Frauenfelder Woche, Ausgabe KW 44, 3. November 2021

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Frauenfelder Woche  | 3. November 2021

Leserbriefe

Schulen Frauenfeld bringen Voranschläge zur Abstimmung

Corona hat kaum Einfluss auf die Schulfinanzen Am 28. November stimmt der Souverän über die Voranschläge der Primar- und Sekundarschulgemeinde ab. Nach der Anpassung der Steuerfüsse per 2021 bleiben diese im nächsten Jahr unverändert bei 57 Prozent (Primar) und 27 Prozent (Sek). Weil es coronabedingt kaum zu Steuerertragsausfällen kommt, präsentieren sich die Zahlen der Schulgemeinden äusserst ausgeglichen. «Wir dürfen erfreulich unspektakuläre Voranschläge mit schwarzer Null präsentieren», sagte Andreas Wirth, Präsident Schulen Frauenfeld, am Dienstag vor den Medien. Das sei aufgrund der unsicheren Planung im letzten Jahr wegen Corona nicht zu erwarten gewesen. Bei der Primarschule schliesst der Voranschlag der Erfolgsrechnung 2022 mit einem Aufwand von 42,1 Millionen Franken und einem Ertrag von 42,2 Mio. Franken. Der Ertragsüberschuss beträgt rund 137 000 Franken. In der Investitionsrechnung resultiert eine Nettoinvestition im Umfang von 2,28 Mio. Franken. Steigende Schülerzahlen Die Zahl der Schülerinnen und Schüler an Kindergärten und Primarschulen ist mit 1978 gegenüber dem Vorjahr (1980) fast gleich hoch. Aussergewöhnlich ist, dass auf Beginn des aktuellen Schuljahres rund 50 Kinder trotz Erreichen des Schuleintrittsalters nicht in den Kindergarten eingetreten sind. Das sind rund 20 Kinder mehr als in den Vorjahren. Die prognostizierten Schülerzahlen für die kommenden Jahre zeigen auf Kindergarten- und Primarstufe einen klaren Aufwärtstrend. «Ab Sommer 2022 wird mit einer zusätzlichen Kindergartenabteilung und einer weiteren Klasse gerechnet. Daher sind wir auf zusätzlichen Schulraum angewiesen», erklärt Andreas Wirth. Um kurzfristig auf dieses Wachstum zu

Der Kindergarten Stadt ist der älteste Kindergarten der Stadt und er soll mit einem Kredit von 1,52 Millionen Franken gesamtsaniert werden.

Andreas Wirth, Präsident Schulen Frauenfeld.

Christian Schwarz, Abteilungsleiter Finanzen.

Markus Herzog, Abteilungsleiter Betrieb.

reagieren, wurden an der Schmidgasse zusätzliche Räume gemietet. «Dort können wir nach Bedarf je ein Klassen- und ein Kindergartenzimmer einrichten», so der Schulpräsident. Einen weiteren Raum hat man bei der Schulanlage Spanner gemietet, um dort einen neuen Mittagstisch auf die Beine zu stellen.

erwartet an den Finanzausgleich, können bereits wieder Einlagen in den Erneuerungsfonds für Schulbauten getätigt werden – 1,55 Mio. Franken. Dies wird vor allem für die Bewältigung künftiger Projekte von Wichtigkeit sein. Manch eines steht bereits an. So muss der Kindergarten Stadt totalsaniert werden (siehe Box). Auch die Schulanlage Erzenholz muss in den nächsten Jahren wegen Platzmangel gesamtsaniert werden. Diese Planungsarbeiten laufen und bereits jetzt ist klar, dass man als Provisorium auf Pavillonbauten setzen wird, «um den Kindern Unterricht vor Ort ermöglichen zu können», wie Andreas Wirth sagte.

laufenden Schuljahres werden 904 Schülerinnen und Schüler (Vorjahr 895) unterrichtet. Mit höheren Kosten als im Vorjahr wird bei der Besoldung (Stufenanstieg) und beim Personalaufwand gerechnet. Dies aufgrund steigender Kinderzahlen und einer zusätzlichen Klasse, Erweiterungen bei den Schulleitungspensen und des Ausbaus der personellen Ressourcen für das selbstorganisierte Lernen.

Viele Investitionen stehen an Aufgrund des erwarteten Steuerertrages und der tieferen Abgaben als

Gesamtsanierung Kindergarten Stadt In einer separaten Botschaft bringen die Schulen Frauenfeld einen Kredit in Höhe von 1,52 Millionen Franken zur Abstimmung. Dieser ist für die Gesamtsanierung des Kindergarten Stadt an der Spannerstrasse 6, der im Jahr 1889 erbaut wurde. Die letzte Aussensanierung liegt gut 50 Jahre zurück. Bei der Gesamtsanierung ist auch die Denkmalpflege mit von der Partie, ist das Gebäude doch als wertvoll eingestuft. «Das Haus ist verbraucht und muss von Grund auf saniert werden. Dach, Fassade,

Haustechnik und die Energieversorgung», erklärt Markus Herzog, Abteilungsleiter Betrieb der Schulen Frauenfeld. Bei einem Ja Ende November sollten die Arbeiten im Herbst 2022 starten und der Kindergarten dann spätestens im Sommer 2023 wieder bezogen werden. Der Kindergarten Stadt ist der älteste Frauenfelder Kindergarten. Er war dereinst eine Schenkung der Bürgergemeinde Frauenfeld mit der Bedingung, dass es immer ein Kleinkinderhaus bleiben muss. (mra)

Sek: Etwas mehr Schüler Der Voranschlag der Erfolgsrechnung 2022 der Sekundarschulgemeinde schliesst mit einem Aufwand von 23,4 Mio. Franken und einem Ertrag von 23,6 Mio. Franken ab. Der Ertragsüberschuss beträgt rund 176 000 Franken. Anders als bei der Primarschule stehen bei der Sek kaum Investitionen an – budgetiert sind 735 000 Franken. Die Schülerzahlen auf der Sekundarstufe steigen leicht. Seit Beginn des

Kaum Investitionen Nach der Fertigstellung der Schulanlage Auen ist die Investitionstätigkeit deutlich geringer als in den Vorjahren. Dadurch kann der Erneuerungsfonds für Baufolgekosten früher als erwartet wieder alimentiert werden – mit 1 Mio. Franken. In einem Zeitraum von 10 bis 15 Jahren werde man sich in Sachen Sanierung dann als nächstes um die Schulanlage Reutenen kümmern müssen. «Und bei der Schulanlage Ost, die ja noch relativ jung ist, erarbeiten wir derzeit einen Investitionsplan für die Zukunft», sagte Markus Herzog, Abteilungsleiter Betrieb der Schulen Frauenfeld.

Michael Anderegg

Ein Volk von Hasenfüssen? Noch ist ein beträchtlicher Teil der Schweizer Bevölkerung nicht geimpft, und es macht den Anschein, dass auch mit noch so umfassender Aufklärung, mit Anreizen und Angeboten dieser Anteil kaum zu erhöhen ist. Was steckt denn eigentlich hinter der Verweigerung, sich impfen zu lassen? Laut einer Umfrage unter den Impfgegnern glauben 78 Prozent an gesundheitliche Folgen negativer Art. Sie fürchten sich also vor der Spritze. Hinter dieser Furcht steckt allgemeine Lebensangst, die einen ergreift in Krisen, bei effektiven oder auch nur vermeintlichen Gefahren. Und die verkappte Angst versucht man mit Schlagworten wie: Freiheitsentzug, Diktatur oder Zweiklassengesellschaft abzuwehren – oder mit Treicheln zu übertönen. In der Tiefenpsychologie nennt man das Rationalisierung der Angst. Was ist also zu tun, um solche Ängste zu überwinden? Mit Erich Kästner gilt es, einmal mehr festzustellen: Das Leben ist lebensgefährlich – mit oder ohne Impfung. Die Angst gehört zum Leben. Der erste Schritt zu ihrer Überwindung besteht darin, zu ihr zu stehen. Und dann erfordert es einfach ein bisschen Mut und ein wenig Vertrauen für diesen kleinen Stich, der möglicherweise zu einer zeitlich begrenzten Reaktion des Organismus führt, aber unvergleichlich weniger riskant ist als sich diesem Eingriff zu entziehen. Peter Schmid, Frauenfeld

Nein zum Covid-Gesetz Auch Geimpfte müssen am 28. November ein Nein in die Urne legen, denn eine wirklich offene Gesellschaft beginnt nicht mit dem Impfbüchlein, sondern zeichnet sich durch den freien Austausch der Bürger aus. Dies wird den Ungeimpften nun jedoch strikt verwehrt. Die Aussage «Man könne sich testen lassen» ist für Studenten und Kleinverdiener unmöglich. Schluss mit der Spaltung und zurück zu gewohnter Normalität. Stimmen Sie Nein zum radikalen Covid-Gesetz. Marco Bortoluzzi, Erlen, Präsident JSVP Thurgau

Zitat Wenn jedes fallende Blatt «Huiii» rufen würde, was wäre das für ein Lärm da draussen.

Mehr Platz für Genuss dank neuer Vinothek

Wie im Rausch getrommelt

Die neue Vinothek des Gutsbetriebs Engel an der Schaffhauserstrasse in Uesslingen ist bei der Eröffnung am Samstag gut gestartet. Der gemütlich gestaltete Raum in der Engelschüür war vor allem in der Mittagszeit voll mit Gästen, zahlreiche weitere Besucher liessen es sich im Wystübli und in der geräumigen Engelschüür gut gehen. Betriebsinhaber Markus Frei und seine Partnerin Sonja Holenweger hatten zusammen mit ihrem Team jedenfalls alle Hände voll zu tun, damit alle Besucherinnen und Besucher innert kürzester Zeit verköstigt werden konnten. Grossen Anklang fand dabei das Raclette, das zu den Weinen hervorragend passte. (aa)

Der Schweizerisch-Japanische Kulturverein Yamato lud am Sonntagnachmittag zum Taiko-Workshop nach Frauenfeld ein. Geleitet wurde dieser von der Frauenfelder Trommelgruppe Goraiko-Taiko.

www.engelwy.ch

Die Gastgeber Markus Frei und Sonja Holenweger stossen auf das gelungene Werk an.

15 Personen fanden sich am Sonntagnachmittag in der Jugendmusikschule Frauenfeld ein, wo die drei GoraikoEnsemblemitglieder Claudia Lüthi (Leiterin), Livia Hess und Carin Neier auf eine sowohl altersmässig wie auch was die allgemeine Trommelerfahrung anbelangte, völlig heterogene Gruppe traf. Von der Primarschülerin bis hin zum Rentner, und vom trommelmässig völlig unbeleckten Laien bis hin zur fortgeschrittenen TaikoSchülerin war alles dabei. Selbstverständlich wurden vorgängig dabei die 3G-Corona-Regeln alle eingehalten und die Teilnehmenden überprüft. Bei der «Taiko» handelt es sich um die «dicke Trommel», welche so charakteristisch für die japanische Musik und für die Kultur des Inselreiches im Allgemeinen ist. Denn nicht nur bei

Ritualen und im Theater kam das Instrument seit jeher zum Einsatz, sondern auch einst bei den Samurais: die japanischen Krieger liessen die grossen Trommeln vor dem Angriff spielen, um die Gegner einerseits mental zu zermürben, und um andererseits die eigenen Kämpfer in einen Blutrausch zu versetzen. Blutig oder gar tödlich verlief der Sonntagnachmittag zwar mitnichten, verging aber wohl für manche wie im Rausch und vor allem viel zu schnell. Am Ende hatten alle gemeinsam ein Kanon eingeübt und aufgeführt, was auch noch beim abschliessenden japanischen Apéro für viele angeregte Diskussionen und glänzende Augen sorgte. (art)


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