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Renditechancen und notwendige Garantien – Interview mit Thomas Heß, Marketingchef
Renditechancen und notwendige Garantien
Renditechancen und notwendigen Garantien unter einen Hut zu bringen und das für alle Schichten der Altersvorsorge: Wie das geht, erklärt im finanzwelt-Interview Thomas Heß, Marketingchef und Organisationsdirektor Partnervertrieb bei den WWK Versicherungen.
finanzwelt: Sehr geehrter Herr Heß, warum sind Betriebliche und Private Altersvorsorge so wichtige Bausteine für die Altersvorsorge? Thomas Heß» Der Bedarf an privater Altersvorsorge ist, bedingt durch die demografische Entwicklung unserer Gesellschaft, grundsätzlich ein wichtiges Thema. Ohne private Vorsorge wird kaum jemand seinen Lebensstandard im Alter halten können. Die Lücken bei der Rente lassen sich mit Hilfe von flexibler privater Vorsorge oder betrieblicher Altersvorsorge (bAV) wirksam verkleinern. Alternativ kommt für Angestellte auch staatlich gefördertes Riester-Sparen infrage. Welches Instrument für einen Kunden passend ist, sollte fester Bestandteil einer fundierten Beratung durch einen kompetenten Versicherungsberater sein. Für alle drei Bereiche bietet die WWK leistungsstarke Versicherungslösungen, um den individuellen Bedürfnissen optimal gerecht werden.
finanzwelt: Bei der WWK liegt der Fokus traditionell auf Fondspolicen. Seit Juli letzten Jahres haben Sie einen neuen Garantiemotor im Einsatz. Welche Vorteile bietet das für die Anleger? Heß» Die WWK feiert in diesem Jahr 50 Jahre Fondspolice. Im Jahr 1971 haben wir, als einer der ersten Anbieter überhaupt, diese renditestarke Produktgattung ins Sortiment genommen. Seit damals hat sich viel getan. Moderne Tarife sind heute sogar in der Lage, den Spagat zwischen hohen Renditechancen und notwendigen
Garantien sinnvoll zu lösen. Dabei steht neben der Möglichkeit, endfällige Kapitalgarantien individuell wählen zu können, insbesondere die Garantie eines lebenslangen Einkommens im Vordergrund. Mit unseren neuen, in allen Schichten verfügbaren Fondsrenten WWK IntelliProtect® 2.0 stellen wir Kunden und Vermittlern ein vom gesamten Produktdesign äußerst flexibles und sehr renditestarkes, fondsgebundenes Altersvorsorgeprodukt zur Verfügung. Je nach Risikoneigung des Kunden bietet es variable Garantieniveaus zwischen 50 % und 100 % der eingezahlten Beiträge.
finanzwelt: Ganz offen: Garantien kosten Geld. Wie schafft es die WWK, trotzdem eine attraktive Rendite für die Kunden zu erzielen? Heß» Indem wir die Kosten durch unser intelligentes Garantiesystem WWK IntelliProtect® 2.0 minimieren. Dabei kommt eine als „individuelle Constant Proportion Portfolio Insurance (iCPPI)“ bekannte dynamische Portfolio-Absicherungsstrategie zum Einsatz – und zwar kundenindividuell. Im Unterschied zu den meisten Wettbewerbern nehmen wir die notwendigen Portfolioumschichtungen nicht nur am Monatsende vor, sondern börsentäglich. Das heißt, die WWK schichtet die Kundenguthaben täglich zwischen frei wählbaren Aktienfonds und dem sicher verzinsten Sicherungsvermögen der WWK um. Das hat unseren Kunden in der Vergangenheit – auch in extrem volatilen Marktphasen, wie sie im Frühjahr 2020 zu sehen waren – sehr hohe Investitionsquoten in die gewählten Investmentfonds und damit hohe Renditen ermöglicht.
finanzwelt: Nebst Garantie wünscht der Kunde eine ansprechende Performance. Welche Anlagen stehen dem Kunden dafür zur Auswahl? Heß» Der Kunde kann aus einer Palette von 50 Investmentfonds verschiedener, renommierter Fondsanbieter wählen. Zum Einsatz kommen kostenreduzierte FondsTranchen, die ansonsten vielfach nur institutionellen Anlegern vorbehalten sind. Darüber hinaus stehen neun sehr kostenarme, passiv gemanagte Indexfonds zur Verfügung. Damit beteiligen sich Kunden über Aktieninvestments äußerst chancenreich am Produktivvermögen vieler Unternehmen. Wichtig ist natürlich auch die Qualität des Fondsangebots, die erst vor kurzem vom Handelsblatt in Kooperation mit der Ratingagentur Assekurata mit der Bestnote „Sehr gut“ bewertet wurde.
finanzwelt: Wie lange wird die Garantie in Zeiten des Nullzinses noch funktionieren? Heß» Einige Wettbewerber haben bereits angekündigt, nur noch abgesenkte Garantien anbieten zu wollen. Angesichts der von politischer Seite ausgebliebenen Absenkung des Höchstrechnungszinses zum Jahreswechsel überprüft auch unser Haus laufend die Angemessenheit des Rechnungszinses, wie von der Aufsicht empfohlen. Doch gerade bei der bAV ist ein Produkt mit 100 % Beitragsgarantie erforderlich, wie übrigens auch bei Riester. Die WWK setzt dennoch weiterhin auf diese Geschäftsfelder. Freilich können aber auch wir die Gesetze der Mathematik nicht aushebeln: Bei einem Rechnungszins von 0,5 % oder darunter würde eine vollständige Beitragsgarantie auch für uns schwierig.
finanzwelt: Thema Vertrieb. Forcieren Versicherer mit (neuen) Produkten verstärkt die Online-Vertriebskanäle? Heß» Altersvorsorgeprodukte werden auch in Zukunft vor allem verkauft und weniger gekauft. Wir sind zudem überzeugt, dass komplexe Altersvorsorgeprodukte eben nicht einfach über das Internet abzuschließen sind, sondern erklärt werden müssen – von kompetenten Vermittlern. Aus diesem Grund setzen wir sehr stark auf die Qualifikation der Vermittler. Unsere Schulungsakademie in der Nähe von Rosenheim können auch freie Makler nutzen. Vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten bieten wir auch über unsere Online-Akademie an.
finanzwelt: Digitalisierung ist in aller Munde und macht auch vor der Altersvorsorge nicht Halt. Wie sehen Sie die Entwicklung? Heß» Die Bedeutung der Digitalisierung wird sicher weiter zunehmen. Die Corona-Krise hat mit ihren Kontaktverboten wie ein Beschleuniger für eine neue Art der Kundenberatung geführt. Unserer Ansicht nach wird die persönliche Beratung zwar immer wichtig bleiben, die digitale Kundenansprache und -beratung ergänzt die traditionellen Wege des Kundenkontakts hervorragend. Denn der „hybride“ Vermittler gestaltet seine Arbeit durch Onlinetermine mit dem Kunden deutlich effizienter und kann nun deutlich mehr Kundetermine pro Tag und Woche wahrnehmen – und das bei gleichbleibend hoher Beratungsqualität.
finanzwelt: Viele Arbeitgeber fürchten die Administration der bAV. Aber ihnen kann geholfen werden, und zwar wie? Heß» Die bAV ist ein geeignetes Instrument, um Arbeitnehmer- und Arbeitgeberinteressen ideal zu verbinden. Die nach wie vor hohe Komplexität der Vertragsverwaltung seitens der Unternehmen ist allerdings nach wie vor ein großes Hindernis für eine branchenweit noch höhere Durchdringung. Wir arbeiten seit geraumer Zeit daran, diese Hemmnisse zu reduzieren, und bieten mit „WWK bAV.digital“ seit mehreren Jahren einen vollintegrierten und digitalen Beratungs- und Angebotsprozess für Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Vermittler an. Damit machen wir die bAV für alle Beteiligten deutlich einfacher und schaffen damit die Voraussetzung für eine größere Verbreitung in der Bevölkerung. (lvs)