UNI FRIZZ Frankfurt Sommersemester 2021

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UNI

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Das Magazin für Studierende | Sommersemester

Wie die Lage auch sein mag: session hat alles, um dich musikalisch weiterzubringen! Mehr dazu auf Seite 9.

www.session.de Hanauer Landstraße 338 | Frankfurt am Main

„EINE TOMATE“

EIS, EIS, BABY

SPASS HABEN

Enrico Schleiff im Interview

Ungewöhnliche Eisdielen

Kultur, Konzerte, Kunst, Kino

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›› FRIZZ INHALT

THEMEN 04

FORUM Frankfurt liest ein Buch, HfG-Ausstellung im MAK, Grüne Oasen, Make more music

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„DIE GOETHE-UNI IST EINE TOMATE“ Präsident Enrico Schleiff im Interview

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WAS GEHT MICH FORSCHUNG AN? Gewinner des Plakatwettbewerbs geben Antworten

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50 JAHRE FRANKFURT UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

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EIN PARADIES FÜR COMIC-FANS

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Das Comic-Archiv der Goethe-Universität

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UNTERKUNFT GESUCHT Ringen um Wohnraum für Studierende

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„EINE BEREICHERUNG“ Jüdisches Leben in Frankfurt

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SOMMER DER HOFFNUNG Musikfestivals, Straßenfeste, Events und Sport

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VORSCHAU

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SERVICE LEARNING Lernen mit Engagement

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GASTRO Eis, Eis, Baby: Ungewöhnliches Gefrorenes

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ARENA Ein Blick zurück mit Puppenspieler Martin Reinl

IMPRESSUM FRIZZ Das Magazin Uni-Special Herausgeber und Verlag SKYLINE Medien Verlags GmbH Varrentrappstr. 53 60486 Frankfurt Tel. 069/97 95 17 20 Internet-Adresse: frizz-frankfurt.de E-Mail Adresse: info@frizz-frankfurt.de Redaktion: Varrentrappstr. 53, 60486 Frankfurt

Redaktionsleitung: Daniela Halder-Ballasch, Jürgen Mai Redaktionelle Mitarbeiter: Tamara Kämmerer, Antje Kroll, Sohra Nadjibi, Tamara Kämmerer Anzeigen: Erk Walter (verantw.), Uwe Bauer, Barbara Beaugrand, Anja Weigand Geschäftsführung: Erk Walter Assistenz: Yvonne Wittmann

Gesamtherstellung: FRITZ&friends Varrentrappstr. 53, 60486 Frankfurt Tel. 069/97 95 17 40 Art Direction: Silke Beck Artwork & Produktion: lithium3, Torsten Smend Datenschutzbeauftragter: Torsten Smend Bildnachweis: Alle Fotos ohne nähere Angaben sind uns zur Verfügung gestellte Pressefotos.

Druck und Verarbeitung: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG Bankverbindung: Frankfurter Sparkasse, IBAN: DE59 5005 0201 0000 3454 66 Nachdruck von Bildern und Artikeln nur mit Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Artikel wird keine Haftung übernommen. Bei Anfragen bitte

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„Toll, dass ich so einfach soziale Projekte in unserer Stadt unterstützen kann.“ Vanessa

www.mainFrankfurt.org Eine Initiative der Frankfurter Sparkasse.

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28.05.21 14:30


›› UNI FRIZZ FORUM

Texte: Daniela Halder-Ballasch & Jürgen Mai

DEBÜTALBUM VON SAMMY MILO

HfMDK, Hendrix, Batschkapp ›› sammymilo.de

Wer an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) eine musikalische Fachrichtung studiert, schlägt häufig ein Karriere im Jazz oder der klassischen Musik ein. Nicht so Sammy Milo Crostewitz. Der gebürtige Ortenberger wagt den Sprung in die Pop-Musik und hat nun sein erstes Album „20“ veröffentlicht. Der schlichte Titel ist für ihn eine Würdigung des Jahres 2020, in dem er nicht nur an den 15 Stücken für sein Debüt gefeilt, sondern auch das Examen in Jazzgitarre bei Michael Sagmeister an der HfMDK abgelegt und seine Abschlussarbeit über die Spieltechniken von Jimi Hendrix geschrieben hat. Wer bei „20“ genau hinhört, erkennt die Einflüsse des Jazz-Studiums, aber auch Neosoul und Funk-Elemente. „Ich liebe den Sound analoger Technik und organische Instrumente“, sagt Milo, dessen Videos auf seinem youtube-Kanal seine Verbundenheit mit der Stadt Frankfurt zeigen. Wer ihn gerne einmal live sehen möchte, hat am 24. August im Sommergarten der Batschkapp die Gelegenheit.

© Wolfgang Schopf Suhrkamp Verlag

AUSZEICHNUNG FÜR CIESEK UND DROSTEN

Die Corona-Aufklärer ›› hochschulverband.de

© Universitätsklinikum Frankfurt

Seit 2006 verleiht der Deutsche Hochschulverband (DHV) den Preis „Hochschullehrer/in des Jahres“. In diesem Jahr gab es eine Premiere: Erstmals wurden zwei Personen ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis geht an Professorin Dr. Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, und Professor Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité in Berlin. DHVPräsident Prof. Dr. Bernhard Kempen betonte in seiner Laudatio: „Beide Virologen lassen in ihrem NDR-Podcast ‚Coronavirus Update‘ ein Millionenpublikum in Echtzeit an wissenschaftlichen Debatten partizipieren und führen im Alltag damit einer breiten Öffentlichkeit anschaulich vor Augen, wie das Abenteuer Forschung funktioniert.“ Die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn lobte: „Ich weiß, wie viel Arbeit Prof. Dr. Ciesek jeden Tag leistet, welche Verantwortung sie trägt und leider auch, welchen Anfeindungen sie gerade wegen ihrer öffentlichen Auftritte ausgesetzt ist. Die Corona-Pandemie zeigt so klar wie selten zuvor: Die Welt braucht klare Fakten, verständlich erklärt. Wissen ist der beste Impfstoff – gegen die Pandemie und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“

FRANKFURT LIEST EIN BUCH

„Als der Mann gestorben war …“ ›› 5.-18.7., frankfurt-liest-ein-buch.de

… schien niemand es für nötig zu halten, ihn in angemessener Zeit unter die Erde und damit allmählich aus den Köpfen seiner Umgebung zu bringen. Das letzte, was die Frau von ihm gesehen hatte, war ein badewannenartiger Zinksarg gewesen, den zwei graugekleidete Männer leise fluchend um die enge Spindel des Treppenhauses drehten.“ So beginnt in der Elbestraße im Frankfurter Bahnhofsviertel Eva Demskis „Scheintod“. Im Zentrum steht eine Frau, die noch einmal in das Leben ihres toten Mannes eintaucht, von dem sie seit drei Jahren getrennt lebt und der als Anwalt in der linken Szene aktiv war. Der Roman steht in diesem Jahr im Mittelpunkt von „Frankfurt liest ein Buch“. Das Lesefestival widmet sich stets einem Werk mit Frankfurt-Bezug und lädt dazu ein, mit den unterschiedlichsten Formaten das Buch zu entdecken, von der klassischen Lesung bis zum Stadtspaziergang. Das detaillierte Programm erscheint Mitte Juni.

TICKER Innovativ: Der Masterstudiengang Global Logistics der Frankfurt University of Applied Sciences ist mit dem Hochschulpreis Güterverkehr und Logistik des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ausgezeichnet worden. Das BMVI verleiht den Preis seit 2013 an herausragende Lehrangebote deutscher Hochschulen, die innovative Logistik-Ansätze weiter- oder neu entwickeln. + + + Unklare Zukunft: Der AStA der Goethe-Uni kritisiert, dass die Zeitverträge der beiden Leiterinnen der Forschungsstelle NS-Pädagogik nicht verlängert wurden. Die Forschungsstelle wurde nun Prof. Wolfgang Meseth (Arbeitsbereich Erziehung, Politik und Gesellschaft) am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft zugeordnet. Während der AStA befürchtet, dass die Forschungsstelle künftig nur noch als „Briefkastenfirma“ besteht und faktisch abgebaut wird, sagt Meseth, die Organisationseinheit werde weder abgewickelt noch umbenannt. + + + Der 18-jährige Saxophonist Darius

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Blair erhält das Frankfurter Jazzstipendium 2020. Der gebürtige Wiesbadener, der u. a. Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt besuchte, ist der jüngste Preisträger in der Geschichte des renommierten Stipendiums. Es ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 1990 jährlich von der Stadt Frankfurt vergeben. + + + Senckenberg wächst weiter: Bund und Land unterstützen den Ausbau des Museums mit insgesamt 316 Millionen Euro. Die bisherigen 6.000 m2 Fläche sollen auf 10.000 m2 erweitert werden. Generaldirektor Klemens Tockner freut sich: „Wir sind schon in der Champions League, was die Forschung angeht – jetzt wollen wir auch das Museum mitnehmen.“ + + + Studierende in Geldnot: Im vergangenen Jahr haben Studis 48.600 Anträge auf Studienkredite bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gestellt. Im Jahr zuvor waren es 20.000. Seit rund einem Jahr müssen für die KfW-Kredite keine Zinsen gezahlt werden. Diese Regelung gilt noch bis Ende 2021.

frizz-frankfurt.de


HFG-AUSSTELLUNG IM MAK

Aus heutiger Sicht Wie verändern sich der Mensch und seine Umwelt? Wie verändert uns die Technik? Und wie nachhaltig sind Kunst und Design? Fragen wie diese, die sich stets dem Zwischenraum zwischen dem Heute und dem Morgen widmen, stehen im Fokus der Ausstellung „Aus heutiger Sicht. Diskurse über Zukunft“. Sie ist noch bis 4. Juli im Museum für Angewandte Kunst zu sehen. Die Ausstellung entstand anlässlich des 50. Geburtstags der in Offenbach ansässigen Hochschule für Gestaltung (HfG) und besteht aus drei Teilen: Im Museum werden Exponate von Studierenden und Lehrenden der Hochschule gezeigt. Dieser Raum wird erweitert durch die digitale Plattform aussicht.space, auf der weitere Werke ausgestellt werden. Flankierend gibt es ein vielfältiges Programm mit Veranstaltungen, u. a. am 30. Juni (18 Uhr) zum anstehenden Neubau des HfG-Mensa: „Kunst, Küche und Gestaltung. Die Mensa als Werkstatt.“

NEUER BACHELOR-STUDIENGANG

Die Wissenschaft der Hebammen Die Frankfurt University of Applied Sciences (FUAS) und die Goethe-Universität verbindet seit vielen Jahren eine enge Kooperation. Nun erreicht die Zusammenarbeit mit einem ersten gemeinsamen Studiengang ein neues Niveau. Am gemeinsamen Zentrum für Hebammenwissenschaften können Interessierte ab dem Sommersemester 2022 die erste akademische Hebammenausbildung in Frankfurt absolvieren. Was vorher ein Ausbildungsberuf war, ist also nun ein berufsbildendes Bachelor-Studium. 55 Studienplätze stehen im Studiengang Hebammenwissenschaften zur Verfügung, der sich zur Hälfte aus theoriebasierter Lehre sowie aus Praxiseinsätzen in Krankenhäusern zusammensetzt. Auch die Lehre hat Praxisanteile. So können die Studierenden im computergestützten High-Tech Skills-Lab der FUAS unterschiedliche Situationen des Geburtsprozesses erproben, die Geburt mit Simulationspuppen nachstellen und Problemsituationen durchspielen. Gute Nachrichten für alle, die mehr wollen: Die beiden Hochschulen entwickeln derzeit auch einen Masterstudiengang.

© Jonathan Borba, Pexels

1.4.21 —30.1.22 frizz-frankfurt.de

Farben ordnen Welten

© Verena Mack

›› museumangewandtekunst.de, aussicht.space

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›› UNI FRIZZ FORUM STUDIS DER FRANKFURT UAS GEWINNEN WETTBEWERBE

Gute Ideen

›› zelthaus.com, multipull.de

© Paul -Simon Brand

Studierende der Frankfurt UAS konnten gleich bei zwei Wettbewerben mit ihren Ideen punkten: Das Team zeltHAUS mit UAS-Absolvent Marius Mersinger gewann den Hessischen Gründerpreis in der Kategorie „Gründung aus der Hochschule“. zeltHAUS entwickelt leicht zu errichtende, temporäre und nachhaltige Notunterkünfte. Sie können in humanitären Krisen zum Einsatz kommen und sind so gedämmt, dass sie wie ein Haus vor jedem Klima und zu jeder Jahreszeit Schutz bieten. Gut durchdacht ist nicht nur das Faltsystem, das es erlaubt, zeltHAUS ohne Werkzeuge oder Vorkenntnisse in kürzester Zeit aufzubauen, sondern auch das recycelte und wiederverwertbare PET-Material. Mit dem Fitnessgerät „MultiPull“ haben die beiden Maschinenbau-Studenten Kai Kienke und Martin Schwalm den ersten Platz beim Gründerwettbewerb Hessen Ideen belegt. Das Fitnessstudio im Taschenformat vereint viele Sportgeräte in einem, ist platzsparend und nachhaltig – und gerade in Corona-Zeiten besonders nützlich. Das Gerät mit Elektromotor ist für verschiedene Kraftübungen, aber auch Ausdauerübungen oder Rudertraining geeignet – und dabei gerade mal so groß wie ein gewöhnlicher Schuhkarton mit einem Gewicht von rund 6,5 Kilogramm.

›› ohdk.de

Gute Nachrichten für das Studierendenhaus in Bockenheim: Die traditionsreiche Institution, deren Grundstein vor 70 Jahren im Mai 1951 gelegt wurde, soll zum selbstverwalteten Kulturzentrum weiterentwickelt werden. Der Magistrat der Stadt Frankfurt hat hierzu eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Zu dem denkmalgeschützten Gebäude gehören das Café KOZ, eine Kindertagesstätte und ein Studierendenwohnheim. Bereits klar ist: Der Verein „Offenes Haus der Kulturen“ soll das Studierendenhaus übernehmen, in Eigenverwaltung sanieren und mehrere Millionen Euro investieren. Der finale Vertragsabschluss mit der Stadt steht kurz bevor und soll noch vor der Sommerpause eingetütet werden. Dann soll das Gebäude bis 2026 im laufenden Betrieb saniert werden. Um das Areal trotz des zunehmenden Leerstands am Campus attraktiv zu halten, sind bereits Highlights wie ein Skatepark oder Urban Gardening mit Hochbeeten in Planung.

PERMAKULTURINSELN DER GOETHE-UNI

© Campusgärten

Grüne Oasen

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Gemüsegarten, grüne Oase, Forschungsstätte und Bildungsort in einem – das sind die PermaKulturInseln der Goethe-Uni. Auf verwilderten Campusflächen haben Studierende Beete angelegt, Samen in die Erde gebracht und Jungpflanzen angezogen. Unterstützt wurden sie dabei vom Goethes Green Office, das ökologische Nachhaltigkeit an der Uni voranbringt, dem Uni-Wissenschaftsgarten, den „GemüseheldInnen“, die Expert*innen sind für Urban Farming, und dem Ernährungsrat Frankfurt. Die Uni hat 800 m² auf dem Riedberg und 2.000 m² auf dem Campus Westend für die nachhaltige Landwirtschaft zur Verfügung gestellt. Das Ziel ist maximale Artenvielfalt: Sumpfdotterblumen wachsen unter schattenspendenden Obstbäumen, Beete mit mediterranem Gemüse sind umgeben von Wildobststräuchern, Kompost gedeiht neben Feuchtbiotopen und duftenden Kräuterspiralen. Aber hier sollen nicht nur Obst und Gemüse geerntet werden, auch Entspannung, gesellschaftliches Beisammensein, Bildungstransfer und wissenschaftliche Begleitung spielen eine Rolle.

frizz-frankfurt.de

© Gigi on Unsplash

Soziokulturelles Zentrum bis 2026?

© Isaiah Bekkers on Unsplash

ZUKUNFT DES STUDIERENDENHAUSES


© Jan Michalko republica

EINE UNI – EIN BUCH

Unsere Welt neu denken ›› frankfurt-university.de/unsereweltneudenken

Motiv aus der Serie Wonderplants, 2015 © Sarah Illenberger

Die Frankfurt University of Applied Sciences (FUAS) hat bei „Eine Uni – ein Buch“ 10.000 Euro gewonnen und wird dieses Geld nutzen, um sich in diesem und im kommenden Semester an der gesamten Hochschule quer durch alle Fachbereiche mit dem Buch „Unsere Welt neu denken. Eine Einladung“ von Politökonomin Maja Göpel zu beschäftigen. Dabei sollen die unterschiedlichsten Formate zum Einsatz kommen – klassische Lernangebote im Modul „Interdisziplinäres Studium Generale“ genauso wie das Drehen eines Kurzfilms durch das Audiovisuelle Medienzentrum, eine digitale Bücherwand in der Bibliothek oder Aktionen des AStA zur Begrünung des Campus. „Eine Uni – ein Buch“ ist ein Programm vom Stifterverband und der Klaus Tschira Stiftung in Kooperation mit dem ZEIT Verlag, das dazu anregen möchte, dass sich möglichst viele Mitglieder einer Hochschule über ein Thema austauschen. Insgesamt zehn Bildungsstätten wurden ausgezeichnet. Das Buch von Göpel, Mitbegründerin von Scientists for Future, schlägt vor, Ökologie und Ökonomie als Einheit zu sehen und neue Ansätze für ein nachhaltiges Wirtschaften zu entwickeln.

FRANKFURT UAS-STUDIE MIT ADAC

Deutschland steigt aufs E-Bike ›› adac.de/hth-ebike-umfrage Pedelecs wurden aufgrund der Pandemie in 2020 in Deutschland 42 Prozent häufiger benutzt als im Vorjahr. Auch das Auto als individuelle Fortbewegungsform stieg in der Gunst (plus 61 Prozent). Das ist das Ergebnis einer Studie zum E-BikeBoom der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) und des ADAC Hessen-Thüringen. Die Studie basiert auf einer Projektarbeit von Studierenden des dualen Studiengangs Luftverkehrsmanagement des Fachbereichs 3: Wirtschaft und Recht unter Anleitung von Prof. Dr. Kerstin Wegener. Sie sind der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie und der PedelecBoom auf das Freizeit- und Alltagsverhalten der Menschen haben. Von den 2.670 Befragten sind 39 Prozent bereits im Besitz eines E-Bikes, 29 Prozent können sich eine Anschaffung vorstellen. Professorin Wegener zieht Bilanz: „Das Pedelec kann zu einem wichtigen Baustein nachhaltiger Mobilität werden – dies erfordert jedoch einen zügigen nachfragegerechten Ausbau der Infrastruktur.“

Was ist Natur? 13.09.2020 – 22.08.2021

museum-sinclair-haus.de kunst-und-natur.de


›› UNI FRIZZ FORUM FRANKFURT UAS SCHONT RESSOURCEN

© David Becker on Unsplash

Nächster Halt: Campus Westend?

Infrastrukturprojekte in einer dicht bebauten Stadt wie Frankfurt brauchen vor allem eines: Zeit. So auch die Diskussion um einen direkten U-Bahn-Anschluss des Campus Westend. Er soll realisiert werden, da die Linie U4 von Bockenheim nach Ginnheim verlängert wird. Dafür liegen mehrere Trassenführungen auf dem Tisch, die u. a. mit einem Kosten-Nutzen-Gutachten abgewogen wurden. Das befürwortet einen U-BahnHalt direkt am Adorno-Platz. Aktuell werden die Auswirkungen auf das Grundwasser im Grüneburgpark geprüft, der bei dieser Variante untertunnelt werde müsste. Klar ist: Die momentane Anbindung ist ungenügend. Der Halt an der Holzhausenstraße stößt häufig an die Grenzen der Belastbarkeit. Und der Campus Westend wird weiter wachsen. Frankfurt ist eine der wenigen Großstädte, deren wichtigster Campus keine direkte Verbindung zum Hauptbahnhof hat. Die wäre mit der neuen Trasse in nur sechs Minuten gegeben. Klar ist aber auch: Solange sich im Römer keine Koalition gebildet hat, ruht der Entscheidungsprozess. Währenddessen hat der AStA eine Variante ins Spiel gebracht: eine Straßenbahn. Die ließe sich wesentlich schneller bauen als die U-Bahn.

BÜRGER-UNIVERSITÄT LÄDT ZUM DIALOG

FUAS-IDEENWETTBEWERB „APPLIEDIDEA“

Bitte umsetzen! © Friederike Mannig/Frankfurt UAS

WEITER RINGEN UM U-BAHN-ANSCHLUSS

Als erste Hochschule Hessens hat die Frankfurt University of Applied Sciences (FUAS) im März 2021 eine Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet. Darin definiert sie Ziele und 111 konkrete Maßnahmen für mehr Klimaschutz und Ressourcenschonung. Diese sollen in fünf Bereichen umgesetzt werden: 1) Studium und Lehre, 2) Forschung, 3) Weiterbildung und Transfer, 4) Hochschulbetrieb und Campusentwicklung, 5) Institutionalisierung der Nachhaltigkeit. Ein erstes Ziel: bis spätestens 2030 und den gesamten Hochschulbetrieb CO₂-neutral zu führen. Außerdem will die Hochschule vier Nachhaltigkeitsprofessuren und das Studium-Generale-Modul „Nachhaltigkeitsstrategie der Frankfurt UAS – global denken, lokal handeln“ einrichten sowie grundsätzlich nur noch mit Unternehmen und Organisationen zusammenarbeiten, die sich der Nachhaltigkeit – wo nachprüfbar – verpflichten. Sie plant außerdem sich als Fairtrade-University zertifizieren zu lassen und ein interdisziplinäres Büro für Nachhaltigkeit einzurichten. Mit diesen Vorhaben orientiert sich die Hochschule an der Agenda 2030 und den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs).

Bereits zum fünften Mal hat die Frankfurt University of Applied Sciences (FUAS) den AppliedIdeaIdeenwettbewerb für Angehörige der Hochschule durchgeführt. Er fördert innovative Ideen und soll die Teilnehmenden vor allem dazu motivieren, ihre Einfälle auch zu verwirklichen. Gewonnen haben in diesem Jahr Mohammed Waheed und Rinku Sharma mit „SmartNatives“. Dahinter verbergen sich „Lernreisen“, die Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, spielerisch die Themen „Künstliche Intelligenz“ und „Robotik“ zu erforschen. Platz zwei ging an das Fitnessgerät „Findle“, das sich in kürzester Zeit dank verschiedener Module in eine Vielzahl an Trainingsgeräten umbauen lässt. Mit dem dritten Rang würdige die FUAS die „HotGloves“ – Heizhandschuhe für E-Bikes. Darüber hinaus wurde ein Sonderpreis zum Thema „Social Entrepreneurship“ vergeben an die Online-Plattform „Dein Statement“. Dahinter verbirgt sich sowohl eine Informationsquelle als auch um ein Forum für Verbraucher*innen, denen die Nachhaltigkeit eines Produkts angezeigt wird.

Am 23. Juni gibt die Bürger-Universität Einblicke in das ehemalige KZ-Außenlager in den Adlerwerken.

Populismus – Kultur – Kampf ›› buerger.uni-frankfurt.de

© Frank C. Müller

Mit der 2008 ins Leben gerufenen Bürger-Universität möchte die Goethe-Uni zum Dialog zwischen Stadtgesellschaft und Hochschule beitragen. Auch in diesem Semester haben die Macher*innen ein facettenreiches Programm – teils digital, teils in Präsenz – zusammengestellt, um mit Bürger*innen ins Gespräch zu kommen. Hochkarätig besetzt ist zum Beispiel die dreiteilige Diskussionsreihe „Populismus – Kultur – Kampf “ (1./8./13.7., jeweils 19.30 Uhr). Sie wird im „Grünen Hörsaal“ im Freien auf dem Campus Westend stattfinden und

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›› frankfurt-university.de

greift die Frage auf, welche Rolle die Massenmedien, die Wissenschaftsskepsis und die Literatur in Bezug auf populistische Bewegungen spielen, wo sie sie vielleicht fördern und wo sie ihnen etwas entgegensetzen können. Ein trauriges Stück Frankfurter Geschichte beleuchtet hingegen Dr. Andrea Rudorff am 23. Juni (18.15 Uhr) in einem Zoom-Meeting. Die Historikerin stellt ihre Forschung zum KZ-Außenlager in den Frankfurter Adlerwerken vor, das von August 1944 bis März 1945 bestand und 527 Menschen das Leben kostete. Rudorffs Studie beleuchtet die Errichtung des Lagers und seine Einbindung in das KZ-System, die Verfolgungsgeschichten der Häftlinge und ihre Existenzbedingungen im Lager sowie die Rolle der Adlerwerke, der Nachbarschaft und der städtischen Behörden.

frizz-frankfurt.de

© Pop & Zebra, Unsplash

111-mal Nachhaltigkeit


›› UNI FRIZZ SESSION

MAKE MORE MUSIC!

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›› session: Hanauer Landstraße 338, 60314 Frankfurt, (06227) 603-0, info@session.de, session.de

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er Proberaum ist zu, die Bandkollegen sind nicht im eigenen Haushalt und daher unerreichbar… Was kann man da als Musiker*in machen? Zum Beispiel aus der Not eine Tugend: Während es keine Möglichkeiten gibt, dich anderweitig abzulenken, verbessere deine Skills, lerne etwas Theorie dazu oder organisiere endlich einmal deine Effektpedale auf einem handlichen und übersichtlichen Board! Wie die Sache auch immer liegt, in Sachen Musikmachen bist du beim Musikhaus session optimal aufgehoben. Im Ratgeber-Bereich von session.de wird dir zu unterschiedlichsten Themen, vom Saitenwechsel bis zum Aufbau und Tuning eines Drumkits, Hilfe zur Selbsthilfe geboten. Der überregional bekannte Gitarren-Guru Olli aus der Frankfurter Filiale fachsimpelt in seinen Video-Serien „Starthilfe“ und „Spielwiese“ zu Spieltechniken und Musiktheorie und hat mit wei-

teren Presentern aus dem Unternehmen natürlich haufenweise Produktvorstellungen für dich parat. Die Kollegen aus dem Social-Media-Department freuen sich übrigens immer über deine Kommentare mit Wünschen oder Feedback zu Themen, die du gerne behandelt sehen willst. Du weißt ja: Comment, like and subscribe! Und wenn es ans Material geht, bist du beim größten Musikhaus in Rhein-Main-Neckar sowieso opfrizz-frankfurt.de

timal aufgehoben: Mit einer Vielzahl an Instrumenten und rund 18.000 weiteren Artikeln rund ums Thema findest du auf über 2.500 m² Ausstellungsfläche mit Sicherheit, was du für dein kreatives Weiterkommen noch brauchst. Unter session.de erfährst du, unter welchen Bedingungen du aktuell einkaufen kannst – ob zurzeit beispielsweise eine Anmeldung oder ein Nachweis eines Tests oder einer Impfung notwendig ist. Alles, was du in der Filiale zu sehen bekommst, kannst du natürlich auch immer zuverlässig und rund um die Uhr über den modernen und benutzerfreundlichen Webshop beziehen. Deine dort aufgegebene Bestellung kommt dann wahlweise bequem zu dir an die Haustür oder erwartet dich in eiligen Fällen auf Wunsch an der Warenausgabe, wo du sie im Rahmen des Click-&Collect-Angebots selbst abholen kannst. Also: Kopf hoch! Irgendwann darf man wieder unter die Leute – und die sollen dann mal sehen, was du dir bis dahin drauf geschafft hast :)

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›› UNI FRIZZ INTERVIEW

DIE GOETHE-UNI IST EINE TOMATE Enrico Schleiff ist ihr neuer Präsident

Herr Schleiff, wie lautet ihr Zwischenfazit nach etwas mehr als fünf Monaten als Präsident? Zugegeben, ich hätte mir den Start etwas lockerer gewünscht. Die letzten Monate waren nicht einfach, vor allem wegen Corona. Dabei stand immer im Vordergrund, dass wir diese Krise vor allem für die Studierenden gut meistern müssen. Darüber hinaus sollte auch die Forschung nicht zum Stillstand kommen. Da haben sich alle Uni-Angehörigen unglaublich flexibel und handlungsbereit gezeigt und alle Maßnahmen mitgetragen. Wir haben in dieser Zeit trotzdem einiges umgesetzt: nämlich viele unserer Strukturen auf den Prüfstand gestellt und – Stichwort Service – neue Ressortzuschnitte und Prozesse in der Verwaltung verwirklicht, unser Forschungsprofil weiterentwickelt und über 20 Millionen Euro an Landesförderung für den erfolgreichen Start in die Bewerbungsphase der neuen Exzellenzprojekte eingeworben.

brauchen wir die richtigen Konzepte. Um attraktiv zu sein für Studierende, müssen wir uns fragen: Wie vermittele ich Wissen, und welches Wissen vermittele ich? Das ist nicht nur eine Frage der Lehre, sondern auch der Forschung. Um interessant zu sein, brauchen wir auch Spitzenforschung. Und dafür brauchen wir die richtigen Köpfe, auch internationale. Das bereichert Lehre und Forschung. Wir wollen auch gerade junge Lehrende gewinnen, denn das sind die „Wilden“ mit dem kreativen Potenzial, die Bestehendes hinterfragen. Außerdem brauchen wir mehr Serviceorientierung und mehr Internationalität. Und last but not least: Partnerschaften. Wir wollen noch enger mit Partnern wie den Max-PlanckInstituten oder Senckenberg arbeiten und mit den Universitäten in Darmstadt und Mainz mit dem Ziel, die Rhein-Main-Region noch mehr zum Wissens- und Innovationsmotor in Deutschland zu machen.

Wie stellen Sie sich Ihr Verhältnis zu den Studierenden vor? Es braucht ein wechselseitiges Fürund Miteinander, wenn man eine zukunftsorientierte Lernatmosphäre schaffen möchte. Das gelingt, wenn Studierende sie aktiv mitgestalten. Ich hoffe also auf ein produktives Wechselspiel zwischen Studierenden, Lehrenden und Uni-Präsidium. Damit meine ich natürlich auch den AStA. Es ist normal, dass Präsidium und AStA zum Teil unterschiedliche Sichtweisen haben. Trotzdem tauschen wir uns beim AStA-Jour fixe kollegial aus und bringen – Stichworte: nachhaltige Campusentwicklung, studentisches Wohnen – auch gemeinsam Projekte voran, um die Uni weiterzuentwickeln. Sie haben an Unis in Prag, Basel, Montreal, München, Kiel und Mainz studiert, promoviert und habilitiert. Wo haben Sie sich am wohlsten gefühlt?

Ich kann mich da gar nicht entscheiden. Prag war der Anfang meines Studiums. Es ist eine traumhafte Stadt voll von Kultur, da habe ich mich sehr wohl gefühlt. In Mainz auch. Da habe ich als jemand, der in Ostdeutschland vor der Wiedervereinigung geboren ist, die Bundesrepublik so richtig kennengelernt und tolle Freunde gefunden, die ich heute noch habe. In Basel habe ich zum ersten Mal in meiner Diplomarbeit richtig an der Wissenschaft geschnuppert. Das hat geknistert. Montreal hat mich mit seiner multikulturellen Vielfalt beeindruckt. Mit Kiel verbinde ich privates Glück, denn da bin ich mit meiner Frau zusammengezogen und unsere Tochter kam zur Welt. München war herauszufordernd, die Zeit der ersten wissenschaftlichen Unabhängigkeit, und auch da habe ich viele Freunde gefunden. Und dann kam ich nach Frankfurt – eine wunderbare Stadt, in der so viel Potenzial steckt.

Bilder: © Uwe Dettmar, Goethe-Universität Frankfurt

Wie sieht Ihre Agenda für die kommenden sechs Jahre aus? Ganz oben steht: Wir müssen innovativ, kreativ und attraktiv in der Lehre sein. Denn wir bilden die Verantwortungsträger der Zukunft aus. Dafür

Biologe Enrico Schleiff ist seit Januar neuer Präsident der Goethe-Universität. Für sechs Jahre leitet er nun Hessens größte Hochschule Hochschule. UniFRIZZ hat ihn gefragt, welche Pläne er hat, wie er mit den Studierenden zusammenarbeiten will und wann endlich wieder Campusleben möglich sein wird. ›› Text: Daniela Halder-Ballasch

© Peter Kiefer, Goethe-Universität Frankfurt

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© Uwe Dettmar, Goethe-Universität Frankfurt

Wagen wir einen Ausblick: Corona-bedingt findet die Lehre noch immer im Wesentlichen am heimischen Computer statt. Wann kehrt das Unileben an den Campus zurück? Wir planen für das kommende Wintersemester in Präsenz. Unsere Studierenden brauchen ein positives Signal. Sie haben drei Semester hinter sich, in denen normales Campusleben nicht möglich war. Es gab zwar einige Aktivitäten wie Praktika oder Exkursionen in Präsenz. Aber es war trotzdem nicht wie ein reales Studium. Und das war für alle nicht einfach. Im Juli legen wir die Marschroute zurück zur Präsenz endgültig fest. Dann haben alle Planungssicherheit – auch Studierende, die in Frankfurt eine Bleibe suchen. Ich bin zuversichtlich, denn das Impf-Tempo ist gerade sehr hoch. Sie sind Physiker und Biologe. Wenn die Goethe-Uni eine Pflanze

wäre – welche wäre das? Eine Tomate, weil ich an Tomaten forsche. Und weil es eine Pflanze ist, die sehr stressresistent sein kann, aber auch nicht unendlich. Man muss manchmal Geduld mit ihr haben, denn ihre Früchte wachsen langsam, aber sie wächst kontinuierlich und ist schön anzusehen. Oder ein Kaktus: Der hat wunderschöne Blüten, eine sehr robuste Natur, aber auch viele Stacheln, die – im übertragenden Sinn – dazu anregen, sich mit Dingen kritisch auseinanderzusetzen. Oder eine Kletterpflanze, die unten anfängt und es bis nach ganz oben schafft. Als Naturwissenschaftler sind Sie eigentlich am Campus Riedberg zu Hause, als Präsident am Campus Westend. Welchen Campus mögen Sie lieber und warum? Ich habe fünf Campi, die ich sehr mag. Im Westend haben wir viel Dynamik, hier bieten wir der Stadt et-

Zur Person

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Enrico Schleiff studierte in den 90er Jahren Physik und kam über Umwege in der biophysikalischen Chemie schließlich zu den Feldern Zellbiologie und Botanik, wo er 2003 habilitierte. Seine Karriere an der Goethe-Uni begann 2007 als Professor für Molekulare Zellbiologie der Pflanzen. Von 2012 bis 2018 war er Vizepräsident für wissenschaftlichen Nachwuchs, Gleichstellung und akademische Infrastrukturen. Danach kehrte er zurück an seinen Fachbereich, wo als Direktor des Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) fungierte. Im Juli 2020 wurde der 49-Jährige zum Präsidenten der Goethe-Uni gewählt.

was, auch architektonisch. Der Sportcampus in Ginnheim ist toll, weil er ein sehr aktiver ist. Am medizinischen Campus in Niederrad ist gerade in Corona-Zeiten viel passiert und es wurden Lösungen mitgestaltet, um diese Krise zu meistern. Am Riedberg haben wir mit den MaxPlanck-Instituten zusammen einen Forschungscampus geschaffen, der zu den zehn stärkten Standorten der Natur- und Lebenswissenschaften in Deutschland zählt. Hier werden wichtige Fragen von Raum, Zeit und Materie erforscht. Und wir haben unseren traditionellen Campus Bockenheim mit der Zentralbibliothek und unserem Partner Senckenberg.

Sie sind in einem 200-Seelen-Dorf groß geworden. Was gefällt Ihnen besonders an einer Metropole wie Frankfurt? Und womit können Sie sich hier nicht anfreunden? Ich brauche die Nähe zur Natur und zum Ländlichen, um Ruhe zu finden. Deswegen wohne ich gern am Rand der Stadt. Was ich an Frankfurt liebe, ist die Kompaktheit. Ich setzte mich in die U3 und bin in 20 Minuten in der Innenstadt, wo ich die verschiedensten Kulturen treffe, viel Kultur habe, wo der Sport zuhause ist. Die Menschen hier sind herzlich, die Grüne Soße ist toll, den Apfelwein trinkt der, dem es schmeckt. Ich trinke dann doch lieber Wein.

Die Goethe-Uni Mit 46.119 Studierenden ist sie Hessens größte Hochschule und die drittgrößte in Deutschland. 1914 wurde sie als Stiftungsuniversität gegründet, zu der sie 2008 wieder wurde. Ihre 16 Fachbereiche verteilen sich auf fünf Standorte: den Campus Westend, die „Science City Riedberg“, den Campus Niederrad mit dem Universitätsklinikum, den Sportcampus Ginnheim und den Gründungscampus Bockenheim, der in den nächsten Jahren aufgegeben wird. Die Goethe-Uni hat einige prominente Absolventen hervorgebracht: den Schwimmer Michael Gross, den ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch, Alt-Kanzler Helmut Kohl und Fußballtrainer Jürgen Klopp.

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›› UNI FRIZZ LEBEN

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PLATZ 1 „Auf zwei Beinen denken“ von Felix Plachtzik (Hochschule für Gestaltung Karlsruhe) Die Laudatio betonte, dass das Plakat als „simple Skizze zeigt, dass Nichts aus dem Nichts entsteht und jede Idee einen Ursprung hat“.

PLATZ 2 Beim Entwurf „Probieren geht über Studieren“ von Michelle Borsari und Leoni Sybertz (Hochschule Rhein-Main) wurde gelobt, dass er „transportiert, dass Forschung unendlich viel Spaß machen kann“.

PLATZ 3 Bei „Gebeutelt“ von Alicia Loske (Hochschule Rhein-Main) gefiel der Jury die „Doppeldeutigkeit, die an die hohe Kunst des Kabaretts reicht“.

SONDERPREIS DER DFG „Wer nicht forscht, muss alles glauben“ Saskia Eich (Hochschule Rhein-Main) sagt, dass sie „direkt eine Verbindung mit dem Thema hatte. In Zeiten von Fake News und gefühlten Wahrheiten ist es super wichtig, dass wir eine faktenbasierte Instanz haben“.


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Plakatwettbewerb des Studentenwerks

WAS GEHT MICH FORSCHUNG AN? „Ich studiere – was geht mich Forschung an?“ Auf diese Frage gab es beim traditionellen Plakatwettbewerb des Deutschen Studentenwerks spannende Antworten. Gleich mehrfach prämiert: die Hochschule Rhein-Main. ›› Text: Jürgen Mai „Wir haben erst einmal ziemlich lange das Thema reflektiert. Viele Studierende haben zunächst gesagt, dass sie Forschung doch gar nicht betrifft – und dann gemerkt, dass sie doch jeden etwas angeht“, gibt er einen Einblick. Ercan selbst legt bei Gestaltung Wert darauf, dass sie nicht „nur“ kreativ ist, sondern auch eine klare Botschaft hat. Deshalb, so der ehemalige Ogilvy-Texter, beginnt für ihn jeder kreative Prozess mit ausgiebiger Recherche und Denkarbeit – Forschung gewissermaßen. Erst dann geht es ans Gestalten. Die Ergebnisse des Kurses sind für ihn eine „tolle Mischung von Plakaten, die alle das Thema Forschung feiern, aber auf völlig unterschiedlichen Wegen und mit vielfältigen Ausprägungen“. Und wie immer gilt: Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb. Ende Juni gibt das Deutsche Studentenwerk die Preisträger der 35. Auflage bekannt. Das Thema: „Vorbilder“. Im Herbst folgt dann die nächste Ausschreibung. Wir sind gespannt.

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„Was gibt es Besseres, als dass Studierende sich mit Problemen von Studierenden beschäftigen?“, brachte Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep bei der rein digitalen Preisverleihung des Plakatwettbewerbs auf den Punkt, warum das Deutsche Studentenwerk diese Aktion seit mehr als 30 Jahren unterstützt. In der jüngsten Auflage gab es mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft einen prominenten externen Partner, für den das Thema „Ich studiere – was geht mich Forschung an?“ hohe Relevanz hat. Im Fokus standen dabei Fragen wie, was Forschung für die Studierenden von heute bedeutet, welchen Stellenwert Wissenschaft und Forschung in Studium und Alltag von Studierenden haben und ob Studierende gerne in ihrem Studium mehr forschen würden und wenn ja, was und warum? Gleich drei Preise heimste die in Wiesbaden ansässige Hochschule RheinMain ein. Alle Preisträger studieren am Fachbereich Design Informatik Medien bei Prof. Taner Ercan. Er hat zum ersten Mal mit Studierenden an dem Plakatwettbewerb teilgenommen und dafür einen eigenen Kurs gegeben.


›› UNI FRIZZ FORSCHUNG

Dr. Felix Giesa leitet das Comic-Archiv.

Das Comic-Archiv der Goethe-Universität

EIN PARADIES FÜR COMIC-FANS An der Goethe-Uni ist die größte ComicSammlung in öffentlicher Hand in Deutschland beheimatet. Tausende Comics lagern in den Archiven der Hochschule. Herr über die bebilderten Bücher ist Felix Giesa, der UniFRIZZ Einblicke in die Sammlung gewährt hat. ›› Text: Daniela Halder-Ballasch

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icht an dicht stehen die Regale in dem Kellerraum des IG-FarbenHauses. Alle sind bis unter die Decke gefüllt mit bunten, alphabetisch sortierten Comic-Alben und -Büchern. Auf der obersten Reihe liegt der Staub von Jahren. Superman, Spiderman, Mickey Mouse, One Piece, Dragonball oder Detektiv Conan: Mit rund 70.000 ComicHeften, -Büchern oder -Alben ist die wissenschaftliche Sammlung des Instituts für Jugendbuchforschung die größte öffentlich zugängliche im deutschsprachigen Raum. Dass es sie gibt, ist auch dem Gründungsdirektor des Instituts, Klaus Doderer, zu verdanken. Früher Schundliteratur, heute anerkanntes und geschätztes Medium: Der Comic hatte einen holprigen Start, als er in den frühen 50er Jahren auf dem deutschen Jugendzeitschriftenmarkt erschien. Doch Doderer verlangte, am Institut „die ganze Breite der vorhandenen Lesestoffe, auch Comics und Heftchenliteratur“ zu erforschen. So entstand die institutseigene Sammlung des Mediums, das sich heute nicht nur großer Beliebtheit erfreut, sondern zum anerkannten Forschungsgegenstand geworden ist. Das Comic-Archiv umfasst hauptsächlich deutschsprachige Comics, einschließlich Manga und Graphic

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Novels, aber auch Klassiker und bedeutsame Ausgaben in englischer und französischer Sprache. Dr. Felix Giesa, der seit 2018 das Archiv betreut, versucht, Licht ins Dunkel der Unmengen an Comics zu bringen. Zusammen mit einer studentischen Hilfskraft pflegt er das Archiv, das stetig wächst. Momentan ist er nicht oft im Archiv, sondern eher im Homeoffice. Coronabedingt vereinsamen die Comics. Svenja Blumenrath sieht in den vergangenen Monaten immer mal wieder nach ihnen, geht durch die Regalreihen, schaut sich hin und wieder ein altes Stück an und kümmert sich um den Leihverkehr. Regelmäßig öffnet sie die riesengroßen Pakete mit den Comic-Neuheiten der letzten Wochen, die das Archiv als Schenkung von Verlagen erhält. Sie packt alles aus, sichtet die einzelnen Hefte, katalogisiert sie für die Datenbank in der Universitätsbibliothek und sortiert schließlich jeden Comic an seinen Platz im Regal ein. So füllen sich die Regale und die Sammlung wächst Monat für Monat um gut 100 Medien. Weil sie riesig ist, lagern die Comic-Bestände zweitgeteilt. Im Keller des IG-Farben-Hauses befinden sich die Alben, Comicbücher und Graphic Novels. In eigens für das Archiv angelegten Räumen in der Gräfstraße in Bockenheim haben die Heftchen-Sammung und die japanischen Comics eine Heimat gefunden. Wenn Felix Giesa über das Comic-Archiv spricht, tut er es wie ein Wächter, der einen Schatz bewahrt. Comics wälzte er schon, bevor er lesen konnte. „Durch meinen älteren Bruder kam ich dazu und begann mit Klassikern: Asterix und Tim und Struppi“. Das lockere Interesse wurde im Studium zu einem professionellen. Der gebürtige Berliner schrieb seine Doktorarbeit über AdoleszenzComics. Dass er nur vier Jahre später der Bewacher über 70.000 bebilderte Bücher und Hefte sein würde, ahnte er damals nicht. Einen Lieblingscomic hat er nicht, zumindest keinen All-time-favorite. „Mein Liebling ist immer etwas, das ich aktuell lese und von dem ich dann sehr begeistert bin. Aber das wird schnell von etwas Neuem ersetzt, das ich großartig finde.“

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Fotos oben v.l.n.r.: © Erik Mclean/ Joe Ciciarelli, Unsplash/ Brett Jordan, Unsplash/ Dev, Unsplash Fotos unten v.l.n.r.: © Waldemar Brandt, Unsplash/ Brett Jordan, Unsplash/ Uwe Dettmar, Goethe-Universität/ Mika Baumeister, Unsplash

© Deutsche Nationalbibliothek

Berufschancen

Studienangebote

Bitte beachten: Es gelten die Präventionsregeln, die zum Zeitpunkt der Veranstaltung vom Land Hessen und der Provadis festgelegt wurden.

Die 70.000 Medieneinheiten, die auf der Institutsseite angegeben sind, um das Archiv zu beschreiben, sind ein Schätzwert. „Es ist schwierig, das zu beziffern. Mickey Mouse zum Beispiel zählt als ein Comic, weil es einmal im Katalog eingetragen ist. Das Archiv umfasst aber hunderte Mickey-Mouse-Hefte“, umreißt Giesa. „Genau sagen können wir es nicht, denn die Sammlung ist einfach zu groß. Deshalb können wir sie nicht zählen, und es ist auch noch nicht alles katalogisiert.“ Sie ist so groß, dass Giesa trotz seiner zweieinhalb Jahre als Kustos der Sammlung sie noch immer neu kennenlernt. Ob ein Comic wertvoll oder teuer ist, ist ihm nicht wichtig. „Wir wollen alle Comics haben, die wir kriegen können, um einen repräsentativen Querschnitt durch die deutsche Comic-Landschaft zu bieten“, erklärt der 45-Jährige. Dazu gehören auch die älteren Semester: Die Sammelbände und Bilderbögen aus dem frühen 20. Jahrhundert sind die ältesten Medien im Archiv. Sie sind aber eher Vorläufer von dem, was wir heute als Comics bezeichnen. Als ältesten richtigen deutschen Comic nennt Giesa „Bumm macht das Rennen“ von Klaus Pielert von 1947. Die berühmtesten Comics im Archiv sind sicher die um Superman und Spiderman. Giesa nutzt den Schatz, den er hütet, und verbindet die Hülle und Fülle der Comics-Sammlung auch immer mit der Lehre und Forschung. Neben Seminaren und eigenen Forschungsprojekten lässt er seit eineinhalb Jahren Studierende für ihre Abschlussarbeiten im Archiv forschen. Dabei bearbeiten sie das Zeitungsartikel-Archiv, das mehr als 3.000 Artikel über Comics umfasst. Diese durchsuchen sie jahrgangsweise nach Themen, etwa zu einem DisneyJubiläum oder zum Tod von Superman, und verschlagworten sie. „Auf dieser Grundlage können wir die Entwicklung der Rezeption von Comics sehr gut nachverfolgen“, erläutert Giesa den Sinn und Zweck dahinter. „Die Studierenden sind schon beim Jahr 2000 angelangt. Ihre Arbeit ist sehr hilfreich, denn so wird der Bestand besser nutz- und handhabbar für Nutzer.“ frizz-frankfurt.de

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›› UNI FRIZZ HOCHSCHULE

HAPPY BIRTHDAY!

50 Jahre oder gar 115? Es lässt sich nicht so leicht sagen, wie alt die FUAS wirklich ist. Gegründet wurde sie vor einem halben Jahrhundert, am 1. August 1971, unter dem Namen Fachhochschule Frankfurt. 1971 ist das Gründungsjahr aller Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hessen (vormals Fachhochschulen). Doch die Wurzeln der FUAS reichen viel weiter zurück. Bereits 1906 entstand die „Königlich Preußische Baugewerksschule“, deren Inhalte heute zum Teil am Fachbereich 1: Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik gelehrt werden. 1910 gründete sich die „Königliche Maschinenbauschule“, Vorgänger des heutigen Fachbereichs 2: Informatik und Ingenieurwissenschaften. Beide standen für den Transfer von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen in anwendungsorientierte Lehre. 1914 kam die Vorgängereinrichtung des heutigen Fachbereichs 4: Soziale Arbeit & Gesundheit, das „Frauenseminar für soziale Berufsarbeit“, dazu. Eine Vermessungsübung in den 60er Jahren an der Vorgängereinrichtung der Frankfurt UAS, der Staatlichen Ingenieurschule für Bau- und Vermessungswesen.

© Archiv Frankfurt UAS

50 Jahre Frankfurt University of Applied Sciences AUS FÜNF SCHULEN WIRD EINE, AUS 13 FACHBEREICHEN WERDEN VIER

Kunst an der Fassade, Wissen to go und eine eigene Straßenbahn: Die Frankfurt University of Applied Sciences (FUAS) wirkt zu ihrem 50. Geburtstag in die Stadt hinein.

1971 werden alle Ingenieurschulen und höheren Fachschulen einer Stadt zu Fachhochschulen zusammengefasst, so ist es im Hessischen Fachhochschulgesetz vorgesehen. Fünf getrennte Vorgängereinrichtungen werden auf diese Weise zur FH Frankfurt, die ihren Betrieb 1971 mit 2.584 Studierenden an den Stand-

›› Text: Daniela Halder-Ballasch

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Gebäude 9 im Laufe der Zeit: Die historische Aufnahme aus den 60er Jahren zeigt das Gebäude der einstigen „Königlich Preußischen Baugewerkschule“ an der Ecke Nibelungenallee/Friedberger Landstraße, das nach dem 2. Weltkrieg als Ingenieurschule wiederaufgebaut wurde. 2011 zeigt ein Transparent den damaligen Namen: Fachhochschule Frankfurt. Im Jubiläumsjahr präsentiert sich Gebäude 9 in neuem Licht.

orten Nordweststadt und Nibelungenplatz aufnimmt. Nach einem protestreichen Jahrzehnt in den 80ern folgen in den 90ern der Ausbau und der Umzug an den heutigen Standort. Die Studierendenzahlen steigen stetig. So werden mehr als 100 Räume im BCN-Hochhaus angemietet und neue Gebäude auf dem Campus Nibelungenplatz (Gebäude 2 und 4) gebaut. Sie bieten Platz für alle 13 Fachbereiche am zentralen Campus im Nordend. 2001 werden aus den 13 Fachbereichen vier große:

GEBURTSTAGSGESCHENK: KUNST AN DER FASSADE Der Förderverein der Hochschule hat der UAS ein Geburtstagsgeschenk gemacht, das er mit einer Spendenkampagne unterstützt: Das Gebäude 8, das einst die „Königliche Maschinenbauschule“ beherbergte und eher unscheinbar an der vielbefahrenen Nibelungenallee liegt, soll zum Blickfang werden. Urban-Art-Künstler Philipp Schäfer, Lehrbeauftragter der Hochschule und bekannt durch seine cleveren Installationen an Gullydeckeln im Frankfurter Stadtraum, bemalt die Fassade mit zeitgemäßen Motive wie einem Mensch mit VR-Brille, einem Mann und einer Frau, die über eine Büchertreppe nach oben steigen, sowie einer

© Frankfurt UAS

hell- und einer dunkelhäutigen Hand, die gemeinsam ein Herz formen. Die Kunst soll drei Schlüsselbotschaften der FUAS transportieren: „Chancen durch Bildung“, „Wissen durch Praxis“ und „Vielfalt stärkt“.

© Philipp Schäfer

© Philipp Schäfer

© Philipp Schäfer

© Archiv Frankfurt UAS

Fb 1: Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik, Fb 2: Informatik & Ingenieurwissenschaften, Fb 3: Wirtschaft & Recht und Fb 4: Soziale Arbeit & Gesundheit. Außerdem werden die Bachelor- und Master-Studiengänge eingeführt. 2014 wird die Fachhochschule Frankfurt zur „Frankfurt University of Applied Sciences“. Der neue Name soll die internationale Ausrichtung verdeutlichen. Und schon wieder wird es eng auf dem Campus: Heute studieren an der FUAS rund 16.000 Menschen. 262 Professor*innen, 595 Lehrbeauftragte und 673 Mitarbeitende lehren, forschen und arbeiten für die Hochschule. Die vier Großfachbereiche bieten rund 70 Studiengänge an. Um diesem Wachstum gerecht zu werden, renoviert die FUAS das Gebäude 9 und baut die neuen Gebäude 7 und 10, die jeweils rund 4.000 m2 Raum bieten werden, damit die Hochschule ihrem Bildungsauftrag auch weiterhin nachkommen kann. „Wir stehen wie keine andere Hochschule in der Region für Chancen durch Bildung, dies wird auch in Zukunft eines unserer wichtigsten Themen bleiben. Dabei spielt verstärkt die Persönlichkeitsentwicklung eine bedeutende Rolle“, betont FUAS-Präsident Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich anlässlich des Jubiläums. „In der Nachhaltigkeit möchten wir richtungsgebend für die Hochschulen in ganz Deutschland werden.“

Zum Jubiläum bekommt die Fassade von Gebäude 8 eine Neugestaltung durch Urban-Art-Künstler Philipp Schäfer. Sie zeigt, für welche Werte und Inhalte die Frankfurt UAS steht.

PRÄSENT IM FRANKFURTER STADTBILD: JUBILÄUMSSTRASSENBAHN Auch ein mobiles Zeichen wird es zum Geburtstag geben: eine Jubiläumsstraßenbahn, gestaltet von Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF), die eine jahrelange Zusammenarbeit mit der Fachgruppe „Neue Mobilität“ der Hochschule verbindet. Die Tram wird ab Juli 2021 durch die Stadt fahren.

DAS JUBILÄUMS-PROGRAMM Wissen to go

Für alle Interessierten gehen Forschende der FUAS Alltagsfragen auf den Grund und stellen dabei ihren Forschungsschwerpunkt vor. Unter dem Titel „Wissen to go“ behandeln die Audiobeiträge in drei bis fünf Minuten aktuelle Fragen aus dem Forschungsgebiet von Professoren aller vier Fachbereiche. Im Juni wird etwa Dennis Knese über Radverkehr sprechen und Christian Rieck zu irrationale Entscheidungen beim Thema Impfungen. Auf der Webseite sind sich die ersten zehn Folgen, u. a. zu Klimaschutz, nachhaltigem Tourismus und rationalen Elfmeterschüssen, und alle folgenden Beiträge abrufbar: frankfurt-university.de/de/aktuelles/jubilaum/wissen-to-go

Europa 2030 – Visionen und Wirklichkeiten

Beim Online-Gespräch am 15. Juni diskutieren der Geschäftsführende Direktor des Center for Applied European Studies (CAES), Michel Friedman, und Wolfgang Schäuble, Präsident des Deutschen Bundestages, Anmeldung über die Webseite der FUAS.

Online-Ringvorlesung „Digitalisierung und Gender“

Zwei der drei Veranstaltungen der Ringvorlesung stehen noch auf dem Programm: Am 15. Juni spricht Dr. Regina Frey vom Genderbüro über „Weibliche Erwerbsarbeit und Digitalisierung in Zeiten der Pandemie“, am 13. Juli heißt es mit Maren Heltsche vom Deutschen Frauenrat e. V. „Quo vadis digitale Arbeit? Nachhaltige Perspektiven für die Gestaltung der Zukunft“, jeweils 16-18 Uhr, Anmeldung über die Webseite der FUAS

Campusfest: Fest der Kulturen

Corona-bedingt mussten einige Veranstaltungen verschoben oder gar abgesagt werden, etwa der Gastauftritt auf dem Museumsuferfest. Aus diesem Grund steht auch die Gestaltung des Campusfests (15.10., 12-22 Uhr) noch in den Sternen. Sicher ist aber, dass es eine Feier für alle Mitarbeitenden, Lehrenden und Studierenden, Alumni und Anwohner*innen aus der Nachbarschaft auf dem Campus sein wird.

›› frankfurt-university.de/de/aktuelles/jubilaum

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›› UNI FRIZZ WOHNEN

Quote in Frankfurt bei 7,28 %

UNTERKUNFT GESUCHT

Goethe-Uni, „dafür sind nun geeignete Grundstücke, aber auch passende Objekte zu identifizieren.“ Ein Hoffnungsschimmer. Was da noch niemand wissen konnte: Am 28. Mai verweigern die Mitglieder der FDP ihre Zustimmung zum Koalitionsvertrag. Bei Druckschluss dieser Ausgabe war offen, ob sich diese Einstellung gegebenenfalls noch dreht oder ob die Grünen eine neue Koalition schmieden müssen.

FRANKFURT UNTER DEM BUNDESDURCHSCHNITT Es bleibt zu hoffen, dass nach Abschluss der Verhandlungen der Abschnitt zum studentischen Wohnraum im Koalitionsvertrag bestehen bleibt oder sogar noch fortschrittlicher gestaltet wird. Denn die Situation am Wohnungsmarkt in Frankfurt ist extrem angespannt. Gerade einmal 7,28 Prozent beträgt die Versorgungsquote in Frankfurt mit Wohnplätzen, so die jährliche Statistik des Deutschen Studentenwerks. Dass es auch in großen Städten besser geht, zeigen die Quoten in München (11,29 %) oder Stuttgart (14,01 %). Ähnlich prekär oder noch angespannter sieht es in Berlin (5,81 %), Hamburg (7,82 %) oder Köln (6,86 %) aus. Der Bundesdurchschnitt beträgt 9,44 Prozent.

© The Creative Exchange on unsplash

HOFFNUNGSSCHIMMER UND ZWISCHENLÖSUNGEN Frankfurt rühmt sich gerne als Universitätsstadt. Wer als Student hier wohnen möchte, hat es jedoch schwer. Deshalb ringen AStA, Studentenwerk und Hochschulen mit der Stadt Frankfurt um bessere Bedingungen für mehr Wohnraum.

E

s klang wie die perfekte Welle, ein Lehrstück von Interessenvertretung im politischen Diskurs: Bei den Kommunalwahlen am 14. März wurden die Grünen zur stärksten Kraft in Frankfurt. Am 7. April forderte der AStA der GoetheUniversität den „erkennbaren politischen Willen in der Bekämpfung der Wohnungsnot unter Studierenden“ und kritisierte, dass Studieren in Frankfurt „in den vergangenen Jahren zunehmend zur sozialen Frage“ geworden sei. Am 7. Mai folgte eine gemeinsame Erklärung von AStA, Frankfurter Studentenwerk und dem Präsidium der GoetheUni mit dem Titel „Hochschulstandort Frankfurt benötigt Weiterentwicklung studentischen Wohnens.“ Unter anderem müsse, so die Beteiligten, in allen zukünftigen Entwicklungsquartieren in Frankfurt, wie dem Ernst-May-Viertel, den Günthersburghöfen, dem Schönhofviertel, auf dem Kulturcampus Bockenheim, am Rebstock oder im

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Römerhof, studentischer Wohnraum möglichst zum BAföG-Bedarfssatz von 325 Euro monatlich inklusive Nebenkosten realisiert werden.

WIE GEHT ES WEITER MIT DER RÖMERKOALITION? Zwei Wochen später, am 21. Mai, die nächste Pressemeldung, dieses Mal abgesendet von Studentenwerk, Goethe-Uni, Frankfurt University of Applied Sciences und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, jeweils unterzeichnet von Präsidium und AStA. „Das von der neuen Römerkoalition formulierte Ziel, fünf Prozent des in Zukunft neu entwickelten Baulandes u. a. für studentisches Wohnen vorzusehen, ist absolut richtig“, sagte da Dr. Albrecht Fester, Verwaltungsratsvorsitzender des Studentenwerks Frankfurt und Kanzler der frizz-frankfurt.de

Natürlich, es gibt einige Hoffnungsschimmer. Zum Beispiel das neue Studierendenwohnheim am Riedberg mit 324 Wohneinheiten mit 359 Plätzen. Das 38,5 Millionen Euro teure Vorzeigeobjekt feierte kürzlich Richtfest und soll Mitte 2022 fertiggestellt werden. Dies ist jedoch eines der wenigen echten Neubauprojekte. Davon abgesehen, gab es in den vergangenen Monaten viele temporäre Lösungen. So hat sich das von der Corona-Pandemie gebeutelte Hotel Excelsior im Bahnhofsviertel als Studierendenhostel neu erfunden und bietet Zimmer für unter 500 Euro inklusive Nebenkosten und WLAN, vorerst bis Ende des Jahres. Im Schönhofviertel soll ebenfalls ein Studierendenhostel entstehen mit 200 Plätzen für Kurzzeitwohnen von maximal drei Monaten. Es soll vor allem die Not lindern, die oft rund um den Semesterbeginn besteht. Dabei wird es erstmals in Hessen sogenannte Schlafkapseln geben, abschließbare Schlafkabinen in einem Großraum, 20 Stück an der Zahl. Das Hostel entsteht auf einer gewerblichen Fläche, wo kein langfristiges Wohnen erlaubt ist. Wie groß die Not ist, zeigt abschließend diese Nachricht: Es gilt bereits als Erfolg, dass 150 Wohnheimplätze in der Stralsunder Straße, die für einen schulischen Neubau bereits im Sommer 2019 abgerissen werden sollten, nun noch einmal bis Ende März 2022 an Studierende vergeben werden können.


›› UNI FRIZZ INTERVIEW

Uwe Becker, Bürgermeister, Stadtkämmerer und Kirchendezernent von Frankfurt am Main, setzt sich für jüdisches Leben und aktiv gegen Antisemitismus ein. Immer wieder ruft er die Stadtgesellschaft auf, sich gegen Diskriminierung stark zu machen.

„JÜDISCHES LEBEN IN UNSERER STADT IST EINE BEREICHERUNG“ Herr Becker, jüdisches Leben besitzt in Frankfurt am Main eine große und lange Tradition. Inwieweit haben Jüdinnen und Juden Frankfurt geprägt? Dort, wo die historischen Wurzeln Frankfurts in der Altstadt liegen, finden sich seit dem 12. Jahrhundert auch die ersten Spuren jüdischen Gemeindelebens. Viele der besonderen Eigenschaften Frankfurts als Kultur- und Wissenschaftsstadt bis hin zur Wirtschaftsmetropole sind mit dem Wirken großer jüdischer Persönlichkeiten in Geschichte und Gegenwart verbunden. Wichtige Institutionen wie die Goethe-Universität verdanken ihre Existenz diesem Engagement. Damit ist Frankfurt am Main auch die jüdischste Stadt in Deutschland, und jüdisches Leben ist ein fester Teil der Identität Frankfurts. Sie setzen sich schon lange für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus ein und appellieren immer wieder, dass es nicht die Aufgabe der jüdischen Gemeinschaft ist, sich gegen Antisemitismus stark zu machen, sondern die der ganzen Gesellschaft. Warum ist Ihnen das eine Herzensangelegenheit? Man sollte meinen, dass wir aus der Geschichte gelernt haben. Jüdische Bürgerinnen und Bürger haben über Jahrhunderte hinweg immer wieder um ihre Gesundheit und ihr Leben fürchten müssen. Pogrome in der Zeit der Kreuzzüge, während der schwarzen Pest oder im Zeitfenster des Fettmilchaufstandes zeugen schon vor dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte von der Diskri-

minierung und der Entrechtung, denen Frankfurts Jüdinnen und Juden immer wieder ausgesetzt waren. Die schreckliche Zäsur des Holocaust mit der Vertreibung und Ermordung tausender jüdischer Frankfurterinnen und Frankfurter hat in unserer Stadt gesellschaftlich tiefe Wunden geschlagen, deren Narben bis heute sichtbar sind. Trotzdem gibt es aktuell immer noch Diskriminierung und Rassismus, und es zeigt sich leider, dass Antisemitismus in unserer Gesellschaft wieder breiteren Raum einnimmt. Judenfeindliche Vorfälle bei Demonstrationen, auf dem Schulhof, auf dem Sportplatz und vor allem in den sozialen Medien verdeutlichen, dass wir gemeinsam Sorge für ein friedliches Miteinander tragen müssen. Alle Frankfurterinnen und Frankfurter können letztendlich dazu beitragen, wie unsere Stadt sich entwickelt und ob unser gesellschaftliches Miteinander zerstört wird oder trägt. Warum ist es für ein gesellschaftliches Miteinander wichtig, jüdisches Leben in Frankfurt sichtbarer zu machen? Jüdisches Leben ist heute glücklicherweise wieder ein wichtiger und deutlich wahrnehmbarer Teil unserer Stadtgesellschaft. Ich möchte jüdisches Leben in unserer Stadt noch sichtbarer machen frizz-frankfurt.de

und einer breiten Öffentlichkeit die jüdische Seite Frankfurts näherbringen. So stärken wir gleichzeitig auch das gesellschaftliche Miteinander. Je mehr wir voneinander wissen und miteinander erleben, umso weniger haben Vorurteile Platz. Einen ersten Eindruck und Überblick gibt die Broschüre „Jüdisches Leben in Frankfurt“ in übersichtlicher Form. Ohne die jüdische Seite Frankfurts gäbe es unsere Stadt heute so, wie wir sie kennen und lieben, nämlich überhaupt nicht.

›› Die Broschüre kann unter buergermeister@ stadt-frankfurt.de kostenlos bezogen werden.

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›› UNI FRIZZ FESTIVALS & FESTE

Text: Daniela Halder-Ballasch

© dieserbobby

SOMMER DER

HOFFNUNG Wer hätte gedacht, dass in diesem Jahr Corona-technisch noch immer trübe Aussichten herrschen? Trotzdem liegen alle Hoffnungen auf dem Sommer. UniFRIZZ gibt einen vorsichtig-optimistischen* Ausblick auf Festivals, Feste, Kino- und Sportevents in der warmen Jahreszeit.

Bausa

Hafenkino Open Air

©Stefan Braunbarth

›› Seit Juni jeden Donnerstag, Freitag und Samstag, Hafen 2, Nordring 129, Offenbach, Beginn bei ausreichender Dunkelheit zwischen 21.30 und 21.45 Uhr, Kasse öffnet 1 Stunde vor Filmbeginn, hafen2.net

OK Kid

Festivals, Feste, Kino & Sport

Wenn alles gut geht, zeigt der Hafen 2 ab Juni jeden Donnerstag, Freitag und Samstag Filme unter freiem Himmel. Welche Filme das sein werden, darum macht der Hafen 2 noch ein kleines Geheimnis :). Auf der Webseite werden jedoch einige angekündigt, die im Herbst 2020 ausgefallen sind und nachgeholt werden. Darunter ist die spanische Tragikomödie „Rosas Hochzeit“, die französische Produktion „Eine Frau mit berauschenden Talenten“ mit Isabelle Huppert als Dolmetscherin im Drogendezernat, das „flammende Avantgarde-Märchen“ „Ema“ vom chilenischen Regisseur Pablo Larraín und der Umweltskandal-Thriller „Vergiftete Wahrheit“ mit Mark Ruffalo, Anne Hathaway und Tim Robbins.

Kino auf dem Dach: Filmgenuss am Gotteshaus ›› 19.7.-8.8., Haus am Dom, Domplatz 3, Frankfurt, Filmbeginn: 20.30 Uhr, hausamdom-frankfurt.de Open Air Kino mit Blick auf die Dächer der neuen Altstadt gibt’s wie in jedem Sommer im Haus am Dom. Zu sehen sein werden deutsche Werke wie die Verfilmung von Hermann Hesses „Narziss und Goldmund“ und der zauberhafte „Undine“ mit Paula Beer in der Titelrolle. Mit der Musical-Verfilmung „Les miserables“ und der Familiendramödie „Jahrhundertfrauen“ stehen auch Star-bestückte Filme auf dem Programm. Und das Kino auf dem Dach präsentiert auch Unbekannteres wie „Die perfekte Kandidatin“ über die Emanzipierung einer jungen Frau in Saudi-Arabien und das australische Coming-Of-Age-Drama „Milla meets Moses“.

45. Open-Air Filmfest Weiterstadt ›› 11.-16.8., Vorverkauf auf filmfest-weiterstadt.de

© Marikel Lahana

Sophie Hunger

© Simon Hegenberg

Deichkind

Mine

Alles wird anders – auch beim Filmfest Weiterstadt. Schon im letzten Jahr war vieles nicht so, wie es die Besucher gewohnt sind, natürlich Corona-bedingt. Es geht dieses Mal nicht ins Tännchen, sondern auf den benachbarten Bolzplatz, der weitläufiger ist als der Wald. Um es überschaubar zu halten, soll es ein Abendprogramm bestehend aus mehreren Kurzfilmen bei Einbruch der Dunkelheit geben. Abgesehen von der obligatorischen Kontakterfassung beim Vorverkauf wird das Festival nicht ganz so offen sein, denn es wird vom Gesundheitsamt sicher nur eine begrenzte Anzahl Besucher erlaubt sein. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Das Filmfest geht länger als gewohnt, nämlich sechs Tage. Und neben dem Bolzplatz gibt es eine weitere Location: das Bürgerzentrum Weiterstadt. Hier wird das Kurzfilmprogramm für Kinder und Jugendliche gezeigt, und im Anschluss auch ein paar Filme für Erwachsene. Danach geht das Filmfest mit einer Auswahl der gezeigten Filme im Gepäck auf Tour in einige deutsche Städte.

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26. Cuba im Film: Karibik auf der Leinwand ›› Oktober, Filmforum Höchst, Emmerich-Josef-Str. 46a, Frankfurt-Höchst, cubafilm.de Aufgrund der Corona-Pandemie gibt es kaum neue Produktionen aus Cuba. Das hält das Filmforum Höchst aber nicht davon ab, im Herbst die 26. Auflage des beliebten Festivals „Cuba im Film“ zu präsentieren. Der Fokus liegt dabei auf einer Retrospektive zum Werk des im Januar 2021 verstorbenen Regisseurs Juan Carlos Tabío.

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frizz-frankfurt.de

*Bitte schaut vor der jeweiligen Veranstaltung auf der Webseite der Veranstalter nach, ob es Corona-bedingt zu Änderungen kommt oder das Event ganz ausfällt.


›› MUSIKFESTIVALS

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© Stefan Mueckner

Erst die schlecht Nachricht. Einige Festivals wurden schon im Frühjahr von den Organisatoren abgesagt, darunter die Publikumslieblinge Rock am Ring, Rock im Park, Hurricane Festival und Southside. Auch Schlossgrabenfest, Deichbrand, SonneMondSterne und das Greenfield Festival sowie Pink Pop in den Niederlanden fallen in diesem Jahr leider aus. Nun die gute Nachricht: Gar nicht so wenige Festivals finden – sofern es der Pandemieverlauf erlaubt – statt. Und zwar diese:

Bosse

Wireless Germany

Taubertal Festival

Umsonst und draußen

16./17.7., Alter Rebstockpark, Frankfurt Auf der Bühne: Capital Bra, A$AP Rocky, Young Thug Tickets: ab 99 € wireless-festival.de

12.-15.8., Rothenburg ob der Tauber Auf der Bühne: Fettes Brot, Kontra K, Flogging Molly, SDP, AnnenMayKantereit Tickets: 74,50-269 € taubertal-festival.de

2.-5.9., Mainwiesen Würzburg Auf der Bühne: Adam Wood, Bare Jams, Fate & Earth, Madya, Widersacher aller Liedermacher umsonst-und-draussen.de

6.-8.8., Trebur Auf der Bühne: Turbostaat, Capitano, Klan, KAKKMADDAFAKKA Tickets: ab 28-74,90 € treburopenair.de

Open Flair Festival 11.-15.8., Eschwege Auf der Bühne: AnnenMayKantereit, Clueso, Emil Bulls, Selig, SDP, Biffy Clyro Tickets: 124-164 € open-flair.de

38. Haldern Pop 12.-14.8., Alter Reitplatz, Rees-Haldern Auf der Bühne: tba Tickets: tba haldernpop.com

Rocco del Schlacko 12.-14.8., Püttlingen Auf der Bühne: Fettes Brot, AnnenMayKantereit, Biffy Clyro, SDP Tickets: 49,50-229 € rocco-del-schlacko.de

32. Africa Festival 12.-15.8., Mainwiesen Würzburg Auf der Bühne: Lemo, Ami & Wally Warning, Cubavista, Jahcoustix africafestival.org

Highfield 13.-15.8., Leipzig-Großpösna, Störmthaler See Auf der Bühne: Deichkind, Limp Bizkit, Beatsteaks, Kummer, Bosse, Sum 41, Antilopen Gang Tickets: 149 € highfield.de

MS Dockville 13.-15.8., Hamburg, Reiherstieg, Hauptdeich Auf der Bühne: Faber, Leoniden, Die Orsons, Yung Hurn, Little Simz Tickets: ab 125 € msdockville.de

24. Orange Blossom Special 20.-22.8., Beverungen Auf der Bühne: Thees Uhlmann, Thirsty Eyes, Postcards Tickets: ausverkauft, Ticketbörse im Gästebuch der Festival-Webseite orangeblossomspecial.de

Immergut Festival 26.-28.8., Neustrelitz Auf der Bühne: José González, Giant Rooks, Mine Karten: 85-95 € immergutrocken.de

Pell Mell Festival 3./4.9., Sportgelände Obererbach Auf der Bühne: Emil Bulls, Deez Nutz, ZSK Karten: ab 22 € pell-mell.de

10. Maifeld Derby 3.-5.9., Mannheim Auf der Bühne: tba Karten: tba maifeld-derby.de

World Club Dome 3.-5.9., Deutsche Bank Park, Frankfurt Auf der Bühne: Sven Väth, Talla, Bausa, Paul Kalkbrenner, RAF Camora, Scooter, Sido, Juju Tickets: ab 69 € worldclubdome.com

Stadt ohne Meer 18.9., Schiffenberger Tal, Gießen Auf der Bühne: Bosse, Drangsal, OK Kid, Fatoni Tickets: ab 44,90 € stadt-ohne-meer.de

›› STRASSENFESTE, EVENTS & SPORT

Drangsal

Rosen- und Lichterfest

Lichterfest Offenbach

Herbst-Dippemess

18.-20.6., Frankfurt, Palmengarten

14.8., Offenbach, Büsingpark

FamilienSportFest

Mainova Iron Man European Championship

10.-19.9., Frankfurt, Festplatz am Ratsweg

3.7., Frankfurt, Stadion am Brentanobad

Christopher Street Day 17.7., Frankfurt, Innenstadt

Frankfurt City Triathlon 1.8., Frankfurt und Umgebung

15.8., Frankfurt und Umgebung

Laternenfest 27.-30.8., Bad Homburg

Rheingauer Weingarten

10 Freunde Team Triathlon 12.9., Frankfurt, Riedbad‚ Bergen-Enkheim

Eschborn-Frankfurt. Der Radklassiker

1.-10.9., Freßgass’

19.9., Radrennen in Frankfurt und Umgebung

30.7.-2.8., Frankfurt, Römerberg und Mainkai

Grüne Soße Festival

Jazz zum Dritten

3.-11.9., Frankfurt, Roßmarkt

3.10., Frankfurt, Römerberg

Bernemer Kerb

Lauf für mehr Zeit

Buchmesse

Mainfest

6.-11.8., Frankfurt, Alt-Bornheim

Frankfurter Apfelweinfestival 6.-15.8., Frankfurt, Roßmarkt

12.9., Frankfurt, Innenstadt

20.-24.10., Frankfurt, Messe

Königsteiner Burgfest

Mainova Frankfurt Marathon

3.-5.9., Königstein

SDP

© Jeremia Anetor

29. Trebur Open Air

Juju

31.10., Frankfurt frizz-frankfurt.de

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Texte: Daniela Halder-Ballasch, Antje Kroll, Jürgen Mai, Sohra Nadjibi

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›› UNI FRIZZ VORSCHAU

Ausgehtipps fürs ganze Semester

VORSCHAU © Jessica Schäfer

Koreas Tanz in Deutschland NSU 2.0

© David Helbich

© masud-comedy © JosephStrauch

Die Leoniden

Was übrig bleibt

We can be hereos

Talk Radio Inside WikiLeaks

›› JUNI FILM* Nichts für zarte Gemüter: The Painted Bird (10.6.) zeigt anhand der Geschichte eines namenlosen jüdischen Jungens die Grausamkeiten, die sich Menschen zufügen können. Die deutsche Sci-FiRomanze Ich bin dein Mensch (17.6.) erzählt von einem Experiment, bei dem Forscherin Alma sich in ihren Partnerschafts-Roboter Tom verliebt. Star-bepackt geht es weiter: Stowaway (24.6.) mit Toni Collette rankt sich um die Frage, wie viel Menschlichkeit man im Angesicht des eigenen Tods zeigen. In der Horrorfortsetzung A Quiet Place 2 (24.6.) werden Evelyn (Emily Blunt) und ihre Familie wieder von geräuschempfindlichen Aliens gejagt. Robert De Niro, Morgan Freeman und Tommy Lee Jones spielen sich schwungvoll durch die Actionkomödie Kings Of Hollywood (24.6.). „Spiderman“ Tom Holland und „Star Wars“-Lady Daisy Ridley kämpfen im Sci-Fi-ActionFilm Chaos Walking (24.6.) gegen Mads Mikkelsen. Der Mauretanier (24.6.) mit Jodie Foster und Benedict Cumberbatch basiert auf dem Bestseller „Guantánamo Diary“ von Mohamedou Ould Slahi.

LIVE Was im vergangenen Sommer die Autokino-Konzerte waren, sind jetzt die Strandkorb-Open-Airs. So auch in der Brita Arena in Wiesbaden. Hier habt ihr die volle Genreauswahl vom deutschen Mainstreampop mit Revolverheld (18.6.), hessisch inspirierter Rockmusik mit den Crackers (20.6.) und dem besonderen Elektrosound von Paul Kalkbrenner

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(23.6.). Auch die Batschkapp wirft den Konzertmotor langsam wieder an und gibt dem witzig-charmanten Bernd Begemann (20.6.) die Bühne. Die Brotfabrik bringt die Leoniden (27.6.) auf ihre Sommerwiese an der Jahrhunderthalle. Der Monat endet mit einem hochschulinspirierten Highlight beim Rheingau Musik Festival (26.6.-5.9.): Die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) ist am 30.6. zu Gast. Ausgewählte Holz- und Blechbläserklassen werden das Kloster Eberbach zum Klingen bringen, unter anderem mit Variationen über ein Thema von Haydn und einer Suite aus der Oper Carmen.

BÜHNE Regisseur Nuran David Calis widmet seine semi-dokumentarische „Stückentwicklung“ NSU 2.0 einer zentralen Fragestellung unserer Gegenwart: „Gibt es einen Nährboden, in dem alles Rechte wächst?“ Abrufbar bis 11.6. unter schauspielfrankfurt.de/spielplan/az/nsu-derfilm/. Epidemische Krisen? Nichts Neues! Dies zeigen die Berichte von Heinrich Heine von der Cholera 1832 in Paris vom Karneval, bei dem die Maskierten blau anlaufen, reihenweise tot umfallen und hektisch in ihren Narrenkostümen beerdigt werden. Heine. Ich rede von der Cholera vom Theater Willy Praml ist zu erleben vom 10.-13.6. vor der Naxoshalle. (We don’t) [Kehr] nennen Jane Blond und Stevil Kniewel ihr performativ-theatralisches Stück, zu dem sie Blogbeiträge veröffentlichen. Im Mittelpunkt steht die Frage: Welchen Wert hat Hilfe in unserer Gesellschaft? (blondandstevil. wordpress.com/blog) Whiteout von Tanjana Tsouvelis thematisiert die aktuelle

Situation als riesiges Experiment von globaler Tragweite. Sollte die Uraufführung vor Ort im Gallus Theater mit Publikum am 18.6. nicht möglich sein, wird eine Filmversion auf gallustheater.de online Premiere feiern. Eine weitere Aufführung gibt es am 19.6.

KUNST Corona „sei Dank“: Die Ausstellung des britischen Künstlerduos Gilbert & George wird verlängert. Als Living Sculptures verkörpern sie ihre Kunst und sind Gegenstand ihrer großformatigen Collagen und gerasterten Bildwelten. Eine künstlerische Einheit, die nicht zwischen Kunst und Leben unterscheidet. Die Retrospektive Gilbert & George. The Great Exhibition in der Schirn zeigt das Œuvre des exzentrischen Londoner Künstlerduos (bis 5.9.). We can be heroes – eine (begehbare) Oper in acht Räumen – steigt in den Räumen von Basis e. V. Acht internationale Komponist*innen und Klangkünstler*innen gestalten ausklappbare Opernlandschaften. Wer die durchkomponierte Klangkunstausstellung besucht, kann sich als Held*in und Teil der Oper durch die Räume bewegen (bis 1.8.). Ein Auftrag der Kunst ist es, Orte der Kunstgeschichte zu besetzen und ihnen neue Bilder hinzuzufügen. Dabei sind die Bilder Ausdruck der jeweiligen Perspektive, des Denkens und der Gegenwart. Die amerikanische Künstlerin Ja‘Tovia Gary lässt in ihrer Arbeit The Giverny Suite Claude Monets Idyll und Imperialismus aufeinander clashen. Die Ausstellung im ZollamtMMK ist die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlerin in Europa (bis 8.8.).

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›› JULI FILM Laut wird es sicher in Godzilla vs. Kong (1.7.). Nach der Resident-Evil-Reihe arbeiten Regisseur Paul W.S. Anderson und Hauptdarstellerin Milla Jovovich wieder zusammen und fahren in der Videospiel-Adaption Monster Hunter (1.7.) schwere Geschütze auf. Im Oscar-prämierten Roadmovie Nomadland (1.7.) zieht Frances McDormand in ihrem kleinen Transporter durch die USA. Benedict Cumberbatch versucht als Der Spion (1.7.), während des Kalten Kriegs die Kubakrise zu beenden. Endlich wieder ein Blockbuster: Marvels erster Solofilm über Black Widow (8.7.), gespielt von Scarlett Johansson, zeigt wie die russische Spionin zu den USA überläuft und zu einem der Avengers wird. In They Want Me Dead (8.7.) spielt Angelina Jolie Katz und Maus mit ein paar Verbrechern. Wie üblich bringt auch der neunte Teil von Fast & Furious (15.7.) mit Vin Diesel schnelle Autos und coole Typen auf die Leinwand. Transporter lässt grüßen: In Guy Ritchies neuester Regiearbeit Cash Truck (22.7.) setzt sich Jason Statham wieder ans Steuer. Er war der beste internationale Film bei den Oscars: In Der Rausch (22.7.) mit Mads Mikkelsen wagen vier Lehrer das Experiment, ihren Alkoholpegel konstant hoch zu halten. Die Doku Now (22.7.) von Jim Rakete dreht sich um Greta Thunberg und die junge Generation, die sich für eine bessere Welt engagieren.

*Bitte beachtet: Die Filmstarttermine ändern sich gerade täglich, wann die Kinos öffnen, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Bei einigen Filmen bedeutet der Starttermin, dass der Film im Kino startet, wenn diese geöffnet sind, und zusätzlich bei einem Streamingdienst oder als Video-on-Demand.


LIVE Auch im Juli bietet das Strandkorb-OpenAir in Wiesbaden eine große Bandbreite und fast täglich Konzerte. Eine Auswahl im Schnelldurchlauf: Till Brönner (3.7.), Element of Crime (5.7.), Johannes Oerding (6.7.), Philipp Poisel (8.7.), In Extremo (9.7.), Gentleman (10.7.), Jan Delay (12.7.), Die Fantastischen Vier (20./21.7.) oder Candy Dulfer & Band (24.7.) im Rahmen des Rheingau Musik Festivals. Im vor allem von lokalen Künstlern bespielten Sommergarten der Batschkapp gibt es Singer/Songwriting mit FEE (13.7.), Balkan-Ska-Polka mit Gastone (14.7.) und kosmopolitischen Sound von Shantel & Bucovina Club Orkestar (22.7.). Und das einzige Deutschland-Konzert von Hip-Hop-Legende Ms. Lauryn Hill (14.7. Jahrhunderthalle) steht ebenfalls noch auf der Liste. Auf der Sommerwiese vor der Jahrhunderthalle bietet euch die Brotfabrik unter anderem Liedfett (8.7.), Fil Bo Riva (9.7.) oder das Berliner Rap-Duo Zugezogen Maskulin (31.7.)

BÜHNE Künstlerhaus Mousonturm, Ensemble Modern und Dresden Frankfurt Dance Company sowie weitere Gruppen aus der freien Szene werden voraussichtlich von Juli bis Oktober im Sommerbau , einem neuen Freilichttheater im Kaiserleiviertel, Live-Bühnenerlebnisse unter freiem Himmel ermöglichen. Am 1. Juli beginnt im Grüneburgpark ein Theaterfestival mit Klassikern, Off-Theater und Stücken für junge Menschen. Das heißt: über 100 mal Theater! Die Dramatische Bühne spielt neben einer Neuproduktion von Moby Dick 13 weitere In-

© Yann Orhan

Johannes Oerding The Walk

© Disney

© Meike Kenn

›› Nura

Free Guy Olgas Raum

szenierungen. Landungsbrücken Frankfurt zeigen unter anderem Hass, Mephisto und Bandscheibenvorfall FFP2.0. Das Freie Theaterhaus spielt tagsüber an den Wochenenden Stücke für alle ab zwei Jahren. Frei nach dem Roman von Nikos Kazantzakis, der durch die Verfilmung mit Anthony Quinn weltberühmt wurde, bringt Comoedia Mundi Alexis Sorbas auf die Bühne des Zelts am Mainufer unterhalb des Filmmuseums. Frankfurt-Premiere ist am 2.7. Weitere Termine folgen am 7.-9./15./28.-30.7. Vom 23.7.8.8. verwandelt sich die Weseler Werft am Main in der Nähe der EZB anlässlich des Festivals Sommerwerft wieder in eine Kulturoase mit Theater, Tanz und Performance, Klang-, Raum- und Installationskunst sowie Musik- und Poesiebeiträgen.

KUNST Das Credo des Karikaturisten-Duos Greser & Lenz lautet: „Jeder Krieg hat seine Opfer, das Gleiche gilt für den guten Witz“. Seit 1996 erscheinen die Karikaturen der beiden in der FAZ. Pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum zeigt die Caricatura eine Werkschau (22.7.-21.11.). Die Fotografie prägte maßgeblich die Kunstwelt und den Alltag in den Jahren 1918 bis 1939. Bei Neu Sehen. Die Fotografie der 20er und 30er Jahre im Städel treffen ca. 120 richtungsweisende Fotografien aus dem großen Bestand der Städel-Sammlung auf Leihgaben von Vertreter*innen wie Alfred Ehrhardt, Hans Finsler, Lotte Jacobi und Yva (30.6.-24.10.). Der Frankfurter Künstler und Dichter der Konkreten Poesie Franz Mon feiert dieses Jahr seinen 95. Geburtstag. Grund genug für die Kai Middendorff Galerie, den Hauptvertreter der

internationalen visuellen Poesie mit einer Schau zu würdigen. Franz Mon – 95. Visuelle Poesie 2000-2021 mit einer Auswahl von 30 Collagen und einem großen Wandteppich läuft bis 22.8.

›› AUGUST FILM Mit den durchgeknallten Superhelden der Suicide Squad (5.8.) wird es Anfang August sicher nicht langweilig. Der von Ryan Reynolds gespielte Protagonist findet in der Actionkomödie Free Guy (12.8.) heraus, dass er eigentlich eine Videospielfigur ist, und kämpft sich fortan durch die verrückte Gameswelt. Im Thriller The Little Things (12.8.) spielt Denzel Washington wieder einen eigenwilligen Cop – dieses Mal an der Seite von Rami Malek und Jared Leto. Die Protagonistin Cassie im Thriller Promising Young Woman (19.8.) wirkt harmlos, doch nachts nimmt sie Rache für ein Unrecht, das ihrer Freundin geschehen ist. Im Frauen-Power-Action-Thriller Gunpowder Milkshake (26.8.) lässt Lena Headey, bekannt als Cersei Lannister aus „Game of Thrones“, als Profikillerin die Knarren sprechen. In The Father (26.8.) spielen Anthony Hopkins und Olivia Colman ein Vater-Tochter-Gespann, das von seiner Demenz belastet wird.

LIVE Wir springen mitten hinein in den Monat, denn dass das Rheingau Musik Festival am 14.8. die bezaubernde Anna Depenbusch im nicht minder bezaubernden Hummelpark in Hochheim präsentiert, ist ein absolutes Highlight. Der Monat

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beginnt mit einer Salve beim Endlich Open Air der Centralstation in Darmstadt. Dort geben sich auf dem Messplatz unter anderem die Klinke in die Hand: Muff Potter (2.8.), Alice Merton (3.8.), MINE (4.8.), Nura (5.8.), Joris (6.8.), WiebuschBosseUhlmann (7.8.) und Altin Gün (8.8.). Den Rest machen wir brav der Reihe nach: die Broilers ungewöhnlich leise mit ihrem akustischen Social Club am Schlachthof Wiesbaden (3./4.8.), laut-aggressive Limp Bizkit (9.8., Jahrhunderthalle), Deutsch-RockComebackerin Julia Neigel (15.8., Batschkapp Sommergarten), der unverwüstliche Helge Schneider mit der Wiederkehr des blaugrünen Smaragdkäfers (18.8., Amphitheater Hanau, präsentiert von FRIZZ Das Magazin), glückliche Synthesizer von Grossstadtgeflüster (20.8., Sommerwiese), doppelbödiger a cappella mit Maybebop (26.8., Batschkapp) und die melancholisch-euphorische Lotte (27.8., Sommerwiese).

BÜHNE William Shakespeare, der Großmeister der Wirrungen in Liebesdingen und Verwechslungen von Geschlechterrollen, vergnügt mit seiner leichtfüßigen Komödie Was ihr wollt um ein Zwillingspärchen, das sich bei einem Schiffsunglück aus den Augen verliert und mit falschen Identitäten ausgestattet, die richtigen Lieben findet. Zu erleben bei den Burgfestspielen Bad Vilbel am 1./12.-14./23.-25.8. Dort ist im August außerdem Comedian Harmonists über die erste „Boygroup“ der Moderne zu sehen, (2./3./9.-11.8.). Sarah Kane (1971-1999) gilt als eine der radikalsten Vertreterinnen des britischen In-yer-face-Theaters der 90er Jahre.

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›› ›› UNI FRIZZ VORSCHAU

Nils Landgren The Effect

Sie brachte das Theater über die Grenzen des Darstellbaren hinaus. Anlässlich ihres 50. Geburtstags führen sechs freie Theatergruppen ihr Gesamtwerk an den Landungsbrücken Frankfurt auf. Premieren: Die Autorin ist tot (4.8.), Zerbombt (11.8.), Phaidras Liebe (17.8.), Gesäubert (2.9.), Gier (9.9.), 4.48 Psychose (15.9.). Bandscheibenvorfall FFP2.0 von Ingrid Lausund karikiert die Leistungsgesellschaft. Das Stück portraitiert exemplarisch fünf Arbeitnehmer in ihrem Kampf um Anerkennung und Aufstiegschancen, zeigt aber genauso auf parodistische Weise ihr Scheitern. Zu erleben am 12.8. beim Sommerfestival im Grüneburgpark.

KUNST Beim interkulturellen Modellprojekt Unser

DFF – Ein Ausstellungsprojekt mit Jugendlichen in außergewöhnlichen Zeiten im Deutschen Filmmuseum antworten die Teilnehmer*innen auf die Frage: „Wie muss sich das DFF als Institution in euren Augen verändern, um als ein offenes und zugängliches Haus erlebt zu werden?“ mit ihren persönlichen Lieblingsobjekten, eigens angefertigten Selbstporträts und Ideen für eine mögliche (Um-)Gestaltung des Foyers. (Besuch nur nach Anmeldung: museumsbesuch@ dff.film) Die Ausstellung Grüner Himmel, Blaues Gras. Farben ordnen Welten im Museum Weltkulturen setzt sich mit den Bedeutungszusammenhängen von Farbe als kulturelles Phänomen auseinander und stellt europäische Sehgewohnheiten auf den Kopf. Die Schau zeigt Objekte aus den Sammlungen des Weltkulturen Museums u. a. aus Neuguinea, Polynesien, dem Amazonas-Gebiet, Ostafrika, Tibet und Java (bis 30.1.2022).

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© Bennie Julian Gay

© Thron Ullberg

© Landesmuseum Hannover ARTOTHEK

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Anna Depenbusch

Paula Modersohn Becker in der Schirn

Joy Denalane Star Wars

›› HERBST FILM In Marvels Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings (2.9.) muss sich der Titelheld von den kriminellen Machenschaften seines Vaters emanzipieren. Jennifer Hudson spielt im Biopic Respect (2.9.) die legendäre Soul-Sängerin Aretha Franklin. Mit Dune (16.9.) kommt die Geschichte um den gleichnamigen Wüstenplaneten auf die Leinwand. In der Verfilmung von Stefan Zweigs Schachnovelle (23.9.) rettet ein Schachbuch den Anwalt Josef Bartok vor dem Wahnsinn in der Nazigefangenschaft. Darauf wartet die Welt: Nach fünf Verschiebungen soll Daniel Craigs letztes Abenteuer James Bond 007 – Keine Zeit zu sterben (30.9.) nun endlich in den Kinos starten. Eine Mischung aus Biopic und Kriegsdrama liefert Résistance – Widerstand (21.1.) mit Jesse Eisenberg („The Social Network“), der im Widerstand Frankreichs kämpfte und später als Pantomime bekannt wurde. Ben Affleck scheint sich nach Wiedervereinigungen zu sehnen: In Last Duel (14.10.) steht er nach langer Zeit mal wieder mit Kumpel Matt Damon vor der Kamera.

LIVE Ein Highlight vorneweg: Die Alte Oper lädt erstmals zur „Jazz-Residenz“ und konnte hierfür keinen geringeren als den Ausnahme-Saxofonisten Nils Landgren gewinnen. Los geht es mit einem Frankfurt-inspirierten Doppelabend (24.9.). Um 20 Uhr wird Landgren bei Nils & Frankfurt Eindrücke aus der Stadt und der Region live vertonen, ehe er um 22 Uhr bei Nils & Albert der 2005 verstorbenen

Frankfurter Jazz-Ikone Albert Mangelsdorff huldigt. Ebenfalls ein besonderer Abend verspricht die Huldigung von Bob Dylan durch Wolfgang Niedecken als Mix aus Lesung und Konzert am 8.9. im Amphitheater Hanau, präsentiert von FRIZZ Das Magazin. Den Rest des Monats im Schnelldurchlauf: Watershed (3.9., Das Rind in Rüsselsheim), Götz Alsmann (3./4.9., Centralstation Darmstadt), Jared Hart (3.9., Wiesbaden Kreativfabrik und 25.9., Ponyhof Frankfurt), Anna Depenbusch (9.9., Sommerwiese), Carla Bruni (12.9., Alte Oper), Richard Marx (19.9., Gibson), Ryan Sheridan (25.9., Batschkapp), Max Mutzke (7.10., Centralstation Darmstadt), Philipp Dittberner (7.10., Das Bett Frankfurt), Joy Denalane (12.10., Zoom Frankfurt), Scott Matthew (16.10., Nachtleben) und The Notwist (20.10., Schlachthof Wiesbaden).

BÜHNE Was nun? Untergang als Weg? Krise als Devise? Oder vielleicht lieber „Singing In The Rain“? Muss man nicht machen, sollte man aber. Wie das geht, könnt ihr bei Dave Davis am 3.9. mit seinem Programm Ruhig Brauner im Neuen Theater Höchst erleben. René Sydows Heimsuchung ist ein fröhliches Feuerwerk der Boshaftigkeit gegen Politiker, Prominenz und Political Correctness. Wie können wir in Würde altern? Was ist ein Menschenleben überhaupt wert? Und warum ist dieser Abend am 9.9. in der Käs trotzdem so erschreckend lustig? Nach Mitternacht feiert am 17.9. in den Kammerspielen des Schauspiel Frankfurt Premiere. Das Stück (Regie: Barbara Bürk) basiert auf Irmgard Keuns gleichnamigem, 1936 im Exil veröffentlichten Roman, der den

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Alltag im Nationalsozialismus bitterböse schildert. Sandra Schauber-Leonhardt widmet ihre Theatersatire Tu dir keinen Zwang an! Verrückt bei klarem Verstand der psychischen Erkrankung „Zwangsstörung“. Und zwar laut und mit viel Verständnis für sich selbst! Im Livestream via Zoom am 26.9.: galli-frankfurt.de/ events/tu-dir-keinen-zwang-an-onlinevorstellung

KUNST Paula Modersohn-Becker zählt zu den frühen Vertreterinnen der Avantgarde und des frühen Expressionismus. Ihre Wahlheimat war die Künstlerkolonie Worpswede. Die umfassende Retrospektive in der Schirn widmet sich dem Gesamtwerk der Künstlerin mit 120 Gemälden und Zeichnungen aus allen Schaffensphasen (8.10.2021-6.2.2022). Unser Mut ist der Name einer Zeitung, die im Displaced Persons Camp Frankfurt-Zeilsheim herausgegeben wurde und Titel der Ausstellung im Jüdischen Museum, die jüdische Zeitgeschichte in den Jahren nach der Shoah in einer gesamteuropäischen Perspektive aufzeigt (31.8.202118.1.2022). Die interdisziplinäre Schau Tempo! Alle Zeit der Welt im Museum Sinclair-Haus spielt mit den Zusammenhängen von physikalischer, erlebter und ökologischer Zeit. Sie untersucht u. a. Berührungspunkte von Menschenund „Erdzeit“, wie etwa die Diskrepanz zwischen dem langsamen Abbau von Kohlendioxid in der Atmosphäre und der Geschwindigkeit und Menge, die die Menschheit ausstößt (26.9.20216.2.2022).



›› UNI FRIZZ SERVICE

Service Learning verbindet akademisches Lernen mit bürgerschaftlichem Engagement. UniFRIZZ zeigt Beispiele von der Frankfurt UAS und der Goethe-Universität.

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›› Text: Jürgen Mai

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Neue Perspektiven im Studium

LERNEN DURCH ENGAGEMENT

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as haben ein kleiner Drache, ein Hörbuch für Demenzkranke und ein digitaler Kochabend gemeinsam? Alle drei Projekte sind Beispiele für Service Learning und zeigen die Vielfalt dieses Ansatzes. Er stammt ursprünglich aus den USA, wo sich in den 1960er Jahren eine Kultur der Kooperation zwischen Bildungseinrichtungen und der Gemeinde („Community“) entwickelte. „Service“ meint in diesem Zusammenhang den Dienst für das Allgemeinwohl. In Deutschland wird Service Learning gerne mit „Lernen durch Engagement“ oder „Bildung durch Verantwortung“ übersetzt.

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So auch an der Frankfurt UAS, die Service Learning schon seit Längerem im Studium Generale als eigenes Modul verankert und gerade im laufenden Jahr sehr aktiv vorangetrieben hat. Prof. Dr. Susanne Koch vom Fachbereich Wirtschaft und Recht, die das Projekt „Service Learning an der Frankfurt UAS“ leitet, erläutert: „Durch die Corona-Pandemie ist in vielen gesellschaftlichen Bereichen der Bedarf an sozialem Engagement gestiegen. Durch bestehende Kontaktbeschränkungen, Isolation und Homeschooling sind viele Menschen mit der gegenwärtigen Situation überfordert.“ Um hier Abhilfe zu schaffen, haben 40 Studierende im Studium Generale gemeinsam mit Projektpartnern aus gemeinnützigen Organisationen eine ganze Reihe von Themen umgesetzt. Zum Beispiel… …ein Hörbuch für Seniorinnen und Senioren mit Demenzerkrankung Wer an Demenz erkrankt, leidet insbesondere in frühen Stadien an einer Einschränkung des Kurzzeitgedächtnisses. Die Folge: Die gängigen Unterhaltungsmedien funktionieren nicht mehr. Hier haben die Studierenden ein Hörbuch entwickelt, dessen Geschichten den speziellen Bedürfnissen von Menschen im hohen Alter durch gezielt langsames und deutliches Vorlesen gerecht wird. …der kleine Stadtdrache „Tief im Unterholz, schwer zu entdecken, zwischen Ästen und Gestrüpp, erhebt sich eine mächtige Eiche. Sie ist so groß, das sie alle anderen Bäume überragt. Dort gibt es eine kleine Höhle. Sie ist das Zuhause eines kleinen Stadtdrachens …“ So beginnt das „auditive Erlebnis-Hörbuch für Kinder“, das die UAS-Studierenden entwickelt haben mit dem Ziel, die kindliche Fantasie anzuregen und einen Kontrast zum Online-Lernen zu bieten. Die Hörbücher rund um den „Kleinen Stadtdrachen“ sind auf YouTube unter youtu.be/5t_6CWmc-hM verfügbar. …digitales Curry Auch ein Kochabend kann ein Service-Learning-Projekt sein. Gemeinsam mit einer gemeinnützigen Organisation entwickelte eine Gruppe von Studis, selbstverständlich Corona-konform, eine digitale Variante. Es gab Taj-MahalKichererbsen-Curry, und die Teilnehmenden hatten zudem die Möglichkeit, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.

DAS HOCHSCHULNETZWERK BILDUNG DURCH VERANTWORTUNG Die Frankfurt UAS ist auch Mitglied bei „Bildung durch Verantwortung“. Das Hochschulnetzwerk versteht sich als Plattform zur Förderung des zivilgesellschaftlichen Engagements von Studierenden und Hochschulen. Rund 40 Hochschulen sind seit dem Gründungsjahr 2009 Mitglied geworden. Auch die Goethe-Universität ist hier am Start, wo es in den vergangenen Jahren ebenfalls eine Vielzahl an Service-Learning-Projekten gab, wie eine Übersicht des „Interdisziplinären Kolleg Hochschuldidaktik“ (psychologie.uni-frankfurt. de/50720978) zeigt. Ein bekanntes Projekt ist TELLUS. Unter dem Motto „miteinander lehren – voneinander lernen“ kümmern sich Studierende verschiedener Fachrichtungen um Schulkinder, die als Geflüchtete oder Zugewanderte neu ins Schulsystem kommen und Unterstützung brauchen. Das Fazit des Kollegs: „Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die Studierenden durch die Reflexion über die gewonnenen Erfahrungen im Rahmen des sozialen Engagements in Verbindung mit der intensiven Auseinandersetzung mit Fachinhalten, fachliche und überfachliche persönlichkeitsbildende Kompetenzen ausbilden wie beispielsweise Kommunikationskompetenzen, Selbstwirksamkeit, Teamfähigkeit und andere mehr. Somit bieten Service-Learning-Lehrveranstaltungen ein hohes Potenzial, um die akademische Persönlichkeitsbildung der Studierenden zu unterstützen, überfachliche Kompetenzen weiterzuentwickeln und zugleich einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.“

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.30–18.00 Uhr Samstag 8.30–9.30 Uhr + 17.00–18.00 Uhr Bockenheimer Landstr. 133 60325 Frankfurt/Main Telefon: 069/798 230 48, Fax: 069/707 900 40 www.kfz-referat.de, transporter@kfz-referat.de

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Wir haben für dich jedes Jahr ca. 5.600 Kurse, Workshops, Vorträge, Führungen u.v.m. zu den unterschiedlichsten Bildungsthemen – viele davon ent Für Student/ jetzt auch online! -innen*

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DURCH CORONA STEIGT DER BEDARF AN SOZIALEM ENGAGEMENT

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*Nur mit einem gültigen Studentenausweis mit Hauptwohnsitz in Frankfurt am Main. Beachte, dass auf Studienreisen, Prüfungsentgelte und Materialkosten keine Ermäßigung gewährt werden kann.

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›› UNI FRIZZ GASTRO

EIS, EIS, BABY Ungewöhnliches Gefrorenes

Nichts gegen die klassische italienische Eisdiele. Aber UniFRIZZ hat ein paar spannende Eissalons getestet, die Ungewöhnliches im Angebot haben. ›› Redaktion: Daniela Halder-Ballasch

ANTIPODEAN GELATO

LOLLI EIS

MARIE FEINES EIS

Designträumchen

Vom Opa inspiriert

Frankfurter Kreationen

Eine Kugel Eis kostet hier 2 Euro. Und es lohnt sich!

Echte sizilianische Pistaziencrème und deutsch-mazedonisches Lächeln.

Für 1,50 Euro pro Kugel beginnt bei Marie die Eisreise.

ESSEN: AMBIENTE:

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ESSEN: AMBIENTE:

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Außergewöhnlichstes Eis: Red Dragon (Himbeere + Chili)

Außergewöhnlichstes Eis: Pistaziencrème-Granatapfel-Schoko

Außergewöhnlichstes Eis: Mispelchen

Antipodean bedeutet „australisch“ und bezieht sich auf Besitzerin Rachel. Wer also eine klassische italienische Eisdiele erwartet, ist falsch. Wer Eis liebt, ist hier aber goldrichtig! Die kleine Eisdiele ohne Innensitzbereich ist ein Traum für Designfans, in dem Gold und Pastellfarben dominieren. Aus Messing sind die Lampentrenner an der Decke, die Deckel der Eisbottiche und die Lettern an der Wand. Sie zeigen an, welche hausgemachten, zum Teil wöchentlich wechselnden Eissorten aktuell im Angebot sind. Alle Kugeln (à 2 €), die wir kosten, sind ein Gedicht: Milk Chocolate ist supercremig, Pistachio schmeckt intensiv nach Pistazie, Salted Coconut offenbart sich als unerwartet spannend, Coconut Mango kann mit fruchtiger Note überzeugen und Red Dragon, eine Kombi aus Himbeere und Chili, prickelt angenehm auf der Zunge. Zusammen mit den täglich frischgebackenen Waffeltüten (+ 0,90 €) ist das Eis wirklich ein Geschmackserlebnis. Und auch die Umwelt wird bedacht: Antipodean verwendet Ökostrom und saisonale Zutaten aus der Region. Die pastellfarbenen Becher und die Löffel sind kompostierbar. Löblich! Daniela Halder-Ballasch

Eins haben die Frankfurter und Jonus gemeinsam: Sie lieben Eis. Und die Menschen im Nordend lieben Lollis Eis, den Laden von Jonus. Schon lange sind die Kreationen bei Lolli Eis – nicht nur bei den freitäglichen Besucher*innen des Friedberger Platzes – beliebt. Pünktlich zum Sommer 2021 hat Jonus endlich die Aufmachung seines Ladens an seine Eis-Auswahl angepasst: ausgefallen! Die neueröffnete bunte Theke wird seiner Anziehungskraft gerecht: Das vegane Sorbet aus dunkler Schokolade und Erdbeere zergeht angenehm frisch mit dem Karamell-Salz auf der Zunge (1,50 €). Dazu dürfen wir einen Klecks Erdnuss-Crunch kosten, perfekt. Neben vielen spannenden Eissorten gibt es auch verschiedene Frozen-Yoghurts und Espressi. In Vorbereitung auf die heißen Tage arbeitet Jonus bereits in der eigenen Eis-Küche im hinteren Teil seines Ladens an einer neuen Limette-Minz‘Version und für die Wagemutigen an einer Sorte aus getrockneten Oliven mit hochwertigem Kürbiskernöl. Sein Opa, der auch schon eine Eisdiele in Frankfurt führte, wäre stolz.

Meine Familie ist süchtig nach Frankfurter Kranz. Sobald ein Stück des wohl traditionellsten Kuchens unserer Stadt auf dem Teller landet, gilt der erste Blick der Frage: Wie oft wurde der Kuchenrohling geschnitten? Gefolgt von: Sind auch im Inneren Krokrantstreusel? Ich muss diesen Spleen vorneweg schicken, um zu verdeutlichen, wie neugierig ich auf das Frankfurter-Kranz-Eis war, für das Marie feines Eis in Bornheim mittlerweile berühmt ist. An der Theke des mit hellen Farben überaus einladend gestalteten Gastraums dann die Ernüchterung: Heute gibt es elf andere Sorten. Aber auch die nächste Neugier: Denn Mispelchen bedient unsere Frankfurt-Ader mindestens genauso gut, kannten wir doch die seltene Frucht bislang nur als hochprozentigen Absacker aus Apfelweinkneipen. Das Ergebnis ist der Hammer, fruchtig, außergewöhnlich. Die vollmundige Erdnuss wie die schmeichelnde Erdbeere stehen dem in nichts nach. Auch in Sachen Nachhaltigkeit (100 % Ökostrom, jährliche Spenden, essbare Eislöffel) und Transparenz bleiben hier keine Wünsche offen: Dank des offenen Fensters kann man bei der Produktion zuschauen. Jürgen Mai

›› ANTIPODEAN gelato Bornheimer Landstr. 18 (Nordend) antipodean.de Di-So 13-20 Uhr

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ESSEN: AMBIENTE:

Tamara Kämmerer

›› Lolli Eis Bornheimer Landstr. 60 (Nordend) (069) 13 81 6269, lollieis.de Mo-So 10-22 Uhr

frizz-frankfurt.de

›› Marie feines Eis Saalburgstraße 38 (Bornheim) (069) 94 54 98 80, marie-eis.de Di-Fr 13-20, Sa+So 12-20 Uhr


EISSALON FIRENZE

ROSA CANINA

Eisträume in Pastell

Ein Stück Berlin

Schmeckt gut und sieht gut aus: Das hausgemachte Eis ist was für Auge und Zunge.

Die Heckenrose ist eine gekühlte Bereicherung im Schatten der Frankfurt UAS.

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Außergewöhnlichstes Eis: Il sogno di Marrakech

Außergewöhnlichstes Eis: Schwarzer Sesam

Am Sachsenhäuser Walter-vonCronberg-Platz herrscht ein italienisches Kulinarik-Regiment, betrieben von Gastronom Tom Bock. In einer Reihe mit den beiden Restaurants A Casa die Tomilaia und Biancalani sowie der Demarchi Weinbar liegt der Eissalon Firenze. Zartrosane Mülleimer und eine türkisfarbene Vespa vor dem Laden versprühen fröhliches Italienflair. Lila, zart- und knallgelb, hell- und dunkelbraun, pastellgrün, rosa und blütenweiß – die Farbenpracht in der Eisvitrine macht Appetit und ist schön präsentiert: In Wellen brechen sich Fior di Latte, Limone und Vaniglia della nonna in ihren Bottichen. Die Preise sind gestaffelt: Eine Kugel für 1,50 Euro, zwei für 2,50 Euro, drei für 3,50 Euro. Waffeltüten gibt es aktuell keine. Also kosten wir im Becher: Pistacchio di Bronte schmilzt herrlich cremig auf der Zunge schmilzt. Mango kommt ultrafruchtig daher. Von Cioccolata hätten wir gern noch die eine oder andere Kugel mehr gekostet. Da tröstet es zu wissen: Wer nicht genug kriegen kann, darf sich das Eis auch in verschieden großen Thermoboxen (500-1500 ml) mit nach Hause nehmen. Daniela Halder-Ballasch

Im Schatten des Hauptgebäudes der Frankfurt UAS findet sich ein Stück Berliner Eiskultur mitten im Nordend. Das Rosa Canina wurde in Berlin gegründet und betreibt dort mittlerweile vier Dependancen. Der Satellit in Frankfurt teilt sich den Eingang – passend zum studentisch-universitären Flair der Umgebung – mit der Nibelungen-Buchhandlung. Zur Auswahl stehen rund 25 Sorten mit einer gelungenen Balance aus Klassikern (Schoko, Erdbeer, Vanille, Haselnuss) und Experimenten (Mozartkugel, Tonka mit Sesamkrokant, Matcha). Unsere Wahl fällt auf Erdbeere (fruchtig-lecker), Butterkaramell mit Steinsalz (extrem gut), schwarzer Sesam (lecker, aber ehrlicherweise bei Blindverkostung nicht erkannt) und New York Cheesecake. Letzteres ist für unseren Geschmack einen Tick zu zitronig, aber die Geschmäcker bei Käsekuchen sind ja verschieden. Einer der beiden Gründer, Reimar Philipps, hat übrigens Wurzeln im Rhein-Main-Gebiet und ist gebürtiger Mainzer. Und der Name? Mit Rosa Canina – der Heckenrose – soll die handwerkliche Herstellung betont werden. Denn eine der ersten beschriebenen Eissorten der Antike wurde mit Rosenwasser hergestellt. Jürgen Mai

›› Eissalon Firenze Walther-von-Cronberg-Platz 13 (Sachsenhausen) (069) 38 03 95 95, eissalon-firenze.de Di-So 12-20 Uhr

›› Rosa Canina Spohrstr. 41 (Nordend) rosacanina.eu Mo-So 14-19 Uhr frizz-frankfurt.de

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›› UNI FRIZZ ARENA

Texte: Daniela Halder-Ballasch & Jürgen Mai

PUPPENSPIELER MARTIN REINL BLICKT ZURÜCK

„Ich dachte schon am ersten Tag: Hier bin ich falsch“

© bigSmile Danny Frede

E

r ist einer der berühmtesten Puppenspieler Deutschlands: Martin Reinl, bekannt geworden vor allem durch seine Figuren wie Wiwaldi oder das alte Zirkuspferd Horst Pferdinand in der Kultshow „Zimmer frei“. Er hat Wurzeln im Rhein-Main-Gebiet, ist in Mainz geboren und hat Mitte der 1990er Jahre an der Hochschule Rhein-Main, die seinerzeit noch Fachhochschule Wiesbaden hieß, vier Semester Kommunikationsdesign studiert. Befragt nach seiner ersten Erinnerung an die Studienzeit, antwortet Reinl ehrlich: „Ich habe mich da nicht wohlgefühlt. Das lag nicht an der FH, sondern an mir. Was die Inhalte angeht, die Techniken, das Zeichnen – das war alles fein für mich. Aber ich weiß noch heute, dass ich schon am ersten Tag dort dachte: Hier bin ich falsch.“ Umso spannender: Reinl blieb vier Semester am Ball, machte das Vordiplom in Wiesbaden. Warum diese Ausdauer, trotz des schlechten Gefühls? Der 45-Jährige sagt: „Der Gedanke abzubrechen, kam mir gar nicht in den Sinn. Ich bin jemand, der die Dinge durchzieht. Die Option ‚Abbruch‘ existierte in meiner Welt nicht. Auch das habe ich an der FH gelernt.“ Die Mappe mit seinen Zeichnungen aus dieser Zeit hat er übrigens noch heute in seiner Werkstatt in Köln. Köln – das war die nächste Station im Studium. Und auch diese Episode zeichnet sich durch Beharrlichkeit aus. „Ich habe in meiner Zeit an der FH in Wiesbaden gemerkt, dass ich mich mehr in Richtung Film und Fernsehen entwickeln möchte. Also habe ich mich an Filmhochschulen beworben – und hatte schnell einen Ordner voller Absagen. Aber eine Filmhochschule fehlte mir noch, also wollte ich die Liste mit den Absagen komplettieren – und erhielt einen Studienplatz an der Kunsthochschule für Medien in Köln.“ Das Studium dort fühlte sich zwar nicht unbedingt besser an als in Wiesbaden, aber das Umfeld in der Medienmetropole, die kleinen Bühnen und Experimentierfelder, liegen Reinl deutlich mehr und er geht die ersten Schritte mit seinen Puppen, die ihn heute bis in die Sesamstraße, zu fünf Staffeln „Ein Fall für die Erdmännchen“ und in die Liveshow „Unter Puppen“ gebracht haben.

Zieht Reinl heute ein Fazit seines Wiesbadener Studiums, so fällt es überraschend positiv aus. „Ich habe in der Zeit unfassbar viel gelernt – mehr als in meinem folgenden Studium in Köln.“ Zum Beispiel handwerkliche Regeln, Gestaltungsprinzipien, kleine Tricks. „Ich weiß noch, dass wir einmal Etiketten für Weinflaschen designen mussten. Und ich dachte: Das ist nicht mein Leben. So möchte ich nicht enden. Und jetzt? Gerade gestern habe ich für unsere neue TV-Produktion Requisiten gebastelt. Und was mache ich? Etiketten für eine Getränkedose. So erwische ich mich immer wieder, wie ich Regeln aus dieser Zeit anwende.“ Zum Schluss noch die Frage, welche seiner Figuren am ehesten zu seiner Zeit als Student passt. Reinl überlegt einen Moment und entscheidet sich dann für den besoffenen Haifisch: „Den könnte ich mir auf jeder Studentenparty gut vorstellen.“

ZU GUTER LETZT: DER ABSACKER

DIE LIEBLINGE DER PROFS

Der Soziologe: Prof. Dr. Stephan Lessenich Ab 1. Juli 2021 leitet er das renommierte, 1923 gegründete Institut für Sozialforschung, das mit großen Namen wie Theodor W. Adorno und Max Horkheimer verbunden ist. Lessenich übernimmt zugleich die Professur für Gesellschaftstheorie und Sozialforschung am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Uni. Kurz vor seinem Start in Frankfurt hat der Soziologe UniFRIZZ seine Lieblinge verraten:

© Noemí del Val

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Lieblingsbuch: Zurzeit „Hund, Katze, Maus ... Haus!“ Meine Tochter ist schuld. Lieblingsort: New York City. Genauer Brooklyn. Nur wenn man mal dort gewesen ist, weiß man, was man im Leben so alles verpasst. Lieblingsfilm: The Big Lebowski. „Nobody fucks with the Jesus!“ Lieblingsmusik: Aller möglicher Indiekram. Und The Smiths. Liebstes Zitat: „Excellent! Release the hounds!“ (Mr. Burns, Die Simpsons) Leibgericht: Pulpo a la plancha. Und danach einen Flan de huevo.

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frizz-frankfurt.de

FXXXXFXXXXR Biere ›› fxxxxfxxxxr.de, wegbierkiosk.de An dieser Stelle findet sich sonst immer der Hinweis auf eine der originalen Frankfurter Kneipen, in denen man auch zu fortgeschrittener Stunde noch ein kühles Bier für kleines Geld bekommt. Corona hat vieles in unseren Leben verändert, auch das Ausgehen. Deswegen hier ein Corona-fester Tipp: die FXXXXFXXXXR Biere von der Frankfurter Brauunion. Da wäre das Helle, gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot, und das FXXXXFXXXXR Radler alkoholfrei. Das Helle wird immer mal wieder zum Bunten, zu erkennen am Regenbogen-Etikett. Hintergrund: Die Buntes-Erlöse spendet die Brauunion für einen guten Zweck – in diesem Jahr an den Verein Laut gegen Nazis, der sich gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung engagiert. Ein Grund mehr, sich ein Buntes zu gönnen! Und wer es nicht zuhause oder bei einem Spaziergang genießen, sondern lieber ausgehen möchte, der findet das Bier in vielen Frankfurter Bars, Restaurants und Kiosken – natürlich auch im Danzig am Platz, der Homebase von FXXXXFXXXXR.


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