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katastrophal.» Viele Gastronomen seien frustriert und wüssten nicht, wie sie noch über die Runden kommen sollen, nachdem der Bundesrat die Sperrstunde auf 19 Uhr festlegte. Bei Redaktionsschluss ist es nicht klar, ob der Bundesrat trotz einer tiefen Positivitätsrate von 10,4 Prozent (15. Dezember 2020) weitere Verschärfungen anpeilt. Platzer und Borner kritisieren: «Mühsam ist, dass unsere Branche keine Planungssicherheit hat. Heute so, morgen so. Die grosse Mehrheit des Gastgewerbes kann unter den aktuellen Einschränkungen nicht einmal annähernd kostendeckend arbeiten. Die Massnahmen kommen praktisch einem Lockdown gleich.» Dem pflichtet die Bar & Club Kommission (BCK) bei: «Die Sperrstunde auf 19 Uhr entzieht den städtischen Gastronomiebetrieben jegliche wirtschaftliche Grundlage.» Mit der Fundraisingaktion
«Ausgeben statt ausgehen» versucht die BCK zu retten, was noch zu retten ist. «Die Branche brennt» GastroSuisse macht mit einer nationalen Manifestation auf die dramatische Situation aufmerksam: Am 17. Dezember entfachen diverse Gastronomen ein Feuer – in einer Feuerschale oder mit einer Finnenkerze. Botschaft: «Die Branche brennt.» Mit dem Feuer setzt der Verband ein Zeichen, dass er die pandemische Lage und ihre gesundheitlichen Auswirkungen bedauert, dass er weiterhin am Leid jener Anteil nimmt, die Angehörige verloren haben, dass die Schutzkonzepte der Branche dazu da sind, die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Aber auch: «Jetzt braucht es dringend Massnahmen, damit in der Branche kein Flächenbrand von Konkursen entsteht», sagen Platzer und Borner. Sie fordern den Bund auf, die Branche sofort,
massiv und mit A-fonds-perdu-Beiträgen zu unterstützen. Letztlich ist ein Kerzenlicht auch ein Zeichen der Hoffnung.
Basel-Stadt bleibt gastronomische Wüste
Gastro-Lockdown in Basel bis Ende Januar
Reto E. Wild
cherheit›. Natürlich hätten wir uns diese erhöht. «Dadurch werden weitere Mittel Sicherheit anders gewünscht, doch nun des Bundes frei, sodass total 74 Millionen planen wir wenigstens keine Silvesterfei- Franken zur Verfügung stehen, wovon ern, die dann doch nicht stattfinden dür- etwa 59 Millionen für das Gastgewerbe Der Regierungsrat hat in Basel-Stadt fen.» Für ihn ist klar, dass durch die reserviert sein dürften», erklärt Ebneter. die Schliessung von Restaurants und behördliche Schliessung Mitarbeitende Trotz der hohen Summe klafft nach wie Bars bis zum 22. Januar 2021 verlängert. bis zu 100 Prozent in die Kurzarbeit ge- vor ein Riesenloch: In den 59 Millionen schickt werden können. Die Unterneh- Franken seien Mittel aus der zweiten Text Corinne Nusskern men haben die Pflicht, den Schaden zu Bundestranche nicht enthalten, die geEs ist ein herber Schlag für die Gastro- mindern. «Wer jedoch glaubhaft darle- zielt für stark betroffene Branchen und branche. Der Basler Regierungsrat hat gen kann, dass Take-away und Lieferun- Kantone eingesetzt werden sollten. «Da den Mini-Lockdown bis und mit 22. Ja- gen ohne das Geschäft vor Ort nicht kos- gehören wir mit Bestimmtheit dazu», nuar 2021 verlängert – trotz leichter Er- tendeckend betrieben werden können, meint der Wirteverband-Präsident. holung der epidemiologischen Lage. «Sie darf ganz schliessen.» «Wichtig: Die Gesuche um Unterstütbleibt jedoch anspruchsvoll», schreibt zung rasch einreichen!» der Regierungsrat in einer Mitteilung. Es klafft ein Riesenloch Sinken die Fallzahlen, kann die GastMaurus Ebneter, Präsident des Wirtever- Der Basler Regierungsrat hat die kanto- ronomie Ende Januar wieder öffnen. Dabands Basel-Stadt, sagt: «Jetzt herrscht nalen Unterstützungsbeiträge um 10,45 zu Ebneter: «Wenn wir Glück haben, wird bevor die dritte Welle bis und mit 22. Januar 2021 ‹Planungssi- Millionen auf 25,45 Millionen200914_Inserat_Ernst Franken es warm, Gastro_Journal_52.pdf 1 entsteht.» 15.09.2020 ANZEIGE
Der Lockdown dauert in Basel an. Ob und wie es Ende Januar weitergeht, weiss niemand (im Bild die Brasserie im Volkshaus).
GastroJournal Nr. 52 | 21. Dezember 2020
GASTRO
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