FRIZZ Das Magazin Frankfurt Juli 2020

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EXIT

Redaktion: Heidi Zehentner

SPEAKERS‘ CORNER

Geschlossen

Im Studio im Ubuntu-Haus: v. l. Leitungen der Deutschkurse (Jana Wilson, Tesfai Okbamikael), Zerai Kiros Abraham (Ubuntu-Haus)

UBUNTU NEWCOMER-PORTAL

Selbstbestimmt ›› Infos: myubuntu.de/info/, Facebook/ubuntuhaus

Ubuntu steht für gesellschaftliches Engagement und Integration, die den Fokus auf Menschen mit Flucht- oder Migrationsbiografie aus der Herkunftsregion Ostafrika legen. Dabei begreift sich das Ubuntu-Haus als Ort der Begegnung, in dem alle Menschen willkommen sind. Die Aktivisten*innen dieses Projektes fassen ihr Handeln sowohl sozialpolitisch als auch künstlerisch auf. Zur Gruppe gehören Newcomer*innen, darunter Geflüchtete, und in der Region verwurzelte Menschen. Sie streben an, eine gesellschaftliche Akzeptanz und Offenheit zu befördern, die es allen Menschen erlaubt, selbstbestimmt und an den eigenen Bedürfnissen orientiert Entscheidungen zu treffen. Denn genau hier liegt meist die größte Schwierigkeit. Um auch konkrete Hilfe während der Covid19-Pandemie leisten zu können, hat das Ubuntu-Haus seine Präsenz ins Netz verlegt und erzielt damit eine enorme Reichweite unter Geflüchteten und vielfältigen Diasporagruppen in Hessen,

bundesweit und global. Die Aktivitäten sind seitdem in Form von Dialogen, Informationsvermittlungen, Aufklärungen und Empowerment in sozialen Medien vertreten. Im Vordergrund standen vor allem zu Beginn des Onlineangebotes die Aufklärung über die Corona-Pandemie und aktuelle Infektionsbestimmungen. Darin informieren verschiedene Experten*innen aus den Communitys in den Sprachen Tigrinya, Amharisch, Deutsch, Somali, Arabisch über neueste Entwicklungen und bieten damit Asyl- und Schutzsuchenden eine verständliche und vertrauensvolle Plattform. Das mediale Programm bietet zudem regelmäßige Deutschkurse an, die von einem Experten mit Fluchterfahrung und einer Lehrerin mit Migrationsgeschichte geleitet werden. Eine integrierte Chatfunktion unterstützt die Kommunikation und findet großen Anklang bei den Nutzern*innen. Mittlerweile umfasst das inhaltliche Spektrum unter anderem folgende Schwerpunkte: Umgang mit Alltagsrassismus, Diskussionsrunden mit Geflüchteten, Berufskarrieren von Fachkräften mit Migrationserfahrung, Schulsystem und Berufseinstieg, Fluchtursachenbekämpfung, Lage der Geflüchteten in Libyen und Sozialsicherungssysteme in Deutschland.

UNVERZICHTBAR Steril ›› 59,95€ (79,95€ in der Ausführung mit kabellosem Ladegerät), cellularline.com Hygiene und Sauberkeit waren nie wichtiger als heute, um Krankheiten und Infektionen zu vermeiden. In nur einer Minute eliminieren laut Hersteller die UV-C LED-Lampen des zertifizierten HI-Gens bereits 99,99 Prozent der Viren und Bakterien. Kleinere (wie Schlüssel) und auch größere Gegenstände (wie Tablets) lassen sich damit schnell und wirksam desinfizieren. Die zu sterilisierenden Gegenstände werden einfach in das Innenfach des HI-Gens gelegt: Smartphones, Schlüssel, Brillen, Münzen und vieles mehr. Was zu groß ist und nicht in das Fach passt, kann mit der UV-C-Handlampe behandelt werden. Durch das Abnehmen der unteren Abdeckung gelingt die manuelle Sterilisierung von größeren Gegenständen wie Schutzmasken oder Computertastaturen. HI-Gens lässt sich dank seines klappbaren Designs mühelos transportieren und ist immer zur Stelle, wenn Gegenstände sterilisiert werden sollen: nach der Rückkehr vom Einkaufen oder nach der Mittagpause im Büro.

VORSCHAU Der Sommer hat seine Hochphase erreicht und wir gönnen uns wieder etwas mehr Genuss. Und weil immer weitere Veranstaltungen stattfinden werden, wird es in der Augustausgabe nach langen drei Monaten endlich wieder einen Veranstaltungskalender geben.

Stück für Stück kehrt der Alltag zurück. Gastronomie, Theater, Kinos haben wieder geöffnet, wenn auch nur mit begrenzter Möglichkeit, Gäste zu empfangen. Das ist für so manchen wirtschaftlich kaum oder auch gar nicht tragbar. Und doch ist ein Licht am Ende des Tunnels sichtbar. Nicht aber für Veranstalter*innen und Clubbetreiber*innen! Eine im Juni veranstaltete bundesweit angelegte Red-Light-Initiative sollte auf die um ihre Existenz kämpfende Branche aufmerksam machen, die sich nur noch wenige Monate überleben sieht. Sind Clubs Kulturgut? Aber natürlich! Und doch bekommen sie seitens der Politik nicht die Aufmerksamkeit, die ihnen gebührt. Meine Damen und Herren Politiker*innen, auch wenn sie längst aus dem Clubgänger*innenalter raus sind, Tanzhäuser sind Bestandteil unserer abendländischen Kultur, die es umfangreich zu schützen gilt. Und das sofort, Unkosten wie zum Teil horrende Mieten müssen bezahlt werden, Heidi Zehentner, Redaktionsleitung auch wenn die Einnahmen gleich null sind. Junge Menschen (und auch potenzielle Wähler*innen) werden es danken, denn es ist vor allem ihre Kultur. Die Reiferen unter uns empfinden das ausgelassene Feiern oft als störend, zu laut, zu wild … Doch es sei ihnen gesagt: Genau das fehlt so vielen jungen Leuten, die sich wiederum in Zeiten wie diesen Alternativen suchen und sich nachts in den Parks, vor der Oper, im Skatepark im Ostend treffen. Dort, unter freiem Himmel, wird dann gefeiert und getanzt und gelacht … und ein Stück weit ein Alltag zelebriert, wie es ihn vor der Krise gab. Unter freiem Himmel, auf dass der sanfte Nachtwind den üblen Virus davonwehe … Keine Abiparty, kein Auslandsjahr, kein Studieren face to face … Eine ganze Generation wird später einmal von ihren Nichterlebnissen während dieser Zeit berichten. Clubs fehlen. Dass Ansammlungen von so vielen Menschen auf engstem Raum derzeit schlicht unmöglich ist, ist ganz klar. Aber es muss etwas getan werden, um zu gewährleisten, dass nach Ende der Pandemie – oder dem Auffinden eines Impfstoffs –, Gibson, Robert Johnson, Batschkapp, Zoom, Tiefengrund, Fortuna Irgendwo und, und, und noch da sind. Clubs gehören zu einer Stadt wie Restaurants und Theater, auf die wir nicht verzichten möchten.

Die nächste Ausgabe erscheint am 30. Juli.

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Juli 2020

frizz-frankfurt.de


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