finanzwelt extra 05/2021

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INTERVIEW

Nicht den Zug verpassen Nur wer das Thema PKV als Gesundheits-Dienstleistung versteht, wird langfristig im Markt erfolgreich sein. Eine ganz besondere Rolle spielen dabei die richtige Tarifierung und die bKV, ergänzt durch ein betriebliches Gesundheitsmanagement. Hierüber und über die Chancen für Makler sprach finanzwelt mit Olaf Engemann, Vorstand der SDK Versicherungen. finanzwelt: Welche Relevanz hat das Thema bKV für den Vermittlermarkt, insbesondere vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie? Haben Firmen aktuell nicht andere Sorgen, als eine bKV abzuschließen? Olaf Engemann» Corona hat die Wirtschaft in Deutschland stark beeinträchtigt und viele Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt. Zugleich ist deutlich geworden, was das Wichtigste im Leben ist: Gesundheit. Vor diesem Hintergrund stellen gesunde Mitarbeitende für Unternehmen einen zentralen Wettbewerbsfaktor da. Arbeitgeber stellen sich die Fragen: Wie kann ich Ausfallzeiten vermeiden, oder mit Blick auf Corona: Wie verhindere ich Abwesenheiten aufgrund einer Quarantäne? Wie kann ich Sorge tragen, dass meine Mitarbeitenden trotz der aktuellen Herausforderungen motiviert, leistungsfähig und damit möglichst produktiv sind? Wie kann ich im harten Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte punkten? Was kann ich für die Zufriedenheit meiner Mitarbeitenden tun, um sie möglichst langfristig an mein Unternehmen zu binden? Und nicht zuletzt: Wie kann ich mich als Arbeitgeber angesichts steigender Homeoffice-Quoten dennoch um die Gesundheit meiner Mitarbeitenden kümmern? All diese Fragen stellen sich Arbeitgeber, nicht erst seit Corona, aber seitdem mehr denn je. Mit einem leistungsstarken Konzept für betriebliche Gesundheit und einem kompetenten Partner an der Seite, der auf das Firmenkundengeschäft spezialisiert ist, können Vermittler Antworten auf all diese Fragen liefern und damit enormes Vertriebspotenzial generieren. finanzwelt: Was gilt es beim Thema bKV in der Vermittlung zu beachten, um erfolgreich zu sein? Engemann» Die richtige Ansprache ist das A und O. Viele Vermittler sind auf den Verkauf von Produkten fokussiert. Im Firmengeschäft geht es jedoch eher darum, Konzepte zu vermitteln. Wenn man das schafft, ist es gar nicht so

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schwer, Unternehmen zu überzeugen. Doch es erfordert ein gewisses Umdenken und auch den entsprechenden Knowhow-Aufbau, ergänzt um die Möglichkeit, umfassende Ansätze anzubieten. Wir bei der SDK haben hierfür ein eigenes Expertenteam, die SDK GESUNDWERKER, die in enger Zusammenarbeit mit unserem deutschlandweit aufgestellten Maklervertrieb einen solch ganzheitlichen Ansatz verfolgen und Vermittler im B2B-Bereich unterstützen, das kommt bei unseren Vertriebspartnern sehr gut an. finanzwelt: Gibt es bestimmte Module, die für den Einstieg in die bKV besser geeignet sind als andere? Engemann» Aus unserer Erfahrung läuft das Thema Zahnersatz sehr gut, genauso aber auch die Chefarztabsicherung im Krankenhaus. Bei der SDK bieten wir außerdem ein Kombipaket für Brille, Kur, Auslandsreisen und große Hilfsmittel wie etwa Hörgeräte, das sich großer Beliebtheit erfreut. Dies sind alles Ansätze, die niederschwellig sind, da sie sozusagen am alltäglichen Bedarf jedes und jeder Einzelnen ansetzen. Wichtig ist, dass die Tarifinhalte einfach und klar nachvollziehbar sind. finanzwelt: Apropos Nachvollziehbarkeit, wie steht es da um Budgettarife? Engemann» Neben klassischen Tarifen gibt es seit einiger Zeit den Trend in der bKV zu sogenannten Budgettarifen. Hier erhält der Arbeitnehmer ein jährliches Gesundheitsbudget für einen definierten Leistungsbereich und kann dieses Budget nutzen, um seine Eigenbeteiligungen beispielsweise beim Zahnarzt zu reduzieren. Dadurch wird die bKV noch einfacher, da die Vorteile für den Mitarbeitenden konkret ‚erlebbar‘ sind. Somit ist sie auch schneller vermittelbar. Doch hier es gibt unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten, die es abzuwägen gilt; ebenso was die Leistungsstärke der verschiedenen Angebote angeht. So werben manche Anbieter damit, dass ihre Budgettarife einheitlich etwa in den Bereichen ambulant und Zahn gelten. Tatsächlich macht jedoch eine Unterscheidung Sinn und bringt erst die – sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer so wichtige – Flexibilität. Denn während im ambulanten Bereich ein Maximalbudget von 500 Euro durchaus Sinn machen kann, können im Bereich von Zahnmaßnahmen schnell deutlich höhere Kosten anfallen. Im Interesse unserer Vertriebspartner setzen wir bei

finanzwelt extra Hauptsache gesund 05 | 2021


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