retail | März 2020

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— lebensmittel

lebensmittel Kein Thema beschäftigt die österreichische Landwirtschaft mehr als der Klimawandel. Veränderte Wetterverhältnisse wirken sich auf die Qualität und den Ertrag der Ernte aus. Gleichzeitig ist die Landwirtschaft auch Treiberin des Klimawandels und kann somit selbst Einfluss auf die Zukunft im Klimawandel nehmen. Auch das Konsumverhalten spielt eine entscheidende Rolle.

Hat die österreichische Landwirtschaft im Klimawandel eine Zukunft? Zehn Prozent der innerhalb Österreichs ausgestoßenen Treibhausgase gehen auf das Konto der Landwirtschaft. Gleichzeitig nimmt sie eine zentrale Rolle als Kohlenstoffspeicher ein. Das Grünland, die Äcker und Wälder binden dreimal so viel CO2 aus der Atmosphäre, wie die Landwirtschaft ausstößt. Somit ist sie Verursacherin und „Klimaheilerin“ gleichzeitig. Zwischen 1990 und 2018 konnte sie ihre Treibhausgasemissionen sogar um 13 Prozent senken. Zum Vergleich: Die Emissionen im Verkehr sind im selben Zeitraum um beinahe 72 Prozent gestiegen. Um diesem Trend weiter zu folgen, müssen landwirtschaftliche Betriebe standortgerecht wirtschaften. Dies bedeutet, sich in der Produktion von Lebensmitteln an den regionalen Möglichkeiten orientieren und diese bestmöglich nutzen. So bleiben natürliche Kreisläufe in der Natur erhalten und der CO2-Ausstoß sinkt. Damit sich die standortgerechte Landwirtschaft durchsetzt, müssen die Konsumenten ihren Teil durch den Kauf österreichischer Produkte beitragen. Dafür muss klar erkennbar sein, welches Produkt klimafreundlich hergestellt wurde, und auch der Preis muss die Kostenwahrheit widerspiegeln. Wenn es um Klimaschutz in der Landwirtschaft geht, steht vor allem die Tierhaltung im Fokus. Sie macht ganze zwei Drittel der in der österreichischen Landwirtschaft produzierten Treib-

hausgase aus. Gemessen wird der Ausstoß in CO2-Äquivalenten. Der klimaschädliche Effekt anderer Gase wie zum Beispiel Methan oder Lachgas wird so mit dem von CO2 gleichgesetzt und vergleichbar gemacht. EU-weit schneidet Österreich gut ab: Rindfleisch, das in der Klimadiskussion stark in der Kritik steht, liegt bei etwa 14 Kilogramm CO2-Äquivalenten. Der EU-Durchschnitt liegt mit etwa 22 Kilogramm weit darüber. Auch die Geflügelwirtschaft tut sich im EU-Vergleich positiv hervor: Mit 3,5 Kilogramm liegt sie deutlich unter dem EU-Durchschnitt von beinahe fünf Kilogramm. Wenn es um die Klimabilanz von Schweinefleisch geht, spielt vor allem der Sojaimport eine Rolle. Soja ist zu etwa einem Fünftel im Kraftfutter österreichischer Schweine enthalten und wird zu einem großen Teil aus Nord- und Südamerika importiert. Dort geht der Anbau mit Landnutzungsänderungen einher. Vor allem die Abholzung des Regenwaldes steht im Zusammenhang mit dem Klima in der Kritik. Österreich hat bereits reagiert und setzt vermehrt auf den Anbau von Soja. So sanken die Nettoimporte von Soja im Zeitraum 2003 bis 2018 um zirka 37 Prozent. Land schafft Leben stellt das Thema Landwirtschaft und Klimawandel ausführlich und leicht verständlich auf seiner Webseite www.landschafftleben.at unter der Rubrik „Hintergründe“ dar.

Illustration: Shutterstock/Cameron Watson

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