Leistungsbericht SWS 2015

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www.swsieber.ch Spendenkonto PC 80-40115-7

Leistungsbericht 2015

«Unser Wirkungskreis ist da, wo wir sind.» Charles Haddon Spurgeon (1834–1892)


«Es braucht niederschwellige Hilfe, die nicht an Bedingungen geknüpft ist.» Pedro Lenz, Schriftsteller

Inhaltsverzeichnis 3 4 5

Rückblick des Gesamtleiters Stiftungsrat und Patronatskomitee Bericht des Stiftungsrates

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Angebote, Organisation

7 Adressen 8 9 10 11 12

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auffangen: Neuorganisation Gassenarbeit, Pfuusbus, Iglu, Brot-Egge, Sunestube, Nemo, Brothuuse betreuen: Ur-Dörfli Sune-Egge, Egg weiterhelfen: Sunedörfli Seelsorge

Jahresbericht 2015 der Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber (SWS) Hohlstrasse 192, 8004 Zürich, Telefon 043 336 50 80 info@swsieber.ch, www.swsieber.ch Spendenkonto PC 80-40115-7 Zewo-zertifiziert: gemeinnützige Organisation mit gewissenhaftem Umgang mit Spendengeldern Herausgeberschaft Stiftungsrat der Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber (SWS) Gesamtleiter: Christoph Zingg Revisionsstelle: BDO AG, Zürich Redaktion Bericht: Mathias Kippe, Leiter Kommunikation bis 4.2016 Volker Karbach, stv. Gesamtleiter

14 Spendenverwendung 15 Kommunikation, Fundraising und Personalwesen 16 Revisionsbericht 17 Kommentar zur Rechnungslegung 18 Bilanz 19 Betriebsrechnung

Lektorat Elena Philipp, Grossgönner & Stiftungen

20

Druck Spühler Druck AG, Rüti

Blick in die Zukunft

Fotos Tosin Photo, Rafz Archiv SWS Gestaltung Claudia Wehrli, Winterthur

Versand Brothuuse, SWS-Notwohnsiedlung, Zürich-Affoltern Auflage 3’000 Exemplare, Juni 2016 drucksachen wie Jahresrechnung, Prospekte, Sieber Ziitig, Testamentsrat­ geber etc. können beim Sekretariat bestellt oder von der Website heruntergeladen werden.

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Christoph Zingg, Gesamtleiter

Rückblick des Gesamtleiters Wir blicken auf ein erfreuliches Geschäftsjahr zurück. Mit der geklärten Tarifsituation im Fachspital Sune-Egge und den neuen Strukturen im Bereich «auffangen» sind wir gut gerüstet. Unsere Werte

Im April 2015 führten wir unter unseren Mitarbeitenden eine Umfrage durch. Wir wollten erfahren, was die Motivation ist, sich täglich mit grossem Engagement in den Dienst der Armen zu stellen. Wir erhielten viele berührende Aussagen, die oft mit feinem Humor gespickt waren. Der Stiftungsgründer und der Stiftungsrat haben anschliessend die persönlichen Aussagen verdichtet und daraus sieben Werte destilliert, die uns in unserem Engagement mit den Armen leiten sollen: Würde, Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Augenhöhe, Wertschätzung und Demut. Und als siebter zentraler Wert der Kern des Evangeliums: Glaube, Liebe, Hoffnung. Neue Strukturen

Der Prozess zur Bündelung unserer Auffangeinrichtungen startete erfolgreich: Die neue Struktur erleichtert Zusammenarbeit und Austausch unter den Betrieben: Menschen, die wir auffangen, sollen sich getragen und kompetent beraten fühlen.

Eine Anzahl administrativer Reformen wurde für die ganze Organisation in Angriff genommen: Die verbesserte Erfassung erleichtert die Planung. Ein konsistentes Lohnsystem schafft Transparenz und Sicherheit. Die Einführung eines KlientenInformationssystems wurde auf das «UrDörfli» und den «Sune-Egge» ausgeweitet. Wir können so die oft schwierigen und verwirrlichen Geschichten unserer Klienten besser «hüten» und den «Faden» jederzeit von allen Standorten aus aufgreifen.

Werte wie «Würde», «Menschlichkeit», «Augenhöhe» und «Demut» in ihrer Wirkung messen? Unsere Arbeit ist weit mehr als ein administrativer Akt. Sie baut auf das Evangelium, dessen erste Adressaten die Armen sind. In diesem Dienst werden Glaube, Liebe, Hoffnung zu den Wirkungskräften, mit denen wir beginnen, wo andere aufhören. Die Abkürzung SWSieber steht für solidarisch, wertschätzend, sorgsam, interessiert, ehrlich, begleitend, engagiert und respektvoll.

Wirkungsvolles Engagement

• Christoph Zingg, Gesamtleiter

Wir schreiben da weiter, wo andere den Stift längst beiseite gelegt haben. «Wir beginnen, wo andere aufhören», hat eine Mitarbeiterin in unserer Umfrage treffend formuliert. Was bewirkt unser Engagement bei Menschen, die scheinbar keine Chance mehr haben? Was bedeutet dieses Weiterschreiben für ihr Umfeld, für die Gesellschaft, für die Politik? Das Thema «Wirkungsmessung» stellt uns vor Herausforderungen. Wie lassen sich

6’078

Besuche verzeichnete die niederschwellige Anlaufstelle Brot-Egge.

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«Die SWS engagieren sich für Menschen auf der Schattenseite des Lebens.» Nik Gugger, EVP-Kantonsrat

Stiftungsrat und Patronatskomitee Die sieben Stiftungsrätinnen und -räte bilden unser oberstes Leitungsorgan. Das Patronatskomitee setzt sich aus öffentlichen Personen zusammen, unterstützt unsere Arbeit ideell und repräsentiert uns in der Öffentlichkeit.

Stiftungsrat • Marlies Petrig, Gutenswil Mitglied der Geschäftsleitung KZU (Kompetenzzentrum Pflege und Gesundheit) • Thomas Schlag, Prof. Dr., Zürich Professor für praktische Theologie (Religions­ pädagogik, Kirchentheorie, Pastoraltheologie) an der Universität Zürich • • • •

Regina Gabriel Cantieni, Chur liz. Zertifizierungsauditorin bei QS International Stefan Elsener, Wetzikon Ehem. Finanzchef in indu­striellen und medizinischen Unternehmen Patrick Hohmann, Brunnen Ehem. Geschäftsführer der Remei AG, ehem. Präsident der bioRe Stiftung (Eintritt April 2015) Jolanda Huber-Gentile, Dielsdorf Mitarbeiterin der reformierten Kirche Dielsdorf, Mitarbeiterin Stadtpolizei Zürich, Eintritt Dezember 2014 Vanessa Ölz, lic. iur., Zürich Leitung Recht und Kommunikation bei Bucher Industries AG

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Patronatskomitee • Gerhard Fischer, Bäretswil Kantonsrat Zürich EVP • Helen Gucker-Vontobel, Meilen Präsidentin Stiftung Neumünster • Jill Allemang, Zürich Geschäftsinhaberin • Ernst Danner, lic. iur., Zürich Jurist • Martin Fischer, Hinwil Präsident Bezirkskirchenpflege Hinwil, ehem. Gesamtleiter SWS • Esther Girsberger, Dr., Zürich Publizistin und Dozentin, diverse Verwaltungsratsmandate • Claire Häfeli, Lenzburg Alt Stiftungsrätin SWS, Vizepräsidentin SGF (Dachverband Schweiz. gemeinnütziger Frauenverein) • Heinz Rüegger, Dr. theol., Zürich Wissenschaftlicher Mitarbeiter Institut Neumünster • Peter Schäppi, Dr. iur., Wädenswil Jurist • Carole Schmied-Syz, Dr. iur., Erlenbach Juristin, Vizepräsidentin des Verwaltungsrates einer Privatbank • Christoph Sigrist, Pfr. Dr., Zürich Pfarrer am Grossmünster, Privatdozent für Diakoniewissenschaften an der Universität Bern • Monika Stocker, Zürich Alt Stadträtin Zürich

• • • •

Heiner Studer, Wettingen Alt Nationalrat EVP Theres Weber-Gachnang, Uetikon am See Kantonsratspräsidentin SVP Paul Wellauer, Pfr., Bischofszell Alt Stiftungsratspräsident SWS Marlies Zaugg-Brüllmann, Richterswil Alt Kantonsrätin FDP

636

Mal übernachteten Jugendliche in der Noteinrichtung Nemo.


Marlies Petrig, Thomas Schlag Co-Präsidium

Bericht des Stiftungsrates Wir setzen uns auf der Basis des Evangeliums für notleidende Mitmenschen ein. Unsere Stiftung hilft Menschen, Nöte um Sucht, Krankheit, Einsamkeit, Gewalt und Obdachlosigkeit zu lindern. Intensive Arbeit

Die Zusammenarbeit unseres Gremiums wurde durch eine Neuwahl bereichert. Im April konnten wir mit dem Unternehmer Patrick Hohmann eine weitere Persönlichkeit gewinnen. Es ist eindrücklich, wie ein neues Mitglied Diskussionen neu beleuchtet und durch andere Fragestellungen erweitert. Der Stiftungsrat hat sich zu sechs ordentlichen Sitzungen und einer zweitägigen Klausur getroffen. Unserem Ziel, die strategischen und operativen Themen konsequenter zu bearbeiten, sind wir einen grossen Schritt näher gekommen. Verbindende Legislaturziele

Im Zentrum unserer Arbeit stand die Formulierung der Legislaturziele 2016 bis 2018 und im Besonderen die Verbindung zwischen den einzelnen Betrieben. Die ver­schiedenen Einrichtungen waren lange Zeit «solitäre Perlen» und die Verknüpfung zu einer Angebotskette verlangt besondere Aufmerksamkeit. Diese soll in den nächsten drei Jahren gestärkt werden und an Profil gewinnen.

Niederschwellige Gassenarbeit und die Präsenz an sozialen Brennpunkten sind unser Markenzeichen und sollen es bleiben. Grosszügige Lebensmittelspenden

Die vielen Lebensmittelspenden sind einerseits ein immenses Geschenk, aber auch eine logistische Herausforderung. Die schwankenden Mengen und die begrenzte Haltbarkeit sind nur zwei Faktoren, die uns kreative Lösungen abringen. Der Stiftungsrat gab grünes Licht zu einem Pilotprojekt, um zu prüfen, ob es möglich ist, die Lebensmittelspenden zentral zu verarbeiten und die Betriebe mit Menüs zu versorgen.

Hilfeleistung angewiesen. Welche Herausforderungen stellen sich in zehn Jahren? Die zentrale Frage ist daher: Für welche Patienten und Patientinnen des Sune-Egge suchen wir eine neue bauliche Lösung? Da wir längerfristig konzeptuell und finanziell investieren, braucht es fundierte Entscheidungen. Der Stiftungsrat holt sich dazu auch die Meinung externer Experten ein. • Marlies Petrig und Prof. Dr. Thomas Schlag, Co-Präsidium des Stiftungsrates

Kantonales Fachspital

Eine der wichtigsten Aufgaben ist die Bedarfsentwicklung. Beispielsweise wird das an der Veränderung der Klientel im Sune-Egge sichtbar: Während der Zeit der offenen Drogenszene war das Haus ein Hospiz, in dem sterbende Aidskranke gepflegt wurden. Unsere Patienten sind mittlerweile älter, jedoch immer noch auf umfassende Pflege und medizinische

13’202 Stunden Freiwilligenarbeit wurden bei den SWS geleistet.

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betreuen

auffangen

Grad der sozialen Integration

Sunedörfli

Egg

Sune-Egge

Ur-Dörfli

Brothuuse

Nemo

Sunestube

Pfuusbus Iglu

Gassen­ arbeit

Brot-Egge

ge lsor e e S

Wohn- und Arbeitsexternat

Angebotstreppe

weiterhelfen

Was wir tun und wie wir arbeiten Unsere Stiftung wurde vor bald 30 Jahren gegründet mit dem Ziel, Menschen in Notsituationen einen Weg aus ihren Schwierigkeiten zu zeigen. Wir bieten seel­sorgerliche, soziale, medizinische und materielle Hilfe. Die Angebote sind aufeinander abgestimmt und führen von niederschwelligen zu hochschwelligen Programmen.

Koordinierte Angebote

Transparente Strukturen

Wir begegnen mit unseren aufeinander abgestimmten Angeboten unterschiedlichen Notlagen. Damit gewährleisten wir breitgefächerte Hilfe auf Augenhöhe.

Wir legen Wert auf Transparenz, unterstehen der Stiftungs­aufsicht und werden jährlich durch eine renommierte Revisionsgesellschaft geprüft.

Unsere Geschäftsleitung verantwortet die Koordination und Kooperation der verschiedenen Betriebe und Fachbereiche und die Umsetzung unserer vom Stiftungsrat vorge­gebenen strategischen Ziele.

Leitungsorganisation (Stand Dez. 2015)

Externe Aufsicht Mitglieder der Geschäftsleitung

Stiftungsaufsicht Kanton Zürich

Stiftungsrat 7 Personen

Patronatskomitee 17 Personen

Ehrenpräsident Pfr. Ernst Sieber

Externe Revision

Finanzkommission 2 Personen Assistenz Gesamtleitung Jacqueline Arter

* Sunestube, Nemo, Gassentierarzt, Gassenarbeit, Pfuusbus, Iglu, Brothuuse, Brot-Egge, Soziale Dienste, Seelsorge

auffangen * Erika Hüsler

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Suchthilfeeinrichtung Ur-Dörfli George Angehrn

Gesamtleiter Christoph Zingg

Therapie­zentrum Sunedörfli Michael Meier Anne Doering

Kommunikation & Fundraising Walter von Arburg

Fachspital Sune-Egge Christoph Kassel

Finanzen & Dienste Stv. Gesamtleiter Volker Karbach


Adressen

Brothuuse SuneStube

Brot-Egge, Iglu Geschäftsstelle Sune-Egge

Ur-dörfli

Pfuusbus Egg

Sunedörfli

Wo wir arbeiten

Geschäftsstelle

Brothuuse

Egg

Geschäftsleitung, Administration, Finanzen, Kommunikation, Koordination Freiwilligenarbeit

Notwohnsiedlung (30 Plätze), betreutes Wohnen

Externe Pflegestation Egg (15 Betten), ambulante Praxis, Me­thadonabgabe

Mühlackerstrasse 4, 8046 Zürich Tel. 043 495 90 87 brothuuse@swsieber.ch

Ober Halden 5, 8132 Egg pflegestation-egg@swsieber.ch

Ur-Dörfli

Rehabilitationszentrum für ehemals Suchtmittelabhängige (max. 19 Plätze), Wohn- und Arbeitsexternat

Hohlstrasse 192, 8004 Zürich Tel. 043 336 50 80 info@swsieber.ch kommunikation@swsieber.ch Brot-Egge

Anlaufstelle, sozialarbeite­rische und seelsorgerliche Beratung und Begleitung, Ver­pflegung und Kleidung, Notschlafstellen Pfuusbus (30 Plätze) und Iglu (20 Plätze) Seebacherstrasse 60, 8052 Zürich Tel. 043 495 90 90 brot-egge@swsieber.ch Sunestube/Nemo

Anlaufstelle, Beratung, Begleitung und Soforthilfe, Noteinrichtung für obdachlose Jugendliche (7 Plätze) Militärstrasse 118, 8004 Zürich Tel. 044 241 15 13 sunestube@swsieber.ch nemo@swsieber.ch

Suchthilfeeinrichtung (29 Plätze), Tages­ strukturen, Stabilisierung und Verbesserung der Lebenssituation Bahnhofstrasse 18, 8330 Pfäffikon Tel. 044 734 61 14 ur-doerfli@swsieber.ch

Sunedörfli

Villa Schiffli, Postfach 36, 8816 Hirzel Tel. 044 729 70 00 sunedoerfli@swsieber.ch

Sune-Egge

Fachspital für Sozialmedizin und Ab­hängig­keits­erkrankungen (30 Betten), auf Zürcher Spital­liste für Akutsomatik Konradstrasse 62, 8005 Zürich Tel. 044 444 20 90 sune-egge@swsieber.ch

0

33

Klassenbesuche mit dem Ziel der Sensibi­ lisierung und Suchtprävention fanden statt.

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«Eine Gesellschaft sollte nicht zulassen, dass Menschen zu Aussenseiter werden.» Diego Benaglio, Fussballprofi

Bereich «auffangen» 2015 wurden unsere niederschwelligen Angebote im Bereich «auffangen» zusammengeführt, um unsere Synergien besser zu nutzen und unsere Klienten kontinuierlich zu begleiten.

Grosses Puzzlespiel

Im Januar wurde damit begonnen, die niederschwelligen Auffangeinrichtungen und Frontangebote zum neuen Bereich «auffangen» zusammenzufassen. Unsere Aufgabe war es, die einzelnen Angebote zu überprüfen, zu schärfen und neu zu bündeln. Neue Strukturen

Wir lösten thematische Einheiten voneinander und schufen innerhalb des Bereichs drei neue eigenständige Einheiten: «Gassenarbeit und Projekte», übergreifende «Soziale Dienste» und «Seelsorge». Als vierte Einheit kam das neu gestartete Lebensmittelprojekt dazu (vgl. dazu Seite 5, «Bericht des Stiftungsrats»). In mehreren Workshops hat das Gesamtteam «auffangen» eruiert, was zu bewahren, was neu zu schaffen und worauf in Zukunft stärker zu fokussieren ist. Unser ehrgeiziges Ziel war es, im Herbst mit den neuen Strukturen zu arbeiten: Somit haben sich die Betriebe im Verlauf des ersten Semesters mit Umstrukturierung, wechselnden Teamkonstellationen und mit

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neuen Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Kompetenzen auseinandersetzen müssen. Die Neuorganisation ist geglückt, auch wenn gelegentlich noch «Kinderkrankheiten» auftreten. Herzlichen Dank

Für die engagierte Mitarbeit, den professionellen Umgang mit den Neuerungen inmitten der Alltagsarbeit bedanken wir uns ganz herzlich beim gesamten Team «auffangen». Alle Mitarbeitenden haben innert Kürze zu einer kompakten, gelingenden und betriebsübergreifenden Zusammenarbeit gefunden.

Brot-Egge 2015 Besuche: 6’078 (7’996) Lebensmittelabgaben: 3’521 Nemo 2015 Übernachtungen: 636 (776) Bewohnende: 50 (41) Notschlafstellen 2015 Übernachtungen Pfuusbus: 3’161 (3’626) Übernachtungen Iglu: 997 (1’086) Brothuuse 2015 Bewohnende: 38 (30) Erfolgreiche Austritte: 76 % (54 %)

• Erika Hüsler, Leiterin Bereich «auffangen»

Sunestube 2015 Beratungen: 1’463 (1’375) Menüs: 6’608 (12’190) Sandwiches/Suppen: 27’382 (41’510) Gefängnis-/Klinikbesuche: 41 (96) Gassentierarzt-Konsultationen: 807 (791)

23’216 Besucher zählte die niederschwellige Anlaufstelle Sunestube.


Peter Gerber, Chauffeur

Betriebe «auffangen» Diese Betriebe stehen Bedürftigen offen: Gassenarbeit, Notschlafstellen Pfuusbus und Iglu, Auffangeinrichtungen Brot-Egge und Sunestube, Noteinrichtung für obdachlose Jugendliche, Notwohnsiedlung Brothuuse Brot-Egge: Strukturelle Veränderungen

Nach fünf Jahren Engagement als Betriebsleiter für den Brot-Egge wechselte Andreas Käser zum neu entstandenen Bereich «Gassenarbeit und Projekte», welcher den Pfuusbus, die aufsuchende Gassenarbeit, das Angebot des Gassentierarztes sowie die Patrouillen beinhaltet. Am 1. Juli übernahm Heidi Josi die Verantwortung für den Brot-Egge in ZürichSeebach. Dieser betreibt auch einen Kleiderladen und eine Abgabestelle von Lebensmittel. Somit war der Alltag der Betriebe von Veränderung geprägt. Die Kernaufgabe aber blieb und bleibt bestehen: niederschwellige Hilfe in Form von sozialer Beratung, Seelsorge und materieller Hilfe. In den Wintermonaten betrieben wir bereits zum dritten Mal das Iglu, die Notschlafstelle für obdachlose Migranten. Brothuuse: Bauliche Veränderungen

Brothuuse mit der Aussenwohngruppe Albisrieden leistet, seit Juli neu mit Ulrich

Harzenmoser in der Hauptverantwortung, ein zeitlich begrenztes niederschwelliges (Not-)Wohnangebot. Der Jahreshöhepunkt war das Brothuusefäscht. Der Hauptplatz wurde als Charity-Aktion von Mercedes gemeinsam mit den Brothuuse-Bewohnern neu gestaltet. Nemo: Verlängerte Betreuungszeiten

Das Nemo-Team bietet seit Juni von 15 bis 18 Uhr Beratung und öffnet das Notwohnen ab 19.30 Uhr. Neu ist Nemo an den Wochenenden durchgehend betreut, was den Jugendlichen eine verlässliche Struktur gibt. Auch die neu geschaffenen Freizeitangebote werden sehr geschätzt.

Soziale Dienste: Neue Strukturen

Die sozialen Dienste «auffangen», neu unter der Leitung von Eileen Jerichen, beraten an der Hohlstrasse, im Brot-Egge, an der Josefstrasse und in der Sunestube. Sie haben ihre Strukturen neu organisiert und freuen sich darauf, 2016 so richtig loszulegen. • Erika Hüsler, Leiterin Bereich «auffangen»

Sunestube: 20-Jahr-Jubiläum

Am 11. September feierten wir mit Gästen, Freunden, Nachbarn, Interessierten und dem Stiftungsrat. Es gab einen Apéro, ein Konzert und anschliessend ein gemütliches Beisammensein. Wir freuen uns auf die weiteren kommenden Jahre am Puls im Kreis 4, wo wir einen Ort der Begegnung sowie Schutz und Ruhe bieten.

807

Konsultationen wurden beim Gassentierarzt verzeichnet.

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«Diese Arbeit mit Engagement und Herz beeindruckt mich.» Bruno Rossi, ehem. Unternehmer

Suchthilfeeinrichtung Ur-Dörfli Das Ur-Dörfli ist eine stationäre, während 24 Stunden betreute Suchthilfeeinrichtung. Schwerpunkte dieser niederschwelligen Einrichtung sind Überlebenshilfe, soziale Stabilisierung sowie geeignete Weitervermittlung.

Intensive Arbeit

Gelebte Solidarität

Das Ur-Dörfli ist in der deutschsprachigen Schweiz einzigartig. Die besonders niederschwellige Überlebenshilfe für suchtkranke Menschen ist äusserst personalintensiv – ähnlich wie ein Therapieplatz. Drei Fakten begründen diesen Aufwand: 1. Die 24-Stunden-Betreuung mit jeweils zwei Mitarbeitenden in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen. 2. Intensives Stabilisierungsprogramm mit begleiteter Tagesbeschäftigung. 3. Polymorbide Bewohnerinnen und Bewohner mit hohem individuellem Betreuungsbedarf.

Das Ur-Dörfli wird vor Ort in vielen Belangen mitgetragen und die Mitarbeitenden sind froh über das Gastrecht in Pfäffikon: Die Gemeindebehörde halten dem Betrieb unbürokratisch den Rücken frei. Die direkten Nachbarn haben sehr grosses Verständnis dafür, dass es ums Haus gelegentlich laut werden kann. Der Coop Pfäffikon stellt täglich die Lebensmittel bereit, die nicht mehr verkauft werden können. Die lokale Polizei ist im besten Sinne «Freund und Helfer» – insbesondere, wenn es schnell gehen muss.

Beeindruckende Spenden

Lohnender Lohn

Die Bewohnerinnen und Bewohner des UrDörfli sind gesellschaftlich ausgeschieden und abgeschrieben. Die öffentliche Hand ist nicht bereit, die vollen Kosten für diese intensive Rehabilitationspflege zu tragen. Die Mehrkosten müssen von Spenderinnen und Spendern getragen werden; 2015 waren dies 636’963 Franken. Dieses deutliche Zeichen der Solidarität freut uns sehr.

In den vergangenen fünf Jahren konnten ca. 40 % aller Bewohnerinnen und Bewohner erfolgreich in eine weiterführende Einrichtung entlassen werden. Dieser Wert zeigt deutlich, dass sich die öffentliche Solidarität und die anspruchsvolle Arbeit der kleinen Schritte lohnen.

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• George Angehrn, Betriebsleiter Ur-Dörfli

Ur-Dörfli 2015 Belegungstage: 7’828 (7’599) Auslastung: 74 % (72 %) Eintritte: 20 (18) Austritte: 16 (19) Betriebsbesichtigungen: 26 (32) Klassenbesuche: 19 (19)

ca.

40 %

erfolgreiche Austritte verzeichnete die Suchthilfeeinrichtung Ur-Dörfli.


Heidi Köchli, Leiterin Pflegedienst, Sune-Egge

Fachspital Sune-Egge für Sozialmedizin und Abhängigkeitserkrankungen Das Fachspital Sune-Egge ist für die Akutversorgung von suchtmittelabhängigen Patienten zuständig. Angegliedert ist die Pflegestation in Egg. Aussergewöhnliches Engagement

Seit 1989 betreiben wir ein Fachspital in einem Mehrfamilienhaus, das den räumlichen Anforderungen nicht genügt. Dies ist eine immerwährende Herausforderung. Wirklich nachvollziehen kann das erst, wer einige Tage bei uns verbracht hat. Und trotzdem sind wir dankbar, dass wir die Möglichkeiten haben, die uns zur Verfügung stehen. Unter diesen Umständen werden täglich Leistungen vollbracht, die den bedürftigen Menschen auf eine besondere Art und Weise in den Mittelpunkt stellen und damit Behandlungen ermöglichen, die woanders so nicht möglich sind. Unsere Mitarbeitenden vollbringen im interdisziplinären Kontext Aussergewöhnliches. Erfreuliche Entwicklung

Trotz beschränkter Ressourcen ist Weiterentwicklung möglich: Die Ein- und Austrittsprozesse wurden optimiert und das Projekt Klinik-Informationssystem (KIS) gestartet. Ab 2016 soll die Patientenakte nur noch elektronisch zur Verfügung stehen

und von allen Spitalbereichen gemeinsam benutzt werden. Der Umstellungsprozess bedeutet einen grossen Aufwand, der uns noch einige Zeit beschäftigen wird. Im Arztdienst konnten wir alle Stellen besetzen und haben die Anerkennung zur Ausbildung von Assistenzärzten erhalten.

Sune-Egge 2015 Eintritte: 166 (188) Pflegetage: 13’489 (13’685) Auslastung: 82.12 % (85.75 %) Durchschn. Aufenthaltsdauer: 79.54 Tage (72.8 Tage) Ambulante Leistungen 2015 Behandlungen: 1’895 (1’503) Durchschn. Anzahl Methadonpatienten: 43 (43)

Erfreulich ist auch, dass einige Erneuerungen und Renovationen durch gezielte Spendengelder vorgenommen werden konnten: So wurde die Heizung im Haus ersetzt und unser Ambulatorium renoviert. Anspruchsvolle Tarifsituation

Die geklärte finanzielle Situation mit Stadt und Kanton hat uns geholfen, weiterhin nachhaltig zu planen. Mit anderen Kantonen und ausserkantonalen Gemeinden muss nach wie vor ein sehr grosser Arbeitsaufwand betrieben werden, um die betroffenen Patientinnen und Patienten bei uns aufnehmen zu können. • Christoph Kassel, Leiter Sune-Egge

13’489

Pflegetage wurden im Fachspital Sune-Egge verzeichnet.

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«Es geht um Menschen, die helfen und sich helfen lassen, und nicht um die Organisation von Hilfe.» Michel Müller, Kirchenratspräsident

Rehabilitationszentrum Sunedörfli Das Sunedörfli ist ein zertifiziertes Rehabilitationszentrum für ehemals suchtmittel­abhängige Menschen. Das Wohn- und Arbeitsexternat ist ein ambulantes Angebot im Anschluss an die stationäre Therapie.

Wirkungsvoll arbeiten

Wirkungsvoll zusammenarbeiten

Seit 2015 werden im Sunedörfli Menschen auch ohne vorgängige Kostengutsprache aufgenommen. Die Sozialbehörden verordnen ihren Klientinnen und Klienten neu «unbezahlte Probezeiten», in denen diese ihre Therapiemotivation beweisen sollen. Diese Kosten werden dem Sunedörfli nicht per se vergütet. Der Vorteil ist, dass wir motiviertere Klienten haben und so therapeutisch wirkungsvoller arbeiten können – der Mensch steht wieder stärker im Zentrum.

Die Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem Fachspital Sune-Egge und dem Bereich «auffangen» verlief erfolgreich. Dadurch konnte die kontinuierliche Begleitung unserer Klienten innerhalb unserer Angebote gesteigert werden, was bei vier Klienten aus dem Pfuusbus, der Sunestube und Brothuuse zu erfolgreichen Übertritten führte.

In der Folge erhöhte sich der Aufwand durch schwierigere Verhandlungen mit den Sozialämtern und -diensten. Darum musste der sozialarbeiterische Aufgabenbereich im Sunedörfli neu konzipiert und organisiert werden: Es wurde eine zusätzliche 60 %-Stelle für ausschliesslich administrative Belange geschaffen. Darüber hinaus haben wir unseren Wochen- und Therapieplan angepasst, damit die Therapiegefässe themenorientiert und fokussiert gestaltet werden können.

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Ein Pilotprojekt mit dem Seespital Horgen wurde initiiert. Ein Klient trat nach dem Entzug im Spital in die Therapie im Sunedörfli ein. Wir wurden erfolgreich durch das Manage­ mentsystem QuaTheDA rezertifiziert (Ab­ kürzung für Qualität, Therapie, Drogen, Alkohol; Bundesamtes für Gesundheit BAG.) Allerdings haben wir nicht alle unsere Ziele erreicht: So kamen wir im Berichtsjahr auf «nur» 2’311 Betreuungstage. • Michael Meier und Anne Doering, Co-Betriebsleitende Sunedörfli

Sunedörfli 2015 Therapieteilnehmende: 11 (11) Auslastung: 68 % (77 %) Anzahl Eintritte: 7 (6) Anzahl Austritte: 7 (5) Integriertes Wohnen 2015 Auslastung: 47 % (79 %) Übergang aus Therapie: 1 (2) Ambulante Wohnbegleitung und Wohn- und Arbeitsexternat 2015 Übergang aus IW: 1 (1)

11 Menschen nahmen im Rehabilitationszentrum Sunedörfli an einer Therapie teil.


Michael Frauenfelder, Siegrist

Seelsorge Die seelsorgerliche Unterstützung schafft Vertrauen und Hoffnung und gibt Mut, die eigene Lebens­ situation zu hinterfragen und zu verbessern. Gemeinschaft erleben

Einblicke schenken

Wir stehen Menschen in schwierigen Lebens­situationen bei. Wir besuchen und ermutigen sie, wenn sie vorübergehend in Kliniken, in der Psychiatrie oder im Gefängnis sind. Besonders wichtig ist es, für die Sterbenden und ihre Angehörigen da zu sein. Zahlreiche freiwillige Mitarbeitende führen wir in ihre Arbeit ein und begleiten sie in ihrem Einsatz.

Unsere Einrichtungen werden regelmässig von Teams aus betreuenden oder heilpädagogischen Institutionen besucht. Dabei geht es um Erfahrungsaustausch oder Weiterbildungen zu Themen wie Sterben, Tod und Trauer.

Das Leben feiern

Mit musikalischen Gottesdiensten zu besonderen Anlässen feiern wir in allen unseren Einrichtungen das Leben und die Zukunft, die Gott uns schenkt. Die wöchentlichen Andachten greifen Lebensthemen auf. Sie schaffen Raum für eigene Erfahrungen mit Gott in einer verbindlichen Gemeinschaft. Sie stärken Vertrauen und Hoffnung.

Seelsorge 2015 Seelsorgegespräche: 867 (1’886) Sozialberatungen: 181 (331) Telefon- und Mail-Beratungen: 418 (667 ) Freiwilligenarbeit 2015 Freiwilligenstunden: 13’202 (9’237) (inkl. Pfuusbus, Nachtpatrouille, Charity-Einsätze)

Berufsleute in einem Weiterbildungsjahr stellen über Monate einen Teil ihrer Weiterbildungszeit zur Verfügung und leisten regelmässig einen Dienst in einer oder in mehreren unserer Einrichtungen Charity-Teams aus der Industrie, die sich in unseren Einrichtungen einbringen wollen, kehren mit neuen Erfahrungen an ihren Arbeitsplatz zurück. Umgekehrt bringen sie jedesmal viel von «ihrer Welt draussen» mit. Sie schenken uns damit ein Stück Normalität und unbeschwerte Lebensfreude. Dafür sind wir sehr dankbar. • Joseph Keutgens und Katharina Zimmermann Zingg, Seelsorge

867

Gespräche führte die Seelsorge insgesamt.

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Woher die Einnahmen kommen

Wohin die Mittel fliessen

übrige Erträge 6 %

Mittelbeschaffung 5 % Liegenschaften 7 % Lebensmittel 7 %

Spenden und Kollekten 28 % Leistungen und Erträge 59 %

Diverses 6 %

22.4 Mio.

21.6 Mio.

Sachspenden 4 %

Personalaufwand 64 %

Med. Bedarf 5 % Mietaufwand 6 %

Kantonsbeitrag 3 %

Spendenverwendung Wir sind für Menschen tätig, deren Bedürfnisse nicht vom öffentlichen Sozialsystem abgedeckt werden. Deshalb sind wir auf Spendengelder angewiesen, um schnell und unbürokratisch helfen zu können.

Breite Spenderbasis

Fast 40‘000 Spenderinnen und Spender haben uns finanziell, in Form von Sachspenden oder freiwilligen Arbeitsstunden unterstützt. Wir sind dankbar für diese breite Unterstützung weit über die Kantonsgrenzen hinaus. Die Winterkampagne «Schaff es Dihei» sprach viele Neuspender an. Wir möchten die Spenderbasis weiter verbreitern, um finanziell unabhängig schnell auf neue Be­dürfnisse oder Notsituationen reagieren zu können. So haben wir beschlossen, den therapiewilligen Klienten eine Entzugstherapie im Rehabilitationszentrum Sunedörfli zu ermöglichen, auch wenn noch keine Kostengutsprache des Sozialamtes vorliegt. Es gilt, unbürokratisch zu reagieren, um Menschenleben langfristig positiv zu verändern. Grosszügige Spenden und Legate

Um alle unsere Dienstleistungen anbieten zu können, muss rund ein Drittel der Gesamtaufwendungen durch Spenden gedeckt werden. Insgesamt wurden uns Geldspenden in Höhe von 6,4 Millionen Franken

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anvertraut. Sachspenden wie Lebensmittel, Kleider und Möbel im Wert von 900‘000 Franken machten es möglich, dass wir bedürftigen Menschen schnell helfen konnten. Ferner unterstützte uns der Kanton Zürich mit Subventionen in Gesamthöhe von 591‘000 Franken. Für die langfristige Entwicklung der Stiftung sind wir auf Legate angewiesen, da aus dem operativen Geschäft keine Reserven aufgebaut werden können. Insgesamt wurde die Stiftung mit 3,5 Millionen berücksichtigt, wobei zwei aussergewöhnlich hohe Erbschaften zu diesem erfreulichen Ergebnis beigetragen haben. Alle Legate werden neu einem Fonds zugesprochen, auf welchen nur der Stiftungsrat zurückgreifen kann, um besondere Projekte zu finanzieren. Bescheinigte Effizienz

Die zweckgerechte Verwendung der gespendeten Mittel wird regelmässig von der Stiftung Zewo und der Revisionsstelle kontrolliert. So sind wir stolz, dass wir erfolgreich rezertifiziert wurden. Unser effizienter

Einsatz von Spendengeldern wird auch durch neuste Studien unterstrichen: Während schweizweit durchschnittlich pro gespendeten Franken 21 Rappen für Administration und Fundraising aufgewendet werden, so liegt dieser Anteil bei uns lediglich bei 14 Rappen. Ein Spitzenwert im Vergleich zu allen Zewo-zertifizierten Institutionen. Im Namen aller Menschen, die durch unsere Institutionen Hilfe erfahren haben, danken wir Ihnen für Ihre Treue und Unterstützung. • Volker Karbach, stv. Gesamtleiter und Leiter Finanzen

38

Menschen wohnten in der Notwohnsiedlung Brothuuse.


Ursula Hangartner, Mitarbeiterin Administration

Kommunikation, Fundraising und Personalwesen Die drei Dienstleistungsabteilungen haben zum Zweck, die Mitarbeitenden in den Einrichtungen von administrativen Aufgaben zu entlasten, damit diese sich ihrer Kernaufgabe widmen können. Kommunikation und Fundraising

Rechnungswesen

Unsere Kampagnenarbeit erwies sich als effizient. Es gelang uns, viele neue Spenderinnen und Spender von unserer Arbeit zu überzeugen. Erfreulicherweise waren auch viele jüngere Leute darunter.

Die Zewo-Rezertifizierung für weitere fünf Jahre konnte erfolgreich durchgeführt werden, deren Gütesiegel einen gewissenhaften Umgang mit Spendengeldern bescheinigt.

Der Kontakt zu jungen Menschen fand nicht nur über Internet und soziale Medien statt. So erreichten wir mit Referaten in Schulen 812 junge Menschen, mit Interviews für Master- und Diplomarbeiten 196 Studierende. Es ist uns wichtig, dass wir unsere Arbeit als Dienst an der Gesellschaft einer breiten Öffentlichkeit vermitteln können. Dazu benötigen wir mediale Präsenz. Um diese zu bekommen, ist der Kontakt zu Medienschaffenden essentiell. Diese Kontaktpflege gelang uns im Berichtsjahr recht erfolgreich. Davon zeugen u.a. die 741 Medienbeiträge, die sich mit unserer Tätigkeit befassten. • Walter von Arburg, Leiter Kommunikation

Im Bereich Sachspenden wurde im Herbst ein Lebensmittelprojekt lanciert. Dabei werden Lebensmittel bei Grossverteilern abgeholt. Ein Teil wird direkt in verschiedene Betriebe geliefert. Der grössere Teil wird in der Küche des Vereins Christuszentrum verarbeitet. Das Essen wird vier Mal pro Woche in die Sunestube geliefert.

Kommunikation 2015 Klassenbesuche: 33 (56) Medienberichterstattung: 741 (515) Interviews mit Studenten, Lehrlingen: 87 (102) Medienkontakte: 217 (164) Fundraising 2015 Gönner/-innen: 38’373 (38’373) Rechnungs- und Personalwesen 2015 Buchungen: 38’302 (37’706) Kreditorenrechnungen: 2’871 (2’612) Debitorenrechnungen: 4’513 (3’684) Lohnzahlungen: 2’496 (2’180)

Personalwesen

Die Personaladministration wurde um 80 Stellenprozente aufgestockt, wovon 40 Prozent neu für die Koordination der Freiwilligenarbeit verwendet werden. • Alexander Hohl, Koordinator Rechnungsw.

41

Gefängnis- und Klinikbesuche haben Mitarbeitende der Sunestube abgestattet.

SWS-Leistungsbericht 2015 | 15


«Gottlob gibt es den Pfuusbus. Wo sonst sollten Obdachlose Wärme finden?» Bänz Friedli, Autor

Revisionsbericht BDO AG gemäss Anhang zum Leistungsbericht

5'000 Fast

Menschen werden jährlich von uns betreut.

16 | SWS-Leistungsbericht 2015


Volker Karbach stv. Gesamtleiter, Leiter Finanzen

Kommentar zur Rechnungslegung Wir schliessen mit einem sehr erfreulichen Jahresergebnis ab. Zurückzuführen ist dies auf guten Belegungszahlen im Fachspital Sune-Egge und zwei aussergewöhnlich hohen Legaten. Kantonales Fachspital

Unser Jahresabschluss wird massgeblich beeinflusst durch die Erträge des Fachspitals Sune-Egge sowie die finanzielle Unterstützung Dritter in Form von Spenden und Legaten. Die Etablierung des Sune-Egge in der Gesundheitslandschaft des Kantons Zürich als Fachspital für Sozialmedizin und Abhängigkeitserkrankungen zeigte sich einerseits an einer deutlich höheren Auslastung im Akutbereich wie auch an der Tatsache, dass die Spitaltarife und damit die Kostenbasis des Spitals von den Krankenkassenverbänden wieder bestätigt wurden. Dank dieser Faktoren konnte der Sune-Egge seinen Betriebsertrag um 13 % auf 11,4 Millionen Franken steigern. Treue Spender/-innen

Während der Staatsbeitrag unverändert bei 591’000 Franken (2,3 %) liegt, erhielten wir nochmals 5 % mehr Spenden von Privatpersonen und Institutionen als im Vorjahr. Ohne die Vielzahl treuer Spender wäre unsere Arbeit in diesem Umfang

gar nicht möglich, da insbesondere die sozialpäda­gogische Arbeit wie auch die Obdachlosen­betreuung fast zu 100 % über Spenden finanziert werden. Auch musste das Rehabilitationszentrum Sunedörfli wieder mit 653’000 Franken subventioniert werden, da Entzug und Rehabilitation weiterhin nur sehr zurückhaltend von den Gemeinden entschädigt werden. Zu erwähnen sind zwei aussergewöhnliche Legate in Höhe von 2,6 Millionen Franken, welche, wie auch alle anderen Legate, nicht für den operativen Betrieb genutzt werden, sondern in einen gesonderten Fonds für die langfristige Entwicklung der Stiftung zufliessen.

um einerseits mögliche Schwankungen auf der Ertragsseite aufzufangen und andererseits zwingend notwendige Projekte, wie z.B. einen Ersatzbau für das Fachspital Sune-Egge, vorzubereiten. Mit einem Eigenmittelanteil von 72,3 % und einem Umlaufvermögen von 55.3 %, hauptsächlich konstituiert aus liquiden Mitteln, steht die Stiftung auf einer gesunden finanziellen Basis, um die kommenden Herausforderungen anzupacken. • Volker Karbach, stv. Gesamtleiter und Leiter Finanzen

Positives Jahresergebnis

Aufgrund der nur verhaltenen Aufwandssteigerung von 2,8 % ergibt sich ein ordentliches Betriebsergebnis von 4,3 Millionen Franken. Rechnet man die Legate heraus, beträgt das operative Betriebsergebnis 881’000 Franken. Das positive Jahresergebnis wird zur Stärkung der Reserven genutzt,

27’382

Suppen oder Sandwiches wurden von der Sunestube an Hungrige verteilt.

SWS-Leistungsbericht 2015 | 17


«Die SWS fragen nicht, warum es jemandem schlecht geht, sie handeln.» Franz Hohler, Kabarettist

Bilanz Die ausführlich kommentierte Jahresrechnung kann als PDF von unserer Website www.swsieber.ch heruntergeladen werden.

Erläuterungen AKTIVEN Flüssige Mittel Wertschriften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Übrige kurzfristige Forderungen Vorräte Aktive Rechnungsabgrenzungen Umlaufvermögen Darlehen/Hypotheken Mobilien Immobilien (brutto) Wertberichtigung Immobilien Anlagevermögen

1 2 3 4 5 6

7 8 9 9

TOTAL AKTIVEN PASSIVEN Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten Kurzfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzungen Kurzfristige Verbindlichkeiten Langfristige Finanzverbindlichkeiten Langfristige Verbindlichkeiten

10 11 12 13

14

Total Fremdkapital Fondskapital

15

Total Fremdkapital und Fondskapital Grundkapital Gebundenes Kapital Freies Kapital Jahresergebnis Organisationskapital TOTAL PASSIVEN

18 | SWS-Leistungsbericht 2015

15

31.12.2015 in CHF

%

31.12.2014 in CHF

%

55.3 %

6’513’925 511’032 1’995’711 167’121 113’350 19’490 9’320’629

46.0 %

28’906 881’415 14’998’217 -5’638’960 10’269’578

44.7 %

80’095 778’909 15’199’173 -5’102’815 10’955’362

54.0 %

22’972’859

100.0 %

20’275’991

100.0 %

674’356 650’463 210’000 476’137 2’010’956

8.7 %

2’109’117 250’353 210’000 513’951 3’083’421

15.2 %

3’552’856 3’552’856

15.5 %

3’762’856 3’762’856

18.6 %

5’563’812

24.2 %

6’846’277

33.8 %

809’714

3.5 %

1’009’776

5.0 %

6’373’526

27.7 %

7’856’053

38.8 %

2’000’000 72’705 14’526’628 0 16’599’333

72.3 %

2’000’000 80’442 10’339’496 0 12’419’938

61.2 %

22’972’859

100.0 %

20’275’991

100.0 %

7’494’144 502’755 1’486’235 109’451 143’709 2’966’987 12’703’281


Betriebsrechnung Erläuterungen

2015 in CHF

%

2014 in CHF

%

ERTRAG Spenden, Kollekten, nichtmonetäre Spenden Erbschaften, Legate Beiträge der öffentlichen Hand Total Ertrag aus Geldsammelaktionen

7’297’398 3’459’193 591’000 11’347’591

28.2 % 13.3 % 2.3 % 43.8 %

7’246’677 1’004’959 591’000 8’842’636

33.0 % 4.6 % 2.7 % 45.1 %

Erlöse aus Lieferungen und Leistungen

14’549’153

56.2 %

13’130’546

59.8 %

16

25’896’744

100.0 %

21’973’182

105.0 %

17

12’527’223 5’567’790 493’424 18’588’437

58.1 % 25.8 % 2.3 % 86.2 %

12’208’530 5’543’499 439’511 18’191’540

58.1 % 26.4 % 2.1 % 86.8 %

18

380’396 1’040’620 47’544 15’883 1’484’443

1.8 % 4.8 % 0.2 % 0.1 % 6.9 %

363’211 1’049’338 58’373 33’580 1’504’502

1.7 % 5.0 % 0.3 % 0.2 % 7.2 %

19

931’036 492’437 60’329 1’483’802

4.3 % 2.3 % 0.3 % 6.9 %

793’258 414’486 57’705 1’265’449

3.8 % 2.0 % 0.3 % 6.0 %

21’556’682

100.0 %

20’961’491

100.0 %

4’340’062

16.8 %

1’011’691

4.6 %

20

6’845 -66’900 -60’055

0.0 % -0.2 % -0.2 %

86’592 -62’428 24’164

0.4 % -0.3 % 0.1 %

Ausserordentlicher/periodenfremder Ertrag Ausserordentlicher/periodenfremder Aufwand Liegenschaftenertrag Liegenschaftenaufwand Planmässige Abschreibungen auf Liegenschaften Ausserordentliches/betriebsfremdes Ergebnis

21

126’852 -417’545 835’035 -562’658 -282’358 -300’674

0.5 % -1.6 % 3.2 % -2.2 % -1.1 % -1.2 %

401’296 -2’052’096 864’778 -566’512 -305’895 -1’658’429

1.8 % -9.3 % 3.9 % -2.6 % -1.4 % -7.5 %

ERGEBNIS VOR VERÄNDERUNG DES FONDSKAPITALS

22

3’979’333

15.4 %

-622’574

-2.8 %

-206’599 406’661 200’062

-0.8 % 1.6 % 0.8 %

-114’635 1’661’567 1’546’932

-0.5 % 7.6 % 7.0 %

4’179’395

16.2 %

924’358

4.2 %

7’737 -4’187’132 0

0.0 % -16.2 % 0.0 %

-76’237 -848’121 0

-0.3 % -3.9 % 0.0 %

TOTAL ERTRAG AUFWAND Personalaufwand Sachaufwand Abschreibungen Projekt- oder Dienstleistungsaufwand Personalaufwand Fundraising- und allgemeiner Werbeaufwand Übriger Sachaufwand Abschreibungen Fundraising- und allgemeiner Werbeaufwand Personalaufwand Sachaufwand Abschreibungen Administrativer Aufwand TOTAL AUFWAND BETRIEBSERGEBNIS Finanzertrag Finanzaufwand Finanzergebnis

Zuweisung an zweckgebundene Fonds Verwendung zweckgebundener Fondsmittel Ergebnis zweckgebundene Fonds JAHRESERGEBNIS 1 (vor Zuweisungen an Organisationskapital) Verwendung/Zuweisung gebundenes Kapital Zuweisung an freies Kapital JAHRESERGEBNIS 2 (nach Zuweisungen an Organisationskapital)

23

SWS-Leistungsbericht 2015 | 19


www.swsieber.ch Spendenkonto PC 80-40115-7

Blick in die Zukunft aus der Sicht des Gesamtleiters Viele kleine Schritte werden auch in Zukunft wichtig sein – kommen doch einige grosse Aufgaben auf uns zu. Gemeinsam bewegen wir eine Menge. Zukünftige Herausforderungen

Vor welche Herausforderungen stellt uns der nicht abreissende Strom von Vertriebenen aus dem Nahen Osten? Wie begegnen wir den arbeitssuchenden EU-Bürgern in unserem Land? Und was bedeuten die zahlreichen Massenentlassungen für unsere Gesellschaft? Diese Fragen sind eng miteinander verknüpft. Wir evaluieren die aktuellen Entwicklungen, betreiben intensive Netzwerkarbeit im In- und Ausland und setzen bewusst Schwerpunkte, damit wir auch künftig unseren Beitrag zur Linderung neuer Not leisten können. Konkrete Taten

Damit wir auch morgen für Menschen im Elend ein verlässliches, belastbares Netz bereithalten, entwickeln wir unser Arbeitsfeld «auffangen» stetig weiter. Mit dem geplanten Ausbau von Nemo zu Nemo-Plus stärken wir insbesondere das Engagement für obdachlose, junge Menschen.

Es gilt, Sune-Egge und Ur-Dörfli in ihrem Fortbestand zu sichern. Daran arbeiten wir bereits heute: Wie gross müssen diese Häuser in fünf oder zehn Jahren sein? Welche Bedürfnisse haben unsere Patientinnen und Patienten respektive Bewohnerinnen und Bewohner? Wie entwickeln sich das Gesundheitswesen und das gesundheitspolitische Umfeld? Ermutigende Unterstützung

Das alles muss nicht nur geleistet, sondern auch finanziert sein. Das Spendenjahr 2015 macht uns diesbezüglich Mut – weiterhin können wir uns auf eine treue Spenderbasis verlassen, und gleichzeitig dürfen wir feststellen, dass sich eine junge Spendergeneration für unser Werk interessiert. Dafür sind wir dankbar und darauf können wir bauen. Damit wir auch weiterhin mit kleinen Schritten dort beginnen, wo andere stehen bleiben. • Christoph Zingg, Gesamtleiter

Herzlichen Dank sagen wir unseren treuen Spenderinnen und Spendern, unseren unersetzbaren Freiwilligen und unserem starken Team. Ein grosses Danke gilt auch unserem Stiftungsrat für sein wertvolles und kompetentes Engagement.


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