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Reservierungssysteme

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Impressum/Vorschau

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Fernsehkoch Alex Wahi zum Thema Reservierungssysteme: „Du musst vielleicht ein paar Stunden investieren, aber wenn Du vergleichst, kannst Du richtig Geld sparen“

Vergleich lohnt sich

Reservierungssysteme für Tische können dem Gastronomen und seinem Team viel Arbeit abnehmen. Silvia Geuker mit einer Auswahl an Anbietern.

Wie groß die Preisunterschiede bei Tischreservierungssystemen sein können, hat Fernsehkoch Alex Wahi, bekannt aus dem Sat1 Frühstücksfernsehen, hautnah erfahren. Ende letzten Jahres erhielt er für sein Restaurant Maharani in Hamm eine Mail, die ankündigte, dass sein abonniertes Reservierungssystem Bookatable von TheFork aufgekauft worden war. Anfang dieses Jahres änderte sich das Preissystem von einer Gebühr pro Tisch in eine pro gebuchten Gast und führte zu immensen Mehrkosten.

Anzahl der Personen macht‘s

Mehrmals hat gastrotel versucht, das Unternehmen selbst nach den aktuellen Konditionen zu befragen, aber keine Antwort erhalten. Auf der Internetseite von TheFork werden drei Preismodelle angeboten, ein kostenfreies, ein Paket für 59 Euro mit Verwaltung aller Reservierungen, Optimierung aller Tischreservierungen und Vermeidung von No-Shows und ein Paket für 99 Euro mit zusätzlicher Nutzung von Google Reserve zur optimierten Gästebindung. Die zusätzlichen variablen Kosten, so die TheFork-Website, basieren auf einem Prozentsatz der durchschnittlichen Preise für Speisen des jeweiligen Restaurants. Sie beziehen sich auf Reservierungen, die von den Plattformen von TheFork- und Tripadvisor und über Google Reserve generiert werden. Buchungen, die über die eigene Website erfolgen, sind kostenfrei. Allerdings rankte Tripadvisor höher als die Website vom Restaurant Maharani. So wurden direkte Buchungen weniger. Nach seinem alten Vertrag hatte Wahi bisher zwei Euro netto pro Tisch gezahlt. Nach neuem Preismodell sollten es dann zwei Euro pro reservierte Person mittags und 2,50 Euro abends (Stand Mai 2022) sein. Bei einer Tischreservierung für acht Personen wären nach neuem Modell abends 20 statt bisher zwei Euro netto fällig gewesen – und das nur bei einem Tisch. Obwohl ihm der zuständige Key Accounter noch einen Sonderpreis anbot, lehnte Wahi ab und wechselte von jetzt auf gleich zu einem anderen Reservierungssystem – bei TheFork gibt es keine Mindestvertragslaufzeiten: „Ich will den Gastronomen die Augen öffnen und ihnen sagen ‚Du musst vielleicht ein paar Stunden investieren, aber wenn Du vergleichst, kannst Du richtig Geld sparen‘.“ Dazu muss man einräumen, dass das Reservierungssystem TheFork und das zugehörige Bewertungssystem Tripadvisor durch ihr per se hohes Ranking gute Multiplikatoren sind. Gastronomen, deren Website nicht so schnell gefunden wird, erhalten eine höhere Sichtbarkeit. So generieren sie Buchungen, die sie vorher nicht gehabt hätten. Bei der

SERVICE

• https://get.gastronaut.ai/preise • www.resmio.com/preise • www.restaurant.opentable.de/plans • www.theforkmanager.com/de-de/pricing

Infos zu Alex Wahi und seinem Restaurant:

• www.alex-wahi.de • www.maharani.de

Auswahl des Systems muss der Gastronom sorgfältig abwägen, was für ihn persönlich wirtschaftlicher ist.

Auch für Kochkurse und Events

Open Table bietet zwei Grundpakete an: eines für 69 (zwei Jahre Laufzeit) beziehungsweise für 99 Euro (ein Jahr Laufzeit). Enthalten sind unter anderem ein Reservierungs- und Tischmanagement, Gästedatenbank, Marketing-Tools, Gäste-Umfragen, Kassen-Integration und mehr. Die Version Pro für 99 Euro ermöglicht zusätzlich automatische E-Mail-Kampagnen, Gastpräferenzen, Gastprofile und Mitarbeiterbewertungen. Auch hier wird eine Gast-bezogene Buchungsgebühr fällig, wenn über das Netzwerk gebucht wird – in Höhe von 1,50 Euro netto. Bei sogenannten „Experiences“, also Kochkursen oder Events, beträgt die Gebühr bei Buchung über das Netzwerk zwei Euro pro Gast beziehungsweise fünf Prozent der Kursgebühr bei Vorauszahlung. Wie bei TheFork sind Buchungen über die eigene Website, Telefon oder soziale Medien gebührenfrei.

Staffelung nach Gästen

Das Reservierungssystem Gastronaut bietet drei Tarife an, mit dem Ziel eine transparente, faire und möglichst pauschale Kostenstruktur zu ermöglichen. Für kleine Restaurants, die im Monat bis zu 750 Gäste haben, bietet sich der niedrigste Tarif in Höhe von 89 Euro pro Monat an (derzeit 69 Euro). Restaurants mit bis zu 1500 Gästen im Monat zahlen für das mittlere Paket für 149 Euro. Hochfrequentierte Restaurants zahlen für Reservierungen ohne Limit nach oben 249 Euro. Dies wird häufig von Restaurants genutzt, die mehrere tausend Gäste im Monat bewirten und mit dem System managen. Alle Tarife unterscheiden sich nur durch die Auslastung beziehungsweise die Gästeanzahl. Die Funktionalitäten sind bei allen Tarifen gleich. Enthalten sind unter anderem ein Reservierungssystem mit Tischplan, ein Bewertungssystem, ein digitales Menü und die Möglichkeiten für das Ticketing. On top kann gegen zusätzliche Gebühr noch ein Telefonassistent angebunden werden, der automatisch Reservierungen per Telefon entgegennimmt. Die variablen Kosten bei Gastronaut können gegebenenfalls Kosten für „Mehrreservierungen“ sein: Wenn jemand das kleinste Paket bucht und statt 750 am Ende des Monats 800 Gäste hat, dann kämen in diesem Fall zwölf Cent für jeden weiteren Gast hinzu. In diesem Fall wären das sechs Euro.

Drei Modelle zum Festpreis

Resmio bietet drei Tarife: den kostenfreien Basic-Tarif, den Premium-Tarif für 69,90 und den Tarif Ultimate für 129,90 Euro. Bereits in der Basic-Version erhalten Gastronomen unbegrenzt viele Reservierungen. Sie können die Auslastung über die Gesamtkapazität ihres Restaurants steuern und das digitale Reservierungsbuch nutzen. Auch Reservierungen direkt über Google sind in der kostenlosen Variante enthalten. Der PremiumTarif ermöglicht eine gezieltere Steuerung und besseres Monitoring. Enthalten sind etwa ein Tischplan, zusätzliche Erinnerungsfunktionen für Gäste, eine Gästedatenbank sowie ein Statistikcenter. Zusätzlich sind diese weiteren Module (Add-ons) für jeweils 19,90 Euro hinzuzubuchen: iPad App, grafischer Tischplan, Anzahlung, Marketing, Personalplan und eine Smartphone App. Der Ultimate-Tarif enthält alle verfügbaren Add-ons bereits.

Bei der Entscheidung für ein Reservierungssystem sollte noch berücksichtigt werden, ob die Reservierung im Namen der Reservierungssoftware oder über das Branding des Restaurants läuft – ein zentraler Faktor für die Kundenbindung. Die detaillierten Leistungsmerkmale der Systeme sind über die Websites der Anbieter aufrufbar.

Resmio bietet als optionales Add-on etwa eine iPad App (links), bei Open Table ist unter anderem ein Tischmanagement möglich

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