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Nr. 7/8 Sommer 2010 18. Jg.
Verlagsbeilage für junge Leser
connect Leserwahl: mobilcom-debitel Mobilfunk-Provider des Jahres 2010 Nordhorn, 24. Juni 2010 — Die Leser der connect, Europas größter Telekommunikationszeitschrift, haben gewählt und mobilcom-debitel als „Mobilfunk-Provider des Jahres“ ausgezeichnet. Als klare Nummer drei im deutschen Mobilfunkmarkt und größter netzunabhängiger Telekommunikationsanbieter in Deutschland wurde der MobilfunkService-Provider nach 2009 zum zweiten Mal in Folge mit dem begehrten Leserpreis ausgezeichnet. Das freut Shopleiter Peter Schellhase und Alfons Holt des mobilcomdebitel Shops in Nordhorn ganz besonders. Diese Auszeichnung bestätigt, dass der von mobilcom-debitel eingeschlagene Weg der richtige ist. „Das letzte Jahr war stark von der Konzentration auf interne Themen geprägt“, so Alfons Holt, Shopleiter des mobilcomdebitel Shops Zur Bleiche 2 in
Nordhorn. „Diese Auszeichnung zeigt, dass es uns dennoch gelungen ist, unser Produkt- und Tarifportfolio eindrucksvoll auszubauen und den Kunden mit seinen Bedürfnissen direkt abzuholen und kompetent über alle Netze beraten zu können.“ Mit innovativen Angeboten wie den e@sy Tarifen, die speziell auf die Bedürfnisse moderner Smartphone-Kunden ausgelegt sind, sowie der Erweiterung des HardwareAngebots beispielsweise mit dem iPhone hat mobilcom-debitel sein Portfolio konsequent ausgebaut: „Wir sind besonders stolz auf diese Auszeichnung, die unseren Erfolg eindrucksvoll unterstreicht“, so Peter Schellhase. Bis Anfang April diesen Jahres waren die fachkundigen Leser von Europas größter Telekommunikationszeitschrift connect aufgerufen, ihre Favoriten in 15 Kategorien, darunter den besten
Mobilfunk-Provider, zu wählen. 21 348 connectLeser haben sich an der Wahl beteiligt. Insgesamt wählten 54 Prozent der Teilnehmer mobilcomdebitel auf den ersten Platz – dahinter folgen The Phone House mit 37 Prozent sowie Drillisch Telecom mit 8 Prozent.
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Aus der Grafschaft an die Hochschule Seiten 6 & 7
„Manko Nova“ beim Abifestival in Lingen Seite 5
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SZENE 02
03 SZENE
Musik
„Szene“ macht Ferien – und erfindet sich neu – ganz im Gegenteil. ndlich Sommer, Wir arbeiten mit endlich Ferien! Hochdruck am „neuDie Schule macht en“, frisch gestaltePause, und auch die ten Szene-Magazin, Studenten und Ausdas ihr am 26. Auzubildenden unter gust erstmals in eueuch haben in den kommenden Wochen hof- ren Grafschafter Nachrichten findet. Lasst euch fentlich Urlaub. überraschen! So toll die freie Zeit auch ins können wir schon sein mag – manchem verraten: „Szene“ ist wird’s schnell langweilig. künftig viel mehr als ein Freunde sind verreist, das Monatsmagazin. „Szene“ Veranstaltungsprogramm ist spürbar ausgedünnt, wird zu einem Onlineder Alltagstrott entfällt. Portal, natürlich von junWir haben vorgesorgt und gen Grafschaftern für junin diesem Heft eine Men- ge Grafschafter. Unter ge Ideen versammelt, wie www.gn-szene.de finihr die Sommerwochen det ihr ab August den akunterhaltsam verbringen tuellen Veranstaltungskakönnt: Auf den folgenden lender, viele Artikel, Fotos Seiten findet ihr diesmal und Filme, einen umfangbesonders viele Buch- reichen Band-Bereich, in tipps, CD-Kritiken und dem sich Musiker aus der Grafschaft präsentieren Film-Besprechungen. (samt „Szene“-Radio!), uch wir vom Szene- viele Blogs und Galerien, Team legen nun eine und, und, und... Pause ein. Die nächste Aber bis dahin wünschen Ausgabe erscheint, wie jewir euch erst einmal eides Jahr, erst nach den Fenen entspannten, sonnirien im August. Auf die gen Sommer! faule Haut legen wir uns deshalb aber keineswegs Steffen Burkert
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Verlagsbeilage der Grafschafter Nachrichten, Coesfelder Hof 2, 48527 Nordhorn. Redaktion: Steffen Burkert Mitarbeiter: Sonia Koetsier, Michael Kohsiek, Sascha Vennemann, Jennifer Lange, Christin Vogel, Philipp Aubreville, Dennis Steffan, Christina Koormann, Stefanie Voth, Thomas Harsman, Sascha Otto, Alexander van Stein, Fridtjof Meyer-Glauner. Titelfotos: privat Anschrift: Grafschafter Nachrichten, Redaktion SZENE, Coesfelder Hof 2, 48527 Nordhorn. Telefon: (05921) 707-329 E-Mail: szene@gn-online.de Redaktionsschluss: 10. August 2010
Jedent Mona
N EU!
Loona in Nordhorn
Von Christina Thomas
Auftritt bei Mission Olympic am 21. August Um im August möglichst viele Nordhorner bei der Finalveranstaltung von „Mission Olympic“ für eine aktive Teilnahme zu begeistern und den Titel „Deutschlands aktivste Stadt 2010“ zu gewinnen, haben die Organisatoren einen besonderen Coup gelandet: Die erfolgreiche Sängerin und Latin-Pop-Größe Loona („Bailando“, „Hijo de la luna“) kommt im Rahmen der Finalveranstaltung von „Mission Olympic“ nach Nordhorn. Für die Aftersportsparty am Sonnabend, 21. August, konnte der LatinPop-Star verpflichtet werden. Loona will an diesem Abend mit ihren erfolgreichen Hits und Songs für Stimmung sorgen – und dabei helfen, dass Nordhorn das Bundesfinale gewinnt. Denn die Kreisstadt ist beim Wettbewerb „Mission Olympic 2009/2010“ eine von fünf Finalstädten. Am Wochenende 20. bis 22. August will Nordhorn mit dem „Festival des Sports“ beweisen, dass die Stadt innerhalb dieser Spitzengruppe ganz vorn mitmischt. Zusammen mit den Mitbewerberstädten Cottbus, Mannheim, Zehdenick und Wetzlar wird Nordhorn beim „Festival des Sports“ um den Titel „Deutschlands aktivste Stadt 2010“ kämpfen. Drei Tage lang – vom 20. bis zum 22. August – werden dazu in Nordhorns Innenstadt und an weiteren Standorten Schulen, Vereine und viele Aktive die Vielfalt des Breitensports mit unzähligen Angeboten zum Mitmachen und Ausprobieren präsentieren. Um möglichst viele Grafschafter zum Mitmachen zu bewegen, haben zahlreiche Nordhorner Sportvereine in Zusammenarbeit mit dem Sportamt der Stadt bereits ein reichhaltiges Aktivitätenprogramm vorbereitet. Es will die sportliche Vielfalt Nordhorns vorstellen, vor allem aber zum Mitmachen einladen. Denn beim Bundesfinale im August zählt jede Aktivität. Alle Bewegungen der Besuche-
Loona. FOTO: PRIVAT
rinnen und Besucher werden gezählt. Die charismatische niederländische Sängerin Loona ist seit Jahren die erfolgreichste LatinPop-Künstlerin Europas. Seit über zehn Jahren sind ihre Hits immer wieder in den Top Ten, über zehn Millionen Tonträger hat Loona weltweit verkauft. 2009 präsentierte das ehemalige Jury-Mitglied der TV-Sendung „Popstars“ mit „Parapapapapa“ den Sommer-Dance-Hit. Mit ihrem Chart-Erfolg „Bailando“ wurde Loona zum Inbegriff des Latin-Pop. Es folgten zahlreiche Top-10-Hits wie „Hijo de la luna, „Mamboleo“, „Latino
Lover“, „Rhythm of the night“ und viele weitere. Für ihre Erfolge erhielt Loona zahlreiche Goldund Platinauszeichnungen und wurde zweimal mit dem „Echo“ ausgezeichnet. Mit den Top TenHits „Boys of summer“ & „Sunlight“ erreichte Loona zusammen mit DJ Sammy zahlreiche Chart Platzierungen weltweit. Loona verspricht in Nordhorn eine mitreißende Live-Show. Als Vorband tritt die Nordhorner Erfolgsgruppe „Picture Perfect“ auf, die beim „The Dome Vol. 52“-Bandwettbewerb bei der Abstimmung über der „The Dome-Community“ den Sieg nach Nordhorn geholt hatte. – ANZEIGE –
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Als Jugendlicher hat man viele Hobbys: Feiern, Sport machen, Freunde treffen, Bücher lesen, Angeln, und, und, und. Aber Karaoke singen? Viele würden niemals auf die Idee kommen. Bei vielen Mädels sind „SingStarAbende“ total beliebt, aber so richtig alleine und live in Bars, Kneipen und sogar im Internet auftreten – das traut sich kaum einer. Karaoke wurde zuerst in den frühen 1970er-Jahren in Japan betrieben und fand seither weltweite Verbreitung. Der Begriff setzt sich zusammen aus dem Wort Kara (Deutsch: „leer“) und Oke als Kurzwort für „Orchester“. Es gibt auch die Ansicht, dass sich die Bezeichnung von dem Wort für „Fass“ (also: „leeres Fass“) ableitet. Es wird nur die Musik eines Songs abgespielt, und die Amateursänger singen dazu live. In Europa wird Karaoke in Diskotheken ebenso wie in Urlauberclubs eingesetzt. Dabei ist die Regel, dass auch Unbekannte der jeweiligen Performance zuhören. Auch Karaoke-Wettbewerbe finden hier immer größere Beliebtheit. Christian Knoop (21) aus Schüttorf singt im Internet sowie auch live in ganz Deutschland bei Karaoke-Shows. Wir haben ihn mal gefragt, wie man auf ein solches Hobby kommt und was für Erfahrungen er damit gemacht hat. Szene: Christian, wie bist du zum Karaoke gekommen? Christian: Das ist eigentlich eine ganz typische Geschichte. Die Karaoke-Welle in Deutschland schwappte endgültig über, nachdem Formate wie DSDS und Popstars im Fernsehen liefen. Als dann noch Karaoke-Spiele wie Singstar auf den Markt kamen und große Erfolge feierten, war es klar: Karaoke ist in Deutschland angekommen. So entdeckte ich, wie die meisten Deutschen, den Spaß am Singen. Immer öfter traf man sich mit Freunden und spielte zusammen Singstar. Ich persönlich war einer der fanatischsten, und so war es nur eine Frage der Zeit, bis mir das einfach nicht mehr reichte. Vor vier Jahren auf einer Mannschaftsfahrt hatte ich dann mein „erstes Mal“ auf einer richtigen Karaoke-Bühne. Wir waren in der Düsseldorfer Altstadt unterwegs und landeten, wie der Zufall es wollte, in einer KaraokeBar. Der Laden war voll und es dauerte keine zehn Minuten, bis ich mit einem Mannschaftskameraden auf der Bühne stand. Es war ein tolles Gefühl und es sollte mir nicht mehr so lange verwehrt bleiben. Von diesem Abend an war ich „infiziert“. Szene: Wie genau kommt man denn auf die Idee, Karaoke zu singen? Christian: Da gibt es die unterschiedlichsten Erklärungen. Meiner Meinung nach muss man einfach nur ein bisschen verrückt sein und Spaß am Singen haben. Man sollte sich auch trauen, mal etwas anderes zu machen. Es gehört immerhin schon etwas dazu, sich vor eine Menge zu stellen und einfach drauflos zu träl-
Für drei Minuten ein Star Ein Grafschafter singt sich in die Herzen der Karaoke-Fans
Live on Stage: Christian Knoop beim Karaoke. FOTO: PRIVAT lern. Aus meiner bisherigen Erfahrung kann ich aber sagen, dass die meisten Karaoke-Sänger Wiederholungstäter sind. Szene: Da du selbst ja auch so ein „Wiederholungstäter“ bist, gehst du live bestimmt auch gut ab. Wo singst du denn und wo kann man dich „in action“ erleben? Christian: Live-Karaoke zu singen ist schon ein tolles Erlebnis. Leider gibt es in der Grafschaft noch nicht die großen Möglichkeiten hierzu. Mittlerweile war ich schon in Düsseldorf, Köln, Hannover, Hamburg, Stuttgart, München und Paderborn. Man muss also schon ein wenig unternehmungslustig sein und man lernt auch viele nette Leute kennen. Mit denen habe ich mich auch schon öfter in den oben genannten Städten getroffen. Mein persönliches Highlight war Hamburg. Wir haben uns einen Laden direkt auf der Reeperbahn gemietet und haben da Karaoke gesungen. Man konnte aus dem Fenster schauen und sah den Trubel auf den Straßen und
raoke-Plattform, die es seit Ende 2007 gibt. Es tummeln sich auch bekannte Gesichter auf dieser Plattform. So hat z.B. Antonella von der Band Queensberry sich über TalentRun bei Popstars qualifiziert und es letztendlich in die Band geschafft. TalentRun besitzt ein ganz einfaches Prinzip: man benötigt lediglich ein Headset/ – ANZEIGE – Mikro und kann loslegen. Noch dazu ist es kostenlos. Ich bin nun seit zwei Jahren dabei, gehöre zum Stamm und bin auch als Ich Moderator im Forum tätig. mach’ Die Plattform an sich ist am meinen einfachsten mit Internetplattformen wie Youtube oder MyVideo Schein zu vergleichen, nur dass es sich bei bei TalentRun auf eigene MusikAufnahmen spezialisiert hat. Jeder hat die Möglichkeit, anderen Kommentare zu ihren Lieder zu schreiben und sie mit einem bis fünf Sternen zu bewerten. Noch Ootmarsumer Weg 2 · NOH dazu kann man andere zu Stars (am Bahnübergang) machen, wiederum kann man und Waldseiter Str. 11 · Gildehaus auch von anderen zum Star gemacht werden und Fans gewinInfo-Tel. 0172-5340020 nen. Insgesamt wird viel Abwww.fahrschule-reinders.de wechslung geboten und es ist
sang nach einem kurzen Abstecher auf der Reeperbahn einfach weiter. Szene: Aber du hast bestimmt vorher heimlich geübt oder? Christian: Ich singe seit Mai 2008 unter dem Synonym „TyranniX“ auf www.talentrun.de. TalentRun ist eine Internet-Ka-
Fahrschule F. Reinders
ein schöner Zeitvertreib. Das war eine gute Vorbereitung für die Live-Auftritte. Szene: Wie ist das Gefühl, wenn man live auftritt, und was ist dabei der Unterschied zum Singen im Internet? Christian: Live aufzutreten ist schon ein Highlight, was sicher jeder bestätigen kann, der schon einmal selbst auf der Bühne stand. Es ist natürlich schon ein Unterschied, ob man vor zehn oder weit über 100 Leuten singt (beides habe ich schon beim Karaoke erlebt). Wobei jeder einzelne Auftritt einzigartig ist. Karaoke-Abende bieten immer viel Abwechslung. Mal ist man auf den Spuren der großen MallorcaStars und lässt die Menge feiern und tanzen oder jemand singt die Klassiker von Frank Sinatra, Elvis und Co. und lässt die Menge vor Ehrfurcht erstarren. Für drei Minuten selbst der Star sein und das Geschehen beeinflussen, das macht einfach Spaß. Live-Auftritte mit den eigenen Videos im Internet zu vergleichen ist schon ziemlich schwer. Beides ist was besonderes, wobei ein Live-Auftritt doch immer noch die Krönung ist. Bei mir persönlich ist es so, dass ich im Internet mittlerweile keine LiveAufnahmen mehr einstelle. Ich habe den Spaß daran gefunden, meine eigenen Aufnahmen zu bearbeiten, sozusagen meinen eigenen Produzenten zu spielen. Mal einen Hall-Effekt, oder doppelt gesungen. Es gibt viele Möglichkeiten. So kann es sein, dass man einen ganzen Tag an einem Lied hängt und es am Ende doch alles wieder verwirft, aber trotzdem Spaß hatte. Szene: Welche Erfahrungen hast du beim Karaoke gemacht? Ist dir schon mal etwas Peinliches passiert? Christian: Peinlich war mir eigentlich nie etwas. Ich denke, wenn man sogar Heinos „Blau Blau Blau blüht der Enzian“ singt, ist man in der Hinsicht schon ziemlich gefestigt. Aber natürlich gab es auch einige Auftritte, wo ich selbst nicht mit mir zufrieden war. Es ist ja normal, wenn einem eine Sache viel Spaß macht, dass man es auch immer gut machen will. So kommt es eben auch vor, dass man mal bedröppelt von der Bühne geht, weil man mit sich selbst nicht zufrieden war. Aber dies ist eigentlich ziemlich selten, weil es mir ungeheuer viel Spaß macht. Einer dieser vielen schönen Momente war zum Beispiel, als ich „Cowboy und Indianer“ gesungen habe. Die Leute haben den Tanz original mitgemacht und als das Lied vorbei war, ging es noch a Cappella mit dem Publikum weiter. Da beneidet man doch teilweise schon die Leute, die damit ihr Geld verdienen. Des Weiteren ist beim Karaoke auch immer wieder das besondere Phänomen zu beobachten, wie die Leute sich auf der Bühne verändern. Stand vor zwei Minuten noch ein schüchterner und stotternder Mann vor dir, steht dieser im nächsten Moment als Mallorca-Star auf der Bühne und bringt die Menge zum Toben.
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Verlagsbeilage der Grafschafter Nachrichten, Coesfelder Hof 2, 48527 Nordhorn. Redaktion: Steffen Burkert Mitarbeiter: Sonia Koetsier, Michael Kohsiek, Sascha Vennemann, Jennifer Lange, Christin Vogel, Philipp Aubreville, Dennis Steffan, Christina Koormann, Stefanie Voth, Thomas Harsman, Sascha Otto, Alexander van Stein, Fridtjof Meyer-Glauner. Titelfotos: privat Anschrift: Grafschafter Nachrichten, Redaktion SZENE, Coesfelder Hof 2, 48527 Nordhorn. Telefon: (05921) 707-329 E-Mail: szene@gn-online.de Redaktionsschluss: 10. August 2010
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Loona in Nordhorn
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Auftritt bei Mission Olympic am 21. August Um im August möglichst viele Nordhorner bei der Finalveranstaltung von „Mission Olympic“ für eine aktive Teilnahme zu begeistern und den Titel „Deutschlands aktivste Stadt 2010“ zu gewinnen, haben die Organisatoren einen besonderen Coup gelandet: Die erfolgreiche Sängerin und Latin-Pop-Größe Loona („Bailando“, „Hijo de la luna“) kommt im Rahmen der Finalveranstaltung von „Mission Olympic“ nach Nordhorn. Für die Aftersportsparty am Sonnabend, 21. August, konnte der LatinPop-Star verpflichtet werden. Loona will an diesem Abend mit ihren erfolgreichen Hits und Songs für Stimmung sorgen – und dabei helfen, dass Nordhorn das Bundesfinale gewinnt. Denn die Kreisstadt ist beim Wettbewerb „Mission Olympic 2009/2010“ eine von fünf Finalstädten. Am Wochenende 20. bis 22. August will Nordhorn mit dem „Festival des Sports“ beweisen, dass die Stadt innerhalb dieser Spitzengruppe ganz vorn mitmischt. Zusammen mit den Mitbewerberstädten Cottbus, Mannheim, Zehdenick und Wetzlar wird Nordhorn beim „Festival des Sports“ um den Titel „Deutschlands aktivste Stadt 2010“ kämpfen. Drei Tage lang – vom 20. bis zum 22. August – werden dazu in Nordhorns Innenstadt und an weiteren Standorten Schulen, Vereine und viele Aktive die Vielfalt des Breitensports mit unzähligen Angeboten zum Mitmachen und Ausprobieren präsentieren. Um möglichst viele Grafschafter zum Mitmachen zu bewegen, haben zahlreiche Nordhorner Sportvereine in Zusammenarbeit mit dem Sportamt der Stadt bereits ein reichhaltiges Aktivitätenprogramm vorbereitet. Es will die sportliche Vielfalt Nordhorns vorstellen, vor allem aber zum Mitmachen einladen. Denn beim Bundesfinale im August zählt jede Aktivität. Alle Bewegungen der Besuche-
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Lover“, „Rhythm of the night“ und viele weitere. Für ihre Erfolge erhielt Loona zahlreiche Goldund Platinauszeichnungen und wurde zweimal mit dem „Echo“ ausgezeichnet. Mit den Top TenHits „Boys of summer“ & „Sunlight“ erreichte Loona zusammen mit DJ Sammy zahlreiche Chart Platzierungen weltweit. Loona verspricht in Nordhorn eine mitreißende Live-Show. Als Vorband tritt die Nordhorner Erfolgsgruppe „Picture Perfect“ auf, die beim „The Dome Vol. 52“-Bandwettbewerb bei der Abstimmung über der „The Dome-Community“ den Sieg nach Nordhorn geholt hatte. – ANZEIGE –
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Für drei Minuten ein Star Ein Grafschafter singt sich in die Herzen der Karaoke-Fans
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ein schöner Zeitvertreib. Das war eine gute Vorbereitung für die Live-Auftritte. Szene: Wie ist das Gefühl, wenn man live auftritt, und was ist dabei der Unterschied zum Singen im Internet? Christian: Live aufzutreten ist schon ein Highlight, was sicher jeder bestätigen kann, der schon einmal selbst auf der Bühne stand. Es ist natürlich schon ein Unterschied, ob man vor zehn oder weit über 100 Leuten singt (beides habe ich schon beim Karaoke erlebt). Wobei jeder einzelne Auftritt einzigartig ist. Karaoke-Abende bieten immer viel Abwechslung. Mal ist man auf den Spuren der großen MallorcaStars und lässt die Menge feiern und tanzen oder jemand singt die Klassiker von Frank Sinatra, Elvis und Co. und lässt die Menge vor Ehrfurcht erstarren. Für drei Minuten selbst der Star sein und das Geschehen beeinflussen, das macht einfach Spaß. Live-Auftritte mit den eigenen Videos im Internet zu vergleichen ist schon ziemlich schwer. Beides ist was besonderes, wobei ein Live-Auftritt doch immer noch die Krönung ist. Bei mir persönlich ist es so, dass ich im Internet mittlerweile keine LiveAufnahmen mehr einstelle. Ich habe den Spaß daran gefunden, meine eigenen Aufnahmen zu bearbeiten, sozusagen meinen eigenen Produzenten zu spielen. Mal einen Hall-Effekt, oder doppelt gesungen. Es gibt viele Möglichkeiten. So kann es sein, dass man einen ganzen Tag an einem Lied hängt und es am Ende doch alles wieder verwirft, aber trotzdem Spaß hatte. Szene: Welche Erfahrungen hast du beim Karaoke gemacht? Ist dir schon mal etwas Peinliches passiert? Christian: Peinlich war mir eigentlich nie etwas. Ich denke, wenn man sogar Heinos „Blau Blau Blau blüht der Enzian“ singt, ist man in der Hinsicht schon ziemlich gefestigt. Aber natürlich gab es auch einige Auftritte, wo ich selbst nicht mit mir zufrieden war. Es ist ja normal, wenn einem eine Sache viel Spaß macht, dass man es auch immer gut machen will. So kommt es eben auch vor, dass man mal bedröppelt von der Bühne geht, weil man mit sich selbst nicht zufrieden war. Aber dies ist eigentlich ziemlich selten, weil es mir ungeheuer viel Spaß macht. Einer dieser vielen schönen Momente war zum Beispiel, als ich „Cowboy und Indianer“ gesungen habe. Die Leute haben den Tanz original mitgemacht und als das Lied vorbei war, ging es noch a Cappella mit dem Publikum weiter. Da beneidet man doch teilweise schon die Leute, die damit ihr Geld verdienen. Des Weiteren ist beim Karaoke auch immer wieder das besondere Phänomen zu beobachten, wie die Leute sich auf der Bühne verändern. Stand vor zwei Minuten noch ein schüchterner und stotternder Mann vor dir, steht dieser im nächsten Moment als Mallorca-Star auf der Bühne und bringt die Menge zum Toben.
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(Tender)
Stromae Alors on Danse Darius & Finlay & Shaun Baker Zeigt mir zehn Taio Cruz Break your Heart Edward Maya Stereo Love (Moella Remix) Lady Gaga Telephone feat. Beyoncé Alphabeat The Spell Lena Meyer-Landruth Satellite Belmond & Parker Day after the Party David Guetta Memories feat. Kid Cudi Mark Medlock & Mehrzad Marashi Sweat
Auch gute Messer werden mit der Zeit stumpf. Phrasen nutzen sich ab. Eine gute Mahlzeit, jeden Tag auf gleiche Weise serviert, schmeckt bald fad. Und selbst die stärksten Gefühle können an Intensität verlieren. Und was bleibt, ist Ernüchterung. Und die Kapitulation. Umbruch. Wenn man nun einen Holzsplitter in der Hand hält, würde es wohl niemand einfallen, daran zu denken, dass dieser mal Teil eines großen Baumes gewesen sein könnte. Aber so oder so ähnlich verhält es sich mit den Unwinding Hours. Das Bandname bedeutet ganz frei übersetzt: Das Abspulen von Stunden. Und das wiederum scheint die Sammlung des Erlebten eines Tages zu meinen. Oder einfacher gesagt: Träumen. Ihnen Theorie wie diese oder die Nummer mit dem Baum anzudichten, ist wohl etwas überambitioniert, doch helfe, sie das, Folgende zu verstehen: Jeder Song ist eine kleine Ode an das Schöne, das Zarte, das Leise im Leben. Und um an diesen Punkt zu gelangen, musste den Musikern von Unwinding Hours so einiges widerfahren. Ihre frühere Band trug den Namen Aereogramme, und ihre erste Alben waren ein musikgewordener Ritt à la Jekyll und Hyde, zweitgesichtig, zwischen filmreifen Kompositionen musikalischen Schönklangs und bestialischem Geschrei und verstörenden instrumental Walzen. Doch von Album zu Album wurde die schottische Band leiser und schöngeistiger. Entspannter und reifer. Wer die neue Unwinding Hours noch in die Diskographie von Aereogramme einordnet, tut dies mit Recht. Aereogramme scheitern am Ende ihrer Karriere an der eigenen Ambition und dem Unvermögen, das Potenzial der Band in kommerziellen Erfolg zu wandeln. Die Abhängigkeit vom Erfolg der Band wird immer belastender und zerrt an den Nerven. Dann der Tour-Knock-Out. Sänger Craig B. darf krankheitsbedingt nicht mehr Schreien. Wie eine Initialzündung verdrängte dieser Umstand die Aggression auf den letzten Aereogramme-Werken. Stattdessen filmreife Kompositionen mit warmen Melodien. Und genau an diesem Punkt machen die Unwinding Hours weiter, jedoch ist nur noch eine Hälfte der ursprünglichen Besetzung dabei: Ian Cook, sei-
nes Zeichens Soundtüfftler mit eigenem Studio und tatsächlich Komponist für Filmmusik. Sowie Craig B., der mittlerweile einem geregelten Job als Koch nachgeht. Mit der finanziellen Sicherheit im Rücken und mit der Möglichkeit, in Cooks Studio aufnehmen zu können, wann immer man die Zeit findet und Lust verspürt, entstanden diese zehn Songs, geprägt von liebevollen Melodien, positiven Texten, schwelgendem Orchester und diesem punktgenauen Songwriting, die den Spannungsbogen nahezu immer treffen, aber fast zu konstant daherkommt. Es gibt keine verschreckenden oder verstörenden Einbrüche mehr. Aber auch andere Überraschungen sind sehr rar gesät. Allein in „The Final Hour“, das das Album beschließt, brechen sie nochmal los und verleihen ihrem Werk etwas Oppulentes. Derart schön, kräftig und feingeistig klangen sie noch nie. Songs wie „Knut“, „Solstice“ und „Tightrope“ scheinen wie Evergreens für Liebhaber finsterverhagener Kompositionen. Doch wie oft hat man das schon im Kontext von Aereogramme gesagt? Der Rückzug in ein geregelte Berufsleben und der Hinweis, nicht mehr vom Erfolg der Musik abhängig zu sein, kommt wie eine Schutzfunktion daher. Schade, dass dies nötig zu sein scheint, denn verdient hätten sie viel mehr.
Jack Johnson To the sea Von Christina Thomas „To the sea“ – so lautet der Titel des fünften offiziellen Studio-Albums von Jack Johnson. Und genauso hört es sich auch an. Wie in seinen bisherigen Alben versetzt der amerikanische Surfer seine Hörer in Strandlaune. Wenn jemand im Reinen mit sich selbst ist, dann Jack Johnson. Der gebürtige Hawaiianer verbringt seine Tage angeblich ausschließlich mit Musizieren, Surfen und Familienplanung und fungiert obendrein noch als Umwelt-Botschafter mit korrekter Einstellung. Die Natur als Freund – logisch, dass Johnsons Tonstudio inzwischen ausschließlich mit Solarenergie betrieben wird und sein neues Album dadurch so klimaneutral wie möglich zustande kam. Seine Gelassenheit und Ausgeglichenheit bringt er nicht nur in jeden Song ein, er überträgt sie mit seiner unglaublich tiefgehenden Stimme auf seine Hörer. Die Gedanken schweifen dabei ganz weit ab – an einen fernen Strand unter Pal-
men die Sonne genießen. Jack Johnson besitzt also sein eigenes Studio („Mango Tree“) auf Hawaii und sein eigenes Plattenlabel („Brushfire Records“). Und da kommen dann seine akustisch, melodischen Songs zustande. Diesmal wieder mit Hilfe seiner Bandkollegen: Bassist Merlo Podlewski, Keyboarder Zach Gill und dem Schlagzeuger Adam Topol. Mit „To the sea“ haben sie wieder mal ein einzigartiges Beachrock-Album aufgenommen, was direkt die erste Single aus dem Album („You and your heart“) bestätigt. In dem Album ist wieder jedes Lied ein Genuss. Beim Hören kann man dem Paradies ein bisschen näher rücken – vorausgesetzt, man steht auf Schmusesongs mit Glückskeks-Message. Dazu muss aber gesagt werden, dass die Musik nicht nur glücklich macht, sondern dieses Mal auch ein ganz wenig rockiger ist als in den Alben „In between Dreams“ und „Sleep through the Static“. Vor allem in den Songs „At or with me“ und „Red wine, mistakes, mythology“ kommt das zur Geltung. Er vermischt den rockigen Hauch jedoch gekonnt mit seinen gewohnt chilligen Sounds, die jedem ein zufriedenes Lächeln aufs Gesicht zaubern. Die Texte sind nachdenklich, philosophisch, aber doch sehr optimistisch. Dass dies bei dem neuen Album noch mehr herauskommt, liegt wohl daran, dass der dreifache Familienvater seine wilden Jahre hinter sich gelassen hat. „The best I can do is to show you how to love without fear“, gibt er seiner Tochter in „My Little Girl“ mit auf den Weg, und diese possierliche Seite überwiegt auf den meisten der dreizehn Stücke. Wenn man diese CD einlegt und sich aufs Bett legt, schaltet das Gehirn binnen weniger Minuten auf Urlaubsmodus um. Und man kommt erst wieder zu sich, wenn der letzte Song „Only the Ocean“ zu Ende ist.
Moby Wait for me. Remixes! Philip Aubreville Seit er 1999 mit seinem Song „Why Does My Heart Feel So Bad?“ die Charts stürmte, ist Moby fest im popkulturellen Mainstream etabliert und Bestandteil entsprechender Referenzen: Mal als Negativfolie des Bananen-mampfenden Elektro-Hippies in einem Eminem-Video, mal als Ratgeber für ein gut zusammengestelltes Mixtape in der US-Sit-
com „How I Met Your Mother“, der sich später lediglich als Double des New Yorker DJs entpuppt. Treffend formuliert wirkt da die jüngste Einschätzung Mobys als „Brückenbauer zwischen Pop und elektronischer Musik“ in einem deutschen Musikmagazin. Mit seiner neuesten Veröffentlichung „Wait for me. Remixes!“ bewegt sich Moby allerdings wieder mehr auf den elektronischen Part seines Schaffens zu – oder besser: wird bewegt. Denn wie der Name schon sagt, handelt es sich beim aktuellen Werk um ein Remixalbum, für das Moby erst einmal nur das Arbeitsmaterial bereitstellt: Seinen Longplayer „Wait for me“ aus dem vergangenen Jahr. Aus diesem Material haben verschiedene Discjockeys und Produzenten – von momentanen Szenehelden wie Paul Kalkbrenner und Carl Cox bis zu weniger bekannten Interpreten wie Yuksek oder Mixhell – Stücke gezaubert, die weniger MTV- als Club-kompatibel sind. Davon zeugt schon die Tatsache, dass ein Song die üblichen drei Radiominuten durchschnittlich um mehr als das Doppelte überschreitet. Trotz der zahlreichen Gäste, die der 44-Jährige präsentieren kann, lässt sich doch eine gewisse Homogenität des Tonträgers erkennen – eine Homogenität, die sich vermutlich aus der Verzagtheit der Künstler erklärt, Mobys Vorlagen wirklich auseinander zu nehmen: Das Originalmuster schimmert meist durch. So wirkt das Album auch ohne Übergänge der einzelnen Songs einerseits recht einheitlich. Andererseits zeigt „Wait for me. Remixes!“ dennoch eine gewisse Bandbreite innerhalb elektronischer Musik. So nimmt beispielsweise Chuckie dem Song „JLTF“ den Mobytypischen Ambiente-Stil und versieht ihn mit House-Elementen, während der Savage Skulls Remix von „Study War“ Züge eines Techno-Stückes aufweist. Die „Mistake“-Version von Yuksek wiederum erinnert fast ein wenig an die französischen Klassiker Justice und Daft Punk. Diesem breiter angelegten Trip durch die verschiedenen Facetten des zeitgenössischen Elektros folgt der eigentliche Clou auf einer zweiten CD: Hier verarbeitet Moby die Remixe der ersten CD sowie weitere Arrangements zu einem DJ-Set mit glänzenden Übergängen und dem für ihn typischen Stil, wobei die Handschrift der Gäste hörbar bleibt. Allerdings handelt es sich auch hierbei eher um Club- als Radiomusik: „Wait for me. Remixes!“ ist somit ideal als Vorspann zum abendlichen Ausgehen oder als nette Hintergrundmusik. Wer Elektro im Allgemeinen und Moby im Speziellen mag, wird diesen Longplayer ohnehin lieben.
Musik, frische Luft und gute Laune Reifeprüfung: Obergrafschafter Band Manko Nova beim Abifestival in Lingen auf der Bühne Von Hinnerk Schröer Ein Sommer ohne Festivals ist für viele Musikliebhaber undenkbar. Das gilt auch für zahlreiche Jugendliche und junge Erwachsene aus der Grafschaft. Ob große Varianten wie „Rock am Ring“ oder das „Hurricane“ oder lokale Festivals wie das „Abifestival“ in Lingen oder das „Stonerock“ in Bad Bentheim: Mit dem besonderen Flair aus Musik und Freiluftgefühl finden die Veranstalter viele Anhänger. Die Obergrafschafter Band „Manko Nova“ ist dabei nicht nur Zuschauer, sondern hat in diesem Sommer den Sprung auf die große Bühne geschafft. Die sechsköpfige Formation aus Bad Bentheim und Schüttorf, die in ihren Grundzügen seit 2006 besteht, gehörte Ende Mai zum Line Up des „Abifestivals“ in Lingen, das mit bis zu 10 000 Besuchern
Von Michael Kohsiek Der tragische Krebstod des besten Rock- und Metalsängers aller Zeiten, Ronnie James Dio, hat eine unmöglich zu schließende Lücke in die Musiklandschaft gerissen, die erst in einigen Monaten oder vielleicht sogar Jahren in Gänze zum Tragen kommen wird. Was wir hier für einen Ausnahmekünstler verloren haben, der mit Elf, Rainbow, Black Sabbath / Heaven & Hell und natürlich DIO Musikgeschichte geschrieben hat, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Deshalb versucht es Jorn Lande auf seinem neuen Album „Dio“ auch gleich musikalisch. Neben einem tränentreibenden „Song For Ronnie James“ gibt es eine kompetent gesungene Best Of-Dio zu hören, die Fans des Meisters durchaus einmal antesten sollten. Dennoch muss die Frage
kommt gerade die Dichte ihres Sounds gut zum Tragen. Mit der Mischung aus „chaotischer Ordnung und konservativer Experimentierfreudigkeit“, wie Sänger Fabian Möller den Stil beschreibt, ist die Band in beiden Feldern zu Hause.
an zwei Tagen zu den größten Festivals in der Region gehört. Fabian Möller (Gitarre/Gesang), Marius Brüning (Bass), Jonas Dichmann (Gitarre/Gesang), Jonas-Malte Hillen (Schlagzeug), Michael Pruban (Gesang/Orgel) und Yannik Bült (Synthesizer) spielten sich im vergangenen Jahr bei einem Konzert im „Alten Schlachthof“ in Lingen in den Fokus des Organisatorenteams. Das ist seit dem Jahr 1981 jeweils der aktuelle Lingener Abiturjahrgang, der vom „Abifestival“-Förderverein tatkräftig unterstützt wird. Die Professionalisierung und der Zuschauerzuspruch ist dabei mit den Jahren immer mehr gestiegen. So erklang bei den vergangenen Abifestivals Musik von „Incubus“, „Blumentopf“, „Dendemann“ „Sportfreunde Stiller“, den „Donots“, aber auch zwei
Mal von den früheren Bentheimer Lokalhelden „Union Youth“. Ihrem Grundsatz ist die Lingener Abiturientia in all den Jahren aber treu geblieben. Und so konnte das Publikum auch die Klänge von „Manko Nova“ unter dem Motto „umsonst & draußen“ genießen. Musikalisch webt die Band einen energiegeladen Klangteppich. Wälzender Gitarrenrhythmus, blecherne Orgelsounds, ein treibendes Schlagzeug und aufschreiende Synthesizer bilden zusammen mit dem charakteristischem Gesang eine mitreißende Mischung, die vor allem auf eines abzielt: Authentizität. Die aufstrebenden Musiker aus der Obergrafschaft schaffen es so, das Genre „Indie“ facettenreich abzubilden. Obwohl sie als Newcomer bei einem größeren Festival die Büh-
ne bereits zu einem Zeitpunkt betreten, an dem die Nachmittagssonne noch scheint, schaffen sie es auch in Lingen, das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Mit ihrem energiegeladenen Sound überzeugt die Band aber nicht nur die Besucher, sondern auch andere Festival-Planer. Mit dem „Rüt’n’Rock“-Festival in Haren (6. August) und „Rock am Pferdemarkt“ (Lingen, 17. September) stehen bereits zwei neue Open Airs auf dem Konzertplan. „Der Sound ist so fett, dass er durch die Landschaft hallt, und der Wind weht einem ins Gesicht“, beschreibt Bassist Marius Brüning die Unterschiede zwischen einem Outdoor-Auftritt und einem Club-Konzert. Die kleinere Variante gehört aber selbstverständlich auch zum Repertoire der Band. In der besonderen Atmosphäre eines Clubs
Nach ihrem Auftritt in Lingen genoss das Sextett zusammen mit zahlreichen weiteren Besuchern aus der Grafschaft den weiteren Verlauf des Festivals, das in dem Auftritt der Band „Bonaparte“ in ihren surrealen Kostümen seinen Höhepunkt fand. Das Motto, mit Musik, frischer Luft und guter Laune sein Abitur zu feiern, traf dabei auch perfekt auf „Manko Nova“ zu. Mit Fabian Möller, Jonas Dichmann und Jonas-Malte Hillen haben 50 Prozent der Bandmitglieder ihre schulische Reifeprüfung gerade frisch in der Tasche.
erlaubt sein, wieso so wenige Wochen nach DIOs Tod ein solches Album erscheinen kann… Ewig lange sieben Jahre hat man die Fanschar warten lassen, nun sind die Briten Anathema mit einem neuen Album am Start. „We’re Here Because We’re Here“ überrascht zunächst mit einer etwas positiveren Grundausrichtung, die melancholische Depression der letzten Werke scheinen die Cavanagh-Brüder scheinbar überwunden zu haben. Musikalisch erinnert man nun an eine Mischung aus früheren Taten und Porcupine Tree. Fans werden das Teil selbstverständlich lieben! Crystal Viper aus Polen haben sich klammheimlich in die erste Liga der so genannten True Metal-Szene gespielt und so war es nur eine Frage der Zeit, dass ihr erstes Livealbum erscheint. „Defenders Of The
Magic Circle“ beinhaltet zwar nur sieben Livetracks, dafür hat man jedoch noch vier unveröffentlichte Studiosongs dazugepackt, unter anderem ein gutklassiges Cover des Virgin Steele-Klassikers „Obession“. „The Piper At The Gates Of Doom“ ist nicht nur ein unverschämt genialer Titel (natürlich, ihr habt es erkannt, angelehnt an Pink Floyd), sondern gleichzeitig auch Doomshines zweiter Epic DoomStreich. Fast 75 Minuten gibt es lavaartiges, aber auch Power Metaller werden befriedigt. Die Deutschen erinnern daher eher an Solitude Aeturnus oder Candlemass als an Ultra-Slower wie Reverend Bizarre. Melodien gibt es reichlich und auch die Gitarren klingen so, wie Gitarren klingen sollten: Heavy. Die Briten Salem entstammen dem schier unerschöpflichen Pool der „New Wave of
British Heavy Metal“ der späten 1970er / frühen 1980er, der wir auch Combos wie Iron Maiden, Saxon oder Def Leppard zu verdanken haben. Pure Steel Records haben nun auf einer großartigen CompilationCD alle möglichen Demo- und Single-Songs unter dem Titel „In The Beginning“ zusammengefasst. Nicht jeder Song ist ein Klassiker, aber Tracks wie die Hymnen „Hangman’s Noose“ oder „Cold As Steel“ müssen eigentlich in jedem Schrank von NWoBHM-Aficionados stehen! Die Schweden Pain Of Salvation haben es ihren Fans noch nie leicht gemacht und wuchten einfach Aufgewärmtes in die Läden. „Road Salt One“, so der Titel des siebten Albums, ist tief in den 70er verwurzelt und hat mit Weltklasse-Progressive-Metal der „Remedy Lane“-Ära nur noch
den fantastischen Gesang gemeinsam. Einige Melodien berühren zwar immer noch wie früher, inzwischen muss man aber konstatieren, dass hier scheinbar eine Band auf der Suche nach einer neuen Identität ist. Kann man mögen, muss man aber nicht. „Iron Will“ von Grand Magus war vor zwei Jahren eine ziemliche Überraschung, nun liegt mit „Hammer Of The North“ der von vielen heiß erwartete Nachfolger vor. Übertreffen kann man den Vorgänger zwar bei weitem nicht, aber das insgesamt fünfte Bandalbum ist eine saftige Wuchtbrumme – man ist etwas vorhersehbarer und kommerzieller geworden, dem Erfolg wird dies aber keinen Abbruch tun. Anspieltipps: Der flotte Opener „I, The Jury“ und das groovige „Ravens Guide Our Way“.
SZENE 04
Musik
05 SZENE
Musik Manko Nova beim Abifestival in Lingen. FOTO: SCHRÖER
Zak DJ Russo
(Main)
Russo Mania
Unwinding Hours Unwinding Hours Von Sascha Otto
TBA Send me an Angel Artento Divini Griffin Marco V Indicator (Russo Mix) Mat Zo 24 Hours (Rank 1 Mix) Sander van Doorn Reach out D-Mad She gave Happiness Ronski Speed Denva Ehren Stowers Replicator Ian Solano Forever More
Index DJ Franz
(Tender)
Stromae Alors on Danse Darius & Finlay & Shaun Baker Zeigt mir zehn Taio Cruz Break your Heart Edward Maya Stereo Love (Moella Remix) Lady Gaga Telephone feat. Beyoncé Alphabeat The Spell Lena Meyer-Landruth Satellite Belmond & Parker Day after the Party David Guetta Memories feat. Kid Cudi Mark Medlock & Mehrzad Marashi Sweat
Auch gute Messer werden mit der Zeit stumpf. Phrasen nutzen sich ab. Eine gute Mahlzeit, jeden Tag auf gleiche Weise serviert, schmeckt bald fad. Und selbst die stärksten Gefühle können an Intensität verlieren. Und was bleibt, ist Ernüchterung. Und die Kapitulation. Umbruch. Wenn man nun einen Holzsplitter in der Hand hält, würde es wohl niemand einfallen, daran zu denken, dass dieser mal Teil eines großen Baumes gewesen sein könnte. Aber so oder so ähnlich verhält es sich mit den Unwinding Hours. Das Bandname bedeutet ganz frei übersetzt: Das Abspulen von Stunden. Und das wiederum scheint die Sammlung des Erlebten eines Tages zu meinen. Oder einfacher gesagt: Träumen. Ihnen Theorie wie diese oder die Nummer mit dem Baum anzudichten, ist wohl etwas überambitioniert, doch helfe, sie das, Folgende zu verstehen: Jeder Song ist eine kleine Ode an das Schöne, das Zarte, das Leise im Leben. Und um an diesen Punkt zu gelangen, musste den Musikern von Unwinding Hours so einiges widerfahren. Ihre frühere Band trug den Namen Aereogramme, und ihre erste Alben waren ein musikgewordener Ritt à la Jekyll und Hyde, zweitgesichtig, zwischen filmreifen Kompositionen musikalischen Schönklangs und bestialischem Geschrei und verstörenden instrumental Walzen. Doch von Album zu Album wurde die schottische Band leiser und schöngeistiger. Entspannter und reifer. Wer die neue Unwinding Hours noch in die Diskographie von Aereogramme einordnet, tut dies mit Recht. Aereogramme scheitern am Ende ihrer Karriere an der eigenen Ambition und dem Unvermögen, das Potenzial der Band in kommerziellen Erfolg zu wandeln. Die Abhängigkeit vom Erfolg der Band wird immer belastender und zerrt an den Nerven. Dann der Tour-Knock-Out. Sänger Craig B. darf krankheitsbedingt nicht mehr Schreien. Wie eine Initialzündung verdrängte dieser Umstand die Aggression auf den letzten Aereogramme-Werken. Stattdessen filmreife Kompositionen mit warmen Melodien. Und genau an diesem Punkt machen die Unwinding Hours weiter, jedoch ist nur noch eine Hälfte der ursprünglichen Besetzung dabei: Ian Cook, sei-
nes Zeichens Soundtüfftler mit eigenem Studio und tatsächlich Komponist für Filmmusik. Sowie Craig B., der mittlerweile einem geregelten Job als Koch nachgeht. Mit der finanziellen Sicherheit im Rücken und mit der Möglichkeit, in Cooks Studio aufnehmen zu können, wann immer man die Zeit findet und Lust verspürt, entstanden diese zehn Songs, geprägt von liebevollen Melodien, positiven Texten, schwelgendem Orchester und diesem punktgenauen Songwriting, die den Spannungsbogen nahezu immer treffen, aber fast zu konstant daherkommt. Es gibt keine verschreckenden oder verstörenden Einbrüche mehr. Aber auch andere Überraschungen sind sehr rar gesät. Allein in „The Final Hour“, das das Album beschließt, brechen sie nochmal los und verleihen ihrem Werk etwas Oppulentes. Derart schön, kräftig und feingeistig klangen sie noch nie. Songs wie „Knut“, „Solstice“ und „Tightrope“ scheinen wie Evergreens für Liebhaber finsterverhagener Kompositionen. Doch wie oft hat man das schon im Kontext von Aereogramme gesagt? Der Rückzug in ein geregelte Berufsleben und der Hinweis, nicht mehr vom Erfolg der Musik abhängig zu sein, kommt wie eine Schutzfunktion daher. Schade, dass dies nötig zu sein scheint, denn verdient hätten sie viel mehr.
Jack Johnson To the sea Von Christina Thomas „To the sea“ – so lautet der Titel des fünften offiziellen Studio-Albums von Jack Johnson. Und genauso hört es sich auch an. Wie in seinen bisherigen Alben versetzt der amerikanische Surfer seine Hörer in Strandlaune. Wenn jemand im Reinen mit sich selbst ist, dann Jack Johnson. Der gebürtige Hawaiianer verbringt seine Tage angeblich ausschließlich mit Musizieren, Surfen und Familienplanung und fungiert obendrein noch als Umwelt-Botschafter mit korrekter Einstellung. Die Natur als Freund – logisch, dass Johnsons Tonstudio inzwischen ausschließlich mit Solarenergie betrieben wird und sein neues Album dadurch so klimaneutral wie möglich zustande kam. Seine Gelassenheit und Ausgeglichenheit bringt er nicht nur in jeden Song ein, er überträgt sie mit seiner unglaublich tiefgehenden Stimme auf seine Hörer. Die Gedanken schweifen dabei ganz weit ab – an einen fernen Strand unter Pal-
men die Sonne genießen. Jack Johnson besitzt also sein eigenes Studio („Mango Tree“) auf Hawaii und sein eigenes Plattenlabel („Brushfire Records“). Und da kommen dann seine akustisch, melodischen Songs zustande. Diesmal wieder mit Hilfe seiner Bandkollegen: Bassist Merlo Podlewski, Keyboarder Zach Gill und dem Schlagzeuger Adam Topol. Mit „To the sea“ haben sie wieder mal ein einzigartiges Beachrock-Album aufgenommen, was direkt die erste Single aus dem Album („You and your heart“) bestätigt. In dem Album ist wieder jedes Lied ein Genuss. Beim Hören kann man dem Paradies ein bisschen näher rücken – vorausgesetzt, man steht auf Schmusesongs mit Glückskeks-Message. Dazu muss aber gesagt werden, dass die Musik nicht nur glücklich macht, sondern dieses Mal auch ein ganz wenig rockiger ist als in den Alben „In between Dreams“ und „Sleep through the Static“. Vor allem in den Songs „At or with me“ und „Red wine, mistakes, mythology“ kommt das zur Geltung. Er vermischt den rockigen Hauch jedoch gekonnt mit seinen gewohnt chilligen Sounds, die jedem ein zufriedenes Lächeln aufs Gesicht zaubern. Die Texte sind nachdenklich, philosophisch, aber doch sehr optimistisch. Dass dies bei dem neuen Album noch mehr herauskommt, liegt wohl daran, dass der dreifache Familienvater seine wilden Jahre hinter sich gelassen hat. „The best I can do is to show you how to love without fear“, gibt er seiner Tochter in „My Little Girl“ mit auf den Weg, und diese possierliche Seite überwiegt auf den meisten der dreizehn Stücke. Wenn man diese CD einlegt und sich aufs Bett legt, schaltet das Gehirn binnen weniger Minuten auf Urlaubsmodus um. Und man kommt erst wieder zu sich, wenn der letzte Song „Only the Ocean“ zu Ende ist.
Moby Wait for me. Remixes! Philip Aubreville Seit er 1999 mit seinem Song „Why Does My Heart Feel So Bad?“ die Charts stürmte, ist Moby fest im popkulturellen Mainstream etabliert und Bestandteil entsprechender Referenzen: Mal als Negativfolie des Bananen-mampfenden Elektro-Hippies in einem Eminem-Video, mal als Ratgeber für ein gut zusammengestelltes Mixtape in der US-Sit-
com „How I Met Your Mother“, der sich später lediglich als Double des New Yorker DJs entpuppt. Treffend formuliert wirkt da die jüngste Einschätzung Mobys als „Brückenbauer zwischen Pop und elektronischer Musik“ in einem deutschen Musikmagazin. Mit seiner neuesten Veröffentlichung „Wait for me. Remixes!“ bewegt sich Moby allerdings wieder mehr auf den elektronischen Part seines Schaffens zu – oder besser: wird bewegt. Denn wie der Name schon sagt, handelt es sich beim aktuellen Werk um ein Remixalbum, für das Moby erst einmal nur das Arbeitsmaterial bereitstellt: Seinen Longplayer „Wait for me“ aus dem vergangenen Jahr. Aus diesem Material haben verschiedene Discjockeys und Produzenten – von momentanen Szenehelden wie Paul Kalkbrenner und Carl Cox bis zu weniger bekannten Interpreten wie Yuksek oder Mixhell – Stücke gezaubert, die weniger MTV- als Club-kompatibel sind. Davon zeugt schon die Tatsache, dass ein Song die üblichen drei Radiominuten durchschnittlich um mehr als das Doppelte überschreitet. Trotz der zahlreichen Gäste, die der 44-Jährige präsentieren kann, lässt sich doch eine gewisse Homogenität des Tonträgers erkennen – eine Homogenität, die sich vermutlich aus der Verzagtheit der Künstler erklärt, Mobys Vorlagen wirklich auseinander zu nehmen: Das Originalmuster schimmert meist durch. So wirkt das Album auch ohne Übergänge der einzelnen Songs einerseits recht einheitlich. Andererseits zeigt „Wait for me. Remixes!“ dennoch eine gewisse Bandbreite innerhalb elektronischer Musik. So nimmt beispielsweise Chuckie dem Song „JLTF“ den Mobytypischen Ambiente-Stil und versieht ihn mit House-Elementen, während der Savage Skulls Remix von „Study War“ Züge eines Techno-Stückes aufweist. Die „Mistake“-Version von Yuksek wiederum erinnert fast ein wenig an die französischen Klassiker Justice und Daft Punk. Diesem breiter angelegten Trip durch die verschiedenen Facetten des zeitgenössischen Elektros folgt der eigentliche Clou auf einer zweiten CD: Hier verarbeitet Moby die Remixe der ersten CD sowie weitere Arrangements zu einem DJ-Set mit glänzenden Übergängen und dem für ihn typischen Stil, wobei die Handschrift der Gäste hörbar bleibt. Allerdings handelt es sich auch hierbei eher um Club- als Radiomusik: „Wait for me. Remixes!“ ist somit ideal als Vorspann zum abendlichen Ausgehen oder als nette Hintergrundmusik. Wer Elektro im Allgemeinen und Moby im Speziellen mag, wird diesen Longplayer ohnehin lieben.
Musik, frische Luft und gute Laune Reifeprüfung: Obergrafschafter Band Manko Nova beim Abifestival in Lingen auf der Bühne Von Hinnerk Schröer Ein Sommer ohne Festivals ist für viele Musikliebhaber undenkbar. Das gilt auch für zahlreiche Jugendliche und junge Erwachsene aus der Grafschaft. Ob große Varianten wie „Rock am Ring“ oder das „Hurricane“ oder lokale Festivals wie das „Abifestival“ in Lingen oder das „Stonerock“ in Bad Bentheim: Mit dem besonderen Flair aus Musik und Freiluftgefühl finden die Veranstalter viele Anhänger. Die Obergrafschafter Band „Manko Nova“ ist dabei nicht nur Zuschauer, sondern hat in diesem Sommer den Sprung auf die große Bühne geschafft. Die sechsköpfige Formation aus Bad Bentheim und Schüttorf, die in ihren Grundzügen seit 2006 besteht, gehörte Ende Mai zum Line Up des „Abifestivals“ in Lingen, das mit bis zu 10 000 Besuchern
Von Michael Kohsiek Der tragische Krebstod des besten Rock- und Metalsängers aller Zeiten, Ronnie James Dio, hat eine unmöglich zu schließende Lücke in die Musiklandschaft gerissen, die erst in einigen Monaten oder vielleicht sogar Jahren in Gänze zum Tragen kommen wird. Was wir hier für einen Ausnahmekünstler verloren haben, der mit Elf, Rainbow, Black Sabbath / Heaven & Hell und natürlich DIO Musikgeschichte geschrieben hat, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Deshalb versucht es Jorn Lande auf seinem neuen Album „Dio“ auch gleich musikalisch. Neben einem tränentreibenden „Song For Ronnie James“ gibt es eine kompetent gesungene Best Of-Dio zu hören, die Fans des Meisters durchaus einmal antesten sollten. Dennoch muss die Frage
kommt gerade die Dichte ihres Sounds gut zum Tragen. Mit der Mischung aus „chaotischer Ordnung und konservativer Experimentierfreudigkeit“, wie Sänger Fabian Möller den Stil beschreibt, ist die Band in beiden Feldern zu Hause.
an zwei Tagen zu den größten Festivals in der Region gehört. Fabian Möller (Gitarre/Gesang), Marius Brüning (Bass), Jonas Dichmann (Gitarre/Gesang), Jonas-Malte Hillen (Schlagzeug), Michael Pruban (Gesang/Orgel) und Yannik Bült (Synthesizer) spielten sich im vergangenen Jahr bei einem Konzert im „Alten Schlachthof“ in Lingen in den Fokus des Organisatorenteams. Das ist seit dem Jahr 1981 jeweils der aktuelle Lingener Abiturjahrgang, der vom „Abifestival“-Förderverein tatkräftig unterstützt wird. Die Professionalisierung und der Zuschauerzuspruch ist dabei mit den Jahren immer mehr gestiegen. So erklang bei den vergangenen Abifestivals Musik von „Incubus“, „Blumentopf“, „Dendemann“ „Sportfreunde Stiller“, den „Donots“, aber auch zwei
Mal von den früheren Bentheimer Lokalhelden „Union Youth“. Ihrem Grundsatz ist die Lingener Abiturientia in all den Jahren aber treu geblieben. Und so konnte das Publikum auch die Klänge von „Manko Nova“ unter dem Motto „umsonst & draußen“ genießen. Musikalisch webt die Band einen energiegeladen Klangteppich. Wälzender Gitarrenrhythmus, blecherne Orgelsounds, ein treibendes Schlagzeug und aufschreiende Synthesizer bilden zusammen mit dem charakteristischem Gesang eine mitreißende Mischung, die vor allem auf eines abzielt: Authentizität. Die aufstrebenden Musiker aus der Obergrafschaft schaffen es so, das Genre „Indie“ facettenreich abzubilden. Obwohl sie als Newcomer bei einem größeren Festival die Büh-
ne bereits zu einem Zeitpunkt betreten, an dem die Nachmittagssonne noch scheint, schaffen sie es auch in Lingen, das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Mit ihrem energiegeladenen Sound überzeugt die Band aber nicht nur die Besucher, sondern auch andere Festival-Planer. Mit dem „Rüt’n’Rock“-Festival in Haren (6. August) und „Rock am Pferdemarkt“ (Lingen, 17. September) stehen bereits zwei neue Open Airs auf dem Konzertplan. „Der Sound ist so fett, dass er durch die Landschaft hallt, und der Wind weht einem ins Gesicht“, beschreibt Bassist Marius Brüning die Unterschiede zwischen einem Outdoor-Auftritt und einem Club-Konzert. Die kleinere Variante gehört aber selbstverständlich auch zum Repertoire der Band. In der besonderen Atmosphäre eines Clubs
Nach ihrem Auftritt in Lingen genoss das Sextett zusammen mit zahlreichen weiteren Besuchern aus der Grafschaft den weiteren Verlauf des Festivals, das in dem Auftritt der Band „Bonaparte“ in ihren surrealen Kostümen seinen Höhepunkt fand. Das Motto, mit Musik, frischer Luft und guter Laune sein Abitur zu feiern, traf dabei auch perfekt auf „Manko Nova“ zu. Mit Fabian Möller, Jonas Dichmann und Jonas-Malte Hillen haben 50 Prozent der Bandmitglieder ihre schulische Reifeprüfung gerade frisch in der Tasche.
erlaubt sein, wieso so wenige Wochen nach DIOs Tod ein solches Album erscheinen kann… Ewig lange sieben Jahre hat man die Fanschar warten lassen, nun sind die Briten Anathema mit einem neuen Album am Start. „We’re Here Because We’re Here“ überrascht zunächst mit einer etwas positiveren Grundausrichtung, die melancholische Depression der letzten Werke scheinen die Cavanagh-Brüder scheinbar überwunden zu haben. Musikalisch erinnert man nun an eine Mischung aus früheren Taten und Porcupine Tree. Fans werden das Teil selbstverständlich lieben! Crystal Viper aus Polen haben sich klammheimlich in die erste Liga der so genannten True Metal-Szene gespielt und so war es nur eine Frage der Zeit, dass ihr erstes Livealbum erscheint. „Defenders Of The
Magic Circle“ beinhaltet zwar nur sieben Livetracks, dafür hat man jedoch noch vier unveröffentlichte Studiosongs dazugepackt, unter anderem ein gutklassiges Cover des Virgin Steele-Klassikers „Obession“. „The Piper At The Gates Of Doom“ ist nicht nur ein unverschämt genialer Titel (natürlich, ihr habt es erkannt, angelehnt an Pink Floyd), sondern gleichzeitig auch Doomshines zweiter Epic DoomStreich. Fast 75 Minuten gibt es lavaartiges, aber auch Power Metaller werden befriedigt. Die Deutschen erinnern daher eher an Solitude Aeturnus oder Candlemass als an Ultra-Slower wie Reverend Bizarre. Melodien gibt es reichlich und auch die Gitarren klingen so, wie Gitarren klingen sollten: Heavy. Die Briten Salem entstammen dem schier unerschöpflichen Pool der „New Wave of
British Heavy Metal“ der späten 1970er / frühen 1980er, der wir auch Combos wie Iron Maiden, Saxon oder Def Leppard zu verdanken haben. Pure Steel Records haben nun auf einer großartigen CompilationCD alle möglichen Demo- und Single-Songs unter dem Titel „In The Beginning“ zusammengefasst. Nicht jeder Song ist ein Klassiker, aber Tracks wie die Hymnen „Hangman’s Noose“ oder „Cold As Steel“ müssen eigentlich in jedem Schrank von NWoBHM-Aficionados stehen! Die Schweden Pain Of Salvation haben es ihren Fans noch nie leicht gemacht und wuchten einfach Aufgewärmtes in die Läden. „Road Salt One“, so der Titel des siebten Albums, ist tief in den 70er verwurzelt und hat mit Weltklasse-Progressive-Metal der „Remedy Lane“-Ära nur noch
den fantastischen Gesang gemeinsam. Einige Melodien berühren zwar immer noch wie früher, inzwischen muss man aber konstatieren, dass hier scheinbar eine Band auf der Suche nach einer neuen Identität ist. Kann man mögen, muss man aber nicht. „Iron Will“ von Grand Magus war vor zwei Jahren eine ziemliche Überraschung, nun liegt mit „Hammer Of The North“ der von vielen heiß erwartete Nachfolger vor. Übertreffen kann man den Vorgänger zwar bei weitem nicht, aber das insgesamt fünfte Bandalbum ist eine saftige Wuchtbrumme – man ist etwas vorhersehbarer und kommerzieller geworden, dem Erfolg wird dies aber keinen Abbruch tun. Anspieltipps: Der flotte Opener „I, The Jury“ und das groovige „Ravens Guide Our Way“.
SZENE 06 Von Merlin Ränsch Was ist der Popkurs? Der Popkurs oder auch „Eventim Popkurs“ an der Hochschule fĂźr Musik und Theater in Hamburg besteht seit 25 Jahren. Der Sinn dieser musikalischen Intensivphase liegt darin, junge kreative Musiker, Texter, Performer und Produzenten, die moderne Musik in jedem Genre produzieren, zusammenzubringen. Die Schwerpunkte und Inhalte liegen im Band- und Einzelcoaching sowie Artistdevelopement und Beratung. Der Kurs besteht aus zwei mehrwĂśchigen Abschnitten. Der Kurs kostet 1000 Euro, von denen aber 300 Euro von der ARTSYS.GVL (KĂźnstlerportal) erstattet werden. Am Ende jeden Abschnitts findet ein groĂ&#x;es Ăśffentliches Konzert statt. Die AufnahmeprĂźfung: Meine Gesangslehrerin hat mir vorgeschlagen, mich als Vocalist fĂźr den Popkurs zu bewerben. Nachdem ich mir die Homepage angeschaut habe, ist mir klar: Ich will nach Hamburg und diesen „Crashkurs“ fĂźr Popularmusik belegen. Aber so einfach geht das natĂźrlich nicht! Der erste Teil der AufnahmeprĂźfung besteht darin, eine KĂźnstlermappe anzufertigen. Ich suche also alle alten Zeitungsartikel, Programme, Preise, Fotos von meinen musikalischen Aktivitäten heraus. Dazu kommen noch eigene Studiodemos und einige selbst geschriebene Texte. Nachdem ich meine Bewerbungsmappe eingereicht habe, hoffe ich, zur praktischen PrĂźfung nach Hamburg eingeladen zu werden. Nach etwa drei Wochen kommt zu meiner groĂ&#x;en Freude der Bestätigungsbrief der Hochschule, ich darf vorsingen! Jetzt muss ich mir Songs zum Performen und Musiker zur akustischen Begleitung suchen. Zwei Tage vor der AufnahmeprĂźfung sitze ich also in Hamburg mit einem guten Bekannten, der Pianist ist, und Ăźbe meine StĂźcke mit ihm. Am Tag der AufnahmeprĂźfung ist alles easy, aber doch aufregend. Flo und ich warten gespannt zusammen mit vielen Mitbewerbern auf unseren Auftritt. Die achtkĂśpfige Jury ist ganz schĂśn beeindruckend. Da sitzt ein GroĂ&#x;teil der Musikdozenten, die zudem in der Musikszene noch bekannt sind; wie z. B. Jane Comerford („Texas Lightning“ ), die uns später im Gesangstechnischen unterstĂźtzt und viele Workshops Ăźbernimmt, oder Peter Weihe, bekannter Studiogitarrist. Alle sind gespannt auf uns und freundlich und warten neugierig darauf, was wir zu bieten haben... Und dann geht’s los, bzw. sollte es eigentlich. Aber die gesamte „Mannschaft“ diskutiert erst mal Ăźber die mĂśgliche Herkunft meines eigenwilligen Vornamens... Nach etlichen Minuten darf ich dann endlich meine Songs performen, und zwar allesamt bis zum Schluss. Ich frag’ mich, ob das ein positives Zeichen ist? Schon am nächsten Tag freue ich mich riesig, denn ich Ăśffne nichts ahnend meinen Email-Ac-
Musik
Popkurs mit Profis Grafschafterin an der Hochschule in Hamburg Merlin Ränsch. FOTOS: PRIVAT
count und bekomme mal eben so Bescheid aus Hamburg: Ich hab’s geschafft! Ich darf am Popkurs Eventim 2010 teilnehmen! Wohnungssuche: Kurz nachdem ich den Termin fßr den Pop-
kurs bekommen habe, befasse ich mich mit der Zimmersuche. Ăœbers Internet suche ich mir diverse WG-Angebote und Mitwohnangebote heraus. Ich halte Ausschau nach etwas in der Nähe der Hochschule, aber das ist
07 SZENE
Musik
gar nicht so einfach, da die Schule in einer recht wohlhabenden Gegend liegt (Harvestehude/Rotherbaum) und die Mieten der auĂ&#x;erdem nur spärlich vorhandenen Zimmer nicht gerade niedrig sind.
Im Endeffekt habe ich echt GlĂźck und kann Ăźber Connections in einen wunderschĂśnen Altbau einziehen. Meine Mitbewohnerin und Vermieterin ist eine junge, verrĂźckte KĂźnstlerin/Fotografin (wir verstehen uns von Anfang an hervorragend). Als Alternative zu dieser stilvollen Behausung hätte sich noch eine Vegana-WG oder ein Sieben-Quadratmeter-Zimmer in Reichweite angeboten, das aber wäre mir beides dann doch zu krass. Ich liebe mein neues Zuhause und will es unter keinen Umständen wieder hergeben. Hamburgerkundung oder „Wie komme ich allein zurecht?“: Eine Woche vor Popkursbeginn ziehe ich also in meine neue „Heimatstadt auf Zeit“. Mein ca. 20 Quadratmeter groĂ&#x;es Zimmer ist schon mĂśbliert; aber kein Grund, nicht doch das halbe Haus mitzunehmen, das wäre doch gelacht...! Gelacht habe ich im Ăœbrigen eher vor Verzweiflung, als ich mich bei der Ankunft im neuen Treppenhaus gefragt habe, wie ich meine 500 Koffer, Taschen und Musikequipment die fĂźnf Stockwerke (kein Fahrstuhl vorhanden) nach oben befĂśrdern soll... Ja, ich bin dann mal gelaufen. Gut, dass ich ein paar Tage vorher da bin, so kann ich mir die ungewohnte Umgebung in Ruhe genauer ansehen und mich mit allem vertraut machen. Es ist ja eine ungewohnte Situation, so allein in einer GroĂ&#x;stadt zu leben. NatĂźrlich gibt es am Anfang die ein oder andere Situation, die komisch ist, z. B. der ungeregelte Tagesablauf, dass es auf einmal keinen mehr gibt, der einem irgendwelche Vorschriften macht! Sein eigenes GroĂ&#x;stadtleben zu fĂźhren ist schon verdammt lässig und entspannend – aber auch echt aufregend. Der erste Tag: Am Montagmorgen gehe ich also gegen 10.30 Uhr aus dem Haus und laufe Richtung Hochschule. Kurz vor 11 Uhr betrete ich die Eingangshalle und begebe mich aufgeregt und freudig zum Treffpunkt fĂźr alle Popkursabsolventen. Ein paar Leute sitzen schon da und begutachten sich gegenseitig mit neugierigen und prĂźfenden Blicken. Nach und nach fĂźllt sich der Raum. In kurzer Zeit haben sich so viele interessante Leute dort versammelt, dass man nicht weiĂ&#x;, wo man zuerst hingucken soll, wen man zuerst ansprechen will. Inzwischen haben alle einen Platz gefunden und die Dozenten besprechen mit uns den Ablauf der nächsten Wochen. Nach einer ausgiebigen Vorstellungsrunde mit ca. 50 Leuten ist die Sitzung abgeschlossen. Da sitzen Leute, die schon vier Jahre Musik studiert oder bei diversen Musicals mitgewirkt haben. Ich fĂźhle mich ein bisschen klein und unbedeutend. Aber dann denke ich daran, dass ich ja zu den 50 jungen Musikern gehĂśre, die aus einer Menge von 400 Bewerbern ausgewählt wurden. Und das freut mich einfach. Das erste Projekt besteht darin, Bands zu bilden. Das ist natĂźrlich nicht so leicht, da man
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Schick: Die Hochschule fĂźr Musik und Theater in Hamburg.
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Inh. Wilfried List Robert-Bosch-StraĂ&#x;e 7
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keinen kennt und sich nicht wirklich merken kann, wer welches Instrument spielt. Aber egal, ich stĂźrze mich mal ins GetĂźmmel. Es herrscht das totale Chaos, denn jeder versucht, den perfekten Probenraum mit der perfekt zusammengestellten Bandbesetzung zu ergattern. Ich geselle mich erst mal zu ein paar Leuten, die ähnlich orientierungslos wie ich dasitzen und unterhalte mich eine ganze Weile Ăźber Gott und die Welt. Alle sind noch etwas scheu und desorientiert, aber das wird sich in nächster Zeit ändern. Das Projekt fĂźr die nächsten Wochen besteht, wie gesagt, darin, neben dem Besuch der zahlreichen Kurse eigene Bands und Besetzungen zu bilden, um selbstgeschriebene Songs zu erarbeiten. Wie und mit wem, bzw. mit wie vielen Musikern und Backgrounds, ist uns selbst Ăźberlassen. Und eben diese „offene“ Situation ist gar nicht so leicht zu meistern, wenn man sich gegenseitig nicht kennt. Die Arbeit in den drei Wochen: Es werden viele Workshops, Kurse wie z. B. „Groove“ bei Peter Weihe oder SingerSongwriter-Workshops, Songanalysis bei Jane Comerford und vieles mehr angeboten. Wir haben ebenfalls die MĂśglichkeit,
Gute Stimmung in der Mensa.
Merlin mit Dozentin Jane Comerford von „Texas Lightning“. Einzelunterricht z. B. im Gesang oder Gitarre und Piano zu bekommen. Ab und zu gibt es auch Vorlesungen Ăźber Musikrecht, die GEMA, KĂźnstlersozialkasse und so weiter. Wir haben sogar Impro, Schauspielunterricht, das ist der Oberhammer, so viel SpaĂ&#x;? Ich entschlieĂ&#x;e mich, so viele Kurse wie mĂśglich zu belegen, weil ich auch viel lernen mĂśchte! Besonders freue ich mich auf meinen ersten Gesangsunterricht bei Jane Comerford. Es verläuft ganz einfach. Ich erzähle ihr ein bisschen von meinem musikalischen Werdegang und spiele ihr meine selbst geschriebenen Songs vor. Im Grunde bin ich
schon stolz, da ich von ihr ein positives Feedback bekomme und wir uns gut verstehen. Sie bestätigt mich in meiner Arbeit und macht mir Mut, dass ich meinen musikalischen Weg weitergehen soll! So richtig zum Gesangsunterricht kommen wir dann gar nicht mehr , da wir uns ständig Ăźber irgendwelche Olli Dietrich (Dittsche) „Insider“ unterhalten, uns andauernd kaputtlachen und sie mir viel von ihren Auftritten und ihrem Werdegang erzählt. Meine eigene Band grĂźnde ich mal eben spontan zwei Tage vor Abschluss des Kurses und vor dem Abschluss-Konzert. Die ganzen Wochen vorher verbringe ich mit der Teilnahme an den meisten Kursen, mit dem Schreiben meiner Songs und unzähligen Sessions mit anderen Musikern. Geplant ist, dass ich auf dem Abschlusskonzert als Background in zwei oder drei anderen Bands auftrete, aber ich finde es doch schade, nichts Eigenes präsentieren zu kĂśnnen. In dieser Phase des GrĂźbelns treffe ich auf Thorben, der mir spontan anbietet, mein Gitarrist zu werden. Er sucht noch ein paar andere Musiker dazu und ich steuere einen meiner Songs bei: „I want to be your breath.“ Auf dem Abschlusskonzert werde ich dann das erste Mal eine eigene Arbeit präsentieren und das macht mich schon im Voraus sehr stolz.
Das Abschlusskonzert: Das Abschlusskonzert verläuft super. Um 20 Uhr geht’s los. Die letzte Band spielt Ăźbrigens um 4 Uhr morgens! Alle teilnehmenden Musiker performen mit den gebildeten Bands ihre Songs. Einige nur einen einzigen Song, manche auch sechs oder mehr. Das Konzert ist gut besucht, mit ehemaligen Popkursabsolventen und durchs Fernsehen bekannten Gesichtern und Produzenten. Im GroĂ&#x;en und Ganzen ist es richtig anstrengend, aber auch sehr frĂśhlich und emotional. Und ich fĂźhle mich so gut, als ich mein eigenes Lied performen kann! Trotz der bisher schon erworbenen BĂźhnenerfahrung fĂźhle ich mich so wohl wie noch nie zuvor auf einer BĂźhne. Was habe ich gelernt? Ich habe in dieser Intensivzeit gelernt, selbstständig zu werden. Und in jeder Hinsicht zu mir selber zu stehen. Ich habe auch gelernt, Dinge nicht aufzuschieben und jedes Angebot, jede kleinste Chance (dankbar) anzunehmen. Ich denke, dass einem so was, gerade in der Musikbranche, oft nĂźtzlich ist: Jede offene TĂźr wahrzunehmen und zu nutzen. Ich freue mich jetzt schon riesig auf den zweiten Teil des Popkurses im August. Bis dahin arbeite ich an weiteren Songs, Ăźbe Piano und – ein Zimmer brauche ich natĂźrlich auch wieder.
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Tel. 0 59 42/93 94-0 ww.unimog-list.de
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SZENE 06 Von Merlin Ränsch Was ist der Popkurs? Der Popkurs oder auch „Eventim Popkurs“ an der Hochschule fĂźr Musik und Theater in Hamburg besteht seit 25 Jahren. Der Sinn dieser musikalischen Intensivphase liegt darin, junge kreative Musiker, Texter, Performer und Produzenten, die moderne Musik in jedem Genre produzieren, zusammenzubringen. Die Schwerpunkte und Inhalte liegen im Band- und Einzelcoaching sowie Artistdevelopement und Beratung. Der Kurs besteht aus zwei mehrwĂśchigen Abschnitten. Der Kurs kostet 1000 Euro, von denen aber 300 Euro von der ARTSYS.GVL (KĂźnstlerportal) erstattet werden. Am Ende jeden Abschnitts findet ein groĂ&#x;es Ăśffentliches Konzert statt. Die AufnahmeprĂźfung: Meine Gesangslehrerin hat mir vorgeschlagen, mich als Vocalist fĂźr den Popkurs zu bewerben. Nachdem ich mir die Homepage angeschaut habe, ist mir klar: Ich will nach Hamburg und diesen „Crashkurs“ fĂźr Popularmusik belegen. Aber so einfach geht das natĂźrlich nicht! Der erste Teil der AufnahmeprĂźfung besteht darin, eine KĂźnstlermappe anzufertigen. Ich suche also alle alten Zeitungsartikel, Programme, Preise, Fotos von meinen musikalischen Aktivitäten heraus. Dazu kommen noch eigene Studiodemos und einige selbst geschriebene Texte. Nachdem ich meine Bewerbungsmappe eingereicht habe, hoffe ich, zur praktischen PrĂźfung nach Hamburg eingeladen zu werden. Nach etwa drei Wochen kommt zu meiner groĂ&#x;en Freude der Bestätigungsbrief der Hochschule, ich darf vorsingen! Jetzt muss ich mir Songs zum Performen und Musiker zur akustischen Begleitung suchen. Zwei Tage vor der AufnahmeprĂźfung sitze ich also in Hamburg mit einem guten Bekannten, der Pianist ist, und Ăźbe meine StĂźcke mit ihm. Am Tag der AufnahmeprĂźfung ist alles easy, aber doch aufregend. Flo und ich warten gespannt zusammen mit vielen Mitbewerbern auf unseren Auftritt. Die achtkĂśpfige Jury ist ganz schĂśn beeindruckend. Da sitzt ein GroĂ&#x;teil der Musikdozenten, die zudem in der Musikszene noch bekannt sind; wie z. B. Jane Comerford („Texas Lightning“ ), die uns später im Gesangstechnischen unterstĂźtzt und viele Workshops Ăźbernimmt, oder Peter Weihe, bekannter Studiogitarrist. Alle sind gespannt auf uns und freundlich und warten neugierig darauf, was wir zu bieten haben... Und dann geht’s los, bzw. sollte es eigentlich. Aber die gesamte „Mannschaft“ diskutiert erst mal Ăźber die mĂśgliche Herkunft meines eigenwilligen Vornamens... Nach etlichen Minuten darf ich dann endlich meine Songs performen, und zwar allesamt bis zum Schluss. Ich frag’ mich, ob das ein positives Zeichen ist? Schon am nächsten Tag freue ich mich riesig, denn ich Ăśffne nichts ahnend meinen Email-Ac-
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gar nicht so einfach, da die Schule in einer recht wohlhabenden Gegend liegt (Harvestehude/Rotherbaum) und die Mieten der auĂ&#x;erdem nur spärlich vorhandenen Zimmer nicht gerade niedrig sind.
Im Endeffekt habe ich echt GlĂźck und kann Ăźber Connections in einen wunderschĂśnen Altbau einziehen. Meine Mitbewohnerin und Vermieterin ist eine junge, verrĂźckte KĂźnstlerin/Fotografin (wir verstehen uns von Anfang an hervorragend). Als Alternative zu dieser stilvollen Behausung hätte sich noch eine Vegana-WG oder ein Sieben-Quadratmeter-Zimmer in Reichweite angeboten, das aber wäre mir beides dann doch zu krass. Ich liebe mein neues Zuhause und will es unter keinen Umständen wieder hergeben. Hamburgerkundung oder „Wie komme ich allein zurecht?“: Eine Woche vor Popkursbeginn ziehe ich also in meine neue „Heimatstadt auf Zeit“. Mein ca. 20 Quadratmeter groĂ&#x;es Zimmer ist schon mĂśbliert; aber kein Grund, nicht doch das halbe Haus mitzunehmen, das wäre doch gelacht...! Gelacht habe ich im Ăœbrigen eher vor Verzweiflung, als ich mich bei der Ankunft im neuen Treppenhaus gefragt habe, wie ich meine 500 Koffer, Taschen und Musikequipment die fĂźnf Stockwerke (kein Fahrstuhl vorhanden) nach oben befĂśrdern soll... Ja, ich bin dann mal gelaufen. Gut, dass ich ein paar Tage vorher da bin, so kann ich mir die ungewohnte Umgebung in Ruhe genauer ansehen und mich mit allem vertraut machen. Es ist ja eine ungewohnte Situation, so allein in einer GroĂ&#x;stadt zu leben. NatĂźrlich gibt es am Anfang die ein oder andere Situation, die komisch ist, z. B. der ungeregelte Tagesablauf, dass es auf einmal keinen mehr gibt, der einem irgendwelche Vorschriften macht! Sein eigenes GroĂ&#x;stadtleben zu fĂźhren ist schon verdammt lässig und entspannend – aber auch echt aufregend. Der erste Tag: Am Montagmorgen gehe ich also gegen 10.30 Uhr aus dem Haus und laufe Richtung Hochschule. Kurz vor 11 Uhr betrete ich die Eingangshalle und begebe mich aufgeregt und freudig zum Treffpunkt fĂźr alle Popkursabsolventen. Ein paar Leute sitzen schon da und begutachten sich gegenseitig mit neugierigen und prĂźfenden Blicken. Nach und nach fĂźllt sich der Raum. In kurzer Zeit haben sich so viele interessante Leute dort versammelt, dass man nicht weiĂ&#x;, wo man zuerst hingucken soll, wen man zuerst ansprechen will. Inzwischen haben alle einen Platz gefunden und die Dozenten besprechen mit uns den Ablauf der nächsten Wochen. Nach einer ausgiebigen Vorstellungsrunde mit ca. 50 Leuten ist die Sitzung abgeschlossen. Da sitzen Leute, die schon vier Jahre Musik studiert oder bei diversen Musicals mitgewirkt haben. Ich fĂźhle mich ein bisschen klein und unbedeutend. Aber dann denke ich daran, dass ich ja zu den 50 jungen Musikern gehĂśre, die aus einer Menge von 400 Bewerbern ausgewählt wurden. Und das freut mich einfach. Das erste Projekt besteht darin, Bands zu bilden. Das ist natĂźrlich nicht so leicht, da man
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schon stolz, da ich von ihr ein positives Feedback bekomme und wir uns gut verstehen. Sie bestätigt mich in meiner Arbeit und macht mir Mut, dass ich meinen musikalischen Weg weitergehen soll! So richtig zum Gesangsunterricht kommen wir dann gar nicht mehr , da wir uns ständig Ăźber irgendwelche Olli Dietrich (Dittsche) „Insider“ unterhalten, uns andauernd kaputtlachen und sie mir viel von ihren Auftritten und ihrem Werdegang erzählt. Meine eigene Band grĂźnde ich mal eben spontan zwei Tage vor Abschluss des Kurses und vor dem Abschluss-Konzert. Die ganzen Wochen vorher verbringe ich mit der Teilnahme an den meisten Kursen, mit dem Schreiben meiner Songs und unzähligen Sessions mit anderen Musikern. Geplant ist, dass ich auf dem Abschlusskonzert als Background in zwei oder drei anderen Bands auftrete, aber ich finde es doch schade, nichts Eigenes präsentieren zu kĂśnnen. In dieser Phase des GrĂźbelns treffe ich auf Thorben, der mir spontan anbietet, mein Gitarrist zu werden. Er sucht noch ein paar andere Musiker dazu und ich steuere einen meiner Songs bei: „I want to be your breath.“ Auf dem Abschlusskonzert werde ich dann das erste Mal eine eigene Arbeit präsentieren und das macht mich schon im Voraus sehr stolz.
Das Abschlusskonzert: Das Abschlusskonzert verläuft super. Um 20 Uhr geht’s los. Die letzte Band spielt Ăźbrigens um 4 Uhr morgens! Alle teilnehmenden Musiker performen mit den gebildeten Bands ihre Songs. Einige nur einen einzigen Song, manche auch sechs oder mehr. Das Konzert ist gut besucht, mit ehemaligen Popkursabsolventen und durchs Fernsehen bekannten Gesichtern und Produzenten. Im GroĂ&#x;en und Ganzen ist es richtig anstrengend, aber auch sehr frĂśhlich und emotional. Und ich fĂźhle mich so gut, als ich mein eigenes Lied performen kann! Trotz der bisher schon erworbenen BĂźhnenerfahrung fĂźhle ich mich so wohl wie noch nie zuvor auf einer BĂźhne. Was habe ich gelernt? Ich habe in dieser Intensivzeit gelernt, selbstständig zu werden. Und in jeder Hinsicht zu mir selber zu stehen. Ich habe auch gelernt, Dinge nicht aufzuschieben und jedes Angebot, jede kleinste Chance (dankbar) anzunehmen. Ich denke, dass einem so was, gerade in der Musikbranche, oft nĂźtzlich ist: Jede offene TĂźr wahrzunehmen und zu nutzen. Ich freue mich jetzt schon riesig auf den zweiten Teil des Popkurses im August. Bis dahin arbeite ich an weiteren Songs, Ăźbe Piano und – ein Zimmer brauche ich natĂźrlich auch wieder.
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SZENE 08
Titelthema
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Ich lebe meinen Traum
In Las Vegas
Austauschjahr in den USA: Erlebnisse einer Schüttorferin
Marie-Christin Wenning ist 16 Jahre alt, kommt aus Schüttorf und besucht das Burg-Gymnasium in Bad Bentheim. Doch in den vergangenen Monaten lebte sie ihren Traum: als Austauschschülerin in den USA. Von Marie-Christin Wenning
A
benteuerlustig und wissbegierig war ich schon immer. Daher haben sich meine Familie und Freunde auch nicht gewundert, als ich mich im Sommer 2008 bei der internationalen Schüleraustauschorganisation Youth for Understanding (YFU) angemeldet habe. Nach zahlreichen Vorbereitungswochen und Wochenenden bekam ich etwa ein Jahr später, am 15.
August 2009, einen Anruf von YFU, in dem sie mir mitteilten, sie hätten eine Gastfamilie im Bundesstaat Michigan für mich gefunden. Sie erklärten mir, dass meine Familie aus drei Mädchen (Michelle, 25, Jessica, 21, und Becca, 18), einer Mom (Sue, 53), einem Dad (Nick, 54) und einem Golden Retriever (Molly) bestehen würde. Kaum fünf Minuten später hatte ich die erste E-Mail von meiner Familie in meinem Posteingang mit dem Betreff „Welcome to America“. Ich kann kaum beschreiben, wie sehr ich mich freute. Von diesem Tag an skypten wir jeden Tag. Mit dieser Familie sollte ich nun die nächsten zehn Monate leben. Ich war unglaublich aufgeregt, da mein Abflugtermin bereits verschoben worden war, weil keine Gastfamilie für mich gefunden wurde. Obwohl ich mich lange auf diese Zeit vorbereitet hatte, wur-
Am Grand Canyon
de ich in dem Moment doch ein wenig nervös. Schließlich hatte ich meine gewohnte Umgebung nie für länger als zwei Wochen verlassen.
M
ein Geburtstag und somit auch mein Abflugtermin rückten näher und ich wurde immer aufgeregter. Der „Tag X“ musste nun nur noch kommen, und schließlich war er dann auch da. Nach ganzen acht Stunden im Flugzeug war mein erster Zwischenstopp in Washington DC erreicht. „Das war der längste Geburtstag, den ich je hatte“, sagte ich zu Jorina W., ebenfalls eine Schülerin vom Burggymnasium Bad Bentheim, die sich auch für ein Austauschjahr in den USA entschlossen hatte. Der nächste Tag begann sehr früh, und nach weiteren eineinhalb Stunden im Flugzeug hatte ich mein Ziel in Detroit erreicht,
wo meine Familie mich unglaublich herzlich mit Luftballons, einem Willkommensschild und roten Blumen begrüßte. All meine Nervosität der vorherigen Wochen war verschwunden und ich wollte nur noch in mein neues Zuhause einziehen und mein Leben als amerikanisches Mädchen beginnen. Der erste Unterschied zu Deutschland ist mir gleich nach meiner ersten Stunde in Michigan aufgefallen. „Everything is so much bigger!“, erklärte ich meiner Hostfamily. So etwas wie kleine Autos, kleine Mahlzeiten, kleine Schulen oder kleine Handys gibt es hier nicht. Stattdessen fährt jede/r Schüler/in sobald er/sie 16 ist, einen Jeep, die Essensportionen werden nie ganz aufgegessen (da sie viel zu groß sind), die Schulen haben ein Minimum von 1500 Schülern und jedes zweite Kind läuft mit einem Blackberry in der Tasche durch die Gegend. Eingeschüchtert hat mich das alles jedoch nicht, und somit begann ich Anfang September mit der Schule und meinen Tanzstunden, die ich, da ich eine leidenschaftliche Tänzerin bin, auf gar keinen Fall vernachlässigen wollte. Meine Fächer in der Schule waren Algebra II, American Literature, Foods I, American History, Fashion I, Concert Choir und Beginning Drama. Mit dem Stundenplan hatte ich am Anfang ein paar Schwierigkeiten, da der hier ganz anders funktioniert als in Deutschland, aber als ich mich erst einmal daran gewöhnt hatte, war alles halb so schlimm. Als ich das erste Mal meine neue High School, West Bloomfield High, betrat, fühlte ich mich wie in einem Film. Zu meiner Rechten die Schließfächer, in der jeder Schüler seine Bücher einschließt. Zu meiner Linken eine riesige Sporthalle, mit einem
glänzenden Boden und dem Schullogo darauf. Geradeaus war die Cafeteria und direkt gegenüber der Schoolstore, in dem man sowohl Schulpullover als auch Hosen kaufen konnte. Nach ungefähr einem Monat hatte ich mich an meine neue Schule mit ihren gut 2000 Schülern gewöhnt. Auch Freunde hatte ich schnell gefunden. Alle waren sehr nett und wollten doch wenigstens einmal mit dem neuen „German girl“ gesprochen haben.
D
a meine Familie jüdisch ist, finde ich mich selbst nicht nur in einer total neuen Umgebung wieder, ich lebe auch den Alltag eines jüdischen Mädchens, der sich jedoch nicht so sehr von dem der anderen christlichen Mädchen hier unterscheidet. Rosh Hashana, Yom Kippur, Chanukka und Pessach sind die Feiertage, die ich bis jetzt schon miterleben durfte. Im Großen und Ganzen bedeutet ein jüdischer Feiertag eines, nämlich essen. Es wird mit der ganzen Familie ein großes Dinner, das so genannte Sedar vorbereitet. Sobald alle Gäste da sind, werden zwei Kerzen angezündet und ein hebräisches Lied gesungen. Danach geht es auch gleich mit dem Essen los und es wird viel gelacht und geredet. Bis zum heutigen Tag war ich in bereits neun Bundesstaaten der USA (Washington DC, Michigan, Ohio, Illinois, New York, Hawaii, Arizona, Nevada und Kalifornien) und sogar einmal in Kanada. Mein erster großer Ausflug fand im November 2009 statt. Es sollte nach New York gehen. Ich war unheimlich aufgeregt, da ich es zwar alles von Büchern und Filmen kannte, jedoch nie in Wirklichkeit gesehen hatte. Es war unbeschreiblich, am Broadway entlang zu laufen, die Freiheitsstatue zu sehen, 5th Avenue
Marie-Christins Gruppe von Austauschschülern im Landkreis Oakland County
zu erkunden, am Times Square zu shoppen und das Kult-Musical „West Side Story“ zu genießen. „New York is definitely my favorite city“, sagte ich zu Becca, doch das sollte nicht lange so bleiben, denn der nächste Flug war schon längst gebucht. Endstation war Maui, Hawaii. Selbst in meinen schönsten Träumen habe ich mir nie etwas so Fantastisches vorstellen können. Es war wie im Paradies. Direkt am Flughafen hat jeder Einzelne eine Blumenkette, die Leis, um den Hals gelegt bekommen. Hawaii mit seinem Regenwald gehört zu den Tropen und somit hat es jeden Tag für ca. zehn Minuten geregnet und es war unglaublich interessant zu sehen, wie die Einheimischen nach draußen strömten und ihren Regentanz tanzten.
A
n zwei der zehn Tage im Paradies müssten wir alle ganz früh aufstehen. Das erste Mal sind wir alle zusammen surfen gegangen, da die Wellen am Morgen am ruhigsten sind. Das zweite Mal sollte mein absoluter Favorit werden: Wir gingen „Whale Watching“. Im Winter ziehen alle Buckelwale in wärmere Gewässer und somit ist die Küste von Maui der ideale Platz für diese Säugetiere. Wenige Tage später konnte ich etwas hawaiianische Geschichte schnuppern, denn wir gingen zu einer Luau. Eine Luau ist eine Art von Fest. Die Einheimischen grillen ein Ferkel, tanzen und singen. Die zehn Tage gingen viel zu schnell vorüber, aber auf der anderen Seite konnte ich es auch kaum erwarten, meinen Freunden alles zu erzählen. 2009 neigte sich dem Ende und somit war es Zeit, Silvester vorzubereiten. Traditionell wird um Mitternacht eine riesige Kugel in New York fallen gelassen, der so genannte Ball Drop. Das
sollte für mich heißen, dass kurz vorher jede Party unterbrochen und der Fernseher eingeschaltet wird. Es ist ein riesiges Event. Tausende von Leuten kommen zum Time Square, um zu sehen, wie ein riesiger blauer Ball fallen gelassen wird. Nach gut zwei Minuten war alles vorbei und die Party mit meinen Freunden konnte weitergehen. Im Februar 2010 reiste ich mit meiner Organisation und gut 180 anderen Austauschschülern aus aller Welt für eine Woche zur Westküste. Es war unglaublich toll, am Walk of Fame in Los Angeles entlang zu laufen, und es hat mir auch Spaß gemacht, Las Vegas mit den vielen Casinos zu erkunden, jedoch haben mich die Universal Studios in Hollywood am meisten begeistert. Dort konnte ich die original Filmsets für „Zurück in die Zukunft“, „Desperate Housewives“, „Die Mumie“ und jede Menge anderer Kultfilme und Serien sehen und erleben, denn für jedes Set gab es auch eine kurze Demonstration.
J
etzt, wo mein Austauschjahr fast vorbei ist, freue ich mich natürlich in einer gewissen Art und Weise auch wieder auf zu Hause. Jedoch wird es für mich sehr schwer werden, meine amerikanische Familie und meine zahllosen Freunde zu verlassen. Mein Abflugtermin rückt immer näher und ich kann mir gar nicht vorstellen, wie ich mich an meinem letzten Tag hier fühlen werde. Es besteht kein Zweifel für mich, dass dieses Jahr mehr als nur ein Austausch ist. Ich habe meine zweite Familie gefunden, die ich liebe und mit der ich immer in Kontakt bleiben werde. Ich kann jedem Jugendlichen nur empfehlen, aus seiner Höhle zu kriechen und die Welt kennen zu lernen, denn es großartig hier draußen.
Im Winterurlaub auf Maui (links) und beim FOTOS: PRIVAT Softball/Baseball-Training.
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SZENE 08
Titelthema
Titelthema
Ich lebe meinen Traum
In Las Vegas
Austauschjahr in den USA: Erlebnisse einer Schüttorferin
Marie-Christin Wenning ist 16 Jahre alt, kommt aus Schüttorf und besucht das Burg-Gymnasium in Bad Bentheim. Doch in den vergangenen Monaten lebte sie ihren Traum: als Austauschschülerin in den USA. Von Marie-Christin Wenning
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benteuerlustig und wissbegierig war ich schon immer. Daher haben sich meine Familie und Freunde auch nicht gewundert, als ich mich im Sommer 2008 bei der internationalen Schüleraustauschorganisation Youth for Understanding (YFU) angemeldet habe. Nach zahlreichen Vorbereitungswochen und Wochenenden bekam ich etwa ein Jahr später, am 15.
August 2009, einen Anruf von YFU, in dem sie mir mitteilten, sie hätten eine Gastfamilie im Bundesstaat Michigan für mich gefunden. Sie erklärten mir, dass meine Familie aus drei Mädchen (Michelle, 25, Jessica, 21, und Becca, 18), einer Mom (Sue, 53), einem Dad (Nick, 54) und einem Golden Retriever (Molly) bestehen würde. Kaum fünf Minuten später hatte ich die erste E-Mail von meiner Familie in meinem Posteingang mit dem Betreff „Welcome to America“. Ich kann kaum beschreiben, wie sehr ich mich freute. Von diesem Tag an skypten wir jeden Tag. Mit dieser Familie sollte ich nun die nächsten zehn Monate leben. Ich war unglaublich aufgeregt, da mein Abflugtermin bereits verschoben worden war, weil keine Gastfamilie für mich gefunden wurde. Obwohl ich mich lange auf diese Zeit vorbereitet hatte, wur-
Am Grand Canyon
de ich in dem Moment doch ein wenig nervös. Schließlich hatte ich meine gewohnte Umgebung nie für länger als zwei Wochen verlassen.
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ein Geburtstag und somit auch mein Abflugtermin rückten näher und ich wurde immer aufgeregter. Der „Tag X“ musste nun nur noch kommen, und schließlich war er dann auch da. Nach ganzen acht Stunden im Flugzeug war mein erster Zwischenstopp in Washington DC erreicht. „Das war der längste Geburtstag, den ich je hatte“, sagte ich zu Jorina W., ebenfalls eine Schülerin vom Burggymnasium Bad Bentheim, die sich auch für ein Austauschjahr in den USA entschlossen hatte. Der nächste Tag begann sehr früh, und nach weiteren eineinhalb Stunden im Flugzeug hatte ich mein Ziel in Detroit erreicht,
wo meine Familie mich unglaublich herzlich mit Luftballons, einem Willkommensschild und roten Blumen begrüßte. All meine Nervosität der vorherigen Wochen war verschwunden und ich wollte nur noch in mein neues Zuhause einziehen und mein Leben als amerikanisches Mädchen beginnen. Der erste Unterschied zu Deutschland ist mir gleich nach meiner ersten Stunde in Michigan aufgefallen. „Everything is so much bigger!“, erklärte ich meiner Hostfamily. So etwas wie kleine Autos, kleine Mahlzeiten, kleine Schulen oder kleine Handys gibt es hier nicht. Stattdessen fährt jede/r Schüler/in sobald er/sie 16 ist, einen Jeep, die Essensportionen werden nie ganz aufgegessen (da sie viel zu groß sind), die Schulen haben ein Minimum von 1500 Schülern und jedes zweite Kind läuft mit einem Blackberry in der Tasche durch die Gegend. Eingeschüchtert hat mich das alles jedoch nicht, und somit begann ich Anfang September mit der Schule und meinen Tanzstunden, die ich, da ich eine leidenschaftliche Tänzerin bin, auf gar keinen Fall vernachlässigen wollte. Meine Fächer in der Schule waren Algebra II, American Literature, Foods I, American History, Fashion I, Concert Choir und Beginning Drama. Mit dem Stundenplan hatte ich am Anfang ein paar Schwierigkeiten, da der hier ganz anders funktioniert als in Deutschland, aber als ich mich erst einmal daran gewöhnt hatte, war alles halb so schlimm. Als ich das erste Mal meine neue High School, West Bloomfield High, betrat, fühlte ich mich wie in einem Film. Zu meiner Rechten die Schließfächer, in der jeder Schüler seine Bücher einschließt. Zu meiner Linken eine riesige Sporthalle, mit einem
glänzenden Boden und dem Schullogo darauf. Geradeaus war die Cafeteria und direkt gegenüber der Schoolstore, in dem man sowohl Schulpullover als auch Hosen kaufen konnte. Nach ungefähr einem Monat hatte ich mich an meine neue Schule mit ihren gut 2000 Schülern gewöhnt. Auch Freunde hatte ich schnell gefunden. Alle waren sehr nett und wollten doch wenigstens einmal mit dem neuen „German girl“ gesprochen haben.
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a meine Familie jüdisch ist, finde ich mich selbst nicht nur in einer total neuen Umgebung wieder, ich lebe auch den Alltag eines jüdischen Mädchens, der sich jedoch nicht so sehr von dem der anderen christlichen Mädchen hier unterscheidet. Rosh Hashana, Yom Kippur, Chanukka und Pessach sind die Feiertage, die ich bis jetzt schon miterleben durfte. Im Großen und Ganzen bedeutet ein jüdischer Feiertag eines, nämlich essen. Es wird mit der ganzen Familie ein großes Dinner, das so genannte Sedar vorbereitet. Sobald alle Gäste da sind, werden zwei Kerzen angezündet und ein hebräisches Lied gesungen. Danach geht es auch gleich mit dem Essen los und es wird viel gelacht und geredet. Bis zum heutigen Tag war ich in bereits neun Bundesstaaten der USA (Washington DC, Michigan, Ohio, Illinois, New York, Hawaii, Arizona, Nevada und Kalifornien) und sogar einmal in Kanada. Mein erster großer Ausflug fand im November 2009 statt. Es sollte nach New York gehen. Ich war unheimlich aufgeregt, da ich es zwar alles von Büchern und Filmen kannte, jedoch nie in Wirklichkeit gesehen hatte. Es war unbeschreiblich, am Broadway entlang zu laufen, die Freiheitsstatue zu sehen, 5th Avenue
Marie-Christins Gruppe von Austauschschülern im Landkreis Oakland County
zu erkunden, am Times Square zu shoppen und das Kult-Musical „West Side Story“ zu genießen. „New York is definitely my favorite city“, sagte ich zu Becca, doch das sollte nicht lange so bleiben, denn der nächste Flug war schon längst gebucht. Endstation war Maui, Hawaii. Selbst in meinen schönsten Träumen habe ich mir nie etwas so Fantastisches vorstellen können. Es war wie im Paradies. Direkt am Flughafen hat jeder Einzelne eine Blumenkette, die Leis, um den Hals gelegt bekommen. Hawaii mit seinem Regenwald gehört zu den Tropen und somit hat es jeden Tag für ca. zehn Minuten geregnet und es war unglaublich interessant zu sehen, wie die Einheimischen nach draußen strömten und ihren Regentanz tanzten.
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n zwei der zehn Tage im Paradies müssten wir alle ganz früh aufstehen. Das erste Mal sind wir alle zusammen surfen gegangen, da die Wellen am Morgen am ruhigsten sind. Das zweite Mal sollte mein absoluter Favorit werden: Wir gingen „Whale Watching“. Im Winter ziehen alle Buckelwale in wärmere Gewässer und somit ist die Küste von Maui der ideale Platz für diese Säugetiere. Wenige Tage später konnte ich etwas hawaiianische Geschichte schnuppern, denn wir gingen zu einer Luau. Eine Luau ist eine Art von Fest. Die Einheimischen grillen ein Ferkel, tanzen und singen. Die zehn Tage gingen viel zu schnell vorüber, aber auf der anderen Seite konnte ich es auch kaum erwarten, meinen Freunden alles zu erzählen. 2009 neigte sich dem Ende und somit war es Zeit, Silvester vorzubereiten. Traditionell wird um Mitternacht eine riesige Kugel in New York fallen gelassen, der so genannte Ball Drop. Das
sollte für mich heißen, dass kurz vorher jede Party unterbrochen und der Fernseher eingeschaltet wird. Es ist ein riesiges Event. Tausende von Leuten kommen zum Time Square, um zu sehen, wie ein riesiger blauer Ball fallen gelassen wird. Nach gut zwei Minuten war alles vorbei und die Party mit meinen Freunden konnte weitergehen. Im Februar 2010 reiste ich mit meiner Organisation und gut 180 anderen Austauschschülern aus aller Welt für eine Woche zur Westküste. Es war unglaublich toll, am Walk of Fame in Los Angeles entlang zu laufen, und es hat mir auch Spaß gemacht, Las Vegas mit den vielen Casinos zu erkunden, jedoch haben mich die Universal Studios in Hollywood am meisten begeistert. Dort konnte ich die original Filmsets für „Zurück in die Zukunft“, „Desperate Housewives“, „Die Mumie“ und jede Menge anderer Kultfilme und Serien sehen und erleben, denn für jedes Set gab es auch eine kurze Demonstration.
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etzt, wo mein Austauschjahr fast vorbei ist, freue ich mich natürlich in einer gewissen Art und Weise auch wieder auf zu Hause. Jedoch wird es für mich sehr schwer werden, meine amerikanische Familie und meine zahllosen Freunde zu verlassen. Mein Abflugtermin rückt immer näher und ich kann mir gar nicht vorstellen, wie ich mich an meinem letzten Tag hier fühlen werde. Es besteht kein Zweifel für mich, dass dieses Jahr mehr als nur ein Austausch ist. Ich habe meine zweite Familie gefunden, die ich liebe und mit der ich immer in Kontakt bleiben werde. Ich kann jedem Jugendlichen nur empfehlen, aus seiner Höhle zu kriechen und die Welt kennen zu lernen, denn es großartig hier draußen.
Im Winterurlaub auf Maui (links) und beim FOTOS: PRIVAT Softball/Baseball-Training.
09 SZENE
SZENE 10 „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ Von Fridtjof Meyer-Glauner „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ hat weit über zwei Milliarden Dollar eingespielt und ist damit erfolgreichster Film aller Zeiten und „Avatar“Regisseur James Cameron damit so gesehen wieder einmal erfolgreichster Regisseur aller Zeiten, denn das hatte er ja schon einmal mit „Titanic“ bewerkstelligt. Für „Avatar“ hatte er sich seitdem mehr als ein Jahrzehnt Zeit genommen, was man dem Film auch anmerkt: Die Liebe steckt in jedem Detail. Das Überragende war und ist in erster Linie aber die 3D-Optik im Kino. Die Technik hat sich innerhalb der letzten Jahrzehnte rasant entwickelt, inzwischen ist alles auf der Leinwand möglich und das ist echt eine feine Sache. „Avatar“ ist ein Film, der wie kein anderer von den Bildern lebt und von der Technik, mit der diese Bilder erschaffen werden. Und anders als einstige Technikmonster wie „Matrix: Reloaded“ und „Matrix: Revolutions“, die einen eher ermüdeten als faszinierten, verliert er sich nicht komplett in Inszenierung dieser Bilder. Inhaltlich hatten „Der mit dem Wolf tanzt“ und „Last Samurai“ schon vorgemacht, wie der Hase läuft: Desillusionierter Soldat trifft auf die fremde Kultur eines nur scheinbar primitiven Eingeborenenstammes, wird mit denen ganz dicke, kommt darüber mit sich selbst ins Reine und muss schlussendlich Seite an Seite mit den Indianern (bzw. Samurai) gegen seine einstigen Kameraden ins Feld ziehen. Bei „Avatar“ wurde aus Kevin Costner Sam Worthington, aus dem Kavallerie-Soldaten ein Space Marine und aus Indianern wehrhafte Schlümpfe im zwei Meter Format. Ansonsten alles wie gehabt. Die Story geht klar, ist in Aufbau, Ablauf und Konstellation und Entwicklung der Charaktere zwar ziemlicher Standard, das allerdings auf ganz hohem Niveau. Dann ist da noch die wenig subtile Message Marke „Rettet den Planeten“, die liebens- wie lobenswert ist und natürlich nichts an ihrer Aktualität verloren hat, und dass es nur ein schlimmes Ende nehmen kann, wenn geldgeile Konzerne und blutrünstige Söldner Hand in Hand durchs Leben gehen, kann man im Zweifelsfall wohl auch unterschreiben. „Avatar“ setzt damit weder inhaltlich noch oberflächlich betrachtet neue Maßstäbe, folgerichtig ging der Oscar für „Bester Film“ auch an „Hurt Locker“ und nicht „Avatar“ und streng genommen ist Came-
Film rons Kracher weder ein must have noch ein Meisterwerk. Macht aber nix, denn „Avatar“ ist zumindest in punkto Kamerafahrten und Bildern unerreicht meisterlich. Für den Transfer auf Disc bedeutet genau das allerdings auch Einschränkungen: In 3D im Kino machte das Ding sprachlos, das funktioniert auf der heimischen Glotze schon einmal gar nicht (die Spatzen pfeifen allerdings von den Dächern, dass auch das in einem Jahr möglich sein soll mit entsprechenden Bildschirmen, Brillen und Discs). Aber selbst in 2D kann man das Potenzial von „Avatar“ nur dann wirklich ausschöpfen, wenn man ein High-End-Heimkinosystem vorweisen kann, sich also die Blue-
Green Zone Von Katrin Heilmann Der 2010 erschienene Politthriller „Green Zone“ thematisiert den Irakkrieg. Er basiert auf dem Buch „Imperial Life in the Emerald City: Inside Baghdad’s Green Zone“ von Rajiv Chandrasekaran. Der Film von Paul Greengrass spielt in Bagdad im Jahre 2003. In der Hauptrolle ist Matt Damon als Soldat Roy Miller zu sehen. Als Officer der US-Army verlässt Roy täglich den sicheren Bereich – die so genannte Green Zone –, um Massenvernichtungswaffen aufzuspüren. Die hierzu nötigten Informationen stammen von einer geheimen Kontaktperson namens „Ma-
zu rechtfertigen. Als Miller einen Zeugen findet, der weiß, wo sich der Führer des politischen Clubs befindet, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn auch die CIA ist hinter dem Mann her. „Fulminant, laut und böse – Green Zone ist mit ,The Hurt Locker’ der beste Film zum Irakkrieg“, sagte David Siems. Der 115 Minuten lange Film schafft es, den Zuschauer vom Anfang bis zum Ende in seinen Bann zu schlagen. Verschwommene Bilder und eine wackelnde Kameraführung erschaffen ein sehr realitätsnahes Bild. Die verschiedenen Wahrnehmungsebenen fließen so geschickt ineinander, dass am Ende unklar ist, wo die Fiktion aufhört und die Realität an-
Avatar. FOTO: TWENTIETH CENTURY FOX
Ray-Disc zulegt und der BDPlayer an eine HD-Glotze angeschlossen ist. Alle anderen könnten auf Durchschnittsglotzen und normalen StereoSound-Systemen Zweifel daran haben, ob der Film dem Terror, der um ihn gemacht wurde, gerecht wird. Also zu den harten Fakten: Die DVD gibt ihr Bestes, versagt aber im Direktvergleich mit der Blue-Ray-Disc in Sachen Bild, Schärfe, Farben usw., also insgesamt auf ganzer Linie und auch in Sound hat die Blue-Ray die Nase vorne. Heißt: Wer kauft, muss Blu-Ray kaufen. Die wiederum selbst ist zwar nicht 3D, aber trotzdem eine Wucht in Sachen Bild und Ton. Dass die allerdings genau wie die DVD ohne jede Extras daherkommt, ist echt hart bzw. einfach eine Frechheit, für die die Federführenden geohrfeigt gehören. Mit einem blöden, beigelegten Code kann man zwar im Internet gerade mal zwei popelige Extras anschauen, aber das ist bei einem Mammutwerk wie „Avatar“ echt nicht gerade feierlich. Fazit: Besser dreimal überlegen, ob man zugreift oder nicht doch besser ein Jahr wartet auf eine weniger unausgewogene Disc-Umsetzung.
gellan“. Nachdem keiner seiner Einsätze von Erfolg gekrönt ist, beginnt Roy die Verlässlichkeit der Quelle zu hinterfragen. Es scheint, als würde man sie absichtlich an Orte schicken, die gefährlich sind. Soll sein Leben und das seiner Männer bewusst aufs Spiel gesetzt werden? Er fängt an, eigene Ermittlungen anzustellen. Auf einen Tipp eines humpelnden Irakers hin platzt er mitten in ein Treffen eines der führenden politischen Clubs. Die „Gruppe“ will im Land nach dem Rückzug der US-Streitkräfte die Macht ergreifen. Die Männer entkommen allerdings. Die Washington-PostKorrespondentin Lawrie Dayn (Amy Ryan) erzählt Roy wenig später, dass sie ebenfalls Informationen von einem Magellan über die Waffen erhalten hat. Nachdem der US-Army-Officer Druck auf sie ausübt, gibt sie zu, dass sich hinter seinem mysteriösen Decknamen ein hochrangiger Politiker aus den eigenen Reihen verbirgt. Die angebliche Existenz von Massenvernichtungswaffen erscheint in einem anderen Licht für Roy. Es scheint sich nur um einen von eigenen Politikern erfundenen Grund zu handeln, um mit dem Argument einer „Scheinbedrohung“ den Krieg
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Film
fängt. Matt Damon spielt den Roy Miller so überzeugend, dass das Publikum sich auf seine Seite schlägt. Die Fakten werden so geschickt verwischt, dass man am Ende davon überzeugt ist: Roy hat Recht. Gerade die resolute Aussage schockiert und macht den Politthriller zu einem richtigen „Wachmacher“. Auch für die, die den Irakkrieg bisher weniger kritisch beäugt haben: Ein schockierender Film. Unbedingt sehenswert.
2012 Von Fridtjof Meyer-Glauner Charakterdarsteller John Cusack hat kürzlich festgestellt, dass jeder ernstzunehmende Schauspieler hin und wieder in einem blöden Blockbuster mitmischen muss, um seinen Marktwert zu erhalten. Mit „ernstzunehmender Schauspieler“ meint er sich wohl selbst und mit dem blöden Blockbuster meint er „2012“ von Roland Emmerich. Im Titel gebenden Jahr 2012 geht spektakulär wie nie die Welt unter, genauer gesagt gibt es jede Menge Naturkatastrophen und dabei zumindest implizit auch jede Menge Tote.
Wie bei Roland Emmerich so üblich kriegt man vom Massensterben natürlich nicht viel mit, die Maxime heißt auch hier „Aus dem Auge, aus dem Sinn“, damit ist auch ein Happyend drin (klar, Milliarden Tote, aber wurscht, wenn sich die Pärchen finden) und man muss jetzt gar nicht groß heulen, dass hier wieder mal die Story beknackt ist und das Drehbuch Lücken und Mängel hat und die Figurenzeichnung bescheuert ist, deren Handlungen jeder Vernunft entbehren und die Dialoge doof, denn das ist ein Roland Emmerich Film und natürlich sind Figuren 08/15 und Story bräsig und Dialoge flach wie ne Flunder, das Drehbuch löcherig wie Schweizer Käse und so weiter und so fort. Aber wer das Spektakel liebt und wer keine Nachrichten guckt und angesichts von solchen Bildern sich nicht an Haiti und Killertsunamis erinnert, wird hier orgiastische Gefühle haben, denn mit jedem Film Emmerichs summieren sich ja auch die abgefeuerten und abgefeierten Katastrophen. Gingen in „Independence Day“ Städte in Flammen auf und gab es in „Day after tomorrow“ schon ein paar mehr Katastrophen, gibt es in „2012“ jetzt auch ein paar Meerkatastrophen. Eine Monstertsunami macht den Himalaja nass, ein Erdbeben zerlegt Los Angeles und mittendrin in all der Gigantomanie: Charakterdarsteller John Cusack als geschiedener Familienvater Jackson Curtis, der verzweifelt versucht, seine Familie zu retten. Cusack selbst und ein paar andere, größtenteils überqualizifierte Schauspieler (z. B. Amanda Peet) versuchen gar nicht erst, gegen die Story anzuspielen, sondern machen ihren Job stoisch gut, der Star des Films ist die Katastrophe, tiptop gestylt und super in Szene gesetzt. Dementsprechend ist die Blue-Ray Disc völlig auf Technik ausgerichtet und dahingehend einfach perfekt, das Spektakel ohne Verluste ins Heimkino zu zwängen. Die Auflösung ist ganz große Klasse, der Detailgrad bisher so nicht unerreicht und auch der Sound bedient alle Ebenen: Die Dialoge sind klar, die Explosionen wuchtig und wenn die Städte zusammenfallen wie Kartenhäuser, wummert das Wohnzimmer. Man wird nicht nur Zeuge des Untergangs, man ist mittendrin, wenn einem die Erde um die Ohren fliegt. Auch die DVD schöpft ihr Potenzial zwar völlig aus, bleibt aber hinter dem der Blue-Ray weit zurück, und wer noch keinen BR-Player hat, sollte jetzt darüber nachdenken, sich einen anzuschaffen und bei der Gelegenheit am besten auch gleich einen monströsen HDFernseher. Gutes Bonusmaterial gibt es außerdem auch noch reichlich und auch hier gilt: die Blue-Ray hat die Nase vorn.
Blind Side Von Katrin Heilmann Der 2009 erschienene Film „Blind Side – Die große Chance“ erzählt nach einer wahren Geschichte den Aufstieg Michel Ohers von einem Obdachlosen zu einem nationalen Footballstar. Sandra Bullock erhielt für ihre Darbietung den Oscar als beste Hauptdarstellerin. Das von John Lee Hancock gedrehte Drama spielt in den USA. Michel Oher, alias „Big Mike“ (Quinton Aaron) ist ein schwarzer, übergewichtiger Junge. Durch die Führsprache des Coaches, der das große Potenzial „Big Mikes“ erkennt, gelangt er an eine christliche Schule. Als er eines Nachts bei Kälte und Regen zur Turnhalle läuft, um dort zu übernachten, sieht ihn Leigh Anna Touhy (Sandra Bullock). Ihre beiden Kinder kennen ihn, da er in die Parallelklasse ihrer Tochter geht. Daraufhin bietet sie ihm an, die Nacht in der Villa der Touhys zu verbringen. Es dauert nicht lange, und aus dieser spontanen und großzügigen Geste erwächst Zuneigung und der tief verankerte Wunsch, dem Jungen zu helfen. So richtet sie ihm nach kurzer Zeit ein eigenes Zimmer ein. Es ist das erste Mal, dass Michel ein eigenes Bett besitzt. Trotz der großen sozialen und kulturellen Unterschiede scheint „Big Mike“ bald zur Familie zu gehören. Als seine Noten sich zunehmend verbessern, darf er im Footballteam der Schule mitspielen. Leigh-Anne erkennt sein großes Potenzial und versucht ihm zu helfen, seine Noten zu verbessern. Denn Michel kann kaum lesen und schreiben. Wenn er es auf einen Durchschnitt von 2,5 schaffen könnte, würde er ein Sportstipendium für das College bekommen. Aber will Michel das wirklich? Oder wird er von seiner neuen, einflussreichen Familie manipuliert? 128 Minuten lang wird man gut unterhalten. Sandra Bullock überrascht mit der Darstellung einer herzensguten Frau. Sie überzeugt als liebevoll-kämpferische Pflegemutter, die versucht, das Beste für Michel zu erreichen. Quinton Aaron brilliert in seiner Darstellung des „Big Mike“. Der innere Zwiespalt zwischen den Slums seiner Herkunft und dem neuen Leben als Pflegesohn in einer reichen Familie wirkt sehr lebensnah. Allerdings wird der soziale Konflikt zwischen „Weißen“ und „Schwarzen“ sehr klischeeartig dargestellt. Die „Weißen“ schicken ihre Kinder für viel Geld auf eine christliche Schule, während die „Schwarzen“ aus Michels Siedlung nur Bier trinken oder „rumgammeln“.
Trotzdem schafft es der Film, zu überzeugen und mitzureißen. An einigen Stellen erinnert er eher an eine Komödie als an ein Drama. Vor allem die pointierte Komik lockert das eigentlich ernste Thema des Filmes auf. Ein amüsantes Sport- und Sozialdrama, das die „goldene Mitte“ zwischen Ernst und Komik findet.
District 9 Von Fridtjof Meyer-Glauner Aus heiterem Himmel und vor allem im Himmel über Johannesburg taucht mir nichts dir nichts ein gewaltiges Raumschiff voller Aliens auf. Anders als man das sonst so kennt, machen die nicht den Dicken und invasieren und massenvernichten fröhlich vor sich hin, sondern beantragen Asyl. Von der UN werden die Neuankömmlinge mehr schlecht als recht in ein Lager gesteckt und die Probleme häufen sich: die Aliens sind mitunter gewalttätig, teilweise kriminell, vermehren sich unkontrolliert, und um all dem Herr zu werden, sollen die Kerle umgesiedelt werden. Geleitet wird diese Operation von dem MNU-Angestellten Wikus (Sharlto Copley), der zwar an und für sich ein netter Kerl ist, aber eher unbeholfen, keineswegs ein geborener Anführer und insgesamt eher überfordert wirkt. Doch dann wird Wikus im Ghetto mit einer Flüssigkeit infiziert und mutiert langsam selbst zu einem Alien und sein Arbeitgeber MNU, ein bösartiger Militärkonzern, der an den Aliens und ihrer Technologie ausschließlich zur Profitsteigerung interessiert ist, will nun auch Wikus ans Leder. Die erste Hälfte des Filmes ist praktisch schon ein Meisterwerk, selten wirkten Aliens und ihre Auswirkungen und der Umgang mit Menschen so realistisch, authentisch und unaufgesetzt wie hier, was natürlich auch auf der Machart eines Mockumentarys fußt. Die teilweise echt bittere Geschichte verflacht dann leider in der zweiten Hälfte zu einem allerdings immer noch ziemlich guten Actionkracher. Shartlo Copley spielt überragend den vielschichtigen und keinesfalls immer allzu sympathischen Antihelden Wikus, insgesamt fallen die meisten Figuren erfreulich komplex aus und wie bei guten Science-Fiction Filmen üblich, wird hier einiges an Botschaft über die menschliche Natur geliefert: Man muss wirklich kein Raketenwissenschaftler sein, um die unmenschliche Behandlung der Aliens als Allegorie auf Rassismus zu verstehen.
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Jugendliche gestalten Programm Zum ersten Mal können Jugendliche im Alter von 16 bis 21 Jahren beim 25. Unabhängigen Filmfest Osnabrück (6. bis 10. Oktober) ihr eigenes Programm gestalten und wie die Profis ihre Filmauswahl und die Regisseure beim Festival dem Publikum vorstellen. „Jung ist...“ heißt das Special, in dem vier Filme zum Thema Lebenswelten von Jugendlichen präsentiert werden. Was heißt jung sein heute? Gibt es gesellschafts- und länderübergreifende Ideale und Hoffnungen der jungen Generation? „Jung ist...“ ist ein Beitrag zu den 2. Jugend-Kultur-Tagen und wird vom Fonds Soziokultur und der Stiftung Niedersachsen gefördert. Für das eigenverantwortliche Auswahlteam werden Ju-
gendliche gesucht, die Lust haben, sich auf eine filmische Entdeckungsreise zu begeben. Für das Team (maximal zehn Personen) können sich Jugendliche aus der Region Osnabrück bis zum 4. Juni beim Filmfest bewerben. Am besten schickt ihr eine kurze Mail an info@filmfest-os.de, weshalb ihr euch für die Auswahlgruppe bewerben möchtet. Wie oft sich die Gruppe trifft und wie sie sich organisiert, wird beim ersten Treffen gemeinsam entschieden. Neben der Filmauswahl und der Präsentation der Filme könnt ihr euch auch an anderen Bereiche der Festivalorganisation beteiligen. Weitere Infos bekommt ihr im FilmFest-Büro.
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SZENE 10 „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ Von Fridtjof Meyer-Glauner „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ hat weit über zwei Milliarden Dollar eingespielt und ist damit erfolgreichster Film aller Zeiten und „Avatar“Regisseur James Cameron damit so gesehen wieder einmal erfolgreichster Regisseur aller Zeiten, denn das hatte er ja schon einmal mit „Titanic“ bewerkstelligt. Für „Avatar“ hatte er sich seitdem mehr als ein Jahrzehnt Zeit genommen, was man dem Film auch anmerkt: Die Liebe steckt in jedem Detail. Das Überragende war und ist in erster Linie aber die 3D-Optik im Kino. Die Technik hat sich innerhalb der letzten Jahrzehnte rasant entwickelt, inzwischen ist alles auf der Leinwand möglich und das ist echt eine feine Sache. „Avatar“ ist ein Film, der wie kein anderer von den Bildern lebt und von der Technik, mit der diese Bilder erschaffen werden. Und anders als einstige Technikmonster wie „Matrix: Reloaded“ und „Matrix: Revolutions“, die einen eher ermüdeten als faszinierten, verliert er sich nicht komplett in Inszenierung dieser Bilder. Inhaltlich hatten „Der mit dem Wolf tanzt“ und „Last Samurai“ schon vorgemacht, wie der Hase läuft: Desillusionierter Soldat trifft auf die fremde Kultur eines nur scheinbar primitiven Eingeborenenstammes, wird mit denen ganz dicke, kommt darüber mit sich selbst ins Reine und muss schlussendlich Seite an Seite mit den Indianern (bzw. Samurai) gegen seine einstigen Kameraden ins Feld ziehen. Bei „Avatar“ wurde aus Kevin Costner Sam Worthington, aus dem Kavallerie-Soldaten ein Space Marine und aus Indianern wehrhafte Schlümpfe im zwei Meter Format. Ansonsten alles wie gehabt. Die Story geht klar, ist in Aufbau, Ablauf und Konstellation und Entwicklung der Charaktere zwar ziemlicher Standard, das allerdings auf ganz hohem Niveau. Dann ist da noch die wenig subtile Message Marke „Rettet den Planeten“, die liebens- wie lobenswert ist und natürlich nichts an ihrer Aktualität verloren hat, und dass es nur ein schlimmes Ende nehmen kann, wenn geldgeile Konzerne und blutrünstige Söldner Hand in Hand durchs Leben gehen, kann man im Zweifelsfall wohl auch unterschreiben. „Avatar“ setzt damit weder inhaltlich noch oberflächlich betrachtet neue Maßstäbe, folgerichtig ging der Oscar für „Bester Film“ auch an „Hurt Locker“ und nicht „Avatar“ und streng genommen ist Came-
Film rons Kracher weder ein must have noch ein Meisterwerk. Macht aber nix, denn „Avatar“ ist zumindest in punkto Kamerafahrten und Bildern unerreicht meisterlich. Für den Transfer auf Disc bedeutet genau das allerdings auch Einschränkungen: In 3D im Kino machte das Ding sprachlos, das funktioniert auf der heimischen Glotze schon einmal gar nicht (die Spatzen pfeifen allerdings von den Dächern, dass auch das in einem Jahr möglich sein soll mit entsprechenden Bildschirmen, Brillen und Discs). Aber selbst in 2D kann man das Potenzial von „Avatar“ nur dann wirklich ausschöpfen, wenn man ein High-End-Heimkinosystem vorweisen kann, sich also die Blue-
Green Zone Von Katrin Heilmann Der 2010 erschienene Politthriller „Green Zone“ thematisiert den Irakkrieg. Er basiert auf dem Buch „Imperial Life in the Emerald City: Inside Baghdad’s Green Zone“ von Rajiv Chandrasekaran. Der Film von Paul Greengrass spielt in Bagdad im Jahre 2003. In der Hauptrolle ist Matt Damon als Soldat Roy Miller zu sehen. Als Officer der US-Army verlässt Roy täglich den sicheren Bereich – die so genannte Green Zone –, um Massenvernichtungswaffen aufzuspüren. Die hierzu nötigten Informationen stammen von einer geheimen Kontaktperson namens „Ma-
zu rechtfertigen. Als Miller einen Zeugen findet, der weiß, wo sich der Führer des politischen Clubs befindet, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn auch die CIA ist hinter dem Mann her. „Fulminant, laut und böse – Green Zone ist mit ,The Hurt Locker’ der beste Film zum Irakkrieg“, sagte David Siems. Der 115 Minuten lange Film schafft es, den Zuschauer vom Anfang bis zum Ende in seinen Bann zu schlagen. Verschwommene Bilder und eine wackelnde Kameraführung erschaffen ein sehr realitätsnahes Bild. Die verschiedenen Wahrnehmungsebenen fließen so geschickt ineinander, dass am Ende unklar ist, wo die Fiktion aufhört und die Realität an-
Avatar. FOTO: TWENTIETH CENTURY FOX
Ray-Disc zulegt und der BDPlayer an eine HD-Glotze angeschlossen ist. Alle anderen könnten auf Durchschnittsglotzen und normalen StereoSound-Systemen Zweifel daran haben, ob der Film dem Terror, der um ihn gemacht wurde, gerecht wird. Also zu den harten Fakten: Die DVD gibt ihr Bestes, versagt aber im Direktvergleich mit der Blue-Ray-Disc in Sachen Bild, Schärfe, Farben usw., also insgesamt auf ganzer Linie und auch in Sound hat die Blue-Ray die Nase vorne. Heißt: Wer kauft, muss Blu-Ray kaufen. Die wiederum selbst ist zwar nicht 3D, aber trotzdem eine Wucht in Sachen Bild und Ton. Dass die allerdings genau wie die DVD ohne jede Extras daherkommt, ist echt hart bzw. einfach eine Frechheit, für die die Federführenden geohrfeigt gehören. Mit einem blöden, beigelegten Code kann man zwar im Internet gerade mal zwei popelige Extras anschauen, aber das ist bei einem Mammutwerk wie „Avatar“ echt nicht gerade feierlich. Fazit: Besser dreimal überlegen, ob man zugreift oder nicht doch besser ein Jahr wartet auf eine weniger unausgewogene Disc-Umsetzung.
gellan“. Nachdem keiner seiner Einsätze von Erfolg gekrönt ist, beginnt Roy die Verlässlichkeit der Quelle zu hinterfragen. Es scheint, als würde man sie absichtlich an Orte schicken, die gefährlich sind. Soll sein Leben und das seiner Männer bewusst aufs Spiel gesetzt werden? Er fängt an, eigene Ermittlungen anzustellen. Auf einen Tipp eines humpelnden Irakers hin platzt er mitten in ein Treffen eines der führenden politischen Clubs. Die „Gruppe“ will im Land nach dem Rückzug der US-Streitkräfte die Macht ergreifen. Die Männer entkommen allerdings. Die Washington-PostKorrespondentin Lawrie Dayn (Amy Ryan) erzählt Roy wenig später, dass sie ebenfalls Informationen von einem Magellan über die Waffen erhalten hat. Nachdem der US-Army-Officer Druck auf sie ausübt, gibt sie zu, dass sich hinter seinem mysteriösen Decknamen ein hochrangiger Politiker aus den eigenen Reihen verbirgt. Die angebliche Existenz von Massenvernichtungswaffen erscheint in einem anderen Licht für Roy. Es scheint sich nur um einen von eigenen Politikern erfundenen Grund zu handeln, um mit dem Argument einer „Scheinbedrohung“ den Krieg
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fängt. Matt Damon spielt den Roy Miller so überzeugend, dass das Publikum sich auf seine Seite schlägt. Die Fakten werden so geschickt verwischt, dass man am Ende davon überzeugt ist: Roy hat Recht. Gerade die resolute Aussage schockiert und macht den Politthriller zu einem richtigen „Wachmacher“. Auch für die, die den Irakkrieg bisher weniger kritisch beäugt haben: Ein schockierender Film. Unbedingt sehenswert.
2012 Von Fridtjof Meyer-Glauner Charakterdarsteller John Cusack hat kürzlich festgestellt, dass jeder ernstzunehmende Schauspieler hin und wieder in einem blöden Blockbuster mitmischen muss, um seinen Marktwert zu erhalten. Mit „ernstzunehmender Schauspieler“ meint er sich wohl selbst und mit dem blöden Blockbuster meint er „2012“ von Roland Emmerich. Im Titel gebenden Jahr 2012 geht spektakulär wie nie die Welt unter, genauer gesagt gibt es jede Menge Naturkatastrophen und dabei zumindest implizit auch jede Menge Tote.
Wie bei Roland Emmerich so üblich kriegt man vom Massensterben natürlich nicht viel mit, die Maxime heißt auch hier „Aus dem Auge, aus dem Sinn“, damit ist auch ein Happyend drin (klar, Milliarden Tote, aber wurscht, wenn sich die Pärchen finden) und man muss jetzt gar nicht groß heulen, dass hier wieder mal die Story beknackt ist und das Drehbuch Lücken und Mängel hat und die Figurenzeichnung bescheuert ist, deren Handlungen jeder Vernunft entbehren und die Dialoge doof, denn das ist ein Roland Emmerich Film und natürlich sind Figuren 08/15 und Story bräsig und Dialoge flach wie ne Flunder, das Drehbuch löcherig wie Schweizer Käse und so weiter und so fort. Aber wer das Spektakel liebt und wer keine Nachrichten guckt und angesichts von solchen Bildern sich nicht an Haiti und Killertsunamis erinnert, wird hier orgiastische Gefühle haben, denn mit jedem Film Emmerichs summieren sich ja auch die abgefeuerten und abgefeierten Katastrophen. Gingen in „Independence Day“ Städte in Flammen auf und gab es in „Day after tomorrow“ schon ein paar mehr Katastrophen, gibt es in „2012“ jetzt auch ein paar Meerkatastrophen. Eine Monstertsunami macht den Himalaja nass, ein Erdbeben zerlegt Los Angeles und mittendrin in all der Gigantomanie: Charakterdarsteller John Cusack als geschiedener Familienvater Jackson Curtis, der verzweifelt versucht, seine Familie zu retten. Cusack selbst und ein paar andere, größtenteils überqualizifierte Schauspieler (z. B. Amanda Peet) versuchen gar nicht erst, gegen die Story anzuspielen, sondern machen ihren Job stoisch gut, der Star des Films ist die Katastrophe, tiptop gestylt und super in Szene gesetzt. Dementsprechend ist die Blue-Ray Disc völlig auf Technik ausgerichtet und dahingehend einfach perfekt, das Spektakel ohne Verluste ins Heimkino zu zwängen. Die Auflösung ist ganz große Klasse, der Detailgrad bisher so nicht unerreicht und auch der Sound bedient alle Ebenen: Die Dialoge sind klar, die Explosionen wuchtig und wenn die Städte zusammenfallen wie Kartenhäuser, wummert das Wohnzimmer. Man wird nicht nur Zeuge des Untergangs, man ist mittendrin, wenn einem die Erde um die Ohren fliegt. Auch die DVD schöpft ihr Potenzial zwar völlig aus, bleibt aber hinter dem der Blue-Ray weit zurück, und wer noch keinen BR-Player hat, sollte jetzt darüber nachdenken, sich einen anzuschaffen und bei der Gelegenheit am besten auch gleich einen monströsen HDFernseher. Gutes Bonusmaterial gibt es außerdem auch noch reichlich und auch hier gilt: die Blue-Ray hat die Nase vorn.
Blind Side Von Katrin Heilmann Der 2009 erschienene Film „Blind Side – Die große Chance“ erzählt nach einer wahren Geschichte den Aufstieg Michel Ohers von einem Obdachlosen zu einem nationalen Footballstar. Sandra Bullock erhielt für ihre Darbietung den Oscar als beste Hauptdarstellerin. Das von John Lee Hancock gedrehte Drama spielt in den USA. Michel Oher, alias „Big Mike“ (Quinton Aaron) ist ein schwarzer, übergewichtiger Junge. Durch die Führsprache des Coaches, der das große Potenzial „Big Mikes“ erkennt, gelangt er an eine christliche Schule. Als er eines Nachts bei Kälte und Regen zur Turnhalle läuft, um dort zu übernachten, sieht ihn Leigh Anna Touhy (Sandra Bullock). Ihre beiden Kinder kennen ihn, da er in die Parallelklasse ihrer Tochter geht. Daraufhin bietet sie ihm an, die Nacht in der Villa der Touhys zu verbringen. Es dauert nicht lange, und aus dieser spontanen und großzügigen Geste erwächst Zuneigung und der tief verankerte Wunsch, dem Jungen zu helfen. So richtet sie ihm nach kurzer Zeit ein eigenes Zimmer ein. Es ist das erste Mal, dass Michel ein eigenes Bett besitzt. Trotz der großen sozialen und kulturellen Unterschiede scheint „Big Mike“ bald zur Familie zu gehören. Als seine Noten sich zunehmend verbessern, darf er im Footballteam der Schule mitspielen. Leigh-Anne erkennt sein großes Potenzial und versucht ihm zu helfen, seine Noten zu verbessern. Denn Michel kann kaum lesen und schreiben. Wenn er es auf einen Durchschnitt von 2,5 schaffen könnte, würde er ein Sportstipendium für das College bekommen. Aber will Michel das wirklich? Oder wird er von seiner neuen, einflussreichen Familie manipuliert? 128 Minuten lang wird man gut unterhalten. Sandra Bullock überrascht mit der Darstellung einer herzensguten Frau. Sie überzeugt als liebevoll-kämpferische Pflegemutter, die versucht, das Beste für Michel zu erreichen. Quinton Aaron brilliert in seiner Darstellung des „Big Mike“. Der innere Zwiespalt zwischen den Slums seiner Herkunft und dem neuen Leben als Pflegesohn in einer reichen Familie wirkt sehr lebensnah. Allerdings wird der soziale Konflikt zwischen „Weißen“ und „Schwarzen“ sehr klischeeartig dargestellt. Die „Weißen“ schicken ihre Kinder für viel Geld auf eine christliche Schule, während die „Schwarzen“ aus Michels Siedlung nur Bier trinken oder „rumgammeln“.
Trotzdem schafft es der Film, zu überzeugen und mitzureißen. An einigen Stellen erinnert er eher an eine Komödie als an ein Drama. Vor allem die pointierte Komik lockert das eigentlich ernste Thema des Filmes auf. Ein amüsantes Sport- und Sozialdrama, das die „goldene Mitte“ zwischen Ernst und Komik findet.
District 9 Von Fridtjof Meyer-Glauner Aus heiterem Himmel und vor allem im Himmel über Johannesburg taucht mir nichts dir nichts ein gewaltiges Raumschiff voller Aliens auf. Anders als man das sonst so kennt, machen die nicht den Dicken und invasieren und massenvernichten fröhlich vor sich hin, sondern beantragen Asyl. Von der UN werden die Neuankömmlinge mehr schlecht als recht in ein Lager gesteckt und die Probleme häufen sich: die Aliens sind mitunter gewalttätig, teilweise kriminell, vermehren sich unkontrolliert, und um all dem Herr zu werden, sollen die Kerle umgesiedelt werden. Geleitet wird diese Operation von dem MNU-Angestellten Wikus (Sharlto Copley), der zwar an und für sich ein netter Kerl ist, aber eher unbeholfen, keineswegs ein geborener Anführer und insgesamt eher überfordert wirkt. Doch dann wird Wikus im Ghetto mit einer Flüssigkeit infiziert und mutiert langsam selbst zu einem Alien und sein Arbeitgeber MNU, ein bösartiger Militärkonzern, der an den Aliens und ihrer Technologie ausschließlich zur Profitsteigerung interessiert ist, will nun auch Wikus ans Leder. Die erste Hälfte des Filmes ist praktisch schon ein Meisterwerk, selten wirkten Aliens und ihre Auswirkungen und der Umgang mit Menschen so realistisch, authentisch und unaufgesetzt wie hier, was natürlich auch auf der Machart eines Mockumentarys fußt. Die teilweise echt bittere Geschichte verflacht dann leider in der zweiten Hälfte zu einem allerdings immer noch ziemlich guten Actionkracher. Shartlo Copley spielt überragend den vielschichtigen und keinesfalls immer allzu sympathischen Antihelden Wikus, insgesamt fallen die meisten Figuren erfreulich komplex aus und wie bei guten Science-Fiction Filmen üblich, wird hier einiges an Botschaft über die menschliche Natur geliefert: Man muss wirklich kein Raketenwissenschaftler sein, um die unmenschliche Behandlung der Aliens als Allegorie auf Rassismus zu verstehen.
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Jugendliche gestalten Programm Zum ersten Mal können Jugendliche im Alter von 16 bis 21 Jahren beim 25. Unabhängigen Filmfest Osnabrück (6. bis 10. Oktober) ihr eigenes Programm gestalten und wie die Profis ihre Filmauswahl und die Regisseure beim Festival dem Publikum vorstellen. „Jung ist...“ heißt das Special, in dem vier Filme zum Thema Lebenswelten von Jugendlichen präsentiert werden. Was heißt jung sein heute? Gibt es gesellschafts- und länderübergreifende Ideale und Hoffnungen der jungen Generation? „Jung ist...“ ist ein Beitrag zu den 2. Jugend-Kultur-Tagen und wird vom Fonds Soziokultur und der Stiftung Niedersachsen gefördert. Für das eigenverantwortliche Auswahlteam werden Ju-
gendliche gesucht, die Lust haben, sich auf eine filmische Entdeckungsreise zu begeben. Für das Team (maximal zehn Personen) können sich Jugendliche aus der Region Osnabrück bis zum 4. Juni beim Filmfest bewerben. Am besten schickt ihr eine kurze Mail an info@filmfest-os.de, weshalb ihr euch für die Auswahlgruppe bewerben möchtet. Wie oft sich die Gruppe trifft und wie sie sich organisiert, wird beim ersten Treffen gemeinsam entschieden. Neben der Filmauswahl und der Präsentation der Filme könnt ihr euch auch an anderen Bereiche der Festivalorganisation beteiligen. Weitere Infos bekommt ihr im FilmFest-Büro.
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SZENE 12
Cartoon
13 SZENE
Computer & Spiele
Große Namen, kleine Wesen
Zwei Brüder gegen den Rest der Welt: Edward und Alphonse Elric sind die Helden bei „Fullmetal Alchemist: Brotherhood“. FOTO: DPA
Neue Spiele für den Sommer Von Florian Oertel In Sachen Videospiele war der Juni eher ein langer, ruhiger Fluss als ein wild sprudelnder Bergbach. Das gilt umso mehr, wenn es um Titel für die Mini-Plattformen geht – von Nintendos DS über Sonys Playstation (PSP) bis zum iPhone und dem iPod Touch. Der eine oder andere große Spiele-Name steht trotzdem in den Startlöchern. Eine der namhaften Neuheiten ist „Pro Evolution Soccer“ oder kurz „PES“, das vielen als letztes Wort beim Computerfußball gilt. Während Anbieter Konami schon an der Auflage „2011“ für die gängigen Konsolen und den PC arbeitet, bringt er jetzt noch „PES 2010“ für das iPhone und den iPod Touch heraus. Hauptaugenmerk der Entwickler war es, die aufwendige 3D-Grafik für die Bildschirme der Apple-Geräte umzusetzen. Inhaltlich wartet der Titel mit den wichtigsten der von den anderen Versionen bekannten Modi auf. Zum Beispiel kann der Spieler bei der Champions und der Europa League antreten. Auch den zweiten großen Namen bringt Konami unters Spielervolk: „Metal Gear Solid: Peace Walker“ erscheint ausschließlich für die PSP - Veröffentlichungsdatum: 17. Juni. Die Handlung knüpft unmittelbar an jene von „Metal Gear Solid 3: Snake Eater“ an. Sie versetzt den Spieler zusammen mit der Hauptfigur, dem Elitesoldaten Snake alias Big Boss, ins Jahr 1974. Ganz so friedlich, wie der Titel „Peace Walker“ nahe legen könnte, geht es bei dem Spiel nicht zu. Bei Konami läuft es unter der hübschen Genre-Bezeichnung „Tactical Spionage Action“: Es geht ums Taktieren, ums Ausspionieren übler Zeitgenossen mit einer Verschwörung im Sinn und um gewagte Aktionen, bei denen auch die eine oder andere Schusswaffe zum Einsatz kommt. Der Titel, der mit einem Mehrspielermodus daherkommt, steht in Deutschland mit der Altersfreigabe „16“ in den Läden. Auf einer ganz anderen Baustelle – konkreter: in einem düsteren, alten Landhaus – spielt „Rooms: The Main Building“, entwickelt von Hudson Soft und für den DS herausgebracht von Nintendo. In der Person von Mr. X muss es der Spieler durch die mehr als 100 Räume des Hauses schaffen. Diese bestehen jeweils aus Schiebepuzzeln. Sie gilt es mit Hilfe des Touch-Stiftes zu lösen, damit sich der Ausgang auftut und es im nächsten Raum weitergehen kann. Das Spiel zu einem guten Ende zu bringen, heißt gleichzeitig, das Geheimnis zu lüften, das das rätselhafte Landhaus birgt.
Ein hehres Ziel verfolgen die beiden Hauptfiguren von „Fullmetal Alchemist: Brotherhood“. Es hat tatsächlich einmal nichts mit dem Retten der Welt aus Schurkenhänden zu tun. Vielmehr wollen die Brüder Edward und Alphonse Elric, die hierzulande vor allem Manga-Fans kennen dürften, ihre verstorbene Mutter wieder zum Leben erwecken. Mit Schurken bekommen es Edward und Alphonse allerdings trotzdem zu tun: Um ihre wahrhaft übermenschliche Mission zu erfüllen, müssen sie in den Besitz des Steins der Weisen gelangen. Und das geht nur über Kämpfe gegen nach und nach immer stärker werdende Gegner. Dabei wiederum kommen den beiden
Helden ihre alchemistischen Fähigkeiten zugute. All das klingt krude, was im Manga-Universum aber zum guten Ton gehört, und ist für Spieler ab 12 Jahren freigegeben. Schon seit ein paar Wochen auf dem Markt, aber noch immer aktuell, ist „DoDoGo!“. Der Anbieter Neko Entertainment hat den im besten Sinn putzigen Titel als so genannte DSiWare, also zum Herunterladen aus Nintendos DSi-Shop, veröffentlicht. Aufgabe des Spielers ist es, möglichst viele Eier des legendären
Dodo-Vogels durch gut 100 Level zu bugsieren. Mit dem DS-Stift muss er dafür Böden umgraben, Dinge verformen und allerhand verrückte Dinge tun. Am besten vergisst er dabei den womöglich frustrierenden Umstand, dass der Dodo letztlich doch ausgestorben ist. Etlichen Kritikern scheint das gelungen zu sein. Jedenfalls kommt „DoDoGo!“ beim Portal Metacritic, das Rezensionen von anderen Webseiten bündelt, mit einem Wert von zuletzt 82 auf einer 100-Punkte-Skala gut weg. – ANZEIGE –
Von Sascha Vennemann Die Sommerferien haben begonnen – und mit ihr nicht nur die Möglichkeit, ohne größere Ausfallerscheinungen am Folgetag nächtelang alleine durchzuzocken, sondern auch, sich endlich mal wieder mit ein paar Freunden auf dem Dachboden, dem Keller, im Hobbyraum oder Wintergarten zu treffen und die elektronischen Freunde direkt vor Ort miteinander zu verkabeln. Sommerferien, die Hochsaison der privaten LAN-Parties. Anbei die entsprechende Checkliste mit Links für ein gutes Gelingen! Das Offensichtlichste zuerst: Die Seite lanparty.de ist eine schmucke Sammlung von Links, Artikeln, Kolumnen und Veranstaltungsübersichten zum Thema LAN – und das seit über zehn Jahren! Hier könnt ihr schauen, was es an größeren Parties zurzeit in ganz Deutschland gibt, lest Berichte zu den Veranstaltungen oder Anekdoten und könnt euch in einer Mitfahrzentrale den Transport organisieren. Besonders stark: Die Artikelserie „Gesünder leben auf LAN-Parties“ mit absolut lesenswerten (und nicht immer ganz ernst gemeinten) Rezeptvorschlägen für das leibliche Wohl! WWW.LANPARTY.DE @ Sobald die Rechner stehen, ist es an der Zeit, sich einen Schlachtruf auszudenken, um seine virtuellen Charaktere entsprechend furchtsam auftreten zu lassen – und den Satz mit Wiedererkennungswert bei siegreichen Spielzügen oder Frags durch die Bude zu brüllen. Wem dafür nichts Gescheites einfällt, der nutze doch bitte den SchlachtrufGenerator (leider nur auf Englisch) und notiere sich den dort erhaltenen Vorschlag zur Denunzierung seiner Feinde. Absolute Empfehlung! HTTP://BDMONKEYS.NET/~CHAZ/ BATTLE.PHP
@ Es kommt der Zeitpunkt, da verspürt jeder Gamer ein gewisses Hungergefühl. Kenner von LANs wissen, dass – wenn Schokoriegel, Energiedrink und Chips nicht mehr helfen – es nur noch eine Lösung für das Problem gibt: Pizza! Wer die Tiefkühlvariante nicht in den Ofen schieben möchte, lässt liefern. Grafschafter PizzaLieferanten findet man unter diesem Link: HTTP://BIT.LY/9PEZLH @ Spätestens an Tag drei der LAN-Party wird auch dem gestandenen Mann durch den andauernden Schlafmangel und trotz literweise heißen Kaffees schlotterkalt. Wer dann aber immer noch nicht aufgeben will, hat die freie Auswahl zwischen USB-Gadgets wie der USB-Heizdecke, den USB-Puschen oder USBHandschuhen. Infos dazu gibt es unter folgendem Link: HTTP://BIT.LY/CCASBK
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Große Namen, kleine Wesen
Zwei Brüder gegen den Rest der Welt: Edward und Alphonse Elric sind die Helden bei „Fullmetal Alchemist: Brotherhood“. FOTO: DPA
Neue Spiele für den Sommer Von Florian Oertel In Sachen Videospiele war der Juni eher ein langer, ruhiger Fluss als ein wild sprudelnder Bergbach. Das gilt umso mehr, wenn es um Titel für die Mini-Plattformen geht – von Nintendos DS über Sonys Playstation (PSP) bis zum iPhone und dem iPod Touch. Der eine oder andere große Spiele-Name steht trotzdem in den Startlöchern. Eine der namhaften Neuheiten ist „Pro Evolution Soccer“ oder kurz „PES“, das vielen als letztes Wort beim Computerfußball gilt. Während Anbieter Konami schon an der Auflage „2011“ für die gängigen Konsolen und den PC arbeitet, bringt er jetzt noch „PES 2010“ für das iPhone und den iPod Touch heraus. Hauptaugenmerk der Entwickler war es, die aufwendige 3D-Grafik für die Bildschirme der Apple-Geräte umzusetzen. Inhaltlich wartet der Titel mit den wichtigsten der von den anderen Versionen bekannten Modi auf. Zum Beispiel kann der Spieler bei der Champions und der Europa League antreten. Auch den zweiten großen Namen bringt Konami unters Spielervolk: „Metal Gear Solid: Peace Walker“ erscheint ausschließlich für die PSP - Veröffentlichungsdatum: 17. Juni. Die Handlung knüpft unmittelbar an jene von „Metal Gear Solid 3: Snake Eater“ an. Sie versetzt den Spieler zusammen mit der Hauptfigur, dem Elitesoldaten Snake alias Big Boss, ins Jahr 1974. Ganz so friedlich, wie der Titel „Peace Walker“ nahe legen könnte, geht es bei dem Spiel nicht zu. Bei Konami läuft es unter der hübschen Genre-Bezeichnung „Tactical Spionage Action“: Es geht ums Taktieren, ums Ausspionieren übler Zeitgenossen mit einer Verschwörung im Sinn und um gewagte Aktionen, bei denen auch die eine oder andere Schusswaffe zum Einsatz kommt. Der Titel, der mit einem Mehrspielermodus daherkommt, steht in Deutschland mit der Altersfreigabe „16“ in den Läden. Auf einer ganz anderen Baustelle – konkreter: in einem düsteren, alten Landhaus – spielt „Rooms: The Main Building“, entwickelt von Hudson Soft und für den DS herausgebracht von Nintendo. In der Person von Mr. X muss es der Spieler durch die mehr als 100 Räume des Hauses schaffen. Diese bestehen jeweils aus Schiebepuzzeln. Sie gilt es mit Hilfe des Touch-Stiftes zu lösen, damit sich der Ausgang auftut und es im nächsten Raum weitergehen kann. Das Spiel zu einem guten Ende zu bringen, heißt gleichzeitig, das Geheimnis zu lüften, das das rätselhafte Landhaus birgt.
Ein hehres Ziel verfolgen die beiden Hauptfiguren von „Fullmetal Alchemist: Brotherhood“. Es hat tatsächlich einmal nichts mit dem Retten der Welt aus Schurkenhänden zu tun. Vielmehr wollen die Brüder Edward und Alphonse Elric, die hierzulande vor allem Manga-Fans kennen dürften, ihre verstorbene Mutter wieder zum Leben erwecken. Mit Schurken bekommen es Edward und Alphonse allerdings trotzdem zu tun: Um ihre wahrhaft übermenschliche Mission zu erfüllen, müssen sie in den Besitz des Steins der Weisen gelangen. Und das geht nur über Kämpfe gegen nach und nach immer stärker werdende Gegner. Dabei wiederum kommen den beiden
Helden ihre alchemistischen Fähigkeiten zugute. All das klingt krude, was im Manga-Universum aber zum guten Ton gehört, und ist für Spieler ab 12 Jahren freigegeben. Schon seit ein paar Wochen auf dem Markt, aber noch immer aktuell, ist „DoDoGo!“. Der Anbieter Neko Entertainment hat den im besten Sinn putzigen Titel als so genannte DSiWare, also zum Herunterladen aus Nintendos DSi-Shop, veröffentlicht. Aufgabe des Spielers ist es, möglichst viele Eier des legendären
Dodo-Vogels durch gut 100 Level zu bugsieren. Mit dem DS-Stift muss er dafür Böden umgraben, Dinge verformen und allerhand verrückte Dinge tun. Am besten vergisst er dabei den womöglich frustrierenden Umstand, dass der Dodo letztlich doch ausgestorben ist. Etlichen Kritikern scheint das gelungen zu sein. Jedenfalls kommt „DoDoGo!“ beim Portal Metacritic, das Rezensionen von anderen Webseiten bündelt, mit einem Wert von zuletzt 82 auf einer 100-Punkte-Skala gut weg. – ANZEIGE –
Von Sascha Vennemann Die Sommerferien haben begonnen – und mit ihr nicht nur die Möglichkeit, ohne größere Ausfallerscheinungen am Folgetag nächtelang alleine durchzuzocken, sondern auch, sich endlich mal wieder mit ein paar Freunden auf dem Dachboden, dem Keller, im Hobbyraum oder Wintergarten zu treffen und die elektronischen Freunde direkt vor Ort miteinander zu verkabeln. Sommerferien, die Hochsaison der privaten LAN-Parties. Anbei die entsprechende Checkliste mit Links für ein gutes Gelingen! Das Offensichtlichste zuerst: Die Seite lanparty.de ist eine schmucke Sammlung von Links, Artikeln, Kolumnen und Veranstaltungsübersichten zum Thema LAN – und das seit über zehn Jahren! Hier könnt ihr schauen, was es an größeren Parties zurzeit in ganz Deutschland gibt, lest Berichte zu den Veranstaltungen oder Anekdoten und könnt euch in einer Mitfahrzentrale den Transport organisieren. Besonders stark: Die Artikelserie „Gesünder leben auf LAN-Parties“ mit absolut lesenswerten (und nicht immer ganz ernst gemeinten) Rezeptvorschlägen für das leibliche Wohl! WWW.LANPARTY.DE @ Sobald die Rechner stehen, ist es an der Zeit, sich einen Schlachtruf auszudenken, um seine virtuellen Charaktere entsprechend furchtsam auftreten zu lassen – und den Satz mit Wiedererkennungswert bei siegreichen Spielzügen oder Frags durch die Bude zu brüllen. Wem dafür nichts Gescheites einfällt, der nutze doch bitte den SchlachtrufGenerator (leider nur auf Englisch) und notiere sich den dort erhaltenen Vorschlag zur Denunzierung seiner Feinde. Absolute Empfehlung! HTTP://BDMONKEYS.NET/~CHAZ/ BATTLE.PHP
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Vicki Myron/ Bret Witter:
Dewey und ich Die wahre Geschichte des berühmtesten Katers der Welt Von Sascha Vennemann Am 18. Januar 1988 passierte in der amerikanischen Kleinstadt Spencer etwas Außergewöhnliches: Als Vicki Myron, die Bibliothekarin, morgens die Bücherbox leeren will, hört sie seltsame Geräusche aus dem Behältnis. Eigentlich sollen dort ausgeliehene Bücher von außen über eine Klappe zurückgegeben werden, wenn die Bücherei einmal nicht geöffnet hat. Doch offensichtlich hat jemand diese Vorrichtung dazu genutzt, ein ungeliebtes Haustier loszuwerden. Vicki findet zwischen den Büchern einen kleinen Kater, sehr jung, mit fast erfrorenen Pfötchen. Der Bursche überlebt die Strapazen knapp, und da sich sonst niemand findet, der das Tier aufnimmt, bekommt es den Namen „Dewey“ und wird als Bibliothekskatze in der Bücherei heimisch. Es ist aber nicht nur diese anrührende Geschichte, die diesen Kater zu etwas Besonderem macht. Es ist auch die Wirkung, die die Anwesenheit des Tieres auf die kleine Stadt und ihre Bewohner hat. Da die Bibliothek ein öffentlicher Ort der Begegnung ist, kommen hier viele Schicksale zum Vorschein. Die Anwesenheit des genügsamen und ruhigen Katers, der intuitiv zu spüren scheint, wer seinen Beistand braucht, verzaubert jeden Besucher. „Dewey und ich“ ist kein Roman, die Geschichte hat sich wirklich so ereignet. Darüber hinaus ist es ein Buch, das von der Kraft, die Haustiere ihren Besitzern – oder Menschen allgemein – geben können, erzählt. Jeder, der einmal eine Katze als Freund gehabt hat, kann die Gefühle, die Bibliothekarin und Dewey-Ersatzmutter Vicki Myron hier beschreibt, zur Gänze nachvollziehen. Da ist es nur natürlich, dass Vicki auch von ihr
Buchtipps und ihrer Tochter sowie von der Bücherei und der Stadt Spencer erzählt – schließlich hängen die Schicksale dieser „Nebenfiguren“ ganz erheblich von dem des berühmten Katers ab. Aber auch wenn Dewey ein Star unter der Tieren war, so war er doch im Kern eine ziemlich gewöhnliche Katze, die gerne in Kartons schlief, es liebte, auf Gummibändern herumzukauen, und immer versuchte, seine Grenzen auszutesten. Immer wieder wird das Buch von kleinen Einschüben aufgelockert. Aus der Sicht des Katers beschrieben, gibt es ein paar Tagesabläufe und Eigenarten in tabellarischer Form, die weiter Aufschluss über den Alltag von Dewey geben. Als lustiges Gimmick zieht sich am unteren rechten Seitenrand eine Art Daumenkino durch das Buch. Und natürlich gibt es auch viele Fotos des Katers und seiner Freunde zu sehen, wenn auch leider nur in Schwarz-Weiß. Das Ende des Buches ist dann etwas traurig, wenn Dewey aufgrund seines Alters und einer Krankheit nicht mehr weiterleben kann. Auch Tiere sterben irgendwann, leben aber in der Erinnerung derer weiter, denen sie viel bedeutet haben. „Dewey und ich“ ist somit unterhaltsam und einfühlsam zugleich. Für Katzenfans ein Muss!
prangen Blutgemälde. Der Todeskünstler hat das Mädchen besucht, und das nicht zum ersten Mal. Seit Jahren zerstört er das Leben des Mädchen, tötet jeden, der ihr lieb ist. Sein Ziel: sie in den Wahnsinn treiben und nach seinem Bild neu erschaffen. Smoky muss den Killer stellen, bevor er zurückkehrt und sein Werk vollendet... Auch der zweite Teil der „Smoky Barett“-Reihe von Cody McFadyen ist nichts für schwache Nerven. Er ist nicht nur spannend und fesselnd, sondern für viele Überraschungen gut. Immer wenn man denkt, man hätte alles durchschaut, kommt es zu unerwarteten Wendungen. Was einen guten Thriller ausmacht, ist die Undurchschaubarkeit und die durchgehende Spannung, und das hat McFadyen in diesem Buch perfekt vereint!
Cody McFadyen:
Der Todeskünstler Von Christina Thomas Das Leben von Smoky Barrett verläuft endlich wieder normal. Sie ist Opfer eines verrückten Killers geworden und dem Tod nur knapp entgangen. Die schreckliche Tat hat sie noch lange in Albträumen und schlaflosen Nächten verfolgt. Ihren Beruf als FBIAgentin wollte sie eigentlich an den Nagel hängen, doch mittlerweile hat sie neuen Mut geschöpft und geht wieder auf Verbrecherjagd. Als Smoky eines Nachts an einen Tatort gerufen wird, werden ihre schlimmsten Ängste wieder lebendig. Ein junges Mädchen droht im Haus ihrer Eltern Selbstmord zu begehen. Sie verlangt ausdrücklich nach Smoky und möchte sich nur ihr anvertrauen. Smoky findet das Mädchen im Schlafzimmer ihrer Eltern – sie kauert neben den grausam entstellten Leichen. Der Boden des Raums ist blutgetränkt; auf der Decke und an den Wänden
Thomas Pletzinger:
Bestattung eines Hundes Von Christina Thomas Thomas Pletzingers Romandebüt zeigt eine Generation zwischen Liebe, Freiheitsdrang und Verantwortung. Im Streit verlässt Daniel Mandelkern die großzügige Altbauwohnung im Hamburger Generalsviertel und Elisabeth, seine Frau und Chefin. Sie hat ihm den Auftrag erteilt, den öffentlichkeitsscheuen Autor Dirk Svensson am Luganer See zu besuchen und für den von ihr verantworteten Kulturteil der Wochenzeitung zu interviewen. Äußerst widerwillig macht Mandelkern sich auf den Weg, hofft aber, dass ihm die Distanz helfen wird, sich klar zu werden – über sein Leben, seine Liebe und die Zukunft seiner Ehe. Schon bei der Ankunft am See ahnt er, dass am Ende seiner Reise mehr stehen wird als das, was Elisabeth erwartet. Denn Mandelkern ist nicht der einzige Gast. Mit ihm besteigen eine schöne junge Frau und ihr Sohn das Boot, mit dem Svensson und sein dreibeiniger Hund in Lugano anlegen. Ein Ethnologe in einer Lebenskrise, ein Kinderbuchautor mit
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Termine einem Bestseller und einer Ruine am Luganer See, eine schöne finnische Ärztin, ein kluger Junge ohne Vater, ein dreibeiniger Hund, ein mysteriöser Todesfall und ein verstecktes Manuskript – es geht hoch her in diesem Buch. Pletzinger schickt seinen Protagonisten, den entscheidungsscheuen, in einer Lebenskrise steckenden Journalisten Mandelkern zu einem Interview mit dem Kinderbuchautor und Lebemann Svensson. Diese Begegnung wird für Mandelkern zu einem schicksalhaften Zusammentreffen, das Pletzinger in einer kunstvollen Struktur voller Einschübe und Rückblenden erzählt. Eine hoch spannende, aufwühlende und überraschende Geschichte. Es macht wirklich Spaß, dieses Buch zu lesen. Vor allem wenn man selbst Interesse am journalistischen Beruf hat, sind einige Facetten hier sehr interessant. Allerdings bietet der Roman unglaublich viel Input und man muss tierisch aufpassen, um noch alles auf die Reihe zu bekommen. Ein wenig mehr Raum für Fantasie wäre auch nicht schlecht. Man bekommt quasi alles aufgetischt und muss es nur noch schlucken. Besonders hervorzuheben ist auch der Schreibstil Pletzingers. Während sich ein Teil leicht und flüssig liest, wirkt der Hauptteil, in der Ich-Perspektive von Mandelkern geschrieben, sperrig. Der Lesefluss wird immer wieder unterbrochen, denn jeder Absatz erhält eine meist kurze Überschrift. Fast hat man das Gefühl, eine wissenschaftliche Abhandlung zu lesen. Jeder Satz, jedes Wort enthält wichtige Informationen. Dazu kommen in Klammern Einschübe, die Präzisierungen oder kurze Gedanken festhalten. Sie wirken wie kurze Notizen Mandelkerns. Die Figuren in diesem Roman handeln und sprechen in ihrem eigenen Rhythmus. Die Personen, wie auch die Teile der Handlung scheinen zum Ende hin immer mehr zu verschmelzen. Mandelkern „fällt aus der Zeit“ und gewinnt ganz neue Perspektiven für sein eigenes Leben. Das Buch ist einfach von der ersten Seite an in seiner ganz eigenen Art fesselnd und birgt viel Lesevergnügen. Ein Muss für alle, die mal etwas anderes wollen.
Cecilia Ahern:
Zeit deines Lebens Von Christina Thomas Mit „P.S. Ich liebe dich“ begann der Erfolgszug der jungen irischen Autorin Cecilia Ahern. Bislang waren romantische bis melancholische Romane das Markenzeichen der Schriftstellerin; mit „Zeit deines Lebens“ beschreitet sie nun allerdings gänzlich andere Pfade. Statt einem unterhaltsamen Liebesroman gibt es nun eine nachdenkliche
Fr., 2. 7. Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Sa., 3. 7.
Botschaft für ihre Fangemeinde. Zauberhaft und besinnlich nimmt sie den Leser, oder im vorliegenden Fall Hörer, mit zu einer schicksalhaften Begegnung, die dem Protagonisten zeigt, was wirklich wichtig ist im Leben. Es ist Weihnachten. Die Familien sitzen in geselliger Runde zusammen, genießen die Gesellschaft ihrer Lieben und feiern jede auf ihre Weise das Fest der Liebe. Nur ein Jugendlicher streift rastlos durch die Straßen und bleibt vor dem Haus mit der Nummer 24 stehen. Dort erblickt er seinen Vater glücklich mit der Frau, für die dieser seine Mutter verlassen hat, und wegen dem diese heute, am Heiligen Abend, traurig und verzweifelt ist. Wütend über die Szenerie, die sich ihm dort durch die Fenster bietet, wirft er einen noch gefrorenen Truthahn durch eine der Scheiben – und so befindet der Jugendliche sich wenig später in einem der Verhörräume der hiesigen Polizeidienststelle und soll Rede und Antwort stehen. Doch das Gespräch zwischen dem Jungen und dem Polizisten driftet langsam ab und der Beamte beginnt, eine Geschichte zu erzählen… Lou Suffern ist ein „BWM“, ein Beschäftigter Wichtiger Mann. So wichtig und beschäftigt, dass er den 70. Geburtstag seines Vaters vergisst, seine Frau leichthin betrügt und seinem kleinen Sohn noch nicht ein einziges Mal die Windeln gewechselt hat. Eines Tages verwickelt ihn ein Obdachloser namens Gabriel in ein Gespräch. Lou fühlt sich dem Unbekannten seltsam verbunden und verschafft ihm kurzerhand einen Job – was nun wirklich nicht seine Art ist. Doch auch Gabriel hat ein Geschenk für Lou: ein rätselhaftes Mittel, durch das Lou ein anderer wird. Schafft er es dadurch, alles wieder ins Lot zu bringen? Dieses Buch ist etwas ganz besonderes. Auf dem Buchrücken steht: „Zauberhaft, geheimnisvoll und mit einer berührenden Botschaft...“. Und diese Botschaft hat es wirklich in sich. „Zeit deines Lebens“ enthält zwar eine etwas verrückte Story, aber man sollte sich trotzdem die Zeit nehmen, bis zum Ende zu lesen, denn so verrückt sie auch sein mag, sie ist vollkommen faszinierend.
Disko: Desperados Night, Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Fr., 9. 7. Konzert: Picture Perfect & Support, Nordhorn, Stadtpark, 19 Uhr Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Sa., 10. 7. Disko: Gaga Mania, Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
So., 25. 7. Konzert: French Blues, Nordhorn, Stadtpark, 15 Uhr
Fr., 30. 7. Disko: Special Event, Schüttor f, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Sa., 31. 7. Disko: Beach Party Total, Nordhorn , Abacco, 22 Uhr Disko: Italian Night, Uelsen, Zak, 22 Uhr Disko: Special Event, Schüttor f, Index, 22 Uhr
So., 1. 8.
Jägermeister Disko: Night, Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Rainbow Rave 2010, Uelsen, Zak, 22 Uhr Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr
Disko: Beach Party Total, Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Disko: Special Event, Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Special Event, Schüttor f, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
So., 15. 8. Konzert: Tabuwta, Nordhorn, Stadtpark, 15 Uhr
Fr., 20. 8.
Sa., 21. 8.
Sa., 17. 7.
Sa., 24. 7.
Sa., 14. 8.
Konzert: Loona live beim Mission Olympics „Festival des Sports“, Nordhorn Disko: Special Event, Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Disko: Special Event, Schüttor f, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Konzert: The Beatniks, Nordhorn, Stadtpark, 19 Uhr Konzert: Sound of Silence, Nor dhorn, Stadtpark, 15 Uhr Konzert: Max Raabe, Nordhorn, Kloster Frenswegen, 20 Uhr Disko: Special Event, Eternal Tango Schüttorf, Index, 22 Uhr 28.8., Bad Bentheim Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Fr., 16. 7.
Fr., 23. 7.
Fr., 13. 8.
Fr., 27. 8. Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Fr., 6. 8. Disko: Special Event, Schüttor f, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Sa., 7. 8. Disko: Summer Spuma Splash , Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Special Event, Schüttor f, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Sa., 28. 8. Konzert: Stonerock-Festival mit The Cinematics, Eternal Tango, Go back to the Zoo, Picture Perfect, Calexo, GILF, Bad Bentheim, Badepark, 14 Uhr Disko: Special Event, Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Special Event, Schüttor f, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
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SZENE 14
Vicki Myron/ Bret Witter:
Dewey und ich Die wahre Geschichte des berühmtesten Katers der Welt Von Sascha Vennemann Am 18. Januar 1988 passierte in der amerikanischen Kleinstadt Spencer etwas Außergewöhnliches: Als Vicki Myron, die Bibliothekarin, morgens die Bücherbox leeren will, hört sie seltsame Geräusche aus dem Behältnis. Eigentlich sollen dort ausgeliehene Bücher von außen über eine Klappe zurückgegeben werden, wenn die Bücherei einmal nicht geöffnet hat. Doch offensichtlich hat jemand diese Vorrichtung dazu genutzt, ein ungeliebtes Haustier loszuwerden. Vicki findet zwischen den Büchern einen kleinen Kater, sehr jung, mit fast erfrorenen Pfötchen. Der Bursche überlebt die Strapazen knapp, und da sich sonst niemand findet, der das Tier aufnimmt, bekommt es den Namen „Dewey“ und wird als Bibliothekskatze in der Bücherei heimisch. Es ist aber nicht nur diese anrührende Geschichte, die diesen Kater zu etwas Besonderem macht. Es ist auch die Wirkung, die die Anwesenheit des Tieres auf die kleine Stadt und ihre Bewohner hat. Da die Bibliothek ein öffentlicher Ort der Begegnung ist, kommen hier viele Schicksale zum Vorschein. Die Anwesenheit des genügsamen und ruhigen Katers, der intuitiv zu spüren scheint, wer seinen Beistand braucht, verzaubert jeden Besucher. „Dewey und ich“ ist kein Roman, die Geschichte hat sich wirklich so ereignet. Darüber hinaus ist es ein Buch, das von der Kraft, die Haustiere ihren Besitzern – oder Menschen allgemein – geben können, erzählt. Jeder, der einmal eine Katze als Freund gehabt hat, kann die Gefühle, die Bibliothekarin und Dewey-Ersatzmutter Vicki Myron hier beschreibt, zur Gänze nachvollziehen. Da ist es nur natürlich, dass Vicki auch von ihr
Buchtipps und ihrer Tochter sowie von der Bücherei und der Stadt Spencer erzählt – schließlich hängen die Schicksale dieser „Nebenfiguren“ ganz erheblich von dem des berühmten Katers ab. Aber auch wenn Dewey ein Star unter der Tieren war, so war er doch im Kern eine ziemlich gewöhnliche Katze, die gerne in Kartons schlief, es liebte, auf Gummibändern herumzukauen, und immer versuchte, seine Grenzen auszutesten. Immer wieder wird das Buch von kleinen Einschüben aufgelockert. Aus der Sicht des Katers beschrieben, gibt es ein paar Tagesabläufe und Eigenarten in tabellarischer Form, die weiter Aufschluss über den Alltag von Dewey geben. Als lustiges Gimmick zieht sich am unteren rechten Seitenrand eine Art Daumenkino durch das Buch. Und natürlich gibt es auch viele Fotos des Katers und seiner Freunde zu sehen, wenn auch leider nur in Schwarz-Weiß. Das Ende des Buches ist dann etwas traurig, wenn Dewey aufgrund seines Alters und einer Krankheit nicht mehr weiterleben kann. Auch Tiere sterben irgendwann, leben aber in der Erinnerung derer weiter, denen sie viel bedeutet haben. „Dewey und ich“ ist somit unterhaltsam und einfühlsam zugleich. Für Katzenfans ein Muss!
prangen Blutgemälde. Der Todeskünstler hat das Mädchen besucht, und das nicht zum ersten Mal. Seit Jahren zerstört er das Leben des Mädchen, tötet jeden, der ihr lieb ist. Sein Ziel: sie in den Wahnsinn treiben und nach seinem Bild neu erschaffen. Smoky muss den Killer stellen, bevor er zurückkehrt und sein Werk vollendet... Auch der zweite Teil der „Smoky Barett“-Reihe von Cody McFadyen ist nichts für schwache Nerven. Er ist nicht nur spannend und fesselnd, sondern für viele Überraschungen gut. Immer wenn man denkt, man hätte alles durchschaut, kommt es zu unerwarteten Wendungen. Was einen guten Thriller ausmacht, ist die Undurchschaubarkeit und die durchgehende Spannung, und das hat McFadyen in diesem Buch perfekt vereint!
Cody McFadyen:
Der Todeskünstler Von Christina Thomas Das Leben von Smoky Barrett verläuft endlich wieder normal. Sie ist Opfer eines verrückten Killers geworden und dem Tod nur knapp entgangen. Die schreckliche Tat hat sie noch lange in Albträumen und schlaflosen Nächten verfolgt. Ihren Beruf als FBIAgentin wollte sie eigentlich an den Nagel hängen, doch mittlerweile hat sie neuen Mut geschöpft und geht wieder auf Verbrecherjagd. Als Smoky eines Nachts an einen Tatort gerufen wird, werden ihre schlimmsten Ängste wieder lebendig. Ein junges Mädchen droht im Haus ihrer Eltern Selbstmord zu begehen. Sie verlangt ausdrücklich nach Smoky und möchte sich nur ihr anvertrauen. Smoky findet das Mädchen im Schlafzimmer ihrer Eltern – sie kauert neben den grausam entstellten Leichen. Der Boden des Raums ist blutgetränkt; auf der Decke und an den Wänden
Thomas Pletzinger:
Bestattung eines Hundes Von Christina Thomas Thomas Pletzingers Romandebüt zeigt eine Generation zwischen Liebe, Freiheitsdrang und Verantwortung. Im Streit verlässt Daniel Mandelkern die großzügige Altbauwohnung im Hamburger Generalsviertel und Elisabeth, seine Frau und Chefin. Sie hat ihm den Auftrag erteilt, den öffentlichkeitsscheuen Autor Dirk Svensson am Luganer See zu besuchen und für den von ihr verantworteten Kulturteil der Wochenzeitung zu interviewen. Äußerst widerwillig macht Mandelkern sich auf den Weg, hofft aber, dass ihm die Distanz helfen wird, sich klar zu werden – über sein Leben, seine Liebe und die Zukunft seiner Ehe. Schon bei der Ankunft am See ahnt er, dass am Ende seiner Reise mehr stehen wird als das, was Elisabeth erwartet. Denn Mandelkern ist nicht der einzige Gast. Mit ihm besteigen eine schöne junge Frau und ihr Sohn das Boot, mit dem Svensson und sein dreibeiniger Hund in Lugano anlegen. Ein Ethnologe in einer Lebenskrise, ein Kinderbuchautor mit
15 SZENE
Termine einem Bestseller und einer Ruine am Luganer See, eine schöne finnische Ärztin, ein kluger Junge ohne Vater, ein dreibeiniger Hund, ein mysteriöser Todesfall und ein verstecktes Manuskript – es geht hoch her in diesem Buch. Pletzinger schickt seinen Protagonisten, den entscheidungsscheuen, in einer Lebenskrise steckenden Journalisten Mandelkern zu einem Interview mit dem Kinderbuchautor und Lebemann Svensson. Diese Begegnung wird für Mandelkern zu einem schicksalhaften Zusammentreffen, das Pletzinger in einer kunstvollen Struktur voller Einschübe und Rückblenden erzählt. Eine hoch spannende, aufwühlende und überraschende Geschichte. Es macht wirklich Spaß, dieses Buch zu lesen. Vor allem wenn man selbst Interesse am journalistischen Beruf hat, sind einige Facetten hier sehr interessant. Allerdings bietet der Roman unglaublich viel Input und man muss tierisch aufpassen, um noch alles auf die Reihe zu bekommen. Ein wenig mehr Raum für Fantasie wäre auch nicht schlecht. Man bekommt quasi alles aufgetischt und muss es nur noch schlucken. Besonders hervorzuheben ist auch der Schreibstil Pletzingers. Während sich ein Teil leicht und flüssig liest, wirkt der Hauptteil, in der Ich-Perspektive von Mandelkern geschrieben, sperrig. Der Lesefluss wird immer wieder unterbrochen, denn jeder Absatz erhält eine meist kurze Überschrift. Fast hat man das Gefühl, eine wissenschaftliche Abhandlung zu lesen. Jeder Satz, jedes Wort enthält wichtige Informationen. Dazu kommen in Klammern Einschübe, die Präzisierungen oder kurze Gedanken festhalten. Sie wirken wie kurze Notizen Mandelkerns. Die Figuren in diesem Roman handeln und sprechen in ihrem eigenen Rhythmus. Die Personen, wie auch die Teile der Handlung scheinen zum Ende hin immer mehr zu verschmelzen. Mandelkern „fällt aus der Zeit“ und gewinnt ganz neue Perspektiven für sein eigenes Leben. Das Buch ist einfach von der ersten Seite an in seiner ganz eigenen Art fesselnd und birgt viel Lesevergnügen. Ein Muss für alle, die mal etwas anderes wollen.
Cecilia Ahern:
Zeit deines Lebens Von Christina Thomas Mit „P.S. Ich liebe dich“ begann der Erfolgszug der jungen irischen Autorin Cecilia Ahern. Bislang waren romantische bis melancholische Romane das Markenzeichen der Schriftstellerin; mit „Zeit deines Lebens“ beschreitet sie nun allerdings gänzlich andere Pfade. Statt einem unterhaltsamen Liebesroman gibt es nun eine nachdenkliche
Fr., 2. 7. Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Sa., 3. 7.
Botschaft für ihre Fangemeinde. Zauberhaft und besinnlich nimmt sie den Leser, oder im vorliegenden Fall Hörer, mit zu einer schicksalhaften Begegnung, die dem Protagonisten zeigt, was wirklich wichtig ist im Leben. Es ist Weihnachten. Die Familien sitzen in geselliger Runde zusammen, genießen die Gesellschaft ihrer Lieben und feiern jede auf ihre Weise das Fest der Liebe. Nur ein Jugendlicher streift rastlos durch die Straßen und bleibt vor dem Haus mit der Nummer 24 stehen. Dort erblickt er seinen Vater glücklich mit der Frau, für die dieser seine Mutter verlassen hat, und wegen dem diese heute, am Heiligen Abend, traurig und verzweifelt ist. Wütend über die Szenerie, die sich ihm dort durch die Fenster bietet, wirft er einen noch gefrorenen Truthahn durch eine der Scheiben – und so befindet der Jugendliche sich wenig später in einem der Verhörräume der hiesigen Polizeidienststelle und soll Rede und Antwort stehen. Doch das Gespräch zwischen dem Jungen und dem Polizisten driftet langsam ab und der Beamte beginnt, eine Geschichte zu erzählen… Lou Suffern ist ein „BWM“, ein Beschäftigter Wichtiger Mann. So wichtig und beschäftigt, dass er den 70. Geburtstag seines Vaters vergisst, seine Frau leichthin betrügt und seinem kleinen Sohn noch nicht ein einziges Mal die Windeln gewechselt hat. Eines Tages verwickelt ihn ein Obdachloser namens Gabriel in ein Gespräch. Lou fühlt sich dem Unbekannten seltsam verbunden und verschafft ihm kurzerhand einen Job – was nun wirklich nicht seine Art ist. Doch auch Gabriel hat ein Geschenk für Lou: ein rätselhaftes Mittel, durch das Lou ein anderer wird. Schafft er es dadurch, alles wieder ins Lot zu bringen? Dieses Buch ist etwas ganz besonderes. Auf dem Buchrücken steht: „Zauberhaft, geheimnisvoll und mit einer berührenden Botschaft...“. Und diese Botschaft hat es wirklich in sich. „Zeit deines Lebens“ enthält zwar eine etwas verrückte Story, aber man sollte sich trotzdem die Zeit nehmen, bis zum Ende zu lesen, denn so verrückt sie auch sein mag, sie ist vollkommen faszinierend.
Disko: Desperados Night, Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Fr., 9. 7. Konzert: Picture Perfect & Support, Nordhorn, Stadtpark, 19 Uhr Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Sa., 10. 7. Disko: Gaga Mania, Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
So., 25. 7. Konzert: French Blues, Nordhorn, Stadtpark, 15 Uhr
Fr., 30. 7. Disko: Special Event, Schüttor f, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Sa., 31. 7. Disko: Beach Party Total, Nordhorn , Abacco, 22 Uhr Disko: Italian Night, Uelsen, Zak, 22 Uhr Disko: Special Event, Schüttor f, Index, 22 Uhr
So., 1. 8.
Jägermeister Disko: Night, Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Rainbow Rave 2010, Uelsen, Zak, 22 Uhr Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr
Disko: Beach Party Total, Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Disko: Special Event, Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Special Event, Schüttor f, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
So., 15. 8. Konzert: Tabuwta, Nordhorn, Stadtpark, 15 Uhr
Fr., 20. 8.
Sa., 21. 8.
Sa., 17. 7.
Sa., 24. 7.
Sa., 14. 8.
Konzert: Loona live beim Mission Olympics „Festival des Sports“, Nordhorn Disko: Special Event, Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Disko: Special Event, Schüttor f, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Konzert: The Beatniks, Nordhorn, Stadtpark, 19 Uhr Konzert: Sound of Silence, Nor dhorn, Stadtpark, 15 Uhr Konzert: Max Raabe, Nordhorn, Kloster Frenswegen, 20 Uhr Disko: Special Event, Eternal Tango Schüttorf, Index, 22 Uhr 28.8., Bad Bentheim Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Fr., 16. 7.
Fr., 23. 7.
Fr., 13. 8.
Fr., 27. 8. Disko: Special Event, Schüttorf, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Fr., 6. 8. Disko: Special Event, Schüttor f, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Sa., 7. 8. Disko: Summer Spuma Splash , Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Special Event, Schüttor f, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
Sa., 28. 8. Konzert: Stonerock-Festival mit The Cinematics, Eternal Tango, Go back to the Zoo, Picture Perfect, Calexo, GILF, Bad Bentheim, Badepark, 14 Uhr Disko: Special Event, Nordhorn, Abacco, 22 Uhr Disko: Special Event, Schüttor f, Index, 22 Uhr Disko: Special Event, Uelsen, Zak, 22 Uhr
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Nr. 7/8 Sommer 2010 18. Jg.
Verlagsbeilage für junge Leser
connect Leserwahl: mobilcom-debitel Mobilfunk-Provider des Jahres 2010 Nordhorn, 24. Juni 2010 — Die Leser der connect, Europas größter Telekommunikationszeitschrift, haben gewählt und mobilcom-debitel als „Mobilfunk-Provider des Jahres“ ausgezeichnet. Als klare Nummer drei im deutschen Mobilfunkmarkt und größter netzunabhängiger Telekommunikationsanbieter in Deutschland wurde der MobilfunkService-Provider nach 2009 zum zweiten Mal in Folge mit dem begehrten Leserpreis ausgezeichnet. Das freut Shopleiter Peter Schellhase und Alfons Holt des mobilcomdebitel Shops in Nordhorn ganz besonders. Diese Auszeichnung bestätigt, dass der von mobilcom-debitel eingeschlagene Weg der richtige ist. „Das letzte Jahr war stark von der Konzentration auf interne Themen geprägt“, so Alfons Holt, Shopleiter des mobilcomdebitel Shops Zur Bleiche 2 in
Nordhorn. „Diese Auszeichnung zeigt, dass es uns dennoch gelungen ist, unser Produkt- und Tarifportfolio eindrucksvoll auszubauen und den Kunden mit seinen Bedürfnissen direkt abzuholen und kompetent über alle Netze beraten zu können.“ Mit innovativen Angeboten wie den e@sy Tarifen, die speziell auf die Bedürfnisse moderner Smartphone-Kunden ausgelegt sind, sowie der Erweiterung des HardwareAngebots beispielsweise mit dem iPhone hat mobilcom-debitel sein Portfolio konsequent ausgebaut: „Wir sind besonders stolz auf diese Auszeichnung, die unseren Erfolg eindrucksvoll unterstreicht“, so Peter Schellhase. Bis Anfang April diesen Jahres waren die fachkundigen Leser von Europas größter Telekommunikationszeitschrift connect aufgerufen, ihre Favoriten in 15 Kategorien, darunter den besten
Mobilfunk-Provider, zu wählen. 21 348 connectLeser haben sich an der Wahl beteiligt. Insgesamt wählten 54 Prozent der Teilnehmer mobilcomdebitel auf den ersten Platz – dahinter folgen The Phone House mit 37 Prozent sowie Drillisch Telecom mit 8 Prozent.
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