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CHINAS GENERATION Z: ZWISCHEN LOCKDOWN & LEBENSFREUDE Chinesische Touristen mögen Luxus und die österreichische Lebenswelt – doch aufgrund strenger Einreisebestimmungen in China steht der touristische Austausch derzeit still. Wann gelockert wird, und wie heimische Unternehmen auf den transnationalen Stillstand reagieren könnten. Text / Julia Lewandowski
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ährend 2019 die im internationalen Vergleich hohe Kaufkraft chinesischer Touristen der österreichischen Wirtschaft noch allen Grund zum Jubel bot, hat sich die Situation seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie ins Gegenteil verkehrt. Auch wenn sich Tourismus und Handel nach großen Einbrüchen mit dem Fortschreiten der Pandemie langsam erholt haben, ist das Fehlen einer wirtschaftsstarken Nation wie China in den heimischen Bilanzen evident. „Die Chinesen sind uns leider abhandengekommen“, resümiert Danielle Willert vom Finanzdienstleister Planet Payment die Lage. Chinesische Touristen, die 2018 bei einem Einkauf durchschnittlich 616 Euro ausgegeben haben, führten „prä Corona“ mit einem Anteil von 30 Prozent das Nationenranking bei den Tax-free-Umsätzen von außereuropäischen Herkunftsländern an. Per Ende August seien die chinesischen Umsätze in Österreich laut Willert „um 97 Prozent geringer“ als im Jahr 2019.
WACHSTUM UND EINBRUCH Der Vergleich zu 2019 ist hart. Das Jahr gilt als Rekordjahr für den chinesischen Tourismus in Österreich, wie Emanuel Lehner-Telič, Leiter der Region Asien für die Österreich Werbung, im Gespräch mit retail erklärt. Damals hatte man eine Million chinesische Gäste und 1,5 Milli-
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Kauffreudige Generation. Individualismus und Qualität sind Werte, die für die chinesische Jugend immer wichtiger werden.
/ Q4/2021