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Kryptogeld als Zahlungsmittel Das niederösterreichische Fintech-Startup Salamantex hat eine Hardund Software entwickelt, mit deren Hilfe der Handel Zahlungen in Form digitaler Assets, wie zum Beispiel Kryptowährungen, entgegennehmen kann. Markus Pejacsevich erklärt, worin der Nutzen dieser Bezahllösung besteht.
Die allermeisten Menschen bezahlen im Geschäft mit Bargeld oder Karte. Warum sollte sich der Handel diese neue digitale Zahlungsweise zu eigen machen? Es ist richtig, dass Bezahlen mit Krypto währungen in unseren Breiten noch unbedeutend ist. Aber weltweit gesehen
es für den Handel interessant – kann der Kunde in seiner Kryptowährung bezahlen, und der Händler bekommt den Betrag wie gewohnt in Euro gutgeschrieben.
ist die Bezahlung mit digitalen „Gütern“ sehr wohl ein Trend, beispielsweise in Asien, und bei jenen Touristen, die auch in Europa beziehungsweise weltweit auf diese Weise bezahlen wollen. Darüber hinaus können Sie mit unserem digitalen Zahlungssystem auch Loyalty-Programme abwickeln, das heißt, Sie bezahlen mit Bonuspunkten, die Sie in Ihrer Wallet haben.
Wie viele POS mit Ihrer Soft- und Hardware gibt es in Österreich bereits? Auf unserem Pilotmarkt Österreich sind im Augenblick etwa 100 Händler angeschlossen.
Für welche Branchen des Handels bietet sich diese Bezahllösung an? Im Grunde für jede, aktuell sind unter unseren Kunden Autohäuser, Apotheken, Sportartikelgeschäfte und sieben A1 Stores. Derzeit werden Kryptowährungen vorwiegend in der Gastronomie als Zahlungsmittel genutzt. Typischerweise hat ein Kunde gerade einen schönen Gewinn mit seiner Kryptowährung gemacht und gönnt sich einen Restaurant- oder Barbesuch. Kryptowährungen haftet der Ruf des Spekulativen, Volatilen und der Intransparenz an. Was entgegnen Sie einem Händler, der da vorsichtig ist? Es stimmt, dass Kryptowährungen in Europa zurzeit noch in erster Linie ein Spekulationsobjekt sind. In anderen, politisch beziehungsweise wirtschaftlich instabileren Teilen der Welt hingegen sind sie geradezu ein Stabilitätsfaktor. Den Inhalt Ihrer elektronischen Wallet kann Ihnen – im Unterschied zum Geld auf Ihrem Konto oder zu Ihrem Besitz – niemand wegnehmen. Daher sind wir mit unseren Aktivitäten auch international ausgerichtet. Als Fintech-Unternehmen stellen wir die Softwarelösung zur Verfügung, um reibungslose Zahlungsabläufe zu gewährleisten. Damit – und hier wird
Was bedeutet Ihr Firmenname? Die Gründer saßen eines Tages im ländlichen Moosbierbaum zusammen und überlegten sich einen vom „Technik“-Aspekt ausgehenden Namen. Da sah einer von ihnen einen Salamander an der Türe hängen – der Name war geboren! ▪ Harald Sager
Fotos: Salamantex
retail: Welcher Art ist die Bezahllösung, die Salamantex anbietet, genau? Markus Pejacsevich: Wir bieten eine Software für die „dritte“ Zahlungsform zusätzlich zu den bisherigen, nämlich Bargeld sowie jede mit einem Bankkonto verbundene Zahlung (zum Beispiel Kartenzahlung oder im E-Commerce vorhandene Zahlarten). Diese digitale Bezahllösung ist nicht an ein Bankkonto gebunden, sondern an die digitalen „Wallets“ bestimmter Kryptowährungsnetzwerke, die sich als App auf dem Handy befinden und ein Guthaben in einer Kryptowährung wie zum Beispiel Bitcoin oder Dash speichern. Dazu haben wir eine Software entwickelt, die wir unseren Kunden zur Verfügung stellen und die über Terminals, Tablets, Smartphones und online im Webshop genutzt werden kann.
Markus Pejacsevich ist Chief Operating Officer bei Salamantex. Salamantex GmbH ▸ CEO: René Pomassl ▸ Gegründet: 2017 ▸ Beschäftigte: 35 ▸ Kontakt: Salamantex, Trasdorfer Straße 4 3452 Moosbierbaum E-Mail: info@salamantex.com www.salamantex.com
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