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Unterwegs

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Eine Mumie in der Bibliothek, einen Brunnen für Gaukler und ein rotes Wohnzimmer unter freiem Himmel. Enkelkinder und ihre Grosseltern können in St. Gallen eine Menge entdecken.

1 STIFTSBEZIRK UND KATHEDRALE Der in der autofreien Altstadt gelegene Stiftsbezirk mit seiner grossen, gepflegten Grünanlage gehört zum Unesco-Weltkulturerbe. Hier kann sich die Familie je nach Bedürfnis aufteilen: Die einen sehen sich die monumentalen Klosterbauten aus dem Barock an, die anderen toben sich im Park aus. Mo–So: 10– 17 Uhr

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stiftsbezirk.ch

2 ROTER PLATZ Grosses Wohnzimmer unter offenem Himmel inmitten der Altstadt, geschaffen von Künstlerin Pipilotti Rist. Riesenmöbel, Böden und Autos sind überzogen mit rotem Sportbodenteppich. Zum Klettern und Staunen – vor allem im Dunkeln, wenn die grossen Balllampen leuchten.

3 NATURMUSEUM Ausgestopfte Krokodile und Bären zum Anfassen! Lebende Waldameisen und Zwergmäuse von Nahem beobachten und ein zehn Tonnen schweres Dinosaurier-Skelett bestaunen. Di–So: 10–17 Uhr

naturmuseumsg.ch

4 STADTPARK MIT VOLIÈRE Wunderbare Innenstadtoase. Mit Gaukler-Brunnen, grosser Liege-und Spielwiese, Abenteuerspielplatz mit Trampolinen und Schaukeln sowie – frei zugänglich – eine grosse Volière mit einer Vielzahl tropischer und einheimischer Vögel.

voliere-sg.ch

5 DREI WEIEREN Das beliebte Naherholungsgebiet mit nicht nur drei, sondern fünf Weihern ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Die Anreise erfolgt mit Bus, Bähnli, Standseilbahn oder zu Fuss durch die Mühleggschlucht. Blick über St. Gallen bis zum Bodensee. Kinderwagentauglich. Wo im Sommer gebadet werden kann, gibt es im Winter eine Eisbahn.

6 PETER UND PAUL WILDPARK Auf der aussichtsreichen Kuppe von St.Gallens Vorort Rotmonten kann man Steinböcke, Luchse, Wildkatzen, Hirsche, Murmeltiere und Wildschweine beobachten. Im Wald laden übergrosse Wurzeln und Höhlen zum Klettern ein. Restaurant mit Blick auf den Bodensee.

wildpark-peterundpaul.ch

7 INDOORSPIELPLATZ BAMBOLINO Vermutlich einer der schönsten Indoorspielplätze in der Schweiz. Auf zwei Etagen kann gerutscht, gehüpft, geklettert und in Bällen gebadet werden. Brunchbuffet à discretion am Wochenende. Mo–Fr: 11–18 Uhr Sa/So: 10–18 Uhr

bambolino.ch

8 SEIFENMUSEUM Alles aus der duftenden Welt der Seife: Produktion, Vermarktung und Vielfalt von Verwendungszwecken. Alte Reklamen vermitteln ein Bild der Seifenwerbung von früher. Werkzeuge, die noch vor zwei Generationen in jedem Haushalt zu finden waren, geben einen Einblick in die Kulturgeschichte des Waschens. Auf Anfrage Seifenworkshops. Nur Sa/So geöffnet von 10–17 Uhr.

seifenmuseum.ch

~ Übernachten ~

Be & Mee

Fern vom Verkehrslärm, zehn Gehminuten oberhalb Rigi Kaltbad befindet sich in einer ehemaligen Kapuzinerklause das charmante Bed & Breakfast «Be & Mee». Die Zimmer sind schlicht, die Ruhe gross. Ist es kalt, brennt im Wohnzimmer ein Feuer. Liebevoll zubereitetes BioZmorge. Wanderwege und Spielplätze liegen praktisch vor dem Haus, im Winter auch Skipisten und Schlittelwege. Wer will, brätelt an der Feuerstelle im Garten mit Weitsicht auf Vierwaldstättersee und Berge. Im Haus gibt es auch zwei unterschiedlich grosse Ferienwohnungen zu mieten. Familienzimmer ab 160 Franken pro Nacht inkl. Frühstück. ~KD

BE & MEE 6356 Rigi Kaltbad 041 397 03 90 info@be-mee.ch be-mee.ch

~ Wandern ~ Ruinen Wartenberg

Eine kurze, leichte Wanderung im Osten von Basel führt von Muttenz über die mittelalterlichen Ruinen Wartenberg und durch die Rebberge nach Pratteln. Vor allem an einem klaren Herbsttag ist diese Tour mit Rundumsicht und umgeben vom farbigen Laub der Reben eine sinnliche Unternehmung. Von Muttenz Dorf aus steigt man zunächst zu den drei Ruinen Wartenberg hinauf, wo man vom mittleren und vorderen Turm einen tollen Ausblick auf die Stadt Basel, das Elsass und die Vogesen erhält. Hier besteht die Möglichkeit, ein Feuer zu machen und zu rasten. Nach einem kurzen Abstieg geht es über den nächsten Hügel Richtung Egglisgraben mit dem gleichnamigen Restaurant. Am Hof Ebnet vorbei durch den Weinberg steigt man hinab nach Pratteln. ~KD

RUINEN WARTENBERG, MUTTENZ (BL)

Start: Muttenz, Tram 14 ab Basel Hauptbahnhof Ziel: Pratteln, Tram 14 zurück nach Basel Wanderzeit: 2 Stunden Einkehren: Restaurant Egglisgraben egglisgraben.ch

478 m

281 m 298 m

~ Unterwegs ~ KULTURTIPPS

MÄRLITHEATER FRAU HOLLE

ab 6.11. 14–15 Uhr Millers, Zürich maerli-theater.ch

Zauberhaft, mit viel Musik und eigenen Texten erzählt das Zürcher Märlitheater dieses Jahr Frau Holle. Endlich wieder ein Winter mit Schnee – und einer Frau Holle, die sogar Cello spielen kann! Ab 4 Jahren.

GESCHICHTENHERBST

7.11. & 5.12. 10.15–11 Uhr Theaterhaus Thurgau, Weinfelden theaterhausthurgau.ch

Schauspielerinnen und Schauspieler des Theater Bilitz erzählen Kindergeschichten. Ein geheimnisvolles Ambiente, musikalische Klänge und passende Requisiten lassen Kinder ab 4 Jahren in die Geschichte eintauchen.

ANDREW BONDS MÄRLIMUSICAL

23.10.21 bis 10.4.22, verschiedene Spielorte ab 4 Jahren maerlimusicaltheater.ch

Die Hasenmama hat mit ihren drei Kindern Freddy, Jimmy und Ginger alle Pfoten voll zu tun. Diese Unordnung! Diese andauernd kaputten Kleider! Das ewige Gekeife! Andrew Bonds neues Stück «Freddy Frächfäll» begeistert mit fantastischen Kulissen, kunstvollen Kostümen, unvergesslichen Liedern und begeisternden Tänzen.

«Freddy Frächfäll», das neue Musical von Andrew Bond, lädt ein zum Mitsingen und Mithüpfen.

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~ Ausflugstipps ~ MUSEEN UND KULTUR

Ausflüge in die Vergangenheit oder interaktive Reisen in die Welt der Wissenschaft und Kunst – in den Museen, Burgen und Schlössern der Kinderregion gibt es vieles zu entdecken.

Mit dem Rätselrucksack erkunden Kunstdetektiv:innen das Migros Museum für Gegenwartskunst. Beim Materialprobenbestimmen, Zeichnen und Krimigeschichtenerfinden ist nicht nur Spitzfindigkeit gefragt, sondern auch Neugier und Entdeckergeist. Im Museum Burg Zug geht’s ausgerüstet mit einer Burgtasche oder begleitet von der Comicfigur Lili auf eine spielerische Reise in die Vergangenheit. Und wer erfahren möchte, womit man in den letzten 300 Jahren so spielte, besucht das Schweizer Kindermuseum in Baden. Hier entdecken Grosseltern mit ihren Enkel:innen wie die Kinder damals lebten und was sie bewegte. Ein Spiel mit den Sinnen gibt es im WOW Museum in Zürich zu erleben. Der interaktive «Room for Illusions» entführt die Besucher:innen in eine bunte Welt voller optischer Täuschungen – Achtung, dabei kann man schnell den Boden unter den Füssen verlieren. Und wer wissen möchte, wie es sich in einer Ritterausrüstung anfühlt, kann in den zahlreichen Burgen und Schlössern der Kinderregion in mittelalterliche Gewänder schlüpfen und spannende Geschichten von damals erfahren.

Weitere Ausflugsideen und Informationen: kinderregion.ch/museen-kultur

Pläne schmieden leicht gemacht: Die Erlebnisplattform informiert über bekannte Ausflugsziele und verrät Geheimtipps – für kleine Wundernasen, Wasserratten und Weltentdecker:innen.

Ein Artikel in Zusammenarbeit mit

Queer in der Natur

Bevor die Grossmutter mit Felia (8) und Juno (6) zum Bahnhof fährt, zeigt die Nachbarin auf ihrer Wiese zwei Nacktschnecken, die sich in Yin- und Yang-Form um etwas Weisses schlingen. Das habe sie ja noch nie gesehen! Die Grossmutter weiss zwar, dass sie gerade das Liebesleben ihrer Salatfresser beobachten und dass diese Zwitter sind, aber wie genau das nun funktioniert mit dem Begatten? Dafür müssen sie im Zug Wikipedia konsultieren. Aha. Das Weisse in der Mitte sind die männlichen Sexualorgane, die zusammengeführt werden und Samenpäckchen austauschen. Bevor dann jede der beiden Schnecken ihre Eier legt, befruchtet sie sie mit dem Samen ihrer Freundin – oder ihres Freundes? Also bei der Schnecke wären die teils heiss diskutierten Sternchen zur erweiterten Geschlechtsbezeichnung wirklich am Platz! Schneck*in? Und schon sind sie mittendrin im Thema der Ausstellung, die sie im Naturhistorischen Museum in Bern besuchen wollen: «Queer. Vielfalt ist unsere Natur». Am Anfang sind einige der Tierpräparate aus dem Museum ausgestellt: Da ist das Walliser Schwarznasenschaf, das gerne gleichgeschlechtlich liebt oder Frau Komodowaran, die keinen Mann braucht, um Kinder zu bekommen – die indonesischen Inseln können so einsam sein! Clownfische (also Nemos …) leben im Männerharem und einer von ihnen wechselt sein Geschlecht, wenn das Weibchen stirbt. Wer will da noch behaupten, das Beziehungsschema «Männchen mit Weibchen» sei «natürlich»? Und

Naturhistorisches Museum MUSEUMSTESTER Bern

Queer. Vielfalt ist unsere Natur Bis 10.04.2022 Naturhistorisches Museum Bern Bernastrasse 15, 3005 Bern Mo 14–17 Uhr, Di/Do/Fr 9–17 Uhr Mi 9–18 Uhr, Sa/So 10–17 Uhr Erwachsene 12 Franken Kinder bis 16 Jahre gratis nmbe.ch

dann zieht ein neutral gestalteter, junger Mensch an einer Magnetwand die Kinder an. Lange Wimpern und High Heels oder Käppi und Stiefel oder Schnauzbart und Röckchen oder … beim Spielen ist «Genderfluidität» ganz selbstverständlich. Am Schluss der Ausstellung gibt es ein Aquarium mit lebenden Seepferdchen! Die Männchen tragen die Eier in ihren Brusttaschen aus. Dazwischen thematisiert die Ausstellung an vielen Stationen für Jugendliche und Erwachsene die Geschlechtervielfalt auf intellektuelle Weise. Aber die Enkelinnen wollen lieber noch den fantastischen Pausenraum mit dem riesigen Kletterbaum erkunden. Das ist ganz klar ein Lieblingsmuseum der drei Testerinnen! •

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