UNI FRIZZ Frankfurt Wintersemester 2020/21

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›› UNI FRIZZ SERVICE

VOM STREUOBST BIS ZUR HANDTASCHE

Rund um den Apfelwein

Genuss aus Geripptem und Bembel, Natur erleben, selbst anpacken, kreativ werden – wir nehmen euch mit auf eine Reise rund um den Äppler, das Frankfurter Nationalgetränk. ›› Text: Jürgen Mai BÄUME HEGEN UND PFLEGEN Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Aber damit er das tun kann, müssen die Bäume auf den Streuobstwiesen gehegt und gepflegt werden. Wer sich hier engagieren möchte, hat vielfältige Möglichkeiten. Eine ist das Projekt „Pflege gegen Nutzung“ des MainÄppelhaus Lohrberg Streuobstzentrum e. V. Der Name ist Programm: Ihr kümmert euch um eine Streuobstwiese mit Baumschnitt und Wiesenmahd und dürft im Gegenzug das Obst ernten (mainaeppelhauslohrberg.de, dort gibt es auch viele Kurse und Mitmach-Aktionen). Die Ortsgruppe Frankfurt-West der Naturschutzorganisation BUND hat Streuobstwiesen im Sossenheimer Unterfeld in ihrer Obhut und freut sich ebenfalls über Mitstreiterinnen und Mitstreiter (Kontakt: jutta.erich@t-online. de), die sich unter anderem auch um den dortigen Obstwiesenlehrpfad kümmern. Und beim in Hofheim ansässigen Main-Taunus Naturlandschaft und Streuobst e. V. könnt ihr euch sogar in sieben Modulen zum Baumwart ausbilden lassen (streuobst-mtk.de).

ÄPFEL ERNTEN Sich das ganze Jahr um eine Streuobstwiese zu kümmern ist euch zu viel, aber mal bei der Ernte helfen wäre ganz cool? Kein Problem. Frank Winkler, Inhaber der Gaststätten „Daheim im Lorsbacher Thal“ (Große Rittergasse 4951, lorsbacher-thal.de) und „Daheim in der Affentorschänke“ (Neuer Wall 9, affentorschaenke.de) in Sachsenhausen sucht regelmäßig helfende Hände. Einfach vor Ort nachfragen. Wer Äpfel für den Hausgebrauch sucht, findet auf dem Portal mundraub.org wilde Obstbäume (und zahlreiche andere Früchte), die man ernten kann. Aber bitte: Fair bleiben und nur für den eigenen Ge-

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brauch pflücken. Und Finger weg von Bäumen, die offensichtlich nicht wild sind. Sie sind Existenzgrundlage für Betriebe.

SIEHT DAS SCHÖN AUS Du bist mehr der Genussmensch und überlässt die Apfelweinproduktion lieber anderen? Du möchtest aber den Blick über Bäumen und Wiesen schweifen lassen? Dann Wanderschuhe anziehen oder ab aufs Rad schwingen und hinein in die hessische Apfelwein- und Obstwiesenroute (apfelweinroute.de) mit ihrem rund 1.000 Kilometer langen Wegenetz. Die insgesamt sechs Regionalrouten verbinden Streuobstwiesen, Lehrpfade, Keltereien, Gaststätten, Direktvermarkter, Handwerksbetriebe, Museen und Naturdenkmäler.

SELBER MACHEN Echte Keltereien werden uns für diesen Tipp hassen, aber trotzdem: Bei braufaesschen.com könnt ihr ein Do-it-yourself-Cider-Set bestellen, das wirklich – pardon – idiotensicher ist. Saftkonzentrat, Apfelaroma, Hefe und FünfLiter-Fass inklusive Zapfhahn werden in einem Karton nach Hause geliefert, müssen lediglich mit Wasser aufgegossen werden, dann sieben Tage warten – und fertig ist euer erster selbstgemachter Cider. Und er schmeckt sogar ganz solide. Erhältlich in den Varianten Birne und Apfel, pro Set 31,90 Euro.

DAS STÖFFCHE GENIESSEN Jetzt geht es ans Eingemachte: Die Äpfel sind geerntet und gekeltert, die Gärung abgeschlossen, die Hefe abgezogen, das Warten hat ein Ende – das Stöffche fließt ins Gerippte. In Frankfurt gibt es noch rund 30 Gaststätten, die selbst Apfelwein herstellen. Eine Übersicht findet ihr auf apfelweinwirte.de, eine seit 1919 bestehende Frankfurter Vereinigung. Einen etwas weiter gefassten Fokus auf die Region legt das Portal apfelwein.de. Hinzu kommen Betriebe, die keine Gaststätten sind. Hier lohnt ein Abstecher in den Frankfurter Norden nach Nieder-Erlenbach zum Obsthof am Steinberg (Am Steinberg 24, obsthof-am-steinberg.de), der aus einer Fülle historischer Sorten viele sorten-

frizz-frankfurt.de


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