Formel-Woche 17/2014

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2014

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30. April

VOR DEM INDY 500

Chris Jones

Spannung im IndyCar-Titelkampf

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Kampf gegen den Hungerwahn in der F1 So sollen Kollisionen technisch vermieden


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Die Schweizerin Simona de Silvestro hatte am vergangenen Wochenende erstmals die Chance, einen Formel1-Boliden bewegen zu dürfen. Seit dem Beginn dieser Saison ist sie offizielles Mitglied im Sauber-Team und könnte dort auf eine mögliche Laufbahn in der Königsklasse vorbereitet werden. De Silvestro absolvierte an zwei Tagen mehr als 300 Runden auf der Ferrari-Strecke in Fiorano. Um dem Reglement genüge zu tun, fuhr sie in einem zwei Jahre alten Boliden, der darüber hinaus von Pirelli mit besonderen Reifen ausgestattet wurde, damit Sauber keine Erkenntnisse aus dem Test ziehen konnte. Weil de Silvestro eigene Sponsoren mitbrachte, war das Fahrzeug in einer ungewohnten blau-grünen Farbe lackiert. In dieser Ausgabe von Formel-Woche steht das SauberTeam im Fokus. Wir gehen der Frage nach, warum man sich derzeit in einer Formkrise befindet und nehmen außerdem Adrian Sutils Vorschlag auf, der eine Anhebung des Mindestgewichts für Fahrer und Fahrzeug fordert. Auch die internationalen Serien spielen dieses Mal eine wichtige Rolle. Natürlich werfen wir ebenso einen Blick auf die neue FA1 World Series, die am Wochenende in ihre erste Rennsaison gestartet ist. Daniel Geradtz Herausgeber Formel-Woche

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De Silvestro durfte ran

Sauber

FORMEL-WOCHE 17/2014

Inhalt

Ein gewichtiges Problem?

Formel-1 Ein gewichtiges Problem?

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Die Schwergewichte des GP-Sports

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Anschluss durch Leichtigkeit?

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Block: Die Tochter ist nicht schuld

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Kollisionsvermeidung

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News

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Formel-Renault Heiße Kämpfe im Red-Bull-Lager

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Pflichtprogramm erfüllt

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Formel-3 Cup Pommer siegt bei Rückkehr

Simona de Silvestro fuhr ihren ersten F1-Test

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Inhalt

Vorschau Silverstone

6 In Fangios Schatten erster Ferrari-Sieger Fotos: Ferrari

Vor wenigen Tagen ist José-Froilán Gonzalez im Alter von 90 Jahren gestorben. Wir blicken zurück auf die Karriere des ersten Formel-1-Siegers für Ferrari von Michael Zeitler Es ist schon erstaunlich: Beinahe jeder F1-Fahrer will mal für das FerrariTeam GP-Rennen bestreiten. Ferrari, das ist ein Synonym für Mythos, für Legende, für Tradition, für Rennsportgeschichte. Ferrari, das ist aber auch das erfolgreichste F1-Team, jeder will zur Geschichte dieses geschichtsträchtigen F1-Rennstalls gehören. Aber keiner erinnert sich mehr an den Fahrer, der für Ferrari den ersten Sieg in der Fahrermeisterschaft holte: José-Froilán Gonzalez 1951 auf dem ehemaligen Militärflughafen in Silverstone.

José-Froilán Gonzalez gewann insgesamt sechs GP-Rennen, viele davon auch außerhalb der Fahrermeisterschaft. Sechs Siege zeigen: Hier war ein begabter Rennfahrer am Werk. Heute würde man Gonzalez wohl kaum mehr als einen Rennfahrer identifizieren: Er brachte 125 Kilogramm Kampfgewicht mit. Aber kein Übergewicht, sondern pure Muskelkraft. Wer über ihn gespottet hat, der hätte nur

meister und vor allem eine Legende wurde. Gonzalez gewann das erste Rennen in der Fahrermeisterschaft für Ferrari – aber gegen die fünf Titel von Fangio ist das nichts.

Der große Fangio

Beide waren Konkurrenten, aber noch viel mehr Freunde. Ohne Fangio wäre Gonzalez nicht so weit gekommen. Immer wieder griff ihm Fangio unter die Arme. Das vor allem in finanzieller Hinsicht, denn Gonzalez kam trotz einiger nationalen Erfolgen nicht auf die Beine. Und das obwohl schon sein Onkel Julio Perez einer der besten Rennfahrer seines Landes war und für Chevrolet einige Langstreckenrennen bestritt.

Ferrari kehrt am Wochenende an die Stätte dieses historischen Ortes zurück. Dann sollen Fernando Alonso und Felipe Massa in Gonzalez’ Siegesspuren folgen. Gonzalez begleitet sein ehemaliges Team vom Himmel aus – denn vor einigen Tagen ist er im Alter von 90 Jahren für immer eingeschlafen. Er war seit Jahren nicht mehr im besten Zustand, musste 2011 auch die Demofahrt in seinem Sieger-Ferrari zum 60. Jubiläum seines Triumphes absagen. Stattdessen fuhr Alonso damit – und gewann später den Großbritannien GP im 2011er Wagen. Nun verstarb Gonzalez an einer Erkrankung der Atemwege in Buenos Aires.

Die Rennkarriere von Gonzalez wurde aber noch von einem weiteren GP-Star mitbestimmt: Achille Varzi. Er war vor allem in den 30er Jahren ein Star, kehrte aber auch nach dem Zeiten Weltkrieg wieder in den Rennzirkus zurück. Dabei startete er auch in der argentinischen Temporada-Serie, die im europäischen Sommer ausgetragen wurde und daher einige Fahrer aus Europa anlockte. Varzi war überrascht vom Niveau der nationalen Fahrer und wollte sie nach Europa mitbringen. So entstand ein guter Kontakt von Varzi mit Gonzalez. Auch der argentinische Automobilverband professionalisierte das Projekt Motorsport. Man kaufte sich zwei

mal mit ihm schwimmen gehen müssen: Denn in dieser Disziplin gehörte er zu den besten in Argentinien. Zu den besten Rennfahrern sowieso. Seine Kraft war in jener Zeit noch wichtig, die GP-Monster schwerer zu bewegen. Doch Gonzalez stand auch immer wieder im Schatten von JuanManuel Fangio, seinem argentinischen Landsmann, der fünf Mal Welt-

7 GP-Rennwagen von Maserati. Durch die Kontakte mit Varzi durfte man die Rennwagen aus einer Niederlassung von Varzi aus bei europäischen GP-Rennen einsetzen: Die Scuderia Varzi war geboren. Technischer Leiter wurde Varzis ehemaliger Mechaniker Amedeo Bignami. Gonzalez gab mit einem der Maserati beim Monaco GP sein Debüt in der Fahrermeisterschaft, wurde aber in den Massencrash in der Hafenschikane verwickelt. Auch bei Ferrari im Schatten Gonzalez wollte später die Unterstützung, die er von Fangio und Varzi erhalten hatte, zurückgeben. 2005 kümmerte er sich um seinen Landsmann Juan Cruz Alvarez, der es bis in

Vorschau Silverstone die GP2 schaffte, aber nur in den Rennen von Spa-Francorchamps punktete und danach nicht mehr viel von sich hören ließ. Gonzalez stand allerdings nicht nur im Schatten von Fangio. Auch bei Ferrari war er nicht die Nummer eins, musste im Gegensatz zu seinen Teamkollegen Alberto Ascari und Luigi Villoresi mit einem älteren Ferrari 375 an den Start gehen. Gonzalez kümmerte das nicht: Er war froh, überhaupt für Ferrari antreten zu dürfen, denn er begann die Saison mit einem privat eingesetzten Talbot Lago. Und so schlecht war der Ferrari ja nicht, wie der Premierensieg 1951 zeigte. Das Rennen war ein Kampf Gonzalez gegen Fangio.

Zur Ausgabe

Das beste Gonzalez-Jahr war 1954: Wieder gewann er mit Ferrari in Silverstone den Großbritannien GP. Dabei war der Argentinier gerade erst wieder von Maserati zur Scuderia Ferrari zurückgekehrt. Er schloss die F1Saison als Vizemeister ab und gewann gemeinsam mit Maurice Trintignant das 24-Stundenrennen von Le Mans. Aber das Jahr endete bitter: Mit einem schweren Trainingsunfall bei der RAC Tourist Trophy. Bei diesem Crash zog er sich mehrere Wirbelstauchungen und einen Schulterbruch zu. Von da an hatte Gonzalez angeblich zu viel Respekt vor dem Rennsport, er tauchte in der Formel-1 nur noch sporadisch auf, fuhr vor allem noch nationale Rennen, zog sich dann aber 1960 ganz vom aktiven Motorsport zurück.

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F1 Statistik

Starts: 26 Siege: 2 Siegquote: 7,69 % Start-Ziel-Siege: 1 Podestplätze: 15 WM-Punkte: 77,643 Pole-Positions: 3 Schnellste Rennrunden: 6 Beste WM-Platzierung: 2. (1954) Führungskilometer: 1.634

Zum ersten Ferrari-Sieg Der erste war Nuvolari Die heutigen F1-Statistiken vergessen ein halbes Jahrhundert GP-Sport. Erst 1950 wurden einige GP-Rennen zu einer Meisterschaft zusammengefasst, die sich heute F1-Weltmeisterschaft nennt. Der Rest fand wie alle anderen davor als freie GP-Rennen, als Einzelevents statt. Heute gibt es keine Nicht-WM-Rennen mehr. In den F1-Statistiken wird JoséFroilán Gonzalez’ Sieg 1951 in Silverstone als der erste Ferrari-Sieg geführt. Aber de facto gab es schon Ende der 40er Jahre die ersten GP-Siege eines Ferrari-Modells. Und den ersten Ferrari-GP-Sieg überhaupt gab es schon viel früher: 1933 beim Tunesien Grand Prix. Damals baute Ferrari selbst noch keine Rennwagen, sondern setzte die Boliden von Alfa Romeo ein. Ferrari operierte damals als Alfa-Romeo-Werksteam. Hintergrund war, dass Alfa Romeo finanziell arg in Schieflage geriet. Die Rennsportabteilung wurde ausgelagert – und von Enzo Ferraris Rennstall geleitet. Das Modell wurde erfolgreich, Ferrari blieb bis zum Zweiten Weltkrieg der Werksrennstall von Alfa Romeo und feierte schon in dieser Zeit viele Siege. Den ersten also in Tunesien 1933 – mit dem legendären Tazio Nuvolari am Steuer, dem vielleicht sogar besten GPFahrer, den es je gab. Der Italiener setzte sich damals allerdings nur denkbar knapp gegen seinen Teamkollegen Baconin Bozacchini durch: Mit nur 0,2 Sekunden! Das Foto-Finish war gewollt: Nuvolari führte ab Runde zwei das Rennen an, Bozacchini war zwar nie weit weg – griff aber nie an. Die Wetterbedingungen wurden ab Runde 25 kriminell, wegen eines kräftigen Gewittersturms. MZ

Mehr zum Thema

Ausgabe 04/2013: Ein Porträt über den ersten Ferrari-Sieger José-Froilán Gonzalez

Echter Gegner für Power?

IndyCar Echter Gegner für Power?

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News

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FA1 World Series Nationencup neu aufgelegt

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Neue Chance für Bortolotti?

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Balthasar auf Hülkenbergs Spuren?

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Nachwuchs Formel-Masters, Formel-4

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Bret Kelley

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4 Ein gewichtiges Problem?

Sauber

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Gewichtsproblem in der F1

Absichtliches Dehydrieren, um Gewicht zu verlieren, Krankenhausaufenthalte – der Magerwahn in der Formel-1 ist angekommen. von Michael Zeitler as sportlich vorteilhaft wäre, ist oft nicht medizinisch ratsam. Deswegen sind Doping- oder Aufputschmittel auch verboten. Doch wo ist die Grenze? Am Rande des Malaysia GP ist durchgesickert, dass einige Fahrer absichtlich Dehydrieren, damit sie ihr Körpergewicht reduzieren können! Dagegen gibt es natürlich kein Verbot, aber medizinisch ratsam kann das keinesfalls vorteilhaft sein. Dehydratation kann zu einer Exikkose, also zum Austrocknen des Körpers führen. Das beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit massiv und birgt Gefahren.

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Sauber-Pilot Adrian Sutil schlägt eine Änderung der Gewichtsregel vor

Der Body-Mass-Index (BMI) setzt Körpergröße und -gewicht in ein Verhältnis. Berechnet wird er, indem die Größe durch das quadrierte Gewicht dividiert wird. Ein BMI zwischen 18,5 und 25,0 gilt als normalgewichtig. Esteban Gutiérrez Daniil Kvyat Max Chilton Pastor Maldonado Sergio Pérez Marcus Ericsson Daniel Ricciardo Nico Rosberg Jean-Eric Vergne Jenson Button Jules Bianchi Felipe Massa Kamui Kobayashi Lewis Hamilton Fernando Alonso Romain Grosjean Adrian Sutil Kevin Magnussen Nico Hülkenberg Kimi Räikkönen Valtteri Bottas Sebastian Vettel

Größe Gewicht BMI 1,80m 61kg 18,8 1,81m 64kg 19,5 1,82m 65kg 19,6 1,73m 63kg 21,0 1,73m 63kg 21,0 1,80m 68kg 21,0 1,80m 68kg 21,0 1,78m 67kg 21,1 1,82m 70kg 21,1 1,82m 71kg 21,4 1,79m 69kg 21,5 1,66m 60kg 21,8 1,70m 63kg 21,8 1,74m 66kg 21,8 1,71m 64kg 21,9 1,80m 71kg 21,9 1,83m 75kg 22,4 1,74m 68kg 22,5 1,84m 77kg 22,7 1,75m 71kg 23,2 1,73m 70kg 23,4 1,75m 74kg 24,2

Dass sich ein paar F1-Fahrer dafür ausgerechnet den Malaysia GP ausgesucht haben, ist kein Zufall: Hier sind die Temperaturen bei extremer Luftfeuchtigkeit sehr hoch, die Fahrer verlieren während der Rennen das eine oder andere Kilogramm durch Flüssigkeitsverlust. Normalerweise versuchen die F1-Piloten den Wasserhaushalt durch viel Trinken aufrecht zu erhalten. Mehr als einen halben Liter Flüssigkeit (Wasser mit Mineralstoffen) nehmen die Fahrer für gewöhnlich aber nicht mit. Es kursieren Gerüchte, wonach bei Sauber die F1-Piloten ohne Trinkflasche ausrücken. Die neuen Antriebseinheiten sind schwer. Zwar wurde das Mindestgewicht der F1-Rennwagen von 642 auf 701 Kilogramm angehoben (nächstes Jahr 710 kg), trotzdem soll es noch Teams wie Ferrari, Sauber und Caterham geben, deren Boliden über dem Gewichtslimit liegen. Das schlägt auf die Performance. Daher liegt es auf der Hand, dass leichte Fahrer im Vorteil sind. Ein zehn Kilogramm schwerer Pilot hat je nach Strecke einen Nachteil von mehreren Zehntelsekunden pro Runde, das summiert sich im Rennverlauf erheblich. In den letzten Jahren lag das Gewicht der Rennwagen deutlich unter dem Mindestmaß, so dass noch viel Spielraum für Ballastgewichte vorhanden war. Doch selbst da sind leichtere Fahrer noch im Vorteil, weil bei ihnen das Gewicht vorteilhafter verteilt werden kann. Natürlich kann man sagen: Kleinere Menschen werden auch nie Basketballprofis, aber die Formel-1 ist an einer gefährlichen Stelle angekommen. Jean-Eric Vergne gestand, zwischen den Rennen in Australien und Malaysia aus Schwächegründen zur Behandlung in einem Krankenhaus gewesen zu sein. Es gibt durchaus Möglichkeiten, dem Magerwahn in der Formel-1 entgegenzutreten. Adrian Sutil hat beispielsweise vorgeschlagen, ein Mindestgewicht für Fahrer samt Sitz einzuführen.


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Ferrari

Heute würden José Froilán Gonzalez und Giuseppe Campari mit ihren über 100 Kilogramm keine GP-Fahrer mehr werden. Campari müsste ja auf seinen Wein verzichten. von Michael Zeitler s wird natürlich nirgends eine Statistik der schwersten GPFahrer aller Zeiten geführt. Wer weiß schon, ob diese beiden Herren Rekordhalter sind, aber die Zahlen sind trotzdem beachtlich: José Froilán Gonzalez, 1951 beim Großbritannien GP der erste Sieger für Ferrari in der WM, brachte ein Kampfgewicht von 125 Kilogramm auf die Waage. Auch Giuseppe Campari wog über 100kg.

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Heute müssen F1-Fahrer hungern, früher krähte da noch kein Hahn danach. Das lag an zwei Gründen: Erstens war die Professionalität unter den Rennfahrern noch nicht ansatzweise so hoch wie heute, Parameter wie das Gewicht spielten noch keine zentrale Rolle. Zweitens – und das Argument ist schon viel entscheidender – brauchte man in den 1930er bis 50er Jahren, in dieser Epoche waren Gonzalez und Campari aktiv, wesentlich mehr Muskelkraft, um die kraftvollen Rennwagen zu bändigen. Der Stand der Technik war noch längst nicht so weit, der Begriff der Servolenkung fand bis dato weder im GPSport, noch im Duden Einzug. Man darf sich Fahrer wie Gonzalez und Campari also nicht als Männer mit Bierbauch vorstellen. Muskeln sind nun mal schwerer als Fett und

wer an der Sportlichkeit von Gonzalez zweifelt, der hätte mit dem Argentinier nur mal schwimmen gehen müssen. Dort machte ihm in ganz Argentinien keiner was nach, er gehörte zu den besten Schwimmern in jener Zeit. Trotz Gewicht erfolgreich

Frankreich GP 1933. Und es gab noch eine Besonderheit von Campari: Er sang während der Rennen – um seine Stimme zu trainieren, schließlich wollte er Opernsänger werden. Die Saison 1933 sollte seine letzte sein – leider wurde sie das auch, weil er beim Monza GP tödlich verunglückt.

Bei Campari lag der Fall vielleicht etwas anders. Er war Gourmet, wohl der beste rennfahrende Koch aller Zeiten. Und er war auch dem guten Tropfen nie abgeneigt. Geschichten sind überliefert, wonach der Italiener auch während der Rennen nicht ganz nüchtern gewesen sein soll. Aber dem Erfolg tat das keinen Abbruch: Er gewann mit Alfa Romeo unter anderem den Frankreich GP 1924, den Italien GP 1931 und nochmal den

Natürlich war das Gewicht auch damals nicht ganz außer Acht zu lassen. Von der Targa Florio von 1932, einem berühmt berüchtigtem Rennen durch unbefestigte Gebirgsstraßen Siziliens, wurde folgende Anekdote überliefert: Italiens Rennstar Tazio Nuvolari packte mit Paride Mambelli einen erst 13-jährigen Mechaniker-Lehrling als Beifahrer, der damals noch vorgeschrieben war, ins Auto, weil er einen möglichst leichten Beifahrer wollte.

Fahrer mit Handicap Heute achten die F1-Piloten auf jedes Kilogramm Übergewicht, dabei gab es schon F1-Piloten mit ganz anderen Problemen: Lotus-Pilot Alan Stacey hatte von Geburt an ein verkürztes Bein, sein linker Unterschenkel wurde durch eine Prothese ersetzt, er konnte nur durch einen motorradähnlichen Gaszug fahren. 1960 beim Belgien GP verunglückte er tödlich, nachdem ein Vogel gegen seinen Kopf schlug. Auch Archie Scott-Brown, der beim britischen GP 1957 in einem Connaught fuhr hatte eine Berhinderung am rechten Arm, sowie an den Füßen und Beinen, so dass er in den meisten Ländern keine Startgenehmigung erhielt. Jean Behra, ein Ferrari-Star der 50er Jahre, hatte nur ein Ohr. MZ

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Die Schwergewichte des GP-Sports


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Sauber

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Gewichtsproblem in der F1

Anschluss durch Leichtigkeit? Beim Europaauftakt in Barcelona wird Sauber mit einem leichteren Chassis antreten und hofft so, die Lücke zu den Punkterennen zu schließen.

von Daniel Geradtz Im schweizerischen Sauber Team läuft es derzeit alles andere als rund. Adrian Sutil und Esteban Gutiérrez haben noch keine Zähler eingefahren, die Probleme lauern allerorts. Von acht möglichen Zielankünften erreichten die beiden Piloten nur drei, Sutil absolvierte lediglich in Australien die gesamte Renndistanz. Nur in Bahrain, als Gutiérrez von Pastor Maldonado auf die Hörner genommen wurde und Adrian Sutil mit Max Chilton kollidierte, lag der Ausfall nicht an technischen Gebrechen. Dabei startete der Deutsche zuversichtlich in das vergangene Rennwochenende in China. „Bei den Testfahrten konnten wir einen kleinen Fortschritt machen. Trotzdem sind wir noch viel zu langsam. Aber es wird besser werden“, wagte er gleichzeitig einen Blick voraus. Denn ab dem kommenden Rennen in Spanien wird ein neues Chassis zum Einsatz kommen, das wesentlich leichter sein soll, als das bisherige. Das Gewicht war nämlich eines der Probleme der ersten Rennen. Das Gesamtpaket aus Fahrer, Chassis und Motor war bisher zu schwer, was sich unweigerlich auf die Leistungsfähigkeit niederschlägt.

Im Durchschnitt spricht man von drei bis vier Zehntelsekunden, die so pro Runde auf der Strecke bleiben. Es ist von rund 20 Kilogramm die Rede, die derzeit Sutil über dem Mindesgewicht von 691 Kilogramm liegen soll. Der Deutsche ist einer der Größten im Teilnehmerfeld und ist somit von Natur aus benachteiligt. Raum, sein Gewicht zu reduzieren, bleibt Sutil keiner. Er sei am Limit, sagt er und appelliert, den Gewichtspassus im nächstjährigen Reglement neu zu definieren. Aber selbst sein Teamkollege Esteban Gutiérrez, der laut offiziellen Angaben 14 Kilo weniger auf die Waage bringt, bleibt insgesamt noch über dem derzeit festgelegten unteren Grenzwert. Kombination Fahrer, Motor und Chassis Es ist bei weitem nicht das Gewicht alleine, das Sauber zurückwirft. Auch dem Ferrari-Triebwerk wird ein Leistungsnachteil gegenüber dem Aggregat von Mercedes nachgesagt. Darüber hinaus soll dieses auch schwerer sein als jenes der Konkurrenz. Die Nachteile summieren sich auf ungünstige Art und Weise. „Es ist die

Antriebseinheit, das Gewicht sowie ich selber an der einen oder anderen Stelle“, stellt Sutil die Schwächen des Pakets heraus. Schon im letzten Jahr war die erste Saisonhälfte für Sauber schwierig. Erst zum Ende der Europa-Saison kam Nico Hülkenberg in Fahrt. Der vierte Platz, den er beim Rennen in Südkorea verteidigte, war dabei die beste Leistung des gesamten Jahres. Gutiérrez tat sich bei seiner ersten Saison in der Königsklasse schwer. Er schaffte es nur in Japan einmal unter die ersten zehn, ansonsten blieb er ohne Zähler. „Wir müssen konzentriert weiter arbeiten und uns darauf fokussieren, das Maximum aus unserem Entwicklungspaket für das Rennen in Barcelona herauszuholen“, gibt Teamchefin Monisha Kaltenborn vor dem zu erwartenden Chasiswechsel als Richtung vor. Dort wird sich zeigen, ob die Entwicklungen Früchte tragen. Eines ist jedenfalls sicher. Es ist alles andere als einfach, den Rückstand aufzuholen, denn die Konkurrenz wird gewiss nicht schlafen und selbst stets Neuerungen bringen.


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Gewichtsproblem in der F1

Was ist mit Sebastian Vettel los? Der viermalige Weltmeister wurde zum zweiten Mal in Folge von seinem neuen Teamkollegen Daniel Ricciardo geschlagen. Beide Male musste er sogar per Stallorder Platz machen. In einem halben Rennen holte Ricciardo mehr als 20 Sekunden Vorsprung auf Vettel heraus – so hohe Schlappen hat es für Vettel nur zwei Mal gegeben, wie „Speedweek“ errechnet hat: Beim Türkei GP 2007 fehlten ihm auf seinen Teamkollegen Vitantonio Liuzzi 35,3 Sekunden, in Deutschland 2011 auf Mark Webber 38,1 Sekunden. Bereits in der letzten Ausgabe haben wir erklärt, dass die VettelPerformance hauptsächlich daran liegt, dass der Fahrstil des Deutschen noch nicht perfekt mit den neuen Turbomotoren harmoniert – ganz im Gegenteil zu den vergangenen Jahren, als kein Fahrer besser mit den angeblasenen Diffusoren umgehen konnte als Vettel. Doch das reicht manchen noch nicht. Inzwischen gibt es eine ganze Sammlung an Erklärungsursachen. Viele vergleichen die Situation von Vettel bereits mit der von Fernando Alonso 2007, als er als Doppelweltmeister bei McLaren von Rookie Lewis Hamilton geschlagen wurde. Keine Frage: Ricciardo ist stark, er wird vom Team im Zweifelsfall auch nicht zurückgepfiffen, wie das noch bei Mark Webber den Anschein hatte. Beim Spanien GP bekommt Vettel nun ein neues Chassis. Das ist in solchen Fällen durchaus normal, vielleicht liegt eine Beschädigung zugrunde. Auf jeden Fall bietet ein neues Chassis auch einen psychologischen Vorteil. Gerade da soll es aber bei Vettel hapern: Ist er etwa wegen der Geburt seiner Tochter im Winter langsamer geworden? Ich halte das aus zwei Gründen für Blödsinn: Es hat schon in der Vergangenheit viele Fahrer gegeben, die trotz größerer familiärer Verantwortung noch Sieger, Weltmeister oder wie Michael Schumacher zum erfolgreichsten Fahrer aller Zeiten wurden. Michael Zeitler

Gegen Daniel Ricciardo hat Sebastia derzeit das Nachsehen. ©Red Bull n Vettel Content Pool

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Die Tochter ist nicht schuld


8 Hinzu kommt oftmals die schwere Sicht. Äußere Einflüsse wie Dunkelheit oder nur geringe Sichtweite aufgrund von Regen oder haben nämlich auf die Funktionsweise des Collision Avoidance System keine Auswirkung. „Das heißt, dass die Fahrer immer wissen, was hinter ihnen passiert. Das ist ein großer Vorteil vor allem im Regen oder in der Nacht“, weiß Klaus Böttcher von Bosch Motorsport.

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Kollisionsvermeidung

Der Weg zu mehr Sicherheit

Mittels der Sensoren können so bis zu 32 sich bewegende Objekte auf einer Distanz von 250 Metern erfasst werden. Auf dem Bildschirm werden diese zur besseren Erkenntlichkeit mit farbigen Elementen dargestellt. Auch hier erhält der Pilot bereits vor ab einige Informationen. Mit der Kennzeichnung gibt das System an, wie schnell sich ein Objekt nähert. Dieses reicht von einer grünen Markierung im langsamsten Fall bis zu einer roten, wenn ein LMP1-Prototyp beispielsweise schnell aufholt. Die Berechnungen erfolgen anhand der Radarstrahlen, die mit einer Frequenz von zehn Hertz ausgesendet werden.

Ein System,d as Bosch in Zusammenarbeit mit Pratt & Miller Engineering entwickelt hat und seit 2013 im Einsatz ist, soll KollisiZusätzliche Skalen am Rand des Disonen im Motorsport vorbeugen. von Daniel Geradtz Man kennt es bereits aus modernen Straßenfahrzeugen. Der Fahrer ist längst nicht mehr alleine. Seit Jahren wird er von Computersystemen unterstützt, die Gefahren erkennen, mitdenken und gegebenenfalls eingreifen. Ob beim Einparken oder im fließenden Verkehr. Das System macht sich bemerkbar, sobald Situationen aus dem Ruder zu laufen drohen. Auch im Motorsport erhielt im vergangenen Jahr ein System Einzug, das vom Grundgedanken her bereits auf der Straße zu finden ist. Bosch entwickelte zusammen mit dem USamerikanischen Unternehmen Pratt & Miller Engineering, ein Kollisionsvermeidungssystem. Doch während solche Systeme im Straßenverkehr vor allem dazu dienen, Auffahrunfälle zu vermeiden, ist es im Rennwagen eher ein erweiterter Rückspiegel, der den

Fahrern einen Blick auf den Bereich hinter dem Fahrzeug ermöglicht. Zum Einsatz kommt die Technik nämlich derzeit im WEC-Werksteam von Corvette. Im Cockpit der GT-Boliden ist ein Monitor installiert, der ohnehin bereits als Rückspiegel funktionierte. Die Verwendung von Kameras kommt schon seit mehreren Jahren zum Einsatz und wurde von weiteren Herstellern übernommen. Kamera und Sensoren geben Aufschluss Mittels zusätzlicher Sensoren kann dem Piloten signalisiert werden, wenn sich ein Gegner von hinten nähert. Das ist vor allem im Langstreckensport von Vorteil. Denn hier gibt es aufgrund der verschiedenen Klassen viele Überholmanöver mit großen Geschwindigkeitsunterschieden.

plays geben schließlich Auskunft darüber, wie groß die verbleibende Distanz zum Hintermann ist. Verschwindet ein Fahrzeug aus dem Sichtfeld, deutet das System dies als Überholvorgang an uns signalisiert dem Piloten, auf welcher Seite er mit einem Gegner zu rechnen hat. System bereits prämiert Bei der Motorsport World Expo im vergangenen November wurde die Entwicklung bereits mit einem Innovationspreis ausgezeichnet. In der Kategorie „Technology of the Year 2013“ erhielt man den Preis, weil die Jury den Zugewinn an Sicherheit herausstellte. Durch das System werde das Sichtfeld der Fahrer nicht nur erweitert, sondern es wird auch die Aufmerksamkeit auf das, was vor dem Fahrzeug passiert, gesteigert. Da inzwischen ein kurzer Blick auf das System genügt und der Fahrer sich nicht erst im Rückspiegel orientieren muss,


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Ist ein solches Sytsem in der F1 sinnvoll? Immer mehr wird sich das Kollisionsvermeidungssystem im Motorsport etablieren, vor allem im GT-Sport. In der Formel-1 wäre es nur bedingt anwendbar. Dort fehlt vor allem der Platz, um einen Monitor anzubringen, auf dem die Sicht nach hinten in ausreichender Größe dargestellt werden kann. Man müsste in diesem Fall eine stark vereinfachte Form verwenden. Entweder mittels Leuchtdioden auf dem Lenkrad oder akustischer Signale, die den Piloten über Funk vermittelt werden.

Produktvideo CV Everything Racing Der Gegner nähert sich seinem Vordermann

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Lange Zeit taten sich die Regelhüter schwer damit, Kamerasysteme als Rückspiegel zu akzeptieren. Immer wieder stand die Frage im Raum, was passieren würde, wenn diese in Folge einer Kollision beschädigt oder aus technischen Gründen ausfallen würden. An dieser Stelle ist das System von Bosch und Pratt & Miller doppelt abgesichert. Sollte tatsächlich die Kamera ausfallen, so könnte immer noch der Radarsensor die näher kommenden Fahrzeuge erfassen. Dies würde dann schließlich in einer schematisch vereinfachten Darstellung auf dem System angezeigt.

Aus zweierlei Gründen ist das System in der Königsklasse allerdings nicht direkt erforderlich. Zum einen hat der Fahrer einen wesentlich besseren Überblick über das Auto. Er sitzt praktisch genau zwischen den Rückspiegeln zur rechten beziehungsweise linken Seite. Es Der Pfeil signalisiert, dass der Hinterherfahrende überholt reicht ein kurzes Neigen des Kopfes, um den besten Blick einigen Jahren setzt der Motorsportnach hinten zu haben. Die Rückspie- weltverband zusätzlich auf Mitteilungel sind nicht wie die Kamera gerade gen, die direkt im Cockpit angezeigt nach hinten angeordnet, sondern so, werden. dass ein ausgeschertes Fahrzeug weiterhin verfolgt werden kann. Interessant könnte ein solches System allerdings dann werden, wenn Zum anderen ist das System in ech- die Daten aufgezeichnet werden, um ten Zweikämpfen nicht das Mittel der Unfälle und Kollisionen später besser Wahl. Denn es geht es vielmehr dar- analysieren und auswerten zu könum, bei großen Geschwindigkeitsun- nen. Doch das ist bereits seit Jahren terschieden, wie sie beispielsweise in aufgrund der Telemetrie- und GPSder Langstrecken-WM vorherrschen, Daten möglich. Hier fordert die FIA dem vorausfahrenden Fahrzeug ein nach Zwischenfällen regelmäßig die Verständnis des Geschwindigkeits- Messwerte an, um gegebenenfalls unterschieds zu vermitteln. Da in abweichendes Fahrverhalten, das zu der Formel-1 alle Fahrzeuge bis auf einer Kollision führte, aufdecken zu einen geringen Unterschiede gleich können. Auch Kritiker, die die Meischnell sind, entfällt dieser Nutzen. nung vertreten, dass die Technik nicht Soll ein Fahrzeug zum Überrunden den Fahrer dominieren dürfe, sehen Platz machen, wird dies ausreichend an dieser Stelle wieder einen Umdurch blaue Flaggen signalisiert. Seit bruch im Motorsport. Produktvideo CV Everything Racing

konnte die so genannte „Eye-OnRoad-Time“ verlängert werden.

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LAT

News FORMEL-WOCHE 17/2014

Bob Bell, einer der Technikchefs von Mercedes, hat das Mercedes-Werksteam verlassen. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass sich die Arbeitsfelder zwischen Bell und dem Neuzugang Paddy Lowe zu sehr überschnitten haben, woraufhin die personelle Entscheidung getroffen wurde. Mercedes beschäftigt eine ganze Reihe von ehemaligen Technikchefs, doch nun setzt der Rennstall Gerüchten zu Folge offenbar wieder auf eine Verschlankung der Mannschaft. Nach der Übernahme des Brawn-Teams vor der Saison 2010 erkannte Mercedes zu spät, dass im Vergleich zu den Topteams Red Bull und Ferrari die Ressourcen in Form von Geld und Know-How nicht ausreichen würden. Also stockte Mercedes auf. Nachdem mit dem siegreichen und überlegenem Mercedes W05 der Grundstein für die kommenden Jahre gelegt worden ist, kann sich das Team nun leisten, auf weniger Personal zu bauen. Der Weggang von Ross Brawn und Bob Bell könnte dabei die prominentesten Schritte gewesen sein. Bell, der nun mit einem Wechsel zu McLaren in Verbindung gebracht wird, hat einen guten Ruf, seit den frühen 80er Jahren arbeitete er für Teams wie McLaren, Benetton und Jordan in der Formel-1. Als sich das Renault-Team 2009 von Flavio Briatore trennte, wurde Bell vorübergehend Teamchef. 2011 dockte er schließlich bei Mercedes an. Indes wird eifrig darüber spekuliert, was den Mercedes W05 so stark macht. Inzwischen wurden bereits einige Kniffe aufgedeckt. Beim Motor ist die Anordnung des Turboladers und des Kompressors (jeweils am anderen Ende des Motors) wohl perfekt umgesetzt, außerdem sind die Verdichter und die Turbine größer als bei Renault und Ferrari. Die Größe ist nicht vorgeschrieben, muss jedoch auch irgendwie im Fahrzeug untergebracht werden. Der Vorteil aber ist, dass die Batterien dadurch bei Mercedes viel schneller als bei der Konkurrenz gefüllt werden können. Auch das Chassis wird fortlaufend weiterentwickelt. Beim China GP rückte Mercedes mit einer zehn Zentimeter kürzeren Nase aus, die mehrmals durch den Crashtest gefallen ist. Nun hat man die kürzeste Frontpartie hat man im Feld und bringt so wohl mehr Luft als die Konkurrenten unter das Fahrzeug. Genau dort wollen die Aerodynamiker die Luft auch haben, um den Diffusor besser anströmen und so mehr Abtrieb erzeugen zu können.

Bell verlässt Mercedes von Michael Zeitler

Honeywell bei Ferrari Vor zwei Jahren sollte der US-amerikanische Technikkonzern Honeywell als Sponsor bei Lotus einsteigen. An den Gerüchten war aber nichts dran: Inzwischen ist man Partner von Ferrari und baut die Turbolader für den italienischen Traditionsrennstall. MZ

Das alles wirkt sich in einer beeindruckenden Dominanz aus. Mercedes hat bisher alle Rennen gewonnen, alle Poles geholt, alle Schnellsten Rennrunden eingesammelt, alle Rennrunden angeführt – und drei Doppelsiege in Folge errungen. Das gelang zuletzt Ferrari 2004 mit Michael Schumacher und Rubens Barrichello bei den GP von Europa, Kanada und USA. MZ

Gerichtsstreit um Fallows McLaren und Red Bull gehen gegeneinander vor Gericht. Der Hintergrund: Ingenieur Dan Fallows sollte eigentlich zu McLaren wechseln, bleibt nun aber trotz seines Kontrakts bei Red Bull. Offenbar hat sich Fallows mit Aerodynamiker Peter Prodromou zerworfen, der aber ebenfalls zu McLaren wechseln wird. MZ

Feuer bei Caterham Anfang April kam es in der Caterham-Fabrik in Leafield zu einem Feuer, wobei sieben Mitarbeiter des Teams vorübergehend ins Krankenhaus zu einer Untersuchung gebracht wurden. Nur eine Person wurde nicht direkt entlassen. MZ


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Der Gerichtsprozess endet frühestens Mitte September. Bis dahin sind 26 Verhandlungstage angesetzt. Schenkt man den Berichten der Times

Glauben, so hätte Ecclestone sich für 304 Millionen Euro freikaufen können. Doch der Brite will mit seinen Anwälten seine Unschuld beweisen. Am ersten Tag ließ er von seinen Verteidigern eine 91-seitige Erklärung verlesen. Darin gab Ecclestone zu Protokoll, nicht gewusst zu haben, dass Gribkowsky in einem Beamtenverhältnis stand und Ecclestone seine Macht auch nicht hätte absichern müssen, weil die Vermarktungsrechte automatisch wieder an den Automobilweltverband FIA zurückgefallen wären, wäre er als CEO abgesetzt worden. Außerdem plädiert er weiterhin darauf, von Gribkowsky mit steuerlichen Behörden erpresst worden zu sein und mit den Geldern einer solchen Überprüfung aus dem Weg

gehen wollte. Ein interessantes Detail am Rande: Bei der Überweisung des Geldes an Gribkowsky hatte Ecclestone eigenen Angaben zu Folge zwei Helfer, einer von ihnen war Ex-Renault-Teamchef Flavio Briatore. Bei einer Verurteilung drohen Ecclestone bis zu zehn Jahre Haft und der 83-Jährige würde seinen Posten an der Spitze der Königsklasse verlieren. Deshalb plant er angeblich gemeinsam mit Topteams den Erwerb der F1Mehrheitsanteile. Gegenüber Bloomberg bestätigte er, dass es von den Teams entsprechende Pläne gäbe, gegenüber Sky Sports F1 verkündete er allerdings, er selbst wolle nicht die Mehrheitsanteile an der F1-Holding Delta Topco übernehmen. MZ

Droht ein Fahrerstreik? Wie gut steht es um die Finanzen der F1-Teams? Auf der einen Seite ist der Profit der Formel-1 2013 um 136,7 Millionen Dollar auf 285,9 Millionen gesunken, unter anderem auch deshalb, weil die F1-Teams nun 63 statt 59,6 Prozent vom großen F1-Einnahmetopf bekommen und daher erstmals 797,5 Millionen Dollar Preisgelder ausgeschüttet wurden. Die Verteilung der Gelder ist in den Augen Vieler aber nicht wirklich gerecht, auch deshalb nagt wohl das eine oder andere Team am Hungertuch. Im letzten Jahr gab es immer wieder Gerüchte über ausbleibende Gehälter für die Fahrer, mal abgesehen davon, dass eine nicht kleine Gruppe an Piloten ordentlich Geld als Mitgift mitbringen muss! Zumindest mit den ausbleibenden Honoraren soll jetzt aber Schluss sein: Im Rahmen des Malaysia GP haben sich die Fahrer solidarisiert und ein Abkommen unterschrieben. Im schlimmsten Falle droht ein Streik aller Piloten, sollten Gehälter neuerlich ausbleiben. Freilich steht die Frage, ob es im Ernstfall auch dazu kommen würde, auf einem anderen Blatt Papier. In erster Linie sind die Fahrer vertraglich an ihre Teams gebunden und sollte zum Beispiel Red Bull seinen Fahrer Sebastian Vettel ordnungsgemäß bezahlen, dann wird ein Streik-für ihn nur schwer möglich sein. Manche Fahrer verdienen nach wie vor eine Menge Geld. Laut der Sunday Times sind Lewis Hamilton (mit einem Vermögen von 82,5 Millionen Euro) und Jenson Button (67,5 Millionen) die reichsten Sportler Großbritanniens. Beim Jahresverdienst liegen nach Berechnungen von ESPN Fernando Alonso und Hamilton mit 27,5 Millionen Dollar (20 Millionen Euro) weltweit auf Rang zwölf der Sportler. MZ

FORMEL-WOCHE 17/2014

Prozessauftakt gegen Ecclestone In der vergangenen Woche begann der Prozess gegen F1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone in München. Dem Briten wird vorgeworfen, 44 Millionen US-Dollar Schmiergeld an den früheren Vorstand der Bayern LB Gerhard Gribkowsky gezahlt zu haben, um die Anteile der bayerischen Landesbank an der Formel-1 nach den Wünschen von Ecclestone zu verkaufen, weil dessen Machtposition ins Wanken geriet. Die Bayern-LB kam vor etwas mehr als zehn Jahren eher zufällig als Gläubiger in den Genuss der F1-Anteile und wollte sie wieder verkaufen.

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Pirelli


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Antonin Grenier

FORMEL-WOCHE 17/2014

WSBR in Aragon

Heiße Kämpfe im Red-Bull-Lager In der WSbR werden die nächsten Red-Bull-Fahrerduelle ausgefochten. Carlos Sainz jr. führt die Tabelle an. Mann des Wochenendes war Oliver Rowland. von Michael Zeitler tierkämpfe bei den Roten Bullen: Wohin das Auge reicht wird bei Red Bull derzeit gekämpft. In erster Linie im F1-Team. Wer hätte gedacht, dass Jung-Bulle Daniel Ricciardo dem viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel so einheizen kann? Derart heftige Niederlagen gegen den Teamkollegen wie beim China GP sind für Vettel äußerst selten.

S

Auch bei Toro Rosso, dem zweiten Red-Bull-F1-Rennstall, geht es heiß her. Daniil Kvyat fuhr in China zum dritten Mal in vier Rennen in die Punkte. Macht der junge Russe so weiter, dann schickt er Jean-Eric Vergne in die F1-Frührente. Man darf nicht vergessen, dass Vergne rund 30 GP-Rennen mehr auf dem Buckel hat als der jüngst 20 Jahre alt gewordene Kvyat. Und der Red-Bull-Kampf auf der dritten Ebene betrifft zwei Junioren: Carlos Sainz Junior und Pierre Gasly. Die beiden fahren 2014 in der RenaultWorld-Series mit, der bessere der beiden könnte Vergne bei Toro Rosso ersetzen. Nach dem Stand der Tabelle ist das derzeit Sainz, dessen Vater Carlos Sainz bereits Rallye-Weltmeister und Dakar-Sieger wurde. Doch Gasly scharrt ebenfalls mit den Hufen.

Das Samstagsrennen in Aragon konnte Sainz jr. wieder für sich entscheiden – dominierend, mit 14 Sekunden Vorsprung auf seinen ersten Verfolger, den Überraschungsmann Nikolay Martsenko. Nach dieser Vorstellung und den Erfahrungen aus Monza (Zwei Mal Pole, Sieg am Sonntag, Ausfall am Samstag) war man bereits geneigt zu sagen: Die Saison 2014 wird ein Durchmarsch für Sainz. Der Spanier fährt im DAMS-Team, das letztes Jahr mit Kevin Magnussen den Meister stellte. Gasly wird vom ArdenTeam betreut, das von Gary Horner geleitet wird, dem Vater von RedBull-F1-Teamchef Christian Horner. Gasly aggressiver Am Sonntag geriet Sainz jr. dann etwas ins Straucheln. Von Startplatz fünf ging es immerhin bis auf drei nach vorne, durch einen sehr frühen Boxenstopp und ein Überholmanöver an Gasly, nachdem dieser beim Angriffsversuch auf Will Stevens ins Schlingern geriet. Doch im Windschatten von Stevens konnte Sainz nie wirklich Akzente setzen. Dabei war er mit einer Abstimmung für höhere Topspeeds unterwegs, was beim Überholen eigentlich helfen sollte.

Nach einem Verbremser schlüpfte Gasly wieder durch – und der machte mit Stevens kurzen Prozess. So wurde der Franzose noch Zweiter. Er wirkte wesentlich aggressiver im Zweikampf als Sainz. Das sollte diesem zu denken geben, denn Gasly ist neu in der Serie, Sainz fuhr bereits letztes Jahr ein paar Rennen für das Zeta-Team. Der Spanier darf also nicht locker lassen. Bereits letztes Jahr unterlag er in der GP3 Kvyat im gleichen Rennstall. Sollte er sich jetzt öfter so von Gasly schlagen lassen, so könnten seine Tage im Red-Bull-Juniorprogramm gezählt sein. Davon kann derzeit aber noch nicht die Rede sein: Der 19-Jährige ist auf Meisterschaftskurs, führt die Tabelle mit 13 Punkten Vorsprung auf Oliver Rowland an. Der Brite gewann das Sonntagsrennen und holte sich mit 40 Punkten die meisten Zähler in Aragon. Für das Fortec-Team war es der 14. Sieg, womit man in der ewigen Bestenliste auf Rang sieben kletterte und mit Pons gleichzog. Beim ersten Gastspiel in Spanien waren erneut nur 21 Fahrzeuge am Start. Comtec, ISR und Tech 1 setzten jeweils nur einen Piloten ein. Das nächste Rennen findet im Rahmen des Monaco GP der Formel-1 statt.


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WSBR in Aragon

Aragon

1. Lauf 1. Carlos Sainz jr. DAMS 2. Nikolay Martsenko Comtec 3. Oliver Rowland Fortec 4. Marlon Stöckinger Lotus 5. Zoël Amberg AVF 6. Roberto Merhi Zeta 7. Matthieu Vaxivière Lotus 8. Sergey Sirotkin Fortec 9. Pierre Gasly Arden 10. Pietro Fantin Draco 11. Norman Nato DAMS 12. Will Stevens Strakka 13. Jazeman Jaafar ISR 14. Meindert van Buuren Pons 15. Marco Sørensen Tech 1 16. Luca Ghiotto Draco 17. Roman Mavlanov Zeta 18. Beitske Visser AVF 19. Matias Laine Strakka 20. Oliver Webb Pons 21. William Buller Arden Schnellste Runde: Carlos Sainz jr. 1:43,418

25 Runden +14,335 +24,291 +24,488 +33,825 +34,652 +34,942 +37,387 +38,622 +42,885 +43,309 +46,232 +48,853 +49,922 +51,361 +54,250 +57,127 +59,760 1:05,335 +24 Runden +24 Runden

2. Lauf 1. Oliver Rowland Fortec 2. Pierre Gasly Arden 3. Will Stevens Strakka 4. Carlos Sainz jr. DAMS 5. Zoël Amberg AVF 6. Roberto Merhi Zeta 7. Marco Sørensen Tech 1 8. Matthieu Vaxivière Lotus 9. Jazeman Jaafar ISR 10. Norman Nato DAMS 11. Meinder van Buuren Pons 12. Pietro Fantin Draco 13. Oliver Webb Pons 14. Matias Laine Strakka 15. Roman Mavlanov Zeta 16. Beitske Visser AVF 17. Sergey Sirotkin Fortec 18. Marlon Stöckinger Lotus 19. William Buller Arden 20. Luca Ghiotto Draco 21. Nicolay Martsenko Comtec Schnellste Runde: Oliver Rowland 1:39,885

24 Runden +13,770 +14,764 +14,916 +15,228 +16,296 +17,337 +19,236 +24,481 +28,141 +34,736 +35,705 +37,511 +42,182 +49,201 +50,925 +5 Runden +12 Runden +12 Runden +24 Runden +24 Runden

Gesamtwertung Fahrerwertung 1. Carlos Sainz jr. (ESP) 2. Olivier Rowland (GBR) 3. Pierre Gasly (FRA) 4. Will Stevens (GBR) 5. Nikolay Martsenko (RUS) 6. Roberto Merhi (ESP) 7. Marlon Stöckinger (PHI) 8. Sergey Sirotkin (RUS) 9. Zoël Amberg (SUI) 10. Luca Ghiotto (ITA) 11. William Buller (GBR)

62 49 45 40 36 36 30 25 24 12 12

Teamwertung 1. Fortec 2. DAMS 3. Arden 4. Strakka 5. Lotus 6. Comtec 7. Zeta 8. AVF 9. Draco 10. ISR 11. Tech 1

12. Matthieu Vaxivière (FRA) 10 13. Jazeman Jaafar (MAL) 8 14. Marco Sørensen (DEN) 6 15. Pietro Fantin (BRA) 5 16. Meindert van Buuren (NED) 2 17. Norman Nato (FRA) 1 18. Matias Laine (FIN) 1 19. Oliver Webb (GBR) 0 20. Roman Mavlanov (RUS) 0 21. Beitske Visser (NED) 0

74 63 57 41 40 36 36 24 17 8 6

FORMEL-WOCHE 17/2014

Ergebnisse 3.+4.Rennen

Anthonin Grenier

Florent Gooden

Jean Michel Le Meur


14 Oliver Rowland und Pierre Gasly eine hervorragende Figur.

Jean Michel Le Meur /DPPI

FORMEL-WOCHE 17/2014

WSBR in Aragon

Doch auch für die Zweiliter-Klassen ist inzwischen Konkurrenz erwachsen: Die vom Automobilverband geförderte F4-Meisterschaft ist in vielen Ländern und auch international auf dem Vormarsch. Die Organisatoren reagierten mit einem Unterbau unter der Zweiliter-Klasse: 2014 wird es bereits mehrere 1,6-Liter-Serien geben. Sieg für Pizzitola

Pflichtprogramm erfüllt Sieg im Samstagslauf, Tabellenführung nach dem ersten Rennwochenende in Aragon: Nyck de Vries hat seine Pflicht erfüllt. von Michael Zeitler ie internationale Formel-Szene befindet sich im ständigen Umbruch. Die Saison 2014 wird für die einzelnen Renault-Formel-Serien zu einer Herausforderung. In der großen 3,5-Liter-Klasse sind auch nur 21 Fahrzeuge am Start – so wenig wie seit der Einführung der Meisterschaft 1998 nicht mehr! Dabei glänzte die Serie in den vergangenen Jahren. Der amtierende Meister Kevin Magnussen kam bei McLaren in der Formel-1 in den ersten Rennen sofort auf Tempo, beim Auftakt in Australien stieg er als Zweiter sogar aufs Treppchen!

D

Die GP2-Serie ist 2014 aber wieder stärker geworden. Viele F1-Teams lassen ihre Junioren dort an den Start gehen. Die Organisatoren um Bruno Michel haben sich einiges einfallen lassen, um die Kosten wieder zu drücken, beispielsweise bei den Reisekosten. Auch wurde kein neues Fahrzeug eingeführt, was den Teams

wieder Geld genommen hätte. Trotzdem heißt es, dass die WSbR nach wie vor die günstigere Alternative darstelle. Die Rennställe DAMS und Arden engagieren sich in beiden Serien. Von beiden gab es offenbar Bestrebungen, die Formel-Renault so einzubremsen, dass die GP2 weiterhin jene Meisterschaft mit den leistungsfähigeren Boliden sei. Ein großes Plus der WSbR ist der direkte Unterbau. Es gibt mehrere Rennserien der 2-Liter-Klasse, die größte ist der Eurocup, die am Wochenende in Aragon in die neue Saison gestartet ist. Hier tummeln sich die viel versprechendsten Talente aus dem Kartsport, die nun im Formel-Bereich Fuß fassen wollen. Die Besten steigen in der Regel direkt in die WSbR auf – und können von Anfang an gut mithalten. Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit sind Robin Frijns und Stoffel Vandoorne, aktuell machen auch

Noch ist der Eurocup stark besetzt. In Aragon gingen 31 Fahrer an den Start, nur etwas weniger als noch im Vorjahr. Der Topfavorit unter den 31 Piloten war Nyck de Vries. Der Niederländer ist aber quasi gezwungen, die Meisterschaft zu gewinnen. Eigentlich wäre er bereits reif genug für die Formel-3 oder die GP3. Doch de Vries, der seit Jahren von McLaren gefördert wird und als eines der größten Talente der Zukunft gilt, blieb in den letzten Jahren im Eurocup hinter den Erwartungen. Letztes Jahr brauchte er mit dem Koiranen-Team lange, bis man die Reifen verstanden hat. Seine beiden Siege kamen zu spät, im Titelkampf spielte er keine Rolle mehr. Er hat sich entschieden, das 2014 nachzuholen. Noch ein Jahr ohne Titel kann er sich dabei aber eigentlich nicht leisten. In Aragon legte er den Grundstein dazu, um dies zu verhindern. Er gewann das Samstags-Rennen von der Pole-Position aus. Anfangs stand er noch unter Beschuss von Egor Orudzhev, aber nachdem sich der Russe verbremste und etwas zurückfiel, war der Niederländer ungefährdet in Führung. Am Sonntag kam De Vries auf Rang vier ins Ziel. Gewonnen hat Andrea Pizzitola. Der Franzose machte dies ähnlich wie De Vries einen Tag zuvor von der Pole aus und nach anfänglichen Abwehrmaßnahmen gegen Kevin Jörg. De Vries lag lange auf Podestkurs, musste sich nach einem Fahrfehler aber Bruno Bonifacio geschlagen geben.


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WSBR in Aragon

1. Lauf 1. Nyck de Vries 2. Egor Orudzhev 3. Bruno Bonifacio 4. Alexander Albon 5. Aurélien Panis 6. Gustav Malja 7. Matt Parry 8. Ignazio D'Agosto 9. Simon Gachet 10. Matthew Graham 11. Steijn Schothorst 12. Levin Amweg 13. Dennis Ilsen 14. Nick Cassidy 15. Kevin Jörg 16. Roy Geerts 17. Gregor Ramsy 18. Anthoine Hubert 19. Jack Aitken 20. Luke Chudleigh 21. Vasily Romanov 22. Dennis Korneev 23. Ryan Tveter 24. James Allen 25. Jules Gounon 26. Iñigo Bikuña 27. Matevos Isaakyan 28. Hans Villemi 29. Andrea Pizzitola 30. Martin Rump 31. Callan O'Keeffe

Aragon

Koiranen 14 Runden Tech 1 +2,872 Prema +3,160 KTR +4,927 ART Junior +10,913 Josef Kaufmann +12,061 Fortec +13,055 Koiranen +13,727 Arta +15,437 AVF +17,495 Manor +20,246 ART Junior +20,291 Prema +20,662 Koiranen +21,068 Josef Kaufmann +21,447 AVF +24,510 KTR +27,953 Tech 1 +28,451 Fortec +29,408 Tech 1 +29,565 Tech 1 +29,677 JD +33,592 Josef Kaufmann +41,916 Arta +43,790 KTR +55,460 AVF +1:14,903 JD +1 Runde Prema +6 Runden Manor +6 Runden Fortec +7 Runden ART Junior +13 Runden

2. Lauf 1. Andrea Pizzitola 2. Kevin Jörg 3. Bruno Bonifacio 4. Nyck de Vries 5. Levin Amweg 6. Simon Gachet 7. Anthoine Hubert 8. Dennis Olsen 9. Alexander Albon 10. Gustav Malja 11. Nick Cassidy 12. Ryan Tveter 13. Steijn Schothorst 14. Hans Villemi 15. Matevos Isaakyan 16. Ignazio D'Agosto 17. Martin Rump 18. Matthew Graham 19. Roy Geerts 20. Luke Chudleigh 21. Gregor Ramsay 22. James Allen 23. Vasily Romanov 24. Iñigo Bikuña 25. Egor Orudzhev 26. Jules Gounon 27. Jack Aitken 28. Aurélien Panis 29. Callan O'Keeffee 30. Dennis Korneev 31. Matt Parry

Manor 14 Runden Josef Kaufmann +2,948 Prema +4,151 Koiranen +5,662 ART Junior +11,103 ARTA +13,295 Tech 1 +13,834 Prema +13,971 KTR +19,501 Josef Kaufmann +20,305 Koiranen +20,689 Josef Kaufmann +22,827 Manor +24,359 Prema +24,554 JD +24,742 Koiranen +24,929 Fortec +25,259 AVF +28,235 AVF +29,046 Tech 1 +30,729 KTR +33,500 ARTA +33,989 Tech 1 +34,563 AVF +1:15,213 Tech 1 +1:24,659 KTR +1 Runde Fortec +1 Runde ART Junior +11 Runden ART Junior +11 Runden JD +13 Runden Fortec +14 Runden

Gesamtwertung Fahrerwertung 1. Nyck de Vries (NED) 2. Bruno Bonifacio (BRA) 3. Andrea Pizzitola (FRA) 4. Kevin Jörg (SUI) 5. Egor Orudzhev (RUS) 6. Alex Albon (THA) 7. Levin Amweg (SUI) 8. Aurélien Panis (FRA) 9. Simon Gachet (FRA) 10. Gustav Malja (SWE)

37 30 25 18 18 14 10 10 10 9

11. Anthoine Hubert (FRA) 12. Matt Parry (GBR) 13. Dennis Olsen (NOR) 14. Ignazio D’Agosto (ITA) 15. Matthew Graham (GBR) 16. Steijn Schothorst (NED) 17. Nick Cassidy (NZL) 18. Ryan Tveter (USA) 19. Hans Villemi (EST) 20. Matevos Isaakyan (RUS)

6 6 4 4 1 0 0 0 0 0

Teamwertung 1. Koiranen 2. Prema Power 3. Josef Kaufmann 4. Manor MP 5. Tech-1 6. ART Junior 7. KTR 8. ARTA 9. Fortec 10. AVF

41 34 27 25 24 20 14 10 6 1

FORMEL-WOCHE 17/2014

Ergebnisse 1.+2.Rennen


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Alexander Trienitz

FORMEL-WOCHE 17/2014

F3 Cup in Oschersleben

Pommer siegt bei Rückkehr Bei seinem Wiedereinstieg in den ATS Formel-3-Cup konnte Markus Pommer überzeugen. von Daniel Geradtz arkus Pommer ist zurück. Nachdem der letztjährige Teilnehmer des Porsche Supercup bereits in Marrakesch und Le Castellet in der Auto GP-Meisterschaft unterwegs war, zog es ihn nun in den nationalen Bereich. Im ATS Formel3-Cup stand er schon vor dem Saisonauftakt als einer der Titelkandidaten fest. Denn Pommer ist alles andere als unerfahren. Bis hin zur Formel-2 hat es ihn in den letzten Jahren gezogen. Dazu gehörte auch, dass er bereits zwischen 2009 und 2011 im deutschen F3-Cup unterwegs war.

M

Nach dem ersten Rennwochenende der Saison 2014 steht er dort jedenfalls an der Tabellenspitze. Mit zwei Siegen und einem vierten Platz sicherte er sich in Oschersleben mehr Zähler als die Konkurrenz. In Lauf eins ließ der 23-Jährige keine Zweifel an seinen Siegesambitionen aufkommen. Nachdem er sich zuvor die Pole-Position sicherte, führte er vom Start bis zum Ziel das Feld souverän an. In ähnlicher Weise lief auch das

dritte Rennen ab. Pommer ging zwar nur von der zweiten Position aus ins Rennen, konnte Pole-Setter Nabil Jeffri aber bereits in den ersten Kurven überholen. Ab da wiederholten sich die Ereignisse vom Vortag. Nachdem sich Pommer in den ersten Runden absetzen konnte, konterte sein Verfolger in der mittleren Phase des Rennens. Dennoch war er schon während des Rennens siegessicher: „Hier kann man nicht überholen, wenn man keinen Fehler macht und habe dann mein Ding durchgezogen“, berichtete er nach seinem Doppeltriumph, der gleichzeitig sein erster Sieg in der F3 war.

Weg frei für Jeffri, der im ersten Lauf aufgrund eines Fehlstarts nicht über die sechste Position hinaus kam. Dass der Pilot aus dem Motopark-Team in seiner zweiten F3-Saison mit zu den Schnellsten gehört, zeigt die Tatsache, dass er sich in allen Rennen die schnellste Rundenzeit und damit insgesamt sechs zusätzliche Zähler sicherte.

Kleines Starterfeld zum Saisonauftakt

Zum Auftakt der Saison war das Teilnehmerfeld überschaubar. Nur zehn Fahrzeuge fanden den Weg in die Startaufstellung. „Ich bin optimistisch, dass wir im weiteren Saisonverlauf kein kleineres Teilnehmerfeld sehen werden“, ist sich Bettina Eichhammer, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit im ATS F3-Cup sicher. Bereits beim nächsten Rennwochenende in

Jeffri war jener Mann, der das zweite Rennen am Samstag für sich entschied. Der Malaysier fuhr auf der vierten Position los, befand sich aber schon schnell im Nacken des Spitzenreiters Maximilian Hackl. In der dritten Runde musste dieser Schließlich die Führung abgeben. Damit war der

Bester Rookie wurde in allen drei Läufen Indy Dontje, der aus dem ADAC Formel-Masters aufstieg. Er war dabei der konstanteste aller Fahrer. Gleich drei Mal fuhr der Niederländer auf das Podium.


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F3 Cup in Oschersleben

Bei der Planung war auch die zwischenzeitliche Unklarheit, ob die Serie die Bezeichnung Formel-3 überhaupt tragen dürfe, nicht förderlich. Vom Motorsportweltverband wurde die Auflage erteilt, den bewährten Volkswagen Power Engine mit dem Push-To-Pass-System zu verbannen und stattdessen auf jene Motorenbaureihe zu setzen, die bis zuletzt noch in der Europameisterschaft zum Einsatz kam. Nur so konnten die nationalen Meisterschaften ihren Status aufrecht erhalten. „Das haben wir natürlich auch dem DMSB und dem ADAC zu verdanken, die mit der FIA zusammen nach einer Lösung gesucht haben“, weiß Eichhammer gegenüber Formel-Woche. Da die Serie in diesem Jahr nur auf nationaler Ebene registriert ist, darf man nur ein Rennen außerhalb der Bundesrepublik austragen. Das wird genau dann der Fall sein, wenn das ADAC Masters Weekend am Pfingstwochenende auf dem F1-Kurs von Spielberg gastieren wird. Zuvor geht es allerdings zunächst an den Eurospeedway Lausitz.

Ergebnisse 1.- 3.Rennen

ben sleben hersle Oscher Osc

1. Lauf 1. Markus Pommer Lotus 2. Indy Dontje Lotus 3. Sam McLeod Van Amersfoort 4. Nicolai Sylvest JBR 5. Sergey Trofimov ADM 6. Nabil Jeffri Motopark 7. Andrés Mendéz Lotus 8. Miximilian Hackl Amon 9. Weiron Tan Van Amersfoort 10. Nikita Zlobin ADM Schnellste Runde: N. Jeffri 1:20,460

2. Lauf 1. Nabil Jeffri Motopark 2. Indy Dontje Lotus 3. Sam McLeod Van Amersfoort 4. Markus Pommer Lotus 5. Nikita Zlobin ADM 6. Weiron Tan Van Amersfoort 7. Andrés Mendéz Lotus 8. Sergey Trofimov ADM 9. Maximilian Hackl Amkon 10. Nicolai Sylvest JBR Schnellste Runde: N. Jeffri 1:21,610

3. Lauf 1. Markus Pommer Lotus 2. Nabil Jeffri Motopark 3. Indy Dontje Lotus 4. Sam MacLeod Van Amersfoort 5. Weiron Tan Van Amersfoort 6. Nicolai Sylvest JBR 7. Andrés Mendéz Lotus 8. Nikita Zlobin ADM 9. Maximilian Hackl Amkon 10. Sergey Trofimov ADM Schnellste Runde: N. Jeffri 1:21,133

Gesamtwertung Fahrerwertung 1. Markus Pommer (GER) 2. Nabil Jeffri (MAL) 3. Indy Dontje (NED) 4. Sam MacLeod (GBR) 5. Nicolay Silvest (DEN) 6. Weiron Tan (MAL)

58 42 41 33 20 15

7. Andréas Mendéz (COL) 8. Sergey Trofimov (RUS) 9. Nikita Zlobin (RUS) 10. Maximilian Hackl (GER)

14 12 8 6

Teamwertung 1. Lotus 2. Van Amersfoort 3. Motopark 4. JBR 5. ADM 6. Amkon

58 39 38 30 27 20

FORMEL-WOCHE 17/2014

Alexander Trienitz

der Lausitz seien stehen die Chancen gut, mehr Piloten auf der Piste zu sehen. Dass sich die Situation wie in Oschersleben darstellen würde, habe sich über den Winter noch nicht angekündigt, denn bereits im vergangenen Jahr seien die ersten Anmeldungen eingegangen. Doch diese wurden zumindest teilweise wieder zurückgezogen. In diesem Jahr gilt schließlich der Leitsatz Klasse statt Masse. Die Rückmeldungen über ein kleines, dafür mit Top-Piloten besetzes, Feld seinen durchaus positiv gewesen.


18 derholte Gelbphasen durch Ausritte einiger Konkurrenten bei schwierigen und rutschigen Verhältnissen brachten den Meister von 2012 nicht aus dem Konzept. Marco Andretti rundete als Zweiter den ersten Andretti-Doppelsieg seit Iowa 2013 ab, als James Hinchcliffe vor Hunter-Reay gewann.

Chris Jones

FORMEL-WOCHE 17/2014

IndyCar in Birmingham

Nach dem Sieg von Hunter-Reay hoffen natürlich vor allem die US-Fans, dass der Kalifornier ein ernstzunehmender Rivale für Power wird. Und das kommt nicht von ungefähr: Hunter-Reay musste sich in St. Petersburg zwar als Zweiter Power geschlagen geben, in Long Beach hatte er aber alle Trümpfe in seiner Hand. Im Kampf um die Führung gegen den immer stärker werdenden Josef Newgarden kam es aber zur Kollision, Hunter-Reay schied aus.

Titelthema Echter Gegner für Power? Ryan Hunter-Reay konnte das Regen-Rennen in Birmingham für sich entscheiden. Ist der Ex-Meister damit ein echter Konkurrent für Tabellenführer Will Power? von Michael Zeitler ibt es doch keinen Durchmarsch zum IndyCar-Titel für Will Power? Der Australier will es 2014 endlich wissen, nachdem er zuletzt mehrere Jahre Vizemeister war und 2013 eine Saison zum Vergessen erlebte. Bisher lief auch alles nach Plan: Mit einem Sieg und einem zweiten Platz im Gepäck reiste Will Power als Tabellenführer nach Birmingham in den US-Bundesstaat Alabama.

G

Was ihn dort erwartete, war ein Donnerwetter. Wegen eines Unwetters musste der Start um zwei Stunden verschoben werden. Gefahren wurde dann anfangs auch mit Regenreifen – und für die Hinterherfahrenden mit schlechter Sicht. Power hatte hier durch seine Pole-Position einen großen Vorteil. Bereits in der Anfangsphase musste er sich allerdings heftigen Angriffsversuchen von Simon

Pagenaud und Ryan Hunter-Reay gefallen lassen, doch bald zog der Penske-Star davon und baute einen großen Vorsprung auf den Rest des Feldes auf. Ausrutscher von Power Einmal mehr zeigte Power Nerven, rutschte in der 16. Runde ins Kies – und musste die Führung damit an Ryan Hunter-Reay abgeben. Von da an konnte Power nicht mehr nach vorne kommen, er fiel am Ende sogar auf Platz fünf zurück. „Auf abtrocknender Strecke waren wir einfach nicht schnell genug“, zog der Tabellenführer Bilanz. Sein Vorsprung beträgt nun 18 Punkte auf den Birmingham-Sieger Hunter-Reay. Der US-Amerikaner ließ nämlich nichts mehr anbrennen. Auch wie-

„Vielleicht hätte ich noch eine Kurve warten müssen“, suchte Hunter-Reay dann zumindest eine Teilschuld für das ungestüme Manöver von Newgarden bei sich. Dieser kam frisch aus der Box, hatte also kalte Reifen und war daher langsamer. Vermutlich hätte Hunter-Reay ihn an einer anderen Stelle besser und ohne Risiko überholen können. Schon in Long Beach führte HunterReay die meisten Runden des Rennens. Gleiches war nun auch in Alabama wieder der Fall. Der Mann mit Honda-Motor im Heck ist also in der Tat ein echter Titelrivale von Power, der auf ein Chevrolet-Aggregat setzt. In den vergangenen zwei Jahren war Chevrolet zwar stärker, aber erstens rüstet Chevrolet neben Penske mit Ganassi auch ein zweites Top-3-Team mit Motoren aus und zweitens hat Honda über den Winter aufgeholt und man scheint derzeit dem Konkurrenten das Wasser reichen zu können. Auf Ovalen könnte Chevrolet noch eine Spur besser aufgestellt sein – aber hier ist Power fahrerisch bekanntlich nicht der Stärkste. Ein Selbstläufer wird die Saison für Power also garantiert nicht! Hunter-Reay will seinen Titel zurück.


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IndyCar in Birmingham FORMEL-WOCHE 17/2014

Ergebnisse 3. Rennen

Barber Motorsports Park

1. Ryan Hunter-Reay Andretti 2. Marco Andretti Andretti 3. Scott Dixon Chip Ganassi 4. Simon Pagenaud Schmidt Peterson Hamilton 5. Will Power Penske 6. Justin Wilson Dale Coyne 7. James Hinchcliffe Andretti 8. Josef Newgarden Sarah Fisher Hartman 9. Tony Kanaan Chip Ganassi 10. Charlie Kimball Chip Ganassi 11. Ryan Briscoe Chip Ganassi 12. Jack Hawksworth Bryan Herta 13. Takuma Sato AJ Foyt 14. Mike Conway Ed Carpenter 15. Sébastien Bourdais KV 16. Carlos Huertas Dale Coyne 17. Graham Rahal Rahal Letterman Lanigan 18. Sebastián Saavedra KV 19. Hélio Castroneves Penske 20. Oriol Servià Rahal Letterman Lanigan 21. Juan-Pablo Montoya Penske 22. Mikhail Aleshin Schmidt Peterseon Hamildon 23. Carlos Muñoz Andretti Schnellste Runde: Scott Dixon 1:09,299

Dallara Honda Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Honda

69 Runden +1,036 +1,428 +2,435 +3,155 +3,700 +4,653 +5,341 +6,251 +6,837 +7,618 +8,525 +9,675 +10,193 +11,319 +12,889 +13,718 +14,095 +16,146 +1 Runde +1 Runde +6 Runden +40 Runden

Gesamtwertung 1. Will Power (AUS) 2. Ryan Hunter-Reay (USA) 3. Simon Pagenaud (FRA) 4. Scott Dixon (NZL) 5. Mike Conway (GBR) 6. Marco Andretti (USA) 7. Justin Wilson (GBR) 8. Hélio Castroneves (BRA)

125 107 92 87 82 73 67 66

9. Tony Kanaan (BRA) 62 10. Josef Newgarden (USA) 58 11. Juan-Pablo Montoya (COL) 56 12. Carlos Muñoz (COL) 55 13. Sebastián Saavedra (COL) 55 14. Mikhail Aleshin (RUS) 54 15. Takuma Sato (JPN) 53 16. Ryan Briscoe (AUS) 52

17. Sébastien Bourdais (FRA) 18. James Hinchcliffe (CAN) 19. Carlos Huertas (COL) 20. Graham Rahal (USA) 21. Jack Hawksworth (GBR) 22. Charlie Kimball (USA) 23. Oriol Servià (ESP)

48 46 46 46 42 37 36

Chris Jones

Chris Jones

Bret Kelley

Die Top-3 in der Gesamtwertung


Hadar Goren

FORMEL-WOCHE 17/2014

IndyCar News

Veach, Pigot und Enerson Tabellenführer In Birmingham sind zum ersten von in diesem Jahr vier Mal gleich zwei Rennen der Indy-Lights ausgetragen worden. Einen neuen Sieger für diese Saison gab es aber nicht: Am Samstag siegte Zach Veach, am Sonntag nach einem wegen einsetzenden Regens um drei Runden vorzeitig abgebrochenen Rennens Gabby Chaves. In der Tabellen führen die beiden auch, Veach wurde bisher in keinem der vier Rennen schlechter als Zweiter. Der Andretti-Pilot ist damit klar auf Titelkurs. Klare Verhältnisse herrschen derzeit auch in den anderen beiden US-Nachwuchsserien. Juncos-Pilot Spencer Pigot führt derzeit in der Pro-Mazda-Serie überlegen, in der US-amerikanischen Formel-2000 gewann R.C. Enerson beide Rennen und kontrolliert damit auch die unterste amerikanische Formel-Rennserie. MZ

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Muss Aleshin gehen? Die angespannte Lage des Westens mit Russland wegen der Ukraine-Krise hat möglicherweise auch für den Rennsport Auswirkungen. Der Westen hat Konten von einigen nahestehenden Personen des russischen Präsidenten Vladimir Putin eingefroren, darunter offenbar auch eines von Boris Rotenberg. Er sponsert mit seiner russischen Großbank SMP mehrere Fahrer in verschiedenen Rennserien, darunter eben auch Mikhail Aleshin bei Schmidt Peterson Hamilton. Nun könnten diese Projekte ins Wanken geraten. MZ

Montagny beim Indy-Rundkurs für Andretti Überraschendes IndyCar-Comeback von Frack Montagny: Der Franzose wird in zwei Wochen beim Indianapolis-Rundkursrennen einen fünften Dallara Honda für das Andretti-Team pilotieren. Damit fährt er jenes Fahrzeug ein, mit dem NASCAR-Star Kurt Busch das 500 Meilen Rennen an gleicher Stelle bestreiten wird. Montagny fuhr insgesamt zwei IndyCar-Rennen, 2008 beendete er für Forsythe das Rennen in Long Beach auf Rang zwei, in Sonoma 2009 fuhr er schon einmal für Andretti. Zuletzt wurde es um den 36-Jährigen, der 2006 sieben F1-Rennen für im Team von Aguri Suzuki bestritt, still. Nach seiner Zeit in der Königsklasse war er bei ausgewählten Rennen in das Sportwagenprogramm von Peugeot unvolviert und ging in der Formula Superleague an den Start. MZ

De Ferran weitet erhält weitere Funktionen bei Honda Der ehemalige IndyCar-Meister Gil de Ferran hat seine Rolle bei Honda ausgeweitet. Er ist nun für alle Motorsportaktivitäten des japanischen Automobilherstellers im USamerikanischen Rennsport verantwortlich, also auch für die IndyCar. De Ferran und Honda kennen sich aus gemeinsamen F1-Tagen, als De Ferran 2005 Sportdirektor bei BAR Honda war. Bis 2003 ging der Brasilianer selbst in der IndyCar-Serie an den Start. MZ Griffiths Entwicklungschef bei Andretti Das Andretti-Team hat mit Roger Griffiths einen neuen Entwicklungschef unter die Fittiche genommen. Er war zuvor Technikchef von Honda und wird bei Andretti nicht nur für die IndyCar-Projekte, sondern auch für die Rallye-Cross und die in diesem Jahr startende Formel-E verantwortlich sein. MZ


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IndyCar News

Immer wahrscheinlicher wird auch der Start von IndyLights-Meister Sage Karam. Ganassi würde einen fünften Dallara Chevrolet einsetzen, wahrscheinlich unterstützt von Dreyer-&-Reinbold. In Zusammenarbeit mit Davey Hamilton, der auch Simon Pagenaud bei Schmidt Peterson Hamilton unterstützt, könnte Dreyer&-Reinbold einen weiteren Dallara Chevrolet an den Start bringen, vermutlich mit James Jakes am Steuer. Der Brite soll derzeit Geld sammeln um auch das IndyRundkursrennen und die beiden Detroit-Straßenläufe zu bestreiten. Auch Stefan Wilson liebäugelt mit einem Indy-500-Start, möglicherweise wie Bruder Justin bei Dale Coyne. MZ

Indy500 Starter

Chris Jones

Scott Dixon (Ganassi) Charlie Kimball (Ganassi) Ryan Briscoe (Ganassi) Tony Kanaan (Ganassi) Hélio Castroneves (Penske) Will Power (Penske) Juan-Pablo Montoya (Penske) Marco Andretti (Andretti) Ryan Hunter-Reay (Andretti) James Hinchcliffe (Andretti) Carlos Munoz (Andretti) Kurt Busch (Andretti) Simon Pagenaud (Schmidt Peterson Hamilton) Mikhail Aleshin (Schmidt Peterson Hamilton) Jacques Villeneuve (Schmidt Peterson Hamilton) Sébastien Bourdais (KVSH) Sebastián Saavedra (KVSH) Townsend Bell (KVSH) Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan) Oriol Servià (Rahal Letterman Lanigan) Justin Wilson (Dale Coyne) Ed Carpenter (Carpenter) JR Hildebrand (Carpenter) Josef Newgarden (Fisher Hartman) Alex Tagliani (Fisher Hartman) Takuma Sato (Foyt) Martin Plowman (Foyt) Jack Hawksworth (Herta) Buddy Lazier (Lazier) Sage Karam (Ganassi/Dreyer-&-Reinbold) Stefan Wilson (Dale Coyne) James Jakes (Dreyer-&-Reinbold/Hamilton) Luca Filippi (Herta) Kursiv: nicht bestätigte Fahrer Cosworth-Comeback konkreter Der Motorhersteller Cosworth plant weiterhin das Comeback in der IndyCar-Serie. Nach eigenen Auskünften soll es Gespräche mit zwei oder drei Herstellern geben, in deren Auftrag Cosworth die Motoren entwickeln würde. Spekuliert wird über Mazda und Volkswagen. Möglicherweise könnten Details schon am Rande des Indy-500 Ende Mai bekannt gegeben werden. In den letzten Jahren konstruierte Cosworth vor allem für Ford Triebwerke in verschiedenen Meisterschaften. Nachdem sich Lotus vor der Saison 2012wieder zurückgezogen hat, sind in der höchsten aller US-amerikanischen Formelserien nur noch Chevrolet und Honda als Lieferanten engagiert. Zuvor stellten die Japaner jahrelang als Einheitsmotor für das gesamte Starterfeld zur Verfügung. MZ

FORMEL-WOCHE 17/2014

Indy-500: Feld füllt sich 29 der 33 Plätze für das diesjährige Indy-500 sind besetzt. Wie erwartet wird Buddy Lazier wieder im familieneigenen Team an den Start gehen. Der Indy-500-Sieger von 1996 tauchte 1989 erstmals in Indianapolis auf und wird nun einen Dallara Chevrolet chauffieren. Zudem hat KVSH Racing Townsend Bell im dritten Dallara Chevrolet bestätigt. Der US-Amerikaner fuhr 37 IndyCar-Rennen und erzielte beim berühmten Rennen in Indianapolis für das KV-Team mit Rang vier sein bestes Karriereresultat. Der 39-Jährige fährt in der amerikanischen Sportwagen-Meisterschaft mit.


22 der Auto-GP in Marokko noch mitmischten, zuletzt in Le Castellet aber fehlten. Das Euronova-Team von Vincenzo Sospiri und Taki Inoue sollte in beiden Serien fahren, blieb der FA1 World Series nun aber doch fern. Das Ghinzani-Team wechselte von der Auto-GP in die FA1 World Series, damit gibt es keine Teilnehmer, die in beiden Serien an den Start gehen. Dabei wäre das vielleicht sogar die große Chance, denn zusammengelegt wäre das Feld mehr als 20 Wagen stark.

Acceleration14

FORMEL-WOCHE 17/2014

FA1 World Series in Portimo

Nationencup neu aufgelegt Mit elf FA1-World-Series-Fahrzeugen erlebte die neue Nationenmeisterschaft ein durchwachsenes Comeback. Trotzdem herrscht große Zufriedenheit. von Michael Zeitler ie zwischen 2005 und 2009 ausgetragene A1GP-Rennserie war äußerst beliebt. Ex-F1-Piloten, Nachwuchsstars, Fahrer aus der IndyCar oder anderen bekannten Meisterschaften, exotische Talente aus Ländern wie Pakistan oder Libanon – so abwechslungsreich war bisher keine andere Formel-Rennmeisterschaft. Das Konzept hatte Zukunft und hätte funktionieren können, aber nach mehreren Fehlentscheidung (unter anderem die Einführung des neuen Ferrari-Bolidens) sorgten für ein frühes Ende der Serie.

D

Seitdem gab es unzählige Versuche, die Serie wieder zurückzubringen. Alle waren vergeblich – bis am Wochenende im portugiesischen Portimão die FA1 World Series in die neue Saison gestartet ist. Als Fahrzeuge wurden jene Lola-Zytek-Rennwagen eingesetzt, die in den ersten drei Jahren in der A1GP-Serie zum Einsatz

Die Unterstützung der neu aufgelegten Nationen-Meisterschaft ist also noch verhalten und noch längst nicht so riesig wie zu A1GP-Zeiten. Auch das deutsche GU-Team, das eigentlich seinen Start zugesagt hat, war in Portugal nicht mit von der Partie. Sebastian Balthasar vertrat dennoch die deutsche Flagge, betreut wurde er vom Performance-Team. Nach Informationen von Formel-Woche hat sich GU-Racing aus privaten Gründen aus dem Motorsport zurückgezogen. Das betrifft auch die für dieses Jahr geplanten Einsätze in den nationalen Nachwuchsserien. Positives Feedback

kamen. Dabei handelte es sich aber über eine leicht überarbeitete Version, mit einer veränderten Frontpartie und einer langen Finne an der Motorabdeckung. Elf Teilnehmer Auch in der Auto-GP-Rennserie kommen die Fahrzeuge zum Einsatz, allerdings noch etwas weiter überarbeitet. Zwei Serien mit fast identischen Fahrzeugen – das hilft beiden natürlich nicht weiter. Das Feld in der Auto-GP-Serie ist geschrumpft, auf eine gerade noch zweistellige Zahl. Auch in der FA1 World Series rollten in Portugal nur elf Fahrzeuge an den Start. „Es könnten aber bald weitere hinzukommen“, hieß es gegenüber FormelWoche. Unter den Fahrern waren auch Sergio Campana und Richard Gonda, zwei Fahrer also, die beim Saisonauftakt

Loek Bodelier, der CEO der neuen Serie, ist zufrieden: „Wir können auf ein erfolgreiches Sportevent zurückblicken. Es herrschte eine gute Atmosphäre und es ist toll, dass wir die Serie nach zwei Jahren Vorbereitung starten konnten. Die Veranstaltung steht, jetzt hoffe ich, dass wir wachsen. Es gibt Dinge, die verbessert werden können, aber glücklicherweise sind viele fähige Leute an Bord.“ Neben den FA1-Rennwagen fuhren auch die V6-Pickups (hier fahren ExWSbR-Meister Alx Danielsson und GP2-Pilot Daniël de Jong auch zwei Formel-Fahrer) und die LegendRennwagen. Umrandet wurde die Veranstaltung mit einer Reihe von Musik-Gigs, auch Schauspieler David Hasselhoff, der vor Jahrzehnten bereits einen eigenen IndyCar-Rennstall führte, reiste als Unterstützer der neuen Serie mit.


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FA1 World Series in Portimo

Portimo

1. Lauf 1. Mirko Bortolotti Italien 2. Nigel Melker Niederlande 3. Sebastian Balthasar Deutschland 4. Felix Rosenqvist Schweden 5. Richard Gonda Slowakei 6. Armando Parente Portugal 7. Olivier Campos China 8. Sergio Campana Frankreich 9. Michael Dörrbecker Mexiko 10. Victor Garcia Spanien 11. Rodolfo Ganzalez Venezuela Schnellste Runde: Mirko Bortolotti 1:33,808

19 Runden +5,057 +29,325 +36,735 +58,518 +1:09,433 +1:12,478 +4 Runden +12 Runden +12 Runden +16 Runden

2. Lauf 1. Mirko Bortolotti Italien 2. Nigel Melker Niederlande 3. Felix Rosenqvist Schweden 4. Sebastian Balthasar Deutschland 5. Armando Parente Portugal 6. Olivier Campos China 7. Sergio Campana Frankreich 8. Victor Garcia Spanien 9. Richard Gonda Slowakei 10. Michael Dörrbecker Mexiko 11. Rodolfo Gonzalez Venezuela Schnellste Runde: Mirko Bortolotti 1:34,218

28 Runden +3,602 +19,964 +24,801 +1:02,074 +1 Runde +5 Runden +9 Runden +19 Runden +19 Runden +21 Runden Acceleration14

Gesamtwertung 49 33 25 24 16 12 10 9 5 3 0

Nationenwertung 1. Italien 2. Niederlande 3. Schweden 4. Deutschland 5. Portugal 6. China 7. Slowakei 8. Frankreich 9. Spanien 10. Mexiko 11. Venezuela 0

49 33 25 24 16 12 10 9 5 3

Acceleration14

Fahrerwertung 1. Mirko Bortolotti (ITA) 2. Nigel Melker (NED) 3. Felix Rosenqvist (SWE) 4. Sebastian Balthasar (GER) 5. Armando Parente (POR) 6. Olivier Campos-Hull (ESP) 7. Richard Gonda (SVK) 8. Sergio Campana (ITA) 9. Victor Garcia (ESP) 10. Michael Dörrbecker (MEX) 11. Rodolfo Gonzalez (VEN)

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Ergebnisse 1.+2.Rennen


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Acceleration14

FORMEL-WOCHE 17/2014

FA1 World Series in Portimo

Neue Chance für Bortolotti? Mirko Bortolotti dominierte den Auftakt der FA1-World-Series. Damit gab er ein starkes Comeback im Formel-Sport. von Michael Zeitler ei nur elf Fahrzeugen am Start kann man natürlich kein großes Spektakel erwarten. Daher gab es keine besonderen Vorkommnisse in den beiden Rennen der FA1-WorldSeries. Das hatte aber auch noch einen zweiten Grund: Das Wochenende wurde von Mirko Bortolotti dominiert, der Südtiroler drückte dem Event zu jeder Zeit seinen Stempel auf. Er holte sich die Pole-Position für beide Rennen, gewann diese und sicherte sich jeweils die schnellste Runde.

B

Spannung gab es da auch kaum bei den Boxenstopps, davon müssen im 30-minütigen Sprintrennen am Samstag einer und im 45-minütigen Hauptrennen am Sonntag gleich zwei absolviert werden. Sein GhinzaniTeam machte keine Fehler und hielt Bortolotti für Italien auf Siegeskurs. In der A1GP-Serie war das beste Endresultat der Italiener Platz sieben. Der Erfolg von Bortolotti kam durch-

aus etwas überraschend. Trotz des kleinen Teilnehmerfeldes war dieses recht stark besetzt. Mit Nigel Melker aus der WSbR und Felix Rosenqvist aus der F3-Europameisterschaft fuhren zwei aktuelle Nachwuchsfahrer mit. Bortolotti dagegen fuhr 2011 sein letztes Formel-Rennen, als er damals die F2-Meisterschaft gewinnen konnte. Dafür bekam er zwar einen F1-Test im Williams-Team, aber aus Mangel finanzieller Möglichkeit konnte er seinen Weg im Formel-Sport nicht weiter fortsetzen. Umstieg in den Tourenwagen 2013 gewann Bortolotti die MéganeEurocup-Trophy. Dafür bekam er auch eine WSbR-Testfahrt für das DracoTeam, aber neuerlich fehlte für eine volle Saison in der höchsten aller Renault-Formeln das Geld. Das Budget für die FA1 World Series ist mit 450.000 Euro pro Jahr auch nicht unbedingt ein Schnäppchen. Deswegen ist es

noch unklar, ob Bortolotti auch in den nächsten Rennen im Cockpit bleibt. Doch mit den zwei Siegen hat sich Bortolotti empfehlen können. Solche Auftritte können durchaus für ein Comeback auf der internationalen Bühne helfen. Der ehemalige FerrariJunior ist mit 24 Jahren noch jung. Bisher ist der Zug nicht abgefahren. Tatsächlich kamen seine Siege durchaus überraschend. Als Favoriten wurden Melker und Rosenqvist gehandelt. Möglicherweise hatte Bortolotti mit dem Ghinzani-Team des ehemaligen F1-Fahrers Piercarlo Ghinzani aber auch einen Vorteil. Das Team kennt die Lola-Zytek-Boliden aus der AutoGP-Meisterschaft. Melker wurde vom Azerti-Team betreut, Rosenqvist von Performance. Ghinzani setzte auch die Rennwagen für den Slowaken Richard Gonda und dem Portugiesen Armando Parente ein. Beide konnten Bortolotti aber auch nie gefährden.


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FA1 World Series in Portimo

Ein Blick auf die ersten teilnehmenden Nationen und Piloten der Formula Acceleration 1 sowie ein ein kurzer Vergleich mit der Statistik der A1GP-Serie. von Michael Zeitler

1. Nico Hülkenberg 20 2. Michael Ammermüller 18 3. Timo Scheider 14 4. Christian Vietoris 8 5. Adrian Sutil 6 6. André Lotterer 4 7. Sebastian Stahl 2 Portugal Armando Parente, der, unterstützt vom Ghinzani-Team, nun für Portugal fährt, ist nicht verwandt mit Alvaro Parente, dem Fahrer, der die meisten Rennen für Portugal in der A1GP-Serie absolvierte. Filipe Albuquerque gewann als einziger Portugiese ein Rennen. 1. Alvaro Parente 26 2. Filipe Albuquerque 22 3. João Urbano 14 4. César Campaniço 2

1. Jeroen Bleekemolen 47 2. Jos Verstappen 22 3. Robert Doornbos 5 4. Renger van der Zande 3

Schweden Felix Rosenqvist, der auch in der F3-EM erneut an den Start geht, fährt für Schweden. Mit Performance Racing wird sich auch ein schwedisches Team um den Einsatz kümmern. In der A1GP-Serie war Schweden dagegen nicht vertreten. Italien Die italienischen Flaggen werden von Mirko Bortolotti vertreten, der schon drei Meisterschaften gewinnen konnte. 2008 die italienische F3Serie, 2011 die Formel-2 und 2013 den Renault-Mégane-Eurocup. Der Rennstall des ehemaligen F1-Fahrers Piercarlo Ghinzani kümmert sich wie schon einst in der A1GP-Serie um den Einsatz der Lola-Zytek-Boliden. Nur Enrico Toccacelo konnte damals ein Rennen für Italien gewinnen. 1. Enrico Toccacelo 42 2. Edoardo Piscopo 14 3. Alessandro Pier Guidoi 4 3. Massimiliano Businelli 4 5. Max Papis 2 5. Fabio Onidi 2 Acceleration14

Niederlande Nigel Melker kommt aus der WSbR und fährt nun für die Niederlande in der FA1 World Series. Betreut wird er dabei vom belgischen Azerti-Team. Vier Siege konnte das Team Niederlande in der A1GP-Serie erringen, zwei durch Jeroen Bleekemolen und je einen von den ehemaligen F1-Piloten Jos Verstappen und Robert Doornbos.

Acceleration14

Deutschland Unter anderem mit Force-India-F1-Pilot Nico Hülkenberg holte Deutschland 2007 den Titel in der A1GP-Serie. Nun vertritt Sebastian Balthasar die deutsche Flagge. Er gewann 2013 die Cup-Wertung der deutschen Formel-3. Das Einsatzteam ist Performance. Frühere Fahrer für Deutschland in der A1GP-Serie waren auch Michael Schumachers Stiefbruder Sebastian Stahl, F1-Pilot Adrian Sutil, DTM-Ass Timo Scheider, sowie Super Formula-Champion André Lotterer.

FORMEL-WOCHE 17/2014

Balthasar auf Hülkenbergs Spuren?


ADAC Formel-Masters: Mit erstem Sieg an die Tabellenspitze Der Däne Mikkel Jensen konnte sich seinen ersten Sieg in der ADAC Formel-Masters sichern. Der Pilot aus dem österreichischem Neuhauser-Team triumphierte im ersten Saisonlauf und fuhr anschließend mit dem zweiten Rang erneut auf das Podest. Zusammen mit einem fünften Rang im abschließenden dritten Lauf war das ausreichend, um nach der ersten von acht Saisonstationen die zwischenzeitliche Spitzenposition in der Gesamtwertung zu übernehmen. „Ich freue mich sehr über meinen Sieg im ersten Rennen und die Führung in der Meisterschaft, aber als Rennfahrer strebe ich immer nach mehr. Speziell im dritten Rennen hatte ich auf einen weiteren Podestplatz gehofft", gab Jensen nach dem Wochenende zu. Die Vorzeichen stehen nun nicht schlecht für ihn. In den letzten drei Jahren holte der Auftaktsieger am Ende den Titel. Der 19-Jährige startete in Oschersleben in seine zweite Saison in der Nachwuchsmeisterschaft. Im vergangenen Jahr kam er nach zwei Podestplatzierungen nicht über den zehnten Platz in der Gesamtwertung hinaus. Auch in den Rennen zwei und drei landeten mit Maximilian Günther und Fabian Schiller zwei erfahrene Piloten ganz oben auf dem Podest. DG ADAC Motorsport

FORMEL-WOCHE 17/2014

Nachwuchs

26 Mawson beweist Klasse Der Australier Joseph Mawson geht als bester Pilot aus dem ersten Wochenende der französischen Formel-4 hervor. von Daniel Geradtz s war ein Einstieg nach Maß for Jospeh Mawson. Der gerade einmal 18-Jährige Australier war bisher nur in seinem Heimatland im Kartsport unterwegs. Vor der Saison wagte er den Sprung nach Europa, um im Formel-Bereich Fuß zu fassen und seinem Ziel der Formel-1 näher zu kommen. Dass dieser Schritt keine falsche Entscheidung war, zeigte Mawson beim Saisonauftakt der französischen Formel-4 in Le Mans. Von der Pole-Position aus ging er in den ersten Wertungslauf, behielt die Führung über die gesamte Renndistanz und sicherte sich somit den Triumph.

E

In Rennen zwei fuhr der aus Sydney stammende Fahrer aufgrund der umgedrehten Startpositionen zwar nur als zehnter los, konnte sich aber bis auf den dritten Rang nach vorne kämpfen. Es siegte Pole-Mann Bryan Elpitiya.

Ergebnisse 1. Lauf in Le Mans 1. Joseph Mawson 2. Lasse Sorensen 3. Dorian Boccolacci 4. Amaury Richard 5. Vladimir Atoev 6. Felix Hirsiger 7. Paul Hökfelt jr. 8. Erwan Jule 9. Reuben Kressner 10. Bryan Elpitiya 3. Lauf in Le Mans 1. Joseph Mawson 2. Lasse Sorensen 3. Felix Hirsiger 4. Dorian Boccolacci 5. Amaury Richard 6. Denis Bulatov 7. Vladimir Atoev 8. Paul Hökfelt jr. 9. Bryan Elpitiya 10. Valentin Hasse-Clot

Der dritte Lauf sollte erneut das Rennen von Mawson werden. Er stand neben Lasse Sorensen in der ersten Startreihe. Wegen der nassen Streckenverhältnisse verlief das Losfahren allerdings alles andere als geplant. Mawson wurde bis auf die fünfte Position nach hinten gereicht. Dank einer starken Fahrt in der zweiten Rennhälfte kämpfte er sich dann aber wieder Stück für Stück nach vorne. Am Ende reichte es schließlich doch noch für seinen zweiten Erfolg des Wochenendes. Bevor die Meisterschaft am übernächsten Wochenende auf dem engen Straßenkurs von Pau Halt macht, steht Mawson als Spitzenreiter in der Gesamtwertung fest. Mit 57 Punkten liegt er vor Felix Hirsiger (43 Punkte). Mawson ist der erste Australier seitdem die Meisterschaft nach F4-Reglement ausgetragen wird.

2. Lauf in Le Mans 1. Bryan Elpitiya 2. Felix Hirsiger 3. Joseph Mawson 4. Paul Hökfelt jr. 5. Dorian Boccolacci 6. Valentin Hasse-Clot 7. Reuben Kressner 8. Simo Laaksonen 9. Vladimir Atoev 10. Denis Bulatov Fahrerwertung 1. Joseph Mawson (AUS) 2. Felix Hirsiger (GBR) 3. Dorian Boccolacco (FRA) 4. Lasse Sorensen (NOR) 5. Bryan Elpitiya (FRA) 6. Amaury Richard (FRA) 7. Paul Hökfelt jr. (SUI) 8. Vladimir Atoev (RUS) 9. Denis Bulatov (RUS) 10. Valentin Hasse-Clot (FRA)

67 43 37 36 28 22 22 18 10 9


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Nachwuchs

Kart-Aufsteiger George Russell war der Beste beim Saisonauftakt der britischen Formel-4. von Daniel Geradtz chon früh stand im vergangenen Winter die Beförderung von George Russell fest. Der 16-Jährige hatte bis dahin nur Erfahrung im Kart und bekam in jenem Team ein Cockpit, das in der vergangenen Saison Jack Hughes zum Meister machte. Auch wenn der britische Ableger der Formel-4 zu dem damaligen Zeitpunkt noch frisch war, trifft dies auf das Lanan-Team nicht zu. Bereits seit mehreren Jahrzehnten ist die Truppe im Motorsport auf der Insel aktiv.

S

So ist es freilich nicht verwunderlich, dass man auch in diesem Jahr wieder zu den Favoriten zählt und dieser Rolle beim Auftakt in Silverstone auch gerecht wurde. Russell sicherte sich bei seinen ersten Gehversuchen im Formel-Sport gleich zwei Mal den Sieg, was ihn auf die erste Position in der Punktewertung brachte. Dabei stand der Brite in keinem der Rennen ganz vorne in der Startaufstellung. Bei seinen Siegen musste er sich durch das Feld kämpfen, auch wenn er im dritten Lauf von einer Kollision zwischen Nicolas Beer und Sennan Fielding profitierte, da somit der Weg nach vorne frei war. Das Teilnehmerfeld der Meisterschaft ist sehr international. Die 22 Piloten, die in Silverstone am Start waren, stammen aus 13 verschiedenen Nationen. Vor allem der amerikanische Kontinent ist stark vertreten. Mit drei Mexikanern, zwei Brasilianern und je einem Piloten aus Venezuela und den USA stammt immerhin ein Drittel aller Teilnehmer von der anderen Seite des Atlantiks. Nachdem ersten Rennwochenende liegen Fahrer aus vier Nationen auf den ersten vier Rängen in der Gesamtwertung.

Ergebnisse 1. Lauf in Silverstone 1. Raoul Hyman (HHC) 2. Diego Menchaca (Douglas) 3. Sennan Fielding (HHC) 4. Nicolas Beet (Sean Walkinshaw) 5. George Russel (Lanan) 6. Gustavo Lima (Hillspeed) 7. Will Palmer (HHC) 8. Arjun Marini (Lanan) 9. Rahul Mayer (Hillspeed) 10. David Wagner (Mark Godwin) 3. Lauf in Silverstone 1. George Russell (Lanan) 2. Arjun Maini (Lanan) 3. Diego Menchaca (Douglas) 4. Chris Middlehurst (Mark Godwin) 5. Struan Moore (Lanan) 6. Will Palmer (HHC) 7. Charlie Eastwood (Douglas) 8. Rodrigo Fonseca (Douglas) 9. Gustavo Lima (Hillspeed) 10. Raoul Hyman (HHC)

2. Lauf in Silverstone 1. George Russell (Lanan) 2. Nicolas Beer (Sean Walkinshaw) 3. Struan Moore (Lanan) 4. Raoul Hyman (HHC) 5. Gustavo Lima (Hillspeed) +5.653s 6. Will Palmer (HHC) 7. Chris Middlehurst (Mark Godwin) 8. Diego Menchaca (Douglas) 9. David Wagner (Mark Godwin) 10. Sennan Fielding (HHC) Fahrerwertung 1. George Russell (GBR) 79 2. Diego Menchaca (MEX) 66 3. Raoul Hyman (RSA) 64 4. Arjun Maini (IND) 52 5. Will Palmer (GBR) 47 6. Gustavo Lima (BRA) 45 7. Nicolas Beer (DEN) 43 8. Struan Mooree (GBR) 39 9. Chris Middlehust (GBR) 35 10. Sennan Fieldung (GBR) 35

FORMEL-WOCHE 17/2014

MSV/Formula 4

Russell siegt doppelt


Impressum Herausgeber: Daniel Geradtz Chefredakteur: Michael Zeitler Redaktion: Johannes Mittermeier Rebecca Friese Layout: Daniel Geradtz Michael Zeitler


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