März 2012

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INTERVIEW

Jan van Triest: „North And About“ Seite 3 KURZFILME

„Klappe, die Fünfte“: Junge Filmemacher Seite 7

Der Trend geht

querfeldein Parcours in Nordhorn

PORTRÄT

„Italobrother“ Mathias Metten Seiten 10 & 11


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HALLO!

Geschafft! Von Steffen Burkert

Hast du heute schon etwas geschafft? In dieser Ausgabe geht es um viele Jugendliche, die alle auf ihre Weise etwas Besonderes geschafft haben: • Marina Andree aus Uelsen hat ihren Auslandsaufenthalt in Argentinien beendet (Seite 14). • Mathias Metten hat als Mitglied der „Italobrothers“ den Sprung auf die großen Bühnen dieser Welt geschafft (Seiten 10 & 11). • Auch Jan van Triest hat es nach dem Aus für „Union Youth“ erneut in eine erfolgreiche Band geschafft (Seite 3). • Junge Filmemacher aus Bad Bentheimer haben ihre Werke erfolgreich präsentiert (Seite 7). • Erfolge feierten auch Azubis im Gastgewerbe (Seite 6). • Und Stefan Slagelambers hat es geschafft, junge Grafschafter für den ungewöhnlichen Sport Parcours zu begeistern (Seiten 8 & 9). Und wir? Haben es hoffentlich wieder einmal geschafft, ein interessantes Magazin zusammenzustellen. Viel Spaß damit!

IMPRESSUM

Das Jugendmagazin der Grafschafter Nachrichten Erscheint jeweils am letzten Donnerstag im Monat in der Gesamtauflage der Grafschafter Nachrichten und zusätzlich im Grafschafter Marktplatz Herausgeber: Grafschafter Nachrichten GmbH & Co. KG Internet:

www.gn-szene.de

Redaktion:

Guntram Dörr (verantwortlich) Steffen Burkert 05921/707-329 Andre Berends 05921/707-346 Carolin Ernst 05921/707-312 szene@gn-online.de

Anzeigen:

Matthias Richter (verantwortlich)

Anzeigenverkauf:

Ulrich Schläger (Leitung) Eckhard Stüker 05921/707-434 stueker@gn-online.de

Verlag:

Grafschafter Nachrichten GmbH & Co. KG Coesfelder Hof 2 48527 Nordhorn

Titelfoto:

Stephan Konjer

Technische Herstellung:

Grafschafter Nachrichten GmbH & Co. KG

Für die Richtigkeit aller Angaben übernimmt der Verlag keine Gewähr. Die nächste Ausgabe von GN-Szene erscheint am 29. März 2012. GN-Szene.de auch in diesen Netzwerken:

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Probe in der Innenstadt.

„Wir schaffen das schon“ Hinter den Kulissen der „Interkulturellen Bühne“ in Nordhorn Von Judith Tolomello

Unten sitzen die Zuschauer bereits neugierig auf ihren Plätzen. Oben steigt die Nervosität. Mit dem Regenschirm im Arm warten die 13 Jugendlichen auf ihren Auftritt. Es wird leise gemurmelt, gekichert und gebangt. „Wir schaffen das schon“, muntern sich die Mädchen und Jungen gegenseitig auf. Auch die schwitzigen Händen und das flaue Gefühl im Magen können sie nicht davon abhalten, dem Publikum zu präsentieren, woran sie in den letzten Monaten so hart gearbeitet haben. An diesem Abend gehört die Bühne in der „Scheune“ des Nordhorner Jugendzentrums ganz alleine ihnen.

Bollywood-Tänzer in der „Scheune“. FOTOS: IRIS KERSTEN

nutzten geschickt die Kunst der Impro„Toi toi toi“, wünscht Regisseur Tho- visation. mas Münstermann noch, bevor er vor Sowohl Bühnenbild als auch Requisidas Publikum tritt und in einer kurzen ten überzeugten durch Vielfalt und EinAnsprache das Projekt, alle Beteiligten und vor allem die Jugendlichen vorstellt. fallsreichtum. So dienten die RegenZum dritten Mal hatte die „abz Arbeit schirme unter anderem als Rahmen der Bildung Zukunft GmbH“ die „Interkultu- Bühnenkulisse. Mit einfachen Dingen relle Bühne“ ins Rollen gebracht. Jun- schafften es die Jugendlichen, eine kleigen Erwachsenen soll das gemeinsame ne Welt auf den Brettern, die die Welt Theaterprojekt den Einstieg in den Job bedeuten, zu erschaffen. Piraten, Vamerleichtern. In diesem Jahr sind 17 Jun- pire, Bollywood-Tänzer, Rapper oder gen und Mädchen dabei. Bei der Premiere des selbstgeschriebenen Stückes „Falscher Film“ am 4. Februar sind 13 von ihnen auf der Bühne zu sehen. „Es gibt keinen, der nur in der Gruppe auftritt“, klärt der Regisseur die Zuschauer auf. Dies bedeutet eine große Herausforderung für die jungen Erwachsenen. Doch im Laufe des Abends zeigt sich, die Sorge war unbegründet. Mit viel Spaß am Spiel und Freude am Stück beweisen alle, was in ihnen steckt. Zwar hatte die Vorstellung auch ihre kleinen Ecken und Kanten, wie die Jugendlichen im Anschluss zugeben. Doch vom Publikum blieben diese unbemerkt, denn die Schauspieler ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und

Transformer – kaum ein Thema wurde ausgelassen. Dies sind die Tagträume, in die sich die einzelnen Charaktere flüchten, um der alles andere als perfekten Familie zu entkommen. Macht, Anerkennung und Eigenständigkeit heucheln die Traumfluchten, doch die Realität ist eine andere. Und doch ermutigen die Schauspieler mit ihrem Ende dazu, Hoffnung zu haben. Hinter den Kulissen der so genannten perfekten Familien sähe auch nicht immer alles so rosig aus, meint Clarissa Witte, und erklärt: „Man ist nicht allein mit diesem Problem.“ Dass man nicht allein ist und im Team sogar das zunächst für unmöglich Gehaltene schaffen kann, das haben bei der „Interkulturellen Bühne“ auch die 17 Mädchen und Jungen begriffen. Teamfähigkeit und das Umsetzen von Anweisungen haben sie alle in den letzten Monaten gelernt. Wichtige Meilensteine für ihre spätere Laufbahn im Job. So geht es für einige von ihnen direkt nach dem Theaterprojekt bereits weiter ins Berufsleben. Ihr Erfolgsgeheimnis? Faruk Kavakus verrät es: „Wir haben alle zusammen gehalten – Selbstbewusstsein und Freunde gewonnen.“

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Von Sascha Otto

North And About legen mit „Me, My Guitar & You” einen beachtlichen Start ins Jahr 2012 hin. In den Reihen der Osnabrücker Band musiziert auch der gebürtige Bentheimer Jan van Triest, der schon einmal mit der Band Union Youth für Aufsehen gesorgt hat. Wir haben bei ihm nachgefragt, wie es um die „neue“ Band und die Kontakte in die alte Heimat steht.

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„Stonerock“ ist großartig Interview mit dem Bentheimer Jan van Triest von der Band North And About

Hallo Jan. Deine Band veröffentlich dieser Tage ihr erstes Album. Du bist ja, blickt man auf deine eigene musikalische Geschichte, eigentlich schon ein alter Hase im Business. Liegt da dennoch eine gewisse Spannung in der Luft?

Jan, Manuels Stimme hat es in sich. Mal in deinen Worten. Manuels Stimme ist … … rauchig unverkennbar, grob und tief – kann aber auch ruhige Songs bestens wiedergeben.

Ja, natürlich. Eine neue Platte zu veröffentlichen ist immer sehr spannend. Als Band arbeitet man – quasi abgeschottet – unter sich im Proberaum an den Songs, und später im Studio zusammen mit dem Produzenten Martin Schmeing an der Aufnahme. Daher ist es extrem spannend, was passiert, wenn sie dann ENDLICH auf die Öffentlichkeit losgelassen wird.

Ihr passt mit eurer Musik ja zu fast jeder Location. Wo fühlen sich North And About am allerwohlsten: Auf der Festivalbühne, im Club oder tatsächlich eher im Pub? Seit der Bandgründung versuchen wir so flexibel wie möglich zu sein. Wir spielen gerne Konzerte – das heißt ein gutes „unplugged“-Konzert auf der WG-Party ist uns genau so lieb wie das elektrisch gespielte Konzert auf der Festivalbühne. Und dazwischen ist alles möglich. Wir haben schon in allen Formationen gespielt: als Duo, als Trio, mit oder ohne Schlagzeug. Manuel spielt auch viele Shows alleine.

Mit Union Youth hast du ja einiges erlebt. Zwei reguläre Studioalben, große Konzerte, teilweise auch als Einheizer für große Namen im Rockzirkus. Wie ging es nach Union Youth für dich weiter? Nach der Auflösung von Union Youth habe ich mein anderes Hobby zum Beruf gemacht, nämlich die Gitarreneffektgeräte. Ich hatte zu UY-Zeiten schon Gitarreneffektgeräte für mich und einige Bekannte gebaut, aber seitdem mache ich das mit „Orion Effekte“ nun hauptberuflich. Inzwischen kann man die Geräte in vielen Musikgeschäften kaufen und ich freue mich, dass es viele Musiker gibt, die durch meine Effektgeräte zu ihrem persönlichen „Traumsound“ finden. Du wurdest bei Konzerten von Manko Nova hinter dem Mischpult gesichtet. Was uns natürlich interessiert: Bist du noch öfter in der Grafschaft und hast ein Auge auf die dortige Musikszene? Bist du überrascht, was die Stonerock-Macher mittlerweile auf die Beine gestellt haben? Es macht mir Spaß mit Bands zu arbeiten, insbesondere Musik zu produzieren oder Konzerte zu mischen. Daher habe ich einige Male bei meinen Freunden von „Olisbos“ und später auch bei „Manko Nova“ am Mischpult gestanden. Das Stonerock finde ich super. Ich finde es großartig, dass es so ein Festival

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Nun, der Musikgeschmack entwickelt sich, man wirft alte Vorurteile über Bord und entdeckt neue Musikrichtungen. Country-Musik muss nicht unbedingt albern und kitschig sein. Es gibt sehr viel wirklich gute Countrymusik, sowohl alte Klassiker (wie z.B. Johnny Cash oder Hank Williams) als auch neue Künstler, die man genauso gut im Alternative-Bereich ansiedeln könnte (z.B. Lucero oder Bonnie Prince Billy und seine Projekte). In der Musik von North and About steckt allerdings auch viel amerikanische und englische Folk-Musik.

Zwei echte Grafschafter Jungs, Christian Bardenhorst und Jonas Dichmann, haben das Video zu „My, My Guitar & You“ auf den Weg gebracht. Es ist ein absoluter Hingucker geworden. Wie kam die Zusammenarbeit zustande und seid ihr mit dem Ergebnis zufrieden? Foto: Angela von Brill

Christian und Jonas kenne ich schon länger. Christian hat auch schon Bandfotos für North And About gemacht. Wir mögen seine Arbeiten sehr. Seit kurzem macht er zusammen mit Jonas auch Videos, die uns auch sehr positiv aufgefallen sind.

war ein Akustikduo, das Stücke von Musikern wie Chuck Ragen, Tim Barry oder Ben Nichols spielt. Relativ schnell haben wir dann den Bassisten Dennis Sommer, der bereits früher mit Manuel Musik gemacht hat, mit ins Boot geholt. Später kam dann Schlagzeuger Michael Was steht in Zukunft bei North Zagon dazu, der die Band komplettierte. Mit „Me, My Guitar & You“ haben wir And About an? Der Terminkalender Wie lange bist du schon Teil von nun unser erstes Album veröffentlicht, für 2012 scheint bereits wieder gut gefüllt zu sein. North And About? Die ersten Kon- das komplett selbstgeschrieben ist. zerte können bereits im Jahr 2008 Ja, genau. Wir planen Konzerte. Es War der Sprung von der grungeverzeichnet werden. Woher kennt lastigen, oft auch im Alternative ver- werden auch einige Festivals dabei sein. ihr vier euch? orteten Musik von Union Youth zum Es lohnt sich also, unseren Live-TerminNorth And About wurde 2008 von Country und Folk von North And kalender bei www.northandabout.de im Manuel und mir gegründet. Wir haben About ein großer? Auch euer Sän- Auge zu behalten. uns durch unsere Arbeit am Theater ger Manuel Sieg war vor North And Video und das Interview in voller Länge Osnabrück kennen gelernt, wo wir bei- About im Bereich härterer Musik unter www.gn-szene.de de als Tontechniker tätig sind. Die Idee unterwegs. in meiner alten Heimatstadt Bad Bentheim gibt. Ich hoffe, dass in Zukunft weiterhin viele Besucher kommen, so dass es das Festival noch lange gibt. Mit meiner neuen Band North And About haben wir schon zweimal auf der „kleinen Bühne“ spielen dürfen – das hat sehr viel Spaß gemacht.

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HÖRTEST wollen, wollen Kraftklub nicht nach Berlin, überhaupt will man nichts mit Trends zu tun haben, Liebeslieder will man eigentlich auch nicht schreiben und revoltiert wird am liebsten auch nicht. Das haben unsere Eltern ja eh schon alles vor uns gemacht, da gibt es nichts mehr, das neu wäre.

Kraftklub: mit k Von Benjamin Fuhrmann

Das einzige, das bleibt, ist der unbedingte Wille, dich zum Tanzen zu bringen. Wobei das keinesfalls nach Anbiederung klingen soll, vielmehr kann man gar nicht anders, als sich der unheimlich tanzbaren Musik von Kraftklub zu ergeben. Dabei wiegt es auch gar nicht so schwer, dass der Sound von Kraftklub verdächtigt nach den Bands klingt, die Anfang des Jahrtausends schon die Tanzflure gefüllt haben. The Hives, Franz Ferdinand und ähnliche sind hier die musikalischen Vorbilder. Ist ja nicht so, als hätten die nicht auch einfach bei anderen geklaut. Das hat damals schon niemanden daran gehindert, wie ein Derwisch über die Tanzfläche zu fegen, und wird es heute auch nicht.

als sei der Sommer schon ausgebrochen. Bereits der flott gespielte Opener „Beach Sluts“ oder das bald folgende „This One's Different“ lassen unwillkürlich an Fahrten im bunt lackierten VW-Bulli denken, womit der Kern des Albums auch schon erfasst wäre: Hier wird all das wieder aus dem Archiv geholt, was Rock (& Roll) in den Sechzigern und Siebzigern ausgemacht hat – von den Gitarrenriffs bis zum Gesang. Bei so vielen Griffen in die RetroKiste verwundert es einerseits, dass das Quintett aus Minneapolis von manchen Musikmagazinen zum „next big thing“ sowie zur „Band des Jahres“ deklariert wurde, und andererseits erstaunt es wenig, dass immer wieder Vergleiche mit The Strokes auftauchen. In dieser Hinsicht ließe sich „America Give Up“ als doppelt unoriginell bezeichnen: als Kopie der Kopisten.

Wenn man sich das Debütalbum von Kraftklub, „mit k", zum ersten Mal anhört, könnte man sich auch ganz unbedarft wundern, wie ungewohnt gitarrenlastig das neue Album von Deichkind ausgefallen ist. Klar, musikalisch verbindet die beiden Bands nicht unbedingt viel, aber der Spirit ist Sieht man aber einmal über solche doch sehr ähnlich. Hier wie dort wird Spitzfindigkeiten hinweg, bleibt ein Die Frage ist nämlich nicht, ob man sich allem verweigert, was nicht klaut, sondern wie man klaut, und das ebenso solider wie energiegeladener selbstauferlegt ist. Wo Deichkind lietun Kraftklub ziemlich gut. Ihr trotz al- Longplayer bestehen. Die Mehrheit ber Bier trinken und nicht arbeiten lem extrem frischer Mix aus Sprechgesang mit Punkuntermalung findet den schnellsten Weg vom Ohr in die Beine, und wer schon den bereits angedeuteten Anti-Berlin-Song im Radio oder beim Bundesvision Song Contest 2011 gehört hat, weiß, worauf er sich einstellen kann. Die restlichen Songs gehen nämlich ähnlich schwer wieder aus dem Kopf und bilden zusammen ein wirklich sehr starkes Debütalbum, das zwar selbst zu keinem Trend gehören will, aber selbst einer werden wird.

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Als Manager sollte man der Band wahrscheinlich raten, unbedingt nach Berlin zu ziehen, um dort die weitere Karriere voranzutreiben, die nach diesem Album steil nach oben gehen wird. Irgendwie erscheint es aber unwahrscheinlich, dass sich Kraftklub darauf einlassen würden.

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America Give Up Von Philip Aubreville

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Der Titel klingt ein wenig nach Untergangsstimmung und Kapitulation – doch der Eindruck täuscht: Mit ihrem Debüt-Album „America Give Up“ liefert die Indierock-Band Howler einen Longplayer ab, der so sehr nach Surfen, Strand und Sonnenschein klingt,

Big Tennis: Wimbledon Von Philip Aubreville

Die CD-Release-Party ist schon etwas her, doch jetzt steht das DebütAlbum der Lingener Indiepop-Band Big Tennis auch wirklich in den Läden. „Wimbledon“ heißt das Erstlingswerk, das da aus der Nachbarschaft kommt und nicht nur durch eine gerade auch im Vergleich mit vorangegangenen Veröffentlichungen professionelle Produktionsweise überzeugt. Denn auf dem Longplayer präsentiert sich einerseits solider Gitarrenmusik, andererseits wird ein breites Spektrum abgedeckt.

Im Kleinen zeigt sich dies schon beim Opener „Begin To Start“, der zwar mit seinen häufigen TempoWechseln recht vielschichtig ist und dennoch eine fast schon poppige Eingängigkeit besitzt. Diese zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album - etwa bei „Alex Is Dancing“ oder „Universe“ - und dürfte jedenfalls für Hobbypsychologen beim Stück „Popheads“ aus dem Unterbewusstsein in den Songtext fließen, wenn die Band der Songs fordert lautstark zum Tan- mit ihrer Begeisterung für Gruppen zen auf – etwa das proto-punkige „Py- wie Take That oder Caught In The Act thagorean Fearem“ oder an Rock&Roll kokettiert. erinnernde Stücke wie „America“ oder „Wailing (Making Out)“. Lediglich das Trotz dieser und weiterer Höheballadige „Too Much Blood“ drückt punkte wie etwa den brillanten Stüzwischendurch einmal etwas auf die cken „Let Me In“ und „One Look“ hat Bremse. „Wimbledon“ auch die eine oder andere Länge. So wirkt das balladige Insgesamt lässt sich der perfekte „Black White Photograph“ etwas kitHörer für „America Give Up“ also leicht schig und wie Baldriantropfen. Ähnlieingrenzen: Wer The Strokes mag, ches ließe sich über das „Happy End“ wer alte Musik mag, wer es laut und getaufte Outro sagen, an das sich schnell mag, wird diesen Longplayer aber wiederum ein recht lustiger, augut finden. Der um sich greifende Kult genzwinkernd-trashiger Hiddentrack um die Band aus den USA lässt sich anschließt. aber dennoch nicht nachvollziehen, stellt dieses Debüt-Album doch weniSo bleibt „Wimbledon“ trotz poppiger einen Meilenstein der Musikge- ger Eingängigkeit bis zum Schluss abschichte dar als einen gelungenen wechslungsreich und ist nicht nur Soundtrack zur Überbrückung der deshalb ein empfehlenswerter Longletzten Winterwochen. player für den Start ins neue Jahr.

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ALTERNATIVEN Von Michael Kohsiek

Dota und die Stadtpiraten FOTO: PRIVAT

Dota und die Stadtpiraten in Neuenhaus Feinster Deutsch-Pop ist am Sonnabend, 3. März, in Neuenhaus zu hören. Dota und die Stadtpiraten entern ab 20 Uhr die Bühne in der Aula des Schulzentrums. Dota Kehr ist aus Berlin und auch bekannt als „Die Kleingeldprinzessin“. Diesen Namen hat sie sich von ihren Weltreisen mitgebracht, auf denen sie als Straßenmusikerin durch die Lande zog.

Mit einer Menge an Erfahrung im Gepäck machte sie sich auf die Suche nach musikalischer Verstärkung, traf auf drei experimentierfreudige Mitstreiter – und so sind 2003 Dota und die Stadtpiraten entstanden. Ihre Lieder klingen nach Bossa Nova und Taschen-Swing, nach Reggae und Surfrock. Ihre Texte erzählen von verstrickten und verzwickten Gefüh-

len des Alltags, voll Wortwitz und Leichtigkeit. Man kommt, um zu tanzen und zu lauschen. Dota Kehr ist mit dem Kleinkunstpreis ausgezeichnet worden. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 13 Euro und an der Abendkasse 15 Euro. Schüler und Studenten erhalten 5 Euro Ermäßigung. Karten sind im GN-Ticketshop auf GNOnline erhältlich.

Retro ist in, soviel dürfte bei einem Blick in die einschlägigen Fachblätter klar sein. Combos wie High Spirits, The Devil’s Blood oder Opeth mit einem Album, das wie aus den 70ern zu kommen scheint, feiern auch über die Genregrenzen hinaus Erfolge, haben aber auch musikalisch so viel Substanz, dass man ihnen ein „zu Recht!“ entgegnen möchte. Bereits 2007 haben die Japaner von Blaze mit ihrem selbstbetitelten Debüt ein hoffnungslos altmodisches Album selbst herausgebracht, welches nun vom Vinylspezialisten High Roller neu herausgebracht wird. Ein simpelschönes Cover, welches perfekt zu den einfachen HardrockSongs passt, elf Songs, die den Spirit alter Scorpions oder UFO atmen, und Refrains, die man schon nach dem ersten Hören mitsingen kann – mehr braucht es nicht, um ein echtes Sommeralbum zu kreieren. Okay, draußen ist es Winter, aber man kann ja mal träumen. Mehr Alternativen unter www.gn-szene.de

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Von Christina Koormann

Wohnen in einem schicken Hotel, schlafen in frischbezogenen Betten, bedient werden von einem netten Servicepersonal, tolle Gerichte essen – klingt gut, oder? In mehr als 30 Hotels, Gasthöfen und Pensionen in der Grafschaft werden diese Genüsse tagtäglich möglich gemacht. Aber wer steckt hinter diesen Aufgaben, die Hotel- und Restaurantbesuche so komfortabel machen? Jennifer Romeikat, Auszubildende zur Restaurantfachfrau, und Magdalena Hiederer, angehende Hotelfachfrau, sind zwei der „Heinzelmännchen“ und wissen ganz genau, warum sie sich für einen Beruf im Gastronomiegewerbe entschieden haben: „Ich merke, wie ich bei der Arbeit aufblühe“, sagt die 20jährige Jennifer, die im Restaurant Keilings in Bad Bentheim bereits im dritten Ausbildungsjahr angekommen ist. „Es macht mir unheimlich viel Spaß und der Alles streng im Blick haben die Beruf ist sehr vielseitig – man kann in Prüfer bei den Meisterschaften der vielen Bereichen gleichzeitig arbeiten FOTO: KOORMANN Auszubildenden. und jeder Tag ist anders“, so die gebürtige Bottroperin. „Ich mag einfach den Kontakt mit vielen verschiedenen Menschen, den meine Tätigkeit mit sich bringt“, erzählt Magdalena, die schon während ihrer Schulzeit durch Nebenjobs in die Gastronomie hineinschnuppern konnte. Die 21-Jährige absolviert ihre dreijährige Lehre im Kurhaushotel in vom kleinsten Löffel bis zur Königsdis- nen wir das authentisch auf unsere PräBad Bentheim. sentation anwenden?“ Das kreative Erziplin des Tranchierens. gebnis setzte sich zusammen aus einem Planung für den perfekten Abend „Es ist schon ein Ansporn, so etwas in Gesteck von ortstypischen Pflanzen, so kurzer Zeit auf die Beine zu stellen“, Sandsteinen, erdfarbigen Läufern und Bei der Grafschafter Jugendmeister- findet Magdalena, „da soll dann natürlich Schieferplatten. Magdalena und ihr Team schaft in den gastgewerblichen Beru- auch alles funktionieren.“ Für den großen haben sich für das Thema der Schweizer fen, die im Januar in den Gewerblichen Abend hat Jennifer sogar die Präsentati- „Viamala-Schlucht“ entschieden und daBerufsbildenden Schulen (GBS) in on vor dem Spiegel geübt, die Menükar- her ihren Tisch in den Farben der Nordhorn stattfand, konnten die beiden te und die Namen der Weine auswendig Schweizer Flagge gehalten. jungen Frauen ihre Fähigkeiten und gelernt und ist den gesamten Ablauf imVorbereitung mit Volldampf Kenntnisse unter Beweis stellen und mer wieder durchgegangen. „Wir haben haben unter dem Motto „Wunder der uns für das Tischthema ,Grand Canyon‘ Schon Stunden vor Beginn des WettErde“ mit ihren Teams in kurzer Zeit ei- entschieden“, beschreibt die junge Ausnen perfekten Abend geplant. Geladene zubildende, „und mussten dann erstmal bewerbs hatten die beiden alle Hände Gäste sollten unter den wachsamen überlegen: Wie sieht es dort aus, was voll zu tun: Die Tische mussten eingeAugen einer Jury bedient werden – in lebt und was wächst dort und wie kön- deckt, das Essen vorbereitet, alle Eventualitäten geklärt werden. Jennifer ist die Bewertung der Auszubildenden wenige Minuten vor dem abendlichen flossen von ihrer Arbeitsweise und der Programm noch ganz gelassen: „Man Durchführung des Services über die kann eigentlich nur gewinnen“, sagt sie Wahl und die Lage des Bestecks bis hin vorher, „auch, wenn man nicht den erszur Serviettenform alle noch so kleinen ten Platz macht, kann man diese MögAspekte mit ein. Gemeinsam mit KochKnackiger, lehrlingen und anderen Auszubildenden dynamischer und Way of Life! lichkeit als gute Übung für die Abschlussprüfung wahrnehmen, und im wirtschaftlicher aus ihrer Branche konnten sie sich dem denn je! Lebenslauf macht sich die Teilnahme Wettbewerb freiwillig stellen – zu gewinganz sicher auch nicht schlecht.“ Magnen war die Teilnahme an den Niederdalena ist ein wenig angespannter – zu sächsischen Jugendmeisterschaften in Beginn übersehen sie und ihre TeamkolCuxhaven im April. In Dreierteams, zulegin eine Feinheit, die sie zunächst etsammengesetzt aus je einem Koch-, was verunsichert. Im Laufe des Abends Hotelfach- und Restaurantfach-Auszulegt sich die Nervosität allerdings – beide bildenden, stellten die Teilnehmer mit eitreten selbstsicher auf und meistern ihre nem begrenzten Budget innerhalb von Autohaus Völker & Peters Aufgaben souverän. „Ich war sehr dankdrei Wochen ein Menü zusammen, beSuzuki-Vertragshändler bar, dass die Gäste an unserem Tisch Isterberg · Tel. 0 59 22 / 22 27 stellten passende Weine, besorgten viel mit uns gesprochen und auch viele www.voelker-peters.de Dekoration und planten jedes Detail

„Tischlein, deck dich!“ Azubis bei Jugendmeisterschaften im Gastgewerbe

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Fragen gestellt haben“, berichtet Magdalena erleichtert, „durch die Gespräche ist man viel lockerer geworden.“ Jennifer lässt sich im großen Moment nicht ablenken und begeistert die Gäste an ihrem Tisch mit perfekt tranchiertem Fleisch. Nach Vorspeise, Zwischen- und Hauptgang sowie dem Dessert ist Warten angesagt: Die Jury zieht sich zurück, um die Leistung jedes einzelnen der 15 Wettbewerbsteilnehmer zu bewerten. Erleichterung ist zu spüren – bei einigen war die Anspannung so groß, dass sie erst jetzt wieder richtig durchatmen können. Bei der Preisverleihung dann große Freude: Magdalena ist Erstplatzierte im Hotelfach und wird mit den beiden Gewinnern aus den Bereichen Küche und Restaurantfach nach Cuxhaven fahren. Jennifer freut sich über einen guten zweiten Platz und ist zufrieden mit den Erfahrungen, die sie bei der Teilnahme am Wettbewerb sammeln konnte. „Die Teilnahme war freiwillig und es hat mir Spaß gemacht, in einem fremden Team so intensiv zu arbeiten“, sagt sie. Beiden steht im Gastronomiebereich eine vielseitige Karriere bevor: Im Hotel- und Restaurantfach gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, ein Studium kann angeschlossen werden, die Türen in internationale Betriebe stehen offen. „Es sind Jobs, die immer gefragt sein werden“, sagt Jennifer.

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„Klappe, die Fünfte“ Junge Filmemacher aus Bad Bentheim Von Dagmar Thiel

Seit fünf Jahren gibt es am Bad Bentheimer Burg-Gymnasium jedes Jahr die Kurzfilmnacht, in der Schülerinnen und Schüler des Seminarfachkurses „Journalismus“ eigene Reportagen präsentieren. Auch in der fünften Auflage („Klappe, die Fünfte“) ging es um alles, was einem im Leben begegnen kann und darum, was Jugendliche in der Grafschaft bewegt. Zwei Jahre lang beschäftigten sich die 18 Jugendliche mit den Medien allgemein und dem Erstellen ihres eigenen Beitrags. Bei nur zwei Wochenstunden im ersten Jahr und lediglich einer im zweiten Jahr haben die Autoren viel Freizeit in ihre Filme investiert. Herausgekommen ist eine ganz bunte Mischung von Beiträgen. Die zweistündige moderierte Filmnacht lockte 550 Zuschauer ins Forum. Auch für die Organisation des Abends im Forum waren die Schüler des Seminarfachkurses verantwortlich. Die Moderatorinnen Nadine El Shoura und Luca Swieter nahmen ihren Kollegen Bouke Olde Olthof gerne auf die Schippe, mussten für ihre Ankündigungen aber auch viel improvisieren. Gelungen war die kurzweilige Präsentation der Filme: die beiden „Klappenboys“ Christopher Czembor und Maximilian Landwehr kündigten die einzelnen Beiträge witzig an, vor dem Film über den jungen Landwirt zogen sie beispielsweise mit Mistgabeln über die Bühne. Überhaupt war das Rahmenprogramm sehr stimmig: „The Redphones“ brachten Rock auf die Bühne, etwas ruhiger sangen Luca Swieter und Florian Wintels. Viel Beifall gab es auch für die fünf Tänzerinnen der neuen Schüttorfer Gruppe IDP.

Die Kurzfilme im Überblick:

Mit eigenwilligen Schnitten, vielen Zeitraffern und untermalt von der Musik aus dem „Weißen Hai“ präsentierten Bouke Olde Olthof, Hans Liebisch und Pascal Notkamp den jungen Landwirt Lars Kethorn. Er erzählte, wie er den Familienbetrieb übernommen hat und berichtete über die Chancen und Nachteile, die Biogasanlagen bieten.

„Erst haben die Menschen das Atom gespalten – jetzt spaltet das Atom die Menschen“

nach Verbüßen einer Haftstrafe um die Wiedereingliederung in die Gesellschaft bestellt ist. Entstanden ist eine Collage aus vielen O-Tönen von Manuel und einem Sozialarbeiter des Gefängnisses. Bitteres Ergebnis: Eine Gefängnisstrafe ist keine gute Basis für die Zukunft.

„…und wie geht’s mit uns weiter?“

Viel rumgekommen sind die Autoren Clara Hagel, Alexandra Lüüs und Maximilian Landwehr für ihren umfassenden Beitrag über die Atomkraft. Sie reisten zur großen Demo nach Gorleben, machten Live-Aufsager vor der Kamera und führten Interviews mit jugendlichen Demonstranten und kaum älteren Polizisten. In Berlin sprachen sie mit Staatssekretären und Abgeordneten. Herausgekommen ist ein detaillierter Blick auf die Protestbewegung und ein facettenreicher Film, der viele Seiten zeigt und professionellem Journalismus sehr nahe kommt. Natürlich mit dem bitteren Fazit der Autoren: „Für eines der größten Probleme ist kein Ende in Sicht.“

Nicht nur im Film, sondern auch live hat das Publikum im Forum „The Redphones“ bejubelt, die mit mehreren ihrer Songs für echte Konzertatmosphäre sorgten („We are the Kings of Rock’n’Roll“). Die fünf Jungs der zurzeit wohl bekanntesten Obergrafschafter Band treten mittlerweile sogar in Hannover auf. Was 2006 als Schülerband begann, hat aber eine ungewisse Zukunft, zeigten Luca Swieter, Nadine El Shoura und Frederike Schoene in ihrem Kurzfilm. Denn Schule, Ausbildung und Studium lassen sich mit dem Bandleben nur schwer in Einklang bringen. Ganz offen erzählten Simon, Marcel, Florian, Kevin und Jan vom Leben mit der Band und ihren Plänen. Mit gemischten Gefühlen sehen sie die weitere Entwicklung. Doch es besteht Hoffnung, denn die „Redphones“ finden selbst: „Es wäre schade, wenn die Band auseinanderbricht. Das wäre das Ende einer Ära.“

„Hinter Gittern – Was nun?“

„Zum Pas de deux braucht’s Tänzer!“

„Vom Kindertraum zum Traumberuf: Junglandwirt“ Der 21-jährige Manuel hat den Filmautoren Nalan Eskiocak und Julija Skepu in der JVA-Lingen ein Interview gegeben. Der Kapuzenpulli ließ ihn unerkannt bleiben, daher konnte er offen erzählen, wie ein Gefängnisaufenthalt auf jugendliche Straftäter wirkt und wie es

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Tanzende Männer und Jungen müssen sich auch heute noch oftmals für ihr Hobby rechtfertigen. Dass Tanz aber sehr vielfältig ist und ein hochprofessioneller Sport, zeigte der Film von Milena de Man und Christina Bergmann anschaulich und mit gelungenen Bildeffek-

ten. Sie porträtierten den 13-jährigen Danny aus Rheine, der Bühnentänzer werden möchte. Schon heute tanzt er Hip-Hop-Moves und Jazz genauso wie klassisches Ballett. Die Botschaft des Films sollte Mut machen: Danny und sein Trainer haben gezeigt, dass es nur darauf ankommt, was man wirklich will und was glücklich macht.

„Computersucht – zocken bis der Arzt kommt!“

Ihren PC-Freak haben Miklas Bluhm, Marcel Hönekop und Henning Lemke zwar inszeniert und alle Klischees erfüllen lassen, die es über Nerds und Fans von Ballerspielen so gibt. Der Kurzfilm rückte aber damit auch ein Problem in den Mittelpunkt, das vor allem unter Jungen weit verbreitet ist: Wer computersüchtig ist, lebt mehr in der virtuellen als in der realen Welt. Das ist gefährlich, ohne Hilfe kann der Weg zurück ins Leben sehr schwer werden.

„Obdachlose Jugendliche. Der Weg in ein geordnetes Leben“

Stefanie Befort und Dana Schultjan haben mit der jungen Obdachlosen Anna gesprochen. Die Mutter eines fünfjährigen Sohnes lebt auf der Straße. Aber sie nutzt Einrichtungen wie den „Treff 100“, eine Anlaufstelle für jugendliche Wohnungslose der Stadt Rheine. Die junge Frau schilderte, wie hart das Leben alleine und ohne Dach über dem Kopf ist und dass Hilfsangebote eine Möglichkeit sein können, wieder Halt im Leben zu finden.

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Von Christian Ems (Text) und Stephan Konjer (Fotos)

Einmal in der Woche trifft Stefan sich mit rund 20 Kindern und Jugendlichen im Turnerheim, um ihnen die Kunst des Parcours beizubringen und sie zu Traceuren auszubilden. Er selbst ist seit vier Jahren überzeugter Anhänger des außergewöhnlichen Sports. „Auf einem Übungsleiterlehrgang habe ich einen Traceur kennen gelernt. Das hat mich so sehr fasziniert, dass wir ab und an abends in die Halle gegangen sind und für uns trainiert haben“, berichtet Stefan. Nun gibt er sein Wissen an junge,

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BLOGS für die jungen Traceure immer höher. Zum Ziel setzt sich der Trainer, mit den Jugendlichen irgendwann nach draußen zu gehen und dort zu trainieren, so wie es für die Ursprungstraceure üblich war. Die Anfänge der neuen Trendsportart entstanden schließlich in Pariser Vorstädten, wo Akrobaten an geeigneten Plätzen in der Stadt ihre Kunststücke vollführten. In Nordhorn sagen Stefan vor allem die Parkhäuser zu, das sei aufgrund der fahrenden Autos aber zu gefährlich. Also hält er ständig Ausschau nach Plätzen, auf denen man trainieren könnte.

Über Mauern und Abgründe von A nach B

Junge und muskulöse Athleten springen eine Treppe herunter und drehen sich dabei um die eigene Achse, ziehen sich an Wänden hoch oder schlagen Salti an Mauern. Sie springen von Häusern, vollführen eine Abrolllandung oder rennen durch Parkhäuser. „Parcours: Das kenne ich doch“, wird sich der eine oder andere sagen. Falsch! Stefan Slagelambers ist seit zwei Jahren Trainer vom Nordhorner Parcoursverein und weiß, dass die im Internet so sehr gehypten Videos von den atemberaubenden und spektakulären Stunts in den Innenstädten dieser Welt sich vor allem mit Freerunning befassen. „Das hat absolut gar nichts mit Parcours zu tun, da muss alles nur spektakulär aussehen“, erklärt der 46jährige Trainer. Beim Parcours gehe es vor allem darum, möglichst elegant, auf geradem Weg und nur mit Hilfe seines Körpers von Punkt A zu Punkt B zu gelangen. „Parcours ist eigentlich eine Mischung aus Leichtathletik und Geräteturnen. Gleichzeitig ist es ein super Fitnesstraining, da wirklich alle Muskelpartien im Körper gebraucht werden“, erklärt er.

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Ungewöhnlicher Sport im Nordhorner Parcours-Verein ambitionierte und vor allem ehrgeizige ernsthaft verletzt. Das ist bisher auch noch nicht vorgekommen, schließlich ist Jugendliche weiter. alles mit Matten abgesichert. Der Turnverein Nordhorn (TVN) konnte überzeugt werden, Parcours als eine Dennoch geht das Training gut voran. Vereinssparte ins Programm aufzuneh- „Nach den ersten zwei bis drei Wochen men, und stieß damit direkt auf Begeis- erlebt man schon die ersten Erfolge, wie terung. Das erste Training im März 2009 zum Beispiel die Grundtechniken der war noch überschaubar, die Zahl der richtigen Landung“, erklärt der 46-JähriAnhänger wuchs jedoch rasant an. ge. Und dann gehe es Schritt für Schritt Nun, nach fast drei Jahren, sind jedes immer weiter. „Das gibt den Kindern ein Mal etwa 20 Jugendliche beim Training. unglaubliches Selbstvertrauen“, freut er „Es ist toll zu sehen, wie sich das entwi- sich. „Jedes Hindernis, das man überckelt hat. Das Einzige, was ein bisschen windet, pusht das Ego ein wenig mehr. schade ist, ist, dass ich nun selber viel Das ist klasse. Vor allem für Jugendliche, weniger mittrainieren kann“, schmunzelt die nicht so sportlich sind“, erklärt er. der Trainer. Immerhin muss er auf alles ein Auge haben, damit sich niemand Das Training beginnt mit einem Warmmachen – so wie bei wohl jedem INFO Sport. Das übernimmt entweder Stefan oder eines der älteren Mitglieder. Das Als Traceur bezeichnet man die Altersspektrum der Gruppe reicht von Menschen, die den Parcourszehn bis 19 Jahren. Dann geht es über Sport ausüben. Das Wort Traceur zu den Kraftübungen, die für den Parkommt, wie der Sport, aus Frankcour unerlässlich sind. „Geben Sie mir reich und bedeutet so viel wie ein Fußballteam und ich bekomme es „der den Weg ebnet“ oder „der eimit diesen Übungen in vier Wochen ne Spur legt“. topfit“, verspricht der Trainer. Die Übun-

gen seien sehr anstrengend und für je- beim Parcours auch sehr schwer zu readen Sport geeignet. lisieren“, erklärt der Trainer. Erstens gibt es noch keine richtigen Wettbewerbe so Nach dem Aufwärmen lässt Trainer wie zum Beispiel im Fuß- oder Handball Stefan Slagelambers den Kindern eigent- und zweitens „müssten die Jugendlilich immer freien Lauf. „Ich chen im Wettkampf über ihre Grenzen baue immer einige Statio- hinaus gehen und Dinge versuchen, die nen auf, an denen die sie eigentlich nicht können. Dann wäre Sportler dann üben. Wer die Verletzungsgefahr zu groß und das etwas an einer Station trai- will ich ihnen wirklich nicht zumuten“. nieren will, geht dahin und probiert es. Einen festen TraiMit dem „Ok“ des Trainers werden ningsablauf haben wir in der Hin- auch immer mehr neue Dinge probiert: sicht nicht, ich lasse ihnen die freie Ein Junge klettert die Hallenwand bis auf Wahl“, berichtet er. Die Jugendlichen die Tribüne hoch und von dort aus springt können im wöchentlichen Training über er einige Meter in die Tiefe auf eine Matte Kästen springen, auf weichen Matten die – natürlich alles unter der Aufsicht des Abrolllandung üben, oder sie balancieren Trainers. So wird der Schwierigkeitsgrad eine umgedrehte Bank entlang, die auf KONTAKT einem Bock steht und somit steil nach oben geht. Sich an der Mattenmauer hochzuziehen und auf der anderen Seite Interessenten können den Trainer herunterzuspringen ist für die Jugendlides Parcourvereins, Stefan Slagechen auch eine beliebte Übung. lambers, jederzeit unter seiner Handynummer (0172) 8 03 26 40 „Hier geht es mir vor allem darum, oder unter seiner E-Mail-Adresse dass sie Spaß haben“, erklärt Stefan. tk-Bentheim@web.de kontaktieSchließlich habe der Verein auch keine ren. Wettbewerbe zu bestreiten. „Das wäre

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Einer der Jungtraceure macht sich schon ab und an selbstständig auf den Weg in die Stadt oder zu Spielplätzen und sucht dort seine Herausforderungen. Der 15-jährige Christopher Fieler ist erst seit knapp vier Monaten beim Parcours, trotzdem beherrscht er schon einige Tricks der „ganz Großen“. Auf eine Wand zulaufen, sich dort abstoßen und einen perfekten Rückwärtssalto zu stehen ist für ihn schon lange kein Problem mehr. „Wenn wir nicht gerade Training haben, übe ich auch oft zuhause auf dem Rasen“, erklärt er. Und was ihm im Parcours zu Gute kommt: langjährige Sporterfahrung. „Ich habe, bevor ich mit Parcours angefangen bin, schon Trampolinspringen und Wrestling gemacht. Da hab ich also schon einige Vorkenntnisse, was Körperbeherrschung angeht.“ Der berühmteste Auftritt der jungen Nachwuchstalente war ein Parcours-Act im neuen Musikvideo der international bekannten Band „Italobrothers“ (siehe Bericht auf Seite 10 und 11?. Für das Video der Single „Boom“ trafen sie sich – selbstverständlich mit städtischer Genehmigung – im Rawe-Gebäudekomplex, um dort ihre Tricks zu zeigen. Vom Rückwärtssalto an einer Wand bis zum Sprung über Hindernisse ist alles dabei.

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Parcours in Nordhorn: Duc Anh Nguyen und Niklas Rath.

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Von Christian Ems (Text) und Stephan Konjer (Fotos)

Einmal in der Woche trifft Stefan sich mit rund 20 Kindern und Jugendlichen im Turnerheim, um ihnen die Kunst des Parcours beizubringen und sie zu Traceuren auszubilden. Er selbst ist seit vier Jahren überzeugter Anhänger des außergewöhnlichen Sports. „Auf einem Übungsleiterlehrgang habe ich einen Traceur kennen gelernt. Das hat mich so sehr fasziniert, dass wir ab und an abends in die Halle gegangen sind und für uns trainiert haben“, berichtet Stefan. Nun gibt er sein Wissen an junge,

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BLOGS für die jungen Traceure immer höher. Zum Ziel setzt sich der Trainer, mit den Jugendlichen irgendwann nach draußen zu gehen und dort zu trainieren, so wie es für die Ursprungstraceure üblich war. Die Anfänge der neuen Trendsportart entstanden schließlich in Pariser Vorstädten, wo Akrobaten an geeigneten Plätzen in der Stadt ihre Kunststücke vollführten. In Nordhorn sagen Stefan vor allem die Parkhäuser zu, das sei aufgrund der fahrenden Autos aber zu gefährlich. Also hält er ständig Ausschau nach Plätzen, auf denen man trainieren könnte.

Über Mauern und Abgründe von A nach B

Junge und muskulöse Athleten springen eine Treppe herunter und drehen sich dabei um die eigene Achse, ziehen sich an Wänden hoch oder schlagen Salti an Mauern. Sie springen von Häusern, vollführen eine Abrolllandung oder rennen durch Parkhäuser. „Parcours: Das kenne ich doch“, wird sich der eine oder andere sagen. Falsch! Stefan Slagelambers ist seit zwei Jahren Trainer vom Nordhorner Parcoursverein und weiß, dass die im Internet so sehr gehypten Videos von den atemberaubenden und spektakulären Stunts in den Innenstädten dieser Welt sich vor allem mit Freerunning befassen. „Das hat absolut gar nichts mit Parcours zu tun, da muss alles nur spektakulär aussehen“, erklärt der 46jährige Trainer. Beim Parcours gehe es vor allem darum, möglichst elegant, auf geradem Weg und nur mit Hilfe seines Körpers von Punkt A zu Punkt B zu gelangen. „Parcours ist eigentlich eine Mischung aus Leichtathletik und Geräteturnen. Gleichzeitig ist es ein super Fitnesstraining, da wirklich alle Muskelpartien im Körper gebraucht werden“, erklärt er.

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Ungewöhnlicher Sport im Nordhorner Parcours-Verein ambitionierte und vor allem ehrgeizige ernsthaft verletzt. Das ist bisher auch noch nicht vorgekommen, schließlich ist Jugendliche weiter. alles mit Matten abgesichert. Der Turnverein Nordhorn (TVN) konnte überzeugt werden, Parcours als eine Dennoch geht das Training gut voran. Vereinssparte ins Programm aufzuneh- „Nach den ersten zwei bis drei Wochen men, und stieß damit direkt auf Begeis- erlebt man schon die ersten Erfolge, wie terung. Das erste Training im März 2009 zum Beispiel die Grundtechniken der war noch überschaubar, die Zahl der richtigen Landung“, erklärt der 46-JähriAnhänger wuchs jedoch rasant an. ge. Und dann gehe es Schritt für Schritt Nun, nach fast drei Jahren, sind jedes immer weiter. „Das gibt den Kindern ein Mal etwa 20 Jugendliche beim Training. unglaubliches Selbstvertrauen“, freut er „Es ist toll zu sehen, wie sich das entwi- sich. „Jedes Hindernis, das man überckelt hat. Das Einzige, was ein bisschen windet, pusht das Ego ein wenig mehr. schade ist, ist, dass ich nun selber viel Das ist klasse. Vor allem für Jugendliche, weniger mittrainieren kann“, schmunzelt die nicht so sportlich sind“, erklärt er. der Trainer. Immerhin muss er auf alles ein Auge haben, damit sich niemand Das Training beginnt mit einem Warmmachen – so wie bei wohl jedem INFO Sport. Das übernimmt entweder Stefan oder eines der älteren Mitglieder. Das Als Traceur bezeichnet man die Altersspektrum der Gruppe reicht von Menschen, die den Parcourszehn bis 19 Jahren. Dann geht es über Sport ausüben. Das Wort Traceur zu den Kraftübungen, die für den Parkommt, wie der Sport, aus Frankcour unerlässlich sind. „Geben Sie mir reich und bedeutet so viel wie ein Fußballteam und ich bekomme es „der den Weg ebnet“ oder „der eimit diesen Übungen in vier Wochen ne Spur legt“. topfit“, verspricht der Trainer. Die Übun-

gen seien sehr anstrengend und für je- beim Parcours auch sehr schwer zu readen Sport geeignet. lisieren“, erklärt der Trainer. Erstens gibt es noch keine richtigen Wettbewerbe so Nach dem Aufwärmen lässt Trainer wie zum Beispiel im Fuß- oder Handball Stefan Slagelambers den Kindern eigent- und zweitens „müssten die Jugendlilich immer freien Lauf. „Ich chen im Wettkampf über ihre Grenzen baue immer einige Statio- hinaus gehen und Dinge versuchen, die nen auf, an denen die sie eigentlich nicht können. Dann wäre Sportler dann üben. Wer die Verletzungsgefahr zu groß und das etwas an einer Station trai- will ich ihnen wirklich nicht zumuten“. nieren will, geht dahin und probiert es. Einen festen TraiMit dem „Ok“ des Trainers werden ningsablauf haben wir in der Hin- auch immer mehr neue Dinge probiert: sicht nicht, ich lasse ihnen die freie Ein Junge klettert die Hallenwand bis auf Wahl“, berichtet er. Die Jugendlichen die Tribüne hoch und von dort aus springt können im wöchentlichen Training über er einige Meter in die Tiefe auf eine Matte Kästen springen, auf weichen Matten die – natürlich alles unter der Aufsicht des Abrolllandung üben, oder sie balancieren Trainers. So wird der Schwierigkeitsgrad eine umgedrehte Bank entlang, die auf KONTAKT einem Bock steht und somit steil nach oben geht. Sich an der Mattenmauer hochzuziehen und auf der anderen Seite Interessenten können den Trainer herunterzuspringen ist für die Jugendlides Parcourvereins, Stefan Slagechen auch eine beliebte Übung. lambers, jederzeit unter seiner Handynummer (0172) 8 03 26 40 „Hier geht es mir vor allem darum, oder unter seiner E-Mail-Adresse dass sie Spaß haben“, erklärt Stefan. tk-Bentheim@web.de kontaktieSchließlich habe der Verein auch keine ren. Wettbewerbe zu bestreiten. „Das wäre

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Einer der Jungtraceure macht sich schon ab und an selbstständig auf den Weg in die Stadt oder zu Spielplätzen und sucht dort seine Herausforderungen. Der 15-jährige Christopher Fieler ist erst seit knapp vier Monaten beim Parcours, trotzdem beherrscht er schon einige Tricks der „ganz Großen“. Auf eine Wand zulaufen, sich dort abstoßen und einen perfekten Rückwärtssalto zu stehen ist für ihn schon lange kein Problem mehr. „Wenn wir nicht gerade Training haben, übe ich auch oft zuhause auf dem Rasen“, erklärt er. Und was ihm im Parcours zu Gute kommt: langjährige Sporterfahrung. „Ich habe, bevor ich mit Parcours angefangen bin, schon Trampolinspringen und Wrestling gemacht. Da hab ich also schon einige Vorkenntnisse, was Körperbeherrschung angeht.“ Der berühmteste Auftritt der jungen Nachwuchstalente war ein Parcours-Act im neuen Musikvideo der international bekannten Band „Italobrothers“ (siehe Bericht auf Seite 10 und 11?. Für das Video der Single „Boom“ trafen sie sich – selbstverständlich mit städtischer Genehmigung – im Rawe-Gebäudekomplex, um dort ihre Tricks zu zeigen. Vom Rückwärtssalto an einer Wand bis zum Sprung über Hindernisse ist alles dabei.

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Von Christina Koormann

Der Nordhorner Mathias Metten feiert mit seiner Band „Italobrothers“ riesige Erfolge und ist trotzdem froh, dass in seiner Heimat noch alles ist wie vorher. Wie aus einem Spaßprojekt ein europaweit gefeierter Chartbreaker wurde. „Stamp on the ground“ ist ein Titel, der auf YouTube mehr als 26 Millionen Mal angeklickt wurde. „Stamp on the ground“ ist ein Song, der um die Welt gereist ist, von Fans aus Skandinavien, Großbritannien, Frankreich, Tschechien, Japan, Amerika und Spanien gefeiert wird und bereits Massen von über 15.000 Menschen begeistert hat. Die „Italobrothers“, nicht etwa ein Brüderduo aus Rom, sondern ein dreiköpfiges Bandprojekt aus Nordhorn, stehen hinter diesem Erfolg und erobern mit ihrem Hands Up-Stil immer weiter die internationale Musikszene. Mathias Metten, Frontmann der Band, kann bis heute nicht fassen, was aus dem in der Grafschaft begonnenen Projekt mittlerweile geworden ist. „Die Italobrothers sind aus Spaß entstanden“, erzählt er, „ich habe mich vorher nie mit Bumm-Bumm-Musik auseinandergesetzt. Wir haben es aus Jux einfach mal mit dem Hands Up-Stil ausprobiert und sind dann wirklich unter Vertrag genommen worden.“

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„Die Grafschaft ist wie Aus Brandlecht nach Kopenhagen: „Hands Up“ ist eine Szenerichtung der Club Music, die ihre Anfänge in den 1990er Jahren hatte, bevor sie durch Strömungen wie House und Elektro verdrängt wurde. Im Club-Bereich wird Hands Up heute wieder beliebter, auch wenn es wenige Bands gibt, die sich dieser Musikrichtung widmen. „Eigentlich habe ich ursprünglich eher SongwriterMusik gemacht, kann mich aber mittlerweile mit diesem Stil identifizieren“, sagt der 24-Jährige. Im Jahr 1999 räumte der italienische DJ und Musikproduzent Gigi d‘Agostino mit seinem neu erfundenen Stil des „Lento Violento“ überall ab – er prägte mit Hits wie „L‘amour toujours“ und „The Riddle“ den Italo-Dance-Style. „Unser Name ist an diese Musikrichtung angelehnt, damit sind wir großgeworden“, erklärt Mathias, „das führt auch manchmal zu Verwechslungen – viele unserer Fans denken zuerst, dass wir aus Italien kommen.“ Vor sieben Jahren trafen sich Zacharias Adrian, Kristian Sandberg und Mathias zum ersten Mal in Kristians Nordhorner Tonstudio, wo sie ein paar Songs aufnahmen. Kristian und Zacharias studier-

ten in den Niederlanden Musikproduktion und arbeiteten gleichzeitig an verschiedenen Musikprojekten. Als Mathias dazukam, formte sich daraus ein gut funktionierendes Trio: Die drei unterschrieben im Jahr 2006 als „Italobrothers“ einen Plattenvertrag bei dem Label „Zooland Records“. „Wir waren total motiviert und wussten, so einen Vertrag bekommt nicht jeder“, erinnert sich der gebürtige Nordhorner, „aber zuerst haben wir viel an einem ersten Song gearbeitet; zwei Jahre lang ging erstmal gar nichts.“

Die erste Single kam europaweit gut an, die Band machte sich schnell einen Namen. Besonders in Skandinavien gibt es nur wenige Clubs, in denen Mathias und Zacharias noch nicht aufgetreten sind. „Unser Projekt lebt von Mundpropaganda“, erzählt der in Dänemark lebende Grafschafter, „ganz zu Anfang haben wir mal Visitenkarten verteilt, aber mittlerweile bekommen wir so viele Anfragen, dass wir uns darum gar nicht mehr kümmern müssen.“ Das Publikum ist komplett durchmischt: Da gibt es Mütter, die Videos von ihren Kindern einsenden, die zu der Musik tanzen, es kommen Nachrichten von 50Jährigen, die dazu Sport machen, es gibt eine riesige Clubgemeinde, die in Diskotheken dazu abfeiert. Mathias hat es auch schon erlebt, dass er in Kopenhagen, wo er lebt und arbeitet, auf der Straße erkannt wurde. „Das ist total eigenartig“, sagt er, „wir geben keine Interviews, wir werden nur auf einem einzigen Musiksender gespielt, aber trotzdem sind wir besonders hier bekannt.“

35 produzierte Musikstücke, die zwar alle albentauglich waren, jedoch ungeeignet für den ersten Hit, demotivierten die Jungs nach harter Arbeit stark. „Wir haben sogar überlegt, uns wieder aufzulösen“, gesteht Mathias. „Dann hat Kristian eine letzte Single gemacht und wollte, dass wir die noch als letzten Song zusammen einsingen – und das war ,Stamp on the ground'.“ Den riesigen Erfolg dieser Platte erklärt sich Mathias damit, dass sie so eingängig ist und im Kopf bleibt. „Es gibt nur wenige Lyrics, Während Kristian das Bandprojekt man hat den Rhythmus sofort im Ohr, es von Nordhorn aus betreut und neue ist leicht mitzugehen“, beschreibt er. Italobrothers. FOTO: PRIVAT

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Urlaub für mich“ „Italobrother“ Mathias Metten Songs entwickelt, sind Zacharias und Mathias jedes Wochenende unterwegs, um Konzerte zu geben – 160 Flüge im Jahr, manchmal drei Auftritte täglich. „Wir sind ein eingespieltes Team, wir tauschen uns ständig aus“, sagt Mathias. Von Nordhorn, Köln und Kopenhagen, wo die drei Musiker leben, reisen sie quer durch Europa und begeistern feierwütige Massen. „In Oslo sind wir mal vor 15.000 Menschen aufgetreten, das war unglaublich“, erinnert sich der 24-Jährige. Lampenfieber hat er trotzdem immer noch und hält das auch für sehr wichtig: „Ich singe sehr gerne und ich freue mich, wenn ich merke, dass den Leuten das auch gefällt, ich fühle mich sehr wohl auf der Bühne – ich musste mich allerdings auch erst daran gewöhnen. Heute kann ich es genießen und die Aufregung gibt mir den nötigen Adrenalinkick.“

nen“, staunt der Sänger über den Erfolg. Das nächste Wunschziel der Band ist Australien: „Es gibt Kontakte, die das eventuell möglich machen werden.“ Trotz des riesigen Erfolgs und der großen Bekanntheit im Ausland ist Mathias froh, wenn er in Nordhorn hin und wieder zur Ruhe kommen kann. „Ich versuche, wegen meiner Familie oft zu Hause zu sein, und es tut mir auch sehr gut“, sagt der junge Künstler. „Nordhorn ist eben Nordhorn, ich fand es immer schön in der Grafschaft, und wenn ich hier bin, ist das wie Urlaub für mich.“ Der Musiker wuchs in Brandlecht auf, was ihn sehr geprägt hat. „Brandlecht ist das schönste Nest der Welt“, lacht er, „ich hätte mir keine bessere Kindheit wünschen können.“ Auf seinen Unterarm hat sich Mathias die Längen-und Breitengrade seines Elternhauses in Brandlecht tätowieren lassen. „Ich fühle mich durch meine Herkunft geerdet, ich habe hier nichts vermisst und ich komme gerne hierher zurück.“ Wenn es sein Terminplan zulässt, trifft Mathias sich mit alten Freunden und sieht seine Verwandten. „Das Größte ist es, wenn meine Oma für mich kocht“, sagt er, „dann gibt es Wurzelgemüse mit Wurst und zum Nachtisch Vanillepudding.“ Als Jugendlicher sammelte er erste Erfahrungen mit seiner damaligen Band „Vorfreude“ – „wir haben eine tolle Zeit zusammen gehabt“, sagt der Sänger. Dass er mit Musik eines Tages sein Geld verdienen würde, hätte Mathias sich nicht träumen lassen. „Ich habe nie darüber nachgedacht“, sagt er, „und ich glaube, dass es auch nur so funktioniert: Mit Spaß an der Sache und ohne sich unter Druck zu setzen.“

Die vielen Reisen und ausverkauften Hallen sind für ihn mittlerweile zur Routine geworden; schlafen kann er fast nur im Flugzeug. „Es ist alles wirklich toll, aber manche Leute sehen nicht, dass auch beinharte Arbeit darin steckt“, betont er. „Wir sind manchmal volle zwei Tage unterwegs, nur, um eine halbe Stunde aufzutreten.“ Hinzu kommt die Warterei an Bahnhöfen und Flughäfen, wenig Schlaf, die Zusatzbelastung durch den Alltag – Pausen sind selten. In Kopenhagen hat sich der ausgebildete Graphik-Designer Mathias mit seiner eigenen Firma „One T & H“ selbstständig gemacht und arbeitet zusätzlich fünf Tage die Woche. „Wenn ich dann sonntags wieder von Auftritten in Kopenhagen ankomme, bin ich völlig fertig“, erzählt der Künstler. „Montags ist dann Viele Grafschafter Freunde wissen, meistens ein toter Tag, und dienstags dass Mathias ein besonderes Leben widme ich mich der Fanarbeit.“ führt und er freut sich, wenn ihm ehrliMit den Fans sind die Italobrothers im- ches Interesse entgegengebracht wird; mer über das Internet in Kontakt – auf er hatte aber auch schon oft mit Neid zu ihrer Homepage haben sie einen Tourre- kämpfen. „Manche Leute verstehen das port eingerichtet, in dem sie mit Videos nicht. Die denken, ich mache nur Party von ihren Reisen und Auftritten berich- und werde mit einer Limousine durch ten. Im Gästebuch stauen sich begeis- die Gegend gefahren – ganz sicher haterte Beiträge, auch aus den USA wird be ich einen tollen Job, mit vielen Reigefordert: „Come join us in America!“. sen und vielen Glücksmomenten, aber „Fans waren noch nie so wichtig wie es ist auch sehr anstrengend und ich heute“, weiß Mathias, „sie entscheiden habe hart dafür gearbeitet“, beschreibt darüber, ob du weiter gefragt bist oder er die Kehrseite seiner Bekanntheit. untergehst.“ Besonders das Internet spiele eine unvergleichlich wichtige Rolle In der Grafschaft sind die Italobrothers bei der Fanarbeit. In Chicago hatten bisher noch nicht aufgetreten. „Wir wolKristian, Zacharias und Mathias bereits len uns auch gar nicht großartig inszeeinen Auftritt. „Es ist unglaublich, dass nieren“, sagt Mathias, „ich möchte hier uns sogar in Amerika auf der anderen eigentlich nur der Matze sein, der gerne Seite des großen Teiches Leute ken- Musik macht, und nicht den Popstar

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Mathias Metten. FOTO: PRIVAT

markieren.“ Somit ist er eigentlich ganz zufrieden damit, dass die Italobrothers gerade in Deutschland bisher nicht groß in Erscheinung getreten sind. Für Nordhorner Fans gab es allerdings schon eine tolle Ausnahme: Die drei Musiker drehten in der alten Ruine auf dem Rawe-Gelände ihren neuen Videoclip für die aktuelle Single „Boom“, in der 40 Grafschafter als Statisten mitwirken durften. „Wir wollten unbedingt in Nordhorn drehen, und wir kannten viele Leute, die Lust hatten, mitzumachen“, schildert der heimatverwurzelte Mathias. Über die Plattform eines sozialen Online-Netzwerkes starteten sie einen Aufruf, bei dem sich 120 Leute meldeten. „Das Video ist ganz toll geworden und wir sind gespannt auf die Reaktionen.“

Nach dem ersten Album „Jump!“ soll auch bald ein zweites Album erscheinen – momentan fehlt es den Jungs allerdings an Zeit, um sich darauf zu konzentrieren. „Ich habe den Punkt nicht mitbekommen, an dem ich realisiert habe, wie bekannt wir mittlerweile sind, und ich kriege das auch immer noch nicht klar“, erzählt der Frontmann der Italobrothers. „Ich wünsche mir, dass ich niemals aus den Augen verliere, woher das kommt und wie weit wir es bisher gebracht haben – natürlich hoffen wir, dass wir weiterhin mit unserer Musik viele Leute erreichen können und sie uns treu bleiben.“

Videos unter www.gn-szene.de

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Wer darf noch beim Stonerock spielen? Bis zum 9. März für Band-Contest anmelden Am 21. Juli 2012 ist es wieder soweit: Das Stonerock-Festival wird zum achten Mal in Bad Bentheim über die Bühne gehen. Seit dem Jahr 2005 wird das Festival von den Jugendlichen der Konzertinitiative Alternation des Unabhängigen Jugendhauses Bad Bentheim organisiert und durchgeführt. „Eine der Grundphilosophien dabei ist es, jungen, aufstrebenden Bands aus der Region die Möglichkeit zu geben neben bekannten Bands auf einer großen OpenAir-Bühne zu stehen und vor einem breiten Publikum zu spielen“, betonen die Organisatoren.

Aus diesem Grund veranstaltet das UJH Bad Bentheim am Freitag, 27. April, und Samstag, 28. April, einen Band-Contest. Dazu können sich alle Bands aus der Grafschaft Bentheim, dem Emsland, den Kreisen Borken und Steinfurt, dem Osnabrücker Land, dem Münsterland und Overijssel/NL bewerben. Die Bewerbungsunterlagen müssen hierhin geschickt werden: Unabhängiges Jugendhaus Bad Bentheim, Franziskusstr. 1, 48455 Bad Bentheim. Neben einer Bandbiographie und einem Foto sollte auch eine CD mit drei Songs dabei sein. Außerdem sollten interessierte Bands eine Handynummer sowie eine EmailAdresse angeben, so dass sie schnell und einfach kontaktiert werden können.

der CD müssen nicht professionell sein, sondern sollen Alternation nur einen groben Einblick in die Musik der Band geben, so dass es ihnen leichter fällt aus der Fülle der eingegangen Bewerbungen die Bands für den Band-Contest auszuwählen. Beim Wettbewerb selbst liegt die Entscheidung dann in der Hand der Besucher. Pro Abend werden fünf Bands auf der Bühne stehen, von denen die Gruppe mit den meisten Stimmen einen direkten Startplatz auf dem StonerockFestival erhält. Aus den insgesamt acht verbliebenen Bands wählt an-

schließend die Konzertinitiative Alternation die dritte und letzte Regionalband aus. Die Konzertinitiative freut sich auf zahlreiche Bewerbungen und viel Musik!

Zur achten Auflage des StonerockFestivals am 21. Juli sind bereits „Itchy Poopzkid“ als Headliner, sowie die Niederländer „The Medics“ und die aufstrebenden „Hurricane Dean“ aus Papenburg bestätigt. Besonderheiten sind auch in diesem Jahr eine zweite Bühne und der Biergarten. Wie gewohnt findet das Festival auf dem Veranstaltungsgelände am Badepark in Bad Bentheim statt. Karten gibt es bei allen bekannten Vorverkaufsstellen zum Preis von 12 Euro sowie an der Abendkasse für 17 Euro. Weitere InforDer Bewerbungsschluss für alle mationen sind unter www.stonerockBands ist der 9. März. Die Aufnahmen festival.de zu finden.

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Internet-Radio-Star Part 2 Von Sascha Vennemann

Ich hatte es ja bereits in Part 1 angedroht: Nachdem sich in diesem noch jungen Jahr noch nicht viel an der Fernseh- und Radiolandschaft geändert hat, sollte man sich lieber wieder den MP3-Player mit jeder Menge interessanter Podcasts voll saugen und Gottschalk im Vorabendprogramm mit seinen ollen Kamellen versauern lassen. Was an neuen Formaten Einzug in meinen RSS-FeedReader gehalten und seinen Platz auf meinen Mediaplayern gefunden hat, schildere ich euch im Folgenden:

„Fressefreiheit“ Frau Rooby alias LinaMadita ist ITManagerin aus Wiesbaden und berichtet in diesem Personal-Podcast über nervige Menschen bei der Arbeit, Vermieter-Flachpfeifen, kulturelle Missstände und Tagesgeschehen. In ihrem Blog „Denkdreck“ gibt es davon noch viel mehr, aber in Audioform meckert sie mit Folgenlängen zwischen fünf Minuten bis zu einer Stunde äußerst unterhaltsam unter dem Label „Fressefreiheit“ – neuerdings auch mal mit dem Tackleman vom „Ohrenbluten“-Podcast. Für alle ruhigeren Zeitgenossen ist es der perfekte Ausgleich, mit der Moderatorin Dampf abzulassen!

„Gans am Boden“ Ein Zeitgenosse namens Firefly podcastet seit nunmehr hundert Episoden mit kurzen, prägnanten Texten über Politik, Wirtschaft und Gesellschaftliches. Klingt vielleicht zunächst etwas langweilig, aber – wie sich beim schelmischen Titel schon erahnen lässt – macht er das nicht

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trocken, sondern zieht sich äußert amüsante Synonyme, Satzbaukonstruktionen und Vergleiche aus der Rübe, sodass am Ende ein satirischer Vortrag von knapp viertelstündiger Konsistenz entsteht. Diese Kleinode sind mit so viel Biss versehen, dass man hier ein Abrutschen ins Alberne vergeblich sucht. Prädikat: Akustisch wertvoll!

„Der Bastard“ Der Bastard macht in seinen akustischen Ergüssen seinem Namen alle Ehre. Der junge Mann aus dem Ruhrgebiet nimmt grundsätzlich beim Autofahren auf und zieht gerne einmal sämtliche Register des schlechten Benehmens: Fluchen, Körpergeräusche und Lästern gehören zum Grundrepertoire. Trotzdem – oder gerade wegen – seiner respektlosen Art hört man ihm gerne zu. Themen sind, wie für einen Personal-Podcast üblich, Alltagserlebnisse, Privates und Freude an technischen Spielereien. Über 500 Folgen gibt es nun schon, die meisten bis zu einer Länge von zehn Minuten.

„Seitensprünge“ Der Knaller zum Schluss: Die „Seitensprünge“, eure liebste GN-SzeneRubrik, haben jetzt einen eigenen Podcast! Der Autor dieser Zeilen hat es sich zum Ziel gesetzt, alte „Seitensprünge“-Texte, die vor mehreren Jahren erschienen und deswegen für die meisten Leser nicht mehr verfügbar sind, als Podcast einzusprechen. Mit wöchentlicher Erscheinungsweise finden so textliche Perlen wieder ins Ohr des geneigten Lauschers. Dazu gibt es kleine Intros, um die Texte in ihrem Erscheinungskontext (Jahr, Monat und Bezug) betrachten zu können. Ich freue mich über Kommentare und Neuabonnenten! Alle Links auf www.gn-szene.de

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Abschied aus Argentinien Marina kehrt nach ihrem Auslandsaufenthalt zurück nach Deutschland Von Marina Andree

Neben all der wunderbaren Natur, die ich auf meinen Reisen gesehen habe und der einzigartigen Erfahrung, die ich machen durfte, hat sich auch mein alltägliches Leben in Córdoba laufend verändert. An den Samstagen, an denen ich sogar teilweise von 9 Uhr morgens bis 12 Uhr nachts im Theater war, wurde das Verhältnis zu den Jugendlichen und Kindern in den Theatergruppen enger und vertrauter. An manchen Tagen bin ich nach der letzten Werkstatt einfach im Theater geblieben, habe geholfen, alles für die Vorstellung vorzubereiten. Als ich nach einem solchen Tag dann ins Bett fiel, war ich erschöpft, aber jede einzelne Minute und die ganze Atmosphäre war es wert. Ende Oktober habe ich angefangen, viel für mein DELE-Examen (Diploma de Espanol) zu lernen. Da hieß es für mich erstmal, öfter zu Hause zu bleiben. Hier war es aber auch nicht immer ruhig, denn meine Gastschwester hatte Sommerferien und bekam jeden Tag Besuch von Freunden. Also verbrachte ich jeden Tag komplett im Theater und lernte dort in der gemütlichen Küche. Die beiden Sekretärinnen, die nicht viel älter sind als ich, halfen mir sehr, da ich sie ständig nach irgendwelchen Wörtern fragte und sie mir diese durch amüsante szenische Darstellungen erklärten. Nachdem ich das Examen abgeschlossen hatte, ging ich wieder öfter aus – auch zum Salsa, womit ich in einer Tanzschule begonnen hatte und das wahnsinnig viel Spaß machte. Ich war froh, zu meiner ersten Stunde allein gegangen zu sein, da ich dadurch einfach sehr viele Leute kennenlernte. Es stimmt – wenn man allein reist, lernt man schneller Menschen kennen. Die Tatsache, dass für die Argentinier das Ende des Jahres auch wirklich das Ende von vielen Aktivitäten ist, habe ich auch in den Wochen vor den Premieren bemerkt, da so langsam alle etwas erschöpft waren. In Deutschland geht die Schule nach Weihnachten ja eigentlich erst richtig los, daher war ich es wohl gewohnt, noch nicht so schnell schlapp zu machen und bin dauermotiviert an die Sache herangegangen. Die Hitze, die im November und Dezember gerne auf 37 Grad anstieg, war für mich genau richtig im Gegensatz zum 22 GradSommer in Deutschland. Karen, eine der Sekretärinnen, und ich haben um den Nikolaustag herum (der in Argentinien übrigens nicht gefeiert wird) im

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Marina (links) in der Theaterwerkstatt. FOTO: PRIVAT

Theater den Weihnachtsbaum in Top Castañas. Ich war ziemlich aufgeregt, und Shorts geschmückt. nicht nur, weil es die erste Vorstellung überhaupt war, sondern weil ich mit LuiIm Dezember begann mit einer Vor- sa, der Lichttechnikerin, oben in der Kastellung einer von mir betreuten Thea- bine saß und die Musik sowie die Mikroterwerkstatt der Marathon des María fone für den Gesang schalten musste. +DEH LFK JHQXJ

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Als die Vorstellung super gelaufen war und wir alle erleichtert waren, fing für mich auch schon meine letzte Woche an, und es hieß, nach und nach Abschied zu nehmen: das letzte Mal Salsa auf dem Plaza de la Intendencia an einem Sonntagnachmittag tanzen. Das letzte Mal mit meiner Gastfamilie im Garten sitzen und Mate trinken. Das letzte Mal mit einer lieben Freundin auf der Dachterrasse in den Himmel schauen. Das letzte Mal zum Theater gehen und die vertrauten Gesichter sehen. In meiner letzten Woche war ich jeden Tag abends im Theater, da ich auch bei den Vorstellungen half, bei denen ich keine Regieassistentin war. Ich liebe diese Hektik vor der Vorstellung. Es war ziemlich stressig, aber auch toll, ein Teil dieses Ensembles zu sein und dafür zu sorgen, dass es eine tolle Vorstellung wird – und das war es. Es war ziemlich schwer, von allen Abschied zu nehmen. Ich bin sehr dankbar dafür, was mir jeder einzelne gezeigt hat und vor allem dafür, dass Leo und Sonia mir so viel Vertrauen und Freiraum in der Arbeit mit den Werkstätten und der anderen Gruppen gegeben haben. Natürlich kommt immer alles anders, als man es sich vorstellt – aber mein Auslandsaufenthalt in Argentinien hat genau das bewirkt, was ich mir zuvor gewünscht hatte: Ich habe nicht nur eine neue Kultur, neue Menschen und neue Sichtweisen kennengelernt, sondern ebenfalls viel für mein späteres Berufsfeld mitgenommen. Mehr Berichte aus Argentinien unter www.gn-szene.de

März 2012


MAGAZIN

MUSIK

BANDS

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SCHULE & JOB

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WISSEN, WAS LÄUFT

Elektronische Klänge Club 30 Party 03.03.2012, 22:00 Uhr von DJ Arctic Sun 25.02.2012, 20:00 Uhr Bad Bentheim, Jugendhaus

Slam FM on Tour 25.02.2012, 22:00 Uhr Nordhorn, Abacco

Slaves to the Rave 25.02.2012, 22:00 Uhr Uelsen, Zak

Hauptsache Index 25.02.2012, 22:00 Uhr Schüttorf, Index

SLAM!FM 25.02.2012, 22:00 Uhr Nordhorn, Abacco

dEUS, Dear Reader 29.02.2012, 20:00 Uhr Lingen, Alter Schlachthof

Ausnahmezustand 02.03.2012, 22:00 Uhr Schüttorf, Index

Geiz bleibt geil 02.03.2012, 22:00 Uhr Uelsen, Zak

Dota und die Stadtpiraten 03.03.2012, 20 Uhr Neuenhaus, Aula Schulzentrum

Metalabend mit Seconds of Silence, Kalypso, Deported to Eternity und Stepmother 03.03.2012, 20 Uhr Bad Bentheim, Jugendhaus

Schüttorf, Komplex

Abacco SMS 03.03.2012, 22:00 Uhr Nordhorn, Abacco

9 gute Gründe 09.03.2012, 22:00 Uhr Uelsen, Zak

VIP-Night 09.03.2012, 22:00 Uhr Schüttorf, Index

VIP-Party

Index Night Deal

Hangover Night

23.03.2012, 22:00 Uhr Schüttorf, Index

30.03.2012, 22:00 Uhr Schüttorf, Index

Red Stag – Party Revier Tour

Spring Break

24.03.2012, 22:00 Uhr Nordhorn, Abacco

30.03.2012, 22:00 Uhr Uelsen, Zak

A2 Records Label

Oldschool Gangsters

24.03.2012, 22:00 Uhr Uelsen, Zak

31.03.2012, 22:00 Uhr Uelsen, Zak

K.I.Z.

Spring Feeling Night

30.03.2012, 19:00 Uhr Lingen, Alter Schlachthof

31.03.2012, 22:00 Uhr Nordhorn, Abacco

10.03.2012, 22:00 Uhr Nordhorn, Abacco

Black Music Festival 16.03.2012, 22:00 Uhr Schüttorf, Index

Nimm 2 16.03.2012, 22:00 Uhr Uelsen, Zak

Custard Pies 17.03.2012, 20:00 Uhr Schüttorf, Komplex

Soap Night 17.03.2012, 22:00 Uhr Nordhorn, Abacco

Italian Night 17.03.2012, 22:00 Uhr Uelsen, Zak

Abacco SMS 03.03.2012, 22:00 Uhr Nordhorn, Abacco

Exclusive 03.03.2012, 22:00 Uhr Uelsen, Zak

März 2012

DJ Arctic Sun legt am 25. Februar im Bad Bentheimer Jugendhaus auf. FOTO: PRIVAT

Alle Termine immer aktuell auf www.gn-szene.de

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Clevere Entscheidung: mobilcom-debitel Shop bietet „Flat Clever“ für Smartphone-Fans. Nordhorn, 23 Februar 2012 – Für nur 29,90 Euro im Monat gibt es im mobilcom-debitel Shop Nordhorn bei Franchisepartner Peter Schellhase und Alfons Holt, Zur Bleiche 2, ab sofort einen neuen SmartphoneTarif im Netz von o2. Im „Flat Clever“ bekommt jeder Neukunde eine Handy-InternetFlat, eine SMS-Allnetz-Flat, eine Festnetz-Flat, eine netzinterne Flat sowie aktuell 100 Freiminuten pro Monat in alle deutschen Mobilfunknetze. Der Clou: Wer sich jetzt für den Tarif entscheidet, bekommt als Aktionsangebot noch einmal 20 Freiminuten pro Monat über die Vertragslaufzeit von 24 Monaten dazu. Aber das ist noch nicht alles: Wer noch ein topaktuelles Smartphone dazu braucht, kann ganz flexibel zwischen drei verschiedenen Handyoptionen wählen und für zusätzlich nur 5, 10 oder 20 Euro/

Monat sein Traumhandy gleich mit aussuchen. „Nach den beiden D-Netztarifen Flat 4 You und Flat Smart bieten wir jetzt im Netz von o2 für den gleichen Paketpreis im Monat ein Angebot, das mit maximaler Inklusivleistung als perfektes Smartphone-Tarifangebot punktet!“, so Franchisepartner Peter Schellhase. Der Tarif „Flat Clever“ von mobilcom-debitel bietet allen Smartphone-Nutzern für nur 29,90 Euro im Monat eine Vierfach-Flatrate plus 120 Freiminuten in alle nationalen Mobilfunknetze. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt 24 Monate. Wahlweise lässt sich neben einer gewünschten Handyoption auch eine Speed On-Option zum Preis von nur 9,99 Euro im Monat für das ungetrübte Surfvergnügen bis zu einem Gigabyte Datenvolumen auf dem Smartphone dazu buchen. Flat Clever ist für die vollumfängli-

che Nutzung des Smartphones der clevere Allroundtarif für alle Neu- und Bestandskunden von mobilcom-debitel. Der Tarif „Flat Clever“ von mobilcom-debitel im Überblick: • Handy-Internet-Flat • SMS-Allnet-Flat • Netzintern-Flat • Festnetz-Flat • 100 + 20 Freimunten in alle anderen deutschen Mobilfunknetze (Vodafone, E-Plus, Telekom) • Vertragslaufzeit: 24 Monate • Anschlusspreis: 29,90 Euro • Gespräche in andere deutsche Mobilfunknetze (außerhalb der Freiminunten): 0,29 Euro/ Minute • Vertragslaufzeit: 24 Monate • Handyoption: wahlweise 5, 10 oder 20 Euro/Monat Das Angebot ist ab sofort im mobilcom-debitel Shop Nordhorn, Zur Bleiche 2 erhältlich.

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