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GROSSER BAUM, KLEINE NUSS Herbstzeit ist Maronenzeit

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REINGELEGT

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FRISCH GERÖSTET

Nussig-süß, duftend und besonders aromatisch im

Geschmack: Heiße Maronen erhellen jeden noch so kühlen, regnerischen Herbsttag. Weil sie die beliebteste unter. den Esskastanien ist, widmen. wir unsere Warenkunde der Marone..

Wenn sich Kinder beim Waldspaziergang am Sammeln herumliegender Kastanien erfreuen, beginnt für viele Erwachsene die Saison der Esskastanie. So oder so ist klar, der Herbst ist da! Kastanien sind Nussfrüchte, deren Inneres gelb-weißlich und von einer pelzigen Samenhaut sowie einer braunroten, holzig-ledrigen Schale umgeben ist. Während die Bäume im Schnitt eine Höhe von 20 bis 25 Metern erreichen, werden deren Früchte ähnlich groß, aber doppelt so schwer wie eine ungeschälte Walnuss. Doch Kastanie ist nicht gleich Kastanie: Insgesamt gibt es etwa 20 verschiedene Sorten. Zu den bekanntesten zählen in Deutschland Ross- und Edelkastanien. Auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich, weisen sowohl Baum als auch Frucht bei genauerem Hinsehen kleine, aber feine Unterschiede auf. Entscheidend dabei ist: Die Früchte der Rosskastanie sind giftig und eignen sich deshalb nur zum Basteln, während die Früchte der Edelkastanie als schmackhafte Herbstspezialität gelten.

GROSSER BAUM, KLEINE NUSS Die wohl beliebteste essbare Kastaniensorte ist die Marone. Als eine der ältesten Nutzpflanzen zählt sie zur Art der Edelkastanie und ist eine weiter gezüchtete Form der Esskastanie. Dadurch zeigen sich die Früchte etwas größer und herzförmig. Ihre Schale ist heller und glänzender und lässt sich zudem leichter lösen. Maronen sind aber vor allem aromatischer als gewöhnliche Esskastanien. Sie schmecken angenehm nussig, leicht süß und etwas mehlig. Zudem enthalten Maronen sehr viel Stärke, weshalb sie vom Mittelalter bis Ende des 19. Jahrhunderts Hauptnahrungsmittel auf dem Land und in vielen Bergregionen Südeuropas waren. So wurden sie damals oft zu Mehl vermahlen. Ursprünglich aus dem Gebiet rund um das Schwarze Meer stammend, werden die köstlichen Nussfrüchte heute hauptsächlich in Italien, Spanien und Südfrankreich angepflanzt. Wegen des milden Klimas finden sich Maronenbäume oftmals dort, wo auch Wein angebaut wird, wie entlang des Rheins. Sobald sie reif sind, fallen die Maronen ab Ende September bis Mitte Oktober von selbst vom Baum. Der Marone gleich ist die Dauermarone; sie hängt lediglich länger am Baum und muss von September bis Dezember von Hand gepflückt werden.

VOM BAUM IN DEN KORB Die wenigsten werden einen Maronenbaum im eigenen Garten stehen haben. Wer die herbstlichen Nussfrüchte dennoch gerne selbst sammeln möchte, kann sich ab Ende September auf die Suche nach „herrenlosen“ Bäumen begeben und am Boden liegende Maronen einfach auflesen. Gehen Sie dabei stets vorsichtig vor und vergewissern sich, dass es sich um Ess- und ›

nicht um Rosskastanien handelt. Die Unterscheidung ist zum Glück recht einfach: Während die Esskastanie einzelne elliptisch geformte Blätter mit gezahnten Rändern trägt, ist das Blatt der Rosskastanie gefiedert mit fünf bis sieben Einzelblättern. Die Hüllen der Esskastanie sind dicht mit feinen Stacheln versehen und enthalten bis zu drei Früchte. In den Fruchtkapseln der Rosskastanie steckt hingegen nur eine Frucht und die Hülle weist deutlich weniger und kürzere Stacheln auf. Schützen Sie Ihre Hände vor den Stacheln, indem Sie Fruchthüllen, die beim Herunterfallen vom Baum nicht von selbst geplatzt sind, durch leichtes Treten mit stabilem Schuhwerk knacken. Wer nicht selbst sammeln kann, erhält frische Maronen zwischen September und März in jedem GlobusMarkt. Achten Sie beim Kauf auf eine unversehrte Schale sowie eine glatte, glänzende Oberfläche. Lassen Sie sich aber nicht von der robusten Schale täuschen: Im Gegensatz zu anderen Nüssen sind frische Maronen bei Zimmertemperatur höchstens eine Woche und im Kühlschrank maximal einen Monat haltbar. Deshalb sollten sie möglichst bald nach dem Einkauf verarbeitet werden.

PURER GESCHMACK, EINFACH ZUBEREITET Roh sind Maronen wenig bekömmlich. Ihr volles, leicht süßliches Aroma entfalten sie erst beim Erhitzen, denn nur so wird die enthaltene Stärke in Zucker verwandelt. Hierzulande sind sie vor allem in gerösteter Form, verfeinert mit etwas Salz und Butter, bekannt und beliebt. Sie lassen sich ebenso gut kochen. In beiden Fällen sollte die Schale vorher an der runden Seite kreuzweise eingeritzt werden, damit die Früchte nicht platzen. Anschließend 15 bis 20 Minuten in kochendem Salzwasser garen oder bei 170 °C Ober- und Unterhitze im Ofen rösten. Die Maronen sind fertig, sobald die Schale an den Schnittstellen aufgesprungen ist. Solange sie heiß sind, können sie vorsichtig mit einem Messer oder den Fingern von ihrer Schale und der darunterliegenden Samenhaut befreit werden. Denn nur das Fruchtfleisch ist genießbar und zudem vielseitig einsetzbar – ganz egal, ob süß oder salzig.

TIPP: Platzieren Sie beim Rösten im Backofen ein offenes Gefäß mit Wasser in der Mitte des Backblechs. Die Maronen lassen sich so besser schälen und bleiben obendrein saftig. Alternativ zum Ofen oder Kochtopf können die Nüsse auch über offenem Feuer geröstet oder in der Mikrowelle gegart werden.

So mögen wir Maronen am liebsten

Zu Pasta: 200 g vorgegarte, grob gehackte Maronen und 1 gehackte Zwiebel in heißem Öl anbraten, mit 250 ml Gemüsebrühe aufgießen, 200 g Frischkäse sowie 2 TL Meerrettich unterrühren und zu einer cremigen Soße aufkochen lassen. Mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken, auf gekochter Pasta (ca. 500 g) anrichten und mit frischer Petersilie sowie gerösteten Walnüssen garnieren.

Als Püree: 100 ml Milch mit 50 g Butter und 100 g vorgegarten, gehackten Maronen aufkochen; anschließend fein pürieren. 600 g gekochte Kartoffeln sowie 2 geschälte, fein gewürfelte Äpfel hinzugeben und zu Püree zerstampfen. Mit Thymian, Salz und Pfeffer abschmecken, anrichten und angeschwitzte Frühlingszwiebeln als Topping darübergeben. Gut dazu passt Wild oder Geflügel.

Im Kuchen: 100 g weiche Butter zu 100 g geschmolzener Schokolade geben; 300 g gesüßte Maronencreme aus dem Glas, 2 EL Zucker, 3 EL Speisestärke sowie 3 Eigelbe nach und nach unterrühren. Zuletzt den Eischnee von 3 Eiweißen unterheben. Den Teig in eine gefettete Form geben und 20–30 min bei 150 °C Ober- und Unterhitze im vorgeheizten Ofen backen. Abkühlen lassen, mit Kuvertüre überziehen und mit Schlagsahne servieren.

FRISCHETEST Prüfen Sie die Qualität, bevor Sie frische Maronen verarbeiten. Dafür die Nüsse einfach in eine Schüssel mit lauwarmem Wasser legen. Sinken sie auf den Boden, sind sie frisch. Schwimmen sie oben, sind sie wahrscheinlich von Würmern befallen und sollten entsorgt werden.

MARONEN enthalten mit rund 40 Prozent zwar relativ viele Kohlenhydrate und etwa 200 Kalorien pro 100 Gramm, dank des geringen Fettgehalts von nur knapp zwei Prozent zählen sie dennoch als vergleichsweise schlanke Knabberei und sind mit knapp neun Prozent Ballaststoffen nachhaltig sättigend. Zudem enthalten sie Eiweiße und sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Bonne Maman Maronen-Crème, mit einem Hauch Vanille, erinnert an wunderbare Herbsttage im Wald, ideal als Aufstrich oder Zutat für feine Backwaren und Desserts, 320 g.

Bei Globus erhältlich.

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