SWS
Sieber Ziitig
Sozialwerke Pfarrer Sieber
auffangen – betreuen – weiterhelfen
Nr. 4/2016
Es geht um Liebe, nicht um Recht Wenn Menschen nicht das erhalten, was ihnen zusteht oder was sie brauchen, dann ist das nicht primär eine Frage des Anrechts. Menschen fehlt es letztlich an einem: an Liebe.
Editorial 11.45 Uhr, stand auf der Einladung des Bestattungsamtes, beim Gemeinschaftsgrab des Friedhofs Enzenbühl in Zürich. Ein wunderbarer Park mit einem betörend schönen Blick auf den See und die Glarner Alpen. Pünktlich waren wir da: der Friedhofsgärtner, der die Urne mit Davids Asche trug, der Pfarrkollege, zwei Mitarbeitende und ich. Keine Familienangehörigen, keine Freunde. Niemand sonst. Dabei stammte David aus sehr gutem Haus. Als Erstgeborener galt er als Hoffnungsträger, besuchte beste Schulen, wurde verwöhnt, die Welt stand ihm offen. Er verliebte sich in ein Mädchen, das der Familie nicht passte. So wurde er zum Schandfleck. Das Mädchen hielt den Druck nicht aus, brach die Beziehung ab. Davids Leben lief aus dem Ruder: Alkohol, Medikamente, Gewalt. Er, der Enttäuschte, begann seinerseits, Menschen zu belügen, zu betrügen, zu missbrauchen. Hilfe anzunehmen, fiel ihm schwer. Die letzte Tablette war eine zu viel. Die Einsamkeit, die Davids Leben seither bestimmte, begleitete ihn bis auf den Friedhof.
Fast alle Geschichten, die uns unsere Gäste anvertrauen, beginnen in einem Moment des totalen Alleingelassenseins. Beginnen, wo scheinbar nichts mehr geht, niemand mehr da ist, kein Mensch mehr zuhört, keine Hand mehr berührt. In dem Moment aber, wo ein vertrauenswürdiges Gegenüber fehlt, gehen Menschen sich selbst verloren. «Der Mensch wird am Du zum Ich» – so sagte es Martin Buber. Wir können nicht alles ersetzen, was einem Menschenleben verloren gehen kann. Aber ein Du sein, ein ernsthaftes, interessiertes, menschliches Du auf Augenhöhe – das möchten wir versuchen. Und wenn sie an diesem Du ihrem Ich wieder etwas näher kommen, hat es sich gelohnt. • Christoph Zingg, Gesamtleiter
Menschen sollen nicht wie Abfall behandelt werden, sondern in Liebe, auch wenn sie «schwierig» sind. (Bild: Pfarrer Sieber)
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ch entsinne mich noch gut an die Bilderausstellung, die Professor Schweizer an der Uni organisierte. Ich wollte ein Ölbild abgeben. Mappe und Bild unter die Arme geklemmt, öffnete ich die Türe des Hörsaals mit dem Kopf. Ich erblickte Professor Eduard Schweizer, Neutestamentler und mein Lieblingsprofessor, beim Referieren. Er erblickte mich und sagte zu mir kleinem Studenten, der sich bemühte, theologisch auf der Höhe zu sein, aber wenig Selbstbewusstsein hatte: «Ernst Sieber, kommen Sie nur herein. Wir haben auf Sie gewartet.» Mir stockte der Atem. Der Professor weckte in mir mit dieser Begrüssung viel Selbstbewusstsein. Wie wichtig eine Prise Selbstbewusstsein für jeden Menschen ist, zeigt die Begeg-
nung mit Peter. Er war in den 1960erJahren einer der ersten Opfer der Drogensucht. Und ihm fehlte jedes Selbstbewusstsein. Immer wieder klopfte er im Pfarrhaus an, um in der Begegnung mit mir etwas Selbstbewusstsein zu tanken. Wenn die Plätze im Pfarrhaus schon belegt waren, richtete er sich jeweils unter dem Tisch der Pfarrsekretärin ein. Mal für einige Stunden, mal für einige Tage. Eines Morgens begegnete ich ihm, als er gerade aufstand. «Du Peter, was ist los?», fragte ich ihn. «Ich bekomme nachts keine Anrufe mehr.» Schmunzelnd meinte er: «Weiss du, Pfarrer, ich nehme jetzt das Telefon ab und sage den Leuten immer, ich sei der Nachtwächter vom Pfarrer und sie sollen tagsüber anrufen. Der Pfarrer schläft jetzt.» Bei Peter entdeckte ich, wie entscheidend Vertrauen in sich selber ist. Ein kranker, süchtiger, zerlumpter, junger Mensch wollte sich als Helfer des Pfarrers profilieren – um dadurch Selbstwertgefühl zu bekommen. Ich habe noch heute Heimweh nach Peter. Er offenbarte sich mir als ein Mensch, dessen Seele etwas von der Liebe ahnte. Denn in der Anerkennung durch andere suchte er eigentlich Liebe.
P f u u sb
Ein anderer, der diese Suche exemplarisch verdeutlicht, ist Sepp. Sepp floh von Einsiedeln in die Stadt. Er landete auf dem Platzspitz und zerbrach in der Hölle der Hoffnungslosigkeit. Ein Zuhause fand er nie. Eines Tages meldete er sich bei mir und fragte nach einem Platz im Sune-Egge. Sein Leben dauerte nicht mehr lange. Sein Körper und seine Seele ertrugen die dämonische Härte nicht mehr. Schwestern und Ärzte standen um das Sterbebett. Sie wurden Zeugen eines Menschen, der zeitlebens Liebe suchte. In seinen letzten Lebensminuten richtete er eine Frage an die Anwesenden: «Wisst ihr, warum ich trotz allem an Gott glaube? – Weil ihr mich lieb habt.» Dieser Satz macht deutlich, worum es im Leben eigentlich geht. Es geht darum, was der Kirchenvater Augustinus so sagte: «Liebe – und dann mache, was du willst.» Sepps Geschichte steht dafür exemplarisch und eindrücklich.
• Pfarrer Dr. h.c. Ernst Sieber
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Hurra, wir haben einen neuen Pfuusbus! Die Geldsammelaktion für den Ersatz des alten Pfuusbus war erfolgreich. Seit 2002 erhalten obdachlose Menschen im Pfuusbus ein Dach über dem Kopf, zu essen und die Möglichkeit, engagierten Helfern ihr Herz auszuschütten und mit ihnen nach Lösungen ihrer akutesten Probleme zu suchen. Der Sattelschlepper, den wir damals als Occasionsfahrzeug übernehmen konnten, war nach 14 harten Wintern in Wind und Wetter nicht mehr kostengünstig instandzuhalten. Darum mussten wir uns
nach einem «Nachfolger» umsehen. Wir fanden ein geeignetes Occasionsfahrzeug, bloss fehlte uns das Geld. Dank vieler beherzter Spender können wir den Laster nun kaufen! Etliche Spenden sind über die Plattform letshelp.ch zu uns gekommen, andere auf anderen Kanälen. Wir sind überglücklich und dankbar für diese Unterstützung. Der Pfuusbus ist beliebt – und notwendig. Allein im vergangenen Winter registrierten wir über 3500 Übernachtungen. 400 verschiedene Menschen suchten Schutz und Geborgenheit. (arb)
Peter Buschauer Nach der Pensionierung wollte Peter Buschauer etwas Sinnvolles machen. Heute arbeitet der 67-Jährige freiwillig in der Sunestube mit.
Helfen und Glück teilen Bei uns engagieren sich über hundert Freiwillige. Sie erleben ihren Einsatz als persönlich bereichernd.
Jeden Freitagnachmittag engagiert sich Peter in der Anlaufstelle Sunestube mitten im Kreis 4. Als freiwilliger Mitarbeiter steht er meistens hinter der Bar. «Hier begegne ich allen Gästen und muss mir kein Gesprächsthema ausdenken», lacht er. Dass er mit Menschen und nicht mit Maschinen zu tun hat, fordert den gelernten Werkzeugmacher. Er liebt Ergebnisse und
Erfolge, die sich messen lassen. In der Sunestube kommt er damit nicht weit. «Wenn ich Gäste beobachte, geschieht es öfters, dass ich denke ‹Wow, X ist heute super drauf› – nur um bald darauf zu erfahren, dass die Person neue Medikamente einnimmt und diese besser wirken als die vorherigen.» Zu erleben, dass Menschen die Kurve nicht kriegen, stagnieren oder in alte Muster zurückfallen, dass sich Erfolg nicht zwangsläufig einstellt, macht ihm bisweilen zu schaffen. «Der Glaube gibt mir Kraft», so Peter, «an Wunder und Veränderung zu glauben.»
Joy Vonesch Langeweile kennt Joy Vonesch im BrotEgge nicht. Sie hilft als freiwillige Mitarbeiterin Bedürftigen beim Einkaufen. Einkaufen heisst in diesem Fall, dass sich Menschen, die unter dem Existenzmini mum leben, Lebensmittel aussuchen können. Diese Lebensmittel stammen von Grossverteilern und sind überschüssig, qualitativ jedoch einwandfrei. Zweimal pro Woche werden sie morgens von der Schweizer Tafel geliefert, nachmittags kommen Bedürftige vorbei, um einzukaufen. Joy sorgt dann mit anderen dafür, dass niemand hamstert. «Viele haben
Angst, zu kurz zu kommen», sagt sie. Ursprünglich wollte Joy Krankenschwester werden, doch familiäre Umstände hielten sie davon ab. In der Anlaufstelle Brot-Egge geht die Verkäuferin nun seit anderthalb Jahren ihrem Wunsch nach sinnerfüllter Arbeit nach. Dass Leute wütend werden oder versuchen, sie zu bestechen, kommt öfter vor. Joy lässt jedoch nicht mit sich verhandeln. Sie kennt und liebt ihre Leute. «Ich habe gelernt, abfällige Äusserungen nicht persönlich zu nehmen und cool zu bleiben. Das ist auch sonst im Leben hilfreich.»
Christian Klaus Wo Not am Mann ist, hilft Christian Klaus als freiwilliger Mitarbeiter. So etwa im Pfuusbus, im Brot-Egge und bei den Patrouillen. Die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten beflügeln den ehemaligen administrativen Dienstchef bei der Swisscom: «Für mich ist es wichtig, mit den Menschen in schwierigen Lebenssituationen ein Stück ihres Weges zu gehen.» Die Erlebnisse, die er während seiner Einsätze mache, seien sehr bereichernd, betont Christian, auch wenn sie nicht immer schön seien. «Ich staune oft, wie Betroffene ihre Situa-
Qëndresa Sadriu Als freiwillige Mitarbeiterin packt Qëndresa Sadriu im Pfuusbus und im Kleiderladen an. Das bereichert sie. Und dient Notleidenden. «Mich faszinieren schwierige Schicksale», sagt die 22-Jährige. Je konkreter sie helfen könne, desto besser. So erstaunt es nicht, dass die zierliche Frau seit Sommer 2015 als freiwillige Mitarbeiterin einmal pro Woche in unserem Kleiderladen und während des Winters ein- bis zweimal wöchentlich im Pfuusbus anpackt. Offen und unverblümt seien die Menschen dort,
hilfsbedürftig und meist sehr dankbar. «Dass auf der Gasse auch gut ausgebildete, einst erfolgreiche Menschen anzutreffen sind, ist vielen nicht bewusst», sagt sie. Dabei könne es jeden und jede treffen. Die diplomierte Dentalassistentin ist ein Mensch mit ausgeprägtem Gerechtigkeitsgefühl und viel Energie. Seit zwei Jahren ist sie auch Gemeinderätin in Opfikon. Wie bringt sie alle Engagements unter einen Hut? «Ich habe lernen müssen, auch mal Nein zu sagen», räumt Qëndresa ein. Bremsen lässt sie sich jedoch nicht.
tion mit schonungsloser Offenheit sehen und sich mir anvertrauen. Und wie sie bemüht sind, Lösungen für ihre Probleme zu finden», sagt Christian. «Das ist etwas, was ich in unserer Gesellschaft sonst ein bisschen vermisse.» Neben den bereichernden Begegnungen mit sozial desintegrierten Menschen schätzt er den tollen Zusammenhalt von Mitarbeitenden und Helfern. «Da spüre ich, dass es viele Menschen gibt, die etwas zur sozialen Verbesserung in unserer Gesellschaft beitragen wollen.»
Helfen und Zeit spenden: Freiwillige gesucht! Ohne die Mitarbeit von Freiwilligen könnten wir unsere niederschwelligen Angebote wie Pfuusbus, Iglu etc. nicht in der heutigen Form anbieten. Würden Sie sich gerne engagieren? Können Sie sich regelmässige Einsätze an Randzeiten oder nachts vorstellen? Haben Sie keine Berührungsängste, können sich aber gut abgrenzen? Dann sind Sie bei uns womöglich richtig. Melden Sie sich doch bitte bei Jacqueline Arter unter fw-koordination@swsieber.ch. Bei einem unverbindlichen Erstgespräch erfahren Sie mehr über Anforderungen und Einsatzmöglichkeiten. Neben der Einführung bieten wir fachliche Weiterbildung.
Die Gasse ist mein Fluchtort Akademiker und obdachlos? Das gibt's doch nicht, denken viele. Gibt es mehr, als man denkt. H.* ist einer von ihnen. Seit einer grossen Lebenskrise lebt er auf der Strasse.
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er H. begegnet, sieht ihm nicht an, dass er seit fast zwei Jahren obdachlos ist. Seine Kleider sind zwar nicht der Mode letzter Schrei, aber durchaus ansehnlich und sauber. Seine Haarpracht hat ihm eine Bekannte vor kurzem akkurat gestutzt. «Sie hat solange gemüdet, bis ich einwilligte, damit sie endlich Ruhe gibt», sagt H. augenzwinkernd. Ein gutes Auftreten ist für ihn nicht unerheblich. «Ich will ja nicht, dass mich die Leute schon zwei Kilometer gegen den Wind als Obdachlosen erkennen und stigmatisieren.» Im Gespräch erweist sich H. als humorvoll, vielseitig interessiert und sehr belesen. Das kommt nicht von ungefähr. Der gebürtige Berner studierte Geisteswissenschaften, referierte an einer Schweizer Universität und verfasste etliche wissenschaftliche Publikationen. Im Militär machte er nach der RS weiter. Als Offizier blieb der Bilingue dem damaligen EMD (heute VBS) bis zu seiner altersbedingten Ausmusterung als freiwilliger Milizmitarbeiter erhalten. Daneben verdiente H. sein Brot als freier Mitarbeiter im Stundenlohn im Dienstleistungssektor. Damit hängt auch seine Tragödie zusammen: Nach einem Generationenwechsel an der Spitze jenes Unternehmens, in welchem H. während vieler Jahre arbeitete, setzte ihn die Firma immer weniger ein. «Weil mir Geld nie viel bedeutete, hatte ich auch keine Existenzängste», blickt H. zurück. Er habe halt einfach noch ein bisschen bescheidener gelebt. Dass die Firma
künftig ganz auf seine Dienste verzichten wolle, erfuhr H. erst auf Nachfragen von einem subalternen Büroangestellten. «Das traf mich sehr», sagt H. In diesem Moment blitzt Verbitterung auf. Weil sein letzter versicherter Verdienst quasi Null gewesen war, erhielt er auch kein existenzsicherndes Arbeitslosengeld. Er musste zum Sozialamt. Dort hätten die Sozialarbeiter von ihm alle möglichen Papiere und Nachweise verlangt und ihn wie eine Nummer behandelt. «Es war erniedrigend. Ich wollte nicht bevormundet werden. Da beschloss ich, alles hinter mir zu lassen und auf der Strasse zu leben.»
Obschon er Sozialarbeitern gegenüber misstrauisch ist, schätzt er die meisten SWS-Mitarbeiter. Und Pfarrer Sieber. «Ich bin zwar Atheist», sagt H., «aber Pfarrer Sieber hat meinen Respekt, weil er ein herausfordernder Gesprächspartner ist und nicht einfach theologische Phrasen drischt.» Einmal disputierten die beiden während eines Gottesdienstes derart, dass sie die anderen Zuhörer fast vergassen.
Seine hellen Augen blicken sein Gegenüber aufmerksam an. Kein Ausweichen, keine Spur jenes stumpfen Blicks, den viele Gassenleute haben, weil sie mit Alkohol und Drogen versuchen, ihre «Der Vergangenheit trauere ich nicht nach, Situation erträglich zu machen – und zu auch wenn ich Sehnsüchte habe», sagt H. vergessen. «Um Drogen mache ich einen Am meisten vermisse er seine Bücher und grossen Bogen», sagt H. Nässe, Kälte und die intellektuelle HerSchmerzen halte er Ich will mich nicht von Leuten ausforderung. Andere gut aus. Der Militärbevormunden lassen, die sich nicht Herausforderungen dienst und berufliche für mich interessieren, sondern Tätigkeiten im Freien hat er gefunden. So mich bloss als Fall sehen. arbeitet er seit verhaben ihn gestählt. gangenem Winter als Allrounder überall «Rheuma habe ich schon seit 30 Jahren, dort bei den SWS mit, wo Not am Mann ist: auf ein Bobo mehr kommt es da nicht an», als Mitarbeiter in saisonalen Notschlafstelfrotzelt er. Wie es mit ihm weitergeht, len, bei der Lebensmittelverteilung oder weiss er nicht. Vorderhand nimmt er Tag bei Umgebungsarbeiten. Mit dem bisschen für Tag. Und lässt seinen Sehnsüchten jeTaschengeld kauft er sich, was er braucht. nen Raum, den sie brauchen, um vielleicht Für viele Gassenleute ist H. eine Vertraueines Tages doch noch Realität zu werden. ensperson. Und für die Mitarbeitenden ein • Walter von Arburg, Kommunikationsverantwortlicher verlässliches Gegenüber mit einem guten Gespür dafür, welche Hilfesuchenden am *Name geändert nötigsten Unterstützung brauchen. «Es sind fast immer die Bescheidenen und nicht die Klagenden», sagt H.
H.s Zuhause ist die Strasse. Dort schläft, isst und lebt er derzeit, seine Zukunft ist offen. (Symbolbild)
H e l fe n u n d S i n n st i f te n
Info-Treffen zum Thema Nachlassplanung Wir laden Sie herzlich zu unserem Treffen mit einem Spezialisten für Erbschaft und Testament ein. Gesamtleiter Christoph Zingg und sein Stellvertreter Volker Karbach zeigen zudem, wie wir mit Spenden umgehen und was diese konkret bewirken.
• Montag, 9. November 2016, 14–16 Uhr • Donnerstag, 17. November 2016, 14–16 Uhr Gerne nimmt Jacqueline Arter Ihre Anmeldung unter Tel. 043 336 50 80 oder info@swsieber.ch entgegen. Sie erhalten eine Bestätigung mit Anfahrtsplan. Wir freuen uns, Sie in unserer Geschäftsstelle an der Hohlstrasse 192 in Zürich persönlich begrüssen zu dürfen. Vielen Dank für Ihr Interesse.
Wir sind überzeugt, dass die Hilfe ankommt Hanspeter und Marianne Lott spenden regelmässig für unsere Obdachlosenarbeit. Sie sehen das als Dienst an der Gesellschaft. Seit 10 Jahren gehören Hanspeter und Marianne Lott zu den treuen Spendern der SWS. «Wir sind überzeugt, dass Armen und Bedürftigen unbürokratisch geholfen wird – mit viel Herzblut und persönlichem Engagement», sagt Hanspeter Lott. Auf unsere Arbeit aufmerksam geworden ist das Unternehmer-Ehepaar durch einen Beitrag in einer Zeitung. Der Artikel handelte von einem Menschen, der durch unglückliche Umstände plötzlich den Halt im Leben verlor und schliesslich auf der Gasse landete. «Uns wurde damals bewusst, wie wenig es braucht, um abzustürzen», erinnert sich Marianne Lott. «Der Artikel öffnete uns die Augen für unser eigenes Glück, von dem wir mit unseren Spenden ein wenig weiterzugeben hoffen.» Vor allem überzeugt sie, dass Hilfesuchende vorbehaltlos aufgenommen werden. «Es ist unserer Meinung nach wichtig,
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m 17 U Dezember, u Sonntag, 4. e, 8004 Zürich Bullingerkirch arkt d Adventsm Cüpli-Bar un r ab 16.30 Uh
dass es in der Stadt Anlaufstellen gibt, in denen Betroffenen ohne Druck und Zwang die Möglichkeit gegeben wird, ihr Leben wieder in geordnete Bahnen zu lenken», sagt Hanspeter Lott. Ein besonderes Gewicht hat für das Ehepaar, dass die SWS ein Spital für randständige Menschen betreiben. «Niemand hat verdient, auf der Strasse zu sterben. Es ist ein Segen, dass es den Sune-Egge gibt.» Dass die Chefs einer Reinigungsfirma mit 33 Festangestellten, 8 Temporärmitarbeitern und 1 Lehrling regelmässig spenden, bleibt nicht verborgen. Immer wieder liessen sich Bekannte von ihrem Engagement anstecken und spendeten auch, erzählt Marianne Lott und freut sich: «So helfen wir alle bei der Linderung der Not, in die Mitglieder unserer Gesellschaft geraten. Das ist gelebte Solidarität.»
Ein Feuerwerk zum Abschluss
Lassen Sie sich den letzten Auftritt der Rainbow Singers (vorm. Young Preachers) nicht entgehen! Es lohnt sich. Das Adventskonzert wird der letzte Auftritt des von Pfarrer Sieber gegründeten Chors sein. Er besteht aus Mitarbeitenden, ehemaligen Konfirmanden und Menschen mit sozialen Problemen. Nach fast 60 Jahren und zahlreichen begeisternden Auftritten löst sich der Chor Ende Jahr auf. Zum Schluss werden die Rainbow Singers nochmals alle Register ihres Könnens ziehen und sich mit einem musikalischen Feuerwerk verabschieden. Dirigentin Hannah Meret Burkhard und die Rainbow Singers präsentieren temperamentvollen, traditionellen Gospel sowie moderne, poppige Songs aus Musicals. Solist ist der charismatische Sänger Winston Blue. Unterstützt wird der Chor von der bewährten Band, bestehend aus Martin Eigenmann (Piano), Mario Caspar (Perkussion) und Willy Ramos (Bass). Pfarrer und Gesamtleiter Christoph Zingg wird Gedanken zum Advent beitragen.
Impressum Sieber Ziitig Nr. 52 Oktober 2016 Erscheint 4 x jährlich Jahresabo Fr. 5.–
Im Gespräch mit Jeannine Pilloud*
Herausgeberin Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber Redaktion Walter von Arburg, Christoph Zingg, Elena Philipp
Sind Sie im Zug auch schon Obdachlosen oder völlig Verwahrlosten begegnet? Im Zug fällt mir das nicht speziell auf. Das hat aber sicher damit zu tun, dass ein Obdachloser ja nicht zwangsläufig «völlig verwahrlost» sein muss, sondern durchaus ein unauffälliger Reisender sein kann.
Gestaltung Claudia Wehrli, Winterthur Druck Spühler Druck, Rüti
Wann haben Sie Pfarrer Sieber und seine Arbeit zum ersten Mal bewusst wahrgenommen? Sehr früh, weil ich in Zürich gross geworden bin und ihn für sein Engagement immer sehr bewundert habe. Sie sind erfolgreich. Können Sie sich vorstellen, eines Tages obdachlos zu sein? Ich denke, dass man das nie ganz ausschliessen kann. Und klar, das wäre auch für mich persönlich schlimm. Auf so eine Situation kann man sich ja nicht wirklich vorbereiten. Als Managerin stehen Sie unter enormem Leistungsdruck. Was tun Sie, damit Sie daran nicht zerbrechen? Ich bin nicht nur für andere verantwortlich, sondern auch für mich selber. Nur so ist es möglich, auch die Zukunft verantwortungsvoll vorzubereiten. Das heisst, es braucht mehr als
Revisionsstelle BDO AG, Zürich Gesamtleiter Christoph Zingg Ehrenpräsident Pfarrer Ernst Sieber
ein wenig Sport und gesunde Ernährung, um Leistungsdruck zu bewältigen. Oft vergessen wir, dass unsere Seele auch gepflegt sein will. Wie beurteilen Sie die Arbeit der Sozialwerke Pfarrer Sieber? Für Zürich ist die Arbeit der Sozialwerke Pfarrer Sieber unverzichtbar und zeigt immer wieder, was ein hohes soziales Engagement bewirken kann. Die Arbeit hat Vorzeigecharakter. * Jeannine Pilloud (1964) ist seit 2011 Leiterin Personenverkehr bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB
IBAN-Nummer CH98 0900 0000 8004 0115 7 PC-Konto 80-40115-7
Geschäftsstelle Hohlstrasse 192, 8004 Zürich 043 336 50 80 info@swsieber.ch kommunikation@swsieber.ch www.swsieber.ch Stiftungsrat Marlies Petrig, Co-Präsidentin Prof. Dr. theol. Thomas Schlag, Co-Präsident Stefan Elsener Regina Gabriel Cantieni Patrick Hohmann Jolanda Huber lic. iur. Vanessa Ölz Betriebe Anlaufstelle Sunestube und Noteinrichtung für obdachlose Jugendliche Nemo Militärstrasse 118, 8004 Zürich Anlaufstelle Brot-Egge Seebacherstrasse 60, 8052 Zürich Notwohnsiedlung Brothuuse Mühlackerstrasse 4, 8046 Zürich Suchthilfeeinrichtung Ur-Dörfli Bahnhofstrasse 18, 8330 Pfäffikon Fachspital für Sozialmedizin und Abhängigkeitserkrankungen Sune-Egge Konradstrasse 62, 8005 Zürich Pflegestation Egg Ober Halden 5, 8132 Egg Rehabilitationszentrum Sunedörfli Postfach 36, 8816 Hirzel