Europäische Mozart Wege

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FerienstraĂ&#x;en


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Alexander Grebennikov Natalia Mavricheva Yury Kolesnichenko Marilis Kurz-Lunkenbein Cornelia Kaluschke Friedrich Reip Barbara Lück Henriette Damsa, Ricardo Quintas Henriette Damsa Bosch-Druck GmbH Mit freundlicher Unterstützung der Europäischen Mozart Wege, www.mozartways.com Besonderer Dank an Theo Schonebeck, Bettina Henkelmann, Dr. Wolfried Wenneis, Ernst Schlögel, Gabi Brand

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. ist eine eingetragene Marke des Grebennikov Verlags. www.grebennikoff.de www.explorise.de

ISBN 978-3-941784-40-6 1. Auflage Berlin 2014 Explorise Ferienstraßen • Band 12


Europ채ische Mozart Wege Eine Reise von Salzburg nach Aachen Marilis Kurz-Lunkenbein

Berlin . Moskau


wiederentdecken

8 L채nder 30 Routen 941 St채dte

Das neue Reiseportal explorise.de Das Unbekannte im Bekannten entdecken


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Salzburg

006

156

Frankfurt

166

Walluf

180

Oestrich

186

Bingen

192

St. Goar

198

Bad Salzig

202

Koblenz

208

Bonn

220

KĂśln

238

Aachen

250

008

Wasserburg

032

MĂźnchen

042

Augsburg

056

Ulm

070

Geislingen

Mainz

078

Plochingen

086

Bad Cannstatt

094

Ludwigsburg

104

Bruchsal

114

Schwetzingen

122

Mannheim

134

Register

258

Worms

146

Abbildungsverzeichnis

262


Europäische Auf den Spuren Mozart des „Wunderkindes“ Wege Wolfgang Amadé Mozart Die Europäischen Mozart Wege sind ein internationales Netzwerk, das Städte, Regionen und Einrichtungen in jenen europäischen Ländern verbindet, in denen Wolfgang Amadé Mozart auf seinen Reisen Spuren hinterließ. Zielsetzung des Netzwerkes, seit 2004 „Cultural Route“ im Rahmen des Kulturroutenprogrammes des Europarates und einzige „Major Cultural Route“, die einen Musiker in den Mittelpunkt stellt, ist einerseits die Belebung touristischer Routen und andererseits die Förderung von Kooperationen im künstlerischen, kulturellen, pädagogischen und wissenschaftlichen Bereich. Insgesamt über zehn Jahre, also beinahe ein Drittel seines Lebens, verbrachte Wolfgang Amadé Mozart auf Reisen. Die Entfaltung seiner Persönlichkeit und seines Talentes scheint ohne die vielfältigen Einflüsse und Anregungen, die er dabei aufnahm, kaum denkbar zu sein. Initiator und umsichtiger Manager der ersten Reisen war sein Vater Leopold. Am 9. Juni 1763, als Wolfgang sieben Jahre alt war, brach die ganze Familie zu einer Tour durch Westeuropa auf, die drei Jahre, fünf Monate und zwanzig Tage dauern sollte. Leopold verfolgte die Absicht, seine „Wunderkinder“ Nannerl und Wolfgang an den europäischen Höfen – von Mannheim über Brüssel, Paris und London bis Den Haag – bekannt zu machen. Allein im deutschen Sprachraum gastierten die Mozarts in mehr als 18 Städten von Wasserburg bis Aachen. Was sie dabei alles erlebten, erfahren wir


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heute noch aus den Briefen, die sie an Freunde ins heimatlich Salzburg schickten. Sie berichten nicht nur von glänzenden Akademien, sondern auch von Reiseabenteuern, wie z. B. einer stürmischen Rheinfahrt. Immer wieder entpuppen sich die Mozarts nicht nur als reisende Künstler, sondern auch als „Touristen avant la lettre“, die mit großer Neugier den Domschatz in Köln oder etwa das Große Fass in Heidelberg besichtigten. Der erste Teil der „Großen Westeuropareise“ (9.6.1763 bis 29.11.1766) von Salzburg nach Aachen wird als „Wunderkindreise“ bezeichnet. 250 Jahre später kann man über die Europäischen Mozart Wege den Spuren des musikalischen Wunderkindes folgen und sich von den Schönheiten der Orte beeindrucken lassen. Es gibt keine bessere Art und Weise, den Menschen und Musiker Wolfgang Amadé Mozart zu verstehen, als seinen Spuren zu folgen, Gebäude zu besichtigen, wo er nächtigte und Konzerte gab. Die Wiederbelebung der „Wunderkindreise“ führt den Reisenden zu einer Vielzahl der wichtigsten musikalischen, künstlerischen und architektonischen Stätten kulturellen Erbes in Europa und lädt ein, Mozart heute in Deutschland und darüber hinaus wiederzuentdecken.

Leopold Mozart mit seinen beiden „Wunderkindern“ nach einer Zeichnung von Louis Carrogis de Carmontelle


Salzburg Wo Mozarts Musik zu Hause ist

Blick über Salzburg

Musik spielt in Salzburg eine tragende Rolle: mit Wolfgang Amadeus Mozart, dessen Geburts- bzw. Wohnhaus zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen, mit den Mozartwochen und den Salzburger Festspielen. Als einstiges weltliches und geistliches Zentrum der Fürsterzbischöfe blickt die Stadt auf eine bewegte Geschichte zurück. Der Dom, die Residenz, die barocken Kirchtürme und viele Prunkräume zeugen vom Reichtum vergangener Zeiten. Salz, das „weiße Gold“, gab dem Land, der Stadt und dem Fluss Salzach seinen Namen. Das Mineral aus dem nahen Dürrnberg wurde schon früh in echtes Gold umgemünzt. Durch rege Bautätigkeit und Handel wuchsen Paläste, Brunnen, Bürgerhäuser, Befestigungen und Kirchen nach und nach zu einem geschlossenen Ensemble zusammen, das heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.


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Die Altstadt mit ihren farbig verputzten Häusern im italienischen Stil liegt auf der linken Seite der Salzach. Die Getreidegasse ist eine der schönsten Einkaufsmeilen des Landes mit vielen reich verzierten Zunftzeichen, kunstvollen Portalen und idyllischen Arkadenhöfen. Über der Stadt erhebt sich die Festung Hohensalzburg. Eingebettet in alpiner Natur zählt Salzburg zu den schönsten Städten der Welt. Franz Xaver Wolfgang Mozart (jüngster Sohn Mozarts), 1821 „Alles, was ich auch von schönen Gegenden gesehen habe, ist – nach meinem Gefühle – nur sehr wenig, gegen Salzburgs himmlische Naturschönheiten.“

Rund um Mozart Wolfgang Amadeus Mozart Mit keinem anderen Namen ist Salzburg so verbunden wie mit dem von Wolfgang Amadeus Mozart. Kein Wunder: Salzburg war seine Geburts- und Heimatstadt, in der er 25 seiner 35 Jahre verbracht hat. Alles in allem entstand in Salzburg etwa die Hälfte von Mozarts zahlreichen Werken. Das Musikgenie wird am 27. Januar 1756 um 8 Uhr abends als siebtes Kind des Hofmusikers und Musiklehrers Leopold Mozart und seiner Frau Anna Maria, geb. Pertl, in einer Dreizimmerwohnung eines Mehrfamilienhauses (Hagenauerhaus) in der Getreidegasse 9 geboren. Schon am Vormittag nach seiner Geburt lassen die Eltern ihren kleinen Sohn im Dom von Salzburg auf die Namen Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus taufen. Der Rufname ist Wolfgang, Wolferl oder auch Woferl. Wolfgangs musikalische Begabung wird von seinem aus Augsburg stammenden Vater früh erkannt. Für Leopold Mozart ist es fortan die höchste Verpflichtung

Porträt W. A. Mozarts, Stiftzeichnung von Dora Stock (1789)


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Johann Georg Edlinger hat das letzte Porträt des berühmten Komponisten gemalt.

seines Lebens, das Talent seines Sohnes zu fördern und ihn zur Berühmtheit zu machen. Dahinter stellt der Vater alle seine Wünsche und seine eigene Karriere als Musiker zurück. Von ihm erhalten der kleine Wolfgang wie auch die fünf Jahre ältere Schwester Maria Anna Walburga Ignatia, genannt „Nannerl“, ihre musikalische Ausbildung. Sein erstes kleines Klavierstück komponiert er als Fünfjähriger, 1762 folgen erste Auftritte. Als Wolfgang sechs Jahre alt ist, geht Leopold mit der Familie zum ersten Mal auf Reise nach Wien an den Kaiserhof. Ein halbes Jahr später startet die große Europatournee. Knapp dreieinhalb Jahre lang reist der kleine Wolfgang mit seinen Eltern und seiner Schwester von einer Stadt zur anderen. Die erste Europareise bringt ihn an die wichtigsten Höfe in München, Ludwigsburg, Frankfurt, Mainz, Bonn, Aachen, Paris, London und Den Haag u.a. Wo immer es möglich ist, gibt das Wunderkind Kostproben seines Könnens. Damit nicht genug: Unterwegs schreibt der junge Mozart seine ersten Sinfonien, kurz nach der Rückkehr Ende 1766 in Salzburg seine erste Oper. Drei Jahre nach der Rückkehr, Ende 1769, wird Wolfgang Amadeus Mozart zum unbesoldeten, erzbischöflichen Konzertmeister in Salzburg ernannt – im Alter von gerade 13 Jahren! Im selben Jahr reist er mit seinem Vater erstmals nach Italien. 1777 gibt der 21-jährige Wolfgang Amadeus seine Stelle in

Mozart trifft Johann Christian Bach In London lernt Wolfgang Johann Christian Bach kennen, von dem er viele Anregungen erhält. Am 27. August 1778 schreibt er aus Paris nach einem Wiedersehen mit Bach: „ich liebe ihn | wie sie wohl wissen | von ganzem herzen – und habe hochachtung für ihn (…).“


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„Der junge Mozart am Spinett“ von Stephan Sedlacek

Salzburg auf, weil er sich vom Erzbischof Hieronymus von Colloredo-Waldsee zu stark gegängelt fühlt. Nach Zwischenspielen in München und Mannheim sowie dem Tod seiner Mutter in Paris kehrt Mozart aber schließlich nach Salzburg zurück, wo ihn der Erzbischof wieder als Hoforganist anstellt. Im Jahr 1781 kommt es in Wien zum endgültigen Bruch zwischen Mozart und Colloredo. Mozart kehrt dem Salzburger Dienst den Rücken und lässt sich in Wien nieder, um sich eine neue Existenz aufzubauen. Er gibt Klavierunterricht und komponiert 1782 die Oper „Die Entführung aus dem Serail“. Vater Leopold bleibt in Salzburg, wo er am 28. Mai 1787 stirbt. Am 4. August 1782 heiratet Wolfgang Amadeus in Wien Constanze Weber, eine jüngere Schwester Aloysias, die er viereinhalb Jahre zuvor in Mannheim kennengelernt hat. Von ihren sechs Kindern überleben nur die Söhne Carl Thomas (1784–1858) und Franz Xaver Wolfgang (1791–1844). Raimund Leopold (1783), Johann Thomas Leopold (1786) und Anna Maria (1789) sterben bald nach ihrer Geburt, Theresia Constantia (1787–1788) wird nur ein halbes Jahr alt. Anders als in Salzburg fühlt sich das Musikgenie in Wien wirklich anerkannt – als Komponist und auch als Veranstalter eigener Konzerte. 1787 wird


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In dem Grab auf dem Sebastiansfriedhof ist unter anderem Wolfgangs Witwe Constanze beigesetzt.

Aus unbekannten Gründen blieb das Ölbild von Mozarts Schwager unvollendet. (rechts unten)

Mozart kaiserlicher Hofkomponist und schreibt seine bedeutendsten Werke. Mit der am 30. September 1791 uraufgeführten Oper „Die Zauberflöte“ gewinnt er endgültig die Herzen der Wiener Bevölkerung. Um seine wirtschaftliche Situation und seine Gesundheit ist es zu dieser Zeit aber schon schlecht bestellt: Wenige Wochen nach der Uraufführung der „Zauberflöte“ wird Mozart bettlägerig und stirbt im Alter von nicht einmal 36 Jahren über der Arbeit an einem anonym bestellten „Requiem“ am 5. Dezember 1791 um 1 Uhr in der Frühe. Tags darauf wird das Musikgenie in einem – wie es damals hieß –„einfachen allgemeinen Grab“ auf dem St. Marxer Friedhof in Wien beerdigt. Da es damals nicht üblich war, Verstorbene nach der Aussegnung in der Kirche zum Grab zu begleiten und weil es keine Kreuze oder Bezeichnungen der Gräber gab, musste man sich bei der Suche nach Mozarts Grab später auf die vagen Erinnerungen der Friedhofsangestellten verlassen. Auch heute lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, wo genau Mozart beerdigt worden ist. Damit seine Witwe Constanze die ihr von Mozart hinterlassenen Schulden begleichen und den Lebensunterhalt der Familie für einige Zeit decken konnte, gewährte ihr der Habsburger Kaiser Leopold II. eine kleine Pension.


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Sehenswertes Geburtshaus Mozarts 26 Jahre lang, von 1747 bis 1773, lebte Familie Mozart im dritten Stock des „Hagenauer Hauses“ in der Getreidegasse Nr. 9, wo am 27. Januar 1756 Wolfgang Amadeus Mozart geboren wurde. Eigentümer des Hauses war ein Freund und Mäzen der Mozarts, der Handelsherr Johann Lorenz Hagenauer. Leopold Mozarts Briefe an Hagenauer in Salzburg sind heute ein wertvolles Zeitdokument von Mozarts erster Europareise. Seit 1880 ist das Hagenauerhaus ein Museum. Auf drei Stockwerken erfährt der Besucher in der neu konzipierten Dauerausstellung Details zu den Lebensumständen Mozarts: Wie er aufwuchs, wann er zu musizieren anfing, wer seine Freunde und Gönner waren, seine Beziehung zu seiner Familie, seine Leidenschaft für die Oper und anderes mehr. Dem Alltag daheim und auf Reisen widmet sich der erste Stock. Reiseutensilien aus dem 18. Jahrhundert, Alltagsgegenstände, Originaldokumente und Gemälde erzählen von Begebenheiten der Familie Mozart in Salzburg und fernab der Heimat. Die Präsentation im zweiten Stock beschäftigt sich vor allem mit dem Opernkomponisten Mozart – zu sehen sind historische und zeitgenössische Bühnenbildmodelle, Bühnenbildentwürfe und Kostüme – zu hören sind Ausschnitte aus seinen bekannten Opern. Zu den wertvollsten

In diesem Haus wurde Wolfgang 1756 geboren.


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In der Wohnung der Familie Mozart im 3. Stock sind heute vor allem Porträts der Familie und Originalinstrumente Mozarts zu sehen.

Exponaten in diesem Stockwerk zählen das wohl berühmteste, unvollendet gebliebene Mozartporträt von Joseph Lange und Mozarts Clavichord, auf dem er unter anderem die Zauberflöte komponiert hat. Im dritten Stock, der Wohnung der Familie Mozart, finden sich neben wertvollen Originalporträts und Dokumenten auch besondere Raritäten wie Erinnerungsstücke aus dem Besitz Mozarts und seine Kindergeige. Mozarts Geburtshaus, Getreidegasse 9, A-5020 Salzburg; Tel. +43 (0)662 844313, Öffnungszeiten: Geburtshaus: Mo–So: 9-17.30 Uhr; Juli, Aug.: 9–20 Uhr; Mozart-Archiv: Tel. +43 (0)662 84431377, Voranmeldung erbeten; Öffnungszeiten: Mo–Fr: 9–12/14–17 Uhr; www.mozarteum.at Mozart-Wohnhaus Mit dem Umzug vom Hagenauerhaus ans rechte Salzachufer entkam die Familie Mozart 1773 der mittelalterlichen Enge der Getreidegasse. Die geräumige 8-Zimmer-Wohnung am damaligen Hannibalplatz bot viel Platz für gesellschaftliche Begegnungen mit


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befreundeten Familien. Auch der Schauspieler, Theaterdirektor und „Zauberflöten“-Librettist Emanuel Schikaneder war oft zu Gast. Der junge Mozart lebte hier im Familienverband bis 1780. Das Mozart-Wohnhaus wird auch Tanzmeisterhaus genannt, denn im Jahr 1711 erhielt sein Besitzer Lorenz Speckner die Erlaubnis, hier Tanzstunden für Adelige abzuhalten. Dessen Sohn und Erbe, der hochfürstliche Tanzmeister und Kammerdiener Franz Karl Gottlieb Speckner, war am 15. November 1747 einer der Trauzeugen der Eltern Wolfgang Amadeus Mozarts.

Wolfgang lebte acht Jahre in diesem Haus, in dem sein Vater Leopold 1787 verstarb.

Leopold Mozart an Lorenz Hagenauer, 1765 aus Den Haag „Zum Exempel: wo wird dann meine Tochter schlaffen? Wo wird der Wolfgang sein Quartier aufschlagen? Wo werd ich für ihn einen besonderen Platz zum studieren und seiner Arbeit, deren er vielerley haben wird, finden? und wo bleib ich? meine Kinder und ich soll iedes seinen Platz haben, um keines dem anderen hinderlich zu seyn. Können sie denn noch ein paar Zimmer anbauen lassen?“

Speckners Erbin Maria Anna Raab, genannt Mitzerl, veranstaltete im Tanzmeisterhaus keine Bälle mehr, sondern verlegte sich aufs Vermieten. Im Jahr 1773 bezogen die Mozarts ihr neues Domizil am heutigen Makartplatz 8. Der stets zu Schabernack neigende Wolfgang trieb mit seiner Hausherrin Mitzerl manchen Spaß. Aber die Hausfrau war 46 Jahre älter als der damals 18-jährige Wolfgang und wohl kaum – wie manche Biografen annehmen – eine frühe Freundin Mozarts.


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Nachdem Mozarts Mutter 1778 in Paris gestorben war und Mozarts Schwester 1784 nach St. Gilgen geheiratet hatte, bewohnte Vater Leopold bis zu seinem Tod am 28. Mai 1787 die geräumige Wohnung allein. Im Jahr 1944 wurde das Haus durch eine Fliegerbombe großteils zerstört. Im Jahr 1955 erwarb die Stiftung Mozarteum den teilweise erhaltenen Tanzmeistersaal und im Jahr 1989 das auf den Trümmern entstandene Bürohaus. Nach dessen Abriss im Jahr 1994 konnte das nach alten Plänen rekonstruierte und wieder aufgebaute Mozart-Wohnhaus im Jahr 1996 als Museum eröffnet werden. W. A. Mozart an seine Schwester, 1774 aus München „[...] an die jungfrau Mizerl bitte alles erdenkliches, sie soll an meiner liebe nicht zweifeln, sie ist mir beständig in ihrer reizenden negligèe vor augen; ich hab vielle hübsche mädl hier gesehen, aber eine solche schönheit habe ich nicht gefunden.“

Diesen Raum bewohnte Wolfgangs Schwester Nannerl.

In den weitläufigen Räumen wird anhand von Originaldokumenten und Porträts die Geschichte des Hauses, Mozarts kompositorisches Schaffen während seiner Salzburger Jahre und das gesellschaftliche Umfeld der Familie Mozart dokumentiert. Besondere Anziehungspunkte sind Mozarts Original-Hammerklavier und das bekannte Familienbild im „Tanzmeistersaal“. Mozart-Wohnhaus, Makartplatz 8, A-5020 Salzburg; Tel. +43 (0)662 874227, Öffnungszeiten: Mo–So: 9–17.30 Uhr; Juli, Aug.: 9-20 Uhr; www.mozarteum.at


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Mozarteum Die im Jahr 1842 von Bürgern der Stadt Salzburg gegründete Stiftung Mozarteum sieht sich als Brücke zwischen Tradition und zeitgenössischer Kultur in Mozarts Sinn. Unter ihrem Dach in der Schwarzstraße 26 befinden sich heute Schul- und Verwaltungsräume, zwei Konzertsäle sowie die Bibliotheca Mozartiana, mit rund 35.000 Titeln die umfangreichste Mozart-Bibliothek der Welt. Durch die Verbindung zu etwa hundert Mozartgemeinden weltweit hält die Stiftung das Erbe Mozarts rund um den Globus lebendig. Jedes Jahr rund um Mozarts Geburtstag am 27. Januar veranstaltet die Stiftung Mozarteum Salzburg die Mozartwoche mit rund 30 Orchester-, Kammer- und Solistenkonzerten. Mit dem Mozart-Geburtshaus und dem Mozart-Wohnhaus

Die Stiftung Mozarteum bewahrt das Erbe des Salzburger Genies.

Der Große Saal wird sowohl für Orchesterals auch für Solistenkonzerte genutzt.


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erlauben die zur Stiftung gehörenden Museen authentische Einblicke in Mozarts Alltags- und Familienleben. Seit 2007 macht die Digitale Mozart Edition Musikliebhabern und Wissenschaftlern weltweit sämtliche Mozart-Kompositionen kostenlos zugänglich, als Noten und als Audiofiles. Mozarteum, Schwarzstraße 26, A-5020 Salzburg; Tel. +43 (0)662 889400; www.mozarteum.at

Kurz vor der Enthüllung der Statue starb Wolfgangs Witwe im Haus Mozartplatz 8.

Das Zauberflötenhäuschen Im Bastionsgarten, der von den Konzertsälen des Mozarteum aus zugänglich ist, steht das „Zauberflötenhäuschen“, ein kleiner Holzbau, in dem Mozart Teile seiner „Zauberflöte“ komponiert haben soll. Angeblich wurde das Musikgenie hier von seinem Textdichter Emanuel Schikaneder eingesperrt, um termingerecht mit der Komposition fertig zu werden. Mozart soll sich hier auch mit Sängerinnen und Sängern getroffen und Teile der „Zauberflöte“ geprobt haben. Im Jahr 1873 überließ der Hausbesitzer Fürst Starhemberg das Zauberflötenhäuschen der Internationalen Mozart-Stiftung. Zauberflötenhäuschen, Schwarzstraße 28, A-5020 Salzburg Mozartplatz Mittelpunkt des Platzes ist das Mozartdenkmal von Ludwig Schwanthaler. Die feierliche Enthüllung fand 1842 im Beisein von Mozarts Söhnen statt, seine Witwe Constanze hat die Feierlichkeiten nicht mehr erlebt; sie starb am 6. März 1842 in Salzburg. Im Westen des Platzes steht die Michaelskirche, die älteste Kirche Salzburgs. Im ganz in der Nähe gelegenen „SchaffnerHause“ am Waagplatz wurde der Dichter Georg Trakl geboren.


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Das Haus für Mozart ist eine der Spielstätten der Salzburger Festspiele.

Haus für Mozart 80 Jahre lang diente das Kleine Festspielhaus in der Hofstallgasse als Aufführungsort für kleine Opern und Schauspiel. Es wurde von Clemens Holzmeister errichtet, der später auch das Große Festspielhaus baute. Zum Mozartjahr 2006 wurden die ehemaligen Hofstallungen von den Architekten Wilhelm Holzbauer und François Valentiny zum „Haus für Mozart“ umgebaut. Haus für Mozart, Hofstallgasse 1, A-5020 Salzburg; Tel. +43 (0)662 8045500; www.salzburgerfestspiele.at Über Nacht

Salzburger Dom Mit seiner prächtigen Fassade und der mächtigen Kuppel präsentiert sich der Salzburger Dom als ein Monumentalbau des Frühbarocks. Von Bränden zerstört, später aber wieder aufgebaut, vergrößert und erweitert, zeugt der Dom auch von der jahrhundertelangen Macht der Salzburger Erzbischöfe. Einer von ihnen trieb es allerdings zu weit: Nachdem am 11. Dezember 1598 große Teile des Domes bei einem Brand zerstört worden waren, ließ

★★★★★ Hotel Schloss Mönchstein Mönchsberg Park 26 A-5020 Salzburg Tel. +43 (0)662 848555 www.monchstein.at ★★★★★ Sacher Salzburg Schwarzstraße 5-7 A-5020 Salzburg Tel. +43 (0)662 889770 www.sacher.com


Salzburg 020

In dem Taufbecken des Salzburger Doms von 1311 wurde W. A. Mozart getauft.

Erzbischof Wolf Dietrich das beschädigte Münster komplett niederreißen. Die Salzburger waren äußerst aufgebracht über dieses rücksichtslose Vorgehen. Die Einkerkerung Wolf Dietrichs setzte dem Treiben des Erzbischofs ein Ende. Nach Wolf Dietrichs Tod ließ der neue Erzbischof Markus Sittikus mit dem neuen Dom den ersten frühbarocken Kirchenbau nördlich der Alpen errichten. Nach der Flucht des letzten Fürsterzbischofs Hieronymus von Colloredo, der zu Mozarts Zeit regierte, geriet Salzburg 1803 mit Ferdinand III., Großherzog der Toskana und 1803-1806 Kurfürst von Salzburg, erstmals unter die Herrschaft eines Habsburgers. Nach einem zehnjährigen bayerischen Intermezzo kam Salzburg 1816 endgültig zum österreichischen Kaiserstaat. Salzburger Dom, Domplatz 1a, A-5020 Salzburg; Tel. +43 (0)662 80477950, Öffnungszeiten: Jan, Feb., Nov.: Mo–Sa 8–17 Uhr; So, Feiertage: 13–17 Uhr; März, April, Okt., Dez.: Mo–Sa: 8–18 Uhr; So, Feiertage: 13–18 Uhr; Mai bis Sep.: Mo–Sa: 8–19 Uhr; So, Feiertage: 13–19 Uhr; www.salzburger-dom.at


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Festung Hohensalzburg Im Jahr 1077 ließ Erzbischof Gebhard die Festung Hohensalzburg bauen. Sie ist die größte vollständig erhaltene Burg Mitteleuropas. Besonders sehenswert sind die mittelalterlichen Fürstenzimmer und das Burgmuseum. Im 15. und 16. Jahrhundert, während der Wirren des Ungarischen Krieges und der Bauernaufstände, zogen sich die Erzbischöfe auf die Festung zurück. In dieser Zeit wurde der Palas aufgestockt, wurden das Zeughaus und der Schüttkasten errichtet. Auch das Innere gestaltete man prächtig: Gotische Schnitzereien und ornamentale Malerei schmücken den Goldenen Saal und die Goldene Stube. Die Festung diente auch als Kaserne und Gefängnis. Bereits seit 1892 ist Hohensalzburg mit einer Standseilbahn von der Festungsgasse aus bequem erreichbar. In den mittelalterlichen Räumlichkeiten, im romantischen Burghof und auf den Basteien finden regelmäßig Veranstaltungen wie die Festungskonzerte oder Aufführungen von „Jedermann“ statt. Festung Hohensalzburg, Mönchsberg 34, A-5020 Salzburg; Tel. +43 (0)662 8424301, Öffnungszeiten: Jan. bis April, Okt. bis Dez.: 9.30–17 Uhr; Mai bis Sept.: 9–19 Uhr; www.salzburg-burgen.at

Die Festung Hohensalzburg beherbergt ein Burgmuseum.


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Schloss Mirabell Das Schloss war ein Liebesgeschenk, das Fürsterzbischof Wolf Dietrich im Jahr 1606 für seine Herzensdame Salome Alt errichten ließ. Das Paar hatte 15 gemeinsame Kinder. Der große Stadtbrand am 30. April 1818 beschädigte das Schloss schwer, doch der Marmorsaal und die Marmortreppe, die ins Schloss führt, blieben unversehrt. Peter de Nobile, Hofbaurat und Direktor der Architekturschule in Wien, verlieh Schloss Mirabell seine heutige, eher nüchterne Gestalt. Das Treppenhaus des Meisters Lukas von Hildebrandt zählt zu seinen größten Kostbarkeiten. Heute befinden sich im Schloss Mirabell die Amtsräume des Salzburger Bürgermeisters und der Stadtverwaltung. Über die Engelsstiege gelangt man in den Marmorsaal. In dem ehemaligen Festsaal des Fürsterzbischofs haben schon Vater Leopold Mozart und seine Kinder Wolfgang und Nannerl musiziert. Er gilt heute als einer der schönsten TrauungsGenuss-Tipp säle der Welt. Schloss Mirabell, Mirabellplatz, Salzburger Theatercafé A-5020 Salzburg; Ehem. Café Mirabell – seit 1888 Tel. +43 (0)662 80720; Mirabellgarten Öffnungszeiten: Marmorsaal: A-5020 Salzburg Mo, Mi, Do: 8–16 Uhr; Tel. +43 (0)662 875182 Di, Fr: 13–16 Uhr; www.salzburger-theatercafe.at Engelsstiege: Mo–So: 8–18 Uhr; www.stadt-salzburg.at

„Mirabell“ ist ein italienischer weiblicher Vorname, der „bewundernswert“ und „schön“ bedeutet.


023 Salzburg

Der Mirabellgarten Der berühmte Garten von Schloss Mirabell mit seinen kunstvollen Blumenarrangements, Brunnen, Skulpturen und einem skurrilen Zwergerlgarten gehört zu Salzburgs bekanntesten Attraktionen. Im westlichen Teil des Mirabellgartens befindet sich das Heckentheater, das – zwischen 1704 und 1718 angelegt – zu den ältesten Heckentheatern nördlich der Alpen zählt. Im Jahr 1854 wurde der Mirabellgarten von Kaiser Franz Joseph der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mirabellgarten: Öffnungszeiten: Mo–So: 6 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit; Heckentheater: im Winter geschlossen; Orangerie: ganzjährig Mo–So: 9–16 Uhr; www.stadt-salzburg.at

Im Mirabellgarten findet man Erholung und ein reichhaltiges Kulturprogramm.


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Salzburg Museum Das Salzburg Museum fasst in der restaurierten Neuen Residenz am Mozartplatz Kunstobjekte, ästhetische Präsentation und multimediale Installationen zu einem harmonischen Ganzen zusammen. Die Ausstellungen im ersten Obergeschoss zeigen Leben und Schaffen von Salzburger Frauen und Männern aus den Bereichen Kunst, Architektur, Wissenschaft, Literatur, Musik, Fotografie und Handwerk. Die Dauerausstellung im zweiten Obergeschoss konzentriert sich auf die Entwicklung Salzburgs in Geschichte, Kunst und Kultur seit Beginn der Neuzeit. Auch die Schätze aus den Sammlungen Archäologie und Mittelalter werden im Spiegelsaal im zweiten Obergeschoss präsentiert. In der Panorama Passage, einem unterirdischen Übergang zwischen Salzburg Museum und Panorama Museum, sind archäologische Funde ausgestellt. Unter dem Innenhof der Neuen Residenz liegt die Kunsthalle, eine multifunktionale, rund 500 Quadratmeter große zweiteilige Halle mit durchgehender Lichtdecke. Hier werden jährlich drei große Sonderausstellungen präsentiert. Salzburg Museum/Neue Residenz, Mozartplatz 1, A-5010 Salzburg; Tel. +43 (0)662 620808700, Öffnungszeiten: Di-So: 9-17 Uhr; www.salzburgmuseum.at Wolfgang schrieb mit knapp 20 Jahren in kurzer Zeit fünf Violinkonzerte.

Alte Residenz Der mittelalterliche Bischofssitz erhielt Ende des 16. Jahrhunderts seine heutige Form als Frühbarockanlage. Der mitten in der Stadt gelegene, weitläufige Baukomplex umfasst 180 Räume und drei große Innenhöfe. Hier hielten die Salzburger Fürsterzbischöfe Hof, von hier aus lenkten sie die Geschicke des Landes. Im Rittersaal fanden Konzertaufführungen statt, und auch heute noch wird er dank seiner guten Akustik für Konzerte genutzt. Zu besichtigen sind die Prunkräume – die ehemaligen Repräsentations- und Wohngemächer der Salzburger Fürsterzbischöfe – und die Residenzgalerie mit ihrer Sammlung europäischer Maler des 16. bis


025 Salzburg

19. Jahrhunderts. Im Jahr 1867 empfingen hier Kaiser Franz Joseph und seine Gattin Elisabeth, die legendäre Sisi, den französischen Kaiser Napoleon III. und dessen Gattin Eugénie zu einem mehrtägigen Staatsbesuch. Heute finden in der Residenz Empfänge, Tagungen und internationale Kongresse statt. Königinnen und Könige, Staatschefs und bedeutende Persönlichkeiten werden hier mit allen Ehren empfangen. Auch der junge Mozart spielte regelmäßig in der Salzburger Residenz. Sein Vater stand damals als Domkapellmeister beim Erzbischof in Diensten. Im Konferenz- oder Ratszimmer führte Mozart mit sechs Jahren sein erstes Hofkonzert auf. Vom Kaisersaal führt ein direkter Verbindungsgang in den spätgotischen Chor der Franziskanerkirche. Über diese Gänge erreichte Erzbischof Wolf Dietrich auch den privaten Teil der Residenz, in dem seine Lebensgefährtin Salome Alt mit ihren gemeinsamen Kindern wohnte. Alte Residenz, Residenzplatz 1, A-5020 Salzburg; Tel. +43 (0)662 80422690, Öffnungszeiten: Mo-So: 10–17 Uhr; www.salzburg-burgen.at

Bereits mit sechs Jahren spielte Wolfgang in der Alten Residenz sein erstes Hofkonzert.


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Kultur und Erlebnis Mozartwoche Jedes Jahr rund um Mozarts Geburtstag am 27. Januar veranstaltet die Stiftung Mozarteum Salzburg die Mozartwoche mit Opernaufführungen, Orchester-, Kammer- und Solistenkonzerten. Mozart-Interpreten mit Welt-Renommee konzertieren im Großen Saal des Mozarteums, im Haus für Mozart, im Großen Festspielhaus sowie im Solitär der Universität Mozarteum. Das Salzburger Klassikfestival im Winter gehört seit 1956 für Klassikfans zu den Highlights im internationalen Konzertveranstaltungskalender. Kartenbüro, Theatergasse 2, A-5020 Salzburg; Tel. +43 (0)662 874454; www.mozarteum.at Salzburger Festspiele Kaum ein anderes gesellschaftliches Ereignis bewegt die Österreicher so sehr wie die berühmten Salzburger Festspiele. Mit einer Aufführung von Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ in der Regie von Max Reinhardt sind sie am 22. August 1920 auf dem Salzburger Domplatz entstanden. Drei Jahre später wurde die Stadt durch ihr neu erbautes Festspielhaus zum Treffpunkt der besten Regisseure und Dirigenten, Schauspieler und Sänger ihrer Zeit. Die neuen Machthaber sorgten nach 1933 allerdings für einen herben Rückschlag in der Festivalstadt: viele Künstler durften nicht mehr auftreten, von Hofmannsthal wurde ganz vom

Die Salzburger Festspiele gelten als das bedeutendste Festival für Oper, Schauspiel und Konzert.


027 Salzburg

Spielplan verbannt. Das internationale Publikum blieb in der Folge aus, doch schon im Jahr 1945 konnten die renommierten Festspiele wieder in gewohntem Glanze stattfinden. Im Jahr 1948 gastierte hier der unvergessene Herbert von Karajan, der am 26. Juli 1960 das neue Große Festspielhaus eröffnete. Nach Karajans Tod 1989 folgten als künstlerische Leiter Gerard Mortier, Hans Landesmann und Peter Ruzicka, der im Jubiläumsjahr 2006 für die erste zyklische Gesamtaufführung aller 22 Opern des bedeutendsten Sohns der Stadt, Wolfgang Amadeus Mozart, verantwortlich war. Danach bekleideten Jürgen Flimm und Markus Hinterhäuser dieses Amt. Seit 2012 ist Alexander Pereira Intendant der Salzburger Festspiele. Seitdem bilden ausschließlich Neuinszenierungen das Opernprogramm der Festspiele. Salzburger Festspielhaus, Hofstallgasse 1, A-5020 Salzburg; Tel. +43 (0)662 80450; www.salzburgerfestspiele.at Salzburger Marionettentheater Im Salzburger Marionettentheater wird das Repertoire eines großen Opernhauses von Marionetten gespielt. Die Stücke werden in einer bearbeiteten Version inszeniert. Zum Repertoire gehören vor allem die Werke von Wolfgang Amadeus Mozart. Im Jahr 1913 trat der akademische Bildhauer Prof. Anton Aicher erstmals mit den Salzburger Marionetten auf und inszenierte Mozarts „Bastien und Bastienne“. Das Repertoire wurde wegen des großen Erfolgs bald ausgebaut. Salzburger Marionettentheater, Schwarzstraße 24, A-5020 Salzburg; Tel. +43 (0)662 872406; www.marionetten.at

Das Marionettentheater beeindruckt mit faszinierenden und ausdrucksstarken Figuren.


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Geburtshaus der Salzburger Festspiele und originaler Drehort von „The Sound of Music“: Schloss Leopoldskron

In einigen Gaststätten werden die Nockerln mit warmer Himbeersoße serviert.

The Sound of Music Sie lebte wirklich: Die Novizin Maria, die als Kindermädchen in das Haus Trapp kommt, den Witwer Georg von Trapp heiratet und mit dem Familienchor berühmt wird, ist seit der Verfilmung ihres Lebens, „The Sound of Music“ aus dem Jahr 1965, weltberühmt. Tausende von Touristen wandeln jährlich auf den Spuren der Maria von Trapp und besuchen mit Kloster Nonnberg, Schloss Leopoldskron, dem Mirabellgarten und Schloss Hellbrunn die Spielstätten des mit fünf Oscars ausgezeichneten Films. Die eindrucksvollen Kulissen in Salzburg, an denen Julie Andrews und Christopher Plummer gesungen, getanzt und gespielt haben, sind bis heute unverändert. Mit dem legendären Musical „The Sound of Music“ im Salzburger Landestheater kehrte im Jahr 2011 nach rund 2.000 Aufführungen am New Yorker Broadway die Trapp-Familie nach Hause zurück. Heute ist die Villa Trapp ein Hotel.

Für Genießer Salzburger Nockerln Salzburger Nockerln werden warm als Nachspeise serviert. Sie sollen die verschneiten Salzburger Hausberge Mönchsberg, Kapuzinerberg und Festungsberg darstellen. Angeblich wurden sie im 17. Jahrhundert von Salome Alt erfunden, der Herzensdame des Salzburger Fürsterzbischofs Wolf Dietrich. Die Nockerln sind


029 Salzburg

eine duftende Kreation aus Eiern, Milch und Mehl. Aus der Masse werden drei pyramidenförmige Nockerln ausgestochen und im Ofen gebacken. Die fertigen Nockerln müssen, mit Staubzucker bestäubt, sofort serviert werden, da sie sonst zusammenfallen. Mozartkugeln Im Jahr 1890 erfand der Salzburger Konditor Paul Fürst die heute weltbekannten Salzburger Mozartkugeln, Pralinen aus Schokolade, Marzipan und Pistazien. Schon im Jahr 1905 erhielt er bei der Pariser Ausstellung eine Goldmedaille für sein berühmt gewordenes Produkt, das er Wolfgang Amadeus Mozart gewidmet hatte. Noch heute werden die Original Salzburger Mozartkugeln vom Urenkel des Erfinders, Norbert Fürst, und seinen Mitarbeitern von Hand hergestellt und exklusiv in der Konditorei Fürst in der Brodgasse 13 und in den Filialen am Mirabellplatz, Ritzerbogen und in der Getreidegasse verkauft.

Anfangs wurde die Mozartkugel Mozartbonbon genannt.

Nach langem Experimentieren kreierte Paul Fürst eine Praline namens Mozartkugel.


Salzburg 030

. . 3 . Mozarteum 4 . Das Zauberflötenhäuschen 5 . Mozartplatz 6 . Haus für Mozart 7 . Salzburger Dom 1 Geburtshaus Mozarts

2 Mozart-Wohnhaus


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. . 10 . Der Mirabellgarten 11 . Salzburg Museum 12 . Alte Residenz 13 . Salzburger Marionettentheater 14 . Galerie im Traklhaus 8 Festung Hohensalzburg

Tourist-Information

9 Schloss Mirabell

AuerspergstraĂ&#x;e 6 A-5020 Salzburg Tel. +43 (0)662 889870 www.salzburg.info


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