retail | März 2020

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— intern

Ethnofood: Ein Elfer ohne Tormann Mit Lebensmitteln aus Kroatien, Bosnien und Serbien setzt die Adriatic Group mittlerweile rund 80 Millionen Euro um. Ein Ende des Booms ist nicht in Sicht, ist dessen Sales Director Amin Reda überzeugt.

„Nur Marktführer“

Sukzessive wurde das Portfolio ausgeweitet – mittlerweile ist es auf mehr als 500 Produkte aus allen Kategorien – von Süßwaren und Getränken über frische und gekühlte Produkte bis zur Tiefkühlware – angewachsen. „Wir haben ein sehr gutes Sortiment und führen, bis auf wenige Ausnahmen, nur Marktführer“, ist Reda stolz. Eigenmarken sind darin ebenfalls zu finden, manche davon wer-

den sogar in eigenen Produktionsbetrieben erzeugt. In Bosnien wird beispielsweise frisches Gemüse zu Sauergemüse und Ajvar verarbeitet. Der Anteil der Eigenmarken soll in den nächsten Jahren weiter steigen. „Damit macht man sich unabhängiger“, sagt Reda. Aber nicht nur die Zahl der Produkte ist gewachsen. Die Wiener sind mittlerweile in etwa 10.000 Märkten in 16 Ländern der EU vertreten. In Österreich werden einige 100 Ethnomärkte sowie rund 3.000 klassische Supermärkte beliefert.

100 Millionen Euro vor Augen

Rund 80 Millionen Euro hat die Adriatic Group, die mittlerweile über zehn Tochtergesellschaften verfügt und selbst in den Jahren der Wirtschaftskrise auf durchschnittlich 20 Prozent Wachstum verweisen konnte, zuletzt umgesetzt. Damit ist das Ende der Fahnenstange jedoch noch lange nicht erreicht: „In den nächsten fünf Jahren wollen wir die 100Millionen-Marke knacken“, sagt Reda. Der echte Boom der Ethnoprodukte stehe nämlich erst bevor, man kratze derzeit überhaupt erst an der Oberfläche, ist er überzeugt. „Wir reden allein in Österreich von einer Zielgruppe von 1,2 bis 1,3 Millionen Menschen – und denen steht

Fotos: Adriatic Group

Kaffee aus Bosnien, Biskuitkekse aus Serbien oder eingelegtes Gemüse aus Bosnien-Herzegowina – Produkte aus den Nachfolgestaaten des früheren Jugoslawien sind nicht nur in Österreich, sondern auch in vielen anderen Ländern Europas heiß begehrt. „Für die einen sind sie ein Stück Heimat, für die anderen eine Erinnerung an den Urlaub“, sagt Amin Reda, Sales Director der Adriatic Group. Vor 18 Jahren hat Reda gemeinsam mit mehreren Studienkollegen begonnen, den Markt aufzurollen. „Wir haben damals bei einem österreichischen Fleischer Cevapcici, Rindfleischwürste und -schinken herstellen lassen, die unter der Marke Brajlovic in Ethnomärkten vertrieben wurden“, erzählt Reda.

in den Supermärkten meist nur ein Laufmeter Ethnofood zur Verfügung“, sagt Reda. Nicht nur Kunden mit Migrationshintergrund greifen demnach zu den Waren vom Westbalkan, sondern auch immer mehr Österreicher. „Diese frischen damit Urlaubserinnerungen auf“, weiß der Sales Director. Zur Größe der Zielgruppe komme weiters deren nach wie vor oft unterschätzte Kaufkraft, die Redas Berechnungen zufolge bei mehr als 30 Milliarden Euro liegt. „Weiters sehen wir, dass unsere Kunden keine preissensible Zielgruppe sind: Sie zahlen bewusst für die eine Marke, die sie haben möchten und deren Geschmack und Qualität sie kennen“, sagt Reda. Wie eben den Kaffee aus Bosnien. ▪ Ursula Rischanek

Amin Reda ist Sales Director der Adriatic Group. Adriatic Group GmbH ▸ Gegründet: 2002 ▸ Mitarbeiter: rd. 200 ▸ Umsatz: 80 Millionen Euro ▸ Produkte: rund 500 ▸ Kontakt: Adriatic Group GmbH Zetschegasse 17 / Top 5 1230 Wien E-Mail: info@adriaticgroup.com Tel.: + 43 (0)1 943 05 62

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