tavo l ata
TAV O L ATA «GEMEINSAM GENIESSEN» D i e Id e e d azu entstan d s o sp ontan w i e d i e TAVOL ATA s elb er. Zu ge geb en, oh ne D imitri Hor ta, d i e s en verr ü ckt li eb enswer ten Taus en d s ass a von Künstl er w äre e s woh l ni cht d azu gekommen. E r ist ein weni g d er D reh- u nd Angelpun kt . S eine Sp ontaneität w irkt anste ckend u nd reisst a l l e mit .
Tavolata entstammt dem italienischen und bedeutet soviel wie Tafelrunde. Menschen kommen zusammen zum gemeinsamen Kochen, Essen und Geniessen. Und so mag es kein Zufall sein, dass auch hier viel Italianità dabei war. An vorderster Stelle das STUDIO FARINA, Aushängeschild von wunderbarer in Handarbeit hergestellter Pasta. Oder Walter Sais, welcher in seiner authentisch neapolitanischen Art Herrenanzüge massschneidert. Oder der obligate, bestangezogenste Butler, der nicht genannt werden will. Dazu die bunte Schar an Kunststudentinnen von Dimitri, die gerade nach Berlin abreisen oder aus London angekommen sind. Nicht selten gesellen sich Filmemacherinnen, Designer, Musikmanager oder Lachshersteller hinzu. Ein Gewusel an wunderbar bunten Menschen, die je nach Tages- oder Jahreszeit wechseln und sich nicht selten beim Kommen und Gehen spontan die Türklinke in die Hand geben.
Mal sitzt man zu zehnt in der leicht schmuddeligen Küche, trinkt Wein oder versucht die marode Kaffeemaschine zum Glühen zu bringen. Ein andermal – meist im Sommer – breitet sich die Gesellschaft über die Laderampe des Hauses an der Seestrasse aus. Tische werden aufgestellt, Stühle rangerückt und ein Gewirr von Sprachen ergiesst sich Richtung See, meist bis tief in die Nacht hinein. Im Winter verlagert sich das bunte Treiben nach innen – und wo lässt es sich gemütlicher sitzen, essen und feiern – so dachten wir diesmal – als mitten unter Dimitris Bildern?! Das Malatelier ist derart von Farbflecken übersät, dass eine Kürbisfüllung oder ein Rotweinfleck nicht gross ins Gewicht und kaum jemandem auffallen. Ausserdem ist es einfach eine traumhafte Atmosphäre, welche Gespräche in jede Himmelrichtung inspiriert. Und das ist ja der eigentliche Sinn der Tavolata. Menschen begegnen Menschen. Den Moment zu nehmen wie er sich gerade bietet. Herkunft, Beruf, Alter spielen keine Rolle mehr, eine Rangordnung ist zwecklos, die Tavolata genügt sich selber. Der Austausch, die Menschen selber sind der Mittelpunkt. Es kann auf dieser Welt gar nicht genügend Tavolata geben. Jede dieser zwanglosen Begegnungen bringt Menschen in einem guten Sinne zusammen und macht das Leben ein wenig lebenswerter. Je spontaner und offener, desto besser. In diesem Sinne sind sie eine alte, aber zukunftsträchtige Tradition, welche für eine offene kosmopolitische Gesellschaft steht. Gian Marco Castelberg, ein nicht minder liebenswürdiger Mensch und begnadeter Fotograf erbarmte sich unser und erklärte sich bereit, dieser Tavolata den Schritt in die digitale Ewigkeit zu gewähren. Mamma mia. Ein Genuss war es allemal und unzählige Wiederholungen wert! Grazie mille a tutti. Und schon mal ein Prosit auf alle Tavolata 2024. Wir kommen wieder, keine Frage.
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