ART OF MAGAZIN 2023/24

Page 31

art

EPIKUREER

*1

D I M I T R I H O R TA

1. Philosophie: ein Vertreter des Epikureismus 2. bildungssprachlich, übertragen: jemand, der die Freuden des Daseins unbedenklich genießt; Genussmensch

© Gian Marco Castelberg

Wie hat sich Deine Kunst entwickelt? Grundsätzlich bin ich Autodidakt. Angefangen habe ich fotorealistisch, bin dann ins Surreale übergegangen und von da aus wieder ins Landschaftliche. Eigentlich suche ich immer den Bezug zu meiner Umgebung, der Natur, wie z.B. dem Schilf an meinem aktuellen Wohnort am Zürichsee. Mich treibt der Gedanke um, wie sich Landschaft im Laufe der Zeit verändert. Alte Stiche aus dem 19. Jahrhundert inspirierten mich. Ich übertrage diese digital, vergrössere Ausschnitte von Bäumen, Baumkronen, Schilf oder Wasserstrudeln, übertrage sie auf die Leinwand, abstrahiere und interpretiere die Landschaft dann inhaltlich wie farblich neu.

S ein s cha l l end e s L achen ha l lt durchs Ateli er. Kü nstl er D imitri Hor ta, w i e er l eibt und l ebt . Meist lustig, ni e l ang wei lig, s elten mel ancholis ch. Für mi ch ein Epi kure er im p ositiven Sinne, d em s ein B er u f Verg nügen b ereitet , d er Mens ch en b e geister t . Epi ku re er sind Mens chen , d i e d as Glü ck vereh ren – u nd d avon hat er einige s erf a hren dür fen

Und dann kommt dein eigentliches Markenzeichen, die Beschichtung? Wie kam es dazu? Genau. Dies habe ich einem Galeriebesuch in Japan ganz am Anfang meiner Karriere, Ende der 90er Jahre, zu verdanken. Dort wird alles, auch ein einzelnes Ohrstäbchen, in Plastik verpackt. Da kam mir die Idee, meine Bilder zu «verpacken». Wie genau sieht diese Verpackung aus? Ich male und lackiere in mehreren Arbeitsgängen. Der Lack verleiht den Werken eine zusätzliche Dimension. Die Beschichtung erscheint glänzend, manchmal tropfenartig, an anderen Stellen wiederum frei von Lack. Der Kunstharz, mit welchem wir die Bilder am Ende überziehen, erzeugt eine gallertartige Haptik. Je nach Grundmaterial verhält sich Kunst- oder synthetischer Lack aber anders. Im Falle von Kupferplatten führt der Lack zu einer chemischen

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