2014
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20. August
FORMEL-3 EM
Auf und ab f端r Verstappen
FORMEL-1
Die sieglosen Jahre von Ferrari
Ferrari
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IndyCar: Power auf dem Weg zum Titelgewinn Nachwuchs: Die wichtigsten Ergebnisse des Wochenendes
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rt Formel-1 ist zurück o w aus der Sommerpause or
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Mit einigen Neuigkeiten kehrt die Formel-1 zurück zu ihrem Alltag, sofern man überhaupt von Alltag reden kann. Nach der Beförderung von Max Verstappen ins Red-BullProjekt gilt der Niederländer als aussichtsreicher Kandidat auf ein Cockpit bei Toro Rosso im nächsten Jahr. Im Alter von nur 17 Jahren wäre er dann der jüngste F1Pilot aller Zeiten. Nach nur einer Saison im Formel-Sport könnte er der F1-Berufung folgen. Auch aus dem Caterham-Rennstall gibt es Gerüchte. Demnach könnte André Lotterer bei seinem halben Heimrennen in Belgien ins Lenkrad greifen. Für den 32-Jährigen käme der Einsatz reichlich spät. Bereits zu Beginn des Jahrtausends war er für das damaligen Jaguar-Team im Testeinsatz und hatte Chancen auf ein Stammcockpit. Doch daraus wurde nichts. Lotterer suchte sein Glück in Japan, wurde schließlich ins Sportwagenprogramm von Audi aufgenommen und ist dort seit Jahren fester Bestandteil. Nun, mehr als ein Jahrzehnt nach seinem ersten Auftreten in der Königsklasse, könnte das Renndebüt folgen. Auch Lotterers F1-Karriere könnte, sofern er Gefallen und die nötige Finanzierung findet, noch lange nicht zu Ende sein. Ein knappes Jahrzehnt wäre durchaus noch drin. Und das zeigt, was Max Verstappen bevorstehen könnte. 20 bis 25 Saisons wären unter Umständen möglich, für den talentierten Emporkömmling. Eine Zeit, in der einige Rekorde wackeln könnten. Daniel Geradtz Herausgeber Formel-Woche Red Bull Content Pool
FORMEL-WOCHE 33/2014
Inhalt
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Die 13. sieglose F1-Saison?
Formel-1 Die 13. sieglose F1-Saison?
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Block: Ferrari-Wende wird schwierig
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News
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Verstappen ist Red-Bull-Junior
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Bilanz der F1-Piloten
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Vorschau Belgien-GP
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Formel-3-EM Red Bull verleiht Verstappen Flügel
Auto GP Sato ist Meister
Steht Max Verstappen vor einer großen F1-Karriere?
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Inhalt
Thomas Suer/F3 EM
Nach dem erfolgreichen DebĂźt stand er vor der Entscheidung, in die Formel-3 einzusteigen oder aber in eines der zahlreichen Formel-Renault Championate. Dabei testete er unter anderem auch fĂźr das Motopark Team aus Oschersleben, das seine Piloten unter anderem im deutschen ATS Formel-3 Cup in die Rennen schickt. Obwohl die Entscheidung pro F3 ausfiel, hat sich Verstappen nicht fĂźr die nationale Serie entschieden, sondern versucht sein GlĂźck in der Europameisterschaft. „Eigentlich hätte er in der Formel-Renault an den Start gehen sollen. Aber nach einem guten F3-Test wurde dieser Plan wieder verworfen“, sagte Vater Jos vor der Saison.
Weiterer SprĂśssling auf dem Weg in die Formel-1? Mit dem Niederländer Max Verstappen kĂśnnte ein weiterer Pilot in die KĂśnigsklasse vorstoĂ&#x;en, dessen Vater dort bereits unterwegs war.
Nachdem es vor allem in den 70er Jahren vereinzelte niederländische Piloten in die Formel-1 schafften, gelang 1994 der Nachwuchshoffnung Jos Verstappen der Sprung. Als Titelträger der deutschen Formel-3-Meisterschaft sowie des prestigeträchtigen Masters in Zandvoort, stieg er in jenem Jahr ausgerechnet beim Weltmeisterteam Benetton ein. An der Seite von Michael Schumacher machte der damals 22-Jährige nicht die schlechteste Figur und fuhr zwei
Mal auf das Podest. Bis 2003 konnte sich „Jos the Boss“ in der Formel-1 halten. Unter anderem auch, weil er von heimischen Sponsoren unterstĂźtzt wurde. Dadurch dockte er immer wieder bei Hinterbänkler-Teams an, die nicht gerade auf Rosen gebettet waren. Seine letzten F1-Jahre verbrachte er so bei Arrows und Minardi. Auch danach blieb Verstappen dem Motorsport noch einige Jahre erhalten. Zunächst in der A1GP-Serie, später wagte er noch den Schritt in die LeMans-Prototypen. 2009 hing er seinen Helm allerdings an den Nagel. Rennsport in den Genen An die F1-Zeiten seines Vaters dĂźrfte die neue niederländische Nachwuchshoffnung Max Verstappen, kaum eine Erinnerung haben. SchlieĂ&#x;lich war er bei dessen letzten Rennen gerade einmal sechs Jahre alt. Das Rennfahren wurde dem Filius nahezu in die Wiege gelegt. Denn auch die Mutter
Sophie Kumpen stammt aus einer Familie mit Motorsporttradition und war selbst ebenfalls im Kart aktiv. Deren Bruder Anthony ist ein Spezialist im Sportwagen, genauso wie Vater Paul. Der Weg, den Max schlieĂ&#x;lich eingeschlagen hat, war somit vorbestimmt und keinesfalls zufällig. Im Alter von sieben Jahren nahm Max Verstappen zum ersten Mal an Kartrennen teil. In den Anfangsjahren ausschlieĂ&#x;lich in den Niederlanden, ab 2010 dann auch auf internationaler Ebene. Als Weltmeister im Kart bestreitet er 2014 seine erste Saison im Formelsport. Im Winter nahm er in der Florida Winter Series teil. In der nur aus vier Meisterschaftswochenenden bestehenden Serie konnte er aber schon auf Anhieb sein KĂśnnen beweisen. Zwei Siege und ein dritter Platz in der Gesamtwertung waren mehr als man von einem Rookie erwarten konnte, vor allem bei der erfahrenen Konkurrenz.
Erste Rennerfahrung Beim ersten Wochenende in Silverstone lief es nicht nach Plan. Verstappen wurde im ersten Lauf in eine Kollision verwickelt, konnte sich in den verbleibenden Rennen aber wieder erholen. Immerhin sicherte er sich einen zweiten Rang als bestes Resultat. Von zu hohen Erwartungen wollten Vater und Sohn damals nicht hĂśren. Max selbst sah sich nicht in der Favoritenrolle und Jos meinte: „Er war zwar der Schnellste bei den Testfahrten gewesen, aber die Rennen sind etwas ganz anderes. Am Ende kann ich nur abwarten und mich von seinen Leistungen Ăźberraschen lassen.“ Am vergangenen Wochenende in Hockenheim war es schlieĂ&#x;lich GlĂźck, das Verstappen zunächst ganz nach vorne in der Startaufstellung brachte. Er profitierte davon, dass Tom Blomqvist aufgrund eines Motorwechsels in den Rennen zwei und drei nach hin-
Auch im zweiten Rennen erging es ihm bei weitem nicht besser. Schon auf dem Weg in die Startaufstellung streikte die Technik – Verstappen kam erst gar nicht zum Zug. Rennen drei war schlieĂ&#x;lich ein klarer Durchmarsch. Von der Pole aus dominierte er, auch der zwischenzeitliche Einsatz des Safety-Car, der den bis dahin herausgefahrenen Vorsprung wieder eindämpfte, konnte an seiner Triumphfahrt nichts ändern. „Nachdem ich im ersten Rennen nicht ins Ziel gekommen bin und im zweiten wegen eines technischen Defekts noch vor dem Rennen erst gar nicht antreten konnte, wollte ich unbedingt Punkte mitnehmen“, berichtete er nach seinem ersten Sieg.
Im Alter von noch 16 Jahren ist der Niederländer zudem der jĂźngste Fahrer, der je ein Rennen in der Europameisterschaft gewinnen konnte. Ein aussagekräftigeres Zeichen hätte der im belgischen Hasselt geborene Verstappen nicht setzen kĂśnnen. In der Gesamtwertung liegt Max Verstappen derzeit auf dem fĂźnften Rang, hat aber schon einen beträchtlichen RĂźckstand auf Esteban Ocon, der in diesem Jahr das MaĂ&#x; aller Dinge ist. Auch er ist ein Serienneuling, so wie eine ganze Menge Piloten, die sich derzeit an der Spitze umtreiben. Doch nur einer ist vĂśllig unbeleckt und der muss den direkten Vergleich zur Konkurrenz wahrlich nicht scheuen. Ohnehin sind die Planungen langfristig angelegt. „Dies ist ein Testjahr, danach erwarte ich, dass er noch ein oder vielleicht sogar zwei Jahre in der Meisterschaft an den Start gehen wird“, ist sich Vater Jos sicher. Dann steht er mĂśglicherweise sogar als jĂźngster Titelträger Ăźberhaupt in den GeschichtsbĂźchern der Europameisterschaft.
Thomas Suer/F3 EM
von Daniel Geradtz bwohl sie eine groĂ&#x;e Motorsporttradition haben, schaffen es nur wenige Niederländer in die Formel-1. Seit den 1920 Jahren wird in Assen gefahren, wenn auch in der Anfangsphase ausschlieĂ&#x;lich von Motorrädern, die Strecke in Zandvoort, auf der zwischenzeitlich sogar die Formel-1 unterwegs war, ist in den unmittelbaren Nachkriegsjahren entstanden, aber inzwischen nicht mehr auf dem aktuellsten Sicherheitsstand.
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Dort konnte er von Beginn an mithalten. Bei den Testfahrten in Ungarn und Ă–sterreich war der Rookie stets auf den vorderen Platzierungen zu finden. Geholfen hat ihm wahrlich, dass Volkswagen in dieser Saison besser aufgestellt ist, als es noch in der Vergangenheit der Fall war. Das nĂśtige Talent, um selche Leistungen zu erbringen, darf man Verstappen aber gewiss nicht absprechen.
http://formel-woche. Zur Ausgabe de/ausgabe-13/
ten versetzt wurde. Verstappen erbte somit die Pole-Position. Aus seiner guten Ausgangsposition konnte er dabei nur in Lauf drei ein Zählbares Resultat herausholen. Das war auch nach dem ersten Rennen nÜtig, bei dem er selbst eine Kollision in der Haarnadelkurve verursachte und in der Folge ausfiel.
Das Duell der Erfahrenen
Max Verstappen nach seinem ersten F3-Triumph
Ausgabe 18/2014: Ein Porträt ßber Max Verstappen
GP2 Das Duell der Erfahrenen
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GP3 Deutsche Nachwuchsarbeit an der Spitze 22
IndyCar Power mit groĂ&#x;en Schritt Richtung Titel 24
Nachwuchs Britische Formel-3, Britische Formel-4
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Indy Lights, Pro Mazda
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F3 EM / Thomas Suer
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Ferrari
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Ferrari-Bilanz
Die 13. sieglose F1-Saison? Titelthema Beim Ungarn-GP hätte Fernando Alonso beinahe gewonnen. Nun könnte eine Schmach in Form der ersten sieglosen F1-Saison von Ferrari seit 1993 folgen. Ein Text von Michael Zeitler
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rei Runden vor Rennende des Ungarn-GP 2014 entriss Daniel Ricciardo Fernando Alonso doch noch die Führung. Ausgerechnet auf dem eigentlich überholfeindlichen Hungaroring mit dem vorsichtig formuliert auch nicht gerade über den Klee gelobten Renault-Motor, hat Ricciardo damit Ferraris beste Chance auf einen F1-Sieg vernichtet. Ricciardo hatte viel frischere Pneus, das gab letztlich den Ausschlag.
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Ferrari-Bilanz FORMEL-WOCHE 33 /2014
Und er hatte natürlich auch das bessere Auto. Es musste erst ein Chaosrennen her, das Ferrari in die Situation brachte, überhaupt um einen Sieg mitzufahren. Zwar kam die SafetyCar-Phase zu einem für Alonso ungünstigen Zeitpunkt, doch letztlich verhinderte sie einen dominanten Sieg Nico Rosbergs. Alonsos Fahrt war trotzdem stark: Er überrumpelte Rosberg nach dem Safety Car und überholte den WM-Leader auf der Strecke.
Jetzt kommen nach der Sommerpause die Rennen in Spa und Monza. Vor allem beim Ferrari-Heimspiel auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Italien wird Mercedes mit samt den Kundenteams den Motorvorteil gnadenlos ausspielen. Ferrari wird genauso wie die Renault-Teams unter normalen Umständen keine Chance auf den Sieg haben. Noch acht Rennen folgen, aber ändert sich nichts gravierendes am Kräfteverhältnis der
ersten elf Läufe und gibt es kein völliges Chaosrennen, dann wird Ferrari 2014 sieglos bleiben – das erste Mal seit der Saison 1993! Längste Erfolgsserie Man muss das auch mal anders sehen: 20 Jahre gab es nun stets mindestens einen Sieg von der Traditionsmarke. Eine so lange Erfolgsserie hatte Ferrari noch nie in der Teamgeschichte!
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Immer wieder erlebte die Scuderia Jahre des Debakels, der Niederlagen und der Blamagen. 1993 war sogar die dritte Saison in Folge, in der man keinen Sieg in der Königsklasse erobern konnte. Auch das gab es noch nie zuvor. Die Gründe für die Misere 2014 sind vielfältig. Sie fangen beim Motor an. Das Triebwerk ist weder leistungsstark, noch besonders leicht. Mercedes hat mit Abstand den stärksten Motor, aber auch Renault scheint vor Ferrari zu liegen. Motorenchef Luca Marmorini war daher einer der vielen Bauernopfer, unter anderem neben Rennleiter Stefano Domenicali. Der Motor ist das Herzstück eines Rennwagens und deswegen war traditionell der Antrieb auch sehr wichtig im Hause Ferrari. Danach kam das Chassis, erst dann der Fahrer. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo forderte in den vergangenen Jahren daher auch die Veränderung der Motorformel und die Reduzierung der Aerodynamik. Trotzdem ist Ferrari ein Verlierer. Genau deshalb ist die Schwachstelle Motor für Ferrari so schmerzhaft. Marmorini nahm gegenüber dem italienischen Journalisten Leo Turrini nach der Entlassung kein Blatt vor dem Mund. Dem Italiener scheinen bei der Konzeption des neuen TurboHybrids Fesseln an die Hände gelegt worden zu sein. Chefdesigner Nicolas Ferrari
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Ferrari-Bilanz
Der Ferrari 125 wurde 1950 nicht rechtzeitig fertig
6 Tombazis wollte demnach den Motor perfekt auf das Chassis abgestimmt haben, daher musste Marmorini wohl zu viele Kompromisse eingehen. Marmorini sieht sich daher selbst wohl nur als Bauernopfer. An der Formel-1 hat er sein Interesse verloren, weil die technischen Regeln zu einschränkend seien. Einen Wechsel zu Renault dementierte er daher auch. Ferrari hinkt hinterher Auch das Chassis hat bei Ferrari Schwachstellen. Hier verpasste mandas eine ums andere Mal einen Trend. Es gibt nur wenige Innovationen in der Formel-1, die Ferrari ins Rollen gebracht hat, etwa das halbautomatische Getriebe in den frühen 90er Jahren. Doch parallel dazu verschlief man andere wichtige Entwicklungen, wie die Traktionskontrolle, die aktive Radaufhängung und andere technische und vor allem elektronische Spielereien. Hier waren andere Teams, vor allem Williams, deutlich besser aufgestellt und das war einer der Gründe für die sieglosen Jahre zwischen 1991 und '93. Der V12-Motor von Ferrari war damals außerdem zu schwer, die Struktur im Team undurchsichtig, ständig im Wechsel und verfangen in politischen Machtspielchen. Aber es wurden hier Weichen gestellt, die Ferrari
langfristig zurück auf die Erfolgsspur brachten: Erst kam 1991 Luca di Montezemolo als Ferrari-Lenker an der Konzern-Spitze, er holte sich auch gleich Niki Lauda als Berater. Danach heuerte man 1993 Jean Todt als neuen Rennleiter an. Mit den aktuellen personellen Umstrukturierung erhofft Ferrari nun wieder, die Mannschaft mittelfristig auf Erfolgskurs zu bringen. Die nötigen Ressourcen dafür sind vor allem was das Finanzielle betrifft vorhanden. Was nicht immer so war: In der ersten F1-Saison 1950 war Ferrari noch längst nicht in einer Liga mit den Werksteams von beispielsweise Alfa Romeo. Zwar hat sich Ferrari seit der Leitung der Alfa-Romeo-Einsätze in den 30er Jahren im GP-Sport etabliert, aber man war de facto nach wie vor eher ein kleines Team. Anfangs noch kleines Team Trotzdem wollten die Italiener als eines der wenigen Teams für die erste F1-Saison 1950 eine Neukonstruktion an den Start bringen. Alfa Romeo (mit dem 1937 auch von Ferrari mit entworfenen Alfetta) und die anderen Teams modifizierten ihre Boliden auf Basis von Vorkriegsboliden. Ferrari wurde mit dem Neuwagen nicht rechtzeitig zum ersten F1-Lauf der Geschichte in Silverstone fertig. Zudem fehlte es deutlich an Leistung gegenüber den dominierenden AlfaRomeo-Motoren: Mit 275 PS gegenüber den Kompressor geladenen Alfa-Aggregaten, die eine Leistung von 400 PS hatten, war man unterlegen. So wurde das Jahr 1950 zur ersten sieglosen F1-Saison für Ferrari, 1957 folgte die zweite. Auch Ende der 60er Jahre war Ferrari längst nicht so gut positioniert wie heute. Besonders 1969 war die finanzielle Situation bei Ferrari äußerst angespannt. Enzo Ferrari sah sich daher sogar gezwungen, 50 Prozent der Marke Ferrari an den italienischen Hersteller Fiat zu verkaufen. Nach dem Ableben des Commendatore sollten weitere 40 Prozent an Fiat wandern. Immerhin blieb aber
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Ferrari-Bilanz
das F1-Projekt voll in den Händen Enzo Ferraris. Trotzdem wurde das F1-Team auf nur noch einen Wagen reduziert. Beim Italien-GP 1962 standen noch fünf Ferrari-Boliden am Start. Es war das dritte Jahr ohne einen FerrariSieg. Dabei hatte man die WM 1961 noch dominiert: Phil Hill wurde Weltmeister im Kampf gegen seinen Stallgefährten Wolfgang Graf Berghe von Trips, der in Monza leider tödlich verunglückte. Und die technischen Rahmenbedingungen für 1962 blieben gleich, nachdem 1961 die 1,5-LiterFormel eingeführt wurde, die Ferrari aus der Formel-2 kannte, was den dominierenden Erfolg des Jahres 1961 erklärt. Für die britischen Teams, die immer zahlreicher und professioneller wurden, war diese kleine Formel auch perfekt für ihre wendigen und kleinen Rennwagen. Während Ferrari für 1962
kaum Verbesserungen am Wagen vornahm, wurden sie immer besser. BRM und Porsche konstruierten außerdem einen Achtzylinder-Motor, während Ferrari immer noch bei sechs Zylindern blieb. Auch das letzte Jahr unter dem 1,5-Liter-Reglement 1965 blieb für Ferrari ohne Sieg. 1980 schlechteste Saison Ein ganz anderes Problem hatte Ferrari 1967: Lorenzo Bandini ging als klare Nummer eins bei Ferrari in die Saison. Beim Monaco-GP raste er in die Streckenbegrenzung, die damals noch von Strohballen umgeben war. Das Stroh entzündete sich und Bandini verbrannte. Die zweite FerrariHoffnung, Mike Parkes, verunglückte ebenfalls und zog sich daraufhin vom Rennsport zurück. So blieb Ferrari ohne Sieg. Der Ferrari 312B3 von 1973 war gnadenlos veraltet. Besonders der extrem
kurze Radstand des Boliden, der auf dem Ferrari von 1970 basierte, machte einen Sieg für Ferrari in jenem Jahr unmöglich. Damals kursierten sogar Gerüchte über einen vollständigen Rückzug! Das schlechteste Jahr erlebte Ferrari in der Saison 1980, nur ein Jahr, nachdem Jody Scheckter und Gilles Villeneuve die Plätze eins und zwei in der Fahrer-WM für Ferrari belegten. Doch die Leistungsdichte des damaligen Feldes war extrem hoch. Ferrari verpasste den Turbo-Zug, hielt zu lange am Sauger-Konzept fest und verlor daher den Anschluss. Auch das Chassis hatte Schwächen, das Verbot der Schürzen traf Ferrari besonders hart. Der Absturz von Hero to Zero war dramatisch: Rang zehn in der Konstrukteurswertung, kein Podestplatz, sogar die Quali-Hürde war ein Gegner! 1986 waren dann schließlich Williams und McLaren einfach mit ihren Boliden besser aufgestellt.
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Alex Juneau Der Ferrari 312T5 sorgte 1980 für die schlechteste Saison
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Ferrari-Wende wird schwierig Auf den voran gegangenen Seiten wurden die aktuellen Probleme von Ferrari und vor allem auch die in der Vergangenheit analysiert. Ein Blick zurück mag interessant sein, ein Blick voraus ist aber noch wichtiger. Ich bin kein Nostradamus und weiß, wie unvorhersehbar die Dinge im Rennsport sind. Trotzdem komme ich zum Schluss: Die Wende für Ferrari wird schwierig. Wieso sehe ich das so? Weil man auch anders an diese Thematik herangehen und analysieren kann, wieso Ferrari noch vor einigen Jahren so stark, ja sogar drückend überlegen war. Dabei kommt man schnell zum Schluss, dass sich die Rahmenbedingungen, die auch zu einer solchen Dominanz führten, völlig geändert haben. Zum Beispiel die Reifen: Mit Bridgestone hatte die Scuderia einen Partner, der die Reifen so entwickelt haben soll, wie man es am liebsten hatte. Als Folge flüchteten viele Teams in die Arme von Michelin. 2005 gab es nur noch drei Bridgestone-Teams, neben Ferrari waren das die Hinterbänkler Jordan und Minardi. Sogar Ferrari-Kunde Sauber wechselte zu Michelin. Erst als der Rückzug von Michelin aus der Formel-1 bekannt wurde, kamen die Rennställe nach und nach wieder zurück zu Bridgestone. Beispiel zwei Testfahrten: Sie sind seit Jahren nur noch sehr eingeschränkt möglich. Dabei war Ferrari in der Erfolgsära das testfleißigste Team, mit dem Kurs in Fiorano hat man sogar eine hauseigene Teststrecke. An den Problemen konnte so viel effektiver gearbeitet werden. Nicht umsonst fordert man seit Jahren wieder die Lockerungen des Testverbots. Es gäbe noch mehr Beispiele. Hoffnungen dürfen sich die Ferrari-Fans auf die finanziellen Rahmenbedingungen machen: MAn hat neben Red Bull nach wie vor das größte Budget. Nun müssen die Umstrukturierungen im Team noch greifen und in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Michael Zeitler
Ferrari war einst auch dank seiner Partner so dominant. ©Ferrari
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News
Rüge nach Räikkönen-Unfall Beim Großbritannien-GP gab es einen heftigen Unfall von Kimi Räikkönen. Die Folge waren Diskussionen darüber, ob die eine Stunde lang andauernde Rennunterbrechung, um die Streckenbegrenzung wieder zu reparieren, wirklich notwendig war. Die wichtigeren Aspekte der Szene rückten leider in den Hintergrund. Ein Amateurbild offenbart, wie unfassbar knapp ein Rad von Kimi Räikkönens Ferrari am Helm von Max Chilton vorbeirauschte. Fast hätte dieser Crash eine Tragödie ausgelöst. Der Unfall war eine Folge eines Ausrutschers von Räikkönen, denn nach dem Zurückfahren auf die Strecke verlor er die Kontrolle über seinen Ferrari. Rennleiter Charlie Whiting forderte die Fahrer daher auf, in solchen Situationen sicherer und umsichtiger auf die Strecke zurückzukehren. MZ
Motoren-Homologation falsch umgesetzt? Von 2006 bis 2013 waren die V8-Motoren eingefroren. Die Techniker konnten nur in der Peripherie Änderungen umsetzen. In diesem Jahr kamen die neuen Turbo-Triebwerke. Während der Saison dürfen ebenfalls keine Veränderungen vorgenommen werden, außer bei der Software. Daher werden andere Faktoren wie das Benzin zunehmend wichtiger. Hier kann man einige PS Leistung herauskitzeln. Im Winter dürfen dann wieder Veränderungen an den Motoren vorgenommen werden. Bis 2020 aber schrittweise immer weniger. Der Motor ist aufgeteilt in 42 Komponenten, jede davon hat eine bestimmte Wertigkeit von eins bis drei. Jeden Winter darf eine bestimmte, immer weiter sinkende Anzahl an Komponenten und Punkten gewechselt werden. Für die Saison 2015 sind noch an 39 von 42 Teilen ein Update erlaubt, allerdings gleichzeitig auch nur im Umfang von 32 Punkten. Wenn ein Team also zehn Teile mit der Wertigkeit drei tauscht, dann ist das Kontingent bereits fast verbraucht. Insgesamt belaufen sich die 42 Teile auf eine Wertigkeit von 66 Punkten. Umgerechnet kann daher nur 48 Prozent des Motors für 2015 modernisiert werden. Das wird jährlich sogar immer weniger. Aufgrund des Entwicklungsstopps lann der Rückstand von Renault und Ferrari frühestens im Winter wettgemacht werden. Nun fragen sich Fans und Fachleute, wieso man diese Entwicklungsfreiräume nicht über ein Jahr freigibt, dass also zwischen 2014 und 2015 gearbeitet werden darf und nicht erst ab dem November 2014. Damit könnten die Hersteller früher auf Probleme reagieren, ohne dass unter dem Strich mehr entwickelt wird. Der Zeitraum dieser Entwicklungsphase ist nur länger. MZ
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Konservativere Reifen In den ersten elf Saisonrennen gab es insgesamt 463 Boxenstopps, das sind deutlich weniger als im gleichen Zeitraum 2013 (637). Der Grund sind die konservativeren Mischungen, die Pirelli für 2014 entwickelt hat. Inzwischen ist auch klar, mit welchen Reifen die kommenden GP-Rennen bestritten werden: In Belgien kommt die mittlere und weiche Mischung zum Einsatz, in Italien die harte und mittlere und in Singapur die weiche und superweiche. MZ
Sauber
Kehrtwende bei Sauber? Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn wird kritisiert: Ist sie eine schlechte Teamchefin? Weder finanziell, noch sportlich geht es bei Sauber aufwärts, auch politisch kann Kaltenborn die Interessen Saubers nicht stark genug vertreten. Sie weiß daher, dass es Veränderungen geben muss. Gegenüber Autosport deutete Kaltenborn an, eine Kehrtwende bei Sauber einzuleiten. Bisher hätte man so viel wie möglich bei Sauber zu Hause entwickelt, anders als etwa Force India. Möglicherweise sei das durch die Komplexität der neuen Motoren nicht mehr zielführend. Man strebe daher unter anderem eine engere Partnerschaft mit Ferrari an. MZ
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Red Bull Content Pool
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News
Verstappen ist Red-Bull-Junior Max Verstappen ist neuer Red-Bull-Junior. F1-Cockpit schon 2015 nicht ausgeschlossen. JeanEric Vergne vor F1-Frühverrentnung? von Michael Zeitler umindest dieses Rennen hat Red Bull gegen Mercedes gewonnen: Den Kampf um Max Verstappen. Der Niederländer ist der viel versprechendste Nachwuchspilot seit vielen Jahren, einer der es auch in der Formel-1 weit bringen könnte und der deshalb von allen F1-Teams umringt wurde. Allen voran von Mercedes und Red Bull.
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Seit letzter Woche ist Verstappen, dessen Vater Jos Verstappen von 1994 bis 2003 107 F1-Rennen fuhr, Teil des Red-Bull-Juniorenkaders. Das Angebot von Red Bull soll finanziell verlockend und angeblich sogar mit einer Option für ein F1-Cockpit 2015 bei Toro Rosso versehen gewesen sein. Noch immer halten sich hartnäckig Gerüchte, wonach Verstappen 2015 dort neben Daniil Kvyat fahren könnte. Er wäre mit erst 17 Jahren der jüngste F1-Pilot aller Zeiten.
Alle fragen sich: Wäre die Formel-1 für Verstappen schon möglich? Erst im Winter fuhr er in der Florida-WinterSeries seine ersten Formel-Rennen, in dieser Saison absolviert er die F3Europameisterschaft. Derzeit rangiert er auf Rang zwei hinter Esteban Ocon. Am Nürburgring konnte Verstappen den Rückstand reduzieren, wurde aber vom Pech verfolgt. Fahrer werden immer jünger Ocon und Verstappen sind beides Rookies in der F3-EM und gelten daher als die hoffnungsvollsten Nachwuchstalente. Beide sind im Zweikampf aggressiv, müssen sich eventuell noch etwas die Hörner abstoßen. Ocon fährt im Prema-PowerTeam, das in den vergangenen Jahren die Serie dominiert hat, Verstappen ist wie sein Vater vor mehr als 20 Jahren in Diensten von Frits van Amers-
foort, dessen Truppe zuletzt nicht zu den Spitzenteams zählte. Beide Leistungen sind stark, beide könnten daher in der Formel-1 durchaus mithalten. Seit Jahren werden die F1-Fahrer immer jünger. In den 50er Jahren waren die Fahrer sehr alt, teilweise sogar über 50 Jahre! Der Grund: Im Krieg schwiegen die Rennmotoren, die meisten Fahrer in den 50er Jahren waren also Vorkriegsrennfahrer. Erst in den 60er Jahren gab es dann mit Piloten wie Jim Clark und Jackie Stewart so richtig flotte junge Herrschaften. Bis in die 70er Jahre gab es viele Gaststarter, das waren in der Regel auch etwas ältere Männer. Dazu wurde der Nachwuchssport professionalisiert, die jungen Fahrer begannen viel früher mit dem Kart. Dass der Trend aktuell noch immer nach unten geht, überrascht durch-
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News
Lynn und Gasly ausgebuhlt? Heute ist die Gefahr groß, schnell aus der Formel-1 zu purzeln. Ein aktuelles Beispiel ist Jean-Eric Vergne. Der Franzose macht bei Toro Rosso einen guten Job. Er konnte in der Vergangenheit mit Daniel Ricciardo mithalten, der jetzt bei Red Bull glänzt. Er ist auch nach wie vor stärker als Daniil Kvyat, dessen Glanzpunkte als Rookie aber viel eher auffallen als die von Vergne. Zudem hat Vergne auch viele technische Probleme: Die Rennen in Malaysia, Spanien und Monaco musste er wegen Motorschäden vorzeitig beenden, in Österreich versagten die Bremsen.
Natürlich ist auch Kvyat vor technischen Gebrechen nicht verschont geblieben. Beim Deutschland-GP brannte sein Toro Rosso Renault ab, weil durch den Ausfall der Zündkerze am fünften und sechsten Zylinder Treibstoff in den Auspuff gelangte und sich entzündete. Aber Fakt bleibt, dass Vergne keinen schlechten Job macht, aber dennoch vor der F1-Frühverrentnung steht, selbst wenn Verstappen nicht bereits 2015 sein F1-Debüt geben wird. Verstappen ist nämlich nicht der einzige viel versprechende RedBull-Junior. Als Meisterschaftsführender der Formel-Renault-3,5 steht Carlos Sainz Junior mit einem Bein in der Formel-1, auch GP3-Tabellenführer Alex Lynn und Pierre Gasly aus der WSbR sind Red-BullJunioren die zumindest 2016 für die Formel-1 in Frage kommen. Red Bull gehen langsam die F1Cockpits aus, obwohl man mit Toro Rosso 2006 sogar schon ein zweites F1-Team gekauft hat. Möglicherweise umgeht Red Bull den sich anbahnenden Stau damit, dass man einige Fahrer aus dem Juniorenkader streicht. Die Verpflichtung von Verstappen war für Fahrer wie Lynn und Gasly daher keine gute Nachricht.
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F3 EM/Thomas Suer Max Verstappen trug am Nürburgring erstmals die Red-Bull-Farben
Lackierungs-Regeln zu streng? Nachdem sich Red Bull die Dienste von Verstappen gesichert hat, will Mercedes nun wenigstens Ocon als Junior gewinnen. Derzeit ist Ocon noch im Lotus-Kader, doch Lotus wird 2015 in der Formel-1 ein Mercedes-Kundenteam. Deswegen ist auch Jazeman Jaafar als Lotus-Pilot für 2015 im Gespräch. Der Malaie absolviert derzeit die WSbRMeisterschaft und wird von MercedesSponsor Petronas unterstützt. Der malaysische Mineralölhersteller würde Jaafar auch gerne bei Lotus sehen. Derzeit wirbt Lotus schon für zwei Kraftstoffhersteller: Total und PDVSA. Letzterer pumpt dank dem für 2015 bereits bestätigten Pastor Maldonado ordentlich Geld ins Team, Total könnte mit dem Ende der Partnerschaft mit Renault 2015 das Lotus-Team verlassen. Trotzdem stehen PDVSA und Petronas in einem gewissen Konkurrenzkampf, der die Jaafar-Pläne gefährden könnte. Seit Jahren müssen beide F1-Wagen eines Teams identisch lackiert sein. Das war nicht immer der Fall und hatte zur Folge, dass die einzelnen Autos auch unterschiedliche Sponsoren lackiert hatten. BAR versuchte 1999 letztmals zwei unterschiedlich aussehende Fahrzeuge an den Start zu bringen. Jacques Villeneuve sollte mit den rot-weißen Lucky-Strike-Farben antreten, Ricardo Zonta im blau-gelben 555-Gewand. Der Automobilweltverband FIA legte ein Veto ein, BAR lackierte daraufhin eine Seite des Wagens nach dem Villeneuve-Schema und die andere nach dem Zonta-Muster. Möglicherweise würde eine Auflockerung dieser Regeln vielen Teams finanziell helfen. Auch in der IndyCar fahren die Fahrer mit eigenen Farben und Sponsoren, die Autos eines Teams können daher unterschiedlich lackiert werden. In der Formel-1 will man aufgrund des Widererkennungswertes gleich aussehende Autos. In der IndyCar wechseln die Farben des Autos eines Fahrers gelegentlich sogar von Rennen zu Rennen! MZ
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aus, denn die Menschen bleiben in der Regel länger in einem Zustand, der professionellen Sport erlaubt. Fahrer wie Michael Schumacher oder Rubens Barrichello haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass man auch mit 40 Jahren noch sehr gut F1 fahren und absolut fit sein kann. Vielleicht liegt der anhaltende Trend zur Verjüngung auch daran, dass es nur noch 22 F1-Cockpits gibt. 1989 waren es ja beispielsweise noch 39 Cockpits, da gab es auch für ältere, erfahrene Fahrer einfach mehr Chancen, länger ein Cockpit zu behalten.
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Bilanz der F1-Piloten
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Jules Bianchi war zur stelle als es drauf ankam und fuhr in Monaco erstmals in die Punkte. Note: 2 Max Chilton fuhr 25 Mal in Folge ins Ziel, doch gegen Jules Bianchi hat er oft das Nachsehen. Note: 3
Adrian Sutil scheiterte zwei Mal knapp an den Punkten. Mehr ist mit dem Sauber nicht drin. Note: 3 +
Kamui Kobayashi hat beMar reits in der Qualifikation best die Nase vorne und bedas hält auch in den Rennen Not die Oberhand gegen Marcus Ericsson. Esteban G Note: 3 kommt in den nicht so recht a Sutil heran. Da Duell zwischen ist ausgeglichen Note: 3
Valtteri Bottas überrasht mit Konstanz. Drei Podestplätze in Folge, es geht kaum besser. Note: 2 +
Felipe Massa ist einen Hauch schwächer als Teamkollege Bottas. Zudem macht er vereinzelte Fehler, die wichtige Punkte kosten. Note 2 –
Lewis Hamilton machte ein paar Fehler mehr als Nico Rosberg und ist vom Pech verfolgt. Dennoch sitzt er dem Deutschen im Nacken. Note: 1 –
Nico Rosberg fährt souverän an der Spitze und macht keine Fehler. Das ist der Schlüssel zum Titel. Note: 1
Fernando Alonso holt die in der Vergangenheit oft das Maximum aus dem schwachen Ferrari heraus. Note: 2
Kimi Räikkönen enttäuscht nach zwei starken Jahren bei Lotus und hat gegen Fernando Alonso eindeutig das Nachsehen. Note: 3 –
Sebastian Vettel kommt dieses Jahr nicht in Fahrt. Der Weltmeister hadert mit dem Auto und den Regeln. Note: 3 +
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Bilanz der F1-Piloten
Gutiérrez n Rennen an Adrian as Qualin beiden n.
Nico Hülkenberg fuhr konstant in die Punkte und liegt somit in der Gesamtwertung vor seinem Teamkollegen. Note: 2
Sergio Pérez fuhr in Bahrain einen guten Podestplatz ein. Danach musste er Teamkollege Hülkenberg ziehen lassen. Note: 3 +
Jean-Eric Vergne zeigt gegen Neuling Kvyat zu wenig, um seinen Platz im kommenden Jahr behalten zu können. Note: 4 +
Daniil Kvyat zeigt als Rookie eine ordentliche Leistung, liegt nur knapp hinter Jean-Eric Vergne. Note: 3 +
Pastor Maldonado holt aus dem schwachsne Lotus zu wenig heraus. Hinzu kommen einige Fahrfehler und Kollisionen. Note: 3 –
Romain Grosjean holte immerhin zwei Mal Punkte, wurde von technischen Problemen nicht verschont. Note: 3
Daniel Ricciardo hat Sebastian Vettel derzeit im Griff. Der Neuzugang siegte im Gegensatz zum Teamkollegen bereits. Note: 2 +
Jenson Button punktet immerhin regelmäßig, wenn schon keine TopPlatzierungen möglich sind. Note: 3 +
Kevin Magnussen gelang ein guter Start ins Jahr, danach verpasste er ein wenig den Anschluss an seinen Teamkollegen. Note: 3 +
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rcus Ericsson holte in Monaco mit Rang elf das te Saisonresultat für Caterham. Ansonsten gibt Auto nicht viel her, um nach vorne zu fahren. te: 3 +
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Strafen LAT/Lotus
FORMEL-WOCHE 33/2014
Vorschau Belgien-GP
Strafpunkte für Vergehen Jules Bianchi Pastor Maldonado Kevin Magnussen Valtteri Bottas Adrian Sutil Marcus Ericcson Jean-Eric Vergne
4 4 2 2 2 2 1
Pastor Maldonado und Jules Bianchi führen das Sündenregister an
Verwendete Antriebselemente ICE TC MGU-K MGU-H ES CE Sebastian Vettel Red Bull Renault 4 4 34 4 2 4 Daniel Ricciardo Red Bull Renault 4 3 4 3 2 3 Lewis Hamilton Mercedes 3 3 3 3 3 4 Nico Rosberg Mercedes 3 3 3 3 2 4 Fernando Alonso Ferrari 3 3 4 3 3 4 Kimi Räikkönen Ferrari 3 3 3 4 4 3 Romain Grosjean Lotus Renault 4 5 4 4 2 3 Pastor Maldonado Lotus Renault 5 5 5 5 3 3 Jenson Button McLaren Mercedes 3 3 3 3 3 3 Kevin Magnussen McLaren Mercedes 3 3 3 3 3 3 Nico Hülkenberg Force India Mercedes 3 3 3 3 2 2 Sergio Pérez Force India Mercedes 3 3 3 3 2 2 Adrian Sutil Sauber Ferrari 4 4 4 4 4 3 Esteban Gutiérrez Sauber Ferrari 3 3 3 3 3 4 Jean-Eric Vergne Toro Rosso Renault 4 4 5 4 3 3 Daniil Kvyat Toro Rosso Renault 5 4 5 3 2 2 Felipe Massa Williams Mercedes 3 3 3 3 2 3 Valtteri Bottas Williams Mercedes 3 3 3 3 3 2 Jules Bianchi Marussia Ferrari 4 4 3 4 2 4 Max Chilton Marussia Ferrari 4 4 4 4 3 4 Kamui Kobayashi Caterham Renault 3 3 3 3 3 4 Marcus Ericsson Caterham Renault 4 4 3 3 2 3 ICE = Verbrennungsmotor – TC = Turbolader – MGU-K = Generator Kinetische Energie MGU-H = Generator Thermische Energie – ES = Energiespeicher – CE = Elektronische Kontrolleinheit
15
Vorschau Belgien-GP
5
Gang G-Kraft
DRS
3 3,0 141
Geschwindigkeit
DRS
1 2 2,0 71
S ···
1·
8 2,3 302
3 2
DRS
3 2,6 160
9
10
3 2,2 130
DRS
18
Daten:
7
6
4 19
FORMEL-WOCHE 33 /2014
12 Circuit de Spa-Francorchamps
11 17
12
16
7 1,8
13
305
4 2,6 155
14
7,004 km SOFT MEDIUM
Benzinverbrauch: 3,15 kg/Runde Zeitverlust: 0,44 Sekunden/10 kg Vollgasanteil: 70% Gangwechsel: 60 Höchgeschwindigkeit: 323 km/h 1. Bremspunkt: 280 Meter Rundenrekord: 1:47,263 M. Schuma1 Sebastian Vettel (Red Bull) 44 Runden +16,869 2 Fernando Alonso (Ferrari) 3 Lewis Hamilton (Mercedes) +27,734 4 Nico Rosberg (Mercedes) +29,872 5 Mark Webber (Red Bull) +33,845 6 Jenson Button (McLaren) +40,794 7 Felipe Massa (Ferrari) +53,922 8 Romain Grosjean (Lotus) +55,846 9 Adrian Sutil (Force India) +1:09,547 10 Daniel Ricciardo (Toro Rosso) +1:13,470
8
44
15
2 ··
Reifenverschleiß Bremsverschleiß Abtriebslevel
Zeitplan
Fr. 23.08. 1. freies Training 10:00
2. freies Training 14:00
Sa. 23.08. 3. freies Training 11:00 Qualifikation 14:00
So. 24.08. Rennen 14:00
© Geradtz/Formel Woche
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F3EM/Thomas Suer
FORMEL-WOCHE 33/2014
F3 EM am Nrburgring
Red Bull verleiht Verstappen Flügel Mit neuer Förderung im Gepäck scheint Max Verstappen zur Höchstformen aufzulaufen. Doch die Technik streikt. von Daniel Geradtz ie Überraschung war durchaus gelungen. Max Verstappen ging am vergangenen Wochenende auf dem Nürburgring zum ersten Mal in der Formel-3-Europameisterschaft in den Farben von Red Bull an den Start. Das hatten zwar Einige vorhergesagt, doch dann ging es am Ende schneller als gedacht. Der Niederländer schien beflügelt durch seine Beförderung: Gleich beim ersten Kräftemessen in der Qualifikation sicherte er sich die Bestzeit und damit die Pole für den ersten Lauf am Samstagmorgen.
D
Dieser fand genau wie das Zeittraining auf nasser Bahn statt. Nur wenige Fahrer wagten einen Poker und setzten auf Slicks. Dabei sollten sich Regenreifen als die bessere Wahl herausstellen. Denn nachdem die Piste zu Beginn abtrocknete, begann es noch während des Rennens erneut zu regnen. Dies brachte nach wenigen Runden Spike Goddard an die Spitze, der auf Slicks gestartet war. Doch schon kurz danach gelang Verstappen der Konter. Er behielt die Führung bis zum Ende.
Am Sonntagmorgen standen die Zeichen für Max Verstappen erneut auf Sieg. Beim Start übertölpelte er Pole-Mann Tom Blomqvist und fuhr in überlegener Art und Weise einem weiteren Triumph entgegen. Bis zu jenem Zeitpunkt, als er von der Technik gestoppt wurde. Rauch stieg aus dem Heckbereich seines Dallara-VW auf. Die schlimmsten Befürchtungen bewahrheiteten sich: Der Motor quittierte seinen Dienst. Und das obwohl F3-Aggregate auf Langlebigkeit ausgelegt sind. Verstappen musste nach dem Motorschaden nicht nur seinen Sieg herschenken, sondern bekam auch die Regelwerk festgelegte Strafe für einen Motorwechsel. Bei den nächsten drei Rennen muss Verstappen um zehn Positionen in der Startaufstellung nach hinten. Nach Motorschaden wieder im Rennen Den Sieg im zweiten Lauf erbte schließlich Antonio Giovinazzi. Für ihn war es nach dem Sieg in Spielberg der zweite Triumph in der laufenden Saison. Sein Carlin-Teamkollege Tom Blomqvist wurde Zweiter.
In den wenigen Stunden bis zum dritten Rennen tauschte die Van-Amersfoort-Truppe Verstappens Motor. So konnte er schon am Sonntag wieder ins Geschehen eingreifen. Von Platz zwölf gelang ihm eine Aufholjagd auf Platz drei. Dabei profitierte er auch von einer Kollision in der ersten Kurve, die unter anderem das Aus für den Gesamtführenden Esteban Ocon bedeutete. Nach einer Safety-Car-Phas efuhr schließlich Lucas Auer zu seinem zweiten Sieg. Auch wenn Verstappen den Rückstand auf Ocon reduzieren konnte, sind seine Chancen auf den EM-Titel nur noch theoretischer Natur. Es werden in Imola und Hockenheim zwar noch 150 Zähler verteilt, doch mit einem Defizit von 77 Punkten auf den Führenden braucht der Franzose in Italien nur den aktuellen Vorsprung zu konservieren, um vorzeitig als Meister festzustehen. Ocon hatte am Wochenende Glück im Unglück, profitierte vor allem von Verstappens Pech. Denn nur so konnte er im zweiten Rennen überhaupt auf das Podest fahren.
▪
17
F3 EM am Nrburgring
1. Lauf 1. Max Verstappen (Van Amersfoort) 2. Antonio Fuoco (Prema) 3. Antonio Giovinazzi (Ayam Carlin) 4. Jordan King (Carlin) 5. Tom Blomqvist (Ayam Carlin) 6. Esteban Ocon (Prema) 7. Lucas Auer (Mücke) 8. Felix Rosenqvist (Mücke) 9. Santino Ferrucci (Eurointernational) 10. Ed Jones (Carlin) 11. Dennis van de Laar (Prema) 12. Félix Serrallés (West-Tec) 13. Nicholas Latifi (Prema) 14. Gustavo Menezes (Van Amersfoort) 15. Roy Nissany (Mücke) 16. Sean Gelael (Ayam Carlin) 17. Jules Szymkowiak (Van Amersfoort) 18. Alexander Toril (ThreeBond) 19. Richard Goddard (ThreeBond) 20. Wing Chung Chang (West-Tec) 21. Michele Beretta (Eurointernational) 22. Sandro Zeller (Jo Zeller) 23. Tatiana Calderón (Jo Zeller) 24. Jake Dennis (Carlin) Schnellste Runde: T. Blomqvist 1:23,786
Nrburgring 2. Lauf 1. Antonio Giovinazzi (Ayam Carlin) 2. Tom Blomqvist (Ayam Carlin) 3. Esteban Ocon (Prema) 4. Antonio Fuoco (Prema) 5. Lucas Auer (Mücke) 6. Jordan King (Carlin) 7. Felix Rosenqvist (Mücke) 8. Ed Jones (Carlin) 9. Tatiana Calderón (Jo Zeller) 10. Nicholas Latifi (Prema) 11. Roy Nissany (Mücke) 12. Dennis van de Laar (Prema) 13. Gustavo Menezes (Van Amersfoort) 14. Jules Szymkowiak (Van Amersfoort) 15. Richard Goddard (ThreeBond) 16. Alexander Toril (ThreeBond) 17. Santino Ferrucci (Eurointernational) 18. Michele Beretta (Eurointernational) 19. Sandro Zeller (Jo Zeller) 20. Wing Chung Chang (West-Tec) 21. Sean Gelael (Ayam Carlin) 22. Félix Serrallés (West-Tec) 23. Max Verstappen (Van Amersfoort) 24. Jake Dennis (Carlin) Schnellste Runde: T. Blomqvist 1:22,259
3. Lauf 1. Lucas Auer (Mücke) 2. Tom Blomqvist (Ayam Carlin) 3. Max Verstappen (Van Amersfoort) 4. Antonio Fuoco (Prema) 5. Jordan King (Carlin) 6. Roy Nissany (Mücke) 7. Félix Serrallés (West-Tec) 8. Tatiana Calderón (Jo Zeller) 9. Jake Dennis (Carlin) 10. Jules Szymkowiak (Van Amersfoort) 11. Sean Gelael (Ayam Carlin) 12. Alexander Toril (ThreeBond) 13. Gustavo Menezes (Van Amersfoort) 14. Santino Ferrucci (Eurointernational) 15. Michele Beretta (Eurointenational) 16. Sandro Zeller (Jo Zeller) 17. Richard Goddard (ThreeBond) 18. Wing Chung Chang (West-Tec) 19. Felix Rosenqvist (Mücke) 20. Esteban Ocon (Prema) 21. Antonio Giovinazzi (Ayam Carlin) 22. Nicholas Latifi (Prema) 23. Dennis van de Laar (Prema) Antonio Giovinazzi (Ayam Carlin) Schnellste Runde: T. Blomqvist 1:22,091
Gesamtwertung Fahrerwertung 1. Esteban Ocon (FRA) 2. Max Verstappen (NED) 3. Tom Blomqvist (GBR) 4. Lucas Auer (AUT) 5. Antonio Fuoco (ITA) 6. Antonio Giovinazzi (ITA) 7. Jordan King (GBR) 8. Felix Rosenqvist (SWE) 9. Jake Dennis (GBR) 10. Nicholas Latifi (CAN) 11. Gustavo Menezes (USA) 12. Ed Jones (UAE) 13. Félix Serallés (PUR) 14. Dennis van de Laar (NED) 15. Mitch Gilbert (AUS)
402 325 315 283 237 173 172 154 154 108 82 68 68 38 28
16. Santino Ferrucci (USA) 24 17. Tatiana Calderón (COL) 23 18. Roy Nissany (ISR) 20 19. Sean Gelael (INA) 19 20. Jules Szymkowiak (NED) 17 21. John Bryant-Meisner (SWE) 6 22. Felipe Guimarães (BRA) 5 23. Richard Goddard (AUS) 3 24. Hector Hurst (GBR) 3 25. Riccardo Agostini (ITA) 1 26. Alexander Toril (ESP) 1 27. Sandro Zeller (SUI) 0 28. Michele Beretta (ITA) 0 29. Alfonso Celis jr. (MEX) 0 30. Wing Chung Chang (MAC) 0
Teamwertung 1. Prema 2. Ayam Carlin 3. Mücke 4. Van Amersfoort 5. Carlin 6. West-Tec 7. Fortec 8. Jo Zeller 9. Eurointernational 10. ThreeBond 11. Double R
646 532 475 439 343 110 75 39 35 19 14
FORMEL-WOCHE 33 /2014
Ergebnisse 25.- 27.Rennen
Auto GP
18 Sato ist Meister Ein Sieg und ein dritter Platz machten Kimiya Sato zum Meister der diesjährigen Auto-GP-Serie. Der Japaner ist nun auch neuer Rekordsieger. von Michael Zeitler m Letzten Jahr ist er als Vizemeister erst beim Finale am Titelgewinn in der Auto-GP-Meisterschaft gescheitert. Dieses Jahr sorgte Kimiya Sato dafür, dass er das Finale bereits als Titelträger bestreiten wird. Ein Sieg und ein dritter Platz reichten dafür aus.
I Auto GP
FORMEL-WOCHE 33/2014
Auto GP am Nrburgring
Der Sieg am Samstag erfolgte erst am Grünen Tisch. Tamás Pál Kiss überquerte die Ziellinie als Erster. Der Ungar wurde allerdings mit einer 25-Sekunden-Zeitstrafe versehen, weil er unter gelben Flaggen eine Sektorbestzeit erzielte. Damit rutschte Pál Kiss auf Rang vier zurück. Die meisten anderen Topfahrer kassierten aus dem gleichen Grund wie der Virtuosi-Fahrer bereits im Rennen eine Durchfahrtsstrafe. Auch Kimiya Sato, der nach der Zeitstrafe für Pál Kiss zum Sieger erklärt wurde. Sato fuhr vom letzten Startplatz los, nachdem er in der verregneten Qualifikation mit Bremsproblemen zu kämpfen hatte. Für Sato war es der elfte Sieg in der Serie, womit er nun der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte der 1999 ausgetragenen Meisterschaft ist. Marco Bonanomi kommt auf zehn Siege, Luca Filippi und Giacomo Ricci auf jeweils sieben Triumphe. Für das Euronova-Team war es der 18. Sieg, womit man gleichauf mit Fisichella und Super Nova an der Spitze der ewigen Bestenliste steht. Pál Kiss in die WSbR?
Statistik Die siegreichsten Auto-GP-Fahrer 1. Kimiya Sato (JPN) 11 2. Marco Bonanomi (ITA) 10 3. Luca Filippi (ITA) 7 3. Giacomo Ricci (ITA) 7 5. Felipe Massa (BRA) 6 6. Narain Karthikeyan (IND) 5 6. Davide Rigon (ITA) 5 6. Fabio Onidi (ITA) 5 9. Sergio Campana (ITA) 4 9. Fabrizio del Monte (ITA) 4
Sato musste im Frühstommer das Rennwochenende in Monza sogar auslassen. Der 24-Jährige fährt hauptsächlich in der GP2 für Campos. Das Euronova-Team holte Sato aber in die Auto-GP zurück, nun wurde das Comeback mit dem Titelgewinn gekrönt. In der GP2 ist Sato bisher nur leistungstechnisch ein Feldfüller, in der Auto-GP war er quasi als solcher in der Realität gedacht. Das Feld ist geschrumpft, am Nürburgring gingen nur elf Lola Zytek an den Start, das österreichische Zele-Team fehlte komplett. Den zweiten Lauf gewann Tamás Pál Kiss. Dieses Mal durfte er den Sieg auch behalten, den er sich in der Frühphase des Rennens erkämpfte. Pál Kiss könnte als nächstes für Comtec in der WSbR fahren, denn Virtuosi arbeitet mit Comtec zusammen. Und Comtec hat in der WSbR noch ein Cockpit frei. Der Deutsche Markus Pommer konnte beim Heimrennen am Nürburgring mit der Pole-Position im nassen SamstagsQuali, sowie zwei Podestplätzen glänzen.
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19
Auto GP am Nrburgring
1. Lauf 1. Kimiya Sato Euronova 2. Kevin Giovesi FMS 3. Markus Pommer Super Nova 4. Tamás Pál Kiss Virtuosi 5. Andrea Roda Virtuosi 6. Michela Cerruti Super Nova 7. Yoshitaka Kuroda Euronova 8. Francesco Dracone Super Nova 9. Michele La Rosa MLR 71 10. Giuseppe Cipriani Ibiza 11. Salavatore de Plano FMS Schnellste Runde: Kimiya Sato 1:19,486
Nrburgring 27 Runden +7,854 +9,425 +5,977 +21,868 +37,532 +43,222 +58,309 +1:01,921 +19 Runden +27 Runden
2. Lauf 1. Tamás Pál Kiss Virtuosi 2. Markus Pommer Super Nova 3. Kimiya Sato Euronova 4. Andrea Roda Virtuosi 5. Michela Cerruti Super Nova 6. Kevin Giovesi FMS 7. Yoshitaka Kuroda Euronova 8. Michele La Rosa MLR 71 9. Giuseppe Cipriani Ibiza 10. Francesco Dracone Super Nova 11. Salvatore de Plano FMS Schnellste Runde: Kimiya Sato 1:19,322
23 Runden +10,002 +10,879 +21,324 +23,193 +27,994 +28,442 +42,057 +1:09,572 +1:17,466 +1 Runde
Gesamtwertung Fahrerwertung 1. Kimiya Sato (JAP) 2. Tamás Pál Kiss (HUN) 3. Markus Pommer (GER) 4. Andrea Roda (ITA) 5. Kevin Giovesi (ITA) 6. Michela Cerruti (ITA) 7. Michele La Rosa (ITA) 8. Sam Dejonghe (BEL) 9. Giuseppe Cipriani (ITA) 10. Yoshitaka Kuroda (JAP)
221 170 157 153 151 113 63 41 38 36
11. Francesco Dracone (ITA) 27 12. Shinya Michimi (JAP) 26 13. Vittorio Ghirelli (ITA) 26 14. Pål Varhaug (NOR) 24 15. Loris Spielli (ITA) 19 16. Christof von Grünigen (SUI) 18 17. Salvatore de Plano (ITA) 7 18. Samin Gómez (VEN) 2 19. Sergio Campana (ITA) 1 20. Niccolò Schirò (ITA) 0
Teamwertung 1. Super Nova 2. Virtuosi 3. Euronova 4. FMS 5. Zele 6. MLR 71 7. Ibiza
295 283 268 186 141 63 42
FORMEL-WOCHE 33 /2014
Ergebnisse 13.+ 14.Rennen
Auto GP
20 Stoffel Vandoorne. Sein Saisonverlauf ist genau gegensätzlich zu jenem von Palmer. Der ART-Fahrer punktete nur bei der Hälfte aller bisherigen Rennen. Doch wenn er unter den besten zehn zu finden war, dann reichte es auch nach ganz vorne. Sechs Mal schaffte er es unter die ersten drei, je zwei Mal belegte er die entsprechenden Positionen. Vandoorne zeigt, dass junge Fahrer durchaus die Möglichkeit haben, hier und da gegen die Arrivierten erfolgreich sein zu können.
Sam Bloxham/GP2
FORMEL-WOCHE 33/2014
GP2-Saisonbilanz
Auch Raffaele Marciello, derzeit amtierender Formel-3-Europameister, zählt zu den Neulingen der Serie. Er fuhr bislang zwei Mal auf das Podest und hatte in Silverstone gute Chancen dies zu wiederholen, als er sich die Pole-Position sicherte, aber beide Rennen nach Kollisionen schon in der ersten Runde beenden musste. Das war eine bittere Niederlage für den Italiener aus dem Ferrari-Nachwuchsprogramm.
Das Duell der Erfahrenen
Schlechte Ergebnisse für Hilmer Ginge es alleine um den Faktor Erfah-
Die Tendenz der letzten Jahre bestätigt sich auch 2014. Die er- rung, dann müsste wohl Johnny Cecotto jr. derjenige sein, der aus Augsfahrenen Piloten mischen in der GP2 vorne mit. von Daniel Geradtz nzwischen ist der Titelkampf in der GP2 eine eindeutige Sache geworden. Der Brite Jolyon Palmer liegt vorne, erst mit einem Abstand von 43 Punkten folgt der Zweite Felipe Nasr. Für beide ist die GP2 inzwischen eine Heimat im Nachwuchsbereich geworden. Spitzenreiter Palmer bestreitet derzeit seien vierte Saison, für Nasr ist es das dritte Jahr, das er im direkten Unterbau der Königsklasse unterwegs ist. Für beide ist es das erste Jahr, in dem sie ganz vorne vertreten sind und um den Titel mitkämpfen.
I
Palmer und Nasr wissen worauf es in der GP2 ankommt. Schon die letzten Titelträger Davide Valsecchi und Fabio Leimer haben gezeigt, dass die Zeiten vorbei sind, in denen ein Neuling einsteigen und dominieren kann. Erfahrung scheint inzwischen der Schlüssel
zum Erfolg zu sein. Und die können die beiden Titelrivalen vorweisen. Auch wenn Palmer bisher enteilen konnte und mit ein bisschen Glück bereits am Ende der Europasaison als Champion feststehen könnte, ist er nicht so dominant wie es auf den ersten Blick erscheint. Zwei Siege fuhr er in den bisherigen 14 Rennläufen ein. Das ist einer weniger als sein Verfolger. Im Gegensatz dazu stand er einmal mehr auf dem Podest als Nasr. Doch es sind nicht die Topresultate, die Palmer derzeit so stark machen. Es ist seine Konstanz. Er ist der einzige Pilot, der immer in die Punkte fuhr. Das hinterlässt Eindruck. Auf Nasrs Konto stehen zwei Nullnummern. Auf dem dritten Meisterschaftsrang liegt derzeit der belgische Debütant
burg stammende Venezolaner, gab 2009 sein GP2-Debüt und bestritt im Jahr darauf seine erste volle Saison. Er ist unter den Aktiven am längsten dabei. Nun bekommt er vom TridentRennstall nicht das beste Material zur Verfügung gestellt, doch seine Achtungserfolge in Spanien und Österreich zeugen davon, dass er durchaus Qualitäten hat, an der Spitze mitzufahren. Insgesamt macht er wie schon in der Vergangenheit zu wenig aus seiner Situation. Daniel Abt, der einzige Pilot, der unter deutscher Flagge an den Start geht, erlebt auch in seiner zweiten GP2-Saison einen Albtraum. Nachdem er im vergangenen Jahr durch technische Probleme zurückgeworfen wurde, hätte man von seinem Wechsel zum Hilmer-Team mehr erwarten können. Erst bei den letzten Rennen war ein kleiner Aufwärtstrend zu erkennen, als er zwei Mal punktete.
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Aufstieg in die Formel-1? Russian Time musste ebenfalls einen herben Rückschlag hinnehmen. Auch wenn bei dem Team im Vergleich zum letzten Jahr alles außer dem Namen verändert wurde und inzwischen die iSport-Truppe die sportliche Leitung übernommen hat, hätte man durchaus ein besseres Abschneiden des Team-Meisters aus 2013 vermuten können. Denn im Gegensatz zu Timo Rumpfkeils Motopark-Academy-Team kann iSport bereits jahrelange GP2-Erfahrung vorweisen und gewann vor vielen Jahren mit Timo Glock den Fahrerund Teamtitel. Zieht man im bisherigen Meisterschaftsduell in der GP2 Bilanz, kommt man nicht um einen Ausblick auf die
kommende Saison herum. Die beiden letzten Titelträger konnten bisher bekanntlich kein Cockpit in der Formel-1 finden. Fabio Leimer zog es in diesem Jahr zu den Sportwagen. Zudem stehen die Chancen gut, dass er in wenigen Wochen in der neuen Formel-E an den Start gehen wird. Für den Aufstieg in die Königsklasse scheint Nasr derzeit besser aufgestellt zu sein als Palmer. Nasr, der in diesen Tagen seinen 22. Geburtstag feiert, durfte bereits mehrere Male für Williams an freien Trainings teilnehmen. Als offizieller Testfahrer soll er im weiteren Saisonverlauf noch zwei weitere Freitagseinsätze erhalten. Auch wenn Williams für das kommende Jahr bereits die derzeitigen Stammfahrer Felipe Massa und Valtteri Bottas an sich gebunden hat und für Nasr damit die Tür wohl zugefallen ist, kann er immerhin F1-Kilometer vorweisen, die Palmer bislang noch nicht hat. Konkret mit einem Team wird er aber bislang noch nicht in Verbindung gebracht. Der Brite hat immerhin einen langjährigen Sponsor an seiner Seite, der ihn seit dem Beginn seiner Karriere unterstützt. Seine Karriere begann in den Meisterschaften, die durch seinen Vater organisiert werden. So hatte Palmer vom Start weg einen Vorsprung.
▪
Statistik Fahrerwertung 1. Jolyon Palmer (GBR) 192 2. Felipe Nasr (BRA) 149 3. Stoffel Vandoorne (BEL) 109 4. Johnny Cecotto jr. (VEN) 100 5. Stefano Coletti (MON) 96 6. Mitch Evans (NZL) 92 7. Arthur Pic (FRA) 70 8. Julián Leal (COL) 66 9. Stéphane Richelmi (MON) 41 10. Adrian Quaife-Hobbs (GBR) 30 11. Raffaele Marciello (ITA) 29 12. Simon Trummer (SUI) 26 13. Rio Haryanto (INA) 26 14. Takuya Izawa (JAP) 26 15. Sergio Canamasas (ESP) 26 16. Tom Dillmann (FRA) 22 17. Daniel Abt (GER) 17 18. Nathanaël Berthon (FRA) 16 19. Marco Sørensen (DEN) 14 20. Alexander Rossi (USA) 12 21. Tio Ellinas (CYP) 7 22. Jon Lancaster (GBR) 6 23. René Binder (AUT) 3 24. Conor Daly (USA) 2 25. Artem Markelov (RUS) 0 26. Daniël de Jong (NED) 0 27. André Negrão (BRA) 0 28. Kimiya Sato (JAP) 0 29. Facu Reglia (ARG) 0 30. Axcil Jefferies (ZIM) 0 Sam Bloxham/GP2
Paul Jackson übernahm mit seinem iSport-Rennstall die sportliche Leitung von Russian Time
FORMEL-WOCHE 33 /2014
Doch der Hilmer-Rennstall aus Niederbayern konnte nach seinem grandiosen Einstieg im vergangenen Jahr nicht nachlegen. Obwohl man inzwischen zum offiziellen ForceIndia-Nachwuchsteam erkoren wurde, lässt die Leistung zu wünschen übrig. Bisher stehen nur vier Punktresultate auf dem Konto, drei Mal durch Abt, einmal durch Lancaster. Der Brite wurde zurück ins Boot geholt, nachdem er 2013 die ersten Triumphe für Hilmer einfuhr, aber in diesem gelang es ihm nicht, daran anzuknüpfen.
GP2-Saisonbilanz
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Sam Bloxham/GP3
FORMEL-WOCHE 33/2014
GP3-Saisonbilanz
Deutsche Nachwuchsarbeit an der Spitze Auf den vorderen Positionen der GP3 sind derzeit Fahrer zu finden, die bereits in den deutschen Nachwuchsserien erfolgreich waren. von Daniel Geradtz ie Formel-3 ist die Schule des Formel-Sports. Blickt man auf die Gesamtwertung der GP3, lässt sich ablesen, wie aktuell diese Aussage ist. Die Spitzenpositionen werden von Piloten belegt, die die Formel-3 durchliefen, vier der ersten fünf waren gar in Deutschland unterwegs. Richie Stanaway war 2011 Titelträger im ATS-Formel-3-Cup, es folgten Jimmy Eriksson und Marvin Kirchhöfer. Mit dem Briten Emil Bernstorff ist auch der Drittplatzierte des vergangenen Jahres nun unter den Besten der Serie zu finden.
D
Kirchhöfer gilt als eines der größten deutschen Talente. Der aus Leipzig stammende ART-Fahrer bestritt seine gesamte bisherige Laufbahn in der Heimat. Angefangen von der ADACFormel-Masters, die er in einem glatten Durchmarsch für sich entschied, ließ er den Titel im F3-Cup gleich beim ersten Versuch folgen. Sein Vorgänger Eriksson ist aus der Spitzengruppe der einzige, der bereits über größere Erfahrung in der Serie verfügt, schließ-
lich bestritt er bereits 2013 eine GP3Saison, die er aber mit null Punkten abschloss. Der Wechsel von Status zu Koiranen katapultierte ihn schließlich nach ganz vorne. Im finnischen Rennstall ist er die Speerspitze. Aufholjagd von Stanaway? Dort war Richie Stanaway von Anfang an vertreten. Bereits in seinem Titeljahr 2011 bestritt er nach der deutschen Formel-3 vier Rennen in der GP3 und siegte gleich bei seinem ersten Auftritt in Spa-Francorchamps. Die folgenden beiden Jahre waren für den Neuseeländer ein auf und ab. Vereinzelt bestritt er Rennen in der Formel-Renault, versuchte sich im Sportwagen. 2013 war er im Porsche Supercup unterwegs, ehe er in den Formel-Sport zurückkehrte. Es sollte nicht die falsche Entscheidung für ihn gewesen sein. Der Gesamtführende Alex Lynn ist auf den ersten Positionen der einzige, der nicht im deutschen ATS-Formel-3-Cup
an den Start ging, sondern in der Europameisterschaft. Nun ist der Brite derjenige, der die aussichtsreichsten Chancen auf den GP3-Titel hat. Doch sein Vorsprung von 31 Punkten auf Stanaway bedeutet bei vier ausstehenden Rennwochenenden noch lange nicht den sicheren Meisterschaftserfolg. Zuletzt knabberte Stanaway in Ungarn einen Teil seines Rückstands ab. Gelingt ihm das im weiteren Saisonverlauf erneut, könnte er sich in der Gesamtwertung noch einmal an Spitzenreiter Alex Lynn heranschleichen. Nach einem Jahr in der GP2 entschloss sich das Hilmer-Team in dieser Saison auch in der GP3 anzutreten. Man erhielt kurzfristig jenen Platz, der nach dem Rückzug von Bamboo Engineering, eigentlich das Russian-TimeTeams übernehmen sollte. Doch der deutschen Truppe sollte ein ähnlich guter Einstieg wie in der GP2 verwehrt bleiben. Bisher konnte nur Riccardo Agostini in die Punkte fahren. Der Italiener sitzt seit dem zweiten
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Nach seiner vollständigen Genesung ist auch Dean Stoneman wieder im Motorsport unterwegs. Der Formel2-Champion aus dem Jahr 2010 konnte beim Saisonauftakt in Barcelona beeindrucken, als er auf Anhieb einen Sieg einfuhr. Danach ließ der Manor-Pilot aber keine Topresultate mehr folgen. Dennoch ist er im Rennstall von John Booth der eifrigste Punktesammler. Wohin geht die Reise? Zuletzt schafften es immer wieder Piloten, von der GP3 direkt in die Königsklasse aufzusteigen. Einen solchen Sensationstransfer wird man wohl im kommenden Jahr nicht erleben. Dies bleibt wohl Max Verstappen vorbehalten, der von der Formel-3 nach ganz oben schießt. Erstaunlicherweise war es mit Daniil
Kvyat im vergangenen Jahr auch ein Red-Bull-Junior, dem diese Chance gegeben wurde. Gegen den erfahrenen Jean-Eric Vergne macht der russische Rookie derzeit keine schlechte Figur. Dagegen dürfte so gut wie sicher sein, dass der ein oder andere im kommenden Jahr im GP2-Feld antreten wird. Wen dies treffen wird und ob Dauerteilnehmer wie Carmen Jordá oder Patric Niederhauser auch in der nächsten Saison noch einmal eine Chance in der GP3 erhalten werden, wird sich über den Winter zeigen. Niederhauser konnte immerhin beim letzten Rennen seinen dritten Triumph einfahren. Jordá steht nach über 40 Rennteilnahmen noch immer ohne einen einzigen Punkt da. Nun, da sie erstmals in einem Topteam unterwegs ist, hätte sie die Chance, ihre Potential zu entfalten. Doch sie steht vor allem gegen ihren Stallgefährten Jimmy Eriksson hinten an. In dieser Saison hat es ein paar Mal die Situation gegeben, dass das Teilnehmerfeld nicht vollständig besetzt war. Im Trident-Team wurde in zwei Fällen das dritte Cockpit nicht besetzt. Aktuell liegen die Italiener abgeschlagen auf dem letzten Platz der Teamwertung. Nur der Südafrikaner Roman de Beer konnte einmal in die Punkte fahren. Und das gelang des Neuling ganz gut. In Österreich fuhr er auf einen beachtlichen vierten Rang.
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Statistik Fahrerwertung 1. Alex Lynn (GBR) 134 2. Richie Stanaway (NZL) 103 3. Jimmy Eriksson (SWE) 85 4. Emil Bernstorff (GBR) 85 5. Marvin Kirchhöfer (GER) 80 6. Nick Yelloly (GBR) 74 7. Dino Zamparelli (GBR) 61 8. Dean Stoneman (GBR) 43 9. Jann Mardenborough (GBR) 41 10. Patric Niederhauser (SUI) 37 11. Mathéo Tuscher (SUI) 25 12. Robert Visoiu (ROM) 22 13. Riccardo Agostini (ITA) 17 14. Patrick Kajula (FIN) 16 15. Roman de Beer (RSA) 8 16. Luís Sá Silva (MAC) 4 17. Pål Varhaug (NOR) 0 18. Alfonso Celis jr. (MEX) 0 19. Alex Fontana (SUI) 0 20. Adderly Fong (HKG) 0 21. Santiago Urritia (URU) 0 22. Nelson Mason (CAN) 0 23. Ryan Cullen (GBR) 0 24. Michell Gilbert (AUS) 0 25. Beitske Visser (NED) 0 26. Victor Carbone (BRA) 0 27. Carmen Jordá (ESP) 0 28. Sebastian Balthasar (GER) 0 29. Nikolay Martsenko (RUS) 0 30. Ivan Taranov (RUS) 0 31. Denis Nagulin (RUS) 0 32. Christopher Höher (AUT) 0 Sam Bloxham/GP3 Wie geht es für Patric Niederhauser weiter?
FORMEL-WOCHE 33 /2014
Rennwochenende in dem Boliden, der noch beim Saisonauftakt in Spanien von der Niederländerin Beitske Visser pilotiert wurde. Auch im zweiten Cockpit nahmen bereits mehrere Fahrer Platz. Mit Sebastian Balthasar, dem zweiten Deutschen in der Serie, scheint man inzwischen jedoch eine Konstante gefunden zu haben. Diese bildet Nelson Mason im dritten Fahrzeug, der seit Saisonbeginn durchgängig für Hilmer an den Start geht. Obwohl der Kanadier am längsten dabei ist, konnte er bisher noch keine Punkte für das Team holen. Sein bestes Ergebnis war ein zwölfter Rang.
GP3-Saisonbilanz
24 über Rang elf hinaus kam. Trotzdem war der Brasilianer sogar noch zufrieden, das Rennen überhaupt beendet zu haben. Er hatte mit seinem Dallara Chevrolet derartige Probleme mit dem Handling, dass er mehrfach vor einem Abflug in die Streckenbegrenzung stand. Davon gab es übrigens während des ganzen Rennens nur einen einzigen, nämlich von Carlos Muñoz.
Chris Jones
FORMEL-WOCHE 33/2014
IndyCar in Milwaukee
Montoya war mit Platz zwei unzufrieden, weil er am Ende flotter unterwegs war als Power. Zwar startete Power von der Pole-Position und führte auch 229 der 250 Runden, doch er musste für den Sieg hart kämpfen. In der ersten Rennhälfte gegen Tony Kanaan, am Schluss gegen Montoya. Dabei hatte der Kolumbianer noch Glück, dass er keine Durchfahrtsstrafe kassierte. Nachdem er bei einem Boxenstopp sein eigenes Rad berührt hatte, das von seinen Mechanikern bereitgelegt wurde, gab es für den F1-Sieger nur eine Verwarnung.
Power mit großen Schritt Richtung Titel
Entscheidender Tag im Titelrennen
Will Power hat in Milwaukee gewonnen und sich damit eine Die anderen Titelkandidaten erlebten gute Ausgangslage im Titelkampf verschafft. Hélio Castroneves auch keinen guten Tag. Simon Pagenaud wurde mit großem Rückstand wurde nur Elfter. von Michael Zeitler ilwaukee gilt als das kleine Indianapolis. Das hat viele Gründe: Das Streckenlayout ist dem des Indianapolis Motorspeedway sehr ähnlich, auch wenn die Piste kürzer und damit deutlich langsamer ist. Das Ovalrennen wird außerdem schon seit 1937 ausgetragen und hat damit wie das Indy-500 quasi eine Tradition im IndyCar-Kalender.
M
Eine andere Tradition, das hat das Rennen in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin gezeigt, ist längst überholt: Will Power hat keine Schwäche mehr auf Ovalkursen! Der Australier kämpft seit Jahren um den Titel in der IndyCar-Meisterschaft, mehrmals scheiterte er nur knapp daran – auch, weil er auf Ovalpisten meist unter ferner liefen fuhr oder darauf immer wie-
der Fehler machte. Inzwischen ist das anders, der Sieg am Wochenende ist ein weiterer Beleg dafür. Power konnte in Milwaukee auch auf die Stärke des Penske-Teams setzen. Juan-Pablo Montoya rundete als Zweiter nämlich einen Doppelsieg des legendären und traditionsreichen Rennstalls ab. Es war der erste Penske-Doppelsieg in Milwaukee seit 1994 durch Al Unser jr. und Emerson Fittipaldi. Für den letzten Penske-Sieg in Milwaukee sorgte 2008 Ryan Briscoe. Es war der insgesamt 174. IndyCarTriumph für das Team und der 23. für Will Power. Nur ein Penske-Fahrer konnte nicht überzeugen: Powers härtester Titelrivale Hélio Castroneves, der nicht
Siebter. Ryan Hunter-Reay schied mit einem Schaden an der Aufhängung aus. Immerhin wurde in Milwaukee verkündet, dass der Indy-500-Sieger einen mehrjährigen Vertrag mit dem Andretti-Team unterzeichnet hat. Für die Mannschaft von Michael Andretti ist er auch aktuell unterwegs. DHL bleibt außerdem als Sponsor an Bord. Die zweite große Nachricht des Wochenendes: Die beiden Teams von Ed Carpenter und Sarah Fisher fusionieren zu einem Zweimannteam unter dem Namen CFH (Carpenter-FisherHartman). Noch sind die Details nicht geklärt worden: Carpenter wird weiterhin die Ovalrennen als Fahrer bestreiten, Mike Conway wohl die Läufe auf der Rundstrecke. Josef Newgarden ist als zweiter Fahrer ein Thema, hat aber wohl keinen Vertrag. Auch der Motorpartner ist noch nicht verkündet worden.
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IndyCar in Milwaukee
Milwaukee
1. Will Power Penske 2. Juan-Pablo Montoya Penske 3. Tony Kanaan Ganassi 4. Scott Dixon Ganassi 5. Josef Newgarden Sarah Fisher Hartman 6. Ryan Briscoe Ganassi 7. Simon Pagenaud Schmidt Peterson 8. Mikhail Aleshin Schmidt Peterson/SMP 9. Ed Carpenter Carpenter 10. Jack Hawksworth Herta 11. Hélio Castroneves Penske 12. Sébastien Bourdais KV 13. Marco Andretti Andretti 14. Graham Rahal Rahal Letterman Lanigan 15. Takuma Sato AJ Foyt 16. Charlie Kimball Ganassi 17. Justin Wilson Dale Coyne 18. Sebastián Saavedra KV/AFS 19. James Hinchcliffe Andretti 20. Carlos Huertas Dale Coyne 21. Ryan Hunter-Reay Andretti 22. Carlos Muñoz Andretti Schnellste Runde: Josef Newgarden 22,597
Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Chevrolet Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda Dallara Honda
250 Runden +2,794 +7,235 +18,805 +22,499 +23,495 +24,034 +1 Runde +1 Runde +1 Runde +1 Runde +1 Runde +1 Runde +1 Runde +2 Runden +2 Runden +2 Runden +4 Runden +6 Runden +7 Runden +82 Runden +120 Runden
Gesamtwertung 1. Wll Power (AUS) 2. Hélio Castroneves (BRA) 3. Simon Pagenaud (FRA) 4. Ryan Hunter-Reay (USA) 5. Juan-Pablo Montoya (COL) 6. Scott Dixon (NZL) 7. Tony Kanaan (BRA) 8. Carlos Muñoz (COL) 9. Sébastien Bourdais (FRA)
602 563 510 494 488 472 425 424 418
10. Marco Andretti (USA) 11. Ryan Briscoe (AUS) 12. James Hinchcliffe (CAN) 13. Charlie Kimball (USA) 14. Justin Wilson (GBR) 15. Mikhail Aleshin (RUS) 16. Josef Newgarden (US)A 17. Jack Hawksworth (GBR) 18. Graham Rahal (USA)
400 396 377 357 339 338 337 321 312
19. Carlos Huertas (COL) 20. Takuma Sato (JAP) 21. Sebastián Saavedra (COL) 22. Mike Conway (GBR) 23. Ed Carpenter (USA) 24. Oriol Servià (ESP) 25. Kurt Busch (USA) 26. JR Hildebrand (USA) 27. Sage Karam (USA)
288 261 251 235 191 88 80 66 57
Die Top-3 in der Gesamtwertung
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Sam Bloxham/GP2
Ergebnisse 16. Rennen
Chris Owens
Chris Owens
Chris Jones
Britische Formel-3: Keine Veränderungen in Thruxton Nachdem sich das Starterfeld der britischen Formel-3-Meisterschaft in Belgien mit einigen Gastpiloten auf ein Saisonhoch vergrößert hat, erhielten die Organisatoren in Thruxton einen Dämpfer. Nur fünf Fahrer waren dort am vergangenen Wochenende unterwegs, so wenig wie noch nie in diesem Jahr. Abwesend war unter anderem auch der auf dem dritten Rang in der Meisterschaft liegende Sam MacLeod. Wegen der zweiten Nullnummer in diesem Jahr sind seine Chancen auf den Titelgewinn auf ein Minimum reduziert worden. Die drei Siege machten der Meisterschaftsführende Matt Rao und sein Verfolger Martin Cao unter sich aus. Dabei veränderte sich unter dem Strich nichts. Trotz zweier Erfolge konnte Cao keinen Boden auf den Spitzenreiter gutmachen, denn Rao konnte mit Zusatzpunkten für die schnellsten Runden seinen Verlust kompensieren. Damit werden beide bei noch zwei verbleibenden Veranstaltungen weiterhin nur durch vier Punkte voneinander getrennt. MacLeod hat einen Rückstand von 63 Zählern auf den Führenden. MacLeod nahm nicht am fünften Saisonwochenende teil, weil er sich auf seinen Einsatz in der japanischen F3-Meisterschaft vorbereitet hat, in der er am kommenden Wochenende sein Debüt feiern wird. Damit setzte das Carlin-Team nur den Boliden von Li Zhi Cong ein, der in zwei Rennen auf das Podest fuhr. Trotz des Teilnehmerschwunds hatte die Serie einen Neuzugang zu verzeichnen. Max Marshall, der bislang in der britischen Formel-Ford unterwegs war, ersetzte bei Double-R den aus Macao stammenden Andy Chang, der seinen Einstand in der Europameisterschaft feierte, dort im West-Tec-Team aber nur im hinteren Bereich des Feldes anzutreffen war. DG
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Nachwuchs
Fielding gelingt Hattrick Sennan Fielding ist der erste Fahrer in diesem Jahr, dem drei Siege an einem Wochenende in der britischen F4. gelingen. von Daniel Geradtz s könnte ein Start zu einem spannenden Schlussspurt in der britischen Formel-4-Meisterschaft sein, den Sennan Fielding am vergangenen Wochenende in Silverstone eingeleitet hat. Der Fahrer aus dem HHC-Team sicherte sich nicht nur die beste Zeit in der Qualifikation, sondern ließ darauf auch drei Siege folgen. Er reiste so mit der maximalen Punkteausbeute von 95 Zählern ab, was ihn in der Gesamtwertung nach vorne spülte. Auf Tabellenführer George Russell fehlen ihm nun 29 Punkte, zuvor waren es 73. Sollte Fielding bei den beiden ausstehenden Wochenenden in Donington und Snetterton noch einmal an die Leistungen anknüpfen, könnte er noch einmal in den Titelkampf eingreifen.
E
Auch wenn es auf den ersten Blick nach einem dominierenden Wochenende von Fielding aussah, waren seine Triumphe ein hartes Stück Arbeit. Im ersten Rennen wurde Fielding über die gesamte Renndi-
stanz von zehn Runden von Struan Moore gejagt. Dennoch reichte es am Ende für Fielding zu seinem Debütsieg. Nicht einmal 0,2 Sekunden überquerte er die Ziellinie vor Moore. Auf abtrocknender Piste ging es im zweiten Rennen genauso knapp zu. Dieses Mal saß Gaetano di Mauro in Fieldings Nacken. Nur 0,157 Sekunden entschieden am Ende über Sieg und Niederlage. Noch in der letzten Runde kam es zum mehrfachen Führungswechsel, bei dem di Mauro aber nur für einen kurzen Augenblick die Spitze einnehmen konnte. Caterham in der Formel-4 Tabellenführer Russell, der im bisherigen Saisonverlauf bereits vier Mal ganz oben auf dem Podest stand, erlebte ein durchwachsenes Wochenende. Zum ersten Mal schaffte er nicht den Sprung auf das Podest, sondern musste sich mit Platz fünf als bestes Resultat zufrieden geben. Dabei sah es in den ersten beiden
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Nachwuchs zwei Veranstaltungen elf Zähler hinter Russell.
Trotz eines Unfalls im ersten Lauf konnte er sich vor dem Zweiten in der Gesamtwertung, Raoul Hyman, halten. Auch im zweiten Rennen hielt Russell den Piloten aus Südafrika hinter sich. Erst im abschließenden dritten Rennen gelang Hyman mit Rang zwei der große Angriff. So holte er im Laufe des Wochenendes neun Punkte auf Russell auf und liegt bei noch
Unter neuer Nennung fuhr das Team von Sean Walkinshaw in Silverstone. Offiziell trägt man nun den Zusatz Caterham im Namen. Damit ist man Teil des F1-Nachwuchsprogramms geworden. Die Fahrzeuge des von Sean Walkinshaw Racing sollen ab der Winterserie, die an zwei Wochenenden im November ausgetragen wird, auch die offiziellen Farben tragen.
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Ergebnisse 1. Lauf in Silverstone 1. Sennan Fielding (HHC) 2. Struan Moorem (Lanan) 3. Arjun Maini (Lanan) 4. Alex Palou (Sean Walkinshaw) 5. George Russell (Lanan) 6. Raoul Hyman (HHC) 7. Diego Menchaca (Douglas) 8. Rahul Mayer (Hillspeed) 9. Alfredo Zabalza (Hillspeed) 10. Chris Middlehurst (Mark Godwin)
2. Lauf in Silverstone 1. Sennan Fielding (HHC) 2. Gaetano Mauro (PetroBall) 3. Will Palmer (HHC) 4. Rodrigo Fonseca (Douglas) 5. Tom Jackson (Chris Dittmann) 6. George Russell (Lanan) 7. Raoul Hyman (HHC) 8. Arjun Maini (Lanan) 9. Rahul Mayer (Hillspeed) 10. Diego Borrelli (Sean Walkinshaw)
3. Lauf in Silverstone 1. Sennan Fielding (HHC) 2. Raoul Hyman (HHC) 3. Struan Moore (Lanan) 4. Arjun Maini (Lanan) 5. Alex Palou (SWR) 6. George Russell (Lanan) 7. Will Palmer (HHC) 8. Chris Middlehurst (Mark Godwin) 9. Gaetano Mauro (PetroBall) 10. Diego Menchaca (Douglas)
Fahrerwertung 1. George Russell (GBR) 2. Raoul Hyman (RSA) 3. Sennan Fielding (GBR) 4. Will Palmer (GBR) 5. Arjun Maini (IND) 6. Struan Moore (GBR) 7. Chris Middlehurst (GBR) 8. Diego Menchaca (MEX) 9. Gustavo Lima (BRA) 10. Gaetano di Maura (BRA)
317 306 288 281 277 239 201 188 173 163 MotorsportVision
Zwei Mal setzte sich Sennan Fielding nur knapp durch
Pro Mazda: Pigot setzt sich von Verfolgern ab Beim letzten Auftritt der IndyLights-Serie auf einem Ovalkurs in diesem Jahr fuhr Spencer Pigot seinen sechsten Saisonsieg ein. Der Meisterschaftsführende gewann das zwölfte Saisonrennen in Milwaukee vor seinem Verfolger in der Gesamtwertung Scott Hargrove. Hargrove führte die erste Phase des Rennens an. Nach einem Einsatz des Safety-Cars erwischte Pigot dann aber den besseren Restart und konnte die Spitzenposition übernehmen. Kurz vor Rennende drohte sich das Bild noch einmal zu wenden. Beim letzten Restart beschleunigte Hargrove besser, doch Pigot hielt dagegen und konnte damit die Position verteidigen. Seinen Vorsprung in der Gesamtwertung konnte er damit um vier Punkte auf nun 18 ausbauen. Bereits am kommenden Wochenende steht in Sears Point das Saisonfinale an. Da auf der traditionsreichen Strecke noch zwei Läufe ausgetragen werden, ist die Meisterschaftsentscheidung weiterhin offen. Zumindest die ersten beiden haben noch Chancen auf den Titel gewinn. Shelby Blackstock liegt mit einem Rückstand von 84 Zählern bereits zu weit zurück. DG Indy Lights: Meisterschaftskampf spitzt sich zu Auch in Milwaukee ist Gabby Chaves, derzeit Führender in der Indy. Lights-Serie, nicht über den dritten Platz hinausgekommen, während sein Verfolger Zach Veach den dritten Saisonsieg einfuhr. Damit ist die Gesamtwertung weiterhin hart umkämpft. Beide werden vor dem abschließenden Doppelrennen in Sonoma nur durch 13 Zähler getrennt. Für Veach war der Weg zum Sieg nicht einfach. Von der PolePosition aus startend, konnte er die Spitze über die halbe Renndistanz halten, ehe Matthew Brabham vorne lag. Erst in den letzten Runden drehte sich das Kräfteverhältnis nach einem Restart. DG
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Rennen zumindest mit Blick auf die Meisterschaft gar nicht schlecht aus.
Impressum Herausgeber: Daniel Geradtz Chefredakteur: Michael Zeitler Redaktion: Johannes Mittermeier Rebecca Friese Layout: Daniel Geradtz Michael Zeitler