferrari. Neben von Trips startete Phil Hill. Beide schenkten sich nicht viel – Beachtung den Erzählungen nach am Wenigsten. Hill soll mal gesagt haben, dass Von Trips Zündkerzen kenne, mehr aber schon nicht. In der Tat galt Hill als technisch sehr versiert, von Trips dagegen konzentrierte sich vor allem aufs Fahren. Doch auch er hatte durchaus Verständnis von der Technik, interessierte sich dafür aber nicht so sehr. Ferrari dominierte die Saison 1961. So konnte sogar Giancarlo Baghetti in Frankreich sein Debütrennen gewinnen! Vorne aber ging es hin und her zwischen Von Trips und Hill. Für Ferrari war Monza das letzte Saisonrennen, die AmerikaReise ließ man zu dieser Zeit meistens aus. Von Trips kam als Tabellenführer und mit 2:1 Siegen nach Monza, doch bereits in der frühen Phase des Rennens kollidierte er mit Jim Clark. Sein Ferrari raste in die Zuschauermenge, mit von Trips fanden 15 Zuschauer den Tod. Hill gewann das Rennen und wurde mit einem Punkt Vorsprung Weltmeister. MZ

Wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte Es gibt natürlich noch weit mehr Titelkämpfe zwischen zwei Teamkollegen. Wann immer ein dritter Fahrer mitmischt geht das aber nur selten gut aus. Der Dritte ist dann meistens der lachende Dritte. Zuletzt gab es das 2007, als Kimi Räikkönen daraus Profit zog, dass sich Fernando Alonso und Lewis Hamilton gegenseitig die Punkte streitig machten. Williams verlor bereits zwei Titel: 1981 an Nelson Piquet, 1986 an Alain Prost. Zunächst duellierten sich Alan Jones und Carlos Reutemann innerhalb von Williams, danach Nigel Mansell und Nelson Piquet. Die Fans freuen sich über solche Duelle innerhalb der Equipen, aber nur mit einem wirklich überlegenem Auto geht einer der beiden als Sieger heraus und nicht beide als Verlierer. MZ

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Lothar Spurzem

1961: Wenn der Tod entscheidet Vor der Saison 1961 änderte sich das technische Reglement gravierend: Die Weltmeisterschaft wurde nun mit einer 1,6-Liter-Formel ausgetragen – Downsizing gibt es also nicht nur heute. Es waren die kleinsten Motoren, die in der Formel-1 je zum Einsatz gekommen sind.

Phil Hill ist der einzige in den USA geborene Weltmeister. Mario Andretti war Migrant aus Italien, Hill aber wurde auch in Florida geboren. Dabei hatte er nicht viel mit dem US-amerikanischen Rennsport zu tun. Die meisten seiner Rennen bestritt er in Europa. Sein Name war unmittelbar mit der Scuderia Ferrari verbunden, denn mit Ferrari holte er sich sowohl seine drei Siege beim 24-Stundenrennen von Le Mans, als auch seinen WM-Titel 1961. Der Wechsel zu ATS war für Hill dann der Karrierekiller.


Denny Hulme ist vielleicht der unbekannteste Weltmeister überhaupt. Sein Titelgewinn liegt zwar schon etwas zurück, aber trotzdem erfährt er oft nicht die Würdigung wie andere Champions. Sein Jahr war die Saison 1967, doch auch ansonsten fuhr er immerhin 112 WM-Rennen und gewann deren acht. Nach seiner Zeit bei Brabham war er zum Beispiel noch bei McLaren unterwegs. In der Formel-1 unterlag er da zwar Emerson Fittipaldi, aber in der amerikanischen CanAm-Meisterschaft sicherte er sich drei Titel. Der Neuseeländer war ein äußerst vielseitiger Fahrer, kannte sich auch gut mit der Technik aus und arbeitete sich so zu sagen „vom Mädchen für alles“ zum Weltmeister hoch. Anfangs war er bei Brabham nämlich nur Mechaniker. Hulme verstarb 1992 bei einem Tourenwagenrennen – als er einen Herzanfall erlitt! Er konnte den Wagen noch rechtzeitig verlangsamen, aber sein Leben konnte nicht mehr gerettet werden. MZ

8 Lothar Spurzem

Jack Brabham gewann seine WM-Titel oft auf skurrile Art und Weise: 1959 musste er seinen Cooper Climax wegen Benzinmangels über die Ziellinie schieben, 1966 holte er sich die Weltmeisterschaft im eigenen Fahrzeug! Das gelang sonst noch keinem. Drei Mal wurde der Australier Weltmeister, besser war kein anderer Fahrer aus Down Under. Technisch war Brabham schon immer versiert, fahrerisch galt er als Talent. Auch Geschäftstricks kannte er: Seine gemeinsam mit Ron Tauranac gegründete Rennwagenschmiede verkaufte rund um die Welt in verschiedensten Rennserien Fahrzeuge. Später gründete er zusammen mit John Judd auch eine F1Motorenschmiede. Bei Cooper noch war er einer der Mitbegründer der Mittelmotor-Idee. Brabham absolvierte bis 1970 126 WM-Rennen und gewann davon 14. Insgesamt stehen ihm 27 GP-Siege zu Buche. Auch seine Söhne fuhren Rennen, inzwischen macht sich die dritte Brabham-Generation bereit. MZ Lothar Spurzem

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Historische Teamduelle

1967: Den eigenen Chef besiegt Es kommt äußerst selten vor, dass ein Nummer-2-Pilot zur Nummer eins aufsteigt. Doch es gibt auch in der Geschichte der Formel-1 jenen Fall, wo die Nummer zwei Weltmeister wurde. Und die Hackordnung hätte auf dem Papier eigentlich nicht klarer sein können: Der dreimalige Weltmeister Jack Brabham war immerhin der Teambesitzer – und damit Chef von Denny Hulme. Doch Hulme als Nummer zwei zu bezeichnen, ist auch verkehrt: Jack Brabham hatte immer penibel darauf geachtet, dass seine Teamkollegen ebenbürtiges Material wie der Boss selbst zur Verfügung hatten. Damals war die Zuverlässigkeitsquote nicht ansatzweise so gut wie heute, ein bisschen spielte also auch immer der Zufall, das Glück oder das Schicksal mit – wie immer man es nennen will. Natürlich gab es Fahrer, die mit dem Material schonender umgingen, ein besseres Gespür für die Seele der Rennwagen hatten. Das trifft in dem Fall aber auf beide zu: Jack Brabham und Denny Hulme. Im Brabham-Team half Hulme anfangs auch als Mechaniker aus, kam so zum Cockpit und damit in die Formel-1. Die große Stunde des Rennstalls schlug 1966, als die Formel-1 die Drei-Liter-Formel einführte. Damals gab es einen akuten Motorenmangel, denn nur wenige Teams konnten überhaupt ein eigens für die technischen Vorgaben gefertigtes Aggregat ergattern. Brabham ließ bei Repco in Australien einen F1-Motor auf Kiel legen – und traf damit genau ins Schwarze. 1966 wurde noch Brabham Weltmeister, 1967 aber Hulme. Beide waren in unterschiedlichen Rennen verschieden stark. Mal war Brabham vorne, mal sein Teamkollege. Mal blieb Hulme mit einem Defekt stehen, dann traf es den amtierenden Titelträger. Hulme ging als Führender in das Saisonfinale in Mexiko-City, wurde dort aber von Brabham geschlagen. Rang zwei gegenüber Rang drei reichte bei einem Sieg von Jim Clark aber nicht mehr für Brabham, das Duell zu wenden. Hulme wurde damit zum bislang einzigen F1-Weltmeister aus Neuseeland. MZ


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Historische Teamduelle

ideogibs

In den 80er Jahren fuhren durchaus die Ferrari-Fahrer auch noch gegeneinander. Duelle wie Gilles Villeneuve gegen Didier Pironi haben heute Legendenstatus. 1979 kämpften das letzte Mal auch zwei Ferrari-Fahrer gegeneinander um den WM-Titel, es waren Jody Scheckter und Gilles Villeneuve. Beide hatten einige Ähnlichkeiten: Sie galten auf der Strecke als wild, aggressiv, aber auch als ungeheuer flott. Scheckter hatte den Ruf spätestens seit dem Auslösen einer Massenkarambolage 1973 in Silverstone, Villeneuve trug diesen Ruf ja mit ins Grab. Die Zeiten, in denen der Fahrstil Scheckters so wild wie seine Locken-Frisur war, waren 1979 aber schon vorbei. Er hatte sich seine Hörner abgestoßen, reagierte cleverer, zurückhaltender und damit besser. Obwohl Villeneuves Grundschnelligkeit der von Scheckters um nichts nachstand – ganz im Gegenteil – war Scheckter damit der verdiente Weltmeister. Bereits in Monza gab es eine Stallorder pro Scheckter. Damit konnte man Jacques Laffite und dessen Ligier-Team endgültig aus dem Titelrennen nehmen. Scheckter war aber nicht von Anfang an als Nummer eins gesetzt. Villeneuve fuhr ja schon eine Zeit für Ferrari, Scheckter kam 1979 neu ins Team. Der Kanadier war auch einer der Lieblinge von Enzo Ferrari – und er genoss bei den Fans einen sehr hohen Stellenwert. Keiner zweifelte nach der Saison 1979 daran, dass Villeneuve eines Tages noch Weltmeister werden würde. Dann riss ihn ein Crash aus dem Leben. Ferraris Titelgewinn 1979 war nicht unüberraschend, denn 1978 noch dominierte der Lotus-Rennstall. Aber damals ging alles ganz schnell: 1980 fuhr dann Ferrari im Nirgendwo! MZ

Gilles Villeneuve ist einer von jenen Fahrern, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen konnten, obwohl sie nie den WM-Titel nie gewannen. Natürlich wird der Kanadier auch wegen seines Unfalltodes 1982 bei der Qualifikation zum Belgien GP unvergessen bleiben, aber schon zu Lebzeiten war Villeneuve eine Legende: Sein aggressiver Fahrstil verzauberte die Fans und machten Villeneuve zu einem Helden. Immer wieder stand er sich mit seiner Übermotiviertheit aber selbst im Weg. So aggressiv er am Lenkrad zauberte, so smart wirkte Villeneuve außerhalb des Cockpits. Er absolvierte 67 WM-Rennen und gewann davon sechs. Insgesamt kann er auf sieben GP-Siege zurückblicken. Sein Sohn Jacques Villeneuve holte sich 1997 den Titel, Gilles scheiterte 1979 am Teamkollegen. 1982 hätte er ohne den Unfall wohl auch ein ernsthaftes Wort um die Krone mitreden können. Villeneuve fuhr die meisten seiner F1-Rennen für Ferrari. MZ

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Lothar Spurzem

1979: Abgestumpfte Hörner setzen sich durch Mit Kimi Räikkönen und Fernando Alonso setzt Ferrari erstmals seit 1952 wieder auf zwei F1-Weltmeister im eigenen Rennstall. Damit bricht man mit der Philosophie der letzten Jahre, denn da wurde nur ein Fahrer auf den Titel angesetzt, der Teamkollege musste die Rolle des Wasserträgers erfüllen. Doch die Regeländerungen 2014 treiben auch die Ausfallquoten wieder nach oben, da ist es einfach besser, zwei heiße Eisen im Feuer zu haben.

Jody Scheckter hatte über Jahre die Ehre, der letzte Weltmeister im Ferrari zu sein. Erst Michael Schumacher konnte 2000 21 Jahre nach Scheckters großer Stunde Ferraris Langzeit-Durststrecke beenden. Der Südafrikaner kam in den frühen 70er Jahren in die Formel-1, in einer Ära der Bastler und Experimente. So fuhr Scheckter 1976 auch einen SechsradRennwagen von Tyrrell zum GP-Sieg. 1977 gewann er dann den Auftakt im ersten Rennen des WolfTeams. Er war also schon ein Spitzenpilot, als er bei Ferrari den Lohn seiner Arbeit erntete und Weltmeister wurde. Nach einem Seuchenjahr für Ferrari 1980 beendete Scheckter seine F1-Laufbahn. Rennen fuhr er seither keine mehr, stattdessen etablierte er eine Biofarm in Südengland. Er war nicht besonders erfreut darüber, dass seine Söhne Tomas und Toby ebenfalls Rennfahrer wurden. Tomas Scheckter absolvierte auch eine F1-Testfahrt im Jaguar – und fuhr lange Zeit in der IndyCar. MZ


Alain Prost holte nicht nur vier WM-Titel, sondern wurde auch vier Mal knapp geschlagen Vizemeister. Es hätte also mit etwas glücklicheren Umständen durchaus er sein können, der die Bestenliste der meisten WM-Titel anführen könnte. Der Franzose scheiterte manchmal auch sehr knapp, wie 1983 mit Renault oder 1984 bei McLaren, als er Niki Lauda nur um einen halben Punkt den Vortritt lassen musste. Prost wurde Professor genannt, weil er die Reifen länger am Limit halten konnte als andere, weil er sein Material forderte, aber auch schonte und immer wusste, zu welchem Zeitpunkt er wie schnell sein muss. Die Grundschnelligkeit war natürlich auch da, aber sie war nicht überragend. Prost fuhr 199 WMRennen und gewann davon 51. Damit war er lange Rekordhalter, bis Michael Schumacher ihn übertraf. Auch sein Sohn Nicolas ist auch Rennfahrer, derzeit als Lotus-Testfahrer sogar in der Formel-1. MZ

10 Gillfoto

Niki Lauda trat 1979 mit den Worten zurück, er hätte keine Lust mehr, im Kreis zu fahren. Doch noch heute ist er in der Formel-1 präsent. Nicht mehr als Fahrer, aber als Teilhaber und Aufsichtsratsvorsitzendem des Mercedes-F1-Rennstalls. Damit ist der Österreicher auf dem Kurs zum vierten WM-Titel, drei holte er sich als Pilot. Lauda wurde zwei Mal mit Ferrari und einmal (nach seinem Rücktritt vom Rücktritt) mit McLaren Champion – zwei Titel gewann er nach seinem fürchterlichen Feuerunfall beim Deutschland GP 1976, der ihn bis heute zeichnet. Lauda bestritt 171 WM-Rennen und holte sich 25 Siege. Er war eine Triebfeder in den Rennställen, schob die Entwicklung an und haute auf den Tisch, wo dies angebracht war. Er brachte ein Stück Professionalität in die Szene und verschaffte sich auch so einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Seine Kontakte im GP-Zirkus sind tiefgreifend, daher war er nach seiner aktiven Laufbahn noch Ferrari-Berater und Jaguar-Teamchef. MZ LAT/Williams

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Historische Teamduelle

1984: Die knappste Entscheidung McLaren hatte noch nie Angst vor zwei Platzhirschen im Team. Natürlich brachten die Duelle Ayrton Senna versus Alain Prost oder Fernando Alonso gegen Lewis Hamilton auch Stunk und Probleme, aber mit zwei richtig starken Piloten konnte man immer wieder auch auftrumpfen. Es lag auch an Fahrern wie Senna, Prost oder Hamilton, dass McLaren heute nach Ferrari der zweiterfolgreichste Rennstall in der Geschichte ist. Das erste Spitzenduell bei McLaren war gleich eines um den WM-Titel: Niki Lauda und Alain Prost trafen aufeinander. Ron Dennis hatte zwei Jahre zuvor die komplette Mannschaft übernommen und mit seinem F2-Team verschmolzen. Der Name McLaren blieb, aber Dennis strukturierte die Mannschaft völlig um. Er eiste arabische Geldgeber von Williams los und ließ bei Porsche einen F1-Turbomotor bauen. Mit John Barnard beschäftigte er einen der klügsten Techniker der damaligen Ära – und damit waren alle Zutaten perfekt. Prost holte man von Renault, wo er nach dem erneuten knappen Scheitern am WM-Titel in Ungnade gefallen war. Der Franzose war richtig schnell, „der härteste Gegner, den ich jemals hatte“, wurde Lauda nie müde zu betonen. Niki Lauda fuhr schon seit seinem Comeback 1982 bei McLaren. Er war vielleicht nicht mehr so schnell wie in seinen besten Tagen bei Ferrari, aber er wusste noch immer, was es braucht um den Titel zu gewinnen. Das Fahrzeug war überlegen, also hatte man auch viele Freiheiten zum Experimentieren. Lauda war im Quali meistens langsamer, im Rennen aber holte er schnell auf – und agierte nicht selten cleverer. Er war älter, er war im Spätherbst seiner Karriere und er fuhr gegen den damals wohl schnellsten Fahrer im Feld. Aber er behauptete sich. Diese Leistung darf man unter keinen Umständen schmälern. Aber ein bisschen Glück gehörte schon dazu. Dass der Monaco GP vorzeitig abgebrochen wurde (das bescherte Prost nur die Hälfte der Punkte), dass Lauda den Österreich GP mit defektem Getriebe gewinnen konnte und dass es am Ende noch um 0,5 Punkte reichte. MZ


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Historische Teamduelle

Zwei Mal crashten die beiden in Japan im Titelshowdown. 1988 kam es nicht dazu, da wurde die Weltmeisterschaft auf der Strecke entschieden. Zugunsten von Ayrton Senna, der auch einfach schneller als Prost war. Doch der Franzose war Senna keinesfalls unterlegen, konnte ihm immer wieder die Stirn bieten und ihn in einen eindrucksvoll spannenden Titelkampf verstricken. In der Saison 1988 dominierte das McLaren-Team. Man hätte fast den Rekord aufgestellt, alle Saisonrennen zu gewinnen, wäre da nicht der Italien GP gewesen, bei dem Alain Prost mit einem Defekt ausschied und Senna von Williams-Ersatzfahrer Jean-Louis Schlesser beim Überrunden aus dem Rennen gerissen wurde. 1989 entschied dann die Kollision in der letzten Schikane der Suzuka-Runde das WM-Duell. Prost kollidierte mit Senna, die Schuld lag in den Augen vieler Beobachter bei Prost, doch Landsmann Jean-Marie Balestre als FIA-Chef sah das anders: Senna wurde hinterher disqualifiziert, weil er nach dem Rempler die Schikane ausgelassen hat. Senna fühlte sich im wahrsten Sinne des Wortes schikaniert und drohte sogar mit dem Rückzug. Die WM 1989 aber war an Prost verloren. MZ

LAT/Williams

Natürlich kann im direkten Zweikampf auch einmal das eine oder andere schief gehen, da kommt es halt mal zu einer Kollision. Heute greifen die Rennkommissare vielleicht einen Tick zu hart durch. Damals drückten sie da noch mehrere Augen zu – denn Senna crashte 1990 sogar mit Ansage: Er wollte sich mit den gleichen Mitteln rächen, mit denen Prost ihn 1989 in seinen Augen um den Titel brachte. Er provozierte eine Kollision.

Alain Prost wollte nach seiner aktiven Karriere weitere WM-Titel mit seinem eigenen Rennstall gewinnen. Bereits bei Ferrari gab es Gespräche, ihn ins Teammanagement zu holen. Mehrmals stand er kurz davor, das Ligier-Team zu kaufen, 1996 zog er das durch. Ab 1997 ging der Rennstall als Prost-F1-Team am den Start. Er wollte quasi das blaue Gegenbild zu Ferrari schaffen, einen französischen Rennstall mit Unterstützung aus Frankreich. Doch Prost hatte nur wenige Gönner, Partner Peugeot verlangte angeblich viel Geld für die Motoren. Der Durchbruch gelang trotz Achtungserfolgen nie und nach der Saison 2001 sperrte Prost den Laden zu. Inzwischen ist er bei Renault Berater und damit wieder in der Formel-1 vertreten. Zusammen mit der erfolgreichen Nachwuchsschmiede DAMS wird er 2014 auch einen Rennstall in der neuen Formel-E-Meisterschaft an den Start schicken. Auch er kann also nicht ohne Rennsport. MZ

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LAT

1988: Das bekannteste Duell Wer immer nach einem Teamduell gefragt wird, der wird wohl als erstes Ayrton Senna und Alain Prost nennen. Die beiden gaben sich 1988 und 1989 bei McLaren wirklich Saures. Und nach dem Wechsel von Prost 1990 zu Ferrari ging es ungehindert weiter mit der Rivalität der beiden. Erst kurz vor seinem Tod 1994 kam es zwischen den Dauerrivalen zu einer klärenden Aussprache, denn in Wahrheit haben sich beide immer respektiert.

Ayrton Senna ist auch über seinen Tod hinaus einer der beliebten Rennfahrer aller Zeiten. Senna faszinierte schon zu Lebzeiten, er definierte das Limit der Ideallinie noch einmal neu. Keiner seiner Zeit war von der Grundgeschwindigkeit her schneller als der Brasilianer. Drei Mal wurde er auch Weltmeister und damit war das Ende der Fahnenstange wohl noch nicht erreicht gewesen, als er 1994 beim Imola GP als bisher letzter Rennfahrer bei einem F1-Rennen verstarb. Senna verunfallte damals mit seinem Williams-Renault an einer Mauer, wobei die Lenkstange ihn unglücklich am Kopf traf. Noch zu seiner Anfangszeit Mitte der 80er Jahre soll Senna körperlich nicht der fitteste gewesen sein, doch das holte er schnell auf. Trotz seiner Beliebtheit eckte er bei vielen Konkurrenten an. Nicht nur mit Alain Prost führte er eine Rivalität, sondern auch mit Landsmann Nelson Piquet. Senna gewann 41 seiner 161 F1-Rennen. Vor drei Jahren fuhr auch sein Neffe Bruno Senna in der Formel-1. MZ


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Block

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Keine Bahrain-Neuauflage mehr Der Bahrain GP war spannend, gar keine Frage. Im dritten von 19 Saisonrennen ist das Duell zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg auch noch längst nicht entschieden. Das wird wohl noch das eine oder andere Mal hin und her gehen zwischen den beiden. Doch wer glaubt, auch in den kommenden Rennen werden die beiden Rad an Rad gegeneinander kämpfen, ist Vollzeit-Optimist. Es hat schon alles passen müssen, dass der Bahrain GP so spannend wurde. Fakt ist: Rosberg war in Bahrain der Schnellere. Hätte er den Start gewonnen, dann wäre das Rennen schon gelaufen gewesen. Man darf nicht davon ausgehen, dass es öfter vorkommen wird, dass der Schnellere der beiden Silberpfeile hinter dem Langsameren fährt. Zweitens hatte Rosberg Glück mit dem Safety-Car. Auf dem Papier mag die Rosberg-Strategie zwar nur marginal langsamer gewesen sein als die von Hamilton, aber rein logisch gedacht, wäre sie nie aufgegangen: Der Deutsche schaffte es mit frischen weichen Reifen nicht, sich gegen die frischen harten Pneus von Hamilton durchzusetzen. Ohne Safety-Car hätte Rosberg erst den Zehn-Sekunden-Rückstand aufholen müssen, seine Reifen wären also vermutlich schon deutlich verschlissener gewesen, bis er überhaupt in die Nähe von Hamilton gekommen wäre. Da wäre sein Silberpfeil also stumpfer gewesen. Die richtige Strategie für Rosberg wäre gewesen, eine Runde vor Hamilton an die Box zu kommen. Angeblich soll der Plan schon vor dem Rennen festgelegt worden sein. Da zweifeln aber viele. Viel mehr sah es so aus, als würde Mercedes gewollt die Autos auseinander bringen. Dabei erntete man für das offene Duell viel Lob. Am Ende gewann Hamilton ein Rennen, in dem Rosberg hätte siegen müssen. Das darf er sich nicht mehr oft leisten. Solche Rennen können die WM entscheiden. Der Titel wird sich wohl nur über die beiden gehen: Letztmals gewann mit Williams 1993 ein Team drei Rennen in Folge, holte dabei auch die Pole, die Schnellste Rennrunde und alle Führungsrunden.

Rosberg und Hamilton kämpften in Bahrain Rad an Rad ©Mercedes

Michael Zeitler


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F1-News Lecka/NASCAR

Bestehende F1-Teams könnten vor dem Aus stehen, neue sind in der Warteschleife. Kehren auch zwei Hersteller in die Formel-1 zurück? von Michael Zeitler n Bahrain geisterten für die kleinen Teams Schreckensgerüchte herum: Angeblich sei die Budgetobergrenze vom Tisch, nachdem sich alle Teams in der Strategiegruppe dagegen entschieden hätten. Auch F1-Zampano Bernie Ecclestone würde mit nein stimmen, damit käme die ContraFraktion auf zwölf, die Pro-Fraktion (FIA) nur auf deren sechs Stimmen.

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Dass alle sechs Teams sich gegen eine Ausgabengrenze aussprechen, überrascht durchaus. Red Bull und Ferrari waren noch nie ein Freund davon, auch Mercedes hat inzwischen keine Hemmungen mehr, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen. In der Strategiegruppe sitzen aber auch Privatteams. Seit Ron Dennis bei McLaren wieder das Ruder in der Hand hält, soll auch er dagegen sein, Williams dürfte durch Motorpartner Mercedes beeinflusst worden sein und bei Lotus – so wird spekuliert – hätten Ecclestone-nahe Personen immer mehr das Sagen übernommen. Ecclestone würde lieber acht gesunde Teams à drei Fahrzeuge sehen statt 13 Equipen mit zwei Boliden. Dass manche Teams am Hungertuch nagen, ist keine großartige Neuigkeit mehr. Die teuren Turbomotoren haben da nicht geholfen. Besonders düster soll es dem Vernehmen nach bei Marussia aussehen. Die russische Sportwagenmarke wollte sich etablieren, hat nun aber die Produktion eingestellt. Marussia-Chef Nikolay Fomenko soll alle Aktivitäten beendet haben, auch das F1-Team hätte mit

Marussia Motors nichts mehr zu tun. Aus Teamkreisen heißt es, dass dies auf den Rennstall keine Auswirkungen hätte.

weiterem Ausbleiben der Erfolge den Stecker ziehen würde. Auch 2014 hat man den Anschluss ans Mittelfeld bisher nicht geschafft.

BMW mit Comeback?

Neben Renault liebäugeln Gerüchten zu Folge zwei weitere Hersteller mit einem Comeback. Laut den Aussagen des ehemaligen F1-Teambesitzer Giancarlo Minardi soll im Mai bei BMW eine Entscheidung darüber fallen, ob nach fünf Jahren eine Rückkehr angestrebt wird. Die Erfolge von Mercedes in der Formel-1 und das konzerninterne Duell zwischen Audi und Porsche in der Sportwagen-Weltmeisterschaft bringen BMW offenbar wieder in Zugzwang.

Experten bezweifeln das. Mindestens der Name dürfte für 2015 geändert werden, wahrscheinlich aber auch der Besitzer. Zoran Stefanovic, ein serbischer Geschäftsmann, läuft seit 1997 dem Bubentraum eines eigenen F1-Rennstalls hinterher. Möglicherweise schnappt er zu und reißt sich Marussia unter den Nagel. Die ManorMannschaft von John Booth könnte die Einsätze aber weiterhin leiten, so dass sich nur wenig ändern würde. Auch bei Caterham könnte sich der Besitzer wechseln. Unseren Informationen nach soll Renault wieder mit einem Werksauftritt liebäugeln – auf Basis des Caterham-Teams! Das überrascht besonders deshalb, weil Caterham erst kürzlich das gemeinsame Straßen-Projekt mit der RenaultTochter Alpine beendet hat. Sollten sich die Pläne von Renault nicht realisieren, könnte Caterham vor dem Aus stehen. Chef Tony Fernandes machte vor der Saison deutlich, dass er bei

Darüber hinaus berichtet Racecar Engineering, dass das neue Haas-Team, das inzwischen offiziell von der FIA bestätigt wurde, Ford als Motorenpartner zurückbringen könnte. Die Motoren würden wie zuletzt 2004 bei Cosworth entstehen. Wahrscheinlicher ist aber, dass die US-Truppe auf Triebwerke von Ferrari oder Mercedes setzt. Ferrari galt lange als Favorit, aber nach den ersten Eindrücken in dieser Saison wünscht man sich wohl wie die meisten Teams Triebwerke von Mercedes.

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Haas offiziell dabei: Einstieg mit Ford-Motoren?


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Alexandre Guillaumot/DPPI

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WSBR in Monza

Sainz Junior mit Machtwort Carlos Sainz Junior war beim Auftakt der WSbR in Monza der schnellste Fahrer, hat aber nur ein Rennen gewinnen können. Horrorcrash von Marco Sørensen. von Michael Zeitler n den letzten zwei Jahren hat die WSbR sich so stark wie nie präsentiert. Erst fuhren Fahrer wie Jules Bianchi oder Sam Bird lieber im Renault-Markenpokal als in der GP2, dann gab es auch noch einige Talente aus der WSbR, die Eindruck schinden konnten: Robin Frijns zum Beispiel, aber auch der amtierende Meister Kevin Magnussen, der jetzt für McLaren in der Formel-1 an den Start geht.

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Doch 2014 ist alles anders. In Monza gingen nur 21 Fahrzeuge überhaupt an den Start! Das Carlin-Team fehlte komplett. Trevor Carlin erklärte gegenüber „Autosport“ zwar, dass er bis zum zweiten Saisonrennen zurückkehren will, doch er schließt auch nicht aus, den Slot an ein anderes Team zu verkaufen. Aber auch ISR, Tech-1 und Comtec haben keine zwei Fahrer gefunden und traten jeweils nur mit einem Wagen an. Es sind immerhin drei Top-Rennställe von diesen Problemen betroffen. Die letzten Fahrer, die sich ein Cockpit schnappen konnten, sind Meindert van Buuren und Oliver Webb, die für das Pons-Team fahren. Bei Webb ist der Einsatz in Monza allerdings ein einmaliges Gastspiel gewesen.

Der letztjährige Fortec-Pilot wird gemeinsam mit dem ehemaligen WSbRFahrer Nelson Panciatici für Signature Alpine die European-Le-Mans-Serie bestreiten. Van Buuren kommt aus der Auto GP. Das Zeta-Team verpflichtete neben Roman Mavlanov den Ex-F3-Meister Roberto Merhi, der zuletzt in der DTM unterwegs war. Sørensen unverletzt Für Monza wurde seitens der Serienbetreiber noch eine Ausnahmeregelung geschaffen: Der sechste Gang durfte bis 9300 Umdrehungen pro Minute ausgedreht werden, alle anderen nur bis 9000 Umdrehungen. Das Drehzahllimit wurde dieses Jahr laut Pitwalk-Chefredakteur Norbert Ockenga um 500 Umdrehungen auf 9000 reduziert, damit die Fahrzeuge nicht schneller werden. Denn Michelin entwickelte weichere Mischungen, um die Fahrer besser auf die Formel-1 vorzubereiten: Dort kommen bekanntlich schnell abbauende, weiche Pneus zum Einsatz. Hier hatte die GP2 in der Vergangenheit noch einen Vorteil gegenüber der WSbR. Das sportliche Geschehen in Monza war geprägt von zahlreichen Kämp-

fen im Mittelfeld. Und vom Tempo des Spaniers Carlos Sainz Junior. Er war der schnellste Mann, holte sich beide Pole-Positions, fuhr in beiden Rennen die Schnellste Rennrunde und dominierte das Sonntagsrennen. Nur der Start in die Einführungsrunde zum Samstagsrennen verhinderte ein makelloses Wochenende. Er kam nicht vom Fleck und musste mit ordentlichem Rückstand dem Feld hinterherstatt vorausfahren. William Buller profitierte davon und war als Zweiter nun der Pole-Setter. Doch auch er verpatzte den Start und so kam Will Stevens in Führung. Der Brite blieb auch den Rest des Rennens an erster Stelle und feierte damit seinen ersten Sieg. Er ist der bestplatzierteste Fahrer der Saison 2013, der noch mit von der Partie ist. Im Hinterfeld kam es zu einem Horrorcrash, als Marco Sørensen auf der Start-und-Ziel-Geraden Jazeman Jaafar die Linie abschnitt, es zu einer Berührung kam und sich Sørensen auf dem Überrollbügel liegen blieb. Der Däne blieb bei seinem zweiten Überschlag nach dem BarcelonaRennen im Vorjahr glücklicherweise unversehrt.


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WSBR in Monza

Monza

1. Lauf 1. Will Stevens Strakka 2. Roberto Merhi Zeta 3. Pierre Gasly Arden 4. William Buller Arden 5. Nikolay Martsenko Comtec 6. Oliver Rowland Fortec 7. Sergey Sirotkin Fortec 8. Zoël Amberg AVF 9. Meindert van Buuren Pons 10. Mattias Laine Strakka 11. Pietro Fantin Draco 12. Oliver Webb Pons 13. Roman Mavlanov Zeta 14. Marlon Stöckinger Lotus 15. Norman Nato DAMS 16. Luca Ghiotto Draco 17. Matthieu Vaxivière Lotus 18. Carlos Sainz jr. DAMS 19. Beitske Visser AVF 20. Marco Sørensen Tech 1 21. Jazeman Jaafar ISR Schnellste Runde: Carlos Sainz jr. 1:35,635

24 Runden +6,870 +11,760 +17,994 +18,423 +25,440 +26,398 +31,784 +32,391 +32,599 +35,580 +37,675 +47,549 +50,943 +1:06,012 +1 Runde +3 Runden +3 Runden +5 Runden +23 Runden +23 Runden

2. Lauf 1. Carlos Sainz jr. DAMS 2. Marlon Stöckinger Lotus 3. Sergey Sirotkin Fortec 4. Luca Ghiotto Draco 5. Pierre Gasly Arden 6. Nikolay Martsenko Comtec 7. Jazeman Jaafar ISR 8. Pietro Fantin Draco 9. Roberto Merhi Zeta 10. Oliver Rowland Fortec 11. Norman Nato DAMS 12. Mattias Laine Strakka 13. Zoël Amberg AVF 14. Oliver Webb Pons 15. Roman Mavlonov Zeta 16. Matthieu Vaxivière Lotus 17. Beitske Visser AVF 18. William Buller Arden 19. Will Stevens Strakka 20. Marco Sørensen Tech1 21. Meindert van Buuren Pons Schnellste Runde: Carlos Sainz jr. 1:35,210

+27 Runden +10,835 +12,514 +19,137 +20,178 +28,477 +30,014 +33,845 +36,393 +36,959 +41,465 +53,086 +54,792 +59,383 +1:20,362 +1:22,067 +1:29,308 +11 Runden +17 Runden +18 Runden +20 Runden

Gesamtwertung Fahrerwertung 1. Carlos Sainz jr. (ESP) 2. Will Stevens (GBR) 3. Pierre Gasly (FRA) 4. Sergey Sirotkin (RUS) 5. Roberto Merhi (ESP) 6. Marlos Stöckinger (PHI) 7. Nikolay Martsenko (RUS) 8. Luca Ghiotto (ITA) 9. William Buller (GBR) 10. Oliver Rowland (GBR) 11. Jazeman Jaafar (MAL)

25 25 25 21 20 18 18 12 12 9 6

12. Pietro Fantin (BRA) 13. Zoël Amberg (SUI) 14. Meindert van Buuren (NED) 15. Mattias Laine (FIN) 16. Norman Nato (FRA) 17. Oliver Webb (GBR) 18. Romain Mavlanov (RUS) 19. Matthieu Vaxivière (FRA) 20. Beitske Visser (NED) 21. Marco Sørensen (DEN)

Teamwertung 1. Arden 2. Fortec 3. Strakka 4. DAMS 5. Zeta 6. Lotus 7. Comtec 8. Draco 9. ISR 10. AVF 11. Pons

4 4 2 1 0 0 0 0 0 -

37 30 26 25 20 18 18 16 6 4 2

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Ergebnisse 1.+2.Rennen

Renault Sport

Renault Sport

Renault Sport


16 Geraden. Als dieser beim Anbremsen zur ersten Kurve zum Konter ansetzte, schoss er über das Ziel hinaus. Beide kollidierten und das Safety-Car musste ausrücken.

Auto GP

FORMEL-WOCHE 15/2014

Auto GP in Marrakesch

Gaststarter in Marokko vorne

Nach den Pflichtreifenwechseln, die unter gelb stattfanden, war Sato schließlich an der Spitze und brauchte diese nur noch verteidigen. Die Gegner hinter dem Führenden eliminierten sich, Verfolger Richard Gonda schied in der letzten Runde aus und Pommer, der sich wieder bis auf die dritte Position nach vorne gefahren hatte, drehte sich bei einem Überholversuch. Sato wurde somit der Sieg praktisch auf dem Silbertablett serviert. Am Ende kamen sogar so wenige Piloten über die Ziellinie, dass sogar vorzeitig Ausgeschiedene noch Punkte für die Gesamtwertung erhielten. Wegen der vielen Ausfälle stand schließlich Guiseppe Cipriani zum ersten Mal in der Auto GP auf dem Podest. Auch Michela Cerruti, die einzige Dame im Feld, schaffte mit Rang vier ihr bestes Resultat. Neues Glück für Pommer

Mit Kimiya Sato war beim Saisonauftakt der Auto GP ausgerechnet ein Mann ganz vorne, der nicht die gesamte Saison in der Durch den achten Platz im ersten Rennen erhielt Pommer gleichzeitig die Serie bestreiten wird. von Daniel Geradtz ur 13 Fahrer standen bei den ersten beiden Läufen der AutoGP-Serie in Marrakesch in der Startaufstellung. Erfahrungsgemäß kommt an der ein oder anderen Stelle immer noch ein Team hinzu, das im Laufe des Jahres Boliden einsetzt, sofern die Cockpits von potenten Piloten finanziert werden. Einer, der allerdings nicht die ganze Saison bestreiten wird, ist Kimiya Sato. Der Japaner schloss das letzte Jahr auf dem zweiten Rang in der Gesamtwertung ab und ist aktuell in der GP2 unterwegs, auf die er sein Hauptaugenmerk gerichtet hat. Wie oft er tatsächlich in der Auto GP mitmischen wird, ist bisher unklar. Beim Saisonauftakt hat er jedenfalls eines deutlich gemacht: Er kann dank seiner Erfahrung bestens mit den Boliden umgehen. Mit einem

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Sieg und einem zweiten Platz führt er nun nämlich die Gesamtwertung an. Doch dabei hat er vor allem im ersten Rennen von einer Kollision an der Spitze profitiert, die ihn erst in diese Ausgangslage brachte. Pech für Pommer Vom zweiten Platz startete der einzige deutsche Teilnehmer Markus Pommer in sein Auto-GP-Debüt. Doch die gute Ausgangslage konnte der 23-Jährige nicht umsetzen. Nachdem er den Motor abwürgte, fiel er bis auf den letzten Platz zurück. Pole-Setter Kevin Giovesi führte danach das Rennen vor dem Ungarn Tamás Pál Kiss an. An der Spitze ging es bis zum siebten Umlauf friedlich zu. Dann überholte Pál Kiss den Führenden auf der Start-Ziel-

Pole für den Lauf am Sonntag. Dieses Mal war sein Tag nicht von einer ständigen Berg- und Talfahrt gezeichnet. Von Beginn an war er vorne und konnte seine Verfolger auf Distanz halten. Kimiya Sato lief mehr als 20 Sekunden hinter ihm ins Ziel ein. Dass es dem Super-Nova-Fahrer an Grundschnelligkeit nicht mangelt, zeigte Pommer bereits im ersten Lauf, als er sich die schnellste Rennrunde sicherte, was er in Lauf zwei wiederholte. Das brachte ihm zwei Zusatzpunkte ein. Auch wenn es weniger Zwischenfälle gab als noch am Samstag, mussten erneut einige Fahrer vorzeitig die Segel streichen. Bereits am kommenden Wochenende findet die zweite Saisonstation auf der Piste im südfranzösischen Le Castellet statt. Auf jener Piste ist aufgrund der weiten Auslaufzonen nicht mit einem derart großen Teilnehmerschwund zu rechnen.


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Auto GP in Marrakesch

Marrakesch

1. Lauf 1. Kimiya Sato Euronova 2. Michele La Rosa MLR 71 3. Giuseppi Cipriani Ibiza 4. Michela Cerruti Super Nova 5. Sam Dejonghe Virtuosi 6. Loris Spielli Eurotech 7. Andrea Roda Virtuosi 8. Markus Pommer Super Nova 9. Francesco Dracone Ibiza 10. Sergio Campana Zele 11. Richard Gonda Virtuosi 12. Tamás Pál Kiss Zele 13. Kevin Giovesi Eurotech Schnellste Runde: Markus Pommer 1:29,622

22 Runden +12,573 +35,373 +1:19,682 +1:24,584 +1:45,240 +1 Runde +1 Runde +5 Runden +10 Runden +11 Runden +16 Runden +16 Runden

2. Lauf 1. Markus Pommer Super Nova 2. Kimiya Sato Euronova 3. Tamás Pál Kiss Zele 4. Andrea Roda Virtuosi 5. Michela Cerruti Super Nova 6. Michele La Rosa MLR 71 7. Giuseppe Cipriani Ibiza 8. Sam Dejonghe Virtuosi 9. Francesco Dracone Ibiza 10. Kevin Giovesi Eurotech 11. Richard Gonda Virtuosi 12. Loris Spinelli Eurotech 13. Sergio Campana Zele Schnellste Runde: Markus Pommer 1:29,297

19 Runden +23,615 +26,033 +30,411 +30,458 +30,646 +56,410 +1 Runde +1 Runde +15 Runden +15 Runden +19 Runden +19 Runden

Gesamtwertung Fahrerwertung 1. Kimiya Sato (JAP) 2. Markus Pommer (GER) 3. Michele La Rosa (ITA) 4. Michela Cerruti (ITA) 5. Guiseppe Cipriani (ITA) 6. Andrea Roda (ITA) 7. Sam Dejonghe (BEL)

40 26 24 20 19 16 13

Teamwertung 1. Super Nova 2. Euronova 3. Virtuosi 4. MLR 71 5. Ibiza 6. Zele 7. Eurotech

8. Tamás Pál Kiss (HUN) 12 9. Loris Spinelli (ITA) 8 10. Francesco Draceone (ITA) 4 11. Kevin Giovesi (ITA) 2 12. Sergio Campana (ITA) 1 13. Richard Gonda (SVK) 0

46 40 29 24 23 13 10

FORMEL-WOCHE 15/2014

Ergebnisse 1.+2.Rennen

AutoGP

AutoGP

AutoGP


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Chris Jones

FORMEL-WOCHE 15/2014

IndyCar in Long Beach

Conway gewinnt turbulentes Rennen! Eine Kollision warf Rennleader Ryan Hunter-Reay aus dem Rennen, Scott Dixon pokerte mit dem Benzin und verlor. von Michael Zeitler ach dem Rennen erklärte Ryan Hunter-Reay: „Ich hätte länger warten müssen, das ist vielleicht der Fehler, den ich gemacht habe." Lange Zeit hatte der Meister von 2012 das Geschehen in Long Beach unter Kontrolle. Der Sonnenstaat Kalifornien zeigte sich von der besten Seite, die Kulisse passte perfekt zur 40. Ausgabe des Rennens. Und bald, so wird gemunkelt, könnte ja auch die Formel-1 wieder auf den Straßenkurs zurückkehren.

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Führungstrio mit Massencrash Hunter-Reay jedenfalls sicherte sich im Qualifying die Pole-Position und führte das Rennen lange an. Bei der zweiten Boxenstopprunde fiel er allerdings hinter den stark auftrumpfenden Josef Newgarden zurück. Der US-Amerikaner hatte frische Pneus, anders als in der Formel-1 sind Heizdecken in der IndyCar verboten, die Reifen brauchen also ein paar Kurven, bis sie auf Betriebstemperatur sind. Hunter-Reay hatte also ausgezeichnete Karten, sich Newgarden schnell wieder zu schnappen. Doch er war vielleicht auch etwas zu hastig. Er stach in eine Lücke und Ne-

wgarden machte die Tür zu. Es kam zu einer Kollision und weil die hinterherfahrenden Piloten die Wracks hinter der Kurve nicht sahen, rasten noch mehrere Fahrer ins Ungemach. Damit war das gesamte Führungstrio und einige andere Fahrer mit einem Schlag aus dem Rennen! Die nachfolgende Safety-Car-Phase dauerte eine gewisse Zeit, weil die Boliden geborgen und die Strecke wieder gesäubert werden mussten. Das Ganassi-Team mit Scott Dixon ließ sich deswegen zu einem Benzinpoker hinreißen: Man versuchte, ohne letzten Tankstopp über die Runden zu kommen. Weil es durch einen Dreher von Graham Rahal noch zu einer weiteren Safety-Car-Phase kam, wäre die Strategie fast aufgegangen. Zwei Runden vor Rennende musste Dixon dann aber doch an die Box und verlor so den Sieg an Mike Conway. Power wieder mit strittiger Szene Der Brite holte sich seinen dritten IndyCar-Sieg, das Carpenter-Team feierte den zweiten Triumph. Damit unterstrich man bereits die Prognosen der Experten, die den Rennstall von auf der Rechnung haben. Ed Carpen-

ter selbst wird die Ovalrennen fahren – als Ovalspezialist, Conway wird die Straßen- und Rundkursrennen in Angriff nehmen, nachdem er keine Ovalrennen mehr bestreiten möchte. In der Gesamtwertung liegt Conway nun auf Rang zwei. Unangefochten vorne rangiert Auftaktsieger Will Power. Der Australier profitierte vom Chaosrennen in Long Beach, denn Penske brachte die Abstimmung eigentlich nicht perfekt hin. Doch mit den Patzern der vor ihm fahrenden brachte es Power auf Rang zwei. Wie schon in St. Petersburg, als er bei einem Re-Start stark verlangsamte, war er auch in Long Beach wieder in eine strittige Szene verstrickt, als er Simon Pagenaud ins Aus schickte, dafür aber keine Strafe kassierte. Der Start erfolgte übrigens stehend und lief reibungslos. Sébastien Bourdais lag zu Beginn auf Rang zwei, löste dann aber zwei Mal eine SafetyCar-Phase aus, als er in die Reifenstapel fuhr, aber beide Male wieder weiterfahren konnte. Erwähnenswert ist auch noch der starke Auftritt von Juan-Pablo Montoya, der mit Rang vier endete.


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IndyCar in Long Beach FORMEL-WOCHE 15/2014

Ergebnisse 2. Rennen

Long Beach

1. Mike Conway Ed Carpenter 2. Will Power Penske 3. Carlos Muñoz Andretti 4. Juan-Pablo Montoya Penske 5. Simon Pagenaud Schmidt Peterson Hamilton 6. Mikhail Aleshin Schmidt Toyota Peterson Hamilton 7. Oriol Servià Rahal Letterman Lanigan 8. Marco Andretti Andretti 9. Sebastián Saavedra KV 10. Carlos Huertas Dale Coyne 11. Hélio Castroneves Penske 12. Scott Dixon Chip Ganassi 13. Graham Rahal Rahal Letterman Lanigan 14. Sébastien Bourdais KV 15. Jack Hawksworth Bryan Herta 16. Justin Wilson Dale Coyne 17. Ryan Briscoe Chip Ganassi 18. Tony Kanaan Chip Ganassi 19. Josef Newgarden Sarah Fisher Hartman 20. Ryan Hunter-Reay Andretti 21. James Hinchcliffe Andretti 22. Takuma Sato AJ Foyt 23. Charlie Kimball Chip Ganassi Schnellste Runde: Hélio Castroneves 1:09,069

Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Chevrolet

80 Runden +0,900 +1,559 +2,022 +2,816 +3,857 +4,962 +8,194 +8,902 +24,229 +30,055 +30,731 +1 Runde +3 Runden +3 Runden +16 Runden +20 Runden +25 Runden +25 Runden +25 Runden +25 Runden +25 Runden +39 Runden

Gesamtwertung 1. Will Power (AUS) 2. Mike Conway (GBR) 3. Simon Pagenaud (FRA) 4. Hélio Castroneves (BRA) 5. Ryan Hunter-Reay (USA) 6. Scott Dixon (NZL) 7. Carlos Muñoz (COL) 8. Juan-Pablo Montoya (COL)

93 66 60 55 54 51 48 47

9. Mikhail Aleshin (RUS) 10. Sebastián Saavedra (COL) 11. Tony Kanaan (BRA) 12. Justin Wilson (GBR) 13. Takuma Sato (JPN) 14. Josef Newgarden (USA) 15. Ryan Briscoe (AUS) 16. Sébastien Bourdais (FRA)

46 42 40 38 36 34 33 33

17. Graham Rahal (USA) 18. Marco Andretti (USA) 19. Carlos Huertas (COL) 20. Oriol Servià (ESP) 21. Jack Hawksworth (GBR) 22. James Hinchcliffe (CAN) 23. Charlie Kimball (USA)

33 32 32 26 24 20 17

Chris Jones

Chris Owens

Chris Jones

Die Top-3 in der Gesamtwertung


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Super Formula

FORMEL-WOCHE 15/2014

Super Formula in Suzuka

Auftaktsieg geht an Duval Wie erwartet hat Toyota den Auftakt der Super-Formula-Meisterschaft dominiert. Sieger des Rennens ist Loïc Duval. von Michael Zeitler ie Super-Formula-Meisterschaft will hoch hinaus: Die japanische Formel-Serie, die in der Vergangenheit immer wieder ein starkes Standing hatte, will die führende Rolle in Asien werden. Dazu fehlen noch einige Schritte, denn mit KCMG gibt es erst einen nicht-japanischen Rennstall aus, die Rennen finden dagegen alle in Japan statt.

D

Schneller Rennwagen Doch in diesem Jahr wurde schon mal ein neuer Dallara-Boliden eingeführt. Der Bolide orientiert sich am HRTRennwagen, den die Italiener 2010 für die Formel-1 konstruiert hatte. Tatsächlich waren die Zeiten im SuzukaQualifying nur rund sieben Sekunden langsamer als die Zeiten im F1-Quali beim Japan GP 2013 mit den V8-Saugern. In der Super Formula werden die Turbo-Motoren eingesetzt, die auch in der Super-GT-Serie ausgeführt werden. Toyota hat den deutlich stärkeren Motor gebaut im Vergleich zum Rivalen Honda. Die Triebwerke sind übrigens bei der Toyota-Nobelmarke Lexus entstanden. Als zweiten Schritt neben dem neuen Rennwagen hat die Super Formula sich mit starken Fahrern verstärkt. Die

besten Piloten der letzten Jahre – wie auch der Deutsche André Lotterer – sind auch diese Saison wieder mit von der Partie. Dazu gesellen sich die beiden ehemaligen F1-Piloten Narain Karthikeyan und Vitantonio Liuzzi. Takuma Sato wird dagegen 2014 keine Gastspiele mehr geben und sich voll auf die IndyCar-Meisterschaft konzentrieren. Der Auftakt der Super-Formula-Meisterschaft fand also in Suzuka statt. Wie erwartet wurde das erste Rennwochenende von Toyota dominiert. André Lotterer, der 2013 nur knapp den Titel verpasste, holte sich die Pole-Position. Im Rennen hatte er dann allerdings Probleme, so dass er am Ende über den sechsten Rang nicht hinaus kam. Mit Loïc Duval gewann ein anderer ehemaliger Meister der Serie: 2009 sicherte er sich im Team des ehemaligen GP-Fahrers Satoru Nakajima den Titel, nun führt er die Tabelle wieder an. Er gewann mit großem Vorsprung vor James Rossiter und Rückkehrer Hiroaki Ishiura als besten Lokalmatadoren. Für den Franzosen Duval war es bereits der elfte Sieg in der Meisterschaft, für das Le-Mans-Team bereits der 33. Triumph.

Duval ist einer der Fahrer, die nach Japan ausgewandert sind, nachdem die Karriere aus finanziellen Gründen in Europa ins Stocken geriet. Der 31-Jährige war in der Formel-3 und für Frankreich in der A1GP-Rennserie unterwegs, ist inzwischen in der Super-GT- und der Super-Formula-Serie ein routinierter Fahrer. Honda unterlegen Das Comeback von Karthikeyan nach mehr als zehn Jahren gelang nicht: Der Inder schied vorzeitig aus. Liuzzi brachte seinen Dallara Honda ins Ziel – und als Achter war er auch der beste Honda-Pilot. Damit heimste der Italiener immerhin noch einen Punkt ein, denn Punkte gibt es nach dem Schema 10-8-6-5-4-3-2-1 für die ersten acht Fahrer, Lotterer griff sich den Zusatzpunkt für die Pole-Position ab. Auf den Titelgewinn hat Liuzzi, der für Red Bull, Toro Rosso, Force India und HRT schon F1-Rennen bestritten hat, mit den schwachen Honda-Motoren allerdings kaum Chancen. Langweilig dürfte das Titelrennen deswegen trotzdem nicht werden. Mit Lotterer, Duval und einigen anderen fahren viele Top-Favoriten mit den starken Toyota-Triebwerken.


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Super Formula in Suzuka FORMEL-WOCHE 15/2014

Ergebnisse 1. Rennen

Suzuka

1. Loïc Duval Le Mans 2. James Rossiter Kondō 3. Hiroaki Ishiura Cerumo 4. Ryō Hirakawa Le Mans 5. André Lotterer TOM’s 6. Kazuki Nakajima TOM’s 7. João Paulo de Oliveira Impul 8. Vitantonio Liuzzi Real 9. Tomoki Nojiri Dandelion 10. Hideki Mutoh Dandelion 11. Naoki Yamamoto Mugen 12. Yuhki Nakayama Mugen 13. Yuji Kunimoto Cerumo 14. Koudai Tsukakoshi Real 15. Daisuke Nakajima Nakajima 16. Takashi Kogure Nakajima 17. Narain Karthikeyan Impul 18. Kogi Saga Le Beausset 19. Yuichi Nakayama KCMG Schnellste Runde: João Paulo de Oliveira 1:39,995

Dallara Toyota Dallara Toyota Dallara Toyota Dallara Toyota Dallara Toyota Dallara Toyota Dallara Toyota Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Toyota Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Toyota Dallara Toyota Dallara Toyota

43 Runden +16,221 +22,125 +29,690 +33,617 +43,092 +44,843 +52,138 +53,585 +54,164 +1:06,499 +1:07,197 +2 Runden +5 Runden +15 Runden +19 Runden +29 Runden +41 Runden +43 Runden

Gesamtwertung 12. Yuhki Nakayama (JPN) 13. Yuji Kunimoto (JPN) 14. Koudai Tsukakoshi (JPN) 15. Daisuke Nakajima (JPN) 16. Takashi Kogure (JPN) 17. Narain Karthikeyan (IND) 18. Koki Saga (JPN) 19. Yuichi Nakayama (JPN)

0 0 0 – – – – –

Teamwertung 1. Le Mans 2. Kondō 3. TOM’s 4. Cerumo 5. Impul 6. Real 7. Dandelion 8. Mugen 9. Nakajima 10. Le Beausset 11. KCMG

15 8 8 6 2 1 0 0 – – – Super Formula

Fahrerwertung 1. Loïc Duval (FRA) 10 2. James Rossiter (GBR) 8 3. Hiroaki Ishiura (JPN) 6 4. Ryō Hirakawa (JPN) 5 5. Kazuki Nakajima (JPN) 4 6. André Lotterer (GER) 4 7. João Paulo de Oliveira (BRA) 2 8. Vitantonio Liuzzi (ITA) 1 9. Tomoki Nojiri (JPN) 0 10. Hideki Mutoh (JPN) 0 11. Naoki Yamamoto (JPN) 0


Ergebnisse Testfahrten 1. Jimmy Eriksson 2. Alex Lynn 3. Emil Bernstorff 4. Robert Visoiu 5. Dino Zamparelli 6. Pål Varhuag 7. Nick Yelloly 8. Marvin Kirchhöfer 9. Alex Fontana 10. Santiago Urrutia 11. Patric Niederhauser 12. Jann Mardenborough 13. Dean Stoneman 14. Roman De Beer 15. Patrick Kujala 16. Richie Stanaway 17. Luís Sá Silva 18. Christopher Höher 19. Nelson Mason 20. Adderly Fong 21. Ryan Cullen 22. Alfonso Celis jr. 23. Victor Carbone 24. Denis Nagulin 26. Ivan Taranov 27. Carmen Jordá Sam Bloxham/GP3

FORMEL-WOCHE 15/2014

GP3-Test in Jerez

Mit Erfahrung zur Bestzeit: Jimmy Eriksson

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Jerez Koiranen Carlin Carlin Arden ART Jenzer Status ART ART Koiranen Arden Arden Manor Trident Manor Status Carlin Jenzer Hilmer Jenzer Manor Status Trident Trident Hilmer Koiranen

1:30,732 1:30,902 1:31,135 1:31,139 1:31,140 1:31,291 1:31,350 1:31,372 1:31,374 1:31,413 1:31,578 1:31,686 1:31,867 1:31,888 1:32,026 1:32,065 1:32,174 1:32,213 1:32,231 1:32,234 1:32,416 1:32,421 1:32,646 1:33,628 1:34,266 1:35,362

Carlin-Rookies in Topform Wie schon in Portugal waren auch bei den zweiten GP3-Testfahrten die beiden Carlin-Neuzugänge Alex Lynn und Emil Bernstorff vorne zu finden. Bestzeit für Jimmy Eriksson.

von Daniel Geradtz achdem nun auch das deutsche HilmerTeam seine Saisonvorbereitungen zum GP3-Debüt in Angriff genommen hat, waren erstmals alle teilnehmenden Teams am Start. Doch die Truppe aus Bayern setzte nur zwei Fahrzeuge ein. Am Steuer saßen der Russe Ivan Taranov und Nelson Mason aus Kanada. Um die Spitzenpositionen kämpften sie allerdings bei weitem nicht mit, sie landeten auf den Rängen 19 und 26 der Gesamtwertung. Ebenfalls zum ersten Mal waren Dennis Nagulin (Trident) und Christopher Höher (Jenzer) in Spanien mit dabei. Auch sie werden wohl noch ein wenig Eingewöhnungszeit brauchen.

N

Die Spitzengruppe bestand allerdings wieder aus den gleichen Fahrern wie schon zwei Wochen zuvor in Estoril. Der GP3 erfahrene Schwede Jimmy Eriksson war nach dem Ablauf der vier Testeinheiten mit einer Zeit von 1:30,732 der Schnellste, gefolgt vom CarlinDuo Alex Lynn und Emil Bernstorff. Dino Zamparelli, der vormals den ersten Rang belegte, lag mit einem Rückstand von etwas mehr als vier Zehntelsekunden auf Platz fünf. Nachdem die besten Zeiten am Morgen des zweiten Testtags absolviert wurden, ging es für die Teams später darum, Longruns zu absolvieren, um sich so für die Rennen vorzubereiten. Aber auch die separate Wertung jener Zeiten brachte das bis dahin gültigen Kräfteverhältnis nur wenig durcheinander. Nick Yelloly war Schnellster, dabei allerdings um 1,7 Sekunden langsamer als die Bestmarke vom Vormittag. Bevor die Saison am 10. Mai auf dem Circuit de Catalunya in Barcelona eröffnet wird, stehen den Piloten ab dem heutigen Mittwoch zwei weitere Testfahrten auf eben jener Piste zur Verfügung. Bislang sind sieben Fahrzeuge noch nicht offiziell besetzt.


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F3 EM-Test in Zeltweg

Auch bei den zweiten gemeinsamen Testtagen vor dem Saisonstart der Formel-3-EM waren die VW-Piloten wieder an der Spitze zu finden. von Daniel Geradtz ur eine Woche nachdem die Piloten der Formel-3-Europameisterschaft zum ersten gemeinsamen Kräftemessen auf dem Hungaroring antraten, ging es schon wieder weiter. In der vergangenen Woche standen zwei weitere Testtage in Zeltweg auf dem Programm, bei dem jene Piloten, die mit Aggregaten von Volkswagen ausgestattet waren, wieder an der Spitze mitmischten.

N

Schon im vergangenen Jahr bestätigte man bei den Wolfsburgern gegenüber Formel-Woche, dass man sich für das Rennjahr 2014 neu aufstellen würde. Damals ging man noch nicht ins Detail, war sich aber sicher, dass es einen erheblichen Fortschritt geben würde. Dies wurde bei den Testfahrten erneut bestätigt. Der Erster mit Mercedes-Antrieb war in Österreich Mücke-Pilot Felix Rosenqvist auf Rang sieben. Dabei wurde vor allem er im Winter als Titelfavorit gehandelt, er unterlag 2013 nur knapp Raffaele Marciello.

1. Max Verstappen 2. Tom Blomqvist 3. Antonio Giovinazzi 4. Ed Jones 5. Jake Dennis 6. Jordan King 7. Felix Rosenqvist 8. Antonio Fuoco 9. Mitchell Gilbert 10. Riccardo Agostini 11. Esteban Ocon 12. Gustavo Menezes 13. John Bryant-Meisner 14. Nicholas Latifi 15. Lucas Auer 16. Sean Gelael 17. Roy Nissany 18. Felipe Guimarães 19. Dennis van de Laar 20. Félix Serrallés 21. Michele Beretta 22. Spike Goddard 23. Alexander Toril 24. Sandro Zeller 25. Marco Sørensen 26. Hector Hurst 27. Tatiana Calderón 28. Jules Szymkowiak

Zeltweg Van Amersfoort Carlin Carlin Carlin Carlin Carlin Mücke Prema Fortec Eurointernational Prema Van Amersfoort Fortec Prema Mücke Carlin Mücke Double R Prema West-Tec Eurointernational T-Sport T-Sport Jo Zeller Signature West-Tec Signature Van Amersfoort

1:23,690 1:23,930 1:23,932 1:24,296 1:24,298 1:24,466 1:24,503 1:24,504 1:24,529 1:24,546 1:24,595 1:24,612 1:24,622 1:24,696 1:24,761 1:24,832 1:24,957 1:24,992 1:25,185 1:25,244 1:25,501 1:25,588 1:25,649 1:25,726 1:25,836 1:25,995 1:26,251 1:27,511 Thomas Suer/F3EM

Die erste der beiden Tagesbestzeiten sicherte sich auf der F1-Piste Félix Serrallés mit einer 1:25,244. Serrallés geht in diesem Jahr für das West-Tec-Team an den Start, das seit mehr als 20 Jahren auf der britischen Insel Motorsport betreibt und nun zum ersten Mal in der F3-EM vertreten sein wird. Wie wenig die Bestzeit am Ende allerdings wert war, wurde tags darauf klar: Max Verstappen war um knapp 1,6 Sekunden schneller.

Ergebnisse Testfahrten

Erneut tat sich Renault schwer, den Anschluss an das Mittelfeld zu finden. Tatiana Calderón und Marco Sørensen waren wieder nur am Ende der Zeitenliste zu finden. Sørensen rutschte kurzfristig ins Testprogramm, nachdem Oscar Tunjo nicht zum Zug kam. Rookie Verstappen geht nun mit den ersten Plätzen aus beiden Testveranstaltung in die neue Saison. Davon, sich nun in der Favoritenrolle zu sehen, will der Pilot aus dem Van-AmersfoortTeam aber nichts wissen.

Ist die Kombination Max Verstappen und Volkswagen zu schlagen?

FORMEL-WOCHE 15/2014

Volkswagen bestätigt Fortschritt


Indy Lights: Chaves zieht nach Nachdem sich Gabby Chaves vor zwei Wochen auf dem Straßenkurs von St. Petersburg seinem Kontrahenten Zach Veach geschlagen geben musste, sicherte sich der Andretti-Pilot in Long Beach seinen zweiten Triumph in der Indy Lights Meisterschaft. Dieses Mal ging er zwar nur von der zweiten Position aus ins Rennen, konnte sich aber gleich am Start die Führungsposition sichern und über die gesamte Renndistanz von 45 Runden verteidigen. Nach einer starken Anfangsphase von Chaves legte Veach im mittleren Rennabschnitt zwar noch einmal nach, kam aber nie richtig an seinen Kontrahenten heran. Beide waren sich anschließend sicher, dass der Start der entscheidende Moment war, der den Rennausgang bestimmt hat. Auf dem dritten Rang kam Matthew Brabham ins Ziel, dessen Rennen zwischenzeitlich am seidenen Faden hing. Denn nur mit Glück entging er einem Einschlag in die Begrenzungsmauer. Sein Vater Geoff fuhr vor 30 Jahren das erste Mal in Long Beach aufs Podest. Ein ebensolcher Fahrfehler wurde Alex Baron zum Verhängnis. Lange Zeit lag der Franzose aussichtsreich auf dem vierten Platz, bis er drei Runden vor dem Ende nach einer Unkonzentriertheit gleich zwei Positionen abgeben musste. In der Meisterschaft liegt Veach derweil mit 93 Punkten weiterhin vorne, obwohl er und Chaves bisher die gleichen Platzierungen einfuhren. Nur der beim Saisonauftakt nicht vergebene Zusatzzähler für die Pole-Position – die Qualifikation wurde aufgrund starken Regens abgebrochen – macht bislang den Unterschied. Am übernächsten Wochenende steht die dritte Saisonstation auf dem Programm. Dann fahren die Protagonisten zum ersten Mal in diesem Jahr nicht auf einem Stadtkurs, sondern im Alabama Motorsports Park. DG

24 Renault NEC

FORMEL-WOCHE 15/2014

Nachwuchs

Schweizer nicht zu stoppen Nach dem Saisonauftakt der Formel-Renault-2,0-NEC sind zwei Schweizer an der Spitze der Gesamtwertung. von Daniel Geradtz ür die neunte Saison der Formel-Renault-2,0-NEC haben die Organisatoren ein klares Ziel vorgegeben: „Wir wollen 25 bis 30 regelmäßige Starter haben. Dazu kommt dann noch der ein oder andere, der nur einen Teil der Wochenenden absolviert“, gab Promoter Mick de Haas vor der Saison vor. Schon beim Saisonauftakt in Monza wurde das Ziel erreicht. Nicht weniger als 14 Teams mit insgesamt 32 Piloten standen am vergangenen Wochenende in der Startaufstellung.

F

Die Saison ging für die Rennställe schon knapp zwei Wochen vor dem ersten Rennen los. Zunächst standen vier gemeinsame Testtage in Assen und Hockenheim an, ehe es in Richtung Süden ging. Aber auch dort gab man den Teams Zeit zum Ausprobieren zur Verfügung, sogar mehr als noch in der Vergangenheit. Denn die freien Trainings wurden von 30 Minuten auf 45 Minuten verlängert. Auch in der Qualifikation haben die Fahrer

nun mehr Zeit, die sie auf der Piste verbringen können. Beide Sitzungen, je eine pro Rennlauf, wurden um fünf Minuten auf deren 20 verlängert. Unterm Strich können sich die Fahrer damit also 40 Minuten länger auf die Rennen vorbereiten, die jeweils über eine Distanz von 25 Minuten gehen. Delétraz und Jörg an der Spitze Außerdem neu ist die Liveübertragung der Meisterschaftsläufe auf dem Youtube-Channel der Serie. Bei allen Veranstaltungen, die man zusammen mit der Blancpain Endurance Series absolviert, steht den Fans dieser Service in diesem Jahr zur Verfügung. Das wird im weiteren Saisonverlauf noch die Rennwochenenden in Silverstone, Spa-Francorchamps und auf dem Nürburgring betreffen. Den Auftakt machte freilich das Event im königlichen Park von Monza. Anders als noch in der Vergangenheit wird nun jener Pilot als Meister


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Nach dem Auftakt in Monza stehen vor allem die Schweizer Louis Delétraz und Kevin Jörg aus dem Team von Josef Kaufmann ganz oben auf der Favoritenliste. Delétraz, der bereits Erfahrung in der Serie sammeln konnte, sicherte sich im ersten Zeittraining die Pole-Position Ukyo Sasahara. Der Japaner hatte mit einem Rückstand von 0,005 Sekunden allerdings nur denkbar knapp das Nachsehen. Dass beide durchaus auf Augenhöhe agierten, zeigte sich im Verlauf des Rennens. Sasahara, der beim Start seinen zweiten Platz zunächst abtreten musste, kämpfte sich wieder zurück und pirschte sich an den Führenden heran. Nachdem dem 16-jährigen Delétraz aber kein Fehler unterlief, konnte er sich vorne behaupten und so seinem ersten Triumph in der Nachwuchsmeisterschaft entgegen fahren.

In gleicher Manier kam auch Neuling Kevin Jörg zu seinem Sieg am Sonntag. Er startete ebenfalls von ganz vorne und behielt bis zum Überfahren der Ziellinie die Nase vor der Konkurrenz. Für ein gelungenes Teamergebnis sorgte schließlich der Sieger des Vortags, der genau so wie der Niederländer Steijn Schothorst seine Startposition über die insgesamt 14 Runden lange Renndistanz behaupten konnte. Spektakulärer zweiter Lauf Nachdem die unmittelbare Startphase noch ohne Schwierigkeiten ablief, kam es im Verlauf der ersten Runde zu mehreren Kollisionen, die für drei Piloten das unmittelbare Aus bedeuteten. Unter ihnen war auch Sasahara, der nach einer Kollision in der Variante Ascari aufgeben musste. Bei einem dritten Zwischenfall war das Unheil praktisch vorprogrammiert. Zu sechst fuhr das Mittelfeld am Ende der ersten Runde über die Start-ZielGerade, sodass beim Anbremsen auf die erste Schikane ein Zusammenstoß mehrerer Teilnehmer nicht mehr zu vermeiden war.

2. Lauf in Monza 1. Kevin Jörg (Josef Kaufmann) 2. Louis Delétraz (Josef Kaufmann) 3. Steijn Schothorst (Manor MP) 4. Ben Barnicoat (Fortec) 5. Andrea Pizzitola (Manor MP) 6. Matthew Graham (AV) 7. Seb Morris (Fortec) 8. Gregor Ramsay (KTR) 9. Raoul Owens (Mark Burdett) 10. Josef Zaruba (AV)

F3 Japan: Zwei verschiedene Sieger beim Auftakt in Suzuka Im Rahmen der Super Formula in Suzuka fand auch der Auftakt zur japanischen Formel-3-Meisterschaft teil. Die Siege gingen an Kenta Yamashita und Mitsunori Takabosh, die zwar beide von der Pole-Position aus ins Rennen gingen, aber dies nicht umsetzen konnten. Sie triumphierten im jeweils anderen Lauf, als sie von der schlechteten Position aus starteten. Die Rennläufe waren vor allem in der Anfagsphase von vielen Überholmanövern geprägt. Das zweite Rennen stand gar unter schwierigen Voraussetzungen, da sich Regenwolken am Himmel über der Strecke zeigten. Letztlich blieb es allerdings trocken.

11. Alexander Albon (THA) 12. Josef Záruba (CZE) 13. Levin Amweg (SUI) 14. Matthew Graham (GBR) 15. Leopold Ringbom (FIN) 16. Martin Kodrić (CRO) 17. Roy Geerts (NED) 18. Julio Moreno (ECU) 19. Jules Gounon (FRA) 20. Danyil Pronenko (UKR)

In der Gesamtwertung konnte sich das Führungstrio aus Takamoto Katsuta (19 Punkte), Kenta Yamashita (16) und Takamoto Katsuta (13) nach zwei von zwölf Rennenbereits leicht vom Rest des Feldes absetzen. Der auf Platz vier liegende Nobuharu Matsushita hat einen Rückstand von sieben Zählern auf seinen Vordermann. DG

Ergebnisse 1. Lauf in Monza 1. Louis Delétraz (Josef Kaufmann) 2. Ukyo Sasahara (Euronova) 3. Andrea Pizzitola (Manor MP) 4. Levin Amweg (ART Junior) 5. Steijn Schothorst (Manor MP) 6. Alexander Albon (KTR) 7. Kevin Jörg (Josef Kaufmann) 8. Raoul Owens (Mark Burdett) 9. Ben Barnicoat (Fortec) 10. Gregor Ramsay (KTR) Fahrerwertung 1. Louis Delétraz (SUI) 54 2. Kevin Jörg (SUI) 44 3. Andrea Pizzitola (FRA) 36 4. Stein Schothorst (NED) 36 5. Ben Barnicoat (GBR) 29 6. Raoul Owens (GBR) 28 7. Ukyao Sasahara (JAP) 24 8. Gregor Ramsay (GBR) 23 9. Jakub Dalewski (POL) 20 10. Seb Morris (GBR) 19

F3 Brasilien: Piquet setzt Siegesfahrt fort Nur eine Woche nachdem die brasilianische Formel-3-Meisterschaft ihre Wiedergeburt feierte, ging es für die Akteure in Santa Cruz zur zweiten Saisonstation. Doch trotz gänzlich anderem Wetter, das Wochenende war zu großen Teilen von Regen bestimmt, war es wieder Pedro Piquet, der in beiden Rennläufen nicht zu schlagen war. Schon mit der Pole-Position deutete er an, dass er seine Siegesfahrt fortsetzen könne. Nach vier Rennen liegt er mit der maximalen Punktzahl von 60 Zählern an der Spitze der Gesamtwertung. Der Rückstand des Zweitplatzierten Bruno Etman ist bereits auf 18 Zähler angewachsen. Er lief wie in der Vorwoche je einmal auf dem zweiten und dritten Rang ins Ziel ein. DG

18 18 17 17 17 9 8 8 7 5

FORMEL-WOCHE 15/2014

feststehen, der tatsächlich die besten Resultate im Verlauf des Jahres einfahren konnte. 2013 war es noch möglich, zwei Streichresultate nicht werten zu lassen. Damit ist nun zu jedem Zeitpunkt ein reeller Vergleich der Punktestände möglich.

Nachwuchs


FORMEL-WOCHE 15/2014

News International Formel-E Auch Trulli und Heidfeld im Fahrerpool Inzwischen sind schon 40 Fahrer im Pool der Formel-E-Meisterschaft. Die zehn Rennställe dürfen sich ihre zwei Fahrer natürlich frei wählen, auch abseits des Fahrerpools, aber diese Piloten bekommen eine Testchance im Formel-E-Rennwagen. Ex-GP-Pilot Jarno Trulli ist einer der jüngsten Neuzugänge. Der Italiener hat seine erste Testfahrt bereits absolviert und zeigte sich hinterher begeistert. Auch Nick Heidfeld und Giorgio Pantano dürfen sich auf ihre Ausfahrt im Elektoboliden freuen, genauso wie einige viel versprechende Nachwuchspiloten wie Sam Bird, Adrian Quaife-Hobbs, Jon Lancaster, Dani Clos und Conor Daly. MZ F1-Teilhaber bei Super Aguri Michiel Mol ist seit Jahren Teilhaber im F1Rennstall Force India. Gegenwärtig hält er 15 Prozent des Teams. Doch nun wird er auch eine führende Rolle im Formel-E-Team Super Aguri (Ex-F1-Rennstall) übernehmen. Ob sein Engagement in der Formel-1 davon beeinträchtigt wird, ist ungewiss. Gerüchten zu Folge soll er im Winter versucht haben, einen niederländischen Fahrer wie Giedo van der Garde oder Robin Frijns zu Force India zu holen, ist aber daran gescheitert. Derzeit ist von einer Trennung aber nichts bekannt. MZ Keine Einführungsrunde Der Automobilweltverband FIA hat einige Details zur Formel-E-Meisterschaft bekannt gegeben. Das Wochenende wird folgendermaßen ablaufen: Am Freitag erfolgt ein 60-minütiges Training, am Samstag ein 90-minütiges Qualifying, wobei es vier Gruppen à fünf Fahrzeuge geben wird. Das Rennen wird ohne Einführungsrunde gestartet und maximal 60 Minuten dauern. Punkte werden wie in der Formel-1 verteilt, also 25-18-15-12-10-8-6-4-2-1 für die ersten zehn Fahrer, der Pole-Setter bekommt drei Zusatzpunkte, der Fahrer mit der Schnellsten Rennrunde noch deren zwei. Einem Fahrer stehen für das gesamte Rennwochenende fünf Sätze Reifen zur Verfügung. Getestet werden darf nur im Rahmen der offiziellen Testfahrten. Das Rennen in Rio de Janeiro wird indes nicht stattfinden, stattdessen wird es aber einen Ersatz geben, vielleicht in New York oder Paris. MZ

26 ADAC Formel-Masters 12 Fahrer fix Für die Ende April startende ADAC-Formel-Masters-Saison sind bereits zwölf Fahrer fix. Mücke hat neben Marvin Dienst noch vier weitere Nachwuchspiloten unter Vertrag genommen, den Schweizer Giorgio Maggi und die drei Deutschen Philip Hamprecht, Kim-Luis Schramm und Maximilian Günther. Lotus hat sich die Dienste des Schweizers Ralph Boschung gesichert, bei Neuhauser dockt Mikkel Jensen an, für Schuller werden Nico Menzel und Teamchef-Sprössling Fabian Schiller in die Lenkräder greifen. MZ Formel-Renault-NEC-1,6 Ten Voorde Schnellster Die Formel-Renault-Leiter bekommt 2014 eine breiter aufgestellte unterste Stufe: Die 1,6-Liter-Klassen werden ausgeweitet. In der NECMeisterschaft gab es kürzlich die ersten Testfahrten, Larry ten Voorde fuhr dabei die schnellsten Zeiten. Marcel Lenerz wird 2014 für das Stuart-Team dabei sein, die Scuderia Nordica fährt mit Oliver Sonderstrom, Ralf Aron und Lukas Sundahl. Alle drei werden auch die Nordic-Meisterschaft bestreiten, Sundahl im familieneigenen Rennteam. Dort trifft er auch auf Pontus Fredericsson, der fallweise mit dem Trackstar-Team auch bei NEC-Rennen auftauchen will. Provily startet mit Janneau Esmeijer, Boris Kolff und Max Defourny. MZ

Britische F3 Tricknell mit Gastspiel Die britische Formel-3 richtet sich 2014 wieder national aus. Trotzdem läuft das Feldfüllen bisher sehr schwer an. Das Rennen in Thruxton wird aber stark besetzt sein. Hier geben Alex Lynn und auch Harry Tricknell ein Gastspiel. Tricknell verabschiedete sich eigentlich vom Formel-Sport und fährt 2014 für Jota in der European-Le-Mans-Series, unter anderem neben Filipe Albuquerque. Vollzeit wird Peter Li Zhi Cong für Carlin in der Meisterschaft starten. Der Chinesische Pilot kommt aus dem asiatischen Porsche-Cup. MZ


News International

GP3 Hilmer mit Taranov Der erste Fahrer des deutschen HilmerGP3-Teams steht fest: Ivan Taranov kommt aus Russland und fuhr zuletzt in der britischen Formel-Renault. Bei den Testfahrten war außerdem Nelson Mason aus Kanada für die Mannschaft aus Bayern im Einsatz. Hilmer wird 2014 zum ersten Mal in der GP3 antreten, wo man kurzfristig jenen Platz einnehmen wird, der zwischenzeitlich bereits an Russian Time vergeben wurde. Wie in der GP2 ist man Teil des Force IndiaNachwuchsprogramms, wird dementsprechend in derselben Lackierung am Start sein. MZ

FA1 World Series Ersten zwei Fahrer offiziell Die Neuauflage der Nationenwertung A1GP-Serie unter dem Namen FA1 World Series nimmt Formen an: Mit Nigel Melker und Sebastian Balthasar sind die ersten zwei Fahrer fix. Melker wird die Niederlande vertreten, nachdem er 2013 mit Tech-1 in der WSbR Gesamt-Sechster wurde. Balthasar kommt aus dem deutschen ATS-F3Cup, wo er die Trophy-Wertung gewinnen konnte und in der Gesamtwertung Zehnter wurde. Schon da fuhr er wie in der FA1 World Series für GU Racing. Er vertritt Deutschland. Venezuela soll Gerüchten zu Folge mit Rodolfo Gonzalez mit von der Partie sein. MZ Formel-Masters China Schon sieben Fahrer Die Suche nach Rennsport-Talenten aus Asien geht weiter. Auch in diesem Jahr findet wieder die FormelMasters-China-Saison statt. Sieben Fahrer stehen für verschiedene Teams bereits unter Vertrag. Das chinesische KCMG-Team, das auch in der Super-Formula-Serie an den Start geht, fährt der Neuseeländer James Munro und der Südafrikaner Matthew Swanepoel. Meritus sicherte sich die Dienste von Andersen Martono und Mandla Mdakane. MZ

Formel-Renault-Eurocup Bonifacio Test-Schnellster Die meisten Renault-Serien haben sind in die Saison gestartet. Im Formel-Renault-2,0-Eurocup ist das noch nicht so. In Jerez wurde jüngst aber getestet, der erfahrene Bruno Bonifacio brannte dabei im Wagen von Prema Power die Bestzeit in den Asphalt. Noch sind aber auchnoch elf Plätze frei. ART holt den Südafrikaner Callan O’Keeffe ins Team, der durch das Juniorenprogramm des F1-Teams Lotus gefördert wird. Alex Albon und Gregor Ramsay werden ebenfalls von Lotus gefördert und für das KTR-Team starten. MZ Top-10 der Jerez-Testfahrten: 1. Bruno Bonifacio (Prema Power) 1:39,708 2. Kevin Jörg (Josef Kaufmann) 1:39,715 3. Anthoine Hubert (Tech-1) 1:39,849 4. Matevos Isaakyan (JD) 1:40,026 5. Alexander Albon (KTR) 1:40,044 6. Matt Parry (Fortec) 1:40,093 7. Dennis Olsen (Prema Power) 1:40,095 8. Steijn Schothorst (Manor MP) 1:40,099 9. Andrea Pizzitola (Manor MP) 1:40,114 10. George Russell (Koiranen) 1:40,123

FORMEL-WOCHE 15/2014

Sam Bloxham/GP3

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Impressum Herausgeber: Daniel Geradtz Chefredakteur: Michael Zeitler Redaktion: Johannes Mittermeier Rebecca Friese Layout: Daniel Geradtz Michael Zeitler


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