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Erfolgreich an der Börse Werner Kurzawa. Verlag: FBV. 394 Seiten. ISBN: 978-3-95972-453-1

Grundkurs. Es ist eine Krux: Wenn die Börsen schon sehr gut gelaufen sind, stellt sich die Frage, ob man den Einstieg noch riskieren soll? Ist es doch besser, auf sinkende Kurse zu warten, aber dann könnte man vielleicht in ein fallendes Messer greifen? Es sind solche und noch viel mehr Fragen, die vor allem Börsenneulinge quälen: Welche Anlagemöglichkeiten eignen sich für Einsteiger? Wie komme ich an die nötigen Informationen über Unternehmen? Wie eröffne und manage ich überhaupt ein Depot? Der Kapitalmarkt ist für viele noch immer ein Buch mit sieben Siegeln: spannend, aber schwer zu durchschauen, gewinnträchtig, aber zugleich sehr spekulativ. Damit der Einstieg gelingt, zeigt der Wirtschaftsjournalist und frühere Fondsmanager Werner Kurzawa Schritt für Schritt mit leicht nachvollziehbaren Texten und einer Fülle von Illustrationen, Tabellen, Schaubildern und Charts das Einmaleins des erfolgreichen Anlegens. Es handelt sich somit um eine Einführung, die wie gesagt, auf „Börsennovizen“ zugeschnitten ist. Das beginnt beim Kassensturz, also der Bestandsaufnahme der eigenen finanziellen Möglichkeiten sowie der Definition der Anlageziele, und führt bis zu komplexen Finanzinstrumenten wie Hebelprodukten. Ebenso werden Zertifikate, CDFs & Co. behandelt. Vielleicht auch für Börsenprofis als Auffrischung geeignet sind gleich mehrere Kapitel: Etwa, wenn die Fundamentalanalyse von Unternehmen als wichtigstes Auswahlverfahren für Aktieninvestments vorgestellt wird. Erkenne dich selbst. Das vorliegende Buch beschäftigt sich nicht mit Investments und Wirtschaft, sondern mit jenem „Instrument“, das man wohlweislich auch in diesen Gebieten einsetzen sollte: dem Gehirn. Wie dieses wirklich funktioniert, steht im Mittelpunkt von „Falsch Gedacht! Wie Gedanken uns in die Irre führen“ vom Neurobiologen und Bestseller-Autor Marcus Täuber. In diesem unterhaltsam gestalteten Streifzug erfahren wir mitunter Erstaunliches: So etwa, dass unser Gehirn ein „notorischer Lügner“ ist. Das erkennt man an bekannten Sätzen wie „Ich könnte jederzeit damit aufhören, ich will nur nicht“. Oder: „Ich habe dafür kein Talent“. Solche Stehformeln beruhen auf dem Prinzip, dass wir uns die Welt so zurecht stricken, wie wir sie sehen wollen; damit wir uns ja nicht ändern müssen. Täuber zieht durchaus humorvoll den Schluss: „Glauben Sie nicht alles, was Sie denken! Das Gehirn denkt egozentrisch, hat einen Fetisch für die Vergangenheit und neigt dazu, sich in sinnlosen Gedankenschwärmen zu verlieren. Unsere Gedanken entpuppen sich dabei als lästige Quälgeister und mitunter hartnäckiger Klebstoff, der uns vor richtigen Entscheidungen und Verhaltensweisen abhält.“ Gibt es einen Ausweg aus diesen Fallen? Der Autor glaubt sehr wohl daran und stellt sein Konzept der mentalen Intelligenz vor. Erfolg beginnt demnach mit der Fähigkeit, seine Aufmerksamkeit kontrollieren zu können und die eigenen Gedanken in den Griff zu bekommen. Was allerdings leichter gedacht als getan ist. Schuldentürme. „Wer soll das alles wieder zurückzahlen? Und vor allem: wie?!“ Diese Fragen spuken in den Köpfen vieler Mitbürger herum, vor allem seit die Bekämpfung der Corona-Pandemie die staatlichen Budgets förmlich explodieren ließ. Trotz dieser brennenden Aktualität ist die Schuldenproblematik alles andere als neu; sie beschäftigt die Menschheit seit Jahrtausenden. Darauf weist das vorliegende Buch sehr anschaulich und gleichzeitig wissenschaftlich fundiert hin. Wir erfahren Bemerkenswertes: So ist die Staatsverschuldung nämlich älter als der Staat selbst. Auch dort, wo ein Staat im modernen Sinne noch nicht vorhanden war, hat es im Grunde immer eine Form von kollektiver Verschuldung gegeben, die die Gesellschaft beschäftigt hat. Oder die zumindest wesentliche politische Akteure im Namen der Gesellschaft eingegangen sind. Die Thematik hat das klassische Griechenland ebenso berührt wie das antike Rom, die mittelalterlichen Höfe wie die frühe Papstkirche, die frühneuzeitlichen Stadtstaaten Oberitaliens ebenso wie das vorrevolutionäre Frankreich. Und natürlich hat sich die Verschuldung in die Gegenwart „hinübergerettet“, in den keynesianisch orientierten Westen der 1970er Jahre und in das europäische Währungssystem. „Vom Wohl und Wehe der Staatsverschuldung“ kann natürlich keine Patentlösung zu der Problematik liefern, dafür werden Argumente für und wider die Staatsverschuldung im Laufe der Geschichte ersichtlich. Klar ist: Verschuldung bleibt ein politisches Dauerthema.

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Falsch gedacht! Marcus Täuber. Verlag: Goldegg. 172 Seiten. ISBN: 978-3-99060-208-9 Vom Wohl und Wehe der Staatsverschuldung Beigel/Eckert (Hrsg.). Verlag: Aschendorff. 342 Seiten. ISBN: 978-3-402-12953-1

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