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AUFSCHWUNG IM LOCKDOWN Post- und Paketdienstleister erlebten während der Pandemie einen wahren Paketboom. Der Dezember 2020 brach alle Rekorde. Trotzdem lagen die Geschenke pünktlich unter dem Christbaum. Wie konnte die Lawine bewältigt werden? Und wie rüstet sich die Branche für die nächsten Monate? Text / Sabina König
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ie kam nicht überraschend, traf die Branche aber doch mit voller Wucht: Eine Flut an Paketen stellte Post- und Paketdienstleister in den letzten Monaten vor Herausforderungen. Grund waren die pandemiebedingten Lockdowns. Sie verliehen dem E-Commerce noch einmal kräftigen Rückenwind. Dabei kompensierten die steigenden Privateinkäufe bei weitem die Flaute im B2B-Bereich. Laut einer aktuellen Studie des Marktforschungsinstituts BRANCHENRADAR stieg die Zahl der transportierten Pakete in den Kurier-, Express- und Paketdiensten (KEP) im Jahr 2020 auf 287 Millionen, das sind um 16,7 Prozent mehr als im Jahr davor. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte / Q1/2021
Spitzenleistung. Die Paketflut forderte auch die Postler heraus: Sie mussten Überstunden absolvieren, Schutzmaßnahmen umsetzen und dabei den Überblick über unzählige Sendungen behalten.
2020 wuchs der Markt rasant. Neben den vermehrten Bestellungen im Versand- und Onlinehandel trug auch die hohe Zahl der Retouren und Teillieferungen zu dieser Entwicklung bei: Der Anteil an Teillieferungen erhöhte sich um 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und fast jedes vierte transportierte Paket war eine Rücksendung.
MENGENREKORD IM DEZEMBER „Wir haben damit gerechnet, dass die Lockdowns eine Zunahme bei den Paketen mit sich bringen werden. Dass die Steigerung aber derart hoch ausfällt, hat uns selbst überrascht“, erzählt Rainer Schwarz,
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