WIRTSCHAFT . Kurzmeldungen
Österreich: Milde Rezession
Inflation
Lohn-Preisspirale
Folgen des Ukraine-Kriegs. Mit Beginn des Herbsts hat sich die Abkühlung des Konjunkturklimas in Österreich fortgesetzt. Während die Probleme in den Liefer-
Warnung. Die extreme Teuerung lässt Herrn
ketten nur langsam nachlassen, stellen die Auswirkungen der hohen Energie-
und Frau Österreicher immer weniger Geld
preise als Folge des Kriegs in der Ukraine eine immer stärkere Belastung für die
vom sauer Ersparten übrig. Wobei die brenz-
heimische Wirtschaft dar. „Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator ist
lige Situation jetzt auch noch die Sorgen vor
im September auf minus 2,5 Punkte gesunken und liegt damit den zweiten Mo-
einer Lohn-Preis-Spirale schürt. Dieses Phä-
nat in Folge im negativen Bereich. Der erneute Rückgang senkt den Indikator
nomen hatte nach der Ölpreiskrise der 1970er
auf den niedrigsten Wert seit dem Frühjahr 2020, als infolge des Ausbruchs der Covid-19-Pandemie die österreichische Wirtschaft in eine Rezession schlitterte“,
Jahre dafür gesorgt, dass die Preise die Löh-
so UniCredit Bank Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer. Die Prognose des
oben trieben. Und zwar selbst dann noch, als
Experten: Mit dem Ausfall des Dienstleistungssektors als Wachstumsträger
die Ölpreise schon aufgehört hatten, zu stei-
dürfte gegen Ende 2022 die österreichische Wirtschaft in eine – voraussichtlich
gen. Eine Situation, die sich wiederholen
milde – Rezession abgleiten. Für das Gesamtjahr 2023 wurde die BIP-Prognose
könnte. „Aufgrund des allgemeinen Arbeits-
von 1,5 auf nur noch 0,4 Prozent zurückgenommen.
kräftemangels und der weiterhin hohen In-
UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator Österreich
ne und die Löhne wiederum die Preise nach
flationserwartungen besteht die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale“, warnt Jan Kluge, Ökonom
Quelle: Statistik Austria, Wifo, UniCredit Research
bei Agenda Austria. 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% -2% -4% -6% -8% -10% -12% -14%
BIP (real; Veränderung zum Vorjahr in %)
UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator
WKO: Energiesparen
2018
2019
2020
2021
2022
DIE ZAHL DES MONATS
30 Prozent
Hilfreiche Tipps. Wie entkommen Unternehmen den steigenden Energiekosten? Auf diese Frage weiß eine Broschüre der WKO praktische Antworten (gratis abAnsatzpunkte und Lösungen für die häufigsten Ener-
Workation bis hin zur Great Resignati-
dert er die „erste echte Lohnnebenko-
gieanwendungen im Unternehmen auf. Zum Beispiel
on prägen immer neue Megatrends
stensenkung der Geschichte“: nämlich
sollte man das Powermanagement der Arbeitsplatz-
unseren Arbeitsalltag. „Doch die ech-
eine Reduktion um 30 Prozent für 30
rechner richtig konfigurieren, empfehlenswert sind
ten Herausforderungen sind seit Jah-
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen je
folgende Einstellungen: Monitor nach fünf bis zehn
ren unverändert: viel zu hohe Steuern
Unternehmen. Das sei schon allein aus
Minuten, die Festplatte hingegen nie ausschalten. Die
und offene Stellen in allen Branchen,
Gründen der Standortpolitik mehr als
Stand-by-Funktion sollte nach zehn bis 15 Minuten
die nicht und nicht besetzt werden
gerechtfertigt. Veit verweist in diesem
erfolgen, der Ruhezustand nach 40 bis 60 Minuten.
können“, klagt Walter Veit, Präsident
Zusammenhang auf einen aktuellen
Wer wiederum Heizkessel benötigt, sollte Abgasver-
der Österreichischen Hoteliervereini-
internationalen Vergleich der Steuer-
gung. Er will deshalb die Lohnsteuer
und Abgabenlast auf Arbeit durch das
luste optimieren (1-6 % gelten als optimal, bei Biomassekessel sind es ca. 14 %). Der Kessel sollte außer
für Vollzeitbeschäftigte unter 30 Jah-
WIFO, bei dem Österreich in jedem
dem nicht älter als 15 Jahre sein (sonst Kesseltausch,
ren halbieren und für Überstunden
Bereich schlecht abschneide.
opimale Kesselgröße und Brennwerttechnik).
18 . GELD-MAGAZIN – Oktober 2022
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23.09.2022 16:52:46
EINSCHALTUNG – FOTO: beigestellt
komplett streichen. Parallel dazu for-
Credit: WKO
rufbar auf wko.at). Sie listet beinahe 200 konkrete Teures Arbeiten. Von New Work über