Januar 2012

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-SZENE.de

Wir vier rocken Lingen Blackmail im Interview PARTY

INTERVIEW

CYBERMOBBING

Per Discobus ins Nachtleben Seite 5

Leben nach dem Unfall Seite 11

„Das Internet vergisst nichts“ Seite 14


MAGAZIN

HALLO!

Auf die Zwölf! Von Steffen Burkert

Noch zwei Tage, dann kriegt 2011 eins auf die Zwölf. Wie war dein Jahr, was hast du dir für 2012 vorgenommen? Wir haben junge Grafschafter gefragt und waren vom Ergebnis der Umfrage (Seiten 8 & 9) überrascht: Unter den guten Vorsätzen steht an erster Stelle das Ziel, in der Schule fleißiger zu sein. Na dann: Viel Erfolg! Außerdem haben wir unsere Kritiker gebeten, ihre persönlichen Top 10 der vergangenen zwölf Monate aufzulisten. Was waren die besten Alben des Jahres, die interessantesten Bücher, die sehenswertesten Filme? Die Listen – natürlich immer mit Begründung – findest du auf den Seiten 6 & 7. Eine gute Nachricht noch zum Schluss: Auch 2012 wird es ein Open-Air in der Grafschaft geben, der Headliner fürs Stonerock in Bad Bentheim steht bereits fest. Wer’s wird, liest du auf Seite 13. Guten Rutsch!

IMPRESSUM

Das Jugendmagazin der Grafschafter Nachrichten Erscheint jeweils am letzten Donnerstag im Monat in der Gesamtauflage der Grafschafter Nachrichten und zusätzlich im Grafschafter Marktplatz Herausgeber: Grafschafter Nachrichten GmbH & Co. KG Internet:

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Guntram Dörr (verantwortlich) Steffen Burkert 05921/707-329 Andre Berends 05921/707-346 Carolin Ernst 05921/707-312 szene@gn-online.de

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Dreigestirn im Index Die Ludolfs plappern in Schüttorf lustig drauf los Von Albrecht Dennemann

Die Ludolfs haben die Diskothek „Index“ in Schüttorf kürzlich zwar nicht in einen Schrottplatz verwandelt, die drei Brüder haben dort aber immerhin reichlich Altmetall gesammelt. Die TV-Stars ohne jegliche Star-Allüren hatten noch bis Freitagnachmittag auf ihrem Schrottplatz im rheinland-pfälzischen Dernbach Autos auseinander genommen und sich dann – in sauberen Klamotten – auf den Weg in die Obergrafschaft gemacht. Was sollte man von dem alltagsphilosophischen Dreigestirn aus dem Schrauber-Paradies im Westerwald erwarten? Da hatte sich das „Index“Team etwas einfallen lassen und die Ludolfs haben ja auch ein kleines Showprogramm. Freien Eintritt erhielten Gäste, die Schrott dabei hatten. Sie konnten diesen in mehr oder weniger zähen Verhandlungen mit Manfred (Manni), Uwe und Peter Ludolf auf der „Index“Bühne gegen Verzehrgutscheine eintauschen – je mehr Gewicht, desto mehr Freigetränke.

Meyer aus Nordhorn. Nicole hatte bei der Verlosung von GN-Szene.de das „Meet and Greet“ mit den Ludolfs gewonnen. Wie ein Wasserfall plauderten Manni und Peter drauf los, während sich Uwe mit den Mitarbeitern der Sparkasse Bad Bentheim bei deren Weihnachtsessen amüsierte. „Die sind ja genauso wie im Fernsehen“, stellte Jens fast erstaunt fest. Lebensweisheiten wie

Training rund 40 Kilogramm abgenommen und zeigte sich als schlankster der drei Brüder in Schüttorf. In der Zwischenzeit hatten die Gäste schon einiges an Schrott auf der Bühne platziert. Die größte Einzelmenge hatte die Clique von Julian Storch angeschleppt. Zwei Tage lang hatte er zusammen mit Stefan Schmidt, Patrick Wieking, Chris Lampen, Mirko Teckelenburg und Marc Werning Schrott gesammelt, auf einen Anhänger verfrachtet und war damit nach Schüttorf gefahren. Rund 300 Kilogramm zeigte die Waage an – da staunten auch die Ludolfs nicht schlecht. Für die kurze Gesangseinlage der Brüder hatte man die Bühne mit einigen Autoteilen und Reifen ausstaffiert, damit sich die Schrauber-Könige auch richtig wohl fühlen konnten. Nach dem Gesangsbeitrag wurde dann fleißig um die Frei-Getränke gefeilscht. Allerdings waren im Laufe des Abends mehr Leute auf der Bühne, um sich lediglich mit den Ludolfs fotografieren zu lassen, als um dort Schrott abzugeben.

Doch bis dahin mussten sich die Fans noch etwas gedulden. Gemütlich hatten die Schrott-Könige sich zunächst einmal zum Essen in die Lounge der Icebar begeben. Die anderen Gäste guckten nicht schlecht und die drei Frohgeister ließen sich immer wieder in Gespräche verwickeln. „Irgendwie haben sie ja einen Schatten, aber sie sind dabei total nett und sympathisch“, war nur eine der vielen positiven Reaktionen. Gerne ließen sie sich mit jedem fotografieren.

Insgesamt hielt sich der Andrang auch „Ihr müsst das Leben genießen, auch wenn es gerade mal nicht so gut läuft“, etwas zurück. „Es ist nicht so voll, wie und ähnliches hatte Peter für die beiden wir das erwartet hatten“, stutzte Uwe ein wenig. Jeden Freitag und Sonnabend Nordhorner parat. stehen die Ludolfs irgendwo in Deutsch„Wir wollen genauso bleiben wie wir land, Österreich, der Schweiz, aber auch sind und auf gar keinen Fall abheben“, in Luxemburg, Belgien und in den Niewar immer wieder von den Ludolfs zu derlanden auf einer Bühne. Und ihr Behören. Manni berichtete ausgiebig von treuer Patrick Hein schirmt die Publiseinem Lauftraining und dass er im kumslieblinge auch schon mal ab, wenn kommenden Jahr zusammen mit Joey die Liebesbekundungen des Publikums Kelly von der „Kelly Family“ einen Mara- zu heftig werden. Mit an ihren Tisch in der Loge durften thon laufen möchte. Innerhalb eines Video und viele Fotos unter www.gn-szene.de auch Nicole Frieling und ihr Freund Jens knappen Jahres hatte Manni durch sein Die Ludolfs mit Fans im Schüttorfer Index. FOTO: DENNEMANN

Für die Richtigkeit aller Angaben übernimmt der Verlag keine Gewähr. Die nächste Ausgabe von GN-Szene erscheint am 26. Januar 2012. GN-Szene.de auch in diesen Netzwerken:

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Blackmail

FOTO: PRIVAT

Von André de Vos

Schon seit 1997 nimmt die Band „Blackmail“ in der Art, wie sie Rockmusik komponiert und spielt, in der deutschen Musiklandschaft eine Sonderstellung ein. Und selten konnte sich so lange eine Band mit Sounds von Gitarre über Mellotron bis Trompete so variantenreich präsentieren und sich doch treu bleiben, wie dieses Quartett aus Koblenz. Auch auf ihrem siebten Album „Anima Now!“, das die Gruppe am Freitag, 3. Februar, in Lingen im „Alten Schlachthof“ vorstellen wird, kommen wieder ganz spezielle Effekte zustande, berichten Gitarrist Kurt Ebelhäuser und ihr neuer Sänger Matthias Reetz in einem Interview mit GN-Szene.de.

„Wall of Sound“ Vor dem Konzert in Lingen im GN-Szene.de-Interview: Blackmail wir auf einmal zehn, zwölf Lieder, und ich weiß auch gar nicht, wie wir es gemacht haben, also wie man eine Platte in vier Wochen schreiben, komponieren und produzieren kann. Mir ist das unerklärlich. Bis heute noch.

nimmt sich dann vor, einfach einmal ein ganzes Album aufzunehmen mit einer gewissen Art von Strukturierung. Wir haben den Luxus, dass wir alles umsetzen könnten, was wir zu der Zeit an Ideen haben.

Wie seht ihr selbst euren StellenKurt Ebelhäuser: Also meiner Rechnung nach war kein Song älter als drei wert als Band im bundesdeutschen Stunden und kompositorisch wurde ein Kosmos? Ist „Blackmail“ sozusawenig drüberproduziert, Overdubs gemacht. Die Chemie hat gestimmt, und Matthias, was hast du für ein Ge- das hat so eine Euphorie rein gebracht. fühl bei dem großen Repertoire der Und die ist auch durch Mattias entstanBand? Lehnst du als Sänger für dei- den. nen Vorgänger Aydo Abay vielleicht TGB Songs ab oder ist das egal, weil sie Gibt es da soundmäßige Vorstel- Bullet RS einfach gut sind? lungen, die man im Kopf hat, oder ir- Leistungsstärkster Roller gendeine Richtung, in die man hin seiner Klasse Matthias Reetz: Die bedeuten mir will? auch als Mofa 1899,- € erhältlich sehr viel! Ich habe ganz emotionale Binnur 1799,- € dungen zu manchen Liedern, weil ich ja Kurt Ebelhäuser: Die Idee war eigent- Angebot „Blackmail“ auch vorher schon gehört lich die des Spontanen. Bei der nächshabe. Dann denke ich an Schönes, was ten Platte gehen wir mit anderen Vorstelich erlebt habe. Ich bin eigentlich total lungen hinein, während die Überlegunglücklich mit den Liedern, die wir aus gen bei dieser Scheibe einfach die waden ganzen Alben rausgesucht haben, ren, ohne großes Pipapo aufzunehmen. und die spiele ich total gerne. Das kann man machen, wenn man Wie seid ihr jetzt an euer aktuelles ein Tonstudio hat. Wenn man vielAlbum herangegangen? War da leicht 50 000 Euro für die Aufnah- gen eine Band, die für sich selbst schon vorher was komponiert? men bezahlen muss, dann geht das steht? Oder hat sich das jetzt spontan er- nicht? Matthias Reetz: Ich kann das geben mit der Neubesetzung? Kurt Ebelhäuser: Ja, wenn man ein schlecht beurteilen, obwohl ich auch Matthias Reetz: Nein, das war alles eigenes Studio hat, kann man das ma- noch objektiv einen Blick auf „Black„ad hoc“. Rein ins Studio, dann gab es chen. Da gibt es ganz viele Möglichkei- mail“ habe. Ich habe „Blackmail“ immer so eine kreative Explosion. Dann hatten ten. Man geht in den Ruheraum und als zentrale, eigenständige und beson-

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dere deutsche Band angesehen. Und ich finde das heute noch genauso, dass sie nämlich immer das gemacht hat, was sie wollte. Und wir haben jetzt auch noch unser eigenes Label und treiben das so noch mehr auf die Spitze. Kurt Ebelhäuser: Es ist so verdammt eigen, was wir machen, dass es schon schwierig wird, aber es ist andererseits auch leicht, weil vieles heute sehr gleich klingt. Man könnte auch einmal ein Country-Album oder von mir aus ein Schlager-Album machen, aber man wird immer hören, dass es „Blackmail“ ist, die sich einfach nicht darum scheren, was gerade „in“ ist. Wichtig ist, dass wir uns wohl fühlen, und nicht: Wir fühlen uns wohl, wenn das Publikum sich wohlfühlt. Obwohl es toll ist, wenn man Fans hat, die sich für die Band interessieren. Wie sieht es jetzt bei der Livepräsentation aus? Wie haben sich die Songs im Verhältnis zur Studioaufnahme verändert, wenn ein neuer Charakter in die Band kommt? Matthias Reetz: Live ist es immer eine Ecke härter als auf Platte. Da ist mehr Wucht drin, und wir machen jetzt bis auf einen oder zwei Songs keine Jam-Session auf der Bühne. Kurt Ebelhäuser: Ich würde auch sagen, wir sind psychedelisch breiter. Wenn ich mir jetzt immer wieder den Song „Away With The Fairies“ von der „Aerial View“ anhöre, dann höre ich selber als Gitarrist, wie dieser Song jetzt ist. Der wirkt mit der zweiten Gitarre richtig „breit“. Wir teilen uns sozusagen die Töne. Er spielt dann nicht dasselbe wie ich, sondern etwas anderes. Das wird dann ein wunderschöner „Wall Of Sound“.

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Sleep Over: „Forever“ Von Philip Aubreville

Es blinkt und blitzt und leuchtet bunt: Die Website der US-amerikanischen ElektroBand Sleep Over wirkt wie ein digitaler LSD-Trip, der ganz offenbar in den 90ern stattgefunden hat: Statt einer beschrifteten Menü-Übersicht finden sich zunächst nur überdimensionale Bilder von Edelsteinen, Murmeln und Computerplatinen, die – klickt man sie an – auf ein scheinbar völlig willkürlich ausgewähltes Unterkapitel verweisen. Man kann das nervtötend finden oder mit einem Wort beschreiben: Abgefahren. Und: Konsistent. Denn neben der Website ist auch Sleep Overs DebütAlbum „Forever“, das das Trio aus Austin/Texas nach einigen Demotapes und EPs nun veröffentlicht hat, alles andere als gewöhnlich. Schon das Intro „Behind Closed Doors“ erinnert mehr an die musikalische Untermalung eines japanischen Science-Fiction-Mangas als an einen Song im konventionellen Sinne und auch Stücke wie „Cryingame“ schließen an dieses Muster an. Das klingt nicht schlecht, aber auch nicht richtig gut und ließe sich vielleicht mit dem kaum schmeichelhaften Label „Fahrstuhlmusik“ betiteln, wenn auch für anspruchsvollere Hörer. Dabei geht es mitunter durchaus melodiös zu – etwa bei „The Heavens Turn By Themselves“ – doch die Song-Struktur verbirgt sich hier meist unter mal monumentalen, mal minimalistischen Klängen. Ihr eigentliches Können zeigt die Gruppe um Frontfrau Stefanie Franciotti, wenn mit einigermaßen erkennbarer Strophe und Refrain etwas klassischere Songs im engeren Sinn gespielt werden: Beim großartigen „Romantic Streams“ etwa oder Stücken wie „Untitled“ und „Casual Diamond“. Dennoch lässt sich die Beschreibung eines Platten-Versandhauses für den Stil der Band auch beim neuen Album beobachten: Dieser sei nicht nur als verträumt-psychedelisch zu bezeichnen, sondern auch als „druggie electro pop“. Entsprechend dürften in erster Linie Anhänger abgedrehter Soundbasteleien Gefallen an dem Longplayer finden. Gewöhnungsbedürftig stellt sich „Forever“ hingegen für jene dar, die mit allzu großen Experimenten nicht viel anfangen können.

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Auch hier gilt: Wie die Website, so das lungsreicher und insgesamt trotz al- fulminantes Album veröffentlicht, +44 Album. sind von der Bildfläche verschwunden lem doch stimmiger. – und Angels & Airwaves? Veröffent„Slow Love Slow“ etwa jazzt lang- lichten soeben ihr – je nach Blickwinsam und über weite Strecken ohne Gi- kel – drittes oder viertes Studioalbum. tarren vor sich hin, während die erste Single-Auskopplung „Storytime“ und Denn bei „Love“, so der Name des vor allem „Scaretale“ eine skurrile Tonträgers, handelt es sich um ein für Von Alexander van Stein Theater-Ästhetik zelebrieren. Wie auch das digitale Zeitalter eher untypisch auf „Dark Passion Play“ überzeugen gewordenes Doppelalbum. „Love: Es ist zum VerNightwish allerdings am meisten in Part One“ war bereits 2010 kostenlos rücktwerden. Zwei den kraftvollen Nummern, in denen im Internet veröffentlicht worden und Prozent der deutHietala auch mal mit rauer Stimme ans kommt nun auf CD gepresst im Paket schen WahlbeMikro tritt. „Ghost River“ ist ein gutes mit dem eigentlich neuen Longplayer rechtigten besitzen Beispiel dafür, wie man alles, was die „Love: Part Two“. tatsächlich die Frechheit, eine Partei zu wählen, die Band heute ausmacht, in einem Song sich nicht nur für Politik etwa so sehr unterbringen kann (und wie auch OlIm Gegensatz zu den Vorgängeralinteressiert wie Joey DeMaio für das zon stimmlich nicht ganz schlecht da- ben „We Don’t Need To Whisper“ Wohlwollen seiner Fans, sondern de- steht): Heavyness, Dramatik, Dyna- (2006) und „I-Empire“ (2007) ist „Love“ ren Hauptanliegen ganz offensichtlich mik, großartige Orchestrierung und er- allerdings nicht nur ein simples Album, die Legalisierung des Diebstahls geis- gänzend eingesetzte Chöre. sondern zugleich ein mediales Getigen Eigentums anderer ist. Gleichzeisamtkonzept: Neben den beiden Altig liegt schon ohne solche MaßnahWer von der letzten großen Veröffent- ben veröffentlichten Angels & Airwamen eine Hälfte des Musikgewerbes lichung aus dem Metal-Bereich (näm- ves unter diesem Namen kürzlich irgendwo am Ende des Nirgendwos lich Metallicas und Lou Reeds aktuelles noch einen Spielfilm, dessen Handim Sterben. Dagegen beweist die Ärgernis „Lulu“) noch schockiert ist, lung im Weltall spielt. Band Nightwish glanzvoll, dass die kann zur Besänftigung ruhigen GewisRezession wohl vor einigen wenigen sens zum neuen Nightwish-Streich greiDa passt es, dass auch auf „Love: Halt gemacht hat. Zumindest wenn fen. Wenn auch – ja, es muss wirklich Part Two“ der Hang zum monumentadas London Philharmonic Orchestra noch einmal gesagt werden – durch Ol- len Weltraum-Sound recht ausgeprägt und der Chor Metro Voices auf dem zons dünnen Gesang ein Großteil der ist. Bereits das Intro „Saturday Love“ neuen Album „Imaginaerum“ nicht in Emotionen auf der Strecke bleibt, so spielt mit diversen elektronischen Efeiner sozialen Minute für lau gearbeitet sind die Kompositionen selbst mit weni- fekten und erinnert in seiner Langgehaben. gen Ausnahmen der Inbegriff der zogenheit etwas an Pink Floyds „TiHöchstwertung und ein kleines Meister- me“ – inklusive tickender Uhr. Beim Aber es ist in Ordnung – ja, es ist so- werk. Sogar die Band scheint die Dis- großartigen „My Heroine [It’s not over]“ gar absolut notwendig – solch großen krepanz zu erkennen und veröffentlicht klingt wiederum ein Klavier an und Aufwand in diese Musik zu stecken. als Bonus auch diesmal alle Songs im „Dry Your Eyes“ wird mit verzerrten Stimmen im Hintergrund eingeleitet. Denn – seien wir mal ehrlich – ohne sie Doppelalbum instrumental. wäre bei Nightwish nur noch ein dünDoch bei allen Effektspielereien zu nes Stimmchen übrig, das nach dem Beginn der meisten Songs machen anfänglichen Reiz des Neuen mittlerAngels & Airwaves auch auf „Love: weile auch niemanden mehr vom HoPart Two“ das, was sie am besten cker reißt. Zumindest weiß Masterkönnen: poppigen Alternativrock. mind Tuomas Holopainen inzwischen, Von Philip Aubreville Deutlich wird das etwa bei den beiden die stimmlichen Defizite von Anette Olals Singles ausgekoppelten Stücken zon durch geschicktes Songwriting Kurz nach der „Anxiety“ und „Surrender“, die radioauszugleichen. Hier ist nicht die Rede vorläufigen Trentauglicher nicht sein könnten. von geringem Tonumfang oder sonsti- nung der kalifornigen Einbußen, aber wer in hohen Ton- schen Kultband lagen ein so geringes Volumen hat wie blink-182 Dennoch: Gelegentlich schlittern anno Nightwishs (nicht mehr ganz so) neue 2005 schossen die Angels & Airwaves gefährlich nah an Stimme, sollte keinen Song wie „For Nebenprojekte der ehemaligen Mit- der Grenze zur Langeweile entlang. So The Heart I Once Had“ singen. glieder wie Pilze aus dem Boden. klingt das besagte „Dry Your Eyes“ Drummer Travis Barker und Bassist streckenweise etwa genau so wie die Schiebt man allerdings mal allen Mark Hoppus veröffentlichten mit +44 2007 ausgekoppelte Single „EveryZynismus beiseite, kommt man nicht bereits im Januar 2006 ein erstes Al- thing’s Magic“ und der Song „All That um die Feststellung herum, dass die bum, Gitarrist Tom Delonge folgte we- We Are“ lässt sich schlicht als SchlafBand hier etwas ganz Großes und nig später mit der Band Anges & Air- lied bezeichnen. ganz Neues geschaffen hat: In den waves. Bei allen Lobgesängen auf dieDoch trotz solcher kleinen Aussetzer Sphären, in denen Holopainen mit se Veröffentlichungen standen beide Unterstützung von Pip Williams Projekte jedoch stets im Schatten der knüpfen Angels & Airwaves alles in alschwebt, macht ihm zumindest im Band, der sie entsprungen waren, und lem auch mit „Love: Part Two“ an die Bereich des Symphonic Metal rein wurden eher selten als eigenständige Qualität ihrer Vorgängeralben an – ein gelungener Jahresabschluss der Band musikalisch niemand mehr etwas vor. Musikgruppen wahrgenommen. aus Kalifornien. „Imaginaerum“ ist ebenso bombasFünf Jahre später: blink-182 haben tisch wie der Vorgänger „Dark PassiMehr Hörtests unter www.gn-szene.de on Play“, aber mutiger, abwechs- sich wieder zusammengerauft und ein

Nightwish: Imaginaerum

Angels & Airwaves: Love: Part Two

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Per Discobus ins Nachtleben „Index“ in Schüttorf jetzt auch ohne Auto erreichbar Von Hinnerk Schröer

Bus richtig voll“, erzählt Tilman. Der Bentheimer kann das Angebot nur wärmstens empfehlen: „Das hat alles super geklappt. Der Bus war pünktlich und der Preis ist genial.“ Drei Euro musste er für Hin- und Rückweg bezahlen. Meral, Aleu und Stancho waren von Nordhorn aus mit jeweils fünf Euro dabei. Für die Tour zur Disco hatte das Trio aber gleich auch noch einige Ideen parat. „Noch cooler wäre es, wenn in dem Bus richtig Musik laufen würde“, betonen die Drei. Einmal in Fahrt sprudeln die Vorschläge: „Und Cocktails müsste es geben.“

FOTOS: SCHRÖER

Am Wochenende zieht es das Partyvolk ins Nachtleben. Das ist in der Provinz nicht anders als in der Großstadt. Dass auch Temperaturen kurz vor dem Gefrierpunkt junge Leute nicht von einem Disco-Besuch abhalten können, wurde neulich am Sonnabend am Nordhorner Busbahnhof „ZOB“ offenbar. In der Kälte harren Feierwillige aus, die in der Nacht dem „Index“ in Schüttorf einen Besuch abstatten wollen. Um die Großraumdiscothek zu erreichen, sind sie seit Anfang Dezember nicht mehr nur auf das eigene Auto oder andere Mitfahrgelegenheiten angewiesen. Was in anderen Regionen bereits seit vielen Jahren gang und gäbe ist, gibt es dem Weg in die Schüttorfer Discothek jetzt auch in der Grafschaft: einen Dis- drei junge Männer aus Gronau. Daraufcobus. hin wurde kurzentschlossen auch die Strecke Gronau – Epe – Schüttorf in Die Vorteile liegen auch für Meral, das neue Angebot aufgenommen. Aleu und Stancho auf der Hand. Das Nordhorner Trio ist das erste Mal in den Um kurz vor Mitternacht kommt es so Discobus gestiegen, der am ersten Freitag des Monats und an jedem Sonn- vor dem „Index“ geradezu zu einem abend ab 23 Uhr von Nordhorn über Bustourismus. Der Parkplatzeinweiser Gildehaus und Bad Bentheim nach hat auf jeden Fall alle Hände voll zu tun. Schüttorf fährt. Lange Diskussionen, „Drei Busse waren schon da. Jetzt wer mit dem Fahren dran ist und viel- kommen die nächsten“, sagt der Mann, leicht die ganze Nacht nur mit angezo- der mit einer Taschenlampe und einer gener Handbremse feiern muss, kön- Warnweste ausgerüstet ist. Im Emsland nen sich die Drei diesmal sparen. „Jetzt hat das Discobus-Angebot bereits lankönnen wir alle richtig feiern“, freut sich ge Tradition. Dort steuert die „NachteuMeral, die ihr Auto diesmal zu Hause le“ von Lingen aus sternförmig verschiedene Clubs und Discotheken an – dalassen konnte, auf die Disco-Nacht. runter auch das „Index“ in Schüttorf. Die Frage nach dem Fahrer ist das ei- Genau nach Fahrplan, um 23.55 Uhr, ne. Die Sicherheit das andere. Denn hat am Sonnabend auch der Discobus Unfälle von Discotheken-Besuchern aus Nordhorn sein Ziel erreicht. Eilig kommen leider nicht aus den Schlagzei- springen die Fahrgäste auf und streben len. Gerade in der kalten Jahreszeit, ihrem Ziel entgegen: dem illuminierten wenn zu Müdigkeit oder Überschwang Eingang. Am Sonnabend Mitte Dezemauch noch Glätte und Nebel kommen. ber ist die Zahl der Fahrgäste mit einem Noch in der Vorbereitungsphase des guten Dutzend noch überschaubar. AlGrafschafter Discobusses für das „In- lerdings steckt das neue Angebot ja dex“ kam es in Westfalen zu einem tra- auch noch in den Kinderschuhen. Die gischen Verkehrsunfall. Dort starben auf Testphase läuft erstmal bis zum 30. Ju-

ni 2012. Wie gut ein etablierter Service angenommen wird, zeigt sich nur wenige Minuten später. Da rollen zwei Busse aus dem Emsland an – die bis auf den letzten Platz gefüllt sind. Aber auch der Grafschafter Discobus hat in seiner kurzen Bestandsphase schon zahlreiche Gäste befördert. „Nach dem Nikolaus-Kobeln war der

Auch wenn diese Innovationen Wunschgedanken bleiben dürften, ist der neu eingerichtete Discobus eine echte Bereicherung fürs Grafschafter Nachtleben. Für einige der Mitfahrer scheint das „Index“ mit seinen verschiedenen Party-Areas allerdings eine Einbahnstraße zu sein. Als Tilman vor zwei Wochen um 4:30 per Bus den Heimweg antrat, bot sich ihm ein gänzlich anderes Bild als auf der vollbesetzten Hinfahrt. „Da war ich fast der Einzige“, erzählt der 20-Jährige lachend. +DEH LFK JHQXJ

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Die Starter-Pakete für Studenten und Azubis für einen maßgeschneiderten Start in die berufliche Karriere.

„Jetzt können wir alle richtig feiern.“

„Bus pünktlich, Preis genial.“

Aleu, Meral und Stancho

Tilman

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Unser "Rundum-sorglos-Starter-Paket" hat einiges zu bieten: kostenloses Girokonto mit OnlineBanking, MasterCard-Prepaid mit 120 Musikdownloads für ein Jahr auf Wunsch inklusive, BankingApps für alle gängigen Smart-Phones, FinanzCheck und und und. Informationen gibt's in allen unseren Geschäftsstellen oder unter www.sparkasse-nordhorn.de/starterpaket

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Blurays

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Von Fridtjof Meyer-Glauner

Von Sascha Vennemann

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Midnight in Paris: Woody Allen hat New York verlassen und auf seiner Europatournee nach Barcelona nun seine Liebe zu Paris entdeckt – und außerdem die Liebe zur Lost Generation. Die BD ist noch gar nicht erschienen und auch wenn Woody Allens Filme beim Transfer auf BD in Sachen Technik und Ausstattung nie vorbildlich waren: Die Vorfreude auf die Veröffentlichung ist riesig, denn dieser Film ist leichtfüßig, elegant, lässig, charmant, humorvoll, verträumt, scharfsinnig, warmherzig, klug, gebildet, liebevoll. Lebensfreude pur.

„Der Sog“ von Stephen M. Irwin: Nick Close sucht nach dem Tod seiner Frau und einem Motorradunfall Trost bei seiner Familie im heimischen Australien. Kaum ist er zurück, ereignet sich ein bestialischer Mord, ähnlich dem, bei dem Nicks bester Freund vor Jahren umkam. Irgendetwas Böses ist mit Nicks Rückkehr erwacht. Spannend und geheimnisvoll, toll erzählt, mit lebensechten Charakteren und mit einer bedrohlichen Atmosphäre. Thematisch zwischen Thriller, Horror und Fantasy – eine perfekte Mischung.

Die etwas anderen Cops: Mark Wahlberg wäre gerne ein Supercop und tanzt heimlich Ballett, Will Ferrell zieht schöne Überfrauen magisch an, Michael Keaton spricht in TLC-Reimen und The Rock und Samuel L. Jackson springen von Hochhausdächern. Grandioser Humor, bis in die Nebenrollen hervorragend besetzt mit großartig aufgelegten Schauspieler, herrlich bekloppt, originell, clever und saukomisch.

„Asylon“ von Thomas Elbel: In der letzten Stadt der Erde namens Asylon herrschen Clans unter dem Deckmantel der Politik über den Moloch. Master-Leveller Torn hält mit seinen Kollegen das fragile Gleichgewicht der Mächte in der Waage, muss jedoch bald erkennen, dass es außerhalb wohl doch mehr gibt, als man die Bewohner glauben lassen will. Tolle, düstere Zukunftsvision, atmosphärisch und spannend.

The Walking Dead: Alle Highlights der Zombiefiktion in eine einzige Serie gepackt. Tolle Hommage, intelligent, blutig, spannend, apokalyptisch und klasse inszeniert. Ganz großes Fernsehen. Gehört unter den Weihnachtsbaum. Aber nicht in Kinderhände.

„Amputiert“ von Gord Rollo: Der obdachlose Michael Fox bekommt das Angebot, sich für zwei Millionen Dollar den rechten Arm amputieren zu lassen. Er willigt ein, um seine Tochter finanziell absichern zu können, gerät dabei aber in die Fänge eines modernen Dr. Frankenstein. Ein äußerst harter Horror-Schocker, ein Roman wie ein Schlag in den Magen.

The Road: Ein Vater und ein Sohn wandern durch eine sterbende Welt. Bedrückend, elegisch, kaum zu ertragen in seiner Hoffnungslosigkeit - trotz des bittersüßen Endes. Aber eben ein Meisterwerk.

„Sissi – Die Vampirjägerin“ von Claudia Kern: Was, wenn Sissi nicht die Kaiserin der Herzen, sondern eine Kämpferin gegen das dunkle Geschlecht der Vampire gewesen wäre? Äußerst vergnüglicher Mash-up-Roman, der aus der Sissi-Figur einen toughen und zynischen „Buffy“-Verschnitt macht und Fans der Filme sicherlich leicht verstört zurücklässt. Verrückte und funktionierende Idee!

Monsters: Die Reise durch eine Alien verseuchte Quarantänezone in Mexiko als Allegorie auf US-Außenpolitik, Xenophobie und der menschlichen Seele in all ihren Facetten. Intelligent, kritisch, authentisch, spannend sowieso. „Monsters“ erzeugt mit wenigen Mitteln eine enorm dichte Atmosphäre und zeigt dabei sämtlichen lärmenden Action-Alien-Gedöns Filmen, wo der Hammer hängt.

„Die Traummeister“ von Jo Zybell: Auf der Insel Aysalux wohnen die unsterblichen Luxinen und beherrschen die vier Elemente mittels Magie. Als Angreifer einige Luxinen entführen, kommt ans Tageslicht, dass dunkle Schergen versuchen, die Macht an sich zu reißen. Unter ihnen auch ein abtrünniger „Traummeister“. Epische und schwere Kost, die man nicht eben mal zwischendurch lesen kann.

Fast Five: Extrem launiger Krawallstreifen, der Beweis dafür, dass Filmreihen mit den Fortsetzungen tatsächlich immer besser werden können, auf BD toll umgesetzt und der Kampf zwischen The Rock und Vin Diesel ist einfach nur brachial-phänomenal. Maskuliner als Fast Five geht eigentlich gar nicht.

„Die Wächter Edens“ von Stephan R. Bellem: Journalistin Arienne vermutet einen Serienkiller hinter den Brandmorden in ihrer Stadt, muss aber bald erkennen, dass höhere Mächte am Werk sind. Denn scheinbar bekriegen sich Engel und Dämonen. Actiongeladener Urban-Fantasy-Roman, der gekonnt mit christlicher Mythologie spielt.

Moon: Sam Rockwells Ein-Mann-Show als einsamer Mann auf dem Mond mit Halluzinationen und Identitätskrise erinnert an die Meisterwerke der Science-Fiction-Filme. Ein Meisterwerk in Sachen Substance over Style und als BD ebenfalls wie gemacht für die heimische Kinoanlage.

„Die Zombies“ von Thomas Plischke: Anthropologie-Studentin Lily befasst sich trotz der Warnungen ihres Großvaters mit dem Thema Untote und gerät in einen Strudel von Ereignissen, die ihr eine nie geahnte Welt eröffnen. Denn wenn es Zombies gibt, gibt es auch Menschen, die Jagd auf sie machen. Ein Roman, der sich teils eher wie eine wissenschaftliche Arbeit liest.

Tron: Legacy: Die Schwächen (teilweise untalentierte Schauspieler, platte Story und uninspirierte Kämpfe) werden überstrahlt von der Visualität, dem Sound, dem Stil. Ein Meisterwerk in Sachen Style over Substance und als BD wie gemacht für die heimische Kinoanlage.

„Raststätte Mile 81“ von Stephen King: Nur als eBook erhältlich: Die neue Novelle vom Horror-Meister, in der es um eine aufgegebene Raststätte, ein paar Kinder und um ein sehr seltsames Auto geht. Kurzweilige und spannende Gruselkost für das elektronische Lesegerät. Perfekt, um zwischen zwei längeren Büchern etwas zu entspannen.

The Mechanic: Grundsolide Unterhaltung um zwei Killer auf Rachefeldzug, die zudem mit sehr schönen Bildern, brachialer Action und mitunter auch eleganter Inszenierung aufwarten kann. Festigt zudem Ben Fosters Ruf als Darsteller von Soziopathen und unterstreicht Stathams Image als Kampfschwein mit Herz und Hirn.

„Das Blut der Nibelungen“ von Bernd Frenz: Das Nibelungenlied mal anders: Als ein Ritter den Drachen Fafnir erschlägt, flieht dieser und verteilt sein Blut über Burgund. Dumm nur, dass Drachenblut die Menschen zu Zombies werden lässt. Einer von zwei Mash-up-Romanen auf der Liste, der Klassiker der Literatur mit phantastischen Themen mixt. Ein amüsanter Trend.

Trollhunter: Spannungsbogen und Gruselfaktor sind praktisch nicht vorhanden, sowohl die Effekte als auch die Technik der BD sind durchwachsen. Dennoch: Die Schauspieler machen ihren Job super, die Szenen sind teilweise saukomisch und allein die Idee, haushohe Trolle in der Wildnis Norwegens in die Luft zu sprengen, macht diesen Streifen dann doch sehr erinnerungswürdig.

„Dämonengold“ von Stephan Russbült: Pech für den Dämon Baazlabeth: Statt weiterhin menschliche Seelen in seinem Reich zu quälen, wird er von einem Magier beschworen und kann erst wieder in sein Refugium zurückkehren, wenn er 5000 Goldstücke auf ehrliche Art und Weise verdient hat. Fazit: Fantasy mit viel Humor und einer Figur, die immer wieder an der eigenen Bosheit scheitert.

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Alben I

Alben II

Von Sascha Otto

Von Philip Aubreville

The Joy Formidable – The Big Roar: Keine Platte drehte öfter seine Runden auf dem Plattenteller. Das Album ist im Verlauf des Jahres über sich hinausgewachsen. Ein verspielter Post-Punk-Noise Brocken mit weiblichen Gesang und vielen lauten Hits. Der Titel „The Big Roar“ ist Programm.

Austra – Feel It Break: Das beste Album des Jahres! Zu düsteren Synthie-Klängen singt Frontfrau Katie Stelmanis poetische Texte. Was in diesem Jahr viele versucht haben – etwa der britische Newcomer „Wolf Gang“ – bringen die Kanadier zur Perfektion: Die 80er fit machen für das Jahr 2011. Da es ein Debütalbum ist, darf man auch hier auf eine große Zukunft hoffen.

Thrice – Major/Minor: Das Beste, was der Post-Hardcore Sektor in diesem Jahr zu bieten hatte. Thrice veröffentlichen ein reifes (und abgeklärtes) Album, dessen Melodien unantastbar sind. Auch DAS ultimative Album für alle Air-Drummer.

blink-182 – Neighborhoods: Solider Rock war auch einmal das Markenzeichen von blink-182. Doch auf ihrem sehnsüchtig erwarteten Comeback-Album zeigt das Trio aus San José, dass eine Weiterentwicklung ohne Ausverkauf des Markenkerns durchaus möglich ist. blink-182 klingen nicht mehr wie 16, aber eben wie blink182. Großartig!

Casper – XOXO: XOXO schlug ein wie eine Bombe, deren Abwurf im Vorfeld oft genug angekündigt worden war. Benjamin Griffey schafft die Symbiose aus Indietum und Hip-Hop-Kunst; wohl dosiertem Pathos und aufrechter Welthaltung. Der Hype des Jahres!

The Suzukis – The Suzukis: Das Debüt-Album der Briten zeigt, dass solider Gitarrenrock auch anno 2011 nicht langweilig, ausgelutscht und wie tausend Mal gehört klingen muss – und dass man auch ohne Synthesizer innovativ sein kann. Bleibt zu hoffen, dass die Band auch in ihren folgenden Produktionen so frisch klingt wie auf dieser.

Touché Amoré - Parting The Sea Between Brightness And Me: Musikalisch ein Presslufthammer, der dem Hardcore, so wie man ihn kannte, die unnötigen Ecken und Kanten wegsprengt. Dazu Texte, die mit einer durch und durch beschleunigten Welt ins Gericht gehen. Und wer am lautesten schreit, der bekommt am Ende immer Recht, oder?

Angels & Airwaves – Love Pt. II: Mit dem zweiten Teil ihres Doppelalbums „Love” knüpft das Bandprojekt aus Kalifornien an die Qualität früherer Alben an und zeigt sich gewohnt experimentierfreudig. Trotz einiger schwächerer Songs bringt „Love“, das als Projekt in eine Science-Fiction-Kinoproduktion eingebettet ist, nicht nur Raketen zum Abheben.

Dan Mangan – Nice, Nice, Very Nice: Einmal mit seinen Songs und vor allem Mangans Stimme vertraut gemacht, wird Nice, Nice, Very Nice zum Lebensretter in jeder Lebenslage. Ein Album mit vielen Facetten. Ein Mann mit vielen Gesichtern. Große SingerSongwriter-Kunst. Der Nachfolger „Oh Future“ steht aktuell in den Startlöchern.

The Rapture – In The Grace Of Your Love: Das New Yorker Duo mischt auf seinem aktuellen Album diverse Stile, kippt elektronische Klänge darüber und präsentiert ein – nicht zuletzt dank Songs wie „Children“ – großartiges Album.

Jupiter Jones – Jupiter Jones: Früher oft in kleinen Clubs gesehen und immer gewusst, dass sich der Erfolg eines Tages einstellen wird. Ein echter Arbeitssieg auf ganzer Linie für die sympathischen Menschen aus der Eifel.

The Bright Eyes – The People’s Key: Auch wenn es teilweise etwas sehr esoterisch zuging: Auf “The People’s Key” beweist The Bright Eyes-Hauptfigur Connor Oberst, was er kann: Einiges. Allein wegen Songs wie „Jejune Stars“ oder „Triple Spiral“ eines der besten Alben des Jahres.

Fucked Up – David Comes To Life: In diesen 77 Minuten stecken die ausschweifendsten Punkrock Songs des Jahres, eine hübsche, wenn auch tragische Liebesgeschichte und mehr Pop, als es Fucked Up je zuvor zugelassen haben. Am besten am Stück hören!

K.I.Z. – Urlaub fürs Gehirn: Deutscher HipHop ist tot, sagt der ein oder andere Nostalgiker – wer könnte da widersprechen. Doch die Berliner Anarcho-Rapper K.I.Z. haben mit ihrem diesjährigen Album „Urlaub fürs Gehirn“ wieder einmal bewiesen, dass deutscher Qualitätsrap auch jenseits von 90er-Reminiszenzen und dickhosigem Gangstertum möglich ist.

Iron and Wine – Kiss Each Other Clean: Wo nimmt Sam Beam diese großartigen Metaphern her? Der Meister der Alltagsbeobachtungen hat wieder zugeschlagen. Sehnsuchtsvoll dahin gehauchte Songs und liebevoll zusammengeschusterte Songs aus Handclaps, akustischen Gitarren und verwaschenen Blockflöten.

The Go! Team – Rolling Blackouts: Wenig an Faszination eingebüßt hat auch der Song „Buy Nothing Day“ von The Go! Team – einer von zahlreichen Smashern auf dem Album „Rolling Blackouts“. Da dessen Veröffentlichung sich nächsten Monat bereits jährt, darf man auf einen baldigen Nachfolge-Longplayer der Briten hoffen.

And So I Watched You From Afar - Gangs: Musikalisches Feuerwerk, das ohne Worte auskommt. Der Wechsel aus Spannungsaufbau und Hektik lässt Zweifel daran, ob dieses Album für den Verzehr im Straßenverkehr geeignet ist, weil man ständig unwillkürlich mit der Band aufs Gaspedal hämmert. Muss man Mal live gesehen haben!

Death Cab For Cutie – Codes and Keys: Das gilt auch für „Codes and Keys” von Death Cab For Cutie. Auch ein gutes halbes Jahr nach der Veröffentlichung hat etwa der Song „Doors Unlocked and Open“ nichts an seiner Faszination eingebüßt und auch sonst ist das Album mit seinem insgesamt ruhigen Tempo gerade jetzt empfehlenswert – für Winterabende vorm Kamin.

Beastie Boys – Hot Sauce Comittee Part Two: Alte Helden, die nicht älter werden. Schon erschreckend, dass die Beastie Boys noch immer so frisch und relevant klingen. Und weil es ihnen in den Kram passt, kommt Hot Sauce Comittee Part Two vor Part One. Den grauen Haaransatz trägt kaum jemand würdevoller als die drei New Yorker.

Justice – Audio, Video, Disco: Auch wenn das zweite Studioalbum des französischen Elektroduos nicht pausenlos laufen kann, ohne auf den Geist zu fallen: Allein für die Idee, Heavy Metal mit dem Computer zu machen, gehört „Audio, Video, Disco” in die Liste. Und ein paar nette Stücke sind auch noch dabei.

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2011 Tommy Krieging, 21 Jahre, berufstätig in Leer:

Als guten Vorsatz habe ich mir vorgenommen, meine Freunde immer daran zu erinnern, den Müll nicht so in die Umwelt zu werfen. Das machen die manchmal gerne. Und wenn sie es nochmal tun, werde ich sie auffordern, ihn wieder aufzuheben.

Ich habe keine Vorsätze für das neue Jahr, ich finde so etwas schwachsinnig. Wenn man sich wirklich gute Vorsätze macht, dann sollte man die jeden Tag einhalten und ab sofort damit anfangen – nicht erst nächstes Jahr, wo es sowieso nur ein paar Tage oder Wochen hält. Man sollte jeden Tag so leben, als wäre es der letzte.

Die Höhepunkte im Jahr 2011 waren für mich das Oktoberfest hier in Nordhorn und das Moonlightshopping. Hat beides echt Spaß gemacht. Vor allem das Moonlightshopping war wirklich was für das Auge – das hat mich mal von zu Hause rausgeholt.

Tim Veenaas, 22 Jahre, Auszubildender aus Nordhorn: Ich habe keine Vorsätze für das neue Jahr. So etwas mache ich aus Prinzip nicht, die werden ohnehin sofort wieder gebrochen, und man belügt sich damit nur selbst. Man will beispielsweise im neuen Jahr abnehmen und am Ende ist man noch dicker als zuvor. Höhepunkte hatte ich relativ viele in diesem Jahr: Ich bin von Holland zurück nach Deutschland gezogen und habe einen Ausbildungsplatz in Schüttorf bekommen. Und endlich habe ich mein Tattoo. Das ist ein Motiv aus dem Film „The Crow“. Aber was am besten ist: Ich habe mir eine „Scarification“ machen lassen, das heißt, man lässt sich Haut rausschneiden und dann entsteht eine Narbe in gewünschter Form: Bei mir ist ein „Power-Schalter“.

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2012

Mein persönlicher Höhepunkt 2011 war, dass ich endlich einen Job gefunden habe, der mir Spaß macht. Ich arbeite jetzt in einem Fitnessstudio in Leer.

Lea Eberhard, Melissa Ertmann und Laurence Brüggemann, alle 13 Jahre, Schülerinnen aus Nordhorn: Wir haben uns vorgenommen, in der Schule mehr zu lernen. Und wir wollen andere motivieren, mehr zu spenden: Es sollte in der Welt einfach mehr Gutes getan werden. Jahreshöhepunkte hatten wir eigentlich nicht, es war ein nor-

Fabian Hahnkamp, 15 Jahre, Schüler aus Nordhorn: Ich habe mir für das nächste Jahr vorgenommen, fleißiger in der Schule zu sein. Vor allem aber will ich mehr Erfolg im Sport haben. Ich bin Handballer bei den HSG Nordhorn und spiele in der B-Jugend. Letztes Jahr sind wir in der Regionsliga Meister geworden, haben danach aber die Qualifikation für die Landesliga versaut. Das soll dieses Jahr besser werden.

Marius Baumeister, 16 Jahre, Schüler aus Nordhorn:

Ich fand im Jahr 2011 die Pokalspiele der HSG Nordhorn besonders spannend. Und neben meiner Meisterschaft mit den Jugendhandballern der HSG ist die deutsche Meisterschaft von Borussia Dortmund mein persönlicher Höhepunkt in diesem Jahr.

Feuerwerk über dem Vechtesee in Nordhorn. FOTO: JÜRGEN LÜKEN

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Während die guten Vorsätze für Schüler fast alle gleich ausfallen („Besser und fleißiger in der Schule werden“), halten sich die Befragten jenseits der 20 Jahre mit guten Vorsätzen zurück und tun sie eher als „Schwachsinn“ ab.

Moonlightshopping, Führerschein und Verlobung mit der Freundin: So lauten einige Jahreshöhepunkte der Jugendlichen, die Christian Ems in einer GN-Szene.deUmfrage zum Thema „Gute Vorsätze für das neue Jahr und persönliche Höhepunkte 2011“ befragt hat.

Iva Jovicic, 15 Jahre, Schülerin aus Nordhorn:

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males Standardjahr. Das einzig coole waren wieder die Ferien – und der Weihnachtsmarkt, den fanden wir auch echt klasse. Es gibt nur eins, das jedes Jahr Höhepunkt bei uns ist: Weihnachten.

Luisa Hollmann, 17 Jahre, Schülerin aus Nordhorn:

Als guten Vorsatz nehme ich mir vor, wie wahrscheinlich viele andere Schüler auch, besser in der Schule zu werden und mehr dafür zu tun.

Ich habe nur einen guten Vorsatz: Ich will einen guten Abschluss an der HBS schaffen, um dann Sozialpädagogik zu studieren. Mehr will ich nicht.

Jahreshöhepunkte hatte ich eigentlich keine. War kaum etwas los in diesem Jahr. Das Beste war einfach die Zeit, in der ich keine Schule hatte – also Ferien und Wochenenden. Die lehrerfreie Zeit kann ich immer genießen.

Großes Highlight in diesem Jahr war, dass ich meinen Führerschein habe. Eigentlich leide ich unter tierischer Prüfungsangst, aber ich habe die Praxisprüfung beim ersten Mal bestanden. Sonst war eigentlich wenig los. Ich war noch mit meinen Eltern im Urlaub, das war aber nicht wirklich spannend.

Maik Große, 21 Jahre, Berufstätiger aus Nordhorn: Ich habe mir noch keine Gedanken über irgendwelche guten Vorsätze gemacht. Es kommt meistens so, wie es kommt, also lasse ich das alles auf mich zukommen. Mein persönlicher Jahreshöhepunkt im Jahr 2011 war die Verlobung mit meiner Freundin. Wir sind jetzt ein Jahr und vier Monate zusammen und ich glaube echt, dass sie die Richtige für mich ist.

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2011 Tommy Krieging, 21 Jahre, berufstätig in Leer:

Als guten Vorsatz habe ich mir vorgenommen, meine Freunde immer daran zu erinnern, den Müll nicht so in die Umwelt zu werfen. Das machen die manchmal gerne. Und wenn sie es nochmal tun, werde ich sie auffordern, ihn wieder aufzuheben.

Ich habe keine Vorsätze für das neue Jahr, ich finde so etwas schwachsinnig. Wenn man sich wirklich gute Vorsätze macht, dann sollte man die jeden Tag einhalten und ab sofort damit anfangen – nicht erst nächstes Jahr, wo es sowieso nur ein paar Tage oder Wochen hält. Man sollte jeden Tag so leben, als wäre es der letzte.

Die Höhepunkte im Jahr 2011 waren für mich das Oktoberfest hier in Nordhorn und das Moonlightshopping. Hat beides echt Spaß gemacht. Vor allem das Moonlightshopping war wirklich was für das Auge – das hat mich mal von zu Hause rausgeholt.

Tim Veenaas, 22 Jahre, Auszubildender aus Nordhorn: Ich habe keine Vorsätze für das neue Jahr. So etwas mache ich aus Prinzip nicht, die werden ohnehin sofort wieder gebrochen, und man belügt sich damit nur selbst. Man will beispielsweise im neuen Jahr abnehmen und am Ende ist man noch dicker als zuvor. Höhepunkte hatte ich relativ viele in diesem Jahr: Ich bin von Holland zurück nach Deutschland gezogen und habe einen Ausbildungsplatz in Schüttorf bekommen. Und endlich habe ich mein Tattoo. Das ist ein Motiv aus dem Film „The Crow“. Aber was am besten ist: Ich habe mir eine „Scarification“ machen lassen, das heißt, man lässt sich Haut rausschneiden und dann entsteht eine Narbe in gewünschter Form: Bei mir ist ein „Power-Schalter“.

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Mein persönlicher Höhepunkt 2011 war, dass ich endlich einen Job gefunden habe, der mir Spaß macht. Ich arbeite jetzt in einem Fitnessstudio in Leer.

Lea Eberhard, Melissa Ertmann und Laurenz Brüggemann, alle 13 Jahre, Schülerinnen und Schüler aus Nordhorn: Wir haben uns vorgenommen, in der Schule mehr zu lernen. Und wir wollen andere motivieren, mehr zu spenden: Es sollte in der Welt einfach mehr Gutes getan werden. Jahreshöhepunkte hatten wir eigentlich nicht, es war ein nor-

Fabian Hahnkamp, 15 Jahre, Schüler aus Nordhorn: Ich habe mir für das nächste Jahr vorgenommen, fleißiger in der Schule zu sein. Vor allem aber will ich mehr Erfolg im Sport haben. Ich bin Handballer bei den HSG Nordhorn und spiele in der B-Jugend. Letztes Jahr sind wir in der Regionsliga Meister geworden, haben danach aber die Qualifikation für die Landesliga versaut. Das soll dieses Jahr besser werden.

Marius Baumeister, 16 Jahre, Schüler aus Nordhorn:

Ich fand im Jahr 2011 die Pokalspiele der HSG Nordhorn besonders spannend. Und neben meiner Meisterschaft mit den Jugendhandballern der HSG ist die deutsche Meisterschaft von Borussia Dortmund mein persönlicher Höhepunkt in diesem Jahr.

Feuerwerk über dem Vechtesee in Nordhorn. FOTO: JÜRGEN LÜKEN

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Während die guten Vorsätze für Schüler fast alle gleich ausfallen („Besser und fleißiger in der Schule werden“), halten sich die Befragten jenseits der 20 Jahre mit guten Vorsätzen zurück und tun sie eher als „Schwachsinn“ ab.

Moonlightshopping, Führerschein und Verlobung mit der Freundin: So lauten einige Jahreshöhepunkte der Jugendlichen, die Christian Ems in einer GN-Szene.deUmfrage zum Thema „Gute Vorsätze für das neue Jahr und persönliche Höhepunkte 2011“ befragt hat.

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Luisa Hollmann, 17 Jahre, Schülerin aus Nordhorn:

Als guten Vorsatz nehme ich mir vor, wie wahrscheinlich viele andere Schüler auch, besser in der Schule zu werden und mehr dafür zu tun.

Ich habe nur einen guten Vorsatz: Ich will einen guten Abschluss an der HBS schaffen, um dann Sozialpädagogik zu studieren. Mehr will ich nicht.

Jahreshöhepunkte hatte ich eigentlich keine. War kaum etwas los in diesem Jahr. Das Beste war einfach die Zeit, in der ich keine Schule hatte – also Ferien und Wochenenden. Die lehrerfreie Zeit kann ich immer genießen.

Großes Highlight in diesem Jahr war, dass ich meinen Führerschein habe. Eigentlich leide ich unter tierischer Prüfungsangst, aber ich habe die Praxisprüfung beim ersten Mal bestanden. Sonst war eigentlich wenig los. Ich war noch mit meinen Eltern im Urlaub, das war aber nicht wirklich spannend.

Maik Große, 21 Jahre, Berufstätiger aus Nordhorn: Ich habe mir noch keine Gedanken über irgendwelche guten Vorsätze gemacht. Es kommt meistens so, wie es kommt, also lasse ich das alles auf mich zukommen. Mein persönlicher Jahreshöhepunkt im Jahr 2011 war die Verlobung mit meiner Freundin. Wir sind jetzt ein Jahr und vier Monate zusammen und ich glaube echt, dass sie die Richtige für mich ist.

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„Ich habe die Hölle mitgemacht“ Michaela Meyer aus Lastrup berichtet Jugendlichen von ihrem schweren Autounfall Die Reaktionen sind ganz unterschiedlich. Man kann nicht an alle Jugendlichen herankommen, aber wenn ich schon einen Einzigen erreichen kann, bin ich zufrieden.

Von Judith Tolomello

Michaela Meyer aus Lastrup war gerade volljährig, als sich ihr Leben vor zehn Jahren von einer Sekunde auf die andere veränderte. Aus einem unbeschwerten Leben wurde eine Reise, auf der sich die junge Frau fortan immer wieder den Folgen eines kurzen Moments stellen muss. Heute versucht die 28-Jährige, Schülern gemeinsam mit der Polizei Cloppenburg durch das Projekt „Mit Unfallopfer und Notärztin an die Front“ bundesweit klarzumachen, dass sie ihr Schicksal im entscheidenden Moment selbst lenken können. Durch besonnenes Handeln und den Mut zum Nein-Sagen können Jugendliche verhindern, Opfer eines Unfalls zu werden, nur weil der Fahrer oder sie selbst getrunken haben oder bereits übermüdet sind.

Mit dem Projekt sind Sie bundesweit in Schulen zu Besuch. Was macht Ihrer Meinung nach „Mit Unfallopfer und Notärztin an die Front“ so besonders?

Michaela Meyer, Sie sind nun seit mehreren Jahren Teil des Projektes „Mit Unfallopfer und Notärztin an die Front“. Wie kam es damals zu Ih- Bei der Verkehrssicherheitswoche der Berufsbildenden Schulen in Nordhorn beFOTO: WESTDÖRP rer Kooperation mit der Polizei richtete Michaela Meyer von ihren Erfahrungen. Cloppenburg? Ich war mit meinem damaligen gen gegen mehrere Bäume prallte. Ich war mit meiner Mutter auf der Au- Freund nach der Disko auf dem Weg Mein damaliger Freund wurde auch vertomeile in Cloppenburg unterwegs und nach Hause. Wie man mir gesagt hat, letzt, aber schwer verletzt war ich. Noch dort haben wir einen Unfallwagen gese- muss es ein Sekundenschlaf gewesen heute besteht mein Alltag aus Therahen. Die Polizei hatte eine Infoveranstal- sein, der zu dem Unfall führte. Er ist da- pien und viel Training. tung und meine Mutter sagte: „Du soll- mals rechts auf den Grünstreifen abgetest so etwas machen. Du hast es kommen und aufgeschreckt. Dann hat Glauben Sie, dass Sie die Jugendselbst erlebt und weißt, wie es ist.“ Da- er nach links rübergezogen und ist erst lichen beim Projekt mit Ihrer Gemals kam der erste Kontakt zustande. auf den Rasen gefahren, bevor der Wa- schichte erreichen? Der Unfall lag schon einige Jahre zurück, als Sie begannen, sich bei dem Projekt zu engagieren. Wie war es für Sie, als Sie das erste Mal vor einer Klasse standen und über Ihr Schicksal erzählten? Komisch. Es war ja etwas völlig Neues für mich. Aber ich habe schnell gemerkt, dass es irgendwie drinnen auch hilft. Nach dem Unfall hat es seine Zeit gedauert und ich habe lange damit kämpfen müssen, die neue Situation annehmen zu können. Viele Gespräche unter anderem bei Therapeuten haben mir dabei geholfen. Heißt das, dass Ihr Engagement auch für Sie selber eine Form der Verarbeitung ist? Ja, es befreit etwas in mir. Man könnte sagen, es ist wie eine Art Therapie für mich. Es hilft, wenn man darüber spricht. Würden Sie auch uns kurz erzählen, was damals geschehen ist?

Januar 2012

In diesem Jahr habe ich bereits vor rund 3000 bis 4000 Schülern gesprochen. Ich glaube, es ist etwas Besonderes, dass ein Unfallopfer vor der Klasse sitzt und erzählt, wie es wirklich ist. Sie können Fragen stellen, zum Beispiel, wie die Jahre nach dem Unfall waren. Man kann zwar auch darüber lesen, aber wenn die Jugendlichen das Buch oder die Zeitung dann wieder weglegen, vergessen sie es leicht wieder. Ich glaube, wenn ein Opfer persönlich erzählt, dann können die Schüler das besser aufnehmen. Gibt es etwas, das Sie den Jugendlichen, die das Interview lesen, mit auf den Weg geben möchten? Sie sollen einfach aufpassen: Wenn ihr seht, dass euer Fahrer getrunken hat oder schon müde ist, ruft zu Hause an und lasst euch abholen. Mal echt, ich habe die Hölle mitgemacht und möchte euch das ersparen. Also macht ja den Mund auf und steigt gar nicht erst ein!

MIT UNFALLOPFER UND NOTÄRZTIN AN DIE „FRONT“ Mit ihrem Projekt „Mit Unfallopfer und Notärztin an die Front“ geht die Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta neue Wege bei der Verkehrssicherheitsarbeit. Seit 2004 sind das Unfallopfer Michaela Meyer, die Notärztin Almut Opolka und der Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion, Achim Wach, mit diesem Projekt im Landkreis Cloppenburg und auf Sonderveranstaltungen in anderen Landkreisen unterwegs. Dieses einzigartige Projekt ist ausgerichtet auf junge Verkehrsteilnehmer ab 16 Jahre, die in sämtlichen Schulformen ab der 10. Klasse besucht werden können. 2010 wurden damit mehr als 3000 Schüler erreicht. Jede Unterrichtseinheit verteilt sich auf drei Schulstunden. In der ersten Stunde wird durch Achim Wach Betroffenheit erzeugt. Durch Unfallstatistiken soll das ganze Ausmaß der Pro-

Michaela erlitt bei dem Unfall eine Vielzahl schwerer Schädelverletzungen, eine Wirbelsäulenfraktur und diverse innere Verletzungen und Knochenbrüche. Heute, 15 Operationen nach dem Unfall, sitzt sie im Rollstuhl und fängt gerade wieder an, gehen zu lernen. Obwohl sie schon wieder ganz gut alleine zurechtkommt, ist sie noch immer auf die Hilfe anderer angewiesen. Michaela Meyer hat sich zum Ziel gesetzt, so vielen Menschen wie Das Unfallopfer Michaela Meyer aus möglich zu berichten, um sie vor eidem Landkreis Cloppenburg ist eine nem ähnlichen Schicksal zu bewahstarke Frau, die genau weiß, was sie ren. will. Trotz oder gerade wegen ihrer Schulen, die Interesse an ProjekttaBehinderung strotzt sie vor Kraft und Optimismus. Sie berichtet von ihrem gen haben und mit Almut Opolka oder Leben vor dem Unfall, von ihrer Kind- Michaela Meyer in Verbindung treten heit, von ihrer Jugend, von ihren Träu- möchten, können dies über den Vermen. Und sie berichtet darüber, was kehrssicherheitsberater Achim Wach sich seit ihrem Unfall 2001 alles geän- unter Telefon (04471) 1860-109 oder dert hat. Aber auch die Gefühle ihrer per E-Mail an achim.wach@polizei. niedersachsen.de. Mutter werden mit beleuchtet. blematik deutlich gemacht werden. Die Schüler erhalten Hintergrundwissen über das Fahranfängerrisiko und über das Imponiergehabe vor allem junger Männer. Außerdem erfahren die Jugendlichen, wie sie als Mitfahrer in einem Auto mit diesen Situationen umgehen können. In der zweiten Unterrichtsstunde berichtet die erfahrene Notärztin Almut Opolka über einige ihrer Einsätze.

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Show-Einlagen Grafschafter Talente Wettbewerb bei „Under-Age Disco“ im Nordhorner Jugendzentrum Von Judith Tolomello

Ganz besondere Showeinlagen boten die Organisatoren der „Under-Age Disco“ ihren jungen Besuchern am Freitag, 16. Dezember. Rund 130 Mädchen und Jungen waren ins Jugendzentrum an der Denekamper Straße in Nordhorn gekommen, um dort drei Stunden lang zu tanzen und zu feiern. Gegen 19.30 Uhr präsentierten die Mitarbeiter des Zentrums schließlich die drei Finalisten der Talentshow. Unter dem Motto „Stell Dich der Jury und zeige Dein Talent“ hatten sie in den letzten Wochen Grafschafter Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gesucht, die an dem Wettbewerb teilnehmen wollten. Am Ende setzten sich eine Tanzgruppe und zwei Rapper durch, die sich dem Urteil der jungen Diskobesucher stellten. „Die drei Auftritte haben den Abend schon abgerundet", berichtete Torsten Bakirci, Mitarbeiter der Stadt Nordhorn im Bereich Jugendarbeit und -schutz, der das Event mit seinen Kollegen organisiert hatte. „Das war schon cool.“

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Denn die Nordhorner Tanzgruppe „Big Bounce" heizte den Zuschauern mit ihren gekonnten Hiphop-Moves mächtig ein. Aber auch die beiden Rapper Adyn „Jersey Flow" Decarlo (21) aus Wietmarschen-Lohne und der Nordhorner Daniel Burghard (19) alias „Shifty" wussten die Diskobesucher mit ihren selbst geschriebenen Texten zu begeistern. Am Ende setzten sich jedoch die

und Drittplatzierten erhielten eine kleine Trophäe als Erinnerung an den Talentwettbewerb. Bakirci ist zufrieden mit dem Verlauf des Finales, sodass sich das Team auch für das nächste Jahr vorstellen kann, wieder eine eigene Talentshow auf die Beine zu stellen. Nur eines wünscht sich die Jury für den Für den Sieg gab es einen Pokal von nächsten Durchgang: noch mehr Grafden Veranstaltern und auch die Zweit- schafter Talente. Jungen und Mädels von „Big Bounce" deutlich gegen ihre Konkurrenten durch. Die elf- bis zwanzigjährigen Tänzer zogen den größten Teil das Publikums mit ihrer gelungenen Performance auf ihre Seite und ernteten die meisten Kreuze auf den Stimmzetteln.

ALTERNATIVEN Von Michael Kohsiek

Wenn eine Band kompromisslos ihr Ding durchzieht, gibt es immer zwei Arten von Reaktionen: Die einen (meist: Kritiker) monieren die mangelnde Originalität und den fehlenden Abwechslungsreichtum. Die anderen (meist: Fans) freuen sich, dass man das bekommt, was man immer bekam. Cage aus San Diego ist solch ein Beispiel: Zumindest auf den Alben seit „Darker Than Black“ (2003) wird überwiegend schneller Power Metal ohne jegliche Kitschanwandlung gespielt. Hoch-höher-am höchsten screamende Vocals von Sean Peck, Painkiller-Gitarren und jede Menge eingängige Ein-Wort-Refrains sind so Metal, dass sie tatsächlich zu den wenigen Combos auf der Erde gehören, die ohne Zweifel „True Metal will never die“ singen dürfen. Manowar – bitte mal reinhören.

sammen ist, wundert es auch kaum, dass mit „Time Machine“ inzwischen das neunte Livealbum in den Läden steht. Sowohl in CD- als auch in DVD-/Blu Ray-Form zeigt es abermals drei unfassbare Musiker in bestechender Form, die nicht nur das komplette „Moving Pictures“ von 1981 spielen, sondern insgesamt 26 Songs (davon sogar zwei neue vom erst 2012 erscheinenden Album) mit sichtbarer Begeisterung zelebrieren. Rush sind einzigartig in der heutigen Musikwelt.

„Der Prophet gilt nichts im eigenen Lande.“ Dieses altbekannte Sprichwort passt perfekt zur deutschen Power Metal-Combo Mystic Prophecy, deren bisherige sechs Alben fast ausschließlich zur Crème de la crème der deutschen Metalszene zu zählen sind. Leider hat dies in Deutschland bis jetzt noch kaum jemand mitbekommen und es ist zu Rush zählen seit ihrer Gründung hoffen, dass sich mit Werk Numero im Jahr 1968 (!) zu den besten Bands sieben, „Ravenlord“, diese Situation der Welt. Ihre Alben sind ein Füllhorn zumindest ein wenig ändert. an Ideen, sie erfanden das Genre des Wären die Süddeutschen eine USProgs beinahe im Alleingang und mehr Klassiker hat kaum ein anderer amerikanische Band und von den geschrieben. Wenn man so lange zu- wichtigen Undergroundsprachrohren

in den Himmel gelobt, man würde auch im Inland aus den Huldigungen kaum heraus kommen. Denn egal ob man rasendschnelle Headbanger wie „Die Now“ oder „Cross Of Lies“ oder aber stampfig-hymnisches wie den Titeltrack und „Hollow“ in die Playlist schiebt – man braucht sich hinter Legenden wie Vicious Rumors noch immer nicht verstecken. Wenn nur der Prophet… ihr wisst schon. Lord Vicars Erstling „Fear No Pain“ war ein Fest für alle Doom-Maniacs, die dem Ende der finnischen Vorzeige-Doomer Reverend Bizarre hinterher trauerten. Drei Jahre später werden nun die „Signs Of Osiris“ erkannt und hochklassig geht es weiter. Sieben neue Songs hat man eingespielt und man ist wie zuvor hoffnungslos anachronistisch unterwegs. Led Zeppelin-Huldigungen, Verbeugungen vor den üblichen Verdächtigen wie Black Sabbath, natürlich Spuren der Reverend Bizarre-Vergangenheit von Gitarrist Peter – ein Album wie geschaffen für die kommenden dunklen Herbst- und Wintertage. Viel mehr Alternativen unter www.gn-szene.de

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Itchy Poopzkid. FOTO: PRIVAT

Bahn frei fürs Stonerock 2012 Headliner und Termin stehen fest – „Itchy Poopzkid“ kommt nach Bad Bentheim Von Carolin Ernst

Vor ein paar Wochen sah es noch recht düster aus, wenn man in die Zukunft des „Stonerock Festivals“ in Bad Bentheim geblickt hat. Die Jugendlichen, die das Festival 2011 schon zum siebten Mal in Eigenregie auf die Beine gestellt hatten, befürchteten, die Arbeit nicht mehr allein zu schaffen. „Wir haben uns an einem Wochenende zusammengesetzt und besprochen, wie es weitergehen kann“, erzählt Rutger Beverdam. „Danach waren wir alle schon ziemlich fertig.“ Lange mussten sie allerdings nicht mehr um die Fortführung des „Stonerock“ bangen. „Wir hatten gute Gespräche mit der Stadt Bad Bentheim und einzelnen Parteien“, sagt Rutger. Alle seien sehr interessiert gewesen, das Open-Air-Festival zu halten. „Seit wir die Unterstützung von draußen haben, ist alles gut. Und wir sind bis in die Haarspitzen motiviert!“ Hauptproblem der Konzertinitiative „Alternation“, die im Unabhängigen Jugendhaus in Bad Bentheim angesiedelt ist und das Stonerock-Festival organisiert, war ein Generationenwechsel – viele wichtige Helfer hatten schlicht keine Zeit mehr, dass Festival mit zu organisieren. „Einige der Gründungsmitglieder studieren oder arbeiten weiter weg und können einfach nicht mehr so viel Zeit investieren“, erklärt Rutger. Er selbst ist seit dem Jahr 2005 bei der Konzertinitiative dabei und mit seinen 23 Jahren schon einer der Älteren. Nachdem klar war, dass die Stadt wieder jemanden für das Unabhängige Ju-

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gendhaus in Vollzeit einstellt und die Jugendlichen auf Unterstützung zählen kann, stürzten sie sich mit Feuereifer in die Arbeit. Das Ergebnis: Mitte Dezember steht nicht nur der Termin für das Stonerock-Festival 2012 – Sonnabend, 21. Juli, das erste Wochenende der Sommerferien – sondern auch der Headliner fest: „Itchy Poopzkid“ wird in Bad Bentheim auf der Bühne stehen. „Wir haben erst in unserer Gruppe Listen gemacht mit den Bands, die wir uns auf dem Festival vorstellen können – und dann haben wir jede Menge EMails geschrieben“, beschreibt Rutger, der zusammen mit Sebastian Rosner das Booking der Bands übernommen hat. „Wir freuen uns alle, dass es Itchy Poopzkid geworden ist.“ Die Band hat schon mehr als 600 Konzerte gespielt und bringt Anfang des kommenden Jahres ihr neues Album raus.

Damit es in Zukunft nicht wieder zu Problemen kommt, wenn eine Alternation-Generation ausscheidet, nehmen die jetzt etwas Erfahreneren die Jüngeren an die Hand. „Wir haben einige, die

jetzt 15 oder 16 Jahre alt sind. Sie sind noch zu jung, um allein Sponsoren anzusprechen oder Verträge auszuhandeln. Aber jetzt können sie schon wichtige Erfahrungen sammeln“, erklärt er.

Auch für den Nachmittag hat Alternation schon eine erste Band verpflichtet. „Hurricane Dean“ aus Papenburg hat sich direkt bei Alternation gemeldet – und wurde von den Mitgliedern für gut befunden („Die wollen spielen, spielen, spielen.“). „Bis März wollen wir das gesamte Line-Up fertig haben“, meint Rutger. Karten für das Festival sind bereits erhältlich. Seit sie ihren Headliner bekannt gegeben haben, trudeln einige Bewerbungen von Bands ein. „Wir hören uns alle an“, heißt es von Alternation. Bei der Auswahl achten die Jugendlichen dann einerseits darauf, Abwechslung zu bieten, und andererseits, einer Linie zu folgen und nicht zu sehr zwischen einzelnen Musikstilen zu wechseln.

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„Das Internet vergisst nichts“ Interview: Benedikt Borker wird für seine Arbeit über Cybermobbing ausgezeichnet Von Philip Aubreville

ches Praxisprojekt: Hier wurde ein Medienprojekt initiiert, das die Chancen und Risiken des Web 2.0 mit Haupt- und Realschülern der achten und neunten Klasse in den Blick nimmt. Im zweiten Teil wird das Projekt auf die Schulsozialarbeit bezogen und die Relevanz medienpädagogischer Arbeit dargelegt. Es wird sich mit den Fragen auseinander gesetzt, was Schulsozialarbeit, aber auch Eltern und Lehrer tun können, um eine kritischreflektierte Internetnutzung zu fördern.

Ob Freundschaften pflegen, Musik hören oder Pizza bestellen: Immer mehr Bereiche des Lebens finden auch im Internet statt. Dabei macht die zunehmende Digitalisierung aber auch vor Dingen nicht halt, die schon im „wahren Leben“ unschön sind – Mobbing zum Beispiel. In seiner Abschlussarbeit hat sich der Nordhorner Sozialpädagoge Benedikt Borker umfassend mit dem Phänomen des so genannten CyberGibt es irgendwelche „typimobbings beschäftigt und wird dafür mit dem „StudyUp“-Award der Hoch- schen Opfer“ von Cybermobbing? schule Osnabrück ausgezeichnet.

anzuvertrauen und von den Erlebnissen zu berichten. Erwachsene können helfen, weitere Schritte einzuleiten. Auch an die Schule kann man sich in einem solchen Fall wenden. Dabei sollten Nachrichten bzw. Inhalte des Mobbings gespeichert werden, um im Notfall Beweise zu haben. Zudem gibt es immer die Option in sozialen Netzwerken, BeiGibt es denn irgendwelche Strate- träge zu melden oder sperren zu lassen. gien, sich vor Cybermobbing zu Glaubst du, dass die Gesellschaft schützen? genügend sensibilisiert für das TheZunächst einmal sollte man ma ist oder besteht dort Handlungsnicht auf das eingehen, bedarf? Und falls ja - was würdest was der Täter einem du für Maßnahmen vorschlagen? schreibt, schickt, o.Ä., Leider ist das Thema Web 2.0 mit seidenn genau das ist es, was er will. Man sollte nen Chancen, Risiken und den Auswiralso nicht auf den Tä- kungen noch lange nicht überall in der ter reagieren. Ganz Gesellschaft angekommen. Zum Glück wichtig ist es außer- ist aber ein Trend zu beobachten, dass dem, sich jeman- immer mehr Medienprojekte entwickelt werden. Vor allem Eltern und Schule dem müssen sich dem Thema aber noch weiter nähern, was natürlich voraussetzt, dass sie sich selbst mit den Herausforderungen auseinander setzen. Die besten Lösungsansätze für Problematiken im Web 2.0 haben die Jugendlichen aber selbst, wenn man mit ihnen diskutiert und kritische Blickweisen fördert. Die Bedienkompetenz der Jugendlichen macht noch lange keine Medienkompetenz aus. Auch ein wichtiger Aspekt erscheint mir die Frage nach dem Grund für die massive Nutzung des Web 2.0 und weshalb es so interessant für Jugendliche ist. Fehlende Angebote in der non-medialen Welt der Jugendlichen können ein Grund sein, in die OnlineWelten „abzutauchen“. Cybermobbing ist ja ein Hinweis darauf, dass Kritik nicht angemessen artikuliert werden kann. von gewöhnlichen Mobbingtätern - soziale Überlegenheit, generelle Aggressivität, Spaß an Macht, mangelnde Empathiefähigkeit - unterscheiden, obwohl es einfacher ist, jemanden medial fertig zu machen. Dadurch geschieht Cybermobbing wesentlich häufiger als Mobbing in der non-medialen Welt.

Grundsätzlich ist zu sagen, Cybermobbing, was ist das überdass die wissenschaftliche Cyhaupt? bermobbing-Forschung noch Cybermobbing ist ein relativ neues ganz am Anfang steckt und ein Phänomen, bei dem ein Täter (der „Bul- typisches Opferbild noch nicht ly“) das Opfer mit Hilfe der Neuen Me- ausgemacht werden kann. Also: dien (z.B. über das Handy oder im Inter- Nein. Cybermobbing kann jeden net über soziale Netzwerke, Foren, On- treffen, geht aber oft vom soline-Games, Instant Messenger oder E- zialen Umfeld der nonMail) einschüchtert oder tyrannisiert. medialen Welt aus, so Beispielsweise werden demütigende geschieht es etwa sehr Fotos herumgeschickt, gemeine Nach- häufig von Mitschülern. richten geschrieben. Es wird gedroht Gerade deshalb ist es oder Passwörter der Opfer werden ge- ein Thema, das an knackt, um in dessen Namen Nachrich- die Schulen gehört. Wenn man sehr häuten oder Ähnliches zu schreiben. fig in Online-Welten Das Grundproblem hierbei ist, dass vertreten ist, z.B. Jugendliche sich natürlich gerne selbst mehrere Profile hat, im Internet darstellen (z.B. bei face- viel postet, usw. book), Bilder von sich hochladen und wird man statistisch viele Freunde zulassen. Dabei entsteht eher zum Opfer. der Eindruck, als hätte man die volle Und wie würDatenkontrolle - genau das Gegenteil ist dest du den „typiaber der Fall. All das, was im Internet schen Täter“ behochgeladen wurde, kann von jemand schreiben, wenn es Anderem gespeichert werden. Wenn so etwas gibt? dann die Daten wieder gelöscht werden, sind sie trotzdem noch potenziell Sichere empirische Bevorhanden. Das Internet vergisst nichts. funde gibt es hier noch Gerade aber Kindern und Jugendlichen nicht. Es wird aber davon muss zugestanden werden, dass sie in ausgegangen, dass sich die ihrer Entwicklung Fehler machen könCyberbullies, also die Täter, nicht nen, auch einmal „Mist bauen“ dürfen, sehr stark in den Eigenschaften ohne dass sie es täglich zu hören bekommen. Weiter ist es problematisch, BENEDIKT BORKER UND SEINE ARBEIT dass Mobbing im Internet fast ausschließlich anonym geschieht. WissenDer Autor: Bene- ter Sozialpädagogik auf Lehramt für schaftler sprechen vom „Enthemdikt Borker aus berufsbildende Schulen an der Unimungseffekt“ beim Cybermobbing, bei Nordhorn ist versität Kassel. dem der Täter die menschliche Reaktistaatlich aneron des Opfers nicht direkt wahrnehmen Die Arbeit: Unter dem Titel „Die kannter Sozialpäkann und diese zeitversetzt stattfindet. dagoge und Sozi- Relevanz handlungsorientierter meWorum geht es in eigentlich deialarbeiter. Nach dienpädagogischer Schulsozialarbeit ner Arbeit ganz genau? seinem Studium am Beispiel eines Projektes zur Föran der Hochschule Osnabrück absol- derung der Netzkompetenz in Bezug Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile. viert der 25-jährige zur Zeit den Mas- auf virtuelle Kommunikationswelten Zunächst geht es um ein wissenschaftli-

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Das ganze Interview lest ihr auf www.gn-szene.de.

jugendlicher User des Web 2.0“ schrieb Benedikt in Osnabrück seine Bachelor-Arbeit und wurde für seine Leistungen mit dem „StudyUp“Award der Hochschule Osnabrück ausgezeichnet. Unter dem Titel „Handlungsorientierte medienpädagogische Schulsozialarbeit“ ist die Arbeit beim AVM-Verlag München als Buch erschienen.

Januar 2012


MAGAZIN

MUSIK

BANDS

EVENTS

SCHULE & JOB

BLOGS

WISSEN, WAS LÄUFT

VIP Night 30.12.2011, 22:00 Uhr Uelsen, Zak

Silvester-Party 31.12.2011, 22:00 Uhr Schüttorf, Index

Zum Teufel mit den guten Vorsätzen 06.01.2012, 22:00 Uhr Uelsen, Zak

Exclusive Night

Wohnraumhelden

07.01.2012, 22:00 Uhr Uelsen, Zak

Cascada

Kaya Yanar

Blackmail

Club 30 Party

20.01.2012, 22:00 Uhr Uelsen, Zak

21.01.2012, 20:00 Uhr Nordhorn, Euregium

03.02.2012, 20:00 Uhr Lingen, Alter Schlachthof

Mark Foggo and the Skasters

Metalabend

Wohnraumhelden & Kapelle Petra

07.01.2012, 22:00 Uhr Schüttorf, Komplex

Geiz bleibt geil 13.01.2012, 22:00 Uhr Uelsen, Zak

21.01.2012, 20:00 Uhr Schüttorf, Komplex

26.01.2012, 19:30 Uhr Neuenhaus, Gleis 1

18.02.2012, 20:00 Uhr Schüttorf, Komplex

Early Days

Headhunterz, Wildstylez

Herbert Knebel (Soloprogramm)

dEUS

14.01.2012, 22:00 Uhr Uelsen, Zak

21.01.2012, 22:00 Uhr Uelsen, Zak

02.02.2012, 20:00 Uhr Nordhorn, Alte Weberei

29.02.2012, 20:00 Uhr Lingen, Alter Schlachthof

Termine ganz aktuell unter www.gn-szene.de

Cascada. FOTOS: PRIVAT

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