›› UNI FRIZZ FORUM
Texte: Daniela Halder-Ballasch & Jürgen Mai
DEBÜTALBUM VON SAMMY MILO
HfMDK, Hendrix, Batschkapp ›› sammymilo.de
Wer an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) eine musikalische Fachrichtung studiert, schlägt häufig ein Karriere im Jazz oder der klassischen Musik ein. Nicht so Sammy Milo Crostewitz. Der gebürtige Ortenberger wagt den Sprung in die Pop-Musik und hat nun sein erstes Album „20“ veröffentlicht. Der schlichte Titel ist für ihn eine Würdigung des Jahres 2020, in dem er nicht nur an den 15 Stücken für sein Debüt gefeilt, sondern auch das Examen in Jazzgitarre bei Michael Sagmeister an der HfMDK abgelegt und seine Abschlussarbeit über die Spieltechniken von Jimi Hendrix geschrieben hat. Wer bei „20“ genau hinhört, erkennt die Einflüsse des Jazz-Studiums, aber auch Neosoul und Funk-Elemente. „Ich liebe den Sound analoger Technik und organische Instrumente“, sagt Milo, dessen Videos auf seinem youtube-Kanal seine Verbundenheit mit der Stadt Frankfurt zeigen. Wer ihn gerne einmal live sehen möchte, hat am 24. August im Sommergarten der Batschkapp die Gelegenheit.
© Wolfgang Schopf Suhrkamp Verlag
AUSZEICHNUNG FÜR CIESEK UND DROSTEN
Die Corona-Aufklärer ›› hochschulverband.de
© Universitätsklinikum Frankfurt
Seit 2006 verleiht der Deutsche Hochschulverband (DHV) den Preis „Hochschullehrer/in des Jahres“. In diesem Jahr gab es eine Premiere: Erstmals wurden zwei Personen ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis geht an Professorin Dr. Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, und Professor Dr. Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie an der Charité in Berlin. DHVPräsident Prof. Dr. Bernhard Kempen betonte in seiner Laudatio: „Beide Virologen lassen in ihrem NDR-Podcast ‚Coronavirus Update‘ ein Millionenpublikum in Echtzeit an wissenschaftlichen Debatten partizipieren und führen im Alltag damit einer breiten Öffentlichkeit anschaulich vor Augen, wie das Abenteuer Forschung funktioniert.“ Die hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn lobte: „Ich weiß, wie viel Arbeit Prof. Dr. Ciesek jeden Tag leistet, welche Verantwortung sie trägt und leider auch, welchen Anfeindungen sie gerade wegen ihrer öffentlichen Auftritte ausgesetzt ist. Die Corona-Pandemie zeigt so klar wie selten zuvor: Die Welt braucht klare Fakten, verständlich erklärt. Wissen ist der beste Impfstoff – gegen die Pandemie und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“
FRANKFURT LIEST EIN BUCH
„Als der Mann gestorben war …“ ›› 5.-18.7., frankfurt-liest-ein-buch.de
… schien niemand es für nötig zu halten, ihn in angemessener Zeit unter die Erde und damit allmählich aus den Köpfen seiner Umgebung zu bringen. Das letzte, was die Frau von ihm gesehen hatte, war ein badewannenartiger Zinksarg gewesen, den zwei graugekleidete Männer leise fluchend um die enge Spindel des Treppenhauses drehten.“ So beginnt in der Elbestraße im Frankfurter Bahnhofsviertel Eva Demskis „Scheintod“. Im Zentrum steht eine Frau, die noch einmal in das Leben ihres toten Mannes eintaucht, von dem sie seit drei Jahren getrennt lebt und der als Anwalt in der linken Szene aktiv war. Der Roman steht in diesem Jahr im Mittelpunkt von „Frankfurt liest ein Buch“. Das Lesefestival widmet sich stets einem Werk mit Frankfurt-Bezug und lädt dazu ein, mit den unterschiedlichsten Formaten das Buch zu entdecken, von der klassischen Lesung bis zum Stadtspaziergang. Das detaillierte Programm erscheint Mitte Juni.
TICKER Innovativ: Der Masterstudiengang Global Logistics der Frankfurt University of Applied Sciences ist mit dem Hochschulpreis Güterverkehr und Logistik des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ausgezeichnet worden. Das BMVI verleiht den Preis seit 2013 an herausragende Lehrangebote deutscher Hochschulen, die innovative Logistik-Ansätze weiter- oder neu entwickeln. + + + Unklare Zukunft: Der AStA der Goethe-Uni kritisiert, dass die Zeitverträge der beiden Leiterinnen der Forschungsstelle NS-Pädagogik nicht verlängert wurden. Die Forschungsstelle wurde nun Prof. Wolfgang Meseth (Arbeitsbereich Erziehung, Politik und Gesellschaft) am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft zugeordnet. Während der AStA befürchtet, dass die Forschungsstelle künftig nur noch als „Briefkastenfirma“ besteht und faktisch abgebaut wird, sagt Meseth, die Organisationseinheit werde weder abgewickelt noch umbenannt. + + + Der 18-jährige Saxophonist Darius
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Blair erhält das Frankfurter Jazzstipendium 2020. Der gebürtige Wiesbadener, der u. a. Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt besuchte, ist der jüngste Preisträger in der Geschichte des renommierten Stipendiums. Es ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 1990 jährlich von der Stadt Frankfurt vergeben. + + + Senckenberg wächst weiter: Bund und Land unterstützen den Ausbau des Museums mit insgesamt 316 Millionen Euro. Die bisherigen 6.000 m2 Fläche sollen auf 10.000 m2 erweitert werden. Generaldirektor Klemens Tockner freut sich: „Wir sind schon in der Champions League, was die Forschung angeht – jetzt wollen wir auch das Museum mitnehmen.“ + + + Studierende in Geldnot: Im vergangenen Jahr haben Studis 48.600 Anträge auf Studienkredite bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gestellt. Im Jahr zuvor waren es 20.000. Seit rund einem Jahr müssen für die KfW-Kredite keine Zinsen gezahlt werden. Diese Regelung gilt noch bis Ende 2021.
frizz-frankfurt.de