Leopoldina Klinikmagazin 15 November 2020

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Den Start ins Leben erleichtern. Die Kinderintensivstation behandelt jährlich rund 450 Patienten – vom extremen Frühchen bis zum Jugendlichen. Zwei Kinderkrankenschwestern erzählen von ihren Erfahrungen. (Text: Stefan Pfister)

Klein und verletzlich: Manche Frühgeborenen wiegen nur 500 Gramm bei der Geburt.

Bange Wochen, im Extremfall sogar Monate, erleben Eltern, wenn ihr Kind weit vor dem Geburtstermin zur Welt kommt. Bis ein Frühchen aus dem Leopoldina-Krankenhaus entlassen werden kann, wird es auf der Kinderintensivstation, gleich neben der Mutter-Kind-Station, versorgt. Manche der kleinen Patienten sind so leicht wie zwei, drei Packungen Butter. Doch die kleinen Patienten sind bei ihren Startschwierigkeiten ins Leben nicht allein. Sie werden begleitet von einem erfahrenen Team, dem Lisa Kennedy und Heidi Moser angehören. Beide sind Kinderkrankenschwestern mit Weiterbildung in der Pädiatrischen Intensiv- und Anästhesiepflege. Kennedy ist mit Unterbrechung seit 2011 am Leopoldina beschäftigt, Moser hat bereits 1975 ihren Dienst am damaligen Städtischen Krankenhaus begonnen. Im Gespräch berichten sie von ihrer täglichen Arbeit, besonderen Herausforderungen und davon, wie ihnen die Schicksale der Frühchen, Mehrlinge und älteren Kinder ans Herz gehen. M&M: Welche Altersgruppen werden auf der Kinderintensivstation behandelt?

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Lisa Kennedy: Wir behandeln Frühgeborene, Kinder, aber auch junge Erwachsene im Alter von bis zu 18 Jahren. Unsere Hauptpatienten sind zu 90 Prozent Frühchen und kranke Neugeborene. Wann genau wird ein Kind zu Ihnen verlegt? Lisa Kennedy: Zu uns kommen Frühgeborene, die vor oder bis zur 36. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen. Babys, die bei der Geburt unter 2.300 Gramm wiegen, kommen ebenfalls zu uns. Heidi Moser: Bei älteren Kindern gehen meist neurochirurgische Eingriffe voraus, nach Unfällen oder bei schweren inneren Erkrankungen. Andere kommen nach Krampfanfällen, Verbrennungen, Vergiftungen oder mit Diabetes zu uns.

„Je kleiner die Frühchen sind, desto häufiger treten Komplikationen auf“ Heidi Moser

Schwester; ebenso bei Frühchen vor der 36. Woche. Wenn alles gut läuft und das Kind z. B. kein Frühchen ist, übergeben wir der Hebamme das Kind. Bei Geburten vor der 32. Woche ist zusätzlich ein Oberarzt vor Ort. Abhängig davon, wie es dem Frühchen geht, machen wir eine Erstversorgung. Auch bei Notfällen und Komplikationen kommen wir zur Entbindung. Wie sieht die weitere Arbeit aus?

Ist Ihr Team bereits bei der Geburt im Einsatz? Lisa Kennedy: Bei Kaiserschnitten und Entbindungen mit der Saugglocke sind wir im Kreißsaal dabei, mit Assistenzarzt und

Medizin&Menschen · Das Magazin des Leopoldina-Krankenhauses Schweinfurt

Heidi Moser: Je kleiner die Frühchen sind, desto häufiger besteht die Gefahr von Komplikationen, vor allem Hirnblutungen. Deshalb versuchen wir uns bei den extrem Kleinen in den ersten Tagen mit diagnos-


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