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KOLUMNE Wie schaffe ich mir Auszeiten?
„STOPP! MAMA MACHT MAL PAUSE.“
Auch Eltern können nicht immer nur für andere da sein
Wie heißt es im Flugzeug so schön: „Im unwahrscheinlichen Falle eines Druckabfalls setzen Sie sich zunächst selbst die Atemmaske auf – und kümmern sich erst dann um Ihre Kinder.“ Und können wir das nicht ganz wunderbar auf unseren Familienalltag übertragen?
Wenn bei Mama und Papa der Akku leer ist, dann führt das zu weniger Geduld, zu kürzeren Nerven und auf Dauer zu schlechter Laune. Wie aber ist es möglich, dass sich auch Eltern mal Auszeiten gönnen, mal egoistisch sind – im positivsten Sinne?
Ich gebe zu, als die Kinder noch klein waren, fiel es mir schwer, zu gehen. Ein Abendessen: okay. Ein ganzes Wochenende: uh, eher nicht. Andere hingegen brauchen dringend auch die körperliche Entfernung von ihren Kindern, um aus dem RundumdieUhrBereitschaftsdienst rauszukommen. Aber Vorsicht: Zeit für sich zu nehmen, soll auf keinen Fall noch ein weiterer Punkt auf unserer TodoListe sein! Manchmal können es auch einfach fünf durch Peppa Wutz erkaufte Minuten sein, um den Kaffee mal noch heiß zu genießen … Auszeiten müssen nicht üppig und teuer sein! Sie sollen Kraft schenken. Und zwar so, dass es sich für alle gut anfühlt!
Als unsere Kinder noch kleiner waren, kamen sonntags immer zwei Freundinnen zu mir, wenn mein Mann Wochenenddienst hatte. So konnte ich mal eine EMail in Ruhe schreiben, ein Bad nehmen, mich ins Bett legen, mich mal nicht verantwortlich fühlen. Ich sag es ehrlich: Es war gar nicht so leicht, diese Hilfe anzunehmen. Ich hatte doch schließlich bislang auch alles alleine hingekriegt. Erst als ich merkte, dass sie sich wirklich auf die BabyZwillinge freuten, konnte ich abschalten in den Stunden, die sie mir schenkten.
Heute sind die Kinder größer, da fahr ich auch gern mal ein Wochenende weg. Sie verstehen mittlerweile, dass ich wiederkomme. Und das macht etwas mit uns! Wer kurz weg ist, weiß das Vorhandende noch mal so richtig zu schätzen. Nach dem SchlafmangelTrauma der ersten Jahre mit den Kindern verzichte ich mittlerweile sogar mal freiwillig auf Schlaf! Weil mir das Gespräch mit der Freundin so viel Energie gibt, dass ich viel besser für die nächsten Tage gewappnet bin – trotz Müdigkeit.
Denn nicht nur Schlaf gibt uns Kraft, sondern auch der Input von außen! Gute Gespräche, schöne Orte, Auspowern beim Sport. Was für eine KraftTankstelle – die nicht nur uns, sondern der ganzen Familie guttut! Und sind wir mit diesem „Mehr Ich in all dem Wir“ nicht auch Vorbilder, weil wir zeigen, dass jeder sich auch Zeiten nur für sich nehmen kann?
Ich bin Lisa und wohne mit Mann und drei Kindern in der Großfamilie auf einem Hof im Bergischen bei Köln. Zusammen mit Katharina betreibe ich das das Blog-Magazin StadtLandMama. Wir lieben den Austausch und unser Leben als Enddreißigerinnen – meistens. Außerdem möchten wir mit unserem Buch „WOW MOM: Der MamaMutmacher für mehr Ich in all dem Wir“ Mütter ermutigen, mehr auf ihre eigenen Bedürfnisse zu hören.
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